Sonnabend d. 5. Januar. Inländische Nachrichten. 4) Auf Grund der zu verschiedenen Zeiten sowohl den Universitäten und anderen höheren, S t . P e t e r s b u r g . 1 3 . D e c . Z n n a ­ als auch den Gymnasien und den mit ihnen mentlichen Allerhöchste» Ukasen an den Diri- gleich stehenden mittleren Lehranstalten verlie­ g i r e n d e n S e n a t v o m 9 . D e c e m b e r h e i ß t e s : henen Rechte, werden Alle, die in denselben I. ,,Da Wir für nöthig erachteren, durch mir Erfolg den vollen UnterrichtS-Cursus be­ feste Principien die Wirkung der allgemeinen endigt und ihren Kenntnissen entsprechende ge­ Grundregel sichrr zu stellen, nach welcher Be­ lehrte Grade, oder auch die gehörige» Atte­ lohnungen durch Rangerhöhung, sowie auch state über diese erfolgreiche Beendigung des alle übrigen dienstlichen Belohnungen, bei un- wissenschaftlichen Cursus erhalten haben, bei tadelhascer Aufführung des Beamten, lediglich ihrem Eintritte in den wirklichen Civildienst für fortgesetzte, eifrige und ausgezeichnete, von in demjenigen Classenrange bestätigt, auf wel­ seiner unmittelbaren Behörde bezeugte Arbeiten chen ihnen ihr gelehrter Grad, ihr Stand im Dienste selbst zu verleihen sind, ohne Rück­ oder das Attestat der Anstalt, in welcher sie sicht auf irgend welche diesem Dienste voran­ unterrichtet wurden, ein Recht geben. 2) gegangene Umstände, so befahlen Wir sämmt- Diejenigen, welche nach der im vorigen § 1 liche bis jetzt in Kraft stehende gesetzliche Be­ erörterten Regel beim Eintritt in den Civil­ stimmungen hierüber einer sorgfältigen Durch­ dienst noch kein Recht auf irgend einen Clas- sicht zu unterwerfen, um sie der erwähnten senrang haben, werden in denselben als Canz- allgemeinen Regel gemäß zu verbessern und leidiener aufgenommen, auf Grundlage der zu ergänzen. Feststellungen des Art. 44 und folg. des Re­ Dieser Unser Wille ist vollzogen worden. glements über den Civildienst, und werden Die von einem besonderen Comire auf den zum ersten Classenrang befördert nach der in ihm vorgezeichneten Hauptgrundlagen entwor­ den Artikeln 683 uud 600 dieses Reglements fenen ausführlichen Feststellungen über die Fri­ festgesetzten Ordnung. 3) Zur weiteren Be­ sten für Beförderung im Range im Civildienst, förderung zu den folgenden Rangen bis zur welche die Artikel 31, 86, 670, 671, 686. fünften Rangclasse, werden statt der verschie­ 687, 604, 606 und 606 des Reglements denen in Art. 670, 671, 668, 687, 604, über diesen Dienst ersetzen sollen, sind nach 606 und 606 des Reglements über den Ci­ hergebrachter Ordnung in den Reichsrath ge­ vildienst je nach der Rangordnung derjenigen langt , und nachdem derselbe sie durchgesehen Lehranstalten, von welchen die Beamten At­ und verbessert, von Uns bestätigt worden. testate über die Fortschritte im Unterricht em­ Indem Wir diese Feststellungen dem Diri- pfingen, festgesetzten Fristen, gleichmäßige ohne girenden Senat übermachen, befehlen Wir ihm, allen Unterschied hinsichtlich dieser Attestate die nöthigen Verfügungen zur Veröffentlichung zu beachtende Fristen festgestellt, nämlich zur und in Krafcsetzung derselben zu treffen. Vorstellung zur Beförderung für die gewöhn­ Zn den erwähnten Feststellungen sind fol­ liche Dienstzeit: aus der 14. in die 12. Ciasse: gende Regeln enthalten: drei Jahre; aus der 12. in die 10. Ciasse drei Jahre; aus der 10. in die 9. Classe drei Recht auf Erlangung des erblichen Adels durch Jahre; aus der 9. in die 8. Classe drei Jahre; die im Dienste erhaltenen Grade nur denjenigen aus der 8, in die 7. Classe vier Jahre; aus ihrer Herkunft nach diesem Stande nicht ange- der 7. in die 6. Classe vier Jahre und aus hörigen Personen vorbehalten, welche künftig der 6. in die Z. Classe vier Jahre. 4) Für im Civildienst zu wirklichen Staatsräthen oder Beamte, welche sich durch besondere Anstren­ der diesem Range entsprechenden 4. Classe, gungen und Begabungen auszeichnen, können und im Kriegsdienste zu Obersten oder dem diese Fristen, aus Antrag der unmittelbar vor­ entsprechenden Grade eines CapitainS ersten gesetzten und nach Würdigung der obern Be­ Ranges befördert werden. Uebrigens sollen hörde um ein Jahr abgekürzt werden. Die alle diejenigen Personen, welche nach den bis­ Motive dieses Antrages müssen in der Vor­ her giltig gewesenen gesetzlichen Bestimmun­ stellung selbst sowohl der unmittelbaren als der gen und gemäß den dadurch festgesetzten Fristen obern Behörde genau angegeben sein, ö) Die dermalen schon das Recht auf Beförderung für Bestätigung in den Nangclassen je nach den zur Z. Classe oder zum ersten StabsoffizierS- von den fungirenden Personen bekleideten Stel­ rang im Militärdienst erworben haben, das len festgesetzte Ordnung wird nicht abgeändert. Recht auf Erlangung des erblichen Adels be­ Ebenso bleiben die in einigen Behörden in halten, wie es bis jetzt nach den bestehenden dieser Beziehung geltenden besonderen Regeln Verordnungen diesen Graden zukam. unverändert. ,,Der Dirigirende Senat wird nicht unter­ II. Unser in Gott ruhender vielgeliebter lassen , zur Erfüllung dieses Unseres Willens V a t e r , d e r K a i s e r N i k o l a i P a w l o w i t s c h , die nörhigen Verfügungen zu treffen." erachtete, in Seiner unablässigen Fürsorge für Erhaltung und Befestigung der allen Ständen Ausländische Nachrichten. im Reiche verliehenen Rechte und Vorzüge, D e u t s c h l a n d . vsür gut, in einem Manifest vom 11, Juni B e r l i n , 3 1 . D e c e m b e r . ( H . C . ) D i e 1845 einige neue Regeln aufzustellen zu dem hiesige Anwesenheit des Nord-Amerikanischen Ende, daß die Rechte des höchsten dieser Stän­ Gesandten bei der Schweizerischen Eidgenos­ de, des erblichen Adels, nicht nur durch eifrige, senschaft, Hrn. Fay, bezieht sich auf eine zu sondern auch durch langjährige nützliche Dienst- bewirkende Ausgleichung zwischen Preußen und Anstrengungen erworben werden könnten. In der Schweiz. Was das hiesige Cabinet an­ dieser Absicht und in Erwägung, daß bei den belangt, so dürste dasselbe, wie man in hiesi­ durch die Zeit veränderten Verwaltungs-Be­ gen höheren Kreisen andeuten hörr, von der dürfnissen, die Zahl der sowohl im Militair- bisher festgestellten Grundlage der bedingungs­ als im Civilwesen dienenden Personen sich losen Freilassung der Neuenburger Gefangenen sehr vergrößert hat und sich zu vergrößern nicht abgehen. Die Vermittlung, welche Hr. fortfährt, befahl Er, das Recht den erblichen Fay hier versucht, kann sich daher eigentlich Adel durch den Dienst zu erwerben, auf die nur auf die Zustimmung PreußeuS zu einer die höheren Nangclassen und zwar auf die Z. Classe Schweiz möglichst berücksichtigenden nnd scho­ im Civildienst und auf den ersten Stabsoffiziers- nenden Formel, wodurch der Ehre der Schweiz rang im Militärdienst hinaufzurücken. Diesem nicht zu nahe getreten werde, beziehen. Beispiele folgend und auS denselben Gründen, Die Meinung, scheint gegenwärtig sich hier crachten Wir gleichfalls für gerecht und dem dahin zu neigen, daß eine friedliche Ausglei­ allgemeinen Nutzen vollkommen entsprechend, chung in der Neuenburger Frage durch die auf noch höhere Grade des Milirair- und Ci- Großmächte iu irgend einer Weise werde zu vildiensteS das Recht hiuaufzurücken, durch wel­ Stande gebracht werden. Von namhaften ches die dieser Grade gewürdigten Personen, Süddeutschen Staatsmännern soll darauf hin­ welche ihrer Herkunft nach dem erblichen Adel gewiesen worden sein, daß sich ein Umschwung nicht angehören, von nun an die diesem Stande der Meinungen in der Schweiz bereits vorbe­ eignenden Vorrechte erlangen können. reite, weshalb Preußen die weitere EntWicke­ ,,Jn Folge dessen befehlen Wir in Abänderung lung dieses Umschwunges nicht durch zu ra­ des im 19. Art. der Gesetze über die Stände, sches militairisches Vorschreiten hindern möge. Tom. IX des allgemeinen Codex der Gesetze In gleichem Sinne sott auch von tiner sehr Fortsetzung VI enthaltenen Feststellung das hohen Seite gewirkt worden sein. B e r l i n , 1 . J a n u a r . ( H . C . ) I n d e r der Schweiz; die Frage, meint es, müsse Neuenburger Angelegenheit scheint nunmehr am Bundestage verhandelt werden. Da scheint die Vermittelung erschöpft zu sein. Die di­ es uns doch angemessen, vorläufig daran zu plomatischen Mittel zur Ausgleichung des Con- erinnern, daß Oesterreichische Truppen auf dem fiictee beschränken sich nur noch auf die Pres­ Marsch nach Galizien durch die Provinz Schle­ sion gegen die Schweiz. Diese kann keine sien, also auch durch Deutsches Bundesgebiet, bessere Unterstützung finden, als die consequeute marschirt find, ohne daß Oesterreich sich zuvor Weiterführung der von Preußen ergriffenen des Einverständnisses des damaligen höchsten Action. Wenn in diesem Augenblicke sich noch Organs des Deutschen Bundes versichert hätte. nicht sagen läßt, ob wir dem Kriege oder dem Die Sache wird dc-rum doch nicht anders Frieden entgegengehen, so ist doch gewiß, daß sein, weil sie jetzt Preußen, damals Oesterreich die Entscheidung dieser Frage im Schooße betraf. der nächsten Stunde ruht. Der späteste Ter­ F r a n k f u r t a . M . , 1 . J a n . ( N . P r . Z . ) min des AusmarscheS der Preußischen Trup­ Gestern Abend um 9 Uhr ist Seine Durch!, pen zur Besetzung des eidgenössischen Ge­ der Fürst Adolph zu Sayn-Wirtgenstein-Ho- bietes ist jetzt definitiv auf den HZ. d. festge­ henstein ganz plötzlich an einem Schlaganfall setzt. Alle Versuche, die Ausführung dieses hingeschieden. Der Verstorbene war geboren Entschlusses zu hindern, sind als gescheitert am 8. Marz 1783. zu betrachten, seitdem der Vorschlag einer Lö­ F r a n k f u r t a . M , 3 J a n . ( T e l . B u r . ) sung der Gefangenen-Frage durch gegenseitige Das ,,Frankfurter Journal" enthält eine rele- Zugeständnisse Preußens und der Schweiz in graphische Depesche aus Bern vom gestrigen Bern entschieden mißfallen hat. Daß derselbe Tage. Nack derselben ist der Schweizerische auch von dem Oesterreichischen Gesandten zu­ Gesandte in Paris, Oberst Barman, mit neuen-A- rückgewiesen wurde, hat doch einiges Miß­ Instructionen nach Paris abgereist, und zwar trauen gegen die Aufrichtigkeit der Oesterrei- in Begleitung des SranderarhS Kern, Der chischen Politik in der Neuenburger Frage BundeSrarh Furrer ist von seiner Mission hier nicht tilgen können. Zwar hat das Wie­ nach Süddeurschland noch nicht zurückgekehrt. ner Cabinet in seinen, officiellen Organe die * Die Rüstungen dauern fort, zwei weitere Di­ Preußische Politik auf das Wärmste befürwor­ visionen sind aufgeboten. tet, aber gleichzeitig geschahen in Süddeutsch­ L i n d a u , 3 0 . D e c b r . ( H . C . ) I n d e n land Schritte, welche darauf hinaus zu gehen benachbarten Schweizerischen Canlonen wird scheinen, die practische Durchführung der Preu­ die kriegerische Ausrüstung auf das Eifrigste ßischen Politik unmöglich zu machen. Inzwi­ betrieben; zufolge gestern eingetroffener Ordre schen sind die Verhandlungen wegen eines er­ werden sämmrliche Truppen der Canrone Ap­ forderlich werdenden Durchmarsches Preußischer penzell und St. Gallen aufgeboten und An­ Truppen durch süddeutsches Gebiet zu Gun­ ordnungen getroffen, um die Bodensee-Häfen sten Preußens entschieden, und der Sendung u n d d i e s e c h s d e r S c h w e i z e r i s c h e n N o r d - O s t - des Bundesraths Furrer nach Frankfurt und bahn-Gesellschafr zugehörigen Dampfschiffe zu an die Süddeutschen Höfe ist in Betracht ei­ armiren. An der Nheingränze ist man von ner nachträglichen Agitation gegen dieses Re­ Kleinhüningen bis gegen Granzbach beschäf­ sultat jeder Boden entzogen, da eine Weisung tigt, Feldschanzen zu errichten. dieser Angelegenheit an die deutsche Bundes^ S c h w e i z . Versammlung in den ihre Competenz bestim­ B e r n , L 9 . D e c b r . ( H C . ) D i e a k a d e - menden Verträgen keinen Anhalt findet. demische Legion ist hier gebildet. Gestern ent­ B e r l i n , 3 , J a n . ( N . P r . Z . ) D u r c h ließ der Nector der Universitär die Studiren- eine amtliche Bekanntmachung wird die Aus­ den -zu diesem neuen Berufe, der heute allen fuhr von Pferden nach dem Zollvereinsausiande Ernstes damit begonnen wurde, daß sie die für den ganzen Umfang des Preußischen Staa­ Kaserne bezogen, womit die Sache einer et­ tes verboten. waigen Spielerei entrückt ist. Unter Leitung B e r l i n , 6 . J a n . D i e , , N . P r . Z . " - eines Majors wird nun ein zehntägiger mili- schreibt: Oesterreich macht Schwierigkeiten ge­ tairischer Unterricht abgehalten. Dem Auf­ gen den etwaigen Durchmarsch Preußischer rufe zur Bildung von Vereinen zur Unterstü­ Truppen durch Deutsches Bundesgebiet nach tzung der in's Feld ziehenden Milizen, nament­ — 4 — lich aber ihrer Hinterlassenea, wird rasch ent« F r a n k r e i c h . fprochen. P a r i s , 3 l . D e c e m b e r . ( H . C . ) D i e WaS das Fürstenthum Neuenburg speciell Gesanvren von Frankreich und England am belriffr, so war die Zahl der Uder die Fran­ Griechischen Hofe haben Instructionen erhal­ zösische Gränze geflüchteten Noyalisten, wie ten, um über die Maßregeln wegen Räumung wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, bereits Griechenlands mir der dortigen Regierung zu auf 16Ol) Mann gestiegen. Diese Nachricht unterhandeln. ist vom ersten WeihnachtSfeiertage und die Das „Pays" widmet Heine den Riff-Pi­ Zahl der Getreuen, die nicht gegen ihren Kö­ raten und dem Angriffe, welche dieselben auf nig fechten wollen, muß sich seitdem ansehnlich den Prinzen Adalbert von Preußen machten, vermehrt haben. Es fehlten also am 26. einen längeren Artikel, der in sosern nicht ohne December der Schweizerischen Armee bereits Wichtigkeit ist, als er die öffentliche Meinung zwei Bataillons (die Schweizerischen Batail­ wahrscheinlich darauf vorbereiten soll. daß lons sind 769 Mann stark) und wo ist die Frankreich die Bestrafung dieser Piraten in Scharfschützen - Compagnie ? die Hand nehmen und es ouS dieser Angele­ B e r n , 3 t . D e c . D i e „ N e u e Z ü r c h . Z t g . " genheit Nutzen ziehen will, um seine Herr­ äußert: ,.Die Sendung Furrer'S hat den schaft in Afrika auszudehnen. Was eine Ex­ Zweck, noch in der zwölften Srunde eine di­ pedition gegen die Riff-Piraten zur See an­ rekte Vergleichung zwischen Preußen und der belangt, an der, wie man früher versicherte, Schweiz anzubahnen. Mehr Chancen jedoch England sich betheiligen wollte, so stellt daS scheint seit Barman's Ankunft folgende Lö­ „PayS" dieselbe als ganz unmöglich bar und sung zu haben: ,..,Die Schweiz giebt in Folge sucht zu beweisen, daß Frankreich wieder allein ihrer Souverainetär die Gefangenen frei; da­ nur im Stande ist, Europa voa diesem Ue- gegen anerbieten sich die Mächte, bei Preußen bel zu befreien. indem ihm zufolge nur eine die Verzichtleistung auf Neuenbürg auszuwir­ Expedition zu Lande allein ein glückliches Re­ ken; der Schweiz soll es freistehe,,, hierfür sultat haben kann. alle Mächte oder »ur eine oder zwei auszu­ P a r i s , 3 . J a n u a r . U e b e r d i e e r s t e E o n - wählen/'^ Diese Lösung verbindet die Fran- « ferenz - Sitzung meldet der „Nord" noch Fol­ zösischen Vorschläge mit denjenigen des Engli­ gendes: „Anwesend waren: Graf WalewSki, schen und Amerikanischen Gesandten und for­ Baron Brunner, Lord Cowley. Baron Hüb­ dert von der Schweiz nichts mehr, als waS ner, Graf Hatzfeldr. Marchese von Villoma­ sie zu geben von jeher bereitwillig war." rina und M'hemed Dey. Graf WalewSki B e r n , 1 . J a n u a r . ( H C . ) H e r r F u r ­ machte Mittheilung über die neue Gränzlinie rer wird laufende Woche zurückerwartet. Er in Bessarabien. Nach dieser Linie tritt eine meldet noch kein befriedigendes Resultat seiner Stadt mit Namen Kalarasch (nach Andern Mission. Die FriedenSauSsichren sind dennoch Comrad) als Sitz der Bulgarischen Colonieen vorwiegend. aber nicht positiv. Sie stützen in Rußland an die Stelle von Belgrad. Lord sich auf den Vorschlag Frankreichs: die Ge­ Cowley und Baron Hüdner bestanden darauf, fangenen werden freigegeben aus Rücksichr auf baß diese Linie an Ort und Stelle durch die die wohlwollende Gesinung des Kaisers. Will Commission, welche bereits die erste Arbeit ge­ Preußen auf dieser Grundlage nicht unterhan­ macht habe, beglaubigt werde. Auf Baron deln, so werden Frankreich und England jedeS Brunnow'S Bemerkung, daß das Schwarze weitere Vorgehen Preußens verhindern und Meer und die Donau - Fürstenthümer nach die Unabhängigkeit Neuenbürgs behaupten. Unterzeichnung des Protokolls geräumt wer­ B e r n . 4 . J a n . ( S t . - A . ) A u f D u f o u r 'S den müßten, erklärten Lord Cowley und Ba­ Wunsch hat der Bundesrath noch 17 Batail­ ron Hübner, diese Arb,ir werde erfolgen nach lone, 9 Scharfschützen-, 3 Guiden- und 3 der Arbeit der Beglaubigung dieser neuen SechSpfünder. Compagnieen aufgeboten. Russischen Gränzlinie. Damit sind also wie­ Das neue Truppen-Aufgebot beträgt 14,000 der sechs Wochen oder zwei Monate für Eng­ Mann. Einer Proklamation des Bundeöraths land und Oesterreich gewonnen, um ihre Oc­ wird entgegengesehen. Der Amerikanische Ge­ cupatio» deS Schwarzen MeereS und der Do- sandte, Herr Fay, ist aus Berlin zurückge­ naufürstenlhümer zu verlängern. Da der Ver­ kehrt. treter Frankreichs und der Türkei sich der von Lord Cowley und Baron Hüdner kund gege­ Schiffe waren den Bosporus passirt. DaS benen Ansicht anschlössen, so ließ sich über diese „Journal de Constantinople" berichtet, der Frage keine Diskussion erHeden. Schah werde durch den religiösen Fanatismus P a r t s , 4 . J a n . E i n S d e r s c h a n d l i c h s t e n seiner Völker zum Kriege fortgerissen; doch Verbrechen ist gestern hier verübt worden, über feien seine Finanzen erschöpft. Die Stämme welches auch schon der eben erscheinende .,Ms» von Asterabad haben dem Schah Reiterei an­ niteur" berichtet. Der Erzdiichof von Paris. geboten. Msgr. Sibour ist abends 6 Uhr in der Kirche C h i n a . St. Erienne ou Mont, als er eben in die (N. Pr. Z.) Der Gouverneur von Kan­ Sakristei zurückkehren wollte, durch einen ton, Aeh, hat bei Gelegenheit deS Englischen Dolchstoß rödrlich verwundet worden. Der Bombardements folgende charakteristische Pro- Herr Erzbischof wurde nach dem PreSbyrerium clamation erlassen: „Da die Englischen Bar­ gebracht, wo er fast augenblicklich verschied. baren einen Angriff auf die Hauptstadt der Der alsbald verhaftete Mörder ist ein erst Provinz gemacht und die Truppen und das kürzlich mit dem Jolerdict belegter Priester Volk auf die unbarmherzigste Weise verwun­ der Diöcese Meaux; er heißt Verger und ist det haben, so erlasse ich pfilchrmäßig die Pro­ zwei und dreißig Jahre alr; er soll wahnsin­ klamation, auf daß ihr alle Engländer ergrei­ nig sein. Monseigneur Marie Dominique fen und vernichten wöget. Zu diesem BeHufe Auguste Sibour war bekanntlich der Nachfol­ erlheile ich allen Trupp.n und dem gesamm- ger deS am 26. Juni 1843 auf den Barri­ ren Volke der Provinz, Laden-Besitzern, so kaden durch einen Schuß getroffenen und in wie Bürgern, meine Befehle und gebiere euch, Folge dessen am 27. Juni hingeschiedenen dieselben in ihrem vollen Umfange zu verste­ Erzbischoss d'Affre. hen. Mit vereinigter Kraft und vereinigten S p a n t e n . Herzen müßt ihr den Truppen und der Miliz M a d r i d , 2 6 . D e c e m b e r . ( H . C . ) D a s beistehen. Jeden Englischen Spitzbuben, den wichtigste Ereigniß des Tages ist die beträcht­ ihr am Ufer oder an Bord eines Schiffes liche Erhöhung des Brodpreises von 22 auf trefft und der Skandal macht, müßt ihr. wenn 24 CuartoS per Kilo. Dieses Steigen, „d«m ihr könnt, gefangen nehmen. Für Jeden, der Feiertage zum Trotz", hat eine unverkennbare auf diese Weife gelöster wird, gleichviel, wer Aufregung unter den niederen Classen der Be­ es ist, setzen wir einen Preis von 30 Thlrn. völkerung hervorgerufen. Im Volke ist die aus. Der Kopf muß zur Besichtigung auf Ansicht verbreitet, daß diese Theuerung durch wein Bureau gebrachl werden. Achret diese die Minister absichtlich herbeigeführt werde, Proklamation nichr gering. Ein Jeder ge­ um der Königin Christine dienlich zu sein, horche zitternd ohne Widersetzlichkeit. 27. Ok­ welche beträchtliche Vorrärhe von Getraide tober 1866. auf ihren Besitzungen aufgehäuft haben soll. Wie der „TimeS" auS Hongkong, 16. Nov., Aus Caralonien erhält man hier die von unS geschrieben wird, wurden von den Engländern angekündigten schlimmen und schlimmere Nach­ am 24. Oktober bei Einnahme der Forts nichr richten. Die größten Fabriken stellen ihre Arbeit weniger als 170 Kanonen vernagelt. Der ein. In Barcelona ist eS bereits so weit ge­ Dampfer „Barrakoura", welcher am 6. Nov. kommen, daß vitle der wohlhabenden Leute auf 23 Chinesische KriegSdschunken zerstörte, er­ Abreise denken, um sich de» bevorstehenden hielt bei jener Gelegenheit nichr weniger als Unruhen zu entziehen. Zugleich bilden sich achtzig Schüsse in den Rumpf und das Ta- die WohlthätigkeitS-Gesellschaften, aus Leuten kelwerk. Die Verluste der Engländer beliefen aller politischen Farben bestehend, die eS sich sich auf 3 Todre und 2 Verwundere; die Chi­ zur Aufgabe machen, die dringendste Noch nesen bediente» ihre Geschütze b,sser als ge­ nach Möglichkeit abzuwehren. wöhnlich. Bei der Einnahme der FortS am T ü r k e i . 12. November hatten die Engländer 2 Todte (St.-A.) Aus Marseille, I.Januar, und 4 Verwundere. wird die Ankunft des „Carmel" mir Nachrich­ DaS Bombardement von Kanton giebt den ten aus Konstantinopel vom 22. December Englischen Blättern Gelegenheit, auf Grund telegraphirt. Fünfhundert mir Brodfrüchten der durch diesen Kriegsfall tharsächlich erfolgten für das Mittelmeer und England befrachtete Aufhebung der bestehenden Verträge, ZwongS- maßregeln zur Erweiterung deS Englischen Ein­ wunication und öffentlichen Bauten Allerhöchst flusses im „Kaiserreiche der Mitte" vorzuschla­ qeruhr ju befehlen, daß die bisher geltende gen. Man will einen ständigen Gesandten in Vorschrift, laut welcher die Fa^ade der Ge­ Peking eingesetzt sehen, das Recht freien Ver­ bäude eine ungerade F'nsterzahl haben muß. kehrs und Zugangs im Lande erhalten u. f. w. künftig nicht mehr als verpflichtend angesehen Andererseits scheint es nicht einmal bewiesen, werden soll. daß daS Schiff, dessen Durchsuchung Seitens D e u t s c h l a n d . der Chinesischen Behörden und die darauf er­ B e r l i n , 9 , J a n u a r . D a s F r a n k f u r t e r folgt« Verhaftung von Matrosen den Anlaß Journal" enthält eine teleqraphische Depe­ zu dem Bombardement gegeben, die Englische sche aus Bern vom Donnerstag, nach welcher Flagge wirklich geführt hat; daß es mit Chi­ e,ne Vereinbarung zwischen dem Französischen nesen und nichr mir Engländern bemannt war, Cabinette und den nach Paris gesandten steht dagegen fest. Eden so bestimmt behaup­ Schweizerischen Abgeordneten gelungen ist. ten die Chinesischen Behörden, daß eö die ge­ D>e Grundlagen sind noch der genannten De­ setzlichen Bedingungen zur Nationalisirung als pesche folgende: Die Schweiz giedt die Ge­ Britisches Schiff nicht erfüllt hatte, und daß fangenen frei. Alle Angeklagten verlassen die zwei seiner Matrosen notorische Seeräuber Schweiz bis zum Abschluß eines definitiven waren, woraufhin der Chinesische Gouverneur Arrangements. Die Details desselben dürfen die ganze Mannschaft als verdächtig zur Un­ NichtS gegen die völlige Unabhängigkeit Neu» tersuchung zog. Der freihändlerische und aller­ enburgS enthalten. Preußen sistirl alle mili- dings äußerst unkriegerische „Morning Star" tatrischen Demonstrationen. damit die Bun­ folgeet daraus, daß die Englischen Colonial- desversammlung auch nicht dem Anscheine nach Behörden in Hongkong, im Interesse deS unter dem Drucke der Demonstrationen bera- Opiumschmuggels, eine Menge Chinesischer the. Nach der Freilassung der Gefangenen Fahrzeuge unter den Schutz der Britischen dürfen feindselige Unternehmungen Preußens Flagge stellten und daß die Schmuggler sich gegen die Schweiz nicht stattfinden. Die De­ tn Mußestunden auch gelegentlich auf die See­ pesche meldet ferner, daß England sich mir räuberei legen. Ein Fahrzeug der Art sei diesen Vorschlägen einverstanden erkläre und ohne Zweifel die verhängnißvolle „Lorchs" ge­ daß der Bundesrat!) dieselben für annehmbar wesen. Die in Kanton durch das Bombarde­ erachte. Die Bundesversammlung tritt zur ment angerichtete Verheerung ist übrigens grau­ Berathung der Vereinbarung am 14., ihre enhaft gewesen. Commissionen zu gleichem Zwecke am 13. Jan. Auch Siam wäre um ein Haar tn Krieg zusammen. D>e Depesche fügr ferner hinzu, mit Englanv gerathen. Ein Capitain Puddi- daß dieser VermittelungS-Ancrag im Wesent­ comde hat dort, auf Grund des neulichen Ver. lichen mit den Instructionen übereinstimmen, rrags mir England ein Gut auf 99 Jahre welche Or. Kern für Parts mitgenommen hatte, gepachtet. Da es tn Siam bisher nur Con- und daß nur einige Punkte durch Frankreich tracre auf 20 Jahre gab, ließ der Kaiser den geschärft worden seien. In Bern herrschte Beamten, der den Contract abgeschlossen und bei Abgang derselben große Freude. ausgefertigt hatte, mit 99 Bambushieben be­ strafen. Der Arme stark» daran tn drei Tagen. H a n n o v e r , 8 . J a n u a r , ( N . P r . Z . ) Aus Einschreiten des Britischen ConsulS leistete Ihre Kaiserliche Hoheit die Zrau Großfür­ indeß der Kaiser Genugthuung und pensionirte stin Konstantin ist heute nach Oldenburg die Familie des Todtgeprügelten. Wie eS scheint, gereist und wird, dem Vernehmen nach, am hat der Kaiser noch keine Rechte Ahnung von 12. hierher zurückkehren. der Tragweite jenes Vertrags. Der Consul, O e s t e r r e i c h . Mr. HillierS, ist nachher an der Ruhr ge­ W i e n , ? . J a n n a r . ( N . P r . Z . ) E i t » storben. Artikel der heurigen ,,Oesterr. Corr." theilt mit. daß dt» noch bestanden» Differenz in der N e u e i k e P o s t . orientalischen Angelegenheit zu Paris vollkom­ S t . P e t e r s b u r g . 2 3 . D e c b r . D e r men ausgeglichen sei nnd stellt gleichzeitig eine Kaiser hat auf allerunrerrhänigsten Vortrag friedliche Lösung der Neuenburger Berwicke- des Herrn Oderdtrigireaden der Wege - Cvm- lungen in Aussicht. S c h w e i z . Man hat ihn gefragt, ob er dem Erzbischof« B e r n , 3 . J a n u a r . ( Z e i t . ) A u s N e u , mehrere Stöße versetzt habe? Er erwidert«: enburg wird von einer höchst bedenklich gereiz. ,,Nein, einen einzigen; denn ich hatte in'S ren Stimmung der Parteien geschrieben. Man Herz getroffen, und ich wußte, daß der Stoß fürchtet, wenn eS zum Kampfe komme und töbtlich war." Man fragte ihn weiter: ..Wes­ die Schweiz erleide eine Niederlage, dann sei halb riefen Sie bei dem Stoße auS: Nieder tn Neuenbürg das Entsetzlichste zu gewärtigen. mit den Göttinnen?" Er antwortete: ..Weil Der junge v. WeSdehlen, welcher gegen Cau- ich nicht an die unbefleckte Empfängniß glaube, tion freigelassen wurde, ist wieder verhafcer, über die ich mich auf der Kanzel ausgespro­ angeblich, weil er aufreizende Reden geführt chen habe; ich habe noch einmal gegen diesen haben und mit Preußischen StaatS-Angehöri- gottlosen Cultus protestiren wollen." Man gen in Correspondenz getreten sein soll. fragte ihn, warum er ein so großes Verbre­ B e r n , 6 . J a n . ( T e l . D e p . d . A . Z . ) chen begangen habe? ,,WeiI ich inrerdicirt Das ,,PayS" enthält heute felgendeö „Mit- war und weil man mir angekündigt halte, daß gerheilc": ..Man weiß: daß mehrere Deut­ dieses Mal eine Aushebung des JnrerdictS sche Staaten in Folge des Conflicrs zwischen nicht erfolgen werde." Die Leiche deS Msgr. Preußen und der Schweiz beschlossen haben, Sibour ist in daS Haus deS Pfarrers von Odservations-CorpS an ihren Gränzen aufzu­ Saint - Etienne du Monr gebracht und im stellen. AuS Baden und Württemberg einge­ Saale auf einer Matratze gelegt worden. Die troffene Nachrichten versichern unS, daß nach Gesichtszüge des Prälaten zeigten gar keine dem Eintreffen der letzten Nachrichten auS Veränderung. Seine Familie und seine zahl­ Frankreich Befehl zum einstweiligen Einstellen reichen Freunde eilten bald herbei." dieser militairilchen Maßregeln ertheilt wor­ P a r i s , 6 . J a n u a r . ( S t . - A . ) V e r g e r , den ist." der Mörder des Erzbischofs Sibour, ist aus F r a n k r e i c h . Neuilly gebürtig, wo sein Varer noch jetzt P a r i s , 4 . J a n u a r . ( N . P r . Z . ) D e r wohnt. Ein Bruder von ihm ist zu Paris ,,Droit" enthält folgende Mitteilungen über ansässig. Als Verger nach Mazas gebracht die Ermordung des Erzbischofs Sibour: ,,Dec wurde, begehrte «r zu essen, indem er beifügte, Erzbischof hatte sich nach der Kirche begeben, daß er seit dem frühen Morgen nichts genos­ um die religiösen Ceremonien zu eröffnen, die sen habe. Um die Ursache befragt, entgegnet« daselbst während der neuntägigen Andacht der er: ,,Weil ich nichr wollte, daß die Hand mir heiligen Genoveva begangen werden. Um 4^ zittere, unterließ ich eS, zu essen." Auf die Uhr verließ Msgr. Sibour den Chor; er wollte Frage des Kaiserlichen ProcuracorS, wie er, eben in Sie Sacristei eintreten, als ein Mann ein Priester, eine so verruchte Thac habe be­ ihm entgegenstürzt, mir der Hand den Chor­ gehen können, antwortete Verger: ,,Die rock des Erzbischofs zurückschlägt, ihm ein gro­ Schuld liegt am Cölibac der Priester; wes­ ßes CatalonischeS Messer in die Brust stößt halb laßt Ihr sie nicht heirathen?" und ausruft: Nieder mit den Göttinnen! P a r i s , 6 . J a n u a r . ( T e l . D u r . ) D e r Der Prälat wankt, man eilt herbei, man Mörder des Erzbischofs, Verger, wird vor die hält ihn aufrecht: Todesblässe bedeckt sein Assisen gestellt werden. Gesicht; einige dumpfe Seufzer bringen auS P a r i s , 7 . J a n u a r . ( S t . - A . ) S t ä n d e - seiner Brust, man dringt ihn nach der Sacri­ rath l).i. Kern ist heute abgereist. stei, man beeilt sich, ihm die Hilfe der Wis­ S p a n i e n . senschaft zu spenden. Uebeiflüssige Bemühung (N. Pr. Z.) AuS Madrid schreibt man — der Erzbischof war todr. Der Mörder unter dem 1. Jannar, daß die Lage in Bar­ war ein Priester, der unempfindlich, das blu­ celona eine sehr beunruhigende ist. Dreißig- tige Messer in der Hand, bei seinem Opfer tausend Arbeiter durchliefen die Straßen und geblieben war, das er mir teuflischer Freude verlangten Brod. Eine spätere telegraphische hinscheiden sah. Der interdicirte Priester hat Depesche, die die Mmheilung brachte, die Ar­ mit furchtbarer Ruhe seine Frevelrhat beschlos­ beiter seien ruhig in ihre Wohnungen zurück­ sen. vorbereitet und ausgeführt; er versah sich gekehrt, spricht für die Wahrheit der obigen mit «inem 30 Centimeter lanqen Catalonischen Angabe. Ganz natürlich finden unter diesen Messer, dessen Klinge drei Finger breit war. Umständen viele Verbrechen gegen daö Eigen­ thum statt. Die Wagen werden auf den Bekanntmachungen. Landstraßen ausgeplündert, Diebstähle in den Zur Erfüllung des Befehls Eines Erlauch- Häusern begangen, und man fragt sich be­ ren Kaiserl. L>vl. KameralhofS vom 20. De­ sorgt: Wie soll und wird daS enden? cember 1834 No. 402, wird von der per- G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . nauichen Steuer-Verwaltung hierdurch zur all­ L o n d o n , 3 . J a n u a r . ( N . P r . Z . ) A u f gemeinen Kennlniß gebracht, daß mit dem »inem gestern abgehaltenen Meeting der an Anfang« dieses Jahres nachbtnannke hiesig« hiesigem Orte lebenden Schweizer begeisterte Kaufleule, als: man sich für ,.V«rtheidigung bis auf den letz­ der Herr Johann August Göschell, ten Blutstropfen." Einer an den Bundes- ,, ,, Alexander Liphardt rath vorirren Adresse fügt» man 1784 Pfd. aus der Gilde getreten und somit sammt ih­ St. bei. Die tn Liverpool ansäßigen Schweizer ren Familicngliedern in Gemäßheit des § 192 haben ebenfalls 640 Pfd. St. als Beitrag der Handels-ErgänzungS'Verordnung zum Ab­ zu den KriegSkosten nach Hause geschickt. gaben - Okladde angeschrieben worden sind; so L o n d o n , 4 . J a n . ( N , P r . Z . ) S o ­ wie daß der Nigalche Kaufmann 1. Gilde wohl tn London wie im Canal wüthkt seit Herr Friedrich Eduard v. Jacobs, welcher am vorgestern ein überaus heftiger Sturm. Auf der hiesigen Ort« unter der Firma Jacobs er C. Thtmle haben mehrere kleine Schiff?, die sich als inländischer Gast seinen Handel trieb, für von ihren Ankerkelten losgerissen, namhaften das Jahr 1867 Nicht weiter zur Gtlde ge­ Schaden angerichtet; von der See müssen wir steuert hat. Pernau , Steuer - Verwaltung, uns auf Unglücksposten gefaßt machen. den 2. Januar 1867. (St.-A.) Laut einer von der Admiralität Steuerherr E. Höfliuger. veröffentlichten Anzeige beliefen sich die Ver­ No. 4. Kammer. Norr. 3 luste, welche die Engländer vor Kanton erlit- reo, auf 4 Todte und 20 Verwundete. Lo n d o n , 7. Januar. (St.-A.) Auf G Sonntag den 6. Januar a. e. G der Höhe von Sunderland hat der Sturm 9 A wird im Locale der hiesigen priv. Z Schiffe auf den Slrand geworfen. EkwaS nördlich von dem dorrigen Hafen scheiterte die » Bürgergesellschaft Kinderball H ,,Aurora" und, wie man fürchtet, kamen « sein. « sämmtliche an Bord befindliche Menschen um 'S I Pernau, den 4. Jan. 1857. I Leben. Bei Aarmoulh strandeten über 12 I Die Vorsteher. 1 H mit Kohlen beladen? Booke; dt« Mannschaft ward gereller. — Auch sonst giebt es der Trauecposten viel mehrere, als sie gewöhnlich Eine Parterre-Wohnung ist zu vermiethen nach heftigen Stürmen einzutreffen pflegen. und vom 14 Januar 1867 ob zu beziehen Mehr als 160 Schiff, sind in den Stürmen b e i m S c h n e i d e r m e i s t e r C . H a r t g e . 1 von Sonnabend und Sonntag an der Engli­ Gute und dauerhafte eichene Fastagen von schen Küste zu Grunde gegangen. Die mei­ allen Größen sind zu den billigsten Preisen sten mir der Mannschaft. Im ganzen ver­ z u h a b e n b e i I . B . S p e c h t . 1 flossenen Jahre waren , so viel sich bis jetzt ermitteln ließ, an den Englischen Küsten 1969 Schiffbrüche vorgekommen, davon 294 allein Vom 28. December bis zum 4. Jc.nuar. im vorigen Monat. Getankte» St. Nikolat'Kirche: Eduard A m e r i k a . August Specht. — Eduard Gustav Rein- (St.-A ) Der Dampfer ,,Africa" ist von hold Schwarz. — St. Elisabech's-Kirche: Newyork am 6. Jan. in Liverpool «ingereffen. Eharlorre Emilie Nieländer. — Johann D«r Präsident der Vereinigten Staaten hat Alexander Elend. — Carharina Martinson, befohlen. Walker zu verhaften, weil er sich ^erworbene. St. Elisab.-Kirche: Ado für ein« Million der Accessory Transsir Com­ Walltk. alt 36 I. — Leno Kütt. alt 66 pany zugehöriges Eigenlhum angeeignet hat. I. — Pauline Koch. Im Namen des General»Gouvernements der Ostseeprovinzen gestaltet den Druck: stellvertretender Lenlor Svndicus Schmld, Sonnabend Inländische Nachrichten. dere schon früher abgewiesene Gerüchte schreibt S t . P e t e r s b u r g , 2 8 . D e c b r . ( S t . heute die ministerielle „Preußische Correspon- Perb. D. Z.) Das Kaiserliche Cabiner wird denz": „Seit einigen Tagen geht durch die so eben durch eine relegraphische Depesche des öffentlichen Blätter die Nachricht von einer Russischen Bevollmächtigren bei den Pariser Französisch-Englischen Mediation in der Neu­ Conferenzen davon in Kenntniß gesetzt, daß enburger Angelegenheit. Diese Nachricht, ob­ im Laufe deS 26. December (6. Januar n. gleich mir scheinbarer Zuverlässigkeit und De- St.) diese Versammlungen geschlossen und das tail-Kenntniß gebracht und wiederholt, ist völ­ Sluß-Protokoll unterzeichnet wurde. Es ward lig aus der Luft gegriffen. Die Königliche festgesetzt, daß die Beendigung, der Gränzbe- Regierung steht und beharrt lediglich auf dem richtigung von Bessarabien, wie die gänzliche Standpunkt der Depesche vom 28. December Räumung der Donaufürstenthümer durch die v. I." Damit erklärt also die Preußische Re­ Oesterreichischen Truppen und des Schwarzen gierung, daß sie auch jetzt noch zu Unterhand­ Meeres und Bosporus durch die Englische lungen mir der Schweiz bereit ist, wenn vor­ Escadre spätestens am Tage des 18. (30.) her die Gefangenen bedingungslos freigegeben März künftigen ZahreS stattfinden und daß werden; geschieht dies aber bis zum 16. Ja­ zu derselben Zeit die Übereinkunft wegen der nuar nichr, so wird sie sich nichr mehr für Meerengen in Kraft treten sollte. verpflichtet erachren, die ganze Angelegenheit Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Kon­ der Entscheidung durch die Waffen zu entzie­ stantin Nikolajewirsch geruhte am 26. hen. Das war der Sinn der Preußischen December um 7 Uhr abends aus St. Pe­ Depesche vom 28. December. Bekannrlich tersburg nach Kowno und Königsberg abzu­ ist seirdem ein Schweizerischer Abgesandter, reisen. Se. Kaiserl. Hoheit beabsichtigt einige der Ständerath Kern nach Paris gegangen, Zeit bei Seiner durchlauchtigsten Murrer der um mir der Französischen Regierung — da K a i s e r i n A l e x a n d r a F e o d o r o w n a , Preußen zur Zeit nichr mehr direkt mir der welche Sich in Nizza befindet, und bei Sei­ Schweiz verhandelt — über eine Beilegung n e r G e m a h l i n , d e r G r o ß f ü r s t i n A l e x a n d r a des Conflictes zu unterhandeln. Welche Vor­ Josephowna zuzubringen. Ihre Hoheit be­ schläge dort etwa gemacht sind, darüber ist findet sich dermalen bei Ihrer Schwester, der hier Näheres noch nicht bekannt. Königin von Hannover. Der Großfürst reist F r a n k f u r t a . M . , 8 . J a n u a r . D e m unter dem Namen eines Admirals Romanow. ,.Fr. I." wird geschrieben: „Von Rom aus Im Gefolge Sr. Hoheit befinden sich der Kam­ ist die Einrichtung getroffen, daß die Bischöfe merherr Golownin und die Adjutanten: Oberst Deutschlands alljährlich Berichte über die kirch­ Greigh und Lieutenant Fürst Uchromski. lich-politischen Verhältnisse und Ereignisse ih­ Ausländische Nachrichten. rer Diöcesen an den Papst abzufassen haben. D e u t s c h l a n d . Diese Berichte für die Deutschen. Staaten, B e r l i n , 1 0 . J a n . M i t R ü c k s i c h t a u f außer Oesterreich, gehen durch die Hand des die gemeldete Verner Depesche und einige an­ Päpstlichen Nuntius in München." — 10 F r a n k f u r t a . M . , 4 0 . J a n u a r . ( F r . fallen müssen, daß Piemont diesen Act übli­ P--Z-) In der BundestagS-Sitzung vom 8. cher Urbanität unterlassen hat. Der Piemon- d. M. theilte der Königl. Preußische Gesandte resische Geschäftsträger soll in Turin angefragt der Versammlung die von seiner höchsten Ne­ haben, wie er sich wegen der Gratulation ver­ gierung am 28. v. M. in der Neuenburger halten müsse, und soll dahin beschieden wor­ Angelegenheit an ihre Gesandren zu Paris, den sein, das ganze Ereigniß wo möglich zu London, Wien und St. Petersburg erlassene ignoriren. Depesche mir, nach deren Inhalt der Befehl S c h w e i z . zur Mobilmachung der Armee von der König­ B e r n , 8 . J a n u a r . ( Z e i t . ) D i e F r i e ­ lichen Regierung bis zum 16. l. M. ausge­ denshoffnungen haben nicht getäuscht. Es ist setzt worden ist. gelungen, Frankreich und England zu einem M ü n c h e n , 1 . J a n u a r . ( N . P r . Z . ) Vermirrelungsantrag zu bestimmen, welcher Der Russische Gesandte am hiesigen Hofe, durchaus ehrenhaft für die Schweiz ist und Geheimerarh v. Severin, hat in Karlsruhe ihr das sichert, waö von Anfang an daS all­ den Vertrag über die Heirath Sr. Kaiserl. einige Ziel aller ihrer Bestrebungen war: die Höh. des Großfürsten Michael von Rußland gänzliche Unabhängigkeit Neuenbürgs. Napo­ mit der Prinzessin Cäcilie von Baden Großh. leon III. hatte, wie ich Ihnen bereits ge­ Höh. abgeschlossen. Die Vermählung des ho­ schrieben habe, die Hauptpunkte der Instru­ hen Paares findet im nächsten Frühjahre starr. ction des außerordentlichen Gesandten, Herrn O e s t e r r e i c h . Or. Kern, schon in der ersten Audienz ange­ W i e n , 7 . J a n . V o n h i e r w i r d d e r „ A . nommen. Nun liegt der ganze Vermirrelungs­ A. Z." geschrieben: Die Schweiz ist bereit, antrag, worüber sich die Schweizerischen Ab­ die schwebende Frage einer Conferenz zur Lö­ geordneten in Paris mit der Kaiserlichen Re­ sung zu überantworten. Diese Conferenz würde gierung geeinigt haben, vor, und der Bun- wohlverstanden aus den Repräsentanten der deSrarh hat ihn in seiner heurigen Sitzung Mächte, welche den Londoner Vertrag vom berarhen und annehmbar gefunden. Derselbe Jahre 1862 unterzeichnet haben, und einem laurer: Bevollmächtigten der Schweiz bestehen. Man i) In den Detailsbestimmungen des Ar­ hofft, daß Preußen in gleich versöhnlichem rangements darf durchaus nichts enthalten sein, Geiste die Lösung der Differenz zu erleichtern was irgendwie der gänzlichen Unabhängigkeil geneigt sein wird und daß die süddeutschen Neuenbürgs von Preußen zuwider wäre. 2) Staaten der Gelegenheit und Verlegenheit Die Schweiz läßt alle Gefangenen vor der gleich enthoben sein werden, den Durchmarsch Beurcheilung frei. Die Angeklagten haben Preußischer Truppen zu gestarren oder zu ver­ aber die Schweiz zu verlassen bis zum Ab­ weigern. schlüsse des definitiven Arrangements. 3) Preu, I t a l i e n . ßen wird angehalten, sofort alle militairischen T u r i n , 7 , J a n . ( S t - A . ) D e r B a r o n Demonstrationen einzustellen, damit es auch Venrivenga, Chef der letzten Sicilianischen nichr einmal den Anschein habe, als ob die Revolution, ist am 20. December in der Na­ BundeS-Versammlung unter dem Drucke der he von Palermo erschossen worden. Er harre Demonstration deliberire. 4) Nach geschehener verlangt, ohne verbundene Augen erschossen Freilassung der Gefangenen werden feindselige zu werden, was man ihm aber verweigerte. Unternehmungen Preußens gegen die Schweiz Vor seinem Tode erklärte er, daß er der ein­ nichr stattfinden. 6) England hat erklärt, daß zige Chef gewesen sei, und verlangte eine es seine Verwendungen mit denjenigen Frank­ milde Behandlung für seine Genossen. reichs vereinigen werde. Der „A. A. Z." schreibt man aus Nea­ Der BundeSrath hat nun die Bundesver­ pel : „Alle Europäischen Souveraine haben sammlung auf Mittwoch den 44. Januar zur Sr. Maj. dem König ihre Glückwünsche zu Entscheidung über diese Anträge einberufen. der Rettung von dem Attentat abstatten las­ Die Commissionen beider Räche sind ersucht, sen. Auch der Herrscher der Franzosen und schon Dienstags in Bern einzutreffen, um die Königin von England durch ihre Consuln, ihre Anträge vorzubereiten. In welcher Form da beide zur Zeit hier nicht diplomatisch ver­ dann, wenn die Bundesversammlung ihr Wort treten sind. Um so mehr hat eS daher auf­ gesprochen hat, die weitere Beilegung vor sich — 11 — gehen soll, ist nirgends gesagt. Von Oester- 1842 nichr nur England, sondern auch an­ reichtschen Blättern wird behauptet, daß es deren Staaten unzahlige Veranlassungen zum in einer außerordentlichen Conferenz zu gesche­ Einschreiren gegeben und es sei mir diesem zer­ hen hatte, bei welcher selbstverständlich die rütteten Reiche endlich dahin gekommen, daß Schweiz vertreten wäre. man sich mir seinen Angelegenheiten näher be­ F r a n k r e i c h . fassen müsse. „Um eine bessere Ordnung zu P a r i s , 8 . J a n u a r . ( N . P r . Z . ) E i n e erlangen — so fährt es fort — bereiteten Haussuchung in der Wohnung Verger's bei Frankreich und England, im Einverständnis seinem Bruder, einem hiesigen Spiegelhändler, wie wir glauben, mit den Vereinigten Staa­ führte zur Entdeckung und Wegnahme zahl­ ten, schon seit einigen Monaten eine imponi- reicher Handschriften. rende Demonstration vor, als plötzlich die be­ Ein Journal rheilr mir, daß Verger, nach­ kannten Ereignisse in Kanton losbrachen; sie dem ihn wegen einer Schmähschrift gegen den haben aber nichts mit dem Plane der Cabi- Precurator zu Melun das Jnrerdicr getroffen nerre von Paris und London zu schassen. In­ hatte, in dem benachbarten Städtchen Serris dessen ist hierdurch die Notwendigkeit nur die Kanzel bestieg und die heftigsten Schmähun­ dringlicher als je geworden, aus einer von Er­ gen gegen die unbefleckte Empsängniß und fahrung verurtheilten Lage der Dinge heraus­ sogar gegen die christliche Religion ausstieß, zukommen , deren Hauptfehler darin besteht, worauf er seinen Priesterkragen vor den Au­ daß die Beziehungen China's zum Auslande gen seiner Zuhörer verbrannte, indem er bei­ dem guten Willen der Local- und Unrer-Be- fügte, daß er sich von einem Stande lossage, hörden überlassen sind. Wenn die fremden dem er bisher angehört habe. Der ,,Ami de Mächte Gesandte in Peking hätten, starr bei la Religion" bestätigt jetzt auch, daß Verger jeder Beschwerde es allein mit dem Gouver­ in dem Augenblicke, wo er sein Verbrechen neur von Kanton oder dem Tao-Tai von beging, „Keine Göttinnen" ausrief! Später, Shanghai zu thun zu haben, so würden ohne in der Mairie des zwölften ArrondissemenrS, Zweifel viele Ursachen zum Zwiespalt vermie­ sagte er: ,,Es ist nichr die Person des Erz­ den werden können. In jedem Falle muß man bischofs, die ich treffen wollte, sondern in sei­ dieses System versuchen, wie man eS denn ner Person wollte ich das Dogma der heiligen gegenwärtig thun zu wollen scheint." Empfängniß treffen. P a r i s . 1 0 . J a n . ( T e l . B u r . ) H e u t e Der Andrang der Menge zur Leiche deS hat daS Leichenbegängniß deS Erzbischofs in Erzbischofs war heute wieder sehr groß. Eine der Notre-Dame-Kathedrale startgefnnden. Unzahl Personen übergeben den bei der Leiche S p a n i e n . dienstthuenden Priestern Medaillen, Ringe, (St.-A.) Aus Madrid schreibt man un­ u. dgl., die diese mit den sterblichen Ueberre- term 4. Januar: „Nach Berichten aus Va­ sten des Erzbischofs in Berührung bringen lencia von vorgestern waren die Märkte noch und sie als Andenken zurückgeben. Das Me­ leer, da die Landleure wegen der vom Pöbel tropolitan - Capitcl hat angeordnet, daß die gegen sie ausgestoßenen Drohungen die Stadt Obsequien für den Erzbischof schon am 10. mieden. In den Straßen zogen starke Pa­ stattfinden sollen, worauf am 12. die Wieder- trouillen umher, und fortwährend erfolgten Einweihung der Kirche von Sr. Etienne du Verhaftungen. Auch zu Malaga kam eS die­ Mont erfolgen wird. ser Tage zu einer Meuterei. Mehrere Volks­ Das Prozeßverfahren gegen Verger wird hausen durchzogen unter Vivats für die Re­ rasch betrieben. Der Befehl, wodurch derselbe publik die Straßen. Ein Polizei-Commissair vor die Assisen verwiesen wird, ist bereits er­ hieb einen Kerl nieder, der ein Pistol auf lassen und die Sache wird, wenn der Ange­ ihn abfeuerte, ohne ihn jedoch zu treffen. Die klagte nicht appellirr, bald vor die Geschwo­ Meuterer zerstreuten sich, bevor man ihrer renen gelangen. Der Bruder und die Schwe­ habhaft werden konnte. Von mehreren an­ ster Verger's sind verhafter. dern Punkten werden ebenfalls unruhige Auf­ Das „Journal des Debats" widmer den tritte gemeldet. Hier in Madrid beginnt die Ereignissen in Kanton eine längere Erörterung; Unzufriedenheit jetzt auch unter den Mittel­ eS will darin keinen vorbedachten Plan der klassen laut zu werden, da die seit vier Tagen Englischen Regierung sehen. China habe seit hergestellten Oktroi- und VerbrauchS-Sreuern — 12 — den ohnehin so hohen Preis aller Lebensmit­ und begann vorerst mit der Beschießung des tel noch beträchtlich gesteigert haben." ,.Aamun", welches ein umfangreicher, von Eine Depesche vom 6. Januar lautet: „Die einer Mauer umschlossener Complex von Re- „Madrider Zeitung" zeigt amtlich an, baß gierungSgebäuden tn der alten Stadt ist. Vor Herr Jsturitz zum Spanischen Gesandten in der Erstürmung des Aamun wurden die Offi­ Rußland ernannt worden ist." ziere versammelt und ihnen eingeschärft, ihre Zu Valencia ist die Ruhe wieder hergestellt. Leute zur größtmöglichen Schonung Chinesi­ Man fährt fort, in den Provinzen die Was, schen Privateiginthums anzuhalten. Diesem fen einzusammeln. — Die Portugiesischen Befehl wurde streng Folge geleistet. Am sel­ CorteS sind eröffnet. ben Tage 8 Uhr abends brach in den Vor­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . städten „eine zweite Feuersbrunst auS, die L o n d o n , 7 . J a n u a r . D i e g e s t r i g e „ L o n ­ »ine große Anzahl Häuser in Asche legte". don Gazette" enthält 12 Seiten amtlicher Der Haltung der Truppen zollt der Admiral Aktenstücke über die Operationen tn und vor großes Lob, den Widerstand der Chinesen aber Kanton. Zuerst haben wir einen vom 14. schildert er als kaum der Rede werch. Er be­ November 1866 datieren ausführlichen Be­ schränkte sich auf einen Versuch, den Barra- richt des Contre-Admtrals Sir Michael Sey- couta durch Brandnflösse anzuzünden, auf mour, worin die Streitfrage selbst nur flüch­ das Werfen einiger „Slinklöpfe" und »inen tig berührt und dteserhalb auf die Beilagen ohne Mühe abgeschlagenen Angriff auf die verwiesen wird. Doch sagt der Admiral im Faktoreien. Vor der Erstürmung der Bogue- Beginn nach kurzer Angabe der von den Chi­ FortS zwischen dem 6. und 42. November nesen begangenen Beleidigungen: „Obgleich empfing der Consul drei Deputationen ange­ zuletzt die 12 Mann zurückgeschickt wurden, sehener Kaufleut« aus Kanton, welche „zuge­ so geschah dies nicht in derselben öffentlichen ben mußten, baß unsere Forderungen nicht Weise, in welcher ste fortgeschleppt worden unbillig seien, aber fürchteten, baß bei bem waren, und jeder Schein einer Entschuldigung unbeugsamen Characker des Oder-CommissaikS wurde sorgsam vermieden." (Damit ist die jeder Versuch, ihn von seinem Entschluß mit erste Darstellung deS TimeS-Correspondenten, Bezug auf die Zulassung der Englischen Ver­ wonach „andere 12 Chinesen auS irgend ei­ treter abzubringen, fruchtlos bleiben werde. nem Gefängniß" zurückgeschickt worden wä­ Sie leugneten, daß der Ober'Commissatr durch ren. amtlich widerlegt.) Unter den Englischen Volksgeschrei gezwungen worden, «inen Preis Beschwerden wird namentlich erwähnt, daß auf den Kopf eines jeden Engländers zu se­ die Chinesischen DeHörden von der Lorch« tzen , und mißbilligten laut diese Maßregel. Arrow" „die Britische Flagge herunterhiß- Am 12. morgens — berichtet der Admiral — ren". Nach einer Schilderung der bekannten „forderte ich den Obermandarin auf, die FortS Vorgänge bis zum 27. Oktober bemerkt der zu übergeben, bis das Verfahren des Vicekö- Admiral, daß er der Ansicht Sir John Bow- nigS vor den Kaiser von China gebracht wer­ ring'S beipflichtete, paß sich „eine passende den könnte, und gelobte, oaß die FortS unbe­ Gelegenheit biete, die Erfüllung der lange schädigt bleiben und nach Beilegung der Dif­ umgangenen (evaclecl) Vertragsverpflichtun. ferenzen zurückgegeben werden sollten." Nach aen zu fordern". Er beauftragt daher den bedeutendem, obwohl schlecht geleitetem Wi­ Consul Mr. Parkes, außer den ursprünglichen derstande und ungefähr eine Stunde waren Forderungen auch dem Obercommissair sie bewältigt. Sie hatten eine volle Beman­ mirzutheilen, daß er (der Admiral), „um die nung. über 200 Kanonen und schienen stärker Wiederkehr von Uebtlständen wie der jetzige als bei ihrer Wegnahme im Jahr» 1841. zu verhüten, für alle fremden Vertreter den­ Die Chinesen blieben bei ihren Geschützen bis selben freien Zutritt zu d»n Behörden und zum Augenblick, wo die Engländer in die Brü­ der Stadt Kanton (wo alle hohen Chinesi­ stungen drangen. Die Mandarine hatten Boote schen Beamten residiren) verlange, welcher in Bereitschaft, um ihre eigene Flucht zu be­ unS vertragsmäßig in den andern vier Häfen werkstelligen, und ließen ihre Leute im Stich, gegönnt und tn Kanton allein versagt ist". die sich in's Wasser stürzten, biS sie die An­ Da diese Miktheilung unbeantwortet blieb, strengungen der Engländer zu ihrer Rettung setzte der Admiral die Feindseligkeiten fort sahen. Ste wurden später oach dem festes — 13 — Lande gebracht. Die Annunghoy - FortS auf A m e r i k a . der entgegengesetzten Seite der Bogue, welche N e w y o r k , 2 4 . D e c . ( S r . - A . ) Das un- am 13. November genommen wurden, hatten geheure Projekt, die alte Welt mit der neuen 2t0 Kanonen. Nachdem der Admiral den durch einen unterseeischen Telegraphen zu ver­ Briten und andern Ausländern für ihren herz­ binden, nähert sich immer mehr seiner Aus­ lichen Beistand, und den Amerikanischen Com- führung. Das nöthige Capital von 350,000 mandeurS Foote und Smith für ihre Bemü­ Pfd. St. ist. in Aktien vertheilt, gezeichnet, hungen, die Ordnung während der Krisis auf­ und 20 pCr. sind bereits eingezahlt worden. recht zu halten, sein« Anerkennung ausgespro­ Die Englische Regierung hat dem Unterneh­ chen hat, schließt er mir folgenden Bemerkun­ men jährliche Zinsen von 4 pCr. gesichert, und gen: ,,Da die Beherrschung deS Flusses jetzt eS ist an die Fabrikanten telegraphischer Drähte in unseren Händen ist, so habe ich für den die Aufforderung ergangen, sich um die Ver­ Augenblick keine Operationen im Plan, als fertigung des betreffenden Drahtes, der am die zur Sicherung und Behauptung unserer 3t. März 1357 zur Verschiffung bereit sein Position, und Ihrer Majestät Regierung wird soll, zu melden. Zwei Dampfer, von denen zu entscheiden haben, od die jetzige Gelegen­ jeder eine Hälfte des Taues an Bocd haben heit benutzt werden soll, um die volle Geltung wird, sollen sich in der Milte des Oc«anS der VertragS-Bestimmungen, welche die Re­ b«gegnen und, nachdem daS elektrische Band gierung von Kanton bis jetzt ungestraft um­ geschlossen ist, sich tn entgegengesetzter Rich­ gehen durfte, zu erzwingen. Obgleich die ur­ tung zurückbewegen, der eine gegen Osten, der sprüngliche Streitursache vergleichsweise unbe­ andere gegen Westen, während sie das Tau deutend ist, so hat sie doch in Folge der fal­ in die See sinken lassen und sich den Küsten schen Politik des Kaiserlichen OberiCommissairS von Irland und denen von Newfonndland «in so bedenkliches Ansehen gewonnen, daß d«r nähern. Es wird angenommen, daß das Fortbestand gütlicher Beziehungen zu Kanton ganze Werk am 1. Juli 1357 vollendet sein gefährdet erscheint. Obgleich ich fortfahren wird. werde, im Einvernehmen mit Ihrer Majestät Bevollmächtigten Schritte zu thun, in der N e u e s t e P o s t . Hoffnung, die Dinge zu einem befriedigenden St. Pete rSbu rg, 31. Dec. Laut Aller­ Abschluß zu dringen, warte ich doch mir Span­ höchsten Tagesbefehls vom 30. Decbr. v. Z. nung auf die Weisungen von Ihrer Majestät ist der Commandeur d«S Pernauschen Inva- Regierung in Bezug auf diese wichtige Frage." liden-Commando'S, Capitain Bondarew, mit T ü r k e i . Verbleibung in gegenwärtiger Function, für (St.-A.) Aus Triest, 6. Januar wird Auszeichnung im Dienste, zum Major beför­ nach Nachrichten aus Konstantinovel vom 2. dert worden. Januar telegraphirt, daß das Englische Ge­ R e v a l , E n d e D e c e m b e r . ( R i g . Z e i t u n g . ) schwader Weisung erhalten hatte, sich auf den Von den natürlichen Pocken, die hier im ersten Befehl zur Abfahrt nach England bereit Herbst bis noch vor Kurzem grassirten und zu halten. — Der Schah hat «in eigenhän« manches Opf«r forderten, ist jetzt nichts mehr diges Schreiben an den Zaren geschickt, worin zn hören; in der Zeit ließen sich viele — selbst er diesen um Rath und Beistand ersucht. bejahrte — Leute von Neuem mit Schutzblat- P e r s t e n. tern impfen, die auch bei Mehreren ganz ge­ (N. Pr. Z.) Teheraner Nachrichten be­ hörig verliefen, bei Vielen aber nichr faßten. stätigen, daß die Perser noch der Einnahme Einige bekamen natürliche Pocken, wenn auch der Stadt Herar weiter nach Süden vorge­ nur leicht. Es ist klar, daß die Kuhpocken- drungen sind und die dedeutendsien Ortschaften lymphe durch den Transport von einem mensch­ des Landes beseht haben. Man sagt«, «in lichen Körper auf den andern ihre schützende Sohn Dost Mohammed'S, deS mit den Eng­ Kraft zum Theil — oft ganz — einbüßt und ländern verbündeten KhaneS von Kabul, hätte daß die Iennersch« Erfindung sich nur bei sich mit den Afghanischen Truppen, mir denen Lymphen unmittelbar von den Pocken der er jene Gegend besetzt hielt und so die Stadt Kühe vollkommen bewährt; zum Heile der Herat bedrohte, ohne Kampf vor den Persi­ Menschheit sollt« die Lymphe stets erneuert schen SkreifcorpS zurückgezogen. werden. — !4 - D ä n e m a r k . wovon 40 durch die Matrosen d,S dort auf Zur Sundjollfrage meldet die „Norbdent- Station liegenden Englischen Schiffes geret­ sche Corresp.": Die Unterhandlungen in der tet wurden. Der Capitain deS Schiffes war Sundzoll - Angelegenheit dürften auch tn der nichr an Bord. Der Lieutenant Massei und Mitte dteseS MonatS in Kopenhagen stattfin­ der Aspirant Benedetti flogen mit in die Luft. denden Sitzung der Sundzoll.Conferenz noch Die Erschütterung war so stark, daß das GaS nicht einen definitiven Abschluß finden; die tn den Straßen Toledo und Chiatamone erlosch. Dänische Regierung ist jedoch geneigt, vom Fürst Jschitella blieb bis 4 Uhr im Palaste." 1. April ab den Sundzoll aufzuheben und F l o r e n z , 7 . J a n . ( N . P r . Z . ) N a c h - die Verhandlungen mit denjenigen Regierun­ richten auS Siena zufolge hat dorr eine De- gen, welche bisher ihre Zustimmung verwei­ monstratton stattgefunden. Die Studenten gerten , später zu Ende zu führen. Die auf hatten sich zu einer Landpartie vereinigt; viele die Deutschen am Sundzoll beteiligten Staa­ aus dem Bürgerstande hatten sich angeschlol- ten fallenden Ablösungsquoten sind nicht un­ sen. In sehr belebter Stimmung zog die erheblich; so würde z. D. Lübeck 102,996 Schaar, etwa 800 Köpfe stark, des Adends Thlr. R.-M. zu tragen haben. unter dem Singen von Freiheitöliedern und D e u t s c h l a n d . dem Voranrragen einer dreifarbigen Fahne H a n n o v e r , 4 3 . J a n u a r . ( N . P r . Z . ) in die Stadt »in. Die Einwohner antworte­ Se. K a i s e r l i c h e H o h e i t d e r G r o ß f ü r s t K o n ­ ten auf die Gesänge wir: Vivn t'ltülia! stantin von Nußland ist mit Gefolge gestern l'^u-ztria! und dies währte bis rief Abend von Berlin hier eingetroffen und im in die Nachr. TagS darauf wurden sechs der Ernst-PalaiS abgestiegen. Anführer verhafter, etwa zwanzig Studenten I t a l i e n . relegirt und die Universität momentan geschlos­ R o m , 8 . J a n u a r . A u S N e a p e l , v o m 6 . sen. Unter den Weggewiesenen befinden sich Januar, wird dem „Nord" über die in der Söhne hochgestellter ToScanischer Mtlitair- Nacht vom 4. auf den 6. zwischen 40 und und Civil-Deamten. 14 Uhr erfolgte Katastrophe geschrieben: „Der S c h w e i z . Neapolitanische KriegSdarnpfer „Carl III.", B e r n , 4 4 . J a n u a r . ( T e l . B u r . ) D i » welcher in einigen Tagen nach Sicilien abge­ Bundes - Versammlung har in ihrer heutig»n hen sollte und mir Waffen und Pulver bela­ Sitzung den Antrag deS BundeSrathes, den den war, flog in die Luft. Die Ursache ist am 4. September angehobenen Neuenburger noch Vicht genügend bekannt. Der Verlust Prozeß niederzuschlagen, und daß die durch an Menschenleben muß um so bedeutender sein, Decrer der Anklagekammer vom 46. December als die Abfahrt nahe war und sich deshalb in Anklagezustand versetzten Personen bis zur die gesammte Mannschaft an Bord befinden Erledigung der Neuenburger Angelegenheit mußte. Die Fenster an der Vorderseite des daS Schweizergebiet vorläufig zu verlassen ha­ Königlichen Palastes wurden zertrümmert, das ben. entgegengenommen. Die betreffende Eom- Gas im San Carlo-Theater erlosch in Folge mission har sich einstimmig für Annahme des der Erschütterung, und Entsetzen und Flucht Antrags erklärt, die DiScussion tn der Bun­ waren allgemein. Dieses traurige Ereigniß des - Versammlung wurde begonnen. JameS ist natürlich nicht geeigner, die seit dem Ar­ Fazy hielt ein» sehr heftige oppositionelle Red». tenrare vom 8. December fortwährend über­ Die Beschlußnahme wurde auf morgen vertagt. reizten Gemüther zu beruhigen." In einer Aus Bern wird der ,,Köln. Ztg." vom Nachschrift sagt derselbe Berichterstatter: „Trotz 46. d. M. gemeldet: Der Nationalrath hat meines Unglaubens muß ich hinzufügen, baß in seiner heurigen Sitzung auf den einstim- ich in Folge von glaubwürdigen, mir so eben migen Antrag seiner Commtssionen mir 94 zugegangenen Mitteilungen diese Explosion al­ gegen 4 Stimmen die Anträge des Bundes- lerdings der Böswilligkeit zuschreiben muß. rathS angenommen. Der Prozeß bezüglich der Vor der Explosion wurde eine Stimme ver. Neuenburger Insurrektion wird demgemäß nie­ nommen, die schrie: ,,Auf daS Vorderdeck dergeschlagen , die deshalb in Anklagezustand und Hinterdeck Alle, die sich retten wollenZ"(?) versetzten Personen entfernen sich vorläufig aus Die Sache war also vorbereitet. Es waren, der Schweiz. daS definitive Übereinkommen dem Vernehmen nach, 460 Personen an Bord, wird der Bundes-Versammlung zur Genehmt- — 15 — gung vorgelegt. Der Ständerath wird erst Abend beim Könige stallfand. Letzterer aus- morgen seine betreffende Sitzung hallen; das drücklich erklärte, daß vor Ausführung der von gleiche Resultat steht in Aussicht. Isadella genehmigten Fusionspläne mir der Die Stimmung in der Schweiz ist eben Familie deS Don Carlos die Verbannung ge­ f«hc schwer zu schildern. Vor acht Tagen wisser Personen, und namentlich O'Donnell's. war noch das ganze Volk einstimmig, so lange erfolgen müsse. es hieß: das Vaterland ist in Gefahr! Bei Der Militair-Districr von Granada wurde diesem Rufe fehlte kein Mann. Heute ist es tn Folge der bedauerlichen Vorfälle tn Malaga bereits anders. Utber daS Friedens - Projecr tn Belagerungszustand erklärt. Catalonien blieb sind die Stimmen sehr getheilr, und ein nicht in dieser Lage, die auf Valencia und (wegen geringer Theil der Bevölkerung meint, die des SchmuggelnS) auch auf «inen Theil von Schweiz ziehe doch den Kürzeren. In meh­ Arragonien ausgedehnt wurde. reren Cantonen soll sich bereits die VolkSstim- T ü r k e i . mnng hierüber sehr energisch geäußert haben. ( S r . - A . ) A u s M a r s e i l l e , 1 3 . J a n u a r , F r a n k r e i c h . wird die Ankunft des ,,Euphrat" mit Nach­ P a r i s , 7 . J a n u a r . ( T e l . D u r . ) D e r richten aus Konstantinopel vom 6. telegraphirr. heutige ,.Moniteur" meldet, daß die Bevoll­ DaS Englische Geschwader hatte, wie bereits mächtigten am Dienstage «in Protokoll unter­ gemeldet, Befehl erhalten, sich zur Abfahrt zeichnet haben, welches den Schwierigkeiten, auf den ersten Ruf bereit zu halten; dennoch die der Vertrag gefunden, ein Ende wacht. wird dasselbe bis zur vollständigen Räumung Durchdrungen von den Beschlüssen des Con- der Donaufürstenthümer von Seiten der Oe- gresseS und mit dem Willen, die Interessen sterreicher im Schwarzen Meere bleiben. Un­ zu versöhnen, hat die Conferenz einmüthig ter ben Bergvölkern deS Libanon sind wieder beschlossen, daß die Gränze dem Trajanswalle Unruhen ausgebrochen. Dem „Journal de bis zum Flusse Vaipuk folgen solle, Belgrad- Constantinople" zufolge befände sich Persien Tobak der Moldau überlassend. Rußland soll in einem nahezu an Anarchie Kränzenden Zu­ auf dem rechten Ufer Komrad mir einem Ter­ stande; der Schah glaubt sich nichr mehr sicher ritorium von 330 Quadratwersten zurückbehal­ auf dem Throne und har sich um Schutz für ten. Die Schlangeninsel soll als zu den Do- sein» Kinder und setn« Dynastie an den Zaren oaumündungen gehörig betrachtet werden. DaS gewandr. Nach anderen mir dem ,.Euphrat" Donaudelta ausgenommen, welches der Türkei eingetroffenen Nachrichten ist der Russische Ge­ zufällt, sollen die von Rußland abgetretenen sandte am Persischen Hofe, Antrschow, nach Territorien der Moldau einverleibt werden. S t . P e t e r s b u r g a b g e r e i s t , u m S e . M a j . Dt» Conferenz hat bestimmt, daß die Abgrän- den Kaiser von Rußland um Hilfe im Na­ zung spätestens bis zum 30. März ausgeführt men des Schah zu bitten. Die Persische setn soll. BtS zu demselben Zeitpunkte werden Regierung verdoppelt, trotz ihrer Geldnoth die Fürstenthümer und das Schwarze Meer und Furcht^ vor Aufstanden, ihre Thätigkeit geräumt setn. Die Commission für dte Für­ zur Beschaffung von VertheidigungSmitteln. stenthümer wird alSdana thre Mission erfüllen A s i e n . können, und der Conferenz Bericht zu erstatten (N. Pr. Z.) Englischen Privarnachrichten haben, sobald ihre Arbeit beendet sein wird. zufolge soll es in Kanron zu neuen Feinds«, S p a n i e n . ligkeiten gtkommen sein, an denen sich auch (St.-A.) Aus Madrid schreibt man un­ dte Amerikaner bethetligten. Drei von Letzte­ term 7. Januar: ,,O'Donnell und einige an­ ren sollen von den Chinesen enthauptet und dere Gegner des jetzigen Systems halten sich ihre Köpfe auf die Stadtmauer aufgespießt seit heut» Morgen versteckt. weil sie wahr­ worden sein. Aller Verkehr war begreiflicher scheinlich besorgen, eben so wie Prim plötzlich Weise unterbrochen. verhaftet und tn die Provinz oder nach einer Insel abgeführt zn werden. Es heißt, daß Für die vielen Beweise der Liebe und Prim zu Cadix nach den Canarischen Inseln Freundschaft, welche wir bei der Feier unserer eingeschifft werben solle. Diese Besorgniß tst Silberhochzeit empfingen, sagen wir unseren auch nichts weniger als grundlos, da in einer herzlichen Dank. Versammlung von Absoluttsteo, die gestern Christian u. Louise Schmtd. — 16 — Bekanntmachungen. Alle diejenigen, wtlche die Beaufsichtigung und Instandhaltung der Pumpen tn den öf­ Zur Erfüllung des Befehls Eines Erlauch­ fentlichen Stadtbrunnen und in den Brunnen ten Kaiser!. Livl. KameralhvsS vom 20. De­ verschiedener Stadrhäuser — zu übernehmen cember 1834 No. 402, wird von der per- wünschen, werden hierdurch aufgefordert, zu nauschen Steuer-Verwaltung hierdurch zur all­ dem auf den 47. d. MtS. Vormittags 11 gemeinen Kenntniß gebracht, daß mir dem Uhr anberaumten Torg« sich hierselbst «inzn- Anfange dieses Jahres nachbenannte hiesig« finden. Pernau, Cassa-Collegium, den 10. Kaufieure, alS: Januar 1857. der Herr Johann August Göschell, Oberkassenherr Fr. Ramdach. ,. ,, Alexander Liphardr Aeltermann A. D. Marsching. auS der Gilde getreten und somit sammr ih­ Aeltermann Heinrich Knoch. ren Familienqliedern in Gemäßheir des § 192 No. 33. G. Lehberr, Notr. 1 der Handels-Ergänzungs-Verordnung zum Ab­ gaben - Okladde angeschrieben worden sind; so Von dem Pernauschen Stadr-Cassa-Collegio wie daß der Rtgasche Kaufmann 1. Gilbe wird desmiktelst bekannt gemacht, daß wegen Herr Friedrich Eduard v. Jacobs, welcher am Instandsetzung d,S abgebrannten Brückenein- hiesigen Orr» unter der Firma Jacobs et C. nehmerhauschenS am 17. d. M. Vormittags als inlandischer Gast seinen Handel trieb, für 11 Uhr ein Torg im Cassa-Collegio abg«hal- das Jahr 1867 nichr weiter zur Gilde ge- ren werden wird. Pernau, Cassa-Collegium, steuert har. Pernau, Steuer-Verwaltung, den 10. Januar 1867. den 2. Januar 1857. Oberkassenherr Fr. Rambach. Sreuerherr E. Höflinger. Aeltermann A. D. Marsching. No. 4. Kammer. Notr. 2 Aeltermann Heinrich Knoch. No. 34. G. Lehbert, Notr. 1 Von dem pernauschen Polizeigericht wird hierdurch bekannt gemacht, baß zur Lieferung Für die Gaben, mit welchen das Arrntn-' von 40 Faden Ellern-Brennholj zum Bedarf Haus dieser Stadt in dem verflossenen Decem­ der höhern Kreisschule der Torg auf den 14. ber und in diesem Monate bedacht worden, d. M. und der Peretorg auf den 16. d. M. dankt das Armen-Collegium. Vormittags 11 Uhr hterselbst angesetzt wor­ Pernau, Armen - Collegium , am 10. Ja­ den ist. Pernau, Polizeigericht, den 7. Ja­ nuar 1857. nuar 1857. Rathsherr I. B. Specht. Polizei-Vorsitzer N. Hehn. Aeltermann A. D. Marsching. No. 34. A. Mors, Secrt. 1 Aelkermonn Heinrich Knoch. No. 20. Brackmann, Notr. 1 Bei anhaltender Schlittenbahn wird daS Cassa-Collegium verschiedene Gattungen Brenn­ Alasch Doppel-Kümmel ist verkäuf­ holz verkaufen und zwar: für »inen sieb»nfü- l ich bei Gebr. Ste in. 1 ßigen Faden Birken 1 Rubel 90 Kop. S., für einen Faden Ellern 1 Rbl. 65 Kop. S., für «inen Faden gemischtes Holz 1 Ndl. 50 Vom 4. bis zum 11. Januar. Kop. S. und für einen Faden Grünen 1 Rbl. Getankte. St. Nikolai. Kirche: Marie 30 Kop. S. Darauf Reflectirend» haben den Juliane Eleonore Fleischer. — Alexander Betrag des gewünschten HolzquantumS baar Emil Hange. — St. Elisabelh's-Kirche: bei dem Notair des Cassa-Collegü zu pränu- Heinrich Grünfeldt. — Anna Heinrierre meriren. Pernau, Cassa-Collegium, den 10. Norrenberg. — Heinrich LanSmann. Januar 1857. verstorbene. St. Nikolai-Kirche: Hein- Oderkassenherr Fr. Rambach. rich Johann Hannemann, alr 50 I. — Aelkermonn A. D. Marsching. St. Elisab. - Kirche : Heinrich Grüns,ldr, Aeltermann Heinrich Knoch. alr 7 Tage. — Calharina Marrinsohn, No. 32. Norr. G. Lehberr. 3 alt 2 I. 6 M. Im Namen de» General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Lruck: stellvertretender Censor Svndlcus Schmid. ochenblatt. .U S. R8S7 Sonnabend, d. 19. Januar. Dnlanvische Nachrichten. Anknüpfung von Unterhandlungen über die fer­ nere Regelung der Verhältnisse des Fürsten­ K i e w , 4 4 . D e c e m b e r . ( D . S r . P . Z . ) thums Neuenburg stehen keine Hindernisse Hier nimmt man daS lebhafteste Interesse an mehr im Wege. Preußen wird in dieselbe dem Project einer Eisenbahn von Kiew nach mit der Mäßigung eintreten, welche es in Konstantinograd, Gouvernement Polrawa, wo dem ganzen Verlaufe des schwebenden ConfiictS sie sich an die beschlossene Linie MoSkau-Feo- bewiesen hat." dosia auschließen würde. O e s t e r r e i c h . AuslÄnVische Nachrichten. T y r o l , i m J a n u a r . ( H . C . ) Z u f o l g e D e u t s c h l a n d . der Nachrichten, die uns über den Brenner B e r l i n , 4 6 . J a n u a r . ( F r . P . - Z . ) D i e aus dem Kaiserl. Hoflager zugekommen sind, gestern Nachmittag gegen 4 Uhr bekannt ge­ har Se. Maj. der Kaiser Franz Joseph durch wordene Nachricht von der Beschlußfassung Allerhöchstes Handschreiben vom 2. d. M. zwei des Schweizerischen NarionalrathS (s. Schweiz) großartige Acre der Gnade erlassen. Der erste hat hier im allgemeinen große Freude hervor­ Gnadenacr besteht in der vollständigen, unbe­ gerufen, da die Erhaltung des Friedens in al­ dingten Auflassung des Sequesters deS Vermö­ len hiesigen Kreisen, außer erwa in jenen der gens der polirischen Flüchtlinge. Sowohl Ca- jüngeren Offiziere, lebhaft gewünscht wurde. pitalien und liegende Gründe, als auch alle Die Spannung auf eine Nachricht aus Bern während der Dauer der Sequestrirung bezoge­ war gestern sehr groß. Die Vorbereitungen nen Interessen, Renten und sonstige Nutzungen zur Mobilmachung wurden den gestrigen Tag sollen ihren früheren Eigenthümern zurückge­ über noch auf das Eifrigste fortgesetzt, indessen stellt werden. Sogar die allgemeinen Seque­ dürfte jetzt ein Stillstand in dieser Beziehung ster-Auslagen im ungefähren Betrag von eintreten. Wae die Conferenz anbetrifft, welche 4,700,000 Lire sind nachgesehen und die Ue- zur völligen Erledigung der Neuenburger Streit­ bernahme derselben auf den Staatsschatz an­ frage bald zusammentreten dürfte, so hört man, geordner. Der zweite Act erstreckt sich auf daß bis jetzt hinsichtlich des Orrs, wo diese nicht weniger als 70 politische Verbrecher, de­ Berathungen stattfinden sollen, die Wahl sich nen die Strafe geschenkt wird. mehr für Karlsruhe entscheide. Ein bestimm­ I t a l i e n . ter Beschluß soll in dieser Beziehung aber noch T u r i n , 1 0 . J a n . ( H . C . ) D a S K r i e g s ­ nicht gefaßt sein. gericht in Palermo fährt fort, seine blutige B e r l i n , 4 7 . J a n u a r . D i e m i n i s t e r i e l l e Schuldigkeit zu thun; eS sind wieder sieben „Zeit" sagt: „Nachdem jetzt sämmtliche Fak­ Personen, AufstandS-Gefährten des erschosse­ toren der Schweizer Negierung die bedingungs­ nen Baron Bentivenga, durch die Kugel vom lose Freigebung der Neuenburger Gefangenen Leben zum Tode gebracht worden. Andere und die Niederschlagung des gegen sie einge­ Hinrichtungen stehen bevor. — Die Verhält­ leiteten Prozesses beschlossen haben, ist Preu­ nisse der Neapolitanischen Negierung mir der ßens vorläufiger Forderung genügt, und der Französischen beginnen sich zu klären. Man 18 — steht in gegenseitigen Unkerhandlungen. Ein nlnm kommt bereits in Gebrauch, wenigstens Französischer GesandrschafrS-Secretair war ge­ beginnt es bereits die Französische Industrie heim in Neapel eingetroffen und ist bereits zu verarbeiten. Die Adler der Regimenter wieder mir wichtigen Documenten nach Paris wurden bisher aus Kupfer gemacht und gal­ abgegangen. Man zeigt sich in Neapel gegen vanisch vergolder. Jetzt werden sie aus Alu­ Frankreich unendlich nachgiebiger als gegen minium verfertigt, und sind daher 2^ Pfund England. leichter. Aluminium har einen weit volleren N i z z a , 1 3 . J a n . ( S t . - A . ) S e . K . Klang als Bronze, und wird jetzt schon zu H. der Großfürst Michael ist hier ange­ vielen musikalischen Instrumenten benutzt. Löf­ kommen. fel, Gabel, Becher :c. hat man ebenfalls schon P a r i s , 4 6 . J a n . ( T e l . B u r . ) N a c h verfertigt. Da das neue Metall nur den hier eingetroffenen Nachrichten aus Neapel vierten Theil der Schwere des Silbers besitzt, vom 12. harre man daselbst zwei Kaffeehauser feines Silber 225 Fr., Aluminium aber 300 cernirr und in denselben 6t) Mazzinische Par­ Fr. daS Kilogramm kostet, so wird jeder Ge­ teigänger verhaftet. g e n s t a n d a u s S i l b e r , d e r 5 0 F r . k o s t e t e , t n G e n u a , 1 0 . J a n u a r . M a n s c h r e i b t d e r Aluminium sich für 16 Fr. herstellen lassen. ,,Times" in einem Briefe aus Rom, 29. P a r i s , 1 5 . J a n u a r . ( S t . - A . ) D e r December, daß am 27. December, dem Ge­ Bischof von Amiens, de Salines, ist zum burtstage des Papstes, die unter dem Namen Erzbischof von Paris ernannt worden. preeetto politioc» bekannte polirische ZwaugS- Verger's Prozeß wird übermorgen vor die maßregel, welche auf vielen Personen drückend Assisen kommen. Die Zahl der Zeugen beträgt lästere, aufgehoben worden sei. Wer dem 19. Aus dem Anklage-Acre geht hervor, daß pl-eeetto pvlitieo verfallen war, konnte vor Verger schon lange mit dem Gedanken um­ Sonnenaufgang sein Haus nicht verlassen, und ging > den Erzbischof von Paris und den mußte vor Sonnenuntergang wieder zurückge­ Pfarrer von Sr. Germain l'AuxerroiS zu er­ kehrt sein. Es war ihm verboren, mit ir­ morden. Derselbe harre in dieser Absicht schon gendeiner derselben Maßregel unterworfenen vor länger als einem Jahre ein Beil gekauft. Person Verkehr zu pflegen. Er konnte weder Verger behält nach wie vor seine ganze Kalt­ die Stadt verlassen, in welcher er wohnte, blütigkeit. Er arbeitet den ganzen Tag an noch sich unter die Volksmenge mischen. Die seiner Verteidigung. Beim Durchlesen des Verletzung einer dieser Vorschriften wurde mit Anklage-Acres bemerkte er, daß ein Schreib­ einem Jahr Gefängniß bestraft. Drei oder fehler gemacht worden war. Man halt Nsitre vier Jahre lang wurde diese Maßregel mit für Nsitee autel geschrieben. Ver­ großer Strenge durchgesetzt, seir einiger Zeit ger unterstrich das Wort und schrieb auf den aber übte man gegen die dem prscstto poli» Rand: „aae". Im Publicum ist man sehr tico verfallenen Personen einige Nachsicht; gespannt auf den Prozeß. Verger harre zu so z. B. durften sie bis Mitternacht außer mehreren Malen die Absicht ausgesprochen. Haus bleiben. Derartige theilweise Zugestand­ Vieles über das Betragen der Geistlichkeit nisse wurden Gunstbezeugungen genannt. und die Sitten der Priester von Paris zu S c h w e i z . sagen. Es scheint, daß er Scandal erregen B e r n , 1 6 . J a n u a r . ( S t . - A . ) D e r will. Die Negierung zählt auf den ersten Sranderarh hat den Antrag des Bundesraths Präsidenren Delangle, um demselben vorzu­ mit 33 gegen 2 Stimmen angenommen. Die beugen. Gefangenen werden sofort in Freiheit gesetzt. (Qstsee-Z.) Der Persische Gesandte Feruk B e r n , 1 8 . J a n . ( S t . - A . ) D i e N e u e n ­ Khan ist vorgestern Abend in Marseille ein­ burger Gefangenen haben ihre Pässe bereits getroffen und mit großen Ehren empfangen erhalten und werden nach der Französischen worden. Er wird stündlich hier erwartet. Es Gränze eScvrtirt. Herr v. PourtalsS-Stei- ist für ihn und sein Gefolge ein Horel in den ger begiebt sich wahrscheinlich vor der Hand Elysäischen Feldern gemierher und eingerichtet nach Rom. Man erwarter eine baldige Wie­ worden. Es gilt hier als positiv, daß der dereinberufung der Bundesversammlung. Persische Botschafter von hier sich nach Lon­ F r a n k r e i c h . don begiebr, wo er osficiell wird empfangen P a r i s , t 3 . J a n . ( F r . P . Z . ) A l u m i - werden. Man nimmt an, daß Lord Nedcliffe — 59 wenig damit zufrieden ist, daß die Verhand­ Sie haben sich nämlich bereit erklärt, es den lungen , mit denen er nichr zurechr kommen Afghanen zurückzuerstatten und die Bewohner konnte, jetzt direct in London fortgesetzt werden. für die durch die Belagerung erlittenen Ver­ P a r i s , 1 7 . J a n u a r . ( T e l . B u r . ) S o luste zu entschädigen. Man versichert ferner, eben ist Verger von den Assisen zum Tode daß sie den Wunsch kundgeben, in den freund­ verurtheilt worden. Bei Verlesung des Ur- schaftlichsten Verhältnissen mir uns zu leben; theils war derselbe nicht zugegen. Er hatte doch heißt eS, daß unsere Regierung sich hart­ nach einer heftigen Scene, in welcher er sich näckig weigere, ihnen entgegen zu kommen, gotteslästerlicher Ausdrücke bedient und gegen wofern sie nichr auch Freundschaft mir Herrn mehrere Zeugen gehässige Verläumdungen aus­ Charles Murray schließen wollen. Es steht gestoßen harre, aus dem GerichtSzimmer ent­ fest, daß Persien sich die größte Mühe gegeben fernt werden müssen, hat, sich uns gefällig zu erweisen, Feruk Khan, G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . der sich in Konstantinopel bestrebt hat, Lord L o n d o n , 1 3 . Z a n . ( A . A . Z . ) W ä h ­ Stracford von der Gerechtigkeit seiner Sache rend zum Theil auch die unabhängige Presse zu überzeugen, und täglich in Paris erwarter neben der oppositionellen gegen das Verfahren wird, erbietet sich, wie wir hören, vollständige bei Kanton auftritt, und während auch ander« Genugthuung wegen der Einnahme von He- Zeichen darauf hinweisen, daß dasselbe bis jetzt rar und vollständige Aufklärungen hinsichtlich durchaus nicht allgemeineren Anklang findet, der Entlassung unseres Gesandren zu geben. fehlt es auch andererseits nicht an gewichtigen Zn der That, wir sind nichr ohne Hoffnung, Aeußerungen, wodurch sich unbedingte Billi­ daß es zu einer Schlichtung des Streites gung der jetzigen Politik hinsichtlich China's kommen wird. So lange aber der Streit kundgiebt. Am bedeutendsten ist in dieser dauert, muß er seine natürlichen Früchte tragen. Hinsicht eine Lord Clarendon zugesandre Adresse T ü r k e i . des Ostindischen und Chinesischen Vereins vom K o n s t a n t i n o p e l , 2 5 . D e c b r . ( A . A . 6. d. M., welcher durch die Verhältnisse sei­ Z.) Nachrichten aus Konstantinopel, welche ner Mitglieder unzweifelhaften Einfluß auf in Wien den 16. Januar eingetroffen sind, die öffentliche Meinung ausüben wird, und melden, daß die im Persischen Golf agirenden den Beweis liefert, daß ein großer Theil des Englischen Truppen in Bassora am Tigris zu höhern Handelestandes die Ereignisse gar nichr landen beabsichtigen. ungern gesehen har. indem als deren Folge O s t i n d i e n . ein erweiterter und einträglicherer Handel mir (St,-A.) Die Nachrichten aus Hong-Kong dem Mittelreich erwarter wird. Hauptsächlich reichen bis zum 24, November. Das Haupt- wird in der Adresse auf die Herstellung eines ereigniß der letzten Zeit war die Theilnahme freien Verkehrs in Kanron bestanden; nur durch deS Geschwaders der Vereinigten Staaten an Englands Nachsicht sei die Ausführung des den Feindseligkeiten gegen die Chinesen, ver­ dahin zielenden Traccar - Artikels verschoben anlaßt durch einen von Chinesischen Forts worden. Durch die Herstellung des sreieu aus auf eine Anzahl Amerikaner gemachten Verkehrs werde die Gereiztheit der Chinesen Angriff. Die Erstürmung der Chinesischen in Kanton allmälig verschwinden, wie dies Forts durch die Amerikaner erfolgte am 21. durch das Beispiel der nördlichen Häfen, be­ November. Nach Einnahme deS FortS war­ sonders Schanghais, erwiesen werde, wo die fen die Amerikaner die darin befindliche Mu­ Vermehrung des Handels alle Erwartung über­ nition in den Fluß, vernichteten Alles, was treffe. Ferner wird gewünscht, daß ein neuer zu vernichten war, vernagelten die Geschütze Tcacrat eine Revision der Tarife ac! valorem und verbrannten daS Gebäude. DaS Fort und die Eröffnung aller Häfen, sowie auch war mir 48 Geschützen armirr, derunrer kei­ die Schifffahrt auf großen Flüssen erwirke. nes von geringerem als 24-pfündigen Ka­ L o n d o n , 1 4 . J a n u a r . ( H . C ) U e b e r liber. Das Werk der Zerstörung dauerte bis die Beziehungen Englands zu Persien schreiben nach Mittag, wo man sich gegen zwei andere heute die „Times": ,,Aus sehr guter Quelle FortS wandte, die auch schon um 4 Uhr nach­ vernehmen wir, daß hinsichtlich Herat's die mittags den Amerikanern ohne Widerstand in Perser sich zu Allem erbocen haben, was wir die Hände fielen. Ein viertes Fort ward am billiger Weise nur irgend verlangen können. folgenden Tage genommen; die vier Forts zu- — 20 — samnnn waren mir 166 Geschützen armirt, lotnik Gold und der zweite 339 Pud 10 Pfd. welche sämmtltch zerstört oder untauglich ge­ und 33 Solotmk Gold. wacht wurden. Die Fort« wurden gleichfalls D e u t s c h l a n d . zerstört. WaS die Operationen der Engländer H a n n o v e r , 2 0 . J a n u a r . ( N . P r . Z . ) detrifft, so harte Capitain Steward am 16. Se. K. H. der Großfürst Konstantin von November das Fort zu Ty-cock-to genommen Rußland ist gestern Mittag von Berlin hier und die 66 Geschütze desselben vernagelt. wieder eingetroffen. A m e r i k a . B e r l i n , 2 0 . J a n n a r . ( H . C . ) D e m N e w y o r k , 3 . J a n u a r . ( S r . - A . ) D i e Vernehmen noch wird Se. K. H. der Großfürst von dem Freibeuter Walker tn Central-Amerika Konstantin noch einige Tage am Hofe zu ihreS Materials beraubte Panama - Transit- Hannover verweilen und alsdann mit seiner DampfschifffahrtS - Gesellschaft wird in ihren Gemahlin die Reise nach Italien antreten. Bemühungen, Walker zu stürzen, von der O e s t e r r e i c h . Amerikanischen Regierung unterstützt. — Ein W i e n , 2 1 . J a n u a r . ( S t . - Z l . ) D t e Neger hatte eine Familie von 3 Personen Instructionen an dte Oesterreichifchen Trup­ vergiftet. pen, dte Donaufürstenthümee zu veilassen, sind heute nach Bucharest und Jassy abgegangen. N e u e s t e P o s t . In den ersten Tagen des nächsten MonatS S t . P e t e r s b u r g , 8 . J a n u a r . I . K . soll der definitive Rückmarsch der Truppen be­ H. die Frau Großfürstin Katharina Mi­ ginnen. ch a t lo w n a, Herzogin von Mecklenburg-Stre- K r a k a u , i m J a n u a r . N a c h b e r „ K . H . litz, ist am 4. (16.) Januar um Mittag von Z." hat die Befreiung der Bauern von der einer Prinzessin glücklich entbunden worden. Robot und die Verleihung des EigenthumS an St. Petersburg, 8. Januar. Durch dieselben in Galizien dieselben Erscheinungen Allerhöchste Verordnung vom 27. November zur Folg», di» d»n Uebergang von der Un­ 1866 ist das Recht der orthodoxen Russischen freiheit zur Fr»iheic üb,rall begleitit haben. Geistlichkeit auf die Gedächtnißkreuze und Me­ Die Arbeit, welche die robotpflichrtgen Dauern daille des Krieges von 1863 bis 1866, auch nur als einen lastigen Zwang konnten, ist ih­ auf die Geistlichkeit der übrigen christlichen nen zuwider, und sie benutzen ihre Freiheit, Confessionen deS Reichs ausgedehnt worden. um dem Müssiggange nachzugehen. Mit Recht Der Geheimerath, Oderkammerherr Graf hatte man die geringe Produktion ber kleinen Gregor Stroganow starb hieselbst am 7. Ja­ Wirkhschaften vor dem Jahre 1848 größten- nuar nachmittags tn »inem Alter von 86 Jah­ thetlö auf Rechnung ber Feudallasten gesetzt. ren. Die großen diplomatischen Verdienste deS Aber die von gewisser Seite so sehnlich her­ Verstorbenen gehören der Geschichte an: sein beigeführte Befreiung ber bäuerlichen Wirkh­ Tob wird von der Residenz schmerzlich em­ schaften von diesen Lasten hat bis jetzt «ine pfunden. bessere Zukunft für den Ackerbau dieses Lan­ K i e w . E S w i r d i n d e r S t a d t K i e w i n des nichr erblühen lassen. Der größte Theil Folge der geschehenen Allerhöchsten Bestäti­ der bäuerlichen Wirthe hat sich einer auffal­ gung ein Jahrmarkt vom 16. Juni bis zum lenden Arbeitsscheu ergeben, dte nicht selten I. Juli abgehalten werden. Dies» Messe zu völliger Demoralisation führt und einen genießt dieselben Rechte, welch» allen unseren solchen Wirth mit größter Gleichgiltigkeit auf Messen »rster Classe zustehen, und wird stetS seinen nahen Ruin blicken läßt. Ein beden­ am 16. Juni am Tage der Gedächtnißfeier kender Theil der kleinen Besitzungen liegt das deS heiligen Metropoliten Jona beginnen und ganze Jahr hindurch brach, und waS sich un­ daher auch der eingeführten Sitte gemäß den ter dem Pfluge befindet, wird so nachlässig Namen des Kiew-Jonaschen Marktes führen. und schlecht bestellt, daß die gewonnenen Die Vorrichtungen zu dieser Messe werben Früchte oft nicht hinreichen, deu Besitzer vor mit außerordentlichem LuxuS betrieben. dem Hungerrode zu erretten, und dennoch um­ N t s h n i - N o w g o r o d . 2 9 . D e c b r . H i e r faßt «in solcher Besitz nicht selten eine große kamen aus Barnaul zwei für St. Petersburg Fläche des besten Landes. Es soll vorgekom­ bestimmte Gold-TranSporte durch. Der er­ men sein, daß Familten während der letzten ste« enthält 360 Pub 2 Pfund und 7 So« Mißjahr« ihre eigenen Kinder abschlachteten. um mir ihrem Fletsch thren Hunger zu stil­ che f«in Character und setne Anreeedentien len (?!), ES wird lange dauern, ehe diese «inflößten, mehr als gerechtfertigt; denn ein rtef»tng»wurz,- Hinrichtung derselben g«schieht aus dem Platz« cleii) die Entwaffnung mit Eifer und Streng» dieses Gefängnisses. betrieben. S p a n i e n . (N. Pr. Z.) Zwischen Saragossa und M a d r i d . 1 3 . J a n u a r . ( S t . . A . ) V o r ­ Pampclona wurd» vor einigen Tagen d»r Eil­ gestern begaben sich zu Quintana? de la Or­ wagen mit neun Passagieren, worunter der den, einer Stadt von 6000 Einwohnern, Schwager des Königs Guell y Rente sich be­ zwischen Madrid und Albacete, aus Anlaß fand, von acht bewaffneten Räubern angehalten deS Befehls der Behörden, alle Waffen abzu­ und ausgeplündert. Der Condutteur empfing liefern, ernste Ercesse. SechSzig Mann In­ Messerstiche und eine Dame Srockschläge, weil fanterie, die dahin abgeschickt waren, um bei sie nicht sogleich ihr ganzes Geld hergab. Vollziehung des Befehls mitzuwirken, wurden M a d r i d , 1 4 . J a n u a r . ( S r . - A . ) E i n e von den Einwohnern mit Flintenschüssen em­ Königliche Ordonnanz weist die Wohnung des pfangen und mehrer« Soldaten getödtet oder General - Direktors ber Infanterie zu Toledo verwundet. Gestern Abends sandte man zur für den daieldst gefangenen General Prim an. Herstellung der Ordnung mir dem letzten Bahn­ — DaS Marine- und Kriegs - Tribunal hat zuge zwei Bataillone Infanterie nach Quin­ erklärt, daß General Prim, Graf ReuS, auS tana? ab. Anlaß der Veröffentlichung seines Briefes vor Die beunruhigendsten Gerüchte von einem ein Gericht zu stellen sei. Das Kriegsgericht Ausstande tn der Hauptstadt hören nicht auf, für Generale, welches das Urtheil zu fällrn umzugehen. Auch har dte Regierung alle er­ har, wird demnächst zusammentreten. denklichen Vorsichtsmaßregeln getroffen, und T ü r k e i . auf höheren Befehl bleibt die Garnison fort­ (St. - A.) Man tklegraphirt Englisch«» während unter den Waffen. Die Polizei ist Blättern, daß der Sultan Anten für die von in der anhaltendsten Bewegung. Vorgestern Engländern deabsichligt« Euphratbahn gezeich- und gestern wurden, wie eS heißt, mehr denn ner habe. Damit wird wohl die „Civilisation" 200 Personen, unter diesen zwei als Repu­ der Türkei ihr Ziel erreicht haben. blikaner bekannte Individuen, verhaftet. ES Mitlheilungen aus Klein-Asien sprechen von wird gemeldet, daß der Marquis v. Turgot Kämpfen der Maroniten gegen die Griechen einen genauen Bericht von dec Lag« der Dinge und ber Drusen gegen die Maroniten. AuS in Spanien an die Französische Regierung Persien meldet man, daß der Französische Be­ geschickt, daß «r in diesem Berichte den jetzi­ vollmächtigte Gobineau feierlich in Teheran gen Augenblick schon als äußerst kritisch dar­ empfangen worden ist. stellt und zu geeigneten, diesen Verhältnissen O s t i n d i e n u n d C h i n a . entsprechenden Maßregeln im Nachbarland« Der .,Times"-Correspondknr auS Bombay aufgefordert habe, damit dasselb« von keinem vom 17. December schreibt, »r könnr nun Ereignisse unvorbereitet gefunden werde. endlich mit Gewißheit anzeigen, daß die Per­ Viel Aussehen macht eine Geldverth,ilung, ser tn Hirat sind. Di» Belagerung, die eigent­ welche hier uater die Soldaten gemacht wor­ lich mehr den Charakter »in»r Blockade harte, den Ist und deren Urheber man nicht kennt» bau»rte bis zum 26. Oktober. Esa Khan er­ Sicher ist eS, daß wieder w«hr«r« höher« und hielt aus Teheran selbst dte Zusicherung, daß nied«ee Offiziere, politischer Umtriebe vrrdäch- nicht nur ihm und s»in»r Familie, sondern ttg, aus d«n Reihen der Armee gestoßen und auch der ganzen Bevölkerung »tu, rhrenvoll« — 23 — DeHandlung zu Theil werden solle. Bei Em­ fchrn Sir John Bowrtn'gS und Or. Parker'« pfang dieses FtrmanS, am 26. Oktober, ritle« beantwortet haben, doch war der Inhalt sei­ Esu Khan und seine Haupt - Anhänger in'S ner Erwiderung nicht bekannt". feindlich, Lager und ergaben sich. Der Prinz Der Chinesische General« Gouverneur von von Persien empfing sie tn seinem Durdar Kanton, Ueh, scheint nicht zur Nachgiebigkeit mit den tm Morgenland üblichen AchtungS« geneigr. Er har ein neues Edtcr erlassen, daS Bezeugungen, Ehrenkleidern und Geldbörsen, folgendermaßen lautet: Aeh, General-Gouver­ und schickte si, unter einer Bedeckung von neur der beiden KwangS, erläßt dieses Edict 1000 Reilern nach Teheran. Ueber daS Vor­ für dte Soldaren und daS Volk, Seit An­ rücken der Perser nach Candahar gingen nur tritt meines Amtes btn tch Euch, dem Volke, Gerüchte. Die Nachrichten über Brigadier zu Dank verschuldet. Ihr habt mich als Eu­ Chamber layne reichten bis zum 21. Novem­ ren Vater, ich habe Euch als metne Ktnder ber. Sein« Truppen standen nur s,chs Mär­ angesehen. Vor vier Jahren erhoben sich die sche weit von Kabul, allein man wußte nicht Rebellen zu mehreren Hunderten von Tausen­ mir Gewißheit, od sie gegen diese Hauptstadt den. und Ihr habt es unternommen, ihnen vorgehen würden. Bis dahin war es ihnen mir vereinter Kraft Widerstand zu leisten, nach Wunsch ergangen. WaS die Vertheidi- waS sehr verdienstvoll war, und ,S ist nicht gunqS'Anstalten ber Perser im Golf betrifft, »in Fragment von ihren Trümmern übrig ge­ so will ein Blatt wissen, daß 26.000 Mann blieben. Jetzt haben di» rebellischen Barbaren in Buschir beisammen sind. Auf einer kleinen Unruhen angestiftet, unsere himmlische Dynastie Insel im Hafen sollen furchtbare Datlerieea angegriffen. FortS zerstört, Läden niederge­ errichtet sein. Nach jetzt veröffentlichten amt­ brannt und die Stadt mit Krieg überzogen. lichen Angaben bestand die Expedition nach Der Aerger darüber ist mir durch Mark und dem Persischen Meerbusen aus 6679 eigent­ Beine gegangen und auch Euer v»r»inter Zorn lichen Kämpfern (darunter 2270 Europäer) ist err,gr worden. Nun habe ich die Befrhle mir 3760 Mann Troß, 1160 Pferden und deS Kaisers «rhaltrn: „Frst zu stehen, ent­ 430 Ochsen. Dit Flotte zählt Alles in Al« schlossen zu kämpfen, und den Krieg auf Ko­ lem 46 Segel, und besteht aus 8 Kriegs« sten des öffentlichen Schatzes zu unterhalten; Dampfschiffen von der Indischen Flotte und Fluß und See zu blockiren und jeden Rest der auS 37 gemtelheten Transportschiffen (wor­ Feinde wegzufegen." Ihr müßt, zum Nutzen unter 30 Segel« und 7 Dampfschiffe.) deS Reiches, Eur» Kraft als brave Soldaren Die in Honkong erscheinende „China Mail" anstr»ng»n, damit nicht »tn Fetzen von d»r> meldet über daS weiter, Verfahren von Admiral ausländischen Räuber« übrig dl»ibr. Sollte Seymour folgendes: „Nach der Einnahme der irgend Jemand von Frieden reden, so wird Bogue-FortS blieben der „Calcutta" und „Nan- gegen den Sprecher nach dem Kriegsgesetze kin" zurück, um diese in die Luft zu sprengen. verfahren werden. Liebte ich daS Volk nicht DaS von „Hörnet" bombardirte Fort Dykock- wie meine Kinder, so würden die rebellischen tow war am 16. November von Capitain Barbaren dasselbe sicherlich hintergehen. Ihr Stewart in Besitz genommen worden, nach­ müßr treu fein und mit reinem Herzen zit­ dem »r die Chinejen daraus verjagt und ih­ ternd grhorchen." nen 66 Kanonen vernagelt hatte. Am Sonn­ abend waren eine Menge Chinesischer KriegS- junken aus den kleinen Buchten herausgekom­ v e r m i s c h t e s . men , hatten auf die Dampfschiffe gefeuert L i b a u . D i e K ö n i g S b . H a r r . Z . m e l d e t , und waren hierauf zurückgefahren. ohne daß »s stehe eine Verlängerung d»r Pr»uß. Ostbahn ihnen die Englischen Schiffe etwas anhaben bis an einen Kurländ. Hafenort, also Libau konnten. Auch vom Sea>meen»Foct war auf oder Windau, in Aussicht und der Rufs. In- die Dampfschiffe gefeuert worden, und mehrere geneur-Oberst v. Heydatel habe die großart igen Kugeln waren nahe bei den Factoreien nieder­ Hafeobauten in Memel kürzlich in lolcher.Rück- gefallen . ohne jedoch Schad,n anzurichten. sicht besucht. Capitain Cowper war mit VertheidigungS- — Der moderne Drang zu theatralischen Anstalten für die Factoreien beschäftigt. — Leistungen. die Eitelkeit, als Sänger und Veh soll gestern (13. November) die Depe- Schauspieler wenigstens dilettantisch und im — 24 — Der,ich »xclusiv« Gesellschaft zu agiren, ver­ nommen wurden. Honorar für 24 Stund»» breitet sich immer wehr. In London hat sich 5 Rbl. Silb. a P»rson. ein „dramatischer Nationalclub" zu liebhaberi« Auch unt»rrichte ich im Maaßnehmin und scher PrivatauSführung von Werken Britti- Zuschneiden von Dam»n-KleidungSstück»n nach scher Auroren gebildet; in Paris hört man neuest»? Art und Form, so daß eine von Opernvorstellungen, die unter Leitung deS jede Taille von d»r Schülrrin. die in »inem Fürsten Joseph PoniatowSki sogar öffentlich Monat di» grüßt» Geschicklichkeit »rlangt, nach gegeben werden sollen. dem Journal verfertigt werden kann. Preis — Der Pariser Arzt Or. v. Lamare hat für den ganzen Unterricht ebenfalls 6 Rbl. der Akademie der Wissenschaften eine Statistik Silb. s Person. — Ferner übernehme ich überreicht, welche ergiebt, baß nahezu ^ der auch Blonden, Florbänder, Seidenzeug», Fe- Pariser Einwohnerschaft und ^ der Bevöl­ b » r n u n d S t r o h h ü c » n a c h a u s l ä n d i s c h » ? A r t kerung Frankreichs an Lungenleiden stirbt. gut zu wasch»». Geehrte Damen, die meinem Unterricht» Bekanntmachungen. b»izuwohnen wünschen, »rsuche ich. sich bal­digst b»i mir zu melden, indem m»in Aufent­ Bei anhaltender Schlittenbahn wird daS halt hi»r nur von kurz»r Dauer sein wird. Cassa-Collegium verschiedene Gattungen Brenn­ — Mein Logis ist im Hause des Schlossermii- holz verkaufen und zwar: für einen siebenfü- s t » r S H e r r n O e s t b e r g . ßigen Faden Birken 1 Rubel 90 Kop. S., Verw. Buchhorn auS Preußen. 1 für einen Faden Ellern 1 Rbl. 66 Kop. S., für »inen Faden gemischtes Holz 1 Rbl. SO Aufträge zur Lieferung von allen Gat­ Kop. S. und für »inen Faden Granen 1 Rbl. tungen Bauholz und 1^-, 2- und 2^- 30 Kvp. S. Darauf Reflecrirenb» haben den zolligen Eschenbrettern werden entgegen­ Betrag des gewünschten Holzquantums baar bei dem Nokair deS Cassa-Collegii zu pränu- genommen, jedoch um recht baldige Aus­ meriren. Pernau, Cassa-Collegium, den 10. gabe gebeten, von Januar 1867. G. Peterson, Kaufmann. 3 Oderkassenherr Fr. Rambach. Ein in d»r Vorstadt, Fehmerstraße, belegenes Aeltermann A. D. Marsching. n»ueS hölzernes Wohnhaus von sieben Zimmern Aeltermann Heinrich Knoch. nebst Kleete, Stallraum und Wagenr«mis», No. 32. Nocr. G. Lehberr. 2 mir dem dazu gehörigen Obst- und Gemüs»- Hiermit machen wir kekannt, , 588 Packen Flachs, welches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Hapfal, den I i . Januar 1857. Baron A. von Rosen, Hakenrichter der Jnsularwieck. Sonnabend Auslkndische Nachrichten. bildete Spalier vom Presbyterium bis zum O e s t e r r e i c h . Haupteingang. Adel, Minister, Civil-, geist­ W i e n , 2 2 . J a n u a r . ( Z e i t . ) D e r „ W e - liche und Militärbehörden reihten sich um das ser-Zrg." schreibt man: Die Donau-Commis- Kaiserpaar. Nach der kirchlichen Ceremonie sion, welche in Galatz versammelt ist, ist in begaben sich Ihre Majestäten unter dem lau­ ihren Berarhungen ziemlich weit vorgeschrit­ testen Jubelruf der auf dem Domplatz sich ten, und hofft man, daß sie längstens in ei­ drängenden Volksmenge in die Residenz, wor­ nem Monat das Resultat ihrer Arbeiten den auf sie am Balcon erschienen, um der Menge Großmächten zur definitiven Beschlußfassung zu danken und über das Milicair Revue zu vorlegen werde. halten. Die „N. Würzb. Z." erwähnt des Ge­ M a i l a n d , 2 6 . J a n . ( T e l . - B u r . ) E i n e rüchts, daß die gesammre Armee um 70,000 officielle Bekanntmachung verkündet allgemeine Mann vermindert werden würde. Amnestie für das Lombardisch - Venetianische I t a l i e n . Königreich. Alle polllisch Verurtheilre sollen M a i l a n d , ! 5 . J a n u a r . ( F r . P . - Z ) freigelassen und die noch schwebenden Prozesse Der Einzug, wie ihn heute Franz Joseph und niedergeschlagen werden. Der Special - Ge­ dessen erhabene Gemahlin, die, wo sie sich nur richtshof in Manrua wird aufgelöst. Der zeigt, durch ihre Anmurh die Herzen Aller Jubel ist allgemein. fesselt, in der Hauptstadt des Lombardischen S c h w e i z . Königreichs von mehr als 100,000 ihnen ent­ V o m O b e r r h e i n , 2 2 . J a n . ( F r . P . - gegen ziehender Unterrhanen fanden, kann die Z.) Heute erscheinen zusammen gegen 4000 Geschichte nur wenige Beispiele aufweisen. Mann Schweizerischer Truppen zu Stein, wo Der Lombardische Adel entfaltete seine ganze, man den General Dufour erwartet, der be­ noch an die Spanische Größe erinnernde kanntlich die ganze Rhein-Armee gegenwärtig Pracht. Wer konnte alle die Equipagen zäh­ inspicirr. Nach der Jnspecrion sollen die len , alle die Galla - Livreen, die reichen Ge­ Truppen nach und nach entlassen werden, und schirre der Pferde genug bewundern? Schlag werden etwa nach drei Wochen sämmtlich wie­ 2z Uhr fuhr der Wagen Ihrer Majestäten der in ihrer Heimath sein. Die Sreiner unter der Triumphpforte ein; von allen Bal­ Mannschaft bestehr aus Füsilieren, Scharf­ lonen des Corso bis zur Domkirche ein Ju­ schützen und Artillerie; fast alle begrüßen den belgeschrei, ein Grüßen mit den Tüchern, eine Frieden mit großer Befriedigung. stürmische Bewillkommnung. Ihre Majestä­ F r a n k r e i c h . ten waren sichtbar bewegt von einem so freu­ P a r i s , 2 2 . J a n u a r . ( S r . - A . ) I n d e r digen, jede Erwartung übertreffenden Empfang Sradt beschäftigt man sich noch immer vor­ Am Dom angelangt, wurden Ihre Majestä­ zugsweise mir Verger, dem Bischofsmörder, ten unter einem goldenen Baldachin bis zu welcher je länger je mehr enthüllt, welcher ihren Thronsesseln geleitet und sodann das Scheußlichkeit die Menschennarur fähig. Ge­ Tedeum angestimmt. Die Arcierenleibgarde stern erzählte Paris, er habe den Bischof von 26 - Meaux^ einen der Suffragane des von ihm auf das Resultat seiner Berufung aus und ermordeten Erzbischofs. zu sich in'S Gefäng- legt die Ueberzeugung an den Tag, daß seine niß gebeten. und den Prälaten, der wirklich Verurrheilung cassirt werde, „wenn es an­ nach la Roquette gekommen auf sein Bitten, ders ist — schreibt er — so müßte man glau­ plötzlich mörderisch überfallen, so daß er den­ ben, daß es kein Recht auf Erden mehr gäbe selben ohne Dazwischenkunft der Wärter stran- und mir dem Apostel ausrufen: Sterben ist gulirt haben würde. Auffallend ist dabei die ein Gewinn!" Zn einem zweiten Gesuche Erscheinung, daß, so weit man zwischen den an den Kaiser bittet Verger den Cassationö- Zeilen der Berichte lesen kann, dieser Elende hof zusammenzuberufen, denn er wolle sich vor doch Anlaß zu einer vermehrten Agitation ge­ ihm vertheidigen und „er werde — sagte er gen den CleruS giebt. ,,Man hat ihm die — auf sein Recht nur dann verzichten, wenn Vertheidigung abgeschnitten!" soll man hier, die Kaiserliche Gnade an Stelle dieses Rechts „er weiß entsetzliche Dinge von den Geistli­ trete." chen" soll man dort sagen. Nach seiner Verurtheilung schrieb Verger Auf die dringenden, fortwährenden Bitten an seinen Vater: „Mein armer Vater! Wel­ VergerS, ihn der Zwangsjacke zu entledigen, che Trauer für Sie und für die ganze Fami­ willigten die Behörden endlich ein, ihm den lie!.... Verlieren Sie aber doch nicht den rechten Arm frei zu lassen. Seitdem schreibt Muth; so lange die Guillotine nicht aufge­ er unaufhörlich und legt kaum die Feder hin, stellt und mein Kopf nicht gefallen ist, haben um zu essen. Zn einigen Stunden schrieb Sie immer noch Grund zu hoffen. Umar­ er mehr als 69 Seiten, die, wie er sagt, zu men Sie für mich meine Stiefmutter, meine seinem „letzrwilligen Vermächtnisse" gehören. Brüder, meine Schwester und die übrigen „Sie sehen, — äußerte er gegen den Direk­ Verwandten. Ihr Sohn: Verger. — Dar­ tor des Gefängnisses — ich bin seit gestern unter stand: „Und mein Bruder, Clementine Abend nicht mehr derselbe Mensch; jetzt kann für mich gut zu umarmen." ich arbeiten, das ist Alles, waS ich wünschte; Der hiesige Advocat Chaix-d'Est-Ange, der jetzt erwarte ich mir Geduld die Antwort auf zur Vertheidigung der gefangenen Royalisten mein Gnadengesuch an den Kaiser, auf wel­ nach Neuenburg berufen worden war, hatte ches ich große Hoffnung setze, denn mein Ge­ mir denselben vereinbart, daß ihm, falls der wissen ist ruhig. Ich bin kein gefährlicher Prozeß nicht stattfinde, eine Entschädigung Mensch, man kann mir ruhig, gleichviel wo, von 200,000 Franken gezahlt werden müsse. ein Fleckchen Erde lassen, wo ich ein wenig — Wie verlautet, soll ihm diese Summe spazieren gehen und viel arbeiten und schrei­ auch bereits angewiesen worden sein. ben kann, mehr verlange ich nicht. Glaubt Der Schweizerische außerordentliche Ge­ man mich dennoch gefährlich, so unterdrücke sandte, vr. Kern, ist inzwischen von Bern man mich aus der menschlichen Gesellschaft; wieder hier eingetroffen, wie behauptet wird, ich bin bereit, mich dem höchsten Beschlüsse in der Absicht, durch Vermirrelung der Fran­ zu unterwerfen." zösischen Regierung die Wiederanknüpfung der Seit seinem Aufenthalte in dem Gefäng­ diplomatischen Beziehungen mit Preußen zu nisse la Roquette fürchtet Verger fortwährend, ermöglichen. daß man die Absicht habe, ihn zu vergiften. P a r i s , 2 4 . J a n . ( T e l . - B u r . ) H e u t e Er hat deshalb die Vorsicht genommen, alle Mitrag 1 Uhr hat der Kaiser den außeror­ Gerichte und Getränke, die man ihm vorsetzt, dentlichen Gesandten PersienS, Feruk Khan, von seinen Gefängnißwärtern versuchen zu welcher am 17. hier eintraf, mit großem Ge­ lassen Er unterhält sich mir denselben auch pränge empfangen. viel von der Regeneration der Geistlichkeit und Man erfährt, daß der Päpstliche „Univers" der katholischen Docrrin, was bei ihm eine und der Bischof von Tripolis von Louis Na- fixe Zdee zu sein scheint. leon empfangen worden sind, und man glaubt, (Ostsee-Z.) Verger schrieb bereits vorge­ daß diese beiden Prälaten die Begnadigung stern an Hrn. Achille Morin, Advocaten am des Verbrechers beantragt hätten. Cassationöhofe, um ihn zu bitten, seine Ver­ Das amtliche Blatt berichtet über den Em­ theidigung zu übernehmen. In seinem Schrei­ pfang Feruk Khan's beim Kaiser. Der Per­ ben spricht der Verurtheilte große Hoffnung sische Gesandte hielt eine Ansprache, auf wel­ che der Kaiser erwiderte, er schätze sich glück­ Verwurf, daß der Vertrag zwischen Persien lich, die alten Beziehungen zwischen Frankreich und Oberst Sheil (in Bezug auf Herar) von und Persten wieder aufzunehmen. Die Neu­ Großbritannien nicht ratificirr und deshalb tralität Persiens während des Krieges im Orient ungiltig sei; die Convention sei allerdings ein­ sei nicht ohne Nutzen gewesen. Er habe mir seitig, indem sie allein der Persischen, nicht Schmerz vernommen, daß zwischen Persien aber der Englischen Negierung Verpflichtung und einem der innigsten Bundesgenossen Frank­ auferlegt; sie habe jedoch eben deshalb einer reichs ein Krieg ausgebrochen sei, hoffe jedoch, Ratification Großbritanniens nicht bedurft. daß die Sendung Feruk Khans die Wieder­ Die „Times" bringt nachträglich weitere herstellung eines dauerhaften Friedens beschleu­ Angaben zu den bereits mitgerheilten aus nigen werde. China, Kanton, 24. Nov. Die Englischen P a r i s , 2 6 . J a n u a r . D e r h e u r i g e „ M o - Streitkräfte waren hauptsächlich mit Maßre­ niteur" enthält die offizielle Ernennung des geln, ihre Stellung zu befestigen, sich gegen bisherigen ErzbischofS von To»rS, Cardinal Brander zu schützen u. s. w., beschäftigt. Morlot, zum Erzbischof von Paris. Nach einigen Angaben war Neigung vorhan­ S p a n i e n . den sich auf die Defensive zu beschränken, M a d r i d , 1 6 . J a n u a r . ( H . C . ) D e r bis Anweisungen aus England nach den ersten „K. Z." zufolge haben am 14. d. zu Bar­ Nachrichten über die Feindseligkeiten ange­ celona neue Unruhen stattgefunden. Morgens langt sein würden; mirlerweile wurden Ver­ gegen 7 — 8 Uhr versammelten sich Arbeits­ stärkungen aus Indien erwartet. gruppen auf der Plaza de la Constitution L o n d o n , 2 4 . J a n u a r . ( T e l - B u r . ) D i e und der Plaza San Jaima, und schrieen Regierung hat heute die Nachricht empfangen, nach Arbeit und Brod. Die Wachen wurden daß Persien nach der Wegnahme Bender- von den Militärbehörden verstärkt und das Buschirs die von Seiten Englands gestellten Kloster von Santa Monica milirairisch besetzt. Bedingungen acceptirt habe. Indessen nahmen die Zusammenrottungen auf (St.-A.) Wie aus Marseille, 23. Januar, eine bedrohliche Weise zu, und der General- telegraphirt wird, ist in Korfu eine Meute­ Capirain Herr Zapatero ließ eine Schrift an rei unter den dort stehenden Artilleristen aus­ die Mauern anschlagen, in welcher er die gebrochen, und dieselben haben den Versuch Versammlungen und das gemeinschaftliche Ru­ gemacht, einen Pulverthurm in die Luft zu fen nach Arbeit untersagte, widrigenfalls er sprengen. sie durch Gewalt der Waffen zum Gehorsam Die unterseeische Telegraphen - Verbindung zwingen werde. Um 3 Uhr nachmittags, bis zwischen Dover und Ostende ist wieder her­ wohin die Depesche reicht, war es noch zu gestellt. keinem Zusammenstoße gekommen, im Gegen- T ü r k e i . theil zerstreute sich die Menge auf der Plaza S m y r n a , 8 . J a n . ( A . A . Z . ) H i e r San Jaima auf die Aufforderung der Be­ haben in der letzten Zeit mehrere angesehene hörde. General Zapatero zog aus den um­ Europäer, selbst ein Consul, und darunter auch liegenden Gegenden Verstärkungen an sich. hier geborene, Besitzungen gekauft, aber der Das Ayuntamiento befindet sich in außerge­ Pascha schrieb sie nicht auf ihren Namen ein, wöhnlicher Sitzung und setzt eine schriftliche sagend: es sei ihm nicht Befehl gegeben, auf Ansprache auf, in welcher eS den Familien­ Nichtmuselmanen Grundbesitz einzuschreiben. vätern Arbeit anbietet. In der Stadt herrscht Man wandte sich nach Konstantinopel, und Besorgniß und Angst. antwortete von dorr, daß die Rechte der Eu­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . ropäer oder derjenigen Unterrhanen des Groß- L o n d o n , 1 9 . J a n u a r . D e r m i n i s t e r i e l l e sultanS, welche nicht Mohamedaner seien, in ,,Observer" giebr die bestimmte Versicherung, Bezug auf den Grundbesitz laut dem neuesten daß an eine Eroberung Afghanistans durchaus Vertrag und kraft Kaiserlichen Fermans erst nicht gedacht werde. Brigadier Chamberlayne noch durch besondere Gesetze geregelt werden solle bloS die Afghanen im Widerstände gegen müssen; daß auch in dem berüchtigten Hat- Persien aufmuntern und unterstützen. Humaum nur von dem die Rede sei, was Die „M. Post" erklärt gegen den hinsicht­ einmal geschehen solle, ohne die Zeit dafür zu lich der Persischen Kriegs-Erklärung erhobenen fixiren, daß aber wirkliche Rechte nicht gege- — 28 — den waren, bevor dies nicht alle« geordnet die Gouvernements Livland, Ehstland, Kur­ Wäre. W'lche Verhöhnung d»S gesunden land, Wilna und Kowno. I» dem Kirch­ Menschenverstandes und der Großmächte, wel­ dorfe Molokowa, Kreis Bjeshetzk, Gouverne­ che den Verlrag veranlaßt»»! Doch werden ment Twer, in der zweiten Hälfte des Sep­ diese nicht schweigen, sondern gewiß hofft man, tember für die Gouvernements Jaroßlaw, Wla­ die Pforte des Bessern belehren. Die Eu­ dimir, Woloqda, Kostroma und Twer. In ropäer halten nun einstweilen die Zahlung dem Flecken Gorki, Kreis Orscha, Gouverne­ der Abgaben, welche auf dem Grundbesitz la­ ment Mohilew, bei dem Institut Gorygoretzk sten, ein. in der MUte August für die Gouvernements O s t i n d i e n . Mohilew, Kaluga, SmolenSk, Witedsk, Minsk Die „Times" hat aus Konstantiaopel. 22. und Grodno. In der Stadt Orel Mitte Januar folgende telegraphifche Depesche er­ September für die Gouvernements Orel, Njä- halten: „Alexandria, 46. Januar. In Suez san, Tula, Woronesh und Tambow. In der sind Nachrichten aus Hongkong eingetroffen, Stadt Kiew im September für die Gouver­ die bis zum 16. D'tember reichen. Veh, der nements Kiew, Tschernigow, Poltawa. Char­ von den höheren Ständen, so wie von der kow. Kursk, Podolien und Wolhynien. In Masse der Bevölkerung unterstützt wurde, zeigte Nishny-Nowgorod während des dort stattfin­ sich fortwährend hartnäckig. Das unter dem denden Jahrmarkts für die Gouvernements Namen French Folly bekannte Fort war ge­ Nilhny - Nowgorod, Wjarka, Pensa, Kasan, nommen und zerstört worden» Die Chinesen Saratow, Samara und Simbirsk. halten die Faktoreien in Kanton angezündet D ä n e m a r k . und sämmtlich» Waarenlager waren ein Raub K o p e n h a g e n , 2 6 . J a n . ( N . P r . Z . ) deS FeuerS geworden; drei Banken, die Orien- Ein» Regierungsvorlage, der zufolge die Eltern tal-, die Agra- und Mercantile-Bank, standen ihre neugebornen Kinder nicht mehr kirchlich gleichfalls in Flammen, und man hegie keine kaufen zu lassen brauchen, sondern bloS civi- Hoffnung, sie retten zu können. O. T. Lane, Uter anzumelden haben, wurde in ernster Be. ein Neffe Sir I. Bowring'S, war durch das Handlung des VolkSthing fast einstimmig an­ Einstürzen einer Mauer um'S Leben gekommen. genommen. ES hieß, man werde die Stadt Äa«ron nicht K o p e n h a g e n , 2 8 . J a n u a r . ( S t . - A . ) länger schonen und habe mit Raketen und Daß der MormoniSmuS sich im Lande immer Bomben auf sie zu feuern begonnen. mehr verbreittt, ist bereits eine feststehende T r i e s t , 2 6 . J a n u a r . ( T e l . - B u r . ) D i e Thatsache. Erst dieser Tage kam aus Anlaß Ueberlandpost ist angekommen und bringt Nach- dieses verderblichen Wahnes in dem Landstädt- richten aus Bombay bis zum 2. d. M. In chen Haagerup, wie die ,.FaaborgS Avis" denselben wird die Einnahme Bender-Buschirs vom 24. d. meldet, ein abscheulicher Mord bestätigt. Die Engländer. welche bei dem vor. Ein dort wohnender Hauseigentümer Sturm 4 Offiziere und 2t) Gemeine verloren, und Gärtner, namens Anders Nielsen, Va­ haben sich zwischen Stadl und Festung ver­ ter mehrerer Kinder und Inhaber eines gu­ schanzt. Eö sollen 26.OW Mann dahin ge­ ten Geschäfts, erst unlängst von der landwirth- sandt werben. — Nach den letzten Nachrich­ schafclichen Gesellschaft für seinen Fleiß aus­ ten auö Kamon war die Lage unverändert. gezeichnet, hatte ein, solche Zuneigung für den Die Franzosen haben einige FortS zerstört. MormoniSmuS gefaßt, daß er auch seine Frau zu diesem Glauben verleiten wollte, die sich N e u e s t e P o s t . aber auf daS Bestimmteste dessen weigerte, St. Petersburg, 16. Januar. DaS obwohl er versicherte, daß ihm ein Engel er­ Departement für Landwirthschafr bringt zur schienen sei, der ihm besohlen habe, wenn sie Kennlniß der Herren Landwirlhe, daß das nicht zum Mormonismus übertrete, sie zu er­ Ministerium der Reichs-Domainen, nach ge­ morden. Plötzlich überfiel er die Arme im troffener U'bereinkunft mit den Local-Autori- Bette, brachte ihr mehrere Stiche milkelst ei­ räten, beabsichtigt, im laufenden Jahre Äus­ nes Messers bei und schnitt ihr zuletzt den serungen von ländlichen Erzeugnissen und von Hals ad. Er ist jetzt gefänglich eingezogen. HauSthieren zu eröffnen, und zwar an folgen­ D e u t s c h l a n d . den Orten: in Dorpat Ende September für H a n n o v e r , 2 7 . J a n u a r . ( H a n n . Z t g . ) — 29 — ZI. KK. HH. der Großfürst und die Groß­ ten übergeben werden. Diese Maßregel wurde fürstin Konstantin von Rußland sind nach durch die Befürchtung hervorgerufen, daß brenn­ Alrendurg abgereist. bare Stoffe in die BriefsammlungSkästea ge­ H a n n o v e r . 2 3 . Z a n u a r . ( V Z e l . - Z . ) worfen werden möchten, vielleicht aber auch S t. K. H. der Großfürst Konstantin von durch die Besorgniß, daß Briefe an den Kö­ Rußland (der nunmehr, wie schon gemeldet, nig gerichtet werden könnten, deren Ursprung mir seiner Gemahlin nach Altenburg abgereist man nicht kennt. Gestern Abend ging daS ist) ertheille gestern hier dem Schiffödaumei- Gerücht, die Feinde der Ordnung wollten die ster RickmerS eine Andienz, in welcher dieser GaSröhren zerstören. Die Polizei nahm wie­ «inen Grundriß seiner neuen Schiffszimmer- der zahlreiche Verhaftungen vor. Man schätzt werfte zu Geestemünde und Risse von größe­ die Zahl der zur Haft gebrachten Personen aus ren Klipperschiffen überreichte, bei welchem An­ nicht weniger als 300. Um dieselbe Zeit laß sich Se. Kailerl. Hoheit Stunden über wurden 7 Kaffeehäuser polizeilich geschlossen alle Einjelnheitea des Schiffsbaues mit ihm und alle darin befindlichen Personen arretirt. unterhielt. Die Polizei läßt augenblicklich sämmtliche O e s t e r r e i c h . Rühren, welche den K. Palost und das Thea­ W i e n , 2 2 . Z a n u a r . ( H . C . ) E s b e ­ ter San Carlo mit Gas versehen, bewachen, stätigt sich, daß die Räumung Griechenlands und trifft Anstalten, um alle böswilligen An­ von den Großmächten beschlossen worden ist, schläge zu vereiteln. Man hört noch immer und hört man. daß die betreffende Notifika­ von Verhaftungen und Haussuchungen. tion von Setren des Britischen CabinetS be­ N e a p e l , 1 ö . Z a n u a r . ( Z e i t . ) W e r d e » reits in Wien eingetroffen ist. Als Termin, Pulsschlag des LebenS der Völker und der an welchem die Truppen der Westmächte daS Staaten zu würdigen weiß, kann sich der Königreich verlassen sollen, ist der 1. März Ueberzeugung nicht entwehren, daß, obgleich angegeben. die Popularität des Königs durch den so W i e n , 2 6 . Z a n u a r . D i e „ A u g s b . A l l g . glücklich abgeweideten Mordanfall sehr we­ Ztg." bringt eine Corr'spondenz von hier, in sentlich gesteigert worden ist. doch immer ein welcher die hiesigen sittlichen Zustände in ei­ abnormer Zustand hier bestehen muß. DaS nem sehr ungünstigen Lichte dargestellt werden. beharrliche Streben einer durch ganz Europa Hervorgehoben wird der niedrige Stand der weit verzweigten Partei, mit der, wie «S sogenannten VolkSdlätter. in welchen Schauer- scheint, die derzeitigen Machthaber in Eng­ Romane und Schauer-Geschichten den Sta- land kein Bedenken tragen, ich will nicht sa­ pel-Artikel bilden, die Zerrüttung des Fami­ gen, gemeinschaftliche Sache zu machen, doch lienlebens und die Ukberz-HI der unehelichen wenigstens ihr Schutz und Aufmunterung an- Geburten. Unter 22,000 Kinder, die im gedeihen zu lassen, hat seine Sendlinge auch Zahre 186Z in Wien geboren wurden, gab über das Königreich Neapel auszudehnen ge­ es 13,000 uneheliche! DaS Aussetzen der Kin­ wußt. der ist sehr gewöhnlich. Einer Correspondenz des ia Genua erschei­ Z l a l i e n. nenden „Cattolico" zufolge wird die bekannte N e a p e l , 1 0 . Z a n u a r . ( W i e n . P r . ) Katastrophe der Explosion der Fugalt, kriegs­ Vorgestern brach eine Feuersbrunst in der K. gerichtlich untersucht werden; die Zahl der TabackSfabrik aus. Zhr Entstehen wird eben­ dabei Verunglückten beträgt 33, die der Ge- falls der Böswilligkeit zugeschrieben. Die rett'ten 48; die Explosion war so heftig, daß Polizei ergreift die außerordentlichsten Maß­ der Arm eines verunglückten OlfizierS auf dem regeln der Vorsicht und Strenge, um den von Dach einer benachbarten Kirche gefunden wurde. dem König und anderen Personen des Hofes Der Correspondent ist der Ansicht, daß daS unmittelbar ausgehenden Befehlen nachzukom­ furchtbare Unglück nicht Folge eines Zufalls war. men. An Stelle des einheimischen MilitairS F r a n k r e i c h . versehen nunmehr die Schweizerrruppen den P a r i s , 2 4 . Z a n . ( H . C . ) V e r g e l ' s Wachtdienst in» Znnern des K. Palastes. Es Appellation an den CassationShof wird, meint ist verboten. Briefe in die Postschalter zu man, von Erfolg sein. Der Mörder soll nun werfen; letztere wurden geschlossen. Zeder vor den Assisenhof von Versailles gestellt wer­ Brief muß jetzt den Händen eines Postbeam­ ben. Hr. Delangle, welcher präsidirle, halte — 30 — vergessen, die Geschwornen zu beeidigen, und schaft am Hofe zu St. Petersburg ist ver­ baS ist ein so starker Formfehler, daß daS tagt worden. Namik Pascha, welcher für die­ Urtheil für nichtig erklärt werden muß. Es sen diplomatischen Posten bestimmt war, hat ist dies nicht der einzige Formfehler, der mit «ine Gegen-Ordre erhalten, und reiste vor ei­ untergelaufen ist, und wie es scheint, sind nigen Tagen nach Kastamdol, wo er früher sämmtliche Advocaten beim CassationShofe dem als Gouverneur dieser Provinz resibirte. von Verger'S Anwalten abgefaßten Memoire Die Feier der Vermählung einer Tochter beigetreten. Auch glauben viele Personen, des SulcanS mit dem Sohne Mehemed Alt daß der Kaiser dem Mörder die Todesstrafe Pascha's wird binnen Kurzem statthaben. erlassen und ihm eine Irren-Anstalt als Ge- (St.-A.) Au« Marseille vom 23. Januar fängniß anweisen werde. wiro die Ankunft des ,.Carmel" mit Konstan- P a r i s , 2 6 . J a n u a r . E i n m e d i c i n i s c h e S tinopeler Nachrichten vom 19. Januar ge­ Journal, der „Moniteur deS Hopitaux", hatte meldet. In Konstantinopel wurde der Tscher« seinen Lesern angekündigt, es werde in einem kessenhäuptling Ahmed Bey erwartet. Die besonderen wissenschaftlichen Artikel beweisen, Tlcheckessüchen Berg-Bewohner haben ihre daß Verger verrückt sei. In der Sonnabends- Streitkräfte in drei Heereöhaufen eingetheilt, Nummer sollt« dieser Artikel erscheinen; kurz von denen der erste in den Kadardah, der vor dem Beginne des Druckes traf jedoch xweite in Abchasien, der dritte in Lesghistan gleichzeitig aus dem Ministerium deS Innern steht. — Die Unruhen im Libanon sind ein­ und aus dem Justizministerium ein Befehl ein, mal wieder unterdrückt. — Nachdem die Rus­ der daS förmliche Verbot enthielt, den fragli- sen bie Schlangeninseln geräumt, haben die iichen Artikel zu veröffentlichen. Englischen Dampfer das Schwarz« Meer ver­ Nach Briefen aus Toulon wurde dort die lassen. Russische Flotte des AdmiralS Behrens mir A e g y p t e n . derselben Herzlichkeit empfangen, wie in Brest. K a i r o , 1 2 . J a n u a r . ( S t . - A ) D e r Der See-Präfect gab den Russischen Olfizie- StaatSrath ist beschäftigt, den Befehl des ren ein großes Diner. Die Französischen unv Vice - Königs, di« Arme« aus 13,000 Mann die Russischen Matrosen gaben sich ebenfalls zu reduciren, zu vollziehen. DinerS auf ihren Schiffen. P « e s i e n. P a r i s , 2 7 . J a n u a r . ( T e l . - B u r . ) D i e M a r s e i l l e , 2 4 . J a n u a r . ( N . P r . Z . ) Fürstin Lieven ist gestern Abend gestorben. Ueber die Operationen im Persischen Meerbu­ P a r i s , 3 0 . J a n u a r . ( T e l . - B u r . ) D e r sen erhält die ,,Times" folgende ttlegraphi- CassationShof hat die NichkigkeitS-Beschwerde sche Depesche aus Triest: ,,Buschir ergab sich Verger'S zurückgewiesen. Man versichert, daß am 9. Decemder, nachdem es von der Flotte die Exekution heute Morgen stattfinden werde. 4 Stunden lang beschossen worden, ohne daß Nach dem heutigen ..Pays" hätten die die Angreifenden den geringsten Verlust erlit­ Engländer Bender«Buschir geräumt, um sich ten hätten. Das Fort Buschir war schon auf der Insel Karrack festzusetzen. Dasselbe TagS zuvor nach «iner lebhaften Aktion ein­ Blatt bemerkt dabei, daß Perfirn Karrack an genommen worden, in der Brigadier Stopford, Frankreich abgetreten habe. Oberst Malet, bie Lieutenants Utterson und G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Warren, nebst ungefähr 20 Gemeinen gefal­ L o n d o n , 2 7 . J a n . D i e h e u t i g e „ M o r - len waren. BloS ein einziger Offizier, Ca- ning-Post" bestätigt, daß die Englische Regie­ pitaio Wood, wurde verwundet. — Karrack rung die Nachricht erhalten habe. Persien war am 4. Decemder besetzt worden. Große habe bie Englischen Bedingungen angenommen. Verstärkungen werden den Meerbusen hinauf Die „Times" begrüßt mir Freuden die von gesandt werden. dem Kaiser von Oesterreich den Lombarden Die Berichte auö Teheran gehen bis zum ertheilte Amnestie und bemerkt: „Oesterreichs 19. Decemder. Der Schah hat dem Vertre­ Macht in Europa sei jktzr größer, als jemals." ter von Frankreich mit ganz außergewöhnlichen T ü r k e i . Ehren empfangen. Der Franzose wurde vom K o n s t a n t i n o p e l , 1 6 . J a n . ( H . C . ) Schah zum Sitzen eingeladen, während die Die Ausführung de« Projektes bezüglich der K. Familie, wie gewöhnlich. angesichts des Einsetzung «iner bleibenden Türkischen Gesandt­ Schah stehen mußte. Der Schah hat die Ar­ — 3t — senale besucht, läßt den heiligen Krieg predi- Berichten den Ramen von: Barrier-Fort mit gen und zieht im Osten und Süden Truppen 38, Fidler's Reach-Forr mir 48, Zsland- zusammen. Mehrere wilde Stämme durchzie- Fort mir 38 und Square-Forr mit 41 Kano­ hen die Persischen Provinzen FarS und Ker- nen. Die Kanonen waren meistens von sehr man mir Feuer und Schwert. Der Imam großem Caliber, »in Geschütz harre sogar eine von Maskat sucht mir seinen Besitzungen, Länge von 24 Fuß und eine Bohrweire von auf dem östlichen Ufer deS Persischen Meer­ 8 Zoll; eS schien erst vor wenigen Jahren busens. auch die Persische Provinz Moghistan gegossen zu sein, und zwar nach verbessertem zu vereinigen. Muster. Sammtliche Forts wurden von den C h i n a . Chinesen eine Zeit lang vertheidigt. und die Der „Moniteur de la Flotte" bestätigt, Amerikaner hatten bei ihrem Angriff mehrere nach Privalbritfen aus Kanton vom Anfang Todte und Verwundere. Die Befestigung«- Decemder, die Nachrichr, daß ,S den Russen werke der FortS sind zerstört und die erober­ in Peking gelungen ist, die Eröffnung der ten Geschützt unbrauchbar gemacht worden. fünf Häfen auch für ihr» Handeisfahrzeuge H o n k o n g , 1 6 . D e c b r . ( H . C . ) D i e durchzusetzen. Äisher wurde den Russen diese Factoreien in Kanton sind von den Chinesen Erlaubniß verweigert, weil sie bereits seit niedergebrannt worden. Die hier bekannt ge­ 1726 einen Handelsplatz mit China in Kiachra wordenen Details dieses Ereignisses sind fol­ besäßen und die einzige Nation seien. die so­ gende: In der Nacht vom 14. December zwi­ wohl für den Landhandel mir dem himmlischen schen 10^ und 11 Uhr wurde durch das Schla­ Reiche privilegirt wäre, wie durch Gestattung gen des Tamtams Allarm gemacht und un­ einer Gesandtschaft in Peking mehr Vorrechte mittelbar darauf sah man die Flammen an genösse, als alle anderen Handelsvölker. Zu ollen Punkten herausschlagen. Die Matrosen Anfang des orientalischen Krieges gab Admi- und Marinesoldaten machten kräftige Anstren­ ral Paniutin sich Mühe. jene Erlaubniß zu gungen . um den Fortschritt der FeuerSbrunst erlangen, jedoch vergebens. Einhalt zu lhun, aber alle derartige Versuche (N. Pr. Z.) Die nunmehr mir der Ue- waren vergeblich und das Feuer wüthete die berlandpost eingetroffenen ausführlichen Zei- ganze Nacht hindurch bis zum Morgen bei Ab­ rungSnachrichren aus China, die bis zum 16. gang des Dampfschiffes, welches die Nachricht Decemder reichen, bestätigen nur kheilweise den hierher gebracht hat. Anfangs hegte man ei­ Inhalt der letzten Depesche der „TimeS". nige Hoffnung, die Flammen zu ersticken, in- Di« höheren Stände in Kanton unkerstützea deß drang das Feuer aller Orten wieder von den hartnäckigen Widerstand ihres General- Neuem durch. DaS Haus von Dent u. C. Statthalters V?h; eine Bekanntmachung, die war so ziemlich das erste, welches darauf ging, dies bezeugt, ist in Kanton angeschlagen wor­ der ganze Baoushun Hong. der Kaiserliche, den. Die Engländer eroberten am 4. Decem­ Französische, M'nquaS, Soike, — kurz, alle der das unter dem Namen „French-Folly" be­ HongS sind zerstört, — die einzigen noch un­ kannte Fort mir Hülfe der Kriegsschiffe „Bar- berührten Häuser bei Abgang deS Dampf­ racoula" und „Encounrer" und hatten «inen schiffes waren: das Britische Consulat, Au­ ziemlich lebhaften Widerstand zu überwinden. gustine Head u. Co.'s. Jardine, Marheson u» Admiral Seymour ließ die Chinesischen Ge­ Co.'S, Turner u. Co.'S und ein oder zwei an­ bäude, worin der Transitzoll erhoben wird, dere in dem neuen Englischen Hong; Russell zerstören. weil dort ein Englischer Matrose u. Co.'s in dem Schwedischen Hong und Wer- hinterrücks von mehreren Chinesen überfallen more u. Co.'s in dem Kaiserlichen Hong; ob und bedeutend verwundet worden war. sie aber nicht auch daS Schicksal der übrigen Die bereits erwähnte Belheiligung der Ame­ theilen werden, war sehr zweifelhaft. — Der rikanischen Marine an den von den Englän­ Amerikanische Commodore Armstrong befindet dern eröffneten Feindseligkeiten wider Kanton sich noch in Correspondenz mit Ueh wegen hat die Eroberung von vier sogenannten Bar- der bereits von den Amerikanern genommenen, riere-FortS zur Folge gehabt, worin die Ame­ von den Chinesen zu gewährenden Geaug- rikaner nicht weniger als 166 Geschütze vor­ rhuung. A,h soll sich wegen Beschießung deS fanden. Die FortS, welche die Auffahrt nach Amerikanischen Boores, welche die erste Ur­ Kanton beherrschen, tragen in den Englischen sache deS ConflicreS war, mir der Erklärung — 32 — entschuldigt haben, daß die Amerikanische innerhalb sechs Monaten a cliZw dieses Proc- Flagge von seinen Leuren nicht erkannt worden, lamS allhier zu exhi- wobei er übrigens sogleich bemerkte, baß er ja diren und in Erweis zu stellen. Wonach sich den Amerikanern habe zu wissen gethan, sie zu achten. L>xtracsii'f. Pernau, Rathhaue, sollten sich aus dem Flusse entfernen, so lange den 19. Zanuar 1867. der Streit mit den Engländern dauere, damit Zm Namen und von wegen de< Raths der sie nicht zu Schaden kämen. Im weiteren Stadt Pernau Verlause der Correspondenz soll sich ,jne Zustij'Dürgermeister Fr. Rambach. Zeichnung der Amerikanischen Flagge erbeten No. 167. Schmid, Secrt. 3 baden, und von dem Commodore Armstrong Von dem Pernauschen Quartier - Collegio L^f die Flagge über dem Amerikanischen Eon» werden hierdurch diejenigen, welche sulat verwiesen haben. 1) die Lieferung von Brennholz vom 1. März In Siam sollen ähnliche Verwicklungen, 1867 bis dahin 1860, wie sie gegenwärtig in Kanton zum Vorschein 2) die Lieferung von Lichten vom 1. März gekommen sind, bevorstehen. 1867 bis dahin 1868 und 3) die Bequartierung der verabschiedet»», auf Coneert-Anzeige. Kronsunkerhalc gestellten UntermilitairS Sonnabend den 26. Januar d. Z. wird zu übernehmen gesonnen sein sollten, aufgefor­ Unterzeichneter im Saale der Mussen-Gesell- dert, sich zu den dessallsigen Torgen am 6. schafr, Abends 7z Uhr, eine und 6. Februar c., Nachmittags 4 Uhr, im 80ir66 inus iegle, S'tzungS'Locale dieses Cyllegii einzufinden, da­ selbst die Contract - Bedingungen zu ersehen mir gütiger Unterstützung des Herrn Musik- und Bot und Minderbot zu verlautbaren. Direktors Hä brich und einiger geehrten Di­ Pernau, Quartier-Collegium, den 24. Za­ lettanten geben. Billers sind in der Wein- nuar 1867. Quartierherr R. Zacoby. Handlung des Herrn Rarhsherrn Specht s 60 No. 14. Norr. Schmid. 2 Kop. Silb.-Mze>, so wie Abends an der Lasse zu haben. Pernau, den 26. Zanuar 1867. Aufträge zur Lieferung von allen Gat­ Z . v . S c h r a m m , tungen Bauholz und 1^-, 2- und 2^- Conzerrmeister aus Berlin. zolligen Eschenbrettern werden entgegen­ Vekanntmschungen. genommen, jedoch um recht baldige Auf­ Von Einem Wohledlen Rathe der Kaiser­ gabe gebeten, von lichen Stadt Pernau wird allen denen, welche G. Peterson, Kaufmann. 2 dabei »in Interesse haben, hiermit zur Kennr- Ein in der Vorstadt, Fehmerstraße, belegenes niß gebracht, daß das 8>ib prciclt. 8. Novem­ neues hölzernes Wohnhaus von sieben Zimmern ber 1866 versiegelt eingelieferte Testament des nebst Kleete, Stallraum und Wagenremise. weiland Bürgers groß-r Gilde Htinrich Zo- mir dem dazu gehörigen Obst- und Gemüse- Hann Hannemann am 26. Februar d. Z. zur Garten, ist zu verkaufen oder auch im Gan­ gewöhnlichen SeSsionSzeit allhier b,im Rache zen oder lhkilweist zu vermiethen. Hierauf öffentlich verlesen werden soll, und haben Die­ Resiectirenbe erhalten nähere Auskunft in der jenigen. welche wider dasselbe protestiren, ober Expedition dieses Wochenblattes. 2 ihre Rechte als Erben wahrnehmen wollen, solch» ihre Prorestationen oder Eibaniprüch» Znnerhalb vierzehn Tagen werbe ich Pernau in der Frist von einem Zahre und sechs Wo« v e r l a s s e n . IH . F r ö h b » r g . 2 chen g tlato der Verlesung des Testaments snl) izrseclnsi hierseldst geltend zu Vom 18. bis zum 26. Zanuar. machen, wie nicht minder die »rwanigen Gläu­ verstorbene. St. Nikolai-Kirch,: Zu. biger clefnncü Heinrich Zohann Haanemann liane Zohanna Nausock, g»b. Montener, hiermit angewiesen werden, ihre Forderungen alt 66 Zahr. Im Namen de» General, Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: stellvertretender Lensor Svndicus Schmid. ochenbtatt. Ä S. I8S7. ^enii^dend/ d. 2. Februar. Anlönviseye VSschrichten. Gage weiter beziehen, die ihnen zugerheilten dienenden Soldaten (Denschrschiki) behalten, St. Petersburg, 18. Januar. Laut und soll ihnen die Zeit, welche sie bei den resp. dem St. Petersburger Handelsbericht vom 16. Gesellschafren arbeiten, als wirkliche Dienst­ Zanuar wird aus Holland geschrieben, daß zeit angerechner werden, wobei sie auch daS der daselbst im vorigen Zahre aus St. Pe­ Recht auf Belohnungen für besondere Aus­ tersburg erhaltene Flachs und Hanf viele Un­ zeichnungen nicht einbüßen. 3) Nachdem die zufriedenheit veranlaßt habe; daS Sorriren Ingenieurs und Techniker drei Zahre bei den hat sich als so schlecht und so wenig gewissen­ Privatgesellschaften gedient haben, werden sie haft herausgestellt, daß die sparsamen und durch andere abgelöst; doch können die Gesell­ vorsichtigen Hollander beabsichtigen, um Ein­ führung einer Wrakung dieser Waaren zu schafren sowohl um frühere Ersetzung dersel­ben durch andere, wie auch um längere über birren, welche sie seit Peter's des Großen Zei­ den Termin hinausgehende Beibehaltung der­ ten bis zum Zahre 1844 stets in guter Qua­ selben Personen nachsuchen; und 4) wenn die lität, aber aus Riga auch bis hiezu in sol­ cher Weise erhalten hätten. Offiziere und Techniker, die in den Dienst St. Petersburg, 19. Januar. Se. v o n P r i v a t g e s e l l s c h a f t e n e i n g e t r e t e n s i n d , i n besonderen Fällen gebrauch? werden, so kehren Maj. der Kaiser hat auf den Allerunter- sie auf Verlangen deS Oberdirigirenden der thänigsten Bericht des Herrn Oberdirigirenden Wege-Communication und öffentlichen Bauren der Wege-Communication und öffentlichen Bau­ in den Dienst zurück. ten Allerhöchst geruht. Folgendes zu befehlen: 1) Wenn Privatgesellschaften, welche den Bau Auslkndisehe Nachrichten. von Eisenbahnen oder sonstige wichtige Staars- Anlagen ausführen, mir dem Gesuche einkom- D e u t s c h l a n d . men, daß denjenigen Offiziere» vom Inge­ B e r l i n , 2 . F e b r u a r . ( N . P r . Z . ) G e ­ nieur - Corps der Wege - Communication und stern Abend traf, von Paris kommend, die andern Technikern dieses NessortS, welche es Leiche der verewigten Fürstin Lieven hier ein wünschen, erlaubt werde, sich an den von sol­ und wurde heute Morgen mit dem Srem'ner chen Gesellschaften unternommenen Bauten zu Zug weiter über Königsberg nach Mitau be­ betheiligen, so soll es dem Oberdirigirenden der fördert. Der zinnerne Sarg, von einem dop­ Wege-Communication und öffentlichen Bauten pelten hölzernen umgeben, befand sich in dem überlassen sein, die nöthige Genehmigung dazu ganz dunkel angestrichenen früheren Reise-Ba- zu erlheilen, wenn der betreffende Personal­ gage-Fourgeon der Verstorbenen; ein Familien- bestand kein Hinderniß darbietet. 2) Diesen Courier und zwei Diener derselben begleiteten Personen soll überlassen bleiben, sich mir den die Leiche. Privatgesellschaften über das von denselben zu O e s t e r r e i c h . beziehende Honorar während ihrer Functionen W i e n , 2 9 . Z a n u a r . E s s c h e i n t s i c h , a l ­ bei denselben zu verständigen; von der Krone len Anzeichen nach, zu bestätigen, daß eine sollen sie die Hälfte der bis dahin bezogenen namhafte Armee-Reducrion man hört, um 34 — 60,000 Mann — und zugleich eine Aenderung Schweiz. Herr vr. Kern ist vom Kaiser bei in der Organisarion des Armee-Obercomman- Überreichung seiner Creditive sehr freundlich do's Allerhöchsten Ortes beschlossen worden empfangen worden. Napoleon sprach in einer sei, durch welche mehr Einheit in die Leitung längern Audienz seine lebhafte Anerkennung der militairischen Angelegenheiten käme; doch über die energische Haltung der Mehrheit der sind die Details, welche desfalls verlauten, Bundesversammlung aus, und freute sich, zur Zeit nicht verläßlich. daß man die Zumurhungen von Seite Genfs I t a l i e n . mir solcher Entschiedenheit zurückgewiesen habe. T u r i n , 2 4 . J a n . ( H . C . ) D e r A u f ­ Mit dem Minister der auswärtigen Angele­ enthalt des Kaisers von Oesterreich in der genheiten und dem Preußischen Gesandten, Lombardei hat an dem gespannten Verhältniß Hrn. v. Hatzfeld, hatte Hr. vr. Kern wie­ zwischen Sardinien und der Oesterreichischen derholte Besprechungen. Die Nachricht scheint Regierung nichts geändert. Der Kaiser Franz sich zu bestätigen, daß die Präliminarien zu Joseph ist heute ganz in die Nähe der Sar­ der Conferenz in Paris eröffnet werden, und dinischen Gränze gekommen. nämlich nach zwar unter dem Präsidium des Kaisers selbst. Pavia, und doch hat sich Niemand von hier Preußen soll sich sehr versöhnlich zeigen und aus dorthin begeben, um ihn im Namen des nichts verlangen, als daß bei der Feststellung Königs Victor Emanuel zu beglückwünschen. der Unabhängigkeit von Neuenburg die Ehre (N. Pr. Z.) Laut Nachrichten aus Nea­ und Würde Preußens gewahrt werde. Sind pel vom 26. d., die in Paris am 30. d. ein­ erst die Herren v. Hatzfeld und Kern einig, getroffen sind, hat ein Priester einen Mord­ so wird das definitive Arrangement in Berlin versuch aus den Erzbischof von Matera, Herrn und Bern den Regierungen zur provisorischen Gaelano Rossini, gemacht, wobei der Erzbi­ Genehmigung unterbreitet. Ist die Ratifica­ schof verwunder und ein Mönch gerödret wor­ tion erfolgt, so wird die allgemeine Conferenz den ist. (Matera ist die Hauptstadt der Pro­ zusammenberufen, um die betreffenden Aende- vinz Basilica am Tarenter Busen; auf dem rungen an den Acren des Wiener CongresseS erzbischöflichen Sitz von Matera sitzt seit zwei vorzunehmen. So lauter die eine Nachricht. Jahren Monsignore Gaetano Rossini, er sührt Nach andern stellt Preußen Bedingungen, den Titel eines ErzbischofS von Acerenza und welche von der Schweiz schwerlich eingegan­ Matera, weil sich die Kathedrale früher zu gen werden könnten. Acerenza befand.) F r a n k r e i c h . T u r i n , 2 8 . J a n u a r . i ^ S t . - A . ) A u s P a r i s , 3 0 . J a n u a r . ( N . P r . Z . ) D i e Marseille vom 30. Januar wird nach Berich­ Hinrichtung Verger's geschah heute zwischen ten aus Neapel vom 26. Januar relegraphisch sieben und acht Uhr in Gegenwart einer zahl­ gemeldet, daß der Mordanschlag auf den Erz­ losen Menge von Menschen. Dieses Publi­ bischof von Matera durch den Priester in dem cum bestand jedoch ausschließlich aus den Be­ Augenblicke erfolgte, wo derselbe den Segen wohnern der Straßen, die sich in der Nähe ertheilte. Der Prälat, welcher verwundet des Gefängnisses la Roquette befinden; da wurde, war der Diöcesan - Vorgesetzte deS man um Mitternacht angefangen hatte, die Meuchelmörders. Ein Kanonikus, der den Guillotine aufzuschlagen, so verbreitete sich die Erzbischof zu vertheidigen suchte, wurde von Nachricht vou der Execucion des Verger wie dem Mörder durch einen Pistolenschuß getöd- ein Lauffeuer in der Vorstadt Saint Antvine, rer. (Die Stadt Matera liegt in der Pro­ und lange vor Tagesanbruch war der Platz vinz Basilicata, sie ist Bischofssitz, besitzt ein mir Personen jedes Alters und jedes Ge­ Gymnasium und hat etwa 11,000 Einwoh­ schlechts, sogar mir Masken angefüllt, denn ner.) die Schenken, in denen geranzt wurde, spieen S c h w e i z . bei der „interessanten Botschaft" ihre Bevölke­ (N. Pr. Z.) Die Schweizerischen Zeitun­ rung aus, und HarlequinS, Ritter und Pier- gen fahren fort, sich über die nur „successive rotS eilten auf den Hinrichrungsplatz, wo un­ Entlassung" der Truppen zu beklagen, und terdessen bie bewaffnete Macht alle nöthigen selbst der „Bund" bleibt dabei nicht zurück. Vorkehrungen getroffen hatte. Man sah auch B e r n , 2 8 . J a n u a r . ( F r . P . - Z . ) D i e in einiger Entfernung Equipagen, und hier Nachrichten aus Paris lauten günstig für die und da in den Gruppen einige Herren und 35 — sogar Damen auS den höhern Ständen, die Verger saß, empfing, wie die „Köln. Ztg." zu erkennen aber ihre Cachenez und dichten berichtet, bis zum lehren Tage eine Unzahl Schleier verhinderten. Es scheint, daß Ver­ von Briefen, worin die Erlaubniß nachgesucht ger keine Ahnung davon harre, daß er so rasch wurde, den Gefangenen zu besuchen, um ihn hingerichrer werden würde, denn seit Mitter­ zu bekehren. Die meisten dieser Gesuche gin­ nacht schlief er ganz ruhig, und als um 7 gen von Frauenzimmern aus. Viele Geistliche Uhr morgens der Priester deö Gefängnisses beklagen sich darüber, daß sie in der letzten ihm ankündigte, daß seine Stunde geschlagen Zeit auf der Straße unter lauter Hinweisung habe, gerierh er in eine unbeschreibliche Wuth, auf Verger's Verbrechen insulrirr worden. — der Art, daß die Gefängnißwärrer ihn mir Der Bruder von Verger har den Leichnam Gewalt in die Capelle schleppen mußten. Hier des Hingerichteren reclamirr, um ihn zu beer­ hatte er einen neuen Anfall von Zorn, er stieß digen und alle seine Freunde einzuladen. Es Verwünschungen gegen den CleruS aus, und wurde ihm jedoch bedeutet, daß das Letztere als er sah, daß ihm dies Alles nichts helfe, überflüssig wäre. Derselbe Bruder sagte zu verlangte er zwei Stunden Frist, um an Louis einem Advocaten, daß er den Verlust seines Napoleon zu schreiben. Als man ihm er­ Bruders wohl bedauere, aber doch hoffe, daß klärte, daß ihm das nicht bewilligt werden die Veröffentlichung von dessen Memoiren ihm könne, verlor er die Fassung und den Much in einigen Jahren zu einem Vermögen ver­ er ließ ruhig geschehen, daß man ihn für die helfen werde. Dieselbe Rohheir der Gesin­ Execution zurecht machte, und als er das Ge- nung hat der Bruder auch schon früher be­ fängniß verließ, war er halb ohnmächtig, so wiesen, als er in daS Gefängniß kam, um daß er auf das Blutgerüste fast gerragen wer­ seinen Bruder portraitiren zu lassen und das den mußte. Hier sind die Nachrichten ver­ Btldniß auszustellen. schieden. Daß Verger im letzten Momente P a r i s , 3 1 . Z a n u a r . ( S t . - A . ) D i e ein Gefühl von Neue kund gab, ist gewiß, telegraphisch mitgecheilte Note des „Moni- aber die kirchlichen Blätter allein wissen, daß teur" trägt die Überschrift „Kriegsministe­ er auf dem ganzen Wege betete, daß er aus­ rium" und lautet wörtlich: „Um den Effecriv- rief: „Es lebe unser Herr ZesuS Christus", bestand der Armee allmählig auf den Friedens- und daß er auf dem Schassore „für seine Fa­ fuß zurückzuführen, har der Kaiser vorgeschrie­ milie, für Frankreich, für die ganze Welt und ben , 46,000 einstweilige erneuerungefähige für den Kaiser gebeter" hat. Das Publi­ .Urlaube zu erlheilen. Schon früher sind cum hat sich jeder Art von Manifestation ent­ 96,00l) ähnliche Urlaube bewilligt worden, halten und die Ordnung wurde nicht im Ge­ und die Zahl der so für eine unbegränzte Zeit ringsten gestört. Daß die Hinrichtung heute in ihre Heimach zurückgeschickten Militairs schon stattfand, war durchaus gesetzlich. Sie beläuft sich gegenwärtig auf I4l,(tv0. konnte nicht verschoben werden, da daS Gesetz G r o ß b r i t a n n i e n u n d . I r l a n d . ausdrücklich vorschreibt, daß die zum Tode ver- London, 26. Zanuar. (Vsts.-Z.) Nach urtheilten Verbrecher spätestens 24 Stunden den mir der letzten Amerikanischen Post hier nach dem Urlheilsspruche oder nach der Be­ eingetroffenen Zeitungen herrscht in den Scla- stätigung desselben durch den Cassarionehof exe- ven-Staaten der Union, namentlich in Ten­ cutirt werden sollten, vorausgesetzt, daß sie nesee, noch immer große Furcht vor Neger- kein Gnadengesuch eingereicht haben. Hierzu Aufständen. Zu Clarksville in Tennessee hat ist eine Frist von drei Tagen bewilligt; aber sich ein Sicherheit - Ausschuß gebildet, von da Verger schon längst ein Gnadengesuch un­ welchem die „Times" sagt: „Derselbe hat terzeichnet harre, das — wie sich nun heraus­ ein Zwangssystem ausfindig gemacht von einer gestellt hat, verworfen worden war, so war Strenge, wie sie die Englischen Parlamente es ganz in der Ordnung, daß die Hinrichtung früherer Zeiten wohl kaum gegen Papisten heute geschah. Es giebr da auch nicht eine oder Zrländer anzuwenden gewagt haben wür­ Spur von Ungesetzlichkeit. Anders verhält eS den. Sogar Wilhelm der Eroberer würde sich mir dem Spruch des CassationehofeS, ge­ sich so etwas schwerlich gegen die Sächsischen gen den sich allerdings vom streng juridischen Knechte erlaubt haben. Alle Versammlungen Standpunkte Mancherlei einwenden ließe. von Negern, unter welchem Verwände und Der Geistliche des Gefängnisses, in welchem in welcher Form sie auch immer stattfinden — 36 — möge», gleichviel, ob «6 sich um fröhliche Ge­ P e e s i e n. lage, Bälle, wohlrhätige Gesellschaften oder (N. Pr. Z.) Das Pariser ,,PayS" ent­ um den Gottesdienst — falls der Prediger hält folgende Mitteilung: „Eine Privat- ein Schwarzer ist — handelt, sollen unter- Correspondenz, die wir über die Persischen sagt werden. Auch von den weißen Predi­ Angelegenheiren erhalten, enthält «ine That- gern, die das Vertrauen der Sklavenhalter ge­ sache, deren Wichtigkeit in die Augen fpringt. nießen, verlangt Man, daß sie mir den Ne­ Es scheint daß nach der Einnahme von Abu- gern bei keiner anderen Gelegenheit in Ver­ schähr zwischen dem Persischen Minister deS kehr treten, als bei dem regelmäßigen öffent­ Aeußern, der in einer speciellen Mission nach lichen Gottesdienste, welchem auch die Weißen dem Persischen Golf gesandt wurde, und dem beiwohnen. Ein Sklave soll bei keiner Ge­ Commandanten des Englischen Geschwaders, legenheit einen Wagen miethen dürfen, da der bie nükhigen Instructionen besitzt, Eonfe- daS Herumfahren daS geziemende Gefühl der renzen stattgefunden haben. Man versichert, Unterlhänigkl-gszle . . . I^lus tarll .. Er bestieg und der Chef der öffentlichen Sicherheit».Po­ daS Schaffst, von d«m Pci,ster und dem lizei, so wie der Abbe Hugon sein Gefäng- Scharfrichter unterstützt. Oben angekommen, niß betraten, um ihm die Todesbotschaft zu küßte er das Kreuz, umarmte den Abbe Hu­ bringen. Es war der Abbe Hugon, der ihm gon und rief bann zwei Mal: „Es lebe Chri­ die Verwerfung des CassationSgesucheS ankün­ stus!" indem er dabei auf die Knie sank. digte. Bei den ersten Worten schüttelti Ver­ Einen Augenblick später hatte daS Messer sei­ ger den Kopf, wie ein Mann, d«r aus «in«M nem Leben »in Ende gemacht. schwrrrn Traum aufwacht. Er ri«f auS: Bekanntlich mache die Französische Regie­ „O'esd inipossidle!" Als d«r Abbe Hu- rung alte Recht« auf di« Insel Karrak im gvn ihm darauf wirderholt«, daß eK kein« Persischen Meerbusen geltend, welche die Eng» Hoffnung wehr für ihn qeb«, g«rtrth er in länder unlängst in Besitz genommen haben. »in« unbeschreiblich, Wuth. „Aber ich will Diese Insel har Frankreich laut zweier Ver­ nicht st»rd«n!" ri«f er aus, „«s ist unmöglich! träge, die, wie eS scheior. noch nicht verjährl Ich will leben; ihr habt nicht das Recht, sind, zugehört: der eine Vertrag wurde unter — 39 — Ludwig XV., ber andere unt«r Napoleon 1. Spanien als Missionar wirkte, am 30. De­ im Jahr« 4608 abgeschlossen. Augenblicklich cemder zu Madrid von einem Polizei-Jnspec- läßk die Regierung diel» Frag« genau unter­ tor, der vorhrr mit dr«i Agenten in seiner suchen und finden sich die Ansprüche Frank­ Wohnung Haussuchung gehalttn und s«ine reichs begründet, so würde, wi« versichert wird, Bücher sowie s«in« Papiere weggenommen England um Zurückgabe dieser Jns«l ange- halte, nach dem Gefängnisse Saladero ge­ gang«n werden. bracht. wo er sich noch am 6. Januar befand, P a r i s , 3 1 . J a n . ( H . C . ) D i e N a c h ­ ohne baß «r bis dahin zum Verhöre zugelassen richt von der Annahme deS Englischen Ulti­ worden war. matums durch Persien ist ungegründet. T ü r k e i . P a r i s , 3 . F e b r . ( N . P e . Z . ) F e r u k h K o n s t a n t i n o p e l , 1 9 . J a n . ( S r . - A . ) Khan hat neue Instructionen von seinem Hof« U»b«r Trapezunt würbe nach Konstantinopel erhalten. welche die FriedenS-AuSsichten ver­ gemeldet, daß Gholab Haidar Khan mir «i- mehren. n«r Cavalleri«»Brigade F«ara (?) genommen Der „Constitution»«!" enthält einen länge­ habe und vorwärts rücke, um die Persische ren Artikel, tn welchem er, neben dem über­ Armee unter Mural Khan anzugreifen. Die triebenen Luxus, als eine der tiefsten und all­ Englische Division unler Lawrence marschirt gemeinsten Wunden der Zeit den übermäßigen gegen Kandahar. In Persien hat «ine neue Stolz und di, Sucht, sich hervorzuthun, ohne Auslage zur Bestreitung der KrlegSkostrn statt­ sich als Glied des Ganzen ober des Staates gefunden. fühlen zu wollen, hervorhebt. P e r s i e n. P a r i s , 4 . F e b r u a r . N a c h d e m . . M o n i - (N. Pr. Z.) Aus Marseille, 4. Fe- teur du Loiret" hätten die Behörden Alles bruar, wird nach Teheraner Berichten vom verbrennen lassen, was Verger seit seinem 4. Januar telegraphirt, daß der Schah nach Eintritte in das Gefängniß geschrieben hatte. erhaltener Kunde von AbuschährS Einnahme N i e d e r l a n d e . »ine Kriegserklärung gegen England veröffent­ A u S d e m H a a g , 1 . F e b r . ( H . C . ) licht habe. Di» Persische Regierung schickt Das Schisma des Jansenius hat in Holland Verstärkungen nach dem Süden. Auch die tiefe Spuren zurückgelassen. Es giedt in die­ Briten haben Verstärkungen in Bombay ver­ sem Land« noch eine Secte Katholiken, welch« langt und erwarten ein Araber-Corps, welches unl«r Bischöfen steht, deren Anerkennung Rom der Jmam von Maskat schicken soll. Die verweigert, die aber nach ihrer Trennung von Englander treffen Vorbereitungen, den Schar- der Kirche gleichwohl von Generation zu Ge­ el-Arab hinaufzufahren und Mohamora auzu- neralion sich die heiligen Weihen errheilten und greifen. organisirle Seminarien haben. Diese Prä­ lat«» sind gegenwärtig drei an der Zahl: der Erzbischof von Utrecht und bie Bischöfe von Bekanntmachungen. Hartem und Deventer. Dieselben haben durch Von Einem Wohledlen Rath« der Kaiser­ eine Postoral-Instruction gegen das neu de- lichen Stadt Pernau wird allen d«nen, welch» finirte Dogma der unbefleckten Empsängniß dabei »in Interesse habrn, hiermit zur Kennt- (wonach nicht nur der Heiland, sondern auch niß gebracht, daß das snb proclr. 8. Nov«m- die Mutter desselben, ohne Sünde empfangen b»r 1356 versiegelt eingelieferte Testament des fein soll) Protest erhoben, und dieser ist neuer­ weiland Bürgers großer Gilde Heinrich Jo­ dings in Rom als ketzerisch verurtheilt worden. hann Hannemann am 26. Februar d. I. zur S p a n i e n . gewöhnlichen SeSsionSzeit allhier beim Rache In der Provinz Jean brach neulich zu öffentlich verlesen werden soll, und haben Die­ Arjouilla wegen Theuerung der Lebensmittel jenigen. welche wider dasselbe protestiren. ober und Mangels an Arbeit eine rasch unterdrückte ihr» Rechte als Erben wahrnehmen wollen, Meuterei auS, die mehrere Verhaftungen zur solch» ihre Protestationen od»r Elbansprüche Folge hatte. in der Frist von ein»m Jahr» und sechs Wo- DaS Journal der Reformirten Kirchen tn ch»n s ciato der Verlesung des Testaments Frankreich. „Le Lien". berichtet, baß ein pro­ sud poena praeclusi hierselbst geltend zo testantischer Geistlicher, Jose Vecino, der in machen, wie nicht minder di« erwanigen Gläa- — 40 — biger äekuncti Heinrich Johann Hannewann Von dem Pernauschen Stadt-Cassa-Collegio hiermit angewiesen werden, ihre Forderungen wird deSmittelst zur öffentlichen Kenntniß ge­ innerhalb sechs Monaten a clato dieses Proc- bracht, daß wegen Uebernahme der Repara­ lamS sud poen3 ^riieclusr allhier zu exhi- turen an der großen Floßbrücke am 4. und 7. diren und in Erweis zu stellen. Wonach sich Februar d. I., Vormittags 11 Uhr in der zu achten. Lxlraclir^ Pernau, NalhhauS, Sitzung deS Collegii Torge werden abgehalten den 49. Zanuar 1867. werden. Pernau, Eassa-Collegium, den 3l. Im Namen und von wegen deS Raths der Zanuar 1867. Stadt Pernau Oberkassenherr Fr. Rambach. Justiz.Bürgermeister Fr. Namdach. Aeltermann A. D. Marsching. No. 157. Schmid, Secrt. 2 Aeltester G. Fiorell. Von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai­ No. 68. G. Lehbert, Notr. 1 serlichen Stadt Pernau wird hierdurch bekannt Die I^eliner-Ltelle an 6er 6eutsclien gemacht, baß in Auftrag Eines Hochedlen Leliule 6er ^Völirmann 8c 8okn Raths vom 26. d. M. lub No. 208, das in Aintenliof i8t vaeant, c^ualiiicirte ^spi- zum Nachlaß des verstorbenen hiesigen Kauf­ ranlen tielie!)en sieti l>ei 6er k^krik-^6- manns A. L. Zieburtz gehörige, allhier im 1. ministration xu melden. 5 Quartal der Stadt sud No. ZH belegene steinerne Wohnhaus cnm ->^^ertinenriis Aufträge zur Lieferung von allen Gat­ zum öffentlichen AuSbot gestellt werden wird, tungen Bauholz und 14-, 2- und 2^- und die deSfallsigen Termine auf den 19., zolligen Eschenbrettern werden entgegen­ 20. und 2t. März c. der vierte Termin aber, genommen, jedoch um recht baldige Auf­ wenn auf dessen Abhaltung angetragen werden sollte, auf den 22. März c. angesetzt worden gabe gebeten, von ist. — Kausliebhaber werden demnach einge­ G. Peterson, Kaufmann. 1 laden , in den erwähnten Terminen 11 Uhr Ein in der Vorstadt, Fehmerstraße, belegenes Vormittags in diesem Vogleigerichr zu erschei­ neues hölzernes Wohnhaus von sieben Zimmern nen, Bot und Uederbot zu verlaulbaren, und nebst Kleete, Stollraum und Wagenremile, alSbann abzuwarten, was wegen beö Zuschla­ mir dem dazu gehörigen Obst- und Gemüse- ges verfügt werden wird. Garten, ist zu verkaufen oder auch im Gan­ Pernau, RathhauS. am 30. Jan. 1A67. zen oder theilweise zu vermiethen. Hierauf Obervogt R. Hehn. Reflectirende erholten nähere Auskunft tn der No. 37. G. MorS, Secrr. 3 Expedition dieses Wochenblattes. 1 Von dem Pernauschen Quartier - Collegio Zn unserem Dudeniocale ist ein fremder werden hierdurch diejenigen, weiche Regenschirm und ein Stock vorgefunden wor­ 1) die Lieferung von Brennholz vom 1. Marz den; die Eigenthümer dieser Gegenstände kön­ 1867 bis dahin 1860, nen dieselben in unserer Handlung in Empfang 2) die Lieferung von Lichten vom 1. März n e h m e n . L u d w i g F r e y ' S E r d e n . 1 1867 bis dahin 1868 und 3) bie Bequartierung der verabschiedeten, auf Innerhalb acht Tagen werde ich Pernau Kronsunterhalt gestellten UntermilitairS v e r l a s s e n . IH . F r ö h d e r g . 1 zu übernehmen gesonnen sein sollten, aufgefor­ In Kurzem werde ich Pernau verlassen. dert, sich zu den deSfallsigen Torgen am 6. G . T r a u g o t t . 2 und 6. Februar c.. Nachmittags 4 Uhr, im SitzungS'Locale dieses Collegii einzufinden, da­ Vom 26. Januar bis zum 1. Februar. selbst die Contract - Bedingungen zu ersehen Getankte. St. Elisab.-Kirche: Heinrich und Bot und Minderbot zu verlaulbaren. Martinson. — Jacob Simonson. Pernau, Quartier-Collegium, den 24. Ja­ verstorbene. St. Elisad.-Kirche: Georg nuar 1867. Quartierherr R. Jacoby. Joachim Ehristvpher Metelmann, alt 74 No. 14. Notr. Schmid. 1 I. 6 M. — Jacob Simonson, alt 1 W. Im Namen de» General - Gounernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: stellvertretender Cenlor Svndieus Schmid. (Beilage.) (Beitage zum pernauschen Wochenblatt 5.) deö Vereins der für das Zahr l8s«. S.-Rbl. E i n n a h m e . I) Der Cassa - Bestand. ............... 2^Eingegangene Beiträge und Geschenke . . . . . . .... IlM 30 Z) Erlös aus einer veranstalteten Auction Von Geschenken, zum Besten des Waisenhauses dargebracht . . . . . .... . . . . 128 75 4) Durch Ablösung der Visitenkarten am Neujahrstage . . . . . . 80 65 5) Durch die zum Besten des Waisenhauses veranstalteten Theatervorstellungen und Concerte . . . . . . . . . . . . . . 57 63 6) Für aus der Werkstatt des Waisenhauses gelieferte Arbeiten . 50 3 ^'Testamentarische Vermächtnisse . . 125 — 8) Erlös aus dem Gartenbau 9 75 9) Verkaufte Loose . . 100 40 10) GewdnMeH^öö^aMM^W 1 LS II) Erlös aus der Leseöibliothe? . 6 33 Summa der Einnahme Silb.-Rbl 1569 12 Herr Hans Diedr. Schmidt behält zu gut . Silb.-Rbl. 567, 54 Kop. Herr W. A. Zroschnikoff desgleichen . . ,, 84, 90 ,, Herr G. Florell . . . dito . . ,, 25, ,, 676 954 Summa Summarum S.-Rbl. 2246 74 A u s g a b e . S,-Nbt, 1) Unterstützungen in einzelnen Fällen 11 20 2) Arzneien 19 91 3) Gehalt des Waisenvaters Silb.-Rbl. 200, — Kop. Gehalt des Gehülfen ....... „ 85, 714 „ 285 714 4) Unterhalt und Bekleidung von 18 Waisenkindern 1542 20 5) Feuerversicherungs - Prämie. .............. 16 75 6) Ausgaben bei Bearbeitung des Feldplatzes, für angekaufte Saaten und Ausgaben beim Einerndten . . . . 55 82 7) Schornsteinfeger 4 8) Brand - Collegium . . . 1 12 9) Angekaufte Materialien, Handwerkzeug für die Werkstatt 84 59 10) Schulbedürfnisse für arme Kinder 13 20 11) Druckkosten 10 50 12) Postporto bei Versendung der Rechenschaften . . . 4 13) Bekleidung der Confirmanden 13 50 14) Für eine Milchkuh . . 14 50 15) Reparaturen der Gebäude und Zäune .... . . . . . . . 33 71 Summa der Ausgabe Silb.-Rbl. 2110 714 Der Capitalbestand ult. December 1856 bleibt: a) Baares Geld S.-Rbl. 35, 72 Kop. K) Ein Debitor gegen Sicherheit in der Beerdigungskasse „die Hülfe" „ 99, 64 „ 0) Das vollständig eingerichtete Waisenhaus nebst Ne­ bengebäuden, versichert für den Werth von Silb.- Rbl. 2500. 6) Das dem Waisenhause geschenkte Positiv, v) Der dem Waisenhause gehörige, ein­ gezäunte Feldplatz nebst Ackergeräthe. k) Die aus 2167 Bänden bestehende Lesebibliothek. K) Die vollständig eingerichtete Tischlerwerkstätte mit dem Vorrath von 60 verschiedenen Brettern und Bau­ balken. K) Ein Pferd, zwei Milchkühe, i) Der Gartenplatz . „ — — „ 135 36 Summa Summarum S.-Rbl. 2246 74 Von dem Feldplatz sind geerndtet: 2^ Tschtw. Gerste, 40 Tschtw. Kartoffeln, 700 Köpfe Kohl, 34 Tschtw. Schnittkohl, 2^ Tschtw. Sommerweizen, 14 Pud Cichorien, 4 Fuder Stroh, 3 Fuder Grünfutter, 600 Stück Petersilien, 1 Tschetw. Burkanen, 1 Tschetw. Beeten, außerdem Bohnen, Erbsen, Gurken, ?c. Ferner sind an Geschenken eingegangen: Tschetw. Gerstenmehl, 4 Tschetw. Saatgerste, 10 Tschetw. Kartoffeln, 1 Tonne Sauerkohl, 3 Ganse, 5 Feinbrodte, 4 Kalb, 2 Stück schwedisches Lein, 20 Pfd. Syrop, 40 Pfd. Lichte, 5 Faden Brennholz, 2 Birken- und 2 Espenbalken, 50 gefärbte Eier, 200 Köpfe Kohl; zum Weih­ nachtsbaum : Aepfel, Franzbrodte und Kringel. Endlich wurden die Kinder am Tage der Krö­ nung Sr. Maj. des Kaisers durch die hiesige Bürgerschaft festlich bewirthet. Aus dem Waisenhause wurden 3 Knaben entlassen. Die Herren Apotheker haben 50^ der Rechnung erlassen. Von den 29 behandelten Kranken, außerhalb des Waisenhauses, sind genesen 22, ge­ storben 4 und in Behandlung verblieben 3. Die Waisenkinder haben auch in diesem Jahre sich sehr thätig bewiesen, bei den Repa­ raturen die dazu erforderlichen Arbeiten geleistet und sämmtliche Kleidungsstücke angefertigt, so wie im Garten und Felde fleißig gearbeitet. Indem der Verein für dargebrachte Geschenke und für die von den resp. Damen und Herren bei den Verloosungen und Concerten bewiesene rege Theilnahme seinen verbindlichsten und herzlichsten Dank abstattet, empfiehlt er das Alexander-Waisenhaus ihrer und der ferneren Theilnahme des Publicums. Zugleich kann der Verein nicht unterlassen es einem Jeden an's Herz zu legen, daß er unter den gegenwartigen schweren Zeitverhältnissen mehr als je an die christliche Barmherzigkeit Aller gewiesen ist, wenn die Anstalten desselben auch ferner fortbe­ stehen sollen. Es mußten eine Menge Unterstützungen wirklich armen und hilfsbedürftigen Personen entzogen werden und dennoch reichten die Mittel des Vereins nicht hin zur Bestrei­ tung der nothwendigsten Bedürfnisse. Die Noch ist groß! darum möge der Herr recht viele Christenherzen wecken, daß sie der Roth ihres Nächsten gedenken. Pernau, den 2. Januar 1857. Friede. Klüver, vr. Landesen. A. H. Rodde. Chr. TH. Schmid. C. Z. Schmidt. Carl M. Frey. H. Girgensohn. Mernansches Wochenblatt. .N «. I8S7. Soniiadend/ d. 9. Februar. Inlünvische Nachrichten. hiesigen Kreisen ist gegenwärtig eine so rege Sr. Petersburg, 26. Januar. Se. Aufmerksamkeit auf die innerrn Angelegenhei­ Maj. der Kaiser har Allerhöchst geruht zu ten gerichtet, daß die auswärtigen Dinge in befehlen, daß den den Ersatz-Truppen zuge­ der That einstweilen in den Hintergrund tre­ zählten Generalen so wie auch Stabs- und ten. Die Wiederherstellung der dreijährigen Oberosfizieren, welche auf unbestimmten Ur­ Dienstzeit im Heere, welche bekanntlich eben laub entlassen werden, das Recht eingeräumt so entschiedene Vercheidiger wie Anfechtet hat, werde, so lange sie in diesem Urlaube stehen, dürfte allem Anscheine nach in den beiden alle den Wahlen des Adels anheimfallenden Häusern, wenn es zur Abstimmung über diese Aemter zu bekleiden, und daß ihnen die in wichtige Frage kommt, die Mehrheit für sich diesen Acmtern verbrachte Dienstzeit als wirk­ haben, da namhafte Männer des Faches den licher Dienst mir allen Vorrechten des Mili- innigen Zusammenhang der Tüchtigkeit der tair-Dienstes angerechnet werde. Landwehr mit einer dreijährigen Dienstzeit im Da die in Sr. Petersburg ansässigen Eng­ Heere hervorheben. lischen Kaufleute den Wunsch ausgedrückt har­ B e r l i n , 9 . F e b r . ( N . P r . Z . ) I h r e ren, dem Kaiser ihre Huldigungen darbringen Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Frie­ zu dürfen, so har S e. Majestät am 2l. drich Karl ist zu Potsdam in der Nacht vom d. M. geruht, eine Deputation von zwölf 7. zum 8. d. M. um 1z Uhr von einer Prin­ unter den angesehendsten Kaufleuten der Haupt­ zessin glücklich entbunden worden. stadt gewählten Personen zn empfangen. Herr O e s t e r r e i c h . Gastland de Michele, Britischer Consul zu Sr. W i e n , 6 . F e b r . ( N . P r . Z . ) D i e L ü h ­ Petersburg, harre sich in seiner Eigenschaft nungen der Militair - Mannschaft vom Feld­ als direkter Vertreter der Englischen Handels- webel und Wachtmeister abwärts sollen, wie Jnteressen in Rußland der Deputation ange­ die „Ostd. P." meldet, vom 1. März an schlossen. Se. Majestät der Kaiser em­ theilweise erhöht werden. pfing die Deputation huldreich und nachdem Er Zn der Nackt vom 29. zum 30. Zanuar ihr das Wohlwollen in'S Gedächtniß gerufen, wurde der von Verona nach Bötzen abgegan­ mir welchem nach dem Willen Seines Hoch­ gene Eilwagen in der Nahe von Parona durch seligen Vaters die Kaiserliche Negierung wäh­ bewaffnete Räuber angehalten, die Passagiere, rend der ganzen Dauer des Krieges die In­ drei an der Zahl, worunter ein Handelsmann teressen der Englischen Kaufleute in Rußland und zwei Offiziere, zum Aussteigen genöthigt geschützt hat, drückte Se. Maj. die Hoffnung und beraubt. auS, daß die Handelsbeziehungen zwischen Ruß­ I t a l i e n . land und England sich zum Vortheile beider T u r i n , 8 . F e b r . ( S r . - A . ) S e . K a i s e r ­ Nationen mehr und mehr ausdehnen würden. liche Hoheit der Großfürst Michael hat ge­ stern über Genua seine Rückreise angetreten. Ausländische Nachrichten. M a i l a n d , 6 . F e b r u a r . A u S M a i l a n d D e u t s c h l a n d . schreibt man der ,.Nat. Z.": ,,DaS Verhälr- B e r l i n , 6 . F e b r . ( H . C . ) I n a l l e n niß der Lombardischen Bevölkerung zur Oe­ sterreichischen Regierung hat sich jetzt so ge­ Dolche in der Sacristei der Metropolitan- stellt, daß die untern und Mittlern Classen sehr Kirche an und würde ihn auch niedergestochen überwiegend auf ihrer Seite stehen, wahrend haben, hätte sich nicht ein Kanonikus des die oppositionellen Tendenzen hauptsachlich nur Erzstiftes dazwischen geworfen. Leider fiel die­ noch in den Reihen der Hochgebornen lebendig ser als Opfer von der Mordwaffe des Unge­ sind. Graf Lirra har sich übrigens vollständig heuers tödtlich getroffen. Von Neuem stürzte gefügt, und die größten Grundbesitzer der Lom­ der Bösewicht auf den Erzbischof los, der sich bardei standen ohnedies sogleich zu Oesterreich. indessen durch die Flucht über eine enge und Die in Rede stehende Opposition beschränkt zugleich steile Treppe zu retten suchte. Hier sich daher zumeist auf einige mittlere Possi- ward er von seinem Verfolger eingeholt. Zu denti, und hauptsächlich auf einige Damen, seinem Glück aber stolperte der Prälat, fiel die bis jetzt nicht bei Hof erschienen, obgleich von der Treppe herunter, und schleppte im sie hoffähig sind. — Die „Oesterr. Ztg." er­ Fallen seinen Angreifer mit sich, ohne von zählt: „Als der Kaiser bei seiner Rückkehr dessen Blutwaffe getroffen zu werden, noch von Pavia zu Porta Ticinese hereinfuhr, sich selbst im Fallen zu verletzen. Der Mör­ harrte schon, wie gewöhnlich, eine unzählige der ward sofort verhaftet, soll aber zu dem Masse von Menschen, um Bittschriften zu Kunstgriff der Geistesverwirrung seine Zuflucht überreichen, die der Monarch freundlich über­ genommen haben. Obgleich Priester, soll er nahm. Einem Bittsteller jedoch konnte es we­ übrigens immer im Rufe eines schlechten Sub- gen des zu großen Gedränges nicht gelingen, jecrs gestanden haben." dem Kaiserlichen Wagen zu nahen; es blieb S c h w e i z . also nichts übrig, als sein Gesuch hineinzu­ B e r n , 6 . F e b r . U n s e r e P r e s s e b e s c h ä f t i g t werfen. Da aber der Wagen sich fortbewegte, sich fortwährend mit der Neuenburger Ange­ und immer vom Volk umlagert war, so fiel legenheit. Aus der Bundesstadt wird dem das Gesuch, statt in den Wagen, in den Koch. „Schweizer Boten" geschrieben, daß die be­ Dem Kaiser war dies nicht entgangen, und kannten Forderungen des Königs von Preu­ er erhob sich im Wagen sogleich, rief dem ßen außer der Garantie seines reinen Privat­ Kutscher ein lautes Halt zu, und ließ das vermögens von der Schweiz nicht angenommen betreffende Bittgesuch auS dem Koth aufhe­ werden können; der Bundesrach stehe in die­ ben, worauf er dem Bittsteller beruhigend ser Beziehung fest und einig. Die „Berner gnädig zuwinkte. Ein donnernder Applaus Ztg." will außer dem Privatvermögen auch des Volkes folgte." die wohlrhätigen Stiftungen garantiren, weiter R o m , 2 6 . J a n . ( N . P r . Z . ) I n S p o - könne die Schweiz nicht gehen, und eS sei lero wurde dieser Tage ein Reisender verhaf­ gut, wenn die öffentliche Meinung sich hier­ tet, auf welchen schwerer Verdacht der Theil­ über verständige. „Wenn der Endvertrag auch nahme an den geheimen Umtrieben der demo­ nur den Schein trüge, als hätte der König kratischen Faction gefallen war. Er hatte ei­ Friedrich Wilhelm von Preußen im Canton nen Brief von Joseph Mazzini über die Nea­ Neuenbürg irgend einen Rechrsvorzug vor je­ politanischen Angelegenheiren in seinem Hur dem andern Bürger, so wäre die Hauptsache verborgen. Unter mehreren andern Anwei­ für uns geradezu verloren und es stünde schlim­ sungen schärfte er darin ein, daß es, nach den mer als vor dem September." Hierauf er­ wiederholten fruchtlosen Versuchen, einen Volks, widert die „BaSler Ztg.", daß der König aufstand in jenem Staat zu bewirken, nun Friedrich Wilhelm von Preußen bis 1843 gerathen sei, sich dermalen, davon zu enthalten allerdings einen unbestrittenen und auch von und Waffenstillstand zu machen. der Schweiz anerkannten RechtSvorzug vor N e a p e l , 2 8 . J a n . U e b e r d e n M o r d v e r ­ jedem andern Bürger besaß, er war souverai- such gegen den Erzbischof von Matera bringt ner Fürst von Neuenburg, und daß es sich jetzt eine direkte Correspondenz der „A. Z." um Abfindung dieses NechtsvorzugeS handle. Folgendes: ,,Die Ermordung des Erzbischofs Die „Basler Ztg. warnt, daß man sich nicht von Paris hat ein Seitenstück im Königreich festrennen und Dinge nicht für unmöglich er­ Neapel gefunden. Vor einigen Tagen fiel klären möge, die man am Ende doch vielleicht in Matera in der Provinz Basilicata ein zugebe. Sie erinnert daran, daß man wäh­ Priester den dortigen Erzbischof mit einem rend vier Monaren die Freilassung der Gefan­ genen vor dem Urtheile für einen mit der neuliche Erklärung des Pariser „Moniteur" Ehre der Schweiz unverträglichen Verfassungs­ in Bezug auf die „wünschenswerthe" Verei­ bruch erklärte, und nachher doch nachgab. nigung der Donaufürstenchümer wird von der Mit den von Preußen jetzt gestellten Bedin­ „Morning Post" (Palmerston's Organ) für gungen solle man es nicht ebenso machen. nichts weniger als endgiltig angesehen. Es (N. Pr. Z.) Die Neuenburger Milttair- sei der Französischen Negierung mir diesem Direction har gegen die Noyalisten, welche bei Artikel wahrscheinlich bloS darum zu rhun ge­ dem letzten Aufgebot über die Gränze gegan­ wesen, der Welt zu zeigen, daß sie bei ihrer gen sind. um nicht etwa gegen ihren Fürsten früheren Ansicht stehen geblieben sei, und in die Waffen tragen zu müssen, wie der „Nar. jener Vereinigung noch immer daS beste Mit­ Suisse" meldet, eine Gefängnißstrafe von 20 tel erblickt, die Lage der Christen in den Für­ Tagen festgesetzt. Schweizer Blätter sind über stentümern zu heben. Eine Vereinigung un­ diese .,Milde" sehr ungehalten und wollen die ter einem eingeborenen Fürsten aber sei un­ Flüchtigen als „Deserteure" vor ein Kriegs­ möglich, und unter einem Fürsten aus einem gericht gestellt wissen. kleinen Deutschen Hause nicht wünschenswerch, F r a n k r e i c h . nachdem man sich überzeugt har, zu welchen P a r i s , Z . F e b r . D i e N o t e d e s „ M o ­ Resultaten die Wahl König Orro's in Grie­ niteur" über die intendirre Vereinigung der chenland führte. Man sieht hieraus, daß Moldau und Walachei hat nach dem Corre- Lord Palmerston so wenig als Oesterreich Nei­ spondenten der „Indep. beige" eine große gung har zu der Union, der die Pforte be­ Sensation in Paris erregt. „Man dachte in kanntlich durchaus widerstrebt. der That nicht mehr — heißt es dort — daß L o n d o n , 6 . F e b r . W i e a u s P a r i s g e ­ die Französische Regierung noch die Absicht meldet wird, ist daselbst von Seiten Englands hätte, auf die Vereinigung der beiden Für- die amtliche Anzeige eingetroffen, daß die Eng­ stenthümer zu bestehen und sich so auf einem lische Flotte die Türkischen Gewässer gegen Gebiete allein hinzustellen, da die Türkei und Ende Februar räumen werde. Oesterreich geradezu den Intentionen des Kai­ L o n d o n , 7 . F e b r u a r . ( T e l . - B u r . ) D i e sers in dieser Sache entgegen sind und Eng­ heutige „Morningpost" sagt, daß sowohl land die Übereinstimmung der Bevollmächtig­ Frankreich wie England Weisungen errheilt ten der beiden Mächte auf dem Congreß zu haben, nach welchen deren Truppen Griechen­ Paris vollständig vergessen habe. Man ging land verlassen sollen. Eine aus den Gesand­ gestern in Paris sogar so weit, sich zu er­ ten Englands, Frankreichs und Nußlands zu zählen, daß die Note des „Moniteur" Be­ Athen bestehende Commission ist mir der Un­ merkungen von Seiren des Englischen und tersuchung der Griechischen Finanz-Verhältnisse Oesterreichischen Gesandten hervorgerufen hät­ beauftragt. ten. — Die Veröffentlichung des DocumentS T ü r k e i . ist in gewissem Maße durch die Nachricht von G a l a t z , 2 0 . Z a n . ( N . P r . Z . ) W e n i g dem Firman, welcher die Divans koo be­ Erfreuliches läßt sich über die inneren Verhält­ ruft, veranlaßt worden, doch erschien der Ar­ nisse der Stadt berichten; die Unsicherheit tikel des ofsiciellen Journals sehr unerwartet." nimmt auf eine erschreckende Weise zu, und P a r i s , 6 . F e b r . M a n i s t a u f S c h w e i ­ die Mordthaten werden Hierselbst fast so häu­ zerischer Seite sehr mißvergnügt über den sig , wie an anderen Orten die Diebstähle. Gang oder vielmehr den Stand der Dinge, Seit 3 Wochen sind 7 Mordthaten bekannt ge­ so mißvergnügt, daß man den Ausdruck ,,in- worden, und andere Menschen sind verschwun­ surrecrionelle Bewegung" in der Englischen den, ohne daß danach weiter gefragt wird. Thronrede schon für einen erheblichen Erfolg Der Zustand der Stadt war in den letzten hält. Die Conferenz wird vor dem Monat Wochen über alle Beschreibung fürchterlich in März in keinem Falle zusammentreten. Folge des unerhörten Schmutzes und der Ver­ In der Ecole de Madelaine ist ein sehr gro­ nachlässigung sämmtlicher Communicarions:An- ßer Zudrang, um den in GypS modellirten stalcen. Die Verbindungen waren in der Stadr Kopf Verger'S zu sehen. unterbrochen, des Abends lebensgefährlich; ein­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . zelne Straßen waren zeitweise mir zerbrochenen L o n d o n , S . F e b r u a r . - ( N . P r . Z . ) D i e und steckengebliebenen Wagen förmlich bedeckt. — 44 — Hierzu gerechnet die wahrhaft in erschre­ Gräbern zerbrochen, und andere Schandthaten ckendster Weise immer noch im Zunehmen be­ verübt waren, ging es nach den Wohnungen griffene Theuerung alier zum Leben erforder­ be« HanbelSmannS Alex. Schüschmanowitsch lichen Bedürfnisse, und man kann sich ein (nationalistrter Oesterreich«) und des hieror- Bild machen von dem Aufenthalte in Galatz. tigen Donau-DampsschifffahrtS.Agenten Hrn. (St.-A.) AuS Marseille, 7. Fedr. wird I. D. Stonßiogla. welche man niederreißen, die Ankunft des PostdampferS mit Konstan- und deren Eigenthümer, die sich bei dem An­ tinopeler Nachrichten vom 29. Januar gemel­ kaufe der Glocke am meisten detheiligt hatten, det: „In der Türkischen Hauptstadt war eine ermorden wollte. — Zwei Tage hintereinander Wiener Depesche eingetroffen, wonach die Räu­ erschienen die Türken, und selbst Türkische mung der Donaufürstenthümer am 24. März Reiter vor den genannten Häusern und be­ erfolgen sollte. Die Türkischen Truppen, welche drohten die Hrn. Sch. und Sr. — Erst tn die Fürstenthümer rücken, sollen erst nach nachdem auS Tlrnova ein Detachement von dem Abmarsch der Oesterreicher die Donau 6l) Mann eingetroffen war, wurde die Ruhe passtren. Di« Frag« wegen Vereinigung der wieder Hergest,llt. Auch 100 Mann Cavallerie Donaufürstenthümer gewinnt in Konstantino­ sind — von Rustschuk kommend — hier ein­ pel an Terrain, und man glaubt, dieselbe getroffen. werde in den DivanS die Majorität erhalten. P e r s i e n. Die Pforte beschränkt sich jetzt darauf, daß (St.,A.) Die nenesten telegraphifchen Nach­ sie nicht zugeben will, daß ein fremder Prinz richten aus Konstantinopel melden über den zur Regierung berufrn werde. Die Pforte Stand der Dinge in Persien Folgendes: Die hat amtlich Besitz vom Donau-Delta ergriffen. Einnahme von Buschir war am 4. Januar Da die Pforte die Entscheidung der Hospo- in Teheran bekannt. Persien war dadurch daren der Moldau und Walachei, wodurch ein« nicht entmuthigt. — Die „Gazette be Tehe­ Anzahl von Bürgern beider Fürstenthümer deS ran" veröffentlicht ein neues Dokument in Landes verwiesen werden, für gesetzwidrig hält, Bezug auf den Streit, worin die Ungerechtig­ so har sie dielen Verbannten den Eintritt in keit des Verfahrens der Engländer hervorge­ die Donau - Fürstenthümer wieder gestatter. hoben wird, die den Krieg erklärt haben, wäh­ Ein Entwurf zu großen EindeichungS - Arbei­ rend in Konstantinopel di, Unterhandlungen ten am Euphrat ist nach London abgeschickt noch im Gange waren. Am Schlüsse dieses worden. UebrigenS beunruhigen die Araber Dokumentes wird gemeldet, »S werde eine diese Gegenden noch fortwährend." Armee nach Farsistan gesandt, um die Fort­ S i s t o w . 1 5 . J a n u a r . ( H . C ) A l s e i n e n schritte der Engländer aufzuhalten. Der Schah Beleg zu den Bedrückungen der Christen von hat eine Kriege-Erklärung gegen England ver­ Seiren der Türken, und der Intoleranz und öffentlicht. Die Gerüchte, noch denen »ine Grausamkeit der Letzteren gegen die Elfteren Übereinkunft abgeschsossen s«in soll, sind falsch. entnehmen wir einer Correspondenz Folgendes: — Die Befestigungswerke von Buschir sind „Die hiestge christliche Gemeinde schaffte sich wi«der hergestellt worden und die Engländer eine Glocke an, ließ auf dem Kirchhof» ein trafen Anstallen, um auf dem Flusse Raab Gerüst aufrichten, an welches die Glocke auf­ hinaufzusegeln und die Stadt Mohamora, gehangen werden und in der griechischen Weih­ östlich vom Schar-el-Arab, anzugreifen, welche nacht zum ersten Mal ertönen sollte. Am 23. die Provinzen Fars und Schiras beherrscht. Decemder a. St. war das Gerüst beinahe Die ..Teheraner Hofzeicung" vom 4. Ja­ vollendet, da erschienen Nachmittags plötzlich nuar (8. Dschemazi-ul-Ewel) bringt wieder mehrere Hundert Türken, um das Gestell zu einen Artikel gegen England, worin der Per­ zertrümmern. Einige Polizeimänner wollten sische Großvezier behauptet: „Die Persische dem Unfug Einhalt thun, bie Unruhestifter Regierung hat die Allianz mit England so stiegen aber über die Kirchhofsmauer, machten lange ausrecht erhalten, als eS ihr möglich das Thor von innen auf und nun wälzte sich war." In Betreff der Verhandlungen zwi­ die Masse hinein, und riß daS Gestell nieder, schen Lord Stratford und Ferukh Khan beruft wobei der Mudir Apolitischer Amrövorsteher) er sich auf di» Europäischen Mächte, indem selbst Hand angelegt haben soll. Nachdem er bemerkt: „Der Teheran« Hof und dessen dies Gestell zertrümmert, die Kreuze auf den Gesandten haben so gehandelt, daß «S von — 45 — allen Machken sehr wohl anerkannt ward, triebsamkeit, sowohl die einheimische als bie daß die Persische Regierung dem Bündnisse ausländische, zu wenden; — an die letztere mit England keinerlei Eintrag gethan habe. auch auS der Rücksicht. sich die bedeutende Die Negierung von Großbritannien hat Be­ Erfahrung zu Nutze zu machen, welche bei weise von Hochmuth gegeben und scheint ihren dem Bau« vieler Tausend Werst von Eisen­ Befehlen alle Völker unterwersen zu wollen." bahnen im westlichen Europa erworben wurde. A m e r i k a . Nach diesen Grundsätzen wurden verschieden« N e w y o r k , 2 4 . J a n u a r . ( S t . - A . ) I n Projekte hervorgerufen, bearbeitet und vergli­ ganz Nord - Amerika herrscht e,n grimmiger chen, und nach gehöriger Prüfung der Sache Winter. Die Bahnzüge auS Kanada waren im Mtnister-Comire und E'örterung derselben von Schnee und Eis zurückgehalten. Der tn Unserem Persönlichen Beisein, wurden ein­ Erik-See war, anscheinend von einem Uier stimmig als die besten Bedingungen erkannt zum anderen, festgefroren. Der Mississippi und von UnS bestätigt diejenigen, welche ein« war dtS PitkSburg querüber fest. Gesellschaft Russischer und ausländischer Capi- talisten, an deren Spitze unser Banquier Baron N e u e s t e P o s t . Stieglitz steht, proponirte. Durch diese Be­ S t . P e t e r s b u r g , 3 1 . J a n u a r . E i n dingungen verpflichter sich bie genannte Ge­ Allerhöchster UkaS an den Dirigtrenden Senat sellschaft'. für ihre Rechnung und Gefahr im vom 26. Januar besagr: In ungeschwächter Laufe von zehn Jahren zu erbauen und als­ Sorgfalt für daS Wohlerg,hn des Unserem dann während 85 Jahren zu unterhalten das Herzen so nahe liegenden Vaterlandes, haben ihr angegebene Netz von ungefähr 4(X)l) Werst Wir langst erkannt, daß »6 bei seinem Reich­ Eisenbahnen, mit alleiniger Garantie der Re» thum an Gaben der Natur und bei seiner gierung für den Erlös von Z Procent aus ungeheuren Ausdehnung vor allen Dingen be­ dem für die Erbauung bestimmten Capital, quemer Verbindungen bedarf. Diese Anschau­ und mit der Bestimmung, daß nach Ablauf ung befestigr sich noch tiefer in Mitten der der bezeichneten Fristen daS ganze N'tz ohne persönlichen Beschäftigungen , welche Unser Vergütung Eigenthum der Krone wird. Auf Vater hochseligen Andenkens Uns im Jahre diesen Grundlagen vermeidet die Regierung 4642 übertrug mit dem Präsidium des Eisen- bedeutend« und unaufschiebbare Opfer, und ist dahnen-Comite'S, tn welchem der Bau der im Stande, durch die bloße Kraft des Ver- St. PeterSburg-MoSkauer-Eisenbahn, so wie traueus zu der strengen Pünktlichkeit, mit wel­ verschiedene Vorschläge in Bezug auf andere cher sie stets, selbst in Mitten der schweren Bahnen dtefer Art erörtert wurden. Die Er­ Zeiten der vaterländtschen Krieg«, ihre Ver­ bauung der erwähnten Bahn, welche mit so bindlichkeiten erfüllte, — die Erbauung deS vielem Rechte jetzt die Nikolai-Bahn heißt, ersten Russischen Eisenbahn-NetzeS zu erreichen. diente dazu, den ganzen Nutzen dieses ueuen Dieses Netz wird sich erstrecken von St. Pe­ Verkehrs - Mittels für Unser Vaterland die tersburg bis nach Warschau und zur Preußi­ ganze Unentbehrlichkeit desselben in Friedens- schen Gränze, von Moskau bis Nifhnij.Now­ wie in Kriegszeiten noch fühlbarer zu machen; gorod , von Moskau über KurSk und die und die Eisenbahnen, an deren Notwendig­ Dnjepr - Niederung nach Feodossia und von keit viele vor zehn Jahren noch zweifelten, Kursk oder Orel über Dünaburg nach Ltbau, sind jetzt von allen Ständen als unentbehrlich — und so werden durch eine ununterbrochene für das Reich anerkannt und sind ein natio­ 26 Gouvernements durchschneidende Straße nales Bedürfniß. ein allgemeiner dringender unter einander verbunden werden: drei Resi­ Wunsch geworden. In dieser innigen Über­ denzstädte, unsere hauptsächlichsten schiffbaren zeugung befahlen Wir sofort nach der Einstel­ Flüsse, der Mittelpunkt unseres GVei- biren und in Erweis zu stellen. Wonach sich t^enmekl, Lnck weisenm e!,I empfinden, zu achten. L-xtr^clirt Pernau, RathhauS, unli verkanten billigt, den 19. Januar 4867. (-^ekr. 5tein. 2 Im Namen und von wegen des Raths der Stadt Pernau In Kurzem werbe ich Pernau verlassen. Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. G . T r a u g o t t . 4 No. 457. Schmid, Secrt. 4 Von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai­ Vom 1. bis zum 8. Februar. serlichen Stadt Pernau wirb hierdurch bekannt Getankte. St. Elisab. - Kirche: Emilie gemacht, daß in Auftrag Eines Hochedlen Mathilde Kukk. — Carl Alexander Peter- Raths vom 26. d. M. iub No. 203, das mann. zum Nachlaß d'S verstorbenen hiesigen Kauf­ verstorbene. St. Nikolai-Kirche: Ann- manns A. L. Zieburtz gehörige, allhier im 4. Juliane Johannson, geb. Bergholz, alt Quartal der Stadt sub No. belegene 68 I. — Charles Wood, Matrose, alt steinerne Wohnhaus cuin appertinenüis 49 Jahr. — Anna Agnet, ClaSsen, geb. zum öffentlichen AuSbot gestellt werden wird, Mohnsohn, alt 33 I. — St. Eliiabeth's- und die desfallsigen Termine auf den 4.9., Kirche: Christian Wiedehops, alt 60 Jahr. Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: stellvertretender Lensor Svndicus Schmid. ernaufches Wochenblatt. 18S7. Sonnabend, d. ^6. Februar. Ausland ische Nachrichten. Man hat Ursache, einer lebhaften diplomati­ D e u t s c h l a n d . schen Saison entgegenzusehen Denn, daß H a n n o v e r , 4 3 . F e b r u a r . ( N . P r . Z . ) Oesterreich der Vereinigungs - Idee auf das II. KK. HH. der Großfürst und die Groß­ bestimmteste entgegentreten muß, ist zu bekannt, fürstin Konstantin von Rußland sind ge­ als daß eS einer Wiederholung bedürfte. Ue- stern Abend von Oldenburg hier wieder ein­ brigenS sind Meldungen aus London einge­ getroffen. troffen, die glauben lassen, daß England die B e r l i n , 4 4 . F e b r u a r . N a c h d e r „ Z e i t " Oesterreichische Ansicht der Hauptsache nach hat das Französische Cabinet durch seine Ge­ zu seiner eigenen machen werde. In Betreff sandten in Berlin, London, Sc. Petersburg Italiens aber hat die Regierung Lord Palmer- und Wien Einladungen zu einer Conferenz zu ston'S besonders nach dem neuesten Amnestie­ definitiver Regelung der Neuenburger Angele­ rte sich in einer Weise ausgesprochen, welche genheit ergehen lassen, nachdem mir den übri­ Oesterreich die Beruhigung gewahren kann, gen Cabinerren darüber ein Einverständniß daß es von Britischer Seite keine Verlegen­ stattgefunden, daß obwohl das Protokoll vom heiten in diesem Lande zu besorgen hat. 8. Mai 4862 in London unterzeichnet, Paris V o m P o , 8 . F e b r . ( F r . P . - Z . ) S e . mit Rücksicht auf seine geographische Lage und K. H. der Großfürst Michael machte die die daselbst in der neuesten Phase der Neuen­ Reise von Nizza nach Genua zu Wasser und burger Angelegenheit stattgefundenen Verhand­ traf am 6. d. in Turin ein. lungen der geeignetste Ort für die bevorstehen­ Mehrere hiesige Lombardische Flüchtlinge den Conferenzen sei. Die betreffenden Cabi- werden von der Kaiserlichen Amnestie Ge­ nette sind aufgefordert, möglichst bald ihre brauch machen und in ihre Heimath zurück­ Gesandten in Paris mit entsprechenden In­ kehren. — Der Winter ist ungewöhnlich rauh structionen zu versehen. und strenge. A a ch en , 40. Februar. (Zeit.) Für das M o d e n a , 9 . F e b r u a r . ( S r . - A . ) D e m niederrheinische Musikfest, welches in diesem „Risorgimento" zufolge soll Se. H. der Her­ Jahre in unserer Stadt gefeiert werden soll, zog von Modena am Typhus erkrankt sein. haben, der „Aachener Zeitung" zufolge, be­ F r a n k r e i c h . reits seit mehreren Tagen die Vorbereitungen P a r i s , 4 4 . F e b r . ( Z e i t . ) D i e Z u s a m ­ begonnen. Zur Aufführung der großartigsten menkünfte Lord Cowley's und Ferukh Khan's Schöpfung Händel's (Messias) sind schon die sind ziemlich häufig und der Letztere zeigt sich hervorragendsten Kräfte des Vaterlandes ge­ sehr von den neuen ganz friedlichen Gesinnun­ wonnen und wird die Gesaminrleitung dem gen des Englischen Gesandten befriedigt. Sei­ Herrn Franz LiSzt anvertraut werden. nerseits wünscht Ferukh Khan eben so sehr I t a l i e n . zu einem Verständniß zu gelangen, aber wenn M a i l a n d , 7 . F e b r u a r . ( N . - Z . ) D i e der Englische Gesandte die Instructionen Fe- Auslassung des „Moniteur" über die Donau- ruk's jetzt zufriedenstellend findet, wie er er­ fürstenthümer hat hier Sensation gemacht. klärt haben soll, so beweist das nur, daß Eng­ land in der letzten Zeit von seinen Ansprüchen uod Munition^--Depots in dem Varietas- zurückgekommen ist. Zn Paris ist dies Re­ Thearer an. Der Direktor wurde verhaftet." sultat den Rachschlägen Frankreichs zu ver­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . danken, aber ich habe Grund zu glauben, daß L o n d o n , 4 2 . F e b r u a r . ( S r . - A . ) N a c h Nußland nicht bios in Teheran persönliche einer Pariser Correspondenz der „Times" darf Nachschlage gegeben, sondern auch England man den Persischen Gesandren Ferukh Khan dadurch' einen großen Dienst geleistet habe, binnen einigen Tagen in London erwarten. daß es, die ernsten Folgen eines allgemeinen Danach müßten die Persisch-Englischen Frie­ Krieges bedenkend, seine Bemühungen an­ dens - Unterhandlungen schon sehr weit gedie­ wandte, um Alles zu beseitigen, was sein un­ hen sein. Einer relegraphischen Depesche des mittelbares Einschreiten nöchig machen könnte, ,,Chronicle" zufolge hätte aber Ferukh Khan und sich das Verdienst erwarb, dem Englischen eine Menge Französischer Offiziere für daS Cabinet die Augen über die Größe der Ge­ Persische Heer geworben. WaS würde das fahr, in welche es sich übereilt gestürzt, zu Frankreich „alliirte" und Persien feindliche öffnen. England dazu sagen? — Zn Woolwich wer­ P a r i s , 1 2 . F e b r . A l s g e s t e r n d i e K a i ­ den täglich Bomben- und Kugel - Pyramiden serin durch den Tuilerieengarten ging, um von nach China eingeschifft. der reservirren Terrasse nach dem reservirten T ü r k e i . Gartentheile zurückzukehren, trat plötzlich ein (St.-A.) Aus Marsei l le, 44. Februar, junger Mann aus der Menge hervor und warf wird telegraphirt: Der „Hydaspe" ist mir sich vor ihr auf die Kniee. Sofort verhaftet, Nachrichten aus Konstanrinopel bis zum Z. wurde er als wahnsinnig erkannt und zur Ver­ Februar eingelaufen. Der Sultan und die fügung des Polizei-Präfecren gestellt. — Heute Orromanischen Minister haben auf die Eisen­ Vormittags wurde in der Kathedrale der Trauer- bahn von Smyrna subscribirt, welcher vor Gottesdienst für den Erzbischof Sibour durch Kurzem die Concession ercheilr wurde. — Man den Cardiual von Besan^on abgehalten. Um wird sich wir dem Wiederaufbau der durch das 3 Uhr wurde das Herz feierlich nach der Kirche letzte Erdbeben zerstörten Stadt Kandia und St.-Erienne-du-Monr übertragen. mir Ausbesserung der Schäden beschäftigen, welche das Bombardement in Sinope verur­ Nach einem officiellen Berichte aus Ton- sacht hat. — Zahlreiche Pilger wallfahrten lon vom lt. d. wird, wie die „K. Z." mel­ nach Jerusalem. — Es ist das Project zu d e t , S e . K . H . d e r G r o ß f ü r s t K o n s t a n t i n einer Eisenbahn im Werke, welche die Zllyri- in der zweiten Hälfte des MonatS April in schen Provinzen mir Adrianopel verbinden soll. genannter Stadt erwartet. Ein großes See­ K o n s t a n t i n o p e l , 6 . F e b r u a r . ( Z e i t . ) fest wird bei dieser Gelegenheit stattfinden und Der Scheich ul Islam ist lebensgefährlich er­ die Mittelmeerflotte daran Theil nehmen. Man krankt. — Die Minister conferiren mir den arbeitet mir großem Eifer an dem Schrauben- fremden Repräsentanten über die Ausführung dampfschiffe „Fontenay" und an der Schrau- des Hat-Humayum. Kurdistan ist in Gährung. benfregatte „Foudre", welche bei der Anwe­ Es sind neue Depeschen aus Teheran an senheit des Großfürsten vom Stapel gelassen Ferukh Khan abgesandt worden, welche ihm werden sollen. ,,Die Marine", so schließt anempfehlen, mir allen Kräften auf eine Bei­ dieser officielle Bericht, „bemüht sich, dem legung des Englisch-Persischen Conflicts hin­ Großfürsten einen Empfang zu bereiten, der zuwirken. des ManneS würdig ist, dessen ungewöhn­ P e r s i e n. liches Verdienst und erhabenen Charakter ganz (H. C.) Die „Presse d'Orient" bringt ei­ Europa anerkennt." nen Brief aus Teheran vom 4. Jan., worin S p a n i e n . als „wichtiges Tages-Ereigm'ß" die Abfin­ (Sr.-A.) Eine Depesche aus Madrid dung einer Khiwanischen Gesandtschaft an den vom 40. Februar lautet: ,,Die conservative Schah bestätigt wird; die Gesandrschaft, qn Partei hat bei den Munizipal - Wahlen der deren Spitze der Bruder des Khans und der Provinzen triumphirr." — Eine andere De­ Bruder vom Häuptlinge des mächtigen Stam­ pesche vom lt. Februar meldet: „Die amtliche mes der^JemontS steht, war bereits in Aste- Zeitung zeigt die Auffindung eines Waffen- rabgd eingetroffen. Unter den Häuptlingen des Kandahar, die (N. Pr. Z.) Nachrichten aus Hongkong sich den Persern angeschlossen haben, befinden vom 30. December zufolge waren sämmtliche sich, wie die „Teheraner Hof-Zeitung" be­ Gebäude in Kanton, welche Ausländern ge­ hauptet ,,einer der einflußreichsten Männer hörten, verbrannt und geplündert worden. Ad- des Landes, Sultan Ahmed Khan, Sohn des miral Seymour harre glühende Kugeln in die Serdars Mehemed Azin Khan." Stadt hineingeworfen, jedoch zur Zeit der O s t i n d i e n u n d C h i n a . letzten Nachrichten die Feindseligkeiten einge­ T r i e s t , 1 3 . F e b r . ( T e l . D e p . d . H a m b . stellt und sich darauf beschränkt, seine Position Nachr.) Die Ueberlandpost bringt folgende zu verstärken. Man sah der Ankunft vbn Nachrichten: Bombay, 46. Januar. 16.000 Truppen aus Indien entgegen. Die Chinesen an der Küste des Persischen Meerbusens la­ hatten die Lorcha „Alma" genommen und, gernde Perser sollen die Agressive gegen die wie eS hieß, den Capitain derselben verstüm­ Englander ergreifen. Die Englischen Jager melt. Der Dampfer ,,Thistle", welcher die von Ceylon werden nach Hongkong geschickt. Lorcha ,,Anonyma" im Schlepptau hatte, — Honkong, 30. December. Es gehen Ge­ war von 200 Dschonken angegriffen worden rüchte von beabsichtigter Vereinigung der Chi­ und harre sich genöthigt gesehen, die Lorcha nesischen Rebellen mit den Kaiserlichen zur nebst ihrer Ladung im Stich zu lassen. Eine Zerstörung Hongkongs. Von den Engländern gereizte Stimmung gegen England hatte sich werden Constabler- und Feuerlöschcorps gebil­ auch in anderen Häfen kund gegeben. Der det. — Gouverneur ist abgesetzt. AuS Kaiser von China wünschte dem Vernehmen Peking wird ein Kaiserlicher Commissair zu nach den Frieden, konnte jedoch die Bewohner friedlicher Lösung des Conflicrs erwartet. von Kanton nicht im Zaume halten. Eine Depesche des „W. T. B." meldet: A m e r i k a . Die neueste Ueberlandpost ist in Triest einge­ N e w y o r k , 2 9 . J a n u a r . ( S t . - A . ) W i e troffen und bringt Nachrichten aus Hongkong auS Bogota gemeldet wird, waren dort und vom 23. Januar. Danach schienen die Chi­ in Carrhagena revolutionaire Bewegungen im nesen zur Offensive übergehen zn wollen. Der Gange, welche die Bildung einer Föderal-Ne- Englische Postdampfer ,,Thistel" war von gierung und den Sturz des gegenwärtigen vielen Chinesischen Dschonken angegriffen und Ministeriums bezweckten. mehrere Leute der Bemannung waren getödrer worden. Die Beschießung von Kanton, die N e u e s t e P o f t . bereits umfangreiche Verwüstungen angerichtet St. Petersburg. 4. Febr. Der Herr hatte, dauerte fort. Wie das haibofficielle Minister der Volks - Aufklarung hat die Ge­ Pariser „Pays" berichtet, haben übrigens nehmigung dazu ertheilr, daß bei den Kreis- die Vertreter aller fremden Mächte, mit Aus­ Schulen des Dorparschen Lehrbezirks Parallel- nahme des der Vereinigten Staaten, ihre Classen zur Vorbereitung der Schüler für den Neutralitäts - Erklärung in der Angelegenheit Eintritt in die dritte Classe des Gymnasiums bisher aufrecht erhalten. Die allgemeine Mei­ eröffnet werden können und zugleich gestattet, nung war, daß der Plan des Admirals den für den Fall, wenn die Nochwendigkeit zur Hof von Peking nicht dahin bringen würde, Eröffnung eines ergänzenden Unterrichts zur die Concessionen zu machen, welche man ver­ Vorbereitung für die zweite Classe des Gym­ langte, und daß er vielmehr dem Europäischen nasiums sich erweisen sollte, eine über den Handel einen unheilvollen Streich versetzen CursuS der Kreisschule hinausgehende Classe werde. Die Rache, welche die Chinesen durch mir dem vollständigen Cursus der Tertia zu Anzündung eines großen Theils der Europäi­ errichten. Indem durch diese Maßregel eS schen Facroreien genommen, und die Verluste, möglich wird, dem fühlbar gewordenen Be­ die Europäische Handelshäuser durch das Bom­ dürfnisse einer Erweiterung in den Leistungen bardement erlitten, sind allerdings schlagende der Kreisschulen zu genügen, wird dieselbe zu­ Gründe, um das barbarische Verfahren Sey- gleich denjenigen Eltern, die entfernt von ei­ mour's auch vom materiellen Srandpuncte aus ner GyMnasialstadt wohnen, sehr willkommen zu verurkheilen. Die anderen Mächte würden, sein, insofern ihnen die Möglichkeit geboren wie es scheint, ein directes Vorgehen gegen wird, ihre Kinder länger in ihrer Nähe zu Peking vorziehen. erziehen. Den Schülern der zu errichtenden 52 - Classen ist außerdem das Rtchk in A u s s i c h t verständigt. Ebenso steht der Abschluß der gestellt, b,i der Entlassung mir dem Zeugniß Verhandlungen über die Oberschlesische Verbin­ d»r Reife ohne Examen »n daS Gymnasium dungsbahn von Kattowitz nach Zombkowice aufgenommrn zu werden. und über die Fortsetzung der nach Lowicz zu DaS „Journal de Sr. PeterSb." erhielt führenden Bromberg'Thorner Bahn nahe be­ durch den Telegraphen die betrübende Nach­ vor. Sind wir gut unterrichtet, so wird die richt von dem Ableben d»S Generaladjutanren, Regierung, um den vielfälligen und oft wie­ Generals der Infanterie Grafen Alexander derholten Wünschen der Bewohner der betref­ Ostermann » Tolstoi. Dieser Russische Held fenden Gegenden zu entsprechen, dem Landtage lebte seit vielen Jahren zurückgezogen in der noch in dieser Session eine betreffende Vor­ Schweiz und unkerlag am 30. Januar (lt. lage machen. Februar) in Genf einer langen Krankheit. F r a n k f u r t a . M . , 1 6 . F e b r . ( S r . - A . ) D e u t s c h l a n d . Der an die Stelle des Herrn v. Brunnow B e r l i n , 1 6 . F e b r u a r . ( H . C . ) D i e tretende Russische Gesandte am Deulschen am 9. d. vom Grafen Waleweki ausgefertig­ Blinde, Herr v. Fonton, ist dahier eingetroffen. ten Einladungen zur Pariser Conferenz, betref­ F r a n k f u r t , a . M . , 1 8 . F e b r . ( Z e i t . ) fend die d-finitive Regelung der Neuenbürg» Se. K. H. der Großfürst Konstantin von Angelegenheit, erstrecken sich allein auf die an Rußland ist gestern Abend hier eingetroffen dem bezüglichen Londoner Protokoll betheilig- und hat daS Absteigequartier im Russischer» ren Mächte. Es entspricht dies der hier maß­ Hof genommen. Heute früh haben der Ober­ gebenden Auffassung, daß das September.Er- befehlshaber der hier garnilonirenden BundeS- eigniß für jene Regelung nur insofern Bedeu­ Truppeo, General von Neitzenstein und daS tung hat, als eS der diesseitigen Regierung Offizier»Corps der in hiesiger Besatzung lie­ einen Anlaß bot, die endliche Ausführung des genden Schwadron des K. Preußischen 9. Hu­ Londoner Protokolls b,i den betheiligten Mäch­ saren .R egiments, dessen Inhaber der Groß­ ten zu beantragen. WaS sich im Uebrigen an fürst ist, demselben ihre Aufwartung gemacht» das Sepremder-Ereigniß knüpfte, betraf ledig­ Heute Vormittag hat der Großfürst mit Be­ lich einen Zivischenfall, der durch die Freige- nutzung der Main - Neckar - Bahn die Reise dunq der Royolisten erledigt ist. nach Nizza fortgesetzt. B e r l i n , 2 l ) . F e b r . ( Z e i l . ) D e r A n ­ K a r l s r u h e , 1 3 . Febr. (Zeit.) Heute schluß der Preußischen Eisenbahnen an die früh hat sich Se. Kaiserl. Hoheit der Groß­ Russischen scheint dem Vernehmen noch nun­ fürst Michael von hier nach Darmstadr be­ mehr in den Hauptpunkten gesichert zu sein. geben, um daselbst Se. Kaiserl. Hoheit den ES handelt sich bei dieser wichtigen Angele­ Großfürsten Konstantin zu begrüßen und als­ genheit um drei Punkte. 1) Um eine direkte dann mit Ihm hierher zu kommen. Der Verbindung der Oderschlesischen Bahn mit der Kronprinz und die Kronprinzessin von Würt­ Krakau-Warschauer, behufs Vermeidung der temberg werden morgen hier erwarret. doppelten Zoll - Revision und der Umladung A l t e n b ü r g , 1 6 . F e b r u a r . ( N . P r . Z . ) der von Preußen nach Rußland gegenwärtig Der Landtag hat in seiner jüngst verfiossenen über Krakau gehenden Güter, 2) um den Diät einen von der Staatsregterung einge­ Anschluß der zu erbauenden Zweigbahn der brachten, das allzufrühe Heirathen der LandeS- großen Ollbahn, Brombirg - Thorn, 3) um Unterthanen männlichen Geschlechts betreffen­ den Anschluß der über Gumdinnen bis zur den Gesetzentwurf angenommen. Er verord­ Russischen Gränze fortzusetzenden Ostbahn. net, daß keinem der männlichen Unterthanea So weit wir in Erfahrung haben bringen verstattet sein soll, vor zurückgelegtem 24. können, sind die Verhandlungen über den letz­ Lebensjahre ohne besonder« Erlaubniß der Lan­ ter!» geschlossen, und die beiderseitigen Com- desregierung in eine eheliche Verbindung zu missarien haben sich über Fortsetzung der Ost­ treten. bahn in der Richtung über Jnsterburg, Gum­ S c h w e i z . dinnen bis zur diesseitigen Gränze und von B e r n , 1 1 . Februar. (F. I.) Endlich da für die Fortführung der Bahn auf Russi­ hat der DundeSralh von seinem außerordent­ schem Gebier über Kowno zum Anschluß an lichen Abgeordneten, Hrn. vr. Kern in Pa­ die Sr. Petersburg-Warschauer Eisenbahn ris, so ziemlich sichere Berichte erhallen, daß — 53 — die Zusammenberufung ber Conferenzen in der sicheres Zeichen von ber Zunahme des allge­ Neuenburger Angelegenheit in nächster Zeit meinen Wohlstandes. Dennoch leidet ein Theil erfolgen werde; man hofft ganz sicher auf des Volkes. Es bedarf einer guten Erndte. End» dieses MonatS. Es bestätigt sich, daß Die Wohlthätigkeit der Privaten und die der zwischen Hrn. vr. Kern und dem Schweizer Negierung sind nur schwache Palliativmittel. Minister-Residenten, Hrn. Barmann in Pa- Ich habe beschlossen, die Ausgaben zu verrin­ riS, Mißhelligkeiten ausgebrochen sind. gern, ohne die großen Arbeiten einzustellen, F r a n k r e i c h . und gewisse Steuern zu vermindern, ohne die P a r i s , 4 6 . F e b r . ( N . P r . Z . ) S e i t Finanzen zu beeinträchtigen. Das Gleichge­ einiger Zeit sollen in den Vorstädten wieder wicht im Budget für daS Jahr 4853 wird die aufrührerischen Anschläge sich vermehren. sich herausstellen. Der Ertrag der früheren Dieselben haben auf die Theuerung Bezug, Anleihe reicht auS , die Kriegs - Ausgaben zu die leider allerdings sehr groß ist. decken. DaS KriegS-Budget und daS Marine- (T»i.-Dur.) In der Rede des Kaisers Budget sollen ermäßigt werden. DaS Contingenr bei Eröffnung ber Legislativen heißt »s unge­ der jährlich Einzuberufenden ist auf 100.009 fähr: Meine EröffnungS - Rede im vorigen Mann festgesetzt, 20,000 Mann mehr als sonst Hahrs endete mit Erflehung des göttlichen in gewöhnlichen Friedens « Jahren einberufen Segens, indem Ich den Himmel bat, unsere wurden. Nach dem von Mir adoptirte» Sy­ Anstrengungen in dem Sinne zu leiten, der stem sollen aber ungefähr zwei Drittel der mir den Interessen der Humanitär und der Conscribirten nur zwei Jahre unter den Fah­ Civilisation am meisten übereinstimmt. Mein nen bleiben und werben diese in der Folge Gebet scheint erhört worden zu sein. Der eine Reserve schaffen, auS welcher bei der er­ Friede ist unterzeichnet, und die Schwierigkei­ sten Gefahr ein» Armee von mehr als 600,000 ten der Details, welche die Ausführung des Mann gebildet werden kann. Der Sold der Pariser TractatS im Gefolge hatte, sind glück­ höherrn und niederen MilitairS soll vermehrt lich überwunden. Der Conflict zwischen dem werden. Zur Erhöhung des geringen GehaltS Könige von Preußen und der Schweiztrischen der Subalternbeamten sind fünf Millionen be­ Eidgenossenschaft hat den kriegerischen Cha­ stimmt. Vom 1. Januar 1863 ab soll der rakter gänzlich verloren, und dürfen wir eine neue KriegSzehnt aufhören; in Folge dessen günstige Lösung baldigst erhoffen. DaS wie­ werden 23 Millionen ausfallen. Um dieses der hergestellt» gute Einvernehmen unter den zu decken und dem mehrfach ausgesprochenen drei Schutzmächlen Griechenlands macht einen Wunsche der Legislativen gemäß, werde Ich längeren Aufenthalt der Englischen und Fran­ auf Einführung einer neuen Steuer auf Werrh- zösischen Truppen in Pyräeus gänzlich unnütz. papiere bedacht sein. Wenn «in bedauerlicher Zwiespalt in Betreff P a r i s , 1 7 . Februar. (St.-A.) Nach der Neapolitanischen Angelegenheiten entstan­ dem „Pays" hätte der Hof von Teheran fol­ den ist, so muß man auch diesen dem Wun­ gende neue Propositionen gemacht: „Persien sche beimessen, welcher gleichmäßig die Regie­ erklärt die Insel Karrak zum Freihafen, ber rung der Königin Victoria und die Meinige den Flaggen aller Nationen eröffnet fein wird; beseelt, überall zu Gunsten der Humanität für die Bedürfnisse, welche für England durch und der Civilisation zu wirken. Heute, wo den Bau der Euphrat-Bahn entstehen, wer. daS beste Einvernehmen zwischen allen Groß­ den demselben auf der Insel und im Hafen mächten herrscht, müssen wir ernstlich daran von Karrak große Grundstücke abgegeben, um arbeiten, im Innern die Kräfte und den bort eine große Handels-Anstalr und eine See- Neichthum der Nation zu ordnen und zu ent­ Niederlage zu gründen. Di» Engländer wer­ wickeln. Wir müssen gegen die Uebel kämpfen, den alsdann Abuschähr räumen, und die Per­ denen ein« im Fortschritt begriffene Gesell­ ser Herar und sein Territorium, daS als eige- schaft unterworfen ist. Der Kaiser geht nun nrr Staat fortbestehen würde. auf die inneren Verhältnisse über und sagt Oesterreich soll fortwährend eine gewisse Ge­ ungefähr: Der Friede macht seine Segnungen reiztheit in Folge der Moniteur-Note in der geltend ungeachtet des vorangegangenen Krie­ Donaufürstenthümer-Frage an den Tag legen. ges und beS Mangels. Die steigenden Ein­ ES erregt hier Aufsehen, daß die Regierung nahmen auS den indirekten Steuer« sind ein beschlossen hat, die OccupationSarmee von Rom — 54 — um eine halbe Brigade ju vermehren. Man Den neuesten Berichten auS Persien zufolge knüpft verschiedene Vermuthungen an dieses scheint es fast, als ob der Schah es sehr Ereigniß. gerne sehen würde, die Differenz England ge­ P a r i s , 1 9 . F e b r u a r . ( S r . - A . ) D a S genüber baldmöglichst ausgeglichen zu haben. Gerücht, daß der Pavst im Frühjahr zur Krö­ Man behauptet sogar, daß die Persische Ne­ nung kommen werde, taucht erneuert auf. — gierung an Ferukh Khan Instructionen abge­ Der heutige „Moniteur" meldet, daß 329 schickt habe, die ,6 ihm zur besondern Auf­ Militair-Sträflinge begnadigt worden sind. gabe mach-n, einen Vergleich mit England S p a n i e n . abzuschließen. Es mögen den Schah wohl (St.-A.) Die Berichte auS Mexiko lau« so manche Gründe zur Nachgiebigkeit bestim­ ten erschrecklich. Mörderbanden stellen den men , unter diesen dürfte ober der nicht der Spaniern nach, die sie niedermetzeln und aus­ unbedeutendste sein, daß sich am Hofe, der rauben. Dt, Landbewohner sehen sich genö- von jeher ein Schauplatz für Jntriguen war, khigt, ihre Besitzungen zu verlassen und in nicht unbedenkliche Spaltungen vorbereiten, die die Hauptstadt zu flüchten. Dle zu Mexiko dem Lande bis an's Leben gehen könnten; da­ wohnenden Spanier haben sich um Hilfe an zu kommt noch, daß sich unter den Persischen die Spanische Regierung gewendet, die einen Truppen ein Mißvergnügen kund zu geben solchen Skandal unmöglich länger mit ansehen anfängt, welches die ernstesten Folgen nach sich kann. ziehen könnte. Die Truppen, welche in die Nachrichten auS Madrid, welche in Paris südlichen Provinzen entsendet wurden, um da­ den 18. Februar eingetroffen sind, bestätigen, selbst den Engländern Widerstand zu leisten, daß Spanien seinem Geschwader im Mexika­ sind schon seil geraumer Zeit ohne Sold. nischen Meerbusen Verstärkungen zusendet, um Kein Wunder, daß sie sich, da die Disciplin für die seiner Flagge und seinen LandeSange- überhaupt nichl allzuscharf gehandhabt wird, hörigen angelhanenen Insulte von Mexiko Ge- in irgend einer Weise schadlos zu halten su­ Nvgthuung zu fordern. chen. DaS am nächsten gelegene Mittel, ihre G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Bedürfnisse zu befriedigen, scheint ihnen der L o n d o n , 1 8 . F e b r . ( N . P r . Z . ) E i n e m Raub, und daher plündern sie auch daS ganze gestern ausgegebenen Parlamenks-AuSweise zu­ Land, wo sie sind, und durch welches sie zie­ folge beträgt die Bilance ber von Griechenland hen , auf daS unbarmherzigste, vorausgesetzt, zu zahlenden Anleihe.Summen 614.693 Pfd. daß ihre Vorläufer noch etwas zu plündern St. Seit 4848 waren von der Griechischen übrig gelassen haben. Negierung keine Zahlungen gemacht worden. C h i n a . — Von d,n an Sardinien während deS letz- (N. Pr. Z.) Unter den Verlusten, die ten Krieges geborgten 2,000,000 Psd. Sr. durch die Einäscherungen der Facroreien in wurden die Zinsen sowohl als die bestimmten Kanton entstanden, stellt sich namentlich die Abzahlungen zur Tilgung ber Schuld gebüh­ Zerstörung der Druckerei des Or. Williams rend eingehalten, und die Schuld beläuft sich lammt dem reichen Vorrath, an Chinesischen jetzt auf 1,986.049 Pfd. St. Typen, mit d,nrn Oi-. Morrison's Wörtkrbuch T ü r k e i . gedruckt worden war, alö beklagknswtrth dar. J e r u s a l e m , 3 t . J a n . ( T r . Z . ) D i e Auch war außer den Lettern und Pressen ein Zahl der Pilger ist dies Jahr in Jerusalem großer Vorralh von Chinesischen oder auf so groß, daß es an Raum zu deren Unter­ China bezüglichen Büchern vorhanden, der fast bringung gebricht. Bis Ostern dürsten sich alle Werke umfaßte, die in den letzten 24 mehr als 10,000 Pilger in Jerusalem befinden. Jahren auS dieser Druckerei hervorgegangen A s i e n . waren. (St. - A.) In den Berichten der Engli­ schen Blätter auS Bombay vom 16. Januar wird bestätigt, daß die Engländer daselbst eine d e r m i s c y t e s . zweite Division für den Persischen Feldzug — Der 16. Januar 1867 war der denk­ vrganisirea. würdige Tag, an welchem die wichtige Fra­ P e r f i e n. ge , über die Möglichkeit einen Luftballon Konstantinopel, 6. Februar. (H. C.) nach Willkür zu lenken, eine günstige Entschei­ — 55 — dung erhielt. An diesem Tage stieg der Graf v. — In diesem Winter beschäftigte sich in Pleuvler, die Herren Gavarni, Mignon. Henri Bayern ein Bauer damit, Hasenschlingen zu Pag» und der Englische Aeronaut Falkoner legen, und findet auch richtig ein Paar Tage im Park des Erstgenannten in einem eigens vor Weihnachten einen lebendigen Hasen darin erbauten Ballon auf und ließen sich am fol­ gefangen, der nun »inen guten Festbraten ab­ genden Morgen eine (Engl.) Meile von Al­ geben soll. Da er keine Schnur bei sich hat, gier nieder, stiegen am nächstfolgenden Tage nm den zitternden laagohrigen Arrestanten die wieder in die Luft und kamen Haid 4 Uhr Läufe zu binden, ziehr daS Bäuerlein feinen des folgenden Morgens im Park des Grafen ledernen, reich mit Zwanzigkreuzerstücken ge­ von Pleuvier wieder an. Der Apparat, der spickten Geldbeutel heraus, schlingt mit der nicht weniger als 300,000 Fr. kostete, besteht langen ledernen Schnur dem Hasen einen aus zwei neben einander befestigten Ballons Knoten um die Läufe und erlöst ihn bann aus von sphärischer Form, die bewegende Kraft der Fangschlinge. Kaum spürt Lampe Freiheit, beruht ober in einer Act Schraube, welche so macht» er einen Satz, wobei er »inen Lauf mit dem Schiffe in Verbindung steht, und auS dem Knoten der Schnur des Geldbeutels einem Steuerruder von Fischbein. herausreißt, der aber am andern Beine fest- — D i e b e s t e Z « i r z u m F ä l l e n v o n bleibt. Der Hase hat Reißaus genommen, Bauholz. Der „Schule deS Zimmermanns der Bauer här geschrieen, und den Braten, von B. Harres" entnehmen wir nachstehende der ihm lebendig davongelaufen, wir seinem für jeden Baulustigen wesentliche, unenrbehr- Geldbeutel theuer bezahlt. liche Notizen. Vier F'chcenstämrp» von gleichem Den Ursprung drr ZeirungS-Enten erzahlt Alter und von gleichem Boden und Standort Benteler in „Annuaire de l'Academie" folgen» neben einander gewachsen, wurden in den vier dermaßen: Um den lächerlichen Neuigkeiten, Wintermonaren » Ende December, b Ende welche die Zeitungen jeden Morgen zu ver­ Januar, c Ende Februar, c! Ende März gefällt» öffentlichen pflegen, einen leichten Hi»b zu in gleich starke und gleich lange Balken beschla­ versetzen, berichtete der Schriftsteller Herbert gen, möglichst gleichmäßig getrocknet und auf Cernelissen einmal, daß ein interessantes Ex­ ein und dasselbe Gerüst gelegt, und auf ihrer periment gemacht worden sei, um die Gefrä­ Mitte mir Gewichten belaster. Der Ende De­ ßigkeit der En5en zu beweisen. Zwanzig die­ cember gefällte Daum a trug beinahe das Dop­ ser Thier» wurden zusammen an »in»m Orte pelte der Last, wie der Ende März gefällte gebracht und nachd»m »ins von ihnen getödret Baum 6, und bei gleicher Einbiegung vor dem und mit Federn und Allem tn so kleine Stü­ Brechen war die Tragfähigkeit bei dem Ende cke geschnitten und den übrigen neunzehn vor­ Januar gefällten Baume d 12K. bei dem Ende geworfen worden, wäre es in sehr kurzer Zeit Februar gefällten Baume c 20K und bei dem von denselben gierig verschlungen worden. Dana Ende März gefällten Baume cl 33K geringer, hätte man ein anderes von den nennzehn ge­ als die Tragfähigkeit deS Ende December ge­ nommen, eben so zerhackt und den übrigen fällten Baumes a. Baumstangen, Ende De­ achtzehn vorgeworfen, die «S wie daS ander« cember und Ende Februar gehauen, waren er­ sogleich verzehrt haben. So, hieß eS, wäre ster» nach 16 Jahren noch fest, während letz­ «S fortgegangen, bis daS letzt» auf diese Weise tere schon nach 3 bis 4 Jahren abbrachen. in die Lage versetzt gewesen sei, sein» neun­ Von zwei Stämmen starkem Fichtenholz von zehn Gefährte» in erstaunlich kurzer Zeir anf- gleicher Beschaffenheit, ber eine Ende Decem­ gefressen zu haben. Alles dieses errang, hübsch ber, der andere Ende Februar gefällt, vierkan­ erzählt, einen Erfolg, den ber Schreiber weit tig beschlagen und beide Hölz»r in feuchte entfernt war zu vermuthen, denn die Geschichte Erde gegraben, zeigte sich der erstere nach 16 machte die Runde durch all» Zeitungen Euro- Jahren noch fest, während letzterer nach 8 pa'S. Dann wurde sie während einer Reihe Jahren verfault war. Von denselben Stäm­ von Jahren fast vergessen, bis sie mit einer men wurden Pferdeständ» gebrückt, und »S Vollständigkeit, die sie anfangs nicht besaß, mußte das Ende Februar gefällte Holz nach und mit einem wissenschaftlichen Cerrificat ber 2 Jahren als unbrauchbar herausgenommen Untersuchung d,S überlebenden ThiereS. dessen werden, während das Ende December gefällt« Speiseröhren man bedeutend verletzt gefunden Holz 6 Jahre brauchbar blieb» haben wollte, aus Amerika zurückkehrte. Jeder — 56 — Eingeweiht« lachk« darüber, daß dt« Geschichte Terpentin und 6 Theilen Riciausöl auf leidenden der Ente wieder aufgefrischt wurde; ober nur Stellen mir einem Pinsel dünn aufzutragen. damit erlangte das Wort die Bedeutung für die Presse, die es noch heute besitzt und mir Bekanntmachungen. dem bewußten „Tarlar von Sewastopol" theilt. Von Einem Edlen Vogteigerichr« der Kai­ — DaS größte und verbreitelste Glatt der serlichen Stadt Pernau wird hierdurch bekannt Welt erscheint in Nordamerika. Es ist die gemacht, daß nach erfolgter Genehmigung Ei­ „Newyorkec Tribüne." Diese Zeitung wird nes Hochedlen Raths vom 6. d. M. c. in 29,600 täglichen, 44.476 halbwöchentli- sub No. 310 das allhier in der Vorstadt im chen, 137.750 wöchentlichen und in 6000 3. Quartal sub No. 366 belegene hölzerne ganz besonders für Kalifornien bestimmten, Wohnhaus der Wittwe IedoSja Balzow cnin zusammen also in 137,426 Exemplaren aus­ anpeNlnenciis zum öffentlichen AuSbot ge­ gegeben. Das Riesenblatt besteht aus acht stellt werben wird, und daß die deSsollsigen enggedruckten Seiten, von denen jede wieder LicitationS-Termine auf den 48., 49. und 20. in sechs Spalten zerfällt, ist 44 Zoll lang April, der vierte Termin ober, falls auf des­ und 34 Zoll breit, und theilt seinem unge­ sen Abhaltung angetragen werden sollte, aus heuren Leserkreise, außer politischen Nachrich­ den 22. April e. angesetzt worden sind. — ten, Berichte über Handel und Ackerbau mit, Kaufliebhaber werben demnach aufgefordert, enthält literarische Kritiken, Novellen, ein» in den angeführten Terminen um 11 Uhr Rubrik, die sich mir Auszählung vorgefallener Vormittags in diesem Vogreigerichr zu erschei­ Verbrechen beschäftigt, eine andere, welch« nen, Bot und Uederbor zu verlautdaren und Gerichtsverhandlungen bringt, endlich ein« alsdann abzuwarten, was wegen deS Zuschla­ reiche Auswahl von Local« Nachrichten , ein« ges verfügt werden wird. Aufzählung aller auf Eisenbahnen und Schif­ Pernau, RathhauS. am 43. Febr. 1867. fen vorgekommenen Unglücksfälle, Annoncen lt. Odervogt R. Hehn. Der Preis dieser Zeitung ist fabelhast billig, No. 66. G. Mors, Secrt. 3 indem die täglich erscheinende Ausgabe nur 6 Doli. , die halbwöch'nrlich» ^3 Doli., dt« Die I^e^rer-Ltelle sn der dentsclien wöchentlich« gar nur 2 Doll. koster. An Clubs Leknle 6er- ?at>rik Wöhrmann ^ 5okn von 40 und mehr Personen wird die halb- in Aintenliof ist vaeant, c^ualifieirte ^spi- wöchentliche für 2 Doll ^ Perlon, die wö- ranlen belieben sieli l>ei 6er?.ilzrili-^d- chentliche aber für nur 4 Doll ä Person ab­ ministralion 2U melden. 1 gegeben , wenn der Club auS 20 Personen Line neue 8en6nn^ von Kurisclier besteht. Die etwaigen Dezugökosten müssen Kauekwurst, l^visr, Holland. H»ringen, natürlich die Empfänger tragen, doch betragen Holland. Llolckei'-Ügse, k'lannenxueliei', diese jährlich für «in wöchentliches Exemplar Lm^rnaer I^ei^en, 8paniscl,en süssen, nicht mehr als 26 Cents. Dieser fabelhaft feinem Ivr^8w!l?uelvei', I^urisekem Wei- billige Preis läßt sich nur durch die enorme t^enmeld, Luelivveitxenmeld empfinden, Zahl von Annoncen erklären, die jedes ein­ und verkanten billigst, zelne Blatt enthält. Solche Annoncen feh­ (?ekl'. 5 lein. 1 len nie, denn in Nordamerika hat kein Ge­ schäft. mag eü »inen Namen führen, welchen es will, auf guten Fortgang zu rechnen, wenn Vom 8., bis zum 46, Februar. «S nicht wiederholt in den gelesensten Zeitun­ Getankte. St. Elilabeth's-Kirch«: Jürrt gen angekündigt und resp. ausposaunt wird. W'llmann. — Marie Zwerson. verstorbene. St. N'kolai.Kiiche: Jo- — AlS Mittel gegen Frostbeulen empfiehlt Hann Heinrich MaertenS. emeririrter Oder­ „Medicial - Times" eine Mischung von 30 pastor, alt 64 Jahr 4 4 Monat. — St. Theilen Collodion (Schießbaumwolle in Chlo­ Elisabekh's.'Kirche: Theodore Henriette Ma­ roform aufgelöst), 12 Theilen Venetlanischem rie Brunoföky, alt 8 Monat. Im Namen de» General»Gou»crnements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: stellvertretender Censor Svndlcus Schmid. Pernansches Wochenblatt. .N 8. 18S7 So»niadend, d. 23. Februar. InlÄndisehe Nachrichten. — Daß wir Sewastopol und Anapa wieder aufbauen, daß wir das verwüstete Kertsch S t . P e t e r s b u r g , 9 . F e b r . L a u t T a ­ wieder herstellen, und daß wir uns die frechen gesbefehl des KriegSininisterS vom 31. Ja­ Raub- und Beutezüge der Tscherkessen und nuar hat Se. Maj. der Kaiser geruht zu anderer Bergvölker nicht gefallen lassen wollen, befehlen, daß die im Auslande reisenden Of­ und nicht gefallen lassen dürfen, wenn wir fiziere aller Waffengattungen ihre Bemerkun­ nicht eingestehen wollen, Russisches Land und gen, ohne in der Wahl beschrankt zu sein, Russische Unterthanen nicht beschützen zu kön­ durch ihre Oberchefs an den Kriegsminister nen — darin liegt doch für jeden Ruhigden­ einsenden können, damit man aus diesen Be­ kenden keine Eroberunglust! — Seit Kurzem merkungen über die Fähigkeiten Derer, welche ist im Auslände wieder viel von den Absichten sie liefern, und über den Nutzen urtheilen Rußlands auf China die Rede und unsere könne, welchen die Reise zu Wege bringt. wenigen Verbindungen mit jenem Reiche der Der „N. Pr. Z." wird aus St. Peters­ Mitte sollen in neuester Zeit eine außerordent­ burg geschrieben: Kaum hat das Geschrei über liche Ausdehnung gewonnen haben. Es fehlt die Vergrößerungspläne Rußlands gegen die nicht viel, so läßt der Kaiser nächstens daS Türkei nachgelassen. so lesen wir in auswär­ Garde-Corps nach Peking marschiren, um der tigen Zeitungen schon wieder von Absichten Chinesischen Regierung gegen die Rebellen bei­ der Russen auf China, Indien, Persien. Wah­ zustehen. Die Wahrheit aber ist, daß wir rend England Kankon bombardirr, Vuschir be­ sein 10l) Jahren noch gerade auf demselben setzt, Aden noch immer besetzt hält, und seine Fuße mir den Chinesen stehen, wie Holland Schiffe noch immer das Schwarze Meer nicht mit Japan, und daß zwischen Russisch Kjachta verlassen haben, von Russischer Seite aber und Chinesisch Maimakschin — obgleich beide auch nicht daS Geringste geschieht, was wie Orte ganz nahe aneinander liegen — noch ein Vergrößerungsgelüst aussieht, wird es doch dieselbe Entfernung und Entfremdung bestehr, wieder Mode, von dergleichen zu sprechen und wie je zuvor! Wer zwischen Rußland und so lange zu wiederholen, bis verrrauensreiche China ein anderes Verhältniß herausklügeln Zeitungsleser endlich davon überzeugt siud. will, als das einer sehr beschränkten Handels- Wir hier können nur die Achseln über ein verbindnng, der kennt eben China nicht; oder solches Beginnen zucken und bedauern, daß er glaubt, daß Rußland eS je über sich gewin­ man noch immer im Auslande nicht einsehen nen könnte, zu eben solchen Mitteln zu grei­ will, wie wenig Rußland an einer Vergröße­ fen wie England mit seinem Opiumhandel, rung gelegen sein kann. Obgleich ein solcher den es den Chinesen durch Kanonen aufge­ Glaube schmeichelhaft für uns ist, denn nur, zwungen. Die Vortheile, welche Rußland wo Kraft vorhanden, setzt man den Wunsch überhaupt von China beziehen kann, bezieht nach Ausdehnung voraus, so fragt man sich es bereits, und jedem andern setzt die Natur doch vergeblich, was sollte Rußland in China, unübersteigliche Hindernisse entgegen. Daß un­ in Indien und Persien zu gewinnen haben? sere Regierung sich mehr um unsere Nie­ — 58 — derlassungen am Amur bekümmert als frü­ cember, 4 Uhr 30 Minuten und am 16. 4 her, ist eine Notwendigkeit für den Schutz Uhr 6 Minuten, fanden hierselbst Erstöße unserer eigenen Interessen. Darin aber einen statt, von denen der letztere heftiger als der Ausgangspunkt für künftige Angriffe gegen erste. Im Ganzen haben wir im Jahre 1866 China zu sehen, heißt die Dinge eben mit Eng­ fünf solcher Erderschütterungen erlebt, nämlich lischen Augen beurtheilen wollen. Ich will außer den beiden erwähnten noch am 31. nicht behaupten, daß es bei ernstlichen An­ März, am 9. April und am 9. Juni. — strengungen nicht schon gelungen wäre oder Eine ungewöhnliche Erscheinung ist der dies­ noch gelingen könnte, mir China in nähere und jährige milde Winrer. Während sonst im No­ für die Zukunft entscheidende Verbindungen vember und December 26 Grad Kälte Regel zu treten und Verhältnisse herzustellen, die in waren, zeigt das Thermometer im Laufe des Europa allerdings Stoff zu Nachdenken geben November nur einmal 18 Grad, sonst aber könnten. Aber eine mehr als hundertjährige zwischen 4 und 7 Grad. Am 7. December Erfahrung liegt vor, um zu beweisen, daß fiel das Thermometer bei Nordwind auf 27,6; Rußland daS nicht will. Obgleich in Peking als aber der Nordwind sich umsetzte, stieg eS Russen leben, ist die Verbindung mir jener wieder auf — 7 Grad. Dazu kommt eine „himmlischen Hauprstadc" noch immer voll­ Arschin hoher Schneefall, ebenfalls in unserer kommen Null, und es geschieht auch nicht Gegend eine Seltenheit. daö Geringste, um sie bedeutender zu machen. Was sollte, was könnte Rußland in China Ausländische Nachrichten. zu gewinnen haben? Die Eroberung dieses D e u t s c h l a n d . Landes wäre ein Unglück für den Eroberer, es K a r l s r u h e , 2 0 . F e b r u a r . ( N . P r . Z . ) müßte denn auf Acrien geschehen für irgend Se. K. H. der Großfürst Konstantin von einen modernen Cortez oder Pizarro, wie es Rußland ist diesen Mittag wieder von hier vor einiger Zeit auch wirklich vorgeschlagen abgereist, wie man hört, zu einem Besuche worden ist. Man hat diese Idee belächelt, am König!. Hofe in Stuttgart. als sie zum ersten Male auftauchte; wer aber M ü n c h e n , 1 6 . F e b r . W i e „ D e u t s c h t . " die Verhältnisse kennt, kann sie nicht für so vernimmt , hat das CulruSministerium ein utopisch halten, als sie auf den ersten Augen­ Schreiben an sämmtliche Bischöfe Bayerns blick erscheint. Vielleicht ist überhaupt die Zeit erlassen, in welchem sie aufgefordert werden, der Kriege auf Acrien und Dividenden nicht keine Jesuiten mehr zu Priester-Exercirien zu mehr so weit entfernt, daß man nur mit berufen. Es sei dies ohnedies eine Art Ar- Hohn auf eine so pracrische Auffassung des muthszeugniß für den Clerus, unter dem ge­ Associationsgeistes herab sehen dürfte! Was wiß auch ein tüchtiger Mann zu solchem Zwecke ist eigentlich die Britische Herrschaft in In­ sich finden werde; außerdem sei eine derartige dien anders? Daß es weder an Unterbrin­ Berufung eigentlich durch frühere Verordnun­ gung Chinesischer Eroberungs-Acrien, noch an gen verboten. einem höchstcommandirenden Verwalrungs-Di- L i n d a u , 1 8 . F e b r u a r . D i e E r r i c h t u n g rector, noch an den bewaffneten Agenren feh­ schwimmender Eisenbahnen durch Erbauung len würde, dafür liegen seit dem Jahre 1848 von großen Fahrzeugen zur Aufnahme von in Europa und Amerika Beweise genug vor. geladenen Eisenbahnwagen wird, nach der Die Kanonen - Subscription in Turin, die „N. M. Z." nun auch auf dem Bodensee Freischaaren und Fremdenlegionen, die sich in Anregung gebracht. Herr v. Rappard aus noch überall gefunden, wo man sie gerade ge­ Bern kam in letzter Zeit bei den K. Würt- braucht , und Mr. Walker in Amerika spre­ tembergischen Behörden mit dem Project ein, chen wenigstens nicht dagegen, und China um in der Ausführung die mir Waaren be­ würde allerdings Dividenden geben, nament­ frachteten Eisenbahn-Wagen der Württember­ lich wenn dort so verfahren wird, wie in un­ gischen Eisenbahn direct von Friedrichshafen seren Kerrsch verfahren worden ist. Es will nach Nomanshorn überzusetzen. und will bei uns mit dem Vergessen nicht O e s t e r r e i c h . gehen. DaS Gedächtniß ist bei Nationen ein W i e n , 2 2 . F e b r u a r . ( T e l . - B u r . ) H i e r gewaltiges Ding! eingetroffene Nachrichten aus Konstantinopel J r k u t S k , 1 4 . D e c e m b e r . A m 1 4 . D e ­ vom 13. d. melden, daß der Hat-Humaum — 59 — in Wirksamkeit gesetzt worden sei. Nifaat aus, warteten volle zwei Stunden, wer aber Pascha ist gestorben. Kabuli Effendi bringt nicht kam, war Bianchi. Abends jedoch war den Firman in Betreff des Divans koe er unverschämt genug, im Theater, und nach nach Iassy, Kiamil Bey nach Bukarest. Mit diesem in der Cavalchina (Redoure der Ita­ Baltazzi ist ein Anlehen von 10 Millionen liener) zu erscheinen. An Provocirunqen von Piastern abgeschlossen worden. S e i t e n d e r O f f i z i e r e f e h l t e e s n u n n i c h t , s o I t a l i e n daß er es vorzog, sich zn entfernen. Ungefähr Mailand, 10. Februar. Großes Aufse­ um 2 Uhr Morgens ging Lieutenant M. mit hen erregt ein bedauerlicher Vorfall in Man- Oberlieutenant D. am Cafe Parthenope, dem tua. Derselbe betrifft einen Ehrenhandel zwi­ revolutionairen Kaffeehaus, dem Theater ge­ schen einem Offizier der dortigen Garnison genüber, vorbei, und glaubte seines Gegners und einem Civilisten. Die „A. A. Z." giebt Secundanten Arivabene zu erblicken. Während darüber folgende Auskunft: Wie überall, bil­ D. einen Augenblick bei Seite treten mußte, deten sich hier in der Oper Parteien für und ging M. ganz allein hin, um Arivabene über gegen die Prima-Donna. Vor einigen Ta­ die Ursache des Nichrkommens zu befragen. gen wurde diese von der Partei ihrer Anhän­ Der Gesuchte war aber nicht da, sondern ger — den Offizieren — beklatscht, von der Bianchi selbst trat ihm mit Keckheit entgegen. Gegenpartei aber ausgezischt. Dies gab Ver­ M., ihn erblickend, richtete die beabsichtigte anlassung, daß ein Lieutenant vom Zobl-Zn- Frage an ihn, und fügte bei, daß er ihn für fanterie einem hinter ihm stehenden zischenden einen Feigling erklären müsse. Auf dieses gab Civilisten sagte: „Sie haben gar keinen Be­ Bianchi — wahrscheinlich im Gefühl seiner griff von Musik!" — „Warum?" — „Weil Sicherheit in Mitte seiner Freunde — M. Sie zischenDamit war's für den Mo­ einen Faustschlag in's Gesicht, so daß diesem ment aus. Die Umgebung aber harre das das Blut aus der Nase quoll. Natürlich zog Wechseln dieser wenigen Worre bemerkt. Der nun der Offizier, wurde aber von einem zwei­ Civilist, Thierarzt Bianchi, wurde umringt ten Arivabene, einem Verwandten des Secun­ und gefragt, was es gegeben habe, und wahr­ danten , und von Bianchi selbst übermannt, scheinlich aufgemuntert zu dem, was er spä­ ihm der Säbel aus der Hand gewunden, und ter ausführte; denn nach einiger Zeit drängte er auf einen Stuhl niedergedrückt. Unter er sich wieder an den Offizier, auf eine Weise, dem Ringen kam auf M.'s Hilferuf Ober­ daß dieser, Lieutenant M., ihn fragte: „Wol­ lieutenant D. in das Kaffeehaus, und M>, len Sie was von mir?" — „Allerdings; der sich mir einer Gewaltanstrengung losriß, Sie haben mich beleidigt und sind mir Ge- springt zu D. und reißt dessen Säbel heraus. nugthuung schuldig." M. antwortete: „Sehr Auf das entflieht die ganze Schaar der Civi­ gern!" Bianchi: „Ich bin nicht gewandt den listen, etwa acht bis zehn. Bianchi flüchtet Säbel zu führen, und fordere Sie auf Pi­ in ein zweites Zimmer, M. ihm nach. Bianchi stolen." Die Secundanten wurden gewählt, halt ein von Rohr geflochtenes Sopha als um das Nähere zu verabreden, doch schon an­ Barrikade vor sich, M. reißt aber mir solcher dern TageS kam der Secundant Bianchi's — Gewalt daran, daß Bianchi fällt, und nun ein gewisser Arivabene, quittirrer Oesterreichi­ versetzt ihm M. mit seinem Säbel einige scher Oberlieutenant, wegen revolurionairer Hiebe, so daß Bianchi bald in seinem Blute Umtriebe zum Tode verurrheilr und dann be­ schwimmt. Dies ist der wahre Vorfall im gnadigt — mir der Vorstellung, daß Bianchi Kaffeehause, der mit Blitzesschnelle aber ganz Familienvater sei, ein Pistolenduell einen sehr entstellt, im Theater bekannt wurde, wo bin­ traurigen Ausgang haben könne, und mir nen zehn Minnren Alles die Cavalchina ver­ Säbeln die Sache auszumachen wäre. Einge­ lassen harre, und sogar Damen mit geballte« gangen. Wahrscheinlich war es nun ebenfalls Fäusten aus den Logen auf die Offiziere im zu Bianchi's Ohren gekommen, daß Lieutenant Parterre drohten. Die Wahrheit der Ge­ M. ein ausgezeichneter Fechter ist, denn auf schichte, so wie ich sie hier gebe, ist bestätigt seinen Wunsch wurde abermals auf Pistolen durch die Aussage des Kaffeehaus-Besitzers e n t s c h i e d e n u n d e n d l i c h a m ? . d . M . , n a c h ­ und deS Marqueurs, welche schon eine Stunde mittags 3 Uhr, das Stelldichein in BoSco nach dem Vorfall gerichtlich vernommen wur­ Fontana festgesetzt. Die Offiziere fuhren hin­ den. Indessen laufen hier an Ort und Stelle — 60 - die schändlichsten Lügen um, weiche alle ziem­ Pfd. St. zu zahlen. Nun habe Persien seit­ lich gleich dahin lauken. daß 10, 12 bis 20 dem einen dreijährigen Krieg (1826—1328) Offiziere auf einmal den nichts ahnenden und gegen Rußland zu bestehen gehabt, und habe wehrlosen Bianchi überfielen und mit ihren daher das Recht, 300.000 Pfd. St. zu for­ Säbeln in Stücke zerhackten; waS werden dern, für deren Zahlung England bisher taub erst die ausländischen, namentlich Turiner gewesen. Von der andern Seite will England Blätter sagen! D>» Aufregung von Seiten Persien die KriegSkosten aufbürden; auf diese deS CivilS ist in Folge dessen nicht gering; Weise hält man ein Arrangement nicht für gestern find schon mehrere Offiziere insultirt möglich. worden. Vom Civil war gestern Niemand P a r i s , 1 9 . F e b r u a r . D e r j u n g e M a n n , mehr in der Oper, und selbst daS BalletcorpS der vor einigen Tagen die Kühnheit hatte, der benahm sich auf der Bühne mir auffallender Kaiserin in den Tuilerieen zu nahe zu treten, Geringschätzung. ... Bianchi ist wohl schwer, ist nach zwei Verhören als ein unlchädlicher aber nicht lebensgefährlich verwundet, und Narr erkannt worden, und soll bereits in Frei­ wird zweifelsohne aufkommen. — Die Unter­ heit gesetzt worden sein. suchung dieses ganzen Vorfalls hak Graf Thun G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . in die Hand genommen; die Sache bringt L o n d o n , 1 9 . F e b r . ( S t . - A . ) A e h n l i c h einen häßliche» Mißklang in den Ton allge­ dem „PoyS" berichtet „Morning Chronicle", meiner Freude. Ein Correspondent der „Allg. Herat und Buschir würden wechselseitig zu­ Ztg." warnt vor voreiligen Adurtheilen, in­ rückgegeben werden. Karrak würde ein Frei­ dem er bemerkt, daß nirgends ber Kaiserliche hafen und «in gewisser GebietStheil würde zur Offizier sich in einer schwierigeren Stellung be­ Anlage einer Englischen Eisenbahnstation und finden könne, als inmitten der Lombardischen Dampfer. Rhede abgetreten. Frankreich steht Bevölkerung. von seinen Ansprüchen auf Karrak ab. Der „A. A. Z" wird aus Nizza vom L o n b o n , 20. Februar. (St.-A.) Wie 12. Februar geschrieben: Aus Genua ver­ dem „Advertiser" versichert wird, hat die Re­ nimmt man von einem mißlungenen Mord­ gierung gestern Abend eine telegraphische De­ versuch eineS Geistlichen auf seinen bischöfli­ pesche erhalten, baß Kanton von der Briti­ chen Odern. Der Mörder ist in den Händen schen Flotte von Grund aus zerstört worden der Gerechtigkeit. Nähere Details fehlen, l«. (?) nur will man wissen. daß der Unglückliche T ü r k e i . s e i n e T h a t m i t d e m A u S r u f e v o l l b r a c h t e : ( A . A . Z . ) D e r „ M o r n i n g A d v e r t i s e r " „Wenn Genua seinen Sibour hat, soll ihm bringt folgenden Auszug aus einem, Kairo, auch der Derger nicht fehlen." — Die „Gaz- den Z. Februar, datirten Privatbriefe: „Wir zetta di Venezia" entnimmt der „Vilancia" sind gestern Abend einer großen Gefahr ent­ eine Notiz über diesen Vorfall, die weit ge­ ronnen. Es war nämlich ein Complott im linder lautet und nur von fürchterlichen Dro­ Werke, welches den Zweck hatte, die Eisen­ hungen spricht, welche ein Priester gegen den bahnschienen in der Nähe der Stadt aufzu­ Erzbischof ausgestoßen haben soll. reißen und während der dadurch muthmaßlich F r a n k r e i c h . entstandenen Verwirrung die 400,000 Pfd. P a r i s , I L . F e b r u a r . ( Z e i t . ) I n d e r St. in Specie (das Schiff „Pera" hatte Englisch-Persischen Angelegenheit, die schon diese Summe gebracht) enthaltende Kasse zu auf dem Wege der Lösung zu sein schien, ist, plündern. Der Anschlag ward jedoch entdeckt, wie man sagt, ein neuer Umstand eingetreten. und 1öO Personen wurden verhaftet." ES handelt sich um eine Forderung von 300.00(1 P e r s i e n . Pfund Sterling, die Ferukh Khan an Lord Die Lage PersienS bleibt noch immer im Cowley im Namen seiner Negierung gestellt Dunkeln und die Nachrichten widersprechen sich. haben soll. Diese Summe wäre Großbri­ Während die „Presse d'Orient" die Hauptstadt tannien an Persien kraft eines mehr als 30 und die Provinzen mit dem größten Wett­ Jahre alten Vertrages schuldig, durch wel­ eifer eine Menge Freiwillige stellen und die­ chen Großbritannien sich verpflichtet hätte, selben sogleich auf das KriegSrheater ziehen an Persien im Fall eines Krieges gegen ir­ läßt, sagt daS „Journal de Constantinople", gend eine Europäische Macht jährlich 100,000 baß die Proclamativn des heiligen Krieges von — 61 — der muselmännischen Geistlichkeit nicht aner­ ten sich den Pineipien des TraetateS anschlie­ kannt werde, daß die Empörung in dem Per­ ßen und ihre Sonderstellung zur Sunbzoll- sischen Kurdistan ausgebrochen sei, und baß Frage aufgeben (?). Da die Delegirten mehr­ die verbannten Prinzen in Bagdad oder auf mal am Tage den Telegraphen benutzen, so den Glänzen sich aufhalten, bereit, in das hofft man täglich, daß der Vertrag unterzeich­ Königreich einzufallen, mit welchem sie nicht net wird. — Montag, den 23. d. M., ge­ aufgehört haben Verbindungen zu unterhalten. hen die Noten in der Frage der Deutschen Andererseits ruft der Schah, der sich zwischen Fürstentümer nach Berlin und Wien ab. zwei Englische Armeekorps gestellt sieht, den D e u t s c h l a n d . eventuellen Beistand Nußlands an. B e r l i n , 2 3 . F e b r u a r . ( H . C . ) I n d e n C h i n a . gelehrten Kreisen circulirt dos Gerücht von (N. Pr. Z.) Zur Ergänzung ber Nach­ einer Besorgniß erregenden Erkrankung Ale­ richten, die nnt ber letzten Ueberlanbpost auS xander von Hnmboldt'S. Kanton eingegangen sind, dient noch Folgen­ K a r l s r u h e , 2 3 . F e b r u a r . ( Z ' i r . ) D e r des: Außer dem Verluste des 17.00t) Bände von Sewastopol her berühmte General Tod­ umfassenden DüchervorrakheS der Offizin deS leben weilt seit vorgestern in unserer Stadt. ehemaligen Chinesi'chen R'posiroriums, so wie Der General zieht überall. wo er erscheint, der ganz unersetzlichen Pressen und Typen der die allgemeinste Aufmerksamkeit auf sich. Seine Amerikanischen Baptisten - MissionS - Gesell­ Persönlichkeit ist eine ächt militairische und schaft, ist auch ber Verlust der Schriften- imponirende, im Verhältniß zu feiner Stel­ Sammlung des sogenannten „BücherclubbS" lung ist er noch sehr jung. in Kanton und der werrhvollen Sammlung S t u t t g a r t , 2 1 . Febr. (St.-A.) Ge­ botanischer und anderer Werke deS L)r. Hance stern traf Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst im Britischen Confular zu beklagen. DaS Konstantin von Nußland hier ein. Britische Consular in Kanton befindet sich S t u t t g a r t , 2 3 . F e b r u a r . ( S r . - A . ) gegenwärtig auf einem Fahrzeuge, einem der Ihre Königliche Hoheiten der Kronprinz und sogenannten „Flower - Boats". — Am 20. die Kronprinzeisin haben gestern Vormittag December wurde auf der Jnj'l Whampoa bei die Reise nach Nizza angetreten; auch ist mit Kanton ein angesehener Kaufmann, Cowper denselben Se. Kaiserl. Höh. der Großfürst der Aeltere, als er mit feiner Familie in sei­ Konstantin von Rußland von hier abgereist. nem Garten spazierte, unversehens von meh­ O e s t e r r e i c h . reren handfesten Chinesen überfallen und in W i e n . 2 2 . F e b r u a r . D i e h e u t i g e N u m ­ ein Boot geschleppr; seitdem ist er verschwun­ mer der ..Wiener Zeitung" enthält »ine Kai­ den. Man vermukhet, daß, da auf den Kopf serliche Verordnung über die Einführung eines seines Sohnes, des Besitzers einer Schiffs­ neuen Paßsystems. Die ,,O sterr. C." be­ werft?, von den Mandarinen ein Preis ge­ merkt dazu: Es läßt sich nicht leugnen, baß setzt war, die Leute sich in der Person irrten. daS bisherige System manche Belästigung und Der Amerikanische Conlul ParkeS soll von Hemmnisse für den Reisenden enthielt. Durch der Behörde zu Whampoa die Herbeischaffung daS jetzt pudlicirte wird dagegen jede Paßre­ und Auslieferung des Geraubten gefordert ha­ vision im Innern aufgehoben uud an die ben, widrigenfalls man die Stadt in Brand Gränze verlegt. Eine natürliche Folge der schießen würde. Durchführung dieser Bestimmung war, daß Inländer für Reisen im Inland« eines Passes N e u e s t e P o s t . nicht bedürfen und einfache LegitimatiooSkar- D ä n e m a r k . ten diesfalls genügen. K o p e n h a g e n , 2 t . F e b r . ( N . P r . Z . ) F r a n k r e i c h . Die Staaten. welche den Sundzoll-Traktat P a r i s , 2 2 . F e b r u a r . ( Z e i t . ) E S w i r d mit Dänemark abschließen, sind: Oesterreich, sehr viel von der bevorstehenden Krönung deS Belgien, Spanien, Großbritannien, Hannover, Kaisers und ber Kaiserin gesprochen, und zwar Mecklenburg-Schwerin, die Niederlande, Prem in Kreisen, die gut unterrichtet sind. ßen, Rußland, Schweden und Norwegen und P a r i s , 2 6 . F e b r u a r . ( S r . - A . ) F e r u k h die Hansestädte. Von Nordamerika ist Nach­ Khan soll auf die Bezahlung der 300,000 richt eingetroffen, daß die Vereinigten Staa­ Pfd. Sr., die Persien in Folge eines frühe­ — 62 — ren Vertrages noch von England zu fordern werks und drangen 400 Ellen weit io'S In­ berechtigt war, im Auftrage seines SouverainS nere, bis sie auf «In 60 bis 60 Ellen weites förmlich verzichtet haben. Kohlenlager stießen, welches ganz in Flammen P a r i s , 26. Februar. (Tel. Dur.) Der stand. Trotzdem mehrere Stunden seit dem heurige „Moniteur" dementirt die Gerüchte, Ausbruch vergangen waren, und die drückendste welche in Betreff der Aenderung im Unrer- Armospähre in der Grube h-rrschte, gelang eS richtS-System circuliren. Zn Aix hat in ber ihnen hier, 19 Menschen hervorzuziehen, die Kunst- und Handwerker-Schule ein Aufruhr alle noch bei Bewußtsein waren ober doch ath- stattgefunden, in Folge dessen 39 Schüler meten und die man durch ärztliche Pflege zu verhaftet worden sind. retten hofft. Auf der Nordseike dagegen fand P a r i s , 2 7 . F e b r . ( T e l . D u r . ) N a c h man 10 geschwärzte und furchtbar verstümmelte einer hier eingetroffenen Depesche auS Turin Leichen, von denen man noch Zeit hakte, sie- i s t S e . K . H . d e r G r o ß f ü r s t K o n s t a n t i n den an'S Tageslicht zu schaffen. Der um sich von Rußland am 26 daselbst eingetroffen. greifende Brand zwang jetzt die zwölf Braven Aus NeapU wird vom 23. d. gemeldet, daß zum eiligsten Rückzüge, und nach sehr langer vollständige Ruhe daselbst herrsche, die gehei. und peinlicher Berathung kamen die Eigen- wen Gesellschafken aber Thätigkeit entwickeln. thümer zu dem Entschluß, alle Zugänge ver­ Aus Makao vom 10. Januar wird gemel­ stopfen zu lassen, denn Menschenhand ver­ det, daß der Kaiser von China sämmlliche mochte die Verschütteten unmöglich mehr zu fünf, den Europäern geöffnete Häfen in Be­ retten, und wenn das ganze Grubenwerk mir lagerungszustand erklärt habe. seinen Stützen und Schachten nicht in sich S p a n i e n . zusammenstürzen sollte, mußt« man das Feuer (St.-A.) Zu Almaden, Provinz Ciudad- durch Entziehung der Lust zu ersticken suchen. Real, sind die Kornpreise so gestiegen, baß Wie es scheint, war dies gestern Abend ge­ Unruhen drohten und die Behörde sich veran­ glückt. In einigen Tagen wird man die Lei­ laßt fand, Stadt und Umgegend in Belage­ chen od«r Gebeine von 170 bis 1s0 Arbei­ rungszustand zu erklären. Sämmlliche Ein­ tern ausgraben. wohner mußken die Waffen abliefern. — Wie (N. Pr. Z.) Die Verhandlungen mir in Madrid, so entdeckt die Polizei fortwäh­ Ferukh Khan, dem Persischen Botschafter in rend in anderen Städten d ,S Landes Mehr Pari«, sind noch immer Gegenstand der man­ oder weniger bedeutende Waffen-Niederlagen. nigfachsten Gerüchte. Während die ,.Jnd. G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . belge" nach ihrrn Pariser Berichren deren L o n d o n , 2 1 . F e b r u a r . ( S r . » A . ) E i n e Unterbrechung als sicher bezeichnet, nehmen in den Kohlengruben von Lunbhill stattgehabte sie nach der ,,Morning Post" einen günstigen Explosion hat im ganzen Bezirk von Sheffield Verlauf, indem Louis Napoleon die Vermit­ tiefe Trauer verbreitet. Es giebt kaum eine tlung des Friedens sich sehr angelegen sein Familie, die nicht betroffen wäre; auS man­ lasse, und der ,,Nord" bringt sogar die Nach­ chem Haushalt sind alle männlichen Mitglie­ richt von dem erfolgten Friedensschlüsse; «r der — z. B. der Vater mit drei od'er vier enthält nämlich folgende Depesche aus Paris Söhnen — weggerafft. Gestern Nachmittag vom 22. d., AbendS: ,,Di« Persische Ange­ erschien ein« Liste von 165 Namen lebendig legenheit ist zum Schlüsse gediehen. DaS Begrabener, aber Mehrere werben vermißt, Einvernehmen zwischen England und Persien deren Namen noch nicht ermittelt sind, und ist hergestellt. Am Freitag hat man sich über bei den gefährlichen Verwundungen der mit di« Bedingungen geeinigt. Nichk im Stande, Noch aus dem flammenden Schachte Hervor­ alle Bedingungen mitzucheilen, führe ich nur gezogenen wird die Gesammrzahl der Opfer die «ine an, daß England Consuln in allen wohl 200 erreichen. Obgleich die Explosion Städten haben soll, wo ein Russischer Consul wenige Minuten nach 12 Uhr Mittags er­ residirt." Bis jetzt steht diese Nachricht noch folgte, war vor 4 Uhr an keinen RettungS- vereinzelt, ihre Bestätigung ist also abzuwarten. versuch zu denken. Eine Anzahl braver Leute, T ü r k e i . die daS Leben für ihre Kameraden in die AuS Konstantinopcl, 13. Februar, wird der Schanze schlugen, verbrachten ungefähr eine ,.Oesterr. Corresp." gemeldet: Die Persische Stunde mit der AuSkundschaftung des Berg­ Armee ist wegen deS langen Sold-Rückstandes — 63 — unzufrieden. Die Multer des Schahs ist für Kanron ankernden Englischen Dampfer ange­ den Frieden mit England. griffen. Der Angriff mißlang; doch zogen sich K o n s t a n k i n o p e l . 4 6 . F e b r . D i e v o n die Chinesischen Fahrzeuge in quler Ordnung zu- der Türkischen Negierung niedergesetzte mili- rück. Der Befehlshaber der Britischen Streit­ rairische Commission, um über die Ärt der in kräfte, Admiral Seymour, hatte Truppen ous- Folge des Reform ' FermanS vorzunehmenden geschiffc, und dieselben hatten den größeren Einverleibung der Christen tn die Türkische Ar­ Theil der Vorstädte von Kanton in Brand mee ein Gutachten abzugeben, hat sich gegen gesteckt. die Bildung besonderer christlicher Regimenter Nach aus Kanton eingegangenen Berichten ausgesprochen. Die Christen sollen einzeln in fahren die Chinesen fort, die Forts der Eng­ die Türkische Armee eintreten. Ein specieller länder zu beschießen. Bei der Insel Wham­ Militair-Codex und permanente Kriegsgericht« poa, im Hafen von Kanton, hat sich die sollen gegen die von dieser Einrichtung etwa Flotte der Kaiserlichen mit ber der insurgirten zu befürchtenden Acte deS Fanatismus und Chinesen vereinigt, um die Engländer gemein­ der Intoleranz Schutz gewähren. Wie man sam anzugreifen. Chinesische Dschunken ha­ glaubt, wird sich der TansimarSrath, dem die ben den Englischen Dampfer „Thistle" ange­ Frage zur schließlich,» Entscheidung unterbrei­ griffen , die Mannschaft niedergemetzelt und tet werden soll, in demselben Sinne aussprechen. das Schiff verbrannt. AuS Anlivari, 6. Februar, wird der „Agr. A m e r i k a . Z." geschrieben: Die ErpedirionS-Truppen in N e w y o r k , 7 . F e b r . ( Z e i t . ) I m C o n - Albanien werden vermindert. Dieser Tage greß geht die Dill über den Atlantischen Te­ schifften sich bereits mehrere Abheilungen auf legraphen langsam vorwärts, doch zweifelt einem Türkischen Dampfer ein und andere man nicht an ihrer schließlichen Annahme. — werden ihnen folgen. Albanien wurde somit In Washington ist am 6. daS National- nicht organisirt und es bleibt die frühere träge Thater abgebrannt; nichts blieb stehen als die Verwaltung und das wilde, ungesittete Leben. kahlen Mauern. — Im Gebiet der Union Wi« immer wurden auch diesmal die Maßre­ ist überall Thauwetter eingetreten, und die geln nur zur Hälfte durchgeführt; die Christen Flüsse beginnen zu steigen. — Auf den Phi­ leben verachtet und verfolgt, gleichsam in Skla­ lippinischen Jnieln hat ein Orkan 16,000 verei , gleich jenen tn den übrigen Türkischen Häuser niedergerissen und auch in Manilla Provinzen, und der mächtigere Mohamedaner großen Schaden angerichtet. wird noch anmaßender werden, sobald er die (St. - A.) Aus Porto Plata (St. Do­ geringen Resultate dieser pomphaften Expedi­ mingo) wird durch das Dampfjchiff „Magda­ tion bemerkt haben wird. lena", welches St. Thomas am 1. Februar P e r s i e n . verlassen hat, gemeldet, daß der dortige Spa­ Die Uebereinkunsr zwischen England und nische Consul, Hr. Segovia, von dem Volke Persien ist noch nicht definitiv abgeschlossen, mißhandelt worden ist, und sich auf einer weil sie noch nicht unterzeichnet ist und man Englische» Bark nach St. Thomas geflüchtet Nachrichten aus London erwartet. So tele- hat. DaS Spanische Wappen und die Spa. graphirr man dem „Nord" unter dem 24. nische Flagge sind vom CosulatS-Gebäude ab­ Februar aus Paris, der bekanntlich die Sache gerissen worden. schon als ausgeglichen gemeldet hatte. Jndeß scheint eine Einigung zwischen Ferukh Khan Bekanntmachungen. und dem Englischen Gesandten Lord Cowley Von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai­ in der That schon erfolgt zu sein; auch die serlichen Stadt Pernau wird hierdurch bekannt „Morning Post" berichtet, daß der Vertrag gemacht, daß nach erfolgter Genehmigung Ei­ mir Persien in Paris unterzeichnet werden nes Hochedlen Raths vom 6. d. M. a. c. würbe. sub No. 3lO das allhier in der Vorstadt im O s t i n d i e n u n d C h i n a . 3. Quartal sub No. 366 belegen, hölzerne AuS Triest, 26. Februar, wird telegra- Wohnhaus der Wittwe JedoSja Balzow cum phirk: Wir erhalten Nachrichten aus Hon­ Zp^ertineiniis zum öffentlichen AuSbot ge­ kong vom 16. Januar. Eine zahlreiche Chi­ stellt werden wird, und daß die deSfallsigen nesische Flotte hatte die vor den ForlS von LictkalioriS-Termine auf den IL., 19. und 20. April, der vierte Termin aber, falls auf des­ Von der Administration der Leichen «Cassa sen Abhaltung angetragen werben sollt», auf ,,die Hülfe" wird hiermir zur Kenntniß ge­ den 22. April c. angesetzt worden sind. — bracht, daß seit dem 1. November 1866 noch, Kaufliebhaber werden demnach aufgefordert, folgende Mitglieder mit Tode abgegangen sind, in den angeführten Terminen um 11 Uhr nämlich Vormittags in diesem Vogteigerichc zu erschei­ m ä n n l i c h e : nen, Bor und Ueberbor zu verlautbaren und Herr G. G. Krellenberg, No. 404, alsdann abzuwarten, was wegen deS Zuschla­ „ Franz G. Guthan, No. 12, ges verfügt werden wird. /, Z. C. Petersen, No. 29. Pernau, RathhauS. am 13. Febr. 1867. ,, Hermann Otto, No. 148, Odervogr R. Hehn. „ H. I. Hann,mann. No. 264, No. 66. G. Mors, Secrr. 2 „ G e o r g M e t e l m a n n , N o . 9 8 ; w e i b l i c h e : Von Einem Edlen Vogr«ig,richte ber Kai­ Frau A. E. Siebert, No. 341, serlichen Sradt Pernau wird hierdurch bekannt ,. A. I. Zohannson, No. 466, gemacht, daß in Auftrag Eines Hochedlen und ersucht dieselbe dringend um die Berich­ Raths vom 26. d. M. sub No. 208, das tigung der noch unbezahlten Beiträge. zum Nachlaß b'S verstorbenen hiesigen Kauf­ Pernau, den 16. Februar 1867. manns A. L. Zieburtz gehörige, allhier im N. Frey. W. Schultz. Schütz, Quartal der Stadt sub No. belegene d. derz. Vorsteher. 2 steinerne Wohnhaus cum sppertinentiis zum öffentlichen Auebot gestellt werden wird, Zwei junge Leute, die Talent zum Zeichnen und die dtSfallsigen Termine auf den 19., haben, können als Lehrlinge tn ,inem Graveur- 20. und 21. März c. der vierre Termin aber, gefchäft tn St. Petersburg placirt werden. wenn auf dessen Abhaltung angetragen werden Nähere Auskunft wird in der Bude deS Hrn. sollte, auf den 22. März c. angesetzt worden H. G. Oehldaum in der Vorstadt erthkilr. 3 ist. — Kausliebhaber werden demnach einge­ Hikrmir mache ich die ergebene Anzeige, laden , in den erwähnten Terminen 11 Uhr daß ich für mein Färberiigeschäft nunmehr ei­ Vormittags in diesem Vogteigertchr zu erschei­ nen rüchrtgen Färberqehülfen angogtrr Hab», nen, Bot und Ueberbor zu verlautbaren, und wodurch ich in den Stand gesetzt bin, Färbe­ alSdann abzuwarten, was wegen des Zuschla­ reien in allen Branchen zu übernehmen und ges verfügt werden wird. zur Zufriedenheit des geehrten Publikums aus­ Pernau, RathhauS. am 30. Jan. 1867. zuführen. Um geneigtes Zutrauen bittet Obervogr R. Hehn. verwiltwete Schüler. 1 No. 37. G. MorS, Secrr. 1 Pernau, den 8. Februar 1867. Ein Knabe von ordentlichen Aeltern kann Todes - Anzeige. als Lehrling eine Stelle finden beim Brand­ Hiermit die ergebene Anzeige, daß es meister Kajander tn Pernau. dem allmächtigen Gott gefallen hat, mei­ Zn der Stadr Pernau ist ein steinernes nen vielgeliebten Gatten und unsern rheu- Wohnhaus unter annehmbaren Beringungen ren Vater zu verkaufen. Näheres tn der Wochenblatts- Carl Gustav Lorenzfonn Expedition. 3 in seinem 78sten Lebensjahre nach einem Vom 16. bis zum 22. Februar. dreimonatlichen Krankenlager am 17. d. M. von dieser Welt abzurufen. Getsukte. Sr. Nikolai. Kirch,: Emma Henriette Charlotte Meyer. — Sr. Elisa- Torgel, den 20. Februar 1867. deth'S-Kirche: Zacod Alexander Freimann. Die Gattin und Kinder. — Hans Christian Maurer. — Pauline Rosali« Zaanson. Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: stellvertretender Censor Svndicus Schmid. Pernansches Wochenblatt. M S. »857. Sonnadend, den 2. März. DnlÄnvisehe VSsehrichten. zahlt jedenfalls zu den interessantesten Ball­ festen der Saison. Neben den Beamten und D e u t s c h l a n d . dem ärztlichen Personal haben von den 400 B e r l i n , 2 6 . F e b r . ( H . C . ) B e i d e r Irren, die sich in der Anstalt befinden, 220 Stellung, welche das hiesige Cabinet in der an dem Ball theilgenommen. Die Musik lei­ Neuenburger Frage einnimmt, gewinnt die teten Mitglieder des Männer-GesangvereinS. Ansicht tn den hiesigen diplomatischen Kreisen Getanzt wurden in musterhafter Ordnung Pol­ Raum, daß ein Zusammentritt der Pariser ka, Quadrille, Walzer u. s. w. Der Tisch Conferenz einstweilen völlig nutzlos sei und war mit Wein, Bier, Braten, Zuckerwerk die Verhandlungen ohne Ergebniß bleiben wür­ u. s. w. reichlich besetzt, keine Spur von den. Beharrt man Preußischer Seirs bei der Wahnsinn zeigte sich, nicht die geringste Un­ Auffassung, daß die Forderung der bedingungs­ ordnung fiel vor; die heiterste Laune beherrschte losen Freilassung der gefangenen Noyalisten diesen merkwürdigen Ball, der erst um 3 Uhr dadurch, daß dieselben durch Entfernung vom Morgens endete. Schweizerischen Boden bestraft worden seien, nicht erfüllt worden sei, so fehlt der Aus­ W i e n , 2 6 . F e b r . ( N . P r . Z . ) A u s gangspunkt für eine beide Theile befriedigende Paris wird geschrieben: Der Französische Bot­ Lösung, zumal wenn Preußen hinsichtlich der schafter in Wien, Baron Bourqueney, hat Vorlage, welche der Pariser Conferenz unter­ jetzt in osficieller Weise aus Wien hierher ge­ breitet werden soll, gar nicht einmal mitwirkt. meldet, daß die Oesterreichische Regierung von Bei dieser Lage der Sache ist eine Lösung dem Turiner Cabinette Erklärungen wegen der überhaupt gar nicht abzusehen, und die Di­ Sprache der Sardinischen Presse verlangt hat. plomatie scheint sich schon mir dem Gedanken Diese immer ärger werdende Spannung zwi­ vertraut zu machen, daß die Neuenburger schen Oesterreich und Piemont fängt an die Streitfrage noch eine geraume Zeit auf sich hiesige Regierung zu beunruhigen, aber so selbst beruhen werde, wenn nicht eine wesent­ viel ich höre, wird sie sich ganz passiv ver­ liche Aenderung in der Auffassung der Sache halten , d. h. die Vorstellungen Oesterreichs hier sowohl wie in Bern eintritt. nicht unterstützen. K a r l s r u h e . 2 7 . F e b r u a r . S e . K . H . Aus Paris wird geschrieben: Die hiesige der Großfürst Michael von Rußland hat Regierung hat ungern erfahren, daß die Oe­ sich gestern nach Rastatt begeben, um die dor­ sterreichische Diplomatie alle ihre Einflüsse an tigen Festungswerke zu besichtigen, und ist den Deutschen Höfen in Bewegung setzt, »m am Abend wieder hierher zurückgekehrt. Der diese gegen die Union der Donau-Fürstenrhü- Kaiserlich Russische General v. Todleben ist mer zu stimmen. Oesterreich hofft dadurch ei­ vorgestern von hier wieder abgereist. nen mittelbaren Einfluß ans die öffentliche O e s t e r r e i c h . Meinung und die Entschließungen der großen W i e n , 2 4 . F e b r . ( A . Z . ) E i n g r o ß e r Mächte hervorzurufen. Ball in der hiesigen K. K. Irrenheilanstalt, (H C.) Bei der in Paris zusammentre­ welcher verflossenen Sonntag abgehalten wurde. tenden Conferenz zur Erledigung der Neuen- — 66 burger Angelegenheit wird die Schweiz, welche ließen keinen Zweifel mehr übrig, daß feine auch bei der Londoner Conferenz nicht reprä- bisherigen Bemühungen in Paris erfolglos senrirt war, nicht vertreten sein, dagegen hat geblieben seien. „Der König von Preußen das Französische Cabinet die Erklärung abge­ — sagt der Correspondent — bleibt bei seiner geben, daß es als Vermittler zwischen Preu­ Ansicht, daß er sich der früher gegebenen Ver­ ßen und der Schweiz die Vertretung der sprechen für entbunden halte; jene Verspre­ Schweizerischen Interessen in Anspruch nehme. chungen seien nur in der Voraussetzung einer I t a l i e n . bedingungslosen Freigebung der Gefangenen N i z z a , 2 8 . F e b r u a r . ( S t . - A . ) D e r gegeben worden, diese aber sei durch die ver­ Kronprinz und die Kronprinzessin von Würt­ hängte Verbannung nicht erfolgt. Dieser temberg, die am 26. d., abends 7 Uhr, auf Stand der Dinge könnte nun auf zwei We­ dem Dampfschiff „Olaf" von Marseille ab­ gen abgeändert werden: entweder müßte die segelten, sind nach einer sehr schlechten Ueber- BundeS-Versammlung ihre Beschlüsse vom 16. fahrt gestern Abend 9 Uhr in Villa franca Januar durch Aufhebung der Verbannung angekommen, von wo aus sie ihre Reise gleich modificiren, oder der König müßte eben seine fortgesetzt haben und halb 11 Uhr in Villa Ansicht andern. An das Erstere ist nicht zu A v i g d o r b e i I h r e r M a j . d e r K a i s e r i n - denken und für daS Letztere keine Hoffnung Mutter von Rußland angekommen sind. mehr vorhanden. Unter diesen Verhältnissen M a i l a n d , 2 ( 1 . F e b r u a r . ( Z e i t . ) E r z h e r ­ bleibt nichts anderes übrig, als das Aufgeben zog Maximilian wird den Titel eines Kaiser­ fruchtloser Versuche, und die Abberufung un­ lichen Statthalters führen und in den Ver- seres außerordentlichen Gesandten. Diese wird, waltungs-Arbeiten durch drei Italienische Ra­ wie wir hören, auch bald erfolgen, wenn keine ths ncZ latus unterstützt werden. Graf Gyu- Aenderung in der Sachlage eintritt. Auch lay ist zum Oberfeldherrn an der Stelle Ra- für diesen Fall würde die Conferenz vermuth- detzky's ernannt worden. — Die Bälle, welche lich dennoch zusammentreten, aber eben so ver­ einige Aristokraten geben wollten, haben un­ mutlich einen Vergleich vorlegen, der weder terbleiben müssen, weil die Damenwelt sich der Schweiz noch Preußen genehm wäre. geweigert habe, mit den Offizieren zu tanzen. Daß man uns einen solchen Vergleich mit T u r i n , 2 1 . F e b r u a r . A m 1 0 . F e b r u a r Gewalt aufdrängen würde, ist nicht zu be­ — schreibt man dem „Nord" — überbrachte fürchten, wenigstens hat sich jene Macht, die der Graf Paar eine Note, welche Reclama- uns während des ganzen Handels stets den tionen gegen das Piemonresische Cabinet ent­ „klarsten Wein" einschenkte, gegen einen sol­ hält und einen Abbruch der diplomatischen chen Gedanken auf das Bestimmteste ausge­ Beziehungen in der Ferne zeigt, wenn Sar­ sprochen. dinien nicht genügende Erklärungen geben sollte. F r a n k r e i c h . Die Beschwerden betreffen 1) den Mißbrauch P a r i s , 2 6 . F e b r u a r . ( Z e i t . ) N a c h d e r der Sardinischen Presse, 2) die zu Turin Beilegung des Englisch - Persischen Conflictes von Lombarden gezeichnete Subscription für bleiben noch die Neapolitanische, die Neuen­ ein Monument zu Ehren der im Feldzug von burger und die Donaufürstenthümer - Angele­ 1848 gefallenen Sardinischen Soldaten, 3) genheit zu regeln. Die erste wird nur mit eine andere Subscriprion für den Ankauf der der Zeit sich friedlicher gestalten, sagt der 100 Kanonen. Einer uns direct zugegange­ „Nord", da weder der König Ferdinand, nen Privarmittheilung zufolge sind wir in der noch die Cabinerte von London und Paris Lage, vorstehende Angaben in ihrem vollen den ersten Schritt zu Wiederaufnahme der Umfange und mit Hinzufügen bestätigen zu diplomatischen Beziehungen thun wollen. — können, daß die Antwort des Turiner Cabi- Was die Unterhandlungen über Neufchatel uets bereits nach Wien abgegangen ist und betrifft, so scheint das Französische Cabiner, demnach vom Grafen Buol bei dessen Ankunft welches die Leitung derselben und gewisserma­ vorgefunden werden wird. ßen eine Verantwortung für die Ermöglichung S c h w e i z . der Conferenz übernommen hat, als Preis B e r n , 2 3 . F e b r u a r . E i n B e r n e r C o r r e - seiner Vermittelung von der Schweiz Garan- spondent der „Eidgenössischen Zeitung" be­ rieen für die Achtung des Europäischen Rech­ hauptet : die Nachrichten deS Herrn Vr. Kern tes und der Unterdrückung jeder revolutionai- ren Propaganda verlangen zu wollen. — in einer Adresse an die Königin Unterstützung Dem Urtheile der erfahrensten Diplomaten zu begehren und namentlich eine monatliche zufolge — schreibt der „Nord" — ist die Geldbewilligung zu Bauten, die eine Anzahl Donaufürstenthümerfrage die schwierigste. Ein Leute beschäftigen können, zu beanspruchen. lebhafter Notenwechsel besteht zwischen Paris, Der Eilwagen, der am 18. Febr. Abends London, Petersburg, Wien und Konstantino­ von hier nach Bayonne abging, und der Eil­ pel , ohne daß man einem Vergleiche naher wagen , der von Bayonne nach Madrid un­ gekommen wäre. Wenn aber trotz der Manö­ terwegs war, sind fast gleichzeitig und an der ver Oesterreichs, Englands und der Türkei nämlichen Stelle durch eine Bande von 16 die DivanS sich für die Vereinigung der Für­ Bewaffneten angefallen und sämmlliche Rei­ stentümer aussvrecheu, so möchte der Kaiser fende rein ausgeplündert worden. Die Räu­ wohl einen neuen Triumph erringen. Er ber erbeuteten auch eine bedeutende Geldsumme, will diese letzte durch den Pariser Congreß die für einen Banquier zu Bayonne bestimmt vernachlässigte Frage im Monat Zuni, also war. — Dasselbe Schicksal hatte vorgestern noch vor den allgemeinen Wahlen, beendigt auch bei Alcala der Eilwagen, der von hier sehen und aller Wahrscheinlichkeit nach wer­ nach Caceres abging. den gegen diese Zeit die Bevollmächtigten zu P o r t u g a l . einem Congreß berufen werden. L i s s a b o n , 1 8 . F e b r u a r . D e r „ D a i l y P a r i s , 2 6 . F e b r u a r . ( Z e i t . ) D i e F r a n ­ News" wird aus Lissabon, angeblich aus gu­ zösische und die Englische Negierung sind über­ ter Quelle, berichlet, daß die Portugiesische eingekommen, eine gemeinschaftliche Expedition Regierung eine Sendung militairischer Ver­ gegen China vorzunehmen. Wie aus den stärkungen nach ihren Niederlassungen.in China neuesten Nachrichten hervorgeht, wird die In­ (Makao) vorbereitet. tervention der Europäischen Mächte eine sehr G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . dringende Maßregel sein. Die Debatten im L o n d o n , 2 6 . F e b r u a r . I n d e r g e s t r i g e n Unterhaus« über die Chinesische Angelegenheit Oberhaus - Sitzung beantragt der Earl von sind vertagt worden, weil die Unterhandlun­ Derby die von ihm angekündigte Resolution, gen zwischen England und Frankreich noch in welcher das Haus sein Bedauern über den nicht ganz geschlossen sind. Die Nachricht Bruch mir China ausdrückt und das Verlan­ des „PayS", der Kaiser von China habe gen auf Zulassung der Engländer in China sämmlliche Häfen, welche den Europäern offen für unzeitmäß, so wie die Feindseligkeiten für sind in Belagerungszustand erklärt, finden we­ nicht gerechtfertigt erklärt. Es kam nicht zur nig Glauben. Abstimmung, jedoch wurde die Debatte auf P a r i s , 2 8 . F e b r u a r . ( S r . - A . ) F e r u k h nächsten Donnerstag vertagt. Khan hat gestern einen Courier nach Teheran L o n d o n , 2 6 . F e b r u a r . ( T e l . B u r . ) Z n abgeschickt, der dem Schah die Kunde von so eben stattgehabter Sitzung des Oberhauses dem bevorstehenden günstigen Abschlüsse der ist die Debatte, China betreffend, geschlossen Unterhandlungen mir England überbringt. Eine worden. Bei der Abstimmung waren 146 Antwort des Persischen CabinetS in Bezug Stimmen für, 110 gegen die Regierung. auf diese Unterhandlungen wird nicht erwartet, L o n d o n , 2 ? . F e b r . ( S r . - A . ) Z n d e r da Ferukh Khan bekanntlich mit unbedingten gestrigen Unrerhaus-Sitzung kam die Chinesi­ Vollmachten versehen ist. sche Angelegenheit zur Sprache. Cobden be­ In den Faubourgs haben in Folge des 24. antragte folgende Resolution: „Das Haus Februar einige Verhaftungen stattgefunden; hat mir Bedauern von den Streitigkeiten ge­ in der Nacht waren mehrere Kränze am Fuße hört, die sich zwischen den Britischen und den der Bastille-Säule niedergelegt worden. Chinesischen Behörden auf dem Flusse von S p a n i e n . Kanton entsponnen haben, und ist, ohne eine M a d r i d , 2 t . F e b r u a r . ( S r . - A . ) Z u Meinung darüber auszusprechen, inwieweit die Barcelona hat der General - Capirain in den Chinesische Regierung England durch Nichter­ Kassen ein bedeutendes Deficit vorgefunden; füllung des Vertrages von 1842 Ursache zur zwei Kassen-Beamte wurden sofort abgesetzt. Beschwerde gegeben haben mag, doch der An­ — Das schreckliche Elend in den Asturien hat sicht, daß sich auS den dem Hause vorgelegten die Provinzial-Depuration zu Oviedo veranlaßt. Papieren kein hinreichender Grund zu den — 68 — in der Angelegenheit der Lorcha „Arrow" er­ menberufung der DlvaaS aä koc für diese griffenen gewaltsamen Maßregeln ergiebt. Ein Moldau-Walachischen Fürstenkhümer und be­ Sonder - Ausschuß ist zu ernennen , welcher gleitet denselben mir einer Einleitung, tn wel­ den Stand unserer Handels - Beziehungen zu cher eS darzuthun sucht, daß der Sultan da­ China untersuchen soll." Die Regierung, sagt bei sowohl den liberalen Absichten der Ver­ der Antragsteller, würde ganz anders gehan­ bündeten, als den Juteressen der Fürstenkhü­ delt haben, wenn sie mit einer starken, statt mer, so wie den Rechten seiner Krone gerecht mit einer schwachen Macht, z. B. mit Wa­ zu werden bestrebt war. Alle Stände wer­ shington und Charleeton, statt mit Peking den nun gehörig vertreten sein; die Bojaren, und Kanton, zu lhun gehabt häkle. Wie Lord die Geistlichkeit, die Grundbesitzer, die freien Lyndhurst bewiesen habe, sei die Lorcha „Ar­ Gewerbe, die Kaufleure und die Bauern wer­ row" in keiner Beziehung ein Britisches Fahr­ den ihr« Wünsche äußern und ihre gerechte zeug gewesen, und das Benehmen der Briti­ Ansprüche geltend machen können. Vorhandene schen Behörden müsse er als »in durchaus ge­ Mißbräuche werden beseitigt werden und alle setzwidriges bezeichnen. Es liege durchaus kein VerwaltungSzweige die ihnen ersprießlichen Grund zu der Annahme vor. daß Gouver­ Verbesserungen erlangen. neur Ueh die Engländer habe beleidigen wol­ P e r a , 1 2 . F e b r u a r . ( A . A . Z . ) V o r len. Seine Correspondenz trage den Stempel wenigen Stunden ist Rifaar Pascha, Minister der Höflichkeit und Mäßigung, während die ohne Portefeuille und Mitglied des Tansimat- Englischen Schriftstücke sich durch Anmaßung rathS, 59 Zahre alt, an einem Herzübel ge­ und Grobheit auszeichneten. Zudem sei es storben. Er war während seiner StaatSlauf- nicht der Mühe werlh, sich wegen einer sol­ bahn zweimal Minister deS Auswärtigen, und chen Lapalie, wie der freie Eintritt der Eng­ einmal Finanzminister. Nach hiesigem Maß­ länder in Kanton, in Feindseligkeiten einzu­ stab hatte er den Ruf eines ebenso thätigen, lassen. Labouchere verkheidigt« die Regierung als verständigen Beamten. und hob unter andern den Umstand hervor, O s t i n d i e n u n d C h i n a . daß der Französische und Amerikanische Han- B o m b a y , 2 F e b r . ( T . D . d . B . » H . ) delsstand die Auffassung der Englischen Be­ Die Lage der Dinge in Kanton ist unverän­ hörden in Bezug auf das Benehmen der Chi­ dert. Die Chinesen harren einen erfolglosen nesischen Beamten «heile. Die Regierung Versuch gemacht. daS Tea-Totum-Fort zurück würde sich schämen müssen, wenn sie so klein- zu erobern. Die Europäer an Bord deS wüthig gewesen wäre, sich ihrer Diener nicht Dampfschiffs „Thistle" eilf an der Zahl, sind anzunehmen, deren Lage eine sehr schwierige von verkleideten Chinesischen Soldaten unter gewesen und deren Verhalten von den Vertre­ den einheimischen Passagieren verräterischer tern fremder Nationen gebilligt worden sei. Weise ermordet worden. DaS Dampfschiff Sir Bulwer - Lylton sprach für den Antrag wurde zerstört und im Stich gelassen. Ja Cobden'S. Auch Lord I. Russell griff die Hongkong ist die Polizeimacht verstärkt und Regierung an. Lowe verkheidigt die Regie­ die Regierung traf Vorsichtsmaßregeln gegen rung und bemerkt, eS sei in der Debatte zu Brandstiftung. viel Gewicht auf die LegalirätS - Frage gelegt A m e r i k a . worden. ES komme hauptsächlich auf den N e w y o r k , 1 4 . F e b r . ( S t . - A . ) M e h r e r e ^riinnis der Chinesischen Behörden an, und Russische Beamte sind hier angekommen, um von böswilliger Gesinnung könne man diesel­ die Amerikanische SchiffSbaukunst, und zwar ben unmöglich freisprechen. So sehr er auch namentlich die neuen Amerikanischen Dampf- die Folgen des Bruches bedaure, falle doch die Fregatten zu studtren. — Im Senate zu Verantwortlichkeit für denselben nicht auf die Missouri ist eine Resolution durchgegangen, Britische Regierung oder deren Diener. Die welche die Emancipation der Sclaven in je- Debatte wurde hiernach auf die nächste Si­ nem Staate für unausführbar, unpolitisch, tzung vertagt. unweise und ungerecht erklärt. T ü r k e i . (Zeit.) Nachrichten aus Konstantinopel, N e u e s t e P o s t . vom 20. Februar zufolge veröffentlichte daS Sr. Petersburg, 19. Februar. Laut dortige Zournal den Ferman wegen Zusam­ Allerhöchsten Tagesbefehls im Civilressorl vom 26. Januar ist der MoSkausche KreiS-AdelS- ken, unH das Comite beschloß einmüthig, die- marschall, wirkl. StaatSrarh Fürst Schtscher- sen im ganzen civilisirten Europa nach Ver­ Karow, zum Moökauschen Civil - Gouverneur dienst gewürdigten Mann zum Ehr,«Mitglied« ernannt worden. zu erwählen. Mehrere wissenschaftliche auf St. Petersburg, 2V. Februar. Laut die Ausgabe deS Comire's sich beziehende Vor­ Allerhöchsten Tagesbefehls im Civilressort vom träge wurden für die erste Nummer der Me­ 12. Februar ist der Lehrer ber Pervauschen moiren (3-mnc«ii) deS Comite'S überreicht. höheren KreiSschule Tilulairralh Werner zum S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . Coll.-Assessor befördert worden. S t o c k h o l m , 2 7 . F e b r u a r . ( S r . - A . ) Am 17. d. I. fand die Jubelfeier deS Wie „Aftonbladet" meldet, hat Dänemark den hunberlfünfundzwanzigjährigen Bestehens des Vorschlag der Schwedischen Regierung. zur 1. CaderrencorpS starr. Ablösung des SundzolleS 2,600.000 Rthlr. Die „Nord. Biene" Nr. 40 vom 21. Fe­ innerhalb 20 Jahren zu entrichten, angenom­ bruar theilt in dem St. Petersburger Han­ men. d e l s b e r i c h t u n t e r A n d e r e m F o l g e n d e s w i r : N a c h D e u t s c h l a n d . Hanf ist geringe Nachfrage, dagegen ist ber B e r l i n , 2 8 . F e b r . ( H . C . ) U e b e r d i e Hanfhandel in Riga ungemein lebhafter als Differenz zwischen Oesterreich und Sardinien hier, und wird daselbst zu den höchsten Prei­ sind hier glaubwürdige Nachrichten eingegan­ sen gekauft; die Verkäufe von Flachs gehen gen, durch welche bestätigt wird, daß daS Pie- dorr ebenfalls und zu guten Preisen vorwärts, monkesische Cabinet in einer von dem Grafen während hierorts seit lange keine Rede davon Paar in Turin überreichten Note deS Gra­ ist. Dieser Vorzug Riga's stammt erstens da­ sen Buol aufgefordert worden ist, die Sardi­ her, baß die Schifffahrt daselbst früher be­ nische Presse schärfer zu überwachen und den ginnt und zweitens: weil Riga Flachs und Subscriprionen der Lombarden für »in Monu­ Hanf nur gewrakt exportier, weshalb auch die ment zu Ehren der im Felbzuge von 1843 Preise für diese Waaren dort immer höher gefallenen Sardinischen Soldaten und für den waren und sein werden, als hier. Nach Er­ Ankauf von 100 Kanonen Einhalr zu lhun. richtung der Eisenbahn von Orel nach Libau Das Piemonresische Cabinet hat hier in einer wird dieser Hafen den Umsatz unseres Han­ Nore geantwortet, welche, wie verlautet, in dels um ein Mehrfaches vergrößern, und über­ einem ziemlich spitzen Ton gehalten ist und haupt auf unsere fruchtbaren und ärmeren in welcher die Oesterreichtschen Remonstratio­ Gouvernements, indem sie in denselben die nen eine nichts weniger als entgegenkommende Getraidepreise in'S Gleichgewicht bringt, wohl- Erörterung finden. thätige Wirkung üben. Zugleich möchte auch D ü s s e l d o r f , 2 8 . F e b r . D e r „ D ü s s e l d . Riga'S Handel nicht im Mindesten abnehmen, Ztg." zufolge haben b»dau»rlich» Confiicre unter falls man sich besonders die Verbesserung ber den hiesigen Künstlern den Austritt sämmt- Schifffahrt auf der Düna, oder die Anlegung licher Professoren der Akademie und mehrerer einer Zweig. Eisenbahn von Dünaburg nach Künstler, u. A. der Professoren Deger, Sohn, Riga angelegen sein ließe. Jordan, Graf v. Kalkreuth, der Maler Carl M o s k a u . A m 2 0 . J a n u a r w u r d e h i e r - Müller, Ittenbach, aus dem Künstler-Unter- selbst das Comite für Acclimatisirung von stützungS-Verein zur Folge gehabt. Pflanzen und Thieren bei der Kaiserlichen Gesellschaft für Landwirlhschafr eröffnet, des. O e s t e r r e i c h . sen Gründung auch in Deutschland und Frank­ M a i l a n d , 2 . M ä r z . ( S r . - A . ) J h r e reich schon im Voraus lebhafte Theilnahme K. K. Majestäten haben heute Vormittag erregt hatte. Nach einem einleitenden Vor­ nach 10 Uhr im besten Wohlsein Mailand ver­ trage des Herrn D. A. Massiow wurde Pro­ lassen. Gleichzeitig sind Ihre K. K. Hoheit fessor Rouhlier, der Anreger dieser viel ver­ die Erzherzogin Sophie nach Wien, und Se. sprechenden Stiftung, zum Direktor gewählt. K. K. Hoheit Erzherzog Ferdinand Maximilian Indem der neue Direktor die Bedeutung der nach Triest abgereist. Wissenschaft für daS praktische Leben ausein­ I t a l i e n . andersetzte, konnte er nicht umhin, des Aka­ AuS Neapel, 28. Februar, wird dem demikers v. Baer in warmer Rede zu geden­ „Nord" die an diesem Tage in Caserta er­ — 70 — folgte glückliche Entbindung der Königin von und dadurch wieder bessere Aussicht hinsichtlich einem Prinzen telegraphirt. ber Einsaat geboten. DaS Elend in verschie­ F r a n k r e i c h . denen Ortschaften ist aber zur furchtbaren Höh« P a r i S , 2 . M ä r z . ( S t . - A . ) V o n h e u t e gelangt. Man schreibt aus Alcoer (Provinz an giebt die hiesige Bäckereikasse wieder für Cordova). daß die Armen sich in die Leichen eine Million ihrer verzinsbaren DonS auS, von Pferden kheilen, die auf den Schindanger deren Garaalte die Stadt übernommen hat. geworfen werden, und daß sie die Trestern — Wegen der hohen Lebensmittel-Preise ha­ aus den Oelpressen sich holen, um damit ihre ben mehrere Bischöfe die Strenge der Fasten- Familien zu ernähren. Vorschriften erwaS gemildert; so hat z. B. G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . der Erzbischof von Lyon gestaltet, an Fastla­ L o n d o n , 2 6 . F e b r u a r . U e b e r d e n P e r s i ­ gen Buller und Oel durch Fell und Schmalz schen Krieg sagt eine Pariser Correspondenz zu ersetzen. der „Times": „Der Französische und der Tür­ P a r i s , 3 . M ä r z . ( T e l . - B u r . ) A u S kische Gesandte in Teheran haben die Wei­ guter Quelle wird mitgetheilr, daß heule Nach­ sung erhalten, England in dem Zwiste mit mittag 6 Uhr der Friedens-Vertrag zwischen Persien zu unterstützen. Namentlich ist dem England und Persien durch Lord Cowley und Französischen Gesandren anbefohlen worden, Ferukh Khan unterzeichnet worden sei. den Schah auf die Notwendigkeit aufmerk­ AuS Paris wird geschrieben, daß die betref­ sam zu machen, den Pariser VertragS-Ent- fende Admtnisiralion Befehl erhalten habe, wurf zu ratificiren und nach Kräften auf die den in Versailles befindlichen KrönungSwagen befriedigende Lösung der Frage hinzuwirken. deS Königs Carl X. von Neuem vergolden Dem Vernehmen nach ist ein Waffenstillstand und ausschmücken zu lassen. zwischen den Befehlshabern der in Persien Die Vorschläge Preußens in Betreff der Neu? operirenden Britischen Truppen und dem Persi, enburger Angelegenheit sind hier eingelrossen. schen Heere abgeschlossen worden; derselbe be­ P a r i s , 6 . M ä r z . ( T e l . B u r . ) H e u l e ginnt am t. März und soll drei Monate lang Mittag 1 Uhr fand die erste Conferenz-Si­ dauern." tzung zur Berarhung der Neuenburger Ange­ L o n d o n , 2 . M ä r z . ( S r . - A . ) E i n e r legenheit in» Hotel des Ministeriums der aus­ Aufforderung Lord Paimersion'S Folge leistend, wärtigen Angelegenheiten statt. Es wohnten begaben sich heute 47O liberale Unterhaus- derselben die Bevollmächtigten Frankreichs, Eng­ Mitglieder in die Amtswohnung des Premiers. lands, Rußlands und Oesterreichs bei. Dte In dieser Versammlung vertheidigte Lord Pol­ Bevollmächtigten Preußens und der Schweiz merston die Handlungen der Negierung, for­ werden erst morgen anwesend sein. — Dte derte seine Parteigenossen auf, ihn zu unter­ „N. Pr. Ztg." bemerkt zu dieser Nachricht, stützen, und erklärte, das Ministerium werde, daß Preußen den Wunsch ausgesprochen hat, wenn eS ein« Niederlage erleide, zu einer Auf­ sich zunächst noch nicht an den Conferenzen lösung des Parlaments schreiten. Zn ber zu belheiligen. Die vier Mächre mit denen heurigen OberhauS-Sitzung erklärte Carl Gran? Preußen daß Londoner Protokoll, die Basis ville als Antwort auf eine Intervention Lord der jetzigen Verhandlungen, unterzeichnet hat, Grey's, eS seien keine neuen Operationen ge­ sollen erst gemeinschaftlich über die Vorschläge gen Kanton unternommen worden, und man berathen, die sie auf Grund der in jenem habe sich lediglich darauf beschränkt, die Maß­ Aktenstück übernommenen Verpflichtung zum regeln zu «rgreifen, welche für di« Britischen AuStrag ber Sache etwa zu machen haben. Streitkräfte zu ihrer Vertheidigung unerläßlich S p a n i e n . gewesen seien. Die Chinesischen Diener in M a d r i d , 2 3 . F e b r . ( Z e i l . ) S e i t e i n i ­ Hongkong seien ausgewiesen worden, da man gen Tagen, schreibt man der „A. A. Z.". versucht habe, sie zu bestechen, um die Eng- hört man von vielfachen Räubereien, besonders ländec zu ermorden und deren Etablissements von Kirchendiebstählen, auS verschiedenen Pro­ anzuzünden. Lord Derby bestritt die Nichtig, vinzen , während die Lebensmittelfrage noch keit der in den Zeitungen veröffentlichten Mit­ immer den trostlosen früheren Stand darbietet, teilungen über daS am Freitag stattgehabte oder vielmehr die Preise noch immer steigen. Meeting. Im Unterhaus« ward die Debatte Glücklicherweise hat sich das Wetter gebessert über den die Chinesischen Wirren betreffendrn — 71 — Antrag Cobden'S durch Philimore, welcher für hofft nun wenigstens die in den Brunnen ge­ den Antrag sprach, wieder aufgenommen. Sir worfenen Heiiigthümer, wieder zu erhalten, George Grey, General Williams, Collier und und da wird sich denn Mechmed Bep'S LooS Schee sprachen für, Sir Z. Pakinglon und entscheiden, dessen Kopf jedoch schon jetzt von S. Herbert gegen das Ministerium. Die dem durch die Ulema fanatisirten Volke begehrt Debatte war schließlich auf die nächste Sitzung wird. — Zm Misterrath ist beschlossen wor­ vertagt. den, Deutsche Einwanderer für die Colonisa- L o n d o n , 4 . M a r z . ( T e l . - B n r . ) S o tion RumelienS Thessaliens zc. zu gewinnen. eben, 2^ Uhr Morgens, hat im Unterhause Der detreffende Firma» liegt dem Sultan zur die Abstimmung über die Chinesische Frage Unterschrift vor. stattgefunden. Dei derselben ist die Regierung Der „ZnduS" bringt aus Konstantinopel, mit 247 gegen 263 Stimmen in Minorität den 23. Februar, Nachrichten nach Marseille, geblieben. DaS HauS befand sich in großer den 2. Marz, denen zufolge die Gränzreguli- Aufregung. Fast sämmlliche Gesandten blie­ rung der Moldau vollendet ist. — Türkische ben während der ganzen Dauer der Sitzung Kosaken sind nach den Gränzen Griechenlands im Hause anwesend. DaS Resultat der Ab­ geschickt, um die dortigen Räuberbanden zu stimmung wurde von der Opposition mit un­ unterdrücken. — Zssah-Khan, der Verlheidi- geheurem Beifall aufgenommen. ger von Herst, ist gerödcet. Die ..Times" sagt: Die Berufung an das Land wird der Politik Lord Palmerston'S in G r i e c h e n l a n d . Bezug auf China Recht geben. A t h e n , 2 1 . F e b r u a r . ( H . C . ) A u f b e r L o n d o n , 6 . M ä r z . ( T e l . - B u r . ) I n Znsel Cuböa sind sehr reichhaltige Kohlen­ heutiger Sitzung des Unterhauses sagte Pal- werke entdeckt worden. Eine Gesellschaft bil­ merstvn, er Hobe die Absicht, daS Parlament dete sich zum Bau einer Eisenbahn vom Pi- aufzulösen, sobald die nöthigen Gelder volirt räeuS nach Athen. sein werden. d'ZSraeli erklärte sich hiermit C h i n a . einverstanden. Codben. Russell, Herbert und (N. Pr. Z.) Die letzten Nachrichten Fran­ Gladstone wollen vorher wissen, welche Politik zösischer Blätter aus China vom IS. Decbr. die Regirrung in der Zwischenzeil in Betreff melden, daß der Hof von Peking ein Dekret Chl'na's befolgen werde. Palmerston erwiderte: erlassen hatte, welches in Ankunft allen Be­ Die bisherige, deren Zweck Schutz der Rechte wohnern des „himmlischen Reiches" verbietet, und deS Eigenthums gewesen. Der jetzige mit den Engländern Handel zu treiben. Dte Bevollmächtigte Bowring werde abberufen wer­ Chinesen, welche diesen Vorschriften nicht ge­ den, aber lediglich deshalb, weil ein zu diesem horchen und Schmuggelei treiben, sollen zum Zwecke besonders Bevollmächtigtee wirksamer Tode verurtheilt werden. (Die Nachrichten, agiren werde. — Zm Oderhause fanden ähn­ welche dte letzte Ueberlandpost vom 16. De­ liche Erklärungen stall. Beide Häuser haben cember nach Triest gebracht hat, melden hier­ sich verlagl. von nichts.) T ü r k e i . K o n s t a n t i n o p e l , 2 4 . F e b r . ( H . C . ) Weksnntmaehungen. Großes Aufsehen erregle die Verhaftung des Schatzmeisters und AusbewahrerS der moham­ Von Einem Wohledlen Rache der Kaiser­ medanischen Narional-Heiligthümer. Mechmed lichen Stadt Pernau werden alle diejenigen, Dey, welcher nach angestellter Untersuchung welche an die, auf den Namen von Hans gestand, den größten Theil der Reliquien, Ko­ Diedrich Schmidt gestellten, der verstorbenen ran des Propheten, Schwerdt desselben zc., Frau Amalie Bliebernicht, früher verehelichten theilS in den Bosporus, theilS in den Brun­ Leidloff, geb. Schütz, cedirten, zur Ausgleichung nen deS Kaiserl. Palastes geworfen zu haben. deS den Kindern auS der ersten Ehe der oben­ Man behauptet, daß er wahnsinnig sei, An­ genannten Verstorbenen namentlich: August dere bemerken, sein Wahnsinn sei nicht so weit Wilhelm, Ottilie Amalie und Alide Therese gegangen, die Edelsteine, welche genannte Re­ Geschwister Leidloff, bei Eingehung der zwei­ liquien zierten, mir wegzuwerfen, sondern er ten Ehe, ausgesetzten prseci^ui allhier beim Hab» dieselben wohl bei Seite geschafft. Man Ralhe eingelieferten BilletS der ReichS-Com- —' 72 - merzbank, vom 3t. Mär» 4837 No. 3669, Mousselin, 6 seidene Tücher, 1 bunte Thee- groß 1000 Rubel Bco.-Zlss., und vom 9. Junt serviette, 3 weiße Leinservietten, 106^ Ar­ 1338 No. 6684. groß 1200 Nudel Bco.-Ass., schin weiße Spitzen, 6 große wollene Tücher, irgend welche Ansprüche haben sollten, hiermit 1 wollenes Camisol, wohlriechende Seife, und Kraft dieses Proclams aufgefordert, solch» Porte-Monnaies, Nähnadeln, schwarzes Band ihre Ansprüche innerhalb der Frist von sechs und Schnur, Dleifedern, 6 Kalbs- und 2 Monaren -z clato dieses Proclams allhier beim Iltisfelle, im Zoll-Packhause öffentlich verstei­ Rath? in gesetzlicher Art zu verlautdaren und gert werden sollen. Pernau, Port-Tamoschna, in Erweis zu stellen bei der Verwarnung daß den 26. Februar 1867. nach Ablauf dieser praeclusivischen Frist nie­ No. 484. Zollverwalter Brosse. 3 mand weiter gehört noch adwittirt werden wird, die vorbezeichneren DilletS der Reichs- Von der Administration der Leichen-Cassa Commerzbank aber den benannten Geschwistern ,,die Hülfe" wird hiermit zur Kenntniß ge­ Leidloff zu ihrem Eigenthume zugesprochen wer­ bracht, daß seit dem 1. November 4866 nach, ben sollen. Pernau, NathhauS, den 26. Fe­ folgende Mitglieder mit Tode abgegangen sind, bruar 1867. nämlich Zm Namen und von wegen des Raths der m ä n n l i c h e : Stadt Peroau Herr G. G. Krellenberg, No. 404, Justiz-Bürgermeister Fr. Nambach. ,, Franz G. Guthan. No. 12, No. 486. Schmid, Secrr. 3 ,, Z. C. Petersen, No. 29. ,, Hermann Otto, No. 148, Von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai­ ,, H. Z. Hannemann, No. 264, serlichen Stadl Pernau wird hierdurch bekannt , , G e o r g M e t e l m a n n , N o . 9 8 ; gemacht, daß nach erfolgter Genehmigung Ei­ w e i b l i c h e : nes Hochedlen Raths vom 6. d. M. s. c. Frau A. E. Siebert, No. 344, sub No. 340 das allhier in der Vorstadt im ,, A. Z. Zohannson, No. 466, 3. Quartal sub No. 366 belegene hölzern« und ersucht dieselbe dringend um die Berich­ Wohnhaus der Wittwe IedoSja Balzow cum tigung der noch unbezahlten Beiträge. s^pertinentiis zum öffentlichen AuSbot ge­ Pernau, den 16. Februar 4867. stellt werden wird, und baß die deSfollstgen N. Frey. W. Schultz. Schütz, LicitationS-Termine auf den 48., 19. und 20. d. derz. Vorsteher. 1 April, der vierte Termin aber, falls auf des­ sen Abhaltung angetragen werden sollte, auf Zwei junge Lcure, die Talent zum Zeichnen den 22. April c. angesetzt worden sind. — haben, können als Lehrlinge in einem Graveur- Kaufliebhaber werden demnach aufgefordert, geschäfl in St. Petersburg placirt werden. in den angeführten Terminen um 41 Uhr Nähere Auskunft wird in der Bude des Hro. Vormittags in diesem Vogteigericht zu erschei­ H. G. Oehlbaum in der Vorstadt erlheilt. 2 nen, Dor und Uederbor zu verlautdaren und Ein Knabe von ordentlichen Aeltern kann alsdann abzuwarten, was wegen deS Zuschla­ als Lehrling eine Stelle finden beim Brand­ ges verfügt werden wird. meister Kajander in Pernau. 2 Pernau, RathhauS. am 43. Febr. 1867. Obervogt R. Hehn. In der Stadt Pernau ist ein steinernes No. 66. G. Mors, Secrt. 1 Wohnhaus unter annehmbaren Betingungen zu verkaufen. Näheres in der Wochenblatts- Von der Pernauschen Port-Tamoschna wird Expedition. 2 deSmittelst bekannt gemacht, daß am 48. März c. Vormittags 41 Uhr nachbenannte ronfiS- cirte Waarea. als: 19 Kisten Finnländische Vom 22. Febr. bis zum 4. März. Cigarren, 442^ Arschin Zitz, 400^ Arschin GetSUkte. St. N'koiai-Kirche: Wilhelm buntes Daumwollenzeug, 26 Arlchin Shir- Carl Kirchhof. — St. Eüsaberh'e.Kirche: ring. 11 Arschin Parchent, 39^ Arschin wol­ Alide Julie Elisabeth Attemann. — Gott­ lenes einfarbiges Zeug. 20^ Arschin Gardinen- fried Ferdinand Dentin. — Karl Pernpu. Im Namen des General»Gounernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: stellvertretender Censor Svndicus Schmid. 5 Sonnabend, den 9. März. Ausländische Nachrichten. O e s t e r r e i c h . T r i e s t , 7 . M ä r z . ( T e l . D e p . ) H e u t e D e u t s c h l a n d . früh gegen 4 Uhr Morgens fand ein heftiges, B e r l i n , 7 . M ä r z . ( N . P r . Z . ) S e . in drei auf einander folgenden Schwingungen K. H. der Großfürst Michael von Nußland einige Sekunden anhaltendes Erdbeben statt, traf heute Morgen halb 2 Uhr nebst Gefolge ohne jedoch Schaden zu verursachen. mitreist Extrazuqes auf der Anhalrischen Ei­ I t a l i e n . senbahn zunächst von Weimar kommend hier T u r i n , 3 . M ä r z . ( S t . - A . ) S e . K a i s e r l . ein, und begab sich von da nach dem Kaiser!. Hoheit der Großfürst Konstantin, II. Russischen Gesandtschafts - Hotel. Officiellen KK. HH. der Kronprinz und die Kronprin­ Empfang harre sich Se. Kaiserl. Hoheit ver­ beten. Schon am frühen Vormittage stattete zessin von Württemberg sind gestern in Nizza Se. Kaiserl. Hoheit heute den Mitgliedern eingetroffen. der Königlichen Familie Höchstseinen Besuch F r a n k r e i c h . P a r i s , 4 . M a r z . ( H . C . ) L o r d C o w - ab. Die Abreise Sr. Kaiser!. Hoheit wird ley und Ferukh Khan unterzeichneten erst heute heute Abend über Warschau nach St. Peters­ Morgen um 1t Uhr den provisorischen Ver­ burg erfolgen. trag, der dem Kriege zwischen beiden Natio­ K ö n i g s b e r g , S . M a r z . ( Z e i t . ) D i e nen ein Ende machen soll. Ein Mitglied der Meldung, daß die Vertrage zwischen der Preu­ Persischen Gesandrschaft reist noch heure nach ßischen und Russischen Negierung über den Teheran ab, um den Vertrag von dem Schah dreifachen Anschluß der Preußisch - Russischen ratificiren zu lassen. Vorgestern besuchte der Eisenbahnen unterm 48. Februar abgeschlossen Persische Gesandte den Englischen und blieb sind, hat in unserer Provinz eine freudige drei Stunden mir Zuziehung seines Gesandr- Stimmung hervorgerufen. Gleichzeitig erhal­ schafrsrarhs bei ihm. Sämmrliche Acrenstücke ten wir aus der Gränzstadr Srallupönen die mir Inbegriff deö Vertrages wurden aufmerk­ Nachricht, daß der Russische CommissariuS, sam durchgelesen und beide Gesandte waren General von Kürbitz, auf der Rückreise von damit einverstanden. Die Unterzeichnung hat Berlin, am 1. d. M. daselbst eingetroffen ist, bei dem Englischen Gesandten starrgefunden. um das Terrain in Bezug auf die an der Es versteht sich von selbst, daß man hier Gränze vorzunehmenden Eisenbahnbauten in Alles aufbietet, um die Neuenburger Angele­ Augenschein zu nehmen In diesen Tagen genheit friedlich und bald beizulegen. Die wird zu demselben Zwecke dort der Direktor vier Großmächte des Londoner Protokolls, der Ostbahn erwartet. Frankreich, Oesterreich, Großbrirannien und D i r s c h a u , 8 . M ä r z . ( T e l . D e p . ) D i e Rußland, lreren zusammen, ciuwerftn den Eisdecke der Weichsel hat gerückt. Passage AuSqleichungeplan, der wahrscheinlich schon gehemmt. Die Posten benutzen bei Tage den im Voraus festgestellt ist, und diese Aufstel­ Weg über den ferrigen Theil der Girrerbrücke lung eines gewissermaßen Europäischen Schieds­ und durch den Außendeich. gerichtes wird der Preußischen Regierung vor­ gelegt. Sobald Preußen, dessen Gesandter den Einkünften der Krone zu bezahlen sich ver­ deshalb an der ersten Conferenz-Sitzung nicht pflichte, wenn er nur erst an der Spitze der Theil nehmen kann, sich damit einverstanden Regierung (al fronte (^oki'ei'no) stehen erklärt hat, wird das Resultat der Schweiz werde. Die Summe, um welche es sich han­ zur Annahme Übermacht werden, und zwar, delt, und auf welche Herr Palet Ansprüche er­ wie eS heißt, vermittelst des gewöhnlichen hebt, ist 30,000 DuroS, die mit Hinzurech­ Gesandten, Oberst Barmann, indem Or. nung von mäßigen Zinsen nicht viel höher als Kern eine mißliebige Persönlichkeit geworden auf 40,000 DuroS (200,000 Fr.) steigen wird. ist. Es handelt sich nämlich um die Verän­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . derung eines Artikels der Wiener Congreß- L o n d o n , 6 . M ä r z . U e b e r d i e A b s i c h r e n Acte, und die Schweiz kann bei den Ver­ Palmerston'S berichtet die folgende telegraphi- handlungen darüber nicht zugezogen werden, sche Depesche aus London, 6. Marz, Mor­ weil sie auch am Wiener Congresse nicht be- gens. Bei Beginn der gestrigen Unterhaus- rheiligt gewesen ist. Sitzung erklärte Lord Palmerston, die Negie­ P a r i s , 5 M ä r z . ( S t . - A . ) H e u t e h a t rung sei entschlossen, auf ihrem Posten zu in dem Ministerium der auswärtigen Angele­ verbleiben und das Parlament aufzulösen. genheiten eine Conferenz in der Ncuenburgischen Diese Auflösung werde nach Bewilligung der Angelegenheit stattgefunden. Graf Walewski erforderlichen Gelder stattfinden und das neue präsidirte, Graf Kisselew soll die ersten Vor­ Parlament gegen Ende des MonatS Mai zu­ schläge gemacht haben. Arm in Arm kamen sammentreten. Die Negierung werde bei ih­ Baron Hüdner und Lord Cowley aus der rer bisherigen Politik beharren. d'Jsraeli er­ Conferenz. Der Königl. Preußische Gesandte klärt, das Parlament werde der Negierung in Graf Hatzfeld hat der Conferenz nicht beige­ Bezug auf die nochwendig zu ergreifenden wohnt. Maßregeln durchaus keine Hindernisse in den S p a n i e n . Weg legen. Was die Neuwahlen angehe, M a d r i d , 2 4 . F e b r u a r . D e m , , P a y S " so hege er hinsichtlich des Ausfalles derselben wird geschrieben: Ein gegen den König und nicht die geringsten Befürchtungen. Cobden dessen Vater eingeleiteter Prozeß drängt für fragte, welches Verfahren die Regierung China den Augenblick die Politik in den Hintergrund. gegenüber einzuschlagen gedenke, und drückte Herr Paler besitzt drei eigenhändige Schreiben, den Wunsch aus, daß man Sir John Bow- zwei von dem Vater des Königs, und eines ring abberufen und durch einen anderen Be­ von dem Könige selbst herrührend, jene „Fran­ amten ersetzen möge. Sir C. Wood entgeg­ cisco Antonius", dieses „Francisco de AsiS" nete , die Britischen Kriegsschiffe würden in unterzeichnet. Alle drei sind aus Paris darirt, allen Chinesischen Häfen die Britischen Un- die zwei des VarerS vom 10. und vom 16. rerrhanen schützen; auch werde man Verstär­ November 1839, und das des Sohnes vom kungen nach den Chinesischen Gewässern ab­ 14. December 1839. Es ist in allen diesen senden. In dem weiteren Verlaufe der Si­ Schreiben das vollste Vertrauen zu Herrn Pa­ tzung werden die Debatten sehr stürmisch. let, zu dessen Gewandheir und Vaterlandsliebe Gladstone drohte, er werde das Budget be­ ausgesprochen, und es wird darin dessen Unter­ kämpfen , und Lord Z. Rüssel sprach sich in stützung , um die Ehe zwischen dem Prinzen ähnlichen, Sinne aus. Sir I. Graham, Lord und der Königin zu Stande zu bringen, aus­ Z. Russell und Fox protestirren gegen die An­ drücklich angerufen, zum Gedeihen Spaniens klage , daß sich eine facriöse Coalirion gegen und zum Heile des monarchischen PrincipS. das Ministerium Palmerston gebildet habe. DaS Wichtigste ist jedenfalls der letzre Passus Zeder Beschluß hinsichtlich der Abberufung in dem Briefe des Herrn Frqnzisco de AsiS, Sir I. Bowring's ward vertagt. — Zm der ausdrücklich besagt, daß der Briefschreiber Oberhause sprach sich Earl Granville über die vor Allem (^e preterentia) dem Herrn Palet Situation in ähnlicher Weise aus, wie Pal­ die Auslagen, die er zu machen, und was er merston im Hause der Gemeinen. überhaupt laut Übereinkommen mir seinem Va­ L o n d o n , 7 . M ä r z . ( N . P r . Z . ) D e m ter, oder mir dem Grafen Tersent (seinem ,,Morn. Chronicle" wird aus Paris telegra- Secretair) gut haben wird, gleich nach der phirt: „Der letzte Courier des Französischen Heirath aus dem „Staatsschätze" oder von Gesandten in Berlin soll schlimme Nachrich­ — 76 ten in Betreff der Neuenbnrger Frage ge­ reichischen Truppe» aus den Donau-Fürsten- bracht haben. Die Vorstellungen der Schweiz thümern hat begonnen. Kabul Effendi und bereiten keine geringeren Verlegenheiten, und Kiamil Bey, welche die Firmans zur Einbe­ obwohl die Grafen Walewski und Hatzfeldt rufung der Special-Divans überbringen, sind unmittelbar darauf eine Conferenz mir einander am 26. d. von hier nach Bukarest und Zassy hatten, war das Ergebniß derselben doch nicht abgegangen. befriedigend." P e r s i e n. Das Gerücht, Lord Elgin sei zum Bevoll­ Eine Pariser Correspondenz der ,,Zndepen- mächtigten für China auserwählr, erhält sich. dance theilr folgende Puncre aus dem am 4. — Laut einer Depesche, welche aus Hong­ März zu Paris zwischen Ferukh Khan und kong an das Kriegsministerium gerichtet und Lord Cowley abgeschlossenen Englisch-Persischen in der heurigen ,.Gazette" veröffentlicht ist, FriedenS-Verrrag mit: 1) Das Persische Ge­ sind am 12. Januar vor Kanton bei Nieder­ bier, welches gegenwärtig von Englischen Trup­ brennung einiger Vorstädte 2 Gemeine geröd- pen besetzt ist, oder noch besetzt wird bis zur tet, 1 Trommler, 1 Gemeiner und ein Fähn­ Verkündigung dieses FriedenS-VertrageS in je­ rich gefährlich, 4 Gemeine schwer, 1. Corporal nen Gegenden, wird ganz und vollständig von und 1 Gemeiner leicht verwundet worden. den Engländern geräumt. 2) Persien erkennt In Plymouth kam gestern der Befehl an, die Unabhängigkeit von Afghanistan an. 3) 1000 Schiffssoldaren zum Abgehen nach China Herat wird wieder für unabhängig erklärt. bereit zu halten. Die ,,Times" giebt die Dieses Fürstenthum wird durch seine eingebo­ sofort zu entsendende Expedition auf 6000 renen Häuptlinge regiert. 4) Der zwischen Mann an, was unter orientalischen Verhält­ Persicn und England früher abgeschlossene nissen mit Eroberung einer Chinesischen Pro­ Handels-Vertrag wird erneuert. England wird vinz gleichbedeutend sein dürfte. Ansehnliche hinfort im Persischen Reiche auf denselben Verstärkungen sollen schon von Bengalen auS Fuß, wie die am meisten begünstigte Macht unterwegs sein und der Britische Bevollmäch­ behandelt. Ein Gleiches findet mit Persien im tigte werde, von einer imposanten Seemacht Britischen Reiche starr. 6) England verzich­ geleitet, den Versuch machen, direcre Verbin­ ter für die Zukunft auf jedes Prorecrorar über dungen mir dem Kaiser von China anzuknüp­ Persische Unrerrhanen. 6) Herr Murray, der fen, d. h. vermnthlich, er werde in den gro­ Britannische Minister, der vor dem Kriege in ßen Canal eindringen und Peking von der Teheran residirre (und eigentlich den Bruch Getraidezufuhr abschneiden. — Die City (Han­ mir England herbeiführte), wird auf seinen delsstadt) von London spricht sich für Ausbeu­ Posten nach Teheran zurückkehren und von tung und „Civilifirung" China'S, also für der Persischen Regierung mir den größten Lord Palmerston aus. Ehrenbezeugungen empfangen werden. L o n d o n , 7 . M ä r z . ( S r . - A . ) D e r H a n ­ C h i n a . delsstand in der City ist beinahe einstimmig Der Pariser halbofficielle „Monireur de entschlossen, Lord Palmerston einzuladen, als la Flotte" meldet aus Kanton vom 16. De- Candidat für die City von London aufzutreten. cember: Der Pekinger Hof hat weder auf Eine zu diesem Zwecke aufgesetzte Adresse ist die Mittheilungen des Britischen bevollmäch­ von ungefähr 1600 Personen unterzeichnet tigten Ministers, noch auf die des AdmiralS worden. — Ein gestern zu Manchester statt­ Seymour irgend welche Antwort ertheilt und gehabtes Meeting des dortigen Handelsvereins sein Vorhandensein nur dadurch bekunder, daß hat sein tiefes Bedauern über das Ergebniß er den Vice-König von Kanton abgesetzt hat, der am 3. März im Unterhause stattgehabten weil er die Stadt schlecht vertheidigt habe. Abstimmung ausgesprochen. Zugleich hat der Pekinger Hof an die Man­ Von Oxford wird gemeldet, daß man es darinen, welche Gouverneure der fünf Häfen dem Vertreter der Stadt, Hrn. Cardwell, sind, strenge Weisungen errheilr, wovon fol­ entgelten lassen will, daß er in der Chinesi­ gende die hauptsächlichsten Bestimmungen sind: schen Frage gegen die Regierung gestimmt hat. „1) Es ist bis auf Weiteres allen Bewoh­ T ü r k e i . nern des himmlischen Reiches verboten, mit K o n s t a n r i n o p e l , 2 7 . F e b r . ( T e l . D e p . den Unrerrhanen Ihrer Majestät der Königin der Hamb. Nachr.) Der Abmarsch der Oester­ von Großbritannien Handel zu treiben. 2) — 76 — Die dem Handel beider Nationen eröffneten Makao, Tumtfchai und Hongkong bestimmt Optum.'Mälkre sind vorläufig geschlossen. (Diese sind, wird dorthin zu segeln verboten." Nach­ Märkte waren sehr strenger Beaufsichtigung dem noch Allen, die Verwandte auf Hongkong unterworfen, und es durfte nur eine bestimmte haben sollten, befohlen wird, ihnen durch Briefe und sehr beschränkte Quantität Opium ver­ den Inhalt dieses Erlasses mirzutheilen, wer­ kauft werden.) 3) Um die fünf, den Euro­ ben am Schlüsse diejenigen, welche sich weigern, päern eröffneten Häfen soll ein Truppen-Cor- nach ihrem Geburtsorte zurückzukehren, oder don gestellt werden, um die Fremden zu ver­ fortfahren, Waaren nach Hongkong zu senden, hindern, in's Land zu dringen. Die Canäle für Verräther erklärt und bedroht, sammc und Straßen sind ihren HandelS'Aetikeln ge­ ihren Vätern und ältern Brüdern als solche schlossen, und diese sollen im UebertretungSsalle bestraft zu werden. Der Erlaß datirr vom 26. weggenommen werben. 4) Contrebande wird December v. I. und ist ein neuer Beleg dazu, bis auf Weiteres mit dem Tode bestraft, ö) wie die Chinesen nicht gerade daran denken, Die Kaiserlichen Flotten sollen die Engländer sich von den Engländern die Haut über die überall, wo sie sie treffen, angreifen; die mit Ohren ziehen zu lassen, wofür der muthige denselben geschlossenen Verträge sind suspen- Widerstand ihrer Flotten gleichfalls Zeugniß - dirt. 6) Die Strafe für Uebenreiungen die­ ablegt. ser Verordnungen ist bei den Chinesen die Nach einer Mittheilung des Pariser „Pays" Todesstrafe, bei Ausländern Gefängniß bis hat am 6. Dec. der Mandarin, Gouverneur zur Herstellung des Friedens. 7) Die Be­ von Liu-Ting, in den dortigen Magazinen der stimmungen dieser Verordnung gelten nicht Hong - Kaufleute alle Waaren mir Beschlag für die Märkte auf der Landseite an der Si­ belegen lassen, die entweder der Osiindischen birischen Gränze" (d. h. nicht für den Land­ Compagnie oder Englischen Unrerrhanen an­ verkehr mir Nußland.) Der ausgesprochene gehören. Die Stadt Liu-T>"g ist die Nieder­ Zweifel gegen den schon erfolgten Abbruch al­ lage des Opiumhandels; außerdem befinden sich les Handels - Verkehrs Mit den Engländern in L'u-Ting beträchtliche Niederlagen von Maa­ würde damit beseitigt sein. UebrigenS hat der ren aller Art, besonders Zmportationö-Artikel Englische Geheime Nalhspräsident Earl Gran- aus Europa, die zum größten Theil dem Eng­ ville noch am 2. März im Oberhaus» erklärr, lischen Handel angehören. daß der Handel wir den vier anderen Häfen Der Partler „Moniteur" bringt ein Schrei­ außer Kanton noch keine Störung erlitten habe. ben aus Hongkong vom 14. Januar, welches Einen sehr fatalen Eindruck auf die meist lautet: Sir Z. Bowring hat sich mit Herrn wohlhabenden Engländer auf Hongkong hat Admtral Guerin, dem Oberbefehlshaber der eine Prociamalion des Präfecten von Heang- Französischen Division, verständigt, und sie schan gemacht, wodurch derselbe sämmrliche haben genügende Maßregeln getroffen, um im Chinesisch« Diener dieser Herren zurückberuft. Nothfalle die Chinesische Bevölkerung im Zau­ „Da", so heißt es in dem Erlaß, „Berichte me zu halten. ... Es scheint, als ob diese von der Oderbehörde eingetroffen sind, denen Haltung der Franzosen den mit der letzten zufolge die Englischen Barbaren die Pcovin- Post eingetroffenen Weisungen zugeschrieben ztal'Haupkstadt angegriffen haben, und eine werden müsse. Frankreich und England hatten große Armee zu ihrer Vertheidigung und um sich, wie versichert wird, schon vor Eintreffen jene auszurotten zusammengezogen wird, ist eS der Kunde von den letzten Kantoner Ereignis­ unerläßlich, allen Handel und Verkehr abzu­ sen geeinigt, um von der Chinesischen Regte, brechen. Deshalb wird allen Angehörigen der rung Revision ihrer Verträge, die in Kurzem verschiedenen Bezirke, welche aus Hongkong abgelaufen sind, zu erlangen, und ihre Ver­ Handel treiben, oder in den Häusern und auf treter sollen Depeschen erhalten haben, in den Schiffen der Barbaren dienen, nach ihrem welchen ihnen daS gemeinschaftliche Verfahren Geburtsort zurückzukehren anbefohlen, damit vorgezeichntt wird, wodurch sie dieses Ergeb­ sie in keiner Weile noch ferner mir den Bar­ niß gemeinsamen Zusammenwirkens erzielen baren etwas zu thun haben. Auch wird un­ sollen, und worin sie bevollmächtigt werden, tersagt, Waaren von Makao zu bringen, da­ sich bei ollen Vorfällen gegenseitige Hilfe zu mit nicht von dorther Hongkong seine Vorra- leisten. che beziehe. Alle Schiffe, welche deshalb nach Die letzten Nachrichten auS China melden. — 77 — daß Sir Hohn Bowring, der Englische Ge­ zu beschützen, in die Chinesische Angelegenheit schäftsträger, und seine Familie dem Vergif­ gezogen. Die Regierung habe sich deshalb tungsversuche, den man in Hongkong gemacht entschlossen, die Demonstrationen der Engli­ hat. glücklich entgangen sind. Nur ein Be­ schen Marine zu unterstützen. Diese Unterstü­ dienter Slr I. Bowring's ist trotz aller Be­ tzung sei der Gegenstand eines besondere», zwi­ mühungen dem G'fte unterlegen. schen Lord Cowl-Y, dem Grafen Walewski und dem Aomiral Hamelin Verhandellen Arrange­ N e u e s t e P o s t . ments. Das Französuche Geschwader in China O e s t e r r e i c h . werde verstärkt werden und neue Instructionen W i e n , 9 . M a r z . ( T e l . ' B u r . ) H i e r würben durch einen neuen Agenten überbracht eingetroffene Nochrichten aus Iassy melden, werden. Es scheine ein Vertrag zwischen Frank­ daß der Finarnminister Vogorides zum Kai- reich und England in Betreff der Chinesischen makam der Moldau ernannt worden ist. Angelegenheit im Werke zu sein. D>« Besorg­ I t a l i e n . nisse beider Regierungen sür die Sicherheit ihrer T u r i n . Z . M ä r z . ( N . P r . Z . ) I n Nationalen Härten ein Einverständniß beschleu­ Nizza hat die Saison zur Stunde den Hö­ nigt. Nach dem Vertrag würden die beiden hepunkt ihres Glanzes erreicht. Di« Frau Mächte sowohl gemeinsame diplomatische als Gcoßfürstin-Kronprinzeisin von Württemberg, milttairische Schritt? thun. Die Britische Re­ s o w i e S e . K . H . d e r G r o ß f ü s t K o n s t a n ­ gierung rechne auf 20,000 Mann von Frank­ tin sind dort fast gleichzeitig angekommen. reich. Eine Bestimmung zu Gunsten der katho­ Erster? bewohnt die V'lla D-orestis, Letzterer lischen Religion sei auf Anlaß der Französischen Cafa Laril zur Seit« der Villa Avigdor, der Regierung in den Vertrag ausgenommen. Residenz der Kaiserin-Mutter. Daö herrlichste P a r i s , 1 1 . M ä r z . ( S t . - A . ) D e r Wetter herrscht in der reizenden Hafenstadt, „Constirutionnel" warnt heute vor den Mit- daS Frühjahr pocht an allen Thüren. Die theilungen der ausländischen Blälter über die bisher im Hafen von Genua starionirt gewe­ N e n e n b u r g e r C o n f e r e n z e n u n d v e r s i c h e r t , s i e sene Russische Flottille ist mit Ausnahme des seien nur Conjecruren, da die Diplomaten sich „Polkan", der zur Ausbesserung nach Toulon gegenseitig die strengste Diskretion gelobt hät­ abgeht, nach Villafranca bei Nizza abgesegelt. ten. Jedenfalls ist es ein« Thatsache, daß Die Mannschaft der Florrille, Offiziere wie der Königlich Preußische Gesandte nicht dar­ Soldaten, hakten sich während ihres mehr- aus eingehen wollte, als die Repräsentanten der wöchentlichen Aufenthalt in Genua der aus­ vier andern Mächte die Verzichrleistung Preu­ gezeichnetsten Aufmerklamkeit Seikens der Ein­ ßens auf Neuenburg als den Ausgangspunkt wohnerschaft und der Garnison zu erfreuen. der Unterhandlungen wünschten. Die Preu­ F r a n k r e i c h . ßische Regierung hakte niemals erklärt, daß P a r i s , 7 . M a r z . ( Z e i t . ) D e r I n h a l t sie gesonnen sei, auf Neuenbürg zu verzichten; deS Englisch-Persilchen Vertrages wird geheim sie hatte nur «rklärt, daß sie überhaupt zu gehalten, bis die Auswechslung der Ratifica­ Unterhandlungen genkigt sei unter der Bedin­ tionen erfolgt ist. wie dies vor einem Jahre gung, daß die gefangenen Royallst,n in Frei­ bei dem Pariser Vertrag der Fall war. heit gesetzt würden. Die Instructionen deS P a r i s , 8 . M ä r z . ( Z e i t . ) D i e B e v o l l ­ Grafen von Hatzfeld konnten also vor der mächtigten für die Conferenz in der N'uen- Hand nur dahin lauten, daß er die Vorschläge burger Sache haben sich, nach dem „Nord", der vier andern Mächte entgegenzunehmen, verbindlich gemacht, bei ihren Arbeiten das daß er sie nach B-rlin zu berichten und daß strengste G'heimniß zu bewahren, um nicht er nähere Weisungen abzuwarten habe. Es dem Erfolg ihrer Beratschlagungen Eintrag gab da nichts zu verwundern, und eS hat sich zu thun. Der Schweizerisch, Bevollmächtigte, auch Niemand gewundert. Man glaubt, daß der später an den Conferenzen Theil nehmen daS Berliner Cabinet seinen Gesandten im wird, ist Herr Kern. Laufe der nächsten Zeit in den Stand setzen P a r i s , 1 0 . M ä r z . ( S t . - A . ) D e m werde, sich auszusprechen. BlS dahin sind „Nord" wird geschrieben, Frankreich fei durch die Conferenzen venagt. seine HandelS-Interessen, besonders aber durch S p a n i e n . die Notwendigkeit, seine Missionaire in China M a d r i d , 4 . M ä r z . ( H . C . ) D i » R « - — 78 - gierung hat heute eine sehr wichtige telegra- Volk begründet zu sehen, ebenfalls nicht un­ phische Depesche au« London erhalten, welcher gestraft zurückweisen darf. Wir glauben nicht, zufolge Mexiko die von Spanien verlangte daß die Absendung eines Friedensstifters die Genugthuung verweigert, der Spanische Ge­ wichtigste Maßregel des Augenblicks bildet. schäftsträger Sorela sich bereits nach Euba Der zuerst zu regelnde Punkt find die zur Si­ zurückgezogen hat und Spanisch, Schiffe vor cherung der Rechte Englands »nd zur Beschü­ Vera - Cruz gerückt sind , um den Hafen zu tzung seiner Interessen ersorderlichen Maßregeln. blockiren und die Stadt gebotenen Falls zu Ohne Zweifel würde ein diplomatisches Entge­ bombardiren. Der General Concha bereiter genkommen von unserer Seite, bei der jetzigen sich zum Abmarsch vor. Auch ans San Do­ Stimmung der Gemüther in China, als ein mingo sind Depeschen an die Negierung ein­ Mangel an Much betrachtet werden. gelaufen; es bestätigt sich nicht, daß Hr. Se« Lo n d o n, 9. März. (St.-A.) Die be­ govia, wie die Zeitungen berichten, von der deutendsten hiesigen Firmen, welche in Han­ Bevölkerung mißhandelt worden und sich auf delsverkehr mit China stehen. 20 an der Zahl, ein Englisches Schiff flüchten gemußt; allein haben eine Adresse an Lord Palmerston ge­ der Sohn des Conluls wurde auf der Heim­ richtet. kehr von einem Ausfluge auf's Land von ei­ Der „Examiner" schreibt: ..Seit 1831 ha­ ner Kugel getroffen und gerödret. ben wir nicht eine so starke Unzufriedenheit (St.-A.) Eine Depesche vom 10. März über den Versuch, ein Ministerium zu stürzen meldet: Das Journal ,,La Elpana" sagt, bemerkt, als sich bei der gegenwärtigen Ge­ daß die Französische und die Englische Regie- legenheit gezeigt hat. DaS Unheil ist außer­ gierung offen daS Recht Spaniens «„erkennen, halb deS Parlaments fast einstimmig gewesen, für den Fall eines Krieges gegen Mexiko die und Lord Palmerston hat guten Grund, zu Neutralität der Vereinigten Staaten von behaupten, daß er das Vertrauen deS Landes Nordamerika beanspruchen zu dürfen. nicht verloren Hab,." G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Die Mutter der Königin Victoria. Herzo­ L o n d o n , 7 . M ä r z . D e r „ T i m e s " z u f o l g e gin von Kent, ist gefährlich erkrankt. würde Sir I. Bowring nicht von seinem Po­ sten L o n d o n , 1 0 . M ä r z . ( S r . - A . ) D e r abberufen w'rben, wenn auch beschlossen Gemeinderach der City hat gestern ein Ver­ worden, einen Bevollmächtigten mit Befug­ trauensvotum für Lord Palmerston abgegeben. nissen zu einem Friedensschluß nach China zu senden. „Dieser Bevollmächtigte" , sagt die L o n d o n . 1 2 . M ä r z . ( T e l . B u r . ) I n „Times", „hat nicht die Bestimmung, Sir heutiger Nachtsitzung deS Oberhauses wurde I. Bowring zu ersetzen, und wird die Un­ über die Kriegführung in China debattirt. terstützung der Männer, welche jetzt die Lei­ Der Staarsseeretair deS Krieges, Lord Pan- tung der Angelegenheiten in den östlichen murr, erklärte, daß ein CommissariuS in Be­ Meeren haben, nicht überflüssig machen. Er gleitung von Kanonenbooten und Truppen nach wird sich aber in dem Vortheil befinden, die China abgehe; derselbe werde zuerst auf fried­ Ansichten des CabinetS aus dem Munde der lichem Wege die Erfüllung der Verträge fordern. Minister selbst zn haben, und wird von Al­ Im Unterhaus« wurden die Voranschläge lem, was in England gesagt worden und ge­ für die Armee unbeanstandet votirt. schehen ist, unterrichtet sein, während Sir Die ,,Post" beruft sich auf den als Kenner I. Bowring, Admiral Seywour und Herr China'S und der Chinesen berühmten Professor Partes ihm die nöthigen iocalen Aufschlüsse Neumann aus München gegen die Englische geben können. Wenn übrigens ein Bevoll­ Opposition. Professor Neumann habe in der mächtigter an Ort und Stelle geschickt wird, .,Allg. Ztg." erklärt, daß die Chinesen nur um mit dem Hose von Peking über den Frie­ durch eine summarische Züchtigung zur Ver­ den zu unterhandeln, so muß ihm eine Streit­ nunft gebracht werden könnten. macht vorangehen und tolgen, um diesen Hof G r i e c h e n l a n d . zu überzeugen, daß Verträge nicht ungestraft A t h e n , 2 8 . F e b r . ( N . P r . Z . ) E n d ­ verletzt werden, und daß eine Regierung die lich hat die Englisch-Französische Occupatio« Forderung der civilisirten Nationen, regelmä­ das Land verlassen. Griechische Truppen ha­ ßige Verbindungen mit dem von ihr regierten ben die Wachtlocale und Posten in PiräeuS — 79 — wieder übernommen. AlleS kehrt in die frühere O s t i n d i e n . Ordnung zurück. — Eine Russische Brigg, (St.-A.) AuS China wird nichts Neues „Philotste", mit 16 Kanonen ist im PiräeuS berichtet, die Lage Hongkongs war unverändert. angekommen, und eine Russische Fregatte wird erwartet. v e r m i s c h t e s . A m e r i k a . (St.-A.) Der Dampfer „Amerika ist mir Vor Kurzem bildet, in Mailand folgendes Nachrichten aus Newyork bis zum 24. Fedr. interessante Ereigniß den Stoff der geselligen in Liverpool eingetroffen. Den Vereinigten Unterhaltung. Graf E. S., Herr einiger Staaten soll gegen die Mexiko durch «inen Millionen, dem edelsten und ältesten Geblüte Vertrag dargeliehenen 26 Mill. Dollars der entstammt, verehtlichtk sich mir der Tochter Isthmus van Tkhuantepec abgetreten werden. ein«s armen MalerS. Der reiche Oheim spie Dem Congreß ist die Forderung vorgelegt wor­ F«u«r und Flammen, allein der jung« Mann den, einen Gesandten nach Persien zu senden. folgte ganz dem Drange sein,S H,rz,nS. Diese — Ein heftiger Artikel des in Washington er­ Heirathsgeschicht« ist eben so einfach, als inter­ scheinenden Blattes „Union" gegen jede" Ein­ essant. Der junge Graf besucht« »inst daS mischung der Engländer in die Amerikanischen Atelier deS Malers, um ein „die kindliche Angelegenheiten macht Aufsehen, da man ihn Liebe" darstellend«S Gemäld« b«ss'lbea in Au­ als die künftige Politik deS neuen Präsidenten genschein zu nehmen. OedipuS wird von An. Buchanan betrachte?. tigone geleitet, und in den Augen dieses lie­ bevollen Kindes War ein« Schwerwuth ausge­ Die Bill in Betreff deS transatlantischen prägt, welche den Grafen in hohem Grade Telegraphen wurde mir einer Modifikation deS fesselte. Ich erblickte, sprach der Maler, in Tarife« angenommen. — Walker's Stellung meinem Gemälde mein eignes LooS. Tänzerin­ in Nicaragua wird als verzweifelt betrachtet. nen wiegen sich in Schätzen, aber welche an. Nach Berichten aus Mexiko (der Haupt­ der« Aussicht bleibt dem Maler, als in seinem stadt) vom Februar in den „Times" hat Alter gleich OedipuS von seiner Antigene ge­ der Spanische Geschäftsträger, Herr Sorela, leitet zu werden , und welches LooS steht allen Verkehr mir der Mexikanischen Regie­ endlich meiner Tochter bevor? — Thränen rung definitiv abgebrochen. Abgesehen von füllten die Augen d,S anwksenden liebreichen früheren Differenzen sollen die von Alvarez WesenS; das Mädchen wollte sich entf,rn«n, und seinen Anhängern gegen die Spanier ver- allein d«r Graf b,schwor «S, zu bi«iben. übren Gnvalttharen, für welche die Mexika­ ,,Ich spreche gern ohne Umschweife; ich bin nische Regierung keine Genugthuung geben 28 Jahre alt und reich; wenn Ihre Tochter wollte, diesen Schritt veranlaßt haben. An­ nichts dagegen einzuwenden hat. lo biete ich dererseits will man wissen, daß Spanien, vom ihr Herz und Hand." Der Maler blickte Päpstlichen Hose dazu veranlaßt, die Gele­ überrascht auf die Tochter; diese senkte ihren genheit benutzen wolle, um ein den Interessen Blick und der Eh'bund zwischen Millionair deS CleruS vtenstdares Regiment nötigenfalls und MalerStochter ist gkschlossen. wieder in Mexico einzufühlen. Der noch kei« neSwegS unterdrückt« Aufstand in San Luis Po? tosi hat zu neuem Zwist zwischen d«m Englischen W ekanntms thun gen. G«sandt«n und d«r Regierung Anlaß gegeben. Von Einem Wohledlen Rath, der Kaiser­ Die auö der Stadt verjagten Insurgenten lichen Stadt Pernau werden all« diejenigen, haben nämlich 48.000 Pfd. St«rl. geraubt, welche an dt«, auf den Namen von HanS welche lm Haus, des Britischen Consuls der Diedrich Schmidt gestellt«!,, der verstorbenen Sicherheit wegen beponirr worden waren, und Frau Amalie Bliebernicht, früher verehelichten die Mexikanisch, Regierung weigert sich an­ Leidloff, geb. Schütz, cedirten, zur Ausgleichung deren Ersatz z» gebe», als in »in«r Anweisung deS den Kindern aus d,r erst,n Ehe der oben­ auf daS Vermögen des Insurgenten - ChefS genannten Verstorbenen namentlich: August Semamego, welcher d«n Raub veranlaßt hat. W'lhelm, Ottilie Amalie und Alide Therese Der Britische Gesandte hat nun wegen der Geschwister Leidloff, bei Eingehung der zwei­ Sache an seine Regierung berichtet. ten Ehe, ausgesetzten praeci^ui allhier beim — 60 — Rathe eingelieferten BilletS der ReichS-Com- gert werden sollen. Pernau, Port-Tamoschna, merzbank. vom 3t. Mär; 1337 No. 3669, den 26. Februar 1867. groß 1000 Rubel Bco -Äss., und vom 9. Juni No. 181. Zollverwalter Brosse. 2 1838 No. 6684. groß 1200 Rud,l Bco.-Ass., Durch den vorrheilhasren Ankauf einer be- irgend w-lche Ansprüche habe» sollten, hiermit beurenden Quantität Farbestcffe bin ich in den und Kraft dieses Proclams aufgefordert, solch« Stand gesetzt, einem verehrten Publica meine ihre Ansprüche innerhalb der Frist von sechs Monaren iZ clatn dieses Proclams allhier beim Färbereien zu ermäßigten Preise» zu stellen, so daß ich von jetzt an Rathe in gesetzlicher Art zu verlautdaren und einen Tuch-Mantel für 80 Kop. Sild., ia Erweis zu stellen, bei der Verwarnung, daß ein wollenes Kleid ,, 60 ,, nach Ablauf dieser praeclusivischen Frist nie­ einen seidenen Hut ,, 16 ,, mand weiter gehört noch admittirt werden zu färben übernehme. wird, die vorbezeichneten BilletS der Reichs- Kommerzbank aber den benannten Geschwistern Prompte und reelle Bedienung versprechend, Leidtoff zu ihrem Eigenrhume zugesprochen wer­ empfiehlt sich ganz ergebknst den sollen. Pernau, NathhauS, den 26. Fe­ C - F . G e r o l d , bruar 1867. wohnhaft im Vockrorhschen Hause. 2 Im Namen und von wegen des Raths der Zwei jung« Leut«, die Talent zum Zeichnen Stadt Pernau haben, könn«n als Lehrlinge in «inem Graveur- Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. gkschäft in St. Petersburg placirt werden. No. 486. Schmid. Secrt. 2 Nähere Auskunft wird in der Bud« deS Hro. Von dem Pernauschen Stadt-Cassa-Collegio H. G. Oehlvaum in der Vorstadt erlheilt. 1 ä)ird beömittelst zur öffentlichen Kenntniß ge­ Ein Knabe von ordentlichen Aeltern kann bracht, baß bei demlelden am 14. und 18. d. als Lehrling ein, Stelle finden beim Brand­ M. Vormittags 12 Uhr die Reparaturen an meister Kajander in Pernau. 1 den Stadthäusern und Gebäuden im öffentli­ chen ÄuSbor dem Mindestiordernden übertra­ Lein zur Besorgung zur Bleiche nach dem gen werden sollen; die Kostenanschläge können Küstorate Torgel. wo selvigeS für anderthalb in der Kanzellel dieses Collegii eingesehen wer­ Kopeken Sild,r die Weberei!« gebleicht wird, den. Pernau, Cassa-Collegium, den 6. Marz n i m m t a n K ü s t , r L o r e n z s o n n . 3 1867. Gut keimende grobe Gersten- und Erbsen- Oberkassenherr Fr. Rambach. Saat »st zu verkaufen im 3. Quartal Ca- Aeltermann A. D. Marsching. rouss«lstraße Haus No. 360 bei Aeltermann Heinrich Knoch. H . Z a c o b y . 2 No. 103. G. Lehbert, Notr. 2 Eine Parterre-Wohnung von drei Zimmern Von der Pernauschen Port-Tamoschna wird mit einer englischen Küche ist zu vermierhen. deSmittelst bekannt gemacht, daß am 18. März bei der Winwe Koch am Wall. 3 c. Vormittags 11 Uhr nachbeaannte confiS- cirk« Waaren. als: 19 Kisten Finnländische Innerhalb drei Wochen werde ich Pernau Cigarren, 112^ Arschin Z'tz, 100^ Arschin v e r l a s s e n . F r . H ü g e r s t ä d t . 3 buntes Baumwollenzeug, 26 Arschin Shir- Pernau, den 8. März 1867. ting, 11 Arschin Parchent. 39^ Arschin wol­ Innerhalb drei Wochen verläßt Pernau lenes einfarbiges Zeug. 20^ Arlchin Gardinen- C . W . P o c k w i t z . 3 Mousselin, 6 seidene Tücher. 1 bunte Thee- serviette, 3 weiße Leinservietten, 106^ Ar­ schin weiß« Spitzen, 6 große wollene Tücher, Vom 1. bis zum 8. Marz. 1 wollenes Camilol, wohlriechende Seife, GytSUkte. St. Elisab.-Kirche: Friedrich Porte-Monnaies, Nähnadeln, schwarzes Band Reier. — Anna Amalie Anton. und Schnur, Bleifedern, 6 KalbS- und 2 I^erttorbene. St. Elisabeth's - Kirche: Iltisfelle, im Zoll-Packhause öffentlich verstei­ Anna Amalie Anton, alt 8 Tag«. Im Namen de» General - Gounernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: stellvertretender Lensor Svndicus Schmid. Pernansches Wochenblatt. .N II. I8S7 Sonnabend, den j6. t^Närz. DnlÄnvisehe Nachrichten. den Erbschafts-Angelegenheiten zu regeln, wel­ che durch Todesfalle Russischer Unterrhanen in S t . P e t e r s b u r g , 2 . M ä r z . D e r A d ­ der Preußischen Monarchie, oder Preußischer ministrations-Rath der Großen Gesellschaft der Unterrhanen im Russischen Reiche und im Russischen Eisenbahnen bringt zur öffentlichen Großfürstenthum Finnland veranlaßt werden Kennrniß, daß ein Viertel der Actien der ersten könnten, so sind sie über Folgendes überein­ Emission, nämlich 160,000 Acrien, in Nuß­ gekommen: Falls Unrerrhanen der contrahiren- land subscriptionsweise verrheilt werden. Die den Mächte sterben, steht den Consuln, Vice- Subscription wird eröffnet am 16. April und Consuln und Handels-Agenten derselben das fortgesetzt bis zum 23. April d. I. inclusive, Rechr zu, sowohl auf Ansuchen der betheilig­ täglich von 11 Uhr Morgens bis 6 Uhr Nach­ ten Personen, als auch von Amtswegen, das mittags, in St. Petersburg im Local der Ad­ Consulatssiegel zugleich mir den Siegeln der ministration, 1. Admiralltäts - Stadttheil, 2. Orrsbehörde an die zur Erbschaft gehörenden Quartal, HauS Karsinkin Nr. 91, an der Effecten, Mobilien und Papiere zu legen. Ecke des Wosnessenski-Prospects und des Ad- Diese doppelten Siegel können nur auf Verfü­ miralitäts-PlatzeS, Bei der Subscription ist gung der Ortsbehörde und in Gegenwart des 12 Rbl. 60 Kop. S. für jede gezeichnete Actie betreffenden ConsulS gelöst werden. Sofort zu zahlen und sobald eS bestimmt werden kann, nach Lösung der Siegel soll zur Aufnahme welche Anzahl Acrien jeder Subscribenr erhal­ der Erbschaft geschritten werden. Der Consul ten wird, muß der zur Ergänzung von 37 wird dabei zugegen sein und sollen ihm Co- Rbln 50 Kop. S. oder von 30A vom Wer­ pieen sowohl des Inventars, als auch des Te­ th? jeder Acrie nörhige Betrag zufolge § 10 staments, falls ein solches vorhanden ist, aus­ der Statuten eingezahlt werden. Die Sub- geliefert werden. Wenn die Consuln, Vice- scribenten erhalten bei Einzahlung des Geldes Consuln, und Handels-Agenten mit gesetzli­ und bis zur Auslieferung der Actien vorläu­ chen Vollmachten von den gehörig legirimirten fige Quittungen. Zur Hebung der Zinsen auf Erben versehen sind, so soll ihnen die Erbschaft Grundlage der Statuten werden den Acrien ausgeliefert werden, falls nicht dagegen von Coupons beigefügt, deren Zahlung am 1. Ja­ Seiten eines Gläubigers, eines einheimischen nuar 1868 anfangen und künftig jede sechs oder ausländischen, Einspruch erhoben wird. Monate, zufolge § 47. stattfinden wird. Die­ Bis zur Auslieferung der Erbschaft soll der jenigen, welche im Innern des Reiches woh­ Consul im Verein mit der kompetenten Orts­ nen und an der Subscription Theil zu neh­ behörde alle nöthigen Maßregeln zur Conser- men wünschen, können, bei Erfüllung der oben­ angeführten Bedingungen, in St. Petersburg virung der Erbschaft treffen. Wenn die Aus­ lieferung an den Consul, Vice-Consul und sich aufhaltende Personen hiezu bevollmächtigen. HandelS-Agenten erfolgt ist, so haben sie ge­ Da die Kaiserlich - Russische und die Kö­ mäß dem oben Festgesetzten, nach vorgängiger niglich-Preußische Regierung den Wunsch heg­ Mittheilung an die Orrsbehörde, alle für das ten, die Beteiligung ihrer resp. Consulate an Interesse der Erben erforderlichen Formqlitäten zu erfüllen, zur Liquidation der Erbschaft zu durch den Pfarrer von St. Ludwig darreichen schreiten und dieselbe zu administrireu, sei es ließ. Der Zustand hat sich inzwischen gebes­ persönlich, oder durch von ihnen dazu ernannte sert, doch ist er leider noch nicht so geworden, Bevollmächtigte unter ihrer eigenen Verant­ daß die Lebensgefahr als gänzlich beseitigt be­ wortlichkeit. Die gegenwärtige Uebereinkunfr trachtet werden könnte. wird sechs Jahre lang in Kraft bleiben und O e s t e r r e i c h . auch über diese Frist hinaus, wenn keine der W i e n , 9 . M ä r z . ( F r . P . - Z . ) I n u n ­ beiden Negierungen durch officielie Notifikation fern diplomatischen Kreisen hat die heute ein­ der andern ihren Wunsch ankündigt, die Wir­ getroffene telegraphische Nachricht von der Er­ kung der Übereinkunft aufhören zu lassen; nennung des Nikolaus Vogorides zum Kaima- in dem letzteren Fall bleibt dieselbe noch ein kam der Walachei sehr befriedigt, da derselbe, Hahr lang nach erfolgter Notifikation in Kraft. ein Sohn des Fürsten von Samos, gewiß Zur Bekräftigung dessen hat der unterzeichnete der nämlichen Politik zugethan ist, wie sein Minister der auswärtigen Angelegenheiten S r. verstorbener Vorgänger. — WaS die letzten Maj. des Kaisers aller Neuffen die gegen­ Notenwechsel zwischen den Ministern von Oe­ wärtige Deklaration mit seinem Wappensiegel sterreich und Sardinien betrifft, so dürfte der­ versehen und wird dieselbe gegen eine gleich­ selbe doch nicht ohne ernstliche Folgen bleiben. lautende des Herrn Conseils-Präsidenten und Die rasche Veröffentlichung der beiden Akten­ Ministers der auswärtigen Angelegenheiten Sr. stücke in einem Organe, welches konsequent Maj. des Königs von Preußen ausgewechselt der Oesterreichischen Politik feindlich gesinnt ist, werden. — St. Petersburg, den 26. Decem- und der triumphireude Ton, womit diese Ver­ ber 1366 (6. Januar 1867). öffentlichung in gewissen Journalen begleitet Gez. Fürst Gortschakow. wurde, hat nur dazu beigetragen, die Stim­ Ausländische Nachrichten. mung hier zu verbittern und einen versöhnli­chen AuSweg höchst unwahrscheinlich zu ma­ D e u t s c h l a n d . chen. Wie daher aus verlaßlicher Quelle mit- Hannover, 14. März. (N. Pr. Z.) gerheilt wird, beabsichtigt das hiesige Cabinet, I. K. H. die Großfürstin Konstantin von den Grafen Paar, unsern Turiner Gesandten, Nußland hat sich heute nach Oldenburg begeben. demnächst von seinem Posten abzuberufen und B e r l i n , 4 6 . M ä r z . D i e „ N . P r . Z . " den diplomarischen Verkehr mir Sardinien bringt aus Kopenhagen die folgende relegra- wieder auf den Fuß zu stellen, wie er vor phische Depesche: „Gestern wurde der Ver­ nicht langer Zeit gestellt war. Man hält es trag über den Sundzoll von den betheiligren höhern Ortes nicht der Würde des Oesterrei­ Mächren unterzeichnet. — Nach so langen chischen Staats angemessen, daß dessen Bevoll­ schweren Kämpfen gegen den Sundzoll freuen mächtigter noch länger in einem Lande anwe­ wir uns angelegentlichst über dies Resultat send sei, wo täglich die Person des Oesterrei­ und wünschen der Regierung Sr. Majestät, chischen Monarchen öffentlich angegriffen und wie dem Lande — zumal den Ostseeprovinzen zur Losreißung der Lombardei von dessen Reichs­ — Glück zu dieser guten Errungenschaft. — gebiet aufgefordert wird. Das Interimistikum zwischen der Unterzeich­ I t a l i e n . nung und der Ratification des Vertrages soll in N e a p e l , 2 . M ä r z . ( Z e i t . ) D e r K ö n i g einer Weise arrangirt sein, daß die Schiffe hat dem neugeborenen Prinzen den Namen während desselben den Sundzoll nicht mehr Gennaro Graf von Caltagirone gegeben. zahlen würden. F r a n k r e i c h . M ü n c h e n , 1 4 . M ä r z . ( N . P r . Z . ) D i e P a r i s , l0. März. (A. A. Z.) Die Gemahlin des zweiten Bruders des Königs Neuenburger Conferenz nimmt bei weitem Max, Ihre Kaiserliche Hoheit die Prinzessin nicht den günstigsten Fortgang, an den anfangs Luitpold, Tochter des Großherzogö von Tos­ geglaubt worden. Die dritte Sitzung, zu kana, welche schon einige Tage an einem Lun­ welcher auch der Schweizerische Vertreter bei­ genleiden krank darniederliegr, war heute Vor­ gezogen werden sollte und die auf gestern mittag in Folge der Entleerung eines inneren anberaumt war, dürfte, wenn wir gut un­ Gefäßes so nahe daran ihr Leben zu verlieren, terrichtet sind, auch heute noch nicht starr­ daß man ihr die heiligen Srerbe-Sacramente finden, es heißt, daß Graf Hatzfeldt die völ­ — 83 — lige und absolute Verzichtleistung (auch auf L o n d o n , 1 6 . M ä r z . W i e d e r m i n i s t e r i e l l e Titel, Fahne u. s. w.), welche die Conferenz „Observer" zuversichtlich meldet, wird die in der zweiten Sitzung von ihm verlangte, Auflösung des Parlaments am 26. März er­ über seine Instructionen hinausgehend gefun­ folgen und die letzte Sitzung am 23. März den und sich eine Frist zum Einholen neuer starrfinden. Die Neuwahlen würden demnächst Weisungen aus Berlin erbeten habe. binnen 14 Tagen ihren Anfang nehmen. P a r i s , 4 2 . M ä r z , ( S t . - A . ) E i n e D e ­ T ü r k e i . pesche von heute aus Marseille lauter: Neri- G a l a c z , 4 . M a r z . ( N . P r . Z . ) V o r mon Khan und Mirza Ebol Khan, Überbrin­ mehreren Tagen ist Omer Bey zur großen ger des zu Paris unterzeichneten Englisch- Verwunderung des Oesterreichischen Occupa- Persischen Vertrages, sind heute von hier nach rions - Commandanten von Sulina mir 160 Konstantinopel abgereist. Mann Türkischer Truppen dorr eingerückt, um Aus Paris vom lt. März wird dem „Nord" Sulina und das Donau-Delta in Besitz zu geschrieben: „Hier im Ministerium des Aus­ nehmen. Znzwischen ist hier der Befehl zum wärtigen eingetroffene Depeschen berechtigen zu Abzugs der Oesterreicher aus Sulina einge­ dem Glauben, daß der Kaimakam der Moldau troffen. Theodor Balsch, dessen Tod gemeldet worden, C h i n a . den Folgen einer Vergiftung erlegen ist." (St. - A.) Im Ganzen sollen in Kanton bis zum 30. Zannar 7000 Häuser von den S p a n i e n . Engländern in den Vorstädten eingeäschert wor­ (N. Pr. Z.) Zn der Mexikanischen Dif­ den sein. Am 12. Zanuar wurden die Ope­ ferenz soll die Französische Negierung ihre Ver- rationen gegen die unglückliche Stadt mir be­ mittelung angeboten und zugleich mehrere Kriegs­ sonderer Energie eröffnet. Schon am frühen schiffe nach Vera-Cruz beordert haben. Morgen wurden vom Durch-Folly-Fort Ab­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . teilungen mir Handgranaten, Fackeln, gebeer­ L o n d o n , 1 3 . M ä r z . ( T e l . - B u r . ) I m tem Werg u. s. w. in die Stadt gesandt, Oberhause gab Clarendon eine Skizze des mir welche die engen Straßen der südlichen Vor­ Persien abgeschlossenen Vertrages: 1) Persien städte, die bis dahin noch unversehrt waren, respectirt die Unabhängigkeit HeratS und Afgha­ niederbrennen sollten. Bei dieser Gelegenheit nistans. 2) Wenn ein Streit zwischen Pe-r- traf eine aus 16 Mann bestehende Abtei­ sien und Afghanistan auszubrechen droht, so lung zuerst auf einen Chinesischen Wachtposten, sucht Persien zuerst Englands Vermittelung der Feuer auf sie gab, darauf wurde sie von nach. 3) Ist es zum Kriege zwischen diesen ungefähr hundert Chinesischen Soldaten an­ Ländern gekommen, so kann Persien Herat gegriffen und entkam nur mir genauer Noch. wieder zum Nachcheil Afghanistans erobern. Andere Abtheilungen vom „Barracouta", 4) Zn commercieller Hinsicht wird England „Encounter" und „Niger" entsendet, war­ von Persien den meist begünstigten Staaten fen Brandfackeln in die westlichen Vorstädte. gleichgestellt. 6) Der bisherige Bevollmächtigte Erst nachdem auf solche Weise die Brandle­ Englands, Murray, wird in Teheran ehren­ gung gelungen war, ward von den Schiffen voll aufgenommen. 6) England übt auf Per­ mit glühenden Kugeln nachgeholfen. Eine sische Unterthanen nur dann Schutz aus, wenn Abrheilung vom 69. Regiment, welche die derselbe verlangt wird. — Beide Häuser ha­ Spiegelstraße anzündete, wurde, als sie sich ben sich vertagt. der Stadtmauer näherte, mit Kugeln begrüßt L o n d o n , ! 4 . M a r z . D i e W o g e n d e r und verlor 2 Mann, während 8 Mann ver­ Wahlbewegung fangen schon an, im ganzen wundet wurden. Zn der Nacht vom 12. auf Lande ziemlich hoch zu gehen. Zn der Haupt­ den 13. Zanuar gewann der Brand an Aus­ stadt drängen sich Vertrauens-Versammlungen dehnung; im Osten der Factoreien gelang die für die Minister, Vertrauens-Meerings, Ver- Einäscherung der Häuser vollständig; im We­ tranens-Neden, Placatx und Zeitungsartikel sten derselben blieben noch mehrere Wohnun­ mit Mißtrauens-Versammlungen, Mißtrauens- gen unversehrt. Banquecs u. s. w. Daß die Minister die Ueber die neuesten Vorgänge in Nanking Stimmen der Mehrheit für sich haben wer­ (der Residenz des Gegenkaisers), woher man den, scheint keinem Zweifel zu unterliegen. so lange nichts vernommen hatte, berichtet der — 84 — bekannte Ol. Bridgman in einem auSführli. auch der berühmte Porzellan-Thnrm in Nan­ chen Briefe vom L. Januar d. I. an die Re­ king völlig zerstört, angeblich, weil sich meh­ daktion des „North China Herald" Folgendes: rere schwere Geschütze in demselben befanden." „Drei Manner, ein Chinese und zwei mit — AlS die Berichterstatter des Hrn. Bridg- der Chinesilchen Sprache völlig Unbekannte, man Nanking verließen, ging daS Gerücht, welche seit dem Frühling vorigen Jahres im baß der schon erwähnte Nebenkönig, welcher Heere des GegenkaiserS gedient hatten, waren Schih Tahkai heißt, dem Gegenkaiser nach in Folge der gleich zu erwähnenden blutigen dem Leben trachte; daS Complotk sollte binnen Ereignisse in Nanking, wovon sie Augenzeugen drei Tagen zur Ausführung kommen. Als gewesen, heimlich entwichen und kamen nach die drei Flüchtlinge die Stadt in nicht sehr Schang»Hae, wo sie nun Nachstehendes aus­ großer Entfernung hinter sich hatten, vernah­ sagten, waö wir hier kurz berichten. Der un­ men sie in der Richtung nach derselben eine ter dem Titel des Königs des Ostens bekannte laute Kanonade. hohe Würdenträger des GegenkaiserS, namenS J a p a n . Dschang, der sich allinälig selbst als Kaiser ge- In einem Schreiben aus Batavia vom derdete, wohnte in einem mit allem möglichen 9. Januar, welches ein Holländisches Blatt, LuxuS eingerichteten Paläste in Nanking, den der „Nordbrabander", enthält, wird mitgetheilt, ex fast gar nicht mehr verließ, weil er dort baß sich die Engländer auch in Japan in ei» in der ausgesuchtesten Ueppigkeit schwelgte. nem Confiict verwickelt finden, dessen Ausgang In seinen Anmaßungen ging er zuletzt so weit, nicht abzusehen sei. „Ein Englisches Damps- daß er ein Complotk wider den Gegenkatser boot", sagt das Schreiben, „hat den Hafen anzettelte, bei dem eS auf dessen Ermordung von Nagasaki forcirr und sich, nachdem eS die abgesehen war. DieS ward indessen verrathen, Kette, welche den Hafen sperrte, gesprengt und der Gegeokaiser verlor keinen Augenblick, harte, mit noch einer Kriegöfregatte in den seinen zweiten höchsten Beamten, den König Hafen vor Anker gelegt. Obwohl Nagasaki, deS Nordens, namenS Wei, insgeheim zu de» besonders nach jener Seite hin, stark befestigt auftragen, den König des Ostens sammt sei­ ist, so haben es die Japanesischen Behörden nem Anhange aus dem Wege zu räumen. doch nicht gewagt, die Kriegsfahrzeug« mit Dieser Befehl ward in umfassendster Weise Gewalt zu vertreiben." ausgeführt. W'i besetzte zur Nachtzeit den Palast des Königs des Ostens. Als und »he N e u e s t e P o s t . der Morgen graute, waren sämmlliche Be­ S t . P e t e r s b u r g , 3 . M ä r z . D i e N r . wohner deS Palastes, Männer, Weider und 18 dtr „SenakS-Zeitung" enthält das Aller­ Kinder, niedergemetzelt. Als diese Blutthat in höchst durchgesehene Reglement der „Gesellschaft der Stadt ruchbar wurde, ließ der Gegen- für daS Nähen von Mannskleidern", deren kaiser das Gerücht verbreiten, Wei habe seine Hauptzwecke sind: 1) dem Publicum Kleider Befehle überschritten, und verurtheille ihn und vom besten Stoff und Schnitt und von soli­ seine Offiziere zur Bastonade. DaS Urtheil der Arbeit zu einem Preise zu verschaffen, der wurde auf's Grausamste vollzogen. Darauf mindestens um ein Viertel billiger ist als der forderte der sogenannte Nebenkönig, welcher gewöhnlich«; 2) der Entwicklung und Ver­ sich damals in der Provinz Ganhwui befand, vollkommnung des Schneid,rhandwerkS in die den Kopf d,S unglücklichen Wei, und erhielt Hände zu arbeiten und zu dem BeHufe Lehr­ ihn in einer Ktste nebst einigen Köpfen der linge anzunehmen, welche sich unter Aufsicht Offiziere des W'i zugeschickt. Auch die Sol­ erfahrener Meister zu tüchtigen Schneidern daten Wei's mußten darnach ihre Anhänglichkeit ausbilden sollen; und 3) zum Verbrauche ein­ an ihren Führer mit dem Leben büßen. Ihre heimischer Fabrikate mitzuwirken. — Die Ge- Zahl beUef sich auf mehr als dreißigrausend, die fellschaft wird auf Actien errichtet; die Grün­ sämmtllch geschlachtet wurden. Drei Monate der derselben sind die Kaufleute Peter Ehe- währte dies Morden, Leichen wurden auf vard und Karl Launitz. Leichen gehäuft, und nachdem daS Blutbad D ä n e m a r k . geendet, zog der Gegenkaiser alle Habe der K o p e n h a g e n , 1 6 . M ä r z . ( Z e i t . ) „ F l y - Gemordeten ein und ließ auch Dschang's Pa­ veposten" meldet die gestern Abend erfolgte last verwüsten. Bei dieser Gelegenheit ward Unterzeichnung des Sunbzoll - Vertrages mir — 85 — folgenden Worten: „Sonnabend Abend 9 Uhr. Sund oder die Belke passirendeS Schiff unter am 14. d., waren sämmtliche Herren Delegir- irgend einem Vorwande anzuhalren oder durch­ len bei den Sundzoll'Conferenzen in der Woh­ suchen zu lassen. Die in Rede stehenden Ab­ nung des Zollkammer - Direktors Bluhme im gaben dürfen auch nicht etwa in der Form Palais beS Prinzen Christian auf Amalien­ und unter dem Namen neu angeordneter Schiff- berg versammelt, um den jetzt abgeschlossenen fahrtSgelder oder Zölle wieder hergestellt wer­ General-Traktat über die Ablösung des Sund- den (Art. I.); 2) die in den Dänischen Ge­ zolleS für alle seefahrenden Nationen zu un­ wässern und an den Dänischen Küsten beste­ terzeichnen. Nach dieser freudigen Begeben­ henden Leuchtfeuer und sonstigen SchifffahrcS- heit wird man unverzüglich zum Abschlüsse Anstalten im besten Zustande zu erhallen, auf aller (16) Specialverträge über den Ablösungss deren für die fremde Schifffahrt kostenfreie ModuS für jeden einzelnen Staat, so wie zu Vermehrung und Verbesserung sters bedacht zu Unterhandlungen mir denjenigen Staaten schrei­ nehmen, den Lootsendienst im Kattegat, Sund ten, welche bei den Conferenzen nicht reprä­ und den Gelten gehörig zu überwachen, die sentier waren, z. B. Portugal, Nordamerika, Taxe der Lootsen nur im Interesse der Schiff­ Brasilien u. s. w. fahrt selbst zu erhöhen, und Privat-Unterneh- K o p e n h a g e n , 1 7 . M ä r z . ( N . P r . Z . ) mern, fremden wie Dänischen, den Betrieb der Der am vorigen Sonnabend Abends 11 Uhr Schleppschiffahrt im Sunde und den Bellen abgeschlossene Sundzoll - Vertrag ist von den zu gestatten (Art. II.); 3) sich mit Schweden Bevollmächtigten Nord-Amerikas, Brasiliens, über den Fortbestand der bisherigen Leuchtfeuer Portugals und Spaniens noch nicht unter­ an den Schwedischen und Norwegischen Kü­ zeichnet worden. Preußen wurden in der letz­ sten, welche zum Schutze der Fahrt durch den ten Sitzung noch einige Zugeständnisse gemacht. Sund und den Eingang des KattegakS dienen, Die Regierung ist gegenwärtig mit Ausarbei­ zu verständigen (Art. II.); 4) auf allen Ve» tung von 16 Special - Verträgen auf Grund bindungS-Slraßen und Canälen, zwischen der deS genannten Plenar-VertrageS beschäftigt. Nordsee, der Elbe und der Ostsee, den beste­ So eben ist das vom Reichstage in letzter henden Transitzoll gleichmäßig auf 16 Silling Session angenommene Gesetz mit Königlicher für 5l)0 Pfd. Dänisch herabzusetzen und dieje­ Sanktion versehen und veröffentlicht worden, nigen Transitzoll-Befreiungen «inrreten zu las­ wonach kein Däne seine Kinder mehr taufen sen, welche auf einigen dieser Straßen gegen­ zu lassen braucht. Doch sollen die Aellern wärtig stattfinden. Jede etwa späterhin einer gehalten sein, vor Ablauf des Jahres den einzelnen Stiaße rücksichtlich deS Transitzolles Namen deS Kindes — in die Kirchenbücher gewährte Begünstigung wird gleichzeitig den eintragen zu lassen. — Aus Schweden erwar­ übrigen Straßen und Canälen zu Th'il. (Art. tet man mit dem Frühjahr eine neue Schaar II.) II. Ein jeder der übrigen an diesem von Mormonen, welche zum Salzsee nach Vertrage theilnehmenden Staaten verpflichtet Utah in Nord-Amerika ziehen. sich, als Entschädigung an Dänemark eine sti- D e u t s c h l a n d . pulirke Summe (die Detailzahlen fehlen noch) B e r l i n , 1 9 . M ä r z . ( N . P r . Z . ) D e r zu zahlen. Es wird jedem Staate freistehen, am 14. d. M. zu Kopenhagen unterzeichnete seinen Antheil binnen 20 Jahren mittelst glei­ Sundzoll.Vertrag ist zwischen Dänemark einer­ cher halbjährlicher Raten, welche das Capital seits, und Belgien, Frankreich, Großbritannien, und die Interessen für die Rückstände begrei­ Hannover, den Hansestädten, Oldenburg, Preu­ fen, abzutragen. — Jeder Staat hat durch ßen , Rußland und Schweden und Norwegen Separat - Uebereinkunfr mit Dänemark über andererseits abgeschlossen. In demselben ver­ den Modus und den Ort der Zahlung, den pflichtet sich nach der Zeit: I. Dänemark: CourS, nach welchem dieselbe zu leisten, und 1) Die bisher unter der Benennung voo über die Bedingungen der völligen oder, je Sund- und Bell-Zoll, Feuergeldern :c. von nach Vorbehalt, theilwcisen Amortisirung sei­ den den Sund oder die Belte passirenden Schif­ nes AntheileS sich zu verständigen. (Art. IV., fen und deren Ladungen erhobenen Abgaben, V., VI.) — Die von Seiten Dänemarks gleichviel, od die Schiffe nur durchfahren oder übernommenen Verpflichtungen treten mit dem in Dänische Häfen einlausen, vom 1. April 1. April d. I. in Kraft. Der Austausch d. Z. ab nicht mehr zu erheben, auch kein den der Ratificationen des Vertrages soll gleich» — 66 — fall« wo möglich bis dahin in Kopenhagen er- wird, nur weil er Geld hat, um nach Ame­ folgen. (Art. VIII.) Diejenigen Staaten, rika auswandern zu können." deren innere Verhältnisse eS erheischen, haben F r a n k r e i ch. sich verpflichtet, die verfassungsmäßig erforder» P a r i s , 1 6 . M ä r z . ( O s t s e e - Z t g . ) M a n liche Genehmigung zuvor binnen kürzester Frist ist hier der festen Ueberzeugung, daß die Neu- zu erwirken. (Art. VII.) Endlich ist zu be­ enburger Conferenz die Ordnung der streitigen merken, daß Dänemark sich daS Recht vorbe­ Angelegenheit bald bewerkstelligen werde. DaS halten hat, sich mit den an dem Vertrage Pariser Cabinet drängt zu einem raschen Ab­ nicht betheiligren Staaten wegen der Zollbe- schlüsse, und Graf WalewSki hat gestern ein« handlung und ihrer Schisse besonders, jedoch iange Conferenz mit dem Grafen Hatzfeld? dergestalt zu verständigen, daß weder Unter­ über diesen Gegenstand gehabt. Der Franzö- suchung noch Anhalten solcher Schiffe wird sische Minister hat dem Preußischen Gesand­ stattfinden dürfen. ren auf Befehl des Kaisers bei dieser Gele­ Die Dänische Regierung hat sich laut einer genheit ein« Verbalnote mirgerheilr, die dieser ministeriellen Erklärung im Englischen Parla­ augenblicklich auf telegraphischem W«ge seiner ment beim Abschluß deS Sundzoll-VertrageS Regierung kund machte. Zugleich ist ein Fran- durch ein Protokoll das Recht vorbehalten, zösijcher Courier mit Depeschen d,S auswärti­ bis zur Auswechselung der Ratification von den gen AmreS an den Herrn de Moustier nach passirenden Schiffen eine Art Sicherheit dafür Berlin abgegangen. zu erheben, daß sie für den Fall der Nicht- P a r i s , 1 6 . M ä r z . ( S t . - A . ) A m K a i ­ Ratification den Zoll entrichten. serhofe im Tuilerienschloß feiert man heute D r e s d e n , 1 9 . M ä r z . ( T e l . - B u r . ) N a c h den GeburtStag des Kaiser-Kindes. einer Mitkheilung deS ,/Dresdner Journals" S p a n t e n . ist die Prinzessin Marie Louise, Stiefmutter (St.-A.) Eine Depesche auS Madrid deS Königs Johann von Sachsen, gestern vom 16. März meldet, daß der Mexikanische Nachmittag in Rom gestorben. Gesandte daselbst angekommen ist. S c h w e i z . G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . (N. Pr. Z ) Dem früheren Grimselwirkh L o n d o n . 1 5 . M ä r z . ( S t . - A . ) H e u t e Peter Zybach, oer dekannlllch im Jahre 1LZ3 begab sich «ine Deputation auS der City, den wegen Brandstiftung zum Tode verurtheilr, Lord-Mayor an der Spitze, zu Lorv Palmer­ vom großen Rache aber zu 20'jähriger Ket- ston (in dessen Privatwohnung) und überreichte renstrafe begnadigt wurde, har der Berner ihm die von dem Guildhall - Meeting gefaßt« RegierungSrath, nachdem erst 4 Jahre seit der Vertrauens - Resolution. That verflossen sind, den Rest der Strafzeit Die kriegerischen Vorbereitung«» gegen China erlassen , bez. dieselbe in Landes - Verweisung werden in großem Maßstade getroffen, und umgewandelt. Gleiches ist seinen drei Knech­ namentlich ist die Admiralität darauf bedacht, ten widerfahren, von denen zwei zwölfjährige eine ansehnliche Zahl von kleinern Dampf- und einer elfjährige Kettenstrafe erhalten hat­ Kanonenbooten abzuschicken, da diese sich zur ten. Zybach muß dieselben in die Möglichkeit Kriegführung gegen die Chinesen geeigneter versetzen, mit ihren Familen nach Santa Fö als die großen schweren Fahrzeuge zeigen dürf­ in Süd-Amerika auszuwandern. Dieser Be­ ten. Es befinden sich gegenwärtig 15 größere schluß erregt in Bern allgemeines Aussehen. Segel - Kriegsfahrzeuge mir 374 Geschützen Der conservcilive „Obcrl. Anz." schreibt dar­ theilS auf den Chinesischen Stationen, theiiS über: „Man fragt sich mit Recht, woher der auf dem Weg« dahin; außer diesen 19 Dam­ RegierungSrath als vollziehende Behörde ein pfern mit 191 Geschützen. Nachgeschickt wer­ so exorbitantes Reckt hernehme, einen Beschluß den mit Truppen und Kriegsbedarf jeder Art des Großen RathkS förmlich zu kassiren und 25 Dampfer mir 237 Geschützen, unter die­ eine Straf - Umwandlung zu verfügen, welche sen 5 Kzß zur Errei­ sammr allen dazu gehörenden Etablissements chung dieses letzteren Resultates kürzlich ein auf Befehl der Chinesischen Behörde zerstört Einverständniß zwischen Frankreich und Eng­ sind. Dabei haben außer dem vor längerer land erzielt worden ist. Diese letztere Macht Zeit geraubten ,,Mr. Cowper" vorzüglich Ame­ schickt dem Admiral Scymour zahlreiche Ver­ rikanische Häuser gelitten. — Zn Schang- stärkungen. Frankreich seinerseits hat in An­ Hae und Fuh - Tschau sind die Verhältnisse betracht der Operationen deS nächsten FeldzugS noch ungetrübt, obgleich auS Peking Befehle die Flotte des AdmiralS Guerrin in den Chi­ eingegangen sind, die Fremden zu vertreiben nesischen Gewässern gelassen, und diese Flotte und jeden Verkehr mit ihnen abzubrechen. Doch soll ihre Bemühungen mit derjenigen combini- ist man auf seiner Hut. Zn Schang-Hae ist ren, die der Admiral Rigault befehligt." ES daS Gerücht von der Ersetzung Ach'S durch hat ganz den Anschein. als wolle Frankreich einen andern General-Gouverneur, der Voll» alle Gemeinschaft mit dem bisherigen Auftre­ machten zur friedlichen Beilegung des Strei­ ten England's. das allerdinqs von ,Zivilisa­ tes habe, erneuert aufgetreten. Der von Pe­ tion und Humanität" nichts an sich tragt, king angelangte Befehl, die Fremden zu ver­ von sich ablehnen und das weitere Vorgehen treiben, deutet indeß auf keine friedliche Stim­ zu Gunsten der ,,Eröffnung China'S" als et­ mung am Kaiserl. Hofe. — Den Portugiesi­ was ganz Neues darst'llen. Jedenfalls wird schen Behörden in Makao ist von Seiten der der Haß der Chinesen sich vornehmlich gegen Chinesen notificirt, daß sie für einen etwa die Engländer wenden, und Frankreich und die entstehenden Schaden keine Verantwortlichkeit damit eng verknüpfte katholische Mission wer­ übernehmen wollten. den auch hier, wie schon in anderen Gegenden (St.-A.) AuS Marseille. 15. März wird deS Orients, den Gewinn davon tragen. telegraphirt: „Nachrichten aus Hongkong vom Der in Schanghai erscheinende ,,North 30. Januar zufolge hatten die dort lebenden China Herald" schreibt über die in Folge der Europäer gedroht, die Chinesen, welche sich Feindseligkeiten der Engländer in Kanron von eines Vergiftungs-Versuches gegen Sir John der Chinesischen Regierung getroffenen Maß­ Bowring und einen Theil der ausländischen regeln : Wir erfahren auS sehr zuverlässiger Bevölkerung schuldig gemacht hatten, um'S Quelle, daß, in Folge der „Rebellion der Leben zu bringen, wofern nicht der Gouver­ fremden Barbaren in Kanton", die Aufmerk­ neur ihre Hinrichtung verfüge. Die Englischen samkeit der Regierung in Peking bereits auf Truppen beobachteten fortwährend «ine streng die Vertheidigung von Tienrsin, dem „Hafen defensive Hallung. — Die Spanier erwarte­ der Residenz", gerichtet worden ist, — woraus ten, um die Ermordung ihres ConsulS zu rä­ deutlich genug die Stimmung und Absicht des chen , die Ankunft eines Regiments auS den Kaisers und feines Cabiners wahrgenommen Philippinen." werden kann. Die fremden Regierungen ha- — 88 — den bis jetzt noch nicht, wie wir besorgen, die wöhnlichen und Schwarzschen Dampf- rief gewurzelt» und halsstarrige Abneigung recht brenn- und Destillir-Apparate, gemäß begriffen. mir der sie zu kämpfen haben wer- den, ehe zwischen ihnen und der Mandschu- prompter und reeller Bedienung, zu lie­ Herrschaft friedliche und vollständige Bezie­ fern verspreche. hungen eintreten können. Die ausgedehnten Meine Wohnung ist in der Königs­ VerlheidigungSwerke an der Mündung deS s t raße. F . Mar t insen, FlusstS (Peiho) auf beiden Ufern können Kupferschmiede-Meister. 3 leicht mit Soldat«,, und Geschützen besetzt werden. Eine Operation gegen diese und ein Pernau, den 15. Marz 1857. Marsch auf Peking sollten nicht ohne eine Durch den vortheilhasten Ankauf einer b«« Macht unternommen werden, welche zugleich deutenden Quantität Farbestoffe bin ich in den im Stande wäre, die Hauptstadt deS Reiches Stand gesetzt, einem verehrten Publico wein« zu erobern und zu halten/' DaS Englische Färbereien zu ermäßigten Preisen zu stellen, Blatt warnt also davor, eine Expedition ge­ so baß ich von jetzt an gen P?k«ng, wie sie von England im Verein einen Tuch-Mantel für 8t) Kop. Sild., mit Frankreich beabsichtigt wird, sich als be­ ein wollenes Kleid ,, 60 ,. ,, sonders leicht vorzustellen. Tientsin am Peiho einen seidenen Hut „ 16 ,, ,, ist eine sehr große und lebhafte Handelsstadt, zu färben übernehme. welche nicht viel geringer bevölkert ist als Prompte und reelle Bedienung versprechend, London. empfiehlt sich ganz ergebenst C - F . G e r o l d , Bekanntmachungen. wohnhaft im Vockrorhschen Haus«. 1 Von der Pernauschen Port-Tamoschna wird Lein zur Besorgung zur Bleiche nach dem deSmittelst bekannt gemacht, daß am 18. Marz Küstorate Torg«l. wo seidiges für anderthalb c. Vormittags 11 Uhr nachdenannte consis- Kopeken Silber die Weberelle gebleicht wird, cirte Waaren, als: 19 Kisten Finnländische n i m m t a n K ü s t e r L o r e n z s o n n . 2 Cigarren, 112^ Arschin Z'tz. 1OO^ Arschin Das in der Borstadr belegene KosinSkische buntes Boumwollenzeug, 26 Arschin Shir- Wohnhaus st,hr zum Verkauf. Koufliedhaber ting. 11 Arschin Parchent, 39^ Arschin wol­ wollen sich gefälligst der Bedingungen wegen lenes einfarbiges Zeug. 20^ Arschin Gardinen- a n d e n S c h u h m a c h e r m e i s t e r H e r r n H u p e l Mousselin, 6 seidene Tücher, 1 bunte Thee- wenden. 3 serviette, 3 weiße Leinservietten, 106^ Ar­ schin weiße Spitzen, 6 große wollene Tücher, In der Stadt Pernau ist ein steinernes 1 wollenes Camisvl, wohlriechende Seife, WohnhauS unter annehmbaren Bedingungen Porte-MonnaieS, Nahnadeln, schwarzes Band zu verkaufen. Näheres in der Wochenblatts- und Schnur, Dleifedern, 6 KalbS- und 2 Expedition. i Iltisfelle, im Zoll-Packhause öffentlich verstei­ gert werden sollen. Pernau, Port-Tamoschna, Innerhalb drei Wochen werbe ich Pernau den 26. Februar 1867. v e r l a s s e n . F r . H ö q e r s t ä d t . 2 No. 181. Zollverwalter Brosse. 1 Pernau, den 8. März 186?. Innerhalb vierzehn Tagen verlaßt Pernau Einem hohen Adel und geehrten Pu­ L . W . P o c k w i t z . 2 blice mache ich die ergebene Anzeige, daß ich allhier als Kupferschmiedemeifter die Vom 8. bis zum 16. März. ehemalige Johannsonsche Kupferschmiede- Getankte. St. Elisab..Kirche: Abo Zaak. Werkstätte betreibe, und alle in diesem verstorbene. Sk. Elisabeth'-- Kirch«: Fache einschlagende Arbeiten als: Kupfer- Adolph Blonde, alt 24z Z, — Pauline und Messing-Geräthe, wie auch die ge­ Rosalie Zaanson, alt 18 Tage. Im Namen de» Gen.,Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Lensor R. Jacoby. ochenblatt. .N 12. »8S7 Sonnabend, den 23. März. Ausländische Nachrichten. Gottlieben und empfingen daselbst die Taufe. D ä n e m a r k . Nächstens wird sich eine größere Partie Mor­ monen aus Thurgau, darunter mehrere Mad­ K o p e n h a g e n , 1 9 . M ä r z . ( H . C . ) A u S chen von 16 bis 18 Jahren, an den Salzsee dem am 14. d. M. abgeschlossenen Definitiv- begeben. Vertrage in Betreff des Sundzolls ergiebr sich, daß die ganze Ablösungssumme 30,476,326 I t a l i e n . Thlr. R.-M. beträgt, wovon Großbritannien (St.-A.) Am 16. März wurde zu Nizza die erste Strecke der Eisenbahn von Villafranca 10,126,866, Nußland 9,739,993, Preußen, 4,440,027, Schweden 1,690,603, die Nie­ f e i e r l i c h s t e r ö f f n e t . Z . M . d i e K a i s e r i n - Mutter von Rußland, gefolgt von dem derlande 1,403,060, Frankreich 1,219,003, Norwegen 667,226, Mecklenburg 373,663, Großfürsten Konstantin und der Großfür­ stin Olga, wohnte der Feierlichkeit bei. Der Belgien 301,466, Bremen 218,686, Han­ nover 123,387, Hamburg 107,012, Lübeck Syndicus überreichte I. M. der Russischen 102,996, Oesterreich 29,434 und Oldenburg Kaiserin eine goldene Scheere, mir welcher 23,127 Thlrn. R. - M. zu entrichten haben. sie das schwarze Band durchschnitt, das quer Hiezu kommen noch die von den auf der Con­ über die Bahn gezogen war. ferenz nicht repräsentirten Staaten, nämlich N i z z a , 1 9 . M ä r z . ( S t > - A . ) S e . K ö - Portugal, Spanien und Neapel, sowie Nord­ nigl. Hoheit der Prinz Carl von Preußen amerika zu entrichtenden Beträge, und der wird morgen über Marseille hier erwartet und auf Dänemark selbst fallende Antheil der Ca- Ihre Maj. die Kaiserin - Mutter von pitalisation, wodurch die Gesammr-Ablösung Rußland begleiten. auf ca. 36 Mill. R.-M. anwächst. ,,Dag- Se. K. H. der Großfürst Konstantin bladet" will wissen, die Vereinigten Staaten von Rußland hat, wie die „A. A. Ztg." würden durch einen besonderen Vertrag, der meldet, während seiner Reise durch Piemont jetzt in Washington zur Verhandlung steht, neben andern militairischen Anstalten auch die dieser Uebereinkunfr beirreren und eine Ablö­ Werke der Festung Alessandria in Augenschein sungssumme von 700,000 Thlrn. R.-M. be­ genommen. Von dort besuchte der Großfürst zahlen. Auch mir den übrigen Staaten ge­ daS Schlachtfeld von Novi, wo der Marschall denkt man in kurzer Frist ahnliche Convenrio- Suworoff im Zahre 1799 die Franzosen un­ nen zu Stande zu bringen. ter Zouberr schlug. Der Großfürst betrach­ D e u t s c h l a n d . tete mit der Karte in der Hand alle strategi­ K o n s t a n z , 1 9 . M ä r z . ( F r . P - Z . ) Z n schen Puncte und wußte sich hinsichtlich der unserer Nachbarschaft, im Canron Thurgau, damaligen Aufstellung der beiden Armeen treff­ hat nun auch der Mormonismus Anhänger lich zu orientiren. Der Russische Genie-Ge­ gefunden. Am Sonnrag, den 8. d., begaben neral v. Todleben befindet sich gegenwärtig sich bei einbrechender Nachr 16 bis 16 Per­ in Nizza, nachdem er sich einige Zeit in Ge­ sonen beiderlei Geschlechts aus dem Thurgau- nua aufgehalten, um die dortigen Milirair- schen Dorfe Tägerweilen an den Rhein bei und Marine-Erablissemenrs kennen zu lernen. V o n d e r I t a l i e n i s c h e n G r ä n z e , 1 3 bürg ist auf den 19. März nach dem Schlosse März. (Fr. P -Z.) Frankreich scheint jetzt be­ Colombier einberufen, um über die Royalisten gierig, das gestörte Einvernehmen mit Neapel zu richten, die sich dem Militärdienste gegen wieder herzustellen, und man läßt die partiellen ihren Fürsten durch die Flucht entzogen. Man Begnadigungen in Paris gerne als einen Weg erwartet, die Anklageakte werde drei Karego- gellen, der dazu führen könnte. Sogar daS rieen aufstellen: „1) nicht zurückgekehrte De­ Englische Cabinet ist der gegenwärtigen Stel­ serteure der Elite (Auszug und Reserve); 2) lung müde, besonders da ihm in diesem Au­ zurückgekehrte Deserteure der Elire; 3) Deser­ genblicke daran liegt, zu erfahren, was denn teure der Landwehr." Die Abwesenden wer­ Amerika mit Neapel für einen Vertrag we­ den in colitumacigm verurtheilt. gen zu erlangender Stationen vorhabe. Nord­ F r a n k r e i c h . amerika treibt nämlich einen sehr ausgedehnten P a r i s , 1 6 . M ä r z . D i e F r a n z ö s i s c h e R e ­ Handel nach dem Mittelmeere und hatte deß- gierung hat, nach dem „Nord", da sie sich halb von Spanien eine Station für seine durch eine genaue Untersuchung von der Hal­ Kriegsfahrzeuge auf der Znsel Mahon conce- tung der in Frankreich sich aufhaltenden Neu- dirt erhalten. Die Reibungen zwischen Spa­ enburger Royalisten überzeugt hat, die Rekla­ nien und den Amerikanern haben beide Theile mationen der Schweizerischen Behörden, welche in neuester Zeit dieses Verhältniß aufzulösen die Jnternirung derselben forderten, zurückge­ veranlaßr. Die Vereinsstaaten trafen deshalb wiesen. ein Abkommen mir Piemonr, das ihnen im P a r i s , 1 9 . M ä r z . ( S t . - A . ) I m M i - Golfe von La Spezzia bei Varignano einen nisterrarh soll heute wirklich die Absendung Stationsplatz gewährte, beinahe an demselben von i0,0W Mann nach den Chinesischen Ge­ Puncre, wo jetzt das neue Arsenal errichtet wässern beschlossen worden sein; dieser Be­ werden soll. Piemonr hat nunmehr den Ame­ schluß ist auf dringendes Anhalten Englands rikanern den Vertrag gekündigt und die de­ gefaßt worden. Man möchte der Französischen mokratische Republik suchte und fand ein wil­ Regierung einen Theil der Mitschuld aufladen liges Ohr bei dem Herrscher Beider Sicilien. für das, was dorr geschieht, aber die Eng­ Der König von Neapel ist nun im Begriffe, länder verrechnen sich, sie sind bereits engagirr, der Republik einen oder mehrere Starions-- auf sie fällt alle Verantwortung für jenen plätze, sowohl auf dem Festlande von Neapel fürchterlichen Verbrauch von Menschenleben. als auf der Insel Sicilien einzuräumen. Die Ueber die Neuenburger Angelegenheit wird Amerikanischen Fregatten,,Susquehana" und dem ,,Nord" geschrieben: Während der Sus­ „Congreß", vom Geschwader des Commodore pension der Conferenzen, hat der Graf Hatz­ Beers, der vor Genua liegt, sind deshalb ab­ feld häufige Besprechungen mir dem Grafen gegangen, um die bestimmten Standplätze in Walewski, die sich auf den eigentlichen Grund Augenschein zu nehmen. Mau spricht sogar der zu lösenden Frage beziehen, namentlich von Brindisi, einem Punkte, der Oesterreich auf die Garantieen, welche Preußen für die nicht ganz gleichgilrig sein kann. Den Eng­ Personen und die Güter der Royalisten von ländern sind Amerikanische Stationen in die­ der Schweiz fordert. Was die Formfrage be­ sen Gewässern eben kein erquickender Anblick, trifft, mir der gegenwärtig die Bevollmächtig­ und dem Könige von Neapel ist es seinerseits ten beschäftigt sind, so scheint Preußen zur nicht unlieb, eine andere befreundere Seemacht Nachgiebigkeit wenig geneigt zu sein, und wird, zu haben, nachdem ihm Großbritannien so wie man versichert, darin durch Oesterreich unsanft nahe getreten ist. Dieser Umstand unterstützt. Die Diplomarie glaubt also, daß dürfte nicht wenig dazu beitragen, die Ansich­ die Conferenz, um zu Stande zu kommen, die ten in London milder zu stimmen, vorzüglich Vorschläge in anderer Form machen und zum da Lord Palmerston daran gelegen sein muß, Ausgangspunkt nicht das Aufgeben der Sou- versöhnlicher zu erscheinen, als ihn seine Feinde verainecät auf Neuenburg von Seiten Preu­ gerne darstellen. Neapel hat jedenfalls durch ßens, sondern die Anerkennung dieser Souve- die letzten Vorfälle in England bessere Aus­ rainerär, gemäß dem Londoner Protokoll, neh­ sichten erhalten. men werde. S c h w e i z . S p a n i e n . (N. Pr. Z.) Das Kriegsgericht von Neuen­ M a d r i d , 12. März. (Zeit.) DaS Kriegs­ gericht hat nach langer Berarhung den Ge­ Haus-Sitzung erklärte Lord Clarendon als Ant­ neral Prim zu sechsmonatigem Gefängniß wort auf eine Frage Lord Eglinton's nochmals, verurtheilr. die Negierung habe die Absicht, ihr Protecto- M a d r i d , 4 4 . M ä r z . ( H . C . ) G e s t e r n rat über Persien aufzugeben. Auf eine In­ kam Hr. Sorela, der gewesene Vertreter Spa­ terpellation Lord Hardwicke's erwiderte er, die niens in Mexiko, hier an, und noch an dem­ Französischen und Englischen Flotten hätten selben Tage fand eine lange Unterredung zwi­ die Neapolitanischen Gewässer verlassen, da schen ihm und Herrn Pidal statt. Hr. So­ ihre Regierungen davon in Kenntniß gesetzt rela soll die Zustände in Mexiko der Art ge­ worden seien, daß ihre Anwesenheit geeignet schildert haben, daß man aus demselben auf sei, eine Znsurrecrion im Königreiche beider den unausbleiblichen Sturz der dortigen Ne­ Sicilien zu begünstigen. — Zn der London gierung schließt; auch soll er entschieden der Tavern fand heute Nachmittag ein sehr zahl­ Ansicht sein, daß eine Erhebung zu Gunsten reich besuchtes Meeting starr, in welchem Lord des Generals Santana, von Spanien unter­ Zohn Russell eine Rede hielt und seine liberalen stützt, gelingen würde. Grundsätze betheuerte. Ein Vertrauensvotum Der Pariser ,,Constitutionnel" theilt mit, zu Gunsten seiner Candidatur für die City daß die Spanische Negierung entschlossen sei, ward genommen. — Lord Clarendon erklärte vollständige Genugthuung von Mexiko zu er­ im Oberhause auf eine an ihn gerichtete An­ langen und es verweigert habe, den Mexika­ frage , es sei der Regierung von einem An­ nischen Gesandten am Pariser Hofe zu em­ grisse Brittischer Kriegsschiffe auf Nangasaki, pfangen. — Die ForrS von Veracruz haben von dem Holländische Blätter berichtet haben, auf einige zu der Spanischen Fregatte „Fer- nichts bekannt. rolano" gehörige kleinere Fahrzeuge geschossen. AuS London vom 2t. Marz Nachmittags Der Capirain der Fregatte hat eine Erklärung wird telegraphirt: ,,Das Parlament ist heute verlangt. aufgelöst worden. Zn der Königlichen Rede G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . heißt es, die Auflösung habe den Zweck, die L o n d o n , 4 8 . M ä r z . ( H . C . ) D ' Z s r a e l i öffentliche Meinung über den Gang der Staats- hat eine geharnischte Ansprache an seine Wah­ Angelegenheiten zu Rathe zu ziehen. Das ler erlassen. Er beschuldigt Lord Palmerston Parlament werde sofort einberufen werden, der Doppelzüngigkeit und des bloßen Haschens und die Königin hoffe, daß die Wahl auf nach Zeitgewinn — denn, wahrend er das weise und patriotische Manner fallen werde, Parlament wegen eines Chinesischen Tadelvo­ auf deren Unterstützung Zhre Majestät bei tums auflöse, ersetze er die Militair- und Ci- Aufrechthaltung der Ehre und Würde Zhrer vilbeamten, welche jene tadelnswerthen Hand­ Krone rechnen könne." lungen vollführt, dennoch durch andere. Lord M o n t e n e g r o , Palmerston sei ein eminenrer Mann, aber als (Zeit.) Bekanntlich ist der Fürst nach Pa­ Premier-Minister in falscher Stellung: ein ris gereist, um dort sein bekanntes Anliegen Tory an der Spitze eines radikalen Cabiners. persönlich zu unterstützen. Vor seiner Abreise Demgemäß im Innern an jeder Politik ver­ hat er an den Chef der in Konstantinopel sich hindert , beschäftigte er das Land durch seine aufhaltenden Montenegriner die officielle Mit­ auswärtigen Agressionen. Ohne Princip, habe teilung gemacht, daß er den Snltan als den er nur seinen Namen, um Vertraue» zu er­ rechtmäßigen Souverain aller streitigen, zu der regen — eine Hilfe, die wohl der continen- Czernagora nicht gehörigen, aber zu Cettinje rale Despot eines von Revolutionen erschöpf­ doch im Verbände stehenden Gebiete, wie Kuck, ten Staates gebrauchen könne, aber kein Bri­ Grahowo :c., anerkenne. Da sich auch Herr tischer Minister. D'Zsraeli beschwört sodann von Thouvenel um die Sache interessirt, so das Land, Männer von Principien zu wählen. scheint die Pforte nicht abgeneigt zn sein, in Er selbst wolle die aristokratischen Principien diesfällige Unterhandlungen zu treten. Diese des Landes aufrecht erhalten, nach denen Ge­ Anknüpfungen geschahen hinter dem Rücken walt ein Privilegium, aber ein Privilegium der Oesterreichischen Diplomatie. aller Derer sei, die es verdienen. (H. C.) Nach einer in Paris verbreiteten (St.-A.) Unter dem 49. März, Abends, Nachricht wäre in Montenegro eine Revolu­ wird telegraphirt: Zn der heurigen Ober- tion ausgebrochen, die ihren Grund in dem — 92 — Mißvergnügen der Bevölkerung mit den von schen beiden Staaten als ein vollständiger zu ihrem VZladika in Paris und London unter» bezeichnen. Graf Paar hat mit dem gesamm- nommenen Schrillen zu suchen hätte. ten LegationSpersonal Turin verlassen. Der T ü r k e i . Schutz der O'sterreichischen Unterlhanea im K o n s t a n t i n o p e l , 6 . M ä r z . ( H . C « ) Gebier« der Sardinischen Monarchie ist der Kiamil Pascha, Gouverneur von Zarusalem Preußischen Gesandtschaft in Turin übertra» ist versetzt worden. Sonst erfährt man nichts gen. Die Erklärung des Wiener CabinetS, Erhebliches auS der Türkischen Hauptstadt. baß die Stellung des Sardinischen Gesandten Der Abschluß des Frieden« zwischen England in Wien von der deS Grafen Paar in Turin und Persien hatte große Freude verursacht. in Bezug auf den obwaltenden Conflict unab­ Die hohe Pforte behalt die Souverainerär hängig und daher das Verbleiben des Ersterea der Donau - Mündung und muß sämmtliche auf seinem Posten ungeachtet der Abberufung Ausgaben dafür tragen. Diese sollen durch ei­ d»6 Grafen Paar zulässig sei, ist in Turin nen Tarif gedeckt werden, der von den Schif­ ohne Wirkung geblieben. DaS dortige Cabinet fen aller Nationen gezahlt wird. Zunächst hat die Abberufung des Grasen Paar mit dem ist eS eine Aufgabe der Commission, die Ko­ so eben in Wien angelangten Befehl deS Gra­ sten, welche die Schiffdarmachung in Anspruch fen Cavour beantwortet, dem zufolge Marchese nimmt, festzustellen. Mao ist sehr thätig, Cantone seine Pässe zur unverzüglichen Abreise um diese Angelegenheit rasch in Ordnung zu von Wien verlangt hat. Als Ursachen wer­ dringen. ben neben der rücksichtslosen Sprache der Sar­ G r i e c h e n l a n d . dinischen Presse gegen Oesterreich, insbesondere A t h e n , 1 4 . M ä r z . ( S t . - A . ) D e r a u ­ die Verhandlungen über die Befestigung Alts­ ßerordentliche Russische Botschafter Ozeroff ist sandrias in der Turiner Kammer bezeichnet. hier angekommen. Die vermittelnde Thätigkeit Preußens und Frankreichs behielt demungeachter beharrlich ihr O s t i n d i e n u n d C h i n a . Ziel im Aug«, ohne jedoch eine Ausgleichung H o n g k o n g , 3 0 . Z a n u a r . ( Z e i t . ) Z n deS «rneuerten Zerwürfnisses herbeiführen zu Whampoa haben die Chinesen, gleich nach der können. Die Abberufung deS Grafen Paar Abfahrt deS Britischen Kriegsschiffes „Sibylle", ist daher thatsächlich die Anrworr auf die Ca- alles fremde Eigenthum angezündet, darunter vour'sche Note; ihr« Erwiderung durch eine auch die Werftgebäude von Hunt u. Co., die zweite Oesterreichisch« Note wurde nur vorüber­ faktisch Amerikanisches, aber nominell Engli­ gehend beabsichtigt, ohne wirklich ausgeführt sches Eigenthum waren. Commodore Arm­ zu werden. strong hatte Whampoa verlassen und sich vor B e r i i n , 2 6 . M ä r z . ( N . P r . Z . ) A m die Amerikanischen Magazine in Hongkong 24. d. M. halt« zu Paris die dritte Confe­ postirr. Die Amerikaner — so sagen die Eng­ renz der fünf Bevollmächtigten wegen der lischen Berichte — waren deshalb sehr unzu­ Neuenbürg»? Frage stattgefunden. Eine neue frieden und wünschten, ihr Commodore hätte telegraphische Depesche auS Paris vom 26. von Anfang an sich den Engländern in aktiver März, AbendS, lautet: „Heute (Mittwoch) Weise angeschlossen, anstatt nach der Zerstö­ hat die vierte Conferenz-Sitzung in der Neu- rung der Barrieren-FortS die Hände in den enburger Frage stattgefunden; derselben hat Schooß zu legen und neutral zu bleiben. — auch der Schweizerische Bevollmächtigte vr. Am 3. December soll bei Keyung ein große« Kern beigewohnt. Man glaubt, daß die An­ Treffen zwischen den Rebellen und dem Kai­ gelegenheit einer sehr nahen Lösung entgegen­ serlichen General Chang-kwo-leang stattgefun­ gehe." den he-eo. M a g d e b u r g , 2 3 . M ä r z . W i e d i e „ K ö l ­ N e u e s t e P o s t . nische Ztg." meldet, ist dem Hrn. v. Rochow-Plessow vorgestern die Mittheilung gemacht D e u t s c h l a n d . worden, daß Se. Majestät der König geruht B e r l i n , 2 6 . M ä r z . ( H . C . ) N a c h d e n habe, ihm den Nest der wegen des Duells über daö Zerwürfniß zwischen Oesterreich und mit dem Polizei-Präsidenten von Htnckeldey Sardinien hier eingegangenen Nachrichten ist über ihn verhängten Festungshaft in Gnaden der Abbruch deS diplomatischen Verkehrs zwi­ zu erlassen. Hr. von Nochow hat sich etwa — 93 - neun Monate als Gefangener auf der hiesigen daß die Instructionen beim Preußischen Ge­ Citadelle befunden. sandten eingetroffen seien. Dem Vernehmen V o m R h e i n , 1 6 . M ä r z . ( A . A . Z . ) nach werde Graf Hatzfeldt der Conferenz an­ Die Auswanderung aus der Provinz, beson­ zeigen können, daß sein Souverain geneigt ders aus dem Regierungsbezirk Trier, ist wie­ sei, seinen Rechten auf Neuenbürg unter der der rege. Neu ist hierbei, daß einige Fami­ Bedingung zu entsagen, daß seiner Krone lien aus dem Dorfe Vianden nach Aegypten der Fürstentitel, der mit der Souverainetät auswandern. über den Schweizer Canton verbunden war. O e s t e r r e i c h . bewahrt bleibe. Der König wird ferner noch W i e n , 2 3 . M ä r z . D i e h e u l i g e „ O e s t e r r . vier Jahre lang die Revenüen von den Do- Zeitung" meldet, daß die Oesterreichische Ge- wainen, welche jährlich etwa 100,000 Fr. er­ sandlschaft von Turin förmlich abberufen werde; tragen, behalten, und man vermulhet, daß tadessen würde man dem hiesigen Gesandten diese Summe dazu bestimmt sei, die Royalisten Sardiniens die Pässe nicht zustellen. für die gebrachten Opfer und Verluste zu ent­ I t a l i e n . schädigen. Ferner fordert der König zu Gun­ sten der Royalisten eine allgemeine Amnestie R o m , 1 6 . M ä r z . D i e „ A . A . Z . " m e l ­ det: Menjaud, Bischof von Nancy. erster und Garantie gegen jede Art von Verfolgung Hof-Caplan von Napoleon III., befindet sich oder Unannehmlichkeit, weiche denselben auS hier. ES heißt, er sei gekommen, um die ihrem Verhallen seit 1848 etwa erwachsen wichtige Angelegenheit der Krönung des Kai­ könnte. In Betreff der mit der neuen Ord­ sers durch die Hand des Papstes zu unter­ nung der Dinge unverträglichen Aufrechter- handeln. Auf die Erklärung deS Papstes: halrung der vier Bourgeoisieen will der König »S sei ihm aus besonderen Gründen nicht mög­ Verzicht leisten, aber die WohlthätigkeitS-An- lich, nach Paris zu reisen, wie er gewünscht stalten erhalten wissen.) hätte, soll derselbe sogar zu verstehen gegeben Di« Vertreter der Europäischen Mächte haben: dann werde LouiS Napoleon nach und namentlich der Westmächre in Wien be­ Rom kommen. DaS scheint unglaublich; in mühen sich, die Abberufung deS Oesterreichi- neuester Zeit geschehen aber sonderbare Dinge. schen Gesandten auS Turin zu verhindern. P a r i s , 2 1 . M ä r z . ( H . C . ) D a s , , P a y S " S c h w e i z . behauptet wiederholt auf's Bestimmteste, daß AuS Neuenbürg meldet der „Bund": Vor Oesterreich seinen Widerstand gegen daS Pro­ dem Kriegsgericht in Colombier sind 1ö An­ jekt der Vereinigung der Fürstenthümer auf­ geklagte erschienen; davon wurden sechs zu 6, gegeben habe. (?) acht zu 4 und einer zu 2 Monaten Gefäng- P a r i s , 2 2 . M ä r z . ( Z e i t . ) D i e H o f f ­ niß verurlheilt. Sämmtliche Verurtheilte sind nungen aus eine Ausgleichung der unter den für vier Jahre in ihren bürgerlichen Rechten Europäischen Machten bestehenden Meinungs­ eingestellt und zahlen die Kosten. Die Prä- verschiedenheiten in der Donaufürstenthümer- venlivhaft wird in Abzug gebracht. Frage scheinen sich immer mehr befestigen zu F r a n k r e i c h . wollen. Die Schwierigkeit der Vereinigung P a r i s , 20. März. (H. L.) Graf Hatz­ würde nach der „Jndep." hauptsächlich nur feld hat einen neuen Aufschub der Conferenzen darin bestehen, dem Adel und die Bürger­ verlangt. Er sei noch nicht ganz wir seiner schaften der beiden Länder in Uebereinstim- Regierung im Klaren und erwarte neue Wei­ mung zu setzen. sungen. (AuS Paris vom 19. März wird ES bestätigt sich, daß der Kaiser von Ja­ dem „Nord" geschrieben, daß die Instructionen pan durch verschiedene Edicle seine Häfen des Berliner Cabiners am 18. d. an den Gra­ Frankreich, England und den Vereinigten fen Hatzfeldt abgegangen seien und am 19. Staaten geöffnet hat. d. AbendS in Paris erwartet würden, so daß Das HauS, welches Napoleon I. auf St. am 20. oder 21. d. die dritte Consereoz-Si- Helena bewohnte, und das Grad, welches tzung erfolgen könne. Diese Instructionen gel­ lange Zeit seine sterblichen Ueberreste bewahrte, ten allgemein für befriedigend und einer ra­ sind durch Verwittelung des Grasen de Per- schen Lösung günstig. — Der „Independance" signy von Frankreich erstanden worden. Das wird auS Paris vom 20. März telegraphirt. Haus, daS der erste Kaiser bewohnte, war in — 94 — «ine M«itr«i umgewandelt worden. Man wird bindet, die Absicht hat, daS Parlament sofort demselben »in« setn»S früher«» Bewohners wür­ aufzulösen, um auf die am meisten verfassungs­ dige Umgestaltung geben. mäßige Weise die Ansichr ihres Volkes über Wi« wir aus guter Quelle erfahren, ist die den gegenwärtigen Stand der StaatS-Angele. Fusion ganz ausgegeben. Die Sache ist nun genheit,n in Erfahrung zu bringen. Meine offenkundig. Die Prinzen von Orleans haben Herren vom Hause der Gemeinen! Auf Be­ erklärt, alle Beziehungen zum Grafen von fehl Ihrer Majestät danken wir Zhnen für Chambord aufgeben zu wollen. die freigebigen Vorkehrungen, die Sie für die P a r i s , 2 3 . M a r z . ( S t . - A . ) Fürst Anforderungen des Staatsdienstes während der Danilo schickt sich zur Abreise nach London Zeit getroffen haben, die verstreichen muß, an. — Man spricht von Vereinigung der Co- »he das neue Parlament, dessen Einberufung mite'S, die sich hier und in London für eine Zhre Majestät sosorr verfügen wird, im Stande Eisenbahn-Linie gebildet haben, welche Kon- ist, dies» Gegenstände reiflich in Erwägung stantinopel über Wien mit Deutschland und zu ziehen. MylordS und meine Herren! Auf über Tuest und durch die Schweiz mit Pa­ Befehl Zhrer Majestät drücken wir Zhnen ris und London in Verbindung bringen soll. die Befriedigung auS, welche sie darüber em­ Das EvolutionS-Geschwader, daS Se. K. pfindet , daß Sie im Stande gewesen sind, H. dem Großfürsten Konstantin zu Toulon während der gegenwärtigen Session die Lasten die HonneurS machen wird, ist verstärkt wor­ ihres Volkes wesentlich zu ermäßigen. Zhre den und mit seinen Vorbereitungen schon fer­ Majestät befiehlt uns. Zhnen zu versichern, tig. Auf der Rhede werden große Mannöver daß sie inbrünstig dafür betet, eine allweis« stattfinden, so wie außerdem Festlichkeiten al­ Fürsehung möge die verschiedenen Wählerschaf­ ler Art. ten deS Vereinigten Königreichs, denen di« Hier eingetroffene Nachrichten auS Tanger Ausübung des hohen, ihnen durch die Verfas­ vom 6. d. M. melden, daß unter den Kabylen sung verliehenen Berufes obliegt, auf die Wahl tn Marocco eine Znsurrection ausgebrochen von Vertretern lenken, deren Weisheit und sei, daß d«r Sohn deS Kaisers den Ausstand Vaterlandsliebe geeignet ist, Zhre Majestät bekämpfe, und daß der Kaiser wahrscheinlich bei ihrem beständigen, auf di» Aufrechterhal- genörhigt sein werde, sein« Residenz nach Fez tung der Ehre und Würde Zhr»r Krone und zu verlegen. auf die Förderung der Wohlfahrt und des P o r t u g a l . Glückes ihres Volkes gerichteten Streben zu L i s s a b o n , 1 6 . M ä r z . ( H . C . ) N a c h unterstützen." «iner 14-tägigen Minister-KrisiS und nachdem (3«>t.) Ferukh Khan hatte gestern bei der olle Versuche ein neues Cabinet auS der Pro- Königin Audienz und überreichte seine Credi- gressistenpartei zu bilden, gescheitert sind, ha­ tive. Er wurde durch Lord Clarendon vorge­ ben der Marquis de Loul^ und der Discount stellt und Flotten-Capitain Lynch stand ihm als Sä da Bandeira durch «ine Coalition mit drei Dolmetscher zur S«ite. chartistischen oder konservativ - konstitutionellen AuS London, 22. März wird telegraphirt: Deputaten ein Ministerium zu Stande ge­ Zn der gestrigen GeheimerathS - Sitzung hat bracht, dessen ConseilS-Präsidenr und Minister die Königin die Proklamation unterzeichnet, deS Aeußern Marquis de Loule sein wild. durch welch» daS Parlament aufgelöst wird, G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . und die b»tr»ffenden Ordonnanzen sind sofort L o n d o n , 2 1 . M ä r z . Z n d e r h e u r i g e n ausgefertigt worden. Di» Wahlen für di« Oderhauö-Sitzung erfolgte die Prorogation deS Burgflecken w»rd»n gegen Ende dieser Woche Parlaments. Nach Erledigung einiger uner- beginnen, und zwar zuerst in London, wäh­ heblichen Geschäfte wurden die Mitglieder des rend die für die Grafschaften hingegen erst in Unterhauses vorgeladen und d«r Lordkanzlee der nächsten Woche. v«rlaS im Namen d»r Königlichen Commisston L o n d o n , 2 3 . M ä r z . N a c h d e m „ C o u r t folgende ProrogationS-Nede: „MylordS und Zournal" erwartet Zhre Maj. die Königin ihre meine Herren Z Auf Befehl Zhrer Majestät Entbindung zu Anfang des nächsten Monats. haben wir Sie davon in Kenntniß zu setzen, Zm Ganzen herrscht noch immer die An­ daß Zhre Majestät, indem sie Sie so früh sichr vor, daß die Regierung durch die Neu­ von Zhrer Anwesenheit im Parlamente ent­ wahlen eine erkleckliche Majorität erhalten — 95 — werde. Die OppositionSblärrer dagegen behaup­ ten wir nach Berichren aus Hongkong vom ten , daß die Stimmung bereits gegen Lord 30. Zanuar den Text von dem ersten Verhör Palmerston umgeschlagen habe. Zn 14 Ta­ des Chinesischen Bäckermeisters Allum, der «in gen wird sich darüber Bestimmteres sagen steinreicher Mann war und Mühlen und große lassen. Einstweilen ist aus den verschiedenen Fruchtspeicher in Kanton besaß, wo auch seine Wahlberichten nicht ersichtlich, daß an irgend Familie meistens lebte. Nach dem ausgeführ­ einem Orte die Liberalen durch Torieö ver­ ten VergiftungS-Anschlag« hatte er bekanntlich drängt worden wären, dagegen zählt der „Ob- noch in derselben Nacht auf einer Dschunke serv'r" 15 GroffchastS » Sitze auf, in denen die Flucht ergriffen, wurde aber durch einen die TorieS, an der Möglichkeit eines Erfolges Englischen Dampfer eingeholt, am 19. Za­ verzweifelnd, sich zurückgezogen haben, um den nuar nach Hongkong zurückgeführt und daselbst Anhängern der Regierung daS Feld ohne wei­ sofort vom Capirain Adams in Verhör ge­ tere Opposition zu räumen. nommen. Alium'S Gesellen hatten, als sie Den Mitteilungen, die bis jetzt auf der festgenommen wurden, ausgesagt, daS Brvd Schiffbörse bei Lloyds eingetroffen sind, zu» sei unter deS Meisters Leitung gefertigt wor­ folge waren durch den Sturm wahrend der den, und Allum habe in eigener Person deo vergangenen Woche nicht weniger denn 40 Arsenik in den T'ig geknetet. Alium'S Ant­ Schiffe gescheuert. Mehrere davon sind mit wort lautet«: „Zch habe auf d,s VicekönigS der Mannschaft zu Grunde gegangen. Befehl gehandelt, der mir durch einen Boten T ü r k e i . des Beamten überbracht ward. Dieser Befehl K o n s t a n t i n o p e l , 1 2 . M ä r z . D a S h i e ­ besagte, daß die Engländer meinem Lande den sige Zournal veröffentlicht die Bedingungen, Krieg erklärt hätten und daß es also meine unter welchen ausländische Familien, die sich Pflicht sei, zu der Vernichtung derselben bei­ in der Türkei ansiedeln wollen, zugelassen wer­ zutragen; baß di« Soldaten Feuer und Schwert den, für den Fall sie Ackerbau treiben wollen. zur Bekämpfung derselben gebrauchten und daß Sie sind steuerfrei und der Milirairpflichrig- ich G'ft gebrauchen sollt,; daß eS natürlich keit enthoben, sechs Zahre lang in Rumelien sei, dem Feinde so viel Schaden wie möglich und zwölf Zahre lang in Asien; Religionsfrei­ zuzufügen, daß übrigens, wenn ich diesen Be­ heit ist ihnen natürlich zugesichert. Ländereien erhalten sie unentgeltlich, die sie aber zurück­ fehlen keine Folge leiste, mein« in Kanton zuerstatten haben, sobald sie das Land verlas­ wohnhafte Familie «ingekerkert und weine sen. Als Colonist wird nur zugelassen, wer sämmrlichen Besitzthümer mit Beschlag belegt ein Vermögen von 1360 Fr. nachweist. würden." Ein der „Pr C." vorliegendes Schreiben Demselben Blatte zufolge besteht die See­ aus Galatz vom 13. d. meldet: „Die sämmt­ wacht der Engländer, welch« bereits in China liche Oesterreichische Cavallerie ist bereits seit angelangt oder mir Truppen und KriegS»Ma- 14 Tagen aus Zassy, Foklchan und aus der t«rial dahin unterwegs ist, auS 69 Kriegs­ Walachei nach der Oesterreichischen Gränze schiffen mir 740 Geschützen, darunter eine hin abgezogen. Die bisherige Garnison von Anzahl sehr gur armirrer Flottillen.Fahrzeuge, Galatz, auS einem Bataillon bestehend, ist ge­ welch« zum Angriffe der Küsten sehr nützlich stern hier eingeschifft worden, um mit der Zn- sein werden. Nach den von der Englischen fanrerie-Abtheilung von Braila auf der Do­ Admiralität getroffenen Anordnungen können nau noch Temeevar befördert zu werden. Nach diese Streitkräfte nöthigenfollS durch die sechS- Verlauf weniger Tage dürft» daher die Räu­ zehn Fahrzeuge der Florrenstation im Srillen mung der Fürstenthümer durch die Oesterrei­ Meere noch vermehrt werden. chischen Truppen als vollendet angesehen wer­ (N. Pr. Z.) Der „Constitution»»!" bringt ben» Ein» Abrheilung Moldauischer Znfanteri» Nachrichten aus Kanton, wonach di» Franzö­ soll sich von hier nach Reni und Zömael be­ sin und Amerikaner den Englandern, deren geben , um bei der Besitzergreifung deS von Streirkräfre für daS Bedürfniß nicht hinrei­ Rußland an die Moldau abgetretenen Bessara- chen , jede Art von Unterstützung gewähren, bischea Gebietes mitzuwirken." den Dienst in Hongkong versehen und die C h i n a . Piraten verfolgen. Durch den „Moniteur dt la Floltt" erhal — 96 — Bekanntmachungen. und Messing-Geräthe, wie auch die ge­ Von Einem Wohledlen Rathe der Kaiser» wöhnlichen und Schwarzschen Dampf- lichen Stadt Pernau werden alle diejenigen, brenn- und Destillir-Apparate, gemäß welche an die, auf den Namen von HanS prompter und reeller Bedienung, zu lie­ Diedrich Schmidt gestellten, der verstorbenen Frau Amalie Bliebernicht, früher verehelichten fern verspreche. Leivloff. geb. Schütz, cedirten, zur Ausgleichung Meine Wohnung ist in der Königs­ b,S den Kindern aus der ersten Ehe der oben­ s t raße. F . Mar t insen, genannten Verstorbenen namentlich: August Kupferschmiede-Meister. 1 Wilhelm. Ottilie Amalie und Alide Therese Pernau, den 15. März 1857. Geschwister Leidloff, bei Eingehung der zwei­ ten Ehe, ausgesetzten allhier beim Ein in der Vorstadt im 1. Quartal belege­ Rath« eingelieferten BilletS der ReichS-Com- nes Wohnhaus nebst Nebengebäude, in gutem merzbank. vom 3t. März 1837 No. 3669, Stande, wird zum Verkauf angeboten. Nä­ groß 4000 Rubel Bco.-Afs., und vom 9. Juni here Auskunft ertheilt die Expedition deS hiesi­ 1838 No. 6684, groß 1200 Nudel Bco.-Ass., gen Wochenblattes. 3 irgend welche Ansprüche haben sollten, hiermit und Kraft dieses Proclams aufgefordert, solche Gut keimende grobe Gersten» und Erbsen- chre Ansprüche innerhalb der Frist von sechs Saar ist zu verkaufen im 3. Quartal Ca- Monaten g ciato dieses Proclams allhier beim rousselstraße HauS No. 360 bei Rathe in gesetzlicher Art zu verlautdaren und H . J a c o b y . 1 in Erweis zu stellen, bei der Verwarnung, daß DaS in der Vorstadt belegene KosinSkische nach Ablauf dieser praeclusivischen Frist nie­ Wohnhaus steht zum Verkauf. Kaufliebhaber mand weiter gehört noch admittirr werben wollen sich gefälligst der Bedingungen wegen wird, die vorbezeichneten BilletS der Reichs- a n d e n S c h u h m a c h e r m e i s t e r H e r r n H u p e l Commerzbank aber den benannten Geschwistern wenden. 2 Leidloff zu ihrem Eigenthume zugesprochen wer­ den sollen. Pernau, RathhauS, den 26. Fe­ Ein Zimmer nebst Küche ist zu vermiethen bruar 1867. b e i d e r W i t t w e B a r l e h n . 3 Im Namen und von wegen des Raths der Innerhalb drei Wochen werde ich Pernau Stadt Pernau Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. v t r l a s s e n . F r . H ö g e r s t ä d t . 1 No. 486. Schmid, Secrr. 1 Pernau. den 8. März 1867. Nachdem das Amt eines NotairS bei der Innerhalb acht Tagen verläßt Pernau Pernauschen Steuer » Verwaltung vacaot ge­ C . W . P o c k w i t z . 1 worden , werben alle diejenigen, die auf das­ selbe refl?cliren hierdurch aufgefordert, sich in- Vom 16. bis zum 22. März. inerhalb 3 Wochen a clato bei dieser Verwal­ tung zu melden. Pernau, Sreuer - Vermal» Getankte. Sr. Elisab. K irche: Marie tung, den 18. Marz 1867. Natalie Simmo. — Alexander *. — Au­ Steuerherr E. Höflinger. 3 gust Kipper. — Luise Muido. No. 168. R. A. Lantzky, loco I^otr. V'erttordeve. St. Nikolai-Kirche: Anna Elisabeth Commenbe, geb. Woll. all 64 I. Einem hohen Adel und geehrten Pu­ — Amalie Luise Masing, geb. Martens, blica mache ich die ergebene Anzeige, daß alt 30 I. — Johanna Elise Emilie Gor» ich allhier als Kupferschmiedemeister die dofsky, alt 11 M. — St. Elisabnh'S- ehemalige Johannsonsche Kupferschmiede- Kirche: Wilhelm Tammesaar, alt 42 I. Vroelamirte. St. Elisabeth'«-Kirche: Werkstätte betreibe, und alle in diesem Perer Renball mit Elisabeth Ianow. — Fache einschlagende Arbeiten als: Kupfer- Alexander Simonfon mit Katharina Post. Im Namen des Ten.'Gvui>ernementö der Ostseeprovinzen gestattet den Äruck: Censor R. Jacoby. I8S7. Sonnabend, den 30. Marz. Uuslk'ndische Nachrichten. terbrochen. In Przemysi reichte der Schnee bis zu den Fenstern des ersten Stockes; auch D e u t s c h l a n d . sind bereits Fälle bekannt, daß in abgelegenen R e n d s b u r g , 1 7 . M ä r z . ( Z e i t . ) D i e Häusern Leute vor Hunger umgekommen sind. Auswanderung nach Amerika wird in diesem Dasselbe Schicksal rheilre fast eine Milttair- Jahre in einem hier noch nie so zahlreich vor­ abtheilung, welche die Besatzung eines FortS gekommenen Maßstabe stattfinden; man rüstet bei Przemysl bildete. Einige Tausend Hände sich en m.i88e. Dieser Zug nach der neuen arbeiteten unausgesetzt, eine Gasse durch den Welt hat seinen Grund jedoch nicht in einer Schnee zu schaufeln, um den Soldaten die nö- Geld-Epidemie, sondern er ist in dem Druck thigen Lebensmittel zuführen zu können. Man der Zeit und den finanziellen Verhaltnissen zu ist nicht ohne Besorgnisse bei dem Aufthauen suchen. Es sind sämmrlich unbescholtene, rhä- tige und fleißige Leure. dieser großen Schneemassen. B e r l i n , 2 7 . M ä r z . ( F r . P . - Z . ) D a s I t a l i e n . „Preußische Handelsarchiv" hat den Inhalt T u r i n , 2 3 . M ä r z . ( N . P r . Z . ) D a S , der am 14. und 19. Februar zwischen Preu­ was bisher Französische und Deutsche Zeitun­ ßen und Rußland abgeschlossenen drei Eisen­ gen verfrüht anzeigten, nämlich, daß der hie­ bahnverträge mirgetheilr, und zwar 1) über sige Oesterreichische Gesandte, Graf Paar seine die Fortführung der Ostdahn von Königsberg Abberufungsordre erhalten habe, ist seit gestern bis zur Russischen Gränze bei Eidtkuhnen zum eine Wahrheit. Graf Paar erhielt vom Mi­ Anschluß an die St. Petersburg-Warschauer nister des Auswärtigen den Befehl, von der Bahn, 2) wegen Herstellung einer Eisenbahn hiesigen Regierung seine Pässe zu verlangen von Bromberg nach Lowicz und 3) wegen ei­ und Turin mir dem gesamnnen GesandtschastS- ner Verbindung der Oberschlesischen mit der Personal zn verlassen. Die Königlich Preu­ Warschau-Wiener Bahn, an welche sich die ßische Gesandtschaft wird die Interessen der unter Nr. 2 genannte Bahn anschließen soll. Oesterreichischen Unterthanen hier wahren, wie Nur die unter 1 und 2 genannten Vertrage dieselbe auch mir dem Visiren der Pässe be­ sind dem Hause der Abgeordneten mit den auftragt ist. Obgleich dieser Bruch schon zu dazu gehörigen Schlußprotokollen und einer die verschiedenen Malen angekündigt und daher Nothwendigkeir und wahrscheinliche Rentabili­ erwarrer war, so har er dennoch nichr verfehlt, tät dieser Anschlußbahnen schildernden Denk­ in den besonneneren Kreisen eine gewisse Ban­ schrift vorgelegt worden. gigkeit zu erregen. O e s t e r r e i c h . Se. K. H. der Großfürst Konstantin W i e n , 2 6 . M ä r z . ( Z e i t ) A u s G a l i z i ' e n von Rußland ist mit der bisher in Villaftanca wird der ,,K. H. Z." berichtet, daß die Schnee­ bei Nizza stationirr gewesenen Russischen Flot­ verwehungen in jüngster Zeit dorr so bedeutend tille in Genua angekommen. Der KriegS- gewesen sind, wie man sich deren nicht erin­ Minister und General Lamarmora hat sich nert. Nicht von Dorf zu Dorf, sondern von dahin begeben, um dem hohen Gaste seine Haus zu Haus war jede Communication un­ Aufwartung zu machen und ihm zu Ehren — 98 — eine Revue über die Geuueser Garnison ab­ der Ostindischen Compagnie stehen, giebt die zuhalten. Schrift einen statistischen Beitrag zur Kennt- F r a n k r e i c h . niß der criminalistischen Zustände Indiens, P a r i s , 2 8 . M ä r z . ( S t . - A . ) G e s t e r n der einen haarsträubenden Eindruck machen soll. haben dahier etwa 40 politische Verhaftungen Das nach China bestimmte Transportschiff stattgehabt; die davon Betroffenen sind an­ „Violer" nimmt unter anderen Kriegsvorrä- geblich Mitglieder einer geheimen Gesellschaft, then drei vollständige Dreipfünder-Batterieen die sich den Namen ,.Freirichter" beigelegt mir, wie sie im Bergkriege zur Anwendung hat. zu kommen pflegen. Es scheint somit, daß Der Bruch zwischen Oesterreich und Sar­ man sich nörhigenfalls auf eine Vorrückung dinien flößt hier weit größere Besorgnisse, hier in'S Innere des Landes gefaßt macht. und da auch wohl Hoffnungen, ein, als die L o n d o n , 2 6 . M ä r z . D a s H a n d e l s a m t inspirirten Blätter und Correspondenten kund­ hat eine Bekanntmachung erlassen bezüglich geben. England ist nicht mit Oesterreichs Em­ der Sicherheit, welche Englische Schiffe vom pfindlichkeit einverstanden und Frankreich ist 1. April an für eine allenfallsige nachträgliche nicht mit Graf Cavour einverstanden. Es ist Entrichtung des Sundzolles zu stellen haben, positiv, daß sowohl Graf Walewski als Lord bis mit der Ratification des Vertrages die Clarendon an die Gesandten Englands und unbedingte Zollfreiheit eintreten wird. Diese Frankreichs in Turin und Wien Depeschen Sicherhett ist dadurch zu leisten, daß der Schif­ gesandt haben, in welchen sie in sehr energi­ fer seine Papiere entweder an's Land, oder an schen Ausdrücken erklären, daß sie einen Krieg Bord des Wachschiffes sendet, begleitet von zu verhindern wissen würden. Frankreich macht einer unterzeichneten Erklärung, daß er im sich in der Stille bereit für die Eventualität Falle der Nichtausführung des Vertrages sich des KriegverhindernS. England hat in den anheischig und verbindlich macht, eine bestimmte letzten Tagen die offizielle Zusicherung ertheilt, Summe für Schiff und Ladung zu entrichten. daß es die Union der Donaufürstcnrhümer nicht Vom 1. April an sind doch alle Canal- und langer bekämpfen werde. Man dringt hier in Srraßen-Transirzölle auf 16 Schilling Danisch den Fürsten von Montenegro, daß er den Sul­ Courant für 600 Pfd. St. Dänisch Gewicht tan a>6 seinen Souverain anerkennen möge. herabgesetzt. Ueber die bevorstehende Ankunft Sr. K. L o n d o n , 2 7 . M ä r z . ( T e l . - B u r . ) D i e H. des Großfürsten Konstantin von Nuß­ Negierung hat eine Depesche empfangen, nach land bringt die halbofficiclle ,,Patrie" folgende welcher der Kaiser China's Aeh's Verfahren Mittheilunq: ,,Man weiß, daß Se. K. H. mißbilligt und eine Aussöhnung mit England der Großfürst Konstantin von Nußland ge­ wünscht. gen Mitte nächsten Monats in Frankreich an­ Am 8. Februar hat zwischen Englischer und kommen wird. Der Großfürst wird in Tou- Persischer Cavallerie ein Gefecht stattgefunden, lon landen, woselbst eine mächtige Flotte ver­ bei welchem die Perser 800, die Engländer sammelt sein wird. Von dort wird er sich 10 Mann verloren. nach Marseille und dann nach Paris begeben. L o n d o n , 2 8 . M ä r z . ( S t . - A . ) D i e Der zweite Theil der Reise Sr. Kaiserl. Ho­ Parlaments-Wahlen für die Ciry von London heit wird die Häfen von Cherbourg, Brest und sind beendigt. Die vier glücklichen Candida- Bordeaux in sich fassen. ren sind: Lord John Russell, Baron Lionel G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . v. Rothschild, Sir James Duke und Crawfurd. L o n d o n , 2 1 . M ä r z . ( N . P r . Z . ) D e r L o n d o n , 2 9 . M ä r z . ( S t . - A . ) S ä m m t - von der Ostindischen Eompagnie seines Gebietes liche Mitglieder der Regierung sind wieder ge­ beraubte Herrscher von Audh hat eine Ent­ wählt worden. Layard und Morley, zwei Haupt; gegnung auf das parlamentarische Blaubuch Verfechter der „administrativen Reform", sind erlassen, welches zur Rechtfertigung dieser An- durchgefallen. In Liverpool wurden HorSfall nexation erschienen ist. Die Verteidigungs­ und Ewart, in Dover Herr B. Osborne und schrift des Königs nimmt 60 eng gedruckte in Sheffield Roebuck gewählt. In den Burg­ Seiten ein. Um zu zeigen, daß Audh gerade flecken, wo das Ergebniß der Wahl noch zwei­ so gut regiert und verwaltet war, wie irgend felhaft ist, scheint sich die Waagschaale im Gan­ eines der Gebiete, die unter der Herrschaft zen auf die Seite der Regierung zu neigen. — 99 — T ü r k e i . Gränze geschickt; das ist geschehen, um die K o n s t a n t i n o p e l , 2 0 . M ä r z . ( S t . - A . ) Turkomanischen Stämme in Respect zn hal­ Der Reliquiendiebstahl in Konstantinopel, des­ ten ; Fezzlali Pascha selbst hat eine starke Ca- sen neulich Erwähnung geschah, hat, wie sich vallerie-Colonne gegen diese räuberischen Ban­ jetzt herausstellt, auch eine politische Bedeut­ den geschickt, welche nach Masanderan zurück­ samkeit. Die Gegenstande, welche aus der geworfen sind. Privatschatzkammer des Sultans entwendet C h i n a . wurden, waren allerdings höchst werrhvoll, Die „Times" meldet über den Krieg mit und in dieser Beziehung würde sich der Dieb­ China: Folgende telegraphische Depeschen sind stahl in die Reihe eines gewöhnlichen Ver­ eingelaufen: Turin, 27. Marz. Zn Cagliari brechens stellen. Zugleich mir den kostbaren ist ein Dampfer aus Malta angekommen, Geschmeiden wurden aber auch muhamedani- welcher Nachrichten für die Britische Regie­ sche Reliquien gestohlen; u. a. soll auch der rung bringt, denen zufolge der Friede mit „Sandschack Scherls" (Fahne des Propheten), China gewiß war. — Der Admiral auf Malta eine der Insignien, woran sich der Besitz des an den Secretair der Admiralität. 24, März. Kalifats knüpft, fort sein. Gewiß ist, und Von dem Agenten zu Suez, 20. März. Der die Palastbeamren machen hiervon kein Ge- „Bombay" bringt keine Neuigkeiten aus Ost­ heimniß, daß der Koran und eine Krone des indien. Der Aussage der Passagiere zufolge Kalifen Omar in einem Brunnen verborgen traf am Abend vor Abfahrt des Schiffes eins gehalten waren, wo sie aber wieder aufgefun­ telegraphische Depesche aus Calcutta ein, laut den wurden. Die Ursache dieser Entwendung welcher der Kaiser von China das Benehmen soll nach den Einen in Persischen Umtrieben des Gouverneurs von Kanton mißbilligt und (die des Diebstahls beschuldigten beiden In­ ihm den Befehl ertheilr harre, sich mit den tendanten stammen aus Schiitischen Familien), Engländern zu versöhnen. Die Depesche be­ nach andern gar in einem Parreimanöver lie­ sagt ferner, es sei am 8. Februar ungefähr 40 gen , das es auf einen Aufstand gegen den Englische Meilen von Abuschär eine Schlacht Sultan abgesehen. zwischen Reiterei aus Bombay und Persischer Aus Bucharest wird gemeldet, daß die Oe­ Reiterei geschlagen worden, welche die voll­ sterreichischen Truppen seit dem 14. März die ständige Niederlage der Letzteren mir einem Walachische Hauptstadt räumen. Die Feld- Verluste von L00 Todren zur Folge harte. spicäler bleiben noch einige Zeit dorr, sind aber Der Verlust auf Seiten der Engländer belief schon seit dem 17, Marz vom Walachischen sich anf 40 Todre und 62 Verwundete. Militair bewacht. Die politischen Agitationen Eine telegraphische Depesche der „B. H." dauern ungeschwächr fort; man will die Ber­ aus Triest, vom 29. März. 6 Uhr Abends, einigung der Fürstenthümer. meldet die Ankunft der Ueberlandpost mit Be­ P e r s i e n. richten aus Hongkong, aus welchen wir Fol­ Die letzten directen Nachrichten aus Tehe­ gendes entnehmen: „In Shang-Hae, Ningpo ran widerlegen, dem ,,Pays" zufolge, auf's und Fushan herrscht Ruhe. Ein Edict des Bestimmreste die Behauptungen des „Jour­ Kaisers von China befiehlt den Gouverneuren nal de Constanrinople" über die verzweifelte von Kuanghu, Fokien und Tschekiang, ohne Lage der Dinge in Persien; es ist kein wah­ Aufsehen Verrheidigungs-Austalren zu treffen. res Wort daran. Persien hat in diesem Au­ Der Gouverneur von Kanton, Ueh, wird an­ genblick zwei schlagfertige Armeen; die eine in gewiesen , nichts auf's Aeußerste zu treiben, Chorassan, welche unter den Befehlen Murad sondern den Frieden anzustreben, jedoch keine Mirza's die Stadt Herat fortwährend besetzt Fremden in die Stadt hinein zu lassen. Der hält, die andere in FarS unter den Befehlen Bäcker Allum, der wegen seiner Brod-Ver- Fezzlali Chan's, welcher sein Hauptquartier gifrungs-Versuche vor Gericht gestellt worden in Schiras hat. Die Disciplin dieser beiden war, ist nebst seinen Mitangeklagten freige­ Armeen ist ausgezeichner; es hat keinerlei Re­ sprochen. Die Aufregung in Hongkong hat volte stattgefunden, und die Treue der Anfüh­ nachgelassen. Auf die Anzeige der Annähe­ rer für die Regierung des Schah ist uner­ rung einer Chinesischen Piratenflotte waren schütterlich. Die Pforte hat einige Infan­ die Kriegsdampfschiffe „Auckland" und ,Nag­ terie - und Cavallerie - Abtheilungen an die let" ihr entgegen gegangen. Es sind bereits — 500 — Verstärkungen an Truppen eingetroffen. Es nen EiSgang bei so niedrigem Wasserstande haben fortwährend Kämpfe mit der Chinesi- bei der Stadt gehabt. (Nig. Z.) schen Dschunk-nflotte stattgefunden, auch ver­ D ä n e m a r k . suchten die Chinesen Brander gegen die Eng» K o p e n h a g e n , 3 0 . M ä r z . ( S t . - A . ) lischt Coivette „Comus" (16 Kanonen) zu Das K. Zoll-Direktorat hat unter dem 26. gebrauchen, was jedoch nicht gelang. d. folgende Bestimmung erlassen: ..Der un­ A m e r i k a . term 14. März d. I. in Betreff der Ablö­ N e w y o r k , 1 0 . M ä r z . ( H . C . ) A u S sung des Sund- und StromzolleS abgeschlos­ Rio de Janeiro vom 24. Februar meldet man sene Traktat hat zur Folge, daß die Erlegung einen merkwürdigen Rechtfall. Ein Ehepaar. dieses Zolles und anderer Abgaben im Sunde Johann Schopp und Margarethe Schopp, und in den Velten vom 1. April d. I. an geb. Kerrh (Protestanten auS der Schweiz), gerechnet, aufhört. Da indessen zugleich ein entzweite sich und kam üb,rein, gesondert zu Provisorium vereinbart ist, während dessen die leben. Margar. Schopp wurde nachher ka­ Berechnung der Abgaben fortbestehen soll, je­ tholisch, verliebte sich in einen Brasilier und doch nur als Caulion für den Fall, daß der erlangte die Erlaubniß zum Heirathen von Tractat nicht vollzogen werden sollte, ist in dem Bischof von Rio de Janeiro selbst, in­ dieser Veranlassung unter Anderrn auch die dem derselbe den Grundsatz aufstellte, daß ihre Veranstaltung getroffen, daß den Schiffsfüh- frühere Ehe von dem Augenblick ihrer Be­ rern wahrend des gedachten Provisoriums ein kehrung zum katholischen Glauben null und Sund- oder Stromzollpaß nicht ercheilr, ih­ nichtig geworden war. Wie man sich denken nen aber, wenn sie sich bei der betreffenden kann, ist die protestantische Gemeinde von Sund - oder Stromzollkammer gemeldet und Rio über diese Entscheidung außer sich; sie ist dort ihre Ladungen angegeben haben, auf Ver­ sehr zahlreich und umfaßt fast alle E'nwan» langen ein MelvungS - Attest ertheilt werde. derer, welche auS Europa kommen, um die Sollte bei der Einkiarung bei einem Zollamt? Sklavenarbeit zu verdrängen. Am 23. Fe­ ein Schiffsführer nicht im Besitze dieses Mel- bruar soll ein StaatSralh gehalten worden dungs-Atlcstes sein. ist in Übereinstimmung sein, um ein neues Gesetz zur Lösung dieser mir dem § 402 der Instruction vom 11. sonderbaren, aber für Brasilien wichtigen Frage December 4338 der betreffenden Sund- ober zu entwerfen. In den Augen des bestehenden Stromzollkammer ein» desfällige Anzeige zu Gesetzes gelten alle Kinder protestantischer machen, an Sund- oder Stromzoll-Abgaben Aeltern für unehelich. Mit Ausnahme des aber nichts zu fordern." „Diario do Rio de Janeiro" haben alle Blät­ Der Dänische Transitzoll ist durch vorläufi­ ter daS Verfahren des Bischofs getadelt. ges Gesetz vom 28. d. M. für eine große N e u e s t e P o s t . Menge Waaren (darunter Wolle, Baumwolle, Hanf, Flachs, Eisen, Fleisch. Korn, Malz, R i g a , 2 5 . M ä r z . G e s t e r n M i t t a g u m Mehl, Salz, Butter, Steinkohlen und leben­ 1 Uhr setzte sich bei nicht hohem Wasserstande des Vieh) aufgehoben worden. Alle anderen die ganze Eisfläche des DünastromeS mit ei- Waaren unterliegen einem vorläufigen Zoll von nemmale in Bewegung und ging 60 — 100 46 Schilling Dänischer Reichs - Münze für Schritte weit. wonach daS Eis stehen blieb. 600 Pfd. Sr. brutto Dänisch Gewicht. Diese Bald noch 2 Uhr ging eS wieder und geht Bestimmungen gelten für alle Transttwege, seitdem ununterbrochen fort. Abends gegen 9 auch für den Eider - Canal , und sowohl für Uhr stieg das Wasser gegen zwei Fuß. erhob Transit- als für Creditlager-Waaren. sich aber bei der Stadt nur wenig über daS Bollwerk und bedeckte nur an niedrigen Stel­ K o p e n h a g e n , 3 1 . M ä r z . ( T e l . D e p . ) len einige Schritte weit daS Uier. Heute Der Preußische Gesandte an den Königl. Mi­ Morgen ist daS Wasser wieder gefallen und nister-Präsidenten. Berlin. So eben habe die rechte Seite des Stromes ist fast eisfrei. ich die Ratificationen des Sundzoll'VertrogeS Die Verbindung zwischen beiden Ufern war eingetauscht, (gez.) Oriolla. nur gestern unterbrochen und ist seit heute H e l s i n g ö r , 4 . A p r i l . ( S t . - A . ) H e u t e Morgen um 3 Uhr wieder durch Boote her­ Morgen hat daS erste Preußische Schiff mit gestellt. Wir haben seit mehreren Jahren kei­ aufgezogener Flagge ohne zu clariren und ohne _ j o j — «inem Aufenthalt? unterworfen zu sein, die tungen in Folge der Entdeckung einer gehet, Zoll-Linie passirr. men Gesellschaft stattgehabt, deren Zweck darin D e u t s c h l a n d . bestand, Propaganda für die Wahl des be­ B e r l i n , 2 6 . M ä r z . ( A - Z . ) H r n . v . kannten Republikaners uud DoktorS RaSpail Rochow ist bei setner Begnadigung sie Be­ zu machen. RaSpail wurde bekanntlich in dingung gestellt, wahrend der Restzeit der noch Folge der Mai-Ereignisse von 4848 zu lang­ nichc abgelaufenen Strafe Berlin und den jähriger Gefangnißstrafe verurtheilt. LouiS Na­ zeitigen Aufenthalt des Königs zu meiden. poleon verwandelte dieselbe in Verbannung, B e r l i n . 3 1 . M ä r z . ( N . P r . Z . ) Z n ohne daß der Betreffende darum eingekommen beiden Häusern des Landtags kam gestern der war. Nach dem letzten Wahl-Gesetze ist der­ Sundzoll - Vertrag zur Annohme durch ein­ selbe nichc wahlfähig. stimmigen Beschluß; bei den Abgeordneten Ueber eine Predigt des Pater Ventura in aber nicht ohne einige schärfere Bemerkungen, der Tuil-rieen-Capelle berichtet man Folgendes: welche sich gegen Dänemark richteten. Alle Fehler der Hofleute und des HoflebenS O e s t e r r e i c h . wurden mir einer Schonungslosigkeit aufge­ W i e n , 2 . A p r i l . ( T e l . - B u r . ) E i n e a u f deckt, daß man beinahe mit den Fingern auf außerordentlichem Wege hier eingetroffene Nach­ gewisse Persönlichkeiten deuten konnte. Damit richt auS Konstantinopel vom 1. d. M. mel­ jedoch genügte es nicht; er apostrophiere direkt det, daß die Englische Florre am 3l. März den Kaiser. „SireZ" rief er ihm zu, „eS ist Konstantinopel verlassen habe und noch Malta nicht genug, wenn Zhr Wandel rein, wenn abgesegelt sei. Zhr Leben «in Gott ergebenes ist; Sie müs­ Z t a l i e n. sen alle Zene von sich entfernen und von Ih­ T u r i n , 2 6 . M ä r z . ( S t . - A . ) S e . K . rem Angesicht verbannen, welche dem Volke H. der Großfürst Konstantin traf gestern durch ihre Laster, durch ihre Cocruption und Nachmittags in Spezzia ein, von wo die Rus­ durch ihre Zügellosigkeir Anlaß zum Aergerniß sische Flotte sich nach der Znsel Elba begiebt. geben." Er stellte dem Kaiser ferner vor, N e a p e l . 2 t . M ä r z . ( A . Z , ) G e s t e r n „er sei in einem Zrrthume befangen, zu glau­ erthtlite Se. Maj. der König im Schlosse ben, seine Pcivalhandlungen blieben innerhalb von Caserra öffentliche Audienz, und soll die der Mauern feines Palastes eingeschlossen. Cr Vorstellungen, Dillen und Beschwerden von und Leute feines Gleichen lebten in einem beiläufig zweihundert Personen angehört ha­ GlaShause und keines ihrer Geheimnisse sei ben. Dergleichen Audienzen, in welchen Je­ sicher vor den neugierigen Blicken und der dermann ohne Rücksicht auf Stand und Ver­ Schwatzhaftigkeit der Höflinge. Zu ihm blicke hältnisse, beim Könige vorgelassen wird, fin­ man auf olS zu einem höhern Wesen, begabt den in der Regel Einmal in einer jeden Woche mir höhern Kräften, Gutes und BöseS zu statt. thun, als jeder Andere. Deshalb erwarte F r a n k r e i c h . man von ihm auch mehr. Da seien aber P a r i s , 2 6 . M ä r z . ( A . A . Z . ) D e r die Schmarotzer und Höflinge, welche für Neuenburger Conflict ist endlich so weit ge­ Gold die Gunst und den Schutz des Hofes schlichtet , daß Sonnabend die letzte Sitzung verkauften; da seien Leute, die sich gemäster stattfinden soll. Der König von Preußen wird vom Unrecht, deren Reichthum aufgeschossen auch künftig Neuenburg unter seinen Titeln durch Trug und Falschheit." führen, hingegen zeigte sich Graf Hatzfeldt in P a r i s , 3 0 . M ä r z . D i e K a i s e r i n s o l l dem Gelbpunkr sehr gemäßigt. sich schon seit drei Monaten in gesegneten P a r i s , 2 9 . M ä r z . ( S t . - A . ) D i e Z a h l Umständen befinden, und man sieht einer dar­ der in Frankreich sich aufhaltenden vornehmen auf bezüglichen baldigen Kundmachung im Russen nimmt täglich zu. Viele derselben, „Moniteur" entgegen. und darunter der General - Direktor der St. P a r i s , 3 1 . M ä r z . ( S t . - A . ) D i e Z a h l Petersburger Polizei, werden sich nächsten der in voriger Woche dahier vorgenommenen M o n a t z u m E m p f a n g e d e s G r o ß f ü r s t e n K o n ­ politischen Verhaftungen, angeblich wegen Com- stantin nach Toulon begeben. plotreS, beträgt 70 bis 80. Bei einem der Man schreibt der „Köln. Z.": In Lyon Verhafteten soll man Instruktionen vorgefun­ haben dieser Tage zahlreiche politische Verhaf­ den haben, di« von einem der Hauplsühur 102 — unserer in London sich aushaltenden Demokra­ Rüstungen gleichfalls schon so weit gediehen ten ausgegangen und, wie verlautet, so ern­ sind, daß 16.000 Mann an der Expedition sten ZnhaltS sind, daß sie unsere Negierung Theil nehmen können. berechtigen, von der Britischen Regierung die G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Auslieferung deS betreffenden Individuums L o n d o n , 3 0 . M ä r z . ( S t . - A . ) S o w e i t zu verlangen, um dasselbe in Frankreich vor das Resultat der Wahlen bis jetzt bekannt Gericht stellen zu können. geworden, hat die ministerielle Partei 49 AuS Marseille, den 30. März, wird gemel­ Mitglieder gewonnen. Zwei Mitglieder der det, daß zu Toulon Vorbereitungen getroffen Regierung, der Unter-StaatS-Secretair Fre- werden, um Schiffe zur Verstärkung der Es- deric Peel, so wie der Reor-Admiral Fitzhar­ cadern in China und Mexiko abzusenden. binge Berkeley sind bei der Wahl durchgefallen. P a r i s , 2 . A p r i l . ( S t . - A . ) G e s t e r n h a t In Kidderminster hat ein Auslauf stattqefun. die sechste Conserenz - Sitzung in der Neuen- den, wobei der frühere Vertreter dieser Stadt, burger Angelegenheit stattgefunden; man ver­ Lowe, stark verletzt worden ist. sichert, daß morgen wieder eine Sitzung sein A s i e n . werde. (St.-A.) Aus Triest vom 29. März abends, N i e d e r l a n d e . wird die Ankunft der Uebeclandpost gemeldet, G r a v e n h a a g , 3 0 . M ä r z . ( N . P r . Z . ) welche von Bombay am 6. März abgegangen Die in den letzten Tagen sehr ralch aufeinan­ ist und Neuestes vom Persischen Meerbusen derfolgenden Berathungen deS StaatSministe- bringt. Die Engländer haben Deka und Bo­ riumS sollen den Beziehungen Niederlands zu ras besetzt und einen Angriff der Perfer auf den Vereinigten Staaten Nordamerikas ge­ Abuschähr abgeschlagen. Am Tage nach die­ golten haben. Bekanntlich hat Dubois, un­ sem Angriffe lieferten die Briten den Persern ter letzter Geschäftsträger in Amerika, vor bei Kuschal eine Schlacht, in welcher die Er- etwa sechs Monaten sich in Newyork mir steren einen glänzenden Sieg davon trugen seinem gesammten GesandtschaftS - Personal und 400 Gefangene machten. Die Perser eingeschifft, und eS sind seitdem alle politischen hatten 700 Tobte. Verbindungen unterbrochen. H o n g k o n g , 1 6 . F r b r . ( S t . - A . ) S o ­ S p a n t e n . wohl von Kanron als vom Norden auS wird M a d r i d , 2 4 . M ä r z . ( H . C . ) I n h i e s i - hier ein Aktenstück in Umlauf gesetzt, welches gen Journalen und in einigen politischen Krei­ man für ein Dekret deS Kaisers ausgiebt. sen wird von Nachgiebigkeit von Seiten Me- In demselben werden die Behörden an der xiko's gesprochen, so daß eine friedlicht Aus­ Küste aufgefordert, wochsam zu sein, ober das gleichung des ZwisteS zu erwarten stehe. Wir Volk nichc io Aufregung zu bringen. Es glauben versichern zu können, daß die kriege­ wird Vertrauen zu Uch's Kenntniß der Bar­ rische Stimmung in der osficiellen Welt un- baren und seine Fähigkeit, den Streit mit geschwächr fortdauert. Wenn von Seiten Me- den Engländern zu enden, ausgesprochen, zu­ xiko'S etwas geboten wird, so wird jedenfalls mal die Letzteren durch ihren Verlust von 400 von Seiten Spaniens mehr verlangt. Man Mann, worunter der Admiral selbst, wohl Will hier nicht nur Bestrafung der Verbrecher, enrmulhigt sein dürften. Aeh solle nicht zu sondern auch Entschädigung für Die, welche strenge verfahren, aber den Engländern auch an ihrem Gute direct oder indirekt Schaden nicht entgegenkommen, um nicht zu nachhalti­ gelitten. Von nicht geringem Einflüsse auf gen Concessionen genörhigt zu werden. Der die feste Haltung des CabinetS, dieser Ver­ in Schanghae erscheinende „North China He­ wickelung gegenüber, ist wohl der Umstand, rald" giebt den Inhalt eines dort verbreiteren daß Graf WalewSki an den Marquis v. Tur- Kaiserlichen Edicts an die Gouverneure von got eine Note gerichtet hat, in welcher daS Keangsu, Tlchekiang und Fukien in ähnlicher Benehmen Spaniens in dieser Sache gutge­ Weise an. — Die von Calcutta nach Bom­ heißen wird. bay berichtete Nachricht, baß Ueh beordert sei, M a d r i d , 2 9 . M ä r z . ( S r . - A . ) D i e unter jeder Bedingung Friedea zu schließen, Spanische Flotten - Abtheilung, welche gegen müßte jedenfalls auf außerordentlichem Wege Mexiko vperiren soll, ist am 20. d. von Ca- nach Calcutta gelangt und erst nach Post­ dix nach der Havana abgegangen, wo die Abgang tn Hongkong bekannt geworden sein. — 103 - Der Komet von 1556. etwa zwischen 4357 und 4860 erscheinen zu sehen. Die größte astronomische Autorität des In der letzten Zeil häuften sich die Anfra- Jahrhunderts, Gauß in Göttingen, hatte gen über den zu erwartenden großen Kometen diese Ansicht von jeher. bei dem Astronomen Litlrow in so außerordent­ So weit nun würde, waS darüber im Pu­ licher Weite, daß er es für zweckmäßig hielt, blicum verlautet, sich auf ein wenig unnöthi- den eigentlichen Sachverhalt in der „Wiener gen Lärm und zu früh erregte Erwartungen Abendzeitung" wie folgt in Kürze darzulegen. beschränken. In der neuesten Zeil aber be­ Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts liebte es einem müßigen Kopfe, der Sache er­ wurde man zuerst aufmerksam auf die Aehnlich- höhtes Interesse dadurch gewinnen zu wollen, krit in den Bohnen der Kometen von 4264 daß er, waS an sich Unsinn ist, einen bestimm­ und 4656 und fing an zu vermurhen, daß ten Tag, den 43. Juni d. I., für die Wie- beide eben nur Erlch'inungen eines und dessel­ dererscheinung des Kometen angab und zugleich ben Himmelskörpers seien, der demnach beiläufig pikante Vorauösagungen von Weltuntergang alle 300 Jahre zu erwarten wäre. Später u. dgl. damit in Verbindung brachte. Leider geführt« Rechnungen bestätigten diese Ansicht, bietet unser neunzehntes Jahrhundert trotz konnten aber der äußerst mangelhaften Beob­ seiner vielgerühmten Aufklärung noch fehr em­ achtungen wegen, die von jenen beiden Ko­ pfänglichen Boden für solche Saat. Der fal­ meten auf uns gekommen waren, auch nichts sche Prophet fand gläubige Zuhörer und rief, weiter als Vermukhungen aussprechen. Die was übler ist, unberufene T öster hervor. ganze Angelegenheit war nahe daran zu ver­ In dieser zweiten Beziehung nun ist in klingen, als es im vorigen Jahre dem Unter­ wenigen Worten das Folgende zu sagen: zeichneten gelang, drei neue Quellen über den Aus Thotsachen, dt« glücklicherweise des Komeren von 1656 aufzufinden, die für jene Physikers Babiner schwankende Beweise Über­ Zeit ungewöhnlich lcharse und vollständige Be­ flüssig machen, geht unwiderleglich hervor, daß stimmungen enthielten. Der Unterzeichnete die Materie der Kometen ein äußerst lockeres glaubte damals von vornherein die Meinung Gewebe hat, daß dieselben gar keine eigentlich aussprechen zu dürfen, daß, so werthvoll die­ zusammenhängenden Massen, sondern bloße ser Fund an sich war und so großen Nutzen Anhäufungen von kleinen Körperchen bilden, derselbe für die Kenntniß des Himmelskörpers die durch große Zwischenräume von einander leisten konnte, wenn dcr Komet wirklich wie­ getrennt sind. Selbst in dem außerordentlich der erscheinen sollte, doch für die Vorausbe­ unwahrscheinlichen, weil nur durch ein kaum stimmung damit wenig oder nichts gewonnen denkbares Zusammentreffen von Umständen fei. Indessen fanden sich mehrere Astronomen möglichen Falle eines wirklichen Auseinander- durch die neuen zu Stande gebrachten Quel­ stoßenS der Erde und d«S Kernes eines Ko­ len zu wiederholter Untersuchung des Gegen­ meten würde deshalb das Ereigniß, weit ent­ standes angeregt. Hoek in Leyden kam auf fernt, einen Weltuntergang nach sich zu zie­ Resultate, die der vermulheren Identität der hen, etwa höchstens einem Meteorsteinfalle zu Kometen von 1264 und 4556 schr ungünstig vergleichen sein, und an Wirkung kaum un­ waren, ebenso warf Carlini in Mailand schwer sere Gewitter und Orkane erreichen. Ein blo­ zu lösende Zw'if'l auf, Valz in Marseille ßes Durchgehen der Erde durch den Ltchtschweif hingegen bekämpfte Hoek's Ansichren und fin­ eines dieser Körper, der allerdings viel leichter det die Wiederkehr d,S Kometen wahrscheinlich, vorkommen kann, würde aber vollends ohne Hind in London hält durch die neuen Daten allen schädlichen Erfolg bleiben, da der Stoff ebenfalls die früheren Vermukhungen für be­ der Kometen eben überhaupt kein zusammen­ kräftigt , und es ist sehr mißlich zu sagen, hängender, also auch keine Luftart ist, die wir welche von diesen einander widersprechenden etwa nicht arhmen könnten. WaS insbeson­ Meinungen die richtige ist; ob die Entschei­ dere den Kometen von 4656 betrifft, so liegt dung sich dort oder dahin neigt, hängt immer sein» Bahn so, daß er der Erde sich höchstens von ziemlich willkürlichen Auslegungen der al­ auf etwa «ine Million Deutscher Meilen nähtrn ten Autoren ad, und nur so viel steht fest, kann, daß «r also in seiner möglichsten Annä­ daß es möglich, aber nichts weniger als ge­ herung immer noch beiläufig neunzehnmal wiß ist, den Kometen in den nächsten Jahren, weiter von uns entfernt ist, als der Mond. — 104 — ES ist somit zum wenigsten «itleS, wenn nicht DonnerStag den 11. April, Nachmittags auf die Leichtgläubigkeit Unwissender berechne­ 4 Uhr, werden die Vorsteher deS Pernauschen tes Gerede, diesem Unschuldigsten unter den Vereins zur Versorgung seiner Wittwen, Wai­ Unschuldigen irgend böse Absichten a»>f unsere sen und Alten in der Wohnung deS Herrn Erde zuzutrauen. AuS so verläßlicher Quelle, Commerzienrakh C. I. Schmidt, zur Be­ daß wir eö glauben müssen, so unglaublich eS sorgung der Geschäfte des Vereins. versam­ klingt, erhalten wir die Nachricht, daß auch melt sein. 2 auf Oesterreichischem Boden Landleute in Er­ wartung der Dinge, die da kommen sollen, Lein zur Besorgung zur Bleiche nach dem aufhören ihre Felder zu bestellen und in den Küstorale Torgel. wo seidiges für anderthalb Tag hinein leben. Solche Verblendung könnte Kopeken Silber die Weberelle gebleicht wird, ein Lächeln ablocken, wäre sie nichc so bedau­ n i m m t a n K ü s t e r L o r e n z s o n n . 1 erlich. WaS immer die Bestimmung der Ko­ Ein in der Vorstadt im 1. Quartal belege­ meten im Weltall sein mag, so ist es sicher­ nes Wohnhaus nebst Nebengebäude, in gutem lich nicht die, uns der Sorg« für die Zukunft Stande, wird zum Verkauf angeboren. Nä­ zu entheben. Man muß übrigens sehr jung here Auskunft ertheilt die Expedition deS hiesi­ sein, um solche Weltuntergänge nicht schon gen Wochenblattes. 2 öfters glücklich überstanden zu haben. Schließlich sei bei dieser Gelegenheit zur Guckeimende rvthe Aleesaat zu 8 Rudel Berichtigung von Zeitungsnachrichten noch er­ Silber das Pud ist zu haben bei wähnt. daß der von Professor d'Arrest in Leip­ E . G . L e z e n i u S . 3 zig letztlich entdeckte und gegenwärtig sichtbare Abreise halber sind bei mir verschieden« Komet ein von dem Kometen des IahreS 1656 Möbeln, Wirthschaftögeräthe u s. w. käuflich völlig verschiedener Himmelskörper ist, daß z u h a b e n . H . K ä m m e r . 3 Kaiser Karl V. lange vor dem Erscheinen je­ nes Kometen von 1556 den Entschluß, auf Meinen, an der Nigaschea Straße belegenen seine Krone zu resigniren, gefaßt harte, und Obst- und Gemüsegarten bin ich willens zu eben das Gerücht davon von den Astrologen v e r k a u f e n . C . H . W i e c k . 3 jener Zeit schlau benutzt wurde, um das zu DaS in der Vorstadt belegene KostnSktsch« erwartende Ereigniß mit dem Kometen in Zu­ Wohnhaus steht zum Verkauf. Kaufliebhaber sammenhang zu bringen, daß natürlich bei je­ wollen sich gefälligst der Bedingungen wegen dem in den letzten Jahren erschienenen Kome­ a n d e n S c h u h m a c h e r n , , i s t e r H e r r n H u p e l ten untersucht wurde, ob er mit dem von wenden. 1 1656 etwas gemein habe, daß ober bisher bei keinem derselben sich irgend eine hinreichende Ein Zimmer nebst Küche ist zu vermiethen Übereinstimmung gezeigt hat. b e i d e r W i t t w e B a r l e h n . 2 Wien, den 22. März 1857. K . v . L i t t r o w . Innerhalb vierzehn Tagen verläßt Pernau P a u l S t a m m . 2 Pernau, den 28. März 1857. Veksnntmaehungen. Nachdem das Amt eines NotairS bei der Vom 22. bis zum 29. März. Pernauschen Steuer » Verwaltung vacant ge­ GetSUkte. St. Nikolai-Kirche: Oscar Ul« worden , werden alle diejenigen, die auf das­ rich Wilhelm Schwarz. — St. Eiifabeth'S- selbe refieckiren hierdurch aufgefordert, sich in­ Kirche: Carl Christian Killing. — Johann nerhalb 3 Wochen Ä clatc) bei dieser Verwal­ Waldemar Gutmann. tung zu melden. Pernau, Steuer-Verwal­ St. Elisab.'Kirche: Anna tung. den 18. März 1857. Zelsiler, alt 7 Jahr 6 M. Sceuerherr E. Höflinger. 2 Vroclsmirte. St. Elisabeth'-- Kirche: No. 168. R. A. Lantzky, loca I^citr. Peter Kuter mit Greta Braumann. Im Namen deo Gen.-Gou»ernements der Ostseeprovinzen gestattet dcn Oruck: Lensor N. Jacobp. Somuidend Inlönvische vsssehrichten. stehuS bis Abo der Prüfung unterzogen wer­ den; endlich stehen mehrere bedeutende Canal- P e r n a u , 3 . A p r i l . A m 3 0 . M ä r z , M i t ­ bauten in Finnland in Aussicht. tag«, begann ein Theii der Eisdecke unseres PernauflusseS bei dem Gute Rawasar sich zu Ausländische Nachrichten. lösen und schob sich unter das noch stehende D ä n e m a r k . Eis. AbendS 9 Uhr desselben TageS gerieht auch daS Eis des kleinen oder Saukschen Flus­ K o p e n h a g e n , 2 0 . M ä r z . ( F r . P . - Z . ) ses in Bewegung und trieb mir dem bereits Heute hat der hiesige Gesandte Frankreichs namens seiner Regierung die Ratification des gelösten Eise des großen Flusses, der Mündung Sundzoll-Tractars mir dem Minister des Aus­ desselben zu. Am 31., Nachmittags 2 Uhr, wärtigen ausgewechselt. waren beide Ströme bei niedrigem Wasserstande vom Eise befreit und die nur, zeitweilig un­ S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . terbrochene Communicarion hergestellt. Vis zur S t o c k h o l m , 2 8 . M ä r z . ( S t . - A . ) A u f dem Reichsrage wurde heute die Königliche Bank ist jetzt freies Wasser und hat sich bei der stattgehabten Sondirung ergeben, daß das Proposiriou in Betreff des Sundzoll-Contracrs, Fahrwasser weder seine Richtung, noch seine nach dem Vorschlage des Sraars-Ausschusses, von allen vier Ständen angenommen. Tiefe verändert hat. C h r i s t i a n i a , 1 . A p r i l . ( S r . - A . ) D a s Riga. (Znl.) Die Aufhebung des Snnd- Storrhing hat heute einstimmig die Königliche zollS hat bereits eine Erleichterung für unsere Proposirion, betreffend die Entrichtung des Schifffahrt nach sich gezogen. Nach Aller­ Norwegischen Beitrages in Folge des Trac- höchstem Befehl vom 19. Febr. c. haben an­ ratS vom 14. März über die Ablösung des kommende Schiffer weder Quittungen über die SundzollS, angenommen. Entrichtung des Sundzolls, noch Dänische Qua- rantaine-Zeugnisse vorzuzeigen, sondern sich nur D e u t s c h l a n d . an den Orten, an welchen sie ihre Ladungen B e r l i n , 6 . A p r i l . ( N . P r . Z ) N a c h ­ einnahmen, oder aber in denjenigen Französ., r i c h t e n a u S R o m z u f o l g e i s t I h r e M a j e s t ä t Engl., Niederl. oder Norweg. Häfen, in de­ die Kaiserin-Murrer von Rußland am nen sie einzulaufen genöthigt waren, von vorigen Freirag, 3. April, dorr eingetroffen. Russ. Consular-Agenren beglaubigte Quaran- O e s t e r r e i c h . raine Zeugnisse ausstellen zu lassen. W i e n , 3 0 . M ä r z . ( F r . P . - Z . ) D e r Neval. (In!.) Aus Finnland erfahren Bau des Judustrie-PalasteS für die im Jahre wir, daß am 20. Febr. der Bau einer Eisen­ 1869 zu eröffnende Industrie-Ausstellung wird bahn von HelsingforS nach TawastehuS Aller­ schon in wenigen Tagen in Angriff genommen höchst bestätigt worden ist; der Kosten - An­ werden. Er kommr auf den sogenannten Renn­ schlag soll nur 2,199,280 N. S. betragen; weg in der Nähe des Fürstlich Schwarzenber- auch soll die Möglichkeit einer Eisenbahn, zu­ gischen Gartens zu stehen. erst von Sr. Petersburg nach Wiborg, dann W i e n , 1 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) E i n T h e i l von Wiborg über Willmanstrand und Tava- der aus den Donau-Fürstenrhümern gekomme­ nen Besatzungs-Truppen ist unmittelbar nach 7) Es wird eine allgemeine Amnestie ertheilt, einer Ankunft in TemeSvar auf den FriedenS- in welcher insbesondere die Milizen einbegrif­ fuß gesetzt worden. fen sind, die sich durch Auswanderung dem W i e n , 2 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) H i e r w i r d Zwange gegen ihren Fürsten die Waffen tragen ein Türkischer Abgeordneter erwartet, welcher zu sollen, entzogen haben. Dieselbe erstreckt wegen einer dirccr von Wien nach Konstan- sich auch auf alle vor dem 3. September 1856 tinopel zu führenden Eisenbahn in Unterhand­ begangenen politischen und Preßvergehen. 6) lung rreren soll. — Zu Venedig fand vor ei­ Eine Revision der Neuenburger Verfassung nigen Tagen eine kleine politische Demonstra­ darf nicht vor sechs Monaten stattfinden, und tion statt. Auf einer der Flaggenstangen, eS sollen an einer solchen nur die im Canton welche sich vor der Marcuskirche befinden, Eingeborenen Theil nehmen. war über Nacht eine kleine Italienische Tri­ (A. A. Z.) Am Sonnabend hat in Tour- kolore aufgezogen. nai eine kleine Emeute gegen den Freihandel F r a n k r e i c h . stattgefunden. Gegen Abend durchzogen zahl­ P a r i s , l . A p r i l . ( N . P r . Z . ) D i e reiche Arbeiterhaufen die Straßen der Stadt Bedingungen Preußens, die von dem Grafen mit dem Rufe: Tod den Engländern! nieder Hatzfeld! in der dritten Sitzung der Neuen- mit den Engländern! in's Wasser mir den burger Conferenz übergeben sind, werden von Englandern! :c. Sie vereinigten sich alsdann einigen Blättern nach der Reihenfolge der zu großen Haufen, und mußten von Truppen einzelnen Punkte wiedergegeben. Danach hat auseinander gejagt werden. Man sagt, daß Preußen sich bereit erklärt, unter folgenden 4 — 6 Personen verwundet sind. Mehrere Bedingungen auf Neuenbürg zu verzichten: Engländer, welche vor einigen Tagen in Tour- 1) Die Könige von Preußen behalten für nai angekommen waren, um mehrere Meetings ewige Zeiten den Titel eines Fürsten von in freihändlerischen Zwecken abzuhalten, waren Neuenburg und Valangin. 2) Die Schweiz genörhigr, die Stadt heimlich zu verlassen. trägt die Kosten für die im September in G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . den Canton Neuenbürg vom Bunde geleg­ L o n d o n , 2 . A p r i l . ( S r . - A . ) D e r u n ­ ten Occuparionsrruppen; der Canton Neuen­ burg nimmt an diesen Kosten nur nach seiner terseeische Telegraph zwischen Amerika und Bevölkerungszahl Theil; keine Corporation, Europa wird, wie man hofft, im Juli gelegt keine Familie und kein Individuum im Canton sein. Vom Kabel, das 2200 Englische Mei­ len lang wird, sind an 650 Meilen ferrig. kann zu denselben noch außerdem besonders Die beiden mir dessen Anfertigung betrauten herangezogen werden. 3) Kein Neuenburger kann wegen Theilnahme an den September- Englischen Fabriken liefern davon wöchentlich über 200 Meilen. Ereignissen vor ein Criminalgericht gestellt oder im Wege de? Civil - Enrschadigungsklage be­ Die Grafschaftswahlen gehen ihren ruhigen langt werden. 4) Die Schweiz zahlt dem Kü- Gang, und erregen bei weitem nicht das In­ nige von Preußen eine Entschädigung von 2 teresse, das die Wahlkämpfe in den Burgfie- Mill. Fr. Der Canton Neuenbürg nimmr cken hervorgerufen harren. In den Meisten auch an dieser Summe nur nach Verhältniß sind die alten Mitglieder wieder gewählt. Die Theil, und keine Einwohnerciasse wird beson­ Conservativen scheinen bis jetzt nichts, die ders herangezogen. 6) Die im Jahre 1843 Liberalen dagegen 6 neue Sitze gewonnen zu vom Staate eingezogenen Kirchengüter wer­ haben. Die Regierung erwartet überdies mit den wieder herausgegeben. Die Reformirre Zuversicht, noch einige andere Grafschafts-Sitze Kirche soll künftig bei der Verwaltung dieses bis Ende dieser Woche für die Liberalen ge­ Vermögens in angemessener Weise vertreten wonnen zu sehen. sein. 6) Der Staat darf nie Eigenthümer Die Juden - Emancipation wird, wie man des Vermögens der milden Stiftungen, Bür­ hört, gleich nach Eröffnung des neuen Parla­ ger-Hospitäler und anderen nicht öffentlichen ments von ihren Fürsprechern wieder in An­ WohlrhätigkeitS-Anstalten werden; die Bour­ regung gebracht werden. Nach dem „Star" geoisie von Neuenburg insbesondere behalt für i s t a b e r f ü r d i e J u d e n w e n i g A u s s i c h t , s o immer die Verfügung über das Legat des Ba­ lange Lord Harrowby sich im Ministerium ron v. Pury nach dem Willen des Erblassers. befindet und Lord Shafresbury bei den Mir- gliedern desselben Einfluß hat. Lord Palmer- T ü r k e i . ston ist, wie vielfach versichert wird, nichts K o n s t a n r i n o p e l , 2 3 . M ä r z . ( N . P r . weniger als geneigt, mit Energie für diese Z.) Die Ottomanische Regierung hat an die Sache aufzutreten. fremden Legattonen eine Denkschrift gerichtet, Die neuesten Nachrichten aus China bilden worin sie den Auslandern untersagt, Repara­ heute den Hauptgegenstand deS Interesses. turen an ihren Häusern fortzusetzen, ohne mit „Daily NewS" und „Times", letzteres Blatt einer Erlaubniß dazu versehen zu sein, und in seiner zweiten Ausgabe, enthalten Corre- dazu Europaische Arbeiter zu verwenden. — spondenzen aus Hongkong vom 17. Februar. In der ganzen Türkei macht sich die Theue- Zn Kanton herrschte große Noch, und Reis rung sehr lebhaft bemerkbar, in Bosnien ist war auf 3^ Doll. per Pikul gestiegen. Die die Norh besonders groß. Behörden hatten eine große Quantität Reis, K o n s t a n r i n o p e l , 2 6 . M ä r z . ( S t . - A . ) die in den Parkhäusern lag und ausländisches Riza Bey, früher Pforten-Gesandter in Athen, Eigenthum war, consiscirt und versteigert, den geht als ordentlicher Gesandter nach Sr. Pe­ Erlös aber in den Staatsschatz abgeliefert. tersburg. Or. Parker, der Amerikanische Gesandte, harte von Aeh für seine Landöleure die Er- Z n B o s n i e n b e g i n n t e n d l i c h d o c h D a n k d e r laubniß verlangt, ihr Eigenrhum ans Kanron Energie des VezierS von Sarajewo der Hat- wegzuschaffen, und darauf den Bescheid er­ Humaum in's Leben zu treten. In mehreren halten, daß der Zugang durch die Britischen Fällen wurde bereits die Zeugenschaft der Chri­ Schiffe abgesperrt sei. Er empfehle den Ame­ sten gegen die Muselmänner vom Gericht an­ rikanern, ihren Handel nach anderen Häfen genommen, und die Streitsache zu Gunsten zu verlegen. der Ersteren entschieden. Der Vezier von Sa­ Die „Peking Gazette" vom 6. Januar rajevo wird allgemein gelobt. Strenge Ge­ meldet von mehreren Niederlagen der Rebellen rechtigkeit, gepaart mit großer Energie bilden in der Provinz Hopeb. Dagegen sollen die den Hauptzug seines Charakters. Er geht Aufständischen die etwa 30 Enqlische Meilen rücksichtslos dem Beamrenthume zu Leibe, und von Ningpo gelegene Stadt Au-Aavu genom- läßt dasselbe durch Vertraute überwachen. Zu nommen und den Ober-Mandarin nebst 3O0 den neuesten, ebenfalls wohlrhätigen Maßre­ Kaiserlichen Soldaten gerödrer haben. geln, deren Einführung man dem Vezier zu L o n d o n , 3 . A p r i l . D i e , , T i m e S " m e l d e t , verdanken hat, gehört das schriftliche Verfah­ daß bedeutende Streitkräfte nach China ge­ ren bei allen gerichtlichen Verhandlungen. Ze­ schickt werden sollen, um Kanton schwer zu der Gegenstand muß zu Protokoll genommen bestrafen. Auch Daily NewS" meinen, ein werden, und dasselbe von allen besitzenden langer Krieg mit China sei unvermeidlich. Die GerichtS-Mitgliedern gezeichnet werden. Auf Truppen-Einschiffungen nach den Chinesischen diese Weise will der Vezier für jeden Miß­ Gewässern nehmen am Montag ihren Anfang. brauch sammtiiche Namensfertiger verantwort­ M o n t e n e g r o . lich machen. — Letzter Tage wurde ebenfalls R a g u s a , 2 6 . M ä r z . ( Z e i t . ) H i e r i s t durch ganz Bosnien noch eine weitere Ein­ eS schon lange kein Geheimniß mehr, daß Fürst richtung publicirt. ES sind dies die Paßvor- Danilo von Montenegro sich vollständig in die schrifren. Zedermann, der seinen Wohnort Arme anderer Mächte geworfen hat. Seine verläßt, ist verpflichtet, sich mir einem Passe Reise nach Paris zeigt, daß der Französische seiner Behörde zu versehen. Wer ohne eine Vice-Consul zu Scutari die Stimmung des solche Legitimation betreten wird, muß unter Vladika zu benutzen verstanden hat; ja man Escorte an seine Nahie zur Bestrafung abge­ behauptet sogar, daß jener die wichtigsten Pa­ liefert werden. Es hat diese Maßregel den piere aus dem Archive in Cetlinje, so wie hauptsächlichen Zweck vor den Augen, dem selbst daS Original der UnabhängigkeitS-Er­ ausweislosen Gesindel, folglich auch den Räu­ klärung sich verschafft habe. Von geringerem bern, die Freizügigkeit zu erschweren. — Aus Gewicht erscheint indeß der Einfluß Oesterreichs, Scutari lauten die Nachrichten beunruhigend. trotzdem der stellvertretende Civil' und Militair- Im ganzen Paschalik gab eS partielle Auf­ Gouverneur DalmatienS, Baron Mamula, es stände, gegen die Abgaben und Rekrucenstel- nicht an Anstrengungen fehlen läßt. lung gerichtet. Derwisch Pascha mußte mit — 108 — bewaffneter Macht einschreiten. und unter­ dritten Male auf die Spanischen Boote ge­ drückte nur mit Mühe die Bewegung. schossen. im Augenblick, wo sie an's Land gin­ A s i e n . gen, um Wasser einzunehmen. Die Lage der Dem „Monireur de la Flotte" wird auS Dinge tn Mexico war noch immex sehr ern­ den Indilchen Gewässern gelchrieden, baß der ster Natur. Hm Osten hatten neue Demon­ König von Slam durch einen Erlaß vom 25. strationen gegen Spanische Unlerlhanen statt­ December seinen Provtnzial-Gouverneuren „zur gefunden und die Behörden halten nichts ge- Ausführung ber Handelsverträge mit England, than. um die Excesse zu verhindern. F r a n k r e i c h u n d N u ß l a n d " v o r g e s c h r i e b e n h a t : AuS Kalifornien hört man, baß sich im „Die Mitglieder dieser Nationen können frei Innern Compagnieen von Freibeutern bilden, tn Unseren Staaten verkchren, hier Handel die zur Unterstützung deS Generals Walker treiben und ihre Religion ausüben." Dieser nach Nicaragua ziehen wollen. — Am 5. Fe­ Erlaß wird namentlich den Missionaren sehe bruar verspürte man in San Francisco zwei von Nutzen sein. Erbstöße. C h i n a . (N. Pr. Z.) DaS chtnestschersetkS erlas­ N e u e s t e P o s t . sene Verbot, Makao mit Vorräkhen zu ver­ Sr. Petersburg, 26. Februar. Die sorgen, war. laut Bekanntmachung d»S Por­ ,,SenatS - Ztg." Nr. 24 enthält die näheren tugiesischen Gouverneurs. wieder zurückgenom­ Bestimmungen über die tm Allerhöchsten Ma­ men worden. Das Makao-Fort ist gegen je» nifest vom 26. August 4856 verheißenen be­ den Angriff von Seiten der Chinesen gesichert, sonderen Erleichterungen derjenigen Bewohner da eS mit achr Geschützen von schwerem Ca» von Neurußland und Bessarabien, welche am ltder und mit mehreren Feldgeschützen armirt meisten durch den Krieg gelitten haben. ES ist. — Das Gefecht, welches der Britische werden laur Allerhöchsten Befehls vom 5. Fe­ Dampfer „Hörnet", Capitain Forsyrh, zu be­ bruar d. I.. zur Ermittelung der erlittenen stehen Halle, fand am 40. Februar statt. Verluste sofort besondere Local - Comits'S zu­ Zuerst beschoß er «ine auS etwa 50 Chinesi­ sammentreten , welche unter der Leitung eines schen Dschunken bestehende Flvtlille auf 800 tn Odessa unter dem Vorsitz des General-Gou­ Ellen Distanz, und zwar so heftig, daß bald verneurs von Neurußlond und Bessarabien zu kaum noch ein Chinese auf dem Verdeck der bildenden Central - Comite arbeiten. Dieses feindlichen Fahrzeuge zu sehen war. Dann Centras-Comite wird auS den höhern Verwal- wandle er sich gegen ein zweites, eben so star­ tungS-Beamten, auS den angesehensten Ein­ kes Geschwader und beschoß dieses mir dem­ wohnern der verschiedenen Stände, nach Wahl selben Erfolge. Der „Hornel" halte einen des General-Gouverneurs, und auS Abgeord­ Verwundeten und einen oder zwei Schüsse im neten des Ministeriums deS Krieges, des In­ Rumpf; mehr gelitten hatten dagegen seine nern , der Finanzen und der Reichsdomainen Boole, die eine mit 16 Geschützen armirre bestehen; die Local-Comite'S werden da, wo Dschunke, welche auf den Grund gerieth, er­ eS der General-Gouverneur für nöthig erach­ oberten. Während der Acrion kam der „Hong­ tet, gebildet und nach seiner Anordnung zu­ kong", von Lieutenant Dent befehligt, und sammengesetzt. AuS den Berichten desselben unterstützte den „Hornel". Letzterer hatte un­ stellt das Central-Comits nach sorgfältiger Prü­ gefähr 360 Schüsse gefeuert. Die Dschunken, fung ew Verzeichniß der durch den Krieg be- denen er so energisch zusetzte, hatten vor Kur­ nachlhetliglen Personen zusammen, nebst An­ zem den „Samson" angegriffen und dessen gabe der Summe, welche Seitens der Regie­ Steuermann gerödrer, sie waren ber Schrecken rung erforderlich ist, um ihnen durch Unterstü­ der kleineren Flußdampfer, welche zwischen tzung oder Vorschüsse aufzuhelfen. Dieses Ver­ Kanton und Hongkong hin- und herfahren. zeichniß unterlegt der Minister deS Innern der A m e r i k a . Allerhöchsten Entscheidung. Da tndeß zur Er­ N e w y o r k , 1 8 . M ä r z . ( O s t s . - Z . ) W i e ledigung der to Rede stehenden Arbeiten eine Französische Blätrer melden, harte am 22. geraume Zeit vonnörhen sein wird, und in« Februar die Spanische Fregatte „Ferrolana" zwischen schleunige Hilfsleistungen nöthig wer­ «ine sehr lebhafte Kanonade mit einem Fort den können, so wird dem General-Gouverneur von Varacruz angefangen; letzteres hatte zum von Neurußland und Bessarabien schon jetzt — 409 — eine Summ« von eiaer halben Million Ru­ burgs, so wie auS den am Finnischen Meer­ del Silber auS dem ReichSschotzt angewiesen, busen oder zwischen diesem und Lübeck gelege­ über welche «r tn äußersten Fällen a (üonro nen Häfen kommen, verboten worden. drr von dem Central-Comite anzusetzenden Enr. I t a l i e n . fchädrgungen verfügen kann. Fern«? wird dem T u r i n , 2 . A p r i l . ( S r . - A . ) I n A n c o n a Minister des Innern eingcräumk, die Eröff­ wurde Abends den 31. März der Gendarme- nung einer allgemeinen Subskription im Reiche rie-Wachtmeister Baldoni in einem der belieb­ zum Besten der bei der Verlheidigung des testen Kaffeehäuser von der Straße aus durch Vaterlandes in Schaden gefallenen Bewohner einen Schuß lödllich verwundet. Man hält von Neurußland zu veranstalten, wobei na­ das Attentat mehr für «inen Act der Privat­ mentlich die Schiffer und Fischer der Berück­ sache, als für eine politische Demonstration. sichtigung zu empfehlen sind. Die hierdurch T u r i n , 6 . A p r i l . ( S t . - A . ) D e r , , G a z z . eingehenden Summen werden dem General- di Verona" wird auS Rom vom 23. März Gouverneur zugestellt, ber sie dem Wunsche der geschrieben: Gestern ist hier die Nachricht Geber gemäß verwendet. Behufs der richti­ von ber Ermordung des Gouverneurs von Ma­ gen Vertheiiung sämmtlicher den Bewohnern rino eingetroffen. Ein des Diebstahls verdäch­ jenes Landstrichs durch die Kaiserliche Gnade tiges Individuum, dessen Bruder im vorigen zufallenden Erleichterungen und Erlasse wird Jahre enthauptet worden ist, hat, von Rach­ derselbe nach dem Grade des erlittenen Scha­ sucht getrieben, diese Mordthak vollbracht und dens in drei verschieden« Kategorieen getheilt. in seiner blinden Wukh auch die Frau seines Die Städte Sewastopol, Kertsch, Eupatoria Opfers und einen zur Hilfe herbeigeeilten und der Flecken Balaklawa erfreuen sich au­ Mann verwundet. ßerdem noch besonderer Begünstigungen. Es S c h w e i z . werden ihnen unter andern die Gildesteuern Der in Bern erscheinend» „Bund" giebt auf fünf (der Stadt Sewastopol auf zehn) an, vr. Kern habe in ber fünften Conferenz- Jahre erlassen, waS auch den ausländischen Sitzung folgende Bedingungen bezeichnet, ,,auf Gildemitgliedern zu Gute kommt, sowohl de­ welchen die Schweiz allein in die definitive Lö­ nen, die eS jetzt sind, als die es nun erst sung ber Frage eintreten könne": 1) „Preu­ werden. ßen anerkennt di« vollständige Unabhängigkeit D ä n e m a r k . des CantonS Neuenbürg von jedem äußeren K o p e n h a g e n , 8 . A p r i l . ( T e l . B u r . ) Verbände und der König verzichtet demnach Sämmtliche Minister haben dem Könige heule förmlichst auf alle und jede Ansprüche auf den­ ihre Demission überreicht. Die Krise ist nicht selben. 2) Di» Schweiz kann auf eine vor- durch ueue Schritte auswärtiger Regierungen auSgängige Anerkennung der von Preußen an­ entstanden. gesprochenen SouverainelätSrechte in Neuen­ D e u t s c h l a n d . bürg nicht eintreten. 3) Die Schweiz gesteht O l d e n b u r g , 4 . A p r i l . ( S t . - A . ) D e r weder dem jetzigen König von Preußen noch Sundzollvertrag, dessen Abschluß unser schiff- irgend einem Mitglied» der Preußischen Kö- fahrttreibendeS Publicum, insbesondere wegen nigSfamilie das Recht zu. den Titel eines Für­ deS mit der Erhebung der Abgaben verbunde­ sten von Neuenbürg zu führen; auch muß sie nen Aufenthalts und der vielen Nebenkosten, jetzt und für alle Zukunft feierlich gegen alle mit großer Befriedigung aufgenommen hat, ist und jede Ansprüche protestiren, welche später nach erfolgter Zustimmung des Landtags bi»S- etwa auS der Fortführung dieses von ihr be­ seitS bereits vor dem 1. d. ratificirt worden. strittenen Titels abgeleitet werden wollten. Auch hat Oldenburg sich bereit erklärt, die 4) Die jetzt im Canton best»hend»n wohlrhäri- auf das Herzogthum fallende Summe von I'I. g»n Stiftungen werden als solche anerkannt, irün. 28,000 Dänischen Thalern durch so­ aufrecht erhalten und unter den Schutz ber fortige Baarzahlung zu berichtigen. Verfassung und der Gesetze des Landes gestellt. B e r l i n , 7 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) E i n e m Von irgend weiteren Garantier», bezüglich am 6. d. j» London veröffentlichten Geheim- derselben, kann nicht tie Rede sein. 6) Die rathsbefehl zufolge ist in England die Einfuhr Eidgenossenschaft wird für die Urheber und von Vieh, Hörnern und Häuten, die aus den TheÜnehmer am September - Aufstände eine Ostseehäfen Rußlands, Preußens und Mecklen­ General-Amnestie erlassen, so daß dieselben — 140 — wegen ihrer bezüglichen und sonstigen politischen wesenheit Sr. K. H. des Großfürsten Kon­ Uedertrerungen weder strafrechtlich noch auf stantin in Paris werden großartige Festlich. dem Civilweg» verfolgt werden können. Zm keil«n vorbereitet. Die Tuilerieen. die Skadt Uebrigen werden dieselben, wie alle ihre Mit­ Paris, die Russische Gesandschaft und Graf bürger, den Schutz der Bundes- und der Waleweki werben große Bälle geben. Im CantonS » Verfassung, der eidgenüisischen und Industrie - Polaste werden Anstalten zur Er- cantonalen Geletzt genießen. Ausnahmsweise richrung eines Caroussels getroffen. Eine groß­ Garantleen zu Gunsten derselben werben nicht artige Revue wird natürlich ebenfalls statkfin« gegeben. 6) Die Eidgenossenschaft trägt die den. Der Glanz und die Pracht, die man Lasten und Kosten, die ihr aus der nokhwendig entfalten will, sollen Alles übertreffen, was gewordenen Occupatio« des CantonS Neuen­ bisher geleistet word«n ist. — Se. K. H. der burg und auS der stattgehabten Truppenauf» Großfürst Konstantin wird an» 20. April stellung erwachsen sind; die Cantone unterzie­ tn Toulon und Ende des MonkaS in Paris hen stch denjenigen Unkosten, für die sie auS erwartet. ber Bundescosse nicht entschädigt werden kön» Das neulich entdeckt« Complott und die in ntn. Dagegen wird jede Geldentschädigung Folg« dessen vorgenommenen Verhaftungen ma» aa die Preußische Krone abgelehnt" chen noch immer viel von sich reden. Es ist Die ,,Berner Ztg." erklärt gleichfalls, daS gewiß, daß die Polizei diesmal einen guten einzige positive Anerbieten sei die Bereitwil­ Griff gethan, daß sie genug gefunden hat, um ligkeit zu einer General-Amnestie. den Französischen WohlfahrtS-AuSfchuß jenseil F r a n k r e i c h . deö CanalS in «rnstliche Beforgniß zu verse­ P a r i s , 3 . A p r i l . ( H . C . ) D i « C o n f t - tzen, und dt« geheimen Gesellschaften im Lande renz zur Regelung der Neuenburger Angele­ bis tn einige ihrer entlegensten Schlupfwinkel genheit wird heute ihr« siebente Sitzung hal» zu verfolgen. Man hökt übrigens im Publi­ ttn. Di« Differenzen und Schwierigkeiten, cum nur mit großer Vorsicht über diese An­ bie sich in der letzten Sitzung herausgestellt gelegenheit sprechen, und diese Vorsicht con- haben, betrafen, wie wiederholt versichert wer­ rrastirt seltsam genug mit der L«bhaftigk«it det den muß. von allen neun Punkten nur we­ Französisch«!, Charakters und der Schlachfertig- sentlich die beiden, die sich auf bie Entschä- keit des Paris,r Urtheils, aber sie wird auch bigungSfrage und auf die Suspension von Ver­ eben in diesem Conkrast als ein Zeichen der fassung - Aenderungen für Neuenbürg auf 6 Zeit angenommen werden müssen. Monat« bis 1 Jahr, also auf Punkt fünf B e l g i e n . und neun der von Preußen aufgestellten Be­ B r ü s s e l , 3 . A p r i l . ( Z e i t . ) D e r S e n a t dingungen beziehen. Auch in ersterer Bezie­ ist noch immer mit der Debatte d,S PrüfungS- hung will die Schweiz di« Entschädigung nicht Ges'tzeS beschäftigt. Es ist im Plane, ehe­ an und für sich ablehnen, aber sie will di« stens eine regelmäßige Dampfschiff-Verbindung Summe nicht in der Höhe normirr haben, die zwischen Belgien, St. Petersburg und Riga Preußen verlangt. WaS dir übrigen sieben einzuführen, welche durch Schrauben-Dampf­ Punkte anbelangt, so gaben dieselben eineS- schiffe von 300 — 360 Tonnen unterhalten theilS überhaopt keinen Anlaß zur Debatte, werden sollen. Anfangs Mai soll das erst» oder es handelte sich nur um die Fassung und Dampfschiff von Antwerpen nach Sr. Peters­ über die Formfrage. So steht eS um dies, burg auslaufen. Angelegenheit bis heute und eS ist daraus zu G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . ersehen, daß die Ausgleichung weder große L o n d o n , 4 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) D e r Schwierigkeiten har, noch lange auf sich war­ ,,Homeward Mail" von Smith, Edler u. Co. ten lassen kann. zufolge haben die Chinesischen Rebellen die Die Verhaftungen in den Provinzen mit­ wichtigen Städte Woschang und Han Nanz telst des Telegraphen dauern fort. Als der geräumt. Dagegen erlitten die Mandarinen Kaiser vor einigen Tagen ber Vorstellung in der Provinz Kanton eine schwere Niederlage, der großen Oper beiwohnte, waren in den als sie Tsing eine 35 Metl. von Kan­ Boulevards, so wie auch im Opernsaale groß« ton gelegene Stadt, den Rebellen wteder ent­ Vorsichtsmaßregeln getroffen. reißen wollten. Gerüchte gehen, und sie schei­ P a r i s , 6 . A p r i l . ( H . C . ) F ü r d i « A n ­ nen wohldegründer, daß Kwei-Si, di» Haupt­ stadt von Kwang-Si, sich in de» Händen der weiter» Verderben des Zahns zu verhindern Rebellen befindet, was cm harter Schlag für scheint. Ach wäre. Käse zu verbessern und zu trockene, L o n d o n , 6 . A p r i l . D i ? V e r m ä h l u n g I . oder verdorbene wieder schmackhaft zu K. Hoheit der Prinzeß Royal ist, nach einer Mittheilung des ,,Court Journal" , definitiv machen. Man gießt weißen Wein über Sal­ verschoben worden und dürfte nicht vor Ja- peter, den man vorher hat verpuffen lassen, lasse nuar stallfinden. beidtS aufbrausen und sülle so lange nach, diS baS In Woolwich wurden kürzlich in Gegen- Ausbrausen vorbei ist. Nun schlägt man di» genwart des Kriegsministers. deS Herzogs von Käs» in Tücher, die von dem Flülsigen recht Cambridge, Ferukh Khans und vieler hochste­ durchnäßt sind, nnd legt sie tn einen Keller. hender Offiziere neuerdings interessante Schieß­ Nach 24 Stunden feuchtet man die Tücher übungen vorgenommen, bei welchen »s sich her­ wieder an und kehrt die Käse um, und so ausstellt», daß zur Brandsteckung von Schiffen fährt man, nach Beschaffenheit d»r Käse, so und andern Odj-cren hohle mit geschmolzenem lange fort, als »S zur Vtrd»ss,rung derselben Eiskn g,füllte Kügeln viel zweckmäßig»? als nölhig ist. — Ganz trockene und verdorbene glühende Slückkugeln sind. Auch Käse können dadurch wieder verbessert und das Füllen der Geschosse mit geschmolzenem Metall soll schmackhaft gemacht werden. schneller als das Glühendmachen derselben be­ — Der König August der Starke liebte werkstelligt werden können. es, sich mir d,m Proiessor Taubmann, wel­ M o n t e n e g r o . cher ein witziger Kopf war, von Zeit zu Zeit (Sr.-A.) Di» Nachrichten auS Monte­ »in»n Spaß zu machen. Einst hatte er ihn negro lauten imm»r bedenklicher. Unter dem zur Tafel geladen, dabei aber anbefohlen, ihm 24. März schrribt man von der Montenegri­ keinen Löffel hinzulegen. AIS nun die Suppe nischen Gränze der ,,Agr. Ztg.", „daß der aufgetragen wurde und Jeder nach seinem Senat endlich daS Unheil gefällt hat, welches Löffel griff, rief der König laut und vernehm­ die Verbannung und Vermögenö-ConfiScirung lich über die Tafel hin: „Ein Hundsfott, wer der Georg. Massan und Vuko Perrowic aus­ keinen Löffel hak!" spricht. Auch die Demolirung ihres prächtigen Schnell nahm Professor Taubmann ein« Hauses in Cetlinj» soll angeordnet und ein Brodrindt, höhlte sie aus, spießte sie an die PretS von IVO Zechinen auf ihr» Köpfe ge- Gabel und aß mit diesem tmprovisirken Löffel setzt worden sein. Die Rückkehr des Fürsten seine Suppe unter dem Gelächter der Anwe­ Danilo wird sehnlichst erwartet." Georg Pe- senden. Als er fertig war, rief er eben so trovic, ein naher A»verwandter des Fürsten vernehmlich: „Ein Hundsfott, wer seinen Löf­ Danilo befindet sich bekanntlich in Wien. fel nicht ißt!" und verzehrte das Brod unter P e r s i » n. neuem G,lächter, in welches selbst der König ( S t . - A . ) D i » T e h e r a n e r H o f z e i t u n g " einstimmte. hat die zwischen Ferukh Khan und Lord Red- — Einst fragte der Legat Clesel den Pro­ tliffe in Konstankinopel gewechselten Schrift­ fessor Taubmann tn Gegenwart des Königs, stücke veröffentlicht. Di» Kri'gSrüstungen dau­ um ihn zu schrauben und in Verlegenheit zu ern fort; die Stimmung ist krieg,rilcher als setzen: „Wissen Sie, wie viel Todsünden es je. fast alle Städte und Ul,maS haben dem giebr, Herr Professor?" — „Nein, Herr Le­ Schah GulS- und BlutS-Adressen zugestellt. gat," antwortete Taubmann ruhig, „das weiß ich nicht; aber können Sie mir sagen, wie man IZl) El»l mit einem Worte schreibt?" v e r m i s c h t e s . Als der Legat nunmehr ebenfalls feine Unwis» Aahnkitt» Einen guten Zahnkitt erhalt fenheit zugestehen mußte, nahm Taubmann »in man durch Auflöten von einem Theil Mastix Stück Kreid» und schrill» d»n Namen des Lega­ in zwei Theilen Collodium. w»no man einige ten auf folgende Weis, auf den Tisch: (^Es»l! Tropfen davon mir fein geschnittener Baum­ — D»r alte kernige Pater Abraham a Santa wolle in die mit Baumwolle gereinigte Zahn­ Clara giebr dem schönen Geschlechre treffliche höhle steckt. waS sich sofort fest anheftet. üb»r Winke, um zufrieden und glücklich zu werden. ^ Jahr darin sitzen bleibt, und selbst baS „Die Zungfrauen seynd," sagt der etwas 112 — derbe, aber gutmeinende Wahrmund, „wie der tung zu nnlden. Pernau, Steuer - Verwal­ Schnee; wenigst sollen sie also sein, denn die­ tung . den 18. März 1867. ser bleibt desto länger und beständiger, je we­ Steuerherr E. Höflinger. 1 niger er in die Sonne kommt. Also verhar- No. 163. R- A. Lantzky, 1occ> rea bie Jungfrauen desto besser in ihrer schnee­ Donnerstag den 11. April, Nachmittags weißen Unschuld, je weniger sie an das Ta­ 4 Uhr, werden die Vorst'her des Pernauschen geslicht kommen. Den Jungfrauen ist nichts Vereins zur Versorgung seiner Wittwen, Wai­ anständiger, als die Einsamkeit, dahero wer­ sen und Alten in ber Wohnung des Herrn den sie auch genannt: Frauenzimmer und nicht Commerzienrach C. I. Schmidt, zur Be­ Frauengassen. Die Jungfrauen sollen von sorgung der Geschäfte deS Vereins, versam­ Rechtswegen beschaffen sein wie die Tuck«Ent- melt sein. 1 l«in, welche sich unter daS Wasser verbergen, damit sie den vielfältigen Nachstellungen ent- Ein in ber Vorstadt im 1. Quartal belege­ fliehn. Die Jungfrauen sollen rechte Kröten nes Wohnhaus nebst Nebengebäude, in gutem abgeben, aber Schildkröten, welche da fort Stande, wird zum Verkauf angeboten. Nä­ und fort zu Hause bleiben, ja solches stetS here Auskunft errheilt die Expedition deS hiesi­ auf dem Rücken tragen. Die Jungfrauen gen Wochenblattes. 1. sollen sein wie die schönen Bücher, welche mit Klausuren müssen versehen werben, sonst ge­ schieher eS bald, daß sie Eselohren bekommen. Sonnabend den 13. d. Mts. Die Jungfrauen sollen sein, wie ein Licht in wird im Locale der hiesigen privil. der Laterne, denn außer derselben solches gar Bürgergesellschaft Ball sein. bald auslöscht." Pernau, den 5. April 1857. — Ein Olficier, dem die Haare sehr stark Die Vors teher . 2 ausgingen, saldre dieselben, um daS Ausgehen zu verhindern, sehr häufig mit Pomade. Ei­ nes TageS nun fand er seine Pomaden-Büchse Gutkeimende rolhe Kleesaat zu 8 Rubel ganz leer und als er seinen Bedienten darüber Silber das Pud ist zu haben bei zu Ntde stellt« , g'stand ihm dieser, daß er E . G . L e z e n t u S . 2 seinen Pelzrock, welchem die Haare sehr stark Abreise halber sind bei mir verschieben« ausgingen, damit eingeschmiert habe, um daS Möbeln, WirthschaftSgeräthe u. s. w. käuflich Ausgehen derselben zu verhindern. z u h a b e n . H . K ä mm e r . 2 — Die Gemahlin eines Obersten, die we­ Meinen, on ber Rigaschen Straße belegenen gen ihres AdelstolzeS und steifen Förmlichkeit bekannt war und bie Gattin eines Haupt­ Obst- und Gemüsegarten bin ich willens zu v e r k a u f e n . C . H . W i e c k . 2 manns , trafen in einer Kaffeegesellschaft zu­ sammen. ,,Ach, Liebe," begann die Odristin, Ein Zimmer nebst Küche ist zu vermiklhen „ich habe diese Nacht von Ihnen geträumt/' b e i d e r W i t l w e B a r l e h n . 1 — „Mein Gott", erwiderte die Frau deS Innerhalb acht Tagen verläßt Pernau Hauptmanns, ..welche Ehre für mich! Es Paul Stamm, i wäre eigentlich meine Schuldigkeit gewesen, von Ihnen zu träumen." Vom 29. März, bis zum Z. April. Getankte. St. Nikolai-Kirch,: Alma Do- Bekanntmachungen. rokhea Petrowitz. — Marie Emilie Mar-sching. — Heinrich Rudolph Horn, Nachdem das Amt eines Notairs bei ber verstorbene. St. Elisab.«Kirche: Nato- Pernauschen Steuer - Verwaltung vacaat ge­ Ii, Johnson, alt 1 Jahr 3 Monat. worden , werden alle diejenigen. bie auf das­ HIroclamirte. St. Elisabeth'«-Kirche: selbe r»fi?ckiren. hierdurch aufgefordert, sich in­ Christian Johannson mit Helena Marga­ nerhalb 3 Wochen a clatc» bei dieser Verwal­ retha Brügger. Im Namen des Gen.-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Tensor R. Jaeoby. Anzeige für Gesang- und Musikliebhaber. ^Sm Gesang-Cyclus für Damen und Herren ist einstudirt und wird Donnerstag den 11. April 1857, Abends um 8 Uhr, im Saale der Müsse vorgetragen: a) Oratorium, von Mendelsohn Bartholdy, No 1, 2, 3 und 5, mit Orchester­ begleitung. b) „Vier Quartette" für. gemischte Stimmen, von Abt, mit Pianofortebegleitung. e) Chor und Solo aus der „Schöpfung", von Haydn, mit Orchesterbegleitung. NL. Personen, die zuzuhören wünschen, werden gebeten, sich deshalb frühzeitig an Mitglieder zu wenden, und können nur durch deren Vermi t te lung e ingeführ t werden. — Die B i l le t te müssen vor ­ her gelöst werden, da Abends kein öffentlicher Billettverkauf stattfindet. Auswärtige können auch noch Abends Billette erhalten. ernansches Wochenblatt. ^ »S 1857. Sonnabend, den 13. April. Ausländische Nachrichten. acht Hasenhaar-Schneidereien (zur Hutstoff- D ä n e m a r k . Verferrigung) von hier, Hanau , Offenbach, K o p e n h a g e n , 4 . A p r i l . ( Z e i r . ) I n d e r Bockenheim und Niederrod beschäftigten Ge­ heurigen Sitzung des Neichsrarhes theilre der hilfen haben schon in der vorigen Woche an Präsident verschiedene Anträge von Helsingör ihre Fabrikherren das Ansuchen um Erhöhung mir, die alle eine Unterstützung von der Staats­ ihres Wochenlohnes gestellt und, da sie bis kasse beanspruchen. Die Communal - Verwal­ vorgestern ohne befriedigende Antwort geblie­ tung fordert Gelder zur Erweiterung des Ha­ ben, ihre Werkstätten verlassen. Der bishe­ fens, die Schiffsciarirer und Fährleute Scha­ rige Lohn für 100 Stück Hasenftlle zu schee- denersatz für den Verlust ihres bisherigen Er­ ren war 6 Gulden. 100 Stück sind unge­ werbes (der Sundzoll-Erhebung). Ein Mit­ fähr die Anzahl, welche ein Arbeiter in einer glied des Reichsrathes bringt sogar einen Vor­ Woche fertig bringt. Statt 6 Gulden ver­ schlag im Sinne dieser Anträge ein. langen die Beschwerdeführer 6 Gulden. In K o p e n h a q e n , 8 . A p r i l . ( O s t s e e - Z r g . ) ihrer Eingabe führen die Arbeiter an, daß das Der Neicksrarh hat sich heute bis zum 14. Scheeren der Hasen- und Kaninchenfelle mit Abends vertagt. Eine Commission ist nieder­ den fühlbarsten Nachtheilen für die Gesund­ gesetzt worden, um die Mittel zur Unterstü­ heit und Lebensdauer der Haarschneider ver­ tzung der von der Aufhebung des SundzollS bunden sei, indem sowohl der feine Staub der schwer betroffenen Stadt Helsingör zu berathen. Felle, als auch daS angewendete Quecksilber Bisher war der Erwerb dort gar leicht, und und Scheidewasser einen vergiftenden Einfluß die Verschwendung groß; so liegen denn plötz­ ausübe. Diese Aufopferung an Lebenskraft lich zahlreiche Familien auf dem Trocknen. und Lebensgenuß, welche das Geschäft erfor­ Man denkt die Stadt zum Freihafen zu er­ dere, dürfte füglich auf eine entsprechende Lohn­ klären und durch eine Eisenbahn mir Kopen­ erhöhung Anspruch machen. Am 6. d. waren hagen zn verbinden, wird aber über eine vor­ alle 600 Arbeiter aus vorgenannten Orten gängige direcre Unterstützung der Einwohner­ hier zur weiteren Besprechung, wenn keine schaft wohl nicht hinweg kommen. Die frem­ Willfahrung erfolgen sollte. (Der „Fr. P. Z." den Häuser, welche daher daselbst angesessen wird dagegen geschrieben: „WaS die Zeitung waren und meistens zu jener Englischen Kauf­ „Deutschland" über die gegenwärtige Hasen- manns-Classe gehören, die man ringsum an haarschneiderei - Bewegung unserer Nachbar­ allen Küsten Europa's trifft, wandern aus. schaft sagt, hat im Allgemeinen seine Nich­ Die bedeutendste Firma, welche durch neuer­ tigkeit , doch ist dabei zu bemerken, daß der liche Lieferungen an die Britische Ostsceflotte Wochenlohn nicht durchgängig 6 Gulden ist, eine halbe Million gewonnen haben soll, zieht sondern für die besseren Arbeiter bis zu 14 nach Odessa. Gulden betragt. Auch würden die Fabrikher­ D e u t s c h l a n d . ren gerne einen besseren Lohn bewilligen, wenn F r a n k f u r t a . M . , 8 . A p r i l . ( H . C . ) sie selbst die Aussicht hätten, bessere Preise zu Mehr als 600 Arbeiter, nämlich alle in den erzielen; daS soll aber durchaus nicht der Fall — 114 — sein, da der Absatz hauptsächlich ein überseei­ Rückkehr von dort Griechenland und Frank­ scher ist, und von den kleinen hiesigen Ver­ reich besuchen. hältnissen wenig abhängt. S c h w e i z . O e s t e r r e i c h . B e r n , 9 . A p r i l . ( F r . P . - Z . ) E i n e P a ­ W i e n , 8 . A p r i l ( F r . P . - Z . ) E s b e ­ riser Depesche spricht von 600,000 Fr. Ent­ stätigt sich, daß der Neapolitanisch-westmächt- schädigung an Preußen. Man weiß im Ein­ lich? Conflicr seiner definitiven Beilegunq sehr lacher Hof, daß die vermittelnden Mächte es nahe steht; Fürst Petrulla hat hier im Laufe nicht ungern sehen würden, wenn die Schweiz der nächsten Tage Mitteilungen gemacht, in diesem Punkt mir einem Anerbieten ent­ welche in dieser Hinsicht kaum mehr einen gegenkäme; von 600,000 Fr. war jedoch nach Zweifel üdriq lassen. und es ist sehr wahr­ officiüsen Mirrheilungen nicht die Rede. Nicht scheinlich. daß in diesem Augenblicke die Be­ ohne Eindruck ist hier das Auftreten deS Hrn. dingungen bereits geregelt sind, unter welchen v. Hübner gegen die Schweiz geblieben, und der diplomatische Verkehr wieder angeknüpft man glaubt, daß ohne die kräftige und sehr werden soll. entschiedene Unterstützung von Seite Englands Bei unseren Nachbarn, den Montenegri­ die Schweiz auf den Conferenzen einen schlim­ nern, geht eS, wie alle Berichte auS jenen men Stand haben würde. Gegenden einhellig versichern, wieder sehr un­ F r a n k r e i c h . ruhig zu, und die innern Zustände dieses Ge- P a r i s , 6 . A p r i l . ( O s t s - Z t g . ) Z n d e r birgsländchenS streben auf eine so bedrohliche letzten Zeit sind eine Menge verdächtiger Per­ Kathastrophe hin, daß auf Oesterreichischer sonen von der Polizei aus Paris entfernt Seite Vorkchrungen getroffen werden müssen. worden; die in der letzten Woche erfolgten Der Gouverneurs-Stellverrre/er in Dalmatien, Verhaftungen wurden fast sämmtlich außerhalb Feldmarschall-Lleurenant und Divisionair Ba­ der Barrieren vorgenommen. ron Mamula, der tieftingeweihre Kenner der Bei der letzten Revue der Zuaven auf dem Verhältnisse der Czernagora, hat daher, sicherm Longchamps beim Boulogner Holze bemerkte Vernehmen nach, hierher gemeldet, daß die der Kaiser ein Soldarenkind in den Reihen gegenwärtigen Wirren in Montenegro eine der Zuaven und klopfte ihm freundlich auf die Vermthrunq der in Dalmatien unter seinem Schultern. Der Knabe benutzte diese Gele­ Commando stehenden Truppen nokhwendig ma­ genheit , um den Kaiser ganz ungenirt zu chen; er hat, um auf alle Eventualitäten fragen: „Warum ist denn der Kaiserliche vorbereitet zu sein, und namentlich einem et­ Prinz nicht bei den Zuaven?^ ,,,,Mein waigen Herüberströmen größerer Montenegri­ Kind,"" erwiderte Louis Napoleon, „„ich nischer Banden mit gehörigem Nachdruck ent­ habe ihn zu den Grenadieren gethan."" „DaS gegentreten zu können, auf Verstärkung um weiß ich, aber wir wollen auch Einen und eine Brigade angetragen. das recht bald." Der Kaiser lachte und sagte: „ „Das mußt du der Kaiserin sagen, die geht I t a l i e n . das eigentlich an, komm mit zu ihr."" Er M a i l a n d , 6 . A p r i l . B e k l a g e n s w e r t h i s t nahm den Knaben mit sich und brachte ihn die räqlich steigende Zunahme der im hiesigen der Kaiserin, die sich nicht wenig über den Findelhause ausgesetzten Kinder. Aus einem Einfall des Knaben belustigt haben soll. statistischen Vergleich des letzten ZahreS kann Der „Köln. Ztg." wird von hier geschrie­ man eine Durchschnittszahl von Auesetzun­ ben: Die Zndependance beige" wurde heute gen per Tag annehmen, waS bei einer Be­ saisirt wegen der Veröffentlichung eines Be­ völkerung von 170,000 Einwohnern und mit schlusses des StaatsratheS, der in dem Weich­ Berücksichtigung der in den größten Welt- bilde von Paris die größte Sensation erregt Hauptstädten sich ergebenden Anzahl sehr trau­ hat. Man hat nämlich bisher geglaubt, daß rige Schlüsse auf die sittlichen Zustande die­ das Gesetz betreffs der militairischen Verpflich« ses Landes zu rechtfertigen scheint. tungen keine Anwendung auf Paris habe, N e a p e l , 6 . A p r i l . ( F r . P . - Z . ) S e . obgleich die Hauptstadt Frankreichs von Fe­ Maj. der König Ludwig von Bayern ist ehe- stungswerken umgeben ist. Der Staatsrath vorgestern hier eingetroffen; er reist heute nach hat sich aber für das Gegentheil ausgespro­ Palermo ab und wird nach seiner baldigen chen , und die militairischen Behörden haben — 115 — in Folge dieses Beschlusses Befehl gegeben, die Folgen dieses momentan zur Geltung ge­ alle Hauser im Bereich der Pariser Festungs­ kommenen Princips tragen; er hat wenig Aus­ werke niederzureißen. Die Hausbesitzer erhal­ sicht, die Zwecke, um die er hierher kam, zu len natürlich keinen Schadenersatz und müssen erreichen, aber man drängt ihn dafür, mit dem sogar noch ihre Mierher — so will es der Türkischen Gesandten in Unterhandlung zu Spruch des SraatSratheS — entschädigen. treten, und wenn Graf Walewski überhaupt Die Zahl der Häuser, die sich auf dem von geneigt ist, etwas für ihn zu thun, so würde den militairischen Behörden beanspruchten Ge­ es, wie mir aus guter Quelle versichert wird, biete befinden, sind ungemein zahlreich. Zn darin bestehen, ihm eine Gcbiers-Vergrößerung der Nähe von Clichy müssen ganze Dörfer auf Kosten seiner Souverainetät zu verschaf­ eingerissen werden. (Die Nedacrion der,,Köln. fen. — Was die inneren Fragen anbetrifft, Ztg." macht die Bemerkung: Sollte die Dar­ so beginnt man den Wahlen ein erhöhtes stellung nichc etwas übertrieben sein? Uebri- Znteresse zuzuwenden. Daß die republikanische genS drängt sich die Frage auf: Wer hat die Partei diesmal mit Macht in die Schranken Häuser zu bauen erlaubt?") Die Hausbe­ treten wird, ist bekannt. Weniger bekannt sitzer, die dadurch ruinirt werden, sind natür­ sind die Namen der republikanischen Candida- lich in Verzweiflung. Sie haben sich mit ei­ ten. Man nennt im Seine-Departement ner Bittschrift an den Kaiser gewandt. Vor Cavaignac, Carnor, Berhmont, Dufaure, einigen Tagen verhinderten ungefähr 60 bis Guinard und Goudchaux; in Lyon Zules Fa­ 60 bewaffnete Leute eine Abrheilung Genie- vres. Zch brauche dieser Liste wohl nicht erst soldaten am Beginn ihrer ZerstörungS-Arbei- hinzuzufügen, daß ich sie unrer größter Ne- ten. Die Geniesoldaten, die keinen Befehl serve geben muß. Jedenfalls wird bei den zur Anwendung von Gewair hatten, zogen Wahlen zweierlei ausgebeutet werden, das sich vor dieser Demonstration zurück. Man jüngst entdeckte Complort, daS bald höchst un­ ist hier sehr gespannt, welchen Ausgang diese bedeutend genannt, bald selbst mir einer Höl­ Affaire haben wird. lenmaschine ausgeschmückt wird, und die Ver- P a r i s , 8 . A p r i l . ( H . C . ) Z n M a r s e i l l e urtheilnng des Bischofs von Moulins, bei waren die Getraidepreise im Sinken; in den der, beiläufig bemerkt, das Dccret des ,,Mo- letzten Tagen waren 60.000 Hektoliter einge­ uiteur" etwas auffällig die Festsctzung einer troffen. Zn Südfrankreich, in Spanien und Strafe fehlen läßt. — Fernkh - Khan ist in Algier zeigen sich die besten Erndre-Aussichren. Begleitung seines GesandlschaftS - Personals Ein neues Sinken der Preise steht nahe bevor. aus London hierher zurückgekommen. Das amtliche sowohl, wie die übrigen Blät­ Die Englische Regierung hat bei der hiesi­ ter bringen Berichte aus allen Gegenden Frank­ gen um die Sendling von 20,000 Mann reichs über den ausgezeichneten Stand der nach den Chinesischen Gewässern angehalten. Saaten. Obgleich Frankreich bereit ist, an der Expedi­ P a r i s , 9 . A p r i l . ( Z e i t . ) F r a n k r e i c h a r ­ tion gegen die Chinesen mitzuwirken, so er­ beitet augenscheinlich überall, wo seine Politik hebt der hiesige Kriegsminister doch einige engagirt ist, im Znteresse des Friedens, mit Schwierigkeiten, die Befürchtung aussprechend, welcher Behauptung freilich für die Ewigkeit daß die jetzt gesandten Truppen gerade in der dieses Friedens keine Bürgschaft übernommen heißen Zeit an Orr und Stelle ankämen und werden soll. Diese momentane Friedensliebe vielfachen Krankheiten ausgesetzt wären. Der läßt sich allerdings auch aus seiner Haltung Ministerrath soll demnach vorgeschlagen haben, in der Deutsch-Dänischen Frage erkennen; es daß die gemeinschaftlichen Operationen vor der drängt, um die Gefahr einer wirklichen Katha- Hand bloS maritime sein und daß Landungs­ strophe zu vermeiden, überall auf dem Compro- truppen erst später in'S Feld zu schicken wären. miß hin, und so möchte es auch gern, daß die (N. Pr. Z ) Der Russische General von Deutschen Großmächte dem Könige von Dä­ Todleben hat den vier Marschällen von Frank­ nemark Zeit ließen, aus freier Zniriative den reich Besuch abgestattet. Er ist der Löwe Beschwerden der Herzogthümer Abhilfe zu ge­ des Tages. Alle Offiziere lassen sich bei ihm währen. Auch Fürst Danilo von Montenegro, einschreiben. der hier alle Vorzüge einer durchaus ungenir- (St.-A.) Ueber den Aufenthalt Sr. K. ten, weil unbeachteten Stellung genießt, muß H o h e i t d e S G r o ß f ü r s t e n K o n s t a n t i n i n — 116 - Frankreich schreibt di« ,,Patrie": Se. K. H. G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . der Großfürst Konstantin, Bruder Sr. L o n d o n . 8 . A p r i l . ( Z e i t . ) Z n P o r l S ' Maj. de« Kaisers von Rußland, soll am 23. mouth ist gestern der Befehl angelangt, an April tn Toulon ankommen. Der Marine- ber Ausrüstung dcr nach China bestimmt«» Minister wnd sich nach Toulon zum Empfang« Damps-Kanonrnboote Tag und Nacht zu ar­ deS Prinzen begeben. der, wie man weiß, beiten. das Od'r-Commando der Ausstichen Flotte hat. L o n d o n , 9 . A p r i l . W i e d a s P a r i s e r Der Großfürst wird in Paris erst am 4. Mai ..Pays" meldet, ist die Ankunft Sr. K. H. ankommen. Se. K. Hoheit wird acht Tage des Großfürsten Konstantin von Rußland in ber Hauptstadt verweilen. Em« große Re­ in England officiell auf di« zweit« Hälfte des vue über di« erste Milirair - Division wird bei MonakS Mai angekündigt worden. dieser Gelegenheit stattfinden. Die Stadt (Zeit.) Nach dem ,,Morning Advertis«r" trifft schon Vorbereitungen zu einem glänzen­ h«rrlcht in Neufundland die größte Aufregung den Feste, das an dasjenige erinnern wird, wegen des im Zanuar zwischen England und welches das Stadthaus Ihrer Majestät der Frankreich abgelchlossenen Vertrages, weil die Königin von England g-g'ben hat. Von Pa« Britischen Fischer ,hre Recht, dadurch zu eis wird der Großfürst sich nach Fontaineblau Gunsten der Franzosen beeinträchtigt fänden. begeben, welche R-sidenz ihm der Kaiser selbst Es würden Sturm-Petitionen an daS Par­ zeigen wird. lament vorbereitet. P a r i s , 1 1 . A p r i l . ( T e l . D u r . ) N a c h W>e der Pariser Correspondenr der ,,Mor- hier tingetroff nen Nachrichten aus Konstan­ ning Post" behauptet, hätte sich tn der Nea­ tiaopel hat der Sultan neuerdtngS eine sofor­ politanischen D>ff renz noch nichts verändert. tige Armee-Reducrion von 1OO Mann auf Was einige Blätter über Französische Annä- baS Regiment angeordnet. herungS- und Aussöhnunqsschsittt gesagt, ver­ diene durchaus keinen Glauben. Die Nach­ S p a n i e n . richten auö Neapel seien nicht von ber Art, M a d r i d , 4 . A p r i l . ( H . C . ) D e r G r a f um eine Vermirlelung in Aussicht zu stellen. von Montemoltn, welcher erfuhr, daß einige T ü r k e i s«in«r Anhänger beabsichtigen, dtn Bürger- K o n s t a n t i n o p e l , L Z . M ä r z . ( A . A. Z.) krieg in Spanten neuerdings zu entzünden, Eine Corrcspondenz ber ,,Times" aus Kon­ ließ seine Freunde von Paris und London stantinopel führt Beschwerde über die Verwal­ Wissen, daß »ine solche Absicht weder s«in«r tung der Grvßherrlichen Civilliste. Die Bau­ Politik, noch seinen Gesinnungen entspreche lust deS SultanS nehme unverhältnißmäßige und er nicht wünsche, daß man einen hoff­ Mittel in Anspruch. Der durch Sultan Mah­ nungslosen Kampf beginne. Dieser wichtige mud gebaute Palast von Tichiragan mit präch­ Schritt deS Grafen von Montemolin scheint tige«? Marmor-Colonnade und einer geschmack­ auf seine U'brrzeugung hinzudeuten. daß es voll ausgeführten Garten.Anlage soll auf sei­ einer Großmacht gelingen werde, eine Aug- nen Befehl niedergerissen und in erwaS grö­ söhnung der K. Familie von Spanien herbei­ ßerer Entfernung vom User wieder aufgebaut zuführen. werden; die Kosten dieses Neubaues sind auf Briefe auS Barcelona lauten dahin, daß beinahe 2 Mill. Pfd. Sr. (?) angeschlagen. der Generalcapitain der Provinz eine strenge Dieser Befehl ist in einem Augenblick ertheilt Proklamation erlassen hat. durch welche alle worden, wo der Palast Dolma Bagdsche in Sparhäuser und sonstigen ähnlichen Vereini­ der Entfernung von etwa einer Viertelmeile gungen zu wechselseitiger Unterstützung aufge- mehr unten am Ufer kaum vollendet ist, und hoben werden. Die Local-Behörde wird be­ dessen Kosten noch nicht ganz gedeckt sind. auftragt, die verschiedenen Fonds der Gesell­ Der Sultan will ferner um jeden Preis alle schaften unrer die Eigeuthümer zu vertheileu, zwischen beiden Palästen gelegenen Häuser die Bücher und Acrenstücke ihm selbst (dem (etwa IVO) ankaufen, um ein« Garten-Anlage General - Copitain) zu überaarworrcn. Den dort auszuführen. Ein« Casern« und «ine Fabrikanten wurde auf's strengste verboten, Waffenfabrik ia der Näh« des neuen Pala­ Sammlungen zu Gunsten Arbeitloser zu ma­ stes, zwei neu» und im besten Zustande befind­ chen, und zuletzt vor jeder Ruhestörung gewarnt. liche Gebäude sind bereits deshalb niederge­ — 117 — rissen. Gegenwärtig läßt der Sultan nicht Eine Pariser Correspondenz der „Tim«S.. »veniger als 10 neue Palaste oder K'oSkS er­ vom 9. d. M meldet: .,D«n letzten Nach­ richten , und hat ohnedem noch den Palast richten aus Konstantinopel zufolge hat die des Armeniers al - Ahwardl tn Ortaliflui um Pforte ihre Ansichten in Bezug auf die Ver­ 9 Mill. Piaster erworden; er will ferner alle einigung der Donaufürst,nthümer bedeutend umliegend,» Häuser, um denselben zu erwei« modificirt. Sie ist nämlich bereit, in die Ver­ kern, aufkaufen. Diese Paläste sind rhetls einigung zu willigen, falls man ihr, Oberho­ für ihn selbst, theils für leine zwei Töchter heit respecrirt und dir vereinigten Provinzen bestimmt, vi, er tn Kurzem verheirakhen wird. auch in Zukunft «inen jährlichen Tribut «nt- Die HeiralhS'Ceremonit soll zugleich mir der richten." Beschneidung der Söhne deS Sultans stall» finden. Zur D'ckung der Kosten der dabei N e u e s t e P o s t . stattfindenden glänzenden F^st? wird über ein St. Petersburg, 1. April. Die „D. Anlehen von 30 Millionen Piaster in Galara Sr. P. Z." enthält folgende telegraphische unterhandelt. Die ,.Times" meinen, wenn Depeschen der „Nord. Biene": der Sultan diese Verschwendung ohne Hemm- N i z z a , d e n 3 0 . M ä r z ( l l . A p r i l ) . W e ­ niß fortsetze, so werde bei den Bemühungen gen starken Windes habtn Fh r e Maj. die ReschidS, die Ordnung in den Finanzen her­ Kaiserin und Se. K. H. der Großsürst zustellen. nichlS herauskommen. Konstantin N i k ol a j e w i t l ch Ihre Ab­ reise nach Rom bis zum D.ontog den 1. (13.) K o n s t a n t i n o p e l , 3 0 . M ä r z . ( Z e i t . ) Gestern, geqen Zz Uhr Abends, verließ das April verlchoben. Ih re Majestät und Ihre Hoheiten genießen erwünschten Wohlseins. Englische Geschwader . den „Royal - Alberr" N i z z a , d e n 3 l . M ä r z ( l 2 . A p r i l ) . D a S an ber Spitze, den Halen, um in's Mar- Mvra«Meer einzuiahren. Alle Schiffe waren, W e t t e r i s t f o r t w ä h r e n d s c h l e c h t . I h r e M a j . di« Kaiserin und S«. K. H. der Großfürst wie man dem ..Semaphore" schreibt, befl-ggr, die Marrosen auf den Raaen und in dem Konstantin werden noch 11 Tage tn Nizza bleiben. Der Großfürst geht nicht noch Rom, Augenblicke, wo das Admirallch'ff sich tn Be­ wegung setzte, salulirre es und die Orromani­ sondern begiebt sich am 9. (21.) April nach Toulon. sche Goelette, welche an der Serail. Spitze liegt, erwiderte den Gruß. Alle Terrassen der Auf Allerhöchsten Befehl S r. Maj. d«a Stadt waren von Menschen bedeckt Kaisers ist in Folge Ablebens der Gräfin Theodolinbe von Württemberg geb. Prinzessin Am Tage vorher. Sonnabend, hatte sich — von Leuchtenberg beim Allerhöchsten Hofe vom «tn tn der Geschichr« d,r Türkischen Souve­ 1. April an auf drei Tage Trauer mit den räne bis jetzt unerhörter Fall — der Sultan üblichen Unreradtheilungen angelegt worben. unversehens an Bord deS Admiralschiffs be­ geben. Er kam in seinem Kaik. Die See Am Sonnabend, den 30. März um 8^ ging hoch und in dem Augenblicke, wo er den Uhr MorgenS, starb ber wirkl. Geheimerath Ludwig Valerianowitsch Tengodoröki, Mitglied Fuß auf die Sch'ffsleiter setzte, stieß ein« Welle des Reichsrathe. daS Kaik plötzlich zurück. Zwet Englisch« Ma- Gestern, den 1. April, begann der E'Sgang trosrn wußlkn d«n Sultan bei den Armen und heute Morgen war bereitS die Eisdecke fassen, um einem Umfalle vorzubeugen. — ber N'wa innerhalb der Stadt verschwunden. Die Nachrichten auS den Donaufürstenthü- w«rn zeigen von zunehmender Agitation. Die Nach dem warmen Regen der letzten Tage har Unionist«» machen nun offene Propaganda. sie sich bei Nacht rasch empfohlen. Nur an den Ufern stehen noch schmale Ränder. K o n s t a n t i n o p e l . 3 . A p r i l . ( S r - A . ) D ä n e m a r k . Die Türkische Regierung hat für d«n Küsten­ K o p e n h a g e n , 1 1 . A p r i l . „ D a g b l a b e t " dienst des Schwarzen MeereS zehn Dampfer sagt: Die Minist,rkrisiS s,i lediglich auS der in England bestellt. Aus Persten «rsährr man, persönlichen Spannung zwisch,n dem Geheim- daß di« Bevölkerung von Khulkhal wegen der rath von Scheele und den übrigen Ministern tn ber Stadt ausgekrochenen HungrrSooth entstanden, und, obwohl selbstverständlich nicht sich erhoben und ber Gouverneur die Flucht ohne eine gewisse Beziehung zu der ganzen au­ ergriffen hat. genblicklichen politischen Stellung, nicht durch __ — irgend einen Schritt von Seiten des Auölan- wie er sich im Augenblicke zu benehmen habe, des und der Deutschen Großmächte insbeson­ wo Ihre Maj. die K a i s, r i n - M n t t er dere hervorgerufen. von Nußland im Hafen von Civitavecchia an­ K o p e n h a g e n , 1 3 . A p r i l . ( T e l . D u r . ) langen würde. Louis Napoleo» will, daß Ge­ Heule Nachmittag 4 Uhr hat der König dem neral Goyon nicht allein von Franjüsisch«? Herrn von Scheele seine Entlassung als Mi­ Seite die Kaiserin und ihr Gefolge mit nister für Holstein und als Minister des Aus­ den höchsten milirairischen Ehren bei ihrer Lan­ wärtigen erlheitr. dung empfangen lasse, sondern auch die mög- D e u t s c h l a n d . Ilgste Sorg, trage. baß ,S tn gl,ich,r Weise K a r l s r u h e , 1 2 . A p r i l . D i e A u s w a n ­ von ben Päpstlichen C«vil-Autor>taren geschehe. derung scheint in diesem Jahre wieder sehr D e r G e n e r a l s e l b s t a b e r s o l l I h r e r M a j . bedeutend werben zu wollen; »S find haupt­ der Kaiserin mit dem ganzen Generalstad« sächlich Württemberg,?, welche sehr zahlreich «ntg«gen gehen und sie bei Palo zur Dewill- nach Amerika übersiedeln. Kürzlich sind gegen kommnung erwarten. Unterdessen ist schon ge­ 700 Personen üd,r K'hl nach Havr, gereist, stern Abend Se. K. H. Prinz Karl von um sich dort einzuschiffen, und in Mannheim Preußen in erwünschtem Wohlsein aus Tos­ sind einige Hundert Tyroler und Tyrolerinnen kana hier angekommen und im Hotel de Russi« Mit einer Anzahl von Kindern angekommen, adg«rr«ten. Heute trafen viele Familien des um tn Peru eine Colonie zu gründen. In Russischen Adels theils über Civitavecchla theils unserem Lande hat die Auswanderung fast ganz aus Florenz ein. aufgehört, und der herrliche Frühling, dessen Se. K. H. der Kronprinz von Württem­ wir uns seit mehr denn 10 Iahr,n erstmals b e r g u n d H ö c h s t d e s s e n G e m a h l i n d i e F r a u wieder zu erfreuen haben, läßt setzc sogar un­ Großfürstin Olga Kaiserliche Hoheit tra­ ser« Nebbauern einer schönen Zukunft entge­ fen heule um zwei Uhr nach Mittag hier ein gensehen, denn wie alle Gewächse trefflich ste­ und stiegen im Palast Feoli ab. hen , so hat auch das N'bholz eine seit 11 F r a n k r e i c h . Iahr,n nicht mehr voraekommene Vorzüglich- P a r i s , 1 0 . A p r i l . ( H . C . ) D e r K a i ­ ketr ,rlangt. Di« Obstbäume, namentlich di« serlich? Prinz kann allein gehen; in allen Bil­ Aprikosen- und Kirschbäume, stehen b«i unö derhandlungen ist ein Gemälde erschienen, das größttntheilS in r«icher Dlüthe. die Unterschrift trägt: ,,I^e O e s t e r r « i c h . ^rincs Iin^erial" (der erste Gang deS Kai­ W i e n , 1 1 . A p r i l . ( N P r . Z . ) A l l e serlichen Prinzen). Die Amme knieer neben Schritt« drs Französilchen Gesandt«» Baron d«r Wieg«, welche die Sradr Paris dem en- Bourqueney in Wien, um eine Verständigung k-inl Iinjiöriul zum Geschenk gemacht hat. zwischen Wien und Turin anzubahnen, sind Der Prinz geht auf den Kaiser und die Kai­ bis jetzt gänzlich gescheuert. serin zu, die sich ihm gegenüber befinden, und Der jetzt verbannte Montenegrinische Se­ die Amme streckt die Hände auS, um den er­ nats ' Präsident Georg Petrowitsch (naher sten Gang des Kleinen zu beschützen. Verwandter deS Fürsten Danilo) hat ein« Denkt S p a n i e n . schrift tn die Hände d«S Grafen Buol, des M a d r i d . 7 . A p r i l . ( H . C . ) D i e I n - Russischen Gesandten Daron Dudberg und fantin Herzogin von Monrpensier halte das deS Französischen Botschafters Daron Dour- Unglück, eine Fehlgeburt zu machen. ES tst queney persönlich überreicht, und zwar im Na­ etne Thatsache, daß Frankreich und England men von neun Zehnteln der Bevölkerung der «tne friedliche Ausgleichung zwischen Spanien Czernagora. Sie ist in Französischer Sprache und Mexiko herbeizuführen suchen, und in der abgefaßt. politischen Welt zweifelt man um so mehr, I t a l i e n . daß eS zu Feindseligkeiten zwischen den beiden V e n e d i g , 9 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) D e r Reichen kommen werde, als die neuesten Nach­ Patriarch von Venedig ist heur« gestorben. richten melden, baß vier der Mörder Spani­ R o m , 4 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) D e r O b e r - scher Unterihanen zum Tode verurtheilt wor­ bifehlshader der Französischen OccuparionS- den seien. rruppkn hterselbst, General v. Goyon, «rhielt G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . vorgestern auS Paris specielle Instructionen, L o n d o n , 1 1 . A p r i l . ( S t . - A . ) N a c h ­ _ Hg — dem di» Regierung sich dahin einschieben hak. wußke man bereits, daß man angefangen hatte, keine Expedition mehr zur Aufsuchung des ver­ den zwischen beiden Mächren abgeschlossenen schollenen Nordpol-Reisenden Str John Frank­ Waffenstillstand auszuführen. Wie daS ,.PayS" lin auszurüsten, har Lady Franklin Demjeni- versichert. hat die Englische Negierung dem gen einen Preis von 450 Pfd. Sr. zugesagt, Commandanten der Seedivision deS Peisischen der die Lagr der verlorenen Schiffe ihr«s Meerbusens den Befehl gesandt, zur Flotte Mannes entdecken, oder sich über das Schick­ des Admirals Seymour zu stoßen. In Folge sal von deren Mannschaft Gewißheit verschaf­ dieses Beschlusses werden bie Englischen Streit, fen könnt». kraft« in China auS 66 Kriegsschiffen bestehen. De» Schiffsbauern im Norden Englands A m e r i k a . sind aus Nußland zahlreiche Bestellungen für den Bau eiserner Dampfer zugegangen, bie (St.-A.) Mit dem Schraubendampfschiff ,,North American" sind Nachrichten aus Bo­ lheilS für das Schwarze Meer, cheils für die ston vom 28 März eingetroffen. Man hatte Wolga bestimmt sind. Für ersteres baut die ia Boston auf telegraphischem Wege Nachrich­ Firma Mitchell und Comp, bei Neweastle eine ten auS Walhingron vom 27. März, die ganze Florkille von Dampfern von 200 bis hauptsächlich von ben Schwierigkeiten sprechen, 1100 Tonnen G halt, und ein Dampfer von welche di« Kansasfrage dem neuen Cabinette 372 Tonnen ist bereits diese Woche nach bereitet. Es handelt sich um die Ernennung Odessa abgegangen. eines Mannes von Ruf und Ansehen, welcher T ü r k e i . an die Stelle des zurückgetretenen Gouver­ A u S d e n D a r d a n e l l e n , 2 . A p r i l , e r ­ neurs Gea-y treten kann. Die Wahl Bu- hielt bie ,,Oesterr. Corr." folgende telegraphi- chanan's ist auf Herrn Robert I. Walker ge­ sche Depesche: Nachdem bie Britische Floktt fallen , den er indeß nicht als gewöhnlichen den Bosporus verlassen hatte, erließ die Re­ Beamten, sondern als Special-Commissair ab­ gierung eine Weisung an den dortigen Gou­ senden will, um die Ordnung in Kansas her­ verneur, bei Nachr Segel- und Dampfschiff« zustellen und den Ausbruch eines neuen Bür­ nicht Yassiren zu lassen." gerkrieges zu verhindern. General Smith, Kiamil B'y, der mit Ueberbringung deS welcher früher das Commando in Kansas führte auf die Berufung des DivanS aci koc dezüg- und sich sehr in Walhingkvn befind,r, soll sich Uchen Befehls deaufkragre Orromantsche Com- dahin ausgesprochen haben, daß Herr Walker missair, har Bucharest verlassen, um nach Kon­ innerhalb Monatsfrist jenen Zweck würde er­ stantinopel zurück^ukehien. Er har sich, eben reich»» können. Herr Walker har auch daS so wie sein College Kabul Effendi überzeugt, ihm angetragene Amt, auf die Vorstellungen daß die Idee einer Ui'on der Fürstenlhümer und Versprechungen der Regierung gestützt, eine sehr große Anzahl von Anhängern ia den bereits angenommen. Donau - Fürstenlhümern hat. Anderweitige Bericht» auS den Fürstenthümern melden, daß In Newfoundland dauert bie Aufregung die Unionsfreunde ein solches Übergewicht er­ wegen des mit Frankreich abgeschlossenen Fi­ langt haben, daß die Gegenpartei sich im scherei - Vertrages fort. Die Besorgniß vor Gefühl ihrer Ohnmacht entschlossen hätte, der den Folgen dieses Vertrages ist so groß, baß Union unter der Bedingung zuzustimmen, daß zwei einflußreiche Mitglieder der Legislatur der künftige Fürst ein Eingeborener sein solle. bereits nach England abgesandt worden sind, um Vorstellungen zu machen, und zwei andere B u c h a r e s t . 9 . A p r i l . ( T e l . D e p . ) D i e den Auftrag erhalten haben, die übrigen Bri- Räumung seitens der Türken ist eine vollen­ tisch-Nordamerikanischen Colonieen zu bereisen, dete Thaksache. Die Anfertigung der Wahl­ um g»g»n b»n Vertrag zu agikiren. AuS den listen schreitet sehr langsam vorwärts. DaS der Legislatur vorgelegten Dokument,» g«hr Land ist völlig ruhig. übrigens hervor, daß die Zustimmung nicht A s i e n . nur des ReichS-ParlamentS, sondern auch der (Sr.-A.) Nerim Khan, der den zwischen Legislatur von Newfoundland selbst für dt« England und Persien abgeschlossenen Friedens- an Frankreich zu machenden Coacessioaen vor­ Vertrag nach Teheran bringt, ist am 21. März behalten worden ist. in Erzerum angekommen. In letzterer Stadt — 120 — v e r m i s c h t e s . Von der Pernauschen Bezirks-Ver- T r o p p a u . D e r ä l t e s t e G y m n o s i a l s c h ü l e r waltung wird hiermit bekannt gemacht, befindet sich gegenwärtig wohl in Oesterreich, daß am 18. d. M., Morgens 10 Uhr, und zwar in Troppau. Derselbe ist 32 Jahre alt und Maurer von Profession. Ein unüber­ auf dem Krongute Kurkund Pferde, windlicher Hang zum geistlichen Stande ver­ Hornvieh, Ackergeräth?c. öffentlich ver­ anlaßt, ihn, seine Heimalt) Steyermalk zu ver­ steigert werden sollen. lassen und als Schüler ber untersten Classe des Pernau, den 12. April 1857. 1 Troppauer Gymnasiums einzutreten. — Zn Preußen kam es oft nach den Feld^üqen 1813 Einem hohen Adel, und insbesondere bis vor, daß Jünglinge, die I8l3 mir in den Herren Kaufleuten hiermit die er­ den Kampf gezogen waren, noch «hier Rück­ kehr 1816 wieder die Classe d,suchten, die sie gebene Anzeige, daß wir unser seit Jah­ drei bis vier Jahre vorher verlassen halten; ren bestehendes hiesiges Platz-Geschäft neunzehnjährige Tertianer waren damals kein« nunmehr auch zu einem Commis- Seltenheit. sions-, Speditions- und Jn- — Ein orientalisches Sprüchwort sagt: cafso-Geschäft ausgedehnt haben, „Die vereinigt» Schlauheit von vier Türken ist erforderlich, um einen Franken zu betrügen, und empfehlen wir unsere Dienste Al­ von zwei Franken, um einen Griechen zu über­ len, die uns mit ihren werthen Aufträ­ tölpeln, von zwei Griechen, um einen Juden gen beehren wollen — bestens, prompte, zu prellen und von sechs Juden, um einen reelle und billige Bedienung versprechend. Armenier zu übervortheilen". Ein einziger Danke« aber genügt, fü^te Jemand, der dieS Riga, im April 1857. las, hinzu, um sechs Armenier blau anlaufen Ed. Sturtz 8c Comp. 3 zu lassen. Abreise halber sind bei mir verschiedene — Der berühmte Göttinger Gelehrte Lich­ Möbeln, WirthschaslSgeräthe u, s. w. käuflich tenberg sagte einst: „Um sicher Recht zu rhun, z u h a b e n . H . K ä m m e r . 1 drauchr man sehr w«nig vom Nechr« ju wis­ sen, allein um sicher Unrecht zu thun, muß Das an der Rigaschen Straße belegen« man die Rechte studirk haben." DieSseldsche Wohnhaus wird zum Verkauf auS» — In einer Gelrllschast ereiferte sich ein geboten. Näheres ebendaselbst. 2 Patriot über die Uneinigkeit Deurschland'S. Sein Nachbar behavpltke ironischenveis, baS Mein in der Carousselstraße belegenes Wohn­ haus nebst Obst- und Gemüsegarten ist zu ver- Gegentheil. „Wie." rief der E-serer auS, mielhen oder auch zu verkaufen. DaS Nähere „wir haben drei Deutsche Großmächte und jede handelt, wie es ihr gerade beliebt, ist erfährt man ebendaselbst. Bäckermeister Mathiesen 3 daS Einigkeit?" „DaS ist Dreieinigkeit!" Die Bültnersche Eckbude ist zu vermiethen d u r c h G . G r ä b n e r . 2 Bekanntmachungen. Vom Z. bis zum 12. April. Sonnabend den 13. d. Mts. Getankte. St. Nikolai.Kirche: Carl Hein­rich FlorelZ. — Carl Heinrich Otto Gir- wird im Locale der hiesigen privil. qensohn. — St. Elisab. - Kirche: Alma Bürgergesellschaft Ball sein. Rosalie Henriette Gallinjky. — Ann Welt­ Pernau, den 5. April 1857. mann. verstorbene. St. Elisab.-Kirche: Leo­ Die Vors teher . 1 pold RuvoitaS. alt 2 I. 6 M. — Marie Philippow, alt S4 I. Im Namen des Gen.-Gou»crncments der Ostseepronzen gestattet den Druck: Censor R. Jacob». Pernansches Wochenblatt. M lk. 1837 Sonnabend, den 20. April. Ausländische Nachrichten. das energische Einschreiten der Behörden be­ ruhigt; aber ihren Collegen mir der Nadel D a n e m a r k . K o p e n h a g e n , 1 7 . A p r i l . ( T e l . - B u r . ) sind nun die Collegen mit dem Pfrimen, die Schustergesellen, gefolgt. Doch werden diese, Ein heute erschienenes Gesetz verbietet die bekanntlich lustigerer Gemüthsart, rascher zu Einfuhr von Hornvieh nebst Häuten, Klauen besänftigen sein. und Hörnern derftlben in'S Königreich aus Russischen, Preußischen, Mecklenburgischen F r a n k f u r t a . M . , 1 8 . A p r i l . ( F r . P . - - und Lübeckschen Ostseehäfen. Z.) Die Hasen- und Kaninchen-Haarschnei­ K o p e n h a g e n , 1 6 , A p r i l . ( T e l B u r . ) dereien haben sich dazu verstanden, eine Ar- So eben erscheint ein Extrablatt von ,,Dag- beits-Lohnerhöhung von 30 Kr. für 100 Felle bladet" , welches meldet, daß durch ein Re­ eintreten zu lassen; ein großer Theil der Ar­ skript des Königs vom heutigen Tage der beiter ist daher in die Geschäfte wieder ein­ Conseils-Präsident Andrä beauftragt wird, das getreten. Ministerium zu reconstituiren, und für Bese­ M a i n z , 1 4 . A p r i l . D a s , , M a i n z . Z . " tzung der zwei PorrefeuilleS, die durch Schee- meldet aus authentischer Quelle, daß bei ei­ le's Entlassung vacanr geworden sind, zu sor­ nem durch WirthshauS-Streitigkeiten entstan­ gen. „Dagbladet" fügt hinzu, daß, falls der denen Confiict zwischen Oesterreichischen und Conseils-Präsident Andrä diesen Auftrag zu­ Preußischen Soldaren am Ostersonntage ein rückweist, der Cultus-Minister Hall mir Aus­ Mann rodt geblieben ist und zehn Mann im führung desselben beauftragt werden würde. Ganzen von beiden Theilen verwundet wor­ Scheele hat, weil sich derselbe vom politi­ den sind. Die Verwundungen seien jedoch schen Leben gänzlich zurückzieht, sein Mandat größtenrheils nicht von Bedeutung. — Wie als Reichstags -Abgeordneter niedergelegt. „Deutscht." meldet, fand vorgestern Morgen D e u t s c h l a n d . auf dem großen Bruche eine milirairische Ver­ B e r l i n , 1 6 . A p r i l . ( H . C . ) D i e R e ­ söhnungsfeier unserer Garnison starr. Gleich­ gierungsvorlage über die Verträge zwischen zeitig wurde die strenge Consignation der Preußen und Rußland, betreffend die projec- Truppen in ihren Casernen aufgehoben, und rirten Eisenbahnen von Königsberg zum An­ ist die Eintracht zwischen Oesterreichern und schluß an die St. Petersburg-Warschauer Preußen bis zur Stunde des Zapfenstreiches Bahn und von Bromberg nach Warschau ist nicht wieder gestört; besondere, dem Bürger­ vom Abgeordnetenhause angenommen. stande in die Augen fallende Vorsichtsmaßre­ F r a n k f u r t a . M . , 1 7 . A p r i l . ( N . geln sind ebenfalls unterlassen. Pr. Z.) Die Strike scheinen hier zu Lande O e s t e r r e i c h . epidemisch zu werden. Den Schneidern und W i e n , 1 6 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) F ü r s t den Hasen - Haarschneidern ahmen jetzt sogar Metternich ist entschlossen, dieses Hahr nach die Arbeiter einer Strohhutfabrik und, wie es Schloß Johannisberg zu gehen und dorr die heißt, auch die Zimmerleure nach. Zn Mainz Sommermonate zu verweilen. Es bedarf kie- sind die malcontenten Schneidergesellen durch nes anderen Beweises für die Rüstigkeit und. Frische des alten Herrn, Welche in der That werden gefaßt und von den Arbeitgebern un­ erstaunenswerrh ist. Ein Correspondent der ter Androhung der Arbeitsverweigerung Erhö­ „Schles. Ztg." schreibt, daß der 64-jährige hung des Lohnes verlangt. Die Gefahr kann Greis von Morgen bis zum Abend unausge­ in Folge der ungeheuren Zahl von Außen her­ setzt rhätig ist, und zwar mit einer geistigen kommender Arbeiter, welche die vielen öffent­ Regsamkeit und Lebendigkeit und einem nie lichen Arbeiten in die Schweiz ziehen, noch versagenden, das kleinste Detail der Vergan­ größer werden. genheit und Gegenwart umfassenden Gedächt­ F r a n k r e i c h . nisse. P a r i s , 1 3 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) B r i e f e Ir a e n. aus Marseille sprechen von der Entdeckung ei­ T u r i n , 1 2 . A p r i l . ( S t . - A . ) I h r e nes Anschlages, die Pulverfabrik von St. Maj. die Kaiserin-Wittwe von Ruß­ Chamas (einem Orte in der Nähe von Mar­ land reiste heute am Bord des Kriegsdampfers seille) in die Lufr zu sprengen. — Es scheint „Olaf" von Villafranca nach Civitavecchia. beschlossene Sache zu sein, daß die Regierung Die wegen Verlegung der Kriegsmarine bestellte in diesem Jahre wieder eine Wagensteuer für ComM ission sprach sich dahin aus, daß solche Paris in Vorschlag bringen wird. in Spezzia zweckmäßiger postirt sein würde Der „A. A. Z." wird aus Paris geschrie­ als in Genua. ben: Die Angelegenheiten Montenegros fan­ R o m , 6 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) E m s e h r gen an, die Europäische Diplomarie ernsthaft seltenes Ereigniß hat sich kürzlich hier zuge­ zu beschäftigen. Es handelt sich nicht nur dar­ tragen. Ein Römer trat heimlich zum Iu- um, die künftige Stellung des Fürsten Danilo denrhum über und heirathete hier eine wohl­ zur Pforte zu regeln, sondern hauptsächlich dar­ habende Jüdin aus dem Ghetto. Doch die um, sich über die Legitimität der Regierung des Sache ward ruchtbar, und letzte Woche hol­ heurigen Wladika auszusprechen. Der Präsi­ ten die Sbirren der Inquisition den Aposta­ dent des Senars von Montenegro hat sich im ten, wahrscheinlich zu immerwährendem Ge- Auftrag des Senats nach Wien begeben, um fänyniß ab. eine Neuwahl des Wladika zu begehren. Fürst R o m , 1 0 . A p r i l . D a s „ G i o r n a l e d i Danilo verdankt die Herrschaft nur einer te­ Roma" metder die Ankunft des Kronprinzen stamentarischen Verfügung seines Onkels, des und der Kronprinzessin von Württemberg, des letzten Wladika, der jedoch ihm gewisse Be­ Prinzen Karl von Preußen und der Tanre des dingungen auferlegte, welche Danilo unerfüllt Königs von Portugal, Donna Anna da Jesus. gelassen hat. Daher die steigende Unzufrieden­ Der Herzog von Aumale ist in Caserra einge­ heit des Volkes von Montenegro, welche in troffen. einen offenen Aufstand auszubrechen droht. Aus Marseille, 13. April, wird telegra­ Fürst Danilo hoffte den Sturm dadurch zu be­ phirr: „Laut Nachrichten aus Italien sind in schwüren, daß er sich beeilte, unter den persön­ Bologna und Viterbo Unruhen aus Anlaß lichen Schutz Napoleon's III. sich zu stellen. der Steuern ausgebrochen. Es wnrden sofort Der Hof der Tuilerieen, welcher mir der Pforte energische Befehle zur Unterdrückung der Er- wegen des Fürsten Danilo keine Reibungen cesse ertheilr und die Ruhe ward rasch wieder haben mag, bestand' darauf, daß der Wladika hergestellt." offen die Oberlehnsherrschaft des Sultans an­ S c h w e i z . erkenne, wozu Fürst Danilo endlich sich her­ B e r n , 1 6 . A p r i l . ( F r . P . - Z . ) D i e C o a - beiließ, indem er dem Türkischen Borschafter licionen von Arbeitern aller Stände und Pro­ in Paris die erste Visire abstattete. Was den fessionen, um eine Erhöhung des Lohns zu Fürsten Danilo zu diesem Schritt vollends verlangen und den Unternehmern und Berufs­ entschieden zu haben scheint, ist die aus Wien meistern die Arbeit zu verweigern, nehmen in empfangene Meldung, der zufolge Oesterreich verschiedenen Cantonen der Schweiz einen ern­ die Beschwerden des Senars von Montenegro sten Charakter an. In mehreren Städten gegen den Wladika in ernsthafte Erwägung werden die Mauern mir Anschlägen überdeckt, zu ziehen versprochen hat. Die Pforte hat in denen die Beschwerden der Arbeiter aus­ ihrerseits ein zu großes Interesse an der Ruhe einandergesetzt werden; in andern folgt eine Montenegros, als daß sie anders denn im Arbeiter-Versammlung der andern; Beschlüsse Einverständniß mit Oesterreich und Rußland ihre künftigen Beziehungen zu dem Fürsten ferenz in der Neuenbürg« Frage unrichtig und Danilo regeln sollte, dessen kostspielige Reise grundlos seien, da die Bevollmächtigten der nach Paris sein armes Land vollends erschöpft, bei der Cvnferenz vertretenden Mächte sich ver­ und dadurch die Unzufriedenheit der Monregri- pflichtet hätten, ein unverbrüchliches Still­ ner ungemein vermehrt hat. (Aus Monte­ schweigen zu beobachten. negro selbst kommen jetzt nur ganz unzuver­ Se. K. H. der Großfürst Konstantin lässige Nachrichten.) wird während seines Touloner Aufenthaltes P a r i s , 1 6 . A p r i l . ( S t . - A . ) D e r F ü r s t „den Bau der fünf für Rußland bestimmten Danilo wird uns übermorgen verlassen, um Schisse einweihen"; auch ist von neuen Be­ in sein „Reich" zurückzukehren. Es ist ge­ stellungen, die derselbe während seines Auf­ wiß, daß der Fürst Danilo die Souverainetät enthaltes zu machen gedenke, die Rede. — der Pforte anerkennen wird. Außer der Conferenz mir Walewski hat Ser- Ferukh Khan trifft seine Vorbereitungen zur rano in der Spanisch - Mexikanischen Frage Rückkehr nach Persien. Er macht Einkäufe in auch mit Lord Cowley eine Unterredung ge­ den ersten Magazinen von Paris. Merkwür­ habt; die Spanische Regierung zeigt sich sehr dig aber ist, daß er namentlich — Französische versöhnlich. Kaschmir-Shawls kauft, welche, wie es scheint, S p a n i e n . die Damen IspahanS den Indischen vorziehen. M a d r i d , 1 8 . A p r i l . ( T e l . B o r . ) I n General Todleben zieht fortwährend die all­ BurgoS ist ein Aufstand ausgebrochen; der­ gemeine Aufmerksamkeit auf sich. Taglich aber selbe wurde aber vollständig unterdrückt. besucht er eines der militairischen Etablisse­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . ments der Hauptstadt. Am Sonntage speiste L o n d o n , 1 6 . A p r i l . ( S t . - A . ) A m 1 4 . er in den Tuilerieen und Marschall Villant kurz vor 2 Uhr wurde die Königin glücklich wird ihm zu Ehren in diesen Tagen ein gro­ von einer Prinzessin entbunden. Die Königin ßes Bankett geben. und die neugeborne Prinzessin befinden sich, P a r i s , 1 6 . A p r i l . ( S t . - A . ) A u ß e r wie die letzten Bulletins melden, so wohl, als Lord Elgin befindet sich gegenwärtig auch Lord sich nur wünschen läßt. Granville wegen der Chinesischen Angelegenheit Dem „Morning Chronic!«" zufolge war in Paris. Ihre Majestät in den der Entbindung vor­ Die „K. Z." meldet: Gestern Nachmittag angehenden Stunden, wie schon früher mehrere wollte sich der Kaiser nach VincenneS begeben. Mal, chlorvformirr worden. Der Hauptstadt Er fuhr in einem offenen Wagen und lenkte wurde die Nachricht durch Abfeuern der Ka­ die Pferde selbst. In der Nähe des Stadt­ nonen im Park und Tower verkündigt'. hauses angekommen, wurden die Pferde durch In den Arsenalen herrscht eine so große die Trommeln einer vorbeiziehenden Truppen- Thätigkeit, daß voraussichtlich in ungefähr Abtheilung erschreckt und gingen durch. Glück­ 14 Tagen eine aus 1l) trefflichen Kanonen­ licherweise warfen sich die Pferde jedoch im booten bestehende Flottille bereit sein wird, Faubourg St. Anroine auf das Trottoir, wo­ nach China in See zu stechen. Der Rest selbst sie durch eine hölzerne Bude und den wird vermurhlich in der zweiten Woche des Grvom des Kaisers, der herbeisprang, auf­ Mai absegeln. gehalten wurden. Es war hohe Zeit, denn Lady Franklin hat die letzten Reste ihres der eine der Zügel war bereits abgerissen und Vermögens dazu verwandt, um eine Nordpol- der Kaiser harte alle Gewalt über die wilden Expedition zur Aufsuchung der Spuren ihres Pferde verloren. Eine ungeheure Menschen­ Gemahls, Sir John Franklin, und der menge umgab alsbald den Kaiser und seinen Schiffe „CrebuS" und „Terror" auszurüsten. Wagen, und letzterer setzte seinen Weg fort, L o n d o n , 1 8 . A p r i l . D i e Z a h l d e r j e t z t nachdem das Gespann wieder in Ordnung ge­ nach China geschickten Truppen beläufr sich bracht war. auf 2366 Mann. P a r i s , 1 8 . A p r i l . ( S t . - A . ) D i e B l ä t ­ M a l t a , 2 . A p r i l , v r . V o g e l , d e r b e ­ ter der Hauptstadt haben ein „Mirgetheilt" rühmte Deutsche Reisende, soll auf Befehl erhalten, in welchem erklärt wird, daß die an­ des Sultans von Wadai Hingerichter worden geblichen Aufschlüsse Französischer und aus­ sein. Den Englischen Consul Hermann trifft wärtiger Blätter über die Arbeiten der Con- -die moralische Schuld. Auf seinen Befehl sol­ — 124 — len Kaufieute von Wadai, die angeblich Eng­ in Hongkong, in Schanghai und Kanton zur lischen Kaufleuten Geld schuldeten, ihrer Maa­ Errichtung von Forts und militairischen An­ ren beraubt worden sein, als sie im Februar stalten bewilligt werden. Die Stärke der 1866 nach Bengazi kamen. Der Sultan, Garnison derselben wird durch eine gemeinschaft» empört über diese Gewaltthätigkeit, rächte sich liche Uebereinkunft festgesetzt. Die Ordnung der an dem kurze Zeit darauf nach Wadai kom­ Fragen zweiten Ranges bleibt dem Ermessen menden vr. Vogel, der unter Englischem Schutz deS Englischen CommissarS überlassen. reiste, und ließ ihm den Kopf abschlagen. So Aus Lacknau vernimmt man, daß einem meldet die ,.Emancipation". (Die Todes­ Befehle des General-Gouverneurs zufolge dem nachricht soll nach andern Berichren durchaus abgesetzten Könige von Audh sein ganzes con- nicht gewiß sein.) siScirteS Prival-Eigevlhum zurückgestellt wor­ T ü r k e i den sei. K o n s t a n t i n o p e l , 6 . A p r i l . ( S t . - A . ) C h i n a . Es ist eine See-Polizei zur Überwachung der AuS den Chinesischen Gewässern hat der Seeräuber im Bosporus errichtet worden. „Moniteur de la Flotte" Briefe, die bis zum Die Nachrichten auS den Donaufürstenthü- 22. Februar gehen und denen zufolge der Ein­ mern werden vom „Journ. de Constantinople" druck des Pekinger Erlasses an Aeh Excellenz als ernst bezeichnet. Die verschiedenen Clubbs bei den Europäern eine sehr verschiedene Aus­ in Bucharest haben sich zu einem einzigen ver­ legung gefunden hat. Daß die Chinesen aber einigt. Ein jedes Clubb - Mitglied führt bei nichts weniger als auf Frieden sinnen, bewei­ sich eine Kart« mir der Überschrift: „Auto­ sen die gewaltigen Rüstungen, welche sie ma­ nomie, konstitutionelle Regierung, Union", chen. Ihre Flotte bestehr, mir Einrechnung und darunter die Worte: „Fremder Fürst, der Reserve, aus mindestens 130 Kriegsdschun- Zurückberufung der Ausgewanderten." key, von welchen manche die Länge Europäi­ A s i e n . scher Fregatten haben: An sich können sie Ein Privatschreiben im Pariser „PayS^ sich mir Europäischen Kriegsschiffen zwar nicht theilr folgende Einzelheiten über die Mission messen, aber für die Küsten- und Flußschifffahrt des Englischen CommissairS Lord Elgin und sind sie sehr geeignet; auch sind die Chinesen seine Instructionen wir: Lord Elgtn wird die durch ihre genau? Kennrntß 0,S Fahrwassers oberste Leitung der Angelegenheiten in China und d,S Terrains überall im Vortheile. Seit haben. Er wird zu diesem Zweck Vollmach­ dem Angriffe auf Kanton hat die Chinesische ten von der Englischen Regierung erhalten, Regierung am Pay-Ho, der bekanntlich in'S mir der er allein correspondiren wird. Er Gelbe Meer fällt und den Weg nach Peking wird über die Kriegsoperationen selbst und den öffnet, bedeutende Arbeiten vornehmen lassen, Augenblick entscheiden, wo dieselben beginnen so baß der Fluß jetzt an 22 Stellen von gro­ sollen. Falls die Chinesischen BeHürden Frie­ ßen Steinbämmen durchschnitten wird, die zum dens - Dorschläge machen, wird er sie prüfen Theil bis zum Wasserspiegel gehen und jede und darauf antworten. Hier die neuen For« Schifffahrr hemmen. Ebenso sind die drei derungen der Negierung Großbritanniens: 1) Nebenflüsse deS Pay-Ho, die unter Kia-King Die alten Verträge werden erneuert und auf im Jahre 1817 canalisirt wurde«, jetzt gänzlich acht anstatt auf fünf Häfen ausgedehnt wer­ abgeschnitten, und der eine derselben, der Aü- den. Außerdem werden die Englischen Han­ Ho, ist sogar zugeschüttet und in den Koho- delsschiffe das Recht haben, bei Beschädigun­ Tschi abgeleitet worden. Dieser See, wie die gen u. s. w. auf allen Punkten der Küste vor Seen Petschi-Lo und Win. Sing, sind von Anker zu gehen. 2) England wird, wie Ruß­ großen Deichen eingefaßt und enthalten große land, ein Collegium in Peking haben. Der Wassermassen. Sobald sich ein Heer in der Vorsteher dieser Anstalt, die zum wenigsten Umgegend der Hauptstadt zeigt, werden diese aus fünf Mitgliedern bestehen wird, ist mir Deiche durchstochen, um die Truppen zu er­ den ofsiciellen Beziehungen zur Chinesischen säufen. Dieses VertheidigungS-System wurde Regierung betraur. 3) Die Engländer wer­ zu Anfang 1862 gegen die Ost - Armee der den milikatrische Posten in allen Städten ha­ Rebellen mit ungeheurem Erfolge ausgeführt. ben, wo sich Englische Consuln oder Agenten Peking fühlt sich gegen jeden Angriff zu Was­ befinden. ES wird ihnen Grund und Boden ser und zu Lande gedeckt, und daß die Chi­ — 125 — nesen Alles auf das Spiel zu setzen pflegen, unseren Consular-Agenten bescheinigten Paten­ um dem Feinde zu schaden. ist eine b,kannte ten über den guten Gesundheitszustand derje­ Sache. Der „Monileur de la Flotte" berich. nigen Gegend, auS welcher sie kommen, oder t»r z. B.« daß sie neuerdings das Flüßchen, aber mit Quarantalne-Scheinen, welche gleich­ welches sich bei Whampoa in den Tlchu-Kiang falls von unseren Consular-Agenten zu beglau- ergießt und ein ausgezeichnetes Wasser hat, bigen wären, aus den Französischen, Engli­ so daß die Kanlonfahrer seit vielen Jahren schen, Niederländischen oder Norwegischen Hä­ sich daraus mir Wasser zu versehen pflegten, sen, in welche sie etwa einkehren müßten, ver­ mit vegetabilischen Substanzen vergiftet haben. sorgen. — Der Comite der Herren Minister Das Wasser verursacht den Matrosen jetzt die habe nach Beprüfung dieser Vorstellung deS heftigsten Krämpfe. Die Chinesen haben Herrn wirkl. Geheimraths Fürsten Gortscha- Baumstämme und Sträucher in das Flüßchen kow sich dahin ausgesprochen, daß jene Regeln gelegt, die sie nach einem geheimen Verfahren mit dem Zusätze zu bestätigen wären, daß si« giftig machen. Der Chinese ist im höchsten dlos für das laufende Jahr Geltung haben Grade grausam; man kann deshalb nur durch sollten, sobald nur während dieser Zeit der Zu­ eine gewaltige Entfaltung von Streitkräften stand der Volks - Sanität ebenso günstig wie mir ihm schnell zum Ziele gelangen. Die g e g e n w ä r t i g b l e i b e . D e r H e r r u n d K a i s e r Engländer handeln also durchaus den Verhält­ habe solchen Beschluß des Minister - ComiteS nissen angemessen, wenn sie großartige De­ der Allerhöchsten Billigung zu würdigen ge­ monstrationen vorbereiten; denn mit halben ruht. Solches wird von der Livländischen Maßregeln ist den Asiaten gegenüber nichts GouvernementS-Regierung deSmittelst zur all­ auszurichten, sie werden als Zeichen der Schwä­ gemeinen Wissenschaft gebracht. che und Furcht betrachtet. St. Petersburg, 3- April. Die „D. St. Pet. Z." enthält Folgendes: N e u e s t e P o s t . Ein Tagesbefehl des stellvertretenden Ober- R i g a , 1 0 . A p r i l . ( L i v l . G o u v . - Z t g . ) polizeimeisterS der Residenz vom 22. März Der Herr Minister deS Innern hat Seiner d. Z. giebt folgende beruhigend« Aufschlüsse Durchlaucht dem Herrn General.Gouverneur über das jetzt vollständig entdeckte Treiben der der Ostsee-GouvernementS mitgetheilt, wie der räuberischen Bande, welche seit einiger Zeil Herr Minister der auswärtigen Angelegenhei­ die Residenz unsicher machte. Die ersten Fälle ten in Anerkennung der Nothwendigkeit, in von Plünderung kamen im November v. I. Folge der in Vorschlag gebrachten Aufhebung und zwar an entlegenen und keinen Ausweg des SundzolleS neue Quarantaine-Regeln für habenden Orten vor, und griffen dann immer die nach den Russischen Baltischen Häfen kom­ weiter um sich, so daß sie lm Februar d. I. menden Schiffe zu entwerfen und dadurch die schon das Centrum der Stadt erreicht halten. für diesen Gegenstand bestehenden gesetzlichen Die von der Polizei ergriffenen Maßregeln Bestimmungen abzuändern. — dem Comits blieben trotz mehrerer Verhaftungen fruchtlos. der Herren Minister vorgestellt, baß in Be­ Die Gauner fuhren mir raschen Pferden durch rücksichtigung der den Russischen Consuln auf­ die Stadt, sprangen plötzlich von ihren Schlit­ erlegten Verpflichtung, rechtzeitig über den Zu­ ten , warfen sich auf einen Vorübergehenden, stand der VolkS-Sanität an ihrem Aufenthalts« plünderten ihn und verschwanden augenblicklich orte und über daS Auftreten ansteckender Krank­ mir ihrer Beute. Nicht selten trieben si« die heiten zu berichten, hinsichtlich der in unsern Frechheit so weit, auch Vorüberfahrende an­ Häfen auS anderen anlangenden Schisse tn zufallen und ihnen Pelze und Mützen zu ent­ Beziehung auf die Quarantäne f«stzusetz»n reißen. Es war der Polizei außerordentlich wäre: t) Von den Schiffen zum Zwecke ihres schwer, ein Signalement der Räuber zu geben, Einlaufens in unsere Baltischen Häsen nicht weil dieselben, sowie ihre Kutscher, fast jedes­ mehr weder Quittungen über erlegten Sund­ mal anders angethan waren, >a sogar Pferde zoll, noch auch Dänisch« Quarantaine-Altestate von anderer Farbe führten. Die Frechheit der zu fordern. 2) Mittelst Publikation die nach Gauner ging so weit, daß sie anfingen ihre den bezeichneten Häfen mir Ladung segelnden Plünderungen mir Schlägen zu begleiten. End? Schiffer zu verpflichten, daß sie sich an dem lich gelang «S dem Untersuchungsrichter des Orte, wo sie die Ladung einnehmen, mit von Ochta-SkadktheilS, Titulairrath Barsukow, am 2. März fünf durch den Besitz mehrerer der Sradr Alkvna) eingebracht, weit si« ver­ für ihren Grand auffallender Gegenstände ver­ fassungswidrig sei. dächtig« Individuen, Nnrer ihnen zwei Js- K o p e n h a g e n , 2 2 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) woschtschikS, sammr Schlitten und Pferden fest­ Im heutigen „Faedrelandtl" wird der Erlaß zunehmen. Der Polizeianwalt des Moskauer einer Schwedischen C«rcular-Note gegen Schee- Sradrheilö. Tttulairrath Keltschewski. brachte le'S anti-skandinavische Circular-Depesche be­ sie durch seine geschickt gestellten Fragen nach stätigt. Dieselbe enthält einen Protest gegen langem hartnäckigen Läugnen und trotz ihrer den von Scheel» ausgesprochenen Tadel der äußerst vorsichtigen Antworten dennoch endlich Handlungen des Königs von Schweden und zum Geständniß. Fast zu gleichet Zeit machte erstaunt über dessen lange unmvtivirte Disser­ der Jnspector-Gehilfe Purilin noch 7 Men­ tation. betreffend einen Gegenstand, dessen Be« schen ausfindig, die ausschließlich von Räube­ Handlung bisher nur einer literarisch«» Wirk­ ret lebten. Nachdem auch einige von diesen samkeit angehört«. (Der jüngst abgetretene zum aufrichtigen Bekenntniß gebracht worden, Dänisch« Minist«r von Scheele erließ kürzlich wurden in kurzer Zeit sämmtliche Thetlnehmer eine Circularnot», tn der er sich über die in dieser Verbrechen und eine Meng« der gerauv- Schweben, Norwegen und Dänemark hervor­ ten Gegenstand« ausfindig gewacht. CS ergab tretenden nationalen Tendenzen beklagte, welche sich, daß die Räuber zwei gesonderte, jedoch auf staatlich« Vereinigung dieser drei skandi­ Mit einander in Verbindung stehende Partieen navischen Länder unter der Krone Schwedens bildeten, welche häufig an verschiedenen Orten hinausliefen. Aus dem literarischen Gebier« zusammenkamen, einander ihre Erfolge mtt- ist die Bewegung allerdings herauSgerreten, rheilten, daS für die geraubten Sachen gelöste seit Se. Maj. der König von Schweden die Geld thetlten und neue Verbrechen veradrede- zum VerbrüderungSfeste nach Upsala ziehenden deren; bisweilen wechselten sie auch Kleider Skudknttn von Kopenhagen, Lund und Chri- und Fuhrleute und gingen au« der einen Par­ stiania «mpfiog und Se. K. H. der Kronprinz tie in die ander über, um sich vor Verfolgung von Schweden die Studenten tn Kopenhagen zo sichern. Sie erkannten sich unter falschen mir setuen Ansprachen beehrte. Namen, ihre Beute brachten sie sofort von D e u t s c h l a n d . dem Schauplatze des Raube» zu den mir ih­ D a r m s t a d r , 1 9 . A p r t l . ( Z e i t . ) D i e nen in Gemeinschaft stehenden Hausirern de« Geistlichkeit unseres Landes macht den Versuch, TvlkUtschi Rynok ober setzten sie in TabackS- die Schullehrer zu verpflichten, alle 6 Wochen laden und in dem Souterrain der Passage ab. mir ihren konfirmirten Schülern zur Beichte Jetzt aber kann man mir Bestimmtheit sagen, zu gehen und die Sakramente zu genießen. daß die ganze auS 24 Menschen verschiedener Ein Theil der Lehrer von den höheren Schu­ Stände bestehende Bande entdeckt «nd ergriffen len des Lande« soll sich indeß weigern, dieser ist; vtele derselben sind schon öfter in gericht­ Verpflichtung nachzukommen. licher Untersuchung gewesen. Obgleich viele S t e t t i n , 2 1 . A p r i l . G e s t e r n f r ü h s t e l l ­ Bewohner von St. Petersburg noch Besorg­ ten hier, wie die „Ostsee-Ztg." berichtet, ein nisse hegen und manche Liebhaber von Neuig­ Theil der Aornträger die Arbeit ein. Da sie keiten von fabelhaften Ereignissen zu erzählen dabei sogar zu Thätlichkeiten übergingen, so wissen, so läßt der st«llvertrer«nde Oderpolizei­ wurden einig« Rädelsführer verhaftet. Mit meister dagegen erklären, daß die Räubereien Bereitwilligkeit wurden darauf von den Mili- in der Residenz vollkommen aufgehört haben tair-Behörden etwa 200 Mann nebst Unter­ unb kein Grund zu Befürchtungen mehr vor­ offizieren zur Aushilfe gegeben, mit deren Lei­ handen ist. stungen man durchaus zufrieden ist, so daß di« D ä n e m a r k . Verladungen keine Unterbrechung erieib«n. B«i K o p e n h a g e n , 2 0 . A p r i l . ( T e l . - B u r . ) d«n gewichenen Preisen der Nahrungsmittel Der CultuSminister Hall wurde so eben mit ist der Grund der Remitenz der Träger durch­ Bildung de« Ministeriums beauftragt. aus nicht im geringen Verdienste zu suchen, K o p e n h a g e n , 2 1 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) da si« durchschnittlich auf den Tag ungefähr Acht Mitglieder des Reichsraths haben eine einen Thaler verdienen. Beschwerde über die Absetzung de« BaroU W ü r z b ü r g , 1 3 . A p r i l . ( N . W . Z ) Scheel-Plessen (ehemaligen O»tt-Ptäfidenrt« Die Epidemie de« Arbeits «Eiastelleas scheint — 127 - auch den Weg nach Würzburg gefund«n zu ger Angelegenheit stattgefunden,» Die Bevoll­ haben; denn, wie man vernimmt, soll ei« mächtigten Englands, Oesterreichs. Rußlands, Theil der Gesell,n eines hiesigen Maurermei­ Frankreichs, Preußens und der Schweiz Wa­ sters ihre Entlassung genommen haben, well ren bei derselben anwesend. ihrem Verlangen, den Arbeitslohn zu erhöhen, (Zeit.) Ueber die Festlichkeiten in Toulvo nicht entsprochen wurde. wird berichtet: Die Flotte wird während der S c h w e i z . Anwesenheit Sr. K» Hoheit des Großfürsten AvS der Schweiz, 17. April. (Zeit.) Konstantin mehrere Evolultvr»n ausführen Man scheint eS hier in der Nienburger Frage und am 20. d., Abends, sollen beide Rheden auf eine Entscheidung resp. einen Vergleichs« vom Mourillen-Thurme aus elektrisch beleuchtet Vorschlag durch die Conferenz ankommen lassen w e r d e n . S e . K . H ö h . d e r G r o ß f ü r s t K o n » zu wollen. Wenigstens erwartet man in Bern, stantin ist übrigens nicht fremd in Toulon. daß tn diesen Tagen die noch einzige und Er desuchte, damals Schiffslieurenant, diese letzte Sitzung stattfinden werbe, da jede Aus­ Stadt bereits im April 1846 und bezeichnet» sicht auf einen direkten Vergleich mit Preußen seinen Aufenthalt durch große Wohlthätigkett verschwunden sei. Im BundeSrarh sollen sich gegen die Armen. die verschiedenen Meinungen so gruppiren, daß Srämpfli, Frey und Künsei gegen die (St. - A.) Ferukh Khan steht jetzt auch Entschädigung, Furrer, Näf und FranSeini mir dem Sardinischen Gesandten in Paris für dieselbe seien; mithin hätte Präsident For- wegen eines Handelsvertrages in Unterhanb- nerod den Stichentscheid. lnng. — AuS 66 weinbauenden Departements F r a n k r e i c h . liegen Berichte vor, wonach der Weinstock dt« P a r i s , 4 6 . A p r i l . ( Z e i l . ) W a s d e n reichlichsten und besten Aussichten seit Men­ E m p f a n g S r . K . H . d e s G r o ß f ü r s t e n K o n - schengedenken bietet. — Die Herzogin von Ra­ stanrin in Parts betrifft, so wurde zunächst gusa ist gestorben. Befehl errheilt, baß bis zum 4. Mai alle AuS Toulon, 20. April, wird berichtet, daß Gerüste, welche im Hofe Napoleons III. noch Se. K. H. der Großfürst Konstantin da­ vor den Louvrebauten aufgeschlagen sind, weg­ selbst Nachmittags 2 Uhr 30 Minuten an genommen sein müssen. Montag wird damit Bord des „Orlow", dem der „Vyborg" und begonnen, den Fa^aden des neuen Louvre'S der ^.Polkan" folgten, eintraf. Zehn beflaggte (mittelst eigens construirter Spritzen mir con- Französische Linienschiff« begrüßten d«n Gaft rinuirlichem Strahl) eine gleichförmige dunkle bii lein«? Einfahrt auf b«r Rhede mit 21 Farbe, wie jene älterer Monumente, zu geben. Kanonenschüssen. — Die Vorbereitungen zu dem Feste im Ho­ P a r i s , 2 1 . A p r i l . ( T » l . - B u r . ) D e r tel de Ville zu Ehren des Großfürsten wer­ Schweizerische Bevollmächtigt« Or. Kern reist, den eifrigst betrieben. Zn der Fest « Gallerte neuer Vollmachten wegen, in seine Heimath. wird ein prachtvolles, von Gold und Sammer strahlendes Theater aufgeschlagen und der Hof S p a n t « n. Ludwig XlV. wird dieselbe prächtige Decora­ M a d r i d , 1 4 . A p r i l . ( Z e i t . ) E s i s t tion erhalten, die er zum Empfangt des Kai­ wieder einmal von einer Tarlistischen Verschwö­ sers bei der Taufe des Prinzen zeigte. — rung vnd von zahlreichen Verhaftungen die Vor seiner Abreise nach Toulon wurde Ge­ Rede. Man spricht von L00 Personen, die neral Todltben vom Kaiser ein zweites Mal theiS in der Hauptstadt, theilS In der Pro­ empfangen. General Todleden übergab ein vinz festgenommen wurden, und unter denen Exemplar feines (eigens für den Kaiser in'S sich Viele Geistliche befinden solle«. Französische übersetzten) Tagebuches der Ver- G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . theidigungS-Operalionen und Arbeiten Sewa- L o n d o n , 2 0 . A p r i l . V o m B a n q u i e r h a u s « stopol'S, worin dieselben Tag für Tag aufge­ Barring Brothers ist nun auch hi«r der Rus­ zeichnet sind. — Die Jnstallirung des Carbi" sische EisenbahmProspectuS ausgegeben worden. nal-ErzbischvfS von Paris wird Dienstag zu Die zur Zeichnung angeborenen 2 Mill. Pfd. Notre-Dame statthaben. Sr. werden durch die Conn«xionm dieser gro­ P a r t s , 2 0 . A p r i l . ( T e l . - B u r . ) H e u t » ßen Firma leicht gedeckt werben. hat abermals eine Sitzung in der Neuenbur- — 128 — Bekanntmachungen. Von rinrm Wohllöbl. Pernaufchen Stadt- ^ Sehr schöne Apfelsinen und Citronen ^ Cassa-Collegio wird bekannt gemocht, D sind Kisten- und Stückweise billigsten D deSmittelst daß bei demselben am 22. und 25. d. MkS. A Preises zu haben bei D Vormittags 12 Uhr die zwischen der Grenze ^ Gebr. Stein. 2 ^ des StadtguteS Neidenhof und der Sradr- weide an der Ostsee belegene sogenannte Ta- bune zur Benutzung als Heuschlag oder Wei­ Gute Messinaer Citronen 25 Stück deland — im öffentlichen AuSbot an den für 1 Rubel Silber sind zu haben bei Meistbieter verpachtet werden soll. Peruau, Z. B. Specht . 2 Cassa-Collegium, den 48. April 1857. Oberkassenherr Fr. Rambach. Gutkeimende rothe Kleesaat zu 8 Rubel Aelrermann A. D. Marsching. Silber das Pud ist zu haben bei Aeltermann Heinrich Knoch. E . G . L e z e n i u S . 1 No. 149. G. Lehberr, Notr. 1 Ich beabsichtige mein im 2. Quartal hiesi­ Die Benutzung der hiesigen Stadt - Vieh­ ger Stadt sub Polizei-No. 152 belegenes stei­ weide beginnt in diesem Zahle Mit dem 1. nernes Wohnhaus auS freier Hand zu ver­ Mai und sind die Weidebillette in der Bude kaufen. Kaufliebhaber ersuche ich sich bei wir des Herrn Aellermanns Marsching zu lö­ z u m e l d e n . E . H ö f l i n g e r . 3 sen gegen Erlegung von Das an der Rigaschen Straße belegene 1 Rbl. S. M. für ein Pferd, Diesfeldsche Wohnhaus wird zum Verkauf auSl 8V Kop. S. M. für eine Kuh und geboten. Näheres ebendaselbst. 1 25 Kop. S. M. für ein Schaf. Pernau, Stadt-Weide-Commission, am 16. Mein in der Caroufselstraße belegenes Wohn­ April 1857. 3 haus nebst Obst, und Gemüsegarten ist zu ver- miethen oder auch zu verkaufen. DaS Näher« Einem hohen Adel, und insbesondere erfährt man ebendaselbst. den Herren Kaufleuten hiermit die er­ Bäckermeister Marhiesen 2 gebene Anzeige, daß wir unser seit Jah­ ren bestehendes hiesiges Platz-Geschäft A n g e k o m m e n e S c h i f f e . nunmehr auch zu einem Commis- 1) Den tl. April: Nufs. Schiff Catharina sions-, Speditions- und Zn- Regina. Capt. G. Doll, von Tackerort mir Ballast an M. Strahlberg et C. caffo-Geschäft ausgedehnt haben, A b g e g a n g e n e S c h i f f e . und empfehlen wir unsere Dienste Al­ 1) Den 14. April: Holl. Schiff Egbertu«, len, die uns mit ihren werthen Auftra­ Capt. H. Schrik, mir Roggen nach Holland, gen beehren wollen — bestens, prompte, cl. d. M. Strahlberg et C. 2) Den 18.: reelle und billige Bedienung versprechend. Engl. Brazilian, P. R'ndall, mit Ballast nach Riga, im April 1857. Riga. cl. d. H. D. Schmidt. 3) Englisch Ann Peak, W. Lawrence, mir Ballast nach Ed. Sturtz K Comp. 2 Riga, cl. ^b. M. Strahlberg er C. Gründlichen Unterricht auf der Vio­ line und im Pianofortespiel ertheilt Kin­ Vom 12. bis zum 19. April. dern und Erwachsenen für ein billiges Getankte». St, Elisab. - Kirche: Ottilie Elise Amalie USmarS. Honorar verstorbene« Sr. Elisab.-Kirch«: Anna Musikus Schmidtgen, 3 H-lene v. Gläß, geb. Schröder, alt 88 I. wohnhaft beim Tischlermeister Kleemann. 8 Monar. Im Namen des Gen.-Gom>crnements der Ostseepronzen gestattet den Druck: Censor R. J acobp. Älllen Verwandten, Freunden und Bekannten, welche die sterbliche Hülle unserer geliebten Mutter Anna Helene v. Gl aß, geb. Schröder, auf ihrem letzten Wege begleiten wollen, machen wir die Anzeige, daß ihre Be­ stattung am Mittwoch den 24. April Nachmittags 4 Uhr aus der St. Eli­ sabeths-Kirche stattfinden wird. P e r n a u , den 20. April 1867. Die Kinder der Verstorbenen. Kulutaja, et ma kele „Seitungid" chk „Awisid" wälja tullcwad. sM-A-Sn- ^!eik on hea, mis Jummala kartusse ning tän- Sedda keik siin lühhikesses kulutamisse lehtiS noga wasto woetakse ja prugitakse. No siis on ka sanna sannalt kätte räkida, polle kül mitte woima- wissist wägga hea ja sure tännowäärt assi, et l i k ; agga lühh ide l t ü t te lda, räg ib „Post imees" meie suur ja armolinne Keisri herra Alek- »eist asjust: fander ommas sures allamatte armastusses ka meie Tallorahwa peäle möttelnud ja lubba annud, 4) Sannumed meie hommiko-merre rannaft, nende römuks ja öppetusseks üht ma kele „Gel­ se on: Ria-, Tallina-, Kura- ja Some- tung!" wälja anda, mis sedda nimme kannab: maalt, kui ka keigest muuft Wenne issama linnadest sa madest, ni paljo, kui meil neist Perno Postimees ehk tarwis teäda on. RSddalileht. 2) Sannumed woörast madest, rahwast ja nende ellust ja kaekaimissest. 3) Sannumed kirrikuteft ia kolidest, (ehk mis No mis assi se siis on? siin ja seal, ni hasti meie kui woöral maal Se on se assi, et sa 52 kord aastas ehk kord selle polest sündinud, ehk mis olleks tarwis igga näddalis keigist asjust, mis fülle kassuks ja tahhele panna, et keik löbbusaste eddasi römuks on, ikka jälle ued sannumed saad. Sa lahhaks.) tead jo issegi: Tännini ellasime keige selle polest, 4) Sannumed pagganattest, ehk nende pim- mis omma silm ei näinud egga körw ei kuulnud, medusseft ja sest, kuida Jummal neid aeg nago pimmedas kottis. Mis ni hästi meie maal, aialt töe tundmissele aitab. kui woöral maal igga pä imme asjo sündis, ei sa- ö) Sannumed pöllo harrimissest, lojukse kas- uud meie middagi teäda. — Muudsuggu rahwal watamissest, wiljapude tallitamisseft sa olli pölli kä, sest neil käisid ammo ja allati kirjad muido maia piddamissest, kui ka terwise ja „Seitungid" läbbi; agga meil polnud middagi, hoidmissest. kust olleksime ka saggedamalt nähha sanud, kuida 6) Wimaks weel monnesuggused juttojatkud, innimessed siin ja seäl maal ellawad, kuida pöldo mis armsad luqgeda ja kennad kuulda, ja harriwad, lojuksid ja wiljapuid kaswatawad, kuida monned lühhlkesed kulutussed mümissest, sedda ehk teist tewad, mis siin ehk seäl sündinud, ostmissest, auksioni piddamissest ja muud kus ön, kus äppardus olnud ja muud sellesarnast. sellesarnast. Zuhtus kord, et monni sakslane meile üht ehk teist könneles, mis „Seitungist" olli luggenud ja kula- No se on muido hea kül; agga mis sähhar- sime kül lahtise suga peält, agga ei teädnud pär- dune „Postimees" aastas maksma tulleb? rast ommeti, kas mehhike meile ka terwe töt olli rä- kas meiesuggune jouab ka senna jure jäda? kinud? — No sesinnane kottis ehk kahhe ilma Küllalt! se mehhikenne polle mitte kallis, waid wahhel ello on nüüd otsas. Meil on omma kele „Postimees", kes igga kord kül ued asjad wägga oddaw: Ta ei maksa siin Pernus mitte könneleb, agga ommeti nisuggused, mis julgeste ennam, kui üks ainus rubla höbbedat aastas; neile, kes maal, ehk muial linnades woime uskuda. No ütle isse, kas se Polle tänno e l lawad, maksab ta post i rahhaga kokko: wäärt assi? nks rubla ja knmme kopp. höbbedat. Agga mis asjast saab siis „Postimees" Agga ses innane oddawus on jä l le au l ikko Ke isr i meile könnelema ehk mähhärdusi sannumid meile herra arm, kes postirahha ni wähhendanud, et toma? nüüd aastas ni paljo woetakse, kui muido igga näddalis olleks maksma tulnud. Peale sedda saab Agga millal siis essimest lehti woiks jubba iggaüks, kes kümne numre h inda maksab, odata? ühhete is tkümnema numre i lma h innata ; Dige warst; se on: ni pea kui iggaüks teitest, se on: kui kegi kümne innimessele ostab, siis saab kes sedda luggeda ja piddada tahtwad, ommad üksteistkümnes innime aasta otsa omma näddali nimmed öppetajale üllesannud, ja öppetaja neid numre üsna muido. — Perno saatnud, — ni pea on warsi pärrast sedda essimenne leht postiga tullemas. Sepärrast töt­ Agga kust meie sedda „Postimeest" siis igga tage isse nimmesid üllesandma: midda warrem, sed­ kord kätte same? da parrem! Ta tulleb isse koio katte, ning ftlle eest peate omma armsat koggodusse öppetajat tannama, kes Lodame siis, et nüüd kulutusse lehhest ollete waewaks on wötnud, need lchhed, mis näddalis ürro sanud. — Agga peäle sedda pallume weel postiga Pernust temma katte tullewad, teile pühha- isseärranis köstrld, koolmeistrid ja kes muido nenda ehk muul seatud pawal wälja jaggada. — Wötko hea tahhab olla, et nemmad sedda, mis nende separrast keik need, kes üllemal nimmetud „Sei- paikus tähhelepannemisse wäärt asjo sünnib, kelle tungi" ehk Postimeest luggeda ja piddada taht- teädaandminne teistele (olgo römuks ehk öppetus- wad (ja missuggune moistlik mees sedda ei tah- seks) kasso sadab, kirja läbbi Perno ramatotrük- haks?) wötko need iggamees omma 1 rubla 10 kia W. Bormi kätte teäda annaks. Nenda- kopp. kasa, wigo sedda omma öppetaja katte, kes samma ka, kui kegi middagi lühhidelt tahhab ku-^ rahha Perno sadab; andko ka ommad kü l la - , lutada ehk teäda anda; agga kirja saatja nimme^ risti- ja suggunimmed Messe, et Postimees ja ellokoht peab selgeste kirjotud ollema. Kas teäda saaks, kes need nimmelt on, kes tedda need kirjad saksa ehk ma kele kirjotud on, se on ommas maias piddawad ja luggewad? — ja pal- keik üks. Iggaüks kirjotago ni hästi, kui mois- lugo öppetajat murretseda. On se sündinud, siis tab; saab assi trükkitud, siis saab kirri, kui tar­ wötko rahhamaksja kindlast selle peale lota, et wis, ka parrandud. Ausad öppetajad on selle korrapärrast igga näddalis omma lehhe katte saab, polest ommal kohhal jubba pallutud. — Tehke ellago luggeja kus kihhelkondas ial tahhab. Need siis, armad söbrad, uns omma kassuks on, ja mis igga näddalised lehhed woib luggeja parrast lug- tete, sedda tchke pea; sest aeg on kassin ja kallis! gemist numre jarrele üllewel hoida nmg aasta löp- (Need, kes Perno Unnas ehk linna liggidal ella­ petusses küllakoolmeister neid kokkopokida ja siis wad, woiwad ka omma rubla höbbedat isse trük- on tal ramat, mis lapse lapsed weel woiwad luggeda. kia maiasse wia ja seälsammas tellida.) Pernus, Zurri-kuus 1^57. Ramato trükkia W. Borm. Im Namen des General-Gouvernements der Ostsceprovinzen gestattet den Druck: Lensor R. Jacoby. ochenblatt. M 17. R8S7. Sonnadend, den 27. April. DnlSnVisehe SSsehrichten. vom 10. Zanuar 1866 wurde dem Reichs- schatzamr die Befugniß eingeräumt, die außer­ R i g a , 1 8 . A p r i l . L a u t A l l e r h ö c h s t e n T a ­ ordentlichen durch den Krieg veranlaßten Aus­ gesbefehls vom 42. April ist Se. Durchlaucht gaben durch temporaire Emissionen von Reichs- der Kriegs - Gouverneur von Riga, General- Credir-Billets zu decken. Zehr, da die Ab­ Gouverneur von Liv-, Ehst- und Kurland, Ge­ rechnung der durch die Kriegsumstände noth- neral-Adjutant Fürst JraliiSky Graf Suwo- wendig gewordenen Ausgaben beendigt ist, be­ row-Rimniksky 1. Krankheit-Heilung halber fehlen Wir: die durch den genannten UkaS auf 6 Monate in's Ausland, zum Gebrauche bewilligten remporairen Emissionen von ReichS- Deutscher Mineralwässer, beurlaubt worden. Credic-Billers einzustellen. Der Dirigirende Riga. (Livl.Gouv.--Z.) Aus den ,,Riga- Senat wird nicht unterlassen zur Vollziehung schen Sradrblättern" Nr. 12 ist die interessante dessen die nöthigen Maßregeln zu treffen. Notiz zu entnehmen, daß in Paris gegenwär­ tig das Kilogramm (2 Pfd. 34 Sol. russ.) Anslkndische Nachrichten. Weizenbrod erster Qualität 46 Cent (ca. 11^ Kop. Silb.) und zweiter Qualität 38 Cent D e u t s c h l a n d . (circa 9z Kop. S.) kostet und daß mithin F r a n k f u r t a . M . , 2 6 A p r i l . ( N . P r . daselbst ein 1^ Kop. Weizenbrod erster Qua­ Z.) Der Wladika von Montenegro, Fürst lität circa 3l) Sol.. und zweiter Qualität ca. Danilo, scheint über das Befinden seiner Un- 37 Sol. wiegen würde, während nach der in terthanen in den schwarzen Bergen in Be- Riga für den Monat März veröffentlichten sorgniß zu sein; denn er hat vorgestern Nach­ Brodraxe ein 1^ Kop. Franzbrod 21^ Sol. mittags nebst Gemahlin und Gefolge auf der und ein ^ Kop. Weggenkringel 7^ Sol. wie­ Rückreise von Paris nach Wien hiesige Stadt gen soll. Es ist also in Riga das Weizenbrod eiligst passirr. — Von den ausgezogenen und selbst bei richtigem Gewichte und guter Quali­ freiwillig eingezogenen Schneidergesellen blieben tät um die Hälfte, ja fast um das Doppelte etwa ein Dutzend Rädelsführer verhaftet; die theurer als in dein theuren Paris. übrigen, die jetzt gern arbeiten wollen, wur­ Sr. Petersburg, 13. April. Die ,,D. den entlassen. St. P. Z." enthält folgende telegraphische I t a l i e n . D e p e s c h e a u s R o m . 1 1 . ( 2 3 . ) A p r i l . I h r e R o m , 1 6 . A p r i l . ( Z e i t . ) W i e e s m i r Majestät die Kaiserin geruhte heute um der Sicherheit zu Rom bestellt ist, mag die halb vier Uhr Nachmittags in erwünschtem Thatsache darrhun, daß neulich im Palaste Wohlsein hier einzutreffen. Eine zahllose Volks­ der Consulta selbst ein Raubanfall mir bewaff­ menge drängte sich auf den Straßen, durch neter Hand gewagt wurde. Zm Palaste steht welche der Wagen der Kaiserin fuhr. ein Posten Soldaren und in den Corridors, Allerhöchster Ukas an den Dirigirenden welche die Beamten jeden Augenblick zu pas- siren haben, wurde ein Angestellter, der gegen Senat vom 5. April. Mittag 1300 Piaster bei sich führte, auf der Durch Ukaö an den Dirigirenden Senat großen Treppe angegriffen, mir zwei Messer­ stichen, die zum Glück nicht gefährlich, nieder­ des Contre-Admirals Pellion. — Die zweite gestoßen und das Geld ihm entrissen. Die Reihe bilden die Linienschiffe „Tourville" mit Berichte über die Sicherheit in der Nomagna der Flagge des Contre-Admirals Lavaud; der lauten nicht minder klaglich. „Austerlitz", „Suffren", „Eylau". Die F r a n k r e i c h . dritte Linie endlich bestehr aus den Dampf- P a r i s , 2 0 . A p r i l . ( Z e i t . ) D i e E n g ­ fregatten „Audacieuse" und „Jsly" und der lische Regierung hat tn ihren Bemühungen Dampfcorvette „Duchayla". Sc. K. H. der um die Mitwirkung Frankreichs im Kriege ge­ Großfürst Konstantin, welcher den Hafen gen China einen Bundesgenossen erhalten, mit von Nizza Sonnabend den 19., um 11 Uhr dem sie bisher nicht oft zusammen gegangen NachtS, verlassen hatte, traf am 20., um 3 ist. Der katholische CleruS ist nämlich auf Uhr, auf der Rhede von Toulon ein. Er be­ das Aeußerste in Besorgniß wegen des Schick­ fand sich an Bord der Dampffregarre „Olaff" sals der zahlreichen Missionaire im Chinesischen an der Spitze des Russischen Geschwaders, Reiche, von denen leider schon die traurigsten unter Befehl des Conrre - AdmiralS Behrens, Berichte hierher gelangt sind. Kaiser Napo­ welches im Laufe des Tages in See zu ihm ge­ leon soll sich diesen dringenden Bitten gegen­ stoßen war. Um 2^ Uhr zeigte ein Kanonen­ über in der That entschlossen haben, die Eng­ schuß von der Batterie des großen Thurmes an, länder in dem bevorstehenden Kriege mir China daß daS Kaiserl. Geschwader in Sicht war. energisch zu unterstützen. — Das „Journal Sogleich wurde die Russische Flagge aufgehißt des Debats" weiht heute der Skandinavischen und mir 21 Schüssen salutirt; alle Französi­ Zdee einige Spalten, die insofern interessant schen Fahrzeuge flaggten und die Bemannung sind, als auch hier constatirt wird, daß eine stieg in die Raaen. Um 3 Uhr langte der Trennung der Deutschen Herzogthümer von „Olaff" auf der Höhe des „Austerlitz'" an, Dänemark als ein Cardinalpunkt der panskan­ welcher an der Spitze der Linien stand; ein dinavischen Bestrebungen betrachtet wird. Schuß der „Bretagne" gab das Zeichen, und P a r i s , 2 2 . A p r i l . ( Z e i t . ) F ü r s t D a ­ die ganze Rhede zitterte unter dem Donner der nilo von Montenegro schickt sich in der That Salven des ganzen Französischen Geschwaders. an, Paris zu verlassen, nachdem seine Be­ Der „Olaff" gefolgt vom Linienschiff „Wi- sprechungen mit dem Türkischen Gesandten ein borg" mir der Adnn'ralsflaqge und den Fre­ für beide Theile günstiges Resultat zur Folge gatten „Polkan" und „Castor" setzte seinen hatten. Er wird über Wien reisen und sofort Weg fort. In Sicht des Hafens angelangt, nach seiner Ankunft in Cettinje seinen Bruder ließ der „Olaff" die Französische Flagge herab, nach Konstancinopel schicken, um durch direcre hißte die Russische Nationalflagge an deren Unterhandlungen mit dem Sultan selbst daS Stelle auf und salutirte mir 21 Schüssen. in Paris angebahnte Arrangement zu Ende Der Seepräfecr, Vice-Admiral Dubourdieu, zu führen. — Der Herzog Pelissier hat ge­ begab sich in dem Kaiserlichen Boote sogleich stern von den Spanischen Offizieren, die von an Bord der Fregatte, um den Prinzen zu ihrer Regierung nach der Krim geschickt wur­ begrüßen und seine Befehle zu empfangen; den, um die Operationen der Belagerung von sodann kehrte er an'S Land zurück, wo sich Sewastopol zu verfolgen, einen prachtvollen der Stab der Flotte und der Land-Armee ver­ Degen zum Geschenk erhalten. sammelte. Unterdessen ging der „Olaff" zwei P a r i s , 2 4 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) U e b e r Kabellängen vom innern Seehafen vor Anker, den Empfang Sr. K. H. dem Großfürsten und der „Wiborg", so wie die beiden ande­ Konstantin bringt der „Monireur de la ren Fregatten stellten sich gleichfalls auf der Flocce" aus Toulon unter dem 20. d. fol­ kleinen Rhede auf. Um 6 Uhr fuhr der Prinz gende ausführlichere Mittheilung: Seit gestern inmitten der Boote aller Behörden in'S Arse­ lag das EvolutionS-Geschwader des Vice-Ad- nal ein; die Hafen-Artillerie und die in den mirals Trehouarr in drei Reihen auf der gro­ Höfen aufgestellten Kanonen salutirren. Als ßen Rheede vor Anker. Die erste Linie be­ der Großfürst von den Admiralen Dubourdieu steht aus dem Linienschiffe ersten Ranges „la und Trehouart begleitet, an'S Land stieg, Bretagne" mit der Flagge des commandirenden wurde er vom commandirenden General, vom Vice-Admirals; aus den Linienschiffen „Arco- Unterpräfecren, von den Municipalräthen, den le", „AlgesiraS", „Ulm" mit der Flagge See-, Civil- und Militairbehörden empfangen. — 13! — Nach den ersten Begrüßungen musterte Se. bemerkt heute die „TimeS": „Soweit es Kaiserl. Hoheit die Land- und Settruppen, überhaupt in der Macht des Staatsmannes während die Musiken der verschiedenen Re­ und Gesetzgebers liegt, hat sich die Stellung gimenter die Russische Narional-Hymne spiel­ des Negers in den letzten Zähren verschlim­ ten. Nach dem Defile stieg der Prinz mir mert, und niemals hat es eine Zeit gegeben, dem Admiral Dubourdieu in den Wagen und wo die mit dem vollsten Bewußtsein ausgespro­ begab sich zur Präsectur. Abends gab der chene öffentliche Meinung des Amerikanischen Admiral - Seepräsecr ein großes Diner, zu Volkes die Afrikanische Race vollständiger zur welchem der Russische und Französische Offi­ Dienstbarkeit verdammte und die unfreiwillige ziersstab, sowie mehrere hervorragende Perso­ Arbeit für ein rechtmäßiges Mittel zur Cultiva- nen, darunter Graf Kisselew und General Tod­ tion des großen Amerikanischen Continents er­ leben geladen waren. Der Großfürst wird das klärte/" Doch meint die „Times", dergleichen Französische Geschwader, das Arsenal und die Einflüsse und politische Grundsätze und Strebun­ Werften im Detail besichtigen; ebenso die gen könnten sich auf die Dauer doch nicht ge­ Schiffswerfren von Scyne und La Ciotar be­ gen unumstößliche Naturgesetze geltend machen. suchen. Viel hofft sie von dem nenen Plane, große P a r i s , 2 6 . A p r i l . ( S t . - A . ) A u s T o u ­ Ansiedelungen von freien Arbeitern in die lon, 22. April, wird dem „Nord" geschrie­ Sclavenstaaten hineinzutragen. b e n , d a ß S e . K . H . d e r G r o ß f ü r s t K o n ­ L o n d o n , 2 6 . A p r i l . ( S t . - A . ) E s s t e l l e n stantin am 21. zwei Mal das Arsenal besucht sich erhebliche Bedenken heraus, ob die nach habe und daß man in Toulon unrer den China entsendete Erpedition nicht am Ende Französischen Seeleuten höchlich überrascht sei, die Mangel der Krim-Armee-Verwaltung in „Se. Kaiser!. Hoheit sich als einen so voll­ sich tragen und auf hinreichenden Widerstand endeten und für alle Marine-Angelegenheiten stoßen werde, um ihr dieselben verderblich wer­ leidenschaftlich eingenommenen Seemann zei­ den zu lassen. Man behauptet, daß für gen zu sehen." Krankenpflege, zweckmäßige Verproviantirung P a r i s , 2 6 . A p r i l . ( T e l . - B u r . ) D e r u. s. w. wieder nicht gesorgt sei. — In der heutige ,,Monireur" berichtet aus Toulon, Deutschen Legion am Cap sollen Unruhen vor­ daß die Offiziere des EvolurionS-Geschwaders gekommen sein. den Russischen Offizieren heute qn Bord des Wie die heutige „TimeS"" meldet, wird die AdmiralschiffeS „La Bretagne" ein großes Mission des Lord Elgin einen Aufschub erlei­ Bankett geben. den. Alle in Ostindien verfügbaren Englischen S p a n i e n . Streitkräfte sollen nach China gesandt werden. M a d r i d , 1 8 . A p r i l . ( Z e i t . ) O b w o h l Der Dampfer „AIpS" hat Nachrichten auS die „Gazeta" es noch nicht officiell anzeigte, Newyork bis zum 11. April nach Liverpool besteht kein Zweifel mehr, daß die Königin gebracht, welchen zufolge die Vereinigten Staa­ sich in gesegneten Umstanden befindet. ten sich weigern, mir England gegen China M a d r i d , 1 9 . A p r i l . W i e m a n d e r zu cooperiren. „Union" von hier schreibt, ist die „große D o n a u - F ü r s t e n t h ü m e r . Carlisten-Verschwörung" nur ein nichtssagen­ B u c h a r e s t , 1 1 . A p r i l . D i e R e g i e r u n g der Putsch gewesen. Im Uebrigen fährt das in der Moldau fährt, nach Französischen Blät­ Schreiben fort: „Das Ministerium steht dem tern , fort, durch alle möglichen Mittel die neuen Parlament vollständig isolirr gegenüber. Manifestationen zu Gunsten einer Vereinigung Weder Absolutsten, noch Moderirte, noch der Donaufürstenthümer zu unterdrücken. Seit­ O'Donnellisten, noch Esparteristen, noch Repu­ dem der neue Minister des Innern eingetre­ blikaner können sich mir ihm verständigen. ten ist, sind die Anhänger der Union einer Es wird suchen, sich auf die konstitutionelle weit ärgeren Verfolgung ausgesetzt, und man Partei und Geistlichkeit zu stützen, aber eS intriguirr viel, um die Leidenschaften und den kann weder der einen, noch der anderen ge­ Fanatismus der unwissenden Masse aufzuregen. nügen." A s i e n . G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . (St.-A.) Aus Tuest, 24. April, wird L o n d o n , 2 3 . A p r i l . ( F r . P . - Z . ) I n telegraphirr: ..Der Dampfer „Amerika", wel­ einem Artikel über die Sklaverei in Amerika cher Alexandria am 19. d. M. verließ, ist — 132 - heute Vormittags hier angekommen. Er bringt wird dies tn dt,fem Jahre tn Moskau ge­ Nachrichten auS Hongkong big zum 16. März, schehen. auS Kalkutta bis zum 21. März und aus S t . P e t e r s b u r g . 1 6 . A p r i l . A l l e r ­ Bombay bis zum 2. April. Die am Bord höchster Ukas an Einen Dirigirenden Senat des unter Portugiesischer Flagg« segelnden vom 12. April. Durch Ukas vom 27. Febr. Dampfers ..Queen" — daS Fahrzeug war 1864 war dte Ausfuhr von Russischen Gold­ Britisches Eigenthum — befindlichen Euro­ münzen bis auf Weiteres verVoten worden. päer waren von den Chinesischen Passagieren Da Wir für nützlich erachten, behufs Erleich­ und dem Chinesischen Schiffövolk ermordet und terung der Handelsumsätze das gegenwärtig das Sch'ff nedst seiner werthvollen Ladung bereqte Verbot aufzuheben, so befehlen Wtr: weggeführt worden. Die Magazine der Re- die Ausfuhr der Russischen Goldmünzen über gierungS'Lieferanren in Hongkong waren von dte Gräazen zu Wasser und zu Lande zu ge­ Brandstiftern verbrannt und 700 Tonnen statten, sowohl tm ganzen Kaiserthum , als Mehl vernichtet worden. Die Chinesen tn auch tm Zarthum Polen und Großfürstenthnm Sarawak auf Bvkneo hatten sich am 17. Finnland. Ein Dirigirender Senat wird ntcht Februar erhoben und mehrere Europäer nie­ ermangeln zur Erfüllung dieses die erforderliche dergemacht. Senem Tage nonenbooten, einer Corvette und zwei Trans­ die Unterzeichnung der Sundzoll - Convention portschiffen mtr 1050 Mann unter Admiral durch den Staats - Secrecair General Coß Rigault de Genouilly bereits nach Chtna un­ stattgefunden. Die Vereinigten Staaten zah­ terwegs. len eine EntschädtgungS-Summ» von 717,829 Durch die Absenkung von Landungstruppen Thlrn. tritt dte Französische Politik tn Betreff Chi­ L o n d o n , 2 9 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) I . nas in etn neues Stadium; denn btSher hatte K. H. Prinzelsin Mary von Großbritannien, sie dorr nur »in» Schiffsstarton. Der „Nord" Herzogin von Gloucester, Tochter Königs Ge« geht ab«r bereits so weit, daß er den Franzo­ vrg lll. von England und Tante Ihrer Ma­ sen die Absicht zuschreibt, sie wollten dte Jns«l jestät , ist heute verstorben. Die verewigte Tschu - san im Blauen Meere, östlich von Prinzessin war am 25. April 1776 geboren Ning - po an der Küste der Chinesischen Pro­ und seit dem 30. November 1834 Wittwe vinz Tlche - kiang , besehen . auf der sich die beS Prinzen Wilhelm Friedrich, Herzogs von Engländer tm Jahre 1840 festgesetzt halten Gloucester, Neffen des Königs Georg III. und dir sie im Jahre 1846 wieder räumten. T ü r k e i . K o n s t a n t t n o p e l , 2 2 . A p r t l . ( S t . - A . ) Dte Trauung von drei Töchtern des Sultans VeÄsnntmaehunge«. mit den Söhnen deS ViceköotgS von Aegyp­ Demnach wegen Verpachtung der Tabune ten , Fethi, Achmer und Mehemel Pascha, hierselbst abermals am 29. d. MtS. Vormtr- findet morgen statt. — Rothschild tn London lagS 11 Uhr ein Torg abgehalten werden hat, so heißt es, dem Arrangement der Bank- wird, als wird solches hierdurch zur öffentli­ Angelegenheit wiederholt seine Zustimmung chen Kenntniß gebracht. Pernau, Cassa-Cvl- verweigert. — Truppenzüge nach Mekka sind legtum, den 25. Aprtl 1857. von hier betachirt worden, sie nehmen den Oderkossenherr Fr. Rambach. Weg über Aegypten. Aeltermann A. D. Marschtng. O s t i n d i e n u n d C h i n a Beisitzer F. Winkler. B o m b a y , 2 . A p r t l . ( S r . - A . ) D i e h t e r No. 156. G. Lehberr, Notr. 1 eingetroffene Englische Post vom 23. v. M. stellt die Nachricht von dem tn Parts erfolg­ Am 1. Mai d. I. beginnt von dem Brand- ten Abschlüsse deS Friedens mit Persiin sür Collegio die Revision der Feuerstellen in der die nächste Post in Aussicht, und das Inter­ Stadr und den Vorstädten, als werden dte esse an den militatrtschen Operationen tn Per» resp. HauSeigenthüwtr d,Smttt»lst aufg»fordert, sie« hat daher lehr abgenommen, wiewohl man alles Erforderliche zu dieser Revision tn Be­ hter wissen will, daß am Persischen Hofe reitschaft zu halt»n. Pernau, Brand-Colle- große Erbitterung gegen England vorherrscht gtum, am 22. April 1857. und die Ratification deS Friedensvertrages da­ Brandherr E. Höfltnger. her dort auf Schwierigkeiten stoßen könnte. No. 20. Brackmann, Notr. 2 — 136 — Wer die Lieferung leberner Eimer für baS Brond-Collegium übernehmen will, wird zum ^ Sehr schöne Apfelsinen und Citronen ^ de«fallsigen Torge am 4. Mai d. I. Nach­ D sind Kisten- und Stückweise billigsten D mittags 4 Uhr eingeladen. Zu derselben Zeit D Preise« zu haben bei F werden die Bedingungen und das Modell in K Gebr. Stein. 1s dem SitzungS«Local des Brand - Collegii vor­ V L liegen. Pernau, Brand-Collegium am 22. Apr,l 1857. Ich beabsichtige metn im 2. Quartal hiesi­ Brandherr E. Höflinger. ger Stadt sub Polizei-No. 152 belegene« stei­ No. 21. Brackmann. Notr. 2 nernes Wohnhaus au« freier Hand zu ver­ kaufen. Kaufliebhaber ersuche ich sich bei wir Die Benutzung der hiesigen Stadl - Vieh­ zu melden. E. Höflinger. 2 weide beginnt tn diesem Jahre mit dem 1. Mein in der Carousselstraße belegene« Wohn­ Mai und sind die Weidebtllette in der Bude haus nebst Obst« und Gemülegarren ist zu ver- des Herrn AeltermannS Marsching zu lö­ miethen oder auch zu verkaufen. Das Näher« sen gegen Erlegung von erfährt man ebendaselbst. 2 Rbl. S. M. für etn Pf'rd, Bäckermeister Mathiesen 2 8t) Kop. S. M. für eine Kuh und 25 Kop. S. M. für ein Schaf. Di« Büttnersche Eckbude ist zu vermierhen Pernau, Stadt.Weide.Commission, am 16. d u r c h G . G r ä b n e r . 1 April 1857. 2 A n g e k o m m e n e S c h i f f e . Einem hohen Adel, und insbesondere 2) Den 22. April: Dänisch Schiff HeSpe- ru« . Capt. I. Jürgenlen. von Revol mir den Herren Kaufleuten hiermit die er­ Ballast an I. Jacke et C. 3) Den 23.: gebene Anzeige, daß wir unser seit Jah­ Meckl. Adolph v. Lowlzow, Hr Voß. von ren bestehendes hiesiges Platz-Geschäft Rostock mit Ballast on I. Jacke et E. 4) nunmehr auch zu einem Commis- Engl. Neva, G. Paris, von Dundee mit flons-, Speditions- und Jn- Ballast an I. Jack, et L. 6) Mecki. Leba, H. Z'plien, von Lübeck mit Ballast an I. caffo-Geschäft ausgedehnt haben, Jacke et C. 6) Engl. Spinner, L. Smith, und empfehlen wir unsere Dienste Al­ von Dundee mir Ballast on I. Jacke er C. len, die uns mit ihren werthen Aufträ­ A b g e g a n g e n e S c h i f f e . gen beehren wollen — bestens, prompte, 4) Den 22. April. Schiff Livonia, Capk. Lemmerhirt, mit Flachs und Heede nach Por­ reelle und billige Bedienung versprechend. tugal. cl. d. I. Jacke cr C. 5) Medea, Riga, im April 1857. Zöllner, mit Flachs nach Portugal, cl. d. H. Ed. Sturtz ^ Comp. 1 D. Schmidt. 6) D'n 25.: Mecklenburg, Ohlerich, mir Roggen und Gerste noch Hol­ Gründlichen Unterricht auf der Vio­ land, cl. d. H. D. Schmidt. 7) Paul Fried,- rich. Feng'r, mit Gerste und Roggen nach line und im Pianofortespiel ertheilt Kin­ Holland, cl. d. M. Strahlberg et C. 8) dern und Erwachsenen für ein billiges HeSperuS, Jürgensen, mir Schlag-Leinsaat Honorar nach Flensburg, cl. d. I. Jacke er C. Musikus Schmidtgen, 2 wohnhaft beim Tischlermeister Kleemann. Vom 19. bi« zum 26. April. Getsutte.. St. Elisad. - Kirche: Alexan­ Gute Messinaer Citronen 25 Stück der Link. — Wslvemar Oja. — Wilhelm Karro. für 1 Rubel Silber sind zu haben bei V'erttorbene. St. Elisab..Kirche: Han« I . B. Specht . 1 Korris, alt 45 I. Fm Namcn des Gen.-Tsui'crnements dce Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Ccnsor R. Jacoby. ochenblatt. Z 18. 1857 Sonnabend, den 4. Mai. Inländische Nschrichten. dener Gewerbe stattgefunden. Durchgängig gin­ gen dieselben nur von den Gewerben aus, in St. Petersburg. (Journal de St. welchen Stückarbeit geliefert wird. Hiernach Petersb.) Der Herr Commerzienrath Chri­ scheint es, als ob diese Art des Lohnes sich stian Joachim Schmidt har das Exequatur weniger als der Taglohn den jeweiligen Ver­ als Belgischer Consul in Pernau erhalten. hältnissen conformire, und einer andern Pres­ Se. Maj. der Kaiser haben Allergnä- sion als der von Angebot und Nachfrage be­ digst zu befehlen geruht, die Actien der Haupt- dürfe. Bestätigt wird diese Betrachtung da­ gesellschafr der Russischen Eisenbahnen als Un­ durch, daß die StrikeS fast allgemein mit einer terpfänder bei KronS-Contracren und Lieferun­ gen bis auf den Bekrag derjenigen Summe Lohnerhöhung endigten, so wie sie auch durch eine Preiserhöhung der Meister und Fabri­ anzunehmen, welche für dieselben in der That kanten, die man oft mit etwas zu viel Osten­ schon eingezahlt worden ist; zum Disconro bei rarion ankündigte, begonnen haben. Die öf­ der Reichs»Commerzbank aber, und bei den Comprotrs , in dem , wie fentliche Ordnung wurde übrigens durch diese derselben Maßstabe dies für die fünfprocentigen Billets der Neichs- Vorfälle nirgends gestört. Die Arbeiter zeig­ ten vielmehr ein gewisses Entgegenkommen ge­ Schuldentilgungs-Commission festgestellt ist. gen die Autoritär. So ließen sich 129 un­ Ausländische Nachrichten. zufriedene Schneidergesellen durch einen ein­ zigen Nassauischen Gendarmen aus dem zwei D e u t s c h l a n d . Stunden entfernten Schierstein, wo sie eine B e r l i n , 2 9 . A p r i l . ( F r . P . - Z . ) H e r r Versammlung hielten, hier einbringen, und Collignac, einer der drei mir der Erbauung das Aufbieten der gesammren Frankfurter Gen­ der Russischen Eisenbahnen beauftragten Fran­ darmerie scheint ebenfalls unnöthig gewesen zu zösischen Ingenieure, ist dieser Tage durch sein. In unsern bedeutenden Schuhfabriken, Berlin nach St. Petersburg gereist. deren mehrere Commanditen in Melbourne, B e r l i n , 3 0 . A p r i l . ( F r . P - Z . ) D e n Newyork und Konstantinopel haben, wird jetzt auswärtigen Regierungen, die sich veranlaßt wieder ruhig gearbeitet, doch werden die An­ gesehen haben, gegen das bevorstehende Bank­ noten - Verbot bei der diesseitigen Regierung stifter der Bestrafung nicht entgehen können, da Arbeitseinstellung zur Erzwingung einer Reklamationen zu erheben, har sich auch die Englische Regierung angeschlossen und ihre Lohnerhöhung als Vergehen pönalisirr ist. Reklamationen durch das Interesse der Preu­ O e s t e r r e i c h . ßisches Gebiet berührenden Englischen Reisen­ W i e n , 2 9 . A p r i l . ( F r . P . - Z . ) E s h a t den mocivirt. Voraussichtlich wird auch diese in verschiedenen Blattern verlautet, daß die Reklamation auf dem Wege einer Separat- Westmächre in dem Oesterreichisch-Sardinischen einigung erledigt werden. Conflicr eine Versöhnung herbeizuführen be­ M a i n z , 2 8 . A p r i l . ( A . A . Z . ) I n a l l e n müht sind. Eine Pariser Correspondenz tn der größern Städten am Rhein haben in den letz­ ,,Ostd. Post", welche diese Angabe bestätigt, ten Wochen „SrrikeS" von Arbeitern verschie­ fügt die Bemerkung bei, daß Oesterreich sich zu einer Wiederherstellung der diplomatischen der höchsten Gesellschaft in glänzendster Toilette Beziehungen keinenfalls einlassen wird, bevor saßen und des „Purpur - Gebornen" harrten nicht Sardinien auf eine genügende Weise seine unter dem Wappenschilde Rußlands und den Achtung vor den bestehenden Verträgen und vereinigten Fahnen des großen Kaisers im Besitzrechren zu erkennen gegeben har — was Norden uud des dritten Napoleon. Die Ver­ auch als vollkommen im Recht begründet, von sammlung war sehr zahlreich, die Pariser Zour, Jedermann gebilligt werden muß. Nach den nale und die hiesigen Correspondenten der gro­ vorliegenden Andeutungen scheinen von Seiren ßen ausländischen Zeitungen harren EintrirrS- Piemonts noch keine Schritte dazu gemacht billetS für den Wartesaal erhalten. Natürlich worden zu sein. war die Russische Uniform sehr stark vertreten, I t a l i e n . an der Spitze der Generale stand der greise R o m , 2 6 . A p r i l . ( S r . - A . ) I h r e K . Iomini. Als der Zug hielt, trat Prinz Na­ M. die Kaiserin-Murrer von Rußland poleon an den Schlag, um den Großfürsten hat in Beqleirung ihres Gefolges Se. Hei­ zu begrüßen: rechrs und links sehr freundlich ligkeit den Papst tm Varican begrüßt. grüßend, schritt Seine K. Hoheit mir großer S c h w e i z . Eile, wie's schien, über das Perron durch B e r n . 2 9 . A p r i l . ( F r . P . - - Z ) W a s den Wartesaal; seine wahrhaft fürstlich vor­ vor wenigen Tagen kein Mensch erwartete, ist nehme Erscheinung machte einen großen Ein­ geschehen: der BundeSrarh hat, was der Te- druck. Draußen am Bahnhof stand ein Ba­ graph bereits anzeigte, einstimmig heute den taillon Garde und ein Linienbataillon en xs- Vergleichsvorschlag in der Neuenburgcr Frage ra6e. Statt gleich die bereit stehenden Equi­ angenommen. Eine scharfe Opposition fand pagen zu besteigen, ging der Großfürst, gefolgt Nicht statt. Zwei Mitglieder wollten das von Prinz Napoleon, an der Fronte des Li- Projecr in empfehlendem Sinne der außeror­ nienbaraillonS hinunter und dann wieder an dentlich einzuberufenden BundeS-Versammlung derselben herauf. Der Großfürst bestieg dann vorlegen, blieben aber in der Minderheit und eine offene Equipage, in welche ihm Prinz stimmten dann zum Arrangement. Man ist Napoleon folgte, und fuhr über die Boule­ umsomehr hierüber verwundere, weil man sicher vards nach den Tuilerieen. Die Menschen­ voraussetzte, Herr Scämpfli werde energische menge war ganz ungeheuer, von allen Thea­ Opposition machen. So geht nun der Conflicr tern flogen die Russischen Fahnen, und auf seiner endlichen Lösung entgegen; denn an der dem „Boulevard des Italiens" waren sogar Ratification durch die Bundesversammlung ist Privacwohnungen mit Russischen Flaggen ge­ nicht zu zweifeln. schmückt. Der Großfürst erwiderte die oft F r a n k r e i c h . enthusiastischen Grüße des Publicums mir wür­ P a r i s , 2 9 . A p r i l . ( H . C . ) I n B e t r e f f devoller Freundlichkeit. Sein Wesen impo- der in Toulon zurückgelassenen Geschenke er­ nirr den Parisern ganz gewaltig. zählt der „Nord", daß Admiral Dubourdieu P a r i s , 1 . M a i . ( S r . - A . ) V r . K e r n eine goldene Tabatiere mir Diamanten und ist heute hier eingetroffen. dem Portrait Sr. K. Höh. des Großfürsten, P a r i s , 2 . M a i . ( N . P r . Z . ) S e . K . Frau Dubourdieu zwei Nadeln mir Perlen, H. der Großfürst Konstantin wohnt mit die zusammen eine prachtvolle Broche bilden seinem ganzen Gefolge im Pavillon Marfan. können und 15,000 Fr. Werth sind, Contre- Gestern Mittag begab Se. Kaiserl. Hoheit Admiral Clavaud eine Tabatiere mir dem Na- sich nach der Russischen Botschaft, von da menszuge des Großfürsten und die Stadt-Ar­ nach der Griechisch-Russischen Capelle in der men Geld, Uhren u. s. w. erhalten haben. Srraße Berry, dann nach dem Palais Royal P a r i s , 3 0 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) S e . und dem Palais der Courcellesstraße zu Be­ K. H. der Großfürst Konstantin von Ruß­ suchen bei Prinz Ierome, Prinz Napoleon land sind heute um 6 Uhr hier eingetroffen; und Prinzeß Mathilde. Dann war der Groß­ der Wartesalon war mit grünem Sammer fürst bei der Kaiserin, welche ihm ihren Sohn und goldenen Frangen ausgeschlagen, mit ver­ zeigte; darnach ging er mir dem Ambassadeur goldeten Adlern, Trophäen und Wappen­ Grafen Kisselew zu Fuß in der Stadt spa­ schildern geziert. Auf der rechten Seite war zieren, überall mit höchster Theilnahme be­ eine Tribüne, wo erwa zweihundert Damen grüßt. Das Diner war in den Tuilerieen, auch Graf Kisselew war zu demselben befoh­ möchte der Schluß nicht ungerechtfertigt sein, len. Nachmittags wurden die Notre-Dame, daß der Oesterreichische Widerstand gegen die Palais de Justice, Hotel de Cluny und Pan­ Vereinigung der Fürstenthümer nicht lange theon besucht. Die Galla - Oper unterblieb mehr auf die Unterstützung Englands zu rech­ wegen der Nachricht von dem Tode der Her­ nen haben werde. Officiell ist Palmerston zogin von Gloucester, dagegen begab sich Se. (im ,,Globe") noch gegen die Union, osficiöS K. H. der Großfürst incoZnilo, von Russi­ (in der „Morning Post") schweigt er dar­ schen und Französischen Offizieren begleitet, über, und vertraulich (im „Examlner") berei­ nach dem Theater im Palais Royal und sah ter er eine Aenderung seiner Ansicht vor. einige komische Piecen. Im Publicum, das L o n d o n , 3 0 . A p r i l ( S r . - A . ) D a s P a r ­ dem Großfürsten wirklich die größeste Auf­ lament ward heute Nachmittags um 2 Uhr merksamkeit schenkt, ist man höchlich zufrieden durch eine Königliche Commission eröffnet. Mit dem Artikel der „Parrie" von gestern Im Unterhaus« schlug Lord Harry Vane Herrn Abend. Er bespricht mit warmen Ausdrücken Evelyn Deuison als Sprecher vor. und Thorn- den Besuch Sr. K. H. des Großfürsten und ley unterstützte den Antrag. Man schritt hier­ dessen Bedeutung. Heute war der Großfürst auf zur Wahl, welche im Sinne des Antrag­ im Louvre. stellers ausfiel, und sodann vertagte sich das P a r i s , 2 . M a i . ( T e l . - B u r . ) S e . K . Haus. H. der Großfürst Konstantin hat einem ihm T ü r k e i . zu Ehren vom Marineminister gegebenen Balle K o n s t a n t i n o p e l , 2 4 . A p r i l . ( S t . - A . ) beigewohnt; vorher war der Großfürst bei Zur Regelung der kirchlichen Angelegenheiten einem Diner in dem Russischen Gesandtschafts- der Griechischen Gemeinde im Sinne des Hotel anwesend. Halhumaum wird eine Commission niederge­ P a r i s , 4 . M a i . ( T e l . - B u r . ) D e r K a i ­ setzt. Ismail Pascha und Ferhad Pascha sind s e r u n d S e . K . H . d e r G r o ß f ü r s t K o n s t a n ­ in'S Exil abgegangen. tin wohnten gestern dem Wettrennen im Bou- Aus Marseille, 2. Mai, wird die Ankunft logner Gehölz bei. der levantinischen Post mir Nachrichten auS S p a n i e n . Konstantinopel vom 23. April gemeldet. Is­ M a d r i d , 2 5 . A p r i l . ( O s t s e e - Z . ) A u S mail Pascha, Oberbefehlshaber der Anatolischen Catalonien erfahrt man, daß die Carlisten sich Armee, übernimmt das Commando der Armee wieder rühren. Truppen jeder Waffe durch­ des Arabistan. — Durch Kaiserlichen Erlaß ziehen die Gebirge. Zu Cenia brachte man des Sultans werden die Griechischen Bischöfe ein Hoch auf Carlos VI. aus und rief „Tod aufgefordert, die 1856 decrekirten Reformen den Liberalen!" Die Besatzung von Ullde- tn der Verwaltung des Cultus zur Ausfüh­ eona nahm 26 Mann gefangen. rung zu bringen. — Ein aus Tripolis kom­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . mendes Türkisches Schiff mit 45 Sclaven an L o n d o n , 2 8 . A p r i l . ( Z e i t . ) W ä h r e n d Bord wurde auf Requisition des Englischen noch vor Kurzem alle ministeriellen und infiu- General-ConsulS mir Beschlag belegt; der Ge- encirten Blätter Englands auf daS Heftigste meinderarh von Smyrna hat hierauf die Scla­ gegen die Union der Fürstenthümer eiferten, ven auf freien Fuß setzen lassen. beginnt sich gegenwärtig ein Umschlag zu zei­ gen , den man wohl kaum als zufällig und N e u e s t e P o s t . als ohne Zusammenhang mit den Intentio­ St. Petersburg, 24. April. Ein am nen Lord Palmerston'S betrachten kann. Die 47. April d. I. an den Dirigirenden Senat „Times" schweigt über die gedachte Frage e r l a s s e n e r U k a S S r . M a j . d e s K a i s e r s seit einiger Zeit ganz, der „Examiner" da­ besagt: Da Wir den Wunsch hegen, eine neue gegen, ein der Regierung sehr freundlich ge­ Gnade zu erweisen solchen Unserer Unrerthanen, sinntes Blatt, spricht eifrig für die Union, die sich durch politische Verbrechen im Schat­ und „Daily NewS" vertheidigr die Ansichten ten stellten und seitdem durch tadellose Auffüh­ der Französischen Regierung. „Morning Post" rung ihre Neue an den Tag legren, so wie schweigt, und nur der „Globe" spricht noch auch solchen, welche schon früher vor dem Tage gegen di« Union. Betrachter man die Stel­ Unserer Krönung aus den Orten ihrer Ver­ lung der Regierung zu diesm Blättern, so bannung zurückkehren dursten oder sonstwie be­ — 140 — gnadigt wurden, und ebenfalls den, nach dem hierauf nach Verlust ihrer Standesrechte zum über sie ergangenen Richterspruche erzeugten, Kriegsdienst abgegeben, tn die Arrestanten- legitimen Kindern derselben, so wie auch den Compagnieen eingestellt oder anderen Arten Waisen der nach ihrer Rückkehr Verstorbenen, der Verweisung unterworfen wurden, und s o b e f e h l e n W i r : welch» darauf, gleichfalls noch vor dem Tage 1) Den auS den Großrussischen Gouver­ Unserer Krönung tn die Heimarh zurückkehren nements Gebürligten, welche durch Senkenz dursten, zu einem Range befördert wurden, des General-AuditoriatS vom 19. Oec. 1849 den Abschied erhielten oder sonstige Beweise ihrer StandeSrechre entkleidet wurden, im Monarchischer Gnade empfingen. Kriegsdienste stehen und sich abermals bis zum 4) Den aus den westlichen Gouvernements OsfijierSrange ausgedient haben: den Fähnrichs Gebürtigen, welche nach unerlaubter Entfer­ Dmitri Achscharumow, Fedor Dosto>ewski. nung aus ihrem Vaterlande, noch vor Unse­ Konstantin Dtbou 1. und Hippolyt D-dou 2., rem Ukase vom 2l. Juni 1856, ohne Rück­ dem deS Dienstes entlassenen Fähnrich Alexei sicht auf Zeit und Nakur ihres Verbrechens, Pleschtschejktv nnd Unteroffizier Wassili Golo- die Erlaudniß zur Rückkehr aus dem Aus­ winSki; den aus Sibirien in die inneren lände erhielten, sowie den noch gefälltem Rich­ Gouvernements zurückgebrachten: Canzleidiener terspruch von ihnen erzeugten gesetzlichen Kin­ Ssergei Durow, Felix Toll und Iwan Za- dern , auch den Waisen der nach ihrer Rück­ strshembski, so wie ihren gesetzlichen, nach kehr tn's Vaterland Verstorbenen, alle frühe­ dem über die Väter gefällten richterlichen ren GedurtSrechte zurückzugeben auf derselben Spruche erzeugten, Kindern ihre früheren Ge- Grundlage, wie sie gegenwärtig Unseren Ent­ burtSrechte zurückzugeben, also: denen, di« bis scheidungen gemäß den aus dem Auslände zu­ zum Spruch erblichen Adel halten, alle Rechte rückkehrenden politischen Flüchtlingen verliehen des erblichen Adels und denen, die andern werben. Ständen angehörten — die Rechte ihrer frü­ 5) Denjenigen der auS den westlichen Gou­ heren Stände, doch Allen ohne die Rechte vernements Gebürtigen, welchen laut Art. 2, auf ihr früheres Vermögen. 3 und 4 dieses UkaseS die Rechte d«S Adels 2) Den aus den westlichen Gouvernements und der übrigen privil'girten Stände verliehen Gebürtigen, über welche ein Urtheil mir Ver­ werden, wenn sie nach ihrer vor Unseren Uka- lust der Standesr«cbee erging , für ihr? Be­ sen vom 2t. unv 26. August rrfolgken Rück­ teiligung an dem Polnischen Aufrühre, an kehr auS ihren VerbonnungSorten oder auS dem Treiben der Emissäre und geheimen Ge- dem Auslände, drei Jahre hindurch sich un- sellschasren und für andere vor oder nach dem tadelhaft aufführten oder aufführen werden, erwähnren Aufstande verübte politische Ver­ den Eintritt in den Civildienst auf Grundlage brechen , und welche bann noch vor Unserem der allgemeinen darüber bestehenden Verord­ KrönungStage aus den Orten ihrer Verban­ nungen zu gestatten. nung zurückversetzt waren, ferner ihren nach 6) Die tm vorigen Punkte bewilligte Gnade dem über sie gefällten Richterspruch erzeugten auf alle polirischen Verbrecher, sowohl di« aus gesetzlichen Kindern, sowie den Waisen der in den westlichen GouvernementS, als die aus ihr Varerland oder in die inneren Gouverne­ den übrigen Theilen des Reiche» gebürtigen ments Zurückgekehrten ihre früheren GeburtS- auszudehnen, welche laut Unseres Manifestes rechke zurückzugeben auf denselben Grundlagen und UkaseS vom 26. August 1856 auS ihrem und unler denselben Bedingungen, wie den in VerbannungSorte zurückversetzt wurden oder dem Art. 1 dieses UkaseS namhaft gemachten werden. Diejenigen, welche an den Orten ih­ Personen, jedoch ohne Ehrentitel, wenn einige rer Verbannung gedient hoben, sollen sofort derselben solche bis zu ihrer Verurtheilung nach ihrer Rückkehr in die Heimalh zum Dienst führten. im Civtlwefen zugelassen werben, wenn sie eS 3) Die im vorigen Act bewilligte Gnade wünschen und wenn die oberste OrtSbehörde gleichermaßen und mit denselben Einschrän­ sie dessen würdig erachret. kungen auch auf diejenigen aus den westlichen 7) Alle in Unserem gegenwärtigen Ukase Gouvernements Gebürtigen auszudehnen, wel­ bezeichneten Angehörigen der westlichen Gou­ che verschiedener und zu verschiedenen Zeilen vernementS, sowie auch all» Diejenigen, welche begangener politischer Verbrechen überführt sind. auf Grund Unserer Ukase vom 2l. Junt und — 141 — 26. August 1866 aus dem Ausland« und auS Auslände, namentlich tn den Rh'inlanden, den Orken ihrer Verbannung zurückkehren wer­ Arbeiter. Die Englischen Cigarren - Arbeiter den , müssen ihre vormaligen Rechte auf den indessen, welche von diesem Plane Kunde er­ Adel in der durch die ollgemeinen Verordnun­ hielten, sollen, wie das ,,Mainz Journal" gen für dielen Gegenstand festgestellten Weise meldet, ebenfalls hinter den Agenten der Fa­ darthun. Es wird zur Einreihung der Be- brikanten Emissair« auSgesandt haben, um de­ weis-Documente ein, zweijährige Frist gesetzt, ren Wirken zu hindern. und zwar für Diejenigen, welche schon früh«? O « st « r r « i ch. in di« Heimath zurückkam««, von dem Tage W i e n , 3 . M a i . ( Z e i t . ) D e r M a n g e l der Veröffentlichung dieses Unseres UkaseS an an Arbeiterwohnungen wird hier mehr und gerechnet, und für Diejenigen, welche auf mehr so fühlbar, daß man, wenn nicht bald Grund Unserer odenerwähnlen Ukas, zurück­ gründliche Vorkehrungen getroffen werden. Zu­ kehren, von dem Tage ihrer Ankunft im Va­ stände zu erwarten hat, wie sie im vorigen terland«; für Mind«riählige vom Tage der Jahre zu Parte sich plötzlich in ihrer furcht­ Erreichung ihrer Volliähngkeir. baren Blöße vor den erstaunten Augen deS Der Dirigirende Senat wird nicht unter­ Kaisers und seiner rathlosen Räche darlegten. lassen zur Vollziehung dieses Unseres Willen Pläne hat man genug entworsen, und dabei die geeigneten Verfügungen zu treffen. zum Theil on die Grundsätze der „Berliner D e u t s c h l a n d . gemeinnützigen Baugesellschast" sich angeschlos­ B e r l i n , 6 . M a i . ( H . C . ) A m S o n n ­ sen, aber keiner ist noch zur Ausführung ge­ abend fand im Ministerium der auswärtigen kommen. Der letzte Vorschlag zu einer Er­ Angelegenheiten die Auswechselung der Rati- weiterung der inneren Stadt, welcher dahin ficationS - Urkunden über die Verträge statt, giag, die Basteien abzubrechen, die FestungS- welche zwischen Preußen und Rußland über gräben auszufüllen und den solchergestalt ge­ den Anschluß der Ostdahn, der Bromberg- wonnenen Raum zu bebauen« soll an dem Thorner und der O^erschlesiichen Bahn an die energischen Widerspruch deS General - F. - Z - jenseitigen vor Kurzem abgeschlossen worden sind. M. Heß gescheitert sein. Da die BefestigungS- Aus Mewe in der Provinz Polen wird ge­ werke nicht von der Art sind, um einem äu­ meldet, daß dort am Tonnabend die Gefan­ ßeren Feinde heur« Widerstand leisten zu kön­ genen, ZO Mann stark, auS dem Gefängnisse nen, so glaubt man allgemein, baß di« Gründe gewaltsam auSgedrocden sind. In Folge dessen welch» General Heß geltend gemacht hat, aus ist ein Militair - Commando aus Bromberg den Vorgängen von 1848 und 1849 herge­ dorthin abgegangen. nommen sind. Wie dem auch sein mag — S t u t t g a r t , 2 . M a i . A u c h b e i u n S , eS fehlt uns immer noch an Wohnungen und, schreibt man der „K. Z."» ist auf's Drückendste wt« es scheint, auch an Bau-Capital. Es die Calamität des Wohnungsmangels eingetre­ hängt dieS offenbar mit der oben berührten ten. Aus Anlaß d'S Quartalwechsels mußte voreiligen Unterbringung aller disponiblen Ca- die Polizei alle Thülen ausstoßen, um für eine pitalien tn bis jetzt noch unfruchtbaren indu- große Anzahl armer Familien, welche geradezu stiiellen Unternehmungen zusammen; sonst wäre auf das Pflaster geworfen waren, nur die al- eS kaum erklärlich, worum Copiralisten ihre iernothdürfltgste Unterkunft zu finden. Etn Fonds nicht in dieser, jetzt so reichlich renttren- Haupthinderntß des Baues von Arbeiterwoh« den Wetle anlegen sollten. Es ist aber That- nungen ist uni«re rigorose Bauordnung; die­ sache, daß von Privaten hier außerordentlich ser Grund ist hier ziemlich anerkannt. wenig gebaut wird. W i e s b a d e n , Z . M a i . ( N . P r . Z . ) O f e n , 4 . M a i . ( S t . - A . ) I h r e K a i s e r ­ Die Vermählung Ihrer Durchl. der Prin­ lich Königlichen Majestäten, um 4^ Uhr an­ zessin Sophie mir Sr. K. H. dem Prinzen gelangt, sind mit überaus glänzender Cortege Oskar von Schweden soll deu 6. Juni statt­ zu Wagen und zu Pferde in die Burg einge­ finden. zogen, haben daselbst die Huldigung der Wür­ M a i n z , 4 . M a i . ( N . P r . Z . ) I n m e h ­ denträger und des Adels angenommen, bann reren Bezirken Englands haben die Cigarren- dem 1'e cleurir beigewohnt, welches der Car­ Arbeiter ihr« Arbeiten eingestellt. In dies«r dinal Fürst - Primas tntonirte. Vom ganzen Verlegenheit such«n sich die Fabrikanten im Lande ist der höhere Clerns und Adel anwesend. — 142 — I t a l i e n . Alle Gegenstände, welche Karl dem Großen, N e a p e l , 2 3 . A p r i l . W i e d e r „ P r e s s e " dem heil. Ludwig, Anner von Bretagne, von hter geschrieben wird, wurde die Garnison Franz I., Heinrich II., Heinrich II!.. Hein­ der Hauptstadt plötzlich verändert und durch rich IV. und insbesondere Napoleon l. gehört hrei Schweizer-Regimenter vermehrt. — Der hatten, waren von ihm aus'S Genaueste nnd König von Neapel concentrirt einen großen mit sichtlicher Bewegung geprüft worden. Theil seiner Armee in den Umgebungen von Abends um 7 Uhr wohnte der Großfürst dem Caserta. Die Regimenter sind zwischen Mad- großen Diner bei Hrn. v. K«sseiew bei und daloni, Falcterno, Macranisa. Casapulla. St. nach dem Dtner begab er sich mit sämmtltchen Maria. St. Nicola, la Strada...... auf andern Gästen auf den Ball, den der Mari- dem W'ge nach Rom, angehäuft. nemtnister zu seinen Ehren gab. Cr trat um R o m . 3 0 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) D e r 10 Uhr am Arm der Prinzessin Mathilde tn P a p s t h a r h e u t e I h r e r M a j . d e r K a i s e - den Saal und blieb di« 1l^ Uhr. rin-Mutler von Rußland'in dem Russischen Besonders prächtig scheint daS Bollfest zu GesandlschastShotel, Palast Rondanani, wo werden. daS dt» Stadl Paris dem Großfür­ Ihre Majestät wohnt, einen Gegenbesuch ab­ sten zu geben gedenkt. Man wird nur 1000 gestattet. Einladungen dazu ausgebe«. Ein Th»il von S c h w e i z . „Moses" wirb auf einem in der langen Gal­ B e r n . 2 . M a i . ( Z e i t . ) D t e B e r n e r lerte errichteten Theater zur Ausführung kom­ Polizei har daS Comile der feiernden Schuh- men; dte Damen Rosati und Ferraris werden machergesellen ausgewiesen. Man will eben, auS dem Ballet „Armide" eine Seen» tanz«n. wie eS scheint, keine durch Comile'S organi- Der General Todleben ist nicht mit dem sirte und nicht arbeitende Gesellen tn der Großfürsten nach Paris gereist, sondern wird Stadl haben. Da nun einmal die Meister noch einige Tage in Marseille zurückbleiben. nicht in die LohnerhöhungSfrag« eintreten wol­ Er scheint die Wirkung der ungeheuren Min», len, so hat man dem Comtte die Alternative welche während der Anwesenheit deö Großfür­ gestellt, entweder zu dem bisherigen Lohn zu sten gesprengt wurde, vorher in Augenschein arbeiten oder bann sich und die Plenar-Ver­ nehmen zu wollen; wenigstens hat er den sammlung zu veranlassen, anderwärts hühern „Frtaul" besucht. Am 30. wurden in Toulon Lohn zu suchen. z u E h r e n d e s G e b u r r s r a g e s d e « Z a r e n A l e ­ F r a n k r e i c h . xander II. die Kanonen aller Schiffe gelöst; P a r i s . 2 . M a i . ( H . C ) I n F o l g « d e r dte Matrosen hatten Urlaub, und durchstreif­ Bedeutung, wclche daS Geschwader Frankreichs ten in Massen und in musterhafter Ordnung in den Chinesischen Gewässern erhält, ist be­ die Stadt. schlossen worden, daS Commando über dasselbe Der Pariser Correfponbcnt deö „Nord" einem Viceadmiral zu übertragen, unter dem äußert: „Nach dem, waS man in der Fran­ dann dte beiden gegenwärtig in China befind­ zösischen vsficiellen Welt spricht, haben die lichen Contre-Admiräle zu stehen haben. Auch «rsten Beziehungen zwischrn d«m Kaiser und gegen die Riff«Piraten sollen zwei Französische dem Großfürsten Konstantin gegenseitiges Schiffe ausgesandt werden. Vertrauen und Sympathie bewiesen und der (A. A. Z.) Dte Unterbringung von Russi­ Kaisee har sich von dem ersten Zusammentref­ schen Eisenbahn - Actten nimmt einen stillen, fen an über Rußland in Ausdrücken voll doch wirklichen Forkgang in der Kundschaft Würde und Herzlichkeit geäußert." der größeren Bankhäuser. Gleiches wird aus P a r i s , 4 . M a i . D e r „ M o n i r e n r " b e ­ London geschrieben, in Amsterdam scheint die richtet. daß der Kaiser gestern die Pferderen­ Zeichnung ganz gut zu gehen. nen im Boulognee Holze besucht habe, ,.um P a r t s , 3 . M a i . ( H . C . ) D e r « M o ­ selber Sr. Kais. Hoheit dem Großfürsten niteur" fährt fort, über den Aufenthalt Sr. Konstantin die HonneurS zu machen." K. H. deS Großfürsten Konstantin kurze Abend« war beim Kaiser «tn großes Diner, dem BülletinS zu veröffentlichen. Heute meldet er, der höh« Gast mit allen Personen seines Ge­ daß bei Besichtigung der Museen des LouvreS folges beiwohnte. namentlich das „Museum der Souveraine" P a r i s , 6 . M a i . ( T e l . D u r . ) D « r M u ­ die Aufmerksamkeit des Großsürsten fesselt«. tige „Monirenr" theilr mit, daß der Kaiser — 143 — gestern Sr. K. H. dem Großfürsten Kon­ den Engländern gehörende Waaren-Vorräche, stantin einen Deluch abgestattet und dem­ so wie auch alle solche, die Englischen Ursprungs selben daS Gcoßkreuj der Ehrenlegion über­ waren, mit Beschlag belegt und verkauft ha» reicht habe. den. Dem „Moniteur de la Flotte" zufolge (N. Pr. Z.) Paris folgt mir steigendem war diese Maßregel k' ine bloß auf Kanton Enthusiasmus jeder Bewegung Sr. K. H. beschränkte, sondern die Vicckönige sämmtlicher Heb Großfürsten Konstantin von Rußland» fünf großen Chinesischen See-Provinzen haben Der Direclor der großen Oper ist außer sich, in diesem Sinne Befehle erlassen; doch wur­ daß eine Versenkung nicht gehörig vor sich den diese Befehle an verschiedenen Punkten ging bei einem unerwarteten Besuche des Groß» verschieden ausgeführt: in manchen Orten wur­ fürsten im Opernhause. Er jagte sämmtliche den die EnglNchen Waaren sämmtlich verbrannt, Maschinisten fort , nahm sie oder sofort wieder in anderen Orten wurden dieselben zum Vor- an, als ihn der Großfürst Konstantin durch theile der Behörden weggenommen, und manch» «inen Französiichen Oifij ier darum ersuchen Mandarine sind in ihrem Eifer nicht hinter l ieß. Gestern brachte Louis Napoleon seinem dem von Whampoa zurückgeblieben, der mit erlauchten Gaste selbst daS große Band der Todesstrafe jeden Chinesischen Kaufmann be« Ehrenlegion in den Pavillon Marfan; alle straft , welcher mir den Engländern sich in Ambassadeurs, G'lanbte u. s. w. machten dem Geschäfte einläßt. Die Matrosen eineS Fran­ Großfürsten ihre Aufwartung, auch der Bri­ zösischen Sch'ffeS, welche an's Land gingen, tische Lord fehlt , nicht. Zu dem Diner in um Wasser einzunehmen, gewahrten am Lande den Tuilerieen gestern waren viele vornehme den Kopf eines solchen UedelthäterS, und er­ Russen geladen, auch der Königlich Sächsische fuhren auf nähere Erkundigung, der Kaufmann Gesandte Baron v. Seebach. Maapo fei enthanpret und sein Kops hier P a r i s , 6. Mai. (Sr.-A.) Um halb zum warnenden Exempel aufgesteckt worden, zwei Uhr ri t t der Kaiser mit Sr. K. H. dem weil er den Rothen (Engländern) Reis verkauft Großfürsten Konstantin von Rußland nebst habe. Die drei K>nder, von denen das äl­ «inew glänzenden Geselge auö den Tuilerieen teste neun, das jüngste vier Jahre alt , waren »ach dem MarSfelde. wo sechszigtausend Mann unter Aufsicht zweier Chinesilcher Soldaten zur Heerschau versammelt sind. Die Kaiserin genöthtgt morden, mit Hand anzu legen, als folgt« in einem Wagen. die Stange wir ihres Vaters blutigem Kopfe P a r i s , 7. Mai. (Tel. Bur.) Der heu­ aufgepflanzt wurde. Der Englilche Admiral t ige , .Moniteur" meldet, Baron Gros werde hat den Mannschaften streng einschärfen lassen, als außerordentlicher CommissariuS nach China nicht unter fünfundzwanzig Mann stark an 'S gehen. Seine Mission sei analog der des Lord Land zu gehen und stets beisammen zu bleiben. Elgin. Gegenseitig würden sie Unterhandlungen Veranlassung dazu bot der Fall daß zwei Eng­ leiten, deren Erfolg der christl ichen C'vilisation lische Matrosen an 'S Land gegangen waren, und dem Handel der Nation ein neues Feld sich in einem Gehölz unweit eines Chinesischen eröffnen würde. Hauses in 's Gras gelegt hatten und einge­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . schlafen waren: zwei Chinesen schlichen herbei L o n d o n , 1 . M a i . ( N . P r . Z . ) G e s t e r n und gössen den Schlafenden geschmolzenes Harz trat daS fünfte während der Regierung I . in den Mund, so daß die Unglücklichen wenige M. der Königin Victoria einberufene Parla­ Augenblicke, nachdem ihre Kameraden ihnen ment zusammen. zu H'lse geeilt waren, an den Brandwunden C h i n a starben. Solche Züge von der Stimmung (H. C.) Der „Moniteur de la Flotte" der Bevölkerung dieses ungeheuren Reichs recht­ hat Privakbriefe aus den Chinesischen Gewäs­ fertigen allerdings die gewaltigen Vorberei­ sern erhalten, die bis zum 16. Marz reichen. tungen, welche die Englische Regierung zu ei­ Der Stand der Dinge hatte sich bis dahin nem großen Schlage trifft . nicht verändert , doch zeigten die Erlasse deS Pekinger HofeS und der Chinesischen Provin- zial-Behötden noch immer entschiedene Feind­ K u n s t - N o t i z . seligkeit . Wir haben früher gemeldet, baß die S r . P e t e r s b u r g . H e r r P r o f e s s o r W i l- Chinesischen Behörden in Kanton sämmlliche jalba Fr ick eil, der in dem hiesigen Kaiser­ — 144 - l ichen Theater, in Gegenwart Sr. Kaiserl . liegen. Peroau, Brand-Collegium am 22. Majestät mchrere Vorstellungen in der na­ April 1367. türlichen Magie mir außerordentlichem Beifall Branbherr E. Höflinger. gegeben, beabsichtigt auf seiner Reise ins Aus­ No. 2t . Brackmann. Notr. 1 land auch in Pernau, wo er am 7. Mai o. Sonntag den 6. d. M. wird von der Hart- einzutreffen gedenkt, zwei Vorstellungen am 3. mannschen Musik - Cap'lle »in, musikali­ und 9. Mai zu geben. sche Abendunterhaltung >m Liud». Herr Professor Wiljalba Frickell giebt Garten geglb,n werden. Ansang um 6 Uhr. physicalisch-magisch-phantastische Gründlichen Unterricht auf der Vio­ Soireen line und im Pianofortespiel ertheilt Kin­ ohne alle sichtbaren Apparate und hat ein Re­ pertoire von 200 meist neuen und originellen dern und Erwachsenen für ein billiges Piecen, welche von ihm erfunden und von den Honorar Allerhöchsten Personen, als: Sr. Maj. dem Musikus Schmidtgen, 1 Kaiser von Rußland, Sr. Maj. dem Kai­ wohnhaft beim Tischlermeister Klee mann. ser von Oesterreich, Sr. Maj. dem Türkischen Ich beabsichtig, mein im 2. Quartal hiesi­ Kaiser, Ihrer Maj. der Königin von England, ger Stadt sub PvIizei»No. 162 belegenes stei­ Sr. Maj. dem König von Preußen, Ihren nernes Wohnhaus aus freier Hand zu ver­ Majestäten den Königen von Bayern, Däne­ kaufen. Kaufliebhaber ersuche ich, sich bei wir mark, Hannover, Griechenland und Sachsen, z u m e l d e n . E . H a s l i n g e r . 1 ausgezeichner wurden. Ein vor der Revalschcn Pforte bele­ Bekanntmachungen. genes Stück Heuschlag und Ackerland Am 1. Mai b. I . beginnt von dem Brand- von circa 5000 Quadratfaden ist aus Collegio die Revision der Feuerstellen in der freier Hand zu verkaufen. Nähere Aus­ Sradr und den Vorstädren. als werden die kunft ertheilt die hiesige Wochenblatts- resp. HauS»ig»nlhüw«r v«smirr»lst aufgeforderr. Expedition. 3 alles Erforderliche zu dieser Revision in Be­ reitschaft zu halten. Pernau, Brand-Colle­ A n g e k o m m e n e S c h i f f e . gium, am 22. April 1867. 7) Den 30. April: Enql. Schiff William, Brandherr E. Höslinqer. Capr. I . Mowat, von Liverpool mit Salj No. 20. Brackmann, Norr. 1 an I . Jacke er C. 8) Den 2. Mai: Engl. Die Benutzung der hiesigen Stadl - Vieh­ Brothers, JmS. Tindal. von Liverpool mir weide beginnt in diesem Zahre mir dem 1. Salz an I . Jacke er C. Mai und sind die Weidebillette in der Bude A b g e g a n g e n e S c h i f f e . des Herrn Aeltermanne Marsching zu lö­ 9) Den 1. Mai: Schiff Catharina Re- sen gegen Erlegung von gina, Capt. Doli , mir Flachs und Flachs- 2 Rbl. S. M. für «in Pferd, Heede nach Großbritannien, cl . d. M. Strahl- 80 Kop. S. M. für eine Kuh und berg et C. 26 Kop. S. M. für ein Schaf. Vom 26. April bis zum A. Mai. Pernau, Stadt.Wtlde-Commtssion, am 16. Getankte.. St. Nikolai-Kirche: Theophil April 1857. 1 Elmar Rosenberg. — St. Elisab. - Kirche: Wer die Lieferung lederner Eimer für daS Elise Winagotz. — Elisabrth Amalie Mikko. Brand-Collegium übernehmen will , wird zum P^erttorbene. St. Elisab..Kirche: Greta deSsallsigen Torge am 4. Mai d. I . Nach­ Enson. alr 66 I . — Marri Zürwetson, mittags 4 Uhr eingeladen. Zu derselben Zeit alt 68 Jahr. werben die Bedingungen und daS Modell in Vrotlamirte. Sr. Elisabeth'«-Kirche: dem SitzungS'Local des Brand - Collegii vor­ Hindrik Kangur mir Greta Rekkand. Im Namen des Gen. - A . ) D i e A m e - rtkantsche Fr,gälte „Niagara", welch« den bet- so eben stattfindenden Sitzung des Unterhau­ d,n von der Englischen Regierung gestellten ses beantragte der Schatzkanzler als Aussteuer Schiffen b,i Legung des großen unterseeischen für die Prinzeß Royal ein Capital von 40,000 Telegraphen behilflich sein soll, befindet sich Pfd. St. nedst einer jährlichen Rente von gegenwärtig in der Themse, ein wenig unter­ 8000 Pfd. St. Roebuck, der den Antrag halb Gravesend. und erregt dort die Bewun­ gestellt hatte, für die jährliche Rente «ine derung der Kenner und Laien. Die „Times" runde Summe zu zahlen, zog denselben zu­ sagt von ihr, sie sei in ihrer Art daS erste rück, nachdem Russell. d'Jsraeli und Andere Kriegsschiff der Welt, und die Englische Flotte sich für den Vorschlag der Regierung ausge­ habe nichts aufzuweisen, was den Vergleich sprochen hatten. Letzterer wurde auch schließ­ wir ihr aushalten könne. Sie gehört zu je­ lich einstimmig angenommen. nen 12 Dampf - Fregatten , deren Bau un­ A s i e n . längst der Congreß, angeregt durch die ge­ H o n k o n g , 3 0 . M ä r z . N a c h d e m „ C o u r - wallig« Vergrößerung der Englischen unk» Fran­ rier de Paris" sagt Ueh in einer seiner Prok­ zösischen Flotte, verfügte. Bei der Constru- lamationen, daß er sich schmeichle, der Welt ction deS Schiffes hatte man sein Augenmerk den Frieden wiebergeschenkt zu haben, und for­ hauptsächlich auf vier Punkte gerichtet: es dert demnach all« Kaufleute auf, zu ihren sollte ein gutes Kanonenboot, »in gutes See­ Geschäften zurückzuk«hren und all« Arbeiter, schiff, ein guter Segler und ein guter Dam­ ihre Arbeiten wieder aufzunehmen. Man scheint pfer zu Stande kommen. Alle diese Eigen­ seinen Worten Glauben zu schenken, in­ schaften sind auf's Glücklichste mit einander dem die Einwohner von Kanton sich in der vereinigt. Mit Hilfe der Segel allein, ohne That anschicken, zu ihren früheren Handels­ Anwendung der Dampfkraft, soll die „Nia­ gewohnheiten zurückzukehren. Die Tataren- gara" 16 bis 17 Knoten in der Stunde zu­ Pforte und dt» durch daS Bombardement be­ rücklegen können. Die Länge deS Fahrzeuges schädigten Festungswerke werden wieder herge­ beträgt 376 Fuß, die äußerste Breite 66z stellt; die Prüfungen zum Daccalaureat hat­ Fuß, der Tonnengehalt 6200 Tonnen (d. h. ten wie gewöhnlich statt, und man scheint beinahe 2000 Tonnen mehr, als der des rie­ nicht im Geringsten daran zu denken, daß sigen „Himalaya"). Gegenwärtig ist die Fre­ man am Vorabend ganz anderer Feindseligkei­ gatte nur mit vier kleinen Kanonen armirt. ten steht, als die bisherigen Scharmützel. Später wird sie 12 Dahlgren-Kanonen tra­ Ader trotz aller Bemühungen will der Handel gen , welche Vollkugeln von 270 Pfd. Ge­ nicht recht gedeihen, einerseits wegen der Ab­ wicht auf eine Entfernung von 21,000 Fuß wesenheit der Europäer, andererseits wegen der schleudern, und Bomben werfen werden, die bedeutenden Lücken, welche die FeuerSdrünste den 130 Pfd. wiegen. Die Geschütze selbst wie­ großen Kanroner Handelsherren verursachren. gen 14 Tonnen und sind in der Gießerei von — ES war vor Kurzem vom Abfall eines der West - Point bei Newyork gegossen. DaS Neben-Känige, Schi-takai, eines der Haupt- Schiff hat vier nach dem verticalen Tubular- chefS der Jusurrection, und von seinen Umtrie­ System construirte Dampfkessel, von je 21 ben, die Uebergabe Nankin'S an die Kaiserlichen Fuß Länge, 1t Fuß Tiefe und 16 Fuß Höhe. zu veranlassen, die Rede. Heute nun vernimmt Gegenwärtig beträgt die Schiffsmannschaft, die man auS verlässiger Quelle, daß dieser Mann Offiziere abgerechnet, 6t4 Mann. Wenn das mir allen seinen Anhängern in dem Augen­ Schiff vollständig armirt wird, soll si« jedoch blicke, wo der Berkach zur Ausführung ge­ auf 760 Mann completirt werden (so stark langen sollte, durch die Meuchelmörder des be­ ist in der Regel ungefähr die Mannschaft ei­ rühmten Houng'Siu-Tsien ermordet wurde. nes Kriegsschiffes von 90 Kanonen). Dieser A f r i k a Tage segelt die Fregatte nach Liverpool ab, Die „Gazette Piemonrese" vom 14. Mai um sich dort mit einem Theile des Telegra- schreibt: ES sind hier Briefe auS Tripolis phen-KabeltaueS einzuschiffen. An Bord be. vom 14. Mai eingetroffen, welche die trau­ finden sich unter Anderen Professor Morse rige Nachricht wiederholen, daß der Reisende und die Russischen See-Offizier« Schwarz und Vogel in Wadai auf Befehl deS dortigen Kolobein. SulranS enthaupter worden ist, welcher sich L o n d o n , 2 2 . M a i . ( T e l . B u r . ) I i d e r hierdurch für die Beraubung einer Karawane seiner Unterthanen in Bengazy rächen wollte, ruht zu befehlen: den Gebern die Dankbar­ deren Werth angeblich bestimmt war, die For­ keit Sr. Kaiserl. Majestät zu eröffnen. derung oder den Anspruch eineS Malteser (DaS Verzeichniß ber Geber und ihrer Bei- Kaufmanns in Bengazy zu comptnsiren, wel­ träge ist in der ..SenatSzettung" abgedruckt; cher von dem Britischen Consul in Tripolis be­ unter Andern ist Z. A. Zakowlew mit 10,000 schützt wird. Schon vor einiger Zeit halt« Rbln., Stieglitz u. Comp, mit 6000 Rbln.. sich daS von der wissenschaftlichen Welt mit Gustav Sterky u. Sohn mir 2600 Rbln.. tiefer Betrübniß aufgenommene Gerücht von Gromow mir 1000 Rbln., StobiuS mir 1000 einem ähnlichen an Vogel verübten Acre der Rbln. und die Russische Fcuerassecuranz-Com- Rache verbreitet, und Docror Barth bewies pagnic von 1827 mit 700 Rbl. S. betheiligt.) damals aus der Grundlosigkeit des Gerüchtes, S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . baß noch Hoffnung vorhanden sei. Wenn nun S t o c k h o l m . 2 0 . M a i . ( S r . - A . ) E i n auch bi« hier eingelangten Briefe obigen Da­ auS 4 Schwedischen Kriegsschiffen und einem tums keineswegs und gänzlich bi» Hoffnung Norwegischen Kriegsschiffe bestehendes Geschwa, ausschließen, baß die von ihnen gebrachten der ist beordert, am 10. Zuni auf der Au- Mitteilungen falsch sinb, so constatiren sie ßenrhede vor Travemünde einzutreffen. Dort doch immerhin die beruhigende Gewißheit, wird „Stockholm" den Prinzen Oscar, der baß blS zu der genannten Zeit in Tripolis zugleich zum Chef dieser Escadre ernannt ist, keine diesem Gerüchte widersprechende Nach­ nedst seiner neuvermählten Gattin, einer Nas­ richten eingelangt sind, welche über daS Leben sauischen Prinzessin, und dem Gefolge auf­ eines Reisenden von ausgezeichneter Bildung nehmen, um sie hieher zu bringen. Die Hoch­ und höchster Hingebung an die Sache der zeit selbst wird in der ersten Woche deS Zunt Wissenschaft und Clvilisarion zu beruhigen im Nassauischen stattfinden. vermögen. D ä n e m a r k . K o p e n h a g e n , 2 4 . M a i . ( Z e i t . ) E i n e N e u e s t e P o s t . ber schmutzigsten Geschichten ist nun nach lang» R i g a , 4 7 . M a i . ( N i g . S t a t t b l . D a S geführter Unt»rsuchung dieser Tage beendet Exequatur haben erhalten die Herren: in Riga worden. Seit einer Reihe von Jahren wur­ Eug. B. Schnakenburg als Württembergischer den nämlich im Einverstandniß der Obern Consul; in Pernau Commerzienrath C. Z. aus dem hiesigen Mitirair-Waaeendepol groß­ Schmidt als Belgischer Consul; in Reval K. artige Diebstähle und Betrügereien degangen, Chr. F. Höppener als Brasilianischer Vice- bis sie endlich an das Tageslicht kamen und consul; in Kronstadt Carl O. Winberg als olle Theilnehmer ber verdienten Strafe zufüh­ Brasilianischer Viceconsul; in Moskau Camille ren. Es sind nach dem ,.Dagblad»t" nach Depre als Belgischer Viceconsul und M. D. Ltschlossener Untersuchung nicht weniger als Karoli als Griechischer Consul. — Zu Rus­ 68 Personen, die gemeinsam dieses DiebeS- sischen General-Consuln sinb ernannt: in Mo­ unb Bttrugshandwerk betrieben. Ein Major res Collegienrath Eberhardt; in Rio de Janeiro und zwei Odrist-LieutenantS stehen nur auf der Collegienrath Dendrino; zum Russ. Vicecon­ Liste; außerdem mangelt eS nicht an der Ver­ sul in Baku Coll.-Secretair Giudiei. tretung aller Chargen. Grossirer und Schnei- S t . P e t e r s b u r g , 4 1 . M a i . S e . M a ­ der, KriegSräthe und Schuster, Commissaire jestät der Kaiser haben Allerhöchst geruht und Depocsknechte, Färber, Sattler und EtatS- zu befehlen, in Allerhöchsten Manifesten den rälhe, kurz alles Mögliche ist vertreten, und abgekürzten Kaiserlichen Titel folgenderma­ eS giebt Individuen darunter, die mehr als ß e n z u f a s s e n : K a i s e r u n d S e l b s t h e r r ­ »ine Million Thal»r commandiren und nun scher aller Reussen, König von Polen, tn'S Zuchthaus wandern werden. Großfürst von Finnland u.s. w. u. s. w. u. s.w. D e u t s c h l a n d . St. Petersburg, 13. Mai. Se. Ma­ K ö n i g s b e r g . 2 6 . M a i . ( N . P r . Z . ) jestät der Kaiser haben auf den allerunter- Die langgewünschte direkte DampfschifffahrtS- rhänigsten Vortrag über die Spenden, welche Verbindung zwischen Tilsit und Kowno ist zum Besten ber durch den MißwachS in Noth jetzt endlich zu Stande gekommen. Vielleicht versetzt gewesenen Bewohner d,S nördlichen noch erfolgreicher als die Verbindung mit Finnlands eingegangen sind, Allergnädtgst ge­ Kowno ist für Tilsit di, gleichzeitig eingerich­ — 166 — t«te DampfbootS-Verbinbung zwischen der letz- seinem Zimmer am 2l. d. M. Morgens, den rern Stadt und Stettin. Hals de«' linken Hüftbeine« gebrochen. Der P y r m o n t . 2 3 . M a i . ( S t . - A . ) H e u t e i s t Kranke hatte nach Anlegung de« Verbände« Ihre Durchlaucht die regierende Fürstin von keine besonderen Schmerzen und befindet sich einer Prinzessin glücklich entbunden worden. den Umständen gemäß. M ü n c h e n , 2 4 . M a i . W i e d i e „ N . K . " T u r i n , 2 3 . M a i . ( N . P r . Z . ) I h r , hört, verlangt der Kirchenvorstand der hiesigen Maj. die Kaiserin-Mutter von Rußland protestantischen Gemeinde die Wiederaushebung ist gestern Abend in unterer Stadl angekom­ der seit Pfingsten vorigen Jahre« in der hie­ men. Ihre Majestät ward am Bahnhofe sigen protestantischen Kirche eingeführten Li­ vom Könige empfangen. Die Nativnal-Garde turgie und Widereinführung der bisher hier und die Linientruppen machten zu beiden Sei­ in Geltung gewesenen GorreSdienst-Ordnung. ten des Weges Spaliere, und dt« zahlreich Q u e d l i n b u r g , 2 6 . M a i . W i e d a « v e r s a m m e l t e V o l k s m e n g e e m p f i n g d i e K a i ­ ..VolkSbiatt f. St. u. L." berichtet, hat daS serin mit den lebhaftesten Beifall«ruf«n und Consistorium bei einem Falle von hartnäckig Zeichen der Sympathie. Di« Stadl war er­ fortgesetztem Concubinate die Exkommunikation leuchtet. unter Namensnennung von der Kanjel ange­ Im Bagno zu Genua sind wiederholt Un­ ordnet. ruhen vorgekommen. Bei mehreren Sträflin­ O e s t e r r e i c h . gen fand man Pistolen und Pulver, so wie O f e n , 2 3 . M a i . ( S t . - A . ) H e u t e f r ü h Messer. Ihrer 60 wurden angekettet und haben Ihre Majestäten der Kaiser und die die Kanonen gegen die Schlafsäle gerichtet. Kaiserin die Bereisung im Lande mit der (St.-A.) Aus Turin, 26. Mai, wird Fahrt nach JaSzbereny angetreten. t e l e g r a p h i r t : „ G e s t e r n w o h n t « n I h r e M a j . P e s t h - O f e n . 2 4 . M a i . ( N . P r . Z . ) die Kaiserin-Mutter von Nußland, der In gleicher Weise wie in den übrigen Unga­ König von Sachsen und der König Victor rischen Ländern hat Seine Kaiserliche Maje­ Emanuel einem großen Concerte in dem glän­ stät auch in Kroatien und Slavonien die den zend erleuchteten Königlichen Theater bei. Comitaren, Distrikten und Gemeinden bis Heute früh um 9 Uhr reiste Ihre Maj. di« zum Jahre 1849 au« den Staatskassen ge­ Kaiserin auf dem Wege über den Monr Ce­ machten und noch auShaftenden Vorschüsse nt« nach ber Schweiz ad. Der König und nachzusehen und die Abschreibung der bis Ende b e r P r i n z v o n C a r i g n a n b e g l e i t e t e n I h r e Oktober 1849 verbliebenen Rückstände an der Majestät bis nach Susa." bi« dahin bestandenen Kriegssteuer verordnet. A n c o n a , 2 2 . M a i . ( S t . - A . ) H e u t « Die ,,Wiener Ztg." veröffentlicht dieses lan­ Nachmittag fand der feierliche Einzug Sr. desherrliche Schreiben an die Adresse de« Ba- Heiligkeit des PopsteS unter Kanonenjalven, nuS Jellachich, und fügt hinzu, daß dieselben Glockengeläuts und lebhaften Freudeabezeugon- Gnadenacte auch für Siebenbürgen, die Ser­ nen einer großen Volksmenge statt. bische Woiwodschaft und da« Temeser Banat S c h w e i z . publicirt werden sollen. — Der Kaiser hat A u s d e r S c h w i t z , 2 4 . M a i . D i e wieder einer Anzahl Strafgefangener hier und „Basler Z«itung" weist auf die Verlegenheit in Waitzen ganz oder theilweise ihre weitere hin, in welche wir kommen, wenn die Million Strafzeit erlassen. vom König von Preußen abgelehnt und von In PrzemySl (Galizien) ist am 19. Mai der Schweiz ehrenhalber nicht zurückbehalten ein furchtbarer Brand ausgebrochen, der in werden wolle. (Der Fall ist, wie gemeldet, kaum einer Stunde bereits 30 Häuser in eingetreten.) Die Lag« ist allerdings fatal, Asch« gelegt hatte, darunter das Gebäude ber sagt die „N. Z. Z.", wenn sich unsere Mal- Schatz - Direktion mit sämmtlichm Tabacks- contenten nicht beschwichtigen lassen. vorräthen. . F r a n k r e i c h . I t a l i e n . P a r i s , 2 2 . M a i . ( S t . - A . ) W i e m a n V e r o n a , 2 2 . M a i . D i e h e u t i g « „ G a z - aus Parts erfährt, gtebr sich dort in den zetta uffiziale dt Verona" enthält ein ärztli­ vorzugsweise von Arbeiterfamilien bewohnten che« Bulletin, welches meldet, der Felbmar- Stadtvierteln eine bedenkliche Agitation kund, schall Graf Radetzky habe sich beim Falle in und zwar in Folge der immer zunehmenden Theuerung der uneotbehrlichsten Lebensmittel. Wie der „Nord" meldet, wurde Se. K. Zn einer Straße im Quartier Latin sind H. der Großfürst Konstantin während sei­ Hausbesitzer von ihren Miethsleuten mißhan­ nes Aufenthaltes in Paris im Durchschnitt delt worden. täglich mit 120 bis 126 Bittschriften von P a r i s , 2 3 . M a i . ( N . P r . Z . ) W e n n Seiren großer und kleiner Industrie - Ritter S e. K. H. der Großfürst Konstantin auf behelligt. Poetische Spekulanten, die jede Ge­ der einen Seite dem ihm von dem hiesigen legenheit zu einer Reimschmiede machen, schick­ Hofe gezeigten B'streben, ihm auf möglichst ten Oden, Sonette, Balladen; junge Franzö­ glanzende Weise die Honneurs von Paris zu sinnen wünschten eine Ausstattung tn Russi­ machen, sicherlich seine Anerkennung nicht hat schen Rudeln; Stellenjäger baten um gnädi­ versagen können, so ist er auf der anderen ges Fürwort beim Kaiser Napoleon; eitle Astro­ durch die ihm zu Ehren veranstalteten Balle, nomen. die gern ein Firmament von Sternen DinerS,Paraden,Vorstellungen in derOper und auf der Brust tragen, wünschten Russisch« Jagbparrieen dis zur vollständigen Erschöpfung Orden, wobei es vorkam, daß ein Bittsteller, seiner Kräfte in Anspruch genommen gewesen. „um Sr. Kaiserlichen Hoheit kostbar« Seine äußere Erscheinung hat in allen Classen Augenblicke nicht zu sehr in Anspruch zu neh­ der Gesellschaft den vortheilhaftesten Eindruck men" und ihm, „die Verlegenheit der Wahl" zurückgelassen, und zwar auch in der, welche zu ersparen, sofort den Orden bezeichnete, der tn Folge ihrer politischen Ansichten und Nei­ ihm zumeist gefallen werde. gungen sich gegen die officielle Sphäre des P a r i « , 2 S . M a i . ( T e l . B u r . ) S e . K . Tages streng abgeschlossen hält und ihn daher H. der Großfürst Konstantin ist heute in nur aus der Ferne hat kennen lernen können. Brest eingetroffen. Der Umstand, daß der Prinz Zeit zu finden Der „Constitutionnel" enthält h»ute ein« gewußt hat, neben den ihm dargebotenen Fest­ lange Correspondenz auS Nantes über die dor­ lichkeiten her alle Sehenswürdigkeiten von tige Ankunft Sr. K. H. deS Großfürsten Paris kennen zu lernen, hat zugleich dem Konstantin und dessen Besuch ber Werk­ hiesigen Publicum eine hohe Meinung von stätten des Zadret. Der Großfürst erschien de» ernsten und gediegenen Richtung seines dort ohne alle Ceremonie. Er trug «ine Ma- Geistes gegeben. rinemütze und dicke Reiseschuhe. Der Russi. Der Englisch - Persische Vertrag ist ohne sche Prinz verweilte ungefähr 2x Stund« in alle Reserve ratifieirt worden. Es wird bloS den Werkstätten und besichtigt» AlleS mit der eine besondere Neben-Convention bezüglich der größten Aufmerksamkeit. Consulate abgeschlossen werden. P a r i s , 2 6 . M a i . ( T e l . D u r . ) H e u t « P a r i s , 2 4 . M a i . ( H . C . ) S t . K . H . ist der Traclat in der Neuenburger Angele­ der Großfürst K o n sta n t i n ist hier mit gro­ genheit unterzeichnet worden. Derselbe ist mit ßer Aufmerksamkeit behandelt worden. So den gemachten Vorschlägen gleichlautend, nur hat der Kaiser einen Punkt in dem Wald von hat man den Artikel, betreffend die Entschädi­ Fontainebleau, der dem Großfürsten besonders gung von einer Mill. Francs, auf den Wunsch gefiel, sofort dessen Namen beilegen lassen, Preußens gestrichen. Die Conferenz-Sitzung anderer Aufmerkfamkeilen nicht zu gedenken. begann um 3 Uhr und endete um 7 Uhr. Der Die Wahldewegung beginnt schon einiger­ Tractar wird, nachdem die Ratificationen aus­ maßen bemerkbar zu werben; wenigstens deu­ gewechselt sind, was innerhalb 21 Tagen ge- ten alle Anzeichen daraus hin, daß man die­ schkhen soll, veröffenllichl werden. ses Mal auS der seitherigen Apathie sich los­ A s i e n . reißen werde. Die Regierung hat nichts ver­ (N. Pr. Z.) Die im Süden der Provinz säumt, was ihr die Oberhand verschaffen kann. Kwanglung gebietenden Mandarinen fahren Aus einzelnen Theilen Frankreichs jedoch lau­ auf's Eifrigste fort, den Verkehr der Chinesen fen Nachrichten ein, welche mehr zu Gunsten mit den Fremden zu hemmen. Namentlich ist der Opposition, als der Regierung lauten. die Wachsamkeit tn dieser Beziehung tn dem In Paris selbst steht der Sieg der Regierung Districr Hiangschan, aus welchem viele Chine- nicht so ganz unbestritten fest. Im ungün­ f»n in di« Di»nst» d»r Frrmden zu rretea stigsten Fall» rechnen die OpposilionS-Parttien pflegen, sehr groß, besonders tn der Nachbar­ auf ein» rclatant» Minorität. schaft von Makao. Auch die meisten Chin» — 168 — fischen Großhändlee, welch, mit den fremden blicum mache hiedurch die Anzeige, daß Kaufleuten Geschäfte machen, sind auS dem ich am hiesigen Platze, in der Kalkstraße genannten Dtstrick, und viele von ihnen sind genökhigr worden, allen Handelsverkehr aufzu- No. 146, im Hause des Herrn Böth- geben. führ, ein Commiffions- und Speditions- Allen Freunden und Bekannten sagt ein Geschäft herzliches Lebewohl! unter der Firma W . M . A n d e r s o h n . C a r l B l o c k Bekanntmachungen. für das Inland eröffnet, und dem Herrn Carl Simon die Procura er- Von Einem Edlen Vogkeigericht« der Kai­ serlichen Stadl Pernau wird hierdurch bekannt theilt habe. gemacht, daß in Folge Auftrags Eines Hoch­ Riga, den 1 . Mai 1857. edlen Raths vom 16. Mai 3. c. 3ub No. Carl Block. 2 1264, das zum Nachlaß des verstorbenen Kauf­ manns C. E. Rothschild? gehörige tn der Einem hohen Adel und resp. Publi­ Vorstadt Dremersetre belegen», hölzerne Wohn­ kum die ergebene Anzeige, daß ich mich haus nebst Riege, Kalk- und Ziegelofen, Obst- Hierselbst als Zimmer- und Schilderma­ uad Gemüsegarten und sonstigen Appertinen- ler etablirt habe, und auch Zimmer- rien öffentlich verkauft werden wird, und di» deSfallsigen AuSbolStermine auf d»n 17., 13. Tapisserien übernehme. Bei dem Ver­ und 19. Juli d. I. der vierte und letzt» sprechen reeller und prompter Bedienung, Termin aber, falls auf dessen Abhaltung über­ bitte, mich mit geneigten Aufträgen der haupt angetragen werden sollte, aus den 20. Art beehren zu wollen. Meine einstwei­ Juli d. I. angesetzt worden ist. Kaufliebha­ ber werden demnach eingeladen, in den er­ lige Wohnung ist bei dem Buchbinder­ wähnten Terminen Vormittags 1t Uhr in meister Metzner, in der Königsstraße. diesem Vogteigerichre sich einzufinden. Bot und I . R. Zelewi tz , Ueberbot zu verlautbaren, und alsdann abzu­ Malermeister aus Riga. 1 warten , was wegen deS Zuschlages verfügt werden wird. Pernau, RalhhauS, am 23. Frische revalsche Killoströmlinge sind wieder Mai 1857. Obervogt R. H'hn. z u h a b e n b e i G e b r . S r e i n . 2 No. 156. A. Mors, Secrt. 3 DaS gewesene Springbornsche Wohnhaus Diejenigen Herren Landmesser, welche di« nebst Garten ist zu vermiekhen. Näheres er» Messung des 21 Haken großen Pernauschea f ä h r t m a n v o n b e r W i t l w e S p r i n g b o r n , Stadtpatrimonial - Gutes Sauck dergestalt in demselben Hause. 1 übernehmen wollen, baß ihnen die volle Zah­ lung erst nach vollständig beendigter Arbeit A n g e k o m m e n e S c h i f f e . geleistet wird. werden hierdurch aufgefordert, 19) Den 22. Mai: Engl. Schiff Urctu- sich biS zum 8. Juli d. I. entweder persön­ ruS, Cap. I. Wilson, von Liverpool mit Salz lich oder in versiegelten Offerten bei diesem an H. D. Schmidt. 20) Den 23.: Holl. Collegio zu melden. Pernau, Cassa-Collegiuw, Jersey Pocket, L. den BreervS, von Roller, den 22. Mai 1657. dam mir Ballast an M. Slrahlberg et C. Oberkassenherr Fr. Rambach. A b g e g a n g e n e S c h i f f e . Aeilermann A. D. Marsching. 19) Den 17. Mai: Schiff Erwartung, Aeltermann Heinrich Knoch. Capt. Dittmer, mit Rogqen nach Holland, No. 190. G. Lehberl, Nokr. 3 cl. d. M. Strahlberg et C- 20) Den 18.: Auguste Friedericke, Alwart, mit Roggen nach Einem hohen Adel und geehrten Pu­ Holland, cl. d. M. Strahlberg et C. Im Namen des Gen.-Gouucrnements der Ostseeprovinzen gestaltet den Druck: Tensor R. Jacoby. 22 18S7 Sonnabend, den t. Juni. Inl^ndiseye vsssehriehten. Gedenktafel. Die Herren Alex. March und Narwa. (Jnl.) Auf der Insel Krön­ E. Kolbe, welche eine zuvor in den Stein holm, inmitten der beiden Wasserfalle der Na- gehauene Vertiefung mir Silbergeld neuesten rowa, fand am 30. April die feierliche Grund­ Gepräges ausgefüllt hatten, so wie Hr. Ge- steinlegung einer neuen Vaumwoll-Spinnerei rassim Zwanow Chludow betheiligten sich fer­ und Weberei statt. Zahlreiche Festgaste, selbst ner an der Vermauerung des Grundsteins, aus Moskau und Sr. Petersburg, waren er­ selbst die Gattin des Letzteren führte mit zar­ schienen, eine große Volksmenge bedeckte den ter Frauenhand die Kelle an den Grundstein. Platz und das schönste FrühlingSwetter be­ Nach beendeter Feier versammelten sich die günstigte die für unsere Stadt so bedeutungs­ Festgaste in einem noch aus der alten Zeit volle Feier. Herr Architekt Heinrichsen hatte dastehenden nahen Wohnhause zu einem so­ mit großer Vorsorglichkeir und Aufmerksam­ lennen Frühstück, zu welchem Moskau und keit Alles am Orte der Grundsteinlegung ge­ St. Petersburg manches Feine herbeigesandt ordnet. Nachdem die Festgaste sich versam­ h a t t e n . D i e T o a s t e a u f d a s W o h l S e i n e r melt, begann die kirchliche Feier, eröffnet von M a j e s t ä t u n s e r e s g e l i e b t e n H e r r n u n d K a i - der Geistlichkeit der Griechisch-Russischen Ka­ serS, demnächst auf das Wohl Sr. Durchlaucht thedrale 5 fortgeführt und beendet von der des Herrn General-GouverneurS, Fürsten Su- Evangelischen Geistlichkeit der Stadt. Die worow, von dem Oberverwalter E. Kolbe auf's Chorknaben der Sr. Zohanniskirche stimmten Wärmste ausgebracht, wurden mit begeistertem daS „Wo Gott, der Herr, das HauS nicht Hoch! erwidert und bei den folgenden An­ baut, ist alle Müh' vergebens zc." an, und sprachen und Trinksprüchen wetteiferte der die ganze Versammlung sang mir; darauf Champagner mir der unermüdet strömenden hielt der Prediger derselben Kirche die Festrede Narowa. Nach einem Spaziergange bis an'S auf Grund von Ps. 127, 1, und trat, nach­ äußerste Ende der Insel, wo die Fremden die dem er GocreS Gnade und Segen über die Reize der Landschaft zu bewundern Gelegen­ Stätte erfleht, gefolgt von der ganzen Ver­ heit fanden, trennte sich die Gesellschaft in sammlung, durch die Barriere, um, unter 3 der heitersten GemüthSstimmung und unter Hammerschlägen, mit den Worten „das walte den freundlichsten Glückwünschen. — Es heißt, Gott Vater, Sohn und heiliger Geist" und, diese Baunnroll-Spinnerei wird die größte in von dem Liede der Chorknaben von der Höhe Europa, selbst auf der Erde werden, soll die herab „Nun danket Alle Gott :c." begleitet, größten Amerikanischen Spinnereien an Aus­ den ersten Stein zum Grunde des Gebäudes dehnung übertreffen. DaS im Quarre zu er­ zu legen. Namens ber Regierung fügte Se. bauende Fabrikgebäude soll den größern Theil Excellenz der Herr Commandanr, General­ von Krönholm einnehmen, während zur An­ major Baron W. v. Krüdener, den andern lage von Nebengebäuden, Arbeitenvohnuugen, Stein ein, und einer der Directore, Herr Handwerkstätten :c. noch i6 Dess. vom Gute Kusma Terentjew Soldatenkow, versenkte eine Zoala und die Tuchfabrik unterhalb des west­ die Namen der Gründer tragende, vergoldete lichen Wasserfalls angekauft worden sind. Ein hiesiger Tischlermeister hat in Gemeinschaft Ausländische Nachrichten. mir einem Sr. Petersburgischen die Stellung von 1672 Fenstern übernommen; 16- bis S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . 20,000 Gasflammen werden zur Erleuchtung S t o c k h o l m , 2 6 . M a i . ( N . P r . Z . ) der Fabrik nörhig sein; jährlich sollen 60 bis Am 28. reist Prinz Oskar K. H. über Lübeck 80 Schiffe die Baumwolle nach Narwa brin­ nach Wiesbaden ab, wo seine Vermahlung gen; bis 3000 Arbeiter sollen beschäftigt und mir Z. H. Prinzessin Sophie von Nassau durch Schule und Unterricht auch moralisch gefeiert werden wird. gewissenhaft verpflegt werden. Zn drei Zäh­ D e u t s c h l a n d . ren hofft man den ganzen Bau vollenden zu K i e l , 2 8 . M a i . ( N . P r . Z . ) S e . K . können, aber schon nach einem Zahre die erste H. der Großfürst Nikolaus, Sohn Sr. K. Spinnerei in Thätigkeit zu sehen. Daß ganze H. des Großfürsten Konstantin, trifft so­ Unternehmen ist auf Acrien gegründet, diese eben auf der Kaiserl. Russischen Dampf-Aacht sind aber nur von den Direcroren und einigen ,,Rurik" von St. Petersburg hier ein, um Ausländern gezeichnet worden. Hauptdirigent sich von hier über Hannover nach Altenburg ist Herr Zohann Frerichs aus Bremen, zeit­ zu begeben. Zum Empfang Sr. K. H. des weilig in St. Petersburg und London wohn­ Großfürsten war schon gestern Abend der Ad- haft, in Compagnie mit ihm der erbl. Ehren­ miral Glasenapp von Paris hier eingetroffen. bürger Alexei Iwanow Chludow, dessen drei H a m b u r g , 2 9 . M a i . ( H . C . ) S e . K . Brüder, der Kaufmann 1. Gilde Herr Lud­ H. der Großfürst Nikolaus, der gestern wig Knoop, KuSma Terentjew Soldarenkow Abend von Kiel hier eintraf, hat unsere Stadt in Moskau, Herr Alexander March in St. heute Morgen wieder verlassen und sich zu Petersburg und, als Techniker und Fachdirector seiner Erlauchren Mutter, welche gegenwärtig der Fabrik, Herr Richard Barlow, Englischer tn Hannover bei ihrer Schwester, der Köni­ Unterthan; Oberverwalter hier am Orte und gin, verweilt, begeben. General-Bevollmächtigter des ganzen Geschäfts O e s t e r r e i c h . ist Herr E. Kolbe. — Daß die Bewohner W i e n , 3 0 . M a i . ( T e l . B u r . ) D i e ä l t e r » Narwa'S der EntWickelung und dem Fortgange Tochter deS Kaisers, die Erzherzogin Sophie, eines so großartigen Unternehmens mir der ist gestern Abend 9^ Uhr tn Ofen gestorben. gespanntesten Theilnahme entgegen sehen, be­ Der Tod der jungen Herzogin Sophie war darf keine Auseinandersetzung. eine Folge der durch Zahnentwickelung einge­ tretenen Ruhr und Enrkräftung. Esthland (Pastorat Ampel), 17. Mai. I t a l i e n . Am 13. Mai, nachdem am Tage zuvor die V e r o n a , 2 7 . M a i . ( N . P r . Z . ) D a s Propst-Visitation von dem Kreispropste, unter ärztliche Bulletin über daS Befinden des Gra­ Assistenz zweier Kreisprediger in der Kirche fen Radetzky lauter: „Heute früh wurde der zu Ampel bei festlicher und freudiger Theil­ Verband abgenommen und daS Bein in nor­ nahme der zahlreich versammelten Gemeinde, gehalten worden war, entstand Mittags um maler Lage im besten Zustande gefunden. Im Uebrigen ist daS Befinden Sr. Excellenz be­ 12 Uhr in der Viehburg des Pastorates Am­ friedigend. (Ueber die Ursache seines Unfalls pel (Esthland) ein Feuer und breitete sich mit wird nachträglich gemeldet, daß der neunzig­ reißender Schnelligkeit, da anfanglich keine Hilfe da war, auf die unter dem Winde ge­ jährige Greis sich das Bein durch einen fal­ legenen Gebäude, verbrannte die Viehställe, schen Tritt im Zimmer brach, als er die Grä­ fin v. Wallmoden beim Weggehen aus Artig­ den Pferdestall, die Wagenremise und die keit begleiten wollte, obgleich die Dame ihn Kornklete des Pastorares, ergriff die Kirche und legre daS Dach, den Thurm derselben in bar, sich nicht zu bemühen.) J e s y , 2 6 . M a i . ( S t . - A . ) S e . H e i l i g ­ Asche, vernichtete die Glocken und zerstörte einen Kirchenkrug. Das Innere der gewölb­ keit der Papst ist von Ancona hier eingetrof­ fen und wurde von der Bevölkerung auf daS ten Kirche nebst Altar, Kanzel und Orgel wurde erhalten, so daß der Gottesdienst fer­ Herzlichste empfangen. nerhin in derselben gehalten werden kann. S c h w e i z . G e n f , 2 7 . M a i . ( A . A . Z . ) S o e b e n t r a f I h r e M a j . d i e K a i f e r i n - W i t t w e von Rußland mit großem Gefolge hier ein an. Eine große Menschenmenge hatte sich und stieg im „Hotel des Bergues" ab. auf dem großen Quai versammelt, um den B e r n . 2 9 . M a i . ( F r . P . - Z . ) D e r B u n - „Verrheidiger Sewastopols" zu sehen, der deSrarh hat die Bundes - Versammlung zur sich nach Sainte-Adresse zum Russischen Con­ Ratification des Vertrags auf Dienstag, den sul begab. 9. Juni, einberufen. Der Bericht des Herrn Die Herzogin von Nagusa ist gestorben. Kern ist gestern hier eingetroffen. Nach dem­ (Fr. P. - Z.) Es ist gegenwärtig ziemlich selben hat Preußen folgende Prorokoll-Erklä- schwer, sich in den Angelegenheiren Spaniens rung abgegeben: 1) Der Konig, der auf die zu orientiren. Dies unglückliche Land wird wirkliche Einzahlung der Million keinen Werth durch Revolutionen erschüttert, welche in einer setze, verzichte auf dieselbe; 2) den Titel eines solchen Verschiedenheit und mit einer solchen Fürsten von Neuenburg und Grafen von Va- Schnelligkeit auf einander folgen, daß sie dort lengin werde der König auch ferner fortfüh­ zum normalen Zustand geworden find. Wem ren; 3) bezüglich der Kirchengüter und from­ ist die Schuld beizumessen? Ach.' die Schuld men Stiftungen harre der König ausreichen­ liegt an Allen. Eine feurige, leidenschaftliche dere Garantieen gewünscht, als sie in den Nation, welche von einer jahrhundertalten Artikeln 7 und 8 geboren werden , er wolle Regierungsform, von einem unbeschränkten jedoch deshalb dem Vertrag seine Genehmi­ Absolutismus zu einer zügellosen Freiheit über­ gung nicht verweigern. Herr Kern erklärte gegangen ist, welche in allen Dingen nur das dagegen: 1) Der Bundesrath habe dem Ver­ Uebermaß kennt, welche unaufhörlich zwischen trag mit der stipulirten Zahlung einer Million den Vorurtheilen und dem Aberglauben der seine Zustimmung gegeben, er könne in der Unwissenheit einerseits und der gefährlichen Verzichtleistung Preußens auf diese Summe Eitelkeit der Halbwisserei andererseits hin und keinen Grund finden, jene Genehmigung zu­ her schwankt, eine solche Nation, sagen wir, rückzuziehen; 2) die Fortführung deS Titels kann nicht eher zur gewohnten Ordnung zu­ betreffend, muß die Schweiz gegen alle und rückkehren , als bis sie auf ihre Kosten die jede Ansprüche, die auf dieselbe zu irgend schmerzlichsten Erfahrungen gemacht hat. Es welchen Zeiten erhoben werden wollten, sich ist noch nicht Alles vorüber, und die Vorse­ in bester Form verwahren. hung scheint Spanien neue Prüfungen vorbe­ F r a n k r e i c h . halten zu haben. Betrachten wir das, was P a r i s , 2 7 . M a i . ( Z e i t . ) S e . K . H . in den Kammern vorgeht, analysiren wir die der Großfürst Konstantin, der am 20. Mai Reden der vornehmsten Redner, der ausge­ Bordeaux verlassen, dann Nocheforr, Saint- zeichnetsten Staatsmänner: des Grafen von Nazaire, das Etablissement von Indret und Lucena, des Generals Calonge und Anderer, Lorient besucht hat, traf am 26. an Bord so finden wir nichts als gegenseitige Anschul­ ber Dacht „La Reine Hortense" in Brest ein. digungen , Ausdrücke des persönlichen Hasses Man schreibt der „Köln. Ztg.": Gestern und der persönlichen Antipathie, aber nichts, fand in einem Zwischenact im Theater der was wahre Vaterlandsliebe, Achtung vor der Porte St. Martin eine eigenthümliche Scene Regierung und vor den heimischen Institutio­ statt. Ein Mann näherte sich dem Rande der nen verräth. Die Parteien träumen nur von obersten Logen und schleuderte einen mit ei­ Empörung und Berufung an die Gewaltthä- nem Seidenfaden zusammengebundenen Pack tigkeit. Dahin führen die politischen Abir­ Schriften auf's Parterre hinab, und die Blat­ rungen, denen die Iberische Halbinsel seit so ter flogen zerstreut umher. Anfänglich glaubre langer Zeit unterworfen ist. Die Lage der man, es seien Reclame, aber bald überzeugte Dinge in Madrid ist in diesem Augenblick in man sich, daß es sich um eine Proklamation der That eine höchst traurige. Der Marschall an das Französische Volk handle, worin ge­ Narvaez befindet sich selbst in der größten Ver­ sagt wird, daß die Regierung das Volk täu­ legenheit. Ais er zu den letzten Wahlen schrei­ sche , und daß man daS Mittel habe, das ten ließ, hatte er nur den einen Zweck, die Brod um 3 Sous zu geben. Liberalen zu beseitigen. Gegenwärtig sieht er P a r i s , 2 8 . M a i . ( Z e i t . ) G e n e r a l T o d ­ sich von der Reacrion und von den An­ leben kam gestern um 3^ Uhr an Bord des hängern Bravo Murillo's überflügelt. Die Dampfers „Nord" aus Cherbourg in Havre öffentliche Meinung — cS ist peinlich, dies zu constaltren — wendet sich mehr und mehr mehrfache ,,Vive Is Kol!" und schließlich von der Königlichen Familie ab. Der Kaiser das Volkslied ertönen ließ. Nachdem «intg«n Napoleon III. hat nicht aufgehört, dem Hofe populairtn Deputaten Huldigungen dargebracht von Madrid rhetlS durch dt« Vermittelung waren, kam es in ber Rue des BrigirrtneS. seines Botschafters daselbst, rhetlS durch die deren größere Hälfte den Jesuiten zugehört, des Marschalls Serrano in Paris die weise­ zu Excesstn, indem einige Fenster in d«n un- sten Nachschlage zu geben. Dieser kluge, ein­ t«rn Stockwerken eingeworfen wurden. Spä­ sichtsvolle Monarch, der Freund der Ordnung, terhin wurden auch Excesse vor dem Haus« kann die Augen nicht gegen die offenbare des Herrn CoomanS, RedacteurS d«r „Ewan- Wahrheit verschließen oder die Ereignisse jen- cipation". verübt. seit der Pyrenäen und eine dem Ausbruch G r o ß b r i r a n n i « n u n d I r l a n d . nahe Revolution an den Gränzen seines Rei­ L o n d o n , 2 9 . M a i . ( T e l . B u r . ) I n ches mit Gleichgiltigkeit sehen. d«r heurigen Sitzung deS UaterhauseS wurde B e l g i e n . Bowyer'S Motion, die Apanage der Prinzeß B r ü s s e l , 2 8 . M a i . Z u A n f a n g d e r Royal zurückzuziehen, sobald dieselbe einst Kö­ heutigen Sitzung der Deputirten-Kamwer er­ nigin geworden, von d'ZSraelt, Baring, Roe­ hob sich, wie der „Köln. Ztg." mitgetheill buck bekämpft und schließlich zurückgenommen. wird, Herr Vilain XIV. und gab unter tiefem Hierauf ging di« Bill ohne Widerspruch durch'S Schweigen der Kammer folgende Erklärung Comite. ob: „Ein sehr bedauerlicher Vorfall hat sich Se. K. H. der Großfürst Konstantin nach dem Schlüsse der gestrigen Sitzung zu­ wird stündlich in Oöborn« «rwartit. D«rf»lbe getragen. Der hierselbst accreditirte Nuntius wird London nicht b«such«n. des Päpstlichen Stuhles ist auf dem NationS- T ü r k e i . platze insultirt worden. DieS begab sich um V o n d e r B o s n i s c h e n G r ä n z e , 1 4 . 6 Uhr Nachmittags. Um 6^ Uhr fand sich Mai. Der „Agramer Zeitung" wird geschrie­ der Minister deS Auswärtigen in Uniform in ben: „Die Bedrückungen der Raja's von Sei­ der Wohnung Sr. Excellenz ein, uw derselben ten der Türkischen Beamten, Spahi und Ze- im Namen der Regierung diejenigen Entschul­ hentpächter haben einen solchen Grad erreicht, digungen darzubringen, welche der Nuntius daß «rsteie entschlossen sind, eine Deputation das Recht hatte zu fordern, wenn ich ihm nach Stambul zu schicken, um ihr« dtiSfällt- die Zeit dazu gelassen hätte. Don der Nun­ gen Beschwerden der h. Pforte vorzulegen. tiatur begab ich mich direct in's Schloß nach Vor einigen Tagen war eine Monstre-Depu- Laeken, woselbst Se. Majestät ihre Billigung rarion der Christen bei dem Kaimakam von über meine Handlungsweise aussprach. D«r TuSla, welcher sich alle Mühe gegeben haben König hat heut« Morgen seinen Hofmarschall soll, um die Leute zu beschwichtigen, ihnen zu dem apostolischen NuntiuS gesandt, um versicherte, eine UnrersuchungS - Commission demselben sein Bedauern über das Geschehene von Serajevo anzusuchen, und ihnen Abhilfe auszudrücken. Ich glaube, der Vorfall ist zusagte." damit abgechan." — Im Verlaufe der Si­ C h i n a . tzung ward durch Namensaufruf der Artikel H o n g k o n g , 1 6 . A p r i l . ( Z e i t . ) D i « L a g « 69 deS Wohlthätigkeirsgesetzes mit 69 gegen der Dinge auf d«m Kanton - Flusse war noch 67 Stimmen genehmigt. — Als gegen 6 Uhr unverändert. — In Kanron soll in Folge d»r die Abgeordneten das HauS verließen, wieder­ ReiStheuerung große Noch herrschen. — Die holten sich die Scenen von gestern in noch 69»Kanonen.Fregatte „Raleigh" ist gestrandet. weit vergrößertem Maße. Um diese Stund« — Den „H. N." wird telegraphisch gemel­ bedeckte »ine Anzahl Menschen von 6- bis det, daß Adwiral Seymour eingetroffen war 6000 Personen den Platz und »inen Theil und weitere Verstärkungen erwartete. — Die deS ParkS. Der Justizminister, sowie weh- Portugiesen, die ein TranSportwonopol bean­ rere der clericalen Deputaten wurden mit spruchen , haben ein Französisches Schiff an Heulen und Pfeifen, die Mitglieder der Lin­ der Küste von Ningpong gekapert. ken wurden mit Jubelrufen empfangen. Volks- A m e r i k a . Haufen zogen vor daß Königliche Schloß, wo­ N e w y o r k , 4 4 . M a i . ( S t . - A . ) J a selbst man, uw den Fr«ih«ilSbaum gereiht. Carson Valley ging das Gerücht, es s«ien tn der Mormonenstadt am Salzsee ernstliche Zwi- ist am 27. d. M. mit einem Gefolge von sttgkeiten ausgebrochen, und Bringham Aoung etwa 60 Personen in Genf angekommen. habe sich genöthigt gesehen, die Flucht zu er­ Die neue Verfassung für den Canton Frei- greifen, um sich vor der Wuch seiner Heerde burg, welche der durch den Wahlsieg der Con- zu retten. Die Händel sollen ihren Ursprung servativen bestellte Große Rath entworfen hat, tn Streitigkeiten über die Verwaltung des ist bei der Volksabstimmung mit großer Mehr­ KirchenvermögenS gehabt haben. heit angenommen. N e u e s t e P o s t . F r a n k r e i c h . P a r i s , 2 7 . M a i . ( A . A . Z . ) E S i s t R i g a , 2 3 . M a i . G e s t e r n i s t S e . D u r c h ­ nicht tn Abred» zu stellen, daß di» Frage der laucht der Herr General - Gouverneur Fürst Donaufürstenthümer tn der letzten Zeit ein» Suworow ia'S Ausland abgereist. sehr ernste Wendung genommen hat; man R i g a , 2 4 . M a i . ( L i v l . G o u v . - Z t g . ) könnte sogar sogen eine beunruhigend« Wen­ Nach einer der Livländischen GouvernementS- dung, wenn man nicht überzeigt davon sein Regieruog zugegangenen Mittheilung des Chefs dürfte, daß die Schwierigkeiten und die Wir­ der Vermessungsarbeiten der Ostsee sollen auf ren ia den Donaufürstenlhümern vielmehr von Allerhöchsten Defehl di» bezüglichen hydrogra­ dem unverständigen Eifer der Localbehörden, phischen Arbeiten den Livländischen Strand alö von dem bösen Willen der hohen Pforte entlang vom Gute Pobis bis Riga und um selber hervorgerufen worden seien. Es ist ia di» Insel Runo und Kühno im Lause di«seS der That nicht zu übersehen, baß sich die Sommers auSg»führt werb»n. Wallachei, trotz den Kundgebungen ber Bevöl­ St. P»t»rSburg, 21. Mai. Wäh­ kerungen zu Gunsten der Union, der tiefsten rend der Abwesenheit d»S H»rrn Ministers Ruh» »rfrent, während man sich jeden Augen­ ber Volksaufklärung ist mit Allerhöchster Ge­ blick gefaßt machen muß. aus der Moldau zn nehmigung Sr. Maj. de« Kaisers der erfahren, daß eS hier zu einer gewaltsamen Minister - College . Geheim»rakh Fürst Wia- Bewegung gekommen sei, und zwar wegen der femsky mit ber Leitung deS Ministeriums ber willkürlichen Maßregeln des Kaimakam Vogo- Volksaufklärung betraut worden. rideS. Reschid Pascha hat allerdings das Bei Annäherung des Termins, bis zu wel­ Benehmen deS Kaimakam lebhaft geradelt, chem im Jahre 4847 zu den Inskriptionen der 6. vierprocentigen. mit dem Danquierhaus« und eine Privat-CorreSpondenz auS Konstan-tinopel meldet, daß VogorideS bereits abberu­ Stieglitz et Co. in St. Petersburg abgeschlos­ fen sein würde, wenn der Oesterretchtsche Ge­ senen, Anleihe Coupons ausgegeben wurden, sandte nicht zu seinen Gunsten eingeschritten bringt Ein» Reichs-Schulbenlilgungs-Commts- wäre. sion zur öffentlichen Kenntniß, baß sie, auf Verfügung des Herrn FinanzministerS, neue P a r t s , 3 0 . M a t . ( H . C . ) F e r u k h K h a n CoupooSbogen nebst TalovS für bi» nächstfol­ hat gestern dte offizielle Nachricht von der genden zehn Jahre, vom 1. Oktober 4857, Ratification deS Englisch-Persischen Vertrages bi» 4. Ottober 4667, gegen Ablieferung ber erholten und zugleich sehr viele Belobungen von früheren TalonS, exlrabirea wirb. Demnach feiner Regierung für seine Haltung. werden die Inhaber der mir Coupons versehe­ Den neuesten offictellen Nachrichten auS nen Inskriptionen der 6. vierprocentigen An­ China zufolge ist der mir einer Mission b»t leihe aufgtforderr, im Verlauf von achtzehn mehreren Staaten Süb-China's beauftragte Hr. Monaten, g»r»chnet vom 4. Juni 4367 bis von Montigny in Shangha» eingetroffen, nach­ 4. Dec»mb»r 4863, ihr» früh»r»n Talons dem er vom Kaiser von Siam sehr gut auf­ n»bst einer schriftlichen Deklaration, nach einer genommen worden war, in Cochinchina dage­ auS der Commission zu erhaltenden Form, gen keinen Erfolg gehabt, und von dem Kaiser zum Empfange der neuen CouponSbogen nebst von Anam nicht einmal die Erlaubniß erhal» neuen TalonS bei dieser Reichs - Schulbenttl- ten hatte, dte Hauptstadt seines Reiches, Hue, guagS-Commtssion einzureichen. zu betreten. Denselben Nachrichten znfolge S c h w e i z . haben bie Christen-Verfolgungen sowohl im G e r n , 3 0 . M a i . ( F r . P . - Z . ) I h r e Innern von China als in den Jndo-Chtnesi- Maj. die Katserin - Mnrter von Rußland schen Gewässern wieder begonnen. P a r i « , 3 1 . M a t . D e r „ M o n i t l u r " v o m ,.Morn. Chronicle" meldet, werben neue Coa- heutigen Tage veröffentlicht ein Rundschreiben ferenz^n in Betreff des mit Persien abgeschlos­ deS Ministers d«S Innern an die Präfecten senen Vertrages stattfinden, jedoch diesmal tn tn Betreff der neuen Wahlen zum gesetzgeben­ London, da man dte Vermtttetuag Frankretchs den Körper. ,,Der Kaiser", so beginnt der nicht mehr für nöthig hält. Minister d,S Innern seine Instruction, „be­ L o n d o n , 3 1 . M a t . ( S r . - A . ) S e . K . ruft neun Millionen Wähler und fordert von H. der Großfürst Konstantin ist gestern Allen ein freies und gesetzmäßiges Votum; Mittag in Osborn« eingetroffen und wurde eS ist daher nörhig, daß St« dt« Haltung und von dem Prinzen Albert und dem Prinzen vor» die Grundsätze der Regierung kennen. Eine WaleS empfangen. Nach kurzen Begrüßungen stark« und populaire Regierung sagt rund her» bestieg der hohe Gast mir II. KK. HH. auS, was sie denkt und will; tn Betreff der dem Prinzen Albert, dem Prinzen von WaleS Wahlen will der Kaiser di« freie und aufrich­ und dem Prinzen Albert den deteitgehaltenen tige Ausübung des allgemeinen Stimmrechts; Wagen, der sie nach dem Schlosse führte. die Wahllisten sind auf breiter, freisinniger Ihnen folgten die anderen Wagen wir dem Basis aufgestellt; Jeder, der daS Recht hat, Gefolge des Großfürsten, bestehend auS den konnte seine Zulassung erwirken; 9.621,220 Herren v. Saburoff, v. Golowin, v. Hanro- Bürger sind eingeschrieben. Am Tag« der witz, Obristen Greih und dem Fürsten Uch^ Wahl wird das Votum geheim sein; dte Wahl­ tomSki. Am Eingang« deS Schlosses wartete zettel werden vor Aller Augen geöffnet; die Ihre Majestät dte Königin tn Begleitung Wahrheit und Unabhängigkeit der Abstim­ II. KK. HH. der Herzogin von Kent, der mung ist daher garantirr." Prinzeß Royal und des Herzogs v. Cambridge. B e l g i e n . Auch der Minister des Auswärtigen, Lord B r ü s s e l , 2 . J u n i . D e r „ M o n i t e u r " Clarendon, war beim Empfange anwesend, bringt folgende Erklärung an der Spitze sei­ während Lord Palmerston erst später am Nach­ nes nichrosficiellen TheilS: „Die an mehreren mittag eintraf. Vor Tafel machte dte Köni­ Punkten des Landes stattgehabten Ruhestörun­ gin mit ihrem Gaste einen kleinen Ausflug gen legten der Regierung die Pflicht auf, so­ durch die Parkanlagen deS Schlosses, und ge­ fort am 29. Mat zwei Classen Milizen unrer stern Nachmittag «tne klein, Spazierfahrt zoe die Fahnen zu rufen. Diese Milizen werben S«e. Bei dieser Gelegenheit salutirten dt« heimkehren, sobald die Ruhe wieder hergestellt vor Spithead liegend«« Kriegsschiffe. Die ist. Die Regierung beabsichtigt, diejenigen Herrschaften kamen nach einer zweistündigen Truppen, welche für den Augenblick tn dte Fahrt wieder noch Osborue zurück; der Groß­ Hauptstadt berufen sind, unverzüglich in ihre fürst nahm noch am Abend von d«r Königli­ betreffenden Garnisonen zu entlassen." chen Familie Abschied und bracht« die Nacht G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . an Bord der Dacht „Victoria und Albert" L o n d o n , 2 9 . M a i . ( S r . - A . ) I n d e r zn, dte ihn heute Morgen nach Calais führte. gestrigen Sitzung des Oberhauses fragt Dis­ Von dorr wird Se. Kaiserl. Höh. ohne count Dungannon, ob eS mir der Würbe der Verzug dte Retse nach Hannover fortsetzen. Kirche von England verträglich sei, wenn ihre I. M. dte Königin kommt morgen nach der Bischöfe an ungeweihten Orten und vor ei­ Hauptstadt. nem gemischten Publicum predigen, wie der O s t i n d i e n u n d C h i n a . Bischof von London vergangenen Sonntag tn H o n g k o n g . 1 6 . A p r i l . ( S t . - A . ) H i e e Exeter Hall gethan? — Lord Kinnaird er­ hat sich tu der Lage der Ding« nichts geän­ laubt sich die Gegenfrage, ob der Heiland dert. Admiral Seymour hält sich seit meh­ etwa nur vor «tner g«wählt«n, f«ingekletd«tea reren Wochen hier auf und wird nichts von Zuhörerschaft und in geweihten Tempeln ge­ Bedeutung unternehmen können, bevor nicht predigt habe? — Der Erzbtschof von Canter- Verstärkungen sowohl an Schiffen, als an bury sieht kein Arg darin, daß die Kirche Mannschaft eingetroffen sinb. Während der dem Bedürfniß der Zeit gelegentlich ein Zuge- letzten Zeit haben nur unbebeuteode Gefechte ständniß macht. (Charakteristische Frage und staltg«funden. Die Böte des Dampfschiffes Antwort.') „Auckland" grifft» am 1. April «ine Batterie L o n d o n , 3 0 . M a i . ( S r . - A . ) W i e d t » und eine Dschunke in der Ducht von Tung Tschung aa und bemächtigten sich derselben auf 7, danach auf 40, werden die Mitglieder nach lebhaftem Widerstände der Chinesen. Die dieser Gesandrschaft gegenwärtig nur auf 6 Engländer hatten sieben zum Theil schwer Jahre entsendet, weil sich daS dortige heiß, Verwundete. Am 6. machte Commodore Ellior Klima den Russen tödtlich erwiesen hat. Noch mtr den Böten der Kriegsschiffe „Sampson", keine Gesandtschaft ist in derselben Stärk» „Horner", „Sybille" und „Nankin" einen An­ von Peking zurückgekehrt, in welcher sie dort­ griff auf 41 KriegSdschunken und 2 Wohlde- hin gelangte» Am 6. Mai ist die bisherig» waffnete LorchaS, welche in ber Deep Bay Gesandschaft von Peking abgereist, um der lagen und von einer am Ufer aufgestellten Chi­ neuen Platz zu machen, welche von Rußland nesischen Truppen-Adtheilung unterstützt wur­ aus dahin geschickt wird. Letztere besteht aus den. DaS Geschütz der Britischen Böte brachte einem Archimanbriten als Vorsteher, drei Prie­ das Feuer der Chinesen sehr bald zum Schwei­ ster-Mönchen (Hieromonachen), 4 Studenten, gen und zersprengte die Truppen, worauf die einem Arzte und einem Maler. Der Archi- Dschunken und LorchaS verbrannt wurden. mandrit hat schon zehn Jahre in Peking ge­ (N. Pr. Z.) Wie bekannt, befinden sich lebt, welches er erst 1860 verlassen und nun tn der Chinesischen Hauptstadt Peking zwei zum zweiten Male besucht. Bei den früheren Russische Gotteshäuser Griechisch - orthodoxen Gesandtschaften befand sich auch ein Hiero« Bekenntnisses: das Mariä-Reinigung-KIoster dtakon, aber nur zwei Priester-Mönche, wäh­ und die Pfarrkirche zu Mariä - Himmelfahrt. rend eS jetzt für gut befunden wurde, drei Das Kloster steht inmitten der Stadt, nicht Personen der letzrern Classe zu senden, einen weit vom Schlosse, im Russischen Klosterhofe, für die nördliche Kirche und zwei für das die Kirche dagegen an der nördlichen Stadt­ Kloster. Am Russischen Klosterhofe steht ein» mauer im Aldasin - Quartiere. Letztere ist zu Ehrenwache, und der Arzt und Maler haben Ende deS 17. Jahrhunderts von Russen ge­ zu allen besseren Häusern Zugang. gründet worden, welche MantschuS am Flusse Amur in Sibirien zu Gesangenen gemacht hatten. Mehr als 100 Russen, darunter der Bekanntmachungen. Priester Maxim Leontjew, welche aus diese Von Einem Edlen Vogteigerichre der Kai­ Weise tn dte Chinesche Gewalt gefallen waren, serlichen Stadt Pernau wird hierdurch bekannt wurden nach Peking gebracht und unter „die gemacht, daß in Folge Auftrags Eines Hoch­ Truppen von der gelben Standarte", wie die edlen Raths vom 46. Mai a. c. suk No. Chinesische Garde heißt, eingereiht. Der er­ 4264, das zum Nachlaß des verstorbenen Kauf­ wähnte Priester durfte nichtsdestoweniger seine manns C. E. Rothschild? gehörige in der Landsleute und Glaubensgenossen zu gotteS- Vorstadt Dremersette belegene, hölzerne Wohn­ dtenstlichen Versammlungen vereinen und baute haus nebst Riege, Kalk- und Ziegelvsen, Obst- schließlich mtr Genehmigung des Metropoliten und Gemüsegarten und sonstigen Appertinen- zu Tobottk eine Kirche, in welcher er die volle tien öffentlich verkauft werden wird, und bi« Liturgie celebrlrte. Mittlerweile begann der deSfallsigen AusbotStermine auf den 47., 43. Russische Handel mit China. Russische Kauf- und 19. Juli d. I. der vierte und letzt» leute kamen in Karawanen nach Peking, er­ Termin aber, falls auf dessen Abhaltung über­ hielten den Klosterhof zur Wohnung ange­ haupt angetragen werden sollte, auf den 20. wiesen und beschenkten die Kirche, welche übri­ Juli d. I. angesetzt worden ist. Kaufliebha- gens von den Chinesischen Herrschern selber ber werden demnach eingeladen, ia den er­ unterstützt wurde. obwohl damals schon bi» wähnten Terminen Vormittags 44 Uhr in Christen - Verfolgungen im Entstehen waren. diesem Vogteigerichte sich einzufinden. Bot und Seit jener Zeit befindet sich zu Peking «in» Ueberbot zu verlautbaren, und alsdann abzu­ standige Russische geistliche Gesandschasr unter warten , was wegen deS Zuschlages verfügt der Leitung eines Archimandriren. Ihre Be­ werden wird. Pernau, RathhauS, am 23. stimmung ist die Erfüllung der kirchlichen Vor­ Mai 4867. Obervogt R. Hehn. schriften für jene Albasin .R ussen, welche im No. 466. A. MorS, Secrt. 2 Griechischorthodoxen Glauben verharrt sind, und gleichzeitig die völlige Erlernung der Chi­ Diejenigen Herren Landmesser, weich« dt» nesischen und der MandschU'Sprache. Zuirst Messung d»S 24 Haken großen Pernauschea Stadtpatrimonial - Gut«S Sauck dergestalt Manna- und Graupengrütze, Holl. Hetlingen, übernehmen wollen, daß ihnen die volle Zah­ und vielen anderen Waaren completirt, em­ lung erst nach vollständig beendigter Arbeit pfehlen solche bestens geleistet wird, werden hierdurch aufgefordert, G e b r . S t e i n . 4 sich bis zum 8. Juli d. I. entweder persön­ lich oder tn versiegelten Offerten bei diesem Ein Planwagen mit zwei Pferden ist für Collegio zu melden. Pernau, Cassa-Collegium, Badegäste während der diesjährigen Badi- den 22. Mat 1867. Saison zu vermiethen. Näheres in der Ex­ Oberkassenherr Fr. Rambach. pedition dieses Blattes. 3 Aelrermann A. D. Marsching. Eichene Lagerfässer und frische revalsch« Killo» Aeltermann Heinrich Knoch. strömlinge sind zu haben bei No. 190. G. Lehbert, Notr. 2 G e b r . S t e i n . 1 Von Einem Kaiserlichen Pernauschen Land­ gericht wird hierdurch bekannt gemacht, daß A n g e k o m m e n e S c h i f f e . am 14. Juni c. von 10 Uhr Vormittags ab 21) Den 24. Mai: Engl. Schiff Pearl, verschiedene !zum Nachlaß des auf dem Gute Capt. W. Buick, von Liverpool mit Salz an Abja verstorbenen FräuleinS Christine von H. D. Schmidt. 22) Russ. Delphin, C. G. Kohlen gehörige Gegenstände, alS Kleider, Palmgren, von Torrevieja mit Salz an H. Wäsche, Tischzeug, etwas Silberzeug, einig« D. Schmidt. 23) Dän. Maria, P. Sonne, Schmucksachen und dergleichen mehr, tn öffent­ von Liverpool mir Salz an W. L. Stkrnberg, licher Auktion gegen gleich baare Zahlung im 24) Den 28.: Holl. Vrouw Wiegertje, E. Lokal dieses Landgerichts werden versteigert I. Luikinga, von Rotterdam mit Dachpfan­ werden. Fellin, den 21. Mat 1867. nen und Thon an H. D. Schmidt. 26) Im Namen und von wegen Eines Kaiser­ Den 29.: Engl. P»«r»l, W. Ftndlay, von lichen Pernauschen Landgerichts Liverpool mit Salz an H. D. Schmidt. 26) Landrichter C v. SiverS. Engl. Adventure, A. Hutten, von Kopenha­ No. 476. W. Borg, Secrt. 2 gen mit Ballast an I. Jacke et C. 27) Norw. Bonisfidts, M. Holm, von Stavanger Einem hohen Adel und geehrten Pu­ mit Heeringen an H. D. Schmidt. blicum mache hiedurch die Anzeige, daß A b g e g a n g e n » S c h i f f e . ich am hiesigen Platze, in der Kalkstraße 21) Den 24. Mat: Schiff Nerobey, Capt. Müller, mtr Roggen nach Holland, cl. d. I. No. 146, im Hause des Her rn Bö th- Jacke et C. 22) Den 26.: Hermann, Nie- führ, ein bur, mtr Flachs nach Portugal, cl. d. H. D. Commissions- und Speditions- Schmidt. Geschäft unter der Firma Vom 17. bis zum 3l. Mai. C a r l B l o c k Getankte.. St. Nikolai.Kirche: Mari» für das Inland eröffnet, und dem Julie Ntumann. — Amalie Henriette Ber­ Herrn Carl Simon die Procura er- tha Krnfchmann. — Louis» Bertha Adel« cheilt habe. Krüger. — Sr. Elisabeth's - Kirche: Jo­ Riga, den 1 . Ma i 1857. hann Heinrich Thomson. — Christian Kusik. Carl Block. 1 verstorbene. St. Ntkolat-Ktrche: Ma-rie Caroline Auguste Mater, geb. Krüger, Mit rohem GypS, Englischer Pakent-Wa- alt 78 Jahr. — St. Elisabeth's-Kirche: gcnschmtere, Pforten- und Spetcherhängen, Wtlhelmin? Luis, Glanzstein, alt 30 I. — Vorhängschlössern, Gartenschaufeln, weißem Christian Michelson, alt 4 Monat. und halbweißem Fensterglas, Fayence- und Vroelamirte. St. Elisabeth's-Kirch,: GlaSwaaren. verschiedenen Sorten Erbsen, Hans Kommeson mit Lisa Golk. Im Namen de» Gen.,Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Lensor R. Jacob?. 18S7. den 8. Juni. Inländische Nachrichten. selben Fristen gelten für Erzeugnisse der Musik und der bildenden Künste. S r . P e t e r s b u r g , 2 2 . M a i . M i t t e l s t Allerhöchsten Tagesbefehls im Civilressorc vom Ausländische Nachrichten. 16. Mai ist der Waage-Stempelmeister des Pernauschen Zollamts, Gouvernements - Se- D ä n e m a r k . cretair Goldmann, zum Collegien - Secretair K o p e n h a g e n , 4 . J u n i . ( Z e i t . ) D i e befördert worden. letzte Oesterreichische (und Preußische) Note har Ein Allerhöchst bestätigtes Gutachten des hier eine große Verstimmung hervorgerufen. ReichSrarhS über die Verlängerung des Eigen­ Man harre nichr geglaubt, so schnell in Be- tumsrechts an lirerarischen und künstlerischen rreff der bloö formellen Bedeutung des vor­ Erzeugnissen sehr starr des bisher Geltenden läufigen Einverständnisses mit den Deutschen fest: 1) Nach dem Tode des Verfassers oder Großmächten enttäuscht werden zu sollen. Ob­ Uebersetzers irgend eines Buches geht das aus­ gleich die Note eigentlich nichts enthält, als was schließliche Recht des Verlags und Verkaufs zum Voraus zu schließen wäre, hat die große auf seine gesetzlichen oder testamentarischen Er­ Eile, mir der die Deutschen Großmächte jedem ben über, oder auf diejenigen Personen oder etwaigen Mißverständuiß zu begegnen sich ver­ Anstalten, denen er es übertragen har; doch anlaßt gefunden haben, unangenehm berührt, dauert dieses Recht nicht länger als fünfzig und das als ministeriell geltende „Dagbladet" Jahre von dem Todesrage des Verfassers oder stimmte gestern sogar einen entschieden kriege­ Uebersehers an gerechnet. 2) Die Wirkung rischen Ton an. Es ist doch das kaum die dieser Verordnuug erstreckt sich auf alle Per­ Meinung der Regierung. Viel richtiger faßt sonen , für die der jetzt bestehende gesetzliche „Fädrelander" den Sachverhalt auf, wenn eS Termin solchen Eigenrhumsrechts noch nichr glaubt, daß daS Ministerium sich vor der dro­ abgelaufen ist. 3) Wenn die Werke nach dem henden Collision zurückziehen wolle. Die Kunst Tode ihres Urhebers erscheinen, so wird die des Ministeriums bestehr zunächst darin, diese fünfzigjährige Frist von der Ausgabe an ge­ Collision möglichst — ,,Fädrelander" denkt rechnet. 4) Gesellschaften, welche dergleichen sogar an ein Jahr — hinauszuschieben. Von Werke herausgeben, behalten das Eigenthums- Rüstungen will dieses Blarr nichts wissen. rechr, wenn der Verfasser eS ihnen überlassen Doch, wie gesagt, das Ministerium denkr an hat , gleichfalls 50 Jahre. Sodann werden nichts weniger als an Rüstungen. Die letzte die Werke Eigenthum des Publicums, es müßte Note wird vielmehr die Absicht bei ihm ge­ denn der Verfasser noch am Leben sein und stärkt haben, mittelst einer Übereinkunft mit sein Eigenthumsrecht reclamiren. Die genannte der Holsteinischen Opposition die fernere Ein­ Frist wird bei mehrbändigen Werken immer mischung der Deutschen Großmächte zu besei­ von dem Erscheinen des Schlußbandes, oder tigen. wenn die Gesellschaft Arbeiten ihrer Mitglie­ D e u t s c h l a n d . der in einzelnen Hefren herauSgiebt, von dem L ü b e c k , 3 . J u n i . ( H . C . ) H e u t e t r a f Erscheinen des SchlußhefteS an gerechnet. Die­ das Schwedische Schrauben,Dampfschiff „Erik — 578 — Wäderhatt", geführt von Capt. L. E. Baum- die Braut deS Großfürsten) der Katserin- gardt, in unserm Hafen ein, um alternirend Murrer folgen wird. mir dem Dampfschiffe „Riga und Lübeck" O e s t e r r e i c h . regelmäßige Fahrten zwischen diesen beiden W i e n , 4 . J u n i . ( N . P r . Z . ) S e i n e Hafen zu machen. Der „Erik Wäderhatt" Majestät der Kaiser wird die durch den Tod ist von 80 Pferdekraft, hat einen eleganten der Erzherzogin Sophie unterbrochene Unga­ Salon und Raum für einige 30 Passagiere. rische Rundreise nichr wieder aufnehmen. AuS Es ist sehr erfreulich, daß durch diese Ver­ Debreczin meldet der „Volksfreund", daß die vollständigung unserer Dampfschiffs - Verbin­ zur Feier der Anwesenheit des Kaisers und dungen dem vorhandenen Bedürfnisse entspro­ der Kaiserin vorbereiteten Festlichkeiten einem chen und endlich eine wöchentliche Communi- Kaiserlichen Beschluß zufolge sowohl in der cation zwischen Lübeck und Riga hergestellt genannten Stadt wie in den anderen Orten, wird. welche von der Kaiserfahrt berührt werden soll­ H a n n o v e r , 1 . Z u m . ( H . C ) I h r e ten, ungestört vor sich gehen werden. Der Majestät die Königin und Ihre Kaiserl. Ho­ General-Gouverneur von Ungarn, Erzherzog heit die Großfürstin Konstantin von Nuß­ Albrechr wird die Neise dem Programm ge­ land haben sich heute Mittag nach Oldenburg mäß fortsetzen und überall für das Kaiserliche begeben. Paar die Huldigungen und Bittgesuche ent­ O l d e n b u r g , 3 . J u n i . ( S t . - A . ) D i e gegennehmen. Königin von Hannover, Ihre Kais. H. die I t a l i e n . Großfürstin Konstantin und die Prinzessin R o m , 2 7 . M a i . ( A . A . Z . ) I h r e Therese von Altenburg sind gestern zum Be­ Maj. die Kaiserin-Mutter von Ruß­ suche am hiesigen Hofe eingetroffen. land hinterließ bei ihrer Abreise verschiedenen K ö l n , I . J u n i . ( Z e i t . ) D i e G r u n d s t e i n ­ hochgestellten Personen welche in Ehren- und legung der zum Gedächtniß an das Dogma Dienstbeziehungen zu ihr standen. glänzende von der unbefleckten Empsängniß der Mutter Geschenke, sowie Kranken und Armen reich­ des Heilandes errichteten Mariensäule har liche Almosen. Unter diesen verdienen besonde­ heute unter großer Theilnahme der Bevölke­ rer Erwähnung: 600 Scudi Geschenk an das rung und mir kirchlicher Festfeier stattgefunden. Asyl der „Chirici della Passione" , welches E i s e n a c h , 3 0 . M a i . ( N . P r . Z . ) A m Pius IX. bei der heiligen Stiege am Late­ 11. Juni wird die Versammlung der Deut­ ran zur Bewachung dieser heiligen Stätte er­ schen evangelischeu Kircheu-Confereuz mir ei­ r i c h t e t h a t ; u n d 2 0 0 S c u d i , d i e I h r e M a ­ nem Gottesdienste in der WartburgS-Capelle jestät dem Frauenkloster gab, welches der eröffnet. strengen Lebensregel wegen daS „Kloster der K a r l s r u h e , 6 J u n i . ( F r . P . - Z t g . ) lebendig Begrabenen genannt wird. Diese Heute ist Se. K. H. der Großherzog von beiden Institute wollte die Kaiserin sehen. B a d e n - B a d e n h i e r e i n g e t r o f f e n , u m I h r e S c h w e i z . Maj. die Kaiserin-Mutter von Nuß­ Eine Depesche des „Frankfurter Journ." land , die heute Mittag zum Besuch der aus Bern vom 29. Mai meldet einen Schicht- Großherzoglichen Familie hier angekommen ist, Einsturz des Hauenstein-Tunnels, wodurch 62 im Bahnhof zu empfangen und nach dem Arbeiter verschüttet worden sind. Großherzoglichen Nesidenzschlosse zu geleiten. Aus Basel, 30, Mai, wird dem „Bund" Am 9. Juni wird die Kaiserin in Beglei­ betreffs des Unglücks im Hauenstein - Tunnel tung unseres Großherzogs nach Bruchsal ab­ u. A. telegraphier: Im Tunnel befand sich reisen und von dort auf der Württembergi­ außer dem Rauch eine Menge Kohlensäure schen Eisenbahn die Neise nach Stuttgart, und Kohlenoxydgas, welche beide rödtlich wir­ beziehungsweise nach der kronprinzlichen Villa ken. Um wieder Zutritt zu den Trümmern in Berg, antreten. — Se. Kais. Höh. der zu erlangen, wird auf alle Weise an Luftrei- Großfürst Michael von Nußland wird in nigung gearbeitet. etwa 14 Tagen hier oder in Wildbad eintref­ B e r n , 3 . J u n i . G e s t e r n M i t t a g w a r d i e fen, wohin I. K. H. die Großherzogin-Wittwe Röhrenleitung im Hauensteiner Tunnel, wie Sophie von Baden mit den Prinzessinnen der „Bund" berichtet, bis auf 3100 Fuß Marie und Cäciiie (Letztere ist bekanntlich fertig. Arbeiter waren bereits bis zum Schacht (2400 Fuß) vorgedrungen, ohne so starkeß dieses Decret ist nichtig, wenn der Pariser Uebelbefinden zu erleiden, wie früher. Dte Vertrag nichr ratificirr wird; 6) nach erhal­ vier vermißten Arbeiter wurden im Tunnel tener Ratification wird die Amnestie von dem rodr gefunden, so daß bisher 41 Menschenle­ StaatSrath officiell veröffentlicht." ben verloren sind. — Die Abgesperrten im F r a n k r e i c h . Tunnel sind, wie eine nicht ganz vollständige P a r i s , 1 . J u n i . ( H . C . ) D i e g e g e n ­ Liste sagt: 19 Solothurner, 6 Aargauer, 3 wärtigen Unruhen in Belgien sind am hiesigen Luzerner, 1 Basler, 1 Tessiner (29 Schwei­ Hofe mir äußerst mißbilligendem Auge betrach­ zer); 12 Würrremberger, 2 Hessen, 1 Ba- tet worden. Sofort nach Ausbruch derselben denser, 1 Preuße (l6 Deutsche); 1 Piemon- har der diesseitige Gesandte zu Brüssel, Herr tese, 1 Lombarde (2 Italiener); 1 Engländer, A. Barror die Weisung erhalten, der dortigen 1 Franzose; 3 unbestimmt (Schweizer oder Regierung die Unterdrückung der Unordnung Deutsche); Total: ö2 Mann. auf's Dringendste an's Herz zu legen; im Aus Basel, den Z. Zum, wird dem schlimmsten Falle sollen Französische Hilfstrup- „Schwäb. Merkur" über den Unglücksfall pen der Belgischen Regierung zur Verfügung im Tunnel bei Hauenstein gemeldet: Man ist stehen. Letztere hat dieses Anerbieten natür­ 900 Fuß hinter dem eingestürzten Schachte lich abgelehnt und die Einberufung einer Ab­ vorgedrungen. 100 Fuß hinter demselben teilung ihrer Armee und Reserve ^es heißt wurden 31 Leichen gefunden, weiter hinein 20,000 Mann in Aussicht gestellt. keine mehr. (Die Züricher Blätter fügen noch Die Ernte-Berichte lauten fortwährend aus bei: Man hat die Tobten in Gruppen liegend allen Theilen des Landes günstig. gefunden. Aus ihrer Lage zu schließen, müs­ P a r i s , 4 . J u n i . ( N . P r . Z . ) D e r sen dieselben durch Einathmung von Kohlen- heutige „Moniteur" meldet aus Kabylien oxydgas ihr Ende gefunden haben. Dieselben vom 29. Mai, daß die Stämme der Beni- werden heute, den ö. Zum, Nachmittags, Fraaucen, der Beni - Khelili und der Beni- zur Erde bestarret. Von den Pferden ist noch Bouchaib sich unterworfen haben. keines entdeckt; die Lufr ist immer noch schlecht. Nach dem ,,Moniteur Agricole" meldet der B e r n , 6 . J u n i . ( S t . - A . ) G e s t e r n s i n d ,,Moniteur" , daß der Weinstock „in jeder im Tunnel nahe beim Schutte 31 Mann Beziehung die schönsten Ernte-Aussichren ver­ todt gefunden, heute 21 hinten im Tunnel spricht", daß die Rebenkrankheit „keine Fort­ todt, fehlt noch Einer. schritte macht", daß übrigens im Schwefeln, G e n f , 3 . Z u m . Z h r e M a j . d i e K a i ­ das allenthalben im Gange ist, ein sicheres serin-Mutter von Rußland ließ vor ihrer Mittel zur Hemmung der Krankheit vorhan­ Abreise den hiesigen Diakonien 2000 Fr. zur den ist." Vertheilung an die Armen übersenden. B e l g i e n . Der ,,Neuchatelois" berichtet: Der außer­ B r ü s s e l , 2 9 . M a i . ( N . P r . Z , ) D e r ordentlich versammelte große Rath von Neu­ Bürgermeister von Brüssel, ein Liberaler vom enbürg har auf den Vorschlag des Staats­ reinsten Wasser, ist mir dem Polizeidirector rats mir großer Mehrheit beschlossen: ,,1) und dem General-Commandancen der Natio- General-Amnestie für alle MilitairS, welche nalgarden des Königreichs so wie mir dem dem Aufgebot im December und Januar keine Brüsseler Bürgel general in Permanenz; noch Folge leisteten; desgleichen für Herrn v. Reu- aber hat er die Militairmachr nicht in An­ gemonr wegen eines im Jahre 1849 began­ spruch genommen, eine seiner Proclaniarionen genen Preßvergehens; 2) mit der Amnestie jedoch droht damit. Der König Leopold, der ist die Wiedereinsetzung in die bürgerlichen gestern hereinkam, präsidirte heute einem Mi­ Rechte verbunden; 3) die Amnestie tritt erst nisterrat!). In der Kammer wurde die Fort­ mit Auswechselung der Ratificationen des Ver­ setzung der Discnssion des WohlrhätigkeitSge- trages von Paris in Kraft, indessen werden setzes auf Dienstag vertagt. Dies Wohlrhä^ die gegenwärtig in Haft befindlichen MilitairS tigkeicsgesetz, das der Kirche eine größere jetzt schon definitiv in Freiheit gesetzt und den Mitwirkung bei den Wohlchäriqkeits-Anstalren flüchtigen Deserteurs kann der Staarsrath einräumen soll, ist die Veranlassung aller die­ auf ihr Begehren die Erlaubniß zu provisori­ ser Unordnungen. Die liberale, d. h, gegen­ scher Rückkehr in die Heimarh gestatten; 4) kirchliche, Partei hat nach einem förmlichen — 180 - Feldzugsplan manövrirt, denn nicht nur hier, 10.000 Personen anwesend, von denen erwa sondern auch zu Antwerpen, Gent, Möns, 2000 vermittelst Eisenbahn angekommen wa­ Namur und Lüttich, durch's ganze König­ ren. — Der Kölner Männerg,sang - Verein, reich gab eS sanft revolutionqire Demonstra­ für welchen sich das Interesse des PudltcumS tionen, in Lüttich wurden sogar im bischöfli­ ungeschwächt erhält, giebt Sonnabend sein chen Palaste die Fenster zerschlagen. Nirgend letztes Concerr im Krystallpalast, und hat für in einer Stadt übte daS „Volk" diese Dinge den selbigen Abend eine Einladung nach Bu- aus, sondern meist gutqekleidete Leute, den ckingham»Palace erhalten. sogenannten gebildeten Classen angehörig. M o n t e n e g r o . Heute früh fand ein zweiter Ministerrath (H. C.) In der zu C'tinje stattgefunbe- statt. Man sieht in der mit Einwilligung des nen Versammlung der Bewohner Montene­ Ministeriums angenommenen Zurückverwetsung gros aus verschiedenen Gegenden gab der des Art. 70 an die Central-Section die Ab­ Fürst von einem erhöhten Platz» auS wir sicht des CabinetS, den Gesetz - Entwurf über starker Stimme Rechenschaft von seiner Reise den Wohlrhärigketrs - Erat überhaupt zu ver­ und seinen Hoffnungen. Dte Rede dauerte tagen, und ein großer Theil der Presse erklärt lange und wir geben nur die Hauptmomente. sich damit einverstanden. Unterdessen ist auch Der Fürst sagte, daß er sich zuerst an Frank­ nichts unterlassen worden, die Ruhe der Stadt reich gewendet, dann aber an mehrere andere aufrecht zu erhalten. Da die Klöster der Je­ christliche Mächte, um von ihnen Schutz und suiten und Kapuziner am meisten von der Hilfe zu verlangen, endlich auch an die Pforte, Volksmenge heimgesucht gewesen waren, so welche ihm mehr als irgend ein anderer Po­ hat man eS für nothwendig gehalten, daß die tentat versprach, nämlich Erweiterung seines Collect?» von geistlichen Corporationen unter­ Gebietes und Erleichterung deS Handels mir lassen würden, um jegliche Aufregung zu ver­ Scutari und N'fic. Seine Meinung sei, hüten. Auch haben sehr viele Mitglieder die­ einige Commissaire nach Konstantinopel zu ser Corporationen heute früh Brüssel verlassen. senden, um mit dem Sultan direkt zu unter­ B r ü s s e l , 3 . J u n i . ( N . P r . Z . ) E i ­ handeln und di» künftige Stellung des Landes ner relegraphifchen Depesche zufolge ist Sr. durch einen Vertrag zu sichern. Hierauf fragte K. H. dem Großfürsten Konstantin das der Fürst die Versammlung, ob sie damit ein­ große Band des Leopold - Ordens verliehen verstanden sei, worauf jedoch Niemand aot- Worden. worteke und eine stille Kälte bemerkt wurde. ES sind hier mehrere Verhaftungen in Be­ Der Fürst wiederholte dte Frage, worauf man zug auf die vorgefallenen Unruhen vorgenom­ ein Gemurmel hört», von welchem man nichts men worden. verstehen konnte, waS den Fürsten veranlaßt?, N i e d e r l a n d e . dte Versammlung aufzulösen und zu erklären, H a a g , 4 . J u n i . ( S r . - A . ) D e r K ö n i g er werde selbst dos khun, was er den wahren h a t S r . K . H . d e m G r o ß f ü r s t e n K o n s t a n ­ Interessen des Landes am angemessensten fin­ tin von Rußland das Großkreuz des Wil­ den werde. helms-Ordens verliehen und ihm denselben T ü r k e i . persönlich eingehändigt. Heute Morgen um K o n s t a n t i n o p e f , 2 1 . M a t . ( Z e i t . ) 40^ Uhr ist der Großfürst mit einem Extra- Wieder hat einmal eine FeuerSbrunst in Pha- zuge nach Rotterdam gefahren. nar im goldenen Horn stattgefunden und ei­ S p a n t e n . nen großen Theil der Vorstadt in Asche gelegt. M a d r i d . 3 0 . M a t . ( N . P r . Z . ) A u S Mehr als 400 Häuser wurden ein Raub der Jean wird dem Madrider „Courrier" geschrie­ Flammen. ben , daß der ganze Militair - Distrikt von A s i e n . Granada wegen deS am 26. Mat stattge­ Dte Ratificationen des Vertrages zwischen habten Brod-Crawalles tn Belagerungsstand England und Persien sind am 2. Mai tn erklärt wurde. Bagdad zwischen dem Oberst Marroy und G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Tschi hanguir Khan ausgewechselt worden. L o n d o n ^ , 4 . J u n i . ( Z e i t . ) D e r B e s o c h der Ausstellung in Manchester hat vorgestern N e u e s t e P o s t . seine größte Höhe erreicht. Eö waren über S r . P e t e r s b u r g , 2 7 . M a t . D t « — 181 — „Nord. Biene" enthält folgende telegraphische goge um Herstellung deS zerstörten Volkes be­ Depesche: tet, bi, Mission sucht Israel den einzig«» W«g H a n n o v e r , 2 6 . M a i ( 6 . J u n i . ) S e . zu z«ig«n, auf d«m f«ine G«b«t« wirksam wer­ K a i s e r l . H o h e i t d e r G r o ß s ü r s t K o n s t a n t i n ben können. Ihre Erfolge sind nichr klein. Ni kol ojew i rs ch reist am DienStog, den Alljährlich etwa treten 20,000 Juden zur 28. Mat (3. Juni) von hier nach Kiel ad christlichen Kirche über. und wird am Sonnabend oder Sonntag den B e r l i n , 1 0 . J u n i . S e . D u r c h l a u c h t Juni in St. Petersburg eintreffen. der Kaiserl. Russische Generallieutenant, G«- D e u t s c h l a n d . n«ral--Adjutant Sr. Maj. des Kaisers von B e r l i n , 6 . J u n i . D e r „ P u d l . " m e l d e t , Rußland, General-Gouverneur von Livland, daß auch hier Zeichen bemerkbar geworden, Ehstland und Kurland, Fürst JraliiSki, Graf dte auf «ine planmäßige Arbeitseinstellung der Suworow-NimnikSki, ist von Riga hier an­ Arbeiter, wir st« in den verschiedensten Ge­ gekommen. genden und Orten Deutschlands hervortreten, K ö l n , 9 . J u n i . ( Z e i t . ) G e s t e r n A b e n d schließen ließen. Durch ein zeitiges und ener­ ersolgce di« glücklich« W>«derkehr unseres Män- gisches Einschreiten der Polizeibehörde sind je­ nergesang-Vereinö von seiner Liederfahrt nach doch die hier wahrnehmbar gewordenen Ver­ England. Gleichwie der Verein dort neue suche im Keim erstickt worden. Wie der Ehren gewonnen, so soll auch das finanzielle „Publ." weiter erfährt, hat man die Fäden Ergebniß der in London veranstalteten Con- zu einem, wie es scheint, von Belgien ausge­ certe ein sehr glänzendes gewesen sein. henden, großartigen Plan entdeckt, wonach in D r e s d e n . 9 . J u n i . ( N . P r . Z . ) I n Belgien. Deutschland und der Schweiz sämmr- Herrnhut findet vom 8. d. M. an eine auS liche Arbeiter an einem bestimmten Tage zu 60 Bischösen und Atltesten der Brüdergemeinde arbeiten aufhören sollten, um damit «ine all­ tn allen Erdtheilen bestehende Versammlung gemeine Erhöhung sämmtlicher Arbeitslöhne statt, welche zwet Monate dauern wird. zu erzwingen. Auf Veranlassung ber Polizei- L e i p z i g . 8 . J u n i . ( Z e i t . ) G e s t e r n Behörde har der Berliner Magistrat Veranlas­ Nachmittag, kurz nach 3 Uhr, ist von Vielen sung genommen, am Mittwoch den JnnungS- hi«r und in der Umgegend ein mehrere Se- vorständen, zur weiteren Mittheilung an die cund«n dau«rnd«r Erdstoß in der Richtung von Gewerksmeister. zu eröffnen, daß, wenn tn ir­ West-Süd-West nach Ost-Nord-Ost bemerkt gendeiner Werkstatt eine planmäßige Arbeitsein­ worden. Aus Neichenbach im Voigtlande er­ stellung der Gehilfen sich zeigen sollte, davon hält die „A. Z." ein Schreib«». wtlcheS der­ unverzüglich der Polizei Nachricht zu geben selben Bewegung Erwähnung thut und die sei, um sich des schnellsten und bereitwilligsten Zeit derselben auf drei Uhr 16 Minuten an- Einschreitens versichert zu halten. giebr. Nach Berichten der „L«>pz. Z." wurde B e r l i n , 8 . J u n i . D i e „ B a n k - u n d um dieselbe Zeit auch in Zwickau und im Ob«r- Handels-Zeitung" führt an, daß rücksichtlich gtbirge »ine Erderschütterung von etwa 36 der inzwischen stattgefunden»« Verlobung deS Sekunden Dauer wahrgenommen. Dte Wir­ Prinzen Friedeich Wilhelm mir der Prinzeß kung war so stark, daß Finster und Thürtn, Royal von England eine Vereinbarung mir ja selbst Möbel sich heftig bewegten. der Landesvertretung wegen der Dotirung des Heute früh g«g«n 6 Uhr brach in der Waa- Prinzen nothwendig werde. Was diese Do­ ren-Niederlagi deS Leipzig-Dresdener Bahn­ tirung betrifft, so bildet bieseld« »in« Angele- hofes plötzlich ein Feuer auS, welches sich mit genheit der Kronsideicommiß-Verwaltung, in so reißender Schn«lligkeit verbreitere, daß bald Bezug auf welche dem Landtag« keine Com- daS Gebäude, nur daS nach der Stadt zu petenz zusteht, da sie unmittelbar vom Könige gelegen« Ende ausgenommen, ein Gluthmeer ressortirt, welcher über die Verwendung dieses war, welches man erst um 7 Uhr bewältigen Institutes für dt, Mitglieder der K. Familie konnte. Die Bahnhofshalle ist durchaus un- nach Maßgabe deS Hausgesetzes entscheidet. b«schäbigt geblieben. Die Personenzüge sind B e r l i n , 9 . J u n i . ( N . P r . Z . ) H e u t e während deS Feuers regelmäßig »xpedirt worden. feierte di« Gesellschaft zur B«fürd«rung d«S L e i p z i g , 1 0 . J u n i . ( S t . - A . ) U e b e r ChristenthumS unser den Juden ihr Jahres- d«n Erdstoß am 7. Juni lauf«n auch h«ute fest. So brünstig auch jetzt noch die Syna­ von vielen Orken Sachsens Nachrichten ein. — 182 — so aus Würze», wo er namentlich tn dem ganz entzückt, wte er denn auch bei jeder Ge­ Thtile an der Mulde bemerkt wurde. In legenheit seinen herzlichen Dank gegen den Falkenstein wurden sämmrtiche Häuser erschüt­ Kaiser ausdrückt und sich über die Französi­ tert; in Grünhain. Callenberg, Waldenburg, sche Nation auf'« Rühmendste ausspricht. Mittwaid«. Langealeuba-Oderhain, Oedkran, P a r t s , 6 . J u n i . ( H . C . ) E s s c h e i n t , Stollberg, W'ldbach, Schlem», Hartenstein, daß auch die osficiellen Körperschaften sich nichr Stein, Langebach, Brand, Eibenstock, Jo- mehr enthalten können, der Regierung hier hanngeorgenstadt, wie im benachbarten Böh- und da ein Wörrchen der Wahrheit über un­ wen, Annaberg Jöhstadt, auch in den zwei sere vielgepriesenen Finanzzustände zu sagen, Stunden von Hof entfernten Orten Trogen wenn auch die Mahnung möglichst milde und und Zedtwitz, sowie in Naumburg, wurde der verschleiert gehalten wird. Was neulich der Stoß verspür?. Leroux'lche Budgetdericht über daS Anwachsen F r a n k f u r t a . M . , 8 . J u n i . ( Z e i t . ) der schwebenden Schuld äußerte, findet sich Kaum haben die Mitglieder der „Allgemeinen im Wesentlichen in dem Jahresberichte der Deutschen Lehrer-Versammlung" unsere Stadt Ueberwachungs-Commission für die Amortisa- verlassen, so versammelt sich hier schon wieder tionö- und die lÜÄid'so cles con» ein n»uer Congreß. Diesmal sind es die KiAliÄtions wieder, welche der „Moniteur" Deutschen Papier - Fabrikanten , von welchen heute veröffentlicht. ungefähr hundert heute unter den Flügeln des P a r i s , 3 . J u n i . ( T . - B . ) S e . M a j . „Weißen Schwanen" tagen, um sich über eine der König von Bayern ist heute abgereist. Erhöhung der Papierpreist um 10—t6 pCt. Die „Fr. P.-Z." enthält Folgendes: Seit zu verständigen. einiger Zeit unterhalten die öffentlichen Blät­ B i e b e r i c h , 6. Juni. (N. Pr. Z.) ter ihre Leser damit, daß der König Oscar I. Heute Nachmittag wurde die Trauung der auS GesundhettS - Rücksichten und der König Prinzessin Sophie zu Nassau mir dem Prin- Friedrich VII. auS polirischen und Privat- zen Oskar von Schweden und Norwegen, gründea demnächst abdanken würden. Bet Herzog von Ostgolhland, unter vielen Feier­ dieser Gelegenheit sehen die Anhänger deS lichkeiten vollzogen. Am 7. d. empfing daS ScandinaviSmuS in der Ferne der Verwirkli­ hohe Paar eine Depurarion Bürger und Da­ chung ihrer LredUngs-Jd?« . welche darin be­ men aus Wiesbaden, welche ihm die Braut­ steht, Dänemark, Norwegen und Schweden geschenke überreichten. Außer dem gesammten. unter einem und demselben Scepter zu verei­ auS Frankfurt eingetroffenen diplomatischen nigen, entgegen. Für Dänemark ist die Skan­ Corps, dem Schwedischen Gesandren von dinavisch« Union der Verlust seiner Nationa­ Järta und dem außerordentlichen Bevollmäch­ lität, ber Ruin seiner Hauptstadt, das voll­ tigten deS Königs, von Manderstcöm. waren ständige Aufgehen in Schweden. mir einem dte Prinzen Friedrich und August von Würt­ Wort sein Tod als Nation. Man begreift temberg. Prinz Friedrich von Hessen und an­ den allmächtigen Schutz eines Staates vom dere fürstliche Personen zur Theilnahme an ersten Range, welchem ein schwächeres Land den Vermählunge-Festlichkeiten hier eingetroffen. sich unterwerfen muß, allein hier ist das nicht W i l d b a d . 8 . J u n i . ( S r . - A . ) H e u t e der Fnll, weil sich hier ein Staat ohne Grund A b e n d i s t I h r e M a j e s t ä t d i e K a i s e r i n - einem eben so kleinen. als er selbst ist, un­ Wi rrwe von Rußland wohlbehalten in Wild­ terwerfen würde. Wäre die Erhaltung des bad eingerroffen. Gleichgewichts in'S Auge gefaßt worden, wie O e s t e r r e i c h . sie bei der Prüfung der Idee des Skandina- W i e n , 7 . J u n i . ( N . P r . Z . ) A m 2 . viSmuS als leitend erkannt ist, so würde daS t>. M. AbendS 10 Uhr wurde in Komorn ein Londoner Protokoll über die Zukunft von 2 bis 2^ Sekunden andauerndes, stoßweise Dänemark gewiß nichr zu Srande gebracht auf einanderfolgendtS Erdbeben verspürt, wel­ worden sein. Im Uebrigen hat der Begriff che« jedoch ohne jeden Unfall vorüberging. „Gleichgewicht" einen sehr dehnbaren Sinn F r a n k r e i c h . und bezeichnet fast nichr mehr daS, was man P a r i s , 6 . M a i . ( F r . P . ' Z . ) D e r bis zum Schlüsse des 48. Jahrhunderts dar­ König von Bayern ist über den Empfang, unter verstand, sondern um die Aufrechthaltung der ihm hier v»a »Lea Seiten zu Theil wird. des Lr-Ztuö tzuo. Uebrigens wird auch dt« — Z8Z " Bildung eines Skandinavischen Reiche« an den Nähe von Fu-tschan gewonnen, wird ausgeführt Machtverhältnissen nichts mehr ändern. werden können. B e l g i e n . Berichte aus Birma bringen die Nachricht, B r ü s s e l , 4 . J u n i . D i e „ G a z e l l e d u daß am 11. April fast die ganze Stadt Ran- MonS" bringt mehrere Belege zu der großen gun abgebrannt ist. Große Massen von Vor- Aufregung der Massen bei Gelegenheit der rächen aller Art, weiche für die Cvnsumtion traurigen Excesse gegen den Clerus. So ha­ während der Dauer des MonsumS aufgespei­ ben sie bei der Erstürmung des ConventS der chert waren, find zerstört worden. FreeeS - Jgnoranlinö zu JemmapeS selbst daS A m e r i k a . Silberzeug in die Flammen geworfen. Der (St. - A.) In Mexiko sprach man viel bestialische ZerstörungSlrieb war stärker als die von Jntriguen SanlanaS. Die neuen Ge­ Sucht zu erwerben. In Ostend?. zu Mar- sandten für Belgien und Preußen waren auf baux und vielen Orlen zweiten Ranges wur­ dem Punkt abzureisen. Man hoffle auf eine den die Gegner deS CleruS unter den heim­ Aussöhnung der Republik mit dem heiligen kehrenden Depulirlen mit Ovalionen aller Art Stuhl. 2 Mill. Doll. waren in Veracruz gefeierk. Zu VervierS wurden verschiedene nach England eingeschifft worden. Die Nach­ Versuche gemacht, das Jesuiten-Collegium zu richt von ber Hinrichtung des Obersten Crabb« stürmen, und die Aufregung wie die Gefahr und setner Freibeuter bestätigt sich. Ein» neue der Jesuiten war so groß. daß dte Gendar­ Verschwörung gegen das Leben deS Präsiden­ merie wiederholt sehr energisch einschreiten ten und zur Erstürmung der Stadt ist seit­ wußte. Auch in Buy wurde ein Angriff auf dem entdeckt worden. die Klöster versucht, doch auch dort gelang eS den Behörden, die Geistlichen vor der Rache In North-Albabama, West-Tennessee, in der wülhenden Menge zu bewahren. — In Arkansas und tm Mississippi-Thal haben heftige diesem Augenblick dürfte, wenngleich die Auf­ Regen- und Hagelstürme die Saalen beschä­ regung gegen die „Uttramonlanen" allgemein digt. In Texas dagegen droht eine Mtßerndte ist, dte Ruhe überall wieder hergestellt sein. wegen Mangels an Regen. T ü r k e i K o n s t a n r i n o p e l , 2 9 . M a i . ( O s t s . - Z . ) Bekanntmachungen. Am 27. Mai Abends wurde in Konstantino- pel eine leichte Erderschülteruag verspürt. Von Einem Wohl«dl»n Rache d»r Kaiser­ lichen Stadt Pernau werden hiermit und Kraft A s i e n . dieses öffentlichen ProclamS alle diejenigen, (N. Pr. Z.) Vom Kanlonfiusse halte man welche tn Hongkong Nachrichten bis zum 22. April. Es war nichts von Belang vorgefallen. Das 1) an daS, in der hiesigen Vorstadt im Dampfschiff „Charles Fordes" hatte die Ein­ 3. Quartal sub No. 469 belegene, von dem buchten deS FlusseS öO bis 6t) MileS weit rc- Podrätschik Jacow Timofejew Porochow an cognoScirl, ohne Widerstand zu finden. In die verwiltwele Frau Julie Hebenstreit geb. Kanton soll große Unzufriedenheit herrschen Lange verkauft« hölzerne Wohnhaus cum und Ach wegen seiner Unfähigkeit, energische Ansprüche haben oder wider Maßregeln gegen die Engländer zu ergreifen, dte geschehene EigenlhumSübertragung zu spre­ scharf getadelt werden. Die bis zum 18. chen gesonnen setn sollten, und April reichenden Berichte aus Fu-tschan lau­ 2) wider das offen hierselbst eingelieferte ten sehr unbefriedigend. Die Rebellen gewan­ Testament der Soldarenwittwe Jewdvkia Saß- nen in den angränzenden Bezirken die Ober­ nin, früher verehelichle Borissow auch Bal- hand und große Summen Geldes, welche zum zow genannt, prolestiren oder ihre Rechte als Ankauf von Thee in dem Bezirke von Kischan Erben wahrnehmen wollen, hiermit aufgefor­ und anderen waren abgesandt worden, hatten dert. solche ihre Ansprüche, Prot»stalion»n wieder zurückgebracht werden müssen. Man und RechtSwahrn»hmungen binnen einem Jahr giebt die erst» Thee-Crndle in Kischan verlo­ und sechs Wochen bei diesem Rache in gesetz­ ren, und eS läßt sich nickt sagen, wann wie­ lich vorgeschriebener Art zu exhibiren und tn der frischer Thee, außer dem in d»r nächsten Erweis zu stellen, widrigenfalls sie später nichr — 184 — weiter werden gehört werden, sondern ferner gericht wird hierdurch bekannt gewacht, daß ergehen wird, was Rechtens. am 14. Juni c. von 10 Uhr Vormittags ab Pernau, RathhauS, den 6. Juni 1857. verschiedene zum Nachlaß deS auf dem Gute Im Namen und von wegen des RaihS der Abja verstorbenen Fräuleins Christine von Stadt Pernau Kohlen gehörige Gegenstände, als Kleiber, Justiz-Bürgermeister Fr. Nambach. Wäsche, Tischzeug, etwas Silberzeug, einig« No. 144O. Schmtd, Secrr. 3 Schmucksachen und dergleichen mehr, in öffent­ licher Auktion gegen gleich baare Zahlung im Von Einem Wohledlen Rath« der Kaiser­ Lokal dieses Landgerichts werden versteigert lichen Stadt Pernau wird hiermit zur allge­ werden. Fellin, den 21. Mai 1867. meinen Kenntniß gebracht, daß der hiesigen Im Namen und von wegen Eines Kaiser­ Badeanstalt für warme und kalte Seebäder lichen Pernauschen Landgerichts ein Raum von 373 Faden längs dem Mee­ Landrichter C. v. SiverS. resstrande abgegrenzt worden, und daß Dieje­ No. 476. W. Borg, Secrr. 1 nigen. welche ohne Benutzung der aufgestellten Badehütten, den abgegrenzten Bezirk vom Donnerstag den 20. Juni, Nachmittags Strande auS oder aus Wagen zum Baden 4 Uhr. werden die Vorsteher deS Pernauschen benutzen wollen, sich dieserhald an die Dire­ Vereins zur Versorgung seiner Wittwen. Wai­ ktion der Badeanstalt zu wenden haben, indem sen und Alten, in der Wohnung deS Herrn daS Baden in diesem Bezirke. ohne von der Commerzienrath C. I. Schmidt, zur Be­ Direktion dazu berechtigt zu sein, verboten ist. sorgung der Geschäfte des Vereins versam­ Pernau, NathhauS, den 6. Juni 1867. melt sein. 2 Im Namen und von wegen deS Raths der Am 13. Juni d. I. (Donnerstag) Nach» Stadt Pernau mittags 2 Uhr, werden auf Verfügen Eines Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. Edlen VogteigerichtS im städtischen Lokale der No. 146O. Schmtd, Secrt. 3 Bürger - Gesellschaft Meublen . Fayence und Von Einem Edlen Vogteigerichre der Kai­ GlaS-Sachen, verschiedenes Kupfergeräihe, serlichen Stadt Pernau wird hierdurch bekannt zwei Wanduhren, Bettzeug u. s. w. gegen gemacht, daß in Folge Auftrags Eines Hoch- sofortige baare Bezahlung öffentlich versteigert edlen Raths vom 16. Mai c. snd No. werden. Pernau, den 6. Juni 1867. 1264, das zum Nachlaß des verstorbenen Kauf­ Ein auf der Bremerseite belegenes neues manns C. E. Rothschild! gehörige in der Wohnhaus mir Obst- und Gemüsegarten ist Vorstadt Dremerstire belegene, hölzerne Wohn­ auS freier Hand zu verkaufen. Näheres tn haus nebst Riege, Kalk- und Ziegelofen, Odst- der WochenblattS-Expedition. 3 und Gemüsegarten und sonstigen Apperttnen- rien öffentlich verkauft werden wird, und di» In der Rigaschen Vorstadt, unweit der Er- deSfallsigen Auöbolötermine auf den 17., 18. lerschen Mühle, im Hause ber Speicherauf- und 19. Juli d. I. der vierte und letzt« seherS - Wittwe Jürgens, ist ein Planwagen Termin aber, falls auf dessen Abhaltung über­ mit einem Pferde während der diesjährigen haupt angetragen werden sollte, aus den 20. Bade-Saison an Badende zu vermiethen. 3 Juli d. I. angesetzt worden ist. Kaufliebha­ Ein Planwagen mit zwei Pferden ist für der werden demnach eingeladen, tn den er­ Badegäste während der diesjährigen Bade- wähnten Terminen Vormittags 11 Uhr in Saison zu vermiethen. Näheres in ber Ex­ dt«sem Vogteigerichte sich einzufinden. Bot und pedition dieses Blattes. 2 Uederbot zu verlautbaren, und alsdann abzu­ warten , was wegen deS Zuschlages verfügt werden wird. Pernau, RathhauS, am 23. Vom 3l. Mai bis zum 7. Juni. Mai 1867. Obervogt R. Hehn. Cetsukte.. St. Elisabeth's.Kirche: Carl No. 156. A. Mors, Secrt. 1 Friedrich Lahn. HIroelamirte. St. Elisabeth's - Kirche: Von Einem Kaiserlichen Pernauschen Land­ Hans Braumann mit Anna Treff. Im Namen des Gen.»Gou>»ernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Lcnwr R. Jacoby. Sonnabend DnlSnvische Nachrichten. serlichen philanthropischen Gesellschaft; zur R i g a , 4 . Z u m . ( L i v l . G o u v . - Z e i t u n g . ) Vollziehung dieses Allerhöchsten Willens ist die nöthige Verfügung getroffen worden. Se. Majestät der Herr und Kaiser ha­ ben den Kreisdeputirren des Livländischen Gou­ Ausländische Nachrichten. vernements und Pernauschen Kreises Stael von Holstein den Sr. Stanislaus - Orden 2. D e u t s c h l a n d . H a n n o v e r , 1 1 . J u n i . ( N . P r . Z . ) Classe zu verleihen geruht. R i g a , 6 . Z u m . ( L i v l . G o u v . - Z e i t u n g . ) Z . K . H . d i e F r a u G r o ß f ü r s t i n K o n s t a n t i n Während des sechömonarlichen Urlaubs Sr. von Rußland har sich nach Bad Ems begeben. V e r l i n , 1 0 . Z u m . ( N . P r . Z . ) D i e Durch!. deS Herrn General - Gouverneurs ist das Amt eines Kriegs-GouverneurS von Riga Vermählung des Prinzen Friedrich Wilhelm dem Rigaschen Commandanren Generallieute­ K. H. mir der Princeß Royal von England nant Wrangell, übertragen worden. ist nunmehr, wie uns aus London gemeldet S t . P e t e r s b u r g , 3 0 . M a i . A m 2 7 . wird, definitiv auf den 18. Zanuar k. Z. Mai ist in der Hofskirche des Zarskosseloschen angesetzt worden. g r o ß e n P a l a i s d i e h . T a u f e S r . K a i s e r l . B e r l i n , 4 2 . J u n i . ( N . P r . Z . ) S e . H ö h . d e s G r o ß f ü r s t e n S s e r g i u s A l e x a n - Durchlaucht der Kaiserlich Russische General- drowitsch vollzogen worden in Gegenwart lieutenant, General-Adjutant Sr. Maj. des Ihrer Kaiserl. Hoheiten: des Thron­ Kaisers und General-Gouverneur von Liv- f o l g e r s C ä s a r e w i c s c h , d e r G r o ß f ü r s t e n A l e ­ land, Esthland und Kurland, Fürst JtaliiSki x a n d e r , W l a d i m i r u n d A l e x e i A l e - Graf Suworow-Rimnikski, ist nach Dresden x a n d r o w i t s c h , N i k o l a i u n d M i c h a e l abgereist. Ni k o l a j e w i t s c h , d e r G r o ß f ü r s t i n K a ­ B e r l i n , 1 4 . J u n i . D i e „ Z e i t " e n t ­ tharina Michail owna und Ihres Ge­ hält einen längeren Artikel über die Lösung mahls, Sr. Großherzogl. Hoheit des Herzogs der Neuenburger Frage, worin es heißt: „Der Georg von Mecklenburg-Srrelitz, sowie Ih­ Titel „„Fürst von Neuenbürg und Graf von r e r H o h e i t e n d e r P r i n z e n N i k o l a i , A l e ­ Valengin"" wird auch in Zukunft den Herr­ xander, Georg und Konstantin von schern der Preußischen Monarchie bleiben, Oldenburg. Abends waren die Residenz und wenn darüber gleich keine Bestimmung in den die Stadt Zarskoje-Sselo illuminirr. Vertrag aufgenommen worden ist. Es ge­ St. Petersburg, 31. Mai. Ihre schieht dies in Folge einer Entschließung un­ Kaiserl. Majestäten haben auf Anlaß seres Königs, welche ebenso wenig einer aus­ der Taufe Sr. Kaiserl. Höh. des Groß­ drücklichen Zustimmung von Seiren der übri­ fürsten Ssergius Alexandra witsch Al- gen Mächte bedarf, als sie durch den Wider­ lergnädigst geruht, dreitausend Rubel Silber spruch der Schweiz erschüttert werden konnte. zu bewilligen zur Vertheilung an Waisen, Es ist dies nur eine dauernde Erinnerung Dürftige und Kranke in Sr. Petersburg, an ein Besitz-Verhältniß, welches anderthalb nach dem Ermessen des ObercuratorS der Kai­ Jahrhunderte hindurch dem Lande zum Se­ — 186 — gen, den Herrschern zur Ehre bestand und S c h w e i z . jetzt durch freiwillige Entsagung gelöst wird." B e r n , 1 2 . J u n i . ( S t . - A , ) N a c h e i n e r S t u t t g a r t , 8 . Z u m . ( A . A . Z . ) Z Z . längeren Discussion har auch der Ständerath KK. HH. der Kronprinz und die Kronprin­ einstimmig den Pariser Vertrag ratificirr. zessin haben sich heute früh für die Dauer de6 A u s d e r S c h w e i z , 1 0 . J u n i . ( Z e i t . ) A u f e n t h a l t s Z h r e r M a j . d e r K a i s e r i n - Das Direktorium der Central-Bahn hat für Mutter von Rußland nach Wildbad bege­ die hinterlassenen Wittwen, Waisen und El­ ben. Durch Stuttgart und Cannstatt kamen tern der Verunglückten Unterstützungen be­ in den letzten Tagen viele vornehme Russische stimmt; für die erstem 1000 Fr., für die Familien, die sich größtenrheils nach Wildbad Kinder unter 16 Jahren Pensionen in halb­ begeben, und dorr über den Aufenthalt der jährlichen Raten, außerdem je 100 Fr. in eine Kaiserlich-Russischen Herrschaften bleiben wer­ Ersparnißkasse; für Letztere ein für allemal den. 300 Fr. Vorbehalten ist, ob und in wiefern D r e s d e n , 1 1 . Z u m . ( N . P r . Z . ) Z Z . irgend Jemand, namentlich der Bauunterneh­ MM. der König und die Königin von Preu­ mer des Tunnels, zu ganzer oder theilweiser ßen sind gestern Nachmittag halb 6 Uhr nach Rückvergütung dieser Unterstützungen angehal­ Teplitz abgereist. ten werden könne. O e s t e r r e i c h . F r a n k r e i c h . P a r i s , 1 4 . J u n i . ( T e l . B u r . ) D e r W i e n , 1 3 . Z u m . ( N . P r . Z . ) S e . heurige „Moniteur" enthält einen Correspon- Maj der König von Preußen sind am 13. denz-Arrikel aus Jassy, in welchem neue Aus­ d. M. Abends 11 Uhr in Marienbad einge­ schreitungen des Kaimakams Fürsten Vogori- troffen. deS besprochen werden. Z t a l t e n. Der Graf von Chambord har seinen Pro­ B o l o g n a, 1 0 . Z u m . ( N . P r . Z . ) D e r zeß gegen die Domains gewonnen. Papst ist gestern hier eingetroffen, und man B e l g i e n . hat demselben den glänzendsten Empfang be­ reiter. Die Menschenmenge war sehr groß. B r ü s s e l , 9 . J u n i . ( F r . P . - Z . ) D a s Diesen Morgen hat der Papst das Bild der Ministerium bleibt, darin kommen nnnmehr Zungfrau des Berges Della Guardia gekrönt alle aus gurer Quelle stammenden Nachrich­ten überein; da diese Lösung der StaatsweiS- und dann eine Anrede an daS Volk gehalten. heit König Leopold's als die passendste erschie­ Die Zahl der Fremden, die sich hier eingefun­ nen ist, um aus der gefährlichen Krise zu den harren, schätzt man auf mehr als 60,000. kommen, so wird sich das Land schweigend sei­ G e n u a , 7 . Z u m ' . ( A . A . Z . ) W a h r e n d nem Entschluß unterwerfen. Dem Ausspruche in Turin ziemlich empfindliche Kälte herrscht, der öffentlichen Meinung soll dadurch Rech­ haben wir hier drückende Hitze, und man nung gerragen werden, daß das Wohlthätig- spricht von mehreren im Spital vorgekomme­ keirsgesetz in dieser Session nicht wieder zum nen Typhusfällen. Vorschein kommen wird. L i v o r n o , 8 . Z u m . ( S t . - A . ) G e s t e r n B r ü s s e l , 1 2 . Z u n i . ( K . Z . ) D i e G e ­ gegen 6 Uhr fing in der Arena, welche in meinde von Zemmappes wird an den von ihr der Nähe der Wasserleitung liegt, während zu leistenden Ersatzkosten für die während der der Vorstellung ein Dekorationsstück zufällig dorrigen Cmeure verursachten Schäden schwer Feuer. Die Zuschauer ließen sich bei diesem zu tragen haben. Der Verlust, den das Klo­ Anblick von einem panischen Schrecken hin­ ster an zerstörtem Mobiliar erlitten, beläuft sich reißen , ergriffen die Flucht und stürzten sich auf 16,000 Fr. und die am Gebäude selbst sogar aus den Logen herab. Zn der bei sol­ angerichteten Verheerungen auf 10,000 Fr. chen Vorfällen unvermeidlichen Verwirrung har P o r t u g a l . man, so viel bis jetzt bekannt worden, 43 Man schreibt der „Pr. C." unterm 26. Todte und 34 Verwundete zu beklagen. Der v. M. ans Lissabon: „Wie in mehreren Spa­ Brand beschränkte sich auf die Bühne, wäh­ nischen Distrikten, so hat es auch in einigen rend die Arena von den Flammen verschont Gegenden Portugals neuerdings Brodkrawalle blieb. Zu dem beklagenswerthen Unglücke har gegeben. So namentlich in Chaves und Bra- sich übrigens kein Uebelstand anderer Arr gesellt. gqnza, wie überhaupt im Minho-Thale und — 187 — in der Provinz Tras os MonteS. Diese be­ und Aehnliches gilt von anderen Staaren. klagenswerten Vorfalle werden durch wirkli­ Gorr gebe, daß es wärmer wird. Das Volk chen Nothstand herbeigeführt. glaubt, der Komet habe Einfluß auf die Wit­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . terung, und eS giebr Viele, die an das her­ L o n d o n , 4 . J u n i . ( A . A . Z . ) I n d e n annahende Ende der Welt glauben. Manufactur-Districten wird der Druck immer (Sr.-A.) Aus Washington, 29. Mai, allgemeiner. Die Baumwollenfabrikanten in wird gemeldet: ,,Der Kriegs-Secretair und Manchester und den umliegenden Städten las­ General Scott sind seit einigen Tagen eifrig sen nur noch vier Tage in der Woche arbei­ mir den Vorbereitungen zur Absenkung einer ten. Seitdem ist die „Kurzezeitbewegung" starken Streitmacht nach Utah, welche vom nun auch in die Wollendistricre eingedrungen. General Harney befehligt werden soll, be­ Die Mehrzahl der Spinner und Weber zu schäftigt. Die Regierung har noch immer Nochdale, dem Hauprsitz der Flanellmanufac- keinen Gouverneur für Utah ernannt. Laut tur, hat sich gegenseitig verpflichtet, den Mo­ Berichten von dort hat die unter den Mor­ nat Juni hindurch höchstens vierzig Stunden monen ausgebrochene Spaltung einen furcht­ per Woche zu arbeiten. — Wie nichr anders baren Charakter angenommen. Brigham Voung zu erwarten war, sind viele Fabrikanten nicht harre das ,,Tabernakel" verlassen und sich in im Stande, sich bei dem hohen Zinsfuß und seinem Hause eingeschlossen, wo seine Freunde der Geschäftsstockung aufrecht zu erhalten. bei Tag und Nachr eine Schutzwache bilde­ Aus Manchester hörten wir neulich von meh­ ten. Er fürchtete sich davor, sich öffentlich reren Bankerotten, die ausschließlich durch die zu zeigen. Zeitumstände hervorgerufen wurden; und ge­ N e w y o r k , 3 0 . M a i ( S t . - A . ) D i e stern langte die Nachricht hier an, daß eines Nachricht von der Uebergabe Walker's ward der angesehendsten Häuser, die Firma M'Jn- vorgestern durch den Dampfer „Illinois" hier­ rosh und Comp., ihre Zahlungen eingestellt har. her gebracht. Alles verloren gebend, ergab L o n d o n , 1 1 . J u n i . ( Z e i t . D i e N a c h ­ er sich am 1. Mai dem Capitain Davis, Be­ richt von der Capitulation Walker's in RivaS fehlshaber der Kriegsschaluppe ,,St. Mary." (s. Amerika) bestätigt sich. Derselbe ist bereits Hundert Freudenschüsse verkündeten am 7. am 27. Mai wohlbehalten in New-Orleans Mai den Bewohnern von San Jose, daß es angekommen, wo er von einer bedeutenden mir dem Freibeuter-Unternehmen zu Ende sei. Menschenmenge mir großer Auszeichnung em­ General Mora ward mir seiner Abtheilung pfangen wurde. des verbündeten Heeres am 13. Mai in San Zwei Morgenblärrer, „Times" und „Ad- Jose erwartet. Walker selbst und ein Theil verriser" , bringen heute den Wortlaut des seiner Offiziere wurden von der erwähnten Englisch-Persischen Friedensvertrages, der be­ Amerikanischen Kriegsschaluppe „St. Mary", kanntlich am 2. Mai in Bagdad gegenseitig ein anderer Theil der Freibeuter von dem ratificirr worden ist. Dampfer „Panama" nach der gleichnamigen L o n d o n , 1 3 . J u n i . ( T e l . B u r . ) E i n e Stadt gebracht. Laut den Bedingungen der hier eingetroffene Nachricht aus Lissabon, vom Capirularlon war es ihnen gestattet worden, 9. d. meldet, daß der König von Portugal Rivas zu verlassen, ohne ihr Seirengewehr den Corres seine bevorstehende Verlobung be­ abzugeben, und die Mannschaften sollten auf hufs Verarhung einer Aussteuer anzeigen ließ. Kosten der Costarikaner nach ihrer Heimarh Der Name der Braut wurde verschwiegen, zurückbefördert werden. doch glaubt man mir Wahrscheinlichkeit. daß lieber das mit jedem Tage schwieriger sich es die zweite Tochter des Herzogs Maximi­ gestaltende Verhältniß, da die im Territorium lian von Bayern ist. Utah angesiedelten Mormonen sich auf das A m e r i k a . ihnen von der Verfassung gesicherte Recht der W a s h i n g t o n , 1 8 . M a i . ( A . A . Z . ) Selbstregierung berufen, äußert sich die New- Wir haben hier ein sonderbares Jahr. Im yorker „Neue Zeit" folgendermaßen: „Streng Norden und Westen der Union ist noch im­ genommen, steht der Unterdrückung der Viel­ mer kein Frühling und noch kein grüner Baum. weiberei und Priesterherrschasc in Utah kein Man fürchtet ein allgemeines Mißjahr. Vieh staatsrechtliches Hinderniß entgegen. Der Con- und Menschen sterben in Michigan Hungers, flict zwischen den Mormonen und Bnndesbe- — 188 — Hörden ist schon jetzt bis zur offenen Rebellion folgung übernehmen wird, und daß, statt gediehen, obschon Brigham Aoung noch selbst Hunderte, Tausend» Leben und Eigenthum wohlbestallter Gouverneur deS Gebietes ist, verlieren werden. Die Mormonen werden und Niemand begreift diese Sachlage besser, nichr nachgeben wollen, die BundeS-Regterung als dte Führer dieses merkwürdigen Volkes. wird nicht nachgeben können, und wer aus Sie haben das Ziel vorhergesehen, zu dem dem blutigen Confiicre als Sieger hervorgehen die feige Politik des Präsidenten Fillmore und wird, ist nichr schwer zu errarhen. Nicht tn Pierce führen mußke, und sind wohl vorberei­ Kansas, wie Herr Walker glaubte, sondern tet auf den Kampf, der binnen kurzer Zeit in Utah soll die Union gerettet und ein blu­ im Becken des großen Salzsee'S entbrennen tiger Bürgerkrieg verhütet werden. Mögt wird. Sie zählen in Utah allein hunderttau­ Herr Buchanan einen Mann zum Gouverneur send fanarische Anhänger, die jeden Augen­ wählen, der dieser Aufgabe gewachsen ist." blick bereir sind, für ihren Glauben und ihre Institutionen das Leben zu opfern; die zwei- N e u e s t e P o s t . hunderttausend Mormonen, die in allen Staa­ S r . P e t e r s b u r g . D i e D i r e k t i o n d e r ten und Gebieten der Union zerstreut leben, Russischen Gesellschaft für Dampfschifffahrt bilden eine furchtbare Reserve, und daS Ter­ und Handel bringt zu allgemeiner Kenntniß, rain von Utah ist einer Verteidigung gegen daß aus Odessa eine telegraphische Nachricht jeden feindlichen Einfall äußerst günstig. Die eingegangen ist , laut welcher am 21. Mai ganze männliche Bevölkerung deS Gebietes die Dampfschiffe der Gesellschaft di« Verbin­ wird seit langer Zeit militairisch geübt, und dungen mit Konstantinopel, der Krim, Ro- jedes männliche Mitglied der Kirche von zwölf stow, Nikolajew und Chersson glücklich eröff­ bis achtzehn Jahren hat mindestens eine Schieß? net haben. Die Dampfschiffe gingen mit be­ und Hiebwaffe mit der nüthigen Munition tn trächtlicher Ladung und mtr Passagieren ab. steter Bereitschaft zu halten. Dte Politik, — In Kurzem werden auch die Verbindun­ welche Uoung den tn und um Utah wohnen­ gen mit Galacz und den Häsen des Asowschen den Jnbtanerstämmen gegenüber befolgte, war Me«reS «röffnet werden. ferner schlau darauf berechnet, daß die Letzte­ D ä n e m a r k re«, tm Falle eines Krieges zwischen den Mor­ K o p e n H a g e n, 1 4 . J u n i . ( H . C . ) D e r monen und der Bundesregierung stets auf Komet har vorgestern hier große Bewegung seiner Seite stehen werden, und dt« Zahl der veranlaßt. Bei dem runden Thurm, wo ein mormoaenfreundlichen Indianer, der ..Streit« Spaßvogel ein Placat angeschlagen hatte, baß äxre des Herrn in der Hand seiner Heiligen", der Komek eingetretener Umstände halber am wie sie im goldenen Buche genannt werden, 13. d. am Auftreten verhindert sei, hatten sich wird auf beinahe dreihunderttausend geschätzt. Massen Menschen versammelt. Um Mitter­ Wenn wir auch annehmen, daß dte meisten nacht hatten sich viele Personen in'S Freie be­ dieser Angaben übertrieben sind, so läßt sich geben, um nicht unrer den einstürzenden Häu­ doch nicht leugnen, daß die Mormonen schon sern umzukommen, und selbst in der gebildeten jetzt dem Angriffe einer zahlreichen Armee Mittelklasse hatten sich viele Familien versam­ gewachsen sind, und je länger die Administra­ melt, um wenigstens zusammen zu sterben! tion zögert. thre Oberherrschaft über Utah D e u t s c h l a n d . geltend zu machen, desto schwerer wird ihr dte E m s , 1 2 . J u n i . ( F r . P . - Z ) H e u t e Unterjochung der widerspenstigen Heiligen fal­ Abend i s t I h r e K . H . d i e G r o ß f ü r s t i n K o o - len. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen stantin mit 11 zweispännigen und 2 vier­ läßt stch nicht absehen, wie einer Wiederho­ spännigen. theils Personen- und theilS Pack­ lung der Austritte. die zur Vertreibung der wagen hier angekommen und im Herzoglichen Mormonen auS Illinois und Missouri führ­ Hause Panorama abgestiegen. Die Kurmusik ten, vorzubeugen ist. Die Gräuel, welche vor brachte Ihrer Kaiserl. Höh. von 7 bis zwanzig Jahren dort verübt wurden, werden 8 Uhr ein Ständchen. sich in Urah in größerem Maßstade wiederho­ E i s e n a c h . 1 3 . J u n i . ( S t . » A . ) I n d e r len; der einzige Unterschied wird der sein, daß, gestrigen und heutigen Sitzung ber Deutschen starr des „Mobs der Regulatoren", ein Thetl evangelischen Kirchen - Conferenz wurde über der BundeS'Armee das blutige Werk der Ver­ die Frage der Kirchenzuchr verhandelt. Dt« — 189 — Confereaz beschloß. ohne tn ein« detaillirte geben. so daß die Behörden genöthigt warin, Disculsion der Sache einzutreten, den anfra­ aus Lemberg Mililair zu requiriren, welches genden Kirchenregimentern dte gehaltenen Re­ dem kommunistisch»» Taumel bald ein End» ferate zur Benutzung zu übergeben. Der von macht». Die Rädelsführ»r sind den Gerichten einer einzigen Seile gestellte und näher aus­ zur StrafamtShandlung übergeb»n worden. geführte Antrag, die Kirchenzucht überhaupt, F i u m e , 1 0 . J u n i . ( Z e i t . ) H e u t » A b e n d als unausführbar und zum Verderben der um 6 Uhr 26 Minuten wurde hier abermal« Kirche führend, zu verwerfen, wurde abgelehnt, eine leichte Erderschütterung verspürt. vielmehr ausdrücklich bezeugt, daß dte Confe- I t a l i e n . renj aus der Uederzeugung von der Bedeut­ T u r i n , 9 . J u n i . ( H . C . ) D i » P r o - samkeit und Unveräußerlichkett kirchlicher DiS- c«sse wegen protestantischer P?opaganda meh- ctpltn dem Princip nach verharre, dagegen r»n sich in unserm Lande. Vor einigen Ta­ »ine klare Sonderung solcher DiSctplin von gen wurden zu Alessandria drei Individuen einer polizeilich»» Sttrenzuchc als »ine uner­ wegen eines solchen Vergehens zu fünf Tagen läßliche Notwendigkeit erkenn» und die B»- Gefängniß und 200 Fr. Geldbuße, dem Ma­ lebung derselben nicht sowohl von äußeren Re­ ximum des gesetzlichen Strafmaßes. v»rur- gelungen . als von dem Wachsen christlicher theilt. Diese Sentenz machte einigen Ein­ Erkenntniß und christlichen GtM«iasinnS tn den druck. weil selbst der FiSkal-Advocar «ine viel Gemeinden erwarte. wildere Behandlung angetragen hatte, und F r a n k f u r t a . M . , 1 6 . J u n i . ( K a f f . Z . ) überhaupt die angeschuldigten Thalsachen nicht Mir etnem Male scheint »s am hi»sigen Platze gehörig erwiesen schienen. Wiedtr ungewöhnlich lebhaft werden zu wollen. Man spricht von neuen politischen V»rhaf- Nachdem heute früh die ttlegraphische Nach­ tungtn in Florenz. Die Russische Flottill«, richt von dem ablehnenden Bescheide auf dte dte auf der Rhede von Villafranca lag, har Noten der beiden Deutschen Großmächte auS nun die Heimfahrt nach Rußland angetreten. Kopenhagen hier eingetroffen war, hat der F l o r e n z , 1 3 . J u n i . ( S r . - A . ) L a u t Französische Gesandt« beim Deutschen Bunde, Angabe deS „Monitor« ToScano" wurden bei Graf von Montessuy, unsere Stadt verlassen dem Brande des Theaters von Livorno 83 und sich nach Paris begeben, wte man ver- Personen verletzt uud 62 g»tödt»t. muthek, um dort Instructionen einzuholen für AuS Florenz ist die telegraphische Meldung dte jetzt unvermeidlich gewordene Verhandlung eingegangen, daß die Schwester Sr. K. H. des Dänisch-Deutschen Zerwürfnisses tm Gre­ d»S GroßherzogS von ToScana, Erzherzogin mium der BundeS-V»rsammlung. Marie Louis« (geb. 1798), am 16. d. M. L u d w i g s b ü r g , 1 6 . J u n i . ( N . P r . Z . ) daselbst verstorben ist. G»n»ral Todleden ist heut» hier angekommen. M a r s e i l l e , 1 3 . J u n i . ( H . C . ) D e m O e s t e r r e i c h . Feldmarscball Radetzky sind tn Verona die W i e n » 1 4 . J u n i . ( Z » t t . ) D e r l e t z t e Sterbe-Sacramente gereicht worden. Klausendurger „Magyar Futar" bringt eine S c h w e i z . kurze Skizze über »ine Petition, welche der B e r n , 1 3 . J u n t . ( S t . - A . ) O r . K e r n Ungarische Adel deS Großwardeiner Verwal- rttst heut« nach Parts, um daselbst im Auf­ »ungSgebieteS dem Kaiser überreicht hak. In trag« d»S BundeSrathes die Ratification des der Petition wird S». Majestät g»b»ten. sich Neuenburger Vertrags zu vollziehen. zum König von Ungarn krönen zu lassen, »ine F r a n k r e i c h . zeitgemäß» Constitution einzuführen, dte In­ P a r i s , 1 2 . J u n i . ( O s t s e e - Z t g . ) V o n tegrität Ungarns wieder herzustellen und daS dem Augenblick an, da England von der Ver- Land durch Ungarn verwalken zu lassen. zichtleistung Frankreichs auf die Vereinigung AuS Galizien verlautet, daß in den letzten der Donaufürstenkhümtr üb»rzeugt war, lag Tagen sich Spuren von Unruhen unter der eS auch in seinem Interesse, in den unterge­ Landbevölkerung gezeigt haben. Die Bauern ordneten Dingen, daS heißt in den Einzela- in ihrem Aberglauben an den bevorstehenden heiten, Nachgiebigkeit zu zeigen. Die Sachen Weltuntergang begannen, sich verschiedenen stehen j-tzt, um sich kurz zu fassen, so: von Excessen und Eingriffen in das Eigenthum der Union ist keine Rede mehr, sie ist außer dritter Personen tn gewaltthäliger Weise hinzu­ CourS, aber Oesterreich und die Pforte wol­ — 190 — len nur ein Minimum der administrativen gen der neulichen Unruhen in Brüssel in An- Verknüpfung, Frankreich will »in Maximum. klagezustand versetzten Personen wird in der Eine Verständigung hierüber, das wird hinfür nächsten Woche vor dem hiesigen Zuchtpolizei- der Gegenstand der diplomatischen Unterhand­ gerichte erscheinen. Daö Collegium lehnte es lungen sein. ab, sich als Civllparrei zu constituiren, um Der 43. Juni, an den sich so viele Be­ gegen die Urheber der Unruhen vom 28. und fürchtungen knüpften, ließ sich hier wenigstens 29. Mai zu verfahren. indem er sich vorbe­ zum Entzücken an, da er uns, anstatt des hielt, gegen die etwa verurtheilten Personen trüben WetterS, das seit einigen Tagen über eine Civilklage anhängig zu machen. uns waltete , einen heitern und wolkenlosen N i e d e r l a n d e . Himmel gebracht hat. Es dachte auch Nie­ H a a g , 1 4 . J u n i . ( Z e i t . ) D i , H o l l ä n - mand hier an den Untergang der Welr; man bischen Gerichtshöfe haben auch das Princip ging sorglos seinen Geschäften nach und be­ anerkannt, daß eine Eisenbahn - Gesellschaft kümmerte sich sonst noch höchstens um die civilis! für Unfälle verantwortlich ist, selbst Wahlen. In den Departements scheint man wenn dieselben nicht durch die Fahrlässigkeit freilich hier und dort etwas besorgter gewe­ des Perlonals herbeigeführt würden. sen zu sein. G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . P a r i s , 4 4 . J u n i . ( A . A . Z ) D e r K ö ­ London, 46. Juni. (Sr.»A.) Die Taufe nig von Preußen hat an den Kaiser Napoleon der jüngsten Tochter Ihrer Majestät der Kö­ »inen eigenhändigen Brief gerichtet, um ihm nigin Victoria fand heute Nachmittags in der für die Weise zu danken, wie die Neuenbur- Privar-Lapelle von Buckingham-Palace statt. ger Angelegenheit durch seine Mitwirkung und Die Feierlichkeit ward durch den von dem Bi­ seinen Einfluß beendet ist. schof von London, dem Bischof von Ehester WaS unsere innere Politik anbelangt, so und dem Dcchanten von Windsor assistirren wird die Wahlfrage immer interessanter, je Erzbischof von Canterbury vollzogen. Die mehr sich der EnlscheidunqSrermin nähert. kleine Prinzessin erhielt in der Taufe die Na­ Die Liste der NegierungS - Eandidaten findet men Veatrice Mary Victoria. Anwesend wa­ in Paris selbst bei Solchen, von denen man ren außer Ihrer Moj,»iär und der Königlichen es weniger erwartet hätte, immer mehr An­ Familie der Prinz Friedrich Wilhelm von klang , denn in Folge des Zwiespalts in der Preußen, der Erzherzog Ferdinand Max, der demokratischen Partei entschließen sich viele Prinz Eduard von Sochsen-Weimar, die Her­ bis jetzt Unschlüssige, für die NegierungS-Can- zogin von Southecland und die Herzogin von didaten zu stimmen. Die Oppositionsblätter Atholl. Heute Adend findet aus Anlaß des gerathen einander täglich mehr in die Haare, Festes ein glänzendes Bankett in Buckingham- und äußern sich über Personen und Sache Palace statt. auf «ine Weise, die beim Publicum kein Ge­ T ü r k e i fallen findet. K o n s t a n t invpel, 5. Juni. (Zeit.) P a r i s , 4 Z . J u n i . ( Z e i t . ) D i e E r n d t e - Vorigen Montag fand hier die Eröffnung und AuSsichten in Frankreich werden andauernd feierliche Einweihung des unter Preußischem als höchst günstig bezeichnet. Fast überall ist Schutze errichteten SchulgebäubeS für die Pro­ man von den besten Hoffnungen ersüllt. WaS testanten der hiesigen Deutschen Colonie statt. den Wein betrifft, so erwartet man in diesem Dem unermüdlichen Zusammenwirken de« Kö­ Jahre eine außerordentlich reiche Erndte. Die nigs voo Preußen mit seinem Volke und den Winzer fangen schon an, nach Fässern zu su­ Mitgliedern der protestantischen Gemeinde zu chen, deren Preis in zwei Monaten sich fast Konstantinopel ist es gelungen, dies schön» verdoppelt hat. und durchgängig zweckmäßige Schulgebäud» P a r i s , 1 6 . J u n i . ( S t . - A . ) I m M i ­ trotz aller Hindernisse herzustellen. nisterium des Auswärtigen wurde diesen Nach­ A m e r i k a . mittag 2 Uhr eine Conferenz-Sitzung gehalten, N e w y o r k , 3 0 . M a i . ( O s t s e e - Z t g . ) A m in welcher die Ratificationen des Neuenbur- 27. d. ist Walker an Bord des Dampfers ger Vertrages ausgewechselt wurden. „Empire City" in New-OrleanS angekommen. B e l g i e n . Eine Depesche von dorr meldet: „General B r ü s s e l , 4 5 . J u n i . E i n T h e i l d e r w e ­ Walker sah sich zur Capitularion genölhigt. — 191 — weil Capicain Davis die Absicht kund gegeben wohnerschaft, auch der Präsident der orienta­ hatte, den Schooner ..Granada" wegzuneh- lischen Republik und die Minister, haben sich wen, in welchem sich Walker'S Reserve be­ auf daS Land geflüchtet. Buenos-AyreS und fand. General Walker ward von dem Com- die Argentinischen Flußhäfen haben Quaran- modore der Vereinigten Staaten zu Panama taine.Maßregeln gegen vnsern Platz ergriffen. in strenger Haft geHallen trotz der Bedingun­ Dennoch steht zu befürchten, daß die Krank­ gen der Capikulation, welche ihm und seinen heit auch die übrigen Städte am Plata heim­ Offizieren die Freiheit gaben, so wie daö Recht suchen und in dieser Gegend eine Stockung ihr Seitengewehr zu behalten." — Eine zweite alles Verkehrs und aller Geschäfte hervorrufen Depesche aus New-Orleans vom 28. Mai wird, die auch in Europa gespürt werden dürfte. berichtet: „General Walker's Freunde behaup­ ten zuversichtlich, er werde in 30—60 Tagen, reichlich mit Mannschaften und Mitteln ver­ Wekanntmachungen. sehen noch Nicaragua zurückkehren. Er und Von Einem Wohledlen Rache der Kaiser­ sein Srab leisteten heute Abends einer Einla­ lichen Stadt Pernau wird hiermit zur allge­ dung nach Spalding'ö Amphitheater Folge. meinen Kenntniß gebracht, daß der hiesigen Das HauS war gedrängt voll, und als Ge. Badeanstalt für warme und kalte Seebäder neral Walker erschien, erhoben sich alle An. ein Raum von 378 Faden längs dem Mee­ wesenden und jubelten ihm auf's Begeistertste resstrande abgegrenzt worden, und daß Dieje­ entgegen, während die Musikcorps National- nigen. welche ohne Benutzung der aufgestellten Melodieen anst>mmcen. Morgen Abend wird Badehülten, den abgegrenzten Bezirk vom General Walk«r eine Ansprache an ein öffent­ Strand« auS oder auS Wagen zum Baden liches Meeting Hairen, welches auf „neutralem benutzen wollen, sich dieserhald an die Dire­ Boden" startfinden soll." ktion der Badeanstalt zu wenden haben, indem N e w y o r k , 2 . J u n i . ( S t . - A . ) U n t e r das Baden in diesem Bezirke, ohne von der den Mormonen in der westlichen Einöde Nord­ Direktion dazu berechtigt zu sein, verboten ist. amerika'« ging es bunt her. Ihr geistliches Pernau, RarhhauS. den 6. Juni 4857. und weltliches Oberhaupt, Drigham Uoung, Im Namen und von wegen des Raths der verjagte alle „Heiden", wie ohne Unterschied Stadt Pernau olle Nicht-Mormonen von dieser kommunisti­ Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. schen Hirn- und herzverbrannten Gemeinschaft No. 1460. Schmid. Secrt. 2 genannt werden. Einige der von den Verei­ Diejenigen Herren Landmesser, welche di« nigten Staaten dem Mormonen.Territorium Messung des 21 Haken großen Pernauschen gegebenen Ober-B^amren. mit Familie, so wie Stadtpatrimonial - Gutes Sauck dergestalt eine Menge Auswanderer, halten eiligst daS übernehmen wollen, daß ihnen die volle Zah­ Mormonische Gebier verlassen. lung erst nach vollständig beendigter Arbeit In Costarica fanden große Freudenbezeu- geleistet wird, werden hierdurch aufgefordert, gungen über die Befreiung des Landes vom sich bis zum 8. Juli d. I. entweder persön­ Joch der Walterschen Aankee-Flibustier statt. lich oder in versiegelten Offerten bei diesem Präsident Mora hatte eine Proclamation er­ Collegio zu melden. Pernau, Cassa-Collegium, lassen , die das Ende deS Krieges ankündigt den 22. Mai 18S7. und zur Eintracht in der Zukunft ermahnt. Oberkassenherr Fr. Rambach. Aeltermann A. D. Marfching. M o n t e v i d e o , 2 2 . A p r i l . ( N . P r . Z . ) Ein Uebel, welches den Plara bisher ganz Aeltermann Heinrich Knoch. No. 190. G. Lehberr, Notr. 1 verschonte, das g'lde Fieber, ist plötzlich in der verheerendsten Weise über unsere Stadt Donnerstag den 20. Juni, Nachmittags hereingebrochen. Es hat sich mir SturmeS- 4 Uhr. werden die Vorsteher d,S Pernauschen schnelle über alle Theile der Stadt verbreitet Vereins zur Versorgung feiner Wittwen. Wai­ und großen Schrecken erregt. Die Straßen sen und Alten, in der Wohnung des Herrn sind verödet, Läden und Wirthshäuser ge­ Commerzienralh C. I. Schmidt, zur Be­ schlossen. Die Hospitäler sind überfüllt; ganze sorgung der Geschäfte des Vereins versam­ Häuser stehen leer; ein großer Theil der Ein­ melt sein. 1 — <92 - Neues Gtaökissement von kliMv Mt ch Vvmp. ill iiU.i. MINKI'«»-Lager in Galanterie-, Manufae- tur- nnd Mode-Waaren. 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Anna Helene Kakowitz. — Ernst Valentin 23) D e n 1. Juni: Schiff Ciro. Capr. KnoSpe u. Maria Lawrentjewa Bondarenko. Im Namen deo Gen.'Goul'xrnements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Ccnsor R. Jacoby. Jollen teilnehmenden Bekannten und Freunden zeigen wir an, daß am 18 Juni, präcise um 6 Uhr Nachmittags, die Hülle unserer verewigten Mut ter, Caroline Mater, zu Grabe geleitet werden wird. Pernau, den 14. Juni 18S7. Die Kinder der Verewigten. Pernau sches Wochenblatt. Soniiadend InlMViseye vssschrichten. erlaubt werden soll (was bisher verboten), von der lutherischen Staatskirche zu anderen aner­ S t . P e t e r s b u r g , 8 . J u n i . S e i n e kannten christlichen Religion« - Bekenntnissen Maj. der Kaiser haben Allerhöchst geruht nach vollendetem 18. Jahre überzutreten; fer­ zu befehlen: die Geburt Sr. Kaiserl. Hoheit ner über Abschaffung der Landesverweisung als d e s G r o ß f ü r s t e n S s e r g i i A l e x a n d r o - Criminalstrafe und über den Eintritt der weibli­ witsch am 29. April und dessen NamenS- chen Mündigkeit mit vollendetem 26. Jahre. fest am S. Juli zu feiern. Se. Maj. derKaiser haben, nach Durch­ D e u t s c h l a n d . sicht der verschiedenen im ReichSrathe vorge­ H a m b u r g , 1 7 . J u n i . ( Z e i t . ) D i e A r ­ kommenen Meinungen über die Frist zum Auf­ beitsniederlegungen, welche vor Kurzem bei ein­ enthalt Russischer Unterthanen im Auslände, zelnen Gewerken durch Süddeurschland die Allerhöchst zu befehlen geruht, in Stelle der Runde machten, scheinen sich jetzt auch auf die betreffenden Artikel des Gesetz-Codex zu ver­ hiesige Gegend zu erstrecken. Den Anfang damit ordnen: 1) Die Frist erlaubten Aufenthalts haben in diesen Tagen laut Mittheilung der aller Russischen Unterthanen im Auslande mit „Wes. Z.", die auf den hiesigen Zimmerplä­ dem gesetzlichen Passe wird auf fünf Jahre tzen beschäftigten Säger gemacht, welche, ob­ festgesetzt, und 2) in fremde Lander beurlaubte gleich einzelne von ihnen bis zu 18 und 20 Personen, wenn sie nötigenfalls über die in Mark wöchentlich verdienen, sämmtlich ihre ihren Pässen verzeichnete Frist in denselben Arbeit eingestellt haben, um auf diese Weise verbleiben sollten, haben sich mit Gesuchen um einen höheren Lohn zu erzielen. Aufschub an diejenigen obern und localen Gou- B e r l i n , 2 0 . J u n i . A m t l i c h e r M i t t h e i l u n g vernementS-ChefS zu wenden, von welchen sie zufolge hat die Königlich Dänische Regierung die Pässe zur Abreise in'S Ausland erhielten, nunmehr daS bisherige Provisorium für die wobei sie diesen Gesuchen die gesetzlichen Blan- Schifffahrc durch den Sund gänzlich aufge­ quer-Gebühren für die ganze Zeit des erbetenen hoben. Aufschubs beilegen. Die Genehmigung dieser T i l s i t , 1 8 . J u n i . ( Z e i t . ) A m 1 6 . d . Gesuche ist dem Ermessen der oberen und lo­ M. ist es endlich gelungen, in Memel in der calen GouvernementS-Chefs anheimgestellr. Person eines Juden Rubin Levin auS Garsden (Sen.-Zrg.) den Verbreiter falscher Russischer Goldmünzen NuslSadische Nachrichten. bei der Ausgabe eines halben JmperialS fest­zunehmen. S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . L u d w i g s b u r g , 1 8 . J u n i . ( A . A . Z . ) S t o c k h o l m , 1 7 . J u n i . ( N . P r . Z . ) Gestern wurde dem gegenwärtig hier weilen­ Die Gesundheit des Königs ist noch immer den General von Todleben, dem Vertheidiger schwankend. Heute sind dem Reichstage fol­ Sewastopols, eine großartige Serenade von gende lange angekündigte wichtige Gesetz-Ent­ zwei Musik-CorpS — der Artillerie und dem würfe der Regierung vorgelegt worden: Ueber 4. Infanterie-Regiment — gebracht. Ausdehnung der Religionsfreiheit, wodurch es Danzig, "19. Juni. (Tel. Dep.) Vor­ gestern Nachmittag flog das der hiesigen Weich- Napoleon gerichtet, in welchem er demselben selschifffahtts-Gesellschaft gehörige Dampfschiff seine Dankbarkeit für die freundschaftliche Sorge ,,Thorn" bei Wiszogrod in die Lufc; sämmt- bezeugt, die der Kaiser im Laufe der Unter­ liche Mitfahrende codt oder verwundet. handlungen bewiesen habe. E i s e n a c h , 1 8 . J u n i . D e r „ M a g d . Z . " Der NegierungSrarh von Neuenburg hat wird geschrieben: Die Deutsch-evangelische einen Erlaß veröffentlicht, nach welchem nun­ Kirchen - Conferenz soll sich in Folge des Un- mehr sammtliche September-Flüchtlinge nach muths, der allerdings laut genug gegen die ihren Heimarhsorten zurückkehren und in den kirchliche Neaction hervorgetreten ist, in einer vollen Genuß der politischen Rechte wieder etwas gedrückten Stimmung befinden und da­ eintreten können. her sich bemühen, jedwede Specialisirung bei F r a n k r e i c h . brennenden Fragen, welche die Tendenzen der P a r i s , 1 7 . J u n i . ( S t . - A . ) D e r S u l ­ Majorität in zu anschaulicher Weise darlegen, tan hat für eine seiner Sultaninnen einen zu umgehen und dagegen sich mehr auf Auf­ Handspiegel im Preise von ^ Mill. Fr. be­ stellung von Principien und allgemeinen Sä­ stellt. Derselbe, welcher ein Meisterstück von tzen zu beschranken, die man, je nachdem die Juwelier-Arbeit ist, wird allgemein bewundert Zeiten gefügiger sind oder nicht, erweitern und und soll auch von der Kaiserin in Augenschein verengern kann. Dieses war sichtbarlich bei genommen worden sein. Sie soll bemerkt ha­ den Fragen der Kirchenzucht und der Ehe ben, daß der Sultan, der einen Spiegel um hervorgetreten. (Die Conferenz ist am 16. diesen Preis kauft, die Kosten seines letzten geschlossen.) Krieges nicht habe bezahlen können. E l b e r f e l d , 1 6 . J u n i . S e i t g e s t e r n , schreibt man dem ,,Fr. I.", ist unsere Stadt (A. A. Z.) Der Kaiser hatte eine geheime in seltener Unruhe. Die Färber, deren in Commission von fünf Mitgliedern beauftragt, hiesigen Fabriken einige Tausende leben, ha­ die von ihm vorgeschlagenen Maßregeln gegen ben sich von ihren Fabrikherren einen höheren China zu prüfen. Diese Commission erstattete Lohn ausbedungen, und hierauf, als sie den­ vor wenigen Tagen in Gegenwart des Kaisers selben nicht gewährleistet bekamen, ihre Arbeit ihren Bericht ab, der alle Vorschläge des Kai­ eingestellt. sers gut hieß. Nach diesem Berichte würden O e s t e r r e i c h . 30,000 Mann hinreichen, um mir einem un­ W i e n , 1 8 . J u n i . I n n e r h a l b a c h t T a ­ bedeutenden Verluste die größten Erfolge zu gen wurde zwei Mal eine Erderschütterung in erlangen. Der Ausflug des Kaisers nach Os- der Gegend von Komorn verspürt, welches, borne scheint ebenfalls mit der Chinesischen außer dem Schrecken, keinen Schaden verur­ Frage zusammenzuhängen. sacht hat. — Vor einigen Tagen in Böhmen P a r i s , 2 0 . J u n i . ( T e l . B u r . ) D e r und letzten Sonnabend hier wurden fliegende heutige ,,Moniteur" veröffentlicht ein Circu- Heuschreckenschwärme beobachtet, welche ihre lar des Ministers des Innern, Billaut, be­ Richtung nach dem Süden genommen haben. treffs der Wahlen, in welchem die Opposition I t a l i e n . angegriffen wird. Das amtliche Blatt meldet N e a p e l , 1 2 . J u n i . ( Z e i t . ) A u f d e r ferner, daß gestern das Protokoll über die Insel Sardinien herrscht fürchterliche Hun­ Bessarabische Gränz-Negulirung unterzeichnet gers-- und Arbeicsnorh. Man führt Mehl worden sei. und Nahrungsmittel aus Neapel zu; aber die (St.-A.) Der „Moniteur" bestätigt die Gewaltthaten mehren sich fortwährend, daher am 14. Juni in St. Petersburg erfolgte Un­ fortwahrende Interpellationen in der Turiner terzeichnung des Handelsvertrages mit Ruß­ Kammer um Vermehrung der Gendarmerie. land, der wesentliche Erleichterungen für den S c h w e i z . Französischen Handel mir Rußland enthält, B e r n , 1 9 . J u n i . ( S t . - A . ) D e r B u n - und unter Anderem den Französischen Unter­ deSrath hat den Gesandren der vermittelnden thanen gestattet, in Rußland liegende Gründe Machte in Bern seine Erkenntlichkeit ausge­ zu erwerben, ohne ihre Eigenschaft als Aus­ drückt und seine Gesandren in Paris und Wien länder zu verlieren; auch wird den Französi­ mit ähnlichen Missionen beauftragt. Auch hat schen Fabrikzeichen fortan eine kleine Garan­ der Bundesrath einen Brief gn den Kaiser tie zugesichert und das Princip eines Vectra- ges über literarisches und künstlerisches Eigen­ der letzteren der PannyHide beizuwohnen. Aus thum aufgestellt. d e r P e t e r p a u l s - K a t h e d r a l e f u h r e n I h r e M a ­ S p a n i e n . jestäten um 2 Uhr Nachmittags an den M a d r i d , 1 6 . Z u m . D i e , , E p o c a " m e l ­ Englischen Quai und traten, b'egleiret von den det: „Zn Folge der in der Havana eingetrof­ innigsten Segenswünschen einer zahlreich ver­ fenen Nachrichten über die Spanisch-Mexika­ sammelten Menge aller Stände, auf dem nische Angelegenheit befahl General Concha die Dampfer „Alexandria" Ihre Reise in's Aus­ Absenkung eines TheileS des Geschwaders nach land an. Vera-Cruz. Bereits sind die Dampfer „Co­ St. Petersburg, 12. Zuni. Ein Al­ lon" und „Zsabella II." am 13. abgegan­ lerhöchster am 28. Mai. 1867 an den Diri- gen. Die Hoffnungen auf eine friedliche Lö­ g i r e n d e n S e n a t e r l a s s e n e r , v o n S r . K a i s e r l . sung schwinden täglich mehr. Zn der Havana Majestät eigenhändig unterzeichneter UkaS fürchtete man, daß die Vereinigten Staaten besagt: Mexiko zu Feindseligkeiten gegen Spanien Nachdem Wir einen im Ministerium der treiben." Finanzen zusammengestellten und im Neichs- T ü r k e i . rath durchgesehenen neuen allgemeinen Tarif K o n s t a n t i n o p e l , 1 1 . Z u n i . ( T e l . D . ) bezüglich des Europäischen Handels für die Die Französische Gesandtschaft hat den Franzö­ Zollstätten des Russischen Reichs und des Kö­ sischen Dampfern die Beförderung des „Jour­ nigreichs Polen bestätigt haben, übermachen nal de Constantinople" untersagt. — Vorge­ Wir denselben nebst allen Beilagen dem Di- stern wurde ein angesehener Montenegriner, rigirenden Senat und befehlen: der als Prätendent auf den Thron von Mon­ 1) Den neuen Tarif sowohl im Kaiser- tenegro auftrat, in Bujukdere ermorder. — Zn als im Königreiche in Kraft zu setzen von Horan dauert der Aufstand der Drusen fort, dem Tage an, wo jede Zollstätte ihn erhält, obwohl die Aufständischen bereits zwei Mal mir Ausnahme von Odessa, wo bis zum Ab­ von Selim Pascha geschlagen wurden. — Zn lauf der für den dorrigen Freihafen gestellten Teheran wurde ein Abgesandter des Russischen Frist von den im Bereiche desselben verbrauch­ Statthalters von Kaukasien, Fürst Bariatins- ten Waaren die Zölle auf der jetzt bestehenden ky, mit großem Pomp empfangen. Herar Grundlage erhoben werden, und war von den Persern noch nicht geräumt. 2) diejenigen Waaren, welche bis zum Ein­ gange des gegenwartigen Tarifs in den ver­ N e u e s t e P o s t . schiedenen Zollstätten noch nicht verzollt sind, Riga. (Livl. Gouv.-Z.) Auf von Sr. dem durch den neuen Tarif verminderten Steu­ Durchlaucht dem Herrn General-Gouverneur ersatz zu unterziehen, wie auch für diejenigen von Liv-, Ehst- und Kurland dem Herrn Mi­ Artikel, auf welche der Zoll durch diesen Tarif nister des Znnern gemachte Vorstellung, welche etwas erhöht wird, den von den liegen ge­ zur Allerhöchsten Entscheidung allerunterthänigst bliebenen Waaren zu erhebenden Zoll nach frü­ u n t e r l e g t w o r d e n , h a t S e . M a j . d e r H e r r heren Ansätzen zu berechnen. und Kaiser Allerhöchst zu befehlen geruht, N e v a l , 1 4 . J u n i . ( T e l , D e p . ) D i e das durch den SenatS-UkaS vom 6. November Kaiserlichen Hoheiten Großfürsten Thronfolger 1366 den Reichsbauern verliehene Recht: Re­ C ä s a r e w i r i c h N i k o l a i A l e x a n d r o w i t s c h kruten, die aus verschiedenen Gründen zurück­ u n d G r o ß f ü r s t e n A l e x a n d e r A l e x a n d r o - gegeben worden, bei der ersten Rekrutirung W i t s c h u n d W l a d i m i r A l e r a n d r o w i t s c h durch andere zu ersetzen, — nicht allein auf besuchten heute Vormittag die für das bevor­ die Bauern der KronSgürer der Ostsee-Gouver- stehende Sängerfest erbaute Halle, bei welcher nementS auszudehnen, sondern auch auf die­ Gelegenheit die Kaiserlichen Hoheiten von dem jenigen Bauern, die auf Kirchen-Ländereien Revalschen Gesangverein mir einem Festliede und Privatgütern sich aushalten. begrüßt wurden und das von einer Deputation S t . P e t e r s b u r g , 1 l . J u n i . H e u t e des Vereins überreichte Festprogramm entge­ u m 1 2 - 2 U h r M i t t a g s g e r u h t e n I h r e M a ­ gen zu nehmen geruhten. jestäten mir Zhren Durchlauchtigsten Kin­ R y b i n s k . D i e h i e s i g e K a u f m a n n s c h a f t dern von Zarskoje - Sselo in der Kasanschen geht ernsthaft mir dem Gedanken um, eine und PeterpaulS-Kathedrale einzutreffen und in Eisenbahn von Rybinsk über die Wolga nach — 196 - Twer zum Anschluß an. die Nikolai-Eisenbqhn plötzlichen Störungen zu bedrohen im Stande zu bauen. sind, möglichst für immer zu entledigen. Z n A r c h a n g e l w u r d e a m 2 6 . M a i u m B e r l i n , 2 0 . Z u n i . ( F r . P . - Z . ) D i e 7 Uhr Abends die neuerbaute Schrauben- Unterhandlungen zwischen der Russischen und Dampffregatte von 60 Kanonen „Zlja Mu- Preußischen Regierung über Erleichterungen d»S rometz" vom Stapel gelassen. Sie ist zur Handels-, Paß- und GränzverkehrS, nament­ Completirung der Baltischen Flotte bestimmt, lich auch wegen Benutzung der gemeinschaftlich der 21. Flotten-Equipage zugeschrieben und beiden Staaten angehörigen Ströme werden wird von dem Capitain 1. Ranges Braun fortgesetzt. Mit den Verhandlungen ist dies­ commandirt. seits der General-Consnl von Wagener in War­ N i s h n y - N o w g o r o d , 1 . Z u n i . A m schau beauftragt. 23. Mai um Mitternacht brach hier in der B e r l i n . 2 3 . Z u n i . ( N . P r . Z . ) E i n e Vorstadt KunawinSk in einem alten hölzernen telegraphische Depesche meldet aus St. Pe­ Hause Feuer aus. Die vom Winde getriebene tersburg. 20. Zuni: Der Zolltarif ist so eben Flamme ergriff rasch die dicht anliegenden erschienen und tritt soforr in Kraft. Dt« hölzernen Gebäude und zerstörte 92 hölzerne Einfuhr von Roheisen ist erlaubt; der Zoll Wohnhäuser. Der Schaden deS Brandes wird beträgt 46 Kop. auf circa 86,000 Rbl. Silb. angegeben; ein B e r l i n , 2 6 . Z u n i . D e r . . S t a a t S - A n ­ verabschiedeter Soldat und die Besitzerin des zeiger" enthält die amtlichen Uebersetzungen zuerst in Brand gerochenen Hauses wurden der Uebereinkunft zwischen Preußen und Ruß­ ein Opfer der Flammen. land, betreffend 1) die Herstellung einer Ei- S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . senbahn-Verdmdung von Königsberg nach St. S t o c k h o l m . 1 9 . Z u n i . ( N . P r . Z . ) Petersburg (am 14. ^2.^ Februar c.); 2) Heute Mittag ist der Herzog von Ostgoch, desgleichen von Bromberg nach Lowicz (vom land. Prinz Oskar, mit seiner Gemahlin, 19. Februar c.); 3) desgleichen von Kalto- der Prinzessin Sophie von Nassau, hier an­ witz nach Zombkowice (vom 19. Februar c.); gelangt. Die erlauchten Neuvermählten wur­ alle drei Uebereinkünfle sind ralificirt und di« den feierlich empfangen. Ausferligung der Ratification« - Urkunden ist D ä n e m a r k . zu Berlin bewirkt worden. K o p e n h a g e n , 2 2 . J u n i . A u f d e n F a - Der Preußische „StaatS-Anzeiger publicirt röer-Znseln grassirr eine so starke Fieber-Epide- den Neuenburger Vertrag in Begleitung einer mie, daS neulich am Sonnrag kein Mensch in vom 19. Zuni aus Marienbad darirten Prok­ der Kirche des HaupkorteS ThorShavn erschien. lamation des Königs von Preußen, durch K o p e n h a g e n , 2 3 . Z u n i . ( N . P r . Z . ) welche die Neufchateller ihrer Unterthanen- Die Kopenhagener Bürger-Repräsentanten ha­ pflicht entbunden werden. ben beschlossen, die noch in alter Strenge be­ H a l l e , 2 2 . Z u n i . ( N . P r . Z . ) D i e stehenden Handwerkszünfre der Stadl nach Gesammrzahl der gegenwärtig immatriculirten drei Zahren aufhören zu lassen. So fällt Studirenden hiesiger Universität beträgt 706. auch hier ein R»st mittelalterlicher Gewerbe- Die theologische Facultät zählt 464, die juri­ Ordnung , der hier gerade noch der einzige stische 146, die medicinische 43, die philoso­ Rest früherer Verfassung war. phische 93 Studirende. D e u t s c h l a n d . A u S W ü r t t e m b e r g , 1 9 . Z u n i . ( H . H a m b u r g , 2 2 . Z u n i . ( N . P r . Z . ) C.) Die heutige brennende Frage von der Zn Folge der Niederlegung der Arbeit von kirchlichen Trauung Geschiedener ist auch bei Seiten der Holzsäger hat daS Amt der Zim- unserer evangelischen Synode Gegenstand leb­ wermeister nach den „Hamb. Nachr." in vo­ hafter Verhandlung gewesen. Dieselbe hat eS riger Woche den Beschluß gefaßt, anstatt jener jedoch für räthlich gefunden, vor einer Be­ meistencheilS einheimischer Säger auswärtige schlußfassung darüber die theologische Facultät anzustellen, und zwar keineswegs, um den in Tübingen um ein Gutachten anzugehen, Widerstand der Arbeikeinsteller bloß für dieses und diese hat sich denn entschieden gegen die Mal zu brechen, sondern um sich solcher Ar­ Verweigerung kirchlicher Trauung erklärt. beiter, welche durch ihr willkürliches Nieder­ W e i m a r , 4 9 . Z u n i . ( F r . P . - Z . ) G e ­ werfen der Arbeit daS hiesige Bauwesen mit stern Mittag sind die Sitzungen der Kirchen- conferenz zu Eisenach geschlossen worden. Die F r a n k r e i c h . Versammlung ist von dem Geiste der Milde P a r i s , 2 0 . J u n i . (H. C.) Alle Pa- und Liebe beseelt gewesen und bie Gegensätze riser Journale richten heute nochmals ein letz. haben sich weniger schroff als sonst berührt. teS Wort aa die Wähler von Paris und for­ Diese Milde soll vornehmlich in den Verschlin­ dern sie auf. sich morgen in großer Anzahl gen über di« Ehescheidungen hervorgetreten sein. bei der Wahlurne einzufinden. Ein großer AIS vorzüglich interessant werden bie Verhand­ Theil der Wähler scheint sich übrigens bei den lungen über die Kirchenzucht dargestellt, nach Wahlen berheiligen zu wollen. WaS bie Ar­ denen Kirchenjucht gehandhabt werden soll, beiter FauborgS betrifft, so haben dieselben aber nicht in exclusiver mittelalterlicher Weise. beschlossen, sich in Masse bei der Abstimmung ES ist nicht einmal ein Beschluß darüber ge­ zu berheiligen. Die Chefs der Arbeiter hiel­ faßt worden, sondern die verschiedenen Gou­ ten gestern Versammlungen ab, worin all­ vernements erhalten die Protokoll« über diesen gemein derartige Beschlüsse gefaßt wurden. wichtigen Gegenstand zug«schickt, um nach freiem Die Arbeiter-ChefS des 4. Arronbissements Ermessen davon Gebrauch zu machen. erklärten sich außerdem für Olivier und gegen O e s t e r r e i c h . Garnier PageS. Die Regierung selbst ist W i e n , 2 4 . J u n i . ( F r . P . - Z . ) A m 9 . noch in einiger Besorgniß wegen deS Ausgan­ Juni um 6 Uhr Nachmittags hat in Komorn ges des Wahlkampfes. Besondere Unruhe abermals ein beiläufig 3 Sekunden dauerndes, flößt ihr die Candtdarur Cavaignac'S ein, die mit geringeren Erderschütteruagen als das am in sieben Departements aufgestellt ist. Ca­ 2. d. M. wahrgenommene, von Südost gegen vaignac'S Name ist gleichbedeutend mit Repu­ Nordwest gerichtetes Erdbeben stattgefunden, blik, und seine Wahl wird jedenfalls als eine weiches sich Hauptsächtich auf daS Terrain Prorestation gegen das Kaiserreich zu betrach­ KomornS beschränkt und keinen Schaden ver­ ten sein. Die haldosficiellen Blätter ziehen ursacht Hat. deshalb auch mit großem Eifer gegen dieselbe S c h w e i z . zu Feld». In der Prorinz ist die Wahl-Agi- B e r n , 1 9 . J u n i . ( H . C . ) A u f d e n ration wohl nicht geringer, atS in Paris. Am Tractanden der nächsten Bundesversammlung größten ist die Agitation in Rouen, wo außer steht die Frage des Austritts TessinS auS dem dem demokratischen und dem R«gierungS»Can» Lombardischeo DiSthumSverband — für die didatea auch «in zur bonapartistischen Opposi­ Italienische Schweiz so wichtig, als die Eman- tion gehöriger Candidar. d«r ehemalige Depn- cipation von Preußen für Neuenbürg. In tirte und reiche Fabrikant Lavasseur, auftritt. Tessin erwarter man, daß die Bundesversamm­ — In Paris selbst herrscht die größte Auf­ lung den gordischen Knoten einfach zerhauen, regung. An allen öffentlichen Orten bildet di» d. h. die Trennung beschließen und ein Pro­ Wahlfrage das Gespräch. Dem Resultat« der visorium provociren werde. Wahlen selbst wird mir der größten Spannung entgegengesehen. B e r n , 2 l ) . J u n i . ( F r . P . - Z . ) A u S In Paris sind 369,036 Wähler eingeschrie­ Appenzell a. Rh. wird über die immer mehr ben, waS ungefähr 36.900 Wähler per Wahl­ überhand nehmenden Begehren von Eheschei­ bezirk macht, und die absolute Majorität 17,900. dungen geklagt. DaS letzten Montag in He- DaS neue Circularschreiben von Billaul ist ge­ risau versammelt gewesene Ehegericht hatte gen Cavaignac gerichtet, wie überhaupt di» nicht weniger als 9l1 Fälle zu behandeln. hauptsächlichen Anstrengungen der Negierung W e s t s c h w e i z , 4 9 . J u n i . ( A . A . Z . ) gegen den ehemaligen Chef der Erecutivge- Glaubwürdigen Berichten zufolge ist der grau­ walr gewandt sind. Der General hat auf envolle Tod der Menge von Unglücklichen im alle Fragen der Wähler nicht geantwortet. Er Innern des HauenstetnS auch dem Nichtglau- habe ihnen nicht Rede zu stehen, und sie wö­ den an die Wahrheit der Aussog« deS in d«r gen wählen, wie ihnen gut dünkt, sagt« er Stunde der schrecklichsten Gefahr an sie zur ihnen. Rettung abgesandten Lehrlings zuzuschreiben, P a r i S , 2 1 . J u n i . ( Z e i t . ) D i e W a h l - und zwar darum, weil er als scherzhafter Lüg- Operationen haben heute in der größten Ruh« ner sich den traurigen Ruhm eines „Spaß­ begonnen und bis zum Abend bei zahlreicher vogels" erworben hat. Becheilung ohne den geringsten Zwischenfall — t98 — fortgedauert. — Morgen Abend um 6 Uhr graphenstangen sind zerschlagen worden, meh­ werden sämmtltche Urnen in das Stadthaus rere Scheunen durch den Blitz eingeäschert. gebracht, wo sie geöffnet werden. Der Tele­ S p a n i e n . graph wird daS Resultat der Wahlen in Pa» M a d r i d , 4 8 . J u n i . ( S t . - A . ) S e i t riS melden. mehreren Tagen waren Gerüchte über einen Unterm 2t. Juni wird Folgendes telegra- Aufstand in Barcelona verbreitet, di» sich aller­ phirt: „Der heurige „Monireur" enthalt die dings nicht bestätigt haben; dagegen ist die Stirn, Promulgirung des Vertrages, der bie Unab­ mung in Caralonien so bedenklich, daß der Ge- hängigkeit des CantonS Neuenburg sichert. neral-Capitain Zapatero außerordentliche Vor­ P a r i s . 2 3 . J u n i . D e r „ K ö l n . Z t g . " sichtsmaßregeln zu treffen sich bewogen gefunden wird vom 23. d. M. aus Paris geschrieben: hat. — Der neue Preßgesetz-Entwurf ist jetzt Ge, Am meisten soll eS den Kaiser verletzt haben, genstand eines allgemeinen Angriffs der Blätter. daß die Arbeiter diesmal vielfach gegen die M a d r i d , 2 0 . J u n i . ( T e l . D e p . ) S p a ­ Regierung gestimmt haben, so wie es ihn nien ist entschlossen, sich bei Mexiko Achtung überraschte, daß die Bourgeoisie zum Theil zu verschaffen. Mir Portugal sind telegrophi- für die Regierung stimmte. Im Jahre 4862 sche Conferenzen angeknüpft worden. war daS Gegentheil der Fall. Die große G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Zahl der sich der Wahl Enthaltenden (über L o n d o n . 4 9 . J u n i . ( H . C . ) D e r P a ­ 143.000) giedr auch viel zu bedenken. Auch riser Correspondenr de« „Advertiser" sagt: ist die Majorität nirgendwo eine bedeutende „Wieder ist ein großer Schub von Gefangenen für die Regierung gewesen, mit einer einzigen nach Cayenne beordert. Die Vortheile dieser Ausnahme, wo ein RegierungS-Candidat na­ Straf-Colonie sind underechnenbar. und wie «S hezu ohne Gegner gewählt worden ist. scheinr, ganz unentbehrlich; denn die Ausdün­ P a r i s , 2 4 . J u n i . ( T e l . B u r . ) D e r stung der pestileuzialischen Sümpfe räumt die heutige „Monireur" veröffentlicht das defini­ Gefangenen schnell aus dem Wege, so daß ih­ tive Resultat von 227 Wahlen in den Pro­ nen viele langwierige Leiden und der Regie­ vinzen. Unter denselben sind vier zu Gunsten rung große Verlegenheiten erspart werden." der Opposition ausgefallen. Henon in Lyon. T ü r k e i Cure in Bordeaux. Migeon und Rambourg. K o n s t a n t i n i p o l . 4 0 . J u n i . ( K . Z . ) Cavaignac ist in vier Provinzialstädten durch­ Gestern Abend, gleich nach Sonn»nuvrergang, gefallen; auch Montalembert ist nicht gewählt zeigten eine Feucrwolke am Horizont und sieben worden. Kanonenschüsse vom Bosporus her einen gro­ P a r i s , 2 6 . Z u n i . ( T e l . B u r . ) D e r ßen Brand in Konstantinopel an. DaS Se­ heutige „Moniteur" publicirt daS Resultat rail selbst, oder doch ein Flügel desselben, stand von 26 neuen Wahlen in den Provinzen, in Flammen. Seitdem erfuhren wir, daß der wovon zwei zu Gunsten der Opposition aus­ Theil deS Seraiiö eingeäschert worden, wo gefallen sind. Bis jetzt sind mit Einschluß an BairamSfesten der Fußkuß deS Sultans von Paris 266 Depurirte definitiv gewählt, von Seiren der Großwürdenträger stattfindet. von welchen acht der Opposition angehören. Wie dem auch sei, in dem Brande dürfte ein Von einigen Wahlbezirken ist das Resultat Anlaß liegen, daß dort ein neues Palais ge­ noch unbekannt. baut werde. Es ist dieser Punkt der schönste B e l g i e n . am ganzen Bosporus und für ein Kaiserliches B r ü s s e l , 2 0 . Z u n i . ( Z e i t . ) Das hiesig» Palais am geeignetsten. Auch würde der Bau Zuchtpolizeigerichr hat heute sein Urtheil über viel» dort vergrabene Schätze an's Tageslicht Diejenigen gesprochen, di» sich an den hie­ fördern. Der Sultan hat mitten in dem sigen Unruhen betheiiigt haben; dreizehn Per­ Kriege ein schönes Palais und zwei prachtvoll« sonen wurden je zu einer Gefängnißstrafe von Moscheen außer manchen kleineren gebaut und drei Wochen bis zu drei Monaten und drei baut neuerdings den Tschiragan-Palast frisch zu einer bloßen Geldbuße verurtheiit. auf. Daß 400 Mill. Piaster noch zu zahlen B r ü s s e l , 2 2 . J u n i . ( S r . . A . ) I n e i n e m sind, kümmert ihn nicht. Es ist sogar daran großen Theile deS Landes haben vorgestern zu zweifeln, ob Einer es wagt, gegen einen und gestern gewaltige Gewitter und Regen­ Wunsch des Sultans irgend eine finanzielle güsse stattgefunden. Bäume, Mühlen, Tele­ Bemerkung sich zu erlauben. K o n s t a n t i n o p e l , 1 1 . Z u n i . ( O s t s e e - neu und interessant für unS sein. Die Mor­ Zkg.) Der 'Gouverneur von Bosnien, Me- monen fahren indeß fort , immer neue Zuflüsse hemed Pascha, hat, um die in ganz Bosnien zu erhalten. Letzten Sonntag ist wieder ein herrschende Gährung zu beschwichtigen, «ine Schiff mit 660 Heiligen auS Skandinavien vom Sultan bestätigte Vorschrift bezüglich d«r in Philadelphia eingelaufen. Unter ihnen be­ CrhtbungSarc der großherrlichen Zehenrabgaben finden sich ein Hohepriester oder Präsident und veröffentlicht, welch« wesentliche Erleichterun­ zehn Propheten. Der Erstere heißt Bowley gen enthält und von den NajahS mit grvßkr und übt mit seinin Unt«rpri«stern die voll» Befriedigung aufgenommen worden ist . Ebenso Autorität über bie Gläubigen aus, wie Brtg- wird die Steuer von Häusern, Branntwein- ham Aoung in Utah. Die strengste mormo» tesseln, Vieh und dgl. , wenn diese Objekte ein­ nistische Ordnung wurde während der Ueber- mal in die Steuer-Register eingetragen sind, auch fahrr ausgeführt. dann noch «ingefordert , wenn der besteuerte Ge» gmstand bereits nicht mehr existirt . Kommt fer, Bekanntmachungen. ner ein Türke in «in christl iches Dorf, so muß die Gemeinde seine Zeche bezahlen, die oft Von Einem Wohledlen Rath« der Kaiser­ mehrere Tausend Piaster beträgt. Bei diesen lichen Stadt Pernau werden hiermit und Kraft Verhältnissen ist es nicht zu verwundern, daß die dieses öffentlichen PrvklomS alle diejenigen, christl iche Bevölkerung Bosniens auS der grän- welche zenlosesten Armuth sich nicht emporhelf,n kann. 1) an daS, in der hiesigen Vorstadt im G r i e c h e n l a n d 3. Quartal sub No. 469 belegene, von dem A t h e n , 1 2 . Z u n i . ( Z e i t . ) D i e K ö n i ­ Podrätschik Zacorv Timofejrw Porochow an gin wird in den nächsten Tagen die Reis« die verwittwete Frau Zulie Hebenstreit , geb. nach Deutschland antreten, während sich der Lange, vtrkauft» hölzerne Wohnhaus cum König auf einige Zeit nach Nauplia begiebr. aj?perrinenrÜ3 Ansprüche haben oder wider — Die Kammer hat die Beibehaltung der die geschehene Eigenthumöübertragung zu spre­ Gesandtschaft in Paris votirt . chen gesonnen sein sollten, und A m e r i k a . 2) wider das offen hiirsrlbst eing«lief«rr» N e w y o r k , 6 . Z u n i . ( Z e i t . ) D e r P r ä s i ­ Testament der Soidatenrviltwe Zewvokia Saß- dent hat endlich auch einen Gouverneur für nin, früher verehelichte Borissow auch Bal- Utah gefunden, nachdem General Walker, der zow genannt, prorestiren oder ihre Rechte als ihm als zu diesem Posten am b«sten geeignet Erben wahrnehmen wollen, hiermit aufgefor­ von der Newyorker Presse empfohlen war, dert . solche ihre Ansprüche, Protestalionen von ihm nicht berücksichtigt worden. Oberst und RechtSwahrnehmungen binnen «inem Zahr A. Cumming von St . Louis Hot den Austrag, und sechs Wochen bei diesem Rache in gesttz- wenn auch erst nur provisorisch, angenom­ lich vorgtschri«b«n«e Art zu exhibiren und in men und ist bereits in Washington. Cr war Erw«iS zu stellen, widrigenfalls sie später nicht früher Superintendent der Zndianer-Angele­ weiter werden gehört w«rd«n, sondern ferner genheiten in Missouri, ist mit dem Gränzer- ergehen wird, waS Rechtens. leben vertraut und ein Mann von viel Ruhe Pernau, RarhhauS, den 6. Zuni 1867. und Energie. Er war auch b«im letzten Me­ Zm Namen und von wegen des Raths der Stadt Pernau xikanischen Kriege betheiligt. Di« letzten Nach­ richten von Utah zeigen übrigens, daß die Zustiz.Bürgermeister Fr. Rambach. Keckheit des Propheten Uoung durch die No. 1440. Schmid, Secrt . 2 Kunde von des Präsidenten Absichten eher Von Einem Wohledlen Rathe der Kaiser­ erhöht, als vermindert worden ist . Er theilt l ichen Stadt Pernau wird hiermit zur allge­ offenbar den Glauben, der in der ganz«n Welt meinen Kenntniß gebracht, daß der hiesigen verbreitet ist , daß unsere Förderal - Regierung Badeanstalt für warme und kalte Seebäder dem organisirt«n Widerstande von einzelnen ein Raum von 378 Faden längs dem Mee- Zndividuen in den Staaten und Territorien reSstrande abgegrenzt worden, und daß Dieje­ gegenüber ohnmächtig sei, und der Krieg, der nigen, welche ohne Benutzung der aufgestell ten nun gegen ihn bevorsteht, wird außer in der Badehütteu, den abgegrenzten Bezirk vom anderen Hinsicht auch in dieser Beziehung Strand« auS oder aus Wagen zum Baden benutzen wollen, sich bieserhalb an die Dire- soll . ES werden demnach Diejenigen, welche ction der Badeanstalt zu wenden haben, indem die Reparatur zu übernehmen gesonnen sein das Baden in diesem Bezirke, ohne von der sollten, hierdurch aufgefordert , sich zu den deS- Direktion dazu berechtigt zu sein, verboten ist . fallsigen Torgen am 6. und 42. Juli . Vor­ Pernau, RathhauS. den 6. Juni 4867. mittags 44 Uhr. mit den gehörigen Saloggen Im Namen und von wegen des Raths der versehen, Hieselbst einzufinden. Bot und Min- Stadt Pernau derbst zu verlaurbaren und abzuwarten. waS Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. wegen des Zuschlages versügt werden wird. No. 4460. Schmid, Secrt . 4. Die Contractbedingungen sind in der Can- Von Einer Kaiserlichen Pernauschen Port- zellei dieser Behörde zu ersehen. Tamoschna wird deSwitteist bekannt gemacht, Pernau, Port-Tamoschoa, den 47. Junt daß die auf 474 Rbl. 42^ Kop. veranschlagte 1S67. Reparatur des CordonhauseS zu Tackerorth Unterz. Zoll-Verwalter Brosse. an den Mindestsordernden vergeben werden No. 66!. Secrt . Schmid. 3 Neues Etablissement von kuMv Mt ck V0MP. III Lager i« Galanterie-, Manufae tur- und Mode-Waaren. Wir erlauben uns die ergebene Anzeige zu machen, daß wir ein Gngros- Gefchäft eröffnet haben und empfehlen unser sehr reichhaltig assortirtes Lager, indem wir bei promptester und reellster Bedienung die billigsten Preise versichern. Geschästslocal im Hause Ed. Witt Gustav Witt öt Cp. Kaufstraße, unweit dem Rachhause. in Riga. 2 Ein auf der Bremerseite belegenes neues ge, von Schiedam mit Ballast an H. D. Wohnhaus mit Obst- und Gemüsegarten ist Schmidt. auS freier Hand zu verkaufen. Näheres in A b g e g a n g e n e S c h i f f e . der WochenblattS-Expedition. 4 33) Den 46. Juni: Schiff Willy. Capr. IVleia an 6er Wasser-txssse keleAenes Seeger, mir Ballast nach Riga, cl. d. I . Kall) steinernes dalli l iölaernes Jacke er C. 34) Den 46.: Auguste, Raß- kaus isi aus kreier Hanc! 2U verbuken. müssen, mit Ballast nach Riga, cl. d. I . I V L t e i l l . 2 Jacke et C. 36) Den 47.: Delphin. Palm- In der Rigaschen Vorstadt, unweit der Er- gren, mit Ballast nach Finnland, cl. d. H. lerschen Mühle, im Hause der Speicherauf- D. Schmidr. 36) Den 48.: EgbertuS, seh«rS - Wittwe Jürgens, ist «in Planwagen Schrik, mit Roggen nach Holland, cl. d. mit einem Pferde während der diesjährigen I . Jacke et C. 37) Den 20.: Julius. Bade-Saison an Badende zu vermierhen. 2 Magleby. mit Ballast nach Riga, cl. d. I . Jacke er Comp. A n g e k o m m e n e S c h i f f e . 39) Den 43. Juni: Hannov. Schiff Ernte, Vom 44. bis zum 24. Junt. Capr. I . BodeweeS, von Riga mir Flachs Getsukte. St. Elisabeth's-Ktcche: Wii- und Stäbe an I . Jacke er C. 40) Den 45.: helmine Catharine Popp. Schwed. Christina. C. I . Nystedr, von Dan- V'erttordene« St. Elisab..Kirche: Hans zig mit Heeringen an I . Jacke et C. 41) Peep, alt 49 I . — Caspar Högel, alt Deu 47.: Holl . Jan Fresemann, G. de Jon- 39 Jahr. Im Namen de» Gen.»Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacobs. Pernansches Wochenblatt. .N 2«. 48S7. Sonnabend, den 29. Juni. DnlÄndische Nachrichten. wirkl. Staatsraths Z. v. Brevem, hat ih­ R i g a , 2 0 . Z u n i . ( L i v l . G o u v . - Z t g . ) ren Sitz in Riga. Zn Erfüllung eines desfallsigen Antrags Sr. S t . P e t e r s b u r g , 4 4 . Z u n i . S e . M a - Durch!, des Herrn General-GouverneurS von jestät der Kaiser hat geruht zu befehlen, Liv-, Ehst- und Kurland wird von der Liv­ die in Mirau bestehende Kreisschule zu einer ländischen Gouvernements - Negierung deSmit- Realschule umzubilden, damit dadurch zur För­ telst zur allgemeinen Kenntniß gebracht, wie derung der Industrie in Mitau beigetragen Se. Maj. der Herr und Kaiser, auf den werde. unterthänigsten Vortrag des Herrn Ministers Obwohl die Verbindung der Residenzstadt des Znnern darüber, daß die am 9. Zuni mit den Häfen des Finnischen Meerbusens 4864 bestätigte Rekruren-LoosungS-Verordnung auf eine höchst anerkennenewerthe Weise, na­ für die Ostsee-GouvernementS nach Seiner mentlich durch die Dampfschiffe der Finnischen Durch!, des Herrn General-Gouverneurs, so Gesellschaften, unterhalten wird, ist eS ange­ wie der Adelsrepräsenration Zeugnisse sich mit nehm zu hören, daß wir außer den Dampf­ Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse als schiffen ,,Victoria" und „Wiborg" und dem durchaus unanwendbar erwiesen, Allerhöchst durch langjährige Erfahrung auch rühmlichst zu befehlen geruht, diese Verordnung in einer dem Publicum bekannten „Fürst Menschikoff", besondern Commission durchzusehen, und letz­ dessen Leitung der Umsicht deS ebenso pflicht- terer aufzutragen, die mehrerwähnte Verord­ getreuen als liebenswürdigen CapirainS Collan nung sowohl mit den vom Livländischen Adel anvertraut ist, noch vier neue Dampfschiffe unterlegten, diesen Gegenstand betreffenden zu erwarten haben, deren zwei ihre Fahrten GesetzeSvorschlägen, als auch mit dem, auf bereits im August beginnen werden. Nament­ frühere örtliche Verordnungen gegründeten, im lich wird das eine derselben mit 420 Pferde- Zahre 4862 vorgestellten Entwurf zu verglei­ krafr die Fahrt zwischen Sr. Petersburg, Re- chen , und demnächst auf Grundlage sowohl val und Helsingfors machen. Das Schiff derjenigen Bestimmungen der Regeln vom wird in England gebaut und muß laut Con- Zahre 4864, welche den örtlichen Verhältnis­ tracr 46 Knoten in einer Stunde machen, sen entsprechen, als auch der Senrimenrs der während der „Fürst Menschikoff" der freilich Rekruten-ComiteS und GouvernemenrS-Obrig- eine gute Reihe von Zahren seinen Dienst keiten hinsichtlich der Unanwendbarkeir meh­ versieht, es jetzt nicht weit über acht bringt. rerer in jenen Regeln enthaltenen Bestimmun­ S r . P e t e r s b u r g , 4 6 . Z u n i . A u S e i ­ gen einen neuen Entwurf eines Rekruten-Reg- nem Tagesbefehl des Kriegsministers vom 6. lementS zusammenzustellen und diesen, behufs Zuni 4867 erhellt Folgendes: Am 22. Mai weiterer Durchsicht und Bestätigung in der d. Z, um 9 Uhr brach in der Stadt Bo« festgesetzten Ordnung, an daS Ministerium rowsk, Gouvernement Kaluga eine FeuerS- gelangen zu lassen. — Die in Rede stehende brunst auS, durch welche 460 Häuser in Commission, unter dem Präsidium Sr. Excel­ Flammen gelegt wurden, unter ihnen die Ge­ lenz des Livländischen Herrn Vice-GouverneurS, bäude der Gerichtsbehörden, des Stadt-Hos­ pitals und des Zeughauses. Bei dem letzte­ wieder herzustellen. Andere Fabrikbesitzer wol­ ren stand wahrend des Brandes der Soldat len aber keine Zugeständnisse machen, sie stü­ von dem BorowSker Invaliden - Commando tzen sich auf die geschlossene Uebereinkunft der Zwan Pankow auf Wache. Dieser, seiner Fabrikanten unter einander. Da aber einige Dienstpflicht unerschütterlich getreu, blieb auch schon ihren Fabrikarbeitern Zugeständnisse ge­ dann noch auf seinem Posten, als das Schil- macht haben, werden die übrigen bald folgen derhauSchen schon in Flammen stand und sein oder ihre Geschäfte ganz aufgeben müssen. Mantel schon versengt wurde — und wich D a r m s t a d t , 2 4 . Z u n i . ( H . C . ) N a c h ­ nicht eher, als bis ein Gefreiter ihn abholte. stehender vom 22. d, datirter Erlaß des Groß- N a c h K e n n t n i ß n a h m e h i e r v o n h a t d e r K a i s e r herzogl. Bürgermeisters der Haupt- und Re­ Allergnädigst geruht, den Pankow zum Un­ sidenzstadt Darmstadt ist heute veröffentlicht teroffizier befördern und ihm 60 Rbl. S. worden: „An die Bewohner der Residenz: auszahlen zu lassen. Zhre Majestäten der Kaiser von Ruß­ Ausländische Nachrichten. land und Allerdurchlauchrigste Gemahlin wer­den den Großherzogl. Hof und mit ihm die D e u t s c h l a n d . Residenz mir einem Besuche beglücken. Der H a m b u r g , 2 7 . Z u n i . ( B . - H . ) S e . Zubel, welcher einem durch seine Persönlich­ Majestät der Kaiser von Rußland ist in keit nicht weniger als durch seine hohe Stel­ B e g l e i t u n g Z h r e r M a j e s t ä t d e r K a i s e ­ lung so ausgezeichneten Herrscherpaare überall rin und Zhrer Kaiserlichen Hoheiten der entgegenkommt, findet doppelten Anklang in Großfürstin Maria und der Großfürsten einer Stadt, deren Allverehrtester Souverain Alexei und Michael unter dem Zncognito in so nahen verwandtschaftlichen Beziehungen eines Grafen von Borodinsky heute Nach­ zu dem Kaiserpaare steht, in einer Stadt, mittag um 2^ Uhr hier eingetroffen und in welche so viele Wohlthaten Demselben bereits dem zu Seiner Aufnahme eingerichteten „Hotel verdankt, in einer Stadt endlich, deren Eh­ d e l ' E u r o p e " a b g e s t i e g e n . Z h r e M a j e s t ä ­ renbürger der erhabene Kaiser ist. Um da­ ten wurden auf Zhrem Wege durch die Stadt her den Gefühlen, welche die Bewohner un­ von den zahlreich versammelten Bewohnern serer Residenz beleben, einen gemeinschaftlichen derselben mit lebhaften Kundgebungen ehr- Ausdruck zu geben, bringen wl'r zur allgemei­ furchcvollster Begrüßung bewillkommr. n e n K e n n r n i ß , d a ß Z h r e M a j e s t ä t e n M e r s e b u r g , 2 6 . Z u n i . D e r „ D . A . Z . " künftigen Monrag, den 29. d., gegen 6 Uhr schreibt man: Mehrere jüngere Geistliche des Abends, auf der Main-Neckar-Bahn dahier hiesigen Departements haben sich zu einer einzutreffen beabsichtigen. Die Bewohner der Eingabe an den evangelischen Oberkirchenrath Rheinstraße werden ihre Hauser freundlich de- vereinigt, welche die dringende Bitte enthält, coriren und durch deren lange Reihe bis zu „die Beseitigung der in unserer Provinz lei­ dem Großherzogl. Residenz - Schloß hin die der noch in Gebrauch befindlichen rationalisti­ Bürger in ihrem Festkleide, voraus die weib­ schen Gesangbücher endlich befehlen zu wollen." liche Schuljugend in weißem Anzüge und mit G ö r r i n g e n , 2 3 . Z u n i . ( Z e i t . ) v r . Blumen versehen, das Kaiserpaar mir einem Klinkerfues zeigt in der „H. Z." an, daß er Willkomm und „„Lebe Hoch!"" empfangen, in vergangener Nachr im Srernbilde des das, warm auS dem Herzen, die Gesinnungen Perseus einen Komeren entdeckt. der Bewohner der Residenz treuer darstellen M i n d e n , 2 8 . Z u n i . ( N . P r . Z . ) G e ­ wird, als ein glänzendes Gepränge vermöchte, stern Abend ist mir dem Courierzuge Z. K. das der einfache Sinn des Allerhöchsten Paa­ H . d i e F r a u G r o ß f ü r s t i n K o n s t a n t i n n a c h res abgelehnt hat." Hannover hier durchpassirt. O e s t e r r e i c h . E l b e r f e l d , 2 3 . Z u n i . ( O s t s . - Z . ) D i e W i e n , 2 3 . Z u n i . ( H . C . ) D i e a m t ­ grüßte der hiesigen Färbereien hat seit gestern liche „Wiener Ztg." meldet, daß der in Brüs­ ihre Arbeiten wieder in altem Maße begon­ sel in Französischer Sprache erscheinenden Zei­ nen; sie hat den Arbeitern alle billigen For­ tung „Zndependance belge" der Postdebit in derungen gewährt und gewährleister. Auch dem ganzen Umfange der K. K. Staaten in andern Fabriken sind Schritte gerhan. die entzogen worden ist. Einigkeit zwischen Arbeitern und Arbeitgebern M a r i e n b a d , 2 6 . Z u n i . ( N . P r . Z . ) Heute sind di« Gebrüder Schlagintweir von und Brame in Lille; Cavaignac ist überall, ihrer Reise nach dem Himalaya Zt., von Ale­ wo seine Candidatur aufgestellt war, durchge­ xandrien kommend, hier eingetroffen, um sich fallen; durchgefallen sind auch die sieben frü­ Sr. Majestät dem Könige bei ihrer Rückkehr heren Mitglieder des gesetzgebenden Körpers, persönlich vorzustellen. die von der Regieruug bekämpft wurden: I t a l i e n . Montalembert, der nur 3196 Stimmen er­ T u r i n , 4 9 . Z u n i . ( A . A . Z . ) Z u P a r m a hielt, Chevalier, Desmolles, de Civrac, Davil, hat das gemischte Tribunal alle in den großen Leroy-Beaulieu und der Herzog von Uzes. politischen Prozeß Verwickelte freigesprochen. (Zeit.) Ein interessanter Gast wird in Pa­ Man fürchtet jedoch, daß außerordentliche Be­ ris erwarrer, das gegenwärtige Haupt der stimmungen dieses Urtheil beschränken. Mormonen, Brigham, Aoung. Sein Vor­ R o m , 1 6 . J u n i . ( F r . P . - Z . ) S e i t d e r gänger Z. Smith hatte schon einmal die Ab­ Frohnleichnamsfeier verging kein Tag ohne sicht, über das Meer, und zwar im eigent­ Raufereien zwischen Französischen und Päpst­ lichsten Wortsinne, zu gehen. Zn Begleitung lichen Soldaten. der Gläubigen , welche Zeugen des Wunders S c h w e i z . sein sollten, kam er an das Ufer der See. A u S d e r S c h w e i z , 2 6 . Z u n i . ( Z e i t . ) Hier machte er Halt und fragte seine Ge­ GrafFriedrichPourtales, dem die relegraphische meinde, ob sie ihm wohl die Kraft zutrauten, Nachricht von der Auswechselung des Neu- gleich dem Heiland trockenen Fußes den Ocean enburger Vertrages nach Genua geschickt wor­ zu durchschreiten. Natürlich antworteten seine den, ist am 21. d. mit Gemahlin auf seinem Anhänger einstimmig „Ja!" „Wenn das Gute Mettlen bei Bern angekommen. Die der Fall ist", entgegnete das würdige Haupt, Dorfbewohner von Muri, wozu Merrlen ge­ „dann bin ich zufrieden, und es wäre sünd­ hört, nahmen den durch seine großartige Wohl- haft , Gott erst zu versuchen." Somit un­ thätigkeit allgemein beliebten Mann, für den terblieb die beabsichtigte Reise, welche jetzt man während seiner Gefangenschaft vom Geist­ sein Nachfolger zu Schiffe anzutreten gedenkt. lichen des Orts wie für einen Schwerkranken P a r i s , 2 6 . J u n i . ( T e l . B u r . ) N a c h öffentlich beten ließ, mir ungeheuchelrer Freude hier eingetroffenen Nachrichten aus Aom- auf. Die Heimkehr wurde durch eine Illu­ biöres war der Kaiser gestern daselbst ange­ mination gefeiert. Graf Pourrales hatte auch kommen. wahrend seiner Abwesenheit die Armen der S p a n i e n . Gegend nicht vergessen. (St.-A,) Aus Madrid, 26. Juni wird F r a n k r e i c h . relegraphirt: „Aus Anlaß der officiellen An­ P a r i s , 2 3 . Z u n i . A m 2 t . J u n i , M o r ­ kündigung von der Schwangerschaft der Kö­ gens 6 Uhr, verspürte man zu Marseille ei­ nigin war die Sradt erleuchtet, und öffent­ nen leichten Erdstoß. Die Schwankungen dau­ liche Gebete wurden abgehalten." erten, ziemlich merkbar, mehrere Minuten. P o r t u g a l . P a r i s , 2 6 . Z u n i . ( T e l . B u r . ) B e i L i s s a b o n , 1 3 . J u n i . ( A . A . Z . ) N a c h den Wahlen ist die Enthaltsamkeit im Lande Berichten auS Oporto richtete die Trauben- noch stärker gewesen, als in Paris. So ha­ Krankheir neuerdings in den dorrigen Pflan­ ben in Marseille, daS 32,000 eingeschriebene zungen große Verwüstungen an. Die Anwen­ Wähler zählt, nur 6866 für den RegierungS- dung des Schwefels bewährte sich durchaus Candidaten Canaple, gegen 4637 für Delord nichr allgemein und das Oidium soll fast in gestimmt, und sich also 19,000 Wähler passiv allen Weingärten wieder zum Vorschein ge­ verhalten. DaS Schlußergebniß des Wahl- kommen sein. Dabei klagt man über unge­ kampfeS ist mir wenigen Worten folgendes: heure Hitze, die mit Frösten abwechselt. Sechs neue Abstimmungen müssen starrfinden, G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . davon drei in Paris, die andern im Depar­ L o n d o n , 2 6 . J u n i . ( Z e i t . ) D i e „ M o r - tement Maine-ec Loire, Mayenne und Som- ning Chronic!«" tritt unter allen Englischen me; abgesehen von diesen noch unentschiedenen Blättern, bei der Besprechung der Französi­ Wahlen hat die Opposition nur fünf Candi- schen Wahlen, in den stärksten Contrast mit daten durchgebracht: Carnot und Goudchaux der „Times", indem sie der Regierung des in Paris, Henon in Lyon, Cure in Bordeaux, Kaisers folgende Huldigung darbringt: „Eine Dynastie. gegründet vom größten Organisa- gestellt lassen, ob dieser Titel dem Prinzen ei­ tionSgenie, welches bie W'lt je gesehen hat, nen von den Kammerherren deS Conrinenrs wird durch einen Fürsten von seltenem politi­ anerkannten heraldischen Rang verleiht; es schen Scharfsinn und dem aufgeklärtesten Pa­ mag genügen. baß durch ihn Prinz Alberr triotismus auf immer befestigt. Sie ruht gesetzlich ein Mitglied der K. Familie wird, auf einer so demokratischen Grundlage, daß wie er «S bisher tatsächlich gewesen ist. Bis­ eS kein verfassungsmäßig regiertes Land giebt, her besaß der Prinz durchaus keinen Briti­ welches sich in Bezug auf Freiheit mit ihr schen Rang. Philipp von Spanten war Ti- vergleichen kann, während zugleich die vollzie­ tularköntg von England, aber der Gemahl hende Gewalt so concentrirt ist, daß auch die der jetzigen Königin ist nichts mehr, als waS unumschränkteste Autokratie nicht schneller und er früher gewesen war — ein Prinz aus dem wirksamer den Mahnungen öffentlicher Noch- Hause von Sachsen-Koburg-Gotha. Er be­ weodigkeit Folge leisten könnte." „Die Mor- saß nicht einmal den Britischen PeerStitel, ning Post", ebenfalls zu denjenigen Organen obgleich ein naturalisirter Unterthan der Bri­ der Englischen Presse gehörend, welche dem tischen Krone, trug Prinz Albert bisher bloß bonaparlistischen Regime ihren ganzen Beifall seinen Deutschen Titel, und tritt außerhalb zollen, bemerkt doch über daS Ergebniß der Englands bloß mir dem Range eines jüngeren Pariser Wahlen: „Wenn man den mächtigen Bruders aus einem Deutschen HerzogShause Einfluß berücksichtigt, den alle Regierungen auf. Obgleich er ferner in England als K. nothwendig besitzen, wenn es die Leitung der Hoheit angeredet und ohne Zweifel auS Höf­ öffentlichen Angelegenheiten bei den Wahlen lichkeit auch in befreundeten Staaten mit K. gilt, so müssen wir zu der Folgerung gelan­ Ehren bedacht wird, hat der Prinz vermöge gen, daß die diesjährigen Wahlen den Impe­ feiner Geburt doch nur auf den Titel „Durch­ rialismus nur in einer geringen Majorität lauchtige Hoheit" Anspruch und muß vielen zeigen. Die Abstimmung der Provinzen wird Sprößlingen auS festländischen Königshäusern, ohne Zweifel günstiger ausfallen, eine oder die, im Vergleich mit ihm, eine bescheidener» zwei aroße Städte wie Lyon vielleicht ausge­ Stellung einnehmen, den Vortritt gönnen. nommen; nichtsdestoweniger ist es augenfällig, Ihre Majestät hat gewiß die angemessene daß die öffenlltche Stimmung sich s»hr geän­ Gränz» ntchr überschrtrrer», als sie nach einer dert hat, seitdem die Z Millionen für den 20-jährigen Regierung ihrem Gemahl« einen Kaiser stimmten." Jndeß fügt die Post hinzu: Titel verlieh, der ihm eine hohe und bestimmte „Bei alle dem besitzen die Orleanisten, Repu­ Stellung im Auelande sichert, ohne ihm da­ blikaner und Legitimisten doch nicht daS Ver­ mit irgend eine Autorität in England zu über­ trauen der Nation in solchem Maße, um für tragen. Prinz Albert tritt von nun an frem­ regierungsfähig gelten zu können, und Diele, den Königsfamilien in der Stellung eines die einen feindlichen Zettel in die Urne war­ Englischen Prinzen vom höchsten Range ge­ fen , bekundeten damit nur die begreifliche genüber. Bereits hat er, kraft eines K. Be­ Sehnsucht nach etwas mehr Kammer - und fehls, den Vortritt von allen Mitgliedern der Preßfreiheit, aber durchaus keinen Zweifel K. Familie von England; der neue Titel an der Vortrefflichkeit des Kaiserlichen Re­ sichert ihm bloß denselben Rang in anderen gimes." Ländern, wo diese Angelegenheiten mehr durch (St.-A.) Ja der gestrigen Sitzung des uralten Brauch, als in Übereinstimmung mit GeheimrathS wurde, wie bereits gemeldet, den Statuten eines einzelnen Königreichs ge­ kraft eines K. DecretS, das demnächst veröffent­ ordnet werben." licht werden wird, dem Prinzen Albert der Titel M o n t e n e g r o . „Printe Cansort" verliehen, den er bis zu sei» Man schreibt der „Agramer Ztg." unter nem und seiner K. Gemahlin Absterben füh­ dem 13. Juni auS Montenegro Folgendes: ren soll. Die „Times", welchen wir diese „Fürst Danilo hat sich mit seiner ganzen Leib­ Mittheilung entlehnen, »läutern diese Titel- wache in das Kloster Ostrog begeben. Von Verleihung in folgender Weise: „Daß die dorr aus veröffentlichte er einen Erlaß, womit Königin ihrem Gemahl nach einer 47-jährigen die Verdoppelung aller direkten Abgaben an- Ehe diese Auszeichnung verlieh, wird Niemand georbnet wurde. DaS Volk nahm diese Maaß- übel nehmen können. Wir wollen es dahin rtgel selbstverständlich mit Unwillen auf. In — 205 — der That ist Montenegro nicht im Stande, heftigsten Schmerzen gegen 4 Uhr Morgens die einfach» Steuer zu zahlen, geschweige denn starb. Denselben Tag um 2 Uhr wurde er auf daS Doppelte. Ueberdies sind die zu zahlenden Befehl deS Oesterreichischen Internuntius be­ Abgaben willkürlich und nicht verhältnißmäßig graben. vertheilt." O s t i n d i e n u n d C h i n a . T ü r k e i . T r i - s t , 2 7 . J u n i . ( T e l . D u r . ) D i e K o n s t a n t i n o p e l , 1 2 . Z u n i . ( H . C . ) Ueberlandpost ist eingetroffen und bringt Nach­ DaS schöne Dorf Bujukdere ist der Schau­ richten aus Bombay vom 27. Mai. Nach platz eineS schrecklichen Verbrechens gewesen, denselben herrscht von Calcutta bis Lahore stark» welches mir den Streitigkeiten in Montenegro Gährung oder Aufstand unter den SeapoyS. zusammenhengt. Am Mittwoch Abend ist ei­ ner der Verwandten des Fürsten Danilo, wie Die Meuterei unter den eingeborenen Trup­ gestern gemeldet, ermorder worden. Folgendes pen der Präsidentschaft Bengalen hat, laut sind die genauen Thatsachen über das Ereig- der ..Hamb. Börsenhalle", so weit um sich ge­ oiß: Hr. Petrowitsch ist der Sohn der Schwester griffen, daß nach den bis zu Ende des vori- des früher» Vladika. Er hatte in Deutsch­ gen MonatS reichenden Berichten der neue­ land eine glänzende Erziehung erhalten und sten Ueberlandpost alle Truppen von Calcutta bekleidete in Montenegro sehr hohe Stellen, bis Lahore sich in offenem Aufstande oder in unter andern den eines Gouverneurs von Sutza, gefährlichster Gährung befinden. DaS bedenk­ wonach er sich Fürst von Sutza nannte. AlS lichste aber ist, daß ollen Anzeichen nach di« Danilo an'S Ruder kam, fühlte er sich wegen Rebellen nach einem bestimmt vorgeschriebenen der Eifersucht des Letztern nicht mehr sicher, Plane zu Werke zu gehen scheinen. Sie haben und ging nach Oesterreich, wo er Uhlanen'Lieu- sich der Stadt Delhi, des Sitzes der frühe­ tenant wurde. Oesterreich wollte den jungen ren Groß-Mogule. bemächtigt und den Sohn Fürsten benutzen, um ihn dem Fürsten Danilo, deS letzverstorbenen Moguls zum Könige pro- gegen welchen es «ine feindliche Politik ver­ clawirr. Die Stadt Delhi ist von ihnen geplün» folgt, entgegenzusetzen. Der Fürst von Sutza dert, der Bank von Delhi sind 50 Lak Ru- ging aber auf diese Pläne nicht ein, gab seine pihs geraubt und alle in der Stadt befindli­ Entlassung und zog sich nach Konstantinopel chen Europäer sind ermordet worden. Mit zurück, wo er seil einem Monate verweilte. diesen Berichten zugleich trifft indeß auch die Man weiß, daß in der letzten Zeit Montenegro Nachricht von den Vorkehrungen ein, welch» der Schauplatz von Jntriguen war, welche getroffen sind, um di» Rebellion zu unterdrücken. Hr. Petrowitsch, Onkel des Petrowitsch, Für- Der General-Gouverneur selbst hat sich be­ sten von Sutza, angestiftet haben sollte. Müg» reits mir einem starken Truppen-CorpS gegen lich, daß der Name des Letzteren auch darin Delhi in Marsch gesetzt. Dem Commandanten verwickelt war; kurz er erhielt vor 10 Tagen von Agra, wo die Ruhe nicht gestört worden vom Oesterreichischen Minister v. Bruck eine ist. sind von dem Maharadscha von Gwalior telegraphische Depesche. worin ihm mitgetheilt Truppen zur Verfügung gestellt, um sie ge­ wurde, daß Montenegrische Emmissaire nach gen bie Rebellen zu verwenden. Laeknau wird Konstantinopel abgegangen seien, mit dem von Sir I. Lawrence im Zaume gehalten. Auftrage, ihn zu tödten. Er beschloß nun, In China ist, nach Berichten aus Hong­ nach St. Petersburg zu ziehen und wollte die kong vom 9. Mai, seit Abgang der letzten wenigen Tage vor seiner Abreise in Bujukdere Post nichts von Belang vorgefallen. Ein zubringen. Auf seinen Spaziergängen war er Versuch der Chinesen, ein Englisches Dampf­ immer von Freunden begleitet und trug im­ schiff bei Kanton in di» Lufr zu sprengen, ist mer den Säbel an der Seite, hatte aber die mißlungen. Unvorsichtigkeit, auch deS Abends auszugehen. Am Mittwoch Abend, gegen 8 Uhr, ging er N e u e s t e P o s t . auf dem Quai vor der Spanischen Gesandt­ R e v a l , 1 2 . J u n i . D a S a u s f ü h r l i c h » schaft, begleitet von drei Personen, als plötz­ Programm des Baltischen Sängerfestes ist be­ lich zwei Schüsse fielen, und der junge Fürst, reits publicirt. Donnerstag den 27. werden von hinten getroffen, niedersank. Er wurde die ankommenden Gäste empfangen und zu­ nach dem Casino getragen, wo er unter den nächst durch die Empfangs - Commissionen in — 206 — daS Local deS Fest-Comite'S geleitet. Daselbst Norwegischen Aerzke, als Gelehrter und Mensch werden die Liederbrüder durch daS Präsidium hochgeachtet, Prof. SörenSsen. begrüßt, die zum Fest erforderlichen Karten D e u t s c h l a n d . und Abzeichen verlheilt und die Gäste nach B e r l i n , 3 0 . J u n i . ( N . P r . Z . ) J a den für sie bestimmten Quartieren geführt. den letzten Tagen der vergangenen Woche ist AdeodS findet Musik und Promenade im Kai­ von dem Grafen Hotzfeidt und Ferukh-Khan serlichen Garren zu Katharinenthal statt unk» in Paris ein Handeis » und FreundschaflS- Louper s, la carte in der Festhalle. Freitag Vertrag zwischen Preußen und den übrigen den 23. werden zwei Ensemble-Proben in der Staaten des Zollvereins einerseits und Persien Sr. Nikolai-Kirche gehalten, die eine Vormit­ andererseits abgeschlossen worden. tags 10 Uhr. die andere, nach dem Diner A u s T h ü r i n g e n , 2 7 . J u n i . ( F r . P . - in der Festhalle. um 6 Uhr Nachmittags. Z.) Die Universitär Jena zählt in diesem Seme, AbendS abermals Mustk und Promenade, wie ster 66 Lehrer und 323 Studenten, von diesen am vorhergehenden Tage und von 10 Uhr sind 270 Ausländer; am stärksten unter allen an Soiree in der Festhalle und dem Salon. Fakultäten ist die Philosophie frequentirt. da Sonnabend den 29. Nach abermaliger En- 149 Studenten für dieselbe eingeschrieben sind. semble-Probe und gemeinschaftlichem MittagS- F r a n k f u r t a . M . , 2 3 . Z u n i . ( N . P r . essen versammeln sich die Gesangs - Vereine Z.) Der Großsürst Michael von Nußland auf dem Revallchen großen Markte zur An­ K . H . ( w e l c h e r m i r d e n R u s s i s c h e n M a j e ­ ordnung deS Festzuges, welcher nach Vortrag stäten am Sonnabend in Kiel eintraf) ist deS Lurher'schen Chorals vor 7 Uhr seinen heute früh nach Karlsruhe hier durchgereist. Ansang nehmen und sich zum ersten Feste D a r m s t a d t , 3 0 . Z u n i . ( N . P r . Z . ) vach der Kirche begeben wird. Sonntag den Ihre Majestäten der Kaiser und die 30. MorgeaS um 7 Uhr Musik im Kaiser» Kaiserin von Nußland sind begleitet von lichen Garten, um 12 Uhr Ensemble-Probe den Gliedern der Großherzogl. Familie, welch« in der Börsenhalle, um 3 Uhr MittagSessen mir Ihnen theils schon zu Güttingen, theilS in der Festhalle und um 6 Uhr daselbst En- zu Gießen und Frankfurt zusammengetroffen semble-Probe. Abends wie am vorigen Tage. waren, empfangen von dem Jubel der Ein­ Montag den 4. Juli. VormtrragS Ensemble« wohner, in unserer festlich geschmückten Stadt Probe. Diner in der Festhalte. Um 7 Uhr angekommen. Schon mehrere Stunden vor­ Zug nach dem Kaiserlichen Garten zu Katha­ her füllten viele Taufende die wetten Straßen rinenthal zum zweiten Feste, daS bei ungün­ und Plätze. Die Schulen (die Knaben mir stigem Wetter in der Festhalle stattfindet. Schärpen und Fahnen, die Mädchen mit AbendS wie früher. DienStag den 2. Juli. Blumen und Guirlanden) zogen den Ankom­ Morgens 7 Uhr Musik in Katharinenthal, menden entgegen und stellten sich von dem um 2 Uhr Festmahl in der Holle, um 6 Uhr Bahnhofe durch die Rheinstraße nach dem bei günstigem Wetter Abfahrt nach Kosch. Schlosse in Spalier auf. ES herrschte überall Dorr versammeln sich alle Festgenossen in der ein freudiges, bunt bewegtes Leben. Nähe des Landungsplatzes zum Wettgesang. A u s d e m N h e i n g a u , 2 2 . J u n i . ( N . Um 11 Uhr. nachdem das Signal durch drei Pr. Z.) Allenthalben steht der Weinstock in Kanonenschüsse gegeben, fährt man vach Neval schönster Blülhe. Noch acht Tage solch war­ zur Festhalle zurück, wo auch bei ungünstigem men Sonnenschein, und unsere Winzer haben Wetter der Wettgesang stattfindet. Der fol­ zu ihrer Hoffnung auf einen guten Herbst gende Tag ist dem freien Genüsse gewidmet, die Hauptsache für sich. nur das Mahl um 3 Uhr und ein Ball am O e s t e r r e i c h . Abend versammelt die Sangesgenossen in der I n n s b r u c k , 2 4 . J u n i . ( A . A . Z . ) Festhalle. DaS Sängerfest schließt Donners­ Heute sind der König und die Königin von tag den 4. Juli mit Musik im Garten zu Sachsen hier eingetroffen. Katharinenthal und einem AbschiedSmahle in F r a n k r e i c h . der Festhalle. P a r i s , 2 6 . J u n i . ( O s t s . - Z ) D i e W a h ­ S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . len sind bi« auf den Nachschub beendigt, di« C h r i s t i a n i a , 2 3 . J u n i . ( H . C . ) A m Abreise des Kaisers ist erfolgt, und auch »in 19. d. starb, 33 Jahr alt, der Senior der namhafter Theil des diplomatischen CorpS be­ findet sich auf Reisen; die politischen Som- 3. Quartal sub No. 469 belegene, von dem wer-Ferien haben ihren Anfang genommen. Podrätschik Jacow Timofejew Porochow an Die Gerüchte von einem in Paris entdeck­ die verwittwere Frau. Julie Hebenstreit, geb. ten Complott gegen das Leben des Kaisers Lange, verkaufte hölzerne Wohnhaus cum gewinnen an Consistenz. Die bereits gemel­ ai'pei-clnenciis Ansprüche haben oder wider dete Verhaftung verschiedener Italiener soll die geschehene Eigenthumsübertragung zu spre­ tu Folge dieser Entdeckung stattgehabt haben. chen gesonnen sein sollten, und P a r i s . 2 8 . J u n i . ( F r . P . - Z . ) E i n , 2) wider das offen hierselbst eingeliefert» der wichtigsten Clause!« des neuen Französisch- Testament der Soldatenwirtwe Jewdokia Saß- Russischen Handels-Vertrages ist eine bedeu­ ntn, früher verehelichte Borissow auch Dat­ tende Herabsetzung deS Russischen EingangS- zow genannt, protestiren oder ihre Rechte als zolles von Französischen Weinen. Erben wahrnehmen wollen, hiermit aufgefor­ N i e d e r l a n d e . dert. solch« ihr« Ansprüche. Protestationen H a a g , 2 5 . J u n i . ( Z e i t . ) M i t J a p a n und RechtSwahrnehmungen binnen einem Jahr ist ein neuer Handels - Vertrag abgeschlossen, und sechs Wochen bei diesem Rache in gesetz­ kraft dessen die Holländer von nun an freien lich vorgeschriebener Art zu exhibiren und in Zutritt in dem Hafen von Nangasaki und in Erweis zu stellen, widrigenfalls sie später nicht den anderen, den Europäern offenen Häfen weiter werden gehört werden, sondern ferner haben. Gegen ein« gewisse Abgabe können ergehen wird, was Rechtens. sie in die Tempel, Vouriquen und Gasthäuser Pernau, RathhauS, den 5. Juni 1867. gehen; sie dürfen ihren CultuS ausüben, frei Im Namen und von wegen des Raths der kaufen und verkaufen und die demükhigenden Stadt Pernau Formalitäten, welchen sie seit 150 Jahren zu Justiz.Bürgermeister Fr. Rambach. Nangasaki unterworfen waren, sind abgeschafft. No. 1440. Schmid. Secrr. 1 G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . L o n d o n , 2 9 . J u n i . ( S t . - A . ) A u f d e r Von di«s«m Polizeigerichte werden auf des- Nord-Kent-Cisenbahn. in der Nähe von Le- fallsigeS Ansuchen deS pernauschen Herrn In­ wiSham, sind gestern Abend um halb 11 Uhr validen - CommandeurS alle Einwohner dieser durch Zusammenstoßen zweier Züge 12 Per­ Stadt hiermit des Ernstlichsten gewarnt, den sonen um'S Leben gekommen und ungefähr 40 ein Handwerk treibenden Gemeinen deS hie­ wehr oder weniger schwer verletzt worden. sigen Invaliden - CommandeurS Sachen ohne T ü r k e i . Wissen des CommandeurS oder Feldwebels zur K o n s t a o t i n o p e l . 1 ? . J u n i . ( O s t d . P . ) Arbeit zu übergeben, indem im entgeg«ngesetz. DaS wichtigste Ereigniß im alten Dyzanz ist ten Falle besagter Herr Invaliden - Comman- der Komet. Der fabelhaft, Schwärmer, wel­ deur für einen etwa vorkommenden Diebstahl cher ganz Europa in Angst versetzte, ist unS nicht verantwortlich gemacht werden kann. im Orient wirklich erschienen; man sieht ihn Pernau, Polizeigerichr, den 27. Juni 1857. jeden Morgen vor Sonnenaufgang in südlicher Polizei-Vorsitzer R. Hehn. Richtung. Auch scheint unser sonst so unver­ No. 592. E. v. d. Borg, Secrt. 3 änderliches Klima plötzlich wie ausgewechselt. Am Johannistage d. I. ist eine silberne Das Volk schreibt bie Störung in den Wik- Cylinder-Uhr mit einem Sekunden-Zeiger ver­ terungS-Verhältnissen dem Komet zu, und di« loren gegangen, der ehrliche Finder wird er­ Alttürkea verkündigen einander den jüngsten sucht, dieselbe gegen einen Finderlohn von fünf Tag, der anbrechen müsse, nachdem di« Psorte Rubel Silber Münze diesem Polizeigerichte zu mit den GiaurS Freundschaft geschlossen. überliefern. Pernau, Polizeigericht, den 28. Juni 1857. Bekanntmachungen. Polizei-Vorsitzer R. Hehn. No. 595. E. v. d. Borg, Secrt. 3 Von Einem Wohledlen Rath« der Kaiser­ lichen Stadt Pernau werden hiermit und Kraft Von Einer Kaiserlichen Pernauschen Port- dieses öffentlichen ProclamS alle diejenigen, Tamosckna wird deSmittelst bekannt gemacht, welche daß die auf 174 Rbl. 42z Kop. veranschlagte 1) an das, in der hiesigen Vorstadt iw Reparatur des CordonhauseS zu Tack«rorth — 208 - an den Mindestfordernden vergeben werden derbvt zu verlautbaren und abzuwarten, was soll. ES werden demnach Diejenigen, welche wegen des Zuschlages verfügt werden wird. die Reparatur zu übernehmen gesonnen sein Die Contrackbedtngungen sind in der Cav- sollten, hierdurch aufgefordert, sich zu den des- zellei dieser BeHürde zu ersehen. fallsigen Torgen am 8. und 12. Juli. Vor­ Pernau, Port-Tamoschoa, den 17. Junt mittags 1t Uhr, mit den gehörigen Saloggen 1857. Unterz. Zoll-Verwalter Brosse. versehen, Hieselbst einzufinden, Bot und Min- No. 66!. Secrt. Schmid. 2 Nettes Etablissement von silixl.iv Mt H V0W. III l!w>. ««-Lager in Galanterie-, Mannfae- tur- und Mode-Waaren. Wir erlauben uns die ergebene Anzeige zu machen, daß wir ein Engros- Gefchäft eröffnet haben und empfehlen unser sehr reichhaltig assortirtes Lager, indem wir bei promptester und reellster Bedienung die billigsten Preise versichern. Geschaftslocal im Hause Ed. Witt Gustav Witt A Cp. Kaufstraße, unweit dem Rathhause. in Riga. 2 Einem hohen Adel und geehrten Pu­ A b g e g a n g e n « S c h i f f e . blikum mache ich hiermit die ergebene 38) Den 20. Juni: Schiff Pearl, Capt. Buick. mir Hafer nach Großbritannien, cl. d. Anzeige, daß ich mich als Sattlermeister I. Jacke et C. 39) Den 22.: TordenSkjöld, Hierselbst etablirt habe, und mich bestre­ Udbye, mit Ballast noch Riga, cl. d. H. D. ben werde, durch gute, prompte und Schmidr. 4O) Den 23.: Christ»»«, Nystedr, möglichst billige Bedienung mir das Zu­ wir Ballast nach Wieby. cl. d. I. Jacke er C. 41) Adventure, Hukton, mir Flachs und trauen Eines hochgeehrten Publikums Flachöheede nach Schorlland, cl. d. I. Jock« zu erwerben. — Meine Wohnung ist et C. 42) Livonia, Cooper, mit Ballast nach in der großen Akademie-Straße im Riga, cl. d. M. Srrahlberg et C. 43) Den Hause des Tischlermeisters Herrn S i ­ 24.: Margaretha, Sraal, mit Ballast nach Riga, cl. d. I. Jacke et C. 44) Ernte, mon. Woldemar Mayer, Bodeeweg, mit Flachs und Flachsheed» nach Sattlermeister aus Sr. Petersburg. 3 Portugal, cl. d. I. Jacke et C. 45) Petr»l, Ja der Rigaschen Vorstadt, unweit der Er- Findlay. mit Hafer nach Großbritannien, cl. lerschen Mühle, im Haus« der Speicherauf- d. H D. Schmidr. 46) Den 26.: Carha- seherS - Wittwe Jürgens, ist ein Planwagen rina Regina, Doli, mit Flachs v. Flachsheed« mir einem Pferde während der diesjährigen nach Großbritannien, cl. d. M. Strahlberg »t.C. Bade-Saison an Badende zu vermiethen. 1 Vom 2l. bis zum 28 Junt. GetSUkte. Sr. Elisabech'S'Kirche: Aurelie A n g e k o m m e n e S c h i f f e . Rosalie Henriette AuS. — Jaan Ruut. — 42) Den 24. Junt: Holl. Schiff Anne­ Nikolai Georg Peters. china, Capr. E. S. v. d. Wyk, von Liver­ 'V'erttorbene. St. Elisab..Kirche: Georg pool mir Salz an M. Strahlberg er C. 43) Magnus Schütz, alt 57z I. — Liso Den 25. : Engl. Carolina, W. Norrie, von Tennmann, alt 23^ I. Mart Tungel- Dundee mit Ballast an I. Jack» et C. dach, alt 34 Jahr. Im Namen des Gen.-Gouncrnements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacoby. Pernansches Wochenblatt. M 27. I8S7 Soniiadend, den 6. Juli. InlÄndisehe vSsehrichten. des St. Petersburger Ober-PolizeimeisterS und des Civil-GouverneurS. Sämmtliche im Ver­ St. Petersburg, 2t. Zuni. (Telegr. folge dieser Subscription eingehenden Gelder D e p . d e r „ N o r d . B i e n e . " ) Z h r e M a j e ­ kommen in das Collegium der allgemeinen Für­ s t ä t e n d e r H e r r u n d K a i s e r u n d d i e K a i ­ sorge und über den Betrag derjenigen Ge- serin Maria Alexandrowna geruhten sammtsumme, welche bis zum 1. Zanuar am 20. Zuni (2. Zuli), um halb 6 Uhr 1869 gesammelt ist, so wie der daraus er­ Nachmittags, in Wildbad glücklich anzulangen. wachsenen Procente, berichtet das Ministerium Die Kaiserin-Wittwe befindet sich daselbst des Znnern nach erhaltener Auskunft an den bei vollkommener Gesundheit. Herrn Oberdirigirenden der Wege-Communica- tion und öffentlichen Bauten, welchem laut Eröffnung einer Subscription für ein in Befehl des Kaisers die Obliegenheit der Nowgorod zu errichtendes Denkmal der Errichtung des Monuments selbst übertragen ist. tausendjährigen Dauer Rußlands. St. Petersburg, 22. Zuni. Laut In einem Circular des Herrn Ministers des § 38 des am 9. Zuni 1842 bestätigten Sta­ Znnern vom 29. Mai d. Z. heißt es: Der rurs der St. Wladimir-Universität konnten Russische Staat vollendet nach Aussage der nur Diejenigen als Studenten in dieselbe Geschichtsbücher im Zahre 1862 das erste aufgenommen werden, welche mir Erfolg den Jahrtausend seines Bestehens. Mit Stolz vollen CursuS auf den Gymnasien oder in und Liebe muß jeder ächte Sohn des Vater­ diesen gleichen Lehranstalten vollendet hatten. landes den Blick auf die ruhmvolle Vergan­ Der Herr und Kaiser haben nunmehr, auf genheit desselben richten und inne werden, durch Vorstellung der Oberschulen - Verwaltung am wie schwere Prüfungswege Nußland unter 6. Mai d. Z. Allerhöchst zu befehlen geruht: göttlichem Beistande zu seiner gegenwärtigen nicht nur den jungen Leuten, welche auf Gym­ selbstständigen Macht und Größe gelangt ist. nasien oder in diesen gleichen Lehranstalten Un­ Zur Verewigung einer so ruhmwürdigen Epoche terricht genossen, die Aufnahme in die St. hat eS Sr. Maj. dem Kaiser beliebt, daß Wladimir-Universität zu gestatten, sondern an dem Fürstensitze des ersten Russischen Herr­ auch Denjenigen, welche eine häusliche Erzie­ schers, in Nowgorod, ein Narionaldenkmal hung erhielten, falls sie nur das festgesetzte der tausendjährigen Dauer Rußlands feierlich Examen vollkommen befriedigend machen und errichtet werde, und zu dem Ende hat es Sr. der Universitäts - Obrigkeit Zeugnisse für ihre Majestät gefallen zu genehmigen, daß eine Sittlichkeit produciren werden. Auch hat, auf allgemeine Subscription im Reiche bei allen Unterlegung der Oberschulen-Verwaltung, S e. Ständen eröffnet werde zur Einsammlung frei­ Majestät ebenfalls am 6. Mai d. Z. zu williger Beiträge für diesen Gegenstand, und befehlen geruht, die Aufnahme von Scudiren- daß die Annahme dieser Beiträge bis zur Ent­ den in diese Universität fortan nur einmal im hüllung deS Denkmals selbst fortdauere. Sub­ Zahre, und zwar nach den Sommerferien, zu scription wird angenommen in den Canzeleien gestatten. ÄuslSadtsehe Nachrichten. Parade an, welcher Tausende von Zuschauern beiwohnten. S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . D a r m s t a d t , 2 . J u l i . ( S t . - A . ) H e u t e S t o c k h o l m , 2 3 . J u n i . ( F r . P . - Z . ) Vormittag sind Ihre Majestäten der Gestern übersandte der Bürgerstand nach län­ Kaiser und die Kaiserin von Rußland gerer Debatte die K. Proposirion über die z u m B e s u c h e I h r e r M a j . d e r K a i s e r i n - Erweiterung der Religionsfreiheit und das Mutter von Rußland nach Wildbad abge­ Mündigkeirsalrer lediger Frauenzimmer dem r e i s t u n d A b e n d s d o r t e i n g e t r o f f e n . I h r e Gesetzausschusse. Majestäten haben diese Tage meist in der S t o c k h o l m , 2 6 . J u n i . ( F r . P . - Z . ) Stille des Familienkreises zugebracht in Darm­ Der Oekonomie-Ausschuß hat einen Beschluß stadt und in schönen stillen Waldschlössern deS gefaßt, der als der erste Schritt zur Verle­ Großherzogs. Der Kaiser verlieh dem Prin­ gung der Upsalaer Universitär nach der Haupt­ zen Heinrich, zweitem Sohne des Prinzen stadt angesehen werden kann. Der Ausschuß Karl von Hessen und bei Rhein und Enkel hat die Verschmelzung der dortigen medicini- des verewigten Prinzen Wilhelm von Preußen, schen Facultät mir der hiesigen chirurgischen den Russischen Andreas-Orden. Akademie, dem sogenannten Carolinum, ange- W i l d b a d , 3 . J u l i . ( N . P r . Z . ) G e ­ rathen, die alsdann das Recht Doctoren zu stern Abend kurz nach 4 Uhr trafen (wie schon creiren erwerben würde. Begreiflicherweise wi­ e r w ä h n t ) I h r e M a j e s t ä t e n d e r K a i s e r dersetzten sich die theologischen Vertreter jener und die Kaiserin von Rußland, begleitet Universitär, denen nicht damit gedient ist, daß von dem Prinzen Alexander von Hessen, zum die Universitär auf die theologische Facultät B e s u c h e b e i I h r e r M a j . d e r K a i s e r i n - * beschrankt wird. — Die neue politische Lage, Mutter hier ein. Die Allerhöchsten Herr­ worin das Land seit dem November-Vertrag schaften fuhren bei Ihrer Ankunft sogleich am mir den Westmächren gekommen, hat wieder- H o t e l B e l l e v u e , w o d i e v e r w i t t w e t e K a i s e r i n holmtlich die Aufmerksamkeit auf die Reor­ Ihr Hoflager aufgeschlagen hat, vor, und ganisation der Armee hingelenkt. Es sind begaben sich erst nach einer Stunde in Ihr auf dem Reichsrage Anträge auf allgemeine Absteigequartier, im Gasthaus zum Bären, Wehrpflicht eingebracht , die besonders im wo s i e später einen Gegenbesuch von I h r e r Bauernstande lebhaft diScutirt wurden. Eine Maj. der Kaiserin-Mutter erhielten. solche Reform wird dringlich, wenn unsere AbendS versammelten sich sämmtliche Aller­ Armee auf gleichem Fuß mit den sonstigen höchste und Höchste Herrschaften und die hof­ Europäischen Truppen gestellt werden soll. fähigen Personen ihres Gefolges im Hotel D e u t s c h l a n d . Bellevue zu einer glänzenden Soiree und betrachteten vom Balcon aus ein den fürstlichen B e r l i n , 1 . J u l i . ( H . C . ) , , L e N o r d " Gästen zu Ehren abgebranntes Feuerwerk, läßt sich auf telegraphischem Wege auS Berlin dessen Glanz- und Schlußpunkt der NamenS- melden, Lord Palmerston bestehe auf der Noth- zug Zhrer Majestäten in Brillantfeuer, wendigkeit, die Deutsch-Dänische Differenz überragt von der Kaiserkrone, bildete. Ein« an einen Europäischen Congreß zu bringen, vor dem Haupteingang zu dem Gasthof zum um betreffs der Thronfolge in Dänemark eine Bären errichtete Ehrenpforte zeigte in der Mitte Revision des Londoner Protokolls vorzunehmen. das Russische Wappenbild, rechts von demsel­ D a r m s t a d t , Z u l i . ( H . C . ) D i e ben die Wappen von Hessen - Darmstadt und Revue, w e l c h e h e u t e V o r m i t t a g S e . M a ­ Württemberg, links die Wappen Preußens jestät der Kaiser von Rußland auf dem und Badens, während die Flaggen dieser Län­ Paradeplatze über die hiesige Garnison hielt, der über denselben wehren. Unter dem Dop­ war eine glänzende. Der Kaiser erschien zu peladler Rußlands ist zum Andenken an den Fuße, begleitet von dem Großherzoge, den verewigten Kaiser Nikolai eine sinnige Devise Großherzoglichen Prinzen, dem Prinzen von angebracht, welche ein Schwert, umgeben von Wasa und vielen Russischen und Hessischen einem Rosenkranze, darstellt. G e n e r a l e n u n d O f f i z i e r e n . D i e K a i s e r i n , F r a n k f u r t a . M . , 6 . Z u l i . ( T e l . B u r . ) die Großherzogtn, Prinzessin Carl waren auf Z Z . M M . d e r K a i s e r u n d d i e K a i s e r i n dem Schloßwalle versammelt und sahen die von Rußland sind um III Uhr hier einge- getroffen, haben bei dem Russischen Gesand­ Marseille spricht von 200.) Ungefähr 60 ten ein Dejeuner eingenommen und sind um Personen befanden sich in den Händen der 42 Uhr auf der Hanauer Bahn nach Kissin­ Gerichtsbehörden. Man hat ziemlich bedeu­ gen gereist. tende Waffen- und Munitions - Niederlagen H e i d e l b e r g , 2 8 . J u n i . ( F . I . ) E s seisirt. Bei einem der Verschworenen fand hat sich unter den hiesigen Studirenden eine man eine beträchtliche Anzahl Granaten. Ge­ beträchtliche Anzahl derselben dazu bereit er­ nua ist ruhig. klärt, ,,zur Unterstützung der aus Schleswig- Holstein vertriebenen Beamten" nach Kräften Die „Oesterreichische Correspondenz" vom daS Ihre zu thun. Zwar werden keine Hun­ 3. Juli schreibt: Die K. K. Negierung war derte von Gulden zusammenkommen; aber sie seit einigen Tagen unterrichtet, daß die revo­ hoffen, daß ihr Beispiel Hunderte, ja Tau­ lutionäre Partei auf mehreren Punkren Mit­ tel- und Unter-Italiens Aufstand und Em­ sende nachziehen werde. Sie haben nämlich pörung anzuzetteln beabsichtige. Am Abend des eine wöchentliche Groschensammlung unter sich eröffnet. Wenn das überall in Deutschland 30. Juni fand ein Aufstandsversuch in Livorno starr. Der Pöbel griff die Gendarmerie an; geschähe, dann stünde es bald ganz anders drei Gendarmen wurden mir Stilettstichen mit unseren vertriebenen, verlassenen nordischen Brüdern! ermordet. Die bewaffnete Macht mußte auf die Meuterer feuern; 13 Personen wurden B r a u ns c h w e i g , 3 . J u l i . ( Z e i t . ) D a S getödtet. Die Zahl der Verwunderen ist unbe­ Beispiel, welches die Heidelberger Studenten kannt. Nach Berichten aus Florenz von ge­ durch ihre Groschen-Sammlungen für unsere stern war seitdem die Ruhe in Livorno nicht durch Dänische Gewaltmaßregeln aus ihrem Vaterlande vertriebenen Brüder der Deutschen mehr gestört worden. Gleichzeitig wird aus Jugend gegeben haben, hat auch unter der Neapel vom 1. Juli gemeldet: Ein Schiff hiesigen Jugend, insbesondere den Studiren­ („Pyroscaph") mir Piemonresischer Flagge den des Collegium Carolinum, lebhaften An­ am Hauprmast und der rothen am Nebenmast warf am 27. Juni unter dem Verwände er­ klang gefunden. Eine nicht unbeträchtliche littener Beschädigungen Anker im Hafen der Anzahl von Jünglingen ist, wie die „D. N. Z." meldet, übereingekommen, dem gegebenen Insel Ponza. Ein Haufen Aufwiegler ver­ Beispiel insoweit zu folgen, als sie wöchent­ ließ alsbald das Schiff, warf sich unter dem Ruf: ,,Es lebe die Republik!" auf die aus lich einen Gucengroschen pro Mann liefern weniger Mannschaft bestehende Hafenwache werden. und tödtete den wachhabenden Offizier. Nach I t a l i e n . Ponza verwiesene verbanden sich mir den Meu­ (St.-A.) Man schreibt aus Paris 3. terern, raubten und zündeten die Hauser an. Juli: „Alle heute hier eingetroffenen Depe­ schen melden die Unterdrückung der verschiede­ In der Nacht führte der „PyroScaph" diese Bande nach Sapri in Calabrien, von wo sie nen Italienischen Aufstandsversuche. Diese in das Innere der Provinz einzudringen ver­ Angelegenheiren selbst sind aber nach wie vor suchte. Alsbald wurden mehrere Königliche in Dunkel gehüllt. Ueber die Ereignisse von Fregatten mit Truppen abgesendet. Das Re­ Genua selbst hör man heute einige nähere bellenschiff ist genommen, die Empörer nach Einzelnheiren. ES scheint, daß die Insurgen­ Calabrien verfolgt. ten sich der Forrs Sperone und Diamanre bemächtigen wollten. Die Angreifer, deren R o m , 2 0 . Z u n i . ( O s t s e e - Z t g . ) B e i d e r Zahl nur sehr gering war — das Fort Dia­ großen Procession im Lateran am Sonntag manre wurde nur von 12 Mann angegriffen kam ein bemerkenSwerrher Zug vor. Am Tage — waren mir Pistolen und Carabinern be­ zuvor schwebte hier Alles in geheimer Angst waffnet. Die Verschworenen harren 26 Ki- wegen des Durchzugs des gefurchteren Kome­ lomerreS von Genna die Drärhe des Telegra­ ten. Obgleich nun der Sonnabend glücklich phen durchschnitten, wodurch eine Verspätung vorüber ging, so fürchtere man doch zum Theil in den Communicarionen zwischen Turin und auch noch für den Sonnrag. Als die Ver­ Genua verurschr wurde. Die Behörden ha­ wirrung bei der Procession schon im Gange ben viele Verhaftungen in Genua und Um­ war, da schrie ein Dieb: ,,Lceo, ecco 1a gegend vornehmen lassen. (Eine Depesche aus steUa!" (Seher dq, sehet da, den Stern!) Jetzt folgte das allgemeinste Wtrrsal und Je­ Riesenwerk würbe, unter zahlreichen Schwie­ dermann hatte Gelegenheit zu bemerken, baß rigkeiten . in 17 Tagen hergestellt. Dt» auf die mitprocessiontrenben Mönche und Priester dieser neuen Straße daherbrausende Artillerie die Ersten waren, welche davon liefen. war es denn auch, deren Feu«r am 24. den F r a n k r e i c h . Angriff auf das Dorf Sheridan eröffnete, P a r i s , 2 9 . J u n t . ( H . C . ) E S i s t s o n ­ welches stark mit Steinwällen und Verhauen derbar, daß in dem Augenblicke, wo England befestigt und von zahlreichen Zuzügen verthei- auf Frankreichs Hilfe zählt, daS offieiöse Or­ digt wurde. DaS Dorf ward trotz deS hart­ gan Lord PalmerstonS, in der Hoffnung, die näckigen Widerstandes von Mac Mahon ge­ gewichtigen Manifestationen in den Meetings nommen, welcher leicht verwundet ward. Dem zu paralysiren, sich so heftig gegen den Suez- General Murlaki wurde das Pferd unter dem Canal ausspricht. Wie gut wäre es für Eng­ Leibe weggeschossen. Wie es scheint, sind un­ land, wenn in diesem Augenblicke, wo sich so gefähr 12 Offiziere geblieben und Soldaten bedauernSwerlhe Ereignisse in Indien zutra­ im Verhältniß getödrer und verwundet worden. gen, der Suez.Canal seinen Schiffen zu Ge­ P a r « S , 1 . J u l i . ( N . P r . Z . ) D e r bote stände. „UniverS" sagt, daß in Mitte der Französi­ (Zeit.) Die Französische Marine hat seit schen Protestanten der Rationalismus mehr dem Orientkriege gewaltige Anstregungea ge­ und mehr Terrain gewinnt, namentlich im macht . namentlich um das System der soge­ Elsaß, wo ein Drittel der Bevölkerung Pro­ nannten gemischten Schraubenschiffe einzufüh­ testanten sind, und wo Straßdurg vor Allem ren. Außer einer Reihe vortrefflicher Schrau­ das „traurige Vorrecht" genieße, einer der er­ ben - Linienschisse und Fregatten ist bie Flotte sten Brennpunkte der „protestantischen Ketze­ noch um eine ganz besondere Abtheilung von rei" gewesen zu sein. Der „UniverS" behaup­ Schiffen vermehrt worden, welche ausschließ­ tet, daß bie Spaltung, weiche in dem übri­ lich zu dem Transporte der eine Flotte beglei­ gen protestanrischen Deutschland sich in dir tenden LandungSarmee dienen soll, und aus ge­ jüngsten Zeit bemerkbar gemacht hat, auch un­ mischten Schraubenschiffen von mäßiger Dampft ter den Protestanten in Elsaß zu Tage getre­ kraft besteht. Gegenwärtig sind 8 von die. ten ist, und bis jetzt die Bemühungen des Con- sen Fahrzeugen im Bau begriffen, 2 von sistorturnS keine Einigung herbeizuführen tw 900 Tonnen und 12k) Pferdekraft. Die übri­ Stande gewesen seien. gen 6 von 1200 Tonnen und 260 Pferde- N i e d e r l a n d e . kraft. Eine Transporkflotte von 16 solcher DaS „Amsterdamer Handelsblatt" meldet, Fahrzeuge schwimmt bereits auf dem Wasser; vach Berichten aus Singapore vom 2t. April, 13 derselben sind Schiffe voo 1200 Tonnen von Uebergriffen der Engländer auf Suma­ und 150 Pferdekraft und die beiden anderen tra in dem Reiche Seist, mit dem Bemer­ von 900 Tonnen und 120 Pferdekraft. Diese ken, baß die Ausdehnung des Englischen Ein­ Schiffe sind sämmllich so eingerichtet, daß die flusses in diesem Falle auf einer unbezweifelt Schraube aufgewunden werden und daS Schiff Niederländischen Besitzung geschehe. auch unter Segel gehen kann. G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . P a r i s , 3 0 . J u l i . ( N . P r . Z . ) D e r L o n d o n , 2 9 . J u n t . ( H . C . ) N a c h „Constitution»!!" enthält folgende Depesche des „Weekly DeSpatch" wird das Oberhaus di« General - Gouverneurs Marschall Nandon an Judenbill mit einer Majorität von 40 Stim­ den General von Cissey zu Algier auS Fort men verwerfen. Darauf deuten die verschie­ Napoleon, 23. Juni : „Die Telegraphen-Linie densten in den ClubbS angestellten Berechnun­ aus Tizi-Uzu nach Suck-el-Arba ist eröffnet. gen. Wahrscheinlich werde die Ciky dann den Gestern Abend um 6 Uhr langte «ine Feld- Baron Rothschild, der sich für den Fall der Artillerie - Sektion mir Genies und Admini- Verwerfung zum Rücktritt verpflichtet habe, strationS-Bagagewagen, mit den Französischen abermals wählen und Lord Palmerston drän­ Farben geschmückt, welche Suck-u-Mebbur um gen, die Judenbill zur CabinetSfrage zu machen. 12 Uhr verlassen hatte, unter dem Beifall- L o n d o n , 3 0 . J u n t . ( N . P r . Z . ) I n rufen der ganzen Armee und zum höchsten der Sitzung des Oberhauses am 29. Juat Staunen der Eingebornen, auf der 25 Kilom. erklärt Lord Albemarle, baß er sich durch die langen neuen Straße im Lager an. Dieses schlimmen Nachrichten au« Indien bewogen f i n d e t , d t « U e b e r r e t c h u n g d e r P e t t t t o n w e g e n nes VertilgungSkrieges der Mandschuherrschaft Entschädigung des kürzlich v«rjagren Herrschers annimmt. Ebenso wi» dieser Krieg ist auch von Audh zu verschieben. die HungerSnokh nicht etwa »in nur örtlicher (Sc. - A.) Zn Manchester wurde gestern Nothstand, sie ist vielmehr allgemein, und die die Statue von ZameS Watt, dem Erfinder ältesten Leute wissen sich einer ähnlichen Ca- der Dampfmaschine, festlich eing»w»tht. DaS lamität von solchem Umfange nicht zu erinnern. Denkmal steht auf demselben Platze, wo be­ ES ist bekannt, daß eS zu den VerwaltungS- reits die Statuen von Lord Peel, Welling- grundsätzen der Regierung gehört, ReiSmaga- ton und Dalton aufgestellt find. zine anzulegen und gefüllt zu erhalten, um ta L o n d o n , 1 . Z u l i . ( N . P r . Z . ) D i e Zeiten der Noch aushelfen zu können; aber Sammlungen zu Ehren der freiwilligen Kran- der erschöpfte Staatsschatz hat eS gegenwärtig kenpflegerin im Krimkriege, Miß Nightingale, unmöglich gemacht, diese Maßregel zur Aus­ sind mit einer Summe von 300.000 Thlrn. führung zu bringen. Die Nachrichten auS geschlossen worden. Es soll dafür ein Hospi­ dem Znnern über den Stand des Bürgerkrieges tal unter ihrer Leitung gestiftet w«rden. lauten entschieden zu Gunsten der Aufständi­ L o n d o n , 3 . J u l i . ( T e l . B u r . ) D e r schen. Kaiser und die Kaiserin von Frankreich wer­ A m e r i k a . ben, neueren Mittheilungen zufolge, wahr­ N e w y o r k , 2 0 . Z u n i . ( S t . - A . ) Die scheinlich zwei Tage die Ausstellung in Man­ Abberufung des Generals Coachs von seinem chester besuchen. Posten als General-Capitain von Cuba und Im Unterhause fragte heut» Lord A. Ha­ seine Ersetzung durch Lersundt hat in der Ha- milton, wann di« am 22. v. M. vertagte vannah einen tiefen Eindruck gemacht. Man Debatte über Ostindien wieder aufgenommen schreibt diesen Schritt der Spanischen Regie­ werben solle? Lord Palmerston konnte des rung dem Einflüsse Englands zu, wrlcheS den Dranges der Geschäfte halder keinen bestimm­ General bezüchtigr, den Sclavenhaubel zu be­ ten Tag dafür angeben. — Auch im Oder- günstig»«. Concha tritt die Reise nach Ma­ Hause bracht» Lord Ellenborough »inen auf drid am 12. August an. Ostindien bezüglichen Gegenstand zur Sprache, ES sind hier nähere Nachrichten über di« nämlich dt» übermäßig» StlberauSfuhr dahin, verunglückte Expedition eines Nebenbuhlers von wie überhaupt di« Art und Weis« b«S Geld- Walker, des CapirainS Crabbe, ehemaligen Verkehrs, worauf Lord Granvill« «widerte, Mitgliedes der Legislatur von Kalifornien, die Regierung habe bie obwaltenden Schwie­ eingelaufen. D»r besagte Freibeuter hatte un­ rigkeiten sorgfältig erwogen. gefähr 100 Kaltfornische Abenteurer zusammen­ L o n d o n , 4 . Z u l i . ( S t . - A . ) D e r a u f gerafft, sich von diesem kleinen Heere zum Ge­ Kosten der Lady Franklin zu einer n»uen neral proclamiren lassen, und war in die Me« Nordpolfahrt ausgerüstete Schrauben-Dampfer xikanische Provinz Sonora eingefallen, um „Fox" ist am Mittwoch von Aberdeen aus dieselbe von Mexiko loszureißen und an die vach den arktischen Gewässern abgegangen. Vereinigten Staaten zu verkaufen. ES ge­ C h in a. lang ihm, die kleine Stadt Caborca zu occu- (N. Pr. Z.) „Krieg und HungerSnokh piren; später jedoch, als di» Mexikaner ihm wüthea im Reich der Mitte, und wenn je ein »inen energischen Widerstand entgegensetzten, Zeitpunkt g«eign»t g»w»s»n, die Chinesische Re­ sah er sich genüthigr, sich in einem Hause der gierung zu nüthigen, die bis jetzt das Retch Stadt zu verschanzen. Nachdem er sich dort dem Verkehr mit den fremden Nationen ver­ sechs Tage gehalten, gerieth das Hau« in sperrenden Schranken nieberzureißtn, so ist »S Brand und die Freibeuter ergaben sich. Sie der gegenwärtige." Dies ist wir wenigen wurden sammtlich — e« waren ihrer noch ZI Worten der Zahalt der neuesten bis zum 9. — nebst ihrem General von hinten erschossen. Mai d. I. reichenden Nachrichten. Mit dem Di« Mexikaner ließen sich durch ihr« Wuth Kriege ist übrigens ntcht das an und für sich so weit fortr»iß»n, daß si« da« Aw«rikanisch« geringfügige Zerwürfnlß wir England gemeint, G«di»t überschritt«»,, um zwei Verwundete, sondern jener seit acht Zahren im Znnern denen es gelungen war, sich dorthin zu flüch­ wüthende Bürgerkrieg, der immer weiter um ten, zu erschießen. Zn San Francisco sch»int sich greift und immer mehr da« Gepräge ei­ man dt» Sache ziemlich leicht zu nehmen und — 254 — sich darübtt zu freuen, daß »an Crabbe vvd und der Musik des Regiments aufgestellt war, Cvnsotten loS ist. welche den herankommenden Zug mit den Klän­ N e u e s t e P o s t . gen der Russischen Nationalhymne degrüßte, wurde der hohe Gast von Sr. K. H. dem S t . P e t e r s b u r g , 2 6 . J u n i . ( T e l . Großherzoge bewillkommt. Dep. des Jnval.) Ihre Majestäten der W i e s b a d e n , 6 . J u l i . ( F r . P . - Z . ) A u c h K a i s e r u n d d i e K a i s e r i n M a r i a A l e » in unserer Stadt hat sich ein Comite gebil­ xandrowna nebst Ihren Erhabenen Kin­ det, welches heure einen Aufruf zur Unter- dern haben geruht, am 24. Juni (6. Juli), stützuoo der vertriebenen SchleSwig-Holsteini- nm ^ 8 Uhr Abends, in Kissingen, woselbst scheu Beamten erlassen hat und sich zur An­ sich auch Ihre Majestäten der König und die nahme von Beiträgen bereit erklärt. Königin von Bayern befanden, wohldehalten F r a n k r e i c h . einzutreffen. P a r i s , 6 . J u l i . ( S t . - A . ) B e i d e n Der „Russische Jnval." Nr. 437 vom 26. letzten Siegen über die Kabylen, die heute Juni theilt nach der „SenatS-Ztg." den zwi­ ausführlich im „Moniteur" geschildert werden, schen Dänemark und den dabei beteiligten war mau auch bis zu den Schlupfwinkeln Mächten abgeschlossenen Tractar in Betreff vorgedrungen, in denen die Kabylen ein sehr der Sundzoll-Ablösung mit. einträgliches Gewerbe der Falschmünzerei be­ S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . trieben. Sie haben übrigens Zeit genug ge­ C h r i s t i a n i a , 2 4 . J u n i . ( A . A . Z . ) habt. sich in dieser Kunst zu vervollkommnen, Das Klima der Finnmark vergegenwärtigt denn sie übten diestlbe s»it zweihundert Jah­ Südländern am besten die folgende Nachricht ren aus, hoch oben auf einem der unzugäng­ auS Tromsö vom 43. Juni: Noch haben lichsten Gipfel des Djurjura-GebirgeS. Das wir Massen Schnee sowohl auf den Bergen „Journal deS Debare" giebt interessante De­ am Tromsö herum, als auch zum Theil in tails über diese Falschmünzerei, auS denen mit den Außenmarken derselben Insel. daS Interessanteste die Notiz ist, daß die Ka­ D e u t s c h l a n d . bylen dem Französischen Gouvernement häufig K i e l , 3 . J u l i . D e r „ K . C . " m e l d e t : Die Dompffrvgarre „Grosiaschschry" ist heue« ihren Tribut in falscher Münze bezahlten. Mvrgen 4 Uhr nach St. Petersburg zurück­ St» sind indessen nicht so engherzig gewesen, gegangen. Sie bring? die Aussteuer der Prin­ nur aus Französische Unkosten zu salschmün- zen, sondern haben aller Länder Geld nachge­ zessin Ca eilte von Baden, Braut Sr. K. schlagen, um es an Händler zu verkaufen, vi« H. des Großfürsten Michael von Mußland, es weiter spebirten. nach St. Petersburg. B a d e n - B a d « n , 6 . J u l i . ( N . P r . Z . ) P a r i s , 6 . J u l i . ( Z e i t . ) A u S B l o m - Se. Maj. der Kaiser von Rußland ist biereö schreibt man dem „Monitenr": „Plom- soeben, Morgens 40 Uhr, von Wildbad hier biereS ist weit entfernt, dieselbe Lebhaftigkeit itngenoffen. — Im Namen deö Französische» zu bieten, wie im vorigen Jahre. Die Gäste Kaisers wurde der Russische Monarch durch treffen nur langsam ein. Der Kaiser, dessen den zu diesem Zwecke aus Straßburg hierher Gesundheit sich durch den Gebrauch der Bä­ gesendeten General Reibeil und mehrere an­ der sehr bessert, führt ein zurückgezogenes Le­ dere hohe Französische Offiziere begrüßt. ben und theiit seine Zeit zwischen Arbeit und Se. K. H. der Prinz Carl von Preußen Spaziergängen. wird am 40. d. M. nach Wildbad abreisen Ihre K. Hoheit die Großfürstin Helena u n d v o n d o r t m i t I h r e r M a j . d e r K a i - langte am Z. Juli mit großem Gefolge zu serin-Mutter von Rußland nach Berlin C a n n e s a n u n d ü b e r n a c h t e t e d o r t . u m a m und St. Petersburg abgehen. 4. Morgens ihre Reis, nach Straßburg fort­ K a r l s r u h « . 6 . J u l i . ( Z e i t . ) G e s t e r n zusetzen. M i t t a g u m 4 U h r i s t S e . M a j . d e r K a i ­ P a r i s , 9 . J u n i . ( T e l . D u r . ) D a s ser von Rußland zum Besuch des hiesigen heutige „PayS" sagt, daß mit den Italieni­ H v f e S h i e r e i n g e t r o f f e n . S e i n e M a j e s t ä t schen Aufstände« die zu Paris geschehenen kam mittelst Extrazugs von Baden. Am Verhaftungen in Verbindung ständen, wo Bahnhof, woselbst ein Batallloo mit der Fahne durch ein schweres Attentat eine weitverzweigte Verschwörung hätte zum Ausbruch komme» sich Prinz Napoleon und Gefolge. Se. Kai­ sollen. serliche Hoheit beabsichtigt, die Bergwerke tu Bei den in den Provinzen stattgefunden««, Cornwall zu besuchen. Nachwahlen h«r die Regierung einen und Aus London, 6. Juli, wird dem >,Pays" dt» Opposition zwei Candibaten durchgedeachk. geschrieben, daß zufolge telegraphischer Depe­ N t e d e r l a n d e . sche der General en cke5 in Indien an d»r A m s t e r d a m , 3 . J u l i . ( D . Z . ) G e ­ Spitze bedeutender Streitkräfte vor Delhi an­ stern Abend sind hier die ersten neuen Häringe gekommen war und die Einschließung dieses eingetroffen. Die Qualität der Häringe ist Platzes begonnen hatte. vortrefflich, der Preis »st für morgen auf 600 A m e r i k a . Gulden die Tonne gestellt. N e w y o r k , 4 4 . J u n i . ( S t . « A . ) G e n e r a l G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Scott ist nach Washington berufen worden, L o n d o n , 2 . Z u l i . ( S k . ' A . ) D a s i m um die Vorbereitungen zur Absenkung von Bau begriffene Riesen - Dampfschiff „Great Truppen nach dem Mormonenstaate Utah zu Eastern" wird, wie den Actionairen mitge- vollenden. Ein Theil der Truppen hat sich lheilt wurde, im September vom Stapel ge­ bereits in Bewegung gesetzt. lassen werben können. die erste Probefahrt nach Portland, (Maine) wird jedoch erst im Bekanntmachungen. April des nächsten Jahres unternommen wer­ den. So wie die Sachen jetzt stehen. And Don diesem Polizeigerichte werden auf des- die Gesammtkosten des Schiffes auf 697,496 fallsigeS Ansuchen des pernauschen Herrn In­ Pfd. St. veranschlagt, von welcher Summe validen - CommandeurS alle Einwohner dieser 490,000 Pfd. Sterl. noch zu decken sind. Stadt hiermit des Ernstllchsten gewarnt, den 92,000 Pfd. St. werden durch restirenbe ein Handwerk treibenden Gemeinen des hie­ Einzahlungen auf die alten Aktien und der sigen Invaliden - CommandeurS Sachen ohne Rest durch eine neue Anleihe herbeigeschafft Wissen des CommandeurS oder Feldwebels zur werden müssen. Das Vomstapellassen allein Arbeit zu übergeben, indem im entgegengesetz­ ist auf 26,000 Pfd. St. veranschlagt, und ten Falle besagter Herr Invaliden - Comman- Milford Häven (in Bristol) ist der einzige deur für einen erwa vorkommenden Diebstahl Hafen Englands, in den dieser Koloß wird nicht verantwortlich gewacht werden kann. einlaufen können. Pernau, Polizeigerichr, den 27. Junt 4867. Polizei-Vorsitzer R. Hehn. L o n d o n , 4 . Z u l i . ( F r . P . - Z . ) D e r No. 692. C. v. d. Borg, Secrk. 2 Colonialmintster hat gegen die Einführung von freien Negern in die Englischen Colonieen ge­ Am Johannis-Tage d. I. ist eine silbern« sprochen, weil dieselbe den Sclavenhandel er- Cylinder-Uhr mit einem Secunben-Zeiger ver­ muthigen würde, doch widersetzt er sich nicht lor«» gegangen , der ehrliche Finder wird er­ der Einführung von Indianern und Chinesen sucht, dieselbe gegen einen Finderlohn von fünf unter vernünftigen Beschränkungen. Rubel Silber Münze diesem Polizeigerichte zu überliefern. L o n d o n , 6 . J u l i . ( S t . - A . ) D i e V e r ­ Pernau, Polizeigericht. den 26. Juni 4867. ladung des transatlantischen Telegraphen«Ka- Polizei-Vorsitzer R. Hehn. belS, an Bord der Fregatte „Agamemnon" No. 696. E. v. d. Borg, Secrt. 2 tn Greeawich, geht ohne Unterbrechung nach Wunsch von Statten. Bis vorgestern waren AuS den von der Comwission zur Abschä­ davon 600 Engl. Meilen im Zwischendeck un­ tzung der städtischen Grundstücke unterlegten tergebracht. Stündlich werden ungefähr zwei Listen hat sich ergeben, daß eine nicht gering« Engl. Meilen aufgerollt, und am 24. d. Zahl von Immobilien in den Stadtgrundbü- MonatS dürfte der „Agamemnon" vollkom­ chern entweder gar nicht, oder auf andere Na­ men im Stand» sein, sein« interessante Mis­ men als der gegenwärtigen Besitzer, verzeich­ sion anzutreten. net stehen, was seinen Grund darin hat, daß (Zeit.) Gestern Abend kam dt« Kaiserlich Diejenigen, welch« Wohnhäuser oder aodere Französisch« Dampf-Aacht „La Rein« Horten- für sich bestehende Gebäude, dt« mit einer se«" tu Plywouth an. Am Bord befanden Polizei-Nummer versehen werden müssen, auf Sradrgrundzinsplätzen oder Erbplätzeo erbaur, hierselbft etablirt habe, und mich bestre­ sich diese gerichtlich nicht haben zuschreiben ben werde, durch gute, prompte und lassen, oder daß Besitzungen aus einer in die andere Hand gegangen sind, ohne daß der möglichst billige Bedienung mir das Zu­ ErwerbungSact zur Cvrroborarion producirt trauen Eines hochgeehrten Publikums worden ist. zu erwerben. — Meine Wohnung ist Wenn nun solche Ordnungswidrigkeiten nicht in der großen Akademie-Straße im allein der städtischen Wohltinrichtung zuwider lauf«n, sondern dadurch auch das KronSin- Hause des Tischlermeisters Herrn S i ­ teresse gefährdet wird, so sieht Ein Wohledler mon. Woldemar Mayer, Rath dieser Stadt sich veranlaßt, allen den­ Sarrlermeister aus Sr. Petersburg. 2 jenigen hiesigen Einwohnern, welche über ihre So eben erhalten» frische Revaler Killo- Besitzungen sich keine corroborirte Dokument« strümling» und Kurische Rauchwurst empfehlen haben ausfertigen lassen, hiermit zur Pflicht b i l l i g s t G e b r . S t e i n . 4 . zu machen, innerhalb sechs Wochen a ciat« dieser Bekanntmachung, zur Vermeidung der Gute große Kartoffeln zu einem Rubel und wider die Säumigen anzuwendenden gericht­ kleiner» zu 90 Kop. S. das alte rigasche Loof lichen Zwangsmittel, entweder die auS Einem sind im Conceschen Garten zu haben. 4 Edlen Vogteigerichte zu beschaffenden Bau- IVlein an 6er >Vssser-(?ssse belegenes Attestate oder die Kaus-Contracte ober sonstige kslk steinernes kölzernes Wokn- ErwerbungSacte allhier beim Rathe zur Cvr­ roboration und Eintragung in die Stadtgrund­ kaus ist sus kreier Hancl ?u verksuken. bücher, zu producirrn. L t e i n . 1 Pernau, RathhauS, den 3. Juli 4867. Im Namen und von wegen des Raths der A n g e k o m m e n e S c h i f f e . Stadt Pernau 44) Den 28. Junt: Holl. Schiff Bov- Justtz-Bürgermeister Fr. Rambach. wina Mensinga. Capr. I. H. de Jonge, von No. 1704. Schmid, Secrr. 3 Liverpool mit Salz an M. Strahlberg er C. 4A) Den 2. Zuli: Englisch Ophtr, Joha Von Einer Kaiserlichen Pernauschen Port- Smith, von Dundee mit Ballast an H. D. Tamosckna wird deswittelst bekannt gemacht, Schmidt. 46) Den 3.: Russ. Livonia, A. daß die auf 174 Rbl. 42z Kop. veranschlagte Lemmerhirt, von Oporro mir Salz an I. Reparatur des CordonhauseS zu Tackerorth Jacke er C. 47) Den 4.: Holl. Stella an den Mindestfordernden vergeben werben Maris, H. H. Fyen, von Schiedam mit soll. ES werden demnach Diejenigen, welche Ballast an M. Strahlberg et C. 48) Holl. die Reparatur zu übernehmen gesonnen sein Twee BroederS, I. R. PrinS, von Schie­ sollten, hierdurch aufgefordert, sich zu den des- dam mit Ballast an M. Srrahlberg «t C. fallsigen Torgen am 8. und 42. Juli, Vor­ A b g e g a n g e n e S c h i f f e . mittags 44 Uhr, mir den gehörigen Saloggen 47) Den 28. Junt: Schiff Alerra, Capt. versehen, hieselbst einzufinden. Bor und Min­ Findlay, mit Hafer nach Großbritannien, cl. derbor zu verlautbaren und abzuwarten. was d. W. A. Jroschnikoff. 48) Den 29.: Jan wegen des Zuschlages verfügt werden wird. Fresemann, G. de Jonge, mir Roggen und Die Conrraclbedingungen sind in der Can- Gerste nach Holland, cl. d. H. D. Schmidt. zellei dieser Behörde zu ersehen. Pernau, Port-Tamoschoa, den 47. Juni Vom 28. Junt bis zum 6. Juli. 4867. Unterz. Zoll-Verwalter Brosse. Getankte. Sr. Elisab.-Kirche: Johanna Po. 664. Srcrr. Schmid. 4. Marie Blumenwelr. — Waldemar Ferdi­ Einem hohen Adel und geehrten Pu­ nand Simonson. — Alibe Wilhelmin« Ca­ roline Post. blikum mache ich hiermit die ergebene verstorbene. Sr. Nikolai-Kirche: Caro­ Anzeige, daß ich mich als Sattlermeister lin» G»ßler, g»b. Krieper, alt 32 I. Im Namen des Gen.-Gou»crnements der Ostseeprovinzen gestaltet den Druck: Censor R. Jaeobv. Pernansches Wochenblatt. .U 28. I8S7. den 13. Juli. Dnlttnvisehe vsssehriehten. nig strebe deshalb eifrig dahin, daß eine Thron- St. Petersburg, 26. Juni. Am 26. folger-Negentschaft zu Stande komme. Juni. Morgens um 9 Uhr, traf hier aus D e u t s c h l a n d . Stettin der neue Spanische Gesandte Herr B e r l i n , 1 3 . J u l i . E i n e t e l e g r a p h i s c h e Jsturiz ein und stieg im Hotel Klee ab. Mit Depesche des „Nord" meldet, daß die Ca- ihm kamen die Herren: Caballero, LegationS- binette von Berlin und Wien, mit der Form Secretair, und Diaz, Gesandtschafrs-Attache. der letzten Danischen Depesche zufrieden, sich — Herr Jsturiz war geraume Zeit Spani­ verständigt haben und mit der Beantwortung scher Gesandter in London und ist gegen 70 warten wollen, bis denselben das Resultat der Jahre alt. Einberufung der Stände der Herzogthümer M o s k a u . S o n n a b e n d d e n 2 2 . J u n i t r a f bekannt ist. der außerordentliche Gesandte und bevollmäch­ H a n n o v e r , 1 0 . J u l i . ( S t . - A . ) S e . tigte Minister Ihrer Britannischen Majestät, Maj. der König von Hannover ist heute Mor­ Lord Wodehouse, hier ein. gen von Bad Ems wieder zurückgekehrt. H e l s i n g f o r S . ( J n l . ) E i n e i n G o l d , K a r l s r u h e , 9 . J u l i . ( S t . - A . ) H e u t e Silber und Bronze geprägte Denkmünze be­ Mitrag 1 Uhr ist Ihre Königliche Hoheit die wahrt der Nachwelt das Andenken an die am Großherzogin Louise von Baden von einem 6. (18.) Juni e. in ganz Finnland mit er­ Prinzen glücklich entbunden worden. Die hohe freulicher Begeisterung begangene Feier der Wöchnerin, so wie der neugeborne Prinz be­ Christianisirung Finnlands vor 700 Jahren finden sich den Umständen nach wohl. a u f . A u f d e m z e i g t s i e S r . K a i s e r l . Majestät Brustbild mir der Umschrift: K a r l s r u h e , 1 1 . J u l i . ( T e l . B u r . ) A u s Imperator ^.lexanäer II., krinceps Na»- Anlaß der Geburt eines Erbprinzen hat der nu8 ?enn!se; der enthalt eine allegori­ Großherzog eine umfangreiche Amnestie für politische Verbrecher aus den Jahren 1848 sche Darstellung deS vom Lichte des Kreuzes und 1849 ertheilt. bezwungenen Heidenthums, mit der Über­ schrift: I^ux nova et aeterna und der Un­ B a d e n , 9 . J u l i . ( K a r l s r . Z t g . ) I h r e terschrift im Abschnitt: Hae luce ante VII K a i s e r l . H ö h . d i e G r o ß f ü r s t i n H e l e n a P a w - saecula sccepw Asu6ek»t ?ennia. Die lowna von Rußland ist gestern, von Nizza XVIII. luni Nvccci.vii. kommend, über Straßburg und Karlsruhe nach W i l d b a d z u m B e s u c h e I h r e r M a j e s t ä t Ausländische Nachrichten. der Kaiserin-Mutter gereist. S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . B a d e n - B a d e n , 1 0 . J u l i . ( N . P r . Z . ) S t o c k h o l m , 8 . J u l i . D a S i n S t o c k ­ Diesen Morgen ist S?. Kaiserliche Hoheit holm erscheinende Blatt ,,FriSkytten" will der Großfürst Michael hier eingetroffen, und wissen, daß der König an einem NückenmarkS- Nachmittags Se. K. H. der Prinz Friedrich leiden mit hinzugetretener partieller Gclähmr- der Niederlande mir Familie. Sie wohnen heir der untern Extremitäten leide. Der Kö­ im Englischen Hofe, während der gestern ein­ getroffene Prinz Perer von Oldenburg im leuten gemischten Glaubensbekenntnisses ge­ Hotel Victoria abgestiegen ist. knüpft werden. O e s t e r r e i c h . I t a l i e n . W i e n , 6 . J u l i . M i t B e z u g n a h m e a u f T u r i n , 1 1 . J u n t . ( S t . - A . ) D e r M i ­ einen Artikel der „Zeit" über die zwischen nister des Innern erklärte heute im Senate, Wien und Berlin odschwebenden Unterhand­ daß man zu Genua nur 600 Flinten, 20 lungen in der Deursch-Dänischen Frage wird Pistolen und 240 Dolche weggenommen habe. der „Hamb. Börsenh." von hier mitgerheilt, Was man von den Projekten der Insurgenten, daß Oesterreich nach Eingang der letzten Dä­ die vorher bekannt gewesen sein sollten, sowie nischen Rückäußerung den Vorschlag nach Ber­ von einer Unterminirung öffentlicher Gebäude lin habe gelangen lassen, ein Ultimatum nach gesagt, sei falsch. Man habe nirgends Minen Kopenhagen abzusenden, daß dieser Vorschlag gefunden. aber in Berlin nicht genehmigt worden sei Alle Berichte aus Livorno und Genua brin­ und daß man jetzt eine baldige Einigung über gen die Nachricht, daß die Projecte der Ver- die dem Bundestage zu machende Vorlage er­ schwornen durch die Französischen Consular- warten dürfe. Die bevorstehende Anwesenheit Beamren zur Kenntniß der Italienischen Re­ des Königs von Preußen in Wien werde dazu gierungen gebracht wurden. beitragen, der Sache die entscheidende Wen­ G e n u a , ? . J u l i . ( A . A . Z . ) D i e „ G a ­ dung zu geben. zette du Midi" behauptet, daß die Hauptur­ Die „Ostd. Post" berichtet: Se. Maj. sache der Jnsurrecrionsversuche weniger in der König von Preußen ist heute Abend 6z Mazzini als in der Englisch-Italienischen Le­ Uhr auf der Nordbahn hier angekommen. gion liege. Die Insurgenten seien größten- theils ehemalige Legionaire, die, durch die Auf­ W i e n , 9 . J u l i . U e b e r d i e B e g r ü ß u n g lösung brodlvs geworden, von einem Umsturz Sr. Majestät des Königs durch Se. Maje­ eine Besserung ihres Looses erwartet Härten. stät den Kaiser in Gänserndorf erfahrt die Da die Legion in Piemont gebildet worden sei, ,,A. C.", daß dieselbe eine von beiden Sei­ hätte auch in diesem Theile Italiens ein Ver­ ren höchst herzliche gewesen sei. Als der Zug such starrgefunden. hielt, eilte der Kaiser zum Wagen, und der (N. Pr. Z.) Der Dampfer „Calabrese" König verließ denselben sogleich; beide Mon­ brachte aus Neapel die Nachricht, der Auf­ archen umarten sich wiederholt und verweilten stand in Neapel sei völlig uurerdrückt und längere Zeit im Gespräche. Se. Majestät sämmtliche Aufständische gefangen genommen der Kaiser nahm sodann im Waggon an der worden. Seile des Königlichen OheimS Platz, um R o m , 2 . J u l i . ( Z e i t . ) F ü r s t H a n n i b a l nach Wien zurückzufahren. Bei dem Hof- Simonerri (Finanzminister unter dem konsti­ Galladiener, welches heute Nachmittag 4 Uhr tutionellen Regiment und erster Laie, welcher in Schönbrunn stattfand, waren die Frau Minister war) stürzte sich aus dem Fenster Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin, die seines Palastes zu Ancona. Fürst Simonetti sämmtlichen hier anwesenden Mitglieder der ist reich und angesehen und die Ursache seines Kaiserlichen Familie, dann die höchsten Hof­ Selbstmordes noch unbekannt. chargen erschienen. F r a n k r e i c h . W i e n , I i . J u l i . ( N . P r . Z . ) E s h a ­ P a r i s , 1 0 . J u l i . ( F r . P . - Z . ) D e r ben in der lehren Zeit wieder häusigere Über­ heurige „Monireur" veröffentlicht das amt­ tritte von der katholischen zur lutherischen lich constatirte Ergebniß der Wahlen in ganz Kirche stattgefunden, besonders in Mähren. Frankreich. Die Zahl der eingeschriebenen Wah­ Die Converrenlen gehören größcentheilS der ler betrug 9,496,965, die der Stimmenden Landbevölkerung und dem weiblichen Geschlechte 6,136,664. Von diesen hahen 6,471.633 an. Die Übertritte finden meist zum Be­ für die Regierung und 67l,869 für die Oppo­ Hufe einzugehender Ehebündnisse mit prote­ sition gestimmt. Verlorene Stimmen: 92,917. stantischen Männern starr, da diese Anstand Von den 6,471,888 Stimmen für die Regie­ nehmen, sich den Bedingungen zu fügen, rung haben sich 6,200,101 für die officiellen welche neuerlich von Seite der katholischen Candidaten und 271,787 für die nicht der Geistlichkeit an die Einsegnung von Braut­ Opposition angehörigen Candidaten erklärt. B e l g i e n . überall das Gegentheil vom erwarteten Effect B r ü s s e l , 9 . J u l i . ( S t . - A . ) D e r P r i n z hervorbringen. Die Facrion, welche vor den von Wales ist gestern Morgen inkognito ein­ Königlichen Truppen fliehend, Utrera verwüstet getroffen. Er hielt sich nur einige Augenblicke hatte, schlug die Richtung nach der Serrania in der Hauptstadt auf, welche er verließ, um de Ronda ein. Im Arragonischen harren ei­ das Schlachtfeld von Waterloo in Augenschein nige unbedeutende Demonstrationen stattgefun­ zu nehmen, von wo er noch an demselben den. Tage seine Reise nach Deutschland fortsetzte. M a d r i d , 1 1 . J u l i . ( N . P r . Z . ) M a r - S p a n i e n . schal Narvaez hat dem Senat die Unterdrü­ M a d r i d , 4 . J u l i . U e b e r d i e V o r f ä l l e ckung der Andalusischen Unruhen angezeigt. in Utrera berichtet die „Espana": „Hundert Deren Anstifter Caro ist in die Hände der berittene Bürger unter Anführung eines Ober­ RegiernngS-Truppen gefallen. Die Kriegsge­ sten zogen unter dem Rufe: „„Es lebe die richte beginnen ihre Thätigkeit. — Der Con- Republik!"" in Utrera ein. Sie steckten die greß hat das Steuer- und Preßgesetz im Kaserne der Civilgarde, welche Widerstand Sinne der Regierung bewilligt und sich dar­ leistete, in Btand und forderten dann von auf vertagt. der Bevölkerung binnen drei Stunden eine G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Kriegs-Contriburion von 6000 Piastern. Zu L o n d o n , , 6 . J u l i . ( Z e i t . ) N o c h s i n d Sevilla war man wegen der Störung der die Leichen Derer nicht bestattet, die auf der Ruhe ernstlich besorgt. Die Milirair - Be­ Spazierfahrt zwischen Gravesend und London hörde sah sich genöthigt, den Belagerungszu­ durch die unverantwortliche Fahrlässigkeit eines stand zu proclamiren. Cavallerie ging eiligst oder mehrerer Bahnwächrer um's Leben ge­ dahin ab." kommen, und schon hört man von einem an­ M a d r i d , 6 . J u l i . D e r „ J b e r i a " z u ­ deren furchtbaren Unglück, das sich in ShrewS- folge haben 21 Abgeordnete gegen die Ein­ bury begeben und jedenfalls mehrere Menschen­ führung des Preßgesetzes gesprochen. — Die leben gekostet hat. Diesmal ereignete sich Nachrichten aus Sevilla lauten noch immer die traurige Katastrophe nicht auf einer Ei­ beunruhigend. ES gelang den Insurgenten in senbahn, sondern auf dem Wasser. Der be­ Sevilla einen nicht unbedeutenden Anhang zu kannte Musik-Direcror Jullien hatte am Frei­ gewinnen, indem sie den brodlosen Arbeitern tag ein Musikfest auf einem bei Shrewsbury 40 Realen täglich nebst Brod- Fleisch- und inmitten des Flusses gelegenen VergnügungS- Wein-Rationen anboten. Eine Jnfanterie- orte, der „Pappelinsel" , veranstaltet, und, Compagnie, zwei Batterieen und eine Schwa­ wie gewöhnlich, war diese mir dem einen dron sind ihnen nach der Sierra de Moron Ufer vermittelst einer kleinen Schiffbrücke ver­ nachgeeilt. Der Chef der Insurgenten, Ma­ bunden worden. Es sollen an 10,000 Men­ nuel Maria Caro, führt den Titel eines „Ge- schen bei diesem Feste anwesend gewesen sein, neral-Commandanten der Provinz." Ueberall und das Gedränge war gewaltig, als diese proclamiren sie die Republik, Freiheit, Auf­ nach Beendigung des Feuerwerks um 10 Uhr hebung der Conscription, Volksbewaffnung. Ihr gegen die Brücke anstürmten. Der Mittel- Feldgesang ist: „Von San Antoina nach ponton schlug um und begrub eine Menge San Antolin Republik oder Montemolin." Leute, während ungefähr 160 andere in'S Zu Osuna sollen Unruhen ausgebrochen sein. Wasser geschleudert wurden, dessen tiefste Stelle M a d r i d , 6 . J u l i . ( S r . - A . ) D i e a l l g e ­ daselbst 9 Fuß beträgt. Von diesen wurden meine Aufmerksamkeit ist auf die republikani­ wohl alle gerettet, wenn auch viele darunter schen Banden gerichtet, die sich in Andalusien arg zugerichtet waren, aber rettungslos waren zeigten. Die Fahne der Aufstandischen ist im Gewirr und in der Dunkelheit der Nacht offenbar socialistisch. Die Banden kamen durch Diejenigen verloren, die unter dem umgestülp­ kein Dorf, ohne Spuren ihres Wandalismus ten Ponton im Wasser begraben lagen. zu hinterlassen. Ueberall Plünderung und Zer­ L o n d o n , 1 1 . J u l i . ( T e l . B u r . ) N a c h störung ! AuS den öffentlichen Kassen nahmen hier eingetroffenen Nachrichten sind die Meu­ sie das Geld mir und die Gebäude steckten sie in terer vor Delhi geschlagen worden und verlo­ Brand. Ihre demokratischen und socialistischen ren 26 Kanonen. Delhi sollte sofort gestürmt Proklamationen sind so ekelerregend, daß sie werden. In Bengalen und in den Nordwest- — 220 — ttchen Provinzen sind viele Ttuppen desertirt. rium des zukünftigen Vereins hat Se. Groß- Generat Anson ist an der Cholera gestorben. herzogl. Hoheit der Herzog Georg von Meck- M o n t e n e g r o . lenburg-Strelitz, Gemahl I. K. H. der Groß­ Von der Montenegrinischen Glänze schreibt fürstin Katharina Michailowna, übernommen. man der „Agr. Z." unterm 27. v. M.: Ge« Se. Majestät der Kaiser haben, auf die stern um 9 Uhr Vormittags erschienen zehn Unterlegung dieses Projektes durch den Mini­ Perjainken des Fürsten Daniels in dem kleinen ster des Innern, dasselbe vollkommen gutge­ Dorfe Bercelli, nahmen den Pop Gjuro Po- heißen und Allerhöchst zu befehlen geruht, zu povich und seinen älteren Sohn fest, banden dem Behuf die erforderlichen Voruntersuchun­ und führten sie aus den Markt in Vir und gen vorzunehmen und ein von Seiten der erschossen selbe ohne Untersuchung und Com- Gründer abzufassendes detaillirteS Statut sei­ munion. Hierauf hingen sie die Körper der­ ner Zeit in vorgeschriebener Ordnung zur Be­ selben bei den beiden Extremitäten auf. Man stätigung vorzulegen. kennt nicht die Schuld der beiden Unglücklichen, über deren Hinrichtung ohne Prozeß die Her­ Allerhöchster Ukas an Einen Dirigiren- zen Aller vor Entsetzen erstarrten. Man be­ den Senat vom 3. Zuni d. I. fürchtet weitere ähnliche Hinrichtungen. Durch Unser Manifest vom 26. August T ü r k e i . 1866 war die Vornahme einer neuen Volks- K o n s t a n t i n o p e l , 4 . J u l i . ( S t . - A . ) Revision anbefohlen worden. Bei Uebersen- Die Commission zum BeHufe der Russisch- dnng des nunmehr vom RetchSrath durchgese­ Türkischen Gränzregultrung hat bereit« zwei henen und von UnS bestätigten Reglements zu Conserenzen ta Gumri gehalten. — Turreva dieser Revision befehlen Wir Einem Dirigi- Pascha ist mir Infanterie von Jerusalem nach renden Senate zur Ausführung letzterer im NapluS abgegangen, um die dortigen Unru­ ganzen Kaiserthume gehörige Anordnung zu hen zu unterdrücken. Die MutualiS griffen treffen, mir Ausnahme von TranSkaukasien die Christen in TyruS an, die Behörden in und der Provinz Bessarabten, sür welch« noch­ Beyrut stellten dort die Ruhe her. mals ein besonderes Reglement erfolgen wird. O s t i n d i e n u n d C h i n a . (SenatS-Ztg.) T r i e f t . 1 1 . J u l i . ( T e l . B u r . ) D i e Der Reichsrath hat im Gesetz - Departe­ Ueberlandpost ist mit Nachrichten aus Bombay ment und der Pienar - Versammlung , nach vom 13. v. M. eingetroffen» Nach denselben Durchsicht der Verfügung der Plenar - Ver­ ist der Aufstand in ganz Bengalen und im sammlung der ersten drei Departements und Nordwesten ein allgemeiner. Delhi befand sich des Departements der Herolvie des Dirigiren- noch in den Händen der Rebellen, doch wa­ den Senats in der Frage: ob in den Dienst- ren die Anhöhen vor der Stadt erobert» listen der Beamten die Fälle zu verzeichnen AuS China wird gemeldet, daß Lord Elliot seien, in denen denselben durch ein Allerhöch­ einen Angriff aus Kanton vorbereite. stes Gnadenmanifest solche Vergehen verziehen worden, für welche sie dem Gerichte hätten N e u e s t e P o f t . übergeben werden müssen, — in Uebereinstim- S t . P e t e r s b u r g , 2 . J u l i . Z u r V e r ­ mung mit dem Beschlüsse deS Senats dahin besserung der Localicäten der Arbeiter-Bevöl­ sentirt: Zur Ergänzung der betreffenden Ar­ kerung in St. Petersburg, sowie überhaupt tikel des Codex der Gesetze zu verordnen, daß in der Lage unbemittelter Personen wird in solche Vergehen der Beamten, für welche die­ der Residenz die Bildung eines Actien.VereinS selben hätten dem Gericht übergeben werden projectirt. Als Mitglieder desselben werden müssen, die jedoch durch Allerhöchste Gnaden- die Odristin-Wittwe Karamstn, der Hofmeister manifeste vor der Absenkung der Sache an Senateur Chruschtschew, der St. PeterSbur- eine Justizbehörde zur Durchsicht verziehen gische Gouvernements - AdelSmarschall Graf worden sind, in die Dienstlisten nicht einge­ Schuwalow , das Conseils - Mitglied der Ei- tragen werden sollen. senbahn-Societär in Rußland Abasa, der Flü­ D e u t s c h l a n d . gel-Adjutant Graf Bobrinökt, der Hof-Ban- B e r l i n , 1 4 . J u l i . ( N . P r . Z . ) D e m quier Baron Stieglitz und der Jngenieur- „Dresdner Journal" wird von hier unterm Obrist Paladin genannt. Das Ober«Curato- 12. geschrieben: Von großem, kaum geahnten Einflüsse auf unfern Handel ist der neue Ruf. treffen werden. Von Bruchsal begeben sich fische Zolltarif, der merkwürdigerweise erst mit die Fürstlichen Reisenden nach Frankfurt, von der Veröffentlichung hier bekannt wurde. Die wo die Badisch«n H«rrschaft«n, mit Ausnahm« in voriger Woche beendete Frankfurter Mar- I. H. der Prinzessin Cäcilie, welch» mit garethenmesse bekundete dies zur Genüge und I. M. der Kaiserin-Mutter nach ihrer die Berliner Kattune fanden »inen wahrhaft künftigen Heimath geht, nach Karlsruhe zu­ reißenden Absatz. rückkehren. K ö n i g s b e r g , 1 3 . J u l i . ( N . P r . Z . ) Die von Sr. Königl. Hoheit dem Groß­ In Folge des ermäßigten Russischen Zolltarifs herzog» am 9. d. M. erfolgte große Amnestie findet jetzt an der Russisch-Preußischen Gränze hat im ganzen Lande die freudigste Aufregung ein merklich gesteigerter Handel und Verkehr bewirkt. Hunderte von Familien sind dadurch statt. glücklich gemacht. W i l d b a d , 1 2 . J u l i . ( N . P r . Z . ) H e u t e G o t h a , 1 6 . J u l i . ( N . P r . Z . ) G e ­ Abend 9x Uhr traf Se. Majestät der stern begab sich Ihre Königliche Hoheit die Kaiser von Rußland, nur vom General- verwittwere Frau Herzogin Marie auf dem Adjutanten Grafen Adlerberg 2. begleitet, W e g n a c h F r a n k f u r t a . M . , u m m i r I h r e r hier ein. Derselbe war hierher geeilt, um Maj. der Kaiserin-Mutter von Ruß­ I. M. der Kaiserin-Mutter von Ruß­ land zusammenzutreffen und Letztere hierher land seinen Glückwunsch ju dem Geburtstage zu gleiten. Hinter Gerstungen aber gerieht Ihrer Majestät darzubringen, den sie mor­ der Wagrn, in welchem die Herzogin mit ih­ gen mit sichtlich gestärkter Gesundheit feiern rer Kammerfrau und einer fremden Gräfin darf. Se. Majestät fuhr am Hotel Bel- saß, beim Uebergange über eine Weiche aus levue vor, wo er bereits von Sr. K. H. den Schienen und stürtzte um. Bei dem Falle dem Großfürsten Michael erwartet wurde, mir wurden die Gräfin und die Kammerfrau er« dem er sich, ohne das Hotel zu betreten, so­ heblich beschädigt, so daß Letztere gestern Abend gleich in den anstoßenden MarschallSsaal be­ in Begleitung ein,S Arztes hierher gebracht gab, in welchem die Kaiserin, umgeben von werden mußte. Die Herzogin erhielt eine we­ sämmtlichen hier anwesenden Höchsten Herr­ niger erhebliche Verletzung am Auge und an schaften und ihrem Hofstaate, eben das Sou­ der Wange. Morgen wird Ihre Maj. dl« per einnahm. Das einfache, herzliche Fami­ Kaiserin von Rußland hier erwartet. lienleben, das den Kaiserlichen Hof auszeich­ F r a n k f u r t a . M . , 1 6 . J u l i . ( F . P . - net, wird allgemein gepriesen. Es ist rüh­ Z . ) I . K . H . d i e F r a u G r o ß f ü r s t i n H e l e n a rend zu sehen mir welcher Sorgfalt der ju­ von Rußland ist heute hier eingetroffen. gendliche Großfürst Michael seine Durch­ O e s t e r r e i c h . lauchtigste Mutter auf Schritt und Tritt bei W i e n , 1 4 . J u l i . ( N . P r . Z . ) I n ihren kleinen Ausflügen begleitet, um ihr sei­ Pesth ist so »den dt» »rste Nummer des „Evan­ nen Arm zu leihen oder sie mir munterem gelischen Wochenblattes" erschienen, eines Jour­ Gespräche aufzuheitern, mit welcher Zärtlich­ nals „zur Erbauung und Belehrung für Kirche, keit die Frau Kronpsinzessin von Württemberg Schule und Haus." Es ist bisher das einzige sich stets mit der Kaiserin beschäftigt. Organ der vier Millionen Protestanten des K a r l s r u h e . 1 3 - J u l i . ( N . P r . Z . ) Oesterreichischen KaiserstaaceS. Gestern früh ist Se. K. H. der Großsürst T r i e s t , 1 3 . J u l i . ( S t . - A . ) H a l b 1 0 Michael von Rußland wieder nach Wildbad Uhr Vormittags. Die Königin von Grie­ abgereist, wohin sich heute früh auch Se. K. chenland ist so eben hier eingetroffen. H. der Prinz von Preußen begeben hat. I t a l i e n . Morgen scheidet die Großfürstliche Braut Prin­ R o m , 8 . J u l i . D i e R u h « i n a l l e n P r o ­ zeß Cäcilie von uns. Höchstdieselbc begiebk vinzen Neapels ist, den neuesten zuverlässigen sich mit I. K. H. der Großherzogin-Mutter Berichten zufolge, gegenwärtig ungestört und und Prinzessin Mari« nach Bruchsal, wo der Aufstand als gänzlich unterdrückt anzusehen. m o r g e n a u c h I . M . d i « K a i s e r i n - M u t - Den Kampf gegen die Insurgenten in der ter von Rußland, d«r Großfürst, der Prinz Nähe von Padula haben nach dem officiellen von Preußen, Prinz Carl von Preußen und Journal deS Königreichs Beider Sicilien die andere Höchste Herrschaften au< Wildbad ein­ Stadtgarde und Gendarmerie, unterstützt von dem alSbold herzugeeilten 7. Jägerregiment, Renault lagette am 7. Mai bei den Bent- aut'S Ruhmreichste bestanden, 100 Insurgen­ Manguiller. ten sind dabei getödtet, 30 verwundet und G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . einige verhaftet worden. Diejenigen, welche L o n d o n , 1 5 . J u l i . ( T e l . B u r . ) P r i n z entkamen, hat größtentheilS dt» sie verfolgende Friedrich Wilhelm von Preußcn ist gestern Stadtgarde und Gendarmerie ereilt und gleich­ Abend nach Deutschland abgereist. — Die Kö­ falls festgenommen. nigin von Holland ist in London eingetroffen. T u r i n , 1 0 . J u l i . ( Z e i t . ) M i ß M e r - O s t i n d i e n u n d C h i n a . riton White, die Freundin Mazzint'S ist wirk­ (St.-A.) Der Dampfer „Bombay" kam lich aus ihrer Wohnung in die Gefängnisse in Triest, den 11. Juli, um halb 4 Uhr von St. Andrea abgesührt worden. Sie hi,lr Nachmittags an; er halte die Fahrt von Ale­ für gut, bei dieser Gelegenheit ein Stück Co- xandrien in 133 Stunden gemachr. Die Nach­ mödie zum Besten zu geben, indem sie die sie richten waren von Bombay, 16. Junt; Cal- begleitenden Gendarmen umarmte, „hoffend", cutta 7. Juni; Madras, 4. Juni; Ceylon, wie sie sagte, ..sie im nächsten Unabhängig- 16. Mai; und Hongkong, 26. Mai. Die keitS-Krieg Italiens an ihrer Seite kämpfen Meuterei hatte mehrere andere Regimenter zu sehen." Im Gefängiß wies sie einen bes­ der Bengalischen Armee in den nordwestlichen seren Tisch zurück und verlangte die ..Gefäng- Provinzen ergriffen, aber man fleht jetzt aiß-Suppe ihrer unglücklichen Brüder". Wie die Crisis als vorüber an. Europäische Ver­ rührend!! stärkungen waren auf dem Anmarsch aus In der Nacht vom 23. zum 29. Juni, den Präsidentschaften Madras und Bombay, hat zu Florenz vr. S. B. Donati im Stern­ und von Ceylon. Di« Armeen von Bom­ bild des PerseuS einen Kometen entdeckt, der bay und Madras verharrten in sester Loyali­ einen sehr hellen Kern zeigt und durch kleine­ tät. General Anson starb in Kurnaul (auf re Ferngläser sichtbar ist. dem Wege von Umballah nach Delhi) aa F r a n k r e i c h . der Cholera am 27. Mai. AuS Delhi, 6. P a r i s , 1 2 . J u l i . ( S t . - A . ) D e r P a ­ Juli, hatte man sowohl in Madras wie to riser Correlpondent der „Times" schreibt: Bombay Nachrichten erhalten. Die Höhen „Eine Masse zwischen Paris, London und rund um die Stadt waren von den Regie- andern Orten gewechs»lrer Briefe sind mir rungS-Truppen bes»tzr. Di« Red»llen waren Beschlag belegt worden, woraus hervorgeht, angegriffen worden und flohen, nach einem daß der Kaiser Napoleon während der letzten Vertust von 26 Kanonen, sehr entmuthigt in Französischen Wahlen ermorder werden sollte. die Stadt. Stündlich erwartete man die Nach­ Die meisten Briefe schlössen mit den Worten: richt von der Einnahme Delhi'S. Di» einge- trappe?! Zehn oder dornen Truppen auf. den meisten Stationen zwölf Personen sollten die erste günstige Ge­ im Pendschab hatte man entwaffnet. Der Ver­ legenheit benutzen, den Kaiser zu erdolchen, lost, den die Bengalische Arme» durch Meute­ und. um sicher zu gehen, wurden die Dolch« rei unb andere Ursachen erlitten hat, wird auf in Gift getaucht. Die Mitglieder einer pro­ 26,000 Mann geschätzt. Die Unzufrieden­ visorischen Regierung waren bereits ernannt, heit ist lediglich auf die Armee beschränkt. und eS war verabredet, wenn die Thar voll­ Sir Pratrik Grant ist zum Nachfolger des bracht. die Zügel der Gewalt zu ergreifen und Generals Anson erwählt, und die vom Ge­ die Revolution über ganz Süd »Europa zu neral-Gouverneur ergriffenen Maßregeln flößen proclamiren. allgemeines Vertrauen ein. Die Einflußreich­ P a r i s . 1 3 . Juli. (St.-A.) Es sind sten Gemeinden Calcutta'S. darunter die mo- günstige Nachrichten auS Algier eingelaufen. hamedanische, hatten LoyalitätS - Adressen an Bei dem Treffen vom 24. Junt haben die die Regierung gerichtet. Kabylen nach eigenem Eingeständniß 400 M» H o n g k o n g , 2 6 . M a i . ( S r . - A . ) D t « verloren. Sie finden für ihre Familien und Leiden der Chinesen sind furchtdar. Die Hun- Heerden keine Zuflucht mehr und sehen sich gerönolh war in Kanton und im innern noch von allen Seiten angegriffen. Marschall Ran- im Steigen. General Garrett und sein Stab doa hoffte die noch nicht unterworfenen fünf sind angekommen. Oberhalb Fu-chu-fuS ist Stämme bald bezwungen zu habe«. General eine Schlacht zwischen den Kaiserlichen und Rebellen geschlagen worden, und man glaubt, Kaiserlich Rigaschen KreiSgericht« der Antrag daß erster« siegreich waren. Sir I. Bowring gestellt worden, daS zu diesem beim genann­ hat zu verstehen gegeben, daß man von der ten Rathe in Verhandlung stehenden Nach­ Chinesischen Regierung für die von Britischen lasse gehörige im Rujenschen Kirchspiele am Unrerthanen erlittenen Verluste Ersatz fordern Ruje-Flusse unweit von der Pernauschen Post­ wird. straße in den Grenzen de« Gutes SeyerShof belegenen Gesinde Skuddrit meistbietlich zu In freudiger Erinnerung an das zu Reval verkaufen, und ist hieraus der Termin zur gefeierte Sängerfest fühlen wir uns gedrungen, Versteigerung dieses Gesindes auf den 13. allen Einwohnern dieser Stadt. die durch August d. I. anberaumt worden, weshalb ihre Gastlichkeit uns einen ruhigen und unge­ denn alle diejenigen, welche gesonnen sein soll­ störten Kunstgenuß möglich machten. unsern ten, dieses Grundstück zu acquiriren, eingeta- aufrichtigen Dank hiermit öffentlich zu bezeu­ den werden, aw genannten Tage um 11 Uhr gen. Ist es die Kunst, die die Befriedigung Vormittags sich möglichst zahlreich im Locol« des alltäglichen Lebensbedürfnisses voraussetzt, dieses KreiSgerichtS einzufinden; dabei ist noch so war es uns außerordentlich wichtig, bei zu erwähnen gewesen, daß auf diesem Grund­ dem Feste, zu dem auch wir unser geringes stücke sich ein guteS geräumiges Wohnhaus Contingent unter der Fahne des Friedens bei­ mit acht guten Nebengebäuden und eine ein­ tragen durften, am fremden Orte durch den gerichtet« Gerberei befinden, zugleich liegen in gastfreien Sinn seiner Einwohner uns so an­ der Kanzellei dieser Behörde täglich, ausge­ genehm überrascht zu sehen. — Möge ein nommen die Sonn- und Feiertag», zur ge­ solches Beispiel selbstaufopfernder Kunstpflege wöhnlichen SessionSzeit di« nähern Bedingun­ Nachahmung finden, wo in unserm Lande gen dieses Kaufs zu Jedermanns Einsicht be­ ein reiner erhöhter Lebensgenuß zahlreiche reit. Weimar, am 18. April 1867. Freunde der Kunst zu festlichem Kreise wieder Im Namen und von Wegen Eines Kai­ vereinigt. Pernau, den 10. Juli 1867. serlich Rigaschen KreiSgerichtS 3 Die Mitglieder des Vereins für A. v. Freymano, KreiSrichter. Männer-Gesang zu Pernau. No. 764. R. Baron Engelhardt, Secrt. Von Einem Wohllöbl. Pernauschen Stadt- Riga. (Rig. Z.) Die Kaiserliche MoS- Cassa-Collegio werden deSmittelst alle diejeni­ kausche landwirrhschaftliche Gesellschaft hat eine gen, welche die Lieferung von LeuchtspirituS goldene und zwei silberne Preis-Medaillen als zur Straßenbeleuchtung pro 1867 und 1868 Ehrenbelohnung für Künstler und Maler aus­ zu übernehmen Willens sind — aufgefordert, gesetzt , welche vom Sommer d. I. an sich sich zu den auf den 16. und 18. d. MtS. damit beschäftigen, die Zimmermalerei mittelst Vormittags 10 Uhr anberaumten Torgen — Wasserglas auszuführen, und Dächer :c. da­ hierselbst einzufinden. Pernan, Cassa-Colle- mit zu versehen. — DaS Mitglied resp. Ge­ gium, den 11. Juli 1867. sellschaft, Herr v. Foelkersahm auf Papenhof Oberkassenherr Fr. Rambach. ist bereit, die zum Erhalt der PreiS-Medail- Aelrermann A. D. Marsching. len erforderlichen Attestationen auszustellen und Aeltermann Heinrich Knoch. die darüber zu machende Beschreibung der No. 349. G. Lehbert, Notr. 1 Vorzüglichkeit und Güte der Arbeiten, nach geschehener Einsicht und auf Ansuchen, anzu­ Von Einem Wohliöbl. Pernauschen Cassa- fertigen. Das zu Riga aus der Droguerie- Collegio wird deSmittelst zur öffentlichen Kennt, Handlung der Herren Jacob Satow u. Söhne niß gebracht, baß der kleine Keller unter dem zu beziehende Wasserglas wird als von vor­ Rathhaus» am 18. d. MtS. Vormittags 10 züglicher Güte empfohlen. Uhr dem Meistbietenden zur Miethe vergeben werden soll. Pernau. Cassa-Collegiuw, den Bekanntmachungen. 11. Juli 1867. Oberkassenherr Fr. Rambach. In Nachlaßsachen des weiland Pernauschen Aeltermann A. D. Marsching. SchuhmachermeisterS und AeltermannS H. I. Aeltermann Heinrich Knoch. Jürgensen ist vom Pernauschen Rath» beim No. 360. G. Lehbert, Notr. 1 — 224 - AuS des von der Comwissioa zur Abschä­ tzung der städtischen Grundstückt unterlegten Sonnabend den 20. Juli wird H Listen hat sich ergeben, daß eine nicht geringe im Locale der hiesigen priv. Bür- A Zahl von Immobilien in den Stadtgrundbü­ chern entweder gar nicht, oder auf andere Na­ ger - Gesellschaft ein Ball, und D men als der gegenwärtigen Besitzer, verzeich­ D Sonnabend den 27. d. M. in dem- D net stehen, was seinen Grund darin hat, daß D selben Locale ein Kinderball D Diejenigen, welche Wohnhäuser oder andere D stattfinden, an welchen außer den Z für sich bestehende Gebäude, die mir einer D Mitgliedern und deren Angehöri- D Polizei-Nummer versehen werden müssen, auf SradtgrundzinSplähen oder Erbplätzea erbaut, D gen auch Fremde, durch Mitglie- D sich diese gerichtlich nicht haben zuschreiben der eingeführt, Theil nehmen kön- D lassen, oder daß Besitzungen aus einer in die nen. Billette für Mitglieder a 25 andere Hand gegangen sind, ohne daß der Kop, für Fremde » 40 Kop. und Erwerbungsact zur Corroboration producirr für Kinder a 15 Kop. S.-M. sind worden ist. Wenn nun solche Ordnungswidrigkeiten nicht D an den Balltagen Abends an der allein der städtischen Wohleinrichtung zuwider D Kasse zu haben. Der Anfang des laufen, sondern dadurch auch das KronSin- D Kinderballes ist um 8 Uhr. teresse gefährdet wirb, so sieht Ein Wohledler H Pernau, den 11. Juli 1857. Rath dieser Stadt sich veranlaßt, allen den­ D Die Vorsteher. 3 jenigen hiesigen Einwohnern, welche über ihre Besitzungen sich keine corroborirte Dokumente haben ausfertigen lassen, hiermit zur Pflicht zu machen, innerhalb sechs Wochen a cliNo ^ Mit Herren- und Damenpelze, Man- ^ dieser Bekanntmachung, zur Vermeidung der S tillev, Kragen, Boa'S, Muff'S und Mü- G) wider die Säumigen anzuwendenden gericht­ A tzen in verschiedener Auswahl, empfiehlt ^ lichen Zwangsmittel, entweder die aus Einem is und derglei­ üen kilÜAsten kreisen. chen mehr; ferner Persische Teppiche und l^ekr. Ltein. 2 Herren-Schlafröcke zu annehmbaren Preisen, Gute große Kartoffeln zu etnem Rubel und und bittet derselbe um geneigten Zuspruch. ketnere zu 90 Kop. daS alt» Rtgasche Loof Sein Stand ist tn der großen Rethe deS sind tm Conz eschen Garten zu haben. 2 Marktes tn der Bude No. 3. itT" Derselbe ntmmr auch alt« Türkisch« Hiermit mach« ich dte ergebene Anzetg«, ShawlS «ntgegen. 2 daß ich metne Wohnung verändert habe und gegenwärtig im Wassiljewschen Haus« neben Einem hohen Adel und geehrten Publico dem Maurermeister Herrn Theurich wohne mache ich hiermit die ergebenste Anzeige, daß uud mich mit Tapezier-Arbeiten beschäftige. ich zu dem diesjährigen JohaoniSmarkte mit R . H e m p e l , einem auSerwählren Assortiment ber neuesten Pariser Damen-Moden hier eintreffen werde. Buchbindermetstir. 3 Mein« Wohnung ist tm Haufe des Schmt«- demeisterS Grünberg am Wall» A b g e g a n g e n e S c h i f f e . C. Oehr«n, 62) Den 42. Juli: Schiff Livonia, Capt. Modehäadlerin aus Reval. 3 Lemmerhtrt, mit Ballast noch Riga, cl. d. Einem hohen Adel und geehrten Publicum I. Jacke er Cp. 63) Den t8.: Alida, mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich zum Brouwer. mit Ballast noch Riga, cl. d. I. diejährigen Markt mir verschiedenen Pelz- Jacke et C. 64) Twe« BroederS, PrinS, Waaren, wie auch fertigen PaletotS, Mantil- mit Roggen nach Holland, rl. d. M. Strahl­ len, Muffen und Kragen versehen bin. berg er C. 66) Stella Maris, Feyen, mit I . A . S c h m i d t , Roggen nach Holland, cl. d. M. Strahlberg «t Comp. Kürschner. 3 kolien (^ps, Lckweä. Ikeer, Lnel. latent.-Wagenschmiere, als aucl» Felke Vom 6. bis zum 19- Juli. und Araue Noos-Lrksen, empteklen Getsukte. St. Nikolai. Kirche: Emilie (-skr. 5tein. 2 Pauline Büttner. — Johann Carl Lahn. Friedrich Rudolph Wilhelm Pendorf. -- Guten braunen, rothen und gelben Mübel- St. Elisab.-Ktrche: Edmund Carl Gustav lack von F. Sporleder auS Reval tn ^ Pfun­ Kauffeld. — Wtlhelmine Marie Tamm. den zu Kop., tn 5 Pfunden zu 23 Kop., Verstorbene. St. Nikolai-Kirche: Pau­ in ganzen Pfunden zu 46 Kop. und' in Ki­ line Amalie Johannson, alt 22 I. — sten von Pud verkauft zu billigen Preisen St. Elisadtth'e-Kirche: Madli Nteländer, E. G. Lezenius. 3 alt 76 Jahr. Im Namen des Gen.»Gvu»crnementS der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacobs er»musches Wochenblatt. ^ 3V. I8S7. Sonnabend, den 27. Juli. Dnl«»dtsehe Nachrichten. tigsten Maßregeln zur Abwehr zu veranlassen und zu beaufsichtigen. S t . P e t e r s b u r g , 1 2 . J u l i . L a u t A l ­ J e k a t e r i n b u r g . ( N o r d . B i e n e ) E i n e r lerhöchsten Tagesbefehls vom 26. Juni ist der unserer Gold-Industriellen hat ein Unterneh­ Urlaub des General-Adjutanten Todleben bis men in petto, welches bei uns sich leider sel­ zum 1. Juni k. I. verlängert worden. ten wiederholt hat. Er beabsichtigt nämlich Die Stadt PinSk im Gouvernement Minsk, im Gouvernement Wologda ein Eisen-Hütten- wo das für das Königreich Polen und für werk in dem größten Maßstabe zu errichten, Preußen in der Ukraine angekaufte Getraide waS durch die Entdeckung von reichen Eisen­ gelagert und umgeladen wird, hat seit der gruben durch einen jungen gewandren Mann Eröffnung der Dampfschiffahrt auf dem Dnepr veranlaßt worden ist. Sonach steht der Ural- und Pripet eine erhöhte kommerzielle Bedeu­ schen BergwerkS-Jndustrie eine größere Aus­ tung erlangt. Es giebt dort jetzt 2 Dampf- dehnung bevor. schifffahrt--Compagnitfn, die deS Herrn Na- ryschkin, welche drei Belgische Dampfschisse A«slkndisehe Nachrichten. besitzt und eine andere, welche zwei in Kiew D ä n e m a r k . gebaute Dampfer hat. Diese Dampfer bug- K o p e n h a g e n , 2 1 . J u l i . ( F r . P . - Z . ) siren beständig Getraideschisse bis zur Stadt Gegenwärtig befindet sich Dänemark zwischen und gehen dann zurück nach Kiew, sei eS mit zwei Feuern: auf der einen Seite wollen eS Passagieren oder mit ausländischen Waaren, Schweden und Norwegen in einen Skandina­ sei es mit beladenen Schiffen. Man denkt vischen Bundesstaat auflösen, auf der andern auch im Gouvernement Minsk an die Her­ Seite möchte der Deutsche Bund eine Mauer stellung einer Dampfschissfahrt auf dem Nje- zwischen seinen Deutschen und Dänischen Be­ man. Ein dortiger Gutsbesitzer will den Fluß standteilen errichten. Schweden hat Dane­ auf eigene Kosten ausbaggern lassen und hat mark unter Anderem vorgeschlagen, seine Be­ auch schon Dampfschiffe in Belgien bestellt. sitzungen bis zur Eider zu gewährleisten, ist DaS Wichtigste für den kommerziellen Auf­ aber von Dänemark, daS darin eine Zerrei­ schwung des Gouvernements Minsk und der ßung seiner Einheit erblickt, abschläglich be­ angränzenden Gouvernements wird aber im­ schieden worden. Dänemark hat daran sehr mer die Erbauung einer Chaussee oder Eisen­ vernünftig gehandelt, weil eine derartige bahn von Stolbzow am Njeman, da wo er Entwickelung des Skandinavischen Princips schiffbar wird, bis zur Beresina oder zum Deutschland nur noch zu einem beharrlicheren Pripet bleiben. Eintreten für die Rechte der Herzogtümer A k k e r m a n n . W i d e r a l l e s V e r h o f f e n s i n d auffordern würde und einen Zusammenstoß Myriaden von Heuschreckenschwarmen in der noch weit leichter herbeigeführt hätte. Das Umgegend dieser Stadt erschienen. Der Mi- zu verhindern, hat Dänemark den Deutschen litair-General-Gouverneur von Bessarabien ist Mächten noch einige Concessionen gemacht, selbst nach Akkermann gekommen, um die kräf­ welche ihrerseits wiederum, wie man vertrauen muß, ihre Forderungen auch nicht allzusehr Gebäude übrig geblieben sein. Wir erwarten erhöhen werden. nähere Nachricht über ein solches, fast bei­ D e u t s c h l a n d . spielloses Unglück. P o t s d a m , 2 6 . Z u l i . ( S t . - A . ) H e u t e W i l d b a d , 2 3 . J u l i . ( Z e i t . ) D i e F r a u Morgen 9 Uhr trafen Se. Majestät der Großfürstin Helena von Rußland ist unter Kaiser von Nußland, von Wilhelmsthal bei dem Namen einer Gräfin MichailowSki hier Eisenach kommend, auf der Eisenbahn-Sta­ angekommen und im Gasthof zum „Bären" tion Wildpark bei Sanssouci ein, wo Se. abgestiegen. Majestät der König, die Prinzen des König­ O e s t e r r e i c h . lichen Hauses und sämmrliche hier anwesende W i e n , 2 2 . J u l i . ( F r . P . - Z . ) D i e U n ­ fremde Fürstlichkeiten den Erlauchten Gast em- zufriedenheit über daS jetzige Cabiner ist in f i n g e n . I n d e r B e g l e i t u n g S r . K a i s e r ­ Genua nicht mehr Sache einer Partei, son­ lich Russischen Majestät befindet sich dern der gesammten Bevölkerung tn allen auch der Minister des Auswärtigen, Fürst. Classen der Gesellschaft. Was Genua unter­ Gortschakoff. nimmt, wird von oben nicht begünstigt. Der B r o m b e r g , 1 8 . Z u l i . ( F r . P . - Z . ) Gesellschaft für transatlantische Schifffahrt Das hiesige Landrathsamt bringt unterm 16. wurde eine StaatSunrerstützung versagt, wor­ d. M. eine Verordnung der Königlichen Re­ auf ihre Accixn binnen zwei Tagen um 160 gierung zur öffentlichen Kenntniß , wonach Fr. herabgingen. Das Unternehmen kann Gastwirthe, welche einem ihnen von der Po­ nicht fortgeführt werden, die Gesellschaft muß lizeibehörde als Trunkenbold namhaft gemach­ liquidiren. Große Bankerotte sind ausgebro­ ten Individuum Branntwein verabreichen, oder chen, anderen sieht man entgegen; ganzen demselben auch nur den Aufenthalt in der Industriezweigen droht der Ruin; die Verse­ Gaststube gestatten, mir einer Polizeistrafe tzung der Bank nach Turin kann man nicht von 2—6 Thlrn. und im Wiederholungsfalle verschmerzen. Von der Verlegung der Kriegs­ mit ConcessionSentziehung bestraft werden sol­ marine nach Spezzia befürchtet Genua wich­ len. (Auch anderweitig zu empfehIenSwerthe tige Verluste und soll doch zur Bestreitung Maßregel.) der großen Kosten bei Ausführung dieses ihm B r e s l a u , 2 2 . Z u l i . ( N . P r . Z . ) Z w e i nachtheiligen Planes so ansehnlich beisteuern. Bürger unserer Stadt, der CustoS der hiesi­ Die Befestigung von Alexandria erscheint nutz­ gen Universitär vr. Anton Theiner, Bruder los, die Durchbohrung des Mont CeniS aben­ des Römischen Priesters Theiner, der eben teuerlich, allein während auf solche Liebhabe­ mit der Edirung der Acten des Tridentiner reien der jetzigen Verwaltung so viele Millio­ Concils beschäftigt ist, und der Handelsgärtner nen darangesetzt werden, fehlt es an Geld Julius Monhaupt, haben in Gemeinschaft und gutem Willen für das, was Genua mir zwei auswärtigen Professoren eine wissen­ frommr. Gewiß, das sind Familienzwiste, schaftliche Reise auf eigene Kosten nach dem welche das Ausland unmittelbar nichts ange­ nördlichen Afrika unternommen. Ihre jüng­ hen , nur insofern wirken sie auf das übrige sten Briefe sind aus Fez. Italien ein, als man eine Explosion in die­ K o b l e n z , 2 3 . J u l i . D i e „ K o b l . A . " ser Stadt für möglich hält und jede Erschüt­ meldet: ,,Wir erhalten so eben die erschüt­ terung auf einem Punkte der Halbinsel Be- ternde Nachricht von einem Brandunglück, sorgniß für die Ruhe in andern Theilen er­ größer und trauriger, als wir seit lange von weckt. UeberdieS ist es nothwendig, die Gründe einem solchen zu berichten hatten. In Trar­ von Erscheinungen kennen zu lernen, die au­ bach brach in vorgestriger Nacht Feuer aus ßerdem völlig befremdlich bleiben. Das Ca- und verbreitere sich trotz aller dagegen gemach­ biner des Grafen Cavour unternimmt zu viel, ten Anstrengungen mir so unwiderstehlicher viel mehr als die Kräfte des Landes erlauben. Macht, daß es gestern und nicht eher bewäl­ Steuerdruck, Verarmung und Noch sind die tigt werden konnte, als bis es zweihundert- Folgen davon und über diese materiellen Nach- undfunfzig Häuser, darunter die Kirche, die theile trösten SraatSeinrichtungen nicht, welche Schulen, dte Post, das FriedenSgerichr mit bei allem blendenden äußeren Glänze durch seinen Archiven :c., in Asche gelegt hatte. geringe Berücksichtigung localer Interessen und Es sollen nur noch drei an der Mosel stehende eine straff angezogene Centralisarion mehr den Schein als das Wesen der Freiheit begünsti­ Verschworenen; Mazzini soll jedoch ungleich gen. ES scheint, als fange man an, in Tu­ mehr compromittirt sein, da von ihm Briefe rin die Notwendigkeit einer Aenderung im vorhanden sind, in welchen wiederholt vom System der auswärtigen Politik zu empfinden Kaiser, als dem „Kranken", die Rede ist. — und sich mit Oesterreich in freundschaftlichere Campanella, welchen der „Moniteur" bekannt­ Verhältnisse zu setzen. lich auch in Verbindung mit Mazzini und W i e n , 2 6 . J u l i . ( Z e i t . ) D i e K ö n i g i n Ledru-Rollin brachte, veröffentlicht in „Daily Amalia von Griechenland ist vorgestern Abend News" an den Herausgeber des „Moniteur" tn Begleitung des Königl. Griechischen Gene- folgenden Brief: „Ich fordere Sie, Ihre ral-Consuls Baron von Sina von Wildon in Polizei, Ihre Richter und Ihre Regierung Steiermark in Schönbrunn angekommen und heraus, den Englischen Behörden den aller­ wurde von Ihren Majestäten, der Frau Erz­ geringsten Beweis oder auch nur den Schein herzogin Sophie, dann den Erzherzogen Carl eines Beweises von meiner Theilnahme an Ferdinand, Wilhelm, Leopold und Rainer der angeblichen Verschwörung zu liefern. Sind empfangen. Sie dies im Stande, dann will ich mich S c h w e i z . ohne Verzug freiwillig den Händen Ihrer B e r n , 2 3 . J u l i . ( F r . P . - Z . ) I n N e u ­ Regierung, d. h. mit andern Worten dem enburg regt sich die Schweizerische, nicht- sichern Tod überliefern." neuenburgische Bevölkerung. Eine große Ver­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . sammlung in Locle hac eine Sturmpetition L o n d o n , 2 4 . J u l i . ( T e l D e p . d . J n d e p . an den Großen Rath beschlossen, worin sie belge.) Sowie Ledru Rellin, als Mazzini Gleichstellung mit den Neuenburgern in der wird von allen Morgenblättern das Englische Verfassungsfrage verlangen. Asyl gekündigt, falls sich ihre Betheilung an F r a n k r e i c h . einer Verschwörung gegen das Leben Louis P a r i s , 2 2 . J u l i . D e r „ M o n i t e u r " Napoleon'S herausstellt. Auf Grund des zwi­ enthält das Gesetz, wodurch ein außerordent­ schen Frankreich und England bestehenden Ver­ licher Credit von 180,000 Fr. zum Ankauf trages zur Auslieferung gemeiner Verbrecher des Grabes und der Wohnung des Kaisers drohen sie den Meuchelmördern mir der Strenge Napoleon I. auf St. Helena eröffnet wird. des Gesetzes, und, wo dieses nicht ausreichen P a r i s , 2 3 . J u l i . D e r „ N o r d " w u r d e sollte, mit dem OstracismuS der öffentlichen heute mir Beschlag belegt wegen der Veröf­ Meinung. Ledru-Rollin wurde in London nie fentlichung eines Briefes, den mehrere Republi­ viel genannt und gekannt, desto mehr Mazzini, kaner an den General Cavaignac gerichtet ha­ der namentlich unter den jüngeren Damen ben. Dieser Brief ist in Paris in einer gro­ viele Verehrerinnen besitzt. Die „Times" ßen Anzahl von Exemplaren verbreitet- worden. bittet nun diese Damen, zu bedenken, daß die In den Departements nehmen die FeuerS- Theorie Mazzini's, stets comsortable zu leben, brünste, wie im vorigen Jahre, wieder auf zu halsbrecherischen Thaten aber Andere auf­ unheimliche Weise zu. Da diese Brandle­ zustacheln, von der antiken Tugend eines Bru­ gungen nur der Bosheit zugeschrieben werden, tus noch himmelweit entfernt sei. so sind die Behörden überall in Bewegung. T ü r k e i . P a r i s , 2 6 . J u l i . ( N . P r . Z . ) D i e K o n s t a n t i n o p e l , 4 8 . J u l i . ( S t . - A . ) Anklagekammer hat den Bericht über das Com- Eine telegraphische Depesche der „Augsb. Allg. plot gegen LouiS Napoleon entgegengenommen. Ztg." zufolge hat die Pforte eine Note an In diesem Berichte werden Tibaldi, Barto- Frankreich, Rußland, Preußen und Sardinien ietli und Grilli, Caro genannt, eines Com- gerichtet, welche die Unmöglichkeit bezeugt, die plots zur Ermordung des Kaisers, und Maz- Wallachischen Institutionen auch auf die Mol­ zini, Ledru-Rollin, Massarenti und Campa­ dau anzuwenden. nella der Mitschuld an diesem Complot ange­ A s i e n . klagt. Der Verdacht gegen Ledru - Rollin, C a l c u t t a , 6 . J u n i . D i e „ A g . Z " e r ­ als Mitschuldigen in der Italienischen Ver­ hält einen Brief auS dieser Stadt, der die schwörung gegen das Leben des Kaisers be­ Lage der Dinge in Indien viel schlimmer ruht auf Unterzeichnung eines CreditbriefeS schildert, als die Englischen Quellen. Na­ zur Bestreitung der Reisekosten der Haupt- mentlich heißt es darin, daß auch Lacknau, — 236 — die Hauptstadt deS eingezogenen Königreichs für eventuelle Aufhebung ihrer Monopolgerecht« Audh, in den Händen ber Rebellen war und same. DaS Urtheil des Hof- und Stadtge­ dir meisten der dort wohnenden Europäer er­ richts hat nun beide Minister freigesprochen mordet wurden; Sir Henry Lawrence aber, und die Kosten aufgehoben. der dortige Britische Commandant, schlug ei­ D e u t s c h l a n d . nen Angriff der empörten SipahiS mir einem B e r l i n , 2 9 . Z u l t . ( Z e i t . ) S e . M a j . Verlust ber Letzteren von 800 Mann zurück. der Kaiser Alexander von Rußland ver­ BritischerseitS fielen ein Brtgade»Generol und abschiedete sich gestern Abend 1t Uhr tn herz­ mehrere Offiziere. Der ganze Nordwesten ist lichster Weise von seiner erlauchten Mutter, vor der Hand den Engländern verloren und Zhren Majestäten dem Könige und der Kö­ muß zurückerobert werden. Der Oder-Befehls­ n i g i n , S r . K . H . d e m G r o ß f ü r s t e n M i c h a e l haber Anson soll nicht an der Cholera gestor­ den Mitgliedern der Königlichen Familie und ben sein, sondern — sich vergiftet haben. den am Hofe anwesenden hohen Gästen, und Man hatte Ursache, auch den Truppen der trat um 12 Uhr mittelst ExtrazugeS die Rück­ Bombay- und der Madras-Armee zu miß­ reise nach St. Petersburg an. trauen. AlleS liegt an der Eroberung Delhi'S, M ü n c h e n , 2 8 . Z u l i . ( T e l . B u r . ) D e r dessen Lage schrecklich sein soll. Hunger und Kronprinz von Neapel hat sich mit der jün- Pest sind in der Stadl, aber auch 20,000 gern Tochter des Herzogs Maximilian Zoseph Mann geübter Soldaten, darunter viele Ar­ tn Bayern (Schwester der Kaiserin von Oe­ tillerie hinter starken Werken. Die Englischen sterreich) verlobt. BelagerungS-Truppen bestehen auö nur 4000 A a c h e n . 2 7 . Z u l i . ( Z e i t . ) H e u t e M i t t a g , Mann unter General Barnard, dabei ist die etwa 10 Minuten vor und 36 Minuten nach Regenzeit vor der Thür, welche alle Opera­ 12 Uhr, wurden hier zwei Erdstöße verspürt, tionen Europäischer Menschen zu lähmen oder von denen der letztere der stärkste war und mit der gräßlichsten Cholera zu verfolgen pflegt. besonders tn den oberen Stockwerken sich sehe Muß General Barnard, »tn bisher noch nie fühlbar machte. genannter Name, unverrichketer Sache um­ K i s s i n g e n , 2 6 . Z u l i . ( Z e i t . ) I h r « k e h r e n , s o e r w a r t e t m a n n i c h t w e n i g e r a l s Majestät die Kaiserin von Rußland tst «ine Auflehnung aller Indischen Fürsten. wie Z. K. H. d,r Kronprinzessin von Würt­ temberg um Z Uhr 40 Min. Nachmittags N e t t e s t e P o s t . nach Bad Brückenau abgereist, woselbst der S t . P e t e r s b u r g , 1 6 . Z u l i . L a u t t e l e - König und bie Königin von Bayern bereits graphischer Depesche deS ..Russ. Znvaliden" eingetroffen sind. i s t d i e A b r e i s e S r . M a j e s t ä t d e s K a i s e r s S t e t t i n , 2 9 . Z u l i . ( N . P r . Z . ) S e . von Stettin nach Hapsal und Peterhof auf Maj. ber Kaiser von Rußland, von Ber­ den 17. d. früh Morgens angesetzt. Den lin kommend, passirrt heute Morgen unsere 20. Zuli in der Nacht oder den 2t. in ber Stadt. Um 4 Uhr Morgens traf ber Ex­ Frühe wird die Rückkehr des Herrn und trazug hier ein, und Se. Majestät ließ sich Kaisers in Peterhof erwartet, woselbst auch bie Chefs der hiesigen Militair - und Civil- Z h r e M a j e s t ä t d i e K a i s e r i n - W i t t w e Behörden, welche sich auf dem festlich ge­ Alexandra Feodorowna am 23. einzu­ schmückten Perron versammelt hatten, vorstel­ treffen geruht. len. Ein sehr zahlreiches Publicum hatte sich S t . P e t e r s b u r g , 1 7 . Z u l i . Z m G a n ­ gleichfalls auf dem Bahnhofe eingefunden und zen sind seit dem Beginn der Cholera (Oc- b e g r ü ß t e d u r c h l a u t e s H u r r a h r u f e n d e n K a i ­ roder 1862) bis zum 1.. Zuli 1667 in Sr. ser, Allerhüchstwelchtr gegen 4^ Uhr den Petersburg erkrankt 30,620, genesen 16,630 Wagen des commandirenden Generals v. Wns- und gestorben 13.966. sow bestieg und sich an Bord des Dampf- D ä n e m a r k . schiffeS „Dievenow" begab, mit welchem der­ K o p e n h a g e n , 2 7 . Z n l t . ( Z e i t . ) S e i t selbe gegen 6 Uhr die Reise nach Swinemünde dem Zahre 1862 ist »tn Prozeß gegen den antrat. Zm Gefolge des Kaisers defanden damaligen Minister des Znnern und der Fi­ sich u. A. der Minister deS Kaiserlichen Hau« nanzen schwebend gewesen, welchen 47 Bäcker fes Graf v. Adlerberg, der Minister der aus­ der Hauptstadt angelegt, behufs Erstattung wärtigen Angelegenheiten Fürst Gortschakoff und ber General-Adjutant Sr. Majestät großer Streng« auf, und zwar wegen angeb­ Graf v. Ablerberg 2. — Die „Stettiner Zrg." licher Umtriibe der Demagogen. Zm Allier- enthält ferner folgende Mitteilung: Um 9 Departement wurden neun Kaffee- und WirthS- Uhr traf dte „Dievenow" tn Swinemünde ein. Häuser auf Befehl des Präfecren geschlossen, Die Besatzung der dort vor Anker liegenden weil si« den Damagogen zum VersammlungS- Kaiserlich Russischen Kriegsschiffe „Rurik", Platze dienten. Aus anderen Departements „Gremiaschtschy", Grosiaschtschy" und „Olaf" meldet man von ähnlichen Maßregeln. war auf Deck in Parade aufgesttllr ober stand P a r i s , 2 7 . Z u l i . D e r „ M o n i t e u r " b r i n g t auf den Raaen. Der Kaiser begrüßte sie heute das Gesetz, wonach tm Zahre 1863 mir lauter Stimme, als er vorüberfuhr. Die 100,000 Mann von der Classe von 1867 „Dievenow" (Capt. Krämer) legte vor dem zu den Fahnen gerufen werden sollen. Gebäude der SchisssahrtS-Commission an und Spanien hat in dem Streite mit Mexiko der Kaiser ging unter dem lauten Hurroh die Vermittelung von Frankreich und England der versammelten Menge on'S Land und un­ angenommen. Diese Vermittelung soll auf mittelbar an Bord des KriegSdampfschiffS folgender Basis erzielt werden: 1) Strenge „Grosiaschtschy" in See. Bestrafung der Mörder der in Mexiko umge­ T r a r b a c h , 2 9 . Z u l i . ( Z e i t ) A l l e r brachten Spanier; 2) Geldenrschädigung für Argwohn und Zweifel über etwaige Brandstif­ den Schaben, der durch die Verwüstung deS tung, schreibt man der „Elb. Ztg." , tst nun­ den Spaniern gehörenden Eigenthumö verur­ wehr gehoben, und erklärt sich der Ursprung sacht worden, und 3) Vollzug des zur Aus­ der schrecklich verlebten Tage auf folgende gleichung der von beiderseitigen Unterthanen Weise: die Kinder eines Schusters dockten wäh­ erhobenen Forderungen mir Santa Anna ab­ rend der Abwesenheit ihres VaterS einen Pfan- geschlossenen Vertrages. kuchen, den sie, als der Vater detrunken und Zn diesem Augenblicke sind viel« Quäcker scheltend bie Treppe hinankam, schnell mit beiderlei Geschlechts in Paris, Sie gehen noch der glühenden Pfanne in's Heu versteckten; der Schweiz und Oestereich, um dorr Prosely- einige Zeil nach dieser Unvorsichtigkeit schlug ren zu machen. die Flamme hervor und verbreitete sich mit Nach den neuesten Berichten soll die unge­ ihrer verheerenden Macht. wöhnliche Hitze dteseS Sommers in den mei­ O e s t e r r e i c h . sten Weinbergen des Südens leider wieder W i e n , 2 3 . Z u l i . ( H C . ) Z n d e n l e t z t e n daS Oidium zum Ausbruch gebracht haben. Tagen sind an die hiesigen Zournale zwei Eine große Anzahl Französischer Soldaten Verordnungen erlassen, bie allgemeines Znter- ist auf dem Feldjuge in Kabylien in Folge esse haben. Di« erste betrifft dte massenhafte der ungeheuren Hitze und des Wassermangels Zunahme von Heiraths-Anträgen, welche in wahnsinnig geworden. der letzten Zeit in den hiesigen Journalen B e l g i e n . bemerkt worden tst. Die BeHürde hat bie fer­ B r ü s s e l , 2 7 . Z u l i . ( S t . - A . ) D i e nere Aufnahme von dergleichen Anträgen nicht Vermählung der Prinzessin Charlotte mit dem verboten, aber den Redaktionen zur Pflicht ge­ Erzherzog Ferdinand Maximilian ward heute macht, anstößige Tendenzen in dieser Richtung tm Palaste zu Brüssel gefeiert. zu vermeiden und auch gegen die alljugroße S p a n i e n . Anhäufung dergleichen öffentlicher HeirathSver- Mad.'rid, 30, Zuli. (A. A. Z.) Die Mittelungen Sorge zu tragen. Die zweite Provinzen bereiten sich zur Theilnahme an der Verordnung betrifft den Unfug, der seit länge­ in Madrid statthabenden Zodustrie-AuSstellung rer Zeit mit Traumbüchern, Traumbildern und vor. — Die Hitze ist unnerrräglich und die ähnlichen, den Aberglauben fördernden Pam­ Auswanderung dauert fort, die Politik ist todt. phleten getrieben worden tst. Di« Aufnahme G r o ß b r i t a n n i e n u n d Z r l a n d . von Annoncen über dergleichen Schriften, so L o n d o n , 2 6 . Z u l i . ( S t . - A . ) D i e Z a h l wie deren Anpreisung tst verboten, so wie das der bis jetzt nach Zndien abgegangenen Ver­ Auslegen derselben untersagt worden. stärkungen beläuft sich auf 4300 Mann. F r a n k r e i c h . L o n d o n , 2 7 . Z u l i . ( S t . - A . ) D i « B i l l P a r i s , 2 4 . Z u l i . ( O s t s e e . Z t g . ) D i e Lord Zohn Russell'S zu Gunsten ber Emanct- Provinztal-Dehörden treten jetzt wieder mit pation der Zuden lautet, wie folgt: Zn Er- wäguag, daß tn allen Fällen, wo «ine Eides- gefallen, und es befinden sich fast alle Pro­ lttstung verlangt wird, der Eid, den Vorschrif- vinzen BeogalenS und im Nordwesten im ren d«S gemeinen Rechtes g«mäß, in der Form Aufruhr. Die Calrutta-Regimenter sind auf­ geleistet werden soll, welche für das Gewissen gelöst. Zn Madras und Bombay kein» Spur der EideSleistenden am meisten bindend ist. «in«S AufstandeS." — „Triest, 23. Zult. Zn Erwägung, daß sich Zweifel darüber erho­ Nach weiteren mit der Uebertandpost einge­ ben haben, ob diese Bestimmung des gemei­ troffenen Nachrichten aus Bombay vom 1. nen Rechtes auf die Fäll« anwendbar ist» wo d. M. war die Verbindung mit ben oberen eine besondere AbschwörungSformel oder be­ Provinzen gänzlich gestört. Auch tm Nisam- stimmte Worte statutenmäßig vorgeschrieben gebiete war ein neuer Ausstand ausgebrochen. sind: verfügt das Parlament, um diese Zwei­ Den früheren Herrscher von Audh (sein Ge­ fel zu beseitigen: 1) daß ohne Rücksicht auf bier wurde im vorigen Zahre annextrl) und alle entgegenstehenden Statuten und Gebräuche dessen Minister hatte man verhaftet. jedesmal, wenn Zemaod, der einen Eid zu leisten hat. Einwände gegen die vorgeschrie- Bekanntmachungen. ben« ober gebräuchliche Form dieses Eides er­ Zn Nachlaßsachen des weiland Pernauschen hebt, oder gegen die Worte, bie derselbe ent­ SchuhmachermeisterS und AeltermannS H. Z. hält, und wenn er ben Eid mit den Worten Zürgensen ist vom Pernauschen Rache beim und in der Form leistet, bie seiner Erklärung Kaiserlich Rigaschen KreiSgerichte der Antrag gemäß sein Gewissen bindet, der so geleistete gestellt Worden, das zu diesem beim genann­ Eid als ein gesetzlich geleisteter zu betrachten ten Rache in Verhandlung stehenden Nach­ ist; 2) baß Zeder, welcher unter diesen Be­ lasse gehörige im Rujenschen Kirchspiele am dingungen einen Eid geleistet und falfch ge­ Ruje-Flusse unweit von ber Pernauschen Post­ schworen hat, als Meineidiger zu bestrafen ist; straße in ben Grenzen des Gutes SeyerShof 3) daß dieser Eid ihm dieselben Vortheile ge­ belegenen Gesinde Skubdrit meistbietlich zu währt , wie der in ber vorgeschriebenen oder verkaufen, und tst hierauf der Termin zur gewöhnlichen Form geleistete Eid. Versteigerung dieses Gesindes auf den 13. Die Gesammt-Einnahm« ZndienS für daS verflossen« Zahr (bis zum 30. April August d. Z. anberaumt worden, weshalb gerechnet) denn alle diejenigen, welche gesonnen sein soll­ ist auf 29,344.960 Pfd. Sr. veranschlagt ten, dieses Grundstück zn acquiriren, eingela­ (um 1,931.062 Pfd. St. weniger als die den werden, am genannten Tage um 11 Uhr veranschlagten Ausgaben). Vormittags sich möglichst zahlreich im Locale L o n d o n , 2 9 < Z u l i . ( T e l . B u r . ) D i e dieseS KreiSgerichtS einzufinden; dabei ist noch Meldungen aus China geben die Zahl der zu erwähnen gewesen, daß auf diesem Grund­ von den Engländern zerstörten Dschunken auf stücke sich ein gutes geräumiges Wohnhaus 127 mit 900 Kanonen an/ Auch ein Fort mit acht guten Nebengebäuden und eine ein­ war genommen worden. M o n t e n e g r o . gerichtete Gerberei befinden, zugleich liegen in der Kanzellei dieser Behörde täglich, ausge­ E e t i n j e , 6 . Z u l t . ( Z e i t . ) D i « s e r T a g e wurde hier, wie der „Wanderer" meldet, ein nommen die Sonn- und Feiettage, zur ge­ Schreiben des Erpräsidenten Georg Petrovich wöhnlichen SessionSzeir bie nähern Bedingun­ ansgrfangey, welches an einen hiesigen Sena­ gen dieses Kaufs zu ZedermannS Einsicht be» reit. Weimar, am 13. April 1367. tor gerichtet war. Petrovich verspricht darin unter Anderem 10,000 Duralen, wenn der Zm Namen und von Wegen Eines Kai­ Adressat bis zum Petritage die Ermordung serlich Rigaschen KreiSgerichtS 1 deS Fürsten Daniel zu Stande bringt. A. v. Freymann, KreiSricht«r. O s t i n d i e n u n d C h i n a . Nö. 764. R. Baron Engelhardt, Secrt. ,(N«.Pr. Z.) Die erwarcele Ostindische Aus den von der Comwission zur Abschä­ Post ist über Suez zu Triest angelangt. Fol­ tzung der städtischen Grundstücke unterlegten gende DepeschL» geben thr« wichtigsten Nach- Listen hat sich ergeben, daß eine nicht geringe rlchrenr .,Wien> 23. Zali. Die Ueberiand- Zahl von Immobilien in den Sladtgrundbü- post dringt Nachrichten ans Bombay vom 1^ chern entweder gar nicht, oder auf andere Na­ Znlt« Nach densslben tst Delhi noch atcht men als der gegeowärligea Besitzer, verzeich- — 239 — oet stehen, was seinen Grund darin hat, daß Müssen - Gesellschaft wird am Dienstag Diejenigen. welch» Wohnhäuser oder andere den 30. Juli im Park für sich bestehende Gebäude, dt« mir einer Polizei-Nummer versehen werden müssen, auf eine Illumination StadtgrundzinSplätzen oder Erbplätzeo erbaut, veranstaltet werden, wozu Jedermann sich diese gerichtlich nicht haben zuschreiben lassen, oder daß Besitzungen aus einer in die der Zutritt gestattet ist. Die Herren andere Hand gegangen sind, ohne daß der unserer Liedertafel werden sich dabei ErwerdungSacr zur Corroboration productrr durch Gesang freundlichst betheiligen. worden ist. Der Eintritts-Preis ist für Erwach­ Wenn nun solche Ordnungswidrigkeiten nichr sene 20 Kop. und für Kinder 10 Kop. allein der städtischen WohleinrichtunA zuwider Slb.-Mze. Größere Gaben werden mit laufen, sondern dadurch auch das KronSin- teresse gefährder wird, so sieht Ein Wvhiedler Dank angenommen, da der Ertrag zum Rath dieser Stadl stA veranlaßt, allen den­ Besten der zu gründenden Kinderbewahr- jenigen hiesigen Einwohnern, welche über ihre Anstalt bestimmt ist. — Die Musik be­ Besitzungen sich keine corroborirte Dokumente ginnt um 8 Uhr. haben ausfertigen lassen, hiermit zur Pflicht zu machen, innerhalb sechs Wochen Sollte die Witterung ungünstig sein, a c!att> dieser Bekanntmachung, zur Vermeidung der sp wird die Illumination am Donners­ wider die Saumigen anzuwendenden gericht­ tag den 1. August stattfinden. lichen Zwangsmittel, entweder die aus Einem Edlen Vogteigerichte zu beschaffenden Bau- Attestat« oder die Kauf-Contraete oder sonstige Sonnabend den 27. Juli wird Erwerbungsacre allhier beim Rathe zur Cor- im Locale der privil. Bürgerge­ »oborarion und. Eintragung in die Stadtgrund- bücher, zu producirrn. sellschaft ein Kinderball statt­ Pernau, RathhauS, den Z. Juli 1LZ7. finden. Billette für Fremde a 40 Im Namen und von wegen des Raths der Kop., für Mitglieder a 25 Kop. Stadt Pernau und für Kinder a 15 Kop«. Slb.- Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. Mze. sind am Abend des Ball­ No. 1704. Schmtd, Secrr. 1 tages an der Kasse zu haben. Für eine deutsche Apotheke in. Porchow Der Anfang ist um 8 Uhr. — wird ein Lehrling verlangt, das Nähere ist Zugleich wird hiermit die An­ bei Heryn L. Krtdner zu erfahren. 1 zeige gemacht, daß nächsten Sonn­ Einem hohen Adel und geehrten Publica abend, als den 3. August d. I., mache ich hiermit die ergebenste Anzeige, daß ein Ball, der letzte während der ich zu dem diesjährigen Johannismarkte mit einem auSerwählten Assortiment der neuesten diesjährigen Sommer-Saison statt­ Pariser Damen-Moden hier eingetroffen bin. finden wird, dessen Reinertrag zum Meine Wohnung ist im Haus« des Herrn Besten des hiesigen Alexander- N o t a i r A m e n d e . Waisenhauses und der zu er­ Gleichzeitig mache ich hiermit bekannt, daß mein bisheriges LogiS, beim Schmiedemeister richtenden Kinderbewahranstalt Grüoberg, während der Markzeir zu vermie« bestimmt ist. Die Entree ist die theo ist» Liebhaber wollen sich gefälligst bei gewöhnliche, Mehrzahlungen wer­ m i r m e l d e n . E . O e h e e n , den mit Dank angenommen. Modehändlerin au« Reval. 2 Pernau, den 26. Juli 1857. Nach gütigst ertheilter Genehmigung « Die Vorsteher . 1 V von Seiten Er. Park-Comit6 und der — 240 — A u s v e r k a u f diverser Galanterie- und Mode-Waaren zu möglichst billigen Preisen in der Marktbude M 13. Einem hohen Adel und geehrten Publicum belegene hölzerne Wohnhauser sind unter der die ergebene Anzeige, baß ich den diesjährigen Hand zu verkaufen; das Nähere erfährt man Markt besucht und empfehle demselben eine in der hiesigen WochenblaklS-Erpedition. 3 große Auswahl moderner Gold- und Silber- Vorläufige - Anzeige. Arbeiten, bestehend in Broceletten, Ringen. Schmuckkästchen, Ohrgehängen u. drrgl. m. Mittwoch den 31. Juli wird im Clubb- Die billigsten Preise zusichernd bittet um ge­ garten ein Feuerwerk stattfinden. neigten Zuspruch 3««« O s c a r B l v m e r i u S , Juwelier auS PleSkau. 1 broschirte Hauben, a 15 Kop. Silb. xr. Stück, empfiehlt A Mir Herren- und Dameapelze, Man- ^ Nikola i P insker , G tillen, Kragen, Boa'S, Muff'S und Mü- C> in der Marktbude No 13. 2 A tzen in verschiedener Auswahl, empfiehlt ^ Koken Lcliweä. Ikeer, Lngl. G sich zum diesjährigen Markte G latent > Wagenschmiere, als aucli gelbe ^ F . S t e g m a n n , K ü r s c h n e r m e i s t e r , S nncl »raus Äoos-Lrbsen, einpfetilen Mit Steinkohleatheer gemischtes Viehsalz SSSSSSSSSSSSSKKSSSSSSSSS« verkauft H. D. Schmtdr. 3 Armenier vom Kaukasus, Natürliches Selterswasser diesjähriger Fül­ Paruchians aus Tiflis lung in ganzen Kruken das Dutzend zu 3 empfiehlt einem hohen Adel und geehrten Publi­ Rdl. und in halben zu 2 Rbl. 20 Kop. Silb. kum sein zum hiesigen Markte wohlassortirteS i s t z u h a b e n b e i I . D . 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Sporleber aus Reval in ^ Pfun­ Waaren, wie auch fertigen Paletots, Mantil- den zu 12 Kop., in ^ Pfunden zu 23 Kop., len, Muffen und Kragen versehen bin. in ganzen Pfunden zu 46 Kop. und in Ki­ I . A . S c h m i d t , K ü r s c h n e r . 2 sten von 1z Pud verkauft zu billigen Preisen Zwei in der Vorstadt, im zweiten Quartal E . G . L e z e n i u s . 2 Im Namen des Gen.,Gouvernements der Ostseeprovwzen gestattet den Druck: Censor R. Jacoby. Pernausches Wochenblatt. M 31. 1857. Sonnabend, den 3. August. Inländische Nachrichten. A r c h a n g e l s k . D e r S t u r m , w e l c h e r a m 26. und 26. Mai hier wüchete, hat 8 mit S t . P e t e r s b u r g , 2 0 . J u l i . A m i t . Getraide und sonstigen Waaren beladene auf April d. I. ist daS Reichswappen, da6 HauS- der Dwina liegende Fahrzeuge beschädigt und wappen der einzelnen Glieder des hohen Kai­ fortgetrieben; der Schaden soll an 100,000 serhauses und das ganze Ornament der ein­ Rubel Silber betragen. Fünfzig Flöße und zelnen, zu den Bestandlheilen des ReichSwap- pens gehörigen Gebiets- und Provinzial-Em- 6 temporaire Landungsstellen sind gleichfalls bleme in Grundlage eines, von einer beson­ beschädigt und zertrümmert. ders dazu niedergesetzt gewesenen Commission C o l o n i e K u b e i , 1 . J u l i . I n B e s s - entworfenen und im Heroldie-Departement des arabien, im Kreise Kagul, wurde in der Dirigirenden Senats durchgesehenen Reglements Bolgarischen Colonie Kubei (46 Werst von Allerhöchster Bestätigung gewürdigt. Nach der Bolgrad und 184 Werst von Odessa), dem in der Beilage zu Nr. 49 der „SenatS-Z." j e t z i g e n S i t z e d e s J s m a i l s c h e n Z o l l e s . a m 1 . vom 48. Juni d. I.e nthaltenen ausführlichen Juli um 1Z Uhr Nachmittags eine momen­ Beschreibung soll das Livländische Wappen in tane heftige Erderschütterung gefühlt, durch einem im rochen Felde befindlichen silbernen welche die Mobilien in Schwanken und die Greife mit goldenem Schwerdte, der auf der Uhren in Stillstand geriechen; selbst ein schwe­ Brust unter der Kaiserlichen Krone den roch­ rer Geldkasten rührte sich u. s. w. Als der verschlungenen Namenszug: Perer der Zweite, Berichterstatter vom Zollhause auf die Straße Kaiser aller Neuffen, zeigt, bestehen; daS kam, war aus der Ferne dumpfer Donner Ehstländische Wappen zeigt im goldenen Felde hörbar, worauf ein starker Regen erfolgte. drei blaue Leoparden; das Kurländische im quadrirten Schilde die Wappen von Kurland Ausländische Nachrichten. und Semgallen, nämlich im und 4. Quar­ D e u t s c h l a n d . tier das Wappen Kurlands: ein rother Löwe B e r l i n , 1 . A u g u s t . ( N . P r . Z . ) D i e im silbernen Felde, mit rorher Krone; im 2» A b r e i s e I h r e r M a j e s t ä t d e r K a i s e r i n - und 3. Quartier daS Wappen von Semgallen: Mutter von Rußland, Sr. K. Höh. des im blauen Felde ein hervortretendes silbernes Großfürsten Michael und Höchstdessen Braut, Elennrhier mit sechs Geweihen auf den Hor­ der Prinzessin Cäcilie von Baden, Höh., fand nern, über ihnen die Herzogs - Krone. Das heute Vormittag kurz nach 10 Uhr mittelst Oeselsche Wappen wird durch das Karelische Extrazuges auf der Stettiner Eisenbahn statt. (zwei nach oben gerichtete, gegen einander ge­ (Fr. P.-Z.) Die von dem Kaiserlich Oe- kehrte Hände in silbernen Panzern mir silber­ sterreichischen Minister von Bruck bei Einwei­ nen gezogenen Schwerdtern, über ihnen eine hung der Triester Eisenbahn ausgesprochenen goldene Krone, Alles im rorhen Felde) ersetzt; Wünsche für die Durchführung einer großen daS Livländische, Ehstlandische, Kurländische Idee: die Durchstechung der Landenge von und Karelische bilden den Ostseeschild im Reichs, Suez, haben hier vielseitigen Beifall gefunden Wappen. und die Hoffnung auf eine baldige Realisirung des folgenschweren Planes bestätigt. Man frommen Stiftungen ernannt worden; der Prä­ empfindet seit längerer Zeit hier in maßgeben­ sident des ReichSrarhS und der Kapudan Pa­ den Kreisen eine gewisse Schadenfreude, wenn scha verbleiben dagegen in ihren bisherigen Lord Palmerston mindestens Hindernisse seiner Aemtern. rücksichtslosen Politik findet. England ist denn Z t a l i e n. doch nicht allein in der Welt und sein Han- R o m , 2 3 . Z u l i . ( S t . - A . ) D e r K ö n i g delSinteresse nicht das ausschließlich entschei­ von Sardinien ist auf einer Spazierfahrt in dende Gewicht für internationale Beziehungen. der Nähe seines Lustschlosses Pollenza von Wie der ,.Sterr. Ztg." berichtet wird, ist Banditen angefallen worden. Die Banditen den Geistlichen eine indirekte Weisung zuge­ schössen nach dem Wagen, verletzten aber glück­ gangen, sich in Gesellschafren des Taback- licher Weise Niemanden. Aehnliche Abenteuer und CigarrenrauchenS zu enthalten. hat der König schon auf mehreren seiner ein­ W i e s b a d e n , 2 9 . Z u l i . ( Z e i t . ) Z . K . samen Ausflüge erlebt. Höh. die Großfürstin Konstantin von Ruß­ F r a n k r e i c h . land hat Ems vorgestern verlassen und sich P a r i s , 2 9 . Z u l i . ( N . P r . Z . ) S e i t mir ihren beiden Kindern zunächst nach Schloß drei Tagen haben die Behörden große Vor­ Schaumburg zum Besuch bei dem Erzherzog sichtsmaßregeln getroffen. Ein Theil der Trup­ Stephan begeben. Se. Kaiserl. Hoheit holte pen ist consignirt und der Pere la Chaise die Großfürstin selbst in EmS ab. Die militairisch besetzt. ES sollte nämlich eine Großfürstin wird demnächst noch dem Hof großartige Manifestation gemacht werden. Man von Hannover einen Besuch abstatten. Zn wollte die Leiche Beranger's vom Kirchhofe Folge des Abgangs der Großfürstin hat eine abholen um sie in Procession nach dem Pan­ große Anzahl vornehmer Russischer Familien theon zu bringen. DaS Pantheon, das von Ems ebenfalls verlassen. Unter den Russischen Louis Napoleon dem katholischen Gottesdienste Großen, die gegenwärtig hier wohnen, befin­ zurückgegeben wurde, war früher bekanntlich det sich auch Se. Durchlaucht Fürst Ztaliisky zum Begräbvißplatze aller berühmten Manner Graf Suworoff mir Familie. Franreichs bestimmt. G o t h a , 3 1 . Z u l i . ( N . P r . Z . ) P r o ­ P a r i s , 3 0 . Z u l i . D e r P r i u z K a r l B o - fessor Habicht hier hat auf setner Privat- naparre, welcher still und zurückgezogen in fei­ Srernwarte in der verflossenen Nacht um nem Hotel in der Rue de Lille lebte, ist da­ Uhr einen neuen tcleskopischen Kometen im selbst gestern an den Folgen der Wassersucht CamelopardaluS entdeckt. gestorben. Karl Lucian Zulius Lorenz Bona- O e s t e r r e i c h . parte , Fürst von Canino, geboren zu Paris W i e n , 2 9 . Z u l i . ( N . P r . Z . ) D e r am 24. Mai 1803, war Mitglied der bedeu­ Kaiser ist gestern von Triest wieder hier ein­ tendsten Akademieen in Europa und Amerika. getroffen. — Die bevorstehende Fortsetzung Zn polirischer Beziehung hat er als Präsident der Kaiserlichen Rundreise durch Ungarn wird der Römischen Republik von 1343 eine Rolle ohne Begleitung Zhrer Majestät der Kaiserin gespielt. stattfinden. P a r i s , 1 . A u g u s t . ( S t . - A . ) N a c h d e m (Zeit.) Aus allen Gegenden UngarS lau­ die Anklage auf Anfang der Ausführung des fen günstige Berichte über den Stand des Complors gegen den Kaiser aufgeben ist, kann Weinstocks ein, und wo nicht durch Wetter die Angeklagten als schwerste Strafe nicht oder Hagelschauer strichweise die Weingarten mehr Tod, sondern nur noch lebenslängliche litten, ist man jetzt schon um genügende Ge­ Zwangsarbeit treffen. fäße für die Lese bemüht. S p a n i e n . W i e n , 2 . A u g u s t . ( T e l . B u r . ) L a u t M a d r i d , 2 3 . Z u l i . D e m „ D i a r i o d e hier eingetroffener Nachrichten aus Konstan- Barcelone" zufolge hat die Regierung der Kö­ rinopel vom 31. v. M. hat daselbst ein nigin vom Papste eine wichtige Bulle erhalten, Ministerwechsel stattgefunden. Mustapha Pa­ nach welcher Mönche und Nonnen daS Gelübde scha von Crera ist zum Großvezier, Reschid der Keuschheit von nun an erst nach erreich­ Pascha zum Präsidenten des TansimatS, Ali tem 2ö. Lebensjahre ablegen sollen. Pascha zum Minister der auswärtigen Ange­ Unterm 31. d. wird Folgendes telegraphirt: legenheiten und Ali Galib zum Minister der Als Entschädigung für den Verkauf der Kir­ chengüter wird der Staat neue Znferiptionen compromittirt ist, wurde in'S Fort William der consolidirten Schuld ausgegeben. (Calcutta) in Sicherheit gebracht und seine Die politischen Verhaftungen dauern fort. Anhänger entwaffnet. Englische Truppen kom­ Außer dem vicalvaristischen Obersten Frias, men von allen Seiren schnell herbei. Die Le­ der Befehlshaber eines Znfanterie-NegimentS gislative hat ein Gesetz gegen die Preßfreiheit in Madrid war, ist auch in Saragossa wieder der Zndischen Zeitungen erlassen, die von nun eine ganze Anzahl von Männern eingesteckt an einer Concession bedürfen, die jederzeit von worden, die als Progressisten bekannt sind. der Regierung zurückgenommen werden kann. — Die Brandstiftungen in den Saatfeldern Zn den Präsidentschaften Madras und Bom­ und Schobern greifen wieder bedenklich um bay war Alles ruhig. Ein Empörungsversuch sich. Zn den Provinzen Cordova und Estre- des 1. Rigiments der Cavallerie des Nizam madura haben große Brandschaden startgefun­ zu Turungabad wurde durch die mobile Co- den und der General - Capirain in Badajoz lonne von Bombay schnell unterdrückt. — Von hat die Stadt Talavera - la-Neal in Belage­ unseren Streitkräften in China wurden am rungszustand und ein Kriegsgericht permanent 6. Zuni ein Fort und 127 Dschunken mir erklaren müssen, um die Brandstifter jener zusammen 900 Kanonen zerstört, jedoch mir Gegend abzuurtheilen. einem Verluste von unserer Seite von 3 Of­ Aus Madrid, 31. Zuli, wird relegraphirt: fizieren und 8 Mann an Todren, und 3 Of­ „DaS Spanische Geschwader ist in der Ha- fizieren und 63 Mann an Verwunderen. vana angelangt." Ferner wurden 13 Dschunken am 27. Mai P o r t u g a l . und 27 Dschunken am 28. Mai genommen. L i s s a b o n , 2 0 . Z u l i . ( Z e i t . ) D a s L a n d Zm Kanton-Flusse sind drei Expeditionen, ist ruhig und bereiter sich zu den Festen vor, am 26. und 27. Mai und am 1. Zuni, ge­ die aus Anlaß der Heirarh des Königs Dom gen die in den Escape-, Shaw - shee- und Pedro mit der Prinzessin Stephanie stattfin­ Fatschan-Buchten liegenden Kriegs-Dschunken den werden. von der Englischen Kanonenboot-Flottille unter A s i e n . Commodore Elliot mir Erfolg unternommen L o n d o n , 2 9 . Z u l i . ( H . C . ) L o r d C l a ­ worden. Der Verlust der Engländer wird in rendon hat diesen Nachmittag von dem Eng­ nichtamtlichen Berichten auf 10 Todte (wor­ lischen Consul in Triest folgende Depesche er­ unter 3 Offiziere, unter ihnen der General- halten: „Alexandria, den 22. Zuli. Die Quarriermeister - Lieutenant Kearney) und 40 Ostindische Post bringt keine authentische Nach­ Verwundete angegeben. An allen drei Tagen richt von der Einnahme Delhis. Jedenfalls sollen 127 Dschunken mit zusammen 900 Ka­ war es bis zum 10. Zum nicht gefallen. Ge­ nonen zerstört worden sein. neral Barnard wartete, nachdem er zwei Aus­ Die Chinesische Flotte ist in zwei verschie­ falle der Insurgenten glücklich zurückgeschlagen, denen hartnäckigen Treffen zerstört worden. Verstärkungen ab, die inzwischen zu ihm ge­ Die Chinesen hatten ihre Kanonen mir beispiel­ stoßen sein müssen. Ein Brief von Banny loser Ausdauer bedient. Die Engländer ha­ et Co., datirt Madras, den 27. Zuni, mel­ ben 83 Mann Todte und Verwundete; unter det ausdrücklich, daß am Tage vorher die amt­ ersteren den Major Kearney. liche Nachricht über den Fall von Delhi in Aus Marseille, 30 Zuli, wird telegraphirt: Madras angekommen war, allein die Briefe „Die Briefe und Blätter aus Zndien sind aus Bombay vom '1. d. bestätigen dies nicht. heute früh auSgetheilt worden. DaS Benga­ Der Aufstand hatte sich in der Bengalischen lische Heer besteht nicht mehr. Die 80 Re­ Armee zwar sehr verbreitet, ist aber nicht all­ gimenter, die es bildeten, haben sich zur Hälfte gemein zu nennen, wie es sich erwarten ließ. empört und sind zur Hälfte entlassen worden. Zu BenareS gingen bei einem am 14. Zuni Zu Calcutta selbst ward die Entwaffnung vorgenommenen Versuch, das 37. Regiment ohne Schwierigkeit bewerkstelligt. Zn Ben­ zu entwaffnen, die meisten Sikhs, sowie das galen ist der Aufstand allgemein und von 13. Regiment der irregulairen Cavallerie zu Gräuelthaten begleitet. Die übrigen Pro­ den Aufständischen über. Der Exkönig von vinzen sind ruhig oder beobachten eine ab­ Audh, welcher, wie seine aufgefangene Corre- wartende Haltung. Die Nachrichten auS Ma­ spondenz erweiser, b?l der Verschwörung stark dras reichen bis zum 28. Zuni, die aus — 244 — Bombay bis zum 1. Juli. Ja den He«« jäken von der Annahme des ChristenthumS reo dieser beiden Präsidentschaften haben sich mehr als Alles die Russische Lebensweise ab, Emissaire der Aufständischen gezeigt; doch die sie für unzertrennlich von dem Christen­ hatten sich die Truppen bis zu der erwähnten glauben hallen, namentlich die geheizte Jsba Zeit noch nicht aufgelehnt. Der Französische im Winter und daS Russische Bad. Consul in Calcutta ließ das Consulat von be- D e u t s c h l a n d . waffneken bewachen. Die Französischen Fami- AuS Nord sch leSwkg, 4. August. (H. lien harren sich an Bord Europäischer Schiffe C.) In den Westschleswigschen Marschen geflächter. Die Bank war geschlossen." macht sich trotz des zu verschiedenen Zeiten ge­ In Hongkong ist am 3t. Mai der „North- fallenen RegenS wehr und mehr ein großer fieeth" mit 63 Offizieren der Königlichen Ar­ Wassermangel bemerkbar, und soll die Was- tillerie eingetroffen; daS 6. Regiment wurde serSnolh an einigen Stellen so schrecklich sein, von „Mauritius" stündlich erwarter. In Ma­ baß man genörhtgt ist, für das Vieh aus ent­ kao kamen Ruhestörungen von Seiten der fernt liegenden Gegenden Wasser herbeizuholen. Chinesen vor, deren man jedoch bald Meister Ol de n b u r g, 4. August. (St.-A.) Ihre wurde. Majestät die Königin von Griechenland ist Der „TimeS" wird aus Hongkong. 9. Juni, heute Nachmittag hier eingetroffen. geschrieben: „Die Chinesische Flotte ist in B e r l i n , 6 . A u g u s t . ( N . P r . Z . ) S e . zwei entscheidenden Gefechten vernichtet wor­ Kaiserl. Hoheit der Prinz Peter von Olden­ den; allein die Ansichten unserer Seeleute in burg ist nach Stettin abgereist, von wo sich Bezug auf die „„furchtsamen"" Barbaren ha­ derselbe nach St. Petersburg begeben wird, ben eine vollständige Umwandlung erlitten. um den bei der Vermählung Sr. Kais. Ho­ In diesen beiden Kämpfen wurden mehr Eng­ heit des Großfürsten Michael von Rußland länder gerödtet und verwundet, als vor den mit der Prinzessin Cäcilie von Baden statt­ Mauern von Sainr Jean d'Acre." findenden Festlichkeiten beizuwohnen. N e u e s t e P o s t . K o b l e n z , 3 . A u g u s t . ( Z e i t . ) W e g e n der anhaltenden trockenen Hitze, unter welcher S t . P e t e r s b u r g , 2 3 . J u l i . S e i n e die Vegetation so sehr leidet, daß ein Mangel Maj. der Kaiser hat geruht mir Ihren an Furrerkräurern bevorsteht, werden von heute Kaiserl. Hoheiten dem Thronfolger Casare- ab drei Tage lang Abends in den hiesigen w i t s c h , d e n G r o ß f ü r s t e n A l e x a n d e r A l e ­ Pfarrkirchen öffentliche Gebete um einen ge­ x a n d r a w i t s c h u n d W l a d i m i r A l e x a n - deihlichen Regen abgehalten. dro witsch am 20. Juli um 6 Uhr 46 M. W i e s b a d e n , 3 . A u g u s t . ( F r . P . - Z . ) AbendS wohldehallen in Peterhof einzutreffen. Gestern Avend trafen II. HH. die Groß­ I h r e M a j . d i e K a i s e r i n A l e x a n d r a fürstin Konstantin mir Sohn hier ein. Feodorowna ist am 23. Juli, um 4 Uhr O e s t e r r e i c h . Nachmittags. in Begleitung Ihrer Hoheit W i e n , 2 . A u g u s t . D i e W a h l e n i n d e r der Prinzessin Cäcilie von Baden, der Er­ Moldau haben am 19. v. M. stattgefunden. habenen Verlobren Sr. K. H. des Großfür­ Dieses Fürstenthum hat auf einem Flächenraum s t e n M i c h a e l N i k o l a j e w i t s c h , i n v o l l - von 410 geographischen Quadratmeilen etwa kommenem Wohlsein zu Peterhof eingetroffen. 140.000 Seelen. Der amtlichen „Jaffyer Der „N. B." wird aus Jrkutök berichtet, Zeitung" vom 20. Juli zufolge bestand nach daß der Taischa von Tunkin, Beherrscher von Rectificirung der Wahl-Listen im Sinne deS 6000 Durjäken männlichen Geschlechts, am 26. großherrlichen FermanS die Zahl aller Wähler Mai mir seiner Frau, seinem Sohne und sieb­ der fünf Classen anS 172,226, und zwar zig Srammgenossen die heilige Taufe angenom­ Clerus 206, große Grundbesitzer 466, klein« men har. Der Taischa erhielt den Namen Ni­ Grundbesitzer 2326, Landgemeinen 167,212, kolai Alexandrowitsch, seine Frau wurde Maria Städtebewohner 2011. Alexaadrowna und sein Sohn Jnnocenz ge­ I t a l i e n . r a u f t . P a r h e w a r S e . M a j . d e r K a i s e r . N e a p e l , 2 4 . Z u l i . ( N . P r . Z . ) B a ­ Dies Ereigniß ist um so wichtiger, als der ron Nirotero, der zweite Anführer der Maz- LamaiSmuS anfing unter den Burjaten Fort­ ziai'schen Expedition, hat Enthüllungen ge­ schritte zu machen. UebrigeuS schreckt die Dur­ wacht, bie ein schauderhaftes Bild von der dämonischen Gleichgiltigkeit liefern, mit wel­ von Mordthaten war vöthig, bis die Behörden cher Mazzint die Freiheit und das Leben sei­ aus dem Schlaf gerüttelt und für außerge­ ner Anhänger seinem Ehrgeiz und seiner Selbst­ wöhnliche Vorkommnisse außergewöhnliche Maß­ sucht opfert. Nicorero ist in der rechten Hand regeln getroffen wurden. Heute sind zahlreiche verwunder. Ein Mitglied der Bürger-Miliz Gendarwerie-Abtheilungen unter Führung ih­ schlug ganz aus der Nähe sein Gewehr auf res Obersten nach der Provinz Alba abgegan­ ihn an; er ergriff es bei der Mündung, um gen, wo von Cuneo aus ebenfalls zwei Com- den Schuß abzuleiten, doch die Kugel durch­ pagnieen Schützen angekommen sein werden. bohrte ihm die Hand. UebrigenS soll er von Diele Truppenkörper werden im Verein mit emer erbärmlichen Todesfurcht gemartert seyn, der Natioaalgarde der Provinz in weitem Kreise und eben daher jene Enthüllungen. Auffallen den Schauplatz umstellen, die Uebelthäcer im­ muß es, daß Mazzint seine Leute nicht besser mer enger umstricken und zweifelsohne der zu wählen versteht. Indessen scheint auch Blutmenschen habhaft werden, noch ehe die­ dieser Umstand dafür zu zeugen, daß er nach­ selben Zeit hallen, neue Unthaten zu begehen. gerade den Kopf verliert, und daß seine Herr­ F r a n k r e i ch. schaft ihrem Versall rasch entgegeneilt. P a r t s , 2 . A u g . ( S t . - A . ) P r i n z N a ­ Neapel. 25. Juli. Man spricht von einem poleon traf gestern Abend wieder in Paris ein. Vorfalle zwischen dem Bey von Tunis und P a r i s , 4 . A u g u s t . ( S t . - A . ) A u S dem Neapolitanischen Consul. Der Bey soll Annency in Savoyen trifft die Nachricht ein, zwei junge Neapolitanische Schwestern ohne baß Eugene Sue daselbst gestern um 6 Uhr Weiteres seinem Harem einverleibt haben und Morgens gestorben ist. Er litt seit längerer der Consul — im Auftrage seiner Regierung Zeit an einem Herzübel. — lebhafte Einsprache erHoden haben. P a r i s , 6 . A u g u s t . ( S t . - A . ) D e r K a i ­ T u r i n , 3 0 . J u l i . ( N . P r . Z . ) N o c h ser und die Kaiserin sind heule Mittag von nie war die Unsicherheit in Piemont auf den Sr. Cloud direct nach Havre abgereist, um Gipfel gestiegen, wie gegenwärtig. Jeder Tag sich nach OSborne einzuschiffen. bringt uns die Nachricht von einem neuen S p a n t e n . Mord oder Doppelmord, begleitet mir Raub, M a d r i d . 3 t . J u l i . ( N . P r . Z . ) D i e Nolhzucht, Verstümmelung und Tortur. Der Truppensendungen nach der Insel Euba dauern Schauplatz der Verbrechen ist vorzugsweise die fort, «s wird dort eia Corps von 10,000 Provinz Alba und die Umgegend von Car- Mann gebildet, welches in Mexiko landen soll; magnola und Carawagna, wo eine über 40 man will sich der Stadt Vera-Cruz bemächti­ Mann starke Bande Uebelrhärer haust, die gen, bis Präsident Commonsort die verlangt« unter der Anführung eines gewissen Delpero Genuglhuung giebt. und anderer dem Bagno zu Genua entsprun­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . gener Galeerensträflinge steht. Die von ihnen L o n d o n , 2 . A u g . ( S t . - A . ) F a s t alles begangenen Verbrechen sind gräßlicher Art und Interesse concentrirr stch gegenwärtig auf die zeigen die blutdürstigste Mvrdlust, die scheuß­ Indischen Angelegenheiten. Der ..Observer" lichste Bestialität. Die Märkte der kleinen schreibt: „Indien war stets groß, allein In­ Provlnzstädte sind verödet, denn die Landleute dien ist stets vernachlässigt worden. ES kann wurden auf dem Heimwege ihrer Baarschaft dies nicht länger so fortgehen; eS stehen zu beraubt und theilweise ermordet. Die Cam- ernste und große Interessen auf dem Spiele. pagnenbesitzer getrauen sich nicht, sich gegen­ Wir haben gleich von Anfang, als wir vor seitig zu besuchen, und halten sich in ihren drei Wochen die erste Nachricht erhielten, den Landhäusern eingeschlossen. Die Gendarmerie Aufstand als ein sehr ernstes Ereigniß betrach­ thut ihr Möglichstes. allein sie unterliegt in tet. Wie haben sich seitdem die Ereignisse ge­ der Erfüllung ihrer Pflicht. Die letzten Tage drängt! Die Aufregung des PublicumS — wurden zwei Gendarmen Angesichre des Kö­ bis vor Kurzem schien man kaum zu wissen, niglichen Lustschlosses Pollenzo mit Schüssen daß ein Indien vorhanden war — ist jetzt überfallen und der eine sogleich getödter, der so groß, daß man sich kaum für etwas An­ andere konnte sich schwer verwundet bis zum deres als für Indien interessirr. — Die KrisiS Schlosse fortschleppen, wo der Leibarzt des ist eioe ernsthafte, und so wird sie auch von Königs ihn verband. Eine schreckliche Kelle der Regierung angesehen, welche keine Mühe gespart hat, um den Verlegenheiten, mit de­ In Nr. 28 der Ehstlandischen Gouverne- nen wir zu kämpfen haben, bie Spitze zu bie­ ments-Zeit-ung fanden wir eine im Namen der ten. Während Senatoren in beiden Häusern Mitglieder des Vereins für Männergesang zu des Parlaments beclamirten, haben die Mini­ Pernau ausgesprochene Danksagung. Wir be­ ster täglich Schiffe und Soldaten abgesandt, dauern , daß ein von uns nicht Aurorisiter, ouS China, aus Birmanien, vom Cap, aus uns zuvorkommend, den Dank in einer Form Mauritius, aus Ceylon, vor Allem aber aus ausgesprochen hat, der wir uns nicht anschlie­ England, im Ganzen über 30,000 Mann." ßen können, obwohl wir mit der guten Ab­ Demselben Blatte zufolge haben sich gestern sicht des Einsenders von ganzem Herzen ein­ daS 34. und 64. Regiment, zusammen 2000 verstanden, hiermit für den durch das baltische Mann zahlend, nach Indien eingeschifft. Die Liederfest uns gewährten, seltenen Kunstgenuß, Beförderung dieser Truppen nach Calcutta ko­ verbunden mit der gastfreundlichen Aufnahme, ster der Ostindischen Gesellschaft nah» an unfern Dank auf das Wärmste aussprechen. 100,000 Pfd. Sr. Wir thun dieses insbesondere im Hinblick auf L o n d o n , 3 . A u g u s t . ( T e l . D u r . ) D i e die weitgreifende Bedeutung, die ein solches * Regierung beabsichtigt, zur Verstärkung der Fest für unsere Ostseeprovinzen hat, wünschend Indischen Regimenter 10,000 Mann anzu­ und hoffend, daß es nicht blos ein regeres werben. — Der Antrag Lord John Ruffell'S, Streben für die Kunst zur Folge haben, son­ betreffend bie Niedersetzung etneS Ausschusses dern auch das uns umschlingende Band im­ in der Judenfrage, ist genehmigt worden. mer mehr festigen werde. (N. Pr. Z.) In PortSmouth und auf Pernau, den 20. Juli 1867. der Insel Wight sollen wegen der bevorstehen­ Die Glieder des Vereins für den Ankunft des Kaisers der Franzosen eine Mannergesang zu Pernau. Mass, geheimer Agenten in der Pariser Po­ lizei angekommen seyn. A e g y p t e n . Theater in Pernau. A l e x a n d r i e n , ^ J u l i . ( N . P r . Z . ) S o n n t a g d e n 4 . A u g u s t 1 8 6 7 . Im Ministerium wird gegenwärtig an einem großartigen Gesetzvorschlage Zum Erstenmal?: gearbeitet, der nichts Geringeres als die Grund-Entlastung J e n o v e v a . und die Befreiung der Grundbesitzer von der Hörigkeit bezwecken soll. Es ist bekannt, daß Trauerspiel in 6 Acren von Raupach. die Bauern nur die Früchte des BodenS ge, nießen, aber den Boden selbst nicht verkaufe» Vekanntmaehunge». - können, da aller Grundbesitz, mit Ausnahme Von dem Pernauschen Schul-Collegio wird des für Priester und CultuS bestimmten, aus­ d»smilttlst bekannt gemacht, daß in hiesiger schließlich der Regierung zugehört. Freilich Stadt eine El«m»ntar>Mädcheoschul« als Vor- stehen der Ausführung d«S Planes große Hin­ ber«irungS-Anstalt für dt» höhere Stabt-Töch- dernisse noch im Wege, das erste ist die mo­ ttrfchul« »ingerichter worden ist. Di« Anmel­ hammedanische Anschauung, welche Gott als dungen zum Eintritt in dieselbe nimmt der den Eigenthümer des Grund und BobenS und Pernausche Herr Schulen-Jnspector entgegen die Regierung als seinen Stellvertreter darin und wird in kürzester Frist der Tag der Er­ betrachtet, folglich schwerlich zuläßt, daß ein öffnung d»r neuen Schul« öffentlich bekannt Bauer sich Eigenthümer eines Grundes nennen gemacht werben. darf; daS zweite ist die Widerspenstigkeit Pernau, am 1. August 1867. 3 der Fellah (Bauern) selbst den Wünschen des VicekönigS beizutrtten, indem sie vor dem Ge­ Einem hohen Ab»l und geehrttn Publico danken erschrecken, eine Summ» auszahlen mache ich htermit di« «rgebenste Anzeige, daß zu müssen, um daS Recht zu erhalten^ mit ich zu dem diesjährigen Johannismarkte mir ihren Gütern nach Willkür schalten und wal­ einem auS«rivählt»n AssortiMtnt der aiuesten ten und sie verkaufen oder v«rsch«nk»a zu kön­ Pariser Damen-Moden hier eingetroffen bin. nt». Mein« Wohnung ist im Hause des Herrn N o t a i r A m e n d « . — 247 — Gleichzeitig mach, ich hi,rmtt bekannt, daß Arbeiten, bestehend in Broceletten, Riogea, mein bisheriges Logis, beim Schmiedemeister Schmuckkästchen, Ohrgehängen u. dergl. m. Grüaberg, während d,r Markzeir zu vermie« Die billigsten Preise zusichernd bittet um ge­ theo ist. Liebhab,r wollen sich gefälligst bei neigten Zuspruch m i r m e l d e n . E . O e h r e n , O s c a r D l o m e r t u S , Modehäodlertn aus Neval. 2 Juwelier aus PleSkau. 1 Schuhumaren - Tager Mit Obrigkeitlicher Bewilligung s von wird hiermit bekannt gemacht, daß s P. Kreutzer aus Reval. Sonnabend, den 3. August zum s Besten des hiesigen Alexander- « Einem hohen Adel und geehrten Publicum mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich zum Waisenhauses und der zu er- U diesjährigen Markt hier eingetroffen bin und richtenden KinderbeVahranstalt ^ empfehle insbesondere eine große Auswahl von im Locale der priv. Bürgergesell- V Deutschen Meistern solid gearbeiteter Schuh­ schaft ein Ball stattfinden wird, ^ waren; ferner Gummi- und Amerikanisch« Galoschen, Handschuh« auS Leder, Seide und an welchem außer den Mitgliedern D Tricot, Herren'Wäsche, Westen, Binden, Ho­ und deren Angehörigen auch Frem- D senträger, bunte baumwollene Kinderstrümpfe, de, die sich zur Gesellschaft qua- D Pagen, Strumpfbänder und Kindergürtel, Ja­ lifiliren, und durch Mitglieder D cken , Plüsch-Beutel, Courier-Taschen, Neu- eingeführt worden, Theil nehmen D gold-Sacheu und Patent-Anker-Uhren. Auch empfehle ich Holländ. Lein, Scherting, Gar- können. Billete für Fremde ^ ^ R dtnenzeuge. Hamburger CocoS-Seif«, Eau de Kop. und für Mitglieder a 25 » Cologne, Odeure und verschiedene andere Maa­ Kop. sind am Abend des Ball- s ren. — Indem ich den geehrten Käufern ein« tages an der Kasse zu haben. Z prompt« und reelle Behandlung zusichere, bitt« ich um geneigten Zuspruch. — DaS Lager be­ Mehrzahlungen werden mit Dank V findet sich in der Marktbude No. 3. 1 angenommen. s In Bezugnahme obigen Zwe- H ckes bittet um recht zahlreichen s broschirte Hauben, a 15 Kop. Besuch « Silb. xr. Stück, empfiehlt Die Administration der H Niko la i P insker , Bürgergesellschaft. 1 » in der Marktbude No 13. 1 Pernau, den 2. Aug. 1857. I Einem hohen Adel und geehrten Publicum mache ich die ergebenste Anzeige, baß ich zum diejährigen Markt mit verschiedenen Pelz- Ein, große Auswahl feiner l^nr-remonnaies Waaren, wie auch fertigen PalerotS, Mantil- und Cigarren-EruiS, Engl. Scherting, moderne len, Muffen und Kragen versehen bin. Wollenzeuge und Engl. Kattun; ferner sehr I . A . S c h m i d t , K ü r s c h n e r . 1 feine Stickereien, als Kragen mit Aermel, Schleier :c., und vorzüglich gute Persische Guten braunen, rothen und gelben Möbel- Nähseide ä 22 Kop. S. pr. Loch, verkauft lack von F. Sporleber aus Reval in ^ Pfun­ u n d e m p f i e h l t N . L i p m a n o w i t z , den zu 12 Kop., in ^ Pfunden zu 23 Kop., im Jahrmarkt No. 16. 1 in ganzen Pfunden zu 46 Kop. und in Ki­ sten von Pud verkauft zu billigen Preisen Einem hohen Adel und geehrte« Publicum E . G . L e z e n i u S . 1 die ergebene Anzeige, daß ich den diesjährigen Markr besucht und empfehle demselben eine Mit Steinkohleatheer gemischtes Viehsalz große Auswahl moderner Gold- und Silber- v e r k a u f t H . D . S c h m i d t . 2 — 248 — A u s v e r k a u f diverser Galanterie- und Mode-Waaren zu mö glichst billigen Preisen in der Marktbude M t » Natürliches SelterSwaffer diesjähriger Fül­ Hand zu verkaufen; daS Nähere erfährt man lung tu ganzen Kruken daS Dutzend zu 3 in der hiesigen Wochenblatts-Expedition. 2 Ndl. und in Halden zu 2 Rbl. 20 Kop. Silk, i s t z u h a b e n b e i I . B . S p e c h t . 1 A n g e k o m m e n e S c h i f f e . I) Den 19. Juli: Rufs. Schiff Delphin, Einem hohen Adel und geehrten Pu­ Capt. A. Freibusch, von St» Petersburg mit blikum mache ich hiermit die ergebene Stückgüter an I. Jacke er C. 63) Den 22.: Anzeige, daß ich mich als Sattlermeister Russ. Brom Tojva, I. Grandell, von Näden- hierselbst etablirt habe, und mich bestre­ dal mit Strömlingen an H. D. Schmidt. ben werde, durch gute, prompte und 64) Den 27.: Engl. Leander, I. I. Jack, von Hamburg mir Ballast an I. Jacke et C. möglichst billige Bedienung mir das Zu­ 66) Den 31: Engl. Perseveronce, A. Marc, trauen Eines hochgeehrten Publikums von Stettin mit Wolle an I. Jacke et C. zu erwerben. — Meine Wohnung ist in A b g e g a n g e n e S c h i f f e . der großen Akademie-Straße im Hause 66) Den 19. Juli: Schiff Industrie, Capt. Puister, mit Hafer nach Großbritannien, cl. des T ischlermeis ters Herrn S imon. d. M. Strahlderg et C. 67) Den 20.: Ca­ Pernau, den 2. August 1857. roline. Norrie, mir Flachs und Flacheheed« Woldemar Mayer , nach Großbritannien, cl. d. I. Jack» et C. Sattlermeister aus St. Petersburg. 68) Den 21.: Medea, Zöllner, mir Flachs und Oelkuchen nach Großbritannien. cl. d. Ausverkauf H. D. Schmidt. 69) Den 26.: Bouwina Mensinga, de Jonge, mit Flachs. Heede und von Amerikanischen Patenr-Gummi-Galoschen Schlagleinsaat noch Großbritannien, cl» d. bester Qualität, Damen-Galoschen s 116 Kp. M. Strahlderg er C. 60) Den 26.: Brom und Herren-Galoschen a 160 Kp. das Paar, Tojva, Grandel!, mit Bollast nach Finnland, wie auch von verschiedenen anderen Waaren, cl. d. H. D. Schmidt. 61) Den 27.: Ophix, als namentlich englischem Nähzwirn ä 76 Kp. Smith , mit Flachs und Flochsheede nach pr. Pfund, Strickgarn s 60 Kp. pr. Pfund Großbritannien, cl. d. H. D. Schmidt. II) und mehreres Andere zum Einkaufspreise bei Den 30.: Delphin, Freibusch, mir Ballast A . R o s e n b e r g , nach St. Petersburg, cl. d. I. Jacke er C. im Jahrmarkt No. 16. Ein durabler viersihiger Neisewagen mit Vom 26 Juli biö zum 2. August. vier Reisekasten und sonstigen Bequemlichkeiten Getaukte. Sr. Nikolai-Kirche: Leonline ist für 80 Rbl. S. zu verkaufen. Wo? sagt Carharine Julie Winkler. — Otto Maxi­ die Expedition dieses Blattes. 3 milian Höfiinger. — Oscar Adolph August Gute große Kartoffeln zu einem Rubel und GohS. — St. Elisab.-Kirche: Michel Pa- keiaere zu 90 Kop. daS alle Rigasche Loof trow. — Carl Wilhelm Schönfeldt. — sind im Conz eschen Garten zu haben. 1 Theodor Friedrich Tönnniffon. — Carolin» Margaretha Krull. Zwei in der Vorstadt, im zweiten Quartal Vroclsunrte. St. Nikolai-Kirche: Chri. belegene hölzerne Wohnhäuser sind unter der stian Daniel Korn u. Lucinia Elisab. Rohde. Im Namen des Gen.'Gou»crnements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Lensor R. Jacobs. Bekanntmachung. hiermit die ergebenste Anzeige, daß wir ein vollständiges Lager von engli­ schen und russischen Fayence-, Porzellan-, Thon-, Krystall- und Glaswaaren haben, welches wir unter Zusicherung möglichst billiger Preise hiermit bestens empfehlen. — Das Lager befindet sich in unserer Gewürz- und Materialwaa- ren-Handlung. Ludwig Frey s Erben. B e k a n n t m a c h u n g « Einem hohen Adel und geehrten Publikum machen wir hiermit die erge­ benste Anzeige, daß wir zu dem diesjährigen Markte mit einer großen Aus­ wahl von Schwedischen Zeugm, wie auch modernen Damen-Putz-Sachen hier eingetroffen sind, nehmen im letzten Geschäfte Arbeiten während unserer An­ wesenheit Hieselbst entgegen, und versprechen eine prompte Bedienung. Das Lager von Schwedischen Zeugen befindet sich im Hause des Herrn Beckmann, bei den Jahrmarktsbuden, das Putz-Geschäft ist im Haufe des Malermeis ters -Herrn Burchardt , am Wal l . Sophie Seeström, Christine Wollen, Putzmacherin aus Reval. , aus Borgo. Bekanntmachung. Einem hohen Adel und geehrten Publico zeige ich hiermit erge- benst an, daß ich mit einer Auswahl moderner Juwelier- und Gold-Arbeiten hier zur Marktzeit eingetroffen bin. Mein Stand ist in der Reihe der Jahrmarktsbuden. W. Cordts, Juwelier und Goldarbeiter aus Reval. Zn Pernau auf dem Jahrmarkt, Bude M 5. hiermit erlauben wir uns dem hochgeehrten Publikum gehor­ samst anzuzeigen, daß wir für die Zeit des hiesigen Jahrmarktes ein Lager von Holländischen und Deutschen Leinenwaaren Hier­ selbst eröffnet haben, welches in allen Leinen-Artikeln, als: Hem- deleinewand in allen Fabrikaten zu den verschiedensten Preisen, Tischzeugen in größter Auswahl, Handtüchern, Taschentüchern u. s. w. aus das Reichhaltigste assortirt ist. Indem wir um gütigen Zuspruch des wohlwollenden Publi­ kums ergebenst bitten, bemerken wir noch, daß alle unsere Maa­ ren nur aus reinen Leinengeweben bestehen, wofür wir Garantie leisten. Pernau, den ?9 . Zul i 1857. Dietrich K Comp. aus Riga. ekanntmachung. Einem hohen Adel und geehrten Publicum empfiehlt sich Unterzeich­ neter mit folgenden Waaren, die er um aufzuräumen zu sehr billigen Preisen verkauft, als: P r u n e l l e - K a m a f c h e n . . . . . . . . ü 120 Kop. das Paar. Tricot- do. 1. Sorte -> so Kop., 2. Sorte 5 40 d o . d o . m i t A b s ä t z e n . . . . . ̂ s o Tricot- und lederne Schuhe ...... ü 35 do. do. Kamaschen mittl. Größe » 35 K i n d e r - T r i c o t - K a m a s c h e n. . . . . . . . 3 0 Kinder-Stiesel mit Schechten ..... ̂ 4S do. do. 2. Sorte . . 5 35 Kinder-Kamaschen aus Leder ^ 25 Schuhe aus Leder und Tricot mittlerer Größe u 25 K i n d e r - S c h u h e a u s T r i c o t u n d L e d e r . . . a 1 7 desgleichen Zitz 10 Kop. pr. Elle und gute baumwollene Tücher, zu äußerst billigen Preisen. Sein Stand ist in der Marktbude No. 7. I. Matwejew, Kaufmann aus St. Petersburg. ochenblatt. .N 32. S8S7. Sonnabend, den 10. August. DnlÄndisehe vssschrichten. K ö l n , 3 . A u g u s t . ( A . A . Z . ) E s v e r ­ dient Erwähnung, daß auch jüdische Einwoh­ R i g a , 3 0 . Z u l i . L a u t d e r „ L i v l . G o u ­ ner von Köln zur Vollendung des Doms bei­ vernements-Ztg." Nr. 86 vom 29. d. wer­ tragen; unter diesen, ja selbst vor vielen Chri­ den Anmeldungen zu ferneren vorlaufigen Ac- sten , zeichnen sich die Herren Simon und tien - Zeichnungen für die projecrirte Riga- Abraham Oppenheim aus, von denen der Erste Dünaburger Eisenbahn bis zum 8. August einen jährlichen Beitrag von 260, der letztere d. I. im Locale des Börsen-Comite'S entge­ aber von 100 Thlrn. an die Dombaukasse leistet. gengenommen. Falls die ganze gezeichnete Summe nicht in Acrien zu erhalten ist, findet A u s T h ü r i n g e n . ( A . A . Z . ) E s Vertheilung pro raw statt. soll demnächst ein Werk erscheinen, daS für St. Petersburg, 26. Zuli. Nr. 60 die ganze wissenschaftliche Welt von dem größ­ der ,. Senats - Zeitung" enthält daS am 10. ten Interesse sein muß. Der bereits von dem Juni 1867 Allerhöchst bestätigte Reglement Verleger, Friedr. Andr. Perthes, ausgegebene über die Gründung städtischer Banken. Prospecrus kündigt einen historisch-genealogi­ Seit Eröffnung der Navigation in St. schen AllaS seit Christi Geburt bis auf unsere Petersburg, vom 16. April bis zum 1. Juli Zeit an, der alle bekannten Länder der ganzen d. I., sind aus den innern Hafen hierher Welt umfaßt und in neun Abtheilungen er­ 8200 Fahrzeuge angelangt. — Der Werth- scheine» wird. Hoffentlich wird dadurch dem berrag sämmtlicher Frachten beträgt 13 Mill. bisher sehr fühlbaren Mangel eines Werkes 293,004 Rbl. dieser Art abgeholfen werden, wenigstens ver­ spricht uns der Prospectus eine höchst um­ Ausländische Nachrichten. fangreiche Arbeit, mit einer Sorgfalt gemacht, D e u t s c h l a n d . wie man sie wohl von dem Verfasser desselben, K i e l , 9 . A u g u s t . ( N . P r . Z . ) J . K . Hrn. Vr. Carl Hopf, Privakdocent an der H. die Frau Großfürstin Konstantin traf Universität zu Bonn, erwarten kann, der sich hier gestern mit dem Abendzuge ein, begab schon durch gründliche Detailforschungen das sich sogleich an Bord des an der Brücke lie­ Lob kompetenter Fachmänner erworben hat. genden ,,Gremiastschi" und setzte nach kurzem Besonders müßte auch dieses Werk den gan­ Aufenthalt mit demselben ihre Reise nach St. zen Adel aller Welt inreressiren, der sich hier Petersburg fort, gefolgt von dem ,.Grosiast- in seinen vornehmsten Mitgliedern repräsenrirr schi", der einen Theil des Gefolges aufnahm. sehen wird. Die Großfürstlichen Kinder waren schon am O e s t e r r e i c h . Abend vorher, geleitet vom Admiral Glasenapp, W i e n , 9 . A u g u s t . ( S t . - A . ) S e . M a j . angekommen. Bei der Abfahrt war die Fre­ der Kaiser Franz Joseph ist gestern Abends gatte .,Castor", die mit dem ,.Wiborg" noch von Laxenburg nach Ungarn abgereist. hier im Hasen liegt, mir Bengalischem Feuer T r i e s t , 6 . A u g u s t . ( F r . P . - Z ) N a c h ­ beleuchtet, was in der stillen Mondnacht ei­ richten aus Konstanrinopel zufolge hat der nen wunderbar schönen Anblick gewahrte. Kaimakam VogorideS den Metropolitan der Moldau seiner Stelle entsetzt, weil der Letztere der diplomatischen Verbindung und ihre un­ sich geweigert, dem neuerwählten Divan zu mittelbar bevorstehende Abreise der Pforte an­ präsidiren. gezeigt haben. F r a n k r e i c h . O s t i n d i e n . P a r i s , 6 . A u g u s t . ( S t . - A . ) D i e h i e ­ Ein katholischer Priester in Calcutta schreibt sige Regierung hat nicht gestattet, daß die dem „M. Chronicle": Die Insurgenten steck­ sterblichen Ueberreste des in Savoyen verstor­ ten eine große Masse Gebäude in Brand, benen Eugen Sue nach Frankreich gebracht marschirten darauf nach Delhi, wo sie die werden. empörendsten Grausamkeiten verübten. Alle P a r i s , 7 . A u g u s t . ( T e l . B u r . ) D a S Europäer, die ihnen in die Hände fielen, wur­ Verdicr der Geschwornen in dem Prozesse den auf der Stelle niedergemacht und selbst wegen des beabsichtigten Attentats auf den die Frauen und Kinder wurden in Stücken Kaiser lauter auf Schuldig. Tibaldi wurde gehauen. Sie rödteren unter. Andern den Ca- zur Deportation, Grilli und Bartolotti da­ pitain Macdonald und dessen Frau. Als die gegen mildernder Umstände wegen zu 16 Jah­ Seapoys abgezogen waren, fing ein Metzger, ren Gefangniß verurtheilt. der dem Regiment das Fleisch zu liefern hatte, G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . den Körper dieser Dame in Stücke zu zer­ L o n d o n , 6 . A u g . ( T e l . B u r . ) D e r schneiden an. Aber während er mit dieser Kaiser und die Kaiserin der Franzosen sind schauderhaften Arbeit beschäftigt war, ergriffen heute Morgen 7? Uhr, von zwei Französischen ihn die Diener der ermordeten Frau, befestig­ Kriegsdampfern begleitet, in Osborne ange­ ten ihn an der Erde, errichten einen Schei­ kommen. terhaufen um ihn und brieten ihn lebendig. Das neueste Blatt der „Morning Post" Es herrscht überall die größte Bestürzung. enthält folgenden Artikel: Der Ministerwech- Eine Frau hat ihrem Mann den Schwur abge­ sel in Konstantinopel hat keine Lösung der nommen, sie und ihre Kinder sofort zu erschie­ diplomatischen Schwierigkeiten herbeigeführt. ßen, wenn der Aufstand auch in Calcutta zum Die neuen Minister haben die Berufung der Ausbruch kommen sollte. Es sind leider Fälle Kaimakam's nach Konstantinopel angeboren, vorgekommen, wo man schwangere Frauen den um sie Rechenschaft über die Wahlen in den qualvollsten Tod sterben ließ. In Delhi und Fürstenkhümern ablegen zu lassen. Herr von an vielen andern Orten hat man eine Sici- Thouvenel ging nicht auf dieses Anerbieten lianische Vesper gehabt. ein, bezeichnete es als eine verhöhnende Ab­ Die „Times" schreibt: Wir haben von lehnung seines Verlangens, und drohte abzu­ dem Schauplatze des Aufstandes Briefe erhal­ reisen , wenn die Wahlen nicht durchaus un- ten, aus denen wir ersehen, daß diese hüllischen giltig erklärt würden. Würhriche (die empörten Seapoys) unsere T ü r k e i . Landsleute, ja, was noch schlimmer ist, un­ W i e n , 6 . A u g u s t . ( T e l . B u r ) D i e sere Landsmänninnen und deren Kinder in heutige „Oesterreichische Correspondenz" ent­ einer Weise behandelt haben, daß selbst Man­ hält eine telegraphische Depesche aus Konstan­ ner sich die furchtbaren Einzelnheiren kaum tinopel vom Z. d. Nach derselben hat der andeutend und leise zuflüstern können. Wir dortige Französische Gesandte Herr v. Thou­ können diese Berichte nicht drucken; sie sind venel auf die Weigerung des SultanS, den zu widerwärtig für die Veröffentlichung. Wir Kaimakam abzuberufen, die Flagge eingezogen würden von Familien zu sprechen haben, die und beabsichtigt, in einigen Tagen abzureisen. mit kaltem Bluce gemorder wurden — und Der Sultan hat erklärt, er wolle sich schrift­ Ermordung war Barmherzigkeit Z — von lich an den Kaiser der Franzosen wenden. Englischen Damen, die in Gegenwart ihrer Es ist Hoffnung auf Ausgleichung der Diffe­ Gatten, ihrer Eltern, ihrer Kinder geschändet renz vorhanden. und dann, aber nicht vorher, abgeschlachtet W i e n , 7 . A u g u s t . ( T e l . B u r . ) E i n e wurden. Die beinahe allgemeine Niederma- hier eingetroffene Depesche aus Konstantinopel chung der Britischen Offiziere war noch der vom 6. d. meldet, daß die Repräsentanten mildeste Zug des Aufruhrs; von den Gräueln, Frankreichs, Rußlands, Preußens und Sar­ die der Abschlachrung in nur zu vielen Fällen diniens mittelst identischer Noten den Abbruch vorhergingen, können wir nicht sprechen. DaS „Morning Chronicle" schreibt: Wir die Hälfte, nahmen daS Anerbieten an und bedauern, sagen zu müssen, daß die ofsiciellen wurden hinter die Geschütze geführt, wo sie Nachrichten aus Indien höchst entmuthigend ihre Bereitwilligkeit erklarten, gegen die Rä­ lauten. Sir Henry Lawrence, der sich bereits delsführer der Bewegung auszusagen und auch von Luckno (in Audh) nach Campur zurück­ noch andere Geheimnisse in Betreff des Ur­ gezogen hatte, hat sich neuerdings genöthigt sprungs und der Zwecke derselben zu entdecken. gesehen, sich auch aus dieser letzteren Position Von den übrigen Zwölf, die nicht gegen ihre zurückzuziehen. Kameraden aussagen wollten. wurden zwei — der eine war der Mann mit dem ampu- „Daily News" enthalten eine Correspon­ tirten Arme — zum Galgen geführt. Sie denz aus Radschputana-Abu vom 19. Zuni, bestiegen die Leiter mir festem Schritt und welche meldet: „Wir haben die Nachricht er­ ließen nicht das geringste Zeichen von Bewe­ halten, daß in die Mauern von Delhi Bre­ gung blicken. Auf der Plattform angekom­ sche geschossen ist und daß Bestürzung sich der men, legten sie mir eigener Hand die Schlin­ Rebellen bemächtigt hat. Nassirabad und Ni- gen um den Hals; noch eine Sekunde — mutsche sind verbrannt und zerstört." Ein und ihre Körper zuckten in der Luft. Der Bericht desselben Blattes aus Nagpur vom eine war gleich rodr, aber der Einarmige hatte 19. Juni meldet von blutigen Executionen. einen langern Kampf. Die andern dem Tode Im Fort Mirdan weigerte sich das 66. ein­ verfallenen Rebellen wurden vor die Geschütze heimische Infanterie - Regiment, die Waffen geführt. Als ihnen die Eisen abgenommen niederzulegen. Es kam zum Kampfe, und wurden, übermannte doch in diesem schrecklichen 160 Eingeborne wurden auf dem Fleck nie­ Augenblicke einige die Todesfurcht. Diese dergemacht. Von 200 Gefangenen wurden riefen aus: „Opfert nicht die Unschuldigen nachher kraft kriegsrechtlichen Unheils 40 mit für die Schuldigen!" Ihnen verwiesen An­ Kartätschen niedergeschossen. Es soll ein scheuß­ dere ihr Benehmen mit den Worten: „Laßt licher Anblick gewesen sein, wie die abgerisse­ Euer Gejammer? Sterbt wie Manner und nen und blutigen Köpfe, Arme, Beine und nicht wie Feiglinge! Ihr verrheidigtet Eure Rümpfe nach allen Richtungen hin durch die Religion, weßhalb fleht Ihr also so schmählich Luft flogen. um Euer Leben? Sahibs wollt Ihr sein? Ein Brief aus Ferozepore vom 13. Juni Nein, Ihr seid keine Sahibs, Ihr seid Hun­ im „Lahore Chronicle" berichtet Folgendes: de!" Andere schalten den commandirenden Heut« Morgen wurden 12 Meuterer des Offizier, weil er den Havildar'Major, welcher ehemaligen 46. eingebornen Infanterie - Re­ einer der Rädelsführer gewesen, freigegeben giments Hingerichter. Alle verfügbaren Trup­ harre, da derselbe KönigSzeuge gewesen war. pen und Civildiener wurden einberufen, um Die zehn Leure wurden vor die Mündungen der Execution beizuwohnen, welche südöstlich von zehn Kanonen gebunden, welche mir Kar­ von Suddur-Bazar und nördlich vom al­ tätschen geladen waren. Das Commando er­ ten Fort, also an der Seite stattfand-, wo scholl: „Fertig! — Feuer!" und die Tragö­ die Meuterer eingedrungen waren. In der die war aus. Die Scene und der Gestank Nacht vorher war ein großer Galgen er­ waren überwältigend. Ich fühlte mich schreck­ richtet und um denselben waren Truppen lich elend und konnte wahrnehmen, daß die aufgestellt. Die Meuterer — es waren ih­ zahlreich als Zuschauer herbeigeströmten Ein­ rer 24 — wurden in den Mittelpunkt des gebornen wie vom Donner gerührt waren. Carre gebracht, einer von ihnen ward auf Sie zitterten nicht bloß wie Espenlaub, son­ einer Bahre getragen, weil sein Arm, von dern ihre Gesichter nahmen auch eine unna­ einer Musketenkugel zerschmettert, amputirt türliche Farbe au. Diese Lecrion wird nach war. Lieutenant Hoggan verlas jetzt auf Be­ meiner Meinung für sie nicht verloren sein/' fehl des Brigadiers JnneS das Urtheil des (Zn einer Nachschrift berichtet der Schreiber Kriegsgerichts, vor dem die Deliquenten ge­ dieses Briefes, daß bei dieser Kanonen-Ere- standen hatten. Hierauf zeigte er ihnen an, cution sechs Zuschauer schwer verwundet wur­ daß wer von ihnen Königszeuge werden (d. den. Dieselben wurden sämmtlich in'S Ho­ h. Enthüllungen über den Aufstand machen) spital gebracht und zwei von ihnen mußten wolle, begnadigt werden sollte. Zwölf, also amputirt werden.) — 252 - A m e r i k a . sammlung des evangelischen Bundes hier statt­ (St.-A.) In Pernamduco herrscht finden wird, tritt auch bie diesjährige Ge­ große Aufregung tn Folge der Ermordung des neral - Versammlung der katholischen Vereine borkigen Britischen Vice-ConsulS, Herrn Tho­ Deutschlands in Köln zusammen. mas Gollau, die am 8. Zuli Abends statt­ - D a n z i g , 8 . A u g u s t . ( T e l . D e p . ) B e i gefunden hatte. DaS Eretgniß ist in Dun­ Hitze und heftigem Südost durchwüthet eine kel gehüllt; eine bedeutende Belohnung ist auf starke FeuerSbrunst unsere Stadt. Menschli­ die Entdeckung des Mörders gesetzt und ein che Hilfe ist machtlos. Portugiese als verdächtig eingezogen worden. T r a r b a c h . 3 1 . J u l i . ( H . C . ) D e r Anblick der abgebrannten Stadt ist schauerlich; N e u e s t e P o s t . sie ist ein großer Schutthaufen, unter bem die S t . P e t e r s b u r g , 2 9 . J u l i . A u f A l ­ Kirch«, das RathhauS, bie Pfarr- und Schul- l e r h ö c h s t e n B e f e h l S r . K a i s e r l . M a j e s t ä t häuser den kleinsten Theil einnehmen. Viele, ist der feierliche Einzug der hohen verlobten welche bisher hofften, noch Vorräthe im Kel­ Braut Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten ler wohlbehalten zu finden, haben sich bitter Michael Ni ko l a j e w i t sch auf den 16. getäuscht; der Wein ist darin ausgelaufen, August angesetzt, und zwar auf folgendem oder verdorben, Betten und Mobilien sind Wege: von dem Bahnhofe der Peterhoffschen darin verbrannt. Der Schaden übersteigt wohl Eisenbahn am Obwodny - Canal hin über die 1 Will. Rthlr. Man vergleiche damit die alte Moskauer Brücke am Zarökoje-Sseloschen VersicherungS-Summen, welche meist den Rei­ Prospekt bis zur Kirche der Wladimirschen chen zufließen, und man wird die Sympathie?» Mutter Gottes längs der Wladimirstraße und gerecht finden, mit denen die Wohlthäter der des Nervsk«.Prospekt. Am 16. August fin­ dem Bettelstäbe nahe gebrachten Abgebrannten det im WinterpalaiS Sr. Majestät die deren Noch und Elend zu steuern bemüht sind. hochseierliche Vermählung Sr Hoheit statt. O e s t e r r e i c h . K i e w , 6 . J u n i . I m K r e i s e S w e n i g o - W i e n , 3 . A u g u s t . D e r W i e n f l u ß i s t i n rodsk starb 120 Jahr alt in dem zur Besitz- Folge der anhaltenden Dürre seiner ganzen lichkeit der Gräfin Potocki gehörigen Dorfe Auedehnung nach eingetrockner. Pelschaptnü der Dauer Grtgori Gawrilow W i - n . 9 . Augus t . D ie „Os tdeu t sche P o s t " Tschirma, welcher sich biS zu seinem 100. schreibt Folgendks über die Vorgänge in Kon­ Lebensjahre mir Dienenzuchr beschäftigt hatte, stantinopel: Wir haben vor zwei Tagen unser« und als ihn nachmals seine Kräfte verließen, Leser auf bie folgenschwere Krise vorbereitet, ruhig bei seinen Kindern lebte. Zurrst erblin­ die zwischen der Französischen Regierung und dete er, danach verlor er daS Gehör und zum der Psorre in der Schwebe ist. Seitdem hat Schlüsse verließ ihn das Gedächtniß tn solchem der tiefgehende Conflikt noch einen gefährlichen Grade, daß sich der greise Tschirma sehr we­ Schritt vorwärts gemacht. Der Französische nig der Vergangenheit seines Lebens erinnerte. Gesandte in Konstantinopel hat die Flagge D e u t s c h l a n d . von seinem Hotel abgenommen und den Ab­ L ü b e c k . 6 . A u g u s t . ( H . C . ) E i n e G e - bruch der diplomatischen Verbindungen mit der neral-Versammlung der Riga.Lübecker Dampf« Pforte ofsikiell kundgegeben. Um die Gewalt schissfahrtS-Gesellschaft wird am 19. August zu begreifen, welche daS Französische Gouver­ in letzterer Stadt starrfinden und in derselben nement dem Sultan anthun will, muß man ein Antrag auf den Bau eines zweiten Schif­ die verschiedenen Anstrengungen zu würdigen fes zur Berarhung kommen. wissen, welche die Pforte aufgeboten, um dem B r e s l a u , 1 3 . A u g u s t . ( T e l . D e p . ) Stolze Frankreichs Genüge zu thun. Vor Die Stadt Bojanowo ist gestern Nachmittag Allem hat der Sultan einem seiner treuesten von einer FeuerSbrunst ergriffen, welche bis und begabtesten Staatsmänner, dem ihm dop­ heute früh gegen 360 Häuser eingeäschert und pelt verschwägerten Reschid. daS Amt eines etwa 2000 Menschen obdachlos gemacht hat. GroßvezierS abgenommen und ) In einem Schreiben der „Daily P a r i s , 1 0 . A u g u s t . ( T e l . D u r . ) D e r NewS" aus Turin wird mitgetheilt, baß die Kaiser und die Kaiserin haben Osborne um Mthrerwähnte Freundin Mazzini'S. Miß White, 2 Uhr Nachmittags verlassen, um nach Frank­ ihrer Haft wieder entlassen sei. reich zurückzukehren. T ü r k e i . Die Berichte, welche aus Italien hier ein­ K o n s t a n t i n o p e l , 2 9 . Z u l i . ( O s t s . Z t g . ) gehen, klingen beunruhigend. Man sagt, eS AuS Asien wird dem „Zournal de Consta«,- werde der Ausbruch einer neuen Bewegung tinople" mitgetheilt, baß ein Zerwürfniß zwi­ befürchtet. schen Persiea und der Türkei im Anzüge ist. P a r i s , 12. August. (Tel. Bur.) Der Der Persische General Sartih Chan hätte eine Kaiser und die Kaiserin sind tn St. Cloud Expedition gegen die «ttomanischen Kurden tingetroffen. am Urmiah-See gemacht in der Absicht, ei­ N i e d e r l a n d e . nige kleine Burgen, welche dieser TribuS er­ A m s t e r d a m , 6 . A u g u s t . ( A . A . Z . ) richtet hatte, zu zerstören; er wäre geschlagen, DaS Erdbeben zu Mastrichr und Aachen am gelöster, sein Körper zerstückelt und seine blu­ 27. Juli ist vor allen in dem 1^ Meile öst- tigen Kleider als SiegeStrophäen in Kurdistan lich von Mastricht belegenen Flecken Balken- herumgetragen worden. Ja Folge dessen be­ bürg verspürt worden, und zwar so stark, daß reite sich unter den Kurden eine Expedition dt» Bewohner der obern Stockwerke vor Schre­ zum Einfall in Persien vor, um die Länder cken nach unten flüchteten. — Die allenthal­ wieder zu erobern, welche früher der Türkei ben in nnserm Welttheil herrschende fürchter­ gehörten. Die Persischen Behörden in TabriS liche Hitze steigert sich auch hier tn letzter Zeit hätten jedoch die Znrervention deS Türkischen mir jtdem Tag». Aus Mastrichr schreibt General - ConsulS Ahmed Effendi angerufen, man vom 2. d., baß in Folge des ungewöhn­ um diesen Einfall zu verhindern. lich niedrigen Wasserstandes der MaaS der Dienst der Dampfer auf Lüttich und Venlo Wie bie „Wien. Ztg." in ihrem Abendblatt seit einigen Tagen aufgehört hat. vom 10. August meldet, hat die Pfort» an S p a n t e n . ihre Repräsentanten bei den vier Höfen, wel­ (H. C.) AuS Madrid schreibt man der che die diplomatischen Verbindungen mir ihr „Preuß. Corr." in Betreff der Erndlen: Hm abgebrochen haben, den Vorfall mirgetheilr Süden Spaniens ist die Erndte überall reich­ und ihnea dabei empfohlen, bis auf Weiteres lich ausgefallen. Die Berichte aus ganz auf ihren Posten zu verbltiben, falls ihnen Andalusien sind zufriedenstellend . und die die Pässe nichr zugeschickt würden. Weinberge von Zerre;. Puerto. Santa Ma- O s t i n d i e n u n d C h i n a . rta und San Lucas de Barrameda zeigen (N. Pr. Z.) Eine Depesch» aus Bombay bisher nur geringe Verluste durch die Trau- vom 14. Zuli meldet, daß bis zum 27. Juni benkrankheit. D«lhi noch nicht g»fall»n war, und daß auch G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . General Woodburn bie Meuterer bei Aueunga- L o n d o n , 8 . A u g u s t . ( A . A . Z . ) V o n bab geschlagen. Dieselbe Depesche bezeichnet den Kaiserlichen Besuchen können die Blätter als die von den neuen Truppen-Emeuren be­ nichts weiter berichten, als daß Ihre Maje­ troffenen Orte Maradabad, Fizabad, Banbah stäten auf einem kleinen Ausflug einer Re­ und Znbore. gatta zuschauten. DaS Geheimniß. schreibt A m e r i k a . die „TimeS", wird wie das der Freimaurerei N e w y o r k , 3 0 . Z u l i . ( S t . - A . ) D e r bewahrt. Spanisch-Mexikanische Zwist ist ausgeglichen, L o n d o n , 1 1 . A u g u s t . ( T e l . D u r . ) E i n und Spanten hat die beabsichtigte Florren- Artikel der heutigen „Times" läßt beinahe Demonstration gegen die Republik Mexiko — 255 — aufgegeben. — Der Aufstand ia Kansas ist Waag«: kein« so spitz« Zunge hab«n. — Di« unterdrückt. Frau«» sollen sein wie ein« Harfe, so sanft- Die Berichte aus den Minen in Kalifor­ harmonisch — und nicht wie eine Harf«: so nien lauten günstig; ,S werden fortwährend leicht verstimmend, und so oft nöthigend, neue Goldgruben aufgefunden. Unter Ande­ andere Saiten aufzuziehen. — Di« Frauen rem ist neuerdings Gold bei Magalaa gefun- sollen sein wie dte modernen Schriftsteller: den worden und es haben sich tn Folge davon so wenig populair werden — und wiederum viele Goldgräber dorthin begeben. Die fiian. nicht wie die modernen Schriftstell«r: sich nicht ztellen Angelegenheiten des Staates stehen auf immer und ewig um den Staat bekümmern. gutem Fuße; der Schatzmeister hat neuerdings — Die Frauen sollen sein wie der alte Fritze, angejeigt, daß er beglaubigte Forderungen an b«r größte Stolz «in«S großen HauseS — unk» den Staat in Silber zu zahlen bereit sei. wiederum nicht wie der alt« Fritze: keinen siebenjährigen Krieg führen. — Die Frauen sollen sein wi« ein Stammbuch, nur einem Sein und Nichtsein. theuer — und nicht wie ein Stammbuch: Die Mädchen sollen sein wie bie Blumen, solche Masse Erinnerungen haben. — Und so schön und zart — und nichr wie die Blu­ die Frauen sollen sein wie Eva, für die nur men: sie müssen bie Schmetterlinge entfernt Ein Mann existirte — und wiedtrum nicht halten. — Die Mädchen sollen sein, wie Obla­ wie Eva: das Paradies muß überall sein, wo ten, Geheimnisse bewahrend — und wiederum si« sind. nicht wie Oblaten: nicht tn der Leute Mäu- Die Männer sollen sein wi« Noah, sich ler kommen. — Dte Mädchen sollen sein wie aus der allgemeinen Sündfiuth retten — und die Sonne, so einzig — und wiederum nicht nichr wie Noah: nicht zu viel trinken. — wie die Sonne: sie sollen Morgens und AbcndS Die Männer sollen sein wie die Schauspiel«?: nichr erröchen. — Die Mädchen sollen sein immer die best« Roll« spielen wollen — und wie der Mond, der Liebe zugethan — und witderum nicht wie die Schauspieler: nicht fo wiederum nichr wie der Mond: der fast alle viel auf's Klatschen geben. — Die Männer Tag« von der rechten Bahn abweicht. — Die sollen sein wie dte Löwen, so muthig — und Mädchen sollen sein, wie die Sterne, so er­ ntcht wie die Löwen: denen das Wüste-leben haben und doch so wild — und nicht wie die das liebst« ist. — Dte Männer sollen sein Sterne: sie sollen nicht allen Leuten zublivken. wte die Uhr: immer mit der Zeit fortgehen — Die Mädchen sollen sein wie ein Spiegel, — und nicht wie dte Uhr: sich nichr aufzie­ so rein und klar und wahr — und wiederum hen lassen. — Die Männer sollen sein wie nicht wie »in Spiegel: auf den daS Schönste das Papier, selbst von der lumpigsten Her­ ohne Eindruck bleibt. — Die Mädchen sollen kunft sich zum Schönsten und Wichtigsten er­ sein wie »tn ChausseehauS. so einnehmend — heben — und wiederum nicht wie daS Pa­ und nichr wie ein Chausseehaus: nicht des pier: nicht so viel Druck erdulden. — Die Geldes wegen bei sich anhalten lassen. — Die Männer sollen sein wie die Kornähren, einen Madchen sollen sein wie die Jungfrau von Barr haben — und nicht wie Kornähren: Orleans, vor der sich selbst Fürsten beugten. bie sich von Flegeln dreschen lassen. — Die — und wiederum nicht wie die Jungfrau von Aerzte sollen sein wie die Priester, Uebel und Orl»anS: nichr so viel Männer anführen. — Schmerzen heilen — und nicht wie die Prie­ Die Frauen sollen sein wie Amor, dessen ster: nichr so viel für den Himmel sorgen. einziges Reich bie Liebe ist. — und nicht wie — Die Advokaten sollen sein wie dte Ha­ Amor: nicht so viele Pfeile abschießen. — bichte: kurzen Prozeß machen — und wie­ Dte Frauen sollen sein wte bie Wahrheit, un­ derum in keiner Weise wte die Habichte. — geschminkt — und nicht wie die Wahrheit: Di» Künstler und Handwerker sollen s«tn wte gefürchtet. — Di« Frauen sollen sein wi« dte dte Bi«n«n: so fleißig — und nicht wie die Krebse, in den Monaten ohne N gut — und Bitnen. dte ihren Honig von andern verz«hr«a wiederum nichr wie die Krebse: sie müssen lassen. — Dte Journalisten sollen sein wte in den andern Monaten auch gut sein. — dte Hamburger Dank: so gedt«gen«n Fond Di» Frauen sollen sein wie dte Waage, so g«- habtn — und wt«d«rum ntchr wie dte Ham­ wtssenhasr — und wiederum nichr wte dir burger Bank: nicht so viel abschreiben. — — 256 — Die Dichter sollen sein wte Champagner, lieb­ berg gehörige, tn hiesiger Stadt im 2. Quar­ lich , feurig, übersprudelnd an Geist — und tal sub No. 208 belegene hölzerne Wohnhaus wiederum nicht wte Champagner: nichr in nebst steinerner Schmied« und sonstigen Apper- fünf Jahren fahde werden. — Die Pädago­ tinentien zum öffentlichen Verkauf gestellt, und gen sollen sein wie der Verfasser dieser Hu- die deSfallsigen AuedotSkermine auf den 16. moreske: so viel gute Lehren geben — und 17. und 18. September, und der vierte Ter« wiederum nichr wie dieser Verfasser: sie sollen mtn, wenn auf dessen Abhaltung angetragen die Lehren auch befolgen. — Am besten wär'S: werden sollte, auf den 13. September c. an­ dte Männer wären so gut wie die Frauen gesetzt worden sind. Demnach werden Kauf­ von ihnen gewünscht werden. liebhaber hierdurch aufgefordert, in den er­ wähnten Terminen etlf Uhr Vormittags tn Kunst-Notiz. diesem Vogteigerichte zu erscheinen. Bot und Herrn Direcror Nielitz, der stets bemüht Ueberbot zu verlautbaren und alsdann abzu­ ist, den Wünschen des PublicumS nachzukom­ warten , waS wegen des Zuschlages verfügt men, ist es gelungen, den in der Theaterwelt werden wird. r e n o m m i r r e n C h a r a k r e r s p i e l e r L o u i s K ü h n Pernau, R a t h h a u S . den 6. August 1867. für einige Gastrollen zu gewinnen. — Dem Obervogt R. Hehn. Vernehmen nach wird Herr Kühn Freitag No. 224. A. Mors, Sectr. 3 den Schewa und Elias Krumm, zwei der Von dem Pernauschen Schul-Cvllegio wird heterogensten Charaktere und Sonntag den desmittelst bekannt gemacht, daß tn hiesiger MephistopheleS im „Faust" spielen, tn dem Sladt eine Elementar.Mädchenschule als Vor- er nichr allein an den bedeutendsten Hofbüh­ bereitungS-Anstalt für die höhere Stadt-Töch­ nen in Deutschland, sondern auch in London terschule eingerichret worden ist. Die Anmel­ Furore machte. Die Englischen Zeitungen hal­ dungen zum Eintritt in dieselbe nimmt der ten Herrn Kühn für den besten Repräsen­ Pernausche Herr Schulen-Znspecror entgegen tanten seiner satanischen Majestät, erkannten und wird in kürzester Frist der Tag der Er­ ihm den Preis des Abends zu und rühmen öffnung der neuen Schule öffentlich bekannt die Darstellung als eine vollendete Verkörpe­ gemacht werden. 2 rung der Idee des Dichters. — Der Ruf, der Herrn Kühn vorausgeht, läßt Außerge­ Ein fast noch neues tafelförmiges Instru­ wöhnliches erwarten und verfehlen wir nichr ment von 6z Octaven ist billig zu haben das Publikum darauf aufmerksam zu machen. d u r c h A . M i c k i n , Pernau, den 8. August 1867. Klavierstimmer. 2 Mit Steinkohlenkheer gemischtes Viehsalz Theater in Pernau. v e r k a u f t H . D . S c h m i d t . 2 S o n n t a g d e n 1 l . A n g u s t 1 8 6 7 . Hiermit mache tch die ergebene Anzeige, Zweites Gastspiel des Herrn Louis Kühn, baß ich meine Wohnung verändert habe und Regisseur vom Stadttheater zu Riga. gegenwärtig im Wassilj'wschen Hause neben Zum Erstenmal?: dem Maurermeister Herrn Theurtch wohne, und mich mit Tapezier-Arbetten beschäftig». F a u st. R . H » m p » l , B u c h b i n d e r m e t s t e r . 1 Tragödie in 6 Aufzügen von Göthe. Vom 2. bis zum 9. August. Bekanntmachungen. Getankte« St. Elisaderh's-Kirche: Agnes Von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai­ Emilie Millerson. serlichen Stadt Pernau wird deSmtttelst be­ V'erttordene« St. Elisad..Kirch,: Chri­ kannt gemacht, daß ecl (ünlnniissuin EineS stian Laur, alt 2 Z> 6 M. — Marie C»n- Hochedlen Raths vom 10. Zuli a. c. sub radi, alt 72 Z. — Neinhold Falk, alt No. 1774 daS dem Schmiedemeister Grün­ 37 Z. — Carl Herrmann. Im Namen des Gen.-Gou»crnemcnts der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacvby. ochenblatt. M33. I8S7 Sonnabend/ den t7. August. DnlAnVisehe VSsehrteyten. sich bei dem Gläubiger befindet, so macht er auf der Urkunde sofort über die Fristverlänge­ R i g a , 6 . A u g u s t . L a u t A l l e r h ö c h s t e n rung ein Jndossement; k. wenn die Schuld­ Tagesbefehls im Civilressorr vom 27. Juli, Nr. 144, ist der dimitt. Collegien - Secrerair urkunde sich in irgend einer Behörde befindet, so reicht der Gläubiger bei derselben eine Bitt­ Gold mann als Secretair beim Livländischen schrift über die von ihm bewilligte Fristver­ Evangelisch-Lutherischen Consistorium angestellt worden. längerung ein, und die Behörde vermerkt in Folge dessen solches auf der Urkunde, und c. S t . P e t e r s b u r g , 2 . A u g . L a u t A l l e r ­ wenn die Schuldurkunde in Folge irgend eines höchsten Tagesbefehls im Civilressort vom 28. UmstqndeS sich nicht bei dem Gläubiger be­ Juli ist der Lehrer der hühern Pernauschen Kreisschule, Tirulair-Nath Schneider, zum findet, so ertheilr dieser seinem Schuldner ei­ nen besondern Schein über die Fristverlänge­ Collegien-Assessor befördert worden. rung der Zahlung (zugleich ist der Gläubiger S t . P e t e r s b u r g , 2 . A u g u s t . D a s verpflichtet', so bald als möglich, daS gehörige „Journal de Sr. PeterSbourg" vom heuti- Jndossement auf den Schuldbrief selbst zu Datum enthält die Allerhöchst bestätigten Ce- machen.) 3) Dieselbe Ordnung ist einzuhal­ remoniale der heiligen Salbung Ihrer Groß­ ten bei der Umwandlung, mir Zustimmung h e r z o g l i c h e n H o h e i t d e r P r i n z e s s i n C ä c i l i e des Gläubigers, von Schuldbriefen, die auf von Baden, — und der Verlobung Sr. Kai­ Realisation nach Geschehener Kündigung lau­ s e r l i c h e n H o h e i t d e s G r o ß f ü r s t e n M i c h a e l ten, in solche, die zu bestimmten Terminen Nikolajewitsch mit Ihrer Höh. der recht­ fallig sind, so wie dann, wenn der Gläubiger g l ä u b i g e n P r i n z e s s i n O l g a F e o d o r o w n a . sich verpflichtet, die Urkunden nichr vor dem S t . P e t e r s b u r g , 3 l . J u l i . D e r von ihm bestimmten Tage zur Beitreibung des Reichsrath hat im Departement der Staats- Geldes vorzuweisen. 4) Die solcher Ordnung Oekonomie und in einer Plenarsitzung, nach gemäß gemachte Fristverlängerung har für die Durchsicht der Frage über die Ordnung bei Gläubiger selbst, so auch für deren RechtS-Er- der Fristverlängerung für Zahlungen an Gläu­ ben gesetzlich bindende Kraft. Sollte der Gläu­ biger gegen die ihnen ertheilten Schuldver­ biger, nachdem er seinem Schuldner einen be­ schreibungen, — nachstehendes Gutachten ab­ sonderen Fristverlängerungs-Schein ausgefer­ gegeben: als Ergänzung und Erläuterung der tigt, später kein Jndossement darüber auf dem bezüglichen Paragraphen des Swod der Ge­ Schuldbrief gemacht haben und die Urkunde setze folgende Regeln festzustellen: 1) Der einer anderen Person mit Verschweigung der Gläubiger hat das Recht, seinem Schuldner Fristverlängerung übergeben haben, und es die Zahlungsfrist auf einen Schuldbrief zu sollte diese letztere Person den Schuldbrief vor verlängern, ohne denselben durch eine neue Ablauf des zugestandenen Termins zur Bei­ Urkunde zu ersetzen. 2) Die Verlängerung treibung vorweisen, so ist der Schuldner nichr der Zahlungsfrist gegen einen auf Termin ge­ zur Verantwortung zu ziehen und der Person, stellten Schuldbrief kann auf dreierlei Art be­ die den Schuldbrief in Händen har, ist ge­ werkstelligt werden: a. wenn der Schuldbrief stattet, sich mit der Forderung an den Glau­ biger zu halten, welcher verpflichtet ist, das von Seiner Majestät Allerhöchst bestä­ Geld, welches der auf solche Art übergebenen tigt worden. Urkunde gemäß entrichtet werden muß, zu zahlen, und außerdem, wenn der Glaubiger Ausländische Nachrichten. s o l c h e s v o r s ä t z l i c h g e r h a n , v e r f ä l l t e r , n a c h D e u t s c h l a n d . Richterspruch, der für solche Vergehen laut P o s e n , 1 4 . A u g u s t . U e d e r d e n B r a n d §2218 des Straf-Codex festgestellten Strafe. von Bojanowo wird der ,,Pos. Ztg." unterm 6) Wenn der Gläubiger eine Fristverlänge­ 13. geschrieben: Wohl an 16 Leichen sind bis rung der Zahlung für einen Schuldbrief, der heute Nachmittag bereits aus dem Schutte durch Bürgschaft auf Termin gesichert ist, ge­ hervorgebracht worden! und noch fehlen über währt, so Hort die Verantwortung deö Bür­ 20 Personen, unter diesen ganze Familien. gen für dieses Dokument auf, falls derselbe Einer der begütertsten Einwohner, Müllermeister nichr seine Einwilligung erklärt, die bezeich­ Käbsch, so wie dessen Frau und Tochter wur­ nete Verpflichtung auch auf einen neuen Ter­ den heure Vormittag erstickt aus dem Keller min zu übernehmen und darüber nicht auf seines Wohnhauses hervorgezogen. Der Un­ der Urkunde selbst ein Jndossement gemacht glückliche hielt einen großen Geldbeutel krampf­ hat. Solches Gutachren des Dirigirenden haft in beiden Händen. Gegen 20,0t10 THIr. Senats ist am 16. April 1867 Allerhöchst in Pfandbriefen und Werthpapieren sollen au­ bestätigt worden. ßerdem im Keller vorgefunden worden sein. SenatS-UkaS vom 21. Zuni 1867 über die Zahllose Frauen und Kinder werden nachträg­ Erlaubniß. Kaufmanns-Frauen Zeugnisse zur lich von den schmerzlichen Brandwunden ge­ Ausübung des Handels, abgesondert von dem quält, denen sie bei aller Schnelligkeit des ihrer Männer, auszustellen. Der NeichSrath Fliehens aus dem Bereiche der Flamme nicht hat im Departement der StaatSökonomie und haben entgehen können. — Ungefähr 2000 tn einer Plenar-Versammlung, nach Durchsicht Menschen haben Alles verloren und lagern, der Vorstellung des Finanzministers, in Be­ vom Nöthigsten entblößt, im Freien. Ein von treff der Erlaubniß, Frauen von Kaufleuten Rawicz requirirteS Militaircommando sorgt für Zeugnisse zur Ausübung des Handels, abge­ Ordnung. Noch während des Brandes wurde sondert von dem ihrer Männer, ausstellen zu von dem Kreis -- Sccrerair Suder die Mild- dürfen, nachstehendes Gutachten abgegeben: thätigkeir der an der Bahn liegenden Stätte 1) Die bezüglichen Paragraphen des Swod angerufen, um die Unglücklichen für die nächste der Gesetze durch folgende Erklärungen zu er­ Zeit zu speisen. Die Direktion der Oberschle- ganzen, daß a) die Kaufmannsfrauen persön­ sischen Eisenbahn läßt sämmtliche Sendungen lich Handel treiben dürfen, doch müssen sie, für die Unglücklichen gratis besorgen. Ein um die Erlaubniß-Zeugnisse dazu erhalten zu Comite, bestehend aus dem Bürgermeister, können, in den Kreis-Renteien, außer den im dem DistrictscommissariuS, den beiden Geistli- § 601 des Ustaws über die Abgaben (Swod lichen und den angesehensten Bürgern, hat der Gesetze Bd. V) bestimmten Dokumenten sich gebildet und nimmt Gaben in Empfang." noch eine schriftliche Bescheinigung über die F r a n k r e i c h . Einwilligung von Seiten ihrer Manner bei­ P a r i s , 1 3 . A u g . D e r „ C o n s t i t u t i o n « « ! " bringen , welche Bescheinigung indeß in dem entwirft heute ein sehr trauriges Bild von der § 16 und 16 der Handels - Verordnungen Lage der Engländer in Asien und hält es für (Swod der Gesetze Bd. XI) bezeichneten Falle gut, wenn Letztere so bald wie irgend möglich nichr verlangt wird; l>) durch die Erlangung mit dem himmlischen Reiche Frieden schlössen, von Handels - Zeugnissen auf ihren eigenen um sich Zndien gänzlich widmen zu können. Namen werden den Kaufmannsfrauen durch­ Der „Constitution»?!" zweifelt nicht, daß aus gar keine besonderen persönlichen Vorrechte England alle Schwierigkeiten besiegen wird; zu Theil, mit Ausnahme deren, die sie nach aber er meint zugleich, daß es gut sei, dem Stande ihrer Männer genießen. 2) Auf wenn es sich alle Geschäfte in Europa vom Grundlage des Obigen dem Minister der Fi­ Halse schaffe. „Sein Triumph in China", nanzen die Entscheidung in der Privatsache meint das halbamtliche Blatt, „wird durch der Kaufmannsfrau Bjelkinaja zu überlassen. die Indischen Ereignisse zurückgeschoben, und Vorstehendes Gutachten des ReichsrachS ist da in den Zeiten, in denen wir leben, selbst die entferntesten Interessen, in genauem Zu­ rückgeschlagen worden waren. Der General sammenhange mir denen stehen, die sich unter Van Courtland hatte auf seinem Marsche unseren Augen ereignen, so können wir hin­ nach Jansing und Hissar in der Nähe von zufügen, daß die schnelle und gute Lösung der Sirsa zwei Gefechte mit den Nebellen bestan­ Differenzen von Kanton zum Theil von der den. Die Znsurgenten zogen sich in wilder Klugheit und Mäßigung abhängt, die das Flucht zurück und ließen 200 Todte und Ge­ Englische Cabinet in der Europäischen Politik fangene auf dem Schlachtfeld?. In Pend­ beobachtet. — England muß die Hände in schab herrschte fortwährend Ruhe, die Colon- Europa frei haben, um einen entscheidenden nen des Generals Woodburn hatten die Ne­ Schlag in Asien führen zu können." Diese bellen zu Aurungabad besiegt. Man hatte die Worte des „Constitutionnel" sind klar und Nachricht von dem Aufstande der Truppen zu deutlich. Er giebt England einfach den Rath, Morandabad, Tyrabad, Sectopur, Sangor, LouiS Napoleon freies Spiel in Europa zu Nowgong, Bandar, Tuttyghur, Mho und lassen, ihn in Allem zu unterstützen, und läßt Zndur erhalten. Die Gouverneure der Pro­ zugleich durchblicken, daß man dann wahrschein­ vinzen befanden sich auf ihren Posten. lich England in Asien ruhig gewahren lassen Ostindische Blätter bringen folgende, wie und es vielleicht auch etwas unterstützen würde. sie behaupten, von den Meuterern in Delhi G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . erlassene Proklamation: ,,Wir rhun hierdurch L o n d o n , A u g u s t . ( S t . - A . ) D i e allen Hindus und Muhamedanern zu wissen, Legung des Atlantischen Telegraphen-KabelS so wie den Untergebenen und Dienern der ist für den Augenblick ganz in Stocken gera- Offiziere der Englischen Truppen, welche in thcn, und die drei Schisse, ,,Agamemnon", Delhi und Mirut stationiren, daß die Euro­ ,,Niagara" und ,, Susquehanna" , deren päer sämmtlich über folgende Punkte einig Mannschaft mit so großer Zuversicht an's sind: Zunächst der Armee unseren Glauben Werk ging, sind gestern Nachmittag in Ply- zu nehmen und dann durch ZwangSmaßregeln mouth eingelaufen, nachdem sie schon 270 alle Unterrhanen zu Christen zu machen. In Meilen von der Irischen Küste entfernt ge­ Wahrheit geschieht es auf ausdrücklichen Be­ wesen waren. Dort riß der Kabel entzwei. fehl des General-Gouverneurs, daß Patronen Die Veranlassung dazu ist noch nicht bekannt. vertheilt werden, welche mit Schweine- und T ü r k e i . Ochsenfett eingerieben sind; auch hat er befoh­ K o n s t a n t i n o p e l , 8 . A u g u s t . D i e M i t ­ len, daß, wenn 10,000 Mann dieser Ordre glieder des neuen Türkischen CabinetS, meldete Widerstand leisten, sie füsilirt, wenn 60,000, die „Tr. Z.", sind: Girirli Pascha, Großve- entwaffnet werden sollen. Darum haben wir zier, Minister des Aeußern; Reschid Pascha, uns, aus Hingebung an den Glauben, mit Präsident des TansimatSrathS; Kubrisli Me- allen Unterthanen vereinbart, und nicht ei­ hemed Pascha, Minister ohne Portefeuille; nen einzigen Ungläubigen an diesem Orte am Hassib Pascha, Minister der Finanzen; Ali Leben gelassen, und haben den Kaiser von Ghalib Pascha, Minister der frommen Stif­ Delhi proclamirt, unter der Bedingung, daß tungen; Kiamil Pascha, Minister des Krie­ alle Soldaten, welche ihre Europäischen Offi­ ges; Mehmed Ali Pascha, Marine; Achmet ziere Massakriren und ihm Treue schwören, auf Vefik Essendi, Justiz; Sami Pascha, Unter­ Lebenszeit doppelten Sold erhalten sollen. richt, und Ismail Pascha, Handel und öffent­ Hunderte von Geschützen und ein ungeheurer liche Arbeiten, verbleiben auf ihren Posten. Schatz sind in unsern Händen; Alle daher, O s t i n d i e n . welche es schwierig finden, Christen zu werden, (N. Pr. Z.) Lord Clarendon hat den Lon­ und überhaupt alle Unterthanen werden hier­ doner Blättern am Abend des 12. August durch aufgefordert, sich aufrichtig an das folgende Depesche zur Veröffentlichung mitge- Heer anzuschließen, Much zu fassen und an rheilt, die er am selben Tage vom Britischen keinem Orte einen lebenden Keim dieser Teu­ Vicecousul in Triest erhalten hatte: Alexan­ fel übrig zu lassen. Für alle Auslagen, wel­ dria, 7. August. Delhi war am 27. Juni che die Unterthanen machen mögen, um das noch nicht gefallen; außerhalb der Mauern Heer mir Lebensmitteln und Vorrärhen zu hatten viele Gefechte stattgefunden, in welchen versehen, haben sie von den Offizieren Em­ die Aufständischen jedes Mal mit Verlust zu­ pfangsscheine zu fordern, welche sie bei sich — 260 — behalten und welch« der Kaiser zu ihrem an und empfing die heilige Salbung, und doppelten Detrag einlösen wird. Ein Jeder, heute wurde in der Schloßkirche von Peterhof der sich in solchem Augenblicke von Feigher- die Verlobung Ihrer Hoheiten vollzogen. zigkeir und Verführern beherrschen läßt und Indem Wir allen Unseren getreuen Unter­ ihren Worten Zutrauen schenkt, wird dieselben thanen von diesem für Unser Herz so erfreu­ Wirkungen seiner Unterwürfigkeit verspüren, lichen Ereignisse Kunde geben, befehlen Wir wie dt« Bewohner von Lacknau. Es ist da- die verlobte Braut Unseres geliebten BruderS her nothivendig, daß olle Hindus und Mu- r e c h t g l ä u b i g e G r o ß f ü r s t i n O l g a F e o d o r o w - ham,daner im Kampfe Einigkeit zeigen und n a und Kaiserliche Hoheit zu nennen. Maßregeln zu ihrer Vertheidigung treffen nach Gegeben in Peterhof, den 4. August, im dem Rache angesehener Personen. Ueberall, Jahre seit Christi Geburt Eintausend acht­ wo die Maßnahmen gut sind, und wo irgend hundert fünfzig und sieden. Unserer Regierung Jemand den Unterthanen Dienste geleisteter im dritten. hat, werden große Würden als Belohnung Das Original ist von Sr. Kaiserlichen vertheilr werden. Auch sehe man eS für nicht Majestät Hüchsteigenhändig unterzeichnet: minder wichtig als einen Schwertstreich an, A l e x a n d e r . Abschrisren dieser Proklamation überall und S t . P e t e r s b u r g , 6 . A u g u s t . D e r j e t z t so weit wie möglich in Umlauf zu setzen. segensreich regierende Kaifer faßte noch als Man schlage diese Proclamation an einem Thronfolger den Ihm von kindlicher Liebe, Orte an. wo sie gut sichtbar ist, damit die sowie vom Interesse an der Geschichte einge­ Hindus und Muhamedaner Kenntniß davon flößten Gedanken, ein» ausführliche und ge­ erhalten und sich bereit machen. Zeigen sich naue Schilderung der Ereignisse entwerfen zu die Ungläubigen sanftmüchiger, so halte man lassen, welche den Regierungsantritt Seines sich überzeugt, baß dieses nur »in Mittel ist, durchlauchtigsten Vaters, des jetzt in Gott um die Rettung ihres LebenS zu erlangen. ruhenden Kaisers Nikolai I., begleiteten. Wer sich durch solche Täuschung fangen läßt, Es g»fi«l Sr. Kai serl. Majestät, zum wird eS zu bereuen haben. Unsere Herrschaft Rtdacreur dieser Schilderung, wir der Aller­ dauert fort. Dreißig RupihS für den Reiter höchsten Genehmigung Seines VarerS, den und zehn RupihS für den Jnfanreristen ist Traars - Secrerair Baron Korff zu wählen» der Sold im neuen Dienste Delhi'S" welchem als Materialien sür diese Arbeit, au­ Die „Morning.Post" vom 14. August ver­ ßer den osficiellen Aktenstücken, die stumm in öffentlicht eine D»pesche auS Marseille, wel­ den Archiven tagen, zur Verfügung gestellt cher zufolge die Indischen Rebellen mehrere wurden »in »igtnhändiges ausführliches Me­ Hundert mit Getraid« beladen« Schiffe zerstört m o i r e , w e l c h e s d e r K a i s e r N i k o l a i P a w - hatten. Sämmtliche Pflanzer im Innern des lowitsch für Seine erhabene Familie abge­ Landes waren ruinirt. f a ß t h a t t e , f e r n e r e i n T a g e b u c h d e r K a i s e r i n Alexandra Feodorowna, dir Papiere d«S N e u e s t e P o f t . G r o ß f ü r s t e n K o n s t a n t i n P a w l o w i t f c h , M a n i f e s t . d i e E r i n n e r u n g e n d e s G r o ß f ü r s t e n M i c h a e l A l l e r h ö c h s t e s Pawlo witsch, der häusliche Brirfwtchstl Von Gottes Gnaden der Mitglieder des Kaiserlichen Hauses und Wir Alexander der Zweite, endlich Bemerkungen und Erzählungen noch Kaiser und Selbstherrscher aller Reussen, lebender Zeugen und am 14. December 1S26 König von Polen, Großsürst von Finnland, thätig gewesener Personen. u. f. w. u. f. w. u. s. w. Der hochselige Großfürst Michael Paw­ Mit Unserer Genehmigung und unter dem lowitfch hatte die Gnad», die nach diesen Segen Unserer innigst geliebten Mutter, der Daren verfaßte Schilderung durchzusehen und K a i s e r i n A l e x a n d r a F e o d o r o w n a , in allen Stücken, die Ihn Selbst betrafen, wird sich Unser jüngster Druder, der Großfürst zu ergänzen; hierauf wurde die Arbeit vom Michail Nikolaj »witsch mit der Schwe­ Kaiser Nikolai Pawlowitsch sowohl ster des GroßherzogS von Baden, der Prin­ in alltn ihren Details wie auch in der Ge- zessin Cäcilie vermählen. Am gestrigen sammtdarstellung geprüft und eigenhändig von Tage nahm sie Unseren orthodoxen Glauben Ihm in vielen Stücken berichtigt und ergänzt. Diese Darstellung, die sonach den vollen Cha. Aktien-Gesellschaft zur Bereitung von Lebens­ rakrer historischer Glaubwürdigkeit erhalten hat­ mitteln und verschiedenen thierischen Stoffen, te, wurde zwei Mal gedruckt: im Zahre 1848 wie auch zum Handel mit denselben. Der und im Zahre 1364, jedoch beide Mal nur Zweck dieser Gesellschaft ist die Erhaltung von 0I6 Manuskript in fünfundzwanzig Exempla­ Fleisch-Vorrälhen, Bearbeitung und Gewin« ren, ausschließlich für die Mitglieder des Kai­ nung von Produkten aus allen Theilen der serlichen Hauses und einige Näherstehend«, als Thiere und die Bereitung verschiedener Lebens­ Familiengeheimniß. mittel , wie auch der Handel mit denselben. Gegenwärtig hat der KaiserAlexander Zu dem Ende beabsichtigt die Gesellschaft haupt­ Nikolaj «witsch geruht eS für gut zu er­ sächlich im südlichen Rußland folgende Anstal­ achten, dieses Geheimniß Seinem Volke mit- ten zu gründen: Schlachthäuser nach der neue­ zutheilen und zum ewigen Andenken an den sten Art, Anstalten zur Bereitung von Fleisch- unvergeßlichen Vater die erwähnte Darstellung vorräthen und Salzfleisch, Talgsiedereien zum allgemein bekannt und dem ganzen Publicum Auskocht» d«S FetttS, Lederfabriken; Anstalten zugänglich zu machen. „Der Kaiser Nikolai", zur Bereitung von Knochenmehl und von Ge­ heißt es in der Vorrede, „bedarf keiner Lob­ latine aus Knochen, Anstallen zur Zubereitung preisungen , allein dt« Geschichte bedarf der von Hörnern und Klauen zum Verkauf, An­ Wahrheit und hochherziger Beispiele." Zn der stalten zur Bearbeitung der Sehnen. d»S gegenwärtigen Ausgabe ist nicht allein nichts BlutS, Abfalls u. f. w. Das Capital der von dem weggelassen, was die früheren ent­ Gesellschaft ist auf drei Millionen Rubel an- halten, sondern sie ist auch noch durch einige g«setzr in vier und zwanzig tausend Aktien, wichtige neu aufgefundene Dokumente berei­ jede zu hundert fünf und zwanzig Rubeln. chert worden. All« Ereignisse sind in ihrem Die Zahl der Aktien, welche eine Person neh­ wahren Lichte, ohne alle Neticenzen dargestellt, men kann, ist unbeschränkt. und da dieser Schrift, bei der außergewöhn­ Am 16. Junt brannte in Uglitsch, wie die lichen Kostbarkeit der Materialien, die ihr zu „Jaroßlawsche GouvernementS-Zeitung" mit- Grunde liegen, ohne Zweifel ein sehr großer lhtilr, die Schreibpapier-Fabrik der Kaufleute Leserkreis bevorsteht, so hat man es nicht für Wargunin und Bannster ab. Durch deo Feu­ überflüssig gehalten, einige im Texte in Fran­ erschaden verloren die genannten Herren gegen zösischer Sprache abgedruckt« Gespräch« und 60,000 Rbl. S. Briefe in «in«r b«sond«ren Beilage am Schlüsse D e u t s c h l a n d . d,S Buches auch in Russischer Uebersetzung Z t z e h o e , 1 6 . A u g u s t . D i e „ H a m b . N a c h r . " wiederzugeben. bringen aus Kopenhagen vom 14. d. M. den Der Kais« r hat in All«rgnädigst«r Ge­ Entwurf eines VerfassungSgesetzeS für die be­ währung der allerunterthänigsten Bitte des sonderen Angelegenheiten des Herzogihumö Hok Redakteurs Allerhöchst geruht zu befthlen: den stein. § 1 erklärt, das Herzogthum Holstein ganzen Erlös aus dem Verkauf« der gegen- habe hinsichtlich seiner besonderen Angelegen­ wärligen Ausgabe zum Besten der Kaiserlichen heiten eig«n« Gesetzgebung und Verwaltung, öffentlichen Bibliothek zu verwenden, so daß und zählt die besondern Angelegenheiten auf. zu dem Interesse an einem Buche, das die § 2 bezeichnet als besondere Angelegenheiten Wißbegier und Sympathie jedes Russen er­ gemeinschaftlich für das H-rzogchum Holstein wecken muß, sich noch ein gemeianütziger Zweck und das Herzogthum Schleswig „die in Un­ g e s e l l t . „ D e r R e g i t r u n g S a n t r i k t d e s K a i s e r s serer Allerhöchsten Bekanntmachung vom 28. Nikolai 1." XIV und 236 S. in 8. wird in Zanuar 1862 genannten Sachen, welche fol­ der Kaiserlichen öffentlichen Bibliothek für 2 gend» nicht politische Einrichtungen und An­ Rbl. S. das Exemplar verkauft. Mit den stalten betreffen: die Universität zu Kiel, die Buchhändlern w«rd«n btsonber« Bedingungen Ritterschaft, den Eider - Canal (den Zolltarif abgeschlossen. Außerhalb Petersburg Wohnen­ jedoch darunter witbegriffen), das Brand-V«r- de, welche das Buch direkt aus der Biblisch,k sicherungSwesen, die Strafanstalten, daS Taub- verschreiben, erhalten es ohne Vergütung für stummen-Zustitut und die Zrrenanstalt." § 3 den Transport. (Nord. Biene.) erklärt, die souveraine Gewalt in den besonde­ Die Nr. 61. der „Senats - Zeitung" ent­ ren Angelegenheiten des HerzogthuwS Holstein hält die Allerhöchst bestätigten Statuten der (§ 1) werden vom König-Herzog durch einen „Minister für die Herzogthümer Holstein und vielseitigen Schauspieler beurkundet und den Lauenburg" ausgeübt. Allerhöchste Erlasse, ihm vorangegangenen Ruf in jeder Beziehung welche die Gesetzgebung und Verwaltung in gerechtfertigt. — Es gilt von ihm der Aus­ den besonderen Angelegenheiten des Herzog- spruch LessingS: „Ein denkender Künstler ist rhumS Holstein betreffen, bedürfen zu ihrer noch eins so viel werth." — Wie bei dem be­ Billigkeit der Gegenzeichnung beS Ministers rühmten Seydelmann. so hängt auch bei Hrn. für die Herzogthümer Holstein und Lauenburg, Kühn sein ganzes Streben, ein individuelles welcher dadurch verantwortlich wird. „Uebri- Leben zu gestalten, auf daS «ngste mit der genS behalten Wir eS UnS vor. Unserem Mi« Bildung der CharakrermaSke, die er, aus der nisterium für die Herzogthümer Holstein und Innern Anschauung des Charakters schafft, Lauenburg auch die Verwaltung anderer An­ zusammen. Man erkennt die sich selbst be­ gelegenheiten zu unterlegen, welche Wir für wußte, klare innere Anschauung beS darzu­ geeignet dazu ansehen möchten, ohne daß diese stellenden CharaklerS, den er als einen ganzen deshalb doch als besondere Angelegenheiten des Menschen in seiner Seele trägt. HerzogthumS Holstein betrachtet werden sollen." Sein Schewa ist bei absoluter Umgestaltung Die folgenden §§ 4—22 betreffen die Mint« der Persönlichkeit das Bild eines abgelebten ster»Verantwortlichkeit, die Kirche und Schule, jüdischen GreijeS, durch dessen scharf ausge­ die Unabsetzbarkeit der Richter und Zusammen­ prägte nationale Charaklerzüge hindurch sich setzung und Befugnisse der Stände-Versamm­ ein hoher Adel der Seele, eine stille, tiefe, lung. § 10 bestimmt: „In Betreff der be­ unüberwindliche Güte beS Herzens verrieth. sonderen Angelegenheiten des HerzogthumS Hol­ ES ist ein lebenskräftiges, vollkommen abge­ stein sollen neue Gesetze nicht anders als nach rundetes Bild, ein ganzes in allen Theilen vorgängiger Zustimmung der Versammlung der übereinstimmend ausgebildet, dabei entfernt von Provinzialstände erlassen oder bestehende Gesetze Effecchascherei, von zu starkem Austragen. abgeändert oder aufgehoben werden, und ist in den betreffenden Verfügungen auf die erkheilte In: „Der gerade Weg der beste" zeichnete ständische Zustimmung Bezug zu nehmen. Je­ der geschätzte Gast den gleißnerischen Candi- doch findet diese Bestimmung auf die in Gemäß- daten mir eben so großer Meisterschaft. Eine hetr der Bundes » Verfassung im Herjogkhum völlig neue, eigenrhümliche Figur von nicht Holstein zu pudlicirenden Bundes - Beschlüsse minder treffender Charaklerschärfe. Dem ge­ keine Anwendung." Jedoch kann, unter dringen­ ehrten Gast standen in beiden Stücken Herr den Umständen" der König auch (§ 11) provi­ Griebel als Hirsch und Herr Kelch als sorische Gesetze ohne Zustimmung der Stände Schulmeister recht lobenSwerlh zur Seite. erlassen. Dieser Entwurf unterscheidet sich, Auch Frau Nielitz erfreute durch ihr gelun­ wie bereits in der gestrigen Correspoodenz auS genes Spiel als Frau Krebs. Itzehoe hervorgehoben wird, von der bis jetzt Der MephistopheleS deS Herrn Kühn ist in Wirksamkeit befindlichen „Verordnung, be­ eine vollendete Kunstleistung. Er wußte den treffend die Verfassung des HerzoglhumS Hol­ Teufel in der ganzen materiellen Grundlage stein vom 11. Juni 1864", zunächst dadurch, des Bösen sowohl, wie auch den humoristisch- daß in ihm die allgemeinen Bestimmungen, wor­ phantastischen Teufel, den Schalk, der stetS unter die 6 ersten Paragraphen, die als nach verneinr in ein großes Ganze zu vereinigen. dem Willen des früheren Ministers v. Scheele Seine Gesticulation, sein Mienenspiel dürften nicht zur Competenz der Stände gehörig, den ihres Gleichen suchen. Die meisterhafte Dar­ eigentlichen Gegenstand des Streites zwischen stellung deS gefeierlen GasteS ist bewundernS» den Herzogthümern und dem Gesammtstaate werth. Ueberall in Geberde und Sprach», bildeten, gänzlich fehlen; dagegen ist genauer im Gesammt - Ausdrucke eine nie wankende bestimmt, was zu den besonderen Angelegen­ Consequtnz der Durchführung deS Gebildes, heiten Holsteins gehören soll. wie es Herr Kühn, in den Geist deS Dich­ ters eingehend, der in diesem Drama daS Höchste und Tiefst», das Li«b»vollste und Rüh­ Louis Kuhn s Gastspiel. rendste, waS die menschliche Brust bewegen Schon in den drei ersten Rollen hat Herr kann, durchdrungen von der tiefsten Poeste nie­ Kühn den reichbegabten, durchgebildeten und derlegte , geistreich aufzunehmen und in der — 263 — sinnlich«!, Erscheinung prägnant zu bezeichnen Liebe, so wie das Aufbrauset, deS jugendlichen versteht. Hitzkopfes beim Präsidenten, bet der Lady Herr von Z«rboni, Faust, wußte s«in«r Mtlford, ansprechend in seiner äußeren Er­ schweren Aufgab» die möglichste Wirkung ad- scheinung, Haltung und Geberbe. Die Louise jngewinntn. Im erst»» Theil als reflectiren- der Frau von Zerbont war verständig erfaßt d«r Philosoph mit Hing«bung und Wärm«, und zeigte von entschiedenem. Talent zu senti­ in den drei letzten Acten tn der durch den mental - naiven Rollen. Auch die Leistungen Zaubertrank h»rb»tg»führten, verjüngenden Me­ der H»rr»n Griebel (Miller) Nielitz (Prä­ tamorphose mit jugendlich»? Leichtigkeit. Recht sident) Schöneich (Kalb) sind lobend zu lieblich gab Frau v. Zerdoni das Grekchen, erwähnen. Fräulein Lan kow halte dte schwt»- mit erschütternder Tragik die Scene im Ker­ rtge Roll».der Milford üb»rnomm»n, die Dar­ ker. Sehr «ntsprech»nd zeichneten ihre Cha­ stellung zeigte Talent und Befähigung. r a k t e r e d i e H e r r e n G r i e b e l ( F a m u l u s ) N i e - Dem Vernehmen nach wird H»rr Kühn litz (Valentin) Fräulein Klassig (Schüler), noch 3 Mal auflrtten und zwar als Carl XII., wie auch Frau Nielitz die geschwätzige Warthe. j»ne wunderlich großartige nordische Alexander- Auch der alte Magister Reisland des Hrn. seele und als Schr»ib»r Pfeffer im grellsten Kühn war eine einheitliche Gestalt voll Blut Gegensatz; als Hurka in den Lichtensteinern und Leben. Der Charakter war in allen Nu­ und: ancen sicher aufgefaßt und die Darstellung Dienstag zu seinem Benefiz desselben ein wohldurchdachtes Ganzes, überall in einem hier noch nicht gegebenen Stück«: Naturwahrheit und Herzlichkeit, k»ine Ueber- „DaS LiebeSprotocvll", von dem beliebten Bau­ treibung; auch da nicht, wo die Komik des ernfeld, ein Stück, das tn Deutschland dt» Verfassers leicht dazu verleiten konnte. Runde gemacht und sich dauernd auf dem Herr Nie litz (Röndorf) Herr Kelch (Röl, Repertoir hält. Zum Schluß wird Herr zer) Herr Griebel (Rudolph) so wie Frau Kühn den schon lange erwarteten Soloscherz: v o n Z e r b o n t ( M a r i » ) u n d F r a u N i e l i t z „Faridondaines letztes Stünd­ (Daumwieser standen dem geehrten Gast wür­ lein in Pernan" dig zur Seite. geben. Der Schneider FipS, eine Darstellung ganz hrtrrogener Arl von der vorher erwähnten, Theater in Pernan. w a r e i n » ä c h t k o m i s c h e C a r i c a t u r . H r . K ü h n spielte diese Rolle so recht aus überstrüm»nd»r S o n n r a g d e n 1 8 . A n g u s t 1 8 6 7 , Lustsülle. Die höchst lächerliche bis zum Ent­ Vor l e t z t e s G a s t s p i e l d e s H e r r n L o u i S K ü h n : setzen gesteigerte Schreckenskrise beim Anblick des verdoppelten Lieschens bor einen uner- Die Lichtensteiner. schöpslichen Stoff dar das Lächerliche zu po- Historisches Schauspiel in 6 Acten tenziren. Herr Kühn ist der vielgestaltige nebst einem Vorspiel: Proteus, von dessen Willen »S allein abhängt, Der Weihnachts-Abend, tn die verschiedensten Figuren Funken allde- von Barth. lebender Genialtlär zu legen. Fr»t von comödiant»nhaft»m Flttrerwerk ist Bekanntmachungen. sein Wurm. Er stellt ihn als einen Menschen Von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai­ hin, der von d»m was »r Liebe nennt, getrie­ serlichen Stadt Pernau wirb deSmittelst be­ ben den Major und Louisen vernichtet. Kein kannt g«machr, baß sä Loiumissuin Eines Dämon, sondern ein Charakter, »in Bild, nicht Hochedlen Raths vom 10. Juli a. c. sub allein mir lebenskräftigen Farben wahr und No. 1774 daS d»m Schwtedemetster Grün­ schön gezrichnet, sondern die feinen Schallt- derg gehörig», in hiesiger Stadt im 2. Quar­ rnngen waren von Meisterhand so treffend an­ tal sub No. 203 belegene hölzerne Wohnhaus gebracht, baß alle Nuancen deS Charakters nebst steinerner Schmied« und sonstigen Apper- das zum klaren Verständniß erforderliche Licht linentien zum öffentlichen Verkauf gestellt, und erhielten. dte deSsallsig»n AuöbolStermine auf den 16. Herr von Zerboni brachte den Ferdinand 17. und 18. September, und der vierte Ter­ zur vollsten Geltung. DaS Feuer der ersten min, wenn auf dessen Abhaltung angetragen — 264 — werden sollte, auf den 19. September c. an­ bio, im Fennernfchen Kirchspiele, sind 12 zwei­ gesetzt worden sind. Demnach werden Kauf- jährige Kuhstälken von der Cholmogora-Race liebhaber hierdurch aufgefordert, in den er­ und von brauner Farbe zu verkaufen. 3 wähnten Terminen etlf Uhr Vormittags in diesem Vogreigerichte zu erscheinen. Bot und Im Thalmannschen Hause, Vorstadt, in Ueberbot zu verlautbaren und alSdann abzu­ der Nähe deS ClubbgartenS, sind Möbeln, warten, wag wegen deS Zuschlages verfügt Wirlhschaftsgeräthe und verschieden» andere werden wird. brauchbare Sach»n nnr»r d»r Hand zu ver- Pernau, RathhauS, den 6. August 1667. kauf»n. 3 Obervogt R. Hehn. U«b»rfiusseS w»g»n wird »in leichter, ver- No. 224. A. Mors, Sectr. 2 deckler. wohl condikionirter Stuhlwagen. der Sitz auf F»d»rn, vtrkauft. Das Nähtr» zu Der bestehenden Ordnung gemäß haben die erfragen in der Expedition dieses Wochenblattes. Inhaber von GrundzinSplätzen den Grundzins alliährlich bi« Michaelis (den 29. September) Ein durabler viersitziger Reisewagen mit bei der Stadt - Casse einzuzahlen. Da jedoch vier Reisekosten und sonstigen Bequemlichkeiten dieser Termin sehr häufig nicht beachtet, und ist für 80 Rbl. S. zu verkaufen. Wo? sagt dadurch die Veranlassung zu Restanzen gegeben dte Expedition dieses BlalleS. 2 wird, welche in Grundlage neuester hochobrig­ keitlicher Vorschriften durchaus nicht geduldet Zwei in der Vorstadt, im zweiten Quartal werden sollen — so fordert daS Cassa-Colle- belegene hölzerne Wohnhäuser sind unter der gium hierdurch auf. die Grundzinsen des lau« Hand zu verkaufen; das Nähere erfährt man senden Jahres sowohl, als dte erwanigen Rück­ tn der hiesigen WochenblattS-Expedition. 1 stände, unfehlbar bis zum 29. September d. I. hierseldst einzuzahlen, widrigenfalls sogleich nach Ablauf dieses Termins alle Restanten der A n g e k o m m e n e S c h i f f e . Polizei zur execukiven Beitreibung werden üben Den 8. August: Engl. Schiff Violer, Ca­ geben werden; — wonach zu achten und sich pitata W. Lee. von Kopenhagen mir Ballast vor Schaden und Nachrheil zu hüten. Per­ an M. Strahlberg er C. — 67) Den 12.: nau. Cassa-Collegium, den 13. August 1867. Russ. KivaS, E. Marresen, von EknäS mit Oberkassenherr Fr. Rambach. Stangeneisen an I. Jacke er C. Aeltermann A. D. Marsching. A b g e g a n g e n e S c h i f f e . Aeltermann Heinrich Knoch. 62) Den 2. August: Schiff Perfeverance, No. 276. G. Lehdert, Notr. 1 Capt. Marr, mir Ballast nach Riga, cl. d. I. Jacke et C. 63) Den 16.: KiivaS, MottS- Von dem Pernauschen Schul-Collegio wird sen, mir Ballast nach Finnland, cl. d. I. deSmittelst bekannt gemacht, daß in hiesiger Jacke er C. Stadt eine El«m»nkar-Mädch»nschul» als Vor- bereitungS-Anstalt für die höhere Stadt-Töch­ terschule eingerichtet worden ist. Die Anmel­ Vom 9. bis zum 16. August. dungen zum Eintritt tn dieselbe nimmt der CStSUtte. St. Elisab. K irche: Friedrch Pernausche Herr Schul,n«Jnspector entgegen Tonberg. — Marie Ehristin» Johannson. und wird in kürzester Frist der Tag der Er­ — Annette Luigtnberg. öffnung der neuen Schule öffentlich bekannt I^erttordeve. St. Elisab.-Kirche: Carl gemacht werden. Wilhelm Schnürfeldt, alt 3 W. — Johann Pernau, am 1. August 1367. 1 Adamson, alt 1 Jahr 6 M. — Sophie Elisabeth Laos, alt 7 I. — Kai Kowit, Ein fast noch neues tafelförmiges Instru­ alt 46 I. — Soldat Ado Jaak Sohn Ado, ment von 6z Octaven ist billig zu haben alt 6 Monat. d u r c h A . M i c k i n , Vroelamirte. St. Nikolai-Kirche: Chri« Klavierstimmer. 2 stian August Dettendorn und Caroline Char­ Auf der Kerroschen Hoslage, genannt Kör­ lotte Latwtng. Im Namen des Gen.,Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacvby. Pernausches Wochenblatt. . U 34. 1867. Sonnabend, den 24. August. Inländische Nachrichten« 1866 haben auch den ärztlichen Stand ganz S t . P e t e r s b u r g , 9 . A u g u s t . D i « empfindlich betroffen. Dreihundert zwei und „Deutsche St. Pererburger Zeitung" ent­ achtzig Aerzre sind in jener Zeit theils dem hält folgenden Typhus, theils der Cholera, theils anderen Ukas an den Dirigirenden Senat. aus den physischen und geistigen Anstrengun­ gen entstehenden, Gesundheit und Leben der Im Laufe der letzten Jahre haben sich in Aerzre untergrabenden Folgekrankheiten unter­ den ReichSbankanstalren sehr bedeutende Capi­ legen. Die Selbstaufopferung, der rastlose talien angehäuft, welche diese Anstalten, der Eifer, die Unerschrockenheit, der männliche Art ihrer Operationen zu Folge, nicht in ge­ Muth, mit welchem in heißestem Kampfe die hörigen Umlauf zu setzen vermögen. Geleitet Aerzre ihrer Pflicht oblagen, diese über alles von dem Wunsche, einerseits einen unvorher­ Lob erhabenen Tugenden haben selbst die feind­ gesehenen Verlust für die Bank-Anstalten zu lichen Berichte aus jener Zeit mir rühmens- beseitigen, und andererseits den brach liegenden werrher Unparrheilichkeit hervorgehoben. Drei Capitalien eine dem Wohle des Reichs mehr Aerzre wurden in ihrem Beruf von Kanonen­ entsprechende Verwendung zu geben, haben kugeln gerödret, zwei starben an schweren Ver­ Wir für gut erachtet, die jetzt von den be­ wundungen. — Wir können die lange Liste zeichneten Anstalten für Depositen, die in den­ jener 382 während des Krieges gestorbenen selben niedergelegt sind, gezahlten Zinsen her­ Aerzre nicht ohne die innigste Wehmurh durch­ abzusetzen. Zugleich haben Wir für billig be­ lesen; da reihen sich Namen bewährter gedie­ funden , in demselben Verhälrniß die Zinsen gener Militairärzre, die schon so manchem Feld­ für Darlehen aus den Bankanstalten, gegen zuge beigewohnt haben, an die junger eben in's Verpfändung von unbeweglichen Gütern, her­ praktische Leben getretener Neophyren Aescu- abzusetzen und den Darlehen - Nehmern nach laps, deren Eifer, Bildung und Talent zu den Möglichkeit Erleichterung im Abzahlen solcher schönsten Hoffnungen berechtigten. Viel Zeit, Darlehen zu gewähren. Auf Grundlage des viel Unterricht, und sehr viel Capital sind nö- Obigen sind von einem besonderen Comire Re­ thig, um 382 Aerzre zu bilden. Die Seg­ geln über Depositen und Darlehen der Bank- nungen des Friedens werden auch hierin nach­ Anstalten entworfen worden, die nach Durch­ helfen , und der neue medicinische Nachwuchs sicht im Neichsrath von Uns bestätigt worden mag in der Erinnerung an die Tugenden der sind. Indem Wir diese Regeln dem Dirigi­ College», die für die Menschheit so bereirwil- renden Senat zustellen, befehlen Wir demsel­ lich sich Hinopferren, einen Sporn mehr fin­ ben, die Verfügungen zur Ausführung dersel­ den, um in der Achtung für den ärztlichen ben zu trcffen. Beruf, in der Wahrnehmung der ärztlichen Auf dem Originale hat Se. Kaiserliche Würde, so gewissenhaft als moralisch zu wett­ Majestät Höchsteigenhändig gezeichnet: A l e x a n d e r . eifern. Die Nachtheile des verflossenen Krieges D a S t r a n s a t l a n t i s c h e T e l e g r a ­ während der Jahre 1863, 1864, 1866 und phen-Seil. (Eingesandr vom Akademiker Hamei von der Znsel Valencia, an der süd­ zwölf Meilen stark mit Eisen bedeckt und ge­ westlichen Ecke von Irland, unterm 26. Juli rade einer dieser starken Theile ist sogleich im s6. Augusts 1857.) Die Vorbereitungen zum Anfang des Legens zerrissen. I. Hamel. Versenken des zu Birkenhead bei Liverpool (D. Sr. P. Z.) und zu East Greenwich bei London angefer­ tigten, mehr als dreitausend Werst langen Ausländische Nachrichten. Seils, welches Amerika mit Europa relegra- S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . phisch verbinden soll, haben über Erwartung S t o c k h o l m , 1 4 . A u g u s t . ( Z e i l . ) F ü r viel Zeit erfordert. Endlich, gestern Abend, den Sommer 1868 oder 1859 wird eine war Alles so weit fertig, daß das eine Skandinavische Industrie-Ausstellung in Chri- Ende des Seils am Nordost-Strande des im stiania vorbereitet. Südwesten Irlands befindlichen Valencia-Ha- D e u t s c h l a n d . fenS befestigt werden konnte. Bald darauf B e r l i n , 1 8 . A u g . ( H . C . ) N a c h d e m begann das die eine Hälfte des Seils tragende die Unterzeichner des Pariser Vertrages über Amerikanische Schiff „Niagara" die Versen­ die Notwendigkeit der Annullirung der Mol­ kung desselben in's Meer. Die Ausführung dauischen Wahlen sich geeinigt haben, steht des großartigen Unternehmens, zwei Welttheile auch der Wiederanknüpfung des diplomatischen durch den Atlantischen Ocean hindurch tele­ Verkehrs zwischen der Pforte und dem Preu­ graphisch mit einander zu verbinden, fing un­ ßischen Cabinet nichts mehr im Wege, sobald glücklich an. Das genannte Schiff hatte noch von der Türkischen Negierung die Bereitwil­ nicht viel mehr als vier Meilen gen Westen ligkeit zum Erlaß der Anordnungen für die zurückgelegt, als das telegraphische Seil, ob- Vornahme neuer Wahlen in der Moldau schon diese Endportion desselben zu sicherer ausgesprochen und zur Kenntniß des Preu­ Beschützung mir sehr dicken Eisendrähten spi­ ßischen Cabiners gebracht ist. ralisch umschlossen ist, beim Auswinden aus B o n n , 2 0 . A n g u s t . ( N . P r . Z . ) S e . dem Schiff von der Maschine so beschädigt Maj. der König der Belgier traf nebst Ge­ wurde, daß es riß. Es liegen daher jetzt folge mittelst Extrazuges von Brüssel heute mehr als vier Meilen dieses starken Seils un­ Abend hier ein und nahm sein Absteigequartier nütz in der See, und das Weitergehen ist ge­ im Gasthof zum goldenen Stern, woselbst Se. hemmt. Man wird heute versuchen müssen, Majestät bei der Ankunft den Besuch Sr. das abgerissene Ende des bereits in's Meer K. H. des Prinzen von Wales empfing. Der versenkten Seils aufzufischen. Gelingt aber König reist incognito als Graf d'ArdenneS dieses nicht bald, so wird sich das Schiff dem morgen mir einem Exrra-Dampfschiffe von Strande des Valencia-HafenS wieder nähern Bonn nach Bieberich. müssen, um dort im seichten Wasser das Seil K a r l s r u h e , 1 9 . A u g . ( S r . - A . ) D e r aufheben zu können in der Absicht, es zu zer­ Großherzogliche Bundestagsgesandte in Frank­ sägen und dann das vom Hafenstrand kom­ furt, Geheimerath Freiherr von Marschall, mende Ende des Seils mit dem am Bord be­ und der Großherzogliche Legationsrarh, Frei­ findlichen zu vereinigen, um die Legung von herr von Türckheim, sind in außerordentlicher Neuem beginnen zu können. Die vier weiter Mission nach St. Petersburg geschickt wor­ weg in der tieferen See versenkten Meilen des den, um den daselbst stattfindenden Vermäh- Seiles müßte man einstweilen liegen lassen; lungs-Feierlichkeiten anzuwohnen. sie können spater mit Muße aufgefischt und B r ü c k e n a u , 2 2 . A u g u s t . I h r e M a j . aufgehoben werden, um sie anderweitig zu die Kaiserin von Nußland verläßt morgen benutzen. Zu wünschen bleibt, daß auf der unsern Badeort. Allerhöchstdieselbe fährt zu­ langen Strecke von hier nach Trinity - Bay nächst nach Gemünd und von da mir einem in Neufoundland (Amerika), auf welcher die Extrazug auf der Eisenbahn nach Darmstadt. Tiefe des Oceans an einer Stelle beinahe N ü r n b e r g , 2 0 . A u g u s t . U n t e r v o r s t e ­ dritthalb tausend Faden beträgt, sich kein dem hendem Datum erzählt der „Schwäb. Mer­ eben beschriebenen ähnliches Unglück ereignen kur" folgende erbauliche Geschichte Dänischer möge. — Bekanntlich ist das Seil in seiner Rancüne: Am 7. August wurde in Theater- ganzen Länge sehr dünn und schwach. Nur Angelegenheiten der Stadtpost Nürnberg ein an jedem der beiden Enden hat man gegen Brief abgegeben, mit der Adresse: „Herrn N. N. in Kiel, Schleswig-Holstein/' Der­ vereinbarte Schritt, zu welchem schon dort selbe wurde jedoch schon am 9. der Bayern- die Zustimmung des Kaiserlich Oesterreichischen schen Post wieder zurückgesender, mir der in Cabiners durch den Telegraphen eingeholt wor­ Deutscher Sprache geschriebenen Randbemer­ den ist, wird jedoch nicht in dem Beitritte kung: „Wegen der Bezeichnung Schleswig- Oesterreichs und Großbritanniens zu dem von Holstein nicht zu befördern." Hierauf wurde den vier Mächten Frankreich, Rußland, Preu­ von irgend welcher Hand das Schleswig-Hol­ ßen und Sardinien bekanntlich gegen den Wahl­ stein ausgestrichen und unter die Dänische akt eingelegten Proteste, sondern in einem nach Glosse geschrieben: „Vielleicht jetzt richtig? Wiederaufnahme der diplomatischen Verbin­ Wenn nicht, so näheren Aufschluß!" Der dungen seitens Frankreichs. Rußlands, Preu­ Brief ging hierauf abermals an seine Adresse ßens und Sardiniens von allen sechs Mächten ab, kam aber schon nach drei Tagen wieder an die h. Pforte auszusprechenden Wunsche an die K. Bayernsche Postbehörde mit einem um Annullirung der Wahlen und erneuerte aufgeklebten Fetzen Papier zurück, der wört­ Vornahme derselben unter gewissen Modifi­ lich Nachstehendes enthielt: „Die Weiterbe­ kationen. resp. Erläuterungen des Wahlser- förderung kann nicht stattfinden, so lange eine manS bestehen. An Lord Redcliffe sind ohne Spur jener illegalen Bezeichnung auf dem Zweifel gleiche Instructionen seitens der Kö­ Briefe vorhanden ist. Hamburg, 12. August niglich Großbricannischen Sraarsregierung er­ 1867. Königlich Dänisches Oberpostamr." lassen worden. Der in Konstantinopel ein­ Unter solchen Umständen blieb den Bayernschen getretene Zwischenfall wird dadurch einem nach Postbehörden nichts anderes übrig, als dem allen Seiten hin befriedigenden, wenn gleich Aufgeber seinen Brief wieder einzuhändigen. nur formellen Abschluß zugeführt. O e s t e r r e i c h . W i e n , 2 2 . A u g u s t . ( N . P r . Z . ) D e r W i e n , 1 8 . A u g u s t . ( K . Z . ) D i e B e ­ Türkische Borschafter hat dem Grafen Buol rufung eines neuen Pariser Congresses zur de­ mirgetheilt, seine Regierung sei bereit, über finitiven Regelung der Donaufürstenkhümer- die Donaufürstenthümersrage auf der zu Os- Frage gilt hier bereits für eine ausgemachte borne gewonnenen Basis auf's Neue zu ver­ Sache. Derselbe wird alle auf diese Frage handeln , d. h. die Wahlen in der Moldau Bezug habenden Bestimmungen des Pariser erneuern zu lasse». Friedens-Vertrages einer gründlichen Revision I t a l i e n . unterziehen und zunächst alle bis jetzt getrof­ T u r i n , 1 6 . A u g u s t . I n d e r U m g e b u n g fenen Anordnungen für null und nichtig er­ von Baidissero bei Chieri (nicht weit von klären. Die in Bukarest vetsammelte Euro­ Turin) taucht eine neue Räuberbande auf, an päische Commisfion wird in Folge dieser Er­ deren Spitze der berüchtigte Artusio stehen klärung gänzlich ihre Tharigkeit einstellen, der soll, welchen man sogar in Turin gesehen ha­ Zusammentritt des DivanS unterbleiben, wor­ ben will. Der Schrecken ist so groß, daß die auf dann der Pariser Congreß ganz neue An­ Dorfbewohner fliehen. Der Bischof Mon- ordnungen für das ReorganisationSwerk tref­ signore Moreno gab Befehl, alles goldene und fen soll. silberne Kirchengeräth zu verkaufen, weil es (N. Pr. Z.) In Folge des zu Osborne- nirgends sicher, und vergoldetes dafür anzu­ House über die jüngsten „Mißverständnisse" schaffen, aber dieses auch nicht in den Kirchen in Konstantinopel getroffenen Compromisses sind stehen zu lassen, sondern in den Pfarrhäusern bereits die geeigneten Instructionen an den unter Schloß und Riegel zu halten. Kaiserlichen Internuntius bei der hohen Pforte S c h w e i z . von hier nach Konstantinopel abgegangen. A u s d e r S c h w e i z , 1 8 . A u g u s t . ( N . Dieselben beziehen sich zunächst auf die in der Pr. Z.) In der Politik herrscht eine sehr Moldau vorgenommenen Wahlen und ermäch­ befriedigende Dürre. Man wundert sich, daß tigen und beauftragen den Freiherrn von Pro- Preußen noch immer keine Anstalt trifft, einen kesch, in Ansehung derselben sich einem gemein­ Geschäftsträger nach Bern zu senden, fügt schaftlich oder doch gleichzeitig von den ande­ aber hinzu, daß man Gott danken werde, ren fünf Mächten: Frankreich, England, Ruß­ wenn dies ganz unterbleiben könne! land, Preußen und Sardinien zu machenden S p a n i e n . Schritte anzuschließen. Dieser in Oöborne M a d r i d , 1 4 . A u g . ( N . P r > Z . ) A u f — 268 — der ganzen Pyrenäischen Halbinsel ist es au­ den die 1000 Pfd. St. Accten deS Atlanti­ ßerordentlich heiß. Die Hitze stieg in Madrid schen Telegraphen, für welche 900 Pfd. St. auf 36 Grad Reaumur, in einigen Städten bezahlt wurden, zu 260 Pfd. St. DtSconto Aragons sogar auf 36 Grad. DaS ist sehr angeboten. Ja dem Augenblick vor Einlaufen vortheilhafc für die Erndte, welche in ganz der Nachricht von dem Unfälle betrug der Dis­ Spanien gut ausfallt. Wir hatten das sehr konto 6 Pfd. St. nothig nach einem solchen Hungerjahre, wie Aus den südwestlichen und mittleren Graf­ das vorige war. schaften Englands kommen schauderhafte Be­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . richte über den Schaden, den die letzten Ge- L o n d o n , 2 1 . A u g u s t . ( S r . - A . ) D i e wilterstürm« angerichtet haben. Manches Men­ „Times" schreibt: „Es ist hier so eben die schenleben und vitl Eigenthum in d«n Städ­ amtliche Bestätigung der Ermordung des Dr. ten und auf dem flachen Lande ist zu Grunde Vogel zu Wara, der Hauptstadt von Wadai, gegangen. eingetroffen. Er ward auf Befehl des Sul­ (Z«tt.) In Ostindien war seit 1803 die tans geköpft. Corporal Maguire ward von Hitze nicht >o groß, wie dieses Jahr. Am einer Schaar Tuariks, etwa 6 Tagereisen 23. Juli fand in Folge etaeS Ausfalls der nördlich von Kuka, ermordet. Da er befürch­ Insurgenten ein furchtbarer Kampf statt; die tete, daß ihm Gefahr drohe, so hatte er ein Engländer schlugen sich bei 49^ Hitze, und am paar Zeilen mit Bleistift an unseren Vice- 27., wo dte Belagerten einen abermaligen Consul zu Murzuk geschrieben, und ihn ge­ Ausfall machten, waren dte Engländer bis 63^ beten, im Falle seines Todes die Zahlung ei­ Hitze den ganzen Tag unter Waffen. ner kleinen Geldsumme, welche er seinen Leu­ P e r s t e n. ten schuldete, zu berichtigen. Der tapfere (N. Pr. Z.) Briefe, welche in Paris aus Bursche wehrte sich verzweifelt und sandte Persien eingetroffen sind, schildern den Ein­ mehrere seiner Mörder in das Jenseits, ehe druck der Indischen Ereignisse auf die dortige er fiel. Diese traurigen Vorfalle scheinen eine Stimmung als bedenklich. Bekanntlich haben starke Bestätigung der Ansicht zu enthalten, die Perser Herat noch nicht geräumt. Jetzt daß sich kein vortheilhafter Handelsverkehr mit wird gemeldet, daß der Schah Befehl gege­ Central-Afrika von Tunis oder Tripolis aus ben hat, dt« tn Folge deS Friedensschlusses durch die Wüste anbahnen läßt. Die wahre befohlene Reduktion setneS Heeres noch nicht Handelestraße bilden die großen Flüsse, der zu beginnen. Nil, der Niger und der Zambese." O s t i n d i e n . L o n d o n , 2 2 . A u g u s t . ( S t . . A . ) I n (N. Pr. Z.) Eine aus Cagliart mit dem der Unterhaus-Sitzung fragte W. Williams, Darum Calcutta, 2l. Juli, tn London ein­ od das Gerücht wahr sey, daß die Französi­ gegangene amtliche Depesche meldet im We­ sche Negierung die Auslieferung gewisser Flüchk­ sentlichen Folgendes: Delhi ist noch nicht er­ linge verlangt Hab«, und ob die Englische Re­ obert; der das BelagerungSheer befehligende gierung diesem Verlangen nachkommen werde. General Barnard ist an Dissenterie gestorben. Lord Palmerston: Für'S Erste habe ich zu Sir Henry Lawrence, Commandtrender in Luck» bemerken, daß kein solches Ansinnen an uvS now, Hauptstadt deS jungst annexirten Reiches gestellt worden ist. WaS den zweiten Punkt Audh, ist an Wunden, dte er bet einem Aus­ betrifft, so muß meine Antwort ungefähr so fall empfangen, gestorben. Alle Truppen in lauten. wie die Entschuldigung, welch« ein Audh, so wie das Contingent des Mahratten- gewisses Kirchspi«! vorbrachte, weil eS nicht StaateS Gwalior, haben rebellirt. Dies Con­ die Kirchenglocken für Karl II. halt« läuten tingent ist nach Jndora (d. h. südlich in daS lassen. Der Kirchenvorstand entschuldigte sich innerste GebirgSland der kriegerischen und noch damit, daß er keine Glocken habe. Dte Re­ wenig abhängigen Mahratten am Flusse Ner- gierung ist gesetzlich nicht befugt, auf ein sol­ buddo) marschirr. Cawnpore, das bedeutendste ches Ansinnen einzugehen, wenn eS gemacht Englische Fort in Indien, etwa 80 Meilen worden wäre. südlich von Delhi, am Ganges gelegen, wurde (N. Pr. Z.) Die „Times" schreibt in th- von dea Aufständischen unter Nena Sahib rem Eily-Artikel: „In Folg« des Zerreiß,nS genommen, von den Engländern jedoch zurück­ des Englisch-Amerikanischen Kabeltaues wer­ erobert. Alle Europäer daselbst war«n ni«d«r- gemetzelt worden. Zwischen Allahabad und kämpfen die Briten tn Ostindien nicht bloS Niawpore (oberes Bengalen) wurden die Re­ für HauS und Hof, für Weib und Kind, um bellen von der fliegenden Colonne deS Gene­ Leben und Ehr«, sie kämpfen auch um die rals Havelock drei Mal geschlagen und ver­ Macht und wellhistorisch» Bedeutung, ja für loren mehrere Geschütze. — In Agra (zwi­ den Bestand ihres Vaterlandes, daS ohn« schen Delhi und Allahabad) ist eS ruhig. In Ostindien« Besitz schnell und tief von seinem Calcutta sind 1600 Mann Englischer Trup­ Rang unter den Völkern herabsteigen müßte. pen angekommen, die für China bestimmt Sie lhun dies aber auch mit vollem Bewußt­ waren. sein, und zeigen sich ihrer großen Aufgabe ge­ Kleine Radschahs haben ihre Unabhängig­ wachsen, die mit der Sache des Fortschritts keit proclamirt, und machen sich an Raub so «nge verknüpft ist. und Mord. Unter allen ist Naha Sahib ei­ A f r i k a . ner der blutdürstigsten. Er ist der Adoptiv­ (St.-A.) In Marseille sind am 18- sohn des letzten Ex - Pettschwa Buzu Rao, August Brief, aus Tunis vom 13. eingetrof­ und wacht als solcher Anspruch auf die enorme fen, wonach dorr schon wieder eine blutige Er­ Pension, die dieser bezog. Die Regierung hebung gegen die Juden stattgefunden hat, verwarf seine Ansprüche, und nun nimmt er welcher mehrere Menschenleben zum Opfer ge­ Rache. Er har ein Corps Assassiaen zusam­ fallen sind und wobei auch die Christen be­ mengebracht, und eS vergeht nicht ein Tag, droht wurden, ja sogar das Englische Consu- an welchem er nicht einige arme gehetzte Eu­ lat beschimpft ward. Dte Tunesischen Be­ ropäer tinfängt und buchstäblich in Stücken hörden ergriffen zwar einige Maßregeln, zeig­ hacken läßt» Seine letzte Metzelet war be­ ten sich aber sehr lässig. sonders grausam. M a r s e i l l e , 2 0 . A u g u s t . ( H . C . ) A u S „Daily NewS" veröffentlicht eine NamenS- Tunis werden neue Details über die dorr liste von 60 Osfijieren, die in den Indischen stattgehabt« Emeure gemeldet. Man zählt Mtlilairmeulereien das Leben verloren haben, ungefähr 60 Verwundete; der Französische das heißt: den Tod dieser Osfiziere weiß man Consul har den Personen, welche Mißhand­ bis jetzt. Darunter sind ein Brigadegeneral lungen zu fürchten hatten, großmüthig sein (HandScombe), 4 Obersten, 2 MajorS, 26 HauS geöffnet; er hat die Aufbietung des Mi- CapttainS u. s. w. — Dasselbe Blatt sagt: litairS verlangt und mehrere Verhaftungen „Vom 10. Juni bis heute (17. August) hat bewirkt. die Ostindische Compagnie 20,717 Mann zur Unterdrückung des AusstandeS abgeschickt. Bis N e u e s t e P o s t . zum 26. d. M. werben 72 Schiffe mir 27,462 Sr. Petersburg, 14. August. Der Mann nach Indien abgegangen sein." Herr Minister der auswärtigen Angelegenhei­ T r i e s t , 1 4 . A u g u s t . ( A . A . Z . ) W i e ten hat nach seiner Rückkehr in St. Peters­ schwer auch die Engländer in Ostindien gesün­ b u r g m i r A l l e r h ö c h s t e r G e n e h m i g u n g S e i n e r digt, wie selbstsüchtig sie dos Land und die Maj. deS Kaisers wiederum die Leitung Menschen ausgebeutet haben mögen, so kann des Ministeriums der auswärtigen Angelegen- man doch die Stellung, welche sie gegenwär­ heilen übernommen. tig dort behaupten, nicht ohne ein Gefühl von Mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Bewunderung betrachten. Rings von Ber­ Katserl. Majestät wird unabhängig von kach und Meuterei umgeben, durch unzuver­ den seitens der Regierung auf Anlaß deS letzten lässige Freunde nicht minder bedroht als durch Krieges gewährten Unterstützungen, «ine all­ erbittert« Feinde, trotz ihr kleines, unter einer gemeine Subscriplton im Reiche zum Besten Bevölkerung von 180 Millionen fast verschwin­ der rninirten Neurussischeo Bewohner eröff­ dendes Häuflein allen Gefahren, und mit je­ net. Alle Beiträge sind durch die Localbe- der neuen wächst sein Mulh. Es sucht die Hörden oder auch direkt an den Herrn Gene- Gegner überall auf, wo es sie zu finden hof­ ral«Gouverneur von Neurußlaad und Bessara- fen kann, greift sie, ohne auf deren weit über­ bten in Odessa einzusenden. legene Zahl zu achten, entschlossen an, und D a S t r a n s a t l a n t i s c h e t e l e g r a - schlägt sie, wie einst die Handvoll Spanier ph, n - S«tl. (Vom Akad«miker Hamel, von die zahllosen Schaar»» Montezuma'S. Freillich der Insel Vglencta, den 27. Jult ^3. Au» — 270 — gust^j 1367.) Dos Amerikanische Schiff „Nia­ D a r m s t a d t , 2 3 . A u g u s t . ( S t . - A . ) gara" hat die Wiedergewinnung aus dem Ihre Maj. die Kaiserin von Rußland Meer der bald nach dem Beginn der Versen­ ist heute Abend nach 7 Uhr mir einem Extra- kung abgerissenen vier Meilen vom starken zuge der Main-Neckar-Bahn, nebst Ihren Endtheil des Atlantischen Telegraphen-TaueS Kindern, dem Großfürsten AI ex ei und der aufgegeben und ist gestern aus der See zum Großfürstin Marie Kaiserlichen Hoheiten, Valencia-Hafen, oder richtiger gesagt, in die v o n B a d B r ü c k e n a u h i e r e i n g e t r o f f e n . I h r e große Ducht, genannt Lough Kay, zurückgekehrt, Majestät wurden am Bahnhofe von Sr. wo am Nachmittag durch kleine Fahrzeuge das Königlichen Hoheit dem Großherzoge und den hier in seichtem Wasser liegende Seil herauf hier anwesenden Gliedern der Großherzoglichen geHoden und dann zerschnitten wurde. Den Familie empfangen und nach dem Schlosse mir dem sogenannten weißen Strand, im öst­ begleitet. lichsten Theil der erwähnten Bucht bereits tn G l ü c k s t a d t , 1 9 . A u g u s t . D i e „ E . N . " Verbindung stehenden kurzen Theil des TaueS melden, baß länger als eine Woche hindurch verband man nun mit dem abgerissenen Ende die Bewohner unserer Stadt durch eine sehr der auf dem Schiff befindlichen Hälfte deS große Anzahl von Erkrankungen und nament­ ganzen Seils. Spät Abends wurde daS Schiff lich durch eine nicht unbedeutende Zahl von wieder westwärts in Bewegung gesetzt und Cholerafällen heimgesucht worden sind. Die daS Versenken des teleqraphischen Taues in'S Cholera tritt im Ganzen mir großer Heftigkeit Meer begann nun von Neuem. — Nachschrift, aus und viele Familien beklagen den Verlust den 3t. Juli (12. August) früh Morgens. von Angehörigen. Ich habe diese Zeilen zurück behalten, um Ei­ H a n n o v e r , 2 4 . A u g u s t . ( N . P r . Z . ) niges über daS weitere Versenken d,S telegra- Französischer Patriotismus. Der Kai? phischen TaueS in den Ocean beifügen zu ser der Franzosen hat bekanntlich in jüngster können. Das W'tter ist über Erwartung Zeit «ine Denkmünze gestiftet, welche ollen günstig geblieben und die Arbeit ging nach denjenigen Französischen und ausländischen Mi- Wunsch vor sich. Es kamen beständig Nach­ tirairS der Land- und Seeheere verliehen wer­ richten vom Schiff „Niagara" telegraphisch den soll, die von 1792 bis 1816 unter Fran­ durch das Seil hierher an den Endpunkt des­ zösischen Fahnen gekämpft haben. Wte die selben. Man versenkte anfangs drei, später „W. - Z." nichr ohne schmerzliches Erstaunen aber vier Meilen in der Stunde. Gestern früh Hort, sind auch bereits aus unserem Lande Morgens nach 4 Uhr hörten die vom Schiff von manchen Seiten her Anmeldungen einge­ kommenden Mitteilungen auf. Die Ursache gangen, welche die Erlangung jener Denkmünze i s t h i e r n o c h n i c h t b e k a n n t . I . H a m e l . bezwecken. (Hoffentlich melden sich die Leute S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . auch als Brückenschläger bei Stroßburg.) S t o c k h o l m , 2 1 . A u g u s t . ( N . P r . Z . ) B a d e n , 2 4 . A u g u s t . ( F r . P . - Z . ) G e ­ Die Cholera ist im südlichen Schweden aus­ stern traf, von Wildbad kommend, Ihre K. gebrochen. Zu CarlShamn find 66 Krank- H. die Großfürstin Helena von Rußland heitS- und 13 Todesfälle, zu Upsala 6 To­ hier ein und stieg im Gasthaus zum Engli­ desfälle und in der Umgegend auf dem Lande schen Hof ab. viele vereinzelte Erkrankungen gemeldet. O e s t e r r e i c h . D e u t s c h l a n d . W i e n , 2 2 . A u g u s t . ( N . P r . Z . ) E i - Die „Hannov. Ztg." bringt folgende An­ nem Privatschreiben aus KiS-Ber entnehmen zeige: Görringen, 21. August. Gestern wir nachstehenden Vorfall: Se. Maj. der Kai­ AbendS entdeckte ich einen Kometen im Stern­ ser besichtigte nämlich während seiner Anwe­ bild der Giraffe. Der Komer erscheint als senheit zu KiS-Ber daS dortige RemontirungS- großer und ziemlich Heller verwaschener Nebel. Depot und ließ sich einige Pferde vorführen. W. KlinkerfueS. Eines dieser feurigen halbwilden Thiere, durch M a g d e b u r g . 2 6 . A u g . ( T e l . B u r . ) irgend einen Anlaß scheu gemocht, erfaßte mit Heute Nacht har »ine große Feuersbrunst die den Zähnen den Arm seines Führers, brachte Königlichen Magazine, dte Eisenbahn-Brücke diesem einige bedeutende Verletzungen bei und der Magdeburg - Wittenberger Eisenbahn und warf ihn endlich zu Boden. Kaum ersah der circa 30 Wohnhäuser in Asche gelegt. Kaiser den unglücklichen Vorfall, als Se. Ma­ jestät die Barriere, welche den Schauplatz ein­ flug« nach Cherbourg und Jersey glücklich in faßte , übersprang, um den Unglücklichen vor Osborne wieder eingetroffen. der Wuch des unbändigen ThiereS zu schützen, L o n d o n , 2 2 . A u g u s t . ( O s t s e e - Z . ) W i e was auch in kürzester Zeit vollkommen gelang. man auS Liverpool schreibt, ward dort vorge- W i e n , 2 4 . A u « . ( S r . ' A . ) S e . M a j . stern angezeigt, daß der Getraide - Makler I. der Kaiser Franz Joseph ist gestern Nachmit­ H. HayeS sein Geschäft eingestellt habe, und tag von hier nach Ungarn abgereist. dieser Nachricht folgte gestern das Gerücht, I t a l i e n . daß daS HauS Buchanan, Brown u. Co. mir G e n u a , 6 3 . A u g u s t . D e r „ C o r r i e r e m e r - Passiva bis zum Betrage von 300,000 Pfd. cankile" bestätigt die Beschlagnahme von Waf­ Sr. fallirr habe. fen an Bord zweier von Marseille eingetrof­ fener Neapolitanischer Dampfer. F r a n k r e i c h . Theater-Anzeige. P a r i s , 2 2 . A u g u s t . ( H . C . ) A m 1 8 . Die schon längst erwartete Posse »Robert d., um 9^ Uhr Morgens, landete die Köni­ und Bertram" von Raeder wtrd tn diesen Ta­ gin von England ivlt dem Prinzen Albert gen gegeben werden und bietet bei dem bis und sechs ihrer Kinder, unter denen sich auch jetzt gebotenen guten abwechselnden Repertoir, die K. Prinzessin un» Prinzessin Alice befan­ womit Herr Direcror Nielitz das Publicum den, im Hafen von Cherbourg, wo sie daS erfreute, einen vortrefflichen Gegensatz. Rae- Arsenal besichtigte, eine Spazierfahrt in der derS Name ist tn der Theaterwelt so aner­ Umgegend dieses KriegShafenS machte und erst kannt, seine Possen haben auf ollen Bühnen Abends 8 Uhr wieder an Bord ihrer Aachr . so viel Glück und Kasse gemacht, daß es un- zurückkehrte. nörhi'g ist, seine Verdienste besonders hervor­ Aus Madagaskar kommen üble Nachrichten; zuheben. In neuester Zeit har namentlich die Königin har neue Grausamkeiten gegen dte diese Posse Sensation erregt. Der Posse liegt Europäer verübr, und sowohl der Französische einS der beliebtesten Ballere zu Grunde und Gouverneur von der Insel Reunion, wie der Herr Raeder zeigte auch diesmal in der Be­ Englische von Mauritius verlangen schleunigste arbeitung große Bühnenkenntniß. Die Hand­ und energische Bestrafung. lung ist pikant, dte Musik aus den beliebte­ Man schreibt aus Jerusalem vom 1. Au­ sten Sachen vortrefflich zusammengestellt, die gust: Zu El-Blreh, drei Stunden nördlich von Charaktere bestimmt gezeichnet, so daß dem hier, kam eine alte Blutrache zum Auebruch Publicum ein sehr heilerer Abend in Aussicht und hatte bereits bedauerliche Folgen. Der steht. Kampf begann am 18. d. und heule zählt man Unser beliebter Herr von Zerboni wird bereits 22 Männer und 2 Frauen, die im den Robert geben; seine hübsche Leistung im Kamps erlagen; die Bauern Ichlagen sich mit „Filz als Prasser" läßt Gelungenes erwarten Erbitterung und gegen ihre Gewohnheit mir und wird abermals einen Beiweis seiner Viel­ blanker Waffe. Das Gebirge von Jerusalem seitigkeit geben. Fräulein Lankow in der ist in großer Aufregung, und wenn dieser Zu­ Posse auch beschäftigt, wird uns durch einig« stand noch einige Tage dauert, so werden die hübsche Gesangs - Einlagen überraschen. Der bis jetzr ruhigen Dörfer für eine oder die an­ Vortrag ihrer Couplets zeigt ein außergewöhn­ dere Seile Partei nehmen und der Kampf liches Talent im Fache der Soubretten, es wird allgemein werden. steht bei den ausgezeichneten Stimm - Mitteln P a r t s , 2 6 . A u g u s t . D u r c h Ü b e r e i n k u n f t ihr eine schöne Zukunst bevor. zwischen der Russischen und der Französischen Di» Aussicht Herrn Kühn noch als Nar­ Regierung ist der 14. September als der Tag ziß und «inigen anderen Rollen bewundern zu anberaume worden, wo der zwischen Rußland können wird leider vereitelt, da derselbe in Riga und Frankreich abgeschlossene Handelsvertrag erwarlel wird und sofort abreisen mußte. Hof» in beiden Ländern gleichzeitig tn Ausführung fentlich kehrt der geniale Künstler recht bald gebracht wtrd. einmal wieder in unsere Mille zurück und er­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . freut unS durch einige seiner Vorlesungen, die L o n d o n , 2 t . A u g u s t . ( H . C . ) Di« durch die plötzliche Abreise nicht zu Stand« Königliche Famili« ist gestern von ihrem Aus­ gekommen. Sein mit so großem Beifall auf­ — 272 — genommenes Gastspiel, dte bewundernswerthe Wirthschaftsgerathe und verschiedene andere Vielseitigkeit und Verleugnung seiner Indivi­ brauchbare Sachen unter der Hand zu ver­ dualität stellt auch in seinen Vorlesungen et­ kaufen. 2 was höchst Gelungenes tn Aussicht und wol­ Ein fast noch neues tafelförmiges Instru­ len wir hoffen, daß er nnS schon diesen Win­ ment von 6^ Octaven tst billig zu verkaufen ter damit erfreut. d u r c h A . M i c k t n , An Louis Kühn! Klavierstimmer. 1 Wer so wie Da, im edelsten Erfassen Ja der G ra eb n er schen Bude in der Vor­ Der Kunst — zum Hohen stets den Sinn stadt sind frische Revalsche Ktlloströmlinge zn gerichtet. haben. 3 Dem fühlen wir mit Liebe unS verpflichtet. Gewiß — auch bann noch, wenn er nnS ver­ UeberfiusseS wegen wird ein leichter, ver­ lassen. deckter, wohl conditionirter Stuhlwagen, der Strafwürdig zwar und groß tst Dein Vergehen, Sitz auf Federn, verkauft. DaS Nähere zu Daß Du so kurze Zeit uns zugemessen. erfragen in der Expedition dieses Wochenblattes. Doch sei auch dies vergeben und vergessen. Ein durabler viersitziger Neisewagen mit Wenn wir recht bald — bei uns dich wieder­ vier Reisekasten und sonstigen Bequemlichkeiten sehen! — ist für 80 Rbl. S. zu verkaufen. Wo? sagt die Expedition dieses Blattes. 1 Bekanntmachungen. Innerhalb drei Wochen wird Pernau ver­ Von Einem Edlen Vogreigerichre der Kai­ l a s s e n A u g . J o h a n n s v h n . 3 serlichen Stadt Pernau wird deSmirtelst be- kannr gemacht, daß «cl tüonmiissuin Eines Hochedlen Raths vom 10. Juli a. c. A n g e k o m m e n e S c h i f f e . sub No. 1774 daS dem Schmiedemeister Grün­ Z8) Den 17. August: Engl. Schiff Spin­ berg gehörige, tn hiesiger Stadt 2. Quar­ ner, Capr. L. Smith, von Dundee mit Bal­im tal sub No. 208 belegene hölzern« Wohnhaus last an I. Zacke C. ö9) Engl. Storck, A. nebst steinerner Schmiede und sonstigen Zlpper- Ferrter, von Montros» mir Ballast an H. D. rinenkien zum öffentlichen Verkauf gestellt, und Schmidt. 60) Den 21.: Engl. Vistula, W. dte Eulberr, von Hull mit Salz an M. Strahl» beSfallsigen AuSbotSlermine auf den 16. 17. und 18. September, und der vierte Ter­ berg er C. min , wenn auf dessen Abhaltung angetragen A b g e g a n g e n e S c h i f f e . werden sollte, auf den 13. September c. an­ 64) Den 17. August: Schiff Violer, Ca- gesetzt worden sind. Demnach werden Kauf- pitain Lee, mir Haser nach Großbritannien, liebhaber hierdurch aufgefordert, in den er­ cl. d. M. Strahlberg er C. 6Z) Leander, wähnten Terminen eilf Uhr Vormittags tn Zack, mir Flachs u. FlachSheede nach Schott­ diesem Vogteigertchke erscheinen. Bor und land, cl. d. Z. Zacke et C. zu Ueberbot zu verlautbaren und alsdann abzu- warren. waö wegen deS Zuschlages verfügr Vom 16. bis zum 23. August. werden wird. GetSUtte. St. Elisaberh's. Kirche: Elise Pernau, RathhauS, den 6. August 16Z7. Margaretha Alrmann. — Alide Emilie Obervogr R. Hehn. Willebert. No. 224. A. Mors, Sectr. 1 verstorbene. St. Elisab.-Kirche: Carl Christian Kölwarr, alt 1 I. 1 Monat. — Auf der Kerroschen Hoflage, genannt Kör­ Waldemar Ferdinand Simonson, alt 2 M. bio, im Ftnnernschtn Kirchspiele, sind 12 zwei­ 13 T. — Nina Jurrtson, alr 28 I. jährige Kuhstäkken von der Cholmogora-Nace ZSrotlamirte. St. Nikolai.Kirche: Hein- und von brauner Farbe zu verkaufen. 2 rich Knvch und Dorothea Krause. — Carl Im Thalmannschen Hause, Vorstadt, in Lindholm und Wilhelmine Henriette Sreg- der Nähe deS Clubbgartenö, sind Möbeln, mann. Im Namen des Gen.,Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Ccnsor R. Jacoby. ernausches Wochenblatt. M 33. I8S7 Sonnabend, den 3j. August. InlÄnVisehe Nachrichten. werden von der Gesellschaft angekauft für die Summe von 600,000 Rbl. S. Es sollen A l l e r h ö c h s t e s M a n i f e s t . in dieser erweiterten Fabrikanlage Schrauben- Von GotteS Gnaden und Räder-Dampfschiffe, sowie Eisenbahntheile Wir Alexander der Aweite, und Zubehör verfertigt und eine Eisen- und Kaiser und Selbstherrscher aller Reussen, Messinggießerei damit verbunden werden. Vor­ König von Polen, Großfürst von Finnland, läufig ist das Betriebs-Capital auf 1 Mill. u. s. w. u. s. w. u. s. w. 600,000 Rbl. S. festgesetzt und wird durch Durch Manifest vom 4. August verkünde­ Ausgabe von 16,000 Aktien zu 100 Rbln. ten Wir die glückliche Vollziehung der Verlo­ Silb. aufgebracht, kann aber durch weitere bung Unseres geliebten Bruders des Großfür­ Ausgabe von Acrien zu demselben Berrage bis sten Michael Nikolajewi tsch mit der auf 3 Mill. Rbl. S. vergrößert werden. Großfürstin Olga Feodorowna; heute Dem Russischen Handbuche der Staristik ist tn Unserem Beisein mir geziemender Feier­ von H. RoslaySki - Perroweki, Professor an lichkeit auch die Vermählung Ihrer Kaiser!. der Universitär zu Charkow, entnehmen wir Hoheiten erfolgr — zur Beruhigung Unserer folgende interessante Daren. Rußland ist 31 innigst geliebten Mutter, zur aufrichtigen Mal so groß als Frankreich und 39 Mal so Freude des ganzen Kaiserlichen Hauses. groß als Oesterreich, oder als England und Wir sind überzeugt, daß alle Unsere gerreuen Preußen zusammengenommen. Unbebautes Unterthanen mir Uns heiße Gebere zum höch­ Land giebr es in Rußland 20 pCr., in Oe­ sten Geber deS Guten emporsenden. Er wolle sterreich 16, in England 12, in Preußen 85, das Unserem Herzen theure Paar mir dem in Frankreich 7^ pCt. der Gesammtoberflache; Segen von Oben überschatten. auf die Einwohner berechnet, kommen in Ruß­ Gegeben in St. Petersburg, den 16. Au­ land 6^, in Oesterreich und Preußen 1^, in gust, im Zahre seit Christi Geburt Eintau­ Frankreich 1^, und in England H Dessätinen send achthundert fünfzig und sieben, Unserer fruchtbaren Bodens auf die Person. Eine Regierung im dritten. Dessätine (über 4 Morgen) giebt in England Das Original ist von Sr. Kaiserlichen im Durchschnitt 46 Scheffel, in Preußen 23, Majestät Höchsteigenhändig unterzeichnet: in Frankreich 20, in Oesterreich 16. in Ruß­ A l e x a n d e r . land nicht 12. So verschieden ist die Frucht­ S t . P e t e r s b u r g , 1 8 . A u g u s t . D i e barkeit des BodenS und die Höhe seiner Cul- ,,Sen. - Ztg " enrhälr ein neues Statur für tur. — Der Gewerbfleiß schafft in den ver­ eine Actien-Unrernehmung des hiesigen Kauf­ schiedenen Ländern folgende Werrhe: tn Eng­ manns Emanuel Nobel zum Behuf der Er­ land 172 Francs auf den Kopf, in Frank­ weiterung seiner bereits hier bestehenden Ei­ reich tt0 Francs, in Preußen 104 Francs, sengießerei und Maschinenfabrik. Fabrik nebst in Oesterreich 68 Francs, in Rußland 34 dazu gehörigem Boden, Gebäuden, Maschinen, Francs. Die Summe der Handelsbewegung Znstrumenten und eigenrhümlichen Vorrechten ergiebr 128 Francs auf den Kopf in Eng­ tand, 62 Fr. in Frankreich, 28 Fr. in Preu­ Verkehr ist jetzt, gutem Vernehmen zufolge, ßen , 17 Fr. in Oesterreich und 12 Fr. in definitiv auf den 10. Oktober festgesetzt. Sie Rußland. — Nußland, obwohl ungleich das bezeichnet eine Epoche für die Bestrebungen ärmste Land an Flußverbindungen (wie Polen zur Ausbreitung unseres Eisenbahnnetzes nach das reichste ist), steht auch an Canälen so sehr Osten hin, welche um so bedeutender und glän­ zurück, daß Großbritannien (ebenfalls an Fluß­ zender in die Erscheinung rreren wird, als verbindungen sehr arm im Verhältnis zu höhern Orts beabsichtigt wird, jene Feier mit Deutschland) z. B. deren fast Meile, Preu­ den Festlichkeiten zur Eröffnung der Bahn­ ßen und Oesterreich ^ Meile, Rußland da­ strecken von Kreuz nach Frankfurt a. O. und gegen nur Meile auf die Quadratmeile von Lissa nach Glogau zu verbinden. Oberfläche hat. Großbritannien hat über 2000 G l ü c k s t a d r , 2 8 . A u g u s t . ( N . P r . Z . ) Meilen Eisenbahnen, Frankreich über 700, Die Cholera hat in hiesiger Stadr so schreck­ Preußen an 400, Rußland etwa 10O. — lich gehaust, daß bis zum 23. 174 Erkran­ Die Sterblichkeit ist in Rußland außerordent­ kungen angemelder waren, von denen 120 lich groß, insofern schon auf 26 Personen rüdrltch endeten. Seitdem ist die Zahl der jährlich eine stirbt, während gleichzeitig unter Erkrankungen auf etwa 200 gestiegen, jedoch 1000 Todesfällen sich nur 116 von Greisen sind sie nicht mehr in so hohem Grade ge­ vorfinden. In Preußen sind deren auf die­ fährlich. selbe Zahl !93, in Frankreich 2l4, in Eng­ J u g e n h e i m a . d . B . , 2 8 . A u g . ( S t . - land 270. — Von Schülern kommt in Preu­ A.) Heute Vormittag traf Ihre Maj. die ßen einer auf 6/^ Einwohner, in Großbri­ Kaiserin von Nußland mir dem Großfür­ tannien einer auf 9, in Frankreich auf 11, s t e n A l e x e » u n d d e r G r o ß f ü r s t i n M a r i e in Oesterreich auf 14, in Rußland auf 132. zum Besuche bei Sr. Großherzogl. Höh. dem In Frankreich und Preußen kommt ein neues Prinzen Alexander von Darmstadt auf dem Buch auf 7000 Einwohner, in Oesterreich Heiligenberge hier «in. auf 14,000, in England auf 21.000, in F r a n k r e i c h . Rußland auf 68,090. In Rußland dagegen P a r i s , 2 7 . A u g u s t . ( N . P r . Z . ) D i e 1 Verbrecher auf 1380 Einwohner, in Oe­ im gestrigen „Monireur" veröffentlichte Mit­ sterreich auf 662, in Frankreich auf 686, theilung bestätigt vollkommen, was wir in in Preußen auf 449, in England auf 276. unserm lehren Briefe (vom 22. August) an­ Zn Preußen kommt ferner eine Kirche auf kündigten: die Moldauer Wahlen werden au- 106t) Einwohner, in Nußland auf 1360, in uullirt, aber die neuen Wahlen doch durch England auf 14l4, in Oesterreich auf 1820; den Fürsten VogorideS geleitet werden, von in Rußland 1 Geistlicher auf 370, in Oester­ dessen Abberufung keine Rede ist. Hier ist reich auf 460, in Frankreich auf 460, in man übrigens davon überzeugt, daß die neuen Preußen auf 1228, in England auf 1260 Wahlen im Allgemeinen dasselbe Resultat wie Einwohner. die annullirten haben werden, und daß daS Ausländische Nachrichten. Ende von der ganzen Geschichte eine Ver­ständigung auf dem Boden des Clarendonschen D e u t s c h l a n d . Assimilirungeplanes (gleiche Verwaltung ohne B e r l i n . 2 6 . A u g u s t . ( F r . P . - Z . ) Z w i ­ die Einheit beider Fürstentümer) sein wird, schen Preußen und Nußland ist unter dem 8. vorausgesetzt, daß bis dahin nicht die politi­ Aug. d. I, die neue Carrel-Convention unter­ sche Situation durch unerwartete Ereignisse zeichnet worden, welche bestimmt ist, an die verrückt worden. Stelle der unterm 20. (8.) Mai 1844 auf 12 Der frühere HoSpodar der Moldau, Fürst Jahre abgeschlossenen und seit ihrem mir dem Ghika, har sich gestern Abend auf seinem 1. August 1866 erfolgten Ablauf durch ge­ Schlosse in der Umgegend von Melun, das meinsame Verabredung einstweilen verlängerten er vor Kurzem erst angekauft hatte, mir einer Convention zu treten. Jagdflinte erschossen. Ueber die eigentliche B e r l i n , 2 8 . A u g u s t . ( F r . P . - Z . ) D e r Ursache dieses Selbstmordes verlauter noch ,,Hann. Ztg." schreibt man von Berlin: nichrs Bestimmtes. (Fürst Gregor Ghika Die feierliche Uebergabe der großen Eisenbahn­ wurde am 16. Juni 1849 zum Hospodaren brücken über die Weichsel und Nogat an den der Moldau ernannt.) — 275 - P a r i s , 29. August. (Tel. Bur.) Der Thätlichkeiten unter den Bewohnern, wober Kaiser ist heule in daS Lager von ChalonS 22 getödtet, viele verwunder wurden. abgereist. A s i e n . Gestern wurde der Türkische Gesandre Dje- ( S r . - A . ) D e r E a r l v o n C l a r e n d o n h a t mil Bey, in einer Privaraudienz vom Kaiser den Londoner Blättern folgende Depesche, die empfangen. Da Thouvmel gestern gleichfalls durch den Britischen Vice - Consul in Tuest vom Sulran empfangen werden sollre, so ist an ihn gelangt ist, zur Veröffentlichung über- der Bruch mit der Pforte jetzt als geheilt zu sandt: Alexandria, 20. August. DaS Schiff betrachten. „Bombay" traf gestern früh zu Suez mir B e l g i e n . Nachrichten aus Bombay bis zum 30. Juli B r ü s s e l , 2 9 . A u g u s t . ( Z e i t . ) I . K . ein. Die Nachrichten aus Delhi reichen bis H. die Großfürstin Helena von Nußland zum 14. Juli; an jenem Tage war die Stadt ist vorgestern Abend mit ihrem Gefolge zu noch in der Gewalt der Nebellen. Obgleich Ostende eingetroffen. wir fünf Regimenter oder doch wenigstens einen Theil derselben vor Delhi stehen haben, G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . so können doch nur 2000 Europäer zu einem L o n d o n , 2 8 . A u g u s t . ( S t . - A . ) I n wirksamen Angriffe verwandt werden, da ver­ der bei Vertagung des Parlaments abgehalte­ schiedene DetachementS zur Beschützung an­ nen Schlußrede heißt es unter Anderem: Die derer Orte abgesandt worden sind. Sir Henry Zustände Europa's geben wohlbegründetes Ver­ Barnard starb am 6. Zuli an der Cholera, trauen auf Fortdauer des Friedens. Der Pa­ und General Neid übernahm seinen Posten. riser Tracrat sei zwar noch nicht vollständig Zn den Präsidentschaften Bombay und Ma­ ausgeführt, aber eS sei Hoffnung auf befrie­ dras herrschte vollkommene Ruhe, und die digende Erledigung desselben vorhanden. Die Haltung der dortigen Heere war fortwährend Königin spricht mir Betrübniß von den in eine loyale. General Sir H. Lawrence war Indien vorgekommenen Ereignissen, lobr die am 4. Zuli gestorben. General Havelock hatte Tapferkeit der dort kämpfenden Offiziere und an der Spitze von 2000 Europäern die Re­ verspricht die Ergreifung der energischsten Maß­ bellen in drei Gefechten geschlagen. Cawnpore regeln zur Niederdrückung des Aufstandes. Die wieder genommen und 26 Kanonen erbeutet. Königin erwähnt mir Befriedigung der Abzah­ Diese Gefechte waren sehr glänzend und der lung des Sundzolles, dankt dem Parlament Verlust auf Englischer Seite nur sehr unbe­ für die Bewilligung der Prinzessin-Aussteuer deutend. Die Besatzung von Agra schlug sich und den Eifer, mit welchem dasselbe in so am 6. Juli gegen die Meuterer von Nimutsch. kurzer Session mehrere wichtige Bills erle­ Von 600 Mann — so stark waren im Gan­ digt habe. zen unsere Streitkräfte — verloren wir an L o n d o n , 2 9 . A u g u s t . ( T e l . B u r . ) E i n e Todren 49 und an Verwunderen 92. In vom 27. d. datirte ConseilS - Ordre verbietet den Nordwest-Provinzen harren verschiedene die Einfuhr von nassen oder trockenen Roh- Niedermetzelungen stattgefunden. In Pend­ häuren, Knochen, Hörnern zc. aus den Rus­ schab dauerte die Ruhe fort, mit Ausnahme sischen , Preußischen und Mecklenburgischen einer zu Sealcote ausgebrochenen Meuterei des Ostseehäfen. 9. leichten Cavallerie- und des 46. eingebore­ T ü r k e i . nen Infanterieregiments, die den Weg nach K o n s t a n t i n o p e l , 2 2 . A u g . ( S r . - A . ) Delhi einschlugen. Sie wurden am 12. Juli Die Caravane, bestehend aus 600 Personen, von dem Brigadier Nicholson angegriffen und mit 1300 Kameelen, welche am 29. Juni mir einem Verlust von 200 Tobten und Ver­ von Damaskus nach Bagdad abging, ist bis wunderen zurückgetrieben. Ihre Bagage und auf 16 Menschen ganz aufgerieben; dieselbe das, was sie geplündert hatten, fiel in unsere hatte sich in der Wüste verirrt und ging Hände. Unser Verlust belief sich auf 6 Todre durch Wassermangel zu Grunde; die Araber und 26 Verwundere. Zu Hyderabad fand am plünderten daS Gut, welches aber von dem 18. Juli eine Erhebung starr, die jedoch rasch General-Gouverneur von Damaskus für die unterdrückt wurde. Die Nachrichten aus Hong­ Hinterbliebenen reclamirr wurde. In Elbir, kong reichen bis zum 10. Juli. Lord Elgin drei Stunden von Jerusalem, kam eS zu war am 2 Juli angekommen und stand im — 276 — Begriffe, nach Norden weiter zu reise». John Kampfscenen schildert, erwähnt den auffallen­ Green. H. Raven. Trieft. Mittwoch, 3 den Umstand, daß sich unter den belagerten Uhr Nachmittags. Rebellen Englische Ueberläufer befinden. Zwei Der Aufstand hat sich aus dem eigentlichen solche wurden bei einem AuSsall erschlagen; Hindostan südlich schon bis in die Mitte der sie harren sich die Gesichter geschwärzt, aber Haldinsel verbratet, wo ein Ausbruch zu Hy- man erkannte sie daran, daß sie in Englischer derabad am iL. Zuli unterdrückt wurde. Die Sprache um Pardon riefen; sie wurden ohne Cholera ist bei den Engländern mir furchtba­ Gnade niedergestoßen. rer Heftigkeit ausgebrochen, eS ist die Höhe C a l c u t t a , 4 . J u l i . E i n e d e r „ A . A . der heißen Zeit, der die noch verderblichere, Z." zugegangene Privar - Correspondenj von jede Bewegung hindernde Regenzeit nachsolgt. diesem Tage beginnt mit den Worten: Seit Lacknau hielt sich nach den lehren Berichten Abgang der letzten Post haben sich die Ver­ noch, indeß war sein tapferer Vertheidiger, hältnisse eher verschlimmert als verbessert. Sir Henry Lawrence, gesollen. Er trug am Wir haben »S nicht blos mit einer Revolution 2. Zuli bei einem Ausfall eine Verwundung der Nativ-Armee, sondern mit der ganzen davon und starb am 4. Juli am Kinnbacken« mohamedanischen Bevölkerung Indiens zu krawpf. Der Befehl über die Garnison ist rhun. Ohne die Uebereilung des 2l. Nativ- auf Major BankS übergegangen, und man R'gimenrs wäre dte Revolution in Calcutta rechnet zuversichtlich daraus, daß sie sich gegen ausgebrochen. ES sollte das alte MoSlemretch die das Fort umlagernde Uebermacht bis zum wieder hergestellt und alle Europäer ermordet Entsätze durch General Havelock'S Truppen- werben. Corps zu behaupten vermögen wird. A m e r i k a . Im Fort von Cawnpore hatte sich General N e w y o r k , 4 . A u g . ( A . A . Z . ) Z n e i n i ­ Sir Hugh Wheeler mir einer kleinen Adlhei» gen Theilen des Landes herrscht zur Zeit völlige tung von Europäern lange gegen große Ueber- Anarchie. Namentlich gilt bieS von Zowa macht gehalten, der die Garnison indeß zuletzt und dem nordwestlichen Texas. Zn Iowa unterlag. Die Berichte über die Katastrophe treiben jetzt seit mehreren Monaten die Regu- sind nicht ganz klar. ES scheint indeß nach iakoren thr blutiges Unwesen. Unter bem dea der Negierung zugegangenen Berichten, Borwand, die Mängel der Strofrechröpflege daß General Wheeler einer schweren Verwun­ zu ergänzen, begehen sie größer« M'ssetharen, dung erlegen ist und daß die Garnison darauf als diejenigen sind, zu deren Züchtigung sie «ine ihr von Nana Sahib angebotene Capitu. sich zusammengeschaarr haben. Von den 12, lation angenommen har, oder auf Befehl dieses 16 oder 20 Menschen (denn genau läßt sich Mahratten-Chefs niedergemetzelt worden tst, als die Zahl gar nicht angeben), die im Wege sie sich tn den thr zu Gebote gestellten Böten der Volksjustiz aufgeknüpft worden sind, wa­ entfernen wollte. Nach anderen Berichten sollen ren mehrere „verdächtig", und die Mehrzahl die Weiber und Kinder der Osfijiere und Sol­ der übrigen ward nicht etwa wegen Mordes daten, im Ganzen 26l) Personen, in Cawn- oder TodtschlagS, sondern lediglich wegen Ver­ pore öffentlich versteigert und alSdann, nach­ brechens gegen das Eigenlhum hingerichtet. dem sie auf daS Aergste wißhandelt worden, In Texas steht eS in dieser Beziehung noch von den Einwohnern abgeschlachtet worden schlimmer. Dort muß die Volksjustiz gele­ sein. Die Katastrophe har, wie es heißt, gentlich dem Brodneid und der Habgier als um den 24. Juni stattgefunden. Eine schwache Vorwand dienen. In einem Gränzdezirk fand Hoffnung, daß ein Theil der Europäer der man dort an zwei Bäumen resp. 12 und 6 allgemeinen Niedermetzelung entgangen tst, Leichen hängen, und es ist leider nur zu viel schöpft man aus dem in Umlauf befindlichen Grund zu der Meinung vorhanden, daß von Gerüchte, daß Nana Sahib mehr als hundert den solchergestalt Ermordeten (meistens arme gefangene Europäer in Händen haben soll, Mexikanische Fuhrleute) manche kein anderes um sie als Geißeln für seine persönliche Si­ Verbrechen begangen hatten, als daß sie die cherheit zu benutzen. Man glaubt, daß die­ Fracht von der Küste nach dem Innern zu ses dte Reste der Garnison von Cawnpore sind. wohlfeil,rn Preisen als ihre Amerikanischen Der Prtvalbrtef eines Englischen Offiziers Concnrrenten tranSportirten. Ebenfalls tn Te­ aus dem Lager vor Delhi, welcher verzweifelte xas ist vor vier Wochen ein Seirenstück zu — 277 — der Ermordung des SchullehrerS Butler in Rußland die Villa Heiltgenberg an der Berg­ LouiSvill» aufgeführt worden. Ein junger straße bezogen. Sie har den Großfürsten Dorfschullehrer wagte es, einen zwölfjährigen Alexius und die Großfürstin Marie bet Rangen, der dereikS den jungen Mädchen in sich. Da daS Landhaus nur mäßige Räume der Schule grobe Schmach anthat, einige Ru- tn sich schließt, so kann für das Gefolge daö khensteeiche zu versetzen. Dafür stürmte der etne Vtertelstunde entfernte fürstliche Landhaus Vater deS Buben sammt vier erwachsenen Soeheim benutzt werden. Söhnen in das Schulzimmer und zerfleischte O e s t e r r e i c h . den unglücklichen jungen Mann förmlich mit W i e n , 1 . S e p t b r . ( F r . P . - Z . ) D i e Dolchstichen. DaS Gericht legte dem ruch­ Annullirung der Moldauer Wahlen wird jetzt losen Mörder nur die Bestellung einer Bürg­ von der ofsiciösen „Oesterreichischen Correspon- schaft von 4l)l)t) Dollar auf. W'll er diese denz" in folgender Weise gemeldet: „Der am Summe verwirken, so kann er ganz frei aus­ hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte Türki­ gehen. Schulmeisternden sind sehr wohlfeil sche Botschafter Fürst Callimokt hat unterm in den südlichen Sclavenstaaten! Hat es doch 27. v. MtS. der Regierung Sr. Maj. deS zu seiner Zeit der Nichmonder Enquirtr, eines KatlerS officiell bekannt gegeben, daß dte hohe der Hauptorgane der angeblich „gemäßigten" Pforte, von den Mitrheilungen Act nehmend, Buchanan'schen Prosclavereifroction, laut und die ihr von den Cadinetten in Wien und Lon­ prahlend verkündet, daß es keine Sünde, son­ don gewacht worden sind, den Befehl ertheilt dern umgekehrt ein Berdievst sei, einen „ver­ hat, daß dte Moldauischen Wahlen annulltrt maledeiten abolitionistischen Vankee-Schulmei- und nach Ablauf von 16 Tagen, von dem ster umzubringen." Empfange der bezüglichen Weisung an gerech­ net, zur Vornahme von n»uen Wahlen ge­ N e u e s t e P o s t . schritten werde. Aehnliche Mitkheilungen sind S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . auch denjenigen Regierungen gemacht worden, S t o c k h o l m , 2 3 A u g u s t . ( N . P r . Z . ) deren Repräsentanten in Konstantinopel aus DaS Feuer in der Vorstadt Södermalm hat Anlaß des daselbst jüngst stattgehabten Zer­ 60t) Menschen obdachlos gemacht. Nicht we­ würfnisses die diplomatischen Verbindungen niger als 26, meist hölzrrn« Häuser sind ab­ mit der Pforte abgebrochen hatten. Nach den gebrannt. — Von der Cholera sind tn Up- neuesten auS der Türkischen Hauptstadt einge­ sala 61 Menschen ergriffen worden, wovon troffenen Nachrichten haben tn Folge hiervon 4t) starben. dte betreffenden Repräsentanten thre Bezie­ D e u t s c h l a n d . hungen zu der hohen Pforte wieder ausgenom­ G u m b i n n e n , 2 8 . A u g u s t . ( O s t s e e - Z . ) men und die Flaggen auf den resp. Gesandt- Zur Vermehrung der relegraphischen Verkehr- schastS'HotelS aufziehen lassen." Mittel für Ostpreußen und Rußland sollen noch I t a l i e n . im Laufe dieses Jahres zwei neue Telegra- F l o r e n z . 2 3 . A u g u s t . ( A . A . Z . ) E s phenleitungen zwischen Königsberg und Gum­ ist wunderbar, was eine glückliche Persönlich­ binnen angelegt werden. keit auf die Gemüther für etne Gewalt aus­ B a d e n - B a d e n , 3 t ) . A u g u s t . ( N . P r . zuüben vermag. Der Papst macht durch seine Z.) Dte telegraphtsche Nachricht vom Voll­ immer gletche Leutseligkeit und, um uns der z ü g e d e r V e r m ä h l u n g d e r P r i n z e ß C ä c i l i e AuödruckSwetse einer einfachen Frau auS dem v o n B a d e n m i r d e m G r o ß f ü r s t e n M i c h a e l Volke zu bedienen, durch seine „joviale" Leich­ von Rußland traf vorgestern AdendS noch 6 tigkeit im Benehmen gegen Hohe wie Niedere Uhr tn Karlsruhe bet Hofe etn. Nach der täglich größere Fortschritte in den Herzen der »,B. L. Ztg." werden sich Oderbürgermeister Toscaner. So viel läßt sich bereits schließen, Malsch und Gemetnderath Ziegler von Karls­ baß diese Papstreise, wenn den Römischen Stuhl ruhe demnächst nach St. Petersburg begeben, etn» längere Zeit nacheinander Persönlichkeiten, um dem Großfürstlichen Paare die Glückwün­ wie Pius IX. einnähmen, möglicherweise den sche der Residenzstadt und daS HochzeitSge- Ansang zu einer neuen Grundlage der Macht schenk derselben zu überbringen. in der katholischen Christenheit bilden könnt». D a r m s t a d t , 2 9 . A u g u s t . (A. A. Z.) F l o r e n z , 2 4 . A u g u s t . ( Z e i t . ) D e r Gestern hat Ihre Maj. die Kaiserin von Papst ist heute gegen 9z Uhr Morgens nach Pisa abgegangen, wird aber Abends wieder S p a n i e n . zurückkommen, um dann über Siena Nach M a d r i d , 2 8 . A u g . ( T e l . D t p . ) D t « Rom zurückzukehren. Nachricht, daß sich die Provinzen Seybo und F r a n k r e i c h . PueblsS in der Republik San Domingo em­ AuS Paris, 29. August, wtrd der „K. pört haben, bestätigt sich. Z." geschrieben: „Eine auS Konstantinopel N i e d e r l a n d e . hier eingetroffene Depesche meidet, daß Lord A m s t e r d a m , 3 1 . A u g u s t . ( Z e i t . ) D e r Redcliffe sowohl, als Freiherr von Prvk'sch Kaiser von Japan har unserem König vor auf ihren Posten verbleiben werden, um die mehreren Tagen in 26 Kisten anschvliche Ge­ Neuwahlen in der Moldau zu überwachen." schenke üdersandt, welche während der letzten P a r i s , 3 1 . A u g u s t . D e r „ E o u r r i e r d e Anwesenheit Sr. Majestät im Haag ausge­ Paris" veröffentlicht heute einen Brief eines stellt worden und unseren Hof tehr erfreut Herrn I. Vaillant, worin einige Einzelnhei- haben sollen. ren über die lehren Augenblicke deS ehemaligen A n « d e m H a a g , 2 7 . A u g . ( H . C . ) HoSpddaren der Moldau, des Fürsten Gregor Dte Rüstungen für die Ostindischen Besitzun­ Ghika, gegeben werden, ber sich bekanntlich gen werden mit Rücksicht auf die in Indien auf dem Schlosse du Mee erschossen hat< AuS auSgedrochene Empörung mit großem Eifer den Erklärungen. die dieser Brief enthält, betrieben. Tagtäglich treffen in Harderwijk geht hervor, daß der Fürst in seiner Eigen­ neu angeworbene Truppen ein. Manche von schaft eines Freundes der nationalen Parket, ihnen haben indeß bereits auf dem Wege da­ der die Union Unter einem fremden Fürsten hin Reu« über ihren Eintritt in die Ostindi- wöllle, vvn seinen politischen Gegnern auf sche Armee empfunden und der gefürchtet»»» alle mögliche Weise verfolgt und verläumdet Einschiffung durch die Flucht sich zu «nkzithen wurde und sich aus Verzweiflung darüber das gejucht. Leben nahm. G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Aus dem Testamente deS Fürsten Ghika L o n d o n , 26. August. (Tel. Dep. des werden in dem betreffenden Briefe folgende „Nord.") Eine Correspondenz auS Wien in AuSjüge mirgecheilr: Schloß du Mee, 24. der „Times" bestätigt, daß der Kaiser Napo­ August. Ich bin das Opser einer abscheuli. leon Zugeständnisse gemocht und u. A. an­ chen Jntrigue; ich kann nicht leben, obgleich erkannt habe, daß die Uaivnefrage «ine inner« ich unschuldig bin. Ein Tag wir? kommen, Angelegenheit der Pforte sei, bei der die Ein­ wo dte Wahrheit bekannt werden wird. Ich mischung der anderen Mächte nicht zulässig erwarte meine Feinde vor dem Gerichte Got­ erscheine. — Schließlich theilt dieses Blatt tes. G. Ghika. — Schloß du Mee, 24. mit, daß zu Bukarest dte Majorität zu Gun­ August 1857. Lebe wohl, theure Gemahlin, sten der Union eine sehr beträchtlich, sei, die ich andere und die mich liebt; umarme L o n d o n , 2 8 . A u g u s t . ( O s t s . « Z . ) D , r unsere kleinen Engel für mich. Du weißt, Schnellt,gler „Lightning" tst gestern mit 664 welche Leiden ich während meiner Regietung Mann und 3l) Offizieren nach Indien abge­ ausgestanden Hobe, und als ich glücklich und gangen. Um zu zeigen, daß es den Trup­ ruhig in meiner Familie leben zu können glaub­ pen auf der Ueberfahrt an guter Kost nicht te, verfolgten mich meine Feiade bi« tn wein» fehlt, lassen wir hier die Verpfl,gungS-Regu- Zufluchtsstätte. Die Ungeheuer, welche mich larion folgen. Sechs Mann zusammen er­ für einen Verfälscher ausgeben und mich ent­ halten für zwei Tage 12 Pfund Rindfleisch, ehren! Gott wtrd eines Tages diese verad- 6 Pfd. Mehl, 1 Pfd. Fett. Für »inen Tag scheuungswürdige Jntrigue aufdecken, und jene 4^ Pfd. präservirteS Fleisch und 3 Pfd. Reis. Elenden werden entlarvt werden. G. Ghika. Für 3 Tage 18 Pfd. Schwein,fltisch, 6 PintS Die Französische Flotte unter dem Befehl Erbs,n und 2 Pfd. 4 Unzen präs,rvirte Kar­ des Admtrals Trehouart har sich von Cotsica toffeln. Für ,inen Tag 6 Pfund Mehl. H nach Tunis gewandt, weil die Französische Pfv. Fett und 1 Pfi>. 11 Unzen Rosine». Regierung mir den vom Bey getroffenen So kömmt Abwechselung in die Sp,is,karte Maßregeln gegen Vit Urheber der jüngsten der Woche. Außerdem erhalten je 6 Mann Pöbel - Gewaltthätigkeit nicht zufrieden ist. wöchentlich 1^ Unzen gestoßenen Pfeffer, ^ Man verlangt eise energischer» Bestrafung. Pfd. Senf, 1^ Pfund gesalzene Butter. 1 27H -- Pfd. The», 9 Pfd. Zucker. 3 Pinlö Essig. gleitet wikd die Erpedition von einem Schwei­ 42 PinkS Porter, 2ß^ PintS PickleS. 2t Un­ zerischen Arzte^ Herrn Buchmann auS Basel, zen Citronensaft, und Schiffezwieback so viel der ehemals als Assistenzarzt bei der Englischen sie essen wollen. Krim - Armee fungirte. Spätestens Anfang L o n d o n , 1 . . S e p r d r . ( S t . - A . ) U e b e r - September hoffen die modernen Paladine das wältigend ist der große Sturm, der von In­ Land ihrer Kampfessehnsucht erreicht zu haben. dien her die Gemüther oller Clossen des Volks Mir Ausnahme von White, Finn und eines in Spannung hält. Die Nachrichten aller Sardinischen Technikers, Marozzl, gehören Blätter bestätigen die Thaksache, daß es sich die Freischärler sämmllich der arbeitendem Classe dorr nicht mehr um eine bloße Truppen-Meu- a n . N a c h N a t i o n a l i t ä t z ä h l t d i e S c h a a r : terei handelt, sondern um einen Gesammc- 21 Briten, 6 Italiener, 2 Franzosen und 2 Aufstand de-c Bevölkerung; und obgleich sämmt- Griechen. liche Berichte immer noch unter jener Überschrift A e g y p t e n . „Meutereien in Indien" erscheinen, so spre­ A l e x a n d r i e n , 2 l . A u g u s t . ( T r . Z . ) chen sie doch selbst davon als von einer wohl- Wegen meuchlerischer Ermordung des Neapo­ organisirteo Verschwörung der Mohamedaner litanischen Vice-ConsulS wurden unter den und Hindus. Auch »rgiebt sich aus der Spra­ Europäern zahlreiche Verhaftungen vorgenom­ che der ,.Times" , daß diese Thaksache ihr men und strenge Polizei-Maßregeln getroffen. schon bekannt war, als sie noch fast in jedem O s t i n d i e n u n d C h i n a . Artikel zu xrklären sich bemühte, England häkle H o n g k o n g , 1 0 . J u l i . ( O s t s . Z . ) E i n »S nur Wik seinen eigenen SeapoyS-Truppen Schreiben aus Hongkong an die .,T>M'S" von zu khun, die von der Bevölkerung nirgends Newyork berichtet, daß das Amerikanische Ge­ unterstützt, im Gegenrheil verfolgt würden. schwader sich der Insel Formosa bemächtigt Diese Widersprüche erklären sich indeß dadurch, hat, als Unterpfand für die Entschädigung der daß man lediglich auS Furcht vor allgemeiner Summen, welche Nordamerikaner während Earmukhiguag die Gefahren geringschätzt. der Unordnungen in Kanton verloren haben. T ü r k e i . ES bestätigt sich, baß die Th'epflanzungen, Man schreibt der „A. A. Z." aus Damas­ weil sie nicht gehörig abg-pflückr werden. kus vom 6. August: Der Sohn eines hiesigen Schaden litten. Bis zum 30. Juni waren Englischen Hausmannes und Fabrikbesitzers, um 27.660.000 Pfund weniger Thee aus Herr White, dessen Vermögen auf mehr denn China exportirt worden. 2 Mill. Pfd. St. geschätzt wird, hat auf ei­ A m e r i k a . gene Kosten ein Corps von 39 abenteuerlusti­ N e w y o r k , 1 6 . A u g u s t . ( Z e i t . ) I n gen Europäern zusammengebracht, und ist ge­ Sankiago, auf der Südseite von St. Do­ stern, an der Spitze desselben, nach Beyrut mingo, ist ein Aufstand ausgebrochen, der zu aufgebrochen, um sich vvn dort über Aegyp­ einem Zusammenstoß mit den Truppen geführt ten tt. nach Ostindien zu begeben und mit hat. — In Kalifornien wurden noch immer seinen Leuten, die von ihm equipirr und be­ veue Goldlager und ergiebige Quarzadern ent­ soldet werden, als Volonrair gegen die rebelli­ deckt. — In Utah Herrichten unter den Mor­ schen Sipoys Theil zu nehmen. Die Uni­ monen arg» Zerwürfnisse, durch welche ihr« form der Englischen Freischärler kommt der Reihen sehr gelichter sein sollen. Einem Ka­ der Englischen Jäger-Regimenter ziemlich ähn­ lifornischen Journal zufolge ward unt«r ihnen lich, nur daß sie mir den hier landesüdlichen in den öffentlichen Versammlungen die Ermor­ langen Flinten, daneben mit AataganS be­ dung unliebsamer Personen gepredigt. Bri- waffnet sind. AIS Adjutant und Quartier- gham Poung befand sich noch immer auf seiner Meister White's fungirr ein Herr Finn. Ver­ Expedition im Norden. E>n Herr von Mont- wandter deS gleichnamigen Englischen ConsulS sarrar war vom Könige der Sandwichs-Jn- in Jerusalem, ein Vierziger, von athletischem sein aus dem Lande gejagt worden, weil er Körperbau, der 12 Jahre seines sehr beweg­ eine Dame der Königlichen Familie verführt ten Lebens als Oifijier der Ostindischen Com- hatte. pagnie in Bengalen zugebracht hat und hier aus Vaterlandsliebe eine Stellung aufgab, die Bekanntmachungen. ihm jährlich 1000 Pfd. St. einbrachte. Be­ Der bestehenden Ordnung gemäß haben bi» 280 — Inhaber von GruvdzinSplätzen den Grundzins In Veranlassung vorgekommener Mißbräu­ alljährlich bis Michaelis (den 29. September) che , ersuche ich hiermit jedermann Nieman­ bei der Stadt-Casse einzuzahlen. Da jedoch dem . ohne Ausnahme, auf mein« Rechnung dieser Termin sehr häufig nicht beachter, und etwas zu verabfolgen, indem ich derartige dadurch die Veranlassung zu Restanzen gegeben Rechnungen nicht acceptiren und nicht bezah­ wird, welche in Grundlage neuester hochodrig» len werde. seitlicher Vorschriften durchaus nicht geduldet Wilhelmine Thede, geb. Dietz. werden sollen — so fordert daS Cassa - Celle» Besitzerin des Gutes DerSler. 1 giuw hierdurch auf, die Grundzinsen des lau­ Im Thalmannschen Haus«, Vorstadt, in fenden Jahreö sowohl, als die etwantgen Rück- der Nähe deö ClubdgartenS, sind Möbeln, stände, unfehlbar bis zum 29. September d. WirrhlchaftSgeräthe und verschiedene ander« I. hierlelbst einzuzahlen, widrigenfalls sogleich brauchbare Sachen unter der Hand zu ver­ nach Ablauf dieses Termins alle Restanten der kaufen. 1 Polizei zur »xecutivea Beitreibung werden über­ geben werden; — wonach zu achten und fich In der G ra ebn erschen Bude in der Vor­ vor Schaden und Nachtheil zu hüten. Per­ stadt sind frische Revalsche Killoströmling» zu nau, Cassa-Collegium, den 13. August 1357. haben. 2 Oberkassenherr Fr. Ramdach. Da ich innerhalb drei Wochen Pernau ver­ Aeltermann A. D. Marsching. lassen werde, so fordere ich alle Diejenigen, Aeltermann Heinrich Knoch. wir denen ich in Rechnung stehe, zur Liqui­ No. 276. G. Lehberr, Notr. 2 d a t i o n h i e r m i t a u f . F . W a l t e r . Nachdem Se. Excellenz der Herr Curator Pernau, den 30. August 1367. 3 des Dorparischen LehrbezirkS die Hauslehrerin Binnen drei Wochen wird Pernau verlassen Fräul. FranciSka Preuß als Lehrerin der von Einem Hochedlen Rath neu begründeten Ele­ A u g . J o h a n n s o h n . mentar»Töchterschule bestätigt har, wird die Pernau, den 30. August 1867. 3 Eröffnung dieser Schule am 6. September stattfinden. Anmeldungen nimmt entgegen und Theater in Pernau. nähere Auskunft ertheUr Schul-Jnspecror Dührig. Letzte Vorstellung. Pernau, den 30. August 1867. 1 S o n n t a g d e n 1 . S e p t e m b e r 1 8 6 7 , Unterzeichneter har die Ehre, Einem hohen zum Erstenmal?: Adel und verehrten Publicum hiermit erge- Der böse Geist benst anzuzeigen, daß er sich als Nadler am L u m p a c i V a g a b u n d u s , hiesigen Orte niedergelassen har und Bestel­ oder: lungen auf allerlei Nadler - Arbeiten. als : Das lüderliche Kleeblatt. Draht-, Malz- und Blechsiebe, verschiedene Posse mir Gesang in 4 Abteilungen von Drahrftrickereien, wie z. B. um Jagdfla- Nestroy. Musik von Müller. sch«, :c.. Vogelbauer. Englische Flachshecheln, wie auch auf verschiedene Gattungen vvn Nadeln und Haken annimmt, und prompt Vom 23. bis zum 30. August. und billig auszuführen verspricht. Sein Lo- GetSUkte. Sr. Nikolai - Kirche: Victor giS ist im Hause der Wittwe Oppermann. Friedrich Johann Knochenstiern. — Herr­ — Um geneigte Aufträge bittet ergebenst mann Julius Fischer. — St. Elisabech'S- G. Falk, Nadler. Kirche: HanS Altemann. — Gustav Bach- Pernau, den 29. Aug. 1867. 2 son. — Anna Luise Tönne. — Emilie Uederstusses wegen wird ein leichter, ver­ Ratsiborinski. deckter. wohl conditionirter Sruhlwagen. der I^erttorbene. St. Elisab.-Kirche: Tön- Sitz auf Federn, verkauft. Das Nähere zu niö Kornfeld, alr 46 I. 6 M. — Marie erfragen in der Expedition dieses Wochenblattes. Elisabeth KökS. alt 3 Jahr. Im Namen des Gen.-Gounernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacoby. Pernausches Wochenblatt. .N SV. MMF ; I8S7. Sonnabend, den 7. Septbr. DnlÄnVisehe vöseyriehten. derartiger Sachlage beruhigt sich der Sturm der Leidenschaften und es beginnt die Ueberle- S t . P e t e r s b u r g , 2 4 . A u g u s t . D i e gung das Werk, d. h. die SipahiS werden, ,,Nord. Biene" vom 16. August c. enthält ihre Lage überdenkend, Mittel auffinden, um, folgenden Artikel: Die ausländischen Zeitun­ wenn irgend möglich, Sieger zu bleiben, oder gen berichten, daß auch Rußland Vorbereitun­ sich wenigstens vorrheilhafle Bedingungen für gen treffe, um an den Operationen Europäi­ die Unterhandlung zu sichern. Die Englander scher Mächte gegen China vom Stillen Meere wollen momentan hiervon keine Notiz nehmen: auS Theil zu nehmen, und zu dem BeHufe sie sammeln Streitkräfte, um die SipahiS von Kronstadt etne Escadre dahin sende, mit und ihre Gesinnungsgenossen gänzlich auszu­ welcher der General-Adjurant Graf Putjatin rotten und erst über ihren Leichen eine neue abgeht (s. die „Jndependance belge" vom 20. Ordnung in Ostindien anzubahnen. Aber ge­ August). Ja sogar im „Nord" schreibt man, rade der Verzug bei Unterdrückung dieses'Auf- daß Graf Putjatin an der Expedition unserer standeS ist eine wesentliche Stütze für die em­ Schiffe, welche nach den Russischen Häfen pörten SipahiS. Jetzt ist das in Central- des stillen Meeres abgehen, theilnehmen werde Asien kund geworden. Nicht die Bekämpfung (f. „Nord" vom 18. August). — Der Ge­ der Engländer vor Delhi, sondern die mehr neral-Adjurant Graf Putjatin aber kann aus oder weniger energische Verteidigung dieser der einfachen Ursache nicht mir dieser Expedi­ Stadt gegen die Britischen Truppen veran­ tion abgehen, weil er sich gegenwärtig in Ost­ laßt die nach Raub und Beute lüsternen Mas­ sibirien und nicht zu St. Petersburg befindet, sen derjenigen Stämme, welche im Norden UebrigenS begeben sich unsere Kriegsschiffe nach dem Stillen Ocean, um daselbst die Stario­ von Hindostan ansäßig sind, sich zu erheben. nen der rückkehrenden Fregatte Aurora", der Sogar die Beherrscher Afghanistans, welche gegenwärtig mehr oder weniger zu England Corvette „Olivuzza" und des Transportschif­ hinneigen, werden nicht im Stande sein, die fes „Dwina" einzunehmen. Für Nußland ihrer Herrschaft unterworfenen Völker zu zü­ ist eS unumgänglich nöthig. eine beständige geln, und diese vielköpfige Hyder wird sich Escadre zum Schutze unserer dortigen Terri­ nach Ostindien fortrollen, nicht um die Si­ torien, sowie zur Beobachtung der Wallfisch­ pahiS zu unterstützen, sondern um Raub und fahrer , welche in Masse unsere Küsten besu­ Mord auszuüben. Wird seinerzeit die 18,vl)l) chen, im nördlichen Theile des Stillen OceanS Mann starke Armee, welche gegenwärtig zum zu haben. Operiren gegen die Ostindischen SipahiS vor­ Die „Nordische Biene" vom 2t. August bereitet wird, genügen? Uns scheint sie durch­ schreibt über den Ostindischen Aufstand: „In aus unzureichend. Die Schilderung der dor­ Ostindien entwirren sich die Angelegenheiten tigen Schandtharen ist so furchtbar, daß wir nicht zum Vorrheil der Englischen Negierung. kein Wort darüber erwähnen mögen. Wieviel Der Aufstand nimmt nicht nur an Ausdeh­ unschuldige Opfer sind in der gebildeten Jetzt­ nung zu, sondern, was schlimmer ist, er zieht zeit diesem schrecklichen Aufruhr gefallen.' Und sich nach unserer Ansicht in die Länge. Bei noch ferne ist die Zeit, wo das von den Ost­ indischen Ereignissen in den politischen Ocean gericht (nicht Vermitteivng) von England und geworfene Netz an's Ufer gezogen und in der Frankreich angenommen. Für den Fall, daß Sonne gegenseitiger Liebe, Nachsicht und ein dritter Schiedsrichter norhwendig würde, Sanftmuch zum Trocknen aufgehängt werden ist der König von Bayern als solcher bezeich­ möchte!" net worden. Ausländische Nachrichten. Die Bevölkerung Spaniens beträgt nach der so eben beendigten Zählung 16,340,50t) D ä n e m a r k . Seelen. K o p e n h a g e n , 3 . S e p t e m b e r . ( Z e i t . ) G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Es heißt, daß die Engländer in Frankrich, L o n d o n , 2 . S e p t . ( F r . P . - Z . ) M a n Belgien, Deutschland und selbst in Nord- betrachtet die neuesten Nachrichten aus Ostin­ Amerika Werbe - Comptoire eröffnet haben, dien als höchst ungünstig und findet nichts um ihre nach Ostindien bestimmte Armee zu darin, was den schlimmen Eindruck auszulö­ verstärken. Oeffenrlich erfährt man darüber schen vermöchte, den die beiden letzten telegra- nichts (weil das Anwerben für fremden Dienst phischen Depeschen hervorbrachten. Die Er­ tn den meisten Ländern verboren ist), indessen hebung nimmt offenbar von Tag zu Tag einen sollen fortwährend bedeutende Massen kriegs­ nationaleren Charakter an; die Landbevölkerung lustiger junger Leute den Hansestädten zuströ­ — das ist vielleicht das bedenklichste Symp­ men, um sich anwerben zu lassen. tom — zeigt sich den Insurgenten durchweg D e u t s c h l a n d . gewogen, und die Letzteren, statt wie bisher B e r l i n , 4 . S e p t . ( S r . - A . ) A u f r e t e - ihre ganze Macht in Delhi zu eoncenrriren. graphischem Wege ist hier dte Nachricht von streben jetzt darnach, sich auszubreiten, und dem in Kiel erfolgten Tode des Prof. Lich­ frische Wfiffenplätze zu gewinnen. Ihr Marsch tenstein eingegangen. gegen Agra, wo sie dte Engländer schlugen, K ö n i g s b e r g , 2 9 . A u g u s t . D i e g r o ß e die Vorgänge zu Mhau und Jndore, der, frei­ Weichselbrücke ist als vollendet anzusehen. Dte lich verunglückte. Aufstand zu Hyderabad, die Probefahrt, welche in diesen Tagen stattfand, EmpörungSversuche innerhalb der Präsident­ ist durchaus befriedigend ausgefallen. schaft Bombay, und die Meuterei zu Sialkot F r a n k r e i c h . beweisen auf das Klarste, daß die SipahiS ei­ P a r i s , 3 . S e p t . F e r u k h K h a n w i r d i n nem umfassenden Plane gemäß handeln, und Paris bleiben, bis der Friedens-Vertrag zwi­ eine sich über daS gesammte Indien erstreckende schen England und Persien völlig vollzogen National-Erhebung im Auge haben. Ob eS den sein wird. mobilen Colonnen unter Oberst Havelock (im Heute hat der Assisenhof des Seine-Depar­ GangeSthal), unter Oberst Orr (im Gebiet tements die Angeklagren Mazzini, Ledru-Rol- des Nizam), unter Brigadier Stewart (im lin, Campanella, Massarenti in eontumaUsm Norden von Kandeisch) und unter General zur Deportation verurtheilt. Courrland (an der Gränze von Radschputana) P a r i s , 6 . S e p t b r . ( T e l . B u r . ) D e r — ob es diesen Colonnen gelingen wird, dte heurige „Constiturionnel" sagt, daß man den Ruhe in den bedrohten Bezirken aufrecht zu Kaiser der Franzosen in Begleitung der Kai­ erhalten, das ist jedenfalls sehr fraglich. Ein serin am 25. d. in Stuttgart erwarte. Der großer Theil der Truppen, aus denen diese König von Württemberg ist nach Stuttgart Corps bestehen, sind Hindus, auf dte man zurückgekehrt. sich nicht recht verlassen kann. Hat sich ja N i e d e r l a n d e . doch sogar unter den einheimischen Soldaten G r a v e n h a a g . 2 . S e p t . ( N . P r . Z . ) bei der Belagerungsarmee vor Delhi ein meu­ I . K H ö h . d i e F r a u G r o ß f ü r s t i n M a r i a terischer Geist gezeigt. An den baldigen Fall Nikolajewna ist gestern Nachmittag hier Delhi'S glaubt Niemand mehr. General Reed. eingetroffen. ist zwar kürzlich verstärkt worden, allein auch S p a n i e n . die Macht der Rebellen hat sich in jüngster (St. - A.) Die Spanische Regierung hat Zeit ansehnlich vermehrt. Sie haben durch den Befehl gegeben, daß alle Rüstungen gegen die Dschumna, über welche eine gute Schiff­ Mexiko sofort eingestellt werden. Die Regie­ brücke führt, die Verbindung mit den östlichen rung des Generals Commonfort hat das Schieds­ Provinzen frei. Am 1. Juli marschirren un­ ter anderen einige Tausend Sipahts, die Mu­ in die Luft schleuderten und mit ihren Bayon- radabad, Bareilly und Shahdschihanpur revol­ net- und Degenspitzen auffingen. tirr harten, im Angesicht der Engländer mir T ü r k e i . Gepäck und Artillerie in die Stadt ein. Das K o n s t a n t i n o p e l , 2 2 . A u g . I n g a n z Gerücht, es fehle den Insurgenten an Pulver Syrien finden überall Beraubungen, Verle­ und Zündhütchen, scheint nichr begründet, außer tzungen und Bedrohungen gegen die Gläubi­ in vereinzelten Fallen. Als Delhi den SipahiS gen der Lateinischen Kirche starr. Briefe und in die Hände gerieth, fanden sie daselbst, trotz Journale melden einstimmig eine Verschlimme­ des in die Luft gesprengten HauprmagazinS, rung deS Fanatismus in Palästina. Unord­ sehr bedeutende Vorräthe von Kriegsmateria­ nungen und Ermordungen vermehren fich dort, lien aller Art. selbst die Weiber kämpfen unter einander. Der Für Indien wird mit Eifer geworben; in neue Pascha von Jerusalem hat seine Ent­ der Stadt LeedS allein sind sechs Werkstatio­ lassung eingereicht. Der Lateinische Patriarch nen in Thätigkeir. Zn Woolwich ward am ward bedroht und der Französische Consul 29. August eine Abcheilung Königlicher Ar­ mußte interveniren. tillerie nach Indien eingeschifft. Gestern schiffte sich das zweite Bataillon K o n s t a n t i n o p e l , 2 9 . A u g . ( S t . - A . ) Coldstream - Garden an Bord des Dampfers Die Neuwahlen in der Moldau sollen binnen „Trafalgar" von Liverpool nach Indien ein. 14 Tagen erfolgen. Widdin soll neu befestigt Garden nach Indien — das war bisher et­ und bewehrt werden; die Bildung einer Tür­ was Unerhörtes. kischen Donau - Dampfschiffsahrrs- Gesellschaft L o n d o n , 3 . S e p t . ( S r . - A . ) N e u e r ­ wird beabsichtigt. Der Schah von Perfien dings haben 1t Regimenter — 7 Infanterie- hat die völlige Gleichstellung muhamedani- und 4 Cavallerie - Regimenter — Ordre be­ scher, christlicher und jüdischer Staatsangehö­ kommen, sich zum Abmarsch nach Indien be­ riger und deren Zulassung zu allen StaatSäm- reit zu halten. In den letzcen Tagen sind kern proclamirr. Herar ist noch immer nichr täglich durchschnittlich 600 Mann von Eng­ geräumt. Zn Khorassan liegen 60.000 Mann. land abgegangen; 400 Mann schiffen sich mor­ O s t i n d i e n u n d C h i n a . gen in Porrsmouth ein. Der .,Nord" bringt eine telegraphische De­ L o n d o n , 6 . S e p t . ( S t . - A . ) M i r d e m pesche, welche die bisherigen Nachrichten über Dampfer ,,Ripon", der gestern in Southamp- die Zndischen Aufstände vervollständigt, ob­ ton deS schwere Gepäck der Indisch-Chinesischen wohl sie auch schon Bekanntes wiederholt. Post landete, sind 167 Passagiere angekom­ Sir H. Lawrence starb am 4. und Sir H. men; darunter eine junge Dame, namens Barnard am 6. Zuli. — Am 6. Zuli fand Stallard, die dem Gemetzel in Mirur entkam vor Agra ein blutiges Gefecht statt zwischen und auf der Flucht über einen reißenden Strom der Besatzung dieses Platzes und den Rebellen zu schwimmen harre; ferner ein Amerikanischer von Necmuch, die in einer Stärke von 10.000 Missionar, Mr. Hay, mir Frau und Kindern, Mann herangezogen waren. Die Engländer ebenfalls froh, mit Aufopferung seiner ganzen mußten sich nach empfindlichen Verlusten käm­ Habe aus Mirur entkommen zu sein. Fast alle pfend zurückziehen. Unter den Offizieren, Passagiere aus Calcutta sprechen die Ueberzeu- welche in diesem Treffen fielen, nennt man gung auS, daß Delhi bald fallen werde, weil den Major Thomas, den Capitain Doyly, die «S den Meuterern an Schießbedarf fehle, und Lieutenants Lamb, Pond und Fellowees, und sowohl die Cholera wie das Britische Bayon- aus dem Civildienst die Herren O'Connor, C. net täglich ihre Reihen lichte. Aber, fügen Horn, P. Horn, Carlton. Smith, Jordan, sie hinzu, nach dem Fall Delhi'S dürfte die Prendergast, Whiteray, Black, Vurdbrank, unvermeidliche Flucht Tausender von Rebellen Freeze, Outram, Oldfield und Deedes. — den Brand der Empörung über andere Theile DaS muure leichce Cavallerie - Regiment und Indiens verbreiten. Was die Passagiere über das 16. einheimische Infanterie-Regiment ha­ die begangenen Gräuel erzählen, stimmt leider ben sich am 9. Juli zu Skalkoce empört. Man mit den Darstellungen der Englischen ZeitungS- hat dort den Capitain Bishoy, den Docror Correspondenten überein. So erzählen sie, daß Graham und den Geistlichen Hunter mir Frau die Meuterer zuweilen Kinder und Säuglinge und Kind ermordet. Der Brigadier Brind — 284 — wurde verwundet. Die übrigen sich auf die­ barsten Sonnenhitze rennen, um die nächste ser Station aufhaltenden Europäer waren in Militairstation zu erreichen. der Festung in Sicherheit . — Die Rebellen Der in Schanghai erscheinende „North- wurden am 46. von General Nicholson total China - Herald" vom 20. Juni berichtet von geschlagen. — In Meerut warb der General einem ernsten Aufstande tn der nördlich vom Hewit wegen grober Vernachlässigungen, wel­ Hoangho gelegenen Provinz Schantung. Der ch« er sich hakte «u schulden kommen lassen, Anführer desselben ist ein Mann aus der Pro­ seiner Stelle entsetzt . — Zu Setapur sind der vinz Kwantung, namens Wang Lanku, und Odrist Dircle und die Herren GavtnS, Snell seine Anhänger sollen 50- bis 60,000 Mann und Dax gefallen. — Der Pendschad ist ruhig. zahlen. Sie haben ihr Rendezvous in Liang- (A. A. Z.) Die Schreckens,retgnisse am schan. 6. Juli zu Allahabad zeigen recht deutlich, Den neuesten Nachrichten aus Paris zu­ wie wenig Verlaß auf die einheimischen Trup­ folge gilt es daselbst tn diplomatischen Kreisen pen ist , auch wenn sie sich noch so loyal stel­ als gewiß, daß das Französische Cabinet sich len. Nachdem die Offiziere des Regiments mit dem Englischen wegen einer gemeinsamen sich zurückgezogen hatten, kam ein Subadar Aktion in China geeinigt hat. Man soll zu Lieutenant HaweS. dem Dolmetscher, und übereingekommen sein, gemeinsame Schrit te zu machte ihm «m Namen des Regiments über thun und eine gemeinsame Kriegserklärung zu den gezeigten Mangel an Vertrauen Vorwürfe. erlassen, falls »ine solche Noch thäre. Artil­ „Kommt zu uns," sagte er, „wir lieben unsere lerie und Marine - Infanterie soll auS Vor­ braven Herren, und wlr werden euch beschü­ s icht schon nach Pondichery abgegangen sein. tzen; aber eS schmerzt unS wahrzunehmen, daß Lord Elgin befand sich noch immer zu Hong­ man uns beargwöhnt '" HaweS sowohl als kong und hatte einige Dampfschiffe auSgesandt, seine Frau zerflossen in Thränen, gerührt von um die Küsten zu erforschen. Mit dem Dam- der schlichten Beredtsamkeit des Mannes, und fer „Perl" war nach Hakodadi «in Englischer alle Offiziere kehrten sammt ihren Familien zu Agent abgegangen, der kraft des mir Japan dem Regiment zurück. Eine rührende Scene abgeschlossenen Vertrages dort wohnen darf. erwartete sie. Man empfing sie mir drei herz­ So lang» der Französische außerordentliche Bot­ lichen Englischen Hurrah's, und die einheimi­ schaf ter nicht einget ro f fen, wird Lord Etgtn schen Offiziere warfen sich, die kalten Regeln nichts unternehmen, was von Belang wäre. deS militatrischen Anstände« bei Seite setzend, (N. Pr. Z.) DaS . .PayS" erklärt die ihren Europäischen College» um den Hals und neulich, Nachricht Englischer Blätter, daß daS küßten sie auf beiden Wangen. DaS Vertrauen Nordamerikanische Geschwader sich der Insel schien glücklich hergestell t , und noch in dersel­ Formosa bemächtigt habe, für gänzlich unge- ben Nacht machten sich die einheimischen Of­ gründet. f iziere und Soldaten an'S Schlachten. Die Details dieses Schlachten« sind über alle Ma­ N e u e s t e P o s t . ßen gräßlich. Hier nur ein Beispiel. Ein Ri ga, 2. September. (Rig. Z.) Von den Europäischer Diener beim MeßhauS (d. ist zur Unterhaltung einer regelmäßigen Verbin­ daö HauS. wo die Europäischen Offiziere zu­ dung mir St . Petersburg bestimmten Dampf­ sammen essen) wurde in kleine Stücke zerschnit­ schiffen „H«ro" und „Leander" befindet sich er- ten, und seinen eigenen Kindern zwang man stereS nunmehr in Fahrt und daS ander« dürfte einen Bissen davon hinunter. Selbst die ein­ bald folgen. Da die Schiffe eigens für diese heimischen Diener des MeßhauseS wurden nicht Reisen construirr sind und neben höchster So­ verschont; man schnitt ihnen Hände oder Oh­ lidität und Bequemlichkeit für die Passagiere ren ab. An einigen Orten haben sich die Eng­ auf eine ungewöhnlich, Schnelligkeit ihres Lau­ lischen Civildeamren und Offiziere sehr tapfer fes berechnet sind, so s,hen wir unS hierdurch gezeigt, an anderen aber auch schmachvoll , so gleichsam der Residenz um'ein Bedeutendes nä­ z. D. in Simla, wo sie, obgleich sich das her gerückt. Die „Hero" hat ihre letzte Reife, Regiment gar nicht empört hatte, mit Zurück­ mit Einrechnung deS VerweilenS in Reval, in lassung ihrer Familien davonliefen. Die vor­ 36 Stunden gemacht und wird natürlicher­ nehmsten Damen, die sonst keine Meile gehen weise unter begünstigenden Umständen den Weg mochten, mußten 20 —30 Meilen tn der furcht, tn noch kürzerer Zeit zurücklegen. — 285 — S r. P» t e r S b urg , 26. August. Inden sidenzschlosse ab. Allerhöchstdieselben besuchten Russischen Blättern fand sich eine telegraphi- den Griechischen Gottesdienst im Großherzog­ sche Depesche aus London, wonach der Import lichen Palais und wohnten mit Ihrer Kaiser­ von rohen Fellen in England verboten war; lichen Hoheit der Großherzogin Stephanie von hier tn Sc. Petersburg hat keine einzige Han­ Baden, Höchstwelche Nachmittags zum Besuche delsfirma hierüder Nachricht, weshalb diese am Großherzoglichen Hose dahier eintrafen, Depesche als ein» falsche bekrachret wurde; der Großherzogllchen Familientafel im Schlosse der Umstand lhar übrigens unserem Handel bei. — Ihre Majrstär die Kaiserin wer» keinen Abbruch, machte jedoch bedeutenden den sich nach dem Griechischen Gottesdienste, Eindruck an der Börse. welchem Allerhöchstdieselben heute Vormittag D e u t s c h l a n d . anwohnen, wieder nach Jnheim zurückbegeben. B e r l i n , 9 . S e p t . ( N . P r . Z . ) H e u ­ O e s t e r r e i c h . te Nachmittag um 6 Uhr wurde die „Ver­ W t e n , 4 . S e p l b r . D i e „ O e s t e r r e i c h i s c h e sammlung evangeltscher Christen" tn der Gar- Ztg." sagt: Die Englische Presse beschäftigt nisonkirche mir Gebet eröffnet. Morgen Vor­ sich heute schon mir Abhandlungen über die mittag findet dt« erste Verhandlung statt . Weise, in welcher die SipahiS vom Leben zum Die Synode der evangeltschen Brüderge­ Tod gebracht werden sollen. Nicht zufrieden, meinde, welche am 8. Juni d. I . zu Herrn- alle Lebenden umzubringen, welche tn Delhi hut eröffnet worden war, ist am 1. Septem­ wohnen, wollen die Zeitungen noch ihre Rache ber d. I . geschlossen worden. Die Verfassung an den Steinen der Stadt kühlen, und, der Brüdergemeinde ist durch diese Synode mit einem Aufwand von einer unsäglichen in »in neues Stadium g»kr»t»n. Bisher lag Masse Pulver, sie von der Oberfläche der Erde die oberste Kirchenverwaltung lediglich und al­ wegblasen. Es scheint unS, daß für Entschei­ lein in den Händen des Direktoriums, welchtS dungen dieser Art noch eine geraume Zeit zur fein»n Sitz zu Bechelsdorf har. Dasselbe Erwägung übrig bletben dürfte. Die Zahl der wird zwar nach wie vor die Geltung seiner Truppen, welche von England nach Indien Stellung behalten; wohl aber sind den größe­ abgegangen ist , beläust sich nur auf 24.WO ren Gruppen der verschtebenen Länder g»wtsse Mann. Sie gelangen in ein ungewohntes Provinzial^Rechte «ingeräumt worden, wodurch und ungesundes Klima, welches verderblicher die Gesammlhetr einig» angemessene Gliede­ als Schwerster und Kugeln die Truppen be­ rung erhalten hat. Außerdem ist daS Direk­ drohen wird. Bevor sie landen können, hat torium um vier Mitglieder verstärkt worden. der Aufstand Zeil noch weiter um sich zu grei­ Den Vorsitz auf der Synode führte der Bi­ fen, und es ist zweifelhaft , ob das Gewicht der schof Nitschmann. Von diesem war auch die neuen Verstärkungen schwer genug sein wird, um ZustimmungS-Adresse, welche die Synode an ihren Endzweck vollständig zu erreichen. Nichts das hiesige Comite des evangelischen Bundes ist natürlicher, als der Nachtschrei, mit wel­ ergehen ließ, unterzeichnet. chem die Nachricht von den Gräueln, welche M e m e l , 6 . S e p t . ( N . P r . Z . ) D o n von den Indischen Meuterern begangen wor­ den drei Kirchen, welche durch den October- den, tn England aufgenommen wurd». Ab»r brand 1364 Hierselbst eingeäschert wurden, sind mü diesem allein ist noch gar nichts ausge­ jetzt zwei neu aufgebaut, die L'thauische und richtet. Es ist merkwürdig, baß kein Beispiel die Deutsche Kirche. bekannt geworden von irgend einem Haufen W i e s b a d e n , 4 . S e p t . ( Z e i t . ) Z u E h ­ Freiwilliger, der sich erboten häkle, in den Krieg ren des Katserl . Russischen General-Musikdi- zu ziehen. In jedem Lande des Europäischen r»tkors Lwow fand gestern tn der Griechischen ContinentS wäre eS anders gewesen. Zum Capelle «in Gottesdienst statt . Herr Lwow ist Dienst deS gemeinen Soldaten würden in auf der Retse begriffen, um sämmlltche tn aus- ähnlichen Fällen, wo das Nakionalgefühl so wärttgen Staaten befindliche Russische Musik- furchtbar aufgeregt wird, wo so Ungeheures und Gesangscapellen zu inspictren. auf dem Spi»l steht. Tausende gedrängt ha­ D a r m s t a d r , 7 . S e p l b r . ( D a r m s t . Z . ) ben. AIS die Vereinigten Staaken in ihren Ihre Majestät die Kaiserin von Ruß. letzrea Krieg mit Mexiko verwickelt worden, land trafen gestern Vormittag von Jngevheim boten sich zehnmal so viel Freiwill ige an, als dahier ein und stiegen im Großherzoglichea Re­ man zu beschäftigen wußte. Nicht allein jung« — 286 — Leute aus den gebildetsten und stichst«« Clas- W i e n , 7 . S e p t e m b e r . ( S t . - Z l . ) S e . s«n, Familienväter mit grauen Haaren, welche Majestät der Kaiser ist vorgestern von seiner tm Frieden aufgewachsen waten, saßen auf Reis« nach Ungarn wieder in Laxendurg an­ und rit ten in den Krieg. Dieser kriegerisch« gekommen. Sinn, die Lust an Kampf und Abenteuern F r a n k r e i c h . ist bei dem Europäischen Zweig der Angel­ P a r i s , 6 . S e p t e m b e r . N a c h B r i e f e n sächsischen Race fast erloschen. Nur für dt« auS London ist dort die Rede von einer neues einträglichen Stellen der Offiziere f inden sich Truppen-Absendung nach Indien, die 10,06t) Bewerber in Ueberfiuß. Der gemeine Mann, Mann betragen soll . Auch heißt eS, die En­ geworben und gezahlt , thut was ihm befohlen glische Regierung werbe wieder Deutsche Trup­ wird, aber wenn die Zeiten gut und die Löhne pen anwerben. Einer Anzahl Französischer hoch sind, findet man ihn nicht. Ein Englt- Offiziere auf halben Sold, die um dir Auto- scheS Heer ist fast zur Mythe geworden. Die risation, ia Indien Kriegsdienste zu »hun, Mehrzahl aller Soldaten besteht aus Irländern. «ingekommen waren wurde der Bescheid, daß Nur «ine Hungerönoth in Irland vervollstän­ ihrem Verlangen nichts tm Wege stehe, daß digt das Heer. Seitdem diese Insel etwas sie jedoch ihre Ansprüche in Frankreich »erli- wohlhabender geworden als vormals, wollen die ren würden, falls sie ia fremde Kriegsdienste Regimenter sich nicht mehr füllen. Während träten. deS brientalischen Krieges ließ man einmal die (A. A. Z.) Eine Anzahl Französischer unv milirairisch organtsirte Polizeiwache von Dublin Russischer Ingenieure verbreitet einen Pro- a u S r ü c k e n . D e r O b e r s t r e d e t e s i e a n , s t e l l t e speckuS, worin sie die Legung eines unterseei­ ihnen die Noch des Landes, die Ehre des Kam­ schen Telegraphen zwischen Europa und Amerika pfes in der Krim vor, versprach Denjenigen als höchst kostspielig, äußerst schwierig und was z» versprechen war, die sich freiwill ig ohne alle Bürgschaft von Dauerhaftigkeit nach­ zum Dienst stellen würden. Nicht ein Mann weisen und ein Gegenproject ausstelle«. Sie trat aus den Reihen. In der Verzweiflung wollen die beabsichtigte Verbindung auf d«m versuchte man in Newyvrk, Hamburg und Bern Weg« durchs nördliche Asien ausführen. Der zu werden, endlich wendete man sich von der äußerste Nordpunkt des schon bestehenden Te- Dubliner Polij t iwache an das Sardiatsche Ca- tegrophennetzes ist Nishny - Nowgorod. Von btner. Graf Cavour war Englisch»? als die da will man die Drähte üb»r das Uralgebirg». Engländer. Sardinien erklärte an Rußland durch das Asiatische Rußland bis an die Beh- d e n K r i e g , w e i l k e i n I r i s c h e r R e k r u t m e h r f ü r eingSstraße führen, von wo dieselben das Ame­ daS Englische Heer aufzutreiben war. DaS rikanische Rußland durchlaufen, Nordamerika Britische Volk hat viele Eigenschaften, welche auf zwei Wegen, über Newyork und San Frau, die Welk bewundern gelernt hat. Eö hat einen LiSco, erreichen, und endlich, nachdem sie die großen Platz in der Weltgeschichte eingenom­ große Felsenkette (Chaine Nochens«) und die men. und seine Prosperität ist von anderen Cordilleren verfolgen, die beiden Amerika in ihr Ländern erhoben und beneidet worden. Ader Reich einbeziehen. Die Ingenieure behaupten, wenn das Wohlleben die Nerven der Nation ihr Projecr nach allen Seiten gründlich stubir? erschlafft hat , wenn deren mannhafte Eigen­ zu haben, und über die Ausführbarkeit wie schafren nur bei der Fuchsjagd und den Wett­ über bie Anlagekosten und daS Erträgniß po­ rennen, bei gymnastischen Uebungen und her­ sit ive Beweise zu besitzen. Nach ihnen würde kulischen Spielen sich gellend Machen wollen, die Anlegung dieser Telegraphenlinie allen dar­ wettn Man Savoyarden und Schweizern, Deut, an becheiligren Staaten zusammen nickt wehr scheu und Sikhs die Vertheidigung der Ehre kosten, als der Bau der kleinen Eisenbahn von und der Besitzungen des Landes anvertrauen Paris nach St . Germain gekoster hat. Au­ muß, so wird die Britisch« Größe bald «ine ßerdem könnte man, sagen sie, von einem Sage sein. Von Waterloo biß Sewastopol Punkt« oder von mehreren Punkten im Asia­ Macht« sich ein milieairischer Rückschrit t be­ tischen Rußland Ausläufer nach Persien, Ost* merkbar, der größte, welchen irgend eine Na­ indien, China und Japan schicken , so daß tion in der neueren Zeit gechan hat. Eng­ St. Petersburg, Hamburg. Amsterdam, Lon­ land hat wohl seine schwachen Seiren «rkanvt, don und Paris sters ein Ohr tn Kanton, Su­ aber es hat st« noch nicht gebessert . matra, Madras und Pontichery hätten. Di» — 287 — Idee ist von einem Herrn von Libessarr, der des flachen Landes gelangen. Aber eS ist keio ans häufigen und wellen Reisen die umfassend- Spaß 170,000 Mann zu schlagen, und man sten Ersahrungen gesammelt hat. Man will muß uns recht vtele Truppen aus England zunächst die Regierungen Frankreichs und Ruß­ schicken. Wenigstens sollen 27 Regimenter lands für das Project interessiren. und 4000 Mann Artil lerie und zahlreiche P a r i s . 7 . S e p t . D e r h e u t i g e , . M o n i - schwere Geschütze, 48» und 66-Pfünder. her» reur" rheill mir, daß der Papst am 6. d. M. übergeschickt werden, denn wtr werden ein« in Rom eingetroffen sei. Der Empfang war ganze Reihe von Plätzen zu belagern haben glänzend. und müssen den Rebellen an Geschützen über­ P a r t s , 9 . S e p t e m b e r . ( S t . - A . ) N a c h legen werden. Heul? feuern wtr auS 18- hier eingegangenen Nachrichten finden tn Lille Pfündern und 8-zölligen Haubitzen, wahrend Anwerbungen von Truppen sür Englische Rech­ die Rebellen 24« und 32 - Psünder haben. nung stakt. Auch sollten wenigstens zwet bis drei Regi­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . menter Dragoner kommen, aber man muß L o n d e n . 9 . S e p k . ( T e l . B u r . ) D e r dafür Sorge tragen. daß sie sofort bet threr Kaiser Napoleon hat zur Unterstützung für dl« Ankunft Pferde vom Cop ober von Australien Opfer des Indischen Ausstandes 1000 Sove- a u s v o r f i n d e n , d e n n h i e r s i n d k e i n e f ü r s i e z u reignS tn seinem Namen übersandt und haben finden, da unsere Stutereien mehr oberwärtS die Französischen Garden zu demselben Zwecke gelegen sind und meistens ausgeplündert wur­ 400 SovereignS überschickt. den. Ein Sturm würde wahrscheinlich geglückt O s t i n d i e n u n d C h i n a . sein, aber es wäre sehr fraglich gewesen, wie (Sk.-A.) Ein Offizier im Generalstabe wtr Handvoll Europäer innerhalb der Stadt schreibt aus dem Lager vor Delhi vom 14. gefahren wären, wo uns 16,000 Sepoys ent­ Juli: Hier liegen wir noch vor Delhi und gegengestanden hätten. Wir zählen jetzt 6600 werden schwerlich hineinkommen, ehe wir nicht Mann von allen Truppengattungen, aber un­ Verstärkungen aus England erhalten haben. sere Jrregulairen sind alle bereit überzugehen. Denn wir sind um zwei Drittel schwächer an Dagegen halten bie GhorkaS (die Einwohner Mannschaften als der Feind und außerdem ha­ von Nepal) und dte Sikhs treu be, uns auS ben sie bei Weitem mehr Geschosse aller Art und hegen eine gründliche Verachtung gegea vnd Munition als wir, da Delhi eines der die Hindus. stärksten Arsenole in Indien ist . Wir sind daher durchaus nicht im Stande, den Platz re­ ZSeSsniltmaehunge«. gelmäßig zu belagern. Unsere nächsten Balte- rteen sind 1200 Ellen davon entfernt. Dte Von dem Pernauschen Polizeigericht wird Ingenieure drängren zum Sturm und Alles hierdurch bekannt gemacht, baß der diesjährige war dazu vorbereitet , als tm letzten Augenblicke Michaelit-Kram-, Vieh- und Pserdemarkt am der General seinen Entschluß zurücknahm. 23. und 24. d. M. in der Stadt Pernau Seitdem haben wir so viel Mannschaften ver­ selbst und nicht wie bisher in der Vorstadt loren, daß man kaum wieder an einen Slurm Bremerseite abgehalten werden wird. denken kann. Unsere eigene Stellung ist un­ Pernau, Polizeigericht, den 6. S'pt . 1867. einnehmbar, der l inke Flügel lehnt sich an den Polizei-Vorsitzer R. Hehn. Fluß, der rechte ist s tark verschanzt. Wir No. 864. E. v. d. Borg. Sexrt. 3 haben bereits 48 Gefechte gehabt, seit wir Demnach das Aufziehen der Stadt-Thurm- hier sind, und mehrere Regimenter haben Uhr wiederum vom 1. Oktober d. I . ab auf schon re ich l i ch den dritten Theil an Todken 3 Jahr dem Mindestfordernden am 16. d. und Verwundeten verloren. Unsere Truppen M. Vormittags 10 Uhr Hierselbst im öffent­ hallen sich tm Ganzen sehr gut. Die Meu­ lichen Ausbot vergeben werden wirb, als wird terer werden schwerlich eS s ich haben e in fa l l en solches hierdurch bekannt gemacht. Pernau, lassen, daß wlr einen Sommerfeldzug machen Cassa-Collegium, den 6. September 1867. würden. Dt« ländliche Bevölkerung steht ganz Oberkassenherr Fr. Rambach. au f unse re r Seile und Venn d i e meu te r i s che Aeltermann A. D. Marsching. Armee erst einmal geschlagen und aufgelöst ist , Aeltester G. Florell . werden wir schon bald wieder tn den Besitz No. 419. G. Lehbert, Notr. 2 — 288 — Der bestehenden Ordnung gemäß haben die hiesigen Orte niedergelassen hat und Bestel­ Inhaber von GrundzinSplätzen den Grundzins lungen aus allerlei Nadler - Arbeiten, als: alljährlich bis Michaelis (den 29. September) Drahr-, Malz» und Blechsiebe, verschiedene bei der Stadt»Lasse einzuzahlen. Da jedoch Drahtstr,«Lernen, wie z. B. um Jagdfia- dieser Termin sehr häufig nicht beachtet, und schen:c.. Vogeldauer, Englische Flachshechel», dadurch die Veranlassung zu Restanzen gegeben wie auch aus verschiedene Galtungen von wird, welche in Grundlage neuester hochobrig- Nadeln und Haken annimmt, und prompt keitlicher Vorschriften durchaus nicht geduldet und billig auszuführen verspricht. Sein Lo- werden sollen — so fordert daS Cassa » Colle» giS ist im Hause der AZltlwe Oppermanu. giuw hierdurch auf, die Grundzinsen des lau­ — Um geneigte Aufträge bittet ergebenst fenden Jahre« sowohl, als die etwanigen Rück­ G . F a l k , N a d l e r . 1 stände, unfehlbar diS zum 29. September d. Daß ich gegenwärtig tn der Ritterstraße im I. hierselbst einzuzahlen, widrigenfalls sogleich Horn schen Hause wohne, zeige ich hiermit nach Ablauf dieses Termins alle Restanten der e r g e b e n s t a n . K r e i s h e b a m m e R e t l t . 3 Polizei zur executivea Bettretdung werden über­ geben werden; — wonach zu achten und sich Seine Abreise aus Pernau zeigt hiermit vor Schaden und Nachtheil zu hüten. Per­ v o r s c h r i s t m ä ß i g a n C . B e h r e n s , nau, Cassa-Collegium, den 13. August 1867. Posamentirer. 2 Oberkassenherr Fr. Ramdach. Aellermann A. D. Marsching. Da ich innerhalb 14 Tagen Pernau ver­ Aeltermann Heinrich Knoch. lassen werde, so fordere ich alle Diejenigen, No. 276. G. Lehberr. Notr. 1 wir tenen ich in Rechnung stehe, zur Liqui­ d a t i o n h i e r m i t a u f . F . W a l t e r . 2 Von der Verwaltung der Sterbe-Casse „die Hilfe" genannt, wird hierdurch zur Kenntniß Binnen vierzehn Tagen wird Pernau ver­ der Mitglieder gebracht, daß seit der letzten l a s s e n A u g . J o h a o n s o h n . 2 Anzeige. vom 16. Februar , nachfolgende Sterbesälle starrgesunden haben, nämlich A n g e k o m m e n e S c h i f f e . w e i d l i c h « : 6l ) Den 26 . Augus t : P reuß . Schiff Au- Demoiselle H. E. Rabenau. No. 421. riga, Capr. C. R. Moritz, von Stettin mit Frau A. C. Commende. Wolle an I. Jacke er Cp. 62) Den 28.: M. E. von Törne, No. 211. Preuß. Johanna Emilie, F. W. Redmaan, Julie Grude, No. 234. von Liverpool mir Salz an M. Strahlberg Habicht, No. 88. er C. 63) Engl. Witch, H. Campbell, von „ H. C. Flederwisch, No. 176. Liverpool mit Salz an I. Jacke et C. 64) .. S. E. Diedrichsen, No. 84; Den 2. Septdr.: Engl. Orion, R. Valder, m ä n n l i c h e : von Liverpool mir Salz an H. D. Schmidt. Herr Oderpastor I. H. Martens, No. 337. 66) Den 3.: Russ. Brom Tojva, G. Gran- Arenstam Smirnoff, No. 492. dell, von Nädendal mir Strömlingen u. Theer .. I. F. Dillig. No. 322. an H. D. Schmldt. Pastor Metzler sen., No. 181. A b g e g a n g e n e S c h i f f e . Caspar Högel. No. 469. 66) den 31. August: Schiff Auriga, Ca- und ersucht dieselbe um baldige Berichtigung pitain Moritz, mir Ballast nach Riga, cl. d. der noch unbezahlten Beiträge. I. Jacke er Comp. Die Hülse zu Pernau am 2. September 1867. Vom 3l). August bis zum 6. Seplbr. N. Frey. Schütz. W. Schultz, dte derz. Vorsteher. 3 Getankte. Sr. Elisab. - Kirche: Friedrich HanSperer. Unterzeichneter hat die Ehre, Einem Hohen ?7ertt0rdeae. St. Nikolai-Kirche: Do­ Adel und verehrten Publicum hiermit erge- rothea Elisabeth Sckoo, alt 6l1 I. — St. deast anzuzeigen, daß er sich als Nadler am Elisab.»Kirche: Jürri Wellmann, alt 7 M. Im Namen des Gen.-Goul 'crnements der Oftseeprovinzen gestattet den Druck.' Ccnsor R. Jacoby. Pernansches Wochenblatt. ^ 37. 1857. Sonnabend, den 14. Septbr. DnlSnviseye S5seyriehten. larion entzogen und durch Feuer vernichtet worden. P e r n a u , 6 . S e p t e m b e r . A m h e u t i g e n Tage wurde in Gegenwart von Mitgliedern Die „Nord. Biene" schreibt bezüglich der des Raths und des Schul - Cvllegiums der Englisch-Chinesischen Angelegenheiten: „Würde Stadt die neu gegründete städtische Elemen­ die Hilfe Frankreichs für England beim Zu­ tar - Töchterschule vom Pernauschen Schul- sammenstoß mir China vorrheilhafr sein? Diese Znspector eröffnet und die Lehrerin an dersel­ Frage tritt natürlich in den Vordergrund bei ben eingeführt. Der darauf bezüglichen An­ den gegenwärtigen RaisonnementS, als sei in sprache schloß sich ein vom Oberpastor der Osborne von einem Zusammenwirken Englands Stadt gesprochenes Geber an. — Diese Schule mir Frankreich in den Chinesischen Angelegen­ hat vorzugsweise den Zweck, für die höhere heiten die Rede gewesen, und zwar für den Stadr-Töchrerschult, die aus drei Classen be­ Fall, daß die diplomarischen Unterhandlungen steht, vorzubereiten, ist also als eine Elemen­ mit der Chinesischen Regierung seitens des Eng­ tar-Ciasse dieser Anstalt anzusehen, und es tischen und des Französischen Bevollmächtigren, genügen nunmehr die öffentlichen BildungS- die bereits an Ort und Stelle ihrer Wirksam­ Anstalcen für die weibliche Zugend in unserer keit angelangt sein können, nicht zu einem er­ Stadt den verschiedenen Ansprüchen in einem folgreichen Abschluß der Angelegenheit führen Grade, wie dieselben sonst wohl kaum tn einer sollten. England wünscht gegenwärtig von kleinen Stadt. oft auch selbst nicht tn einer Herzen eine friedfertige Beilegung seines Chi­ größeren, befriedigt werden können. nesischen Zwistes, weil es ihm schwer werden möchte, in angreifender Weise gleichzeitig in St. Petersburg, 31. August. Zn ei­ China und in Ostindien zu operiren. Die nem Allerhöchsteigenhändig unterzeichneten Ukase Chinesen aber sind auf's Höchste erbittert gegen Sr. Kaiserl. Majestät vom 16. August die Engländer, die von ihnen für die Urheber heißt eS: ,.Nachdem Wir dem Minister der des SrreiteS erklärt werden; sie schlagen sich auswärtigen Angelegenheiten Fürsten Gortscha- kühner als je und wälzen, in Beziehung auf kow beauftragt, mir UnS von St. Petersburg die EntschädigungS-Anforderungen anderer Eu­ abzureisen, befehlen Wir auf seine Fürsprache ropaer für die durch daS Bombardement von Allergnädigst dem stellvertretenden College« des Kanton herbeigeführte Verluste, alle Schuld auf Ministers, Geheimerarh Maltzow. die tem- die Engländer. Frankreich kann, ohne gegen poraire Leitung des Ministeriums der auswär­ die Eigenliebe Englands zu verstoßen, diesem tigen Angelegenheiten zu übernehmen." in dem Kriege mir China zu Hilfe kommen, Von der NeichSschulden-TilgungScommission als in einer Frage der auswärtigen Politik, sind am 14, August, in Gegenwart der Co- aber nicht in den Ostindischen Wirren, die mehr mite zur Nachrevision der Rechenschafren der in den Vereich der inneren Politik Englands Reichscredirverordnungen, für 32.760 Rbl. in gehören. Währenddeß reducirt sich die Hilfe Assignarionen und für 20 Mill. Rbl. in Sil­ Englands von Seiten Frankreichs auf eine für berscheinen Billers der Reichsrentei der Circu- erstereS sehr nachtheilige Bedingung. England darf an neue Zueignung von Territorien in Die Hoffnungen der Bergvölker sind jetzt voll­ China auch nicht einmal mehr denken. Frank­ ständig zerstört: am 14. Juli wurde freilich reich geht darauf ein, daß China England eine der Grundstein zu dem neuen Stabsquartier Genugkhuung gebe durch Geldentschädignng und des Infanterie-Regiments Dagestan gelegt. irgend eine Chinesische HöfiichkeitS-Ceremonie ge­ Nach Abhaltung des Gottesdienstes verkün­ genüber dem Englischen Bevollmächtigten, aber digten 10t Kanonenschüsse dem Feinde, daß weder bezüglich Tschusan'S noch irgend einer der von dem Lager occupirte Platz für immer anderen Insel wird Frankreich England mit der unsrige bleiben wird. seiner Hilfe unterstützen. Sonach wird die Mitwirkung Frankreichs in diesem Falle darin Ausländische Nachrichten. bestehen, derfernern Ausdehnung der Besitzun­ S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . gen Englands auf Kosten China's Schranken S t o c k h o l m , 4 . S e p t . ( F r . P . - Z . ) S e i t zu setzen/' drei Tagen giebt eS in unserer Residenz nur M o s k a u . A m 2 6 . A u g u s t t r a f S e i n e ein Tagesgespräch: die durch die fortdauernde Großherzogl. Höh. der Prinz Karl von Ba­ Krankheit des Königs nothwendig gewordene den in hiesiger Residenz ein. Bestimmung über den oder die demnächstigen L i b a u , 2 7 . A u g u s t . ( L i b . W o c h e n b l a t t . ) Inhaber der höchsten Gewalt. Das Gutach­ Die neue Telegrapheulinie, welche sich in Re- ren der Aerzte Huß, Liljewalch (Beide hatten val an die St. Petersburger Linie und über den König schon hier, auf Drottingholm und Pernau, Riga, Mitau und Libau in Memel tn Sarö behandelt) und Professor Malmsten, an daS ausländische Telegraphen-Netz anschlie­ daß der König mindestens für die nächsten 12 ßen, mithin die Ostsee-GouvernementS sowohl Monate die Zügel der Regierung wieder zu mit dem Inlande als dem Auslande in nähere ergreifen außer Stande sei. hat die Frage in Berührung bringen wird, geht ihrer Vollen­ den Vordergrund gedrängt, ob von jetzt ab dung entgegen. Bereits sind überall die Pfo­ die Regierung ferner eine monarchische Spitze sten aufgestellt und werden nunmehr die Dra- (mit dem Kronprinzen als Regenten) haben, the gezogen und dte Stationen eingerichtet. oder aber ein aus Mitgliedern der Ministerien Nachdem in der vorigen Woche die LeitungS- von Schweden und Norwegen zusammengesetz­ dräthe von Polangen bis hier — etwa 20 tes Collegium sein solle. Die letztgedachre Al­ Werst täglich — gezogen worden, fand gestern ternative ist offenbar die dem Wortlaute des die Aufstellung der Apparate im hiesigen Sta­ auf die jetzige Sachlage allein anwendbaren tionsgebäude, sowie die Versenkung des die Passus des Grundgesetzes entsprechende. In beiden Ufer unsers Häsens verbindenden Ka­ jeder Abweichung von dieser Gestaltung und bels mir bestem Erfolge statt; ein Ereigniß, Zusammensetzung der künftigen Regierung sieht das als die Berhäligung der seitens des Staats „Aftonblader" einen Versuch, die Verfassung unsern Verkehrsinteressen gewidmeten Sorgfalt durch einen Staatsstreich zu umgehen oder den freudigsten Eindruck gemacht und allseitig direcr zu verletzen. Die Verhandlungen, die das lebhafteste Interesse erweckt hat. Die dem Gutachten der Aerzte vorhergingen, und kurze Strecke von Polangen bis Memel ist die Einholung der Willensmeinung des Königs Preußischer SeitS noch nicht ausgeführt. Es fanden durch den Justiz-Minister Günther heißt, die Eröffnung der ganzen Linie werde statt. — Man bewundert die Resignation des bis zum 1. Occober erfolgen. Königs, der den Beschluß über den Modus Von dem am Kaspischen Meere be­ der neu eintretenden Regierung ganz dem freien Ermessen der Stände, als der Vertreter der legenen Kaukasus - Landstriche. Schwedischen Nation, überläßt und denselben Obwohl unsere Truppen nun schon seit etwa schon im Voraus durch den Ausspruch, seiner einem Monate den Mittelpunkt der Ssalata- Ausführung nichts tn den Weg legen zu wol­ wia besetzt halten und einen Weg durch die len, sancrionirr hat. Auch der VerfassungS- tiefe Terengul - Schlucht bahnen, so herrschte treueste kann sich übrigens über die Schatten­ doch immer noch im feindlichen Lager die Ue- seiten die ein an der Spitze der Regierung berzeugung, daß die Russen sich in dieser stehendes Collegium hat, nicht täuschen. Berggegend nicht halten, sondern sie mit der S t o c k h o l m , 1 2 . S e p t . D u r c h e i n E x ­ Annäherung des Winters verlassen würden. trablatt der „Post och Inricks Tidninger" wird ein Erlaß des Königs veröffentlicht, wo­ eines unterseeischen Telegraphen zwischen Ame­ nach eine interimistische Regierung Schwedi­ rika und Frankreich (von Bordeaux aus) be­ scher und Norwegischer StaatSraths-Mitglie- willigt wird. Diese Concession wurde auf 40 der vorlaufig zur Verwaltung der Staarsge- Jahre der internationalen Europäisch-Ameri» schäfte während der Krankheit des Königs kanischen Gesellschaft verliehen. eingesetzt wird. P a r i s , 9 . S e p t . ( S t . - A . ) I n P a r i s Heute ist ein Königlicher Antrag, betreffend werden bereits Lustzüge nach Stuttgart betrie­ die Ernennung des Kronprinzen zum Regen­ ben. Man fährt von Paris nach Stuttgart ten, an die Stände gelangt. in 17 Stunden. D ä n e m a r k . K o p e n h a g e n , 4 2 . S e p t . ( N . P r . Z . ) P a r i s , 1 0 . S e p t e m b e r . ( S t . - A . ) D i e In Korsör, dem LandungSpunkre der Kieler Erndreberichte der Präfecten lauten einstimmig Dampfschiffe greift die Cholera immer arger dahin, daß der Erndresegen in Frankreich auch um sich. Von 78 Erkrankten sind 34 gestor­ an Fülle alle Erwartungen weit übertreffe. ben. In Kopenhagen erwartet man die von DaS hiesige Gouvernement scheint in jeder Süden und Osten nahende Krankheit täglich Beziehung dem Englischen sich dienstfertig er­ ausbrechen zu sehen. Von letzterer Seite her, weisen zu wollen uud seine Indischen Bedürf­ dem südlichen Schweden, kommen schreckliche nisse in jeder Beziehung zu fördern. In den Berichte: in Christianstadt find bei einer Be­ Ost - Departements wird stark für Englische völkerung von unter 6000 Menschen 1014 Rechnung geworben. Ueberhaupt nimmt man erkrankt und 428 gestorben; in Carlöhamn hier an den Indischen Angelegenheiten ernsten (4600 Einwohner) 219 Kranke und 77 Tob­ Anrheil und alle Schriften über Indien wer­ te; in Upsala (S000 Einwohner) 600 Kranke den wahrhaftig verschlungen. und 230 Todte. Die Englischen Werber in Lille nehmen nur D e u t s c h l a n d . Fremde und keine Franzosen an. Es scheint, B e r l i n , 1 1 . S e p t . ( H . C . ) G e s t e r n daß England nur unter der Bedingung, Franzo­ fand die zweite Sitzung der Versammlung sen den Eintritt in Englische Dienste zu ver­ evangelischer Christen aus allen Ländern in weigern, die Autorisacion zur Errichtung von der Garnisonkirche starr. Werbe-Bureaux in Frankreich erhalten. D a r m s t a d r , 1 2 . S e p r . ( N . P r . Z . ) . Aus dem Lager von Chalons wird berich­ Ihre Maj. die Kaiserin von Rußland tet: die Gesundheit des Kaisers scheint nie ist vorgestern Abend von Jugenheim im hie­ besser gewesen zu sein. Jeden Tag besichtigt sigen Großherzoglichen Schlosse eingetroffen, er zu Pferde oder im offenen Wagen die ver­ wo sie, einen mehrtägigen Ausflug an den schiedenen Theile des Terrains und wohnt Rhein abgerechnet, die Ankunft ihres Gemahls allen DivisionS- und Brigade - Uebungen bei. erwarten wird. Das gestrige Namensfest S r. Sonnrag besuchte der Kaiser trotz des herab- Maj. des Kaisers Alexander von Ruß­ strömenden Regens das Lager Acrila'S bei de land wurde glänzend gefeiert. la Scheppe am kleinen Wehl-Flusse. Er steht O e s t e r r e i c h . jeden Morgen um 6 Uhr auf, macht von 6 W i e n , 1 4 . S e p r . ( T e l . B u r . ) D i e a m bis 7 Uhr eine Promenade im Lager und 10. und 11. d. stattgefundenen Moldauer öffnet dann die eingelaufenen verschiedenen Wahlen des Standes der Gutsbesitzer und Depeschen. Die Oberoffiziere werden um 8 der Priester sind größrentheils unionistisch aus­ Uhr vorgelassen, um 9 Uhr leichtes Frühstück, gefallen. worauf er mit den Adjutanten und Secrerai- I t a l i e n . ren arbeitet. Um 12 Uhr Dejeuner, um 7 N e a p e l , 4 . S e p r . ( N . P r . Z . ) E s Uhr Diner. Die Generale, Obersten und herrscht hier die größte Ruhe, und der Kö­ andere Offiziere sind täglich zur Kaiserlichen nig har abermals eine Menge von Begna­ Tafel geladen. digungen erlassen. P a r i s , 1 2 . S e p r b r . D i e U e b u n g e n d e r F r a n k r e i c h . Garde im Lager bei Chalons dauern fort. P a r i s , 8 . S e p l b r . D a s „ B u l l e t i n d e s In Folge der vielen Unfälle, die, wie man jetzt toiS" veröffentlicht erst gestern ein Kaiserliches erfährt, Artilleristen bei den Uebungen zuqe. Decrer vom 19. Mai, womit die Errichtung stoßen sind, hat der Kaiser eine Commission ernannt, welche der Wiederkehr dieser bekla- Anglikanischen Bischöfe selbst haben ihnen bort, genSwerthtn Ereignisse vorbeugen soll. doch mit geringem Erfolg zu steuern gesucht. Dte letzten Regenwetter haben in Frank­ Die Aufregung in Belfast scheint sich noch reich die Traubenreife so beschleunigt, daß an nicht gelegt zu haben, namentlich da di« preS- der Loire der Beginn der Weinlese auf den bylerianischen Geistlichen mit ihren Demon­ 10. September festgesetzt wurde. Die Beschaf­ strationen fortzufahren denken und von »tntgen fenheit der Trauben verspricht auch dort, wie loryisttschen Blättern in ihrem Entschluß auf­ baS „Journal du Loiret" versichert, »inen au­ gemuntert werden. Belfast wird das Irisch» ßergewöhnlich guten Wein. Manchester genannt, d. h. «s enthält Tausend« G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . von Fabrikarbeitern, und darunter viel mehr London, 9. Sept. (St.-A.) Der Ge­ Katholiken, als Protestanten. Unter den Ka­ neralissimus macht bekannt, daß jeder Gent­ tholiken hat sich seit mehreren Wochen «in leman, welcher der Königlichen Armee hun­ Büchsen - Clubb g«btld«t, der noch am vorigen dert Rekruten zuführt, nicht unter 18 und Donnerstag e«ne Sitzung hielt. Die Mitglie­ über 23 Jahre alt, und gewisse (näher spe- der beschlossen einmülhig, eine rein defensive cificirte) ReligtonS-, ErziehungS- und Sitt- Haltung zu beobachten, indem dte Regierung lichkeitS« Zeugnisse beibringt, selbst mit Offi- selbst verpflichtet sei, sie gegen orangtstische zterSrang in dt» Arme» eintr»t«n kann. Gewaltthäcigkeit zu schützen. Lasse aber die Die Rauferei in Belfast, von der schon Regierung sie im Stich, so würden sie sich relegraphilch gemeldet, war seitens der Katho­ und ihre Familien bis auf den letzten Bluts­ liken am Sonntage gegen dte protestantischen tropfen mir Pulver und Blei vertheidigen. Straßenprebiger begonnen und wurde mir acht L o n d o n , 1 0 . S e p l b r . ( S t . - A . ) D e r Irischer Hartnäckigkeit von beiden Seiten patriotische Fond hat, wie tn den Zeitungen ausgekochten. Des Morgens sah man einen bekannt gemacht wird, tn diestm Augenblick Maueranschlag an den Straßenecken, der die 3704 Wittw«n, 3900 Kinder und 1Z6 Wai­ Katholiken von Belfast, Down und Antritt» sen, die beide Aeitern durch den Russischen aufforderte, „eine deutliche Kundgebung gegen Krieg verloren haben, zu unterstützen übernom­ die fanatischen protestantischen Straßenprebi­ men. Seine Ausgaben belaufen sich auf bei­ ger" zu unternehmen. Dtrsem Aufruf ent­ nahe 60.000 Pfd. S>r. jährlich. sprach auch nach Mittag eine gewaltige VolkS- Für die bedürftigen Europäer in Indien, masse, die sich um das Zollgebäud« drängt», welche durch die letzten Ereignisse ihre Habe wo di« Prediger gewöhnlich ihre Kanzel im- verloren, sind in London allein schon über provisiren. Richtig kam Punkt 4 Uhr der hundert Tausend Thaler gesammelt worden. hochw. Hugh Hanna gleichmülhig, den Regen« DaS ist daS Ergebniß von nur drei Meetings. schirm unter dem Arm, und nahm seinen Po­ L o n d o n , 1 2 . S e p l b r . ( S r . - A . ) N a c h sten auf der Plattsorm ein. Mehrere Bürger der Mitlheilung eines aus Indien zurückge­ und ein Hafenbeamter beschworen ihn, seine kehrten Offiziers ist die Noch der Flüchtlinge Predigt auf eine günstigere Zeit zu verschie­ in Calculta fast noch betrübender, als man ben; aber der Prediger ließ sich nicht einschüch­ sich ia England vorstellt. Viele Familien, die tern, sondern blieb entschlossen, wie er sagte, bisher ein behagliches Leben geführt, sind an daS gute protestantische Recht zu behaupten den Bettelstab gebracht, und die reichlichsten und das Evangelium zu verkündigen. Ein Beiträge werden eben nur ausreichen, um Theil der viertausend Zuhörer fiel bald darauf Willwen und Waisen aus dem augenblicklichen über einander her und wälzr« sich in wüthen- Jammer herauszuziehen und ihnen die Reise dem, stundenlangem Kampfe durch dte Stra­ nach der Heimath zu ermöglichen, wo sie ganz ßen. Schließlich schoß dte Polizei, nachdem entblößt ankommen werden. Die Zahl der in sie mit wiederholtem, furchtbarem Steinhagel Calculta umherirrenden Flüchtlinge betrug vor begrüßt worden war. Ein Platzregen inter- einigen Wochen schon über 4000. Lord Can- venirre erst, als eS schon zahlreiche Schwer- ning zeichnete sogleich 10,000 Rupien, Lady verwundete, darunter viel» unb»cheiligre Spa­ Canning 2000 Rupien, und dieses großmü- ziergänger, gab. — So gewöhnlich Sonntags- thige Beispiel wurde von den Einwohnern nach Prediger auf Englischen Straßen sind, so be­ Kräften nachgeahmt, so daß die Sammlang denklich ist ihr Austreten in Irland. Dte sich nach den letzten Berichten auf 90,000 Rupien belief. Aber man darf nicht verges­ N e u e s t e P o s t . sen, daß die Europäische Bevölkerung Calcut- ta'S keine zahlreiche ist, und daß ihre Hilfs­ St. Petersburg, 2. Sept. (Telegr. mittel bald erschöpft sein werden. D e p e s c h e . ) N a c h d e m d e r H e r r u n d K a i s e r Die Belfaster Unruhen, welche bis vergan­ am 22. August um 6^ Uhr Nachmittags, von genen Mittwoch gelinde weiter tobten, haben ZarSkoje-Sselo nach Warschau abgereist, geruh­ dte vicekünigliche Regierung bewogen, «ine Cvm- ten Allerhöchstdieselben daselbst am 26. August mission zur Untersuchung und eine ansehnlich» in bestem Wohlsein einzutreffen. Gegenwär­ Militärmacht nach dem Irischen „Athen" zu tig wird per Telegraph mitgetheilt, daß S «. entsenden. Nach mehreren Lokalblättern zu Kaiserliche Majestät am 31. August schließen, ist sowohl der protestantische, wie der von Warschau auf der Eisenbahn nach Sker- katholische Pöbel halb mililairtsch organistrt. ntewttz und von dorr am 4. September, um Der Schützen - Clubb hat erst unlängst 300 6 Uhr Nachmittags, in's Ausland weiter zu Gewehre bestellt und mehrere presbyrerianifche retsen geruhten. Pastoren sind entschlossen, muchig w«it«r zu Am 19. August machte der Herr Oderdtri- predigen. girende der Wegecommunieation und öffentlichen L o n d o n , 1 3 . S e p t . ( T e l . B u r . ) E i n e Baut»«, in Begleitung der Herren ConseilS- auf osficiellem Wege hier eingetroffene Depe­ Mitglieder der Hauptsocietät der Russischen sche bringt Nachrichten der Ueberlandpost, Eisenbahnen und anderer Personen, auf der welch« auS der „Bombay-TimeS" entnommen Sr. Petersburg - Warschauer - Eisenbahn ein« sind und günstig lauten. Dieselben melden Fahrt bis Luga und zurück, um die von der auS D«lhi vom 27. Zuli, daß di« Belagerung Societät neu gebaute 86 Werst betragend« langsam fortschreite, baß die Englischen Trup­ Strecke von Gatschina bis Luga zu besichti­ pen Verstärkungen erhalten hätten, die Bela­ gen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch di« gerten aber nicht verstärkt worden seien. Ge­ Einweihung der Bahn vollzogen. — Am 22. neral Reed sei erkrankt und durch Wilson er. A u g u s t g e f i e l e s d e m H e r r n u n d K a i s e r sehr worden. Zn Agra fei die Besatzung fest die Hauptsocietät zu beglücken durch «ine Fahrt geblieben. Oberst Nicholson habe nach Delhi auf derselben Bahnstrecke von ZarSkoje-Sselo ziehende Meuterer gänzlich vernichtet, Havelock bis Luga, von wo Se. Majestät sich auf die Rebellen am 30. Juli geschlagen und ihnen bi« Weireretse zu begeben geruhten. Gegen­ fast alles Geschütz abgenommen; derselbe habe wärtig wirb der Bau der längs der Bohnlini« gehofft, Lucknow am 31. zu erreichen. In aufgeführten SlationS« und Wasser-Reservotr- Diravore haben vier Regimenter sich empört. Gebaude vollendet, und kann sodann di« 128 Ein Englisches Regiment, das sich daselbst be­ Werst weile Strecke von St. Petersburg bis fand, habe dte Meuterer angegriffen und 600 Luga über einen Monat dem Publicum zur Mann davon erschossen. Zn Kolapore sei eia Verfügung stehen. Aber die Eröffnung der Bombay-Regiment aufgestanden, doch soll di« Wegstrecke von Gatschina bis Luga ist nur Meuterei unterdrückt worden sein. Eine tn «tn Theil deS von der Societät im laufenden Bombay angezettelte Verschwörung der Mo- Jahre Ausgeführten. Die Arbeiten von Luga hamedaner sei entdeckt worden. In Calculta btS Pskow sind so weit vorgeschritten, daß seten Verstärkungen von Mauritius eingetrof­ auch hier zu Anfang November dte Bewe­ fen. General Campbell war daselbst ange­ gung wird beginnen können, wenn auch nur kommen. zur TranSporttrung von Requisiten zum wet­ L o n d o n , 4 4 . S e p t . ( T e l . B u r . ) D e r teren Bau der Warschauer Linie. Außerdem Englische Gesandte in Lima, Sullivan, ist da­ sind die Vorarbeiten auf den Linien von Dü- selbst meuchlings ermorder worden. naburg nach Wilna und von Wilna zur Preu­ T ü r k e i . ßischen Gränze theilS vollendet, theilS in Aus­ K o n s t a n t i n o p e l , 6 . S e p t . ( S t . - A . ) führung begriffen, und zum Frühling künfti- Ueber Trapezunt eingegangene Berichte mel­ gen Jahres wird die Societät zur Ausfüh­ den , daß Herat von den Persern geräumt rung der Arbeiten in der ganzen Ausdehnung worden und daß nach dem Abzüge der Bese- dieser Linie schreiten, Hie sie im Zahre 1869 tzungStruppen ReligionS-Uaruhen daselbst aus­ zu vollenden hoffl. Demnach hat der in Folg« gebrochen seten. Allerhöchsten UkaseS vom 26. Zanuar 1867 — 294 — in'S Leben getr«t«ne Verein, der sein Werk Die „Nord. Biene" vom 2. September zu Anfang des MaimonatS begann, tm Ver­ schreibt: „Die Englischen Zeitungen beeifern laufe von 3^ Monaten einen wesentlichen sich ihren Lesern zu versichern, baß man sich Thetl der Arbeiten vollendet, welch« sie laut in Rußland, vorzugsweise vor allen übrigen § 3 d?S Allerhöchst bestätigten Reglements Staaten Europa's über dt» Osttndtschen Er­ Ausgangs des dritten Jahres tn einer Stre­ eignisse freue, und baß uns»r Vaterland int- cke von 30O Werst zu beendigen verpflichtet besonder« viel durch dt« Verlust« gewinn«, wel­ war. AlleS dieses widerlegt zur Genüge die che England dadurch erleide. So z. B. äu­ Befürchtungen Vieler, welche der Ansicht wa­ ßerte sich unlängst auch daS Organ Lord Pal- ren , daß die Societät auf Schwierigkeiten merston's, die ,.Morning Post." Wir nah­ dei Ausführung ihres Unternehmens stoßen men schon früher Veranlassung zu der Erklä­ würde, und beweist, daß thr Erfolg, bei der rung, daß man wohl eher in gewissen and«r«a wohlwollenden Mitwirkung der Regierung, der Staat«n mit Enthusiasmus von den Mißge­ Einigkeit und dem Eifer der Administratoren schicken der Engländer tn Ostindien Notiz der Societät und ihrer Werkführer, vollkom­ nehme, aber gewtß ntcht tn Rußland. Wir men durch jenes Mitgefühl sichergestellt ist, wären vielleicht tm Recht, dt« dortigrn bluti» welches tn Rußland alle Unternehmungen finden, g«n Dramen als «tne Witd«rv«rg»ltung für die dem Volke wahrhaften Nutzen versprechen. Kertfch, Odessa, Uleaborg zk. zu betrachten, S t . P e t e r s b u r g , 3 . S e p l b r . ( T e l . aber wir wagen es nicht, uns so hoch zu er­ Dep. der „Nord. Biene/') Der Herr und heben, um in den Rathlchlüssen des Allmäch­ K a i s e r h a b e n , n a c h d e m S e . M a j e s t ä t a m tigen das für uns Unbegreifliche zu l«s«n. September, Nachmittags um 6 Uhr, von Als Menschen, als Mitglieder der gebildiren Skerniewitz abgereist, am 2. September, um Ges«llschaft wenden wtr uns mir Schrecken 2 Uhr Nachmittage, in gesegnetem Wohlsein von dem Gemälde der Ostindilchen Ereignisse, tn Berlin einzutreffen geruht. lesen wir mit tiefer Indignation die Briefe G r o ß e R u s s i s c h e E i s e n d a h n g e s e l l ­ der Engländer über di« Bestialität der Sipa- schaf r. Der AdministrationSrath der großen hiS, »heilen jedoch auch nicht den Schrei Eng­ Russischen Etsenbahngesellschaft bringt htemtk lands um blutige Nach«. Durch Gerechtig­ zur allgemeinen K'nnlntß. baß vom 4. Okto­ keit allein kann das Gleichgewicht zwischen ber d. Z. bis zum 1. Januar 4858 im Lo­ Beleidigtem und Beleidiger, zwischen Opfer kal der Gesellschaft zu St. Petersburg, im und Mörder hergestellt werden. — Wir wer­ 1.' AdmiralitätS-Stadttheil, 2. Quartier, tm ben uns auch nicht über Englands Verluste H a u s e d e S K a u f m a n n s K o r s i n k i n N r . 9 t , a n freuen. Unser« Handelsbeziehungen mir Eng- der Ecke des WosnessenSki-ProspettS und de« land steh«n in solcher Abhängigkeit unter ein­ Admiralirätö - Platzes, der Eintausch der den ander, daß wtr durch die Freude über fremden Subskribenten ausgelieferten vorläufigen Rus­ Veriust dttskn auf unS herabrufen würden. sischen Quittungen gegen definitive Aktien statt­ Wir haben viel von England gelernt. Vieles finden wird. Dem Wunsche vieler Subskriben­ liegt unS noch vor von thnen zu lernen, und ten gemäß ist eS denselben gestattet, dte noch wir haben sterS England, ab«r nicht Frank­ ntchl bezahlten 87 Nudel St) Kop. pr. Aktie reich d«n Vorrang bezüglich zeitgemäßer Auf­ «inzutragen. Die Zinsen dieser ErgänzungS- klärung gegeben. Letzter« sahen wir nicht in zahlung, ä Z pCt. jährlich, werden vom Tage den unselbstständigen, abstrakten Begriffen der deS Eintrags an laufen. Diejenigen Subskri­ Franzosen und Deutschen über unsere socialen benten, welche sich außerhalb Petersburg be­ Verhältnisse, sondern in den positiven Folge- finden, werden aufgefordert, den Umtausch der ruvgtn der Engländer über die Rechte d«S Aktien und, falls sie solches wünschen, bi« Menschen, über dessen genügendet Auskom­ ErgänzongSzahlung für bitselben in Petersburg men und Anwendung der neuesten Erfindun­ ansässigen Personen zu übertragen, indem si» gen in Wissenschaft und Kunst zu eigenem denselben, ohne besondere Vollmacht, die vor­ Nutzen and Erleichterung seiner Arbeit. Zn läufigen Quittungen übergeben. Geld und dieser Beziehung haben dte Engländer die vorläufige Quittungen, durch die Post an den Nordamerikaner weit htnt«r sich gelassen, weil AdministrationSrath adressirt, werden von dem­ bei Letzter«« daS Gleichgewicht durch das selben nicht angenommen werden. ausschließlich« Str«b«n nach Gelderwerb von — 29S — Grund auS zerstört worden ist.» Mit «inem zogen, mag zu der Ausbreitung der Krankheit Wort — tn England beugt man sich nicht daS Seintge beigetragen haben. so vor dem goldenen Kalbe, wie solches Al» H a m b u r g , 1 0 . S e p t b r . D i e C h o l e r a len tn Nordamerika und zum Theil tn Frank­ ist auch hier ausgebrochen. Vom 29. v. bis reich die Köpfe verdreht. DaS ist eS, waS zum 6. b. M. sind, wie der ,.Nordd. C." unS vorzugsweise vor anderen Staaten Eng­ meldet, 239 Fälle angemeldet, von denen 136 land zugethan macht/' einen tödtlichen Ausgang hatten. Die „Nord. Biene" vom 6. September F r a n k r e i c h . äußert sich folgendermaßen: ,,AuS dem Con- P a r i s , 1 2 . S e p r . ( H . C . ) D e r „ E o n - flicr der Meinungen wird di« Wahrheit gebo­ stirurionnel" bringt als Premier - Parts den ren. Unumgänglich nothwendig war der Krieg Brtef etnes Franzosen aus Calculta, wonach von 1863 bis 1866, um Europa auf's Neue dte sogenannte Meuteret der SipahiS «ine von der Unentbehrlichkeit deS Friedens und vollständige, von entthronten Indischen und jenen Segnungen zu überzeugen, welche ihm abgesetzten mohamebanischen Fürsten geleitet« sowohl für die Staaten als für die Völker Revolution ist, und die Uebelstände der Bri­ entströmen. Nothwendig war der Aufstand tischen Verwaltung wie der wiederholte Wort- tn Ostindien, um England zu zeigen, daß auch bruch der Compagnie bei den feierlichsten Ver­ tn seinen Gebieten jene verderblichen Mtßbräuche sprechungen in ein grelles Licht gesetzt wird. der Gewalt existiren, welche Mißvergnügen P a r i s , 1 4 . S e p l b r . ( S t . - A . ) H e u t « und Aufruhr erzeugen. Erschienen ist daS oll- Morgen brach tn den Bureaux des „Moni- gemeine Bedürfniß nach Frieden, der Wunsch, teur" Feuer auS, welches so rasch um sich solches auf dauerhaften Grundlagen zu befe­ griff, daß in einigen Augenblicken der Saal stigen und jene Zufälligkeiten zeitig abzuweu- der Setzer, das Local der Pressen, die Ge­ den, welche in Europa Anlaß zu neuen bedeu­ bäude der Verwaltung und die Wohnung des tenden Conflikteu geben können. Dte vornehm­ Direktors in Flammen standen. Schnell« sten Milte! hiezu möchten die Vermeidung Hilfe war da und man war um halb 8 Uhr aller ehrgeizigen Absichten und die Wiederher­ Herr bes FeuerS. Der Schaden ist aber doch stellung des gegenseitigen Vertrauens unter den bedeutend, da nichts gerettet werden konnte. vier Großmächten: Rußland, Frankreich, Eng­ Die Manuskripte, die Jahrgänge deS ,,Mo- tand und Preußen, sein. Die Reise des Kai­ viteur" und andere kostbare Sammlungen, sers Napoleon nach Osborne und sodann nach die Correspondenz der Verwaltung, die Biblio­ Deutschland, wo etne Zusammenkunft mtk ei­ thek, ein Theil ber Setzerei und das ganze ner andern Kaiserlichen Person erfolgen kann, Mobiliar wurden »tn Raub der Flammen. Ein müssen für die Zukunft wichtige Folgen haben. großer Th'il des Hauses wurde ebenfalls zer­ Wir sehen darin das Unterpfand für die Be­ stört. Zwei Feuerlöschmänner wurden verwun­ festigung deS Friedens in Europa, daS Mit­ det. Die Ursache, welche den Brand veran­ tel zur Wiederherstellung deS oberwähnten Ver­ laßt hat, kennt man nicht; man glaubt jedoch, trauens, und werden mit Vergnügen gewahr, daß es »ine zufällige sei. baß auch in England die Notwendigkeit freund­ schaftlicher Beziehungen zwischen diesen vier Bekanntmachungen. Mächten empfunden wird. Wir wünschen, daß diese auS Erfahrung geschöpfte Gedanken- Zufolge Requisition der Würkenschen Guts- Verbindung auf ber dauerhaftesten Grund­ V»rwalcung vom 4. Stplbr. a. c. No. 118 lage Gestalt gewinne, auch nicht ein momen­ wird besmiktelst bekannt gemacht, daß der dor­ taner Zwang, ein bloßer Widerhall der tn Ost­ tige Jahrmarkt in diesem Jahre am 4. und indien vorgehenden Ereignisse wäre. 6. Oktober abgehalten werden wirb. Pernau, D e u t s c h l a n d . Polizeigericht, den 10. September 1867. K ö n i g s b e r g , 14. Sept. (N. Pr. Z.) Polijei'Vorsitzer R. Hehn. Dte Cholera ist in den jüngsten Tagen mit No. 883. E. v. b. Borg, Settr. 3 einer erschreckenden Heftigkeit aufgetreten; fast Von dem Pernauschen Polizeigericht wird alle Fälle verlaufen tödtlich. Der plötzliche hierdurch bekannt gemacht, baß der diesjährig« Uebergang aus einer tropischen Hitze tn ein MichaeliS-Kram-, Vieh- und Pferdewarkt am feuchtes Herbstwetter, der sich hier eben voll­ 23. und 24. d. M. in der Stadt Pernau — 296 — selbst und nicht wie bisher tn der Vorstadt Aekene ^n^ei^e, 6ass 6er l'ÄNZü-Unter- Bremtrseite abgehalten werden wird. rickt in 6en eisten 1's^en ) A m 1 6 . schen Kirchenrage vor vier Jahren hervorge­ d. M. starb auf Schloß Ernstbrunn bei Korn­ rufene. Es wird nur wenig Länder mit evan­ neuburg in Oesterreich der Oesterreichische Ge­ gelischen Gemeinden geben, die nicht eine Ver­ neral der Cavallerie a. D. Fürst Heinrich tretung auf diesem Congreß gefunden haben. XI^IV. Reuß-Köstritz, Inhaber des Husaren- Die Zahl der Abgeordneten fremder Nationen, Regimenrs Nr. 7. Er war geboren am 31. wobei alle Erdrheile vertreten sind — von März 1737 auf dem Schlosse Köstritz. Australien sind fünf Depurirre erschienen — K ö n i g s b e r g , 1 6 . S e p r . ( N . P r . Z . ) erreichte schon in den ersten Tagen fast 200. Die Heftigkeit, mit der die Cholera seit einer AuS den Deutschen Staaten sind gegen 1000 Woche würher, erfüllt alle Gemürher mit Be- anwesend. Berlin selbst ist verhältnißmäßig sorgniß. Die Krankheit zeigt diesmal einen sehr schwach vertreten, was man nicht erwa durchaus veränderten Charakter. Sie über­ der Srahl-Hengstenberg-Leo'schen Opposition fällt ihre Opfer ganz plötzlich; dte PrädiS- zuschreiben darf — diese wirkte im Gegentheil posittonen fehlen meistens. So kam neuerdings ein Erkrankungsfall mitten bei einer Theater- „Wiener Z.", daß in Wien von einem solchen Vorstellung vor! Außerdem ist der Verlauf Ereigniß bis jetzt nichts bekannt geworden sei. bei der überwiegenden Mehrzahl ein tödtlicher. F r a n k r e i c h . Die untern Stande scheinen mehr verschont P a r i s , 1 6 . S e p t . D e r K a i s e r w i r d s i c h zu bleiben. über Straßburg nach Stuttgart begeben und W e i m a r , 1 7 . S e p t . ( N . P r . Z . ) G e ­ nur von einigen Adjutanten begleitet sein. s t e r n A b e n d u m 1 0 U h r b e e h r t e S e . M a j . Die Kaiserin geht nicht mir. der Kaiser von Nußland unseren Großher­ P a r i s , 1 9 . S e p r . A m 1 0 . d . M . h a t zoglichen Hof mit einem kurzen Besuch. Es ein ganz ungeheurer Regenguß einen großen hatten sich zum Empfange des Fürstlichen Ver­ Theil deS Ardeche-Deparrements völlig verwü­ wandten die Großherzoglichen Herrschafren auf stet. Alles ist zerstört, vier prächtige Brü­ den Bahnhof begeben. Noch an demselben cken, viele Häuser, eine Menge von Mühlen Abend setzte Se. Maj. der Kaiser seine und Seidenfabriken wurden geradezu wegge­ Reise nach Darmstadt fort. schwemmt. Von den Weinstöcken findet man D a r m s t a d r , 1 7 . S e p t . ( S t . - A . ) S e . keine Spur mehr, auf der Ardeche schwim­ Maj. der Kaiser von Nußland sind heute men Möbelstücke, Thiercadaver und Menschen- Vormittag 9 Uhr von Weimar dahier ange­ leichen im gräßlichen Durcheinander. Der kommen und tm Großherzoglichen Residenz­ Regen dauerte vierundzwanzig Stunden lang schlosse abgestiegen. Se. Königl. Hoheit der mir der größten Heftigkeit. Großherzog empfing Se. Majestät auf dem S p a n i e n . Bahnhofe. Ihre Maj. die Kaiserin wa­ M a d r i d , 1 6 . S e p t b r . ( S t . - A . ) W i e ren Ihrem durchlauchtigsten Gemahle mit dem der „Espana" aus Valderas, Provinz Leon, Großfürsten Alexis K. H. und Sr. Groß­ geschrieben wird, ist man dorr beschäftigt, ei­ herzoglichen Hoheit dem Prinzen Alexander nen großen Luftballon zu bauen. Ein gelehr­ um halb 7 Uhr früh mit einem Extrazuge ter Geistlicher, namens Gabriel Priero, be­ bis Frankfurt entgegengefahren. hauptet, das Geheimniß gefunden zu haben, seinen Ballon mittelst einer aerostatischen Vor­ O e s t e r r e i c h . richtung beliebig zu lenken. Jedenfalls läßt W i e n , 1 7 . S e p t . D i e „ O e s t e r r . Z t g . " widmet heute der in Berlin tagenden evange­ er den Ballon, in welchem 40 Personen Platz haben und der 14,000 Realen kostet, auf seine lischen Allianz einen längern Artikel sehr re- Kosten bauen. Am 29. gedenkt er sich in servirender Natur. Nur am Schlüsse spricht seinem Ballon nach der Kapelle der „Vii-Asn sie die Ansicht aus, daß der Hauptgewinn Lomono", ^ Stunden von Leon, zu dieser Zusammenkunft lediglich in der persön­ begeben, von da aus nach Valderas Luft zu lichen Berührung der Mitglieder bestehe. Eine fahren und am 30. Mittags oberhalb des Umgestaltung des Wesens der protestantischen Königlichen Palastes von Madrid zu schweben. Bekenntnisse könne aus ihr nicht hervorgehen. P o r t u g a l . Das Princip der freien Forschung schließe die Wie die „Espana" meldet, wird sich der Möglichkeit der Autorität der Allianz aus, Herzog von Oporto, Bruder des Königs von und ohne Autorität sei Einheit und Einigkeit Portugal, mit der präsumtiven Thronerbin überhaupt unmöglich. von Brasilien vermählen. W i e n , 2 1 . S e p t b r . ( T e l . B u r . ) D a s G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Resultat der Wahlen stellt sich nach den hier L o n d o n , 1 4 . S e p t . ( F r . P . - Z . ) D e r eingetroffenen Berichten auS der Moldau wie Secretair der Atlantischen Telegraphen-Com- folgt: Von den 37 Wahlen gehören 66 der Unionsparret, 16 sind farblos, 6 Gegner der pagnie veröffentlicht auf eine erhobene Anfrage, daß die Direction der Atlantischen Telegraphen- Union. Die Wahlen in der Walachei haben am 19. begonnen und werden am 29. been­ Compagnie durchaus nicht beabsichtigt, daS Projekt der Legung des unterseeischen Tele­ det sein. graphen zwischen Neufundland aufzugeben. M o n t e n e g r o . Der Unfall ist lediglich der fehlerhaften Hand­ In Bezug auf die von Konstantinopel aus habung der Bremsen und dem Mangel an verbreitete Nachricht von der Ermordung des ausreichendem Personal zuzuschreiben, das Fürsten Danielo (s. Türkei) erklart die amtliche Bremsen zu überwachen. Die ganze Ma- — 300 — fchinerie wird in diesem Augenblick von einem ments zu Calcutta an. Dte Schiffe „Pearl" technischen Comite, bestehend auS den berühm­ und „Lancefield" waren gleichfalls mit Trup­ testen mechanischen Ingenieurs im Lande, un» pen , welche sich an Bord des verunglückten tersucht, und beim nächsten Versuch wird je­ „Transit" bkfunben hatten, angelangt. In de mögliche Vorsicht angewender, um die Ge­ Berar war das Kriegsrecht proclamirt worden. fahren zu vermeiden und die Schwierigkeiten General Havelock war von Cawnpore auS 26 zu beseitigen. welche sich dem Gelingen deS (Englische) Meilen auf dem Wege nach Luck- Unternehmens bisher entgegenstellten. now vorgerückt. Doch sah er sich, nachdem L o n d o n , 1 6 . S e p r . ( N . P r » Z . ) Z u er die Rebellen in drei Gefechten geschlagen Belfast in Irland haben die schon besproche­ und ihnen 21 Kanonen abgenommen hatte, nen Streitigkeiten zwischen Protestanten und genöthigt, sich nach Cawnpore zurückzuziehen, Katholiken jetzt zu dem Attribut deö Belage­ um dort seine Kranken unterzubringen, deren rungszustandes geführt. Wer ohne besondere Zahl durch die Cholera bedeutend zugenommen Erlaubntß Feuerwaffen und Schüßdedarf be­ hatte. Er wartete auf Verstärkungen. Zu hält, anstatt sie in der Polizei-Kaserne abzu­ Ägra waren das Krok Contingent und andere liefern, kann zu »inen Jahr Gefängniß ver- Rebellen vollständig zersprengt worden. Eta urtheilt werben. 3dl) Mann stark'S Detachement des 1l). und O s t i n d i e n u n d C h i n a . 37. Königlichen Regiments hatte einen nächt­ (Sr.--A.) Die Uederlandpvst ist tn Triest lichen Angriff auf das 8. und 40. eingeborene den 17. S'premder eingetroffen und meldet Infanterie-Regiment gemacht, die sich zu Dt- außer den b»reitS bekannten Nachrichten auS oapur empört hatten, war jedoch mit einem Bombay vom 16. August: General Havelock, Verluste von 200 Todren zurückgeschlagen nachdem er siegreich 3 Schlachten geschlagen, worden. Ia Calculta war die Leibgarde ent­ har sich genörhigt gesehen, sich wieder nach waffnet worden, doch hatte man ihr gestattet, Cawnpore zurückzuziehen. Bei Agra wurden ihre Pferde zu behalten. Die Nachricht von die R'bellen in einer furchtbaren Schlacht ge, dem Rückzüge des Generals Havelock kommt schlagen. In Dinapore sind beim Aufstande mit dem Telegraphen über Suez. Der „Cal­ alle Europäer von den Irregulairen getädtet cutta Englilhman" vom 8. August thut ihrer worden. Auch in I'ssore har man Verschwö­ keine Erwähnung. — (Geprüft) F. John­ rungen enrdeckr. son. (Gezeichnet) Raven. Die Zahl der im Fort von Agra eingeschlos­ Die Zahl der Ausfälle, welche die Besatzung senen Personen geben die „Bombay - Times" von Delhi bis zur Zeit der letzten Nachrich­ auf 6000 an. ten gemacht hatte, wird auf 20 angegeben. Dte „Times" vom 18. September bringt L o n d o n , 1 7 . S » p t . ( T e l . B u r . ) E i n e eine lelegraphtscht Depesche, die folgende zum officielle Depesche mit Nachrichten aus In­ Theil schon bekannte Nachrichten genauer ent­ dien meldtt. daß Lord Elgin mit 600 Mann hält- „ Alex a n d r i a , 11. September. DaS aus Hongkong tn Calculta »ingetroffen f»i. 12. irregulaire Cavallerie-Regiment hatte sich Die Entsetzung Agra'S ist fehlgeschlagen, der zu Segowlte empört und seine Offiziere nie­ Verlust der Engländer hierbei war bedeutend» dergemacht. Ein Complot, welches die Er­ General Outram ist zum Commanbeur der mordung der Europäer zu BenareS und Jes- Division von Dinapore und Cawnpore ernannt für zum Zwecke hatte, war entdeckt und ver»i- worden. General Havelock ist durch die Cho­ telt worden. Zu Berhampur waren das 63. lera am weiteren Vorrücken gehindert worden Regiment einheimischer Infanterie und daS und wollte zuvörderst Verstärkungen abwarten. 11. unregelmäßige Cavallerie - Regiment ent­ Der Verlust der Engländer in der Schlacht waffnet worden. DaS 14. Bengalische In­ bei Agra betrug 200 Mann. fanterie-Regiment zu Ihelum hatte dem Be­ Der „Constirutionnel" berichtet, daß dte fehle, sich entwaffnen zu lassen, keine Folge osficielle Nachricht von ber Räumung HeralS geleistet und war durch ein Detachement Eu­ durch dte Perser in Paris eingetroffen sei. ropäer in Stücke gehauen worden. Ihrer ,.Ad»r", setzt dieses Blatt hinzu, „laut einem Majestät Schiff „Shannon" kam am 8. Au­ Gerüchte, daS sich zu verbreiten begann, schickte gust mit Lord Elgin und Stab, 380 Marine­ Gholam Hoydar Khan, des Mohammed Sohn soldaten und einer Compagnie des 69. Regi­ und für seinen Vater Gouverneur von Kan- — Z0t — dahor, sich an, auf Herst zu marschtren und schaft sämmtltch ertrunken und daS Schtff to­ sich desselben zu bemächtigen; es steht deshalb tal zertrümnert ist. Den 11. d. M. stran­ zu fürchten, daß die Perser tn diesem Falle dete dieSMt DomeSneeS beim Dorfe Rojen auf's Neue vorrücken, da sie nicht wollen, daß die Englische Brigg ,.Commodore", Capitain Herat in den Händen der Afghanen bleibe." Clark, von Riga mit Flachs beladen; dte In den militairischen Operationen zu Kan­ Mannschaft tst gerettet, daS Schiff aber als ton ist gänzlicher Stillstand eingetreten; diese Wrack zu betrachten; die Waaren sucht man Stadt soll aber andererseits von den Rebellen zu bergen. ziemlich hart bedrängt sein und ber „Frtend R e v a l , 1 3 . S e p t . Z n d e r N a c h t v o m of China" meint, sie könne wohl eher den 9. zum 10. d. M. erhob sich ,in furchtbarer letzteren, als der Britischen Streitmacht in Slurm aus NNO., der gegen Morgen im­ dte Hände fallen. Uebrigens ist die Britisch- mer heftiger wurde, mir Regen und Schnee­ Französische Seemacht tn den Chinesischen Ge­ gestöber gemischt und sich erst den 11. gegen wässern jetzt schon ziemlich bedeutend ange­ Morgen legte. Am 10. Morgens wurde «in wachsen;.tu Hongkong befinden sich die Eng­ AbendS vorher auf der Rheede angelangter lischen Kriegsschiffe „Calcutta", „SanSpa- Englischer Dampfer, mir Ballast und 8 Pas­ retl", ,.Fury", „Opossum", „Forrester", sagieren von Stettin nach St. Petersburg „Bustard", — auf anderen Punkten bei bestimmt, vom Anker gerissen und bei Katha- Kanton sind 13 Kriegsschiffe vertheilt, tn rinenlhal auf den Strand geworfen; die Pas­ Makao, Amoy, Fuchchan, Shanghae ist je sagiere sind gerettet. Bald darauf ward auch etneS stattonirr. In Ningpo ankern 3 Fran­ ein Schwedischer Schooner mir Kohlen und zösische Kriegsschiffe und die Gesamwtzahl der Allaun «den dahin geworfen; ein Finnländer letzteren tn den Chinesischen Meeren beläust mir Salz r«ltete sich tn den Kriegöhafen, wo­ sich auf 13. bei «r sich etwas beschädigte; »in Dreimaster T ü r k e i . war zwischen Brigitten und WiemS festgelegt, K o n s t a n t i n o p e l , 9 . S e p t e m b e r . ( Z e i t . ) machte sich indessen glücklich wieder loS und Fürst Daniele von Montenegro ist, einer hier setzte gestern seine Reise wieder fort. Der eingetroffenen telegraphischen Depesche zufolge, eis»rne Dampfer „Hero" war am 9. AbendS von seinen Brüdern ermordet worden, dte den 6 Uhr bei stillem Wetter von Kronstadt aus­ Tod seines hier in Konstavtinvpel ermordeten gelaufen , litt aber unterwegs viel und kam Neffen rächen wollten. — Auf dte Absetzung erst am 11. früh 10 Uhr hier an; zu glei­ Reschtd Pascha's tst nun auch die Entfernung cher Zeit kam auch ber Dampfer „Menlcht- Fethi Pascha's, des Schwagers des Sultan«, kow" von HelstngforS wohlbehalten hier an von seinem Posten als Großmeister der Artil­ und gingen Beide bald darauf, „Hero" uach lerie gefolgt. Man kann den Sturz dieses Riga, letzterer nach St. Petersburg wieder Großen als ein neues Zeichen vom Sinken ab. Gestern früh kam der Dänische Dam­ des Einflusses Lord Srratford's betrachten. pfer „Orient" mir Ladung und Pvssagieren N e u e s t e P o s t . von St. Petersburg an; er harre vom Sturm sehr gelitten, sich nur durch Auswersen eines R i g a , 1 4 . S e p r . ( L t v I . G v u v . - Z . ) A m TheilS seiner Ladung retten können und ging 11. Sept. d. I. ist Se. Excellenz der Liv- gestern wieder in See. länbische Herr Civil - Gouverneur von seiner O d e s s a , 3 0 . A u g u s t . A m 2 7 . A u g u s t , InspectionSrrtse zurückgekehrt und hat an dem. um 9 Uhr AbendS, brach in der Richelieu- selben Tage wiederum die Verwaltung deS Straße tn der Nähe des Theaters ein star­ Gouvernements übernommen. kes Feuer aus, welches das steinern» Haus D o l d e r a a , 1 6 . S e p t . , 8 U h r M o r g e n s . deS Baron Renaud in Asche legte. In die­ (Tel. Bur.) Laut ofsicieller Nachricht von sem Hause waren die drei ersten Magazine DomeSneeS strandete daselbst am 10. d. M. Ovessa'S placirr, das s. g. Englisch.Französische dte Englische Brigg „Hanna", Capt. John deS Herrn Gorny für Setden-, Tuch- und Bruid, von Kronstadt mit Ballast nach Riga Porzellan-Waaren, Mobilien u. s. w., und bestimmt. Mannschaft gerettet. An demsel­ die beiden Magazine der Gebrüder Stieffel, ben Tag« scheiterte daselbst noch ein anderes das ein» für Waffen und Instrumente aller Schiff mit Hafer beladen, wovon dte Mann­ Art, das andere »tn Depot von Forleptavos aus Marseille, Paris und Wt»n. Man Gestern langt»« sämmtlich» Mitglitder des schätzt dm ganzen Verlust auf ä—600,000 Schwedisch»» StaatSrarhS, mit Ausnahm» des Rubel. Ein Polizeibeamrer wurde daS Opfer noch abwesenden Ministers der auswärtigen deS BrandeS, der weithin zu sehen war. Angelegenheiten, Baron Lagerh'im, den Eid Die „Nord. Biene" schreibt: Die Ein­ als Mitglieder der „Interims-Regierung" im stellung der offensiven Operationen der Eng­ ReichSsaale vor den Ständen deS Reiches ab. länder gegen China und die Concentrirung — Der VerfassungS-AuSschuß har mit 18 ge­ aller ihrer Anstrengungen zur friedlichen Bei­ gen ü Stimmen dem Reichstage die Annahme legung deS begonnenen Streikes haben den ber RegterungS'Proposition, baß ber Kronprinz Hochmuth der Chinesen bedeutend gesteigert. die Regierung des Reichs führen soll, empfohlen. Dem Anscheine nach sind sie gegenwärtig de­ S t o c k h o l m , 1 7 . S e p t . ( N . P r . Z . ) reit, sämmtlichen Europäern den Krieg zu e«- Die betreffenden ReichStagö-Aueschüsse haben klaren, ohne zwischen den alten Freunden und sich für die Mündigk»ilScrkIärung d»r Weiber neuen Feinden »inen Unterschied zu machen» Mit volleobttem 2ö. Lebensjahre ausgesprochen DaS zögernde Verfahren der Engländer hat (bisher fand sie später und oftmals gar nicht den Zdeengang der Pekinger Regierung die statt, so baß das Weib für Lebenszeit unter ohnehin sowohl von der Stärke ihres Staa­ der gesetzlichen Tutel ihres ManneS oder tes, als von dessen Bedeutung gegenüber d«n nächsten männlichen Verwandten stand), und W«lt»r«ignissen ein» ungewöhnlich hohe Mei- die Aufhebung des Branntwein-Einfuhrverbots nung hat, eine wes«ntlsch veränderte Richtung unter einem Zolle von etwa 3 Sgr. für daS gegeben. Dem Statthalter von Kanron war Quart Spiritus und 1Z Sgr. für das Quarr eS deßhalb »in L»ichreS, seine Regierung von Branntwein befürwortet. seinem erfolgreichen Handeln gegen die Eng­ S t o c k h o l m , 1 6 . S e p t . ( N . P r . Z . ) länder zu überzeugen, besonders als Letztere Die Cholera in der Hauptstadt nimmt zu; aus Mangel an Mitteln außer Stande wa­ 267 Erkrankungen und 124 Todesfälle sind ren, China einen empfindlichen Schlag beizu­ gemeldet. bringen. DaS Bombardement von Kanton C h r i s t i a n i a , 1 8 . S e p t . V o r g e s t e r n b e ­ war den daseidst Handel treibenden Europäern schloß das Storthing auf den Vorschlag des Ver< schädlicher, als dem Ansehen der Pekinger fassungs - Ausschusses einstimmig, „den Kron­ Regierung in den Augen der Mehrheit ihrer prinzen zu ermächtigen, die Regierung tm Na- Unt«rthan»n. Davon überzeugt sie der ohne Un» men des Königs und mit aller der Macht und terbrechung betriebene Handel zu Schangha, der Gerechtsame, welche daS Grundgesetz dem Whampoa und an anderen Küstenorten. „DaS Könige von Norwegen gewährt, zu führen." bedeutet unsere Unentbehrlichkeit für die Eu­ D ä n e m a r k . ropäer," sagen dte Chinesen, „wenn sie alle K o p e n h a g e n, 2 l . S e p t . ( N . P r . Z . ) Maßnahmen aufbieten, um den Handel mit Dte Cholera tst glücklich im Abnehmen, was unS fortzuführen und ihre Beziehungen zu wohl ber eintretenden Kälte zuzuschreiben sein unS unter verschiedenen Vorwänden aufrecht dürfte; gestern sahen wtr an der Zollbude zu halten." Für den Nutzen von ganz Eu­ schon etwas EtS. ropa. behufs der Aufrechlhalrung ber Ueber- D e u t s c h l a n d . legenheit unserer Bildung gegenüber der Chi­ D a r m s t a d t , 2 0 . S e p t . ( N . P r . Z . ) nesischen, tst «S umumgänglich nothwenbig, d»n D i e A n w e s e n h e i t I h r e r K a i s e r l . M a j e ­ Frhler der Engländer nach Kräften wieder stäten von Rußland verbreitet fortwährend gut zu wachen, und durch eine energische viel Leben hier. ES kommen ununterbrochen Maßregel die Chinesen für alle Zeilen von der viele Russen, worunter sehr bedeutende Namen Ueberlegenheir Europa'S über ihren Staat zu aus der Geschichte der neuesten Zeit; so Fürst überführen. Zu dem DeHufe tst dte Anbahnung Menschikow, General Murawjeff, der Erobe­ von direcien Unterhandlungen mtt der Pekinger rer von KarS, General Tobleben, der genial« Regierung, scwie eines gegen dieselbe einzu­ Vertheidiger Sewastopols, :c. zc. L»tzt»rer schlagenden Verfahrens ohne Vermittelung der befand sich bei der heutigen großen Revue Provinzial-Stacthalrer dringend nöthig." der Hessischen Armee - Divtsion in dem sehr S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . z a h l r e i c h e n u n d g l ä n z e n d e n G e f o l g e S r . M a ­ S t o c k h o l m , 1 6 . S e p t e m b e r . ( S t .-A.) j e s t ä t d » s K a i s e r s . — 303 — D a r m s t a d t , 2 2 . S e p r . ( S t . - A . ) S e . Deutschen Legion zu Theil wurde. Das tst wahr- Maj. der Kaiser von Rußland wohnt mor­ ltch eine sehr bescheidene Bitte. Ja, ich gehe gen dem ersten großen F'ldmanöver der Groß- noch weiter und versichere, eS giebt Hunderte — herzoglichen Truppen bet und reist am 24. ich bin einer davon — welche Willens sind, sich d. nach Srutrgart. ber Regierung zur Verfügung zu stellen, ohne S t u t t g a r t , 2 0 . S e p t . ( S t . - A . ) M i t Handgeld voraus oder Zusage einer Geldvergün­ der heutigen Woche beginnt dte Reih, der fest­ stigung hinterdrein, wenn sie unS nur recht lichen Tage. tn welchen ber evangelische Kir­ viel Dienst im Felde, anstandige Gelegenheit, chentag und der Congreß für innere Mission, unS auszuzeichnen, und Avancement nach dem der Kaiserbesuch, das Königliche Geburtsfest, Verdienst versprechen will." dte Deutsche Künstlerversammlung, das Volks­ L o u d o n , 2 2 . S e p r . D i e h e u t i g e „ T i m e S " fest, dte Versammlung Württembergischer Wetn, theilt mir, die Einwohner von Calcurra Här­ und Odstproducenktn tn unserer Stadt und de­ ten an daS Parlament eine Petitton gerichtet, ren nächster Nähe das öffentliche Interesse worin sie beantragen, dte Regierung Indien« nach den verschiedensten Seiten in Anspruch von ber Ostindischen Compaqnie zu trennen und nehmen werden. eine directe Regierung der Königin mir öffent­ F r a n k r e i c h . licher legislativer Versammlung einzuführen. P a r i s , 2 l . S e p r . D e r „ C o u r r i e r d e l a (St.-A.) Von allen Seiten kommen An- Drome er de l'Ardechr" schlägt die durch die erbitlungkn junger Leute aus den Mittelstän­ jüngsten Ueberschwemmungkn im Ardeche-De- den, als Freiwillige nach Indien zu gehen, partewent verursachten Schäden auf 6 Mill. wenn die Regierung dte Aufstellung solcher 400,000 Fr. an, wovon 2 Mill. Fr» die CorpS bewilligen vnd begünstigen wollte. Es Verwaltung ber Brücken und Chausseen, die ist bis zur Stunde ungewiß, ob die Regierung übrigen 3 Mill. Franken dte Cantone Aube- auf dieses Anerbieten Rücksicht nehmen wird. naS, Antraigues, Butzer, Villeneuve-de-Bery O s t i n d i e n . und TueytS treffen. C a l c u t t a , 1 0 . S e p t . ( Z e i t . ) F r a n z ö ­ S p a n t e n . sischen Nachrichten zufolge wäre daS Gerücht AuS Madrid, 19. September, wtrd te- von dem Tode Nena Said's unwahr. Dieser legraphirt: ,.Ein Regierungs-Befehl gestattet Häuptling hätte nach Zerstörung seiner Resi­ den freien Eintritt von Gerraide in Spanien denzstadt (eines schlechten strategischen Punk­ bis zum Monat Juli. tes) sich mit seiner ganzen Macht nach Osten G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . gewendet. Es ist »in Preis von 6000 Ru­ L o n d o n , 18. Sept. „Ein junger Eng­ pien auf seinen Kopf gesetzt. länder" schreibt an dte,,TimeS": ,,Es giebt A f r i k a . Tausende und aber Tausende junger Briten, (Zeil.) In Marokko herrscht eine gewisse die, gleich mir, herzhaft und stark, vor Begierde Aufregung. Nach dem „Constiturionnel" ist brennen, für die Sache des Vaterlandes in'S eine Insurrektion der kriegerischen Stämme zu Feld zu ziehen und den Kindermördern in Ben­ befürchten, die zwischen Fez und Marokko woh­ galen gegenüber gest,llt zu werden, die aber nen. Der Kaiser von Marokko hat seinen leider vermöge ihrer Geburt und Erziehung als Einzug in erstere Stadt gehalten, während Genllemen, nicht gut als gemeine Soldaten sein Sohn die letztere besetzte. in dte Armee eintreten können, während sie andererseits ohne die mächtige Hebel-Connexion und Einfluß, und zu ..arm" sind, um Osficier- Weksnntmathunge«. Patente zu kaufen. Giebt es denn keinen Aus­ Von dem Pernauschen Polizeigericht wird weg für das Land, keine Maßregel, um so viel hierdurch bekannt gemacht, baß der diesjährige todt liegend, Thalkrafr zu benutzen? Könnte MtchaeliS-Kram-, Vieh- und Pferdewarkt am man nicht eine Englische Legion bilden unter 23. und 24. d. M. in der Stadt Pernau denselden^Bedingungen, wie dte Fremden-Legi­ selbst und nicht wie bisher in ber Vorstadt onen im letzten Kriege — nämlich auf eine fest­ Bremerseit» abgehalten werden wird. bedungene Zeikfrist, mir Avancement vom Ba- Pernau, Polizeigericht, den 6. Sept. 1667. yonnet auf, und ebenso anständigem Tractament Polizei'Vorsitzer R. Hehn. »»im Abschied, wie der Schweizer und ber No. 664. E. v. d. Borg, Secrt. 1 — 304 - Ein Wohllöbliches PernauscheS Stadt-Cas- Von der Verwaltung der Sterbe-Casse „die sa.Collegium bringt d«smitt«lst zur öffentlichen Hilf," genannt, wirb hierdurch zur Kenntniß Keovtniß. daß bei demselben am 7. und 10. der Mitglieder gebracht, daß seit der letzten Ottoder d. I. jedesmal Vormittags 10 Uhr Anzeige. vom 15. Februar , nachfolgende folgende Torge stattfinden werden. Sterbefäll, stattgefunden haben, nämlich 1) Ueber das bevorstehende Abnehmen der w e i b l i c h e : beiden Floßbrücken und das Aufsetzen derselben Demoilelle H. E. Rabenau, No. 421. im Frühling 1858, Frau A. C. Commende. 2) über die Vermielhung deS großen Kel­ „ M. E. von Törne, No. 211. lers unter dem Rathhause, „ Julie Grube, No. 234. 3) die Vermierhung deS ehemaligen Pul- Habicht, No. 88. verkellerS in der Jupiter-Bastion, » H« C. Flederwisch, No. 175. 4) über die Verpachtung des Schilfes tm S. E. Diedrichsen, No. 84; Stadtgraben. m ä n n l i c h e : Die contractlichen Bedingungen können in Herr Oderpastor I. H. Martens. No. 337. der Kanzellei deS Collegii eingesehen werden. „ Arenstam Smirnoff, No. 492. .. I. F. Dillig, No. 322. Pernau, Cassa - Collegium, den 19. Sep­ „ Pastor M'tzler ssn., No. 181. tember 1857. Caspar Hügel, No. 459, Oberkassenherr Fr. Ramdach. und ersucht dieselbe um baldige Berichtigung Aeltermann A. D. Marsching. der noch unbezahlten Beiträge. Die Hülfe zu Beisitzer F. Winkler. Pernau am 2. September 1857. No 440. G. Lehbert, Notr. 3 N. Frey. Schütz. W. Schultz. die derz. Vorsteher. 1 Diejenigen, welche sich um daS vacante Amt d,S StadtdaumeisterS allhier bewerben Lngliscke und Lelgiscke ?atent-^Va- wollen, haben sich binnen 4 Wochen a ciato gensckmiere ist wieder, und wegen vor­ Hierselbst zu melden. Pernau , Cassa - Colle­ gerückter ^akres^eit xu killigerm ?reise gium , den 19. September 1857. k a k e n k e i ( ? e k r . L t e i n . 2 Oderkossenherr Fr. Rambach. Aeltermann A. D. Marsching. Ein Reisegefährte per Post nach Riga Beisitzer F. Winkler. wird bis zum 25. d. MtS. gesucht. Das No. 441. G. Lehbert, Nokr. 3 Nähere ist in der Buchdruckeret zu erfahren. Pernau, den 20. Seplbr. 1857. 1 Nekrlseken an mick er^anASnen ^n- Daß ich gegenwärtig tn ber Ritterstraße im kragen ?n ^enü^en, maeke ick einem ko­ Horn schen Hause wohn,, zeige ich hiermit ken ^.6e1 un6 geekrten kuklicum 6ie er- e r g e b e n s t a n . K r e i s h e b a m m e R e t t i . 2 »ekene ^.n^ei^e, äass 6er lan?-Unter- rickt in 6en ersten la^en 6es Octokers Ueberflusses wegen wird «in leichter, ver­ seinen ^ntang nimmt. Diejenigen, wel- deckter, wohl conditionirter Stuhlwagen, ber cke mick mit ikrem Zutrauen keekren Sitz auf Federn, verkauft. Das Nähere zu wollen, ersncke ick, sick gefälligst kalcl erfragen in der Expedition dieses Wochenblattes. 2u meläen, inclem ick, wenn sick nickt eine kinreieken6e ^akl von Eleven lin­ Vom 6. bis zum 20. Seplbr. ken sollte, gezwungen kin, ?ernan wie- Getankte. St. Elisab.. Kirche: Marie 6er kis ^nm ?rükjakr ^n verlassen. Die PirS. Bedingungen werden so killig wie mög- V'erttordene. St. Nikolai-Kirche: Jo­ lick gestellt sein. Ueine Woknung ist hann Hahn. a!t 58 I. — Heinrich Rein- i m H a u s e d e s k a t k s k e r r n H e r r n H ö k - hold Z»nck, alt 80 I. — St. Elisab.- l i n d e r . d . L r ä u t i g a m , Kirche: Jurri Marquardt, alt 72 I. — l'anxlekrer. ^ Helena Simson, alt 68 I. Im Namen des Gen.»Gom>ernements der Ostseeprvvinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacoby. Pernansches Wochenblatt. M 3S. R8S7. Sonnabend, d. 28. Septbr. Inländische Nachrichten. ten, mit einem Boore von dem Wracke ganz Sr. Petersburg, 13. Septbr. Beim erstarrt abzuholen. Die übrigen 21 Menschen H ö c h s t e i g e n e n C o m p t o i r I h r e r M a j e s t ä t sind ertrunken; nur eine Kindesleiche ist bis d e r K a i s e r i n M a r i a A l e x a n d r o w n a jetzt an'S Ufer geworfen worden. Wer ver­ sind vom 1. Mai 1866 bis zum 1. August mag die Schreckenönacht der Unglücklichen zu 1.867 an freiwilligen Darbringungen zum Be­ schildern! sten der bei Sewastopol verwunderen Militairs W i n d a u , 1 3 . S e p t . ( R i g . Z . ) A m der Landrruppen und der Familien der daselbst Toopschen und Dondangenschen Strande sind Gefallenen oder in Folge Verwundungen Ver­ beim letzten Sturm 3 Schiffe verunglückt, storbenen im Ganzen 462,644 Rbl. 17^ Kop. von denen eins, murhmaßlich mit Hafer bela­ Silb. eingegangen. den, mir Mann uud Maus verloren gegangen ; L i b a u , 1 1 . S e p r . ( L i b . W o c h e n b l ) V o r ­ die beiden andern sind die Englische Brigg gestern, als am 9. d., ging das zweimastige „Hannah", Capr. John Bruce, mir Ballast Libausche Bootschiff „Elise", geführt von Ca- von Kronstadt nach Riga bestimmt, bei Sie- pirain H. Ziepe, beladen mit Eichenholz, von kragen, das Hamburger Schiff „Wilhelmine", hier nach St. Petersburg in See. Es harre Capt. I. Kreffr, mit Oelkuchen von Riga am Bord auch viele Passagiere, worunter be­ nach England bei Groß-JrbaS; von der Be­ sonders Frauen und Kinder; mir der Besatzung satzung dieses Schiffes sind nur drei Mann waren eS im Ganzen 26 Menschen. Der gerettet, 2 verunglückt. Bei Gibchcn, unweit Wind ging bald nach Norden um, ward am DomeSneeS am Rigaschen Strande soll ein Abende immer stärker und artete gestern Mor­ großes Schiff, mir Hanf, Flachs und Segel­ gen in einen förmlichen Orkan aus. Die ruch beladen, gleichfalls gestrandet sein; hier­ dunkeln Wolken, welche er auftrieb, entluden über sind jedoch noch keine genaue Nach­ sich mit Regen, Hagel und Schnee, und das richten eingelaufen. Thermometer, welches noch wenige Tage vor­ Ausländische Nachrichte«. her auf 12 bis 14^ Wärme gestanden, fiel bis unter den Gefrierpunkt. In der Sradr S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . selbst wurden viele BAume entwurzelt, Dächer S t o c k h o l m , 2 1 . S e p t b r . D i e „ P o s t - abgerissen und Zäune umgeworfen. Jenes tidning" meldet: ,,Jn der letzten Zeit ist schwache Fahrzeug aber wurde von dem Stur­ keine bemerkenSwerthe Veränderung im Ge­ me erfaßt, zurückverschlagen und im Angesicht sundheitszustände Seiner Majestät eingetreten. von Libau auf den Strand geworfen. Es wur­ Der König fährt fort, sich durch die Landlufr den gleich noch am späten Abende unter An­ wohl zu befinden, und unternimmt deshalb ordnung unserS Loocsen - Commandeurs, viele täglich. Vor- und Nachmittags, Spazier­ Rettungsversuche unternommen; jedoch gelang fahrten." eS erst heute Morgen, den Capitaiu nebst Heute ist daS Gutachten des Constirutions- Sohn, einen Passagier und ein Frauenzim­ AuSschusseS über die Einsetzung des Kronprin­ mer, welche sich am Mäste angeklammert har­ zen als Regenten dem Reichstage übergeben und in allen vier Ständen auf den Tisch ge­ S t u t t g a r t , 2 4 . S e p t . ( N . P r . Z . ) legt worden. Seit heute früh flattern von den größeren Se. Maj. der König hat dem Reichstag Gasthöfen Flaggen in den Farben Rußlands, durch Iustizminister Grippenstedr die Mittei­ Frankreichs und Württembergs. Heute Nach­ lung zugehen lassen, daß, im Falle einer Re­ mittag, kurz vor 4 Uhr, traf Se. Maj. der gentschaft Sr. König!. Hoheit des Kronprin­ Kaiser von Rußland in Begleitung des Prin­ zen, Se. Majestät selber die Kosten der ver­ zen Alexander von Hessen auf der Station größerten Hofhaltung des Regenten tragen Feuerbach (eine Stunde von Stuttgart) ein, werde. woselbst er von unserm König, dem Kron­ Der Norwegische Reichstag hat sich mit prinzen und der Kronprinzessin Olga empfan­ sehr geringer Mehrheit für Einführung des gen wurde, um dann über den Park und das Geschworenengerichts ausgesprochen, in seinem Königliche Landhaus Rosenstein sich nach der Unterhause aber die von der Regierung bean­ Villa des Kronprinzen zu begeben, woselbst tragte Rechtskräftigst Schwedischer Urteils­ der Kaiser für die Dauer des Besuchs seine sprüche für Norwegen abgelehnt. Wohnung genommen. Ein Theil der Suite, S t o c k h o l m , 2 4 . S e p r . ( S t . - A . ) G e ­ worunter die Generale Adlerberg, Dolgorucki stern haben die vier Stände den Antrag des und Andere, langte ^ nach 4 Uhr mit dem Königs, betreffend die Ernennung des Kron­ Expreßzuge im Personen-Bahnhof in Stutt­ prinzen zum Regenten während der Krankheit gart an und wurde von den obersten Hofbe- des Königs, angenommen. Opposition fand amten, den Mitgliedern des diplomatischen derselbe im Bürger- so wie tm Bauernstande. Corps »c. empfangen und in Hof-Equipagen D e u t s c h l a n d . n a c h d e m S c h l o s s e g e b r a c h t . D e r K a i s e r D r e s d e n , 2 7 . S e p t b r . ( N . P r . Z . ) hatte sich alle öffentlichen Kundgebungen und Der Russische General von Lwow veranstaltete, Begrüßungen verbeten. Heule Abend besuchte auf einer Reise durch Deutschland hier ange­ Se. Majestät in Begleitung Seiner ho­ kommen, auf eigene Kosten eine große 8c>ires hen Schwester und Seiner beiden Schwager, inusieale, um den Musikkennern Dresdens des Prinzen von Hessen und des Kronprinzen Gelegenheit zu geben, seine neueren Compo- von Württemberg die Französische Komödie sitionen zu hören. Die Ausführung war von im Königlichen. Hofchearer. Der Rest deS der Art, daß der hochgeschätzte Gast die Ue- heutigen Abends und der morgende Vormittag berzeugung mit sich nahm, daß seine großarti­ werden nur dem Zusammenleben mit den ho­ gen Productionen nicht nur allgemein einen hen Verwandten gewidmer sein. großen, sondern insbesondere auch bei Fach­ S t u t t g a r t , 2 6 . S e p r . ( N . P r . Z . ) mannern und Kunstkritikern den entschiedensten Der Kaiser der Franzosen ist gestern Abend Beifall fanden. Die freiwilligen Gaben der kurz nach Z Uhr hier eingetroffen. Vom Ei­ Zuhörer wurden zu wohlthätigen Zwecken ver­ senbahn-Gebäude bis zum Hauptporrale des wendet. Königl. Schlosses bildete das Militair Spa­ D a r m s t a d t , 2 4 . S e p r . ( D a r m s t . Z . ) lier. Der König, das große Band der Eh­ S e. Maj. der Kaiser von Rußland sind renlegion über den Waffenrock tragend, und heute Vormittag um 10 Uhr mir einem Ex- die Prinzen des Königl. Hauses begrüßten den rrazuge der Main - Neckarbahn nach Stutt­ Gast. Als der Kaiser und der König in den gart abgereist. Wagen stiegen, stimmten die Musikcorps daS D a r m s t a d t , 2 6 . S e p t e m b e r . ( S t . - A . ) „?artaM pour Ia 8/rie" an, und unter Ihre Maj. die Kaiserin von Rußland den Klängen desselben fuhr der Wagen, der sind heute Nachmittag um 4 Uhr nebst hohem übrigens geschlossen war, rasch dem Schlosse Gefolge mir einem Exrrazuge der Eisenbahn nach zu. Eine große Menschenmenge harre sich Stuttgart abgereist. Ihre Maj. die Königin eingefunden; sie empfing, wie das „Frankf. v o n G r i e c h e n l a n d b e g l e i t e t e n I h r e K a i s e r ­ Journal" berichtet, den Französischen Kaiser liche Majestät. Allerhöchstdieselben werden schweigend, und nur hier und da hörte man von Stuttgart Ihre Reise nach München fort­ eine Französische Stimme, die ihm ein Lebe­ setzen. — II. MM. der Kaiser und die hoch zurief. Nachdem der König seinen Kai­ Kaiserin von Rußland werden Montag, serlichen Gast nach den für ihn bestimmten den 28. d. M., nach Darmstadt zurückkehren. Gemächern geführt und ihn dort verlassen hatte, traf nach Verlauf einer halben Stunde die Suiten und die zahlreich anwesenden Di­ Se. Maj. der Kaiser Alexander ein und plomaten bei dem Minister des Aeußern, machte dem Französischen Herrscher einen Be­ Hrn. von Hügel, vereinigte. Auf der Fahrt such, der etwa eine Stunde dauerte. Nach nach Weil fuhr Louis Napoleon im offenen geendeter Besprechung gingen der Kaiser Na­ Wagen, und Nachmittags spazierte der Kai­ p o l e o n m i r d e m A n d r e a s - O r d e n u n d S e i n e ser mir dem ihm beigegebenen General von Maj. der Kaiser Alexander mit dem Or­ Baur Arm in Arm durch die Stadt. den der Ehrenlegion geschmückt zur Familien- I t a l i e n . tafel in den Gemächern der Königin. LouiS N e a p e l , 7 . S e p r . U n t e r d i e s e m D a t u m Napoleon führte die Königin von Württem­ melden „Daily News", daß zwischen Lacava b e r g , S e . M a j . d e r K a i s e r A l e x a n d e r und Salerno Signor Consiglio, Englischer die Königin von Holland zu Tisch. Prinz Vice-Consul, von 14 Bewaffneten aufgehoben Murar, als Verwandter des Kaisers, nahm wurde. Der Kutscher und ein Mitglied der Theil an der Königlichen Tafel. Die Suite Bande wurden nach Viccry gesandt, um von und die Hofchargen speisten an der in dem der Frau des Geraubten ein Lösegeld von gewöhnlichen Speisesaal hergerichteten Mqr- 26,000 Fr. zu fordern, mir dem Bedeuten, schallstafel. daß jeder Versuch des Verrathes ehe das Lö­ S t u t t g a r t , 2 7 . S e p r . ( N . P r . Z . ) segeld gezahlt, das TodeSurcheil des Signor Was unsere Fürstlichen Gäste betrifft, welchen Consiglio sein würde. Die Bandiren zogen sich noch II. MM. die Kaiserin von sich in'S Gebirge und als das Lösegeld einge­ Nußland, die Königin von Griechenland uud sandt, wurde der Gefangene wieder in Frei­ der Prinz Alexander von Hessen angeschlossen heit gesetzt. Auffallend ist ein solcher Hand­ haben, so machte der Kaiser Napoleon gestern streich in der Nähe der zweiten Stadt des zwei Besuche auf der Kronprinzlichen Villa: Landes und der Lieblings-Landsitze der Neapo­ b e i S r . M a j , d e m K a i s e r A l e x a n d e r litaner und Fremden, auf der Hauptstraße und beim Kronprinzen; hierauf machte der von Salerno nach Vicrri und Amalfi. König mit seinem Kaiserlichen Gast einen T u r i n , 2 1 . S e p r . ( N . P r . Z . ) I m Ausflug durch die Gestüte über Weil, Scharn­ Laufe der Woche haben wolkenbruchähnliche hausen und Klein - Hohenheim , wobei Louis Platzregen in den Hochalpen große Über­ Napoleon, der König und die kleine Suite schwemmungen in den niedergelegenen Thä- i m S c h l ö ß c h e n W e i l f r ü h s t ü c k t e n . — S e i n e lern verursacht. So im armen Aostathal, in Maj. der Kaiser Alexander fuhr mir der Gemeinde Arnaz, wo ein plötzlich zum dem Kronprinzen, Prinz Friedrich und Prinz Strom gewordener Waldbach in der Nachr August (von Württemberg) und Prinz Ale­ zwölf Häuser sammr den darin wohnenden xander von Hessen zur Jagd in den Wildpark Einwohnern mir sich fortriß. Die Zahl der Solitude. Das Diner wurde für sämmtliche umgekommenen Personen beläusr sich auf drei­ Herrschaften in der K. Wilhelm« abgehalten, ßig. Der Schaden wird auf 80,000 Fr. ge­ deren Garrenanlagen sehr schön erleuchtet wa­ schätzt. In der Provinz Pallanza, am Lago- r e n . G l e i c h n a c h d e m D i n e r v e r l i e ß S e i n e Maggiore, im Sesiarhal, haben die herab­ Maj. der Kaiser von Nußland die Gesell­ stürzenden Fluchen entsetzlichen Schaden ange­ schaft, um mir den Kronprinzlichen Herrschaf­ richtet, und leider gingen auch hier Menschen­ ren nach der Station Feuerbach zu fahren leben zu Grunde. Zu Sestri - Ponente, der u n d v o n d o r r d i e K a i s e r i n v o n R u ß l a n d Schiffswerft? von Genua, wüthete ein an­ nach der Kronprinzlichen Villa zu geleiten, deres Element, das Feuer. In der Nacht wo später die gesammre Königliche Familie vom 12. auf den 13. brach dort in einem im n e b s t d e n h o h e n G a s t e n z u r B e g r ü ß u n g I h ­ Bau begriffenen Schiffe Feuer aus, welches rer Kaiserl. Majestät erschien, wie auch so schnell um sich griff, daß nicht weniger die Königin von Griechenland, welche nach 7 als drei große fast vollendete Schisse und eine Uhr Abends im hiesigen Nesidenzschlosse abge­ Menge Schiffsbauholz ein Raub der Flam­ stiegen war, sofort der Kaiserin einen Besuch men wurden. machte. Eine Soiree bei Ihrer Majestät der F r a n k r e i c h . Königin der Niederlande schloß für die Höch­ P a r i s , 2 3 . S e p t . ( H . C . ) D i e R e i s e sten Herrschaften den schönen Abend, welcher nach Straßburg har der Kaiser zur Inspi- — 308 — ctrung aller Garnisonen benutzt, welche auf 3000 Pfd. Sr. gezeichnet, und die Beiträge dem Wege lagen. Die drei R«ir«r-Negtmen- der Sradr Glasgow machen bereits 6000 ter zu Luneville haben am 24. d. Morgens Pfd. St. aus. vor ihm manövrireu müssen. Noch niemals Dem „Morning Advertiser" schreibt fein hat daS Französische Staatsoberhaupt so au­ Correspondent auS Paris: Graf Persigny hat ßerordentliche Sorge für die Armee an den dem Kaiser au« London dte Nachricht gebracht, Tag gelegt, als in diesem Sommer. Ver­ daß tn dte Politik des Britischen CabinetS tn wandt damit ist die Gründung der St. He­ Bezug auf dte Fürstenlhümer eine vollkommen« lena-Medaille, welche hinfort als Auszeichnung Umänderung eingetreten s«t. Lord Clarendon für die Trümmer der Kaiserheere dient. Dte befindet sich ebenfalls hier und hat dies« selt­ alten Soldaten sind dadurch kenntlich gemacht same Kunde bestärigr, mir dem Beifügen, daß und tn sich verbunden. Wie sie jetzt in Nan­ England von jetzt an nicht nur der Union der cy bei der Reise des Kaisers LoutS Napoleon Fürstenlhümer kein Hinderniß in den Weg nach Slraßburg. so werden sie vermuthlich legen, sondern den Bestrebungen Frankreichs auch in Zukunft als Corporation bei allen für die Union seine Unterstützung leihen werde. öffentlichen Festlichkeiten erscheinen. L o n d o n . 2 6 . S e p t . ( N . P r . Z . ) A u f P o r t u g a l . der Great-Northern-Eisenbahn ist gestern in Den „Daily NewS" zufolge ist zu Lissabon der Nähe von Tuxford ein furchtbarer Unfall in Folge der Aufhäufungen Südamerikanischer vorgekommen. Die Locomotive wachte sich Häute tm dortigen Zollhause, die sich ia einem von der Wagenkette loS, während sich der Zug der Fäulntß ähnlichen Zustande befanden und selbst in zwei Abteilungen trennte. Die erste, giftige Dünste aushauchten, eine Seuche aus­ aus zwei Wagen bestehend, schlug einen förm­ gebrochen. die alle Symptome deS gelben Fie­ lichen Purzelbaum und stürzte von einem Via- bers an sich trägt und bereits viele Opfer da­ ducc in einen Garten hinab; die andere Ab- hingerafft hat. (Andere Nachrichten bestrei­ theilung, die auS drei Wagen bestand und 20 ten, daß die Krankheit mir dem gelben Fieber Passagiere enthielt, fiel mir einem furchtbaren etwas zu schaffen habe.) Krach auf die unter dem Viaducr hinlaufend« G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Chaussee hinab. AuS den Trümmern zog L o n d o n . 2 3 . S e p l b r . ( S r . - A . ) D a S man 4 Leichen, darunter die deS ehrenwerrhen „Ladies' NewSpaperS" fordert die Frauen im Winbsor Clive, Bruver des ParlamentS-Mit- ganzen Lande auf, Freiwillige gegen Indien gltedes Robert Clive, fast alle anderen Passa­ zu werben. Es sollen sich Frauen - Vereine giere waren mehr oder weniger schwer verwun­ bilden, um die Kosten zur Equipirung von et­ det. Wie sich herauszustellen scheint, ist der wa 1000 Freiwilligen aufzubringen. furchtbare Unfall nicht, wie man zuerst an­ L o n d o n , 2 4 . S e p t . ( S t . - A . ) A n d e r nahm, dem zufälligen Brechen einer Achse zu­ Spitze der heute angemeldeten Subskribenten zuschreiben, indem alle Wagenachsen unbeschä­ zum Indischen UnterstützungSsond steht der digt gefunden wurden. Nach dem Urtheil Name des Türkischen Kaisers Abdul Medschid. Sachverständiger fuhr der Zug unmittelbar, Der Gesandle ber hohen Pforte in London bevor er den Viaducr erreichte, mit der maß­ zeigt dem Lordmayor an, daß er beauftragt ist, losen Geschwindigkeit von 12 Deutschen Mei­ dte Summe von 1000 Pfd. St. als Gabe len die Stunde, und der Versuch, die Ge­ des Sultans für die in Folge ber Indischen schwindigkeit plötzlich zu verringern, scheint dt« Meuterei verunglückten Britischen Unterrha- Maschine von den Wagen losgerissen zu haben. nen dem Fond zu übermitteln. L o n d o n , 2 6 . S e p t . D e r G e m e i n d e r a l h N e u e s t e P o s t . der Cily von London beschloß gestern einstim­ S t . P e t e r s b u r g , 1 6 . S e p t e m b e r . A u f mig, die Summe von 600 Pfd. Stell, als dem Flusse Wolchow, gegenüber der Stadt Beitrag zum Indischen Unterstützungs - Fond Nowaja'Ladoga, wo eine Menge verschieden­ zu- bewilligen. Die Zeichnungen in Liverpool, artiger Schiffe Waaren laden, ehe sie in den an denen sich die dort lebenden Griechischen Ladoga-Canal hineingehen, hat sich ein furcht­ Kausleute reichlich betheiligt haben, belaufen bares Unglück ereignet. Vom 4. zum 6. sich bis jetzt auf 9000 Pfd. Sr. In Man­ September, um 1 Uhr nach Mitternacht, er­ chester wurden gestern auf einem Meeting über hob sich vom S«e aus ein heftiger Sturm — 309 ^ und bald darauf, gegen 2 Uhr, gerieth »in welche, wie man erst jetzt erfährt, schon seit Schiff in Brand; das vom Winde angefachte Mai hier grassirt, hat bisher 666 Menschen Feuer verbreitete sich über viele Schiffe, die ergriffen, von denen 261 starben. der Sturm gegen daS rechte Ufer zusammen­ D e u t s c h l a n d . gedrängt hatte. Sturm, Finsterniß, Feuer S t u t t g a r t , 2 8 . S e p t . ( N . P r . Z . ) und tobende Wellen brachten den zusammen­ Ueber die erste Begegnung der beiden Kaiser stoßenden Schiffen einen schrecklichen Unter­ berichtet eine osficiöse Feder im „PayS" fol­ gang ; es konnte ihnen nicht die mindeste gendermaßen: „Nach einer Conferenz der bei­ Hilfe geleistet werden. Alles, waö sich unter den Kailer, die ziemlich lange dauerte, wur­ dem Winde nach der Znsel und dem rechten den die Personen des Gefolges eingelassen. Ufer zu befand, ging in Flammen auf oder K a i s e r N a p o l e o n w o l l t e S r . M a j . d e m K a i ­ im Flusse unter. Nur diejenigen Schisse, ser Alexander die ihn begleitenden Perso- welche sich aas dem linken Ufer zu halten ver­ nen vorstellen; dieser aber nahm rasch das mochten, entgingen dem allgemeinen Verderben. Wort und sagte zu Napoleon: „Erlauben St», Wie »S heißt, sind bis zweihundert Schiffe Sir, ich bin hier zu Hause," und stellte dem­ untergegangen, doch fehlen bis hiezu noch selben hierauf den Grafen Adlerberg, ersten die näheren Details» Minister des Kaiserlichen Hauses, den Fürsten St. Petersburg, 46. Sept. (Nord. Gortschakow, Minister der auswärtigen An» Biene.) Laut Mittheilung des Herrn Contre- gelegenheiten, den Fürsten Tolstoy, Grafen AdmiralS Nordmann ist das Linienschiff Kisseleff, StaacSrath Schaufuß :c. tt. vor. „Le fort" von 84 Kanonen auf der Fahrt Napoleon III. stellte sodann Alexander II. von Reval nach Kronstadt 20 Werst südlich die Personen seines Gefolges vor. (ES scheint von Hochland bei TütterS verunglückt und hiernach, daß die Etikettenfrage von Russischer total gekentert. Mit ihm gingen zu Grunde Seile in der Weise erledigt wurde, daß Se. der Commandeur, 42 Offiziere, 743 Gemeine, Maj. der Kaiser Alexander sich bei sei­ 63 Matroseofrauen und 17 Kinder. Die ner Erlauchten Schwester, der Kronprinzessin, Namen der verunglückten Offiziere sind fol­ als „zu Hause" betrachtet» und so dem Kai­ gende: der Commandeur deS Linienschiffes, Ca- ser der Franzosen als Fremden zuerst entge­ pitain 1. Ranges Kischkin, die Lieutenants genkam.) Kurojedow, Jwanrschin und Apüchtin, die Am gestrigen Tage hatte man zu verschie­ Midshipmen Kisselew und Kopütow, der Ober­ denen Malen Gelegenheit, die beiden Kaiser arzt Hosrath Wischnäkow, der jüngere Arzt zu sehen, als sie in die verschiedenen'Kirchen Schachow, vom Marine-Artillerie-CorpS Fähn­ und zur Tafel fuhren; ja der Kaiser Napoleon rich Slobin und der Unterzeuchwarter Niki, erschien im Civil in einigen Straßen der tin; vom Floitsteuermann.Corps: der Second- Stadt, nur von einem einzigen Württember. lieurenanr Schemjakin und der Fähnrich Pe. gischen Adjutanten, General v. Baur, beglei­ rrow 17., sowie der bei der Admiralität ste« tet. Endlich erschienen Abends sämmtliche hohe hende Fähnrich Terjuchow. Herrschaften im Thealer, wo die „Zigeunerin" aufgeführt wurde. Einen Platz zu erhalten, S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . war selbst für viele JahreS-Abonnenten nicht S t o c k h o l m , 2 6 . S e p t . ( S t . - A . ) D i e möglich, da die meisten Logen den Fremden Interims-Regierung hat heute aufgehört und abgegeben werden mußten. BilletS wurden der Kronprinz, nachdem er im Schwedischen bis zu 3 LouiSd'or daS Stück wieder verkauft. StaatSrarhe und in der Norwegischen Staats- Den ganzen Tag über bewegten sich die Zu­ rathS - Adtheilung den Eid geleistet, die Re­ schauer aus Fern und Nah in den geräumi- gierung übernommen und Schwedischen Staat«, gen, «ine Stunde langen Linien der Königs- rath gehalten. straße, über den Schloßplatz bis zum Lanvhause (N. Pr. Z.) Se. Maj. der König hat Rosenstein und der Kronprinzlichen Villa, und Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen »inen dies in einer Anzahl, wie wir eS in einem Zuschuß von 16,000 Thalern monatlich zur Zeiträume von 40 Jahren hier noch nicht er­ Bestreitung der außerordentlichen Ausgaben lebt haben. WaS die Haltung deS Publicum« während der bevorstehenden Regentschaft aus betrifft, so beharrte es, wo die fremden Herr­ eigenen Mitteln verliehen. Die Cholera, schaften in offenen Wagen, durch die Zeile» — 310 - der Zuschauer fuhren, in achtungsvollem Schwei- nen sollen dem Gift schon erlegen sein, für gen. Auf des Kronprinzen Villa zu Berg war Andere fürchtet man noch. es, wo am 26. September um die zehnte Stun­ P a r t s , 2 9 . S e p t . D a S A r r o n d i s s e m e n t de deS Abends beide Kaiser ohne Dritte zu­ und namentlich die Stadt Villefranche hat sammen waren. durch den Wolkeobruch am Abende des 24. S t u t t g a r t , 2 9 . S e p t . ( N . P r . Z . ) schwer gelitten. Auch auf der Eisenbahn Heute Morgen ist der Kaiser der Franzosen wurde zwischen Villefranche und Villenouvell« von hier abgereist. die Strecke von einem Ki>omerre Schienen D a r m s t a d t . 2 8 . S e p t e m b e r . ( S t . - A . ) fortgerissen, ohne daß jedoch dadurch ein» er­ Ihre Majestäten der Kaiser und die hebliche Störung im Dienst« erfolgte. In Kaiserin von Rußland sind heute Abend Villefranche stürzktn an 20 Häuser ein, aber von Stuttgart wieder im Großherzogl. Schlosse die Bewohner kamen sämmtlich mir dem Le­ dahier angekommen. Sie werden morgen noch ben davon. Am 26. Morgens ward jedoch hier verweilen und am 30. d. die Rückreise B«jiege gleichfalls von einem Wolkenbruche nach Rußland antreten. Zunächst begeben sie heimgesucht, wodurch in dortiger Gegend eine sich, begleitet von dem Prinzen Alexander voa erhebliche Bahnstrecke so zerstört wurde, daß Hessen, nach Weimar. der Zug von Lette umkehren mußt». D r e s d e n . 2 9 . S e p t . ( S t . - A . ) S e . O s t i n d i e n . Maj. der Kaiser von Oesterreich sind heute (St. » A.) Die Nachrichten der neuesten Nachmittag kurz nach halb 4 Uhr mittelst Ex- Ueberiandpost, welche aus Calcutta bis zum trazugeS von Wien hier eingetroffen. Seine 22., aus Bombay bis zum 31. August rei­ Kaiserl. Königl. Apostolische Majestät werden chen , sind nur insofern beruhigend, als sie morgen hier am Königl. Hofe verweilen und die Thalsache feststellen, daß das muhameda- Donnerstag früh sich noch Weimar begeben. nische Moharrem - Fest, welches vom 22. btS I t a l i e n . zum 31. August gedauert hat, wenigstens in N e a p e l , 1 7 . S e p t b r . E i n b e t r ä c h t l i c h e r Bombay vorübergegangen ist, ohne den allge­ Theil der blühenden Fabrikstadt Piedimonte meinen mohamedanischeu Aufstandöversuch zu liegt, wie die „A. A. Z." meldet, in Trüm­ bringen, vor dem man, nach den Berichten mern, und der noch aufrecht stehende ist gräß­ der letzten Post, nicht ohne B«sorgniß war. lich verwüstet. Die Stadl ist in der Provinz Zm U'brigen hat die Lage der Ding» selbst, Molise, am Fuße des MatesegedirgeS gelegen. nach den bis jetzt vorliegenden nur vorläufigen Der GebirgSfluß Torano durchschneidet sie. Berichten, fast nirgends eine Wendung zum Ein Wolkenbruch, der sich am 13. Nachmit­ Bessern genommen und wird von der „Bom­ tags auf dem Gebirgsgipfel ereignere, schwellte bay - Times" geradezu als beklagenöwerth be­ de» kleinen Fluß in wenigen Minuten zum zeichnet. reißenden Strom an. Er zertrümmerte seine In amtlichen Depeschen, die in London am massive Brücke, und sein Bett verlassend, daS 29. September eingetroffen waren, werden mir Geröll ausgefüllt ward, suchte er sich ein noch folgende Einzelnheiten gemeldet: Bißuhr neues Bett durch die Stadt zu bahnen. Eine (Bilhoor), in der Nähe von Cawnpore, war Menge Häuser sind unter dem Andrang der nach Havelock'S Abzug von 4000 Meuterern Wassermasse zusammengestürzt. Biö jetzt hat mit 6 Kanonen wieder besetzt worden, aber man 62 Leichen aus den Trümmern hervor­ am 16. erstürmte ,s Havelock wieder und er­ gezogen. beutete 2 Kanonen. Seine Trupp» war auf F r a n k r e i c h . 900 Mann zusammengeschmolzen. Vor 14 P a r i s , 2 8 . S e p t . ( S t . - A . ) A u S R o u e n Tagen von jenem Datum halt« «r auf kein» läuft ein entsetzlicher Bericht ein, dort sind Verstärkung zu rechnen. Auch drohten ihm tn einer Nacht plötzlich in mehr als 261 Fa­ Angriffe von Futtehpore, Calpe» und and»r»n milien schwere Krankheitsfälle vorgekommen. S«it»n. Di» Bevölkerung des benachbarten Di« Aerzre glaubten anfänglich an «inen plötz­ Audh griff die Dörfer im Norden vom Gan­ lichen Ausbruch der Cholrra, «S «rgab sich ges an und bedrohte die Verdingungen zwischen aber, daß alle Erkrankte durch eine sonst sehr Allohabad und BenareS. UebrigenS war der wohlschmeckende Art kleiner Seekrebse (k'au- gewöhnlich als General bezeichnete Havelock tereUes) vergiftet waren. Mehrere Perso­ bisher Oberst und wird durch Königliche Pa- — 31t — lent so «den zum General-Major befördert. mebanern machen. Die Europaer waren je- W«e es in seiner Nähe aussah, meldet fol­ doch auf der Hut und hatten sich gerüster, gender Brief aus Cawnpore vom 18. Juli: einen etwaigen Angriff mit den Waffen tu „LängS des ganzen GangeSuferS sind die In­ der Hand abzuschlagen. digopflanze? und Eisenbahnbeamte getödlet, Wir finden im „Courrier de Paris" ein« ihre Häuser verbrannt und ihr Eigenthum Zusammenstellung der Verluste, welche di« zerstört worden. JedeS Cantonnement sieht Englisch-Ostindische Armee bis jetzt in Folg« aus, als wäre eS durch ein furchtbares Erd­ der Jnsurrection an Offizieren erlitten hat. beben zerstört worden. Die Arbeit ging schnell, An der Spitz» der Liste, welche nur die Na­ denn die Sipahis nahmen die Schätze und men der in der Schlacht gelädteten oder ao ermordeten die Offiziere und ihre Familien, ihren Wunden Verstorbenen enthält, stehen und daS Gesindel, was sich überall vorfindet, die Namen von 5 Generalen und Brigadiers, vollendete das Werk der Zerstörung. Alle Ci- nämlich die General-MajorS Sir Hugh Mas- vilregierung ist zu Ende, die ganze Gegend sey, Wheeler und Sir Henry Lawrence, dt» gleicht einer Feuerflamme, denn jedes Dorf Brigadiers Jsaac Henley HandScomb, Alexan­ zerstört den schwächern Nachbar und wird noch der Jack und Hugh Sibdald. Dann kommen vor der Nacht von gleichem Loose ereilt, 3 Obersten von der Artillerie, der Infanterie Nächstes Jahr werden wir HungerSnoth haben, und der Cavallerie, 19 Oberstlieutevants, 12 jetzt ist die Saatzeit und Niemand arbeitet." Majore, 42 Hauptleute, 79 Lieutenants. Ferner wird aus Indien geschrieben: Luck- Fähnriche und Corners, 14 Chirurgen, 3 now hat neue Provisionen bekommen. Am Thierärzre und mehrere Caplane. Selten hat 30. Juli, 1. und 2. August fanden ernste wohl eine Armee in so kurzer Zeit verhältniß- Kämpfe vor Delhi statt. Am 12. August mäßig so viele Offiziere verloren. wurde eine neue Schlacht geliefert, in welcher die Engländer 112 Tobte hatten. General Nicholson war am 3. August vor Delhi an­ Bekanntmachungen. gelangt; seine Armee wurde am 13. erwartet Zufolge Requisition der Würkenschen Guts- und bringt dann das Belagerungecorps auf Verwalrung vom 4. Seplbr. a. c. No. 118 11.000 Mann, welches Anfangs September wird desmikttlst bekannt gemacht, daß der dor­ ^6,000 Mann zählen wird. Man glaubte, tige Jahrmarkt in diesem Jahre am 4. und daß am 20. August ein Sturm auf Delhi 6. Oktober abgehalten werden wird. Pernau. stattfinden würde. Major Eyre schlug die Polizeigericht, den 10. September 1667. Rebellen unter Kover Sing in Bengalen; das Polizei«Vorsitzer R. Hehn. 14. und 46. eingeborne Infanterie-Regiment No. 883. E. v. d. Borg, Secrr. 1 wurden dabei gänzlich vernichtet. Die Reve- nüen im Pendschab sind vollständig ausbezahlt Diejenigen, welche sich um daS vacant» worden. Die dortige Bevölkerung ist durch­ Amt des StadlbaumeisterS allhier bewerben weg loyal. wollen, haben sich binnen 4 Wochen a Die „Times" vom 30. September meldet hierselbst zu melden. Pernau, Cassa - Colle- gium, den 19. September 1867. in einer zweiten Ausgabe, noch den neuesten Journalen, aus Bombay sei das Anerbieten Oderkassenherr Fr. Rambach. des Königs von Delhi, unter der Bedingung Aeltermann A. D. Marsching. capituliren zu wollen, daß ihm eine Pension Beisitzer F. Winkler. No. 441. G. Lehbert, Norr. 2 von 36 Lacs Rupien statt der bisherigen 16 bewilligt werde, verworfen, und eine unbe» Ein Wohllöbliches PernauscheS Stabt-Cas- dingte Capitulation gefordert worden. sa-Collegium bringt deemittelst zur öffentlichen (H. C.) I» Singaporeist man einer Keovtniß. daß bei demselben am 7. und 10. Verschwörung auf die Spur gekommen, welche Oktober d. I. jedesmal Vormittags 10 Uhr die Ermordung sämmtlicher daselbst lebender folgende Torge stattfinden werben. Europäischer Kausleure zum Zweck halte. Im 1) Ueber daS bevorstehende Abnehmen der Falle deS Gelingens deS Planes wollten die beiden Floßbrücken und das Auffetzen derselben Chioesea gemeinsame Sache mit deu Muha- im Frühling 1863, — 312 — 2) über die Verwiethung dt» großen Kel­ Gute Kartoffeln sind zu 70 Kop. Sild.- lers unter dem Rathhaust, Mze. das Loof zu verkaufen, wo? erfährt 3) die Vermiethung deS ehemaligen Pul- mau in der hiesigen Buchdruckerei. 3 verkellerS in der Jupiter-Bastion, 4) über die Verpachtung deS Schilfes im Ich wohn» gegenwärtig im Beckmannschen Stadtgraben. Hause, der Ströhmschen Handlung gegenüber. Die contractlichen Bedingungen können in Schneidermeister M. Rosenfeidt. der Kanzellei des Collegii eingesehen werden. Daß ich gegenwärtig in der Ritterstraße im Pernau, Cassa - Collegium, den 49. Sep­ Horn »che«, Hause wohne, zeige ich hiermit tember 1867. e r g e b e n s t a n . K r e i s h e b a m m e N e t l i . 2 Oberkassenherr Fr. Ramdach. Aeltermann A. D. Marsching. A n g e k o m m e n e S c h i f f e . Beisitzer F. Winkler. 70) Den 43. Sept.: Preuß. Schiff Cu- No 440. G. Lehbert, Norr. 2 rier, Eapr. I. C. Witt, von Stettin mit Wolle und Mauersteine an I. Jacke et E. 71) Den 16.: Preuß. Elwina Friederike, I. Sonnabend den 28. d. M. wird Uecker, von Kopenhagen mit Ballast an I. im Locale der priv. Bürgergesell­ Jacke et C. 72) Russisch Livonia, A. Lem- schaft ein Ball stattfinden. merhirt, von Hull mir Salz an I. Jacke er Pernau, den 26. Sept. 1857. C. 73) Preuß. Die Perle, E. Erich, von Liverpool mir Salz an H. D. Schmidt. D i e V o r s t e h e r . 1 74) Holl. Adriana, I. I. Paap, von Säne- dam mit Ballast an H. D. Schmidt. 76)^ Den 18.: Preuß. Emilie, F. Dietrichseo, Unterzeichnete beabsichtigt sich hier von Stettin mir Mauersteine an H. D. am Orte niederzulassen um Clavier-Un- Schmidt. 76) Den 21.: Preuß. Anna, terricht, sowohl für Anfänger, als auch I. F. Scherlau, von Srettin mir Mauer­ für weiter Vorgeschrittene, zu ertheilen. steine an I. Jacke et Comp. 77) Preuß. Emma, M. I. Schakow, von Stettin mit — Die resp. Eltern, welche geneigt Ballast an I. Jacke et C. 78) Den 22.: sein sollten mir den Unterricht ihrer Nuss. Medea, C. W. Zöllner, von Sünder- Kinder anzuvertrauen, bitte ich, sich land mir Steinkohlen an H. D. Schmidt. während meiner Abwesenheit bei der 79) Preuß. Martha, F. W. Scherlau, von Stettin mir Mauersteine und Ballast an I. Frau Rathsherrin Ströhm zu melden. Jacke er C. 80) Den 23.: Russ. Delphin. Verw. Doctorin M. Trampedach, A. Freidusch. von Sr. Petersburg mit Stück­ g e b . F a l k . 3 güter an I. Jacke et Comp. Abgesegelt von hier 73 Schiffe. Einem jungen rüstigen Tischler oder Zim­ mermann, gleich gut od Deutscher oder Ehste, kann ein« gut« vortheclhaste Anstellunq sofort Vom 20. bis zum 27. Septbr. nachgewiesen werden durch die hiesige Wochev- Getankte. St. Eiisab. - Kirche: Johann blattS-Expedition. 3 August. LnAÜsclie LelZiselie latent-Wa» verstorbene. St. Eiisab.-Kirch,: He­ lene Simson, alt 70 I. — Anna Juli» ^ensc^mierv ist wieder, und vve^en vor- Klingbera, alt 61 I. — Marl Korn, alt Aerückter ^akres?eid ?u Izilli^erm ?reise 24I 6 M. Gatzen kei Ltein. 1 Vroelsmirte. Sr. Elisab.-Kirche: Frie­ Ein gutes Arbeitspferd ist billig zu verkau­ drich Bernhard Ferdinand Graf mit Alide fen , und giebr die Wochenblatts - Expedition Henriette Lahn. — August Gottl. Rosen- nähere Auskunft darüber. 3 feldt mir Lisa Tiron. Im Namen des Gen.-Gouucrnemeius der Ostsecprovinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacoby. Pernausches Wochenblatt. .N 4«. 1857. Sonnabend, d. 5. (!)crbr. Ausländische Nachrichten. saß mit dem Großherzog in einem offenen S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . Wagen. Als die hohen Herrschaften dahin- S t o c k h o l m , 2 6 . S e p t e m b e r . ( O s t s . - Z . ) fuhren, erhob das versammelte Volk ein freu­ Der Finanz-Zustand fährt bei den so sehr ge­ diges Hoch. steigerten Ausgaben, sowohl für Eisenbahnen, W e i m a r , 1 . O t t . ( N . P r . Z . ) S e . als für erhöhte Besoldungen und Befestigungs­ Maj. der Kaiser von Oesterreich kam heute werke, fort, beunruhigend zu sein. Man muß nach 9 Uhr mir einem Extrazuge von Dres­ vorlaufig zu StaatS-Anleihen greifen, die aber, den hier an. Se. K. H. der Großherzog wenn nicht in's Ungemessene vergrößert, für begrüßte Se. Maj. den Kaiser, der an der die Bedürfnisse kaum ausreichen werden. Na­ Seite unseres Landesherrn durch die Stadt mentlich wird eine Anleihe von 20 Millionen über den Goerhe-Schillerplatz nach dem Groß­ Thalern, deren Anerbieten von Seiren eines herzoglichen Residenzschlosse fuhr. Bald darauf Hamburgischen Hauses vom Reichstage vor begab sich der Kaiserliche Gast mir dem Groß­ einigen Monaten zurückgewiesen wurde, als herzoge nach Belvedere, und fand dort die durchaus ungenügend bezeichnet. Für die Ei­ erste Begegnung der beiden Kaiser statt. In senbahn-Anlagen sind im Ganzen 120 Mill. diesem freundlichen Lustschlosse residirt noch I. Thaler bewilligt worden. K . H . d i e G r o ß f ü r s t i n M a r i a P a w l o w - D ä n e m a r k . n a ; d o r t h a t a u c h S e . M a j . d e r K a i s e r K o p e n h a g e n , 2 . O c t o b e r . ( H . C . ) Alexander Wohnung genommen. (I. K. Vier Vorsteher der Bauernfreunde haben eine H. die Frau Großherzogin Großfürstin, Mut­ Adresse an den VolkSthing eingegeben. Da die ter des regierenden Großherzogs ist die Tanre Cabinecre von Wien und Berlin, so wie die S r . M a j . d e s K a i s e r s A l e x a n d e r . ) Holsteinischen Stände die Gesammt-StaatS- W e i m a r , 2 . O e r . ( N . P r . Z . ) N a c h Versassung nicht als rechtlich bestehend anerken­ dem ersten Zusammentreffen ZI. MM. der nen, so wird die Regierung ersucht, die Verfas­ Kaiser von Rußland und Oesterreich in Schloß sung aufzuheben, und, mit Bezugnahme auf B e l v e d e r e b e g l e i t e t e d e r K a i s e r A l e r a n d e r die früher vom Reichstage genommenen Reser­ den Kaiser Franz Joseph nach der Stadt zu­ vationen die Beschränkung des Grundgesetzes rück. Im Residenzschlosse angekommen, be­ vom 6. Zum 1849 , das frühere Dänische gaben sich beide Majestäten, Arm in Arm sich Grundgesetz wieder in Kraft treten zu lassen. führend, in die Gemacher des Kaisers von D e u t s c h l a n d . Oesterreich und verbrachten hier eine halbe W e i m a r , 3 0 . S e p t e m b e r . ( N . P r . Z . ) Stunde allein in vertrautem Gespräche. Nach­ Heute Morgen um 9 Uhr trafen II. MM. dem Beide der jetzt hier weilenden venvirr- der Kaiser und die Kaiserin von Rußland weren Königin der Niederlande noch einen hier ein; die Militairmusik spielte die Russi­ B e s u c h a b g e s t a r t e t h a r r e n , f u h r d e r K a i s e r sche Nationalhymne. Nach der Begrüßung von Rußland nach Belvedere zurück, während fuhr die Kaiserin an der Seite der Frau der Kaiser Franz Joseph sich zu Fuß nach dem G r o ß h e r z o g i n n a c h B e l v e d e r e . D e r K a i s e r Fürstenhause begab, um den daselbst wohnen­ den Herzog Bernhard von Sachsen - Weimar H. Z." meldet, wird der Beginn der Eisen- zu besuchen. Die zahlreich versammelte Menge bahnbauten von hier nach der Russischen begrüßte ihn auf diesem Wege mit den freu­ Gränze noch im Laufe dieses Jahres erfolgen. digsten Zurufen. Nachdem derselbe hierauf im K a r l s r u h e , 4 . O t t o b e r . ( N . P r . Z . ) Schloß ein Dejeuner eingenommen, fuhr er Der hiesige Ober-Bürgermeister Malsch und mir Sr. K. H. dem Großherzog, welcher den Gemeinderath Ziegler sind nach St. Petersburg Wagen selbst lenkte, nach Tiefurt, wahrend abgereist, um Ihrer Kaiserl. Höh. der Groß­ der Kaiser von Nußland sich gegen 2 Uhr f ü r s t i n O l g a F e o d o r o w n a ( P r i n z e s s i n in das Webicht begab, um daselbst zu jagen. Cäcilie von Baden) die VermahlungSgaben Um 4 Uhr versammelten sich sämmtll^che hier der hiesigen Stadt, worunter namentlich eine anwesende hohe Herrschaften im Nesidenzschloß von dem Christofle'schen Etablissement in Sil­ zum Diner. Nach Beendigung desselben be­ berguß ausgeführte Statuette, ein von dem gaben sich die Herrschaften in das Hoftheater, hiesigen Möbelfabrikanten Haßlinger gefertig­ um daselbst der Aufführung des „Tannhäu­ ter prachtvoller runder Tisch von Rosenholz, ser" beizuwohnen. Alle Straßen und Platze, mit Einlagen von Schidkrot, Metall und be­ so wie die inneren Räume des Hauses wa­ maltem Porzellan und reicher Vergoldung, ren überfüllt, und das Publicum empfing die gewidmet von einer Anzahl hiesiger Damen, beiden Kaiser mir einem nicht enden wollenden ein von andern Damen höherer Kreise gestick­ Hurrah-Rufen. Nach dem zweiten Act ent­ ter Bodenreppich u. A. sich befinden. — Die fernten sich die höchsten Herrschafren, nachdem Weinlese hat in unserm Lande begonnen und zuvor die beiden Kaiser in den anstoßenden liefert hinsichtlich der Quantität und Qualität Gemächern Abschied von einander genommen, ein ganz vorzügliches Resultat. um sich zum Souper zu begeben. Früh gegen F r a n k r e i c h . 7 Uhr verließ der Kaiser Franz Joseph in P a r i s , 3 0 . S e p t . ( H . C . ) D i e „ A . Begleitung des Großherzogs Weimar, um A. Z." schreibt: Die Zahl der Anmeldungen sich nach Dresden zu begeben. zur Helena-Medaille soll bereits mehrere Tau­ W e i m a r , 4 . O c r b r . ( T e l . - B u r . ) S e . sende übersteigen und man angeblich zweifeln, Maj. der Kaiser von Rußland mit Fami­ ob Preußen und die andern kleineren Deut­ lie ist heute Mittag 12 Uhr von hier abge­ schen Staaten die Erlaubniß zum Tragen der reist; der Großherzog hat denselben bis Halle, Medaille ertheiien werden. Die öffentliche die Großherzogin-Großfürstin bis Naumburg Stimme hat bereits den Stab über Diejeni­ begleitet. gen gebrochen, welche um jenes Erinnerungs­ B e r l i n , 6 . O c c b r . ( N . P r . Z . ) S e . zeichen an Deutschlands unglücklichste Zeit Maj. der König begaben Sich gestern Nach­ nachsuchen sollten. mittag mittelst ExrrazugeS nach Genrhin, um Die Berichte, welche der „Moniteur" heute Ihre Majestäten den Kaiser und die aus verschiedenen Weingegenden Frankreichs Kaiserin von Rußland daselbst zu empfan­ bringt, lauten wo möglich noch günstiger, als gen. Allerhöchstdieselben trafen gegen 6 Uhr tue der letzten Zeit. Die Lese übertrifft fast in Genrhin ein, nahmen mit Sr. Maj. dem überall die Erwartungen der Weinbauern. Könige das Diner auf dem Bahnhof ein und DaS „Journal de I'Ain" schlagt den dortigen setzten sodann die Fahrt nach der Wildpark- Ertrag auf das Dreifache der vorjährigen stacion fort, wo die Majestäten Abends nach Lese an, die Gährung geht trefflich voran, sieben Uhr eintrafen und von den Königlichen und Wein erster Qualität ist außer Zweifel. Prinzen, der Generalität und den Hofchargen P a r i s , 3 . O k t o b e r . ( T e l . - B u r . ) D e r empfangen wurden. Die Allerhöchsten und „Consticutionnel" theilc mit, daß von den Höchsten Herrschaften begaben sich hierauf nach Wahlen in der Wallachei 23 für und ö ge­ dem neuen Palais, wo großes Familien-Sou­ gen die Union seien. per stattfand. Heute ist ebenfalls daselbst große S p a n i e n . T a f e l u n d A b e n d s T h e a t e r . I h r e K a i s e r l . M a d r i d , 4 . O c t o b e r . ( T e l . - B u r . ) D i e Majestäten werden morgen früh halb 9 Königin hat die Demission des Marschalls Uhr von Potsdam wieder abreisen und Ihren Narvaez angenommen. Die gegenwartigen Rückweg durch Schlesien nehmen. Minister bleiben bis zur Bildung eines neuen Königsberg, 30. Sept. Wie die „K. Cgbinets in Function. P o r t u g a l . Christi getauft ist, betrachten. Andererseits (St.-A.) Die Portugiesische Gesandtschaft entblöden die muselmännischen Einwohner sich zu London erhielt am 2. Ott. eine telegraphi- nicht, ihre Schadenfreude über das Indische sche Botschaft aus Lissabon folgenden Inhalts: Blutbad zeitweilig an den Tag zu legen und DaS gelbe Fieber hat in Lissabon nicht weiter die Ueberzeugung auszusprechen, daß, einer al­ um sich gegriffen. Bis heute hatte die durch­ ten Weissagung zufolge, jetzt nach Verlauf schnittliche Sterblichkeit an keinem Tage die von 100 Iahren die Zeit gekommen sei, wo Zahl 33 überschritten. Das Fieber ist nur Allah das Horn der Moslemin Indiens wie­ in zwei Kirchspielen mir einer gewissen Hef­ derum über alle Unterdrücker (also über die tigkeit aufgetreten. Englisch? Herrschaft) erheben werde. G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . P e r s t e n. L o n d o n , 1 . O e r . ( T e l . D t p . d . K . Z . ) (N. Pr. Z.) Eine Revolution soll, einer Zufolge Nachrichten der heurigen ,,Times" Depesche der ,,Jnd. bei." zufolge, in Persien ist die Treue der Bevölkerung im Pendschab ausgebrochen sein. In der Provinz Irak so zuverlässig, daß 30,000 Mann Truppen Adschemi und der großen Stadt Iöpahan — daselbst ausgehoben werden. Der Serdar von fast in der Mitte des Landes gelegen — herrschte Biruth hat den Engländern das Anerbieten die größte Aufregung. Nähere Nachrichten gemacht, mir gegen die Nebellen zu dienen. fehlen. Auch bei den Afghanenstämmen im Ein anderer Radschah des Pendschab ermun­ östlichen Persien soll es gähren. tert die Bevölkerung, die Engländer zu un­ O s t i n d i e n u n d C h i n a . terstützen. Die Einwohner von Calcutta ha­ D e l h i b e f i n d e t s i c h n o c h i n d e n H ä n d e n ben peritionirt, um die Stadt in Belagerungs­ der Aufständischen. Unsere Nachrichten reichen zustand zu setzen. bis zum 8. August. Am 30. Juli scheint L o n d o n , 2 . O c t b r . ( S t . - A . ) Z u d e r ein lebhaftes Gefecht stattgefunden zu haben. City von London betrachtet man die Nachrich­ Am 1. und 2. August, wo der Feind, von ten aus Indien als günstig. Man glaubt den Truppen aus Nimucsch verstärkt, unsere an den nahe bevorstehenden Fall von Delhi Position zu nehmen versuchte, ward er, wie und an den Entsatz Lucknow'S durch den mit gewöhnlich, zurückgeschlagen. Sein Verlust einer Anzahl von Dampfern den Fluß Gogra soll sich auf mehr als 3000 Mann belaufen hinaufsegelnden General Outram. Einen gün­ haben, darunter 900 von den Truppen aus stigen Eindruck macht es auch, daß sich, den Nimucsch, die nach dem gescheiterten Angrisse letzten Mitheilungen zufolge, die HandelSrhä- vom 1. August nicht in die Stadt zurückkehr­ tigkeit in Calcutta einigermaßen wieder geho­ ten und völlig demorolisirt sein sollen. Am ben hat. 8. August flog das Pulver - Magazin in der L o n d o n , 3 . O c t o b e r . ( T e l . B u r . ) D i e Stadt in Folge einer hineingeworfenen Bombe ersten Truppen, welche über Suez den Ueber- auf. Man glaubt, daß dabei 600 Menschen landweg nach Indien nehmen werden, sind ab­ um'S Leben gekommen sind und daß eine große gesegelt. Das Maaß für die Rekruten ist Quantität Schwefel und Salpeter vernichtet reducirt worden. Neue 10,000 Mann Mi­ worden ist. Es fehlt den Belagerten seit ei­ lizen werden eingekleidet werden. Nach hier niger Zeit an Englischem Pulver und an Zün­ eingegangenen Nachrichten aus Calcutta hat dern. Auch soll ihnen ihr Vorrath an Zünd­ Lucknow sich am 11. August noch gehalten. hütchen ausgehen. Doch fertigen sie täglich T ü r k e i . Pulver von schlechter Qualität an. DaS S m y r n a , 2 7 . A u g u s t . D i e N a c h r i c h t e n Kumagn- (Kumaon-) Bataillon von Gurkas aus Indien wirken auf die hiesige Bevölke­ erreichte Delhi am 1. August mit Geld, Mu­ rung verschieden ein und fangen allgemach an, nition und Vorräthen und VerstärkungS-Trup- Veranlassung zu neuen Reibungen zwischen pen, nämlich 1300 Europäer und 3000 Mann christlichen und Islamitischen Einwohnern zu aus dem Pendschab wurden am 16. erwartet. geben, indem Erstere (einschließlich der Euro­ An eine rückgängige Bewegung wird jetzt paer), für England Partei nehmend, die Se- nicht mehr gedacht, obgleich es eine Zeit gab, poyS-Rebellen als mohamedanischeS Machwerk, wo man von einer solchen sprach. Seit dem als einen Kampf des Islam und des Heiden­ 2. August haben keine Gefechte mehr stattge­ thums gegen Alles, was auf den Namen funden. A g r a . D i e N a c h r i c h t e n v o n h i e r g e h e n Verlust« waren schwer, indem sie sich auf 112 bis zum 11. August. Im Fort stand Alles Todre und Verwundete beliefert. — Die Hin­ gut. Lebensmittel sind genügend vorhanden. dus haben fünf Schlächter umgebracht, weil Die Besatzung besteht aus dem 3. Europäi­ sie Kühe geschlachtet hatten, und die Moha- schen Regiment und einer Europäischen Bat­ medaner haben »S nicht versucht, Vergeltung terie, beide s,hr schwach. Die ganze christli­ zu üben. che Bevölkerung ist im Fort und man erwar­ Sicheren, aber in Calcutta-Dlättern nicht tet sehnlichst Entsatz von Osten her. Es fehlt veröffentlichten Nachrichten zufolge, wie die an Geldern. — Allypher ist von einem „H. B. H." mittheilt, fangen die Landbevöl­ Agenten des Königs von Delhi occupirt. kerungen an, sich zu erheben und die Engli­ Gorruckur ist von den Ctvilbeamren, so wie schen Pflanzer zu verfolgen und zu tödten. von der ganzen Gurka-Streitmacht verlosten Die Revolution breitet sich in der ganzen worden. Diesen war am 11. befohlen wor­ Präsidentschaft Bengalen aus. Aus dem In­ den, beide Orte womöglich zu halten, und nern treffen fast keine Waaren mehr ein. Die wenn dies nicht thunlich, die Streitmacht nach importirten Waaren, namentlich die Englischen Ojinghur zu bringen und diesen Ort zu be­ Baumwollstoffe, häufen sich in den EntrepotS haupten. an. Die Märkte fehlen, das Geld verschwindet Aus Marseille, 29. Septbr., wird telegra- und die Ostindischen Fonds fallen um 26 pCt. phirt: „Die Indische Post überbrachte noch Bedenkliche Nachrichten sind über den Sü­ folgende Nachrichten. Die Stadt Madras, den des MaharattenlandeS im Umlauf. Der durch die Insubordination und Entwaffnung Nadschah von Akalkot, unweit Solapur, soll des 8. Cavallerie - Regiments beängstigt, hac sich empört und 20,000 Mann an sich gezo­ VertheidiguvgS-Maßregeln gegen die Eventua­ gen haben. Dieses erregte um so mehr Be« lität eines AufstandeS ergriffen. Die „Bom- sorgniß, da diese Gegend an daS Land deS bay-TimeS" versichert, daß man unmöglich Nizam stößt, wo so sehr viel Unzufriedenheit auf die Treue der Armeen von Madras und herrschen soll. Bombay rechnen könne, um dieselbe den Re­ Die Englische Besatzung von Lacknau soll bellen entgegenzustellen. Sie dringt darauf, sich am 14. August noch gegen die Belage­ daß rasche Verstärkungen auf dem direcren rung Rena Sahibs gehalten haben. — Ge­ Wege über Suez gesandt werben mögen, da neral Havelock's tr, oder bei Cawnpore einge­ die Lage sich verschlimmert habe, seit die Re­ schlossene 900 Mann sind von der Cholera volution sich über den Penschab ausgedehnt. heimgesucht. General Lloyd ist abgesetzt und in Anklagezu- Anlangend Delhi, so ist so viel Thatsache, stand gestellt worden." daß die Engländer sich in ihrem Lager halten. D e l h i . A m A b e n d d e s 1 . A u g u s t a m WaS über CapttularionSgesuche der Insurgen­ Bukri-Fed-Feste griffen die Meuterer den rech­ ten erzählt wird, scheint auf leeren Gerüchten ten Flügel der Britischen Position an. Der zu beruhen. Wahr ist es, daß ein Magazin Kampf dauerte die ganze Nacht und am 2. mit 16,000 Pfund Pulver in die Luft ge­ August fort. Wir harten nur 10 Todte und sprungen; leider aber haben auch die Englän­ 36 Verwundete, da unsere Leute gut gedeckt der »inen noch größeren Verlust zu beklagen. waren. Am 6. August griff die feindliche Zu Zodpur hat nämlich der Blitz in ein Ma­ Cavallerie, von der Artillerie unterstützt, jedoch gazin geschlagen, wobei 900 Menschen getövtet in geringer Zahl, das Piket bei Mercalse- und verwundet wurden; der Schaden wird zu House an. Am 7. August fanden Scharmü­ einer Million Pfd. St. angeschlagen. tzel und von Zeit zu Zeit Kanonaden statt. Die „Börsen-Halle" verlautet: Die Cabi- Am 8. August wurde eine feindliche Batterie, nette von London und Paris sollen eine freund­ welche gegen unsere Geschütze gerichtet war, schaftliche Convention abgeschlossen haben, nach zerstört. Die Scharmützel dauerten drei Tage welcher Frankreich Angesichts der neuesten Er­ fort, unsere Verluste waren gering. Am 12. eignisse an die Bestimmung des ersten Pariser August wurden die vor dem Kaschmirthore Friedens, welche ihm verbietet, in seinen In­ aufgepflanzten Kanonen von einer Truppenab- dischen Colonieen eine größere Zahl von Trup­ rheilung unter Brigadier Schower angegriffen pen zu unterhalten, als zur Ausübung der und nach hartem Kampfe genommen. Unser« Polizei erforderlich, nicht gebunden, sondern berechtigt sein solle, so viele Truppen nach wurde die allgemeine Ruhe verletzt, flössen Indien abzusenden) als die Sicherheit der Ströme von Blut in Europa; doch wir se­ dortigen Französischen Colonieen nölhig er­ hen, daß Napoleon III. unwandelbar bemüht scheinen lasse. ist dem Schrecken Einhalt zu thun. Kriege­ A m e r i k a . risch sind die Traditionen seiner Familie, er N e w y o r k , 1 9 . S e p t b r . ( N . P r . Z . ) aber hat das ehemalige Schlachtgeschrei gewan­ Vorgestern fand hier ein zahlreiches, meist aus delt — in das Wort des Friedens. Er trach­ Jrländern bestehendes Meeting starr, um Sym­ tet eben so nach dem Ruhm eines Beschützers pathie für die meuterischen SepoyS auszu­ deS Fortschritts und der Aufklärung, wie sein drücken und gegen Britische Werbungen in den Oheim seiner Zeit danach strebte, Repräsen­ Vereinigten Staaten zum Krieg in Indien tant der Eroberungen, welche Frankreich so zu protestiren. — Die Amerikanischen Fre­ lange in Aufregung erhielten, zu sein. Gleich gatten „Niagara" und „Suöquehana" sind Karl dem Großen gedachte der Napolen ver­ zur Heimkehr von England beordert, da die gangener Tage den Grundstein zu einem Rei­ Legung des Atlantischen Kabels auf nächstes che von der Nordsee bis zum Mittelländischen Jahr verschoben ist. Meere zu legen. Napoleon III. ist mit den Die Westindische Post pr. Panama geht Lorbeeren zufrieden, die er in Debatten deS vom 30. August bis tä. Sept. und enthält Friedens erndtet; er will „der Napoleon des fast gar nichts von politischem Interesse, mit Friedens" sein. DaS war sein Zweck, als er Ausnahme der Nachricht von St. Thomas, d e n E n t s c h l u ß f a ß t e , m i t d e m K a i s e r A l e ­ daß Holland entschlossen scheint, die Negescla- xander in Stuttgart zusammenzutreffen. ES ven in seinen Westindischen Besitzungen abzu­ ist durchaus kein Grund zur Furcht da, daß schaffen; eine amtliche Bekanntmachung berei­ dieses Begegniß ein Rendezvous in Tilsit er­ tete die Einwohner von Cuaczao, Bonaire, neuern werde. Der Kaiser der Franzosen ver­ Aruba, St. EustatiuS und Saba darauf vor. harrte treu bei dem Wort, das er in dem N e u e s t e P o s t . Moment seiner Erhebung gesprochen; eS ist ohne klaren Beweis vom Gegentheil kein Grund S r . P e t e r s b u r g . L a u t A l l e r h ö c h s t e n dazu vorhanden, dem Gedanken Raum zu ge­ Tagesbefehls im Post-Ressort vom 13. (26.) ben , daß seine Reise nach Stuttgart eine September ist der Pernausche Postmeister Col- Ausnahme sein und seinem glänzenden Ruhm legten-Assessor von WeiSmann zum Hofrath Abbruch thun werde." befördert worden. Die „Nord. Biene" vom 24. September St. Petersburg, 24. September. Zu­ schreibt: „Mit Ausnahme der Ostindischen Er­ folge Allerhöchst bestätigten Gutachtens des eignisse, welche noch der Reife entgegengehen ReichsrathS sollen auch die Zöglinge der Gym­ und den Freunden der Politik gegenwärtig nasien, welche nach Vollendung des Cursus allein reiches Material bieten, ist ia den übri­ mit dem Rechte auf den Rang der 14. Classe gen politischen Fragen, welche die Geister entlassen worden sind, wenn sie in den Mili­ Europa'S beschäftigten, dem Anscheine nach tärdienst eintreten, nach einem Jahre zum er­ Stillschweigen eingetreten. Sie warten der sten OffizierSrange befördert werden. Entscheidung; bei einigen ist sogar ein rasches Der „Nuss. Invalide" vom heutigen Da­ Resultat nicht abzusehen, und so sind sie denn rum theilr Folgendes auS dem „Morning He­ fast ganz in Vergessenheit gerathen. Dies rald" mir: „Den erhabenen Geistern ist es rührt daher, weil Europa ihre Entscheidung eigenthümlich, der Epoche, in welcher sie die von der jetzigen friedlichen Richtung aller Gei­ irdische Laufbahn durchziehen, ihren Genius ster erwartet, mit dem aufrichtigen Wunsche, zu leihen, die öffentliche Meinung zu schaffen bald alle in den letzten Jahren entstandenen und der Macht dieser die Richtung anzuwei­ Skrupel beseitigt zu sehen. Sogar England hat sen. Also ist auch das Streben Napoleon'S. sich über diesen Punkt in seinen Zeitungen ziem­ Treu ist er seinen Worten geblieben, die er in lich klar ausgesprochen, und nunmehr schließt jenem Moment aussprach, als er die Zügel sich auch Oesterreich, das bis hiezu im politi­ der Regierung in die Hand nahm: schen Gebäude gewissermaßen eine Welt für — c'est la !" Von dem Moment sei­ sich zu bilden willens schien, dem allgemeinen ner Erhebung qn gab es Streit, Kampf, Streben an, und ist zu Concessionen bereit. — 348 — wodurch das allgemeine Einverständniß der P a r i s , 6 . O c t b r . ( T e l . D u r . ) D e r Großmächte vollendet wird. Ist nun aber heurige «Pays" meldet, baß daS Spanische solches einmal völlig erreicht, dann wird auch Ministerium am 1. d. M. seine Entlassung die Zeit der Entscheidung für die erwähnten eingereicht habe und daß der Minister-Präsi­ politischen Fragen auf diplomatischem Wege dent Marschall Narvaez bereits am 3. k>. herbeigekommen sein." M. aus dem Ministerium geschieden sei. Wie D e u t s c h l a n d . man versichert, übernimmt Lersundt provisorisch P o t s d a m , 6 . O c t b r . ( S t . - A . ) I h r e daS Präsidium. Bravo Murillo hat Paris M a j e s t ä t e n d e r K a i s e r u n d d i e K a i s e ­ verlassen, um sich nach Madrid zu begeben. rin von Nußland haben heule Allerhöchstihre Narvaez ist nach Parts abgereist. Reise nach St. Petersburg fortgesetzt. S t r a ß b u r g , 4 . O k t o b e r . ( A . A . Z . ) M ü n c h e n , 1 . O k t o b e r . ( H . E . ) D i e Seit einigen Tagen finden überaus starke Be­ von mehreren Blättern gebrachte Nachricht, urlaubungen und Verabschiedungen im Heer« daß die Verlobung einer Tochter des Herzogs statt. Die nach allen Richtungen gehenden Max in Bayern (einer Schwester der Kaise­ Eisenbahnzüge entführen einen sehr beträcht­ rin von Oesterreich) mit dem Kronprinzen von lichen Thetl unserer Besatzung nach der Hei- Neapel in Aussicht stehe, bestätigt sich. Die math. Es unterliegt also keinem Zweifel Braut ist in Begleitung ihrer Eltern kürzlich wehr, daß daS Minimum des FriedenSfußeS nach Ischl, woselbst die Verlobung gefeiert bei allen HeereSabtheilungen in Geltung kommt, werden soll, abgereist. und auf diese Weise das Staatsbudget jene O e s t e r r e i c h . Erleichterungen erlangt, welche schon längst W i e n , 1 . O k t o b e r . ( H . C . ) D i e M i t - angestrebt werben. theilung, daß man hier sich gemüssigt gefun­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . den hat, in die Union der Donau - Fürsten- Dem „Standort" zufolge beläuft sich dt« thümer zu willigen, ist durchaus irrig; einer Zahl der während deS MonatS September ge­ Unität beider Provinzen in gewisse Branchen worbenen Rekruten auf 4600 Mann. Der der Verwaltung ist man. wie schon gemeldet, ,.TimeS" zufolge sind während der letzten paar nicht abgeneigt, dagegen eben so fern, wie Wochen nahe an 1000 Rekruten zu den ver­ früher, von der Zustimmung zu einer Ver­ schiedenen in Chatham stehenden, nach Indien schmelzung der Moldau und Wallachei zu ei­ bestimmten Regimentern gestoßen. nem Rumänischen Königreiche unter einem T ü r k e i . Europäischen Fürsten. Dieser Plan wird auch, K o n s t a n t i n o p e l , 2 6 . S e p t . ( H . C . ) unserer Ueberzeugung nach, trotz der unioni- Der Finanz.Zustand ist wahrhaft kläglich. Die stischen Bestrebungen, nicht durchgesetzt werden. Pforte hat für 160 Mill. Piaster in SehimS W i e n , 6 . O c t b r . I I . M M . d e r K a i s e r (Kassenscheine) ausgegeben, und ,6 dürften und die Kaiserin sind am 3. b. in Ischl ein­ noch 60 Mill. erforderlich sein. Die Minister getroffen. des Krieges und der Marine haben bereits F r a n k r e i c h . Zahlungen davon gemacht, aber die Handels­ P a r i s , 4 . Octbr. (H. C.) Ein hiesi­ häuser, welche sie in Zahlung genommen, ger Correspondent deS ..Nord" will wissen, können sie nur gegen hohes Diskonto loS werden. daß, wenn der Pariser Congreß wieder zusam­ O s t i n d i e n . mentritt, nicht allein die Angelegenheit der (H. C.) Die Bombai-Negierung hat aus Donaufürstenthümer geregelt werden soll. Man Punah vom 3t. August folgendes Nähere beabsichtige vielmehr eine neue Schlußakte ab­ über General Havelock telegraphirr erhalten: zufassen, in welche alle seit der ersten von ,,Wir haben Nachrichten aus Cawnpore vom 13t6 stattgehabten Veränderungen derselben 13. d. Am 16. d. war General Havelock im aufgenommen und festgestellt würden. Kampfe mit den Rebellen ungefähr 12 Mei­ DaS Ardeche-Departemenr, welches am 10. len weit von Cawnpore. Er erbeutete 2 Ka­ Sept. sehr stark von Überschwemmungen litt, nonen. Capitain Mackenzi« und 16 Mann wurde vom 24. bis 26. von einer abermali­ wurden verwundet, getödtet Niemand. Di« gen Überschwemmung heimgesucht, welche Al­ Truppen hoben sehr schwere Arbeit. Dt« les. was die Bevölkerung emsig wieder herge­ Cholera war schlimm; 14 Mann und Lieute» stellt hatte, neuerdings verwüstete. nant Campbell vom 7S. Hochländer.Regiment waren daran gestorben. Die letzten Berichte S a n t i p u r , 2 0 . A u g . ( H . C . ) W i e aus Lackno waren vom 14. August und mel­ viel Engländer gegen die Rebellen bei aller den: Alles wohl." Kriegskunst, die Lehrer« von den Ersteren ge­ Ein Offizier schreibt aus Mirut: „Wir lernt haben, auszurichten vermögen, davon ist wissen, daß Hindus wie Muhamedaner ihr die Vertheidigung des ZufiuchlhauseS in Ar- Leben verwirkt haben und daß nicht Einer ge­ rah oder Shahabad ein glänzendes Beispiel. schont werden darf. Viele Unschuldige mögen 17 Europäer nebst 60 getreuen Sikhs-Solda- dabei umkommen, aber sie haben selbst den ten wehrten sich in dem Bungalow gegen 3 Fluch über sich gebracht. Denkt nur, wie sie rebellische Regimenter, die das HauS von al­ Kinder vor den Augen des Vaters in Stücke len Seiten mir einem Kugelregen überschütte­ hieben, ihm das zuckende Fleisch in den Mund ten. Von den 2 Kanonen, welche Letztere stopfend, und wie sie Säuglinge in Kasten hatten, wurde eine auf das Dach eines gegen­ steckcen und lebendig verbrannten! Wer würde über liegenden Hauses gebracht und damit un- «S glauben? Handlungen der Art führen zu aushörlich auf das HäuSIein gefeuert. Einen Dingen, wie folgende: Die Hochländer und Sturmangriff aber wagten die Feiglinge nicht. Andere kamen unlängst durch Cawnpore und DaS Wasser ging den Belagerten aus, aber schlugen jeden Eingeborenen tobt, den sie fin­ in weqig»r als 12 Stunden hatten sie einen den konnten. Und sie übten bloß Gerechtigkeit, Brunnen am Flußuf»r gegraben. Es stellte denn alle waren in die Schuld verwickelt, da sich auch Mangel an Lebensmittel, besonders sie entweder halfen ober sich passiv verhielten! an Fleifchnahrung ein. Ein Ausfall wurde Man wird Heersäulen bilden, um das Land in der Nacht gemacht und man erbeutete vier nach allen Seiten zu durchstreifen, und man Schaafe, machte aber zugleich die traurige wird die SepoyS wie Bestien jagen. Wir Entdeckung, daß die Feinde damit beschäftigt haben hier ein Corps von berittenen Freiwil­ seien, daS HauS zu unterminiren. Man grub ligen, etwa 30 an der Zahl — Gentlemen, »ine Gegenmine. Da lief die Nachricht von «in paar Offiziere und Geschäftsleute. Sie zogen der Verunglückung des Entsatz-Versuchs ein, jüngst gegen 3000 GujurS, Dörfler der Nach­ und zugleich wurde den Belagerten Leben und barschaft, aus, tödteten eine Menge, schnit» Freiheit angeboten, wenn sie die Waffen ab­ ten dem Anführer den Kopf ab und steckten lieferten. Endlich brachten einige Hundert ihn auf eine Slange. Man jagt sie leichr in Europäer Hilf». B»im Abzug« bemerkt« man, die Flucht, ihre Angst vor den baß die Mine deS Feindes schon bis unter daS oder weißen Leuten ist so groß. Sie sind HauS vorgetrieben und eine Quantität Pulver mit Luntenfiinren, Lanzen und Säbeln be, zum Sprengen in Bereitschaft gehalten wor­ waffner." den war. Die Belagerung dauerte sieben Ein Corporal deS in Indien stehenden 64. Tage. Glücklicher Weise wurde nur Ein Infanterie - Regiments schreibt unterm lt. Mann bedeutend verwundet. August an einen Kameraden: „Lieutenant A m e r i k a . Sanders von unserem Regiment» ward vor (St. - A.) Aus Havana wird vom 13. den Radscha Nena Sahib gebracht. Er zog September gemeldet, daß zwischen CardenaS seinen Revolver, erschoß fünf von den Leib­ und MatanzaS zwei Sklavenschiffe auf den wächtern Nena Sahib's und verfehlte den Strand gesetzt und verbrannt und innerhalb Radschah mir dem sechsten Schuß. Darauf ward acht Tagen drei Sclavenladungen auf Euba »r gekreuzigt und auf den Boden gelegt. Die gelandet worden sind. ganze Reiterei ritt hierauf an ihm vorüber, und jeder einzelne Reiter führte einen Hieb auf ihn, so daß er förmlich in Stücken gehauen wurde. Der Teufel selbst würde von Entsetzen befallen Bekanntmachungen. werden, wenn er das HauS deträte, in wel­ Von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai­ chem 230 arme Weiber und Kinder auf's serlichen Stadt Pernau wird hierdurch bekannt Grausamst» abgeschlachtet wurden. Alle ihre gemacht, daß dt» Übernahm» der im nächsten Kleider waren zerfetzt, sogar das Haupthaar Jahre an dem Gebäude der Pernauschen hö- war ihnen ausgerissen und die Körper auf das hern KriiSschule auszuführenden Reparaturen Gräßlichste zerhackt und verstümmelt worden." im Betrag« von 943 Rbl. 1^ Kop. S. M. — 320 — öffentlich auSgebotea werde» soll, und daß der wahrend meiner Abwesenheit bei der deSfallsige erste Termin auf den 17. und der Frau Rathsherrin Ströhm zu melden. zweite und letzte auf den 19. Oktober d. I. Vormittags 11 Uhr angesetzt worden ist. — Verw. Doctor in M. Trampedach, Der Reparatur-Anschlag kann bei dem Per- g e b . F a l k . 2 nauschen Herrn Schulen-Inspektor eingesehen Einem jungen rüstigen Tischler oder Zim­ werden. mermann, gleich gut od Deutscher oder Ehste, Pernau, Rathhaus, den 30. Sept. 1867. kann eine gute vortheilhafte Anstellung sofort Obervogt R. Hehn. nachgewiesen werden durch die hiesige Wochen- No. 276. G. Mors, Sectr. 2 blattS-Expedition. 2 Diejenigen, welche sich um daS vacante Ein gutes Arbeitspferd ist billig zu verkau­ Amt deS StadtbaumeisterS allhier bewerben fen, und giebr die Wochenblatts-Expedition wollen, haben sich binnen 4 Wochen a ciato nähere Auskunft darüber. 2 hierselbst zu melden. Pernau . Cassa - Colle- gium, den 19. September 1367. Gute Kartoffeln sind zu 70 Kop. Silb.- Oberkassenherr Fr. Rambach. Mze. das Loof zu verkaufen, wo? erfährt Aeltermann A. D. Marsching. man in der hiesigen Buchdruckerel. 2 Beisitzer F. Winkler. Ich wohne gegenwärtig im Beckmannschen No. 441. G. Lehbert, Norr. 1 Hause, der Srröhmschen Handlung gegenüber. Ein WohllöblicheS PernauscheS Stadt-Cas- Schneidermeister M. Rosenfeldt. sa-Collegium bringt deSmittelst zur öffentlichen Daß ich gegenwärtig in der Ritterstraße im Kenntniß. daß bei demselben am 7. und 10. Horn scher, Hause wohne, zeige ich hiermit Oktober d. Z. jedesmal Vormittags 10 Uhr e r g e b e n s t a n . K r e i ö h e b a m m e R e t t i . 1 folgende Torge stattfinden werden. 1) lieber das bevorstehende Abnehmen der beiden Floßbrücken uud das Aufsetzen derselben A n g e k o m m e n e S c h i f f e . im Frühling 1868. 81) Den 29. Sept.: Preuß. Schiff Amor, 2) über die Vermiethung des großen Kel­ Capr. M. F. Woller, von Srerrin mit Bal­ lers unter dem Rathhause, last an H. D. Schmidr. 82) Russ. Aktiv, 3) die Vermiethung des ehemaligen Pul- C. I. Liep. von St. Uebes mir Salz an Z. verkellerS in der Zupiter-Dastion, Jacke et C. 83) Den 2. October: Preuß. 4) über die Verpachtung des Schilfes im Orion, W. Gutzmann, von Werder mir Bal­ Stadtgraben. last an M. Strahlberg et C. 84) Preuß. Die kontraktlichen Bedingungen können in Der Pfeil, A. Lemke, von Stettin mit Bal­ der Kanzellei des Collegii eingesehen werden. last an H. D. Schmidt. A b g e g a n g e n e S c h i f f e . Pernau, Cassa - Collegium, den 19. Sep­ 73) Den 30. Sept.: Schiff Orion, Capt. tember 1867. Vaider, nach Großbritannien mir Heede. Oel- Oberkassenherr Fr. Rambach. kuchen, Leinsaat und Bretter, cl. d. H. D. Aeltermann A. D. Marsching. Schmidt. Beisitzer F. Winkler. No 440. G. Lehbert, Notr. 1 Vom 27. Sept. bis zum 4. Oktober. Unterzeichnete beabsichtigt sich hier Getankte. St. Elisab.-Kirche: Michel am Orte niederzulassen um Clavier-Un- Luigenberg. — Anna Marie terricht, sowohl für Anfänger, als auch verstorbene« St. Nikolai-Kirche: Rein­ für weiter Vorgeschrittene, zu ertheilen. hold Zanck, alt 10 M. — St. Elisab.» — Die resp. Eltern, welche geneigt Kirche: Helene Wilhelmine Naelat, alt 67 Z. — Carl Luur, all 62 I. 6 M. sein sollten mir den Unterricht ihrer Vroelsmirte. St. Elisab.-Kirche: Peter Kinder anzuvertrauen, bitte ich, sich Nieländer mir Minna IuntS. Im Namen des Gen.'Gouvcrnements der Okseeprovinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacobs. P u b l i c a t i o n . 9!achdem von Einem Hochedlen Rathe der Stadt Pernau eine temporaire Commission zur Bewerkftelligung der Allerhöchst anbefohlenen 10. Seelenrevision in dieser Stadt conftituirt worden, die sofort im Locale der Steuer-Verwaltung das Revisionsgeschäft zu beginnen und sich an jedem Tage, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage zur Entgegennahme der Fami­ lienlisten zu versammeln hat, so wird sowohl sämmtlichen in der Stadt befindlichen als auch auswärtig wohnenden der Revision unterliegenden Personen beiderlei Geschlechts, welchen Alters sie auch sein mögen, hierdurch zur Kenntniß gebracht, daß sie 1) Ungesäumt die formgemäßen Listen in ciuplo auf dem dazu vorgeschriebenen Papiere beizubringen haben. 2) Daß den einzureichenden Revisionslisten über alle nach der 9. Revision geborene Kinder die Taufzeugnisse, so wie für die, durch Ableben aus den Liften der 10. Revision schei­ denden Personen Todtenscheine beigelegt sein müssen. 3) Daß Jedermann seinen Aufenthaltsort anzugeben hat und daß jeder Grundbesitzer hier am Orte, seine Ansäßigkeit durch gesetzmäßige Documente zu beweisen hat. Allen Unkundigen wird über die Anfertigung der Listen die erforderliche Anleitung von dem Notair der Revisions-Commission ertheilt und ist Jeder für die Richtigkeit seiner Angaben verantwortlich. Die Listen müssen correct und mit der Unterschrift des Eingebers versehen bei der Commission eingereicht werden, und wird jedes Versäumniß oder jede Verheimlichung der durch die dem Allerhöchsten Manifeste angehängten Revisionsregeln festgesetzte Beahndung un­ terzogen. Nach Verlauf des 1. März 1858 wird die Commission in Gemeinschaft mit dem Po­ lizeigerichte in der Stadt und in den Vorstädten einen Umgang halten, um sich davon zu überzeugen ob nicht etwa Personen, die entweder wegen ihrer Abgaben oder nur wegen der allgemeinen Zählung der Revision unterliegen, übergangen worden sind, und haben demnach sämmtliche Einwohner männlichen und weiblichen Geschlechts, ohne Ausnahme zu welchem Stande sie auch gehören mögen, sich mit den erforderlichen Beweisen ihrer Hingehörigkeit und ihres Standes bis dahin zu versehen. — Jedem Hausbesitzer und Familienvater oder Fami­ lienältesten aber wird insbesondere empfohlen, allen feinen Einwohnern, Familiengliedern und Dienstleuten diese Publication bekannt zu lyachen. Da von Seiten dieser constituirten temporairen Commission die Revisionslisten über die ganze Gemeinde, gehörig geordnet, geschlossen und mit der Unterschrift der Glieder derselben, nicht später als zum 3. Juni der Obrigkeit zu unterlegen sind, und die Gültigkeit der Revi­ sionslisten mit dem Tage dieser Unterschrift beginnt, so ist auch noch jede Veränderung in einer Familie, die nach dem 1. März durch Neugeborene oder Verstorbene entstehen könnte, bei die­ ser Commission, bis zum Tage der Unterschrift der Revisionslisten, der auf den 15. Mai fest­ gesetzt worden, ungesäumt anzuzeigen. Pernau, den 26. September 1857. Die Commission zur Bewerkftelligung der X. Seelenrevision. Vorsitzer C. Höflinger. (No. 2.) R A . L a n t z k y , Notair. ochenblatt. M 4t. 18S7 Sonnabend, d. t2. Gctbr. Dnlsnvisehe vsssehricyten. im Wolchowflusse Feuer auf einem derselben, R i g a , 3 . O t t o b e r . L a u t A l l e r h ö c h s t e n das sich von seinem Anker losgerissen hatte Tagesbefehls im Civil-Ressort vom 13. Sep­ und den übrigen Fahrzeugen zugetrieben wurde. tember d. I. No. 176 ist der Journalist der Bei der allgemeinen Verwirrung, welche bei Pernauschen Kreisrentei Voigt vom Coll.-- dem heulenden Sturme durch die nächtliche Negistrator zum Gouvernements - Secretair Finsterniß überaus gesteigert wurde, war eS befördert worden. schwer zu bestimmen, welches unter den Schiffen zuerst in Flammen gerieth, obschon nachmals, Schiffbruch und Feuersbrunst der Fluß­ zufolge Aussagen mehrerer Schiffseigenrhümer, fahrzeuge auf dem Wolchowflusse beim ausfindig gemacht wurde, daß daS erste in Ladoga - See. Brand gerathene Fahrzeug ein mir Getraide beladenes Floßboot war. In der Nacht vom 4. zum 6. September ist nach einem starken Sturme und plötzlich Durch die einsichtsvollen und rechtzeitigen darauf entstandener Feuersbrunst von einer Maßnahmen der nächsten Obrigkeit wurde so­ Anzahl in der Nähe der Mündung des Lado- fort ein mitten im Wolchowflusse liegendes ga-Sees gestandener Flußfahrzeuge ein Theil Dampfschiff einer Privatgesellschaft zur Un­ derselben zu Grunde gegangen und ein Theil glücksstelle hinbeordert und von demselben 14 verbrannt. Dieses traurige Ereigniß hat zu Fahrzeuge noch unbeschädigt dem ringsum widersprechenden und übertriebenen Naisonne-- flammenden Element entrissen. Zu gleicher ments Veranlassung gegeben. DaS ,.Journal Zeit trugen die Gemeinen der Militairarbeiter- für Actionaire" giebr im Interesse der Wahr­ Compagnie, unter aufopfernder Beihilfe der heit nachstehende Beschreibung dieses unglück­ städtischen Feuerspritzen, wesentlich zum Löschen lichen Vorfalles mit allen Nebenumständen. der Feuersbrunst bei, welcher endlich am 6. Nach einem mäßig starken Nordwinde, der September gegen Mittag ein Ziel gesetzt wur­ sich nach und nach zu einem heftigen Orkan de. Von den bei der neuern und ältern Mün­ gestaltete, begannen die mitten im Wolchow­ dung des Ladoga-CanalS stehenden 672 Schif­ flusse in der Nähe der Mündung des Ladoga- fen und Floßböten verbrannten 39 Schiffe und SeeS vor Anker liegenden und am linken gingen 131 Schiffe zu Grunde, beschädigt Flußufer befestigten Fahrzeuge sich von den wurden 91 Schiffe und 226 Floßböte. Der Ankern loszureißen, und wurden, von den Toralverlust der Eigenthümer dieser Fahrzeuge Wellen überfiuthcr, zum gegenüber liegenden beläuft sich nach den von ihnen gemachten rechten Ufer gerrieben. Die Schiffseigenrhümer Eröffnungen auf die Summe von ca. 300,0Sd hatten sich, in Voraussicht der Gefahr, mir an­ Nbln. S. Menschen sind weder beim Schei­ gezündeten Laternen in die untern Räume ih­ tern noch durch die Feuersbrunst verunglückt. rer Fahrzeuge begeben, um nötigenfalls erwa- Von der Gcsammtzahl der verunglückten Schiffe nige Lecks sofort kalfatern zu können. In die­ fielen 60 mir Gerraide und Leinsaat und 67 sem Moment zeigte sich plötzlich unter den hin mir Brennholz beladene Fahrzeuge der Wuth und her blitzenden Lichtern der Schiffe mitten der Elemente zum Opfer. Viele beschädigte Fahrzeuge wurden in kurzer Zeit in Ordnung Appetit zum Frühstück genossen, was die Um­ gebracht und gingen sodann in den Ladoga- stände erlaubten. Allerdings werden die sehr Canal zur Weiterfahrt nach Sr. Petersburg. geschwächten Kräfte Sr. Majestät des Kö­ Hieraus läßt sich folgern, daß trotz deS höchst nigs noch einer längern Zeit bedürfen, bis es verderblichen Orkans und der FeuerSnoth die. Allerhöchstdemselben gestattet sein wird, mit erlittenen Verluste den in der ersten Zeit ver­ der gewohnten Rüstigkeit Sich der Erfüllung breiteten Gerüchten weit nachstehen, und durch­ der Königlichen Pflichten zuzuwenden, aber aus nicht die mindest nachtheiligen Folgen in wenn nicht unvorhergesehene Zwischenfalle ein­ Beziehung auf Theuerung der nothwendigsten treten, ist zu erwarten, daß unter Gottes Lebensbedürfnisse, wie es eben Getraide und gnädigem Beistande die vollkommene Wieder­ Holz sind, für die Residenz nach sich ziehen herstellung Sr. Majestät erfolgen wird. können. P o t s d a m , 9 . O t t . , A b e n d s . ( N . P r . Ausländische Nachrichten. Z.) Wie man hört, sind in allen Kirchen deS Landes Gebete für die Wiedergenesung D e u t s c h l a n d . Sr. Maj. unseres Königs angeordnet worden. B e r l i n , 1 0 . O c t . ( S r . - A . ) A l s S e . Es steht zu erwarten, daß gleichzeitig die öf­ Majestät der König durch das Gefühl eines fentlichen Lustbarkeiten eingestellt werden. zunehmenden Unwohlseins bestimmt wurde, D r e s d e n , 8 . O c t . I h r e K ö n i g l i c h e H o ­ Allerhöchstseine Reise nach Primkenau am heit die Prinzessin Marie, älteste Tochter Dienstage, den 6 d. M., aufzugeben, und Ihrer Königlichen Majestäten, ist am heuti­ von Berlin nach Potsdam zurückzukehren, ließ gen Morgen gegen 4 Uhr in Folge eines der Zustand Allerhöchstdesselben nicht ahnen, heftigen Krampfanfalles im hiesigen Königl. daß Krankheitserscheinungen eintreten würden, Nesidenzschlosse sanft verschieden und sind durch welche die ernstesten Besorgnisse erwecken könn­ diesen unerwarteten Todesfall die Königlichen ten. Der König hatte sich, nach den Anord­ Aelrern, so wie die gesammre Königliche Fa­ nungen seiner Aerzre, zu Bett begeben, und milie in die tiefste Becrübniß versetzt worden. verfiel hier in einen Schlaf, welcher mit Unter­ O e s t e r r e i c h . brechungen auch in der Nacht zum Mittwoch W i e n , 7 . O c c . ( N . P r . Z . ) N a c h h i e r andauerte, leider aber keine Kräftigung her­ stark circulirenden Gerüchten harren wir in beiführte. Doch zeigten sich auch am Mitt­ der nächsten Zeit noch eine Kaiser-Zusammen- woch keine beängstigenden Symptome, und kunfc zu gewärtigen, indem sich unser Kaiser die Nacht zum Donnerstag verfloß leidlich. von Ischl aus binnen Kurzem nach München Se. Majestät fühlten sich am Donnerstag begeben soll, um dort mir dem Kaiser der Morgen sogar fieberfrei; aber am Nach­ Franzosen sich zu begegnen. Nach dieser Zu­ mittage dieses Tages traten heftige Conge- sammenkunft soll auch ein Besuch des Kai­ stionen nach dem Gehirn ein, welche eine sers Franz Joseph am Preußischen Hofe zu ernste Gefahr für das Leben Sr. Majestät Berlin bevorstehen, wohin LouiS Napoleon besorgen ließen. In Folge der durch Ader­ gleichfals eingeladen worden war. Ob die bei­ lässe bewirkten Blnremziehung trat ein ruhi­ den Kaiser zu gleicher Zeir in Berlin eintref­ gerer Zustand des hohen Kranken ein, der fen werden, ist noch nicht näher bekannt. allmälig bis heute Vormittag den Charakter W i e n . 1 l . O c t . ( T e l . B u r . ) S o e b e n , angenommen hat, den wie im Eingange dieser eingegangenen Nachrichten aus Belgrad zu­ Mitteilung dargelegt haben. Sind wir dem­ folge ist ein gegen den Fürsten von Serbien nach auch nicht im Stande, jede Gefahr als beabsichtigtes Attentat, verbunden mit Um­ beseitigt zu bezeichnen, so dürfen wir doch sturzplänen, entdeckt worden. Mehrere ange­ neuen Hoffnungen Aussicht eröffnen. sehene Personen, die dabei compromittirt sind, B e r l i n , 1 1 . O c t o b e r . D i e H o f f n u n g e n wnrden verhaftet. auf die Genesung Sr. Majestät des Königs, I t a l i e n . für welche wir gestern nur geringe Aussichten T u r i n , 9 . O c t o b e r . D i e E i s e n b a h n v o n eröffnen konnten, haben heute einen stärkeren Alessandria nach Voghera soll am 1H. d. M. und zuverlässigeren Anhalt gewonnen. Die eröffnet werden. Vorgestern stieß ein Passa­ Klarheit der Auffassung tritt immer entschie­ gier-Train zwischen hier und Genua mit dem dener hervor und der König hat mir gutem entgegenkommenden Last-Train zusammen; ei- ntge Waggons wurden zertrümmert, nicht tälern beträgt die tägliche Kränkenjahl 48, wenige Passagiere getödtet oder verwundet. die Zahl der Todesfälle 16. In ihrer äuße­ F r a n k r e i c h . ren Erscheinung tritt die Epidemie als Ty­ P a r i s , 7 . O c t b r . D i e N a c h r i c h t e n a u s phusform auf, welche aber durch mehr oder Italien sind etwas beunruhigend. Man ist minder hervorstechende Symptome als gelbes wieder geheimen Umtrieben der Mazzinisten Fieber modificirt wird. Die übermäßige Hitze, auf der Spur, so daß die Negierungen sich verbunden mit der Ausdünstung der Abzugs- veranlaßt sehen, manche strenge Maßregel wie­ Canäie, hat einen unstreitigen Einfluß auf die der einzuführen und große Wachsamkeit zu Natur der epidemischen Erscheinungen. üben. In Toscana und im Königreich Sar­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . dinien sollen schon mehrere Verhaftungen start­ L o n d o n . 8 . O c t o b e r . ( Z e i t . ) M i t d e m gefunden haben. Die Depeschen aus Neapel Dampfer ,,Indus", der gestern in Southamp« lauten sehr friedlich. ton mit 379.546 Pfd. Srerl. Australischen (N. Pr. Z.) Der „Nord" veröffentlicht Goldes einlief, sind viele Flüchtlinge aus In­ das Programm der liberalen Partei in der dien, darunter 40 Kinder, angekommen. Sie Wallachei. Die Forderungen derselben sind wurden von der Lady Mayoreß von London, 1) die Union der Moldau und Wallachei zu dem Major von Sourhampton und andern einem einzigen Staate und unter einer Re­ Notabiliräten empfangen und, wie sich denken gierung; 2) an die Spitze dieser vereinigten läßt, auf das Teilnehmendste behandelt. Aus Fürstenthümer tritt ein aus den regierenden ihren Mitteilungen entnehmen wir folgende Familien Europa's gewählter erblicher Fürst, Notizen. Bei ihrer Abfahrt von Calcutta dessen Kinder in der Landeskirche erzogen wer­ waren erst 3000 Mann Europäer dorr ein­ den; 3) die Verfassung ist eine repräsentative getroffen. Wenn Capr. Peel nicht sehr rasch mir einer einzigen Kammer, die durch so frei­ und vor dem Ende der Regenzeit stromauf sinnige Wahlen erwählt wird, daß die Inter­ gelangt, wird er seine Kanonen kaum weiter essen aller Classen dadurch vertreten sind. als bis Allahabad bringen, in diesem Falle P a r i s , 9 . O t t . S e i t z w e i T a g e n w ü - jedoch ohne Geschütze nach Delhi marschiren thet in Paris ein furchtbarer Sturm, der Ka­ müssen. Zwischen Cawnpore und Lucknow stan­ mine umreißt und Bäume in den Promena­ den an 36,000 Meuterer, und man zweifel­ den abbricht. te, ob Sir I. Ourram den Gogra aufwärts P a r i s , 1 0 . O c r b r . D i e A b s t e c k u n g d e r kommen wird, da beide Flußufcr mit Wohlde» Türkisch-Russischen Gränze in Asicn ist voll­ mannten Forts gespickt sind, doch dürfte eö endet. Die Bevollmächtigten Frankreichs und ihm gelingen, eine Diversion zu Gunsten Ge­ Englands sind bereits wieder in Konstantino- neral Havelock's zu machen. Lucknow's Fall pel eingetroffen. wurde fast allgemein befürchtet. An der Treue S p a n i e n . der SikhS im Kampfe gegen Hindu's und M a d r i d , 4 . O c t . ( S t . - A . ) D i e E r ­ Muhamedancr wurde nicht gezweifelt, nur nennung von 30 Senatoren, welche die Re­ fürchtet man, sie würden sich, nach Besie­ gierung vorbereitete, scheint der Hauptanlaß gung der Sipoyö, gegen die Engländer keh­ der gegenwärtigen Ministerkrise zu sein. Da ren, wenn nicht bald eine ansehnliche Euro­ die Königin mehrere der vorgelegten Namen päische Streitmacht auf dem Schauplatz er­ von der Liste strich, u. A. Hrn. Nocedal, Va­ scheint. Von Nena Sahib ging das Gerücht, ter des Ministers, die Herren Garcia Hidalgo daß er seiner Leibwache befohlen habe, ihn und Roncali (Bruder des Generals), so ga­ eher zu tödten, als lebendig in Gefangenschaft ben die darüber beleidigten Minister ihre Ent­ gerathen zu lassen. Viele in Calcutta glaub­ lassung und zogen ihre Collegen mit sich. Die ten, daß die Meuterei beim Erscheinen der Königin, der ewigen Abdankungen des Mar­ Englischen Truppen plötzlich ein Ende haben schalls Narvaez müde, nahm sie auch an. werde, indem die Sipoys ihr geraubtes Geld P o r t u g a l . vergraben und ihre Waffen niederlegen wür­ L i s s a b o n , 2 8 . S e p t . U e b e r d i e F o r t ­ den. Unter den Flüchtlingen kommen viele dauer des gelben Fiebers berichtet die ,,Pr. aus Cawnpore, Allahabad und anderen Orten C.": Die Krankheit hat sich über sämmtli- im Oberlande; nicht wenige aber sind selbst che Stadtbezirke verbreitet. In den Hospi­ aus Bombay, Madras und Calcutta entflohen. — 324 - L o n d o n , 1 1 . O c t . ( T e l . D u r . ) M i r Annahme den Anlaß geben könnten, die Pfor­ der Ueberlandpost auf officiellem Wege einge­ te habe ihre Absichten tn Betreff der Union troffene Nachrichten aus Bombay vom 17. verändert, so halten wir die nochmalige Er. September lauten günstiger. Nach denselben klärung, daß dies nicht der Fall, für um so hat General Havelock die Rebellen abermals norhwendiger, als die Annullirung der Wah­ bei Bithur geschlagen, wartet aber in Cawn­ len tn der Moldau der Parket, welche die pore noch Verstärkungen ab. Die Besatzung Fortdauer des sdatus wünscht, den Math von Lucknow hat mehrfachen Angrissen wider­ geraubt hat, die Stimme zu Gunsten ihrer standen und hält wacker aus. Zum 9. Sep­ Meinung zu erheben. Da die unter der Herr­ tember wurde der Ankunft General Outram'S schaft dieser Umstände gewählten DivanS der tn Cawnpore entgegen gesehen. Die Rebellen Türkei kein Vertrauen einflößen, so weist die von Dinapore sind bei Sasseram. die Rebel­ hohe Pforte jedes Union« - Projekt, das aus len von Delhi vom Obersten Nicholson bei den Dtliberationen dieser Divans hervorgehen Nujussghur (?), ein anderer Rebellenhaufe bei könnte, zum Voraus zurück, ohne zu glau­ Allyghar geschlagen worden. Neuerdings auS- ben. daß sie dadurch auS der Gränze des Pa­ gebrochene Meutereien in Ferrozepure, Peschs- riser Friedensvertrages heraustrete, der aus­ wer, Neemuch und Ghazipure wurden meist drücklich bestimmt, daß die definitive Regelung unterdrückt. Allahabad und Benares, von der politischen Beziehungen zwischen der ho­ Rebellen aus Oude bedroht, werden befestigt. hen Pforte und den Fürstenthümern der Ge­ Zum 1. September wurde ein Sturm auf genstand einer direkten Verständigung zwischen Delhi erwartet. DaS Mohurrumfest ist über­ der Türkei und den andern Machten sein all friedlich verlaufen. In Bombay. Madras, werde." Ali Pascha bemerkt schließlich, daß Punjab, Mittelindnn und Bundelcung ist die durch jene Erklärungen die Pforte keineswegs Ruhe nicht gestört worden. Das 89. Regi­ andeuten wolle, daß si, auch der Idee einer ment ist via Cap der guten Hoffnung in Assimilation gewisser administrativer Gesetze Bombay eingetroffen und marschirte nach Dee- in den beiden Fürstenthümern abgeneigt sein sa. — Am 27. Juli ist Herat von den Per­ würde. Das Schreiben nimmt also den von sern geräumt worden. England ausgegangenen Gedanken einer ad- T ü r k e i . w i n t s t r a r i v c n E i o t g u n g a n . Die Pforte hat neueuerdingS in Bezug auf (St.-A.) Nachrichten auS Konstant! - die Moldau und Wallachei ein Rundschreiben nopel vom 30. September, die tn Marseille an ihre diplomatischen Agenten im Auslände den 7. Oktober eingetroffen sind, melden »ine gerichtet, worin sie gegen die Union der Für- neue Modifikation im Ministerium. Muktar- stenthümer Protest erhebt. Der Pariser Cor- Bey ist zum Justitzminister ernannt; man respondent der „Kreuz-Ztg." theilt nachfolgen­ hält ihn für einen Gegner der Union der Do- den Auszug aus dem Aktenstücke mit: „Nach­ aaufürstenthümer. — Eine FeuerSbrunst hat dem der Türkische Minister sich auf sein Rund­ die Vorstadt Galata zerstört. schreiben vom 14. October 1366, so wie auf AuS Marseille vom 7. Okt. wird gemeldet: die früheren Erklärungen der Pforte bezogen „Die Pforte hat Lord Stratford de Redkliffe hat, deutet er den großen Mächten, welche das Recht verweigert, irregulaire Truppen in den Frieden von Paris unterzeichnet und die Albanien, Syrien und Kleinasien anzuwerben, Integrität des Türkischen Reiches garantirr um sie nach Indien zu senden. Die Ermäch­ haben, noch einmal an, bis zu welchem Gra­ tigung dazu ist nur für das Paschalik Bag­ de die Idee der Union der Fürstenthümer tn dad ertheilt worden." Widerspruch stehe mit der Erhaltung jener In­ tegrität und mit den SouverainerätSrechcen der N e u e s t e P o s t . Pforte. „Der Gedanke ist uns fern — so St. Petersburg, 28. Sept. Der „Russ. heißt eS weiter — die Reinheit der Absichten Znv." vom 27. September schreibt: „Es leidet von einer jener Mächte, die für die Erhal­ durchaus keinen Zweifel, daß die Rendezvous tung der Unabhängigkeit und der Integrität der mächtigen Regenten Europa'S zur Begrün­ des ottomanischen Reiches so viele Opfer ge­ dung einer allgemeinen Eintracht, einer allge­ bracht haben, nur im Mindesten zu verdäch­ meinen Harmonie beitragen werden, und sind tige». Aber da die jüngsten Ereignisse ju der zur Bekräftigung dieser Wahrheit keine offi- eiellen Beweise vonnöth»n. ES kann nur eine litiker beschäftigt. Die Frage tn Betreff der Stimme darüber sein, baß Europa im gegen­ Herzogthümer Dänemarks beginnt mehr und wärtigen Moment «in Schauspiel barbieret, mehr in ben Vordergrund zu treten. An dee welches für die allgemeine Ruhe genügende Elbe, wie an d«r Dnnau Usern gilt der Streit Bürgschaft leistet. Freilich ist noch nicht der der Union und Separation : die Menschen sind Augenblick gekommen, in dem man der Meinung überall dieselben; sie können sich nirgends ru­ sein dürft«, daß gar keine Vorsichtsmaßregeln hig verhalten. DaS Königreich Dänemark mehr Noch khäten, daß alle Festungen geschleift giebr uns in seinem kleinen Kreise dasselbe und die Heer« entlassen werden könnten. Aber Schauspiel, welches die Türkei uns in großen «S naht die Zeit, die unS dessen überführen Raumverhäitnissen darbietet. Jedoch ist eS wird, baß zur Aufrechthaltung der allgemeinen sonderbar, daß die Centralisation, die im Rei­ Eintracht und Ruhe ein wenig Klugheit hin­ che der OSmaneu eine Unmöglichkeit ist, für reichend ist, daß der bewaffnete Friede eine Dänemark möglich wird. Das sind nun di« unnatürliche Erscheinung werden wird, und Ursachen, weßhalb Dänemark olle seine Pro» daß endlich Tage kommen werden, in denen vinzen durch enge Bande unter einander zu die Menschheit ausruhen kann von den Un­ verbinden trachtet. Unter den Provinzen Dä­ ruhen und Stürmen der letzten Jahr». Bei nemarks giebr es Deutsche, in welchen man sämmtlichen Regierungen tritt nicht allein das Deutsch spricht und Deutsch denkt, aber daS sichtliche Streben nach ungestörter Ruhe zu Schlimmste ist, diese Provinzen gehören zum Tage, sondern man hält »S sogar für nöthig, Deutschen Bund. Wir sprechen von den die Völker von dem aufrichtigen Wunsche nach Herzogthümern Holstein und Lauenburg. AIS Frieden ju überzeugen. Allenthalben ist daS im Jahre 1810 die Franzosen Laueoburg zu gemeinsame herzliche Hinneigen zur Versöh- einem Departement der Elbmündung umge­ oung zu bemerken: jede FriedenS-Manifesta- stalteten, dachte dieses winzige Ländchen nicht tion wird mit allgemeinem Enthusiasmus auf­ im Entferntesten daran, wessen Eigenthum eS genommen. Der Friede ist für alle Geister wäre; od eS Deutschland, Dänemark oder sich zum Bedürfniß geworden, und nie möchten selbst angehöre? Aber der Wiener Congreß wohl Ideen des Haders und des Krieges brachte diese Angelegenheir zum Abschluß: er weniger Sympathieen finden, als in gegen­ verband Lauenburg und Holstein mir zwei po­ wärtiger Epoche. Um von diesen Worten litischen Systemen, nämlich mit Dänemark und völlig überzeugt zu sein, bedarf eS nur eines dem Deutschen Bunde, so daß sich diese Her­ Umblicks, um zur Einsicht zu gelangen, mir zogthümer in Folge dessen nicht im Mindesten welchem Eifer die Staaten daheim, innerhalb frei bewegen konnt«n. Wollten sie z. B. ei­ ihrer Gränzen, für die Gestaltung und Be­ nen Schritt als Deutsche rhun, so gestattet« gründung ihrer Zukunft Sorge tragen. Al­ eS Dänemark nicht, weil sie Dänen seien. lerdings giebr «S unter den Europäischen Mäch­ Wollten sie Dänisch denken, so erlaubte es ten auch solche, die in Folg« der Rendezvous Deutschland nicht, denn sie sind Deutsch«. tn Stuttgart und Weimar einigen Grund D«r Wiener Congreß hat sich immer durch zur Besorgniß haben. Denn kann z. B. solche Politik ausgezeichnet: er hatte sich einen Schweden, welches nach langem Schwanke«, dauernden, ungetrübten Frieden zum Ziel ge­ und Unentschlossenheir während des orientali­ setzt, und man muß gestehen, daß, wenn ganz schen Krieges ein Schutz- und Trutzbündniß Europa nach dem Muster des Deutschen Bun­ wir England und Frankreich abschloß, bie des organisirt wäre, so möchte der Krieg un­ Stuttgarter Zusammenkunst, ohne tn die Ver­ möglich sein, und die Leutchen vielleicht nur gangenheit zurückzublicken, mit Freuden sehen? durch blinden Zufall in Conflict gerathen. Die Doch zur Beruhigung dieses HerzenS-AufruhrS Herzogthümer Holstein und Lauenburg müssen Schwedens möge das Wort gesagt sein, daß unabhängig verwaltet werden, aber daS ist ih­ der Russe deS Bösen nicht eingedenk ist." nen nicht genug. Sie bedürfen einer Consti­ — Der „Russ. Invalide" vom 1. Oer. äu­ tution mit allen ihren Privilegien. ßert sich folgendermaßen hinsichtlich der Dä- Im Jahre 1846, alz Alle für ihre Recht» aisch-Deulschen Angelegenheit: „Die Donau- so große Sorg» trugen, blieben diese Herzog­ fürstenthümrr-Frage ist nicht die einzig schwie- thümer natürlich nicht zurück. Preußen und rtge, die gegenwärtig d»» Cabtnetle und Po­ Oesterreich, diese beiden mächtigen Organe der — 326 " Deutschen Conföderation, ließen sie nicht ohne Dänemark, Deutschland und ganz Europa auf Hilfe. Wunderbar ist'S, daß Oesterreich für sich lenkt, entfalten wird. den Liberalismus in die Schranken trat, aber — Die „Times" übersetzt drei Leitartikel aus noch wunderbarer, daß Oesterreich und Preu­ der „Nordischen Biene", worin England ge- ßen tn dieser Angelegenheit Hand in Hand wissermaßen der Hof gemacht wird. Die „N. gingen. Diese so ungewöhnliche Coalition ver­ B." erklärte unt«r Anderem: „Wir haben viel ursachte dem Könige von Dänemark einige von England gelernt, und noch viel von ihm Unruhe, und so beschloß er denn den Herzog­ zu lernen, und wir waren stetS der Ansicht, thümern «in neues Verfassungsgesetz ju geben. daß England,, und nicht Frankreich, an der Ohne näher auf die den Herzogthümern durch Spitzt der heutigen Ewilisation steht. Wir diese Verfassung garantirten Rechte einzuge- halten die oberflächlichen abstrakten Ideen der gehen, erwähnen wir nur, daß jene dadurch Franzosen und Deutschen in Bezug auf unser nicht zufriedengestellt wurden. Die in Itze­ Volksleben nicht für Eivilisation u. s. w. hoe tagende Ständeversammlung beharrce in Man sehe wie die „Times" diese Schmeiche­ ihrer Unzufriedenheit, und hat nach den letz­ lei«» b«antwortrt«: Wir fühlen, daß Rußland ten Nachrichten den Entwurf des VerfassungS- erkannt haben muß, wie unmöglich ihm eine GesetztS einstimmig zurückgewiesen. Wahr­ Angriffsbewegung gegen unS auf irgendein?«! scheinlich will die Ständeversammlung, daß tn Punkt gelingen kann. So wögen wir d?nn diesem VerfassungS-Entwurf daS stünde, was gern in Frieden und Freundschaft mit dem nicht darin ist, und wiederum daS nicht wäre, Moskowilischen Reich leben, und für sein ge­ waS eben darin ist: sie erklärt z. B., daß die duldiges, frommes und starkes Volk, seine pa­ Rechte der Bürger nicht genügend sichergestellt, triarchalische Souveränität und für seine wohl- und ferner, daß die Rechte des Königs viel gefügte bürgerliche und militairische Organisa­ zu groß seien. Es gefällt ihr z. B. auch tion volle Achtung hegen. D!e Wohlthaten Vicht, daß er das Recht habe, die Volksver­ der Freundschaft und des freien Verkehrs wer­ sammlung zu schließen, wenn solche Maßre­ den gegenseitig sein; aber wir dürfen ohne gel zum allgemeinen Besten vonnöth?» sei. Eitelkeit sogen, daß Nußland dabei am meisten Es ist wahr, die Ständeversammlung vertraut gewinnen wird. Doch über eins müssen wir voll Treu« und Ergebenheit der Krone; «S ist uns klar auesprechen. Di« „Vicne" läßt den eben so wahr, daß sie brmüht ist, üb«rall die W um wöchentlich zweimal schen Kaiserthums erschöpft hat, daß in diesem die Verbindung zwischen Riga und Sr. Pe­ Kampfe eine neue Erfahrung gewonnen wur­ tersburg herzustellen. de: Europa kann mir Vertrauen auf Rußland Sr. Per»rSbürg, 6. October. Der Hinblicken. Wenn wir die finanzielle Lage Eu­ „Russ. Invalide" vom 4. Ocrober schreibt: ropa'S betrachten, so enthüllt sich uns klar „Unabhängig von den heilbringenden Zusam­ und deutlich der dritte Umstand, der der dau­ menkünften der gekrönten Häupter sichern im ernden Ruhe zum Unterpfand« dient. Es be­ gegenwärtigen Moment drei Umstände, wenig­ darf nur eines Blicks auf die Londoner, Pa­ stens auf einige Zahre, die allgemeine Ruhe riser und Wiener Börsen, um die Ueberzeu- gung zu gewinnen, daß der Krieg einstweilen dingte Nothwendigkeir, ohne Rücksicht auf je­ eine Unmöglichkeit ist. Frankreich wird Kops- des Opfer die Herrschaft Englands vom Hi­ brechenS genug haben, wenn eS eine Anleihe malaja bis zum Cap Komorin wieder herzu­ von einigen hundert Millionen Francs zu ma­ stellen. — „England ist das Loos gefallen", chen genölhigr ist, um seine Schuldfonds zu äußern eben dieselben Zeitungen, „Indien von quirriren; wird es demnach Milliarden zu Anarchie uud Untergang zu retten, und dort KriegSoperarionen ausnehmen? Viele Verbin­ für Humanität, Civilisation und Christenthum dungs-Eisenbahnen Frankreichs haben ihre Ar­ zu kämpfen." So lautet wenigstens die pro­ beiten eingestellt, und nun sollte eS seinem phetische Stimme der periodischen Blätter Credit? neue Hilfsquellen eröffnen, um Kugeln Englands, welche annoch hinzufügen: „Um zu gießen und Pulver zu bereiten? dieses Zweckes willen wenden wir uns bittend Die Ruhe ist für Europa unentbehrlich, sie an die Kirche und die Oberhirten aller Culten, ist eine Nolhwendigkeit für Alle und Jeden. zum Heile Indiens den Kreuzzug zu predi­ Stillschweigend, wie offenkundig vor aller gen." — Andererseits sehen wir, wie daS Welt, ist Europa übereingekommen, alle Col- stolze Albion unter Fasten und Beten sein iissionen zu vermeiden, welche die ihr abso­ Haupt senkt unter der geschwungenen Rechten lut nothwendige Ruhe beeinträchtigen könnten. deS Allmächtigen, und sich von Ihm Kraft Freilich wäre es als ungereimt zu betrachten, und Sieg erfleht über die Feinde. Schon oft wollte man für einen ewigen, ungetrübten har es der HErr mir Kraft und Macht aus­ Frieden schwärmen. Es kommt ein Tag, und gerüstet, und Albion'S Kraft und Macht hat­ wiederum werden neue Eifersüchteleien, neue ten keine Einbuße erlitten, wenn es dieselben Dissonanzen, neue Bedürfnisse in Beziehung nach Seinen Geboren gebraucht haben würde! auf Richtung und Ausgang des öffentlichen MeinungskriegeS in blutigen Schlachten ihre Ausländische Nachrichten. Entscheidung suchen, ja durch eine Ketse von Blut und Jammer entschieden werden; doch die­ D e u t s ch l a n d. ser Tag ist fern, und jetzt befindet sich Europa B e r l i n , 1 6 . O c t . D i e „ N . P r . Z . " in einer allgemeinen Epoche der Windstille. schreibt über das Befinden Sr. Maj. deS Kä- Wollen wir denn Zuschauer bleiben, obschon nigS: Wir hören, daß der König heute Mor­ oft genug durch die herzbrechendsten Ereignisse gen gegen 7 Uhr, gestärkt durch den ruhigen rief erschüttert, — wollen wir nur Zuschauer Schlaf, erwacht ist und mir Appetit den Thee des furchtbaren Drama'S s^in, das an den getrunken hat. Es scheint hiernach, daß wir Usern des Ganges sein blutiges Spiel begon­ auf die Genesung Sr. Majestät auch weiter nen har; an uns ist's, seiner grauenvollen Ent­ hoffen dürfen; doch ist der Zustand immerhin wicklung zu folgen und der Kathastrophe zu so, daß der König sich jedenfalls gründlich harren. Es leider keinen Zweifel, daß daS wird erholen und kräftigen müssen, ehe er Ende dieser so entsetzlichen als interessanten wieder, wie früher, zu seinen Geschäften wird Tragödie nicht zu lange auf sich warten lassen zurückkehren dürfen. In Bezug auf eine et­ wird. — Blättern wir in den Englischen Zei­ waige Stellvertretung des Königs für die tungen, so finden wir in ihnen bei weitem nächste Zeit hat der Prinz von Preußen er­ mehr Betrachrungen und RaisonnementS, als klärt, daß er die Leitung der Staatsgeschäfte Schilderungen von Thatsachen. Ueberwältigend im Namen des Königs nur übernehmen wer­ erscheint uns daß schreiende Bedürsniß der Be­ de, wenn sie ihm unmittelbar von Sr. Maj. ruhigung für die aufgeregten Geister Englands, dem Könige übergeben wird. „Dies ist — aber leider ersehen wir aus den eingegangenen schreibt man der „Elb. Ztg." — die entschie­ relegraphischen Depeschen, daß die der öffentli­ dene Auffassung des Prinzen. Bis jetzt hat chen Meinung geschlagene Wunde in keiner sich der Prinz von der Einmischung in Kö­ Weise zu heilen ist. Mehrere Engl. Zeitungen nigliche Functionen, mögen sie sein, wel­ führen den Beweis, daß Großbritannien sein che sie wollen, durchaus fern gehalten. Er Englisch-ZndischeS Reich verlieren könne, und vermeider es in diesem Augenblicke sogar, von dennoch immer in der ersten Reihe der Euro­ policischen Dingen zu sprechen. Seine ganze päischen Mächte bleiben werde ; aber zu glei­ volle Theilnahme ist dem kranken Königlichen cher Zeit beweisen dieselben Blätter die unbe­ Bruder zugewandt. Die ganze Haltung des­ selben hat in Berlin und Potsdam den gün­ gabe bereit erklärte, wofern man ihn in der stigsten Eindruck gemacht-" Stellung belasse, welche er vor Ausbruch des F r a n k f u r t a . M . , 1 6 . O c t . ( A . A . Z . ) Aufruhrs einnahm. Hoffentlich ist dieses Ein trauriges Ereiguiß, ähnlich dem kürzlich Anerbieten verächtlich zurückgewiesen worden. aus München berichteten, har sich in verflos­ Unser Heer nahm eine unangreifbare Stellung sener Nacht hier zugetragen. Bei dem Holz­ vor Delhi ein und war durch die aus Ihrer macher Schunk in der kleinen Eschenheimer­ Majestät 62. Regiment und einem Flügel gasse. der mir Anfertigung von Feuerwerk für des 61. Regiments, so wie aus einigen Dera- die heute beginnenden drei Herbstrage beschäf­ chementS von Sikh-Truppen bestehende mobile tigt war, fand gegen t Uhr eine Explosion Calonne unter Befehl des Brigade - Generals statt. Mehrere Schläge, in weiter Ferne ver­ Nicholson um 1100 Europäer und 1400 Sikhs nehmbar, folgten einander. DaS Haus ist verstärkt worden. Kurz nach seiner Ankunft theils abgebrannt, theilß eingestürzt. Erst ge­ im Lager machten die Meuterer von Nimutsch gen 6 Uhr Morgens gelang es des Feuers und Bareily den Versuch, unseren Truppen Herr zu werden. Leider ist die Zahl der ver­ in den Rücken zu fallen. General Nicholson unglückten Menschen nicht unbeträchtlich. Man war ihnen entgeyengesandt, schlug sie voll­ spricht'bis jetzt von 4 bis 6 Tobten, unter kommen und nahm ihnen 12 Geschütze ab. welchen sich unzweifelhaft Schunk selbst befin­ Man glanbr, daß der Srurm auf die Kaiser- det. Andere werden vermißt, und sind ver­ stadr nichr lange mehr auf sich warten lassen mutlich unter dem Schurr begraben. Zehn wird. .Dem Vernehmen nach har Sir Colin bis zwölf Verwundete, darunter auch Kinder, Campbel den Befehl gesandt, rasch an's Werk sollen sich im Spital befinden. zu gehen, und General Wilson ist nicht der F r a n k r e i c h . Mann, um mir Ausführung eines solchen Be­ P a r i s , 1 6 . O k t o b e r . D e r , , M o n i t e u r " fehls auch nur eine Stunde zu warten." bringt ein Kaiserliches Decret, wonach die Den letzten Nachrichten aus Delhi zufolge Befreiung von Schiffs-Abgaben für Ladungen belief sich die Stärke des Englischen Belage­ Getraide, Mehl. Reis, Kartoffeln, Hülsen­ rungsheeres auf 9070 Mann, wovon jedoch früchte bis zum 30. September 1868 verlän­ nur die Hälfte Europäer waren. Die Straße gert wird. — Die schöne und größtenrheilS zwischen Mirut und Delhi war frei. auch reichliche Weinlese erfüllt die ländliche C a l c u t t a , 9 . S e p t . ( Z e i t . ) I n d e m Bevölkerung Frankreichs mit Jubel. Der Briefe eines Englischen Offiziers aus Cawn­ „Courrier de la Champagne" berichtet, daß pore, der die Strapazen schildert, welche die die Gemeinde Virzenay, in welcher der Wcin- Truppen auf dem Marsche von Allahabad nach stock 2.600,000 Fr. eingebracht, in der Kirche jenem Platze zu ertragen hatten, heißt es un­ dafür ein Tedeum gesungen hat. ter Anderem, daß daS ganze Königreich Audh G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . gegen die Briten in Waffen stehe; jedes Dorf L o n d o n , 1 9 . O c r . ( T e l . B u r . ) N a c h sei befestigt, barrikadirt und mir Schießschar­ hier eingetroffenen Nachrichten aus Newyork ten versehen. Es bleibe nichts übrig, als mit vom 6. d. ist die Geldkrisis daselbst stärker dem Bayonner zu stürmen. und hat sich ausgedehnt; allenthalben stellen Für den wichtigsten Punkt unter den lehren Banken und Häuser die Zahlungen ein. DaS Nachrichten aus Indien hält die ..Times" Geld wird immer gesuchter und knapper. Der die Mirrheilung, daß tn der Präsidentschaft Wechsel-CourS ist nicht bestimmbar und sämmr- Madras fortwährende Ruhe herrsche, und daß liche Effecten sind gedrückt. Baumwolle ist die Regierung des Nizam sich den Engländern stark gewichen. gegenüber auf das loyalste benehme. O s t i n d i e n . Zu Puna wurden Proklamationen Nena (St.-A.) Der in Calcutta erscheinende Sahib's gefunden, worin er sich den Titel ,,Bengal Hurkaru" vom 9. September mel­ „Punt Prudhan Nena Sahib Peshwah" det.: „AuS Delhi erholten wir erfreuliche beigelegt und Preise auf die Köpfe der Kötti­ Nachrichten. Die Aufständischen begannen ngen Europäer, so wie des Gouverneurs und sich unter einander zu> bekämpfen, und der Oberbefehlshabers aussetzt: für den Gouver­ König harre eine geheime Botschaft an Herrn neur 6000 R. u. s. w. Wer den Heraus­ Colvin gesandt, in welcher er sich zur Uber­ geber des „Puna Observer" lobt oder leben­ — 332 — big «inliefert, erhält 2000 R. Andererseits für weiblich« Erziehung, wo sie von der Vor­ heißt «S, baß auf di« Gefangennehmung Ne­ steherin empfangen wurden, besichtigten alle na Sahib's »in großer Preis gesetzt sei, er fünf Classen dieser Anstalt und sprachen mit aber habe seinen Leibwächtern den Befehl er- allen Lehrerinnen und Zöglingen derselben. theilt, ihn zu rödten, wenn er in Gefahr Der nächste Kaiserliche Besuch war dem komme, den Engländern in die Hände ju fallen. Hospital zum Kindlein Zesu gewidmet, von Den neuesten in Marseille eingetroffenen wo die Majestäten nach Schloß Belvedere Nachrichten aus Indien zufolge hatte die Cho­ zurückkehrten. Um halb 7 Uhr Abends mach­ lera zu Lucknow abgenommen, wükhete aber zu ten Allerhöchstdieselden mit rhren erlauchten Cawnpore, wo sie täglich 10 von den 1300 Kind«rn, dem Großfürsten Alexet und der Mann des Generals Havelock wegraffte. Grvßfürsttn Marte, eine Spazierfahrt im Park von Lazienki, worauf Sie der Vorstel­ N e u e s t e P o s t . lung im Hoftheater der Orangerie b«lwohnten. Wa rscha u , 9. Ocrober. (Zeit.) Gestern Eine außerordentlich glänzende und zauberhafte u m 1 1 U h r V o r m i t t a g e s i n d I h r e M a j e ­ Zllumination, dl« mit Einbruch des Abend- stäten der Kaiser und die Kaiserin hier dunkels tn d«n Park ausblitzte, verbr»ir«t« dort eingetroffen und mit dem lebhaftesten Zudel TageShelle. Nach beendigter Thkater-Vorstel- empfangen worden. Allerhöchstdieselden stiegen l u n g w a r S o i r e e b e i Z h r e a M a j e s t ä t e n im Palast Lazienki ab, wo großer Empfang tm Palast Lajienkt, währ«nd welcher tm Park w a r . D a r a u f b e g a b e n Z h r e K a i s . M a ­ ein großartiges Feuerwerk abgebrannt wurde. jestäten sich nach dem Schlosse Belvedere, Die Kaiserlichen Herrschaften begaben wo sie ihre Residenz nahmen. AdendS er­ sich zur Nacht wieder nach Schloß Belved«r> schienen Allerhöchstdieselden im großen Theater. und heut« früh um 9 Uhr verließen Aller- Die Stadt war auf's Glänzendste illuminirr. höchstdieselben die Hauptstadt des Königreichs Am 10. Oer», Mittag, besuchten der Kai­ Polen, um ihr« Rückreise nach dem Kaiser­ ser und die K a i s e r in , in Begleitung des Für­ r e i c h « f o r t z u s e t z e n . Z u n ä c h s t w e r d e n Z h r e sten Statthalters und des GeheimerachS Mu- Majestät«« noch in Neu-Alexandrien (Pn- chanow, Präsidenten der Regierungs-Commis- lawy) einen kurzen Aufenthalt nehmen. — sion der innern und geistlichen Angelegenhei­ Während der Anwesenheit tn Warschau hat ten, das St. Kasimir-Znstirur, wo die Barm­ der Kaiser ein« Verordnung über Stipen­ herzigen Schwestern, 40 an der Zahl, geführt dien zur Ausbildung von Architekten, Civil- von ihrer LS-jährig'N Oberin, Thekla Zu- Zngeni«uren. Agronom««, Mechanikern, Che­ kowSka, welch« bereis 40 Jahre dieser Anstalt mikern, Bildhauern, Malern und Lehrern die­ angehört und tn d«r«n Mau«rn schon die dritte ser verschiedenen Fächer, so wie für arme, durch Kaiserin zu begrüßen die Ehr« hakt«, d«n gut« Aufführung und Fortschritt« sich auszeich­ hohkn Herrschaften entgegenkamen und einen nende Zögling« aller Schulen des Warschauer Teppich vor ihnen ausbreiteten, während die LthlbhirkS, genehmigt. Auch bewilligt« S«. Oberin ihnen Brod und Salz anbot» An­ Maj«stät ein Gnadengeschenk von 2000 wesend waren außerdem die Mitglieder des Silb«rrubeln für die Abgebrannten der Stadt besond«r«n CuratoriumS d«r Anstalt, geführt Rypin, die vor einigen Tagen von einer ver­ von Baron Fersen. Zhre Majestäten be­ heerenden FeuerSbrunst heimgesucht worden. sichtigten während ihres VerwetlenS in dem S t . P e t e r s b u r g . S . O c t b r . A u f B e ­ Znstitut alle Merkwürdigkeiten desselben, na« fehl des Herrn Oberdirtgirenden der Wegecom- mentlich einen Sessel der ersten Begründerin munication und öffentlichen Bauten ist die dieser Anstalten, Maria Gonzaga, deren Por­ t«l«graphische Wirksamkeit der neu errichteten trait, so wte das des heiligen Kasimir, und Linie von Riga nach Polangen, auf d«a d i e g o l d e n e n K r e u z e n e b s t K « t t « , w e l c h e K a i ­ Stationen in Mitau, Frauenburg, Libau und ser Nikolai der Oberin und andern Schwe­ Polangen, eröffnet worden; die Übergabe der stern verliehen, dt« aber von diesen nicht an­ Depeschen geschieht tn russischer, d«utsch«r und gelegt werden können, weil die Ordensregel französischer Sprache. ihnen Gegenständ« von Gold zu trag«n v«r- St. Petersburg, 9. October. Mit b i e r e r . G e g e n 1 U h r b e g a b e n s i c h Z h r e A l l erhöchster Genehmigung S r. Maj. d«S Majestäten nach dem RegieruagS-Znstitut Kaisers jst tn Berlin am 27. Juli (S. — 3ZZ — August) 1367 mit Preußen eine Convention schen Offiziers. Ueber bie eigentliche Veran­ über die gegenseitige Auslieferung von De­ lassung dieses ConfiictS cursiren dt» verschie­ serteurs und Flüchtlingen abgeschlossen worden, densten Gerüchte. welche am 9. (2t. August) die Allerhöchste O e s t e r r e i c h . Ratification erhielt. Die Auswechselung der W i e n . 1 9 . O c t . ( Z e i t . ) D i e K a i s e r l i c h « Ratificationen ist am 23. August (4. Sep­ Regierung hat sich an die Russische Botschaft tember) ia Berlin erfolgt. gewendet, um zu erfahren, ob nach den neue­ Im Handelsbericht der »Nordischen Diene" ren Russischen Paßbestimmungen nicht auch (Nr. 221 vom .10. Oktober) wird aus St. bie Oesterreichtschkn Unterkhanen Erleichterun­ Petersburg unterm 8. Oktober Folgendes ge­ gen zum Eintritte ia dos Russische Reich er­ äußert: „Seit Kurzem tritt Riga durch sei­ halten. Von St. Petersburg aus wurde nur» nen Hanfhandel als gefährliche Concurrentin die hiesige Russische Botschaft ermächtigt, zu St. Petersburgs auf; in Flachs jedoch wird erklären, daß auch bei Oesterreichischen Unter- unS gegenüber dorr bekanntlich das Vier- und thanen zum Eintritte nach Rußland bie mil­ Fünffache abgesetzt. Die Capiralien müssen der« Praxis in Anwedung zu dringen und kei­ bei den dortigen Negocianten augenscheinlich nem derselben verwehrt sei, dahin zu reisen, wehr und mehr anwachsen. Dieser so wich­ wenn er nicht durch specielleS Verbot davon tige Umstand zieht auch den Hanshandel nach ausgeschlossen, oder di« Russische Botschaft in Riga. Jtzt nach Errichtung der Elsenbahn Wien «in besonderes Bedenken dagegen zu er­ von Orel nach Libau wird letzterer Hafen ohne heben gemüssigr sei. Diese Erklärung wurde Zweifel auch viele Russische Prodocre behufs hier mit Befriedigung entgegengenommen» Absatzes nach dem Auslande an sich ziehen, W i e n . 2 0 . O c c o b e r . ( T e l . B u r . ) D e r und Gott gebe, daß es recht bald geschieht, Moldausche Divan hat am 19. d. mit allen weil alSdann unser Handel erleichtert, vermehrt gegen zwei Stimmen votirt: Autonomie nach und die BoikSwohlfahrt gefördert werden wirb." den Verträgen mir der Pforte unter Aner­ S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . kennung der Rechte derselben; Vereinigung mit S t o c k h o l m , 2 0 . O t t . ( S t . - A . ) D e r der Wallachei unker einem fremden Fürsten König. dessen Gesundheitszustand als bedenk­ abendländischer Dynastie; repräsentative Re­ lich geschildert wird, hat heute seine Residenz gierung; Neutralität. von Tullgarn nach Stockholm verlegt. F r a n k r e i c h . D e u t s c h l a n d . P a r t s , 1 8 . O c t o b « r . ( Z e i t ) D i e g r o ß « B e r l i n , 2 1 . O c r . D a s n e u e s t e B u l l e t i n finanzielle Krisis interesirt mehr als olle poli­ über das Befinden Sr. Majestät unsers Kö­ tischen Krisen. Die finanzielle Calamität hat nigs und Herrn lautet: Fortdauernd ruhige aufgehört, eine Europäische zu sein — metnt Nächte und dt» sich steigernde Eßlust zeigen die „Patrie" — sie ist eine allgemeine, ein» einen entschieden günstigen Einfluß auf den Welt-KrisiS geworden, denn sie existirt in Kräftezustand Sr. Majestät des Königs. — Newyork, in ganz Amerika, und sie entwickelt Sanssouci, den 21. Oktober, Vormittags 11^ sich in Asien von Tage zu Tage ia größerer Uhr. (Gez.) Or. Schönlein. vr. Grimm. Ausdehnung. Or. Weiß. P a r i s . 2 0 . O c r . ( Z e i t . ) D i e h i e s i g e n Die Reisenben Gebrüder R. und H. Schla- haldosficiellen Blätter melden, baß in allen giatweit sind dieser Tage wieder hier eingetrof­ Französischen Häfen ber Befehl gegeben wor­ fen. den ist, dem Russischen Admiral de Schanz, F r a n k f u r t a . M . , 1 9 . O t t . ( Z e i t . ) der gegenwärtig Frankreich bereist, alle mögli­ Gestern Abend entspann sich in dem Pfälzer- chen Erleichterungen zu Theil werden zu lassen. Hof« — einem Tanzboden für das Militair P a r i s . 2 1 . O c r . D i e G e w ä s s e r i n d e n —- eine Schlägerei zwischen den verschiedeaen Departements Loire und Allier sind bedeutend Truppentheilen ber Garnison, die sich auch gestiegen und man befürchtet neu« Überschwem­ auf die benachbarten Straßen und Plätze aus­ mungen. dehnte. Bei derselben sind mehrere Verwun­ P o r t u g a l . dungen vorgekommen, namentlich die eines L i s s a b o n . 1 0 . O c t . ( H . C . ) D a s F i e - Preußischen Soldaten und eines Oesterreichi­ ber hat noch immer nicht nachgelassen. Man glaubt, daß es von Brasilien eingeschleppt sei trotz ihrer knapperen Mittel 7 Millionen Tha­ durch «in Schiff ..Tamar", welches am 2. ler baar vorschießen, welche sofort nach Cal- September nach einer ungewöhnlich kurzen cutta abgehen und keinen andern Gegenwerth Ueberfahrt hier einlies. Alle Zollbeamten, erzeugen, als todtgeschlagene Menschen. Da­ welche mir diesem Schiffe gebrachreS Gepäck für bleiben ober die commerziellen Zahlungen untersuchten, starben am Fieber. aus Indien aus, der Absatz nach Indien stockt, G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . und der Fabrikant, welcher kein Geld für sein« L o n d o n . 17. Oer. (N. Pr. Z.) Nach früheren Sendungen erhält, muß zu Pfand- China soll für Operationen auf den Binnen» Anleihen greifen, um seine gegenwärtigen Ver­ strömen «ine Division Kanonenboote und leich­ pflichtungen zu erfüllen. Das baare Geld te Fahrzeuge abgehen. Das nach Hongkong wird immer gesuchter, und dem entsprechend bestimmte Russische Geschwader wird sich, wie fallen alle Waaren, also die gewöhnlichen Pfand« e« heißt, mir den Französischen und Englischen Objekte, im Preise, erhöhen demnach den wah­ Schiffen vereinigen. ren Geldwerth noch mehr. Die Stimmung wird zweifelhaft, weil Bankerorte drohen und L o n d o n , 1 9 . O c r . D e r D a m p f e r „ A r i e l " Keiner seinen Verlust vorausberechnen kann; ist in Sourhampron und die „Europa" in Jedermann schränkt sich in seinen Ausgaben Liverpool angekommen, welche Nachrichten aus ein, und das Zahlungsmittel stockend in den Nervyork vom 8. d. M. überbracht haben. Händen der Privatleute, kann sich nicht in den Di« KrisiS dauert daselbst sort, und ein pa­ Läden der Kaufleute sammeln, von welchen eS nischer Schrecken herrscht an der dortigen Bör­ in vereinten Strömen zu den Kassen der Ban- se. — Consols fielen auf 83^. Von New« quierS und Darlecher abzufließen pflegte. Der york war ber CourS auf London 102 gemel­ kleine Besitzer, welcher sein Geld hier zu Lan­ det. In einer außerordentlichen Sitzung der de nicht in Papieren, sondern beim Banquier Direktoren ber Bank von England ist so eben anzulegen pflegt, welcher »S ihm und jedem der Beschluß gefaßt worden, das Diskonts Andern in jedem Augenblick sür Handelszwecke von 7 auf 8 pCt. zu erhöhen. Consols fie­ zur Verfügung stellt, wird ängstlich, sucht da» len in Folge dessen bis auf 88^. Die Zproc. Seinige zurückzuziehen und verwehrt dadurch Rente aus Paris von Nachmittag 2 Uhr war die Spannung des Augenblicks. Hinter ihm 67 gemeldet. her folgen bie Reichen, deren großen Ausga­ (N. Pr. Z.) In diesem Augenblicke bricht ben der Banquier ein allzeit bereiter Kassirer dir Amerikanische Bankenschwindel zusammen. ist, welcher die ihm übergebenen Summen je­ Die Geld-Institute jenseit des Atlantischen den Tag hergeben kan«> und bis zur Rücker­ OceanS haben das Sechsfache an Papiergeld stattung jedes einzelnen Postens verzins'r. Oe­ ausgegeben, als sie an Baarem besitzen, die sterreich. Frankreich, auch der Norden Deutsch­ für gewöhnlich blühenden, aber tollkühnes Ge­ lands leiden indessen an ähnlichem, mehr oder schäfte stocken einmal, man wird besorgt, begehrt minder belästigendem Drucke und suchen durch Couranr und sechSzig Banken und zehnmal ihren hohen ZinSsuß neue Baarwittel eher sechSzig Handlungöhäuser erklären sich bankerott an sich zu ziehen, als alte wegzulassen. über Nacht. Natürlich, Courant ist keines da. Die Königin von Audh ist in Richmond Der Zinsfuß steigt auf dreißig bis sechSzig (bei London) gefährlich erkrankt. — Die Cho­ Procent,,und massenhaft strömt das Englische lera ist in einem der östlichen Stadtbezirke Gold hinüber nach Nervyork, wo eS so glänzend (in Stafford) aufgetreten. Von 16 seit Ende verwerthet werden kann. Mittlerweile ist es des vorigen MonatS Erkrankten sind 7 ge­ in London Anfang Ocrober geworden, wo die storben. Regierung ihre Bankeinlage zur Auszahlung O s t i n d i e n . der Gehälter zurückzieht, die Bank alio an Der „Moniteur" vom 19. d. M. veröffent­ und für sich weniger Baarwittel zu sicheren licht ein Privatschreiben aus Bombay vom Darlehen (Disconros) zur Verfügung hat. 16. September. Hiernach haben zwar in Die Ostindilche Compagnie will gerade zur sel­ dieser Präsidentschaft keine neuen Rebellionen ben Zeit Krieg führen, ohne den nervus rerurn stattgefunden, indeß war die Stimmung bei aufbringen zu können: Indien kanu nicht ver­ den einheimischen Truppen doch eine schlimme, loren gehen, uud dle Königliche Bank muß und man schritt zur wirklichen Entwaffnung — 335 — derselben. Die Osttadische Compagnte hat den A u s t r a l i e n . Ankauf von 17,000 Kameelen und !)000 Ele» (N. Pr. Z.) AuS Adelaide in Südau­ phänten verordnet. Diese Maßnahmen beuten stralien schreibt man: Ein ausgedehnter, wohl- an, daß dieselbe einen sehr .langes Feldzug bewässerter, prachtvoller Landstrich ist im Nor­ voraussieht. den entdeckt worden, in dessen Bereich sich drei Die Präsidentschaft Madras war ruhin, sehr ergiebige Goldminen befinden. Letztere doch fürchtete man daselbst sehr für die Auf­ liegen nicht weit von Port Augusts. 60,000 rechthaltung des Friedens in den Staaten Pfd. Sr. sind für das Stück Land geboten des halbabhängigen N>zam«Fürsten. Derselbe und ausgeschlagen worden. ist der bedeutendste Indische Gewalthaber mit 10 Millionen Unterchanen. Der ..A. A. Z " wird aus Calcutta vom Bekanntmachungen. 10. Ocroder geschrieben: „Sie werden die fol­ Von Einem Edlen Vogteigericht» Her Kai­ gende Nachricht wahrscheinlich in keinem In­ serlichen Stadt Pernau wird hierdurch bekannt dischen oder Englischen Blatte finden, aber gemacht, daß zufolge Auftrages Eines Hoch» ich kann sie als wahr verbürgen. Das 10. edlen Raths vom 11. d. M. sub No. 2683 Königliche Regiment (Englische Landeskinder) folgende zur Nachlaß- und Concurömasse des ist in Dinapur im vollsten Aufruhr! Ja Di- lveitand Pernauschen Bürgers und Fleischer- napur würben einige (tceugebliedene) Sipa- meisterS H. N. Zanck gehörigen Immobilien, his ermordet und die Mannschaft des 10. Re­ nämlich: giments war im Verdacht der That, waS auch wohl nicht zu bezweifeln ist, da dieses Re­ 1) daS in hiesiger Stadt im 1. Quartal giment am meisten gelitten hat; gegen 20 sub No. 62 und 63 belegene steinerne Wohn­ Mann wurden verhaftet, und sollten von Com, haus mir dem dazu gehörigen hölzernen Wohn­ pagnie-D«»nern (d. h. Beamten der Ostindi- hause sub No. Hz, dem steinernen Scharren fchen Compagnte) in Untersuchung genommen und sonstigen Appertinentien, werden, wo sie ohne Zweifel gehängt werden 2 ) das in der Vorstadt im 1. Quartal sub würden, da bie Coivpagnie in der grellsten No. belegen« hölzerne Wohnhaus cum Opposition zur Königlichen Regierung ist. DaS gppertinentiis und ber Benutzung der dazu ganz« Regiment verlangte, die Untersuchung gehörigen auf Grundzins eingewiesenen Stadt-» tollte vor einem Kriegsgericht von Königlichen grundzinsplätze und Offizieren geführt werden, was aber der com- 3) das im Wcichbilde der Stadt am Meer« mandirende DivisionS - General Sir JameS belegene hölzerne Wohnhaus cum sppern- Outram verweigerte, indem er das Regiment iientiig und der Benutzung der dazu gehöri­ «ine Räuberbande nannte zc. Die Mannschaft gen auf Grundzins eingewiesenen Stadtgrund- verweigerte darauf den Compagnte - Beamten zinSplätze den Gehorsam und befreite mir bewaffneter Hand die Gefangenen des Regiments, wobei öffentlich verkauft werden sollen, und zu dem »S zum Blutvergießen kam. Dies ist ein höchst Behuf die AuSbotStermine auf den 26., 26. wichtiges Ereigniß und wer weiß wohin und 27. November d. I. der vierte und letzt« eS führen kann." Termin aber, falls auf dessen Abhaltung über­ haupt angetragen werden sollte, auf den 23. A m e r i k a . November d. I. angesetzt worden. Kauflieb­ N e w y o r k , 8 . O c r . ( S t . - A . ) D i e h i e ­ haber werden demnach aufgefordert, in den sige Geldkrisis hat aa Ausdehnung entschieden oben angeführten Terminen Vormittags 11 zugenommen. Alle Effecten sind gedrückt, die Uhr in diesem Vogteigerichte sich einzufinden. Fallissements häufen sich auf eine furchtbare Bot und Ueberbot zu verlautbaren, und als­ Weise, die besten Wechsel sind schwer und nur dann abzuwarten, was wegen deS Zuschlages mir den größten Opsern zu begeben, ein Dis- verfügt werden wird. contosatz läßt sich unter diesen Verhältnissen nicht angeben. und von den Wechselcoursen Pernau. RathhauS, den 16. Ocrbr. 1367. gilt das Gleiche. Eine Menge Provinzial- Obervogt R. Hehn. Banken haben ihre Baarzahlungen eingestellt» No. 294. A. MorS, Sectr. 3 — 336 - Don dem Pernauschea Polizeigertchre wird Stettiner Aepfel und Birnen in di­ deSmittelst zur allgemeinen Kenntniß gebracht, versen Sorten empfingen und verkaufen daß alle diejenigen, welche entweder auS Un­ v o r s i c h t i g k e i t o d e r a b s i c h t l i c h T e l e g r a p h e n zu möglichst billigsten Preisen beschädigen oder vernichten oder zu deren Be­ Gebr. Ste in . 1 stände gehörige Gegenstände entwenden, dem Kriegsgericht, unterworfen werden sollen und sich unnachsichtlich der vorgeschriebenen strengen A n g e k o m m e n e S c h i f f e . Beahndung zu gewärtigen haben. 86) Den 4. Ocr.: Holländ. Schiff Jan­ Pernau, Polizeigericht. den 9. Ocr. 1867. tina, Capr. G. H. Skrating, von Riga mit Poliz'i-Vorsitzer R. H'hn. Ballast an H. D. Schmidt. 86) Den 16.: No. 986. Secrr. E. v. d. Borg. 2 Hannov, Christin«, H. Altmeppen, von Riga Mit Ballast an I. Jacke et E. Donnerstag den 7. November Nachmit­ A b g e g a n g e n e S c h i f f e . tags 4 Uhr werden die Vorsteher des Per- 74) Den 4. Ocr.: Schiff Livonta, Capr. nauschen Vereins zur Versorgung seiner Wirk- Lemmerhirt, mit Leinsaat nach Stettin, cl. d. wen, Waisen, zc in der Wohnung des Herrn I. Jacke et C. 76) Wohlfahrt, RoßmuS, Commerzienrarh C IS chmidt zur Besor­ mir Hafer noch Lübeck, cl. d. M. Strahlberg gung der Geschäfte des Vereins versammelt et C. 76) Den 6.: Adriana. Paap, mit sein. 2 Roggen und Gerste nach Holland, cl. d. H» Hiermit mache ich bekannt, daß ich bei mei­ D. Schmidt. 77) Den 6.: Amandus. Scha­ ner Durchreise olle Gattungen Haararbeiten de, mir Roggen und Gerste nach Holland, cl. übernehme, so wie auch das Haarschneiden in d. H. D. Schmidt. 78) Hercules, Reetz, und außer dem Hause besorge. Auch sind mit Flachsheede nach Großbritannien, cl. d. bei mir gute Haar-Pomaden und Haarül zu I. Jacke et Cp. 79) Emilie, Diedrichsen, haben. Mon Logis ist im Haus» des Schnei­ mir Leinsaat nach Stettin, cl. d. H. D. d e r m e i s t e r s W ' b e r . Schmidt. 80) Den 9.: Carharina Regina. H . T . S c h w a k e n b e r g . Doll, mir Leinsaat nach Stettin, cl. d. M. Friseur. 1 Sreahlbeeg er Cp. 6t) Den ^2.: Anna, Scherlau. mir Leinsaar nach Stettin, cl. d. Unterzeichnete beabsichtigt sich hier I. Zacke er C. 82) Den 14.: Die Perle, am Orte niederzulassen um Clavier-Un- Erich, mit Leinsaat nach Stettin, cl. d. H. terricht, sowohl für Anfänger, als auch D. Schmidt. 83) Den 16.: Emma, Scha- kow, mir Leinsaat nach Stettin, cl. d. I. für weiter Vorgeschrittene, zu ertheilen. Jacke er C. 84) Den 16.: Awor. Woller, — Die resp. Eltern, welche geneigt mit Leinsaat nach Stettin, cl. d. H. D. sein sollten mir den Unterricht ihrer Schmidt. 86) Den 17.: Jantina, Skra­ Kinder anzuvertrauen, bitte ich, sich ting, mir Roggen und Gerst, nach der Maas, während meiner Abwesenheit bei der cl. d. H. D. Schmidt. 86) Orion, Gütz» mann, mit Leinsaat nach Stettin, cl. d. M. Frau Rathsherrin Ströhm zu melden. Skrahlderg et C. Verw. Doctorin M. Trampedach, g e b . F a l k . 1 Vom 11. bis zum 13. October. Eine große Auswahl Französischer GetSUkte. St. Nikolai-Kirche: Emma und Englischer Stahlfedern von Dorothea FabriciuS. — Sr. Elisab. - Kir­ bis 150 Kop. pr. Groß sind zu ha­ che: Johann Funk. ben bei I . B. Specht . 2 St. Nikolai-Kirche: Anna Eltlad,«h Richter, geb. Herlcher. alt 70 I. Ein Planwagen ist im Oirhoffschen Hause Vroclsmirte. St. N'kolai. Kirche: Carl in der Carousselstraße zu verkaufen. 3 Cornelius Funck und Anna Carharina Kruse. Im Namen deo GerwGom>ernement6 der Ostseeprovinzen gestaltet den Druck: Ccnsor R. Jacoby. A u c t i o n s - A n z e i g e . Aufolge Verfügung der Erlauchten Ehstländischen Gouvernements- Regierung werde ich am Montage den 4. November Bormittags Ii Uhr auf dem Gute Paschlep die aus dem Russischen Schiffe „Postil- lon", geMrt gewesen von Capt. W. Meicke in seebeschädigtem Zu­ stande geborgenen Waaren, als: 372 Säcke Waitzenmehl, 3s Packen Schroot, 2 Fässer Juschken, i Kiste Ofenthürm, 9S Ofenschieber, Meten, 6 Fässer Syrup, 29S Stück Sohlleder, circa 200 Fässer diverser Nägel, in öffentlicher Auction versteigern, welches hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Hapsal, den ii. October 1857. Baron A. von Rosen, Hakenrichter der Insular-Wieck. Sonnabend Inlsnvisehe Nachrichten« Traktat vom 21. November wurde unterzeich­ S t . P e t e r s b u r g , 1 1 . O k t o b e r . D e r net. Mit seiner unhaltbaren Grundlage bil­ „Russ. Invalide^ rheilt folgende Correspon- dete derselbe den ersten Schritt zu dem Bünd­ denz des ,.Nord" aus Stockholm mir: „Die nisse mit den Westmächten und zur tatsächli­ Zusammenkunft in Stuttgart hat nicht allein chen Opposition gegen Rußland. auf dem Festlande Europa's allgemeine Auf­ Es ist nur zu wahr, daß die Arsenale merksamkeit erregt, sondern auch in unserem Stockholms in dieser Periode sich rastlos mit entlegenen Lande die Geister in Bewegung den Vorbereitungen zu Kriegsoperarionen be­ gesetzt. Ein näheres Eingehen auf die Er­ schäftigten. Die Kriegspartei rriumphirce; nur eignisse der letzten Zahre, so wie eine Dar­ Wenige blickten mir Kummer auf diese un­ legung der gegenwärtigen Lage und National- überlegten Rüstungen, deren betrübende Fol­ Nichrung der Schweden dürfte wohl unnnöthig gen wohl voraussehend, ohne indeß etwas sein. Es ist zur Genüge bekannt, daß die dagegen thun zu können. Die entflammten durch diese Ereignisse in den letzten Krieg hin­ Geister bemächtigten sich bereits Petersburgs eingezogenen Schweden den Empfindungen des und ganz Finnlands, ja es wurden sogar geo­ Hasses und der Rache Rechnung trugen. Sie graphische Karren angekündigt, die mir dem zerrissen eine durch Eintracht und gegenseitige Russischen Kaiserthum eine neue Theilung Freundschafts-Dienste geheiligte vierzigjährige vornahmen. Man mußte diese heftige Erre­ Allianz mir der benachbarten Großmacht. Sie gung der Geister in der Nähe sehen, um zu lösten die durch ein halbes Jahrhundert mit begreifen, bis zu welcher Höhe der Absurdität dieser Macht dauernden Beziehungen und knüpf­ sie sich versteigen konnten. Vis zur letzten ten neue Verbindungen mit unseren damaligen Stunde, ja bis zu dem Augenblicke, wo der Feinden an, und zwar nicht um politischer Pariser Tracrat unterzeichnet wurde, glaubte Vortheile willen, sondern nur aus dem Grun­ Stockholm nicht an einen Friedensschluß: so de, Rußland Schaden zuzufügen. Sie be­ gewaltig waren die Hoffnungen auf die Fort­ fanden sich damals unter dem Einflüsse eines dauer des Krieges. Da mußte man sich wohl Alles mir sich fortreißenden Wirbelwindes, seinen schmählichen Fehler, seine große Unschick­ welchen der Allmachtige bisweilen über die lichkeit eingestehen, ja zu der Erkenntniß kom­ Häupter der Herrscher und Völker dahinrau- men, daß man daS Reelle gegen ein Hirnge­ schen läßt, wenn auch nicht zu ihrem Unter- spinst eingerauscht habe. Man hatte sich gange, so doch zur Züchtigung. Unter dem mir einem Nachbarn erzürnt, der schon oft Einflüsse einer Schwäche, vermurhlich schon mir neu belebten Kräften aus riesigem Kampfe damals Vorbotin der traurigen Krankheit, hervorgegangen ist, und machte sich in seinen welche ihn zur Niederiegung der Zügel der Augen eines fast unverzeihlichen Verbrechens Regierung veranlaßt?, gab König Oskar jenen — der Verrätherei — schuldig. Solche That unverständigen und kurzsichtigen Forderungen war erniedrigend: die Rausches-Ernüchterung nach: er vergaß die weisen Nachschlüge seines mußte den total verblendeten Geistern wohl Vaters und schlug einen neuen Weg ein. Der kommen. Es ist begreiflich, daß die Annähe­ rung zwischen Frankreich und Nußland von Prinzen auf die ihm zugeneigte Stimmung Schweden scheel angesehen wird. Je mehr der Opposition, die vermuthlich ihrerseits Con- Hoffnungen auf eine Rivalität dieser Mächte cessionen gemacht hat und ferner machen wird, vorlagen, um so unangenehmer mußte deren großen Einfluß harre. Gegenwärtig sind die aus- Versöhnung wirken, und so hat denn auch die wärtigen Angelegenheiten von größerer Wich­ Stuttgarter Zusammenkunft Schwedens Arg­ tigkeit, als die innern, und nehmen das volle wohn geweckt. Es kann vielleicht ein Glück Interesse des Kronprinz-Regenten in Anspruch. für Schweden sein, daß es seiner politischen Der letzte Krieg harre in ihm Hoffnungen Vcrirrung so bald ein Ziel gesetzt sah. Es wach gerufen, die dep Friede wieder vernich­ hatte Zeit, sich zu überzeugen, wie gefährlich tete. Der Kronprinz fand in seiner Ehe der von ihm eingeschlagene Weg war. Wol­ Hingebung und Freundschaft; zum Unglück len wir hoffen, daß diese Erfahrung für Schwe­ ist in seiner Umgebung Niemand, der ihn zu den keine verlorene sei. beeinflussen im Stande ist. Er ist von jun­ gen Mannern umgeben, die seinen Jdeengang Die .,Nordische Biene" giebt nach dem rheilen und seinen Neigungen schmeicheln, doch „Nord" folgendes Portrait des Kronprinz- zeichnet sich keiner von ihnen durch große Fä­ Regenten von Schweden und Norwegen, der higkeiten aus. Seine Beziehungen zu seinen gegenwartig die Aufmerksamkeit Europa's auf Brüdern sind gut, entbehren aber der inni­ sich lenkt Die Natur hat den Prinzen ger» Freundschaft. Sie sind nicht sehr zu­ freigebig beschenkt: sie gab ihm Schönheit, frieden mit seiner erhabenen Mutter: der Ho­ Kraft und ein gutes Herz. Er ist dreißig heit ihres Geistes und Herzens fehlte viel­ Jahr alt, liebt die Freuden der Jugend und leicht die erforderliche Gewandheit zur Leitung verehrt den Kriegerstand, der mit seinem Cha­ seines Charakters. Nach allem Obigen ist rakter harmonirt. Er macht aus seinen Vor­ dieser sich selbst überlassen« Prinz mir seinem zügen und Mängeln: Herzensgüte, Großmurh, vortrefflichen, großherzigen und ritterlichen Lebhaftigkeit und Jähzorn, kein Hehl. Der Charakter, der freilich mehr empfänglicher, Hof-Etiquerte und allem gezwungenen Wesen als energischer Natur scheint, vielleicht auser­ feind, zeigt er bisweilen in Rede und That sehen, die Sache, die er zu vertheidigen den eine an Rauheit streifende Geradheit. Von Willen hat, zu verderben. der Armee geliebt, hat er eS verstanden, durch Astrachan. (A, G. Z.) Die Allerhöchst Offenheit und Biedersinn auch die Liebe der bestätigte Kama-Wolga-DampfschifffahrtS-Ge- republikanisch gesinnten Bewohner Norwegens sellschafr hatte sich zu Ende vorigen Jahres zu verdienen. Obschon in seinem Handeln anheischig gemacht, für die KaSpische Flottille Demokrat, war der Prinz dennoch bisher in vier eiserne Schrauben - Transportschiffe von der Politik konservativ. Er hat dieses 4843 209 Pferdekrafc zu bauen, deren Dimensionen und später, als eine Revision der Schwedi­ Alles übertreffen, was bis jetzt in Rußland schen Constitution vorlag, dargethan. Alles gebaut worden ist; die Länge beträgt 220 erinnert sich noch der Opposition, die er den Fuß, die Breite 36 Fuß, jedes Schiff hat liberalen Ideen seines Vaters gegenüber bil­ eine Traglast von 40,000 Pud. Die Ge­ dete , und die Liberalen waren ihm deshalb sellschaft überwand alle Schwierigkeiten, die eben nicht sehr gewogen. Indessen scheinen gegenwärtig der Erwerbung von Eisen entge­ sich die Ansichten des Prinzen in der letzten genstehen , und hat auf einer Wolga-Insel Zeit geändert zu haben. Seine Symparhieen Astrachan gegenüber eine Werft mit allen nö- für die alliirren Machte wahrend des orien­ thigen Baulichkeiten errichtet, nämlich 4) ein talischen Krieges, sein Wunsch, Schweden an Magazin für die Aufbewahrung von Mate­ demselben becheiligt zu sehen, endlich seine rial; 2) eine Werkstatt; 3) eine Schmiede; Verehrung für Carl XII. — dies Alles be­ 4) ein HauS für die Ingenieurs, den Aufse­ günstigte seine Popularität und näherte ihn her, Bureaux u. s. w. Es ist dies das zweite seinen früheren Gegnern., Als der Prinz sich Etablissement dieser Art in Astrachan; dane­ an die Spitze der für die Skandinavische ben befindet sich das erste von dem Kauf­ Union schwärmenden Partei stellte, trat er mann Tetjuschinow er Co. gegründete. Hier den Liberalen noch naher. In einigen Zei­ wurde im November 4860 der Transporr- tungen heißt es, daß die jetzige Stellung des dampfer „Kalmyk" begonnen, ebenfalls von — Z39 — 200 Pferdekraft und von gleichen Dimensio« Auf Grund dieser Königlichen Ordre haben nen; derselbe kann bald vom Stapel laufen, Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen und ein ähnliches Schiff wird nächstes Früh­ unter dem heutigen Datum folgenden Erlaß jahr fertig sein. Allerdings hat die genannte an das Königliche Staats-Ministerium gerich­ Compagnie über größere Mittel zu verfügen tet: und ihre Werft übertrifft die des Herrn Tet- Dem Staats-Ministerium lasse Ich in der juschinow, dem jedoch nicht minder der Ruhm Anlage das Original einer vou Sr. Maj. dem gebührt, vielleicht das erste Privatunterneh­ Könige an Mich gerichteten Allerhöchsten Ordre men dieser Art in Rußland gegründet zu ha­ mir der Weisung zugehen, dieselbe nebst mei­ ben. nem gegenwärtigen Erlasse durch die Gesetz­ sammlung zur öffentlichen Kenntniß zn bringen. Ausländische Nachrichten. In Beziehung auf die von des Königs S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . Majestät Mir aufgetragene und von Mir über­ C h r i s t i a n i a , 2 l . O c t . ( H . C ) D i e nommene Stellvertretung erkläre ich hiermit, Nachrichten, betreffend den ungünstigen Aus­ daß es mein fester Wille ist, unter gewissen­ fall des HäringsfangeS, findet in den einlau­ hafter Beobachtung der Landes-Verfassung und fenden Berichten ihre Bestätigung. So schreibt der Landes - Gesetze, nach den Mir bekannten man unrerm 10. d. aus Christiansund: ,,Jn Intentionen Sr. Majestät, Meines Königli­ dieser Woche sind einige Fahrzeuge mir Häringen chen Bruders und Herrn, so lange die Ne- rekvurnirr; der Häringsfang hat aber in die­ gierungsgeschäfte zu führen, als Se. Majestät sem Jahre eine so mäßige Ausbeute geliefert, dies für erforderlich erachten. Ich erwarte, daß die meisten hier ausgerüsteten Fahrzeuge daß daS Königliche Kriegsheer, die Beamten, nicht einmal volle Ladung erhalten haben. so wie alle Unterthanen Sr. Majestät Mir Das Wenige, was man hat erhalten können, schuldigen Gehorsam leisten, und namentlich ist sehr theuer bezahlt worden." die Staatsminister sich allesammt und jeder einzeln ihrer vollen Verantwortlichkeit bewußt D e u t s c h l a n d . bleiben werden. Die Geschäfte sind sowohl B e r l i n , 2 4 . O k t o b e r . D i e m i n i s t e r i e l l e im Staatsministerium und in den einzelnen „Zeit" schreibt: Se. Maj. der König haben Ministerien, als auch im Militair- und Civil- in diesen Tagen in Gegenwart Ihrer Maj. cabinet, in demselben Gange fortzuführen, wie der Königin, II. KK. HH. des Prinzen es bisher geschehen ist; die Adresse der Jm-- von Preußen und des Prinzen Friedrich Wil­ mediat-Berichre und Eingaben bleibt die bis­ helm von Preußen, des Präsidenten des Sraars- herige, und die Vollziehung der Auefertigun­ Ministeriums, Freiherrn von Manteuffel, des gen erfolgt unter der Unterschrift: ,,Jm Al­ Oberst-KämmererS Generalfeldmarschalls Gra­ lerhöchsten Auftrage Sr. Maj. des Königs: fen zu Dohna Ercellenz und der Leibärzte die Prinz von Preußen." nachfolgende Königliche Ordre Allerhöchsteigen­ Heute um 11 Uhr haben Se. Königliche händig vollzogen: Hoheit der Prinz von Preußen zuerst den An den Prinzen von Preußen, Königliche Vortrag des Herrn Minister-Präsidenten ent­ Hoheit und Liebden. gegengenommen und um 12 Uhr sämmtliche Da ich nach Vorschrift der Aerzte Mich Mitglieder des StaatS-MinisteriumS empfan­ wenigstens drei Monat von allen Regierungs­ gen. Se. Königliche Hoheit sprachen gegen geschäften fern halten soll, so will ich Eurer dieselben mit tiefer Bewegung aus, wie sclnver Königlichen Hoheit und Liebden, wenn nicht Höchstsie die Verantwortlichkeit in der Ihnen wider Erwarten Meine Gesundheit früher gewordenen Aufgabe empfanden und wie leb­ wiederum befestigt werden sollte, während dieser haft Sie wünschten, daß Se. Maj. der Kö­ drei Monate Meine Stellvertretung in der nig bald im Stande sein möge, die Zügel der oberen Leitung der Staatsgeschäfte übertragen. Regierung wieder zu ergreifen. Eure Königliche Hoheit und Liebden ersuche D r e s d e n , 2 6 . O c t . ( N . P r . Z . ) I n Ich hiernach, das Erforderliche zu veranlassen. Zittau ist vor Kurzem die Mehrzahl der dort Sanssouci, den 23. October 1857. noch befindlichen Mitglieder der ,,Deutsch-ka- Friedrich Wilhelm. tholischen" Gemeinde, acht an der Zahl, in (Folgen die Unterschriften der Minister.) die evangelisch-lutherische Kirche aufgenommen — 340 — worden. Es war denselben bereits seit Jah­ fortwährend. Von der Ardsche werden gleich­ ren unmöglich geworden. Gottesdienst zu hal­ falls sehr traurige Nachrichten gemeldet. ten. wie bcno die sämmtlichen Deutsch-katho- P a r i S , 2 3 . O k t o b e r . ( S t . - A . ) D e r lischen Gemeinden Sachsens in völliger Auf­ Kaiser ist ärgerlich über baS Votum bes Wal­ lösung begriffen zu sein scheinen. lachischen Äivans. Er soll geäußert haben, S i g m a r i n g e n , 2 2 . Ocr. (N. Pr. Z.) daß die Rumänen ihre Sache durch ihre Gestern Abend hat der außerordentliche Ge­ übermäßige,! Forderungen selbst verdürben und sandte Graf Lavradio feierlich nm die Hand Frankreich äußerst große Verlegenheit bereite­ Ihrer Hoheir der Prinzessin Stephanie von ten. Daß Oesterreich und England die Pforte Hohenzollern für Se. Maj. den König von in ihrem Widerstande gegen die Union auf Portugal geworben. baS Entschiedenste und bis zu Ende zu unter­ O e s t e r r e i c h . stützen gesonnen sind, hält man hier für um W i e n , 1 9 . O c t b r . ( F r . P . Z . ) D i e so ausgemachter, als daS Wiederelntreten Re- Serbische Regierung hat sich beeilt, dem dies­ schid Pascha'S in daS Türkische Ministerium seitigen Cadinet ausführliche Mitteilungen über als Grvßvezir bereits vfflciell früher gemeldet die in Belgrad entdeckte Verschwörung zu ma­ worden ist. chen, welche, wie bekannt, in der vorigen P o r t u g a l . Woche daselbst zum Durchdruche kommen, und L i s s a b o n , 1 6 . O k t o b e r . ( N . P r . Z . ) deren Signal die Ermordung des Fürsten Laut amtlichen Bulletins vom 43. b. haben Alexander sein sollte. Aus den Geständnissen 236 Erkrankungs- und 76 Srerbefälle ia 24 ber verhafteten Rädelsführer soll sich nun er­ Stunden stattgefunden. , geben, daß kein fremder Einfluß hierbei im G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Spiele war. ES stellt sich im Gegentheile L o n d o n , 2 6 . O c t b r . ( T e l . B u r . ) M i t evident heraus, daß es auf eine republikani­ dem fälligen Dampfer hier eingetroffene Nach­ sche Schilderhebung abgesehen war, und daß richten aus Nervyork vom 44. d. melden, daß bie Verschwörer in Serbien in genauer Ver­ alle Bostoner und Newyorker Banken, mit bindung mit den Leitern ber gegenwärtig in Ausnahme einer einzigen, ihre Zahlungen suS- den Donaufürstenrhümern herrschenden Agita­ pendirt haben. Die Verwirrung ist ungeheuer. tion standen. Mao har bei den virhafreren Von neuen commerzi,Hen Fallissements ist nichts Verschwörern Briefe gefunden, welche in die­ bekannt geworden. Ja Aldany soll die Legis­ ser Beziehung keinen Zweifel mehr übrig las­ latur zusammentrete. sen, und sehr genaue Details über bie Zwecke T ü r k e i . der Verschwörung enthalten. — Fürst Milosch W i e n , 2 3 . O c t b r . ( T ' l . B u r . ) D a S Obrenovich hat gleich, nachdem bie Nachricht Abendblatt der heutigen „Wiener Zrg." mel­ von dem in Belgrad versuchten Attentate be­ det aus Koristancinopel einen wichtigen Mini- kannt geworden, an geeignerer Stelle die Er­ sterwechsel. Reschid Pascha ist zum Großve- klärung abgegeben, daß er und seine Anhän­ zier, Riza Pascha zum KriegSminister er­ ger mir ber Bewegung im Fürstenrhume nichts nannt, Ali Pascha behält sein Portefeuille. zu thun haben. Nassif Pascha ist Commanbeur ber Garde ge­ F r a n k r e i c h . worden. P a r i s , 2 2 . O c r . ( T e l . B u s . ) D i e O s t i n d i e n . Gegenden in Frankreich, welche schon im vo» DaS „PayS" bringt auS Calcutta vom 46. eigen Jahre so gewaltig von den Überschwem­ September eine Correspondenz vom Französi­ mungen gelitten hatten, werden jetzt wieder schen Leibarzte Mussur - Radschah's , der wir heimgesucht; besonders ist eS der Allierstrom Folgendes entnehmen: „Eine in der Stadt und die obere Loire, welche in sehr bedenkli­ allgemein verbreit,itere Meinung, welche, wie cher Weise steigen. Eine osficielle Depesche man glaubt, ihren Ursprung geheimen Nach­ von Clermonr kündigt an, baß der Allier und richten verdankt, die mehreren Hindu,BanquierS seine Nebenflüsse auf ollen Selten übergetreten zugekommen sind, ist die, daß überall beim waren. Eine Eisenbahnbrücke ist fortgerissen Heranrücken Sir Colin's die Rebellen bie Waf­ worden. Nach den neuesten Depeschen war fen niederlegen und dem Aufstande sofort ein der Allier in Abnahme begriffen; die Loire Ende machen werde. Die SepoyS, welche die bei St. Just stieg dagegen und eS regnete geplünderte» Schätze vergraben haben, suchen — 341 " vor allen Dingen mit heiler Haut davon zu Gesellschaft ihre eigenen Etablissements anzu­ kommen und diese zu retten. Der Aufstand legen , sowohl zur Bearbeitung der Metalle, verdankt seinen Ursprung einzig und allein dem als zur Ausbeutung von Steinkohle, Schwe- Hasse des muselmännischen Adels gegen die fel u. a. Mineralien, die man in den Gou­ Fortschritte der Civiltsarion und des Christen- vernements Moekau, Kaluga und Twer ent­ thumS in Indien, vor denen die Unwissenheit deckt hat und an denen Rußland gegenwärtig und Verkommenheit der Massen täglich ver- einen so fühlbaren Mangel leider. Dies« schwinden, und welche so den Muselmännern neuen Industriezweige werden den Acrionairen auch die letzte Hoffnung, bie Herrschaft wie­ bedeutende Vortheile bringen und zugleich ber der zu erlangen, nehmen. Die Compagnte Theuerung deS Brennmaterials Einhalt thun, büßr heute den großen Fehler, welchen sie von wodurch denn Damplschifffohrt, Manufakturen Anfang an begangen hat. Sie hat die Ein­ und Eisenbahnen neuen Aufschwung nehmen wanderung von Europa aus und die Entwi- müssen. ckelung der Europäischen Gesellschaft verhin­ D e u t s c h l a n d . dert; sie hat alle möglichen vexarorischen Maß­ B e r l i n , 2 8 . O k t o b e r . ( S t . - A . ) D a regeln angewandt, um die Europäer in die Se. Maj. ber König in daS Stadium einer engen Gränzen ihres eigenen Dienstes einzu­ entschiedenen, wenn auch voraussichtlich lang­ schließen. DaS Haupthinderniß für die Ein­ s a m e n W i e d e r g e n e s u n g e i n g e t r e t e n s i n d , s o wanderung ist dies, daß man ein hinreichen­ werden, von heute ab, auf Allerhöchsten Be­ des Vermögen nachweisen muß, um bie Com­ fehl k»ine ärztlichen Berichte mehr veröffent­ pagnte vor jeder Verantwortlichkeit sicher zu licht. — Sanssouci, 27. Okt., Vormittags stellen. Sogar die Familien der verstorbenen 10 Uhr. Gez. Or. Schönlein, Or. Grimm, Offiziere werden nach Englaad geschickt, damit vr. Weiß. Niemand zurückbleibe, der in den unmittelba­ I t a l i e n . ren Diensten der Compagnie steht. Anerken­ T u r i n , 2 3 . O k t o b e r . E i n « C o r c e s p o n d e n z nen muß man dagegen ihre Großmuth gegen der „N. Pr. Z." sagt: Dichte, ununterbro­ die Beamten und ihre Rechtlichkeit gegen bie chen dauernde Platzregen haben furchtbare abgesetzten Nadschah's." Überschwemmungen verursacht und baS ganze 772 Kilometers lange Eisenbahnnetz noch al­ N e u e s t e P o f t . len Richtungen durchwühlt und durchbrochen. S t P e t e r s b u r g . 1 6 . O k t o b e r . ( S t . Keine Lokomotive dampft. Schon vor den PeterSb. Pol -Ztg.) Gestern den 16. d., um ersten Starionen liegen Schienendäume und h a l b 1 1 U h r M o r g e n s , g e r u h t e n I h r e M a ­ Brücken in Trümmern. Alle in den Po mün­ j e s t ä t e n d e r K a i s e r u n d d i e K a i s e r i n denden Flüsse sind ausgetreten, wie nie seit Maria Alexandrowna auf der Niko- Menschengedenken. Die Gegend zwischen AI« lajewschen Eisenbahn in Kolpino einzutreffen, lessandria und Asti, so wie die um Casale, v o n w o I h r e K a i s e r l i c h e n M a j e s t ä t e n gleicht einem großen See. An der Wieder­ in erwünschtem Wohlsein in ZarSkoje - Sselo herstellung der Sturabrücke arbeiten Tausende glücklich zurückgekehrt sind. von Menschen , der König selbst sprach den Man schreibt ber „Russ. St. Perersb. Arbeitern an Ort und Stelle Much zu. Zeitung" aus Moskau, daß sich dort eine Die Telegraphen-Linien sind nach den meisten Acliengestllschafr für den Handel mir Metallen Richtungen hin unterbrochen, mit einem Wor­ und Mineralien gebildet hat. Unsere Eisenfa- te: in ganz Piemont ist keine Eisenbahnlinie, brikanten werden dadurch in den Stand gesetzt keine Land - , keine Provinz - noch Vikinal« werden, ihre Fabrikate für compranres Geld straße, die nicht Noch gelitten hati Leider zu verkaufen, ohne zu den auf ihre Kosten sind auch Menschenleben zu beklagen; noch sich enorm bereichernden Monopolisten ihre Zu­ gestern versank an der Pobrücke bei Turin flucht nehmen zu müssen. Man kann hoffen, ein Kahn mir 6 Personen, 4 wurden geret­ daß das Eisen, welches feit einigen Jahren tet, ein junger talentvoller Ingenieur ertrank. von Speculanren in die Höh« gerrieben wird Die großen Bankerotte in Oesterreich zeigen und unglaubliche Preise erreicht hat. Denen, bereits ihre Rückwirkung auf die Lombardei. die es brauchen, mrt mäßigem Gewinn ver­ In den Letzten Tagen erklärte sich das Groß- kauft werden wird. Außerdem gedenkt die und Bankhaus Balabio für zahlungsunfähig, — 342 — und man sieht ander»» Fallissements entge­ Heer lauten befriedigend. In der vorigen gen, die sich wohl auch aus Piemoot erstre­ Woche kamen auf dem Indischen Depot zu cken könnten. C h a t h a m b e i n a h e 7 0 0 R e k r u t e n a n , d . h . Aus Turin wird vom 23. d. M. gemeldet: mehr, als in irgend einer ber vorhergehenden ^Weitere Berichte über die durch den Aus­ Wochen. t r i t t ber Gewässer verursachten Zerstörungen D o n a u - F ü r s t e n k h ü m e r . sind aus den Provinzen Biel la, Casale, Alba, Nach einer Privatmittheiiung der „Ostd. Mondovi und Spezta eingelaufen. Gleich­ Post" aus Jassy vom 18. Oktober ist das zeit ig t raf jedoch auch die Meldung von einem untere Volk der Meinung, baß et bei der Zurücktreten ber angeschwollenen Flüsse ein." nationalen Wiedergeburt Rumäniens zunächst F r a n k r e i c h . auf Ausrottung der Juden ankomme. Am 4. P a r i s , 1 7 . O k t o b e r . D e r „ S t e e l e " v e r ­ Oktober war nach Eröffnung deS DivanS breitet s ich über ein Projekt eines Herrn Abends große I l lumination, wobei der Pöbel Thome de Gammond, England durch einen viele Israel i ten mißhandelte und selbst einig« unterseeischen Tunnel mit Frankreich zu ver­ Häuser beraubt, . Die Behörden zeigten s ich binden. Der Genannte wil l den Bau an diesen Excessen gegenüber machtlos. 24 Orten zugleich deginnen. In dielen, Fall O s t i n d i e n . sollen dazu nur sechs Jahre und 174 Mill . L o n d o n , 2 6 Ocr. (Tel . Bur.) Mit Fr. nöthig sein. der Ueberlandpost eingetroffene Depeschen mel­ S p a n i e n . den als officiel l , daß Delhi am 20. September M a d r i d , 2 6 . O k t . ( T e l . B u r . ) D a S vollständig genommen worden sei , nachdem de? neue Ministerium hat s ich konsti tuier . Armer» Angriff am 14. begonnen hatte. Der König hat daS Präsidium und daS Portefeuil le deS von Delhi ist mit seinen beiden Söhnen ent­ Krieges, Mon das de r Finanzen, Martinez f lohen. Ersterer soll jedoch später den Eng­ de la Rosa d a S des Aeußern, Salaberr ia d a S ländern in die Hände gefal len fein. Die Ver­ der öffentl ichen Arbeiten, Admiral Busti l lo luste der Engländer beim Sturme waren be­ daS de r Marine, CasanS das der Just iz und deutend , und werden dieselben gerüchtSweis« Bermudez de Castro das deS Innern über­ an Gefallenen und Verwunderen auf 40 Of­ nommen. Corbera ist zum Civil .Gouverneur fiziere und 6O0 Mann angegeben. Sangor (?) von Madrid ernannt worden. und Jub Bulpdre (?) waren von den Rebellea Po r r u g a l. aus Dinapore bedroht . In Ahmedabad und L i s s a b o n , 1 7 . O k t o b e r . ( N . P r . Z . ) Kurrah, sowie in Shikapore sind ausgebrochen« Das gelbe Fieder verheert noch immer unsere Meutereien glücklich unterdrückt , ia Hydera- Stadt , ohne Unterschied in ollen Classen der bad ist die Arti l ler ie entwaffnet worden. In Bevölkerung würhend. Nach den letzten Bul­ Pendschab, in Dekan und Madras herrscht« let ins werden täglich 230 bis 260 von der Ruhe. Seuche befal len, wovon 60 bis 80 erl iegen. P a r i s , 2 7 . O k t . D , r h e u t i g e „ M o n i - Bereits zählt man unter den Opfern der teur" bestät igt die Einnahme Delhr 's durch Seuche viele bekannte Namen, sowie 4 Aerzte die Engländer und sagt , daß ein ernst l icher und 10 Geist l iche. Ein großer Theil der Widerstand von Seiten der Insurgenten nur Einwohnerschaft zieht s ich in die Umgegend beim Thore Kabul geleistet worden sei . Lissabons zurück. Der König Dom Pedro General Havelock war auf 's Neue über bemüht s ich, durch seine fortwährende Anwe­ den Ganges gegangen, um Lucknow zu ent» senheit in der Hauptstadt und seine häufigen setzen. ES sind abermals einige Regimenter Besuche in den Spitälern dt« Gemülher zu entwaffnet und neue Aufstandsversuche verei­ beruhigen; aber das Entsetzen gseif t von tel t worden. Vom Cap und von der Insel Tag zu Tag um so mehr um sich, als die Mauri t ius sind Verstärkungen angekommen. Presse die Bevölkerung auffordert , Lissabon Nach dem „Poona-Observer", ein in Bom­ zu verlassen. Die Folge ist eine vollständige bay erscheinendes Blat t , hat Nena Sahib Stockung jeglichen Verkehrs. ju Puna zwei in Mahratt t lcher Spracht ab­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . gefaßte Proklamationen anheften lassen, wel» London, 26. Okt. (Sr .-A.) Die Be­ che sogleich von der Polizei abgerissen wurden. r icht» über die Werbungen für das Indische Er bietet darin für den Kopf des Gouver­ — 343 — neurS 6000 Rupien, für die Köpfe der Rich­ karu" war mir Suspension bedroht . Nachdem ter und MagistratSpersonen 600 Rupien und sieben Schiffe mit Truppen angelangr waren, das gemeine Volk wird mir 100 Rupien per wurde die Europäische Bevölkerung, welche Kopf bezahlt . Auf den Kopf des Hauptre- bisher die Stadt bewacht hal te , sogar — dacleurs deS „Poona - Observer" s ind 2000 entwaffnet . Die ReiSauSfuhr wurde verboten Rupien gesetzt . Nena Sahib zeigt ferner an, und StaatSschuldscheine der Compagnte ver­ baß er an der Spitze eines s tarken und sieg­ loren 37 pCt. reichen Heeres auf dem Marsche nach Puna (Sr.-A.) Aus Calculta wird geweidet: begriffen sei , um sein Recht auf den Throu Die Generale Ourram und Havelock bertchren der Peschwahs geltend zu machen. aus Cawnpore vom 19. September 6 Uhr Neue Depeschen bestät igen den Fall Del- Abends, daß die Truppen ohne Widerstand hi 's und das Entkommen deS GroSmogulS- den'GangeS überschri t ten und nur kleine Schar« Pralendenlen, des sogenannten Königs von mütze! mit Vorposten zu bestehen hatten. Delhi , Französische Nachrichten füg«n jedoch Nach Briefen aus Lucknow vom 16. oder 16» hinzu, daß die Frauen und Kinder der Auf­ September stand dorr Alles gut . Ein Sturm ständischen die Stadl schon vor dem Sturme war am 6. September mit großem Verlust verlassen harren, daß die Aufständischen nun­ für die Stürmenden abgeschlagen worden. — mehr ihrerleirs die Stadt mir den Englän­ Ja Assam waren Umtriebe entdeckt worden, dern darin voll verzweifel ter Wuth blokiren, und dt« ganze Nordost - Gränze befand s ich, und daß die Lage der Engländer ohne Lebens­ dem Vernehmen nach, in Gährung. Herr mit tel die al lerkri t ischste wäre. Im ganzen Colvin, der Vice-Gouverneur, ist am 9. Sep­ Nordwesten war es überdies unruhig und die tember zu Agra gestorben. gestern gemeldeten neuen Meutereien zeigen Aus Marseil le , 27. Oktober, wird telegra- sogar die südwestl iche Ausdehnung deö Auf- phirt : Mehreren Correlpondenzen zufolge oc- standes nach dem Jnduölande Sind. Ganz cupirren die Engländer nur den südlichen Thetl Audh ist in Waffen. der Stadl und dos Kaschmir-Forl . Dem Kö­ Fünfzig Meilen stromabwärts hatten dt« nige, der Mehrzahl der Bewohner und dem Insurgenten die große Sradl Patna Über­ größeren Theile des JnfurgenlenheereS war eS fal len und geplündert . Es läßt s ich noch gelungen, zu entkommen. Der König campirl» oichr ersehen, ob sich eine Englische Besatzung 6 Meilen von der Sradl . Die Provinz Be- daselbst befand. Noch weiker südlich, zwan­ har befand s ich in einem zerrütteten Zustande. zig Meilen von Calrutta selber, is t der wilde Gegen bie Aufständischen, von denen Gaya ge­ Urb,wohnerstamm der SantalS von Neuem plündert worden war, hatte Sir Cvll tn Camp­ aufgestanden. Und plötzl ich, nachdem wir eben bell 6000 Engländer enlsandl. Drei von Ca!» von ber Empörung tm äußersten Westen gele­ eutta abgegangene Regimenter waren zu den sen , f lackert ihre Ansteckung im äußersten von dem General Havelock befehligten Trup­ Osten auf. Weil öst l ich vom Ganges, wo pen gestoßen. der Drahmaputrastrom sich in seinem unmit­ telbaren Laufe plötzl ich nach Westen gewendet Bekanntmachungen. har, l iegt zwischen Birma und China daS Von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai­ ebenfalls von der Osttndischen Compagnte an- serl ichen Stadt Pernau wird deSmittelst be­ nexirte Hindu - Reich Assam. Auch hier ist kannt gemacht, daß Lonmiisöuri i Eines die Empörung ausgebrochen, und der Eng» Hochedlen Raths vom 16. d. M. a. c. sub land bekanntl ich wenig gewogene Herrscher No. 2622 das zu dem unabgetheil ten Nach­ von Birmanin, (dessen Gesandter d 'Orgoni in laß deS verstorbenen Fuhrmanns Johann Dies- Frankreich weil t) har den Kampf nun an fei­ felbt gehörige im 1. Quartal der hiesigen Vor­ nen Gränzen. stadt an der Rigaichen Straße sub No. Eigenthümllche Dinge werden von Calcukta belegene hölzerne Wohnhaus sammt Appert i-» gemeldet . Die Indische Bevölkerung war ru­ uenrten öffentl ich versteigert werden soll , und hig geblieben, die Europäische dagegen in die deSfallsigen Ausbotstermine auf den 10. einer fortwährenden Opposit ion gegen die für 11. und 12. December, der vierle und letzle unfähig gehaltene Compagnie - Regierung be­ Termin aber, fal ls auf dessen Abhaltung an- griffen. Proteste cirrulircen, die Zeitung „Hur- getrageo werben soll te , auf den 13. Decem« — 344 — der festgesetzt worden sind. — Kaufltebhaber vorsichtigkeit oder absichtl ich Telegraphen werden demnach aufgefordert , in diesen Ter­ beschädigen oder vernichten oder zu veren Be­ minen Vormittags 11 Uhr in diesem Vogrei- stände gehörige Gegenstände entwenden, dem gerichte s ich einzufinden. Bot und Ueberbor zu Kriegsgerichte unterworfen werden sollen und verlautbaren und alöbann abzuwarten, waS sich unnachsichtl ich der vorgeschriebenen s trengen wegen des Zuschlages verfügt werden wird. Beahndung zu gewärtigen haben. Pernau, RathhauS, den 21. Ocr. 1867. Pernau, Polizeigerichr, den 9 . Ott . 1867. Obervogr N. Hehn. Polizei-Vorsi tzer N. Hehn. No. 298. G. Mors. Sectr . 3 No. 986. Secrt . E. v. d. Borg. 1 Von Einem Edlen Vogreigerichte der Kai- Donnerstag den 7. November Nachmit­ serl ichen Stadt Pernau wird hierdurch bekannt tags 4 Uhr werden die Vorsteher des Per­ gemacht, daß zufolge Auftrages Eines Hoch» nauschen Vereins zur Versorgung seiner Witt- edlen Raths vom 11. d. M. sub No. 2683 wen. Waisen, zc, in der Wohnung des Herrn folgend« zur Nachlaß- und Concursmasse des Commerzienrarh C- I Schmidt zur Besor­ weiland Pernauichen Bürgers und Fleischer- gung der Geschäfte deS Vereins versammelt weisters H. N.^Zanck gehörigen Immobil ien, sein. 2 nämlich: 1) daS in hiesiger Stadt im 1. Quartal Eine große Auswahl Französischer sub No. 62 und 63 belegene steinern« Wohn­ und Englischer Stahlfedern von 40 haus mit dem dazu gehörigen hölzernen Wohn­ bis 150 Kop. pr. Groß sind zu ha­ hause sub No. Hz, dem steinernen Scharren und sonstigen Appert inenlten, ben bei I. B. Specht. 2 2) kaS in der Vorstadt tm 1. Quartal sub Ein Planwagen ist im Oithoffschen Haus« No. belegene hölzerne Wohnhaus cum in der Carousselstraße zu verkaufen. 2 und der Benutzung der dazu gehörigen auf Grundzins eingewiesenen Stadt- Stettiner Aepfel und Birnen in di­ grundzinsplptze und versen Sorten empfingen und verkaufen 3) das im Wcichbilde der Stadt am Meere zu möglichst billigsten Preisen belegene hölzerne Wohnhaus cnil i i G e b r . S t e i n . 1 i ienüiis und der Benutzung ber dazu gehöri­ gen auf Grundzins eingewiesenen Stadtgrund- Ein Neisegefährte^nach Riga auf halbe zinSplätze Kosten wird gesucht . Näheres in der Wo­ öffentl ich verkauft werden sollen, und zu dem chenblat ts - Expedit ion. 1 Behuf die Ausbotskermine auf den 26. , 26. und 27. November d. I . der vierte und letzte Termin aber, fal ls auf dessen Abhaltung über­ A n g e k o m m e n e S c h i f f e . haupt angetragen werden soll te , aus den 28. 87) Den 23. Oct . : Russ. Schiff Livonia. November d. I . angesetzt worden. Kaufl ieb- Capr. A. LemmerHirt , von Stet t in mit Bal­ haber werden demnach aufgefordert , in den last an I . Zacke er Co. oben angeführten Terminen Vormittags 11 A b g e g a n g e n e S c h i f f e . Uhr in diesem Vogreigerichte s ich einzufinden, 87) Den 21. October: Schiff der Pfei l , Bor und Ueberdot zu verlautbaren, und als­ Capr. Lemke, mit Leinsaat nach Stet t in, cl . dann abzuwarten. was wegen des Zuschlages d. H. D. Schmidt . 88) Martha, Scher­ verfügt werben wird. lau . mir Leinsaat nach Stet t in. cl . d . I . Pernau, NathhauS. den 16. Octbr. 1867. Jacke et C. 89) Den 22.: Activ, Liep. Odervogt R. Hehn. mit Flachs und Haser noch Großbri tannien, No. 294. A. Mors, Sectr . 2 cl . d. M. Strahlberg er C. 90) Den 23.: Christ ina, Altmeppen, mir Roggen nach Hol­ Von dem Pernauschen Polizeigerichke wird land , cl . d . I . Jacke er C. 9t) Media, > deSmi t te ls t zur al lgemeinen Kenntniß gebracht , Zöllner, mit Leinsaat nach Stet t in, cl . d. daß al le diejenigen, welche entweder auS Un­ H. D. Schmidt . Im Namen des Gen.'Gou»ernements der Ostsecprovinzen gestattet den Druck: Ceni'or R. Jacoby. Wernansches Wochenblatt. .N 44. I8S7 Sonnadend> d. 2. t^tovbr. Inländische Nachrichten. dem Kosso-Göl-See in dem Thale des Schischk- St. Petersburg, 18. October. Die Flusses besucht und berichtet, daß alle 4 Chane „Nordische Biene" har einen sehr wichtigen der Chalkas - Mongolen nichts ungeduldiger Brief aus Jrkutsk vom 1Z August erhalten. wünschen, als sich der Russischen Herrschaft zu Zwei neue Districtstädte, Werchnolenök und unterwerfen, da sie von der Willkür der Chi­ Balagansk, sind in diesem Jahre eingeweiht nesischen Beamten sehr viel zu leiden hätten. worden. Jrkutsk selbst wurde immer lebhaf­ Wenn man ihnen das Land zwischen Kiachta ter durch den zahlreichen Durchzug nach dem und Urrscha anweise, so würden die jetzt in Amur. Gasthäuser und Cafe's mir allem der Wüste Gobi nomadisirenden Mongolen in Comfort der westlichen Civilisation harren sich das jetzt von ihnen innegehabte Gebier ziehen. aufgerhan. In dem Wachtposten vom Ust- Im Fall einer Revolution in China sei dieser Strelotschnaja, wo der Amur, aus der Ver­ Uebertritt jedenfalls zu erwarten. Der Rei­ einigung zweier Flüsse entspringend, seinen sende glaubt, daß das Thal des Schischk- Namen annimmt, war im Juli das erste FlusseS goldreich sei. Postdampfschiff, die „Lima", nach dreißigrä- Das Chloroform ist ein Mittel, daS nicht giger Fahrt mit Passagieren und Waaren von nur beteubend auf das Gefühl wirkt, sondern der Mündung des Flusses angekommen, und den Menschen des Bewußtseins, ja bisweilen ein zweites, der „Amur", sollte ihm bald sogar des Lebens beraubt, — und enthält so­ folgen. Beide Schiffe sind in Amerika gebaut, mit alle Eigenschaften der giftigen Arzneimit­ und man hofft. sobald nur das Fahrwasser tel. Demzufolge hat der Medicinalrath be­ besser bekannt sein wird, die Dauer der Fahrt schlossen, daß sowohl die Verabreichung des auf die Hälfte reduciren zu können. In der Chloroforms und ähnlicher Anästhesie verur­ Mündung des Amur waren noch zeitig im sachender Mittel aus den Apotheken, als auch Frühjahr Amerikanische Handelsschiffe erschie­ das Verschreiben derselben von Aerzren und nen, welche die enormen Preise der Waaren ihr Gebrauch — in Zukunft denselben Regeln sehr herabdrückten. Man verkaufte bort Zu­ unterworfen sein sollen, welche in Bezug auf cker das Pud zu 9 Silberrubeln, wahrend er Gifte und accur wirkende Arzeneien festgestellt in Jrkutsk 24 kostet. Man erwartete auch worden sind. — Es ist den Medicinal-Behör- Japanische Handelsschiffe, obgleich die Japa­ den vorgeschrieben worden, besagten Beschluß nesen sehr furchtsame Seeleute sind, die nicht zur Kenntniß aller Besitzer und Verweser von gern eine weite Fahrt unternehmen. Die Ar­ Apotheken in den verschiedenen Gouvernements tikel, welche Nußland der Ausfuhr bierer, sind zu bringen, und ihrerseits die genaue Beob­ Nauchwaaren, Holz und Pech. Nicht weni­ achtung desselben streng zu überwachen. ger interessant sind die Nachrichten von der K i e w . E s w i r d b e r i c h t e t , d a ß a m 6 . südlichen Gränze. Herr Permikin, der be­ September d. I., zwanzig Werst von Kiew, kannte Reisende und Geograph, hatte, wie nahe bei dem Kronsdorfe Wyschgorod in den im vorigen Jahre die Urancha-, so in diesem Rissen deS Dnieprufers eine Schicht brauner Jahre die Darchat-Mongolen, westlich von Steinkohle aufgefunden worden, wo­ von ein Probestück auf die damalige Indu­ gegeben. Obgleich übrjgens zur Zeit keine strie-Ausstellung in Kiew gebracht wurde, und Ereignisse von Bedeutung nunmehr befürchtet die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. werden, so har doch dem Vernehmen nach Der Entdecker, Oesterreichischer Unterrhan und Graf Coronini um Verstärkung der an der Obermeister auf der Kaiserlich Kiew-Meschi- Serbischen Gränze stationirten Truppen ge­ gorschen Fayence-Fabrik, Peters, hegt die Ue- beten. berzeugung, daß dieses Lignit sich an mehreren W i e n , 2 8 . O c t b r . ( N . P r , Z . ) L a u t Orten des Kiewschen Gouvernements vorfin­ Briefen der ,,A. A. Z." aus Lesina vom 2t. den muß, und beabsichtigt daher, die Unter­ d. M. hat ein Orkan, der vom t8. bis zum suchungen fortzusetzen, wobei ihm die Orts- 19. d. gegen 3 Uhr Nachmittags, also fast obrigkeit ihren Beistand zugesagt har. 24 Stunden dauerte, große Verwüstungen auf der Dalmatischen Küste verursacht; die Gas­ Ausländische Nachrichten. sen wurden alle so ruinirt, daß kein Wagen S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . mehr fahren kann; Mauern wurden umgewor­ S t o c k h o l m , 1 . N o v e m b e r . ( T e l . - B u r . ) fen und Hunderte der stärksten Bäume vom Die Königliche Vorlage, die Religionsfrei­ Winde entwurzelt, die Saaten gänzlich ver­ heit betreffend, ist gestern Abend von der nichtet , Bauernhäuser bis zum Grund zer­ Ritterschaft, dem Priester- und Bauernstande stört, sehr viele Gärten mit Steinen bedeckt, abgelehnt, von dem Bürgerstande angenom­ welche das strömende Wasser mit sich gebracht men worden. Der Priester- und Bauernstand hatte. Im Orre selbst wird der Schaden hat die betreffende Vorlage dem Gesetzes-Co- auf 20- bis 30,000 Gulden gerechnet. Lissa mite zurückgesandt. Man glaubt, daß das wurde von dem nämlichen Schicksal betroffen. Gesetz in der laufenden Session nicht durch­ Die Regengüsse haben auch in der Lombardei gehen werde. viel Schaden angerichtet, Ticino und Po sind D e u t s c h l a n d . an mehreren Stellen ausgetreten und haben B e r l i n , 2 . N o v . ( N . P r . Z . ) W i e die Dämme durchbrochen. Seit dem 26. d. die,,L. Z." meider, steht eine allgemeine Ver­ M. ist von Neuem Regenwetter eingetreten. ständigung unter den einzelnen Europäischen I t a l i e n . Staaten über die Auswanderung in Aussicht. M a i l a n d , 2 7 . O c r b r . ( S r . - A . ) D i e Man will ein allgemeines System der Über­ Nachrichten aus den Provinzen Pavia, Lodi, wachung einführen, um den vielen Mißbrau­ Crema, Mantua, in Betreff der Überschwem­ chen ein Ende zu machen, welche die Aus­ mungen, lauten noch immer betrübend. Der wanderung mir sich führt. Po hat an einigen Stellen sein Bett verän­ K ö n i g s b e r g , 2 9 . O c t . ( N . P r . Z . ) dert. Der Ticino hat eine bisher nicht er­ Die Cholera, welche man bereits für erloschen hörte Höhe erreicht. Im Ponte Lagoscuro hielt, ist in den jüngsten Tagen mit erneuer­ ist der Po am 26. Morgens nur einen Zoll ter Heftigkeit aufgetreten, nicht sowohl in der gesunken, nachdem er auf 86 gestiegen war. ganzen Stadt, als in einzelnen Quartieren. Ein Dammbruch wurde noch nicht befürchtet. Aus einem Hause sind dem Vernehmen nach In Turin regnete eS neuerdings 36 Stunden. an einem Tage 20 Erkrankungen und darun­ In Pesaro im Kirchenstaat ist der Fran­ ter neun Todesfälle vorgekommen. zösische Consul, Chevalier Billy, meuchlings O e s t e r r e i c h . angefallen und mir Dolchstichen verwundet W i e n , 2 7 . O c t . ( A . A . Z . ) D i e N a c h ­ worden. Man schreibt dem Mordanfall po­ richten aus Serbien erregen hier begreiflich litische Motive zu. ein großes Interesse. Daß ein Attentat ge­ F r a n k r e i c h . gen das Leben des Fürsten beabsichtigt worden, P a r t s , 2 6 . O c r . ( N . P r . Z . ) E i n i g e steht fest, aber erst die gerichtliche Untersuchung Pariser und Londoner Speculanren begeben wird Licht darüber verbreiten, zu welchen Zwe­ sich in Person nach Nordamerika, um die dorr cken es dienen, ob es im Interesse der frühe­ herrschende Geldnoth und Geschäftsstockung zu ren Regencenfamilie, für die Sache der Rumä­ wohlfeilen Waarenankäufen zu benutzen. nischen Revolution oder für die Plane des P a r i s , 3 L . O c t . D i e , , J n d e p . b e l g e " Fürsten Danilo ausgebeutet werden sollte. Für meldet, daß der General Cavaignac plötzlich das Eine und das Andere sind Anhaltspunkte Mittwoch Abend den 26. Ocrober an einer Herzkrankheit auf seinem Landsitz zu Ourne ten Orte rebellirte bei dieser Gelegenheit das gestorben ist. Das Leichenbegängniß fand heute 60. Bengalische Infanterie-Regiment, wel­ in größter Ruhe stakt. ches bis dahin gehorsam geblieben war. AIS Das amtliche Blatt veröffentlicht eine De­ es gegen Kover Singh beordert wurde, rückte pesche aus Cagliari vom 30. October Abends, es auch eine kurze Distanz vor, jagte aber welcher zufolge das Kabeltau des Algerien mit aldann seine Europäischen Offiziere fort und Frankreich verbindenden elektrischen Telegra­ kehrte nach Nagode zurück, wo es alle öffent­ phen bis zum Cap Spartivento gelegt worden lichen Gebäude zerstörte. Man fürchtet nun war. Auch die Legung des Ergänzungs- für Dschebbelpur, wo sich indeß die Europäer DratheS war vollkommen geglückt. Die re- im Fort verschanzt haben. Auch das Fort von legraphische Verbindung mir Afrika ist also Sanqor wird von den Rebellen bedroht und jetzt vollkommen hergestellt. der Radscha von Newah soll sich genörhigt ge­ Die Entwassnungsfrage gewinnt mehr und sehen haben, seine Hauptstadt zu verlassen und mehr an Bedeutung; das Umlaufeschreiben des bei den Englandern Schutz zu suchen. Kriegsministers, wodurch 40,000 Mann statt Der Aufstand hat auch in Assam Anklang 80,000 zu Anfang des Jahres 1868 zu den gefunden. Dort hat nämlich das 1. Assam- Fahnen berufen werden, wirdvtäglich erwartet. Bataillon ganz offen sich über die Wiederein­ B e l g i e n . setzung des Ex-Radscha Poorunder Singh B r ü s s e l , 3 1 . O c r . ( T e l . D e p . d . Z e i t . ) berathen. Auch unter dem 2. Assam-Vatail-- Die heurige Abend-AuSgabe des ,,Nvrd" mel­ lon, welches in Gauharri steht, soll sich ein det, daß sämmtliche Minister dem Könige ihr meuterischer Geist gezeigt haben. Von Cal- Entlassungsgesuch eingereicht haben, cutta sind etwa 100 Mann Polizei abgeschickt G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . worden, um die Ruhe zu erhalten, werden L o n d o n , 3 1 . O c r . ( S r , - A . ) I h r e K . aber schwerlich viel ausrichten können, da jene H. die Herzogin von NemourS ist Mittwoch Bataillons aus je 1000 Mann bestehen. Die von einer Prinzessin entbunden worden. Enropäer ziehen sich mittlerweile aus dem Die frühere Herrscherin von Audh befindet flachen Lande zurück nnd treffen Vertheidi- sich zur Betreibung ihrer Klage wegen der ge­ gungs-Anstalten. waltsamen Annexation ihres Reiches seitens In dem eigentlichen Bengalen herrscht noch der Ostindischen Compagnie noch immer in an vielen Orren Unruhe, da die Meuterer in London. kleinen Haufen baS Land plündernd durchzie­ Die ,,Evening - Post" meldet, der jüngste hen. In Calcutta (von woher die Nachrich­ Sohn des Königs von Audh, etwa 10 Jahre ten bis zum 19. September sind) ist Alles alt, sei auf den Thron gesetzt, und das Mi­ ruhig und, wie ein Telegramm aus Madras nisterium der Leitung deS Nawab Zssamut- meldet, waren in Calcutta das 2t. und 23. ud-Daula übertragen worden; zum Gouver­ Königliche Infanterie-Regiment nebst dem 93. neur der Stadt ist Aali Nezza ernannt. Regiment Hochländer angekommen. Lord Can- Der König von Audh und seine Mutter schie­ ning und der Oberbefehlshaber, Sir Colin nen mir allen diesen Bestimmungen nichts ge­ Campbell, befinden sich in Calcutta, wo auch mein zu haben. Die neue Negierung soll die der Generalstabs-Chef des Letzteren, General Grundsteuer auf drei Jahre abgeschafft haben. Manefield eingetroffen war. Audh hat sich wie ein Mann zu Gunsten General Havelock hat eine Proklamation der K. Familie erhoben. erlassen, wonach alle mit Frau und Kindern O s t i n d i e n u n d C h i n a . gefangenen Rebellen als Geißeln behalten wer­ (St. - A.) Die Meuterer von Dinapore den sollen. Bei einem Nabob, der jetzt bei und das Bataillon von Ramghur haben sich Nena Sahib zu Lucknow steht, wurde Haus­ nach der erlittenen Niederlage von Neuem ge­ suchung gehalten und man entdeckte, daß er sammelt und sollen unker Kover Singh jetzt seinen ganzen Harem zurückgelassen. General auf dem Marsche nach Dschebbelpur sein. Neil ließ ihn bewachen und ihm zu verstehen Zuerst suchten sie in das Gebiet von Kewah geben, daß das Schicksal der Frauen von eizudringen, wurden aber von dem dortigen der Behandlung Englischer Frauen von Sei­ Radscha abgewiesen und kehrten darauf über ten der Audh-Rebellen abhinge. Man meint, Banda und Nagode wieder zurück. Am letz­ diese Andeutung werde selbst auf Nena Sa- — 348 — hib nicht ohne Folge bleiben, der kein Euro­ schaft, welcher die erschütterndste Beschreibung päisches Frauenzimmer am Leben, läßt. Noch deS ihn umgebenden Elendes machte. „Längs arger macht es der Nabod von Fattighur, der deS hier vorbtiziehenden Weges", schreibt er, einen Herrn Birch nebst seiner Frau und zwei „liegt AlleS voll armer Heiden, meist schon so anderen Damen vor Kanonenmündungen hat ausgehungert, daß sie kaum mehr verständliche wegschießen lassen und auf jeden gefangenen Laute von sich geben können; wer nicht mehr Europaer Z0 Rupien gesetzt har. Der Na« laufen kann, verlällt dem Hungertode, und bie bob von Ferrikabad soll einige Europäische alten Männer und Greisinnen lassen sie er­ Frauenzimmer in seinen Harem gest'ckt ha» barmungslos liegen. Gestern hörte ich, daß den. — Die Nebellen von Lucknow sollen ein« Mutler ihr etwa einen Monat altes Kind nicht über 3000 Sapahis und 1000 Mann hinter ein Gebüsch geworfen; ich eilte hin. mit Luntenflinten betragen. kam aber zu spät; die eben so ausgehungerten Hunde schienen das hilflose Würmchen gefres­ (N. Pr. Z ) Durch die Ankunft der neue­ sen zu haben. Ich bin zuweilen von Son» sten Post aus Hongkong vom 10. September nenaufgang bis Sounenuntergang unter diesen erfährt Man, daß die Blokade deS Kanton- Unglücklichen, belehre sie, will trösten; aber flusses durch die Engländer verschärft worden lieber Gott; da kommt keine Hilfe, wie im ist. Gegenwärtig ist auch derjenige Theil des Christenlande. Dieser jammert: Ich muß ster­ Flusses, der direkt nach Hongkong führt, blo- ben! Ein Anderer fast regungslos vor Hun­ kirt worden, was zur Folge gehabt har, daß ger, stiert mich mit hohlen Augen an und be- stch aller Verkehr nach der an der linken Seile kennl: Ich bin kein Mensch! Ein anderer ber Mündung gelegenen Portugiesischen Nie­ murmelte: Ich bin schon verhungert. Der derlassung Makao gewendet har. Zn demsel­ ben Maße ober, wie Makao an Bevölkerung Zammer ist unbeschreiblich :c." In der That und Lebhaftigkeit des Verkehrs zunimmt, hat ein entsetzliches Bild. sich beides auf der Englischen Besitzung Hong­ A m e r i k a . kong vermindert, wo bei großer Theuerung N e w Y o r k , 1 7 . O t t . M a n h a t b i e h i e ­ aller Handel ruht und ein großer Theil der sige Geldkrise, welche den Besitz aller Gewerb- bei den Fremden in Dienst stehenden Chinesen treibenden so schwer beschädigte, schließlich auf bekanntlich in die Heimath zurückgekehrt ist. vi« einfachste Weise g'löfi: die Ganken tau­ schen ihre Noten vorerst nicht mehr gegen baa- A f r i k a . res Geld aus, und das Publicum kommt über­ (N. Pr. Z.) Seiner Zeil ist mitgecheilt, ein , die Noten mittlerweile als Geld zu be­ daß ein unter den Koffern aufgetretener fal­ trachten. Man hofft, die Banken werden in scher Prophet Umhlakazzi den Kaffern geboten, besserer Zeit einmal wieder so viel DaareS be­ all ihr Vieh zu schlachten und das F'ld nicht zu bestellen, indem ihnen Alles auf überna­ sitzen, um ihren Noten wirklichen Werth zu verleihen, und in dieser Hoffnung nimmt man türliche Weise reichlich erstarre! werden würbe; Scheine für Geld, für welche Geld zu geben die meisten dieser Häuptlinge hatten sich durch ihre eigenen Verfertiger sich eben geweigert diesen Lügen-Propheten berhören lassen. Die haben! Nirgends als in Amerika ist ein sol­ unausbleibliche Folge hiervon, die schrecklichste cher Schwindel denkbar, und auch dort wäre HungerSnoth, ist, wie zu erwarten, eingetre­ die Geschichte doch gar zu ungeheuerlich, wenn ten. In langen Zügen ziehen die ausgehun­ nicht ohne einen solchen Schritt der Kauf- gerten, fahlen Gestalten, mit hohlen Augen, mannsstand sofort banquerolt geworben wäre. schlotternden Knieen, nur Haut und Knochen, nach der Colonie, um dort Arbeit zu suchen. N e w y o r k , 2 2 . O c r . ( T e l . « B u r . ) B i s So sind die sonst so blühenden Länder der frü­ zum 20. waren die Effecren gestiegen, seitdem her mächtigen Häuptlinge Umhala und San- ist eine bedeutende Baisse eingetreten. Geld dili durch die HungerSnoth fast ganz menschen­ war knapper und daS DiSconto 3 pCt. mo­ leer geworden; nur bei dem Häuptling JoiS, natlich (ö. h. 36 pCt. jährlich — beim Wei­ welcher durch den Lügen-Propheten sich nicht chen der Krtse!). Baumwolle niederiger. hat bethören lassen, ist noch Vieh erhalten und ES ging das Gerücht, daß ein neuer Freibeu- ist das Feld bestellt worden. Bei ihm befindet terzug die Eroberung Costa Ricas ia Central- sich »in Missionar der Berliner Missions-Gesell­ Amerika bezwecke. — 349 — R e u e s t e P o s t . Deutschland zurück versetzt werden. Bis jetzt verlautet über den Ausfall der Mission jenes M o s k a u , 1 4 . O k t o b e r . A m 1 4 . O k t o ­ Agenten nur so viel, daß derselbe «in« große ber besuchtes ZI. MM. der Kaiser und Anzahl von Fällen constatirt har, in welchen die Kaiserin aus Ihrem Rückwege auS srem. die unzweifelhasren Rechte der Herzogkhümer den Landen unsere Hauptstadt. Der „Russ. DänischerseitS verletzt sind." Jnval." schreibt bei dieser Gelegenheit: „Wir O e s t e r r e i c h . danken Zhm für Alles, was Er gerhan. für W i e n , 3 1 . O k t . U ' b e r d i e s c h o n m e h r ­ AlleS, waS Er thut, wir danken ihm für Al­ mals als bevorstehende Reduktion der Oester- les, was Er zu lhun beabsichtigt. Wir sind reichischen Arme« schreibt man ber „A. A. Z." fest überzeugt, daß Gott Zhm ia Seinen gu­ Folgendes: Mit dem Eintreten des nächsten ten Absichten helfen. Seine Wege lenken wird, Milikair - Jahres soll das sogenannte Depot- — und daß das Schwere sich zum Leichken Bataillon sämmkllcher Jnfankerie-Regtmenter gestalten und daS Unentwirrbare sich lösen wird, eingehen. Die Stellung und Ausbildung der und daß Alle zufrieden sein, und unsere Kin- Rekruten wird in Zukunft durch dos dritt« deSkinder Seinen geliebten Namen segnen wer­ Bataillon besorgt werden. Die Compagnieen den !" der auf drei Bataillone reductrten Infanterie- D s r p a r . ( D . S r . P e t b . Z t g . ) D a s z u Regimenter werden auf achtzig Mann herab­ Fahrten auf dem Embach und dem PeipuS- gesetzt werden, so daß jedes Regiment kaum die See bestimmte Schrauden-Dampsboot „Dor- Hälfte seines gegenwärtigen EffeckivbestandeS pat" bisher „Nanny" genannt, 70" lang, noch zählen wird. Da die auf sosche Art re- von 12 Pferdekraft. hat in diesen Tagen auf ducirre Armee im Lombardisch - Venecianischen dem zu seltener Schlankheit eingetrockneten Königreiche für den gewöhnlichen GarnisonS- Embach einige kleine Fahnen in bie Umgegend dienst kaum ausreicht, wird das zweite Armee­ versucht. Mit dem Beginn deS nächsten Früh­ korps um ein Infanterie-Regiment, welches jahrs soll noch ein zweites, größeres Dampsboot aus den Deutschen Provinzen hier einzumar- hier anlangen, es ist somit zu einer erleichter­ schiren har, vermehrt werden. Nicht weni­ ten Communication mit Sr. Petersburg über ger als dreißig Generale sollen auf einmal PleSkau. bis wohin dt« Eisenbahn im Lauf« pensionirt werden. Nur die wenigen Regi­ deS WinrerS beendet sein wird, gesorgt, und menter, welch» in der Romagna und in An- haben wir nur noch zu wünschen, daß auch kona liegen, behalten zeitweilig ihren bisheri­ di« Narowa baldigst schiffbar gemacht werde. gen Effectivbestand. Durch die oben ange­ D e u t s c h l a n d . führten Reduktionen des Heeres wird b»r B e r l i n , 3 . N o v e m b e r . M a n s c h r e i b t b e r Staatsschatz jährlich um fünfzig Millionen „Kreuzzeitung" aus Kiel: „Lord Palmerston Gulden erleichtert werden. scheint «ndlich von dem lange gehegten Irr- F r a n k r e i c h . thum, daß Kit Gesammr-StaatSverfassung Da­ P a r i s , 3 1 . O k t . ( Z e i t . ) D i e J o u r n a l e nemark zur besondern Stärkung gereiche, zu­ erzählen Cavaignak'S Leben, seine letzten Au­ rückgekommen zu sein. Der Englische Pre­ genblicke, sein Leichend,gängniß, und eS ist mier muß an der Schärfe seiner Auffassung nichkS hinzuzufügen, als daß General Covaig- und seines UrtheilS doch irre geworden sein, nac durch aller Parteien Organe «inen Nach­ denn er hat unlängst einen diplomatischen Agen­ ruf voll Hochachtung und Anerkennung seiner ten , der sein Vertrauen besitzt, den Aufkrag Verdienste als Mann und Patriot, voll Schmerz gegeben, in den Herzogkhümern selber sich auf und Trauer um seinen plötzlichen Verlust ge­ das Genaueste von der Sachlage zu unterrich­ funden hat. Heute begegnen sich, wie bei d«m ten, und namentlich zu prüfen, ob eS wohl Tode Beranger'S, ,,Monileur" und „Ste­ wahr sei, was vielseitig behauptet wird, daß lle", ,.Patrie" und ,,Presse" in Einem bie Gesammt-StaakSverfassung, namentlich in Gefühl. Frankreich hat einen großen Namen Rücksicht auf die Herzogkhümer, eine eben so verlvren, und mehr als daS, »inen großen fortlaufende als erhebliche Schwächung Däne­ Charakter d»r heutzutage nicht bloß in Frank­ marks mit sich führe, und ob eS nicht zum reich selten ist, und vermuthlich auch in frü­ Vorkheil Dänemarks gereiche, wenn die Her­ heren Perioden der Geschichte immer stltener zogkhümer wieder in das frühere Berhältviß zu gewesen sein wird. — 350 — P a r i s , 1 . N o v . D e r „ M o n i t e u r b e l a sten. Der Sturm dauerte sechs Tage. Di« Flotte" bestätigt olS vollbrachte Thalsache die Detailberichte jedoch reichen nur btS zum 16. Besitznahme der Insel Formosa durch die September. Als erst drei Tage verstrichen Nordamerikaner. waren, seitdem man zum Sturm geschritten P a r i s , 4 . N o v b r . ( Z e i l . ) U n t e r d e n war, beliefen sich die Verluste der Engländer zweiten Bevollmächtigten der Pariser Eonfe- an Todlen und Verwundelen auf 600 Mann, renz sollen schon vertrauliche Unterredungen während die ber Insurgenten auf die bedeu­ stattgefunden haben, um eine Basis für die tende Höhe von 7000 geschwollen waren. zukünftige Organisation der Donaufürsieathü- Um wie viel größer müssen sie also am 20. mer zu gewinnen. Die abweichenden Ansich­ September gewesen sein, wo die ganze gewal­ ten haben sich, wie man will, einigermaßen tige Sladt sich in unseren Händen befand, einander genähert, und man soll sich dahin gerade vier Monate nach der ersten blutigen verständigt haben, vorläufig von dem EinheilS- und bordarischen Abschlachtung wehrloser Wei« Scaaee unter einem ausländischen Prinzen ber und Kinder! Der Fall Delhi's wird stets abzusehen. Die administrative Vereinigung als der Wendepunkt deS AufstandeS betrachtet beider Provinzen unter einem lebenslänglich werden, und so hat man ihn auch in Asien ernannten HoSpodar mit einem Senat, der die angesehen." Steuern zu bewilligen hat, daS ist die neueste L o n d o n , 6 . N o v . ( T e l . - B u r . ) S ä m m t , Comdioation, von der man am meisten hofft, liche heute erschienene Journale besorgen, daß daß sie die widerstrebenden Tendenzen und die Dank schon heule das Disconto auf 9 Interessen vereinbaren werde. pCt. erhöhen, befürchten, baß der morgende Der Zusammentritt des EongresseS zur Lö­ Bantausweis sehr schlecht lauren werde und sung der Frage wegen der Donaufürsteathü- prophezeien für'S Erste der Geschäftswelt böse mer wird zum IS. December erwartet. Zeilen. — DaS Parlament ist bis zum 17. P o r t u g a l . December vertagt worden. „Die Nachrichten, welche wir auS Lissa­ L o n d o n , 6 . N o v . ( T e l . - B u r . ) D i « bon vom 22. Ocrober erhalten," sagen „LaS Dank von England hat das DiSconto auf 9 NovedadeS", „lauten außerordentlich rraurtg. Procent erhöht. Am 19. hoffte man, daß der Witterungswech­ Die mir dem letzten Dampfer eingegange­ sel eine Besserung bringen werde; aber nach­ nen Nachrichten aus Newyork reichen bis zum dem der Regen am 20. aufgehört, nahm die 24. v. M. In ber KrisiS war »ine Verän­ Epidemie am 21. von Neuem zu. Selbst derung nicht eing»lr»len. Es sind 900 Dan- die höchstgelegenen Punkte sind jetzt erreicht. kerulle mit einer Passivmasse von etwa 90 Die Auswanderung oder, richtiger gesagt, die Mill. Dollars bekannt geworden. Ueber den Flucht nimmt jeden Tag zu, und die Stadt Stand der Effecten sichere Notirungen anzu­ gewährt den traurigsten Anblick." ES starben geben, war nicht möglich. täglich im Durchschnitt 80—100 Personen. T ü r k e i . G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . K o n s t a n t i n o p e l . 2 4 . O c t b r . ( Z e i t . ) L o n d o n , 1 . N o v . „ D e r F a l l D e l h i ' S " , Die jüngste Nummer der officiösen „SerdSk« schreibt der heulige „Odservec", „bildet einen Novine" bringt einen Artikel, der über die Abschnitt ia der Geschichte der Indischen jüngst zu Belgrad entdeckte Verschwörung ei­ Meuterei. In Delhi fand der erste große nige Anhaltspunkte giebr. Aus bem Gange und plötzliche Ausbruch starr, und ia Delhi der Untersuchung , sagt sit, ist tS erwiesen, ist dem Ausstande der Hals gebrochen worden. daß die Vtrschwörer von dem gewesenen Für­ Sobald eine hinreichende Truppenzahl beisam­ sten Milotsch Obrenowilsch Geld erhallen ha­ men und der Belagerungötrain angekommen ben. Sein Bevollmächler, Or. Paczek, der war, erhielt unser aus Europäern und Asia­ sich seit einige« Zeit ia Angelegenheiten des ten zusammengesetztes, 10,000 Mann starkes Fürsten zu Belssrad aufhielt, brachte 6000 Heer den Befehl, sich zum Sturm auf eine Stück Ducnren mir, welche er den Verschwö­ mit Mauern umgebene, von 40,000 rebellischen rern übergab. D«r gedungene Mörder, wei­ SipahiS vertheidigte und 160,000 Nicht- cher bereits verhaftet ist, hat von dieser Sum­ Europäische Einwohner zählende Stadt zu rü­ me 1000 Ducaten erhalten. Abermals muß­ — 35t - ten vier Senatoren ihre Entlassung einreichen. th« in Person oder durch einen gehörig legi- Dem in Paris weilenden Senator Ilija Ga- timirten und instruirten Bevollmächtigten zu raschanin wurde die Alternative gestellt, ent­ melden und anzugeben, widrigenfalls dieselben weder gleich nach Hause zu kommen oder seinem nach Ablauf dieser Präklusivfrist mit ihren resp. Amte zu entsagen. — Die Garnison von Bel­ Anforderungen nicht weiter zugelassen noch b«- grad soll bedeutend verstärkt werden. rücksichtigl werden sollen. D u c h a r e s t , 2 3 . O c t b r . ( Z e i t . ) D a S Auch sind alle Diejenigen, welche dem ver­ National-Programm ist vorgestern vom Divan storbenen Fleischermeister Heinrich Reinhold sä koL mir Sklmmtneinhelllgketr angenommen Zanck, nioclo dessen CoucurSmasse, verschuldet worden. Das Protokoll dieser Sitzung wurde sind oder irgend welche demselben gehörige von allen Mitgliedern der Versammlung un­ VermögenSstücke in Händen haben, bei Ver­ terzeichnet, die bei ihrem Heraustreten aus meidung gesetzlicher Beahndung gehalten, bin­ dem DivanS - Saal der Gegenstand einer en­ nen derselben Frist diesem Rache solches an­ thusiastischen Volks-Huldigung wurden. Auf zuzeigen und das Schuldige einzuliefern. die Aufforderung einiger Vertreter halte der Pernau, RaihhauS, den 9. Oktober 1357. Metropolitan angeordnet, daß die Kathedrale Im Namen und von wegen des Raths der deo anderen Kirchen der Stadl dag Zeichen Stadt Pernau dazu gab, mit ihren Glocken in die öffentli­ Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. che Freude «inzustimmen. No. 2567. Schmid, Secrr. 3 O s t i n d i e n u n d C h i n a . Von Einem Edlen Vogreigerichle der Kai­ Der Russische Admiral Putiatin ist a m serlichen Sradl Pernau wird deSmillelst be­ 29. August in einem Dampfschiffe vom Amur- kannt gemacht, baß aci Lnnmnssulu EiniS fiuß in Schanghai angekommen, ist also früher Hochedien Raths vom 16. d. M. i>. c. sub am Platz, als irgend einer der Repräsentan­ No. 2622 daS zu dem unabgetheilten Nach­ ten der drei zu gemeinschaftlichen Verhand­ laß deS verstorbenen Fuhrmanns Johann DieS- lungen vereinigten Mächte England, Frank­ feldt gehörige im I.Quartal ber hiesigen Vor­ reich und Nordamerika. Er har Paris erst stadt an der Rigaschen Straße sub No. im Januar verlassen und die Reife durch Si­ belegene hölzerne Wohnhaus sammt Apperti» birien und den Amu'fiuß herunter in 70 Ta­ nentiea öffentlich versteigert werden soll, und gen gemacht, vielleicht nicht so rasch, wie eS bie deSfallsigen AuSdorSkermine auf den 10. mit der Ueberlandpost geschehen kann, aber 11. und 12. December, der vierte und letzte wohl eben so bequem und. was mehr sagen Termin aber, falls aus dessen Abhaltung an­ will: „unabhängig vom Englischen Postdienst." getragen werben sollte, auf den 13. Decem­ A m e r i k a . ber festgesetzt worden sind. — Kausliebhaber (Sr. - A.) In New - V°rk eingetroffen« werden demnach aufgefordert, in diesen Ter­ Nachrichten melden, daß die Mormonen den minen Vormittags 11 Uhr in diesem Vogtei- ExecutlonStruppen Widerstand leisten. gerichtt sich einzufinden. Bot und Ueberbot zu verlautbaren und alsdann abzuwarten, was wegen deS Zuschlages verfügt werden wird. Bekanntmachungen. Pernau, Rarhhaus, den 21. Ocr. 1357. Nachdem über den Nachlaß des verstorbenen Obervogt R. H e h n . Pernanschen Bürgers und FleischermeisterS No. 293. G. Mors, Sectr. 2 Heinrich Reinhold Zanck der ConcurS eröffnet; als werden von Einem Wohledlen Rath» der Von Einem Edlen Vogreigerichte der Kai­ Kaiserlichen Stadt Pernau Alle und Jede, serlichen Stadt Pernau wird hierdurch bekannt dt« an den verstorbenen Fleischermeister Hein­ gemacht, daß zufolge Auftrages Eines Hoch, rich Reinhold Zanck oder dessen ConcurSmasse edleo Raths vom 11. d. M. sub No. 2ö33 irgend welche Anforderungen zu haben vermei­ folgende zur Nachlaß- und ConcurSmasse des nen, hierdurch aufgefordert, sich mit solchen weiland Pernauschen Bürgers und Fleischer­ ihren Ansprüchen unter Beibringung gehöriger meisterS H. R. Zanck gehörigen Immobilien, Belege, binnen sechs Monaten -z claro, wird nämlich: sein bis zum 9. April 1653, bei diesem Ra­ 1) daS in hiesiger Stadl im 1. Quartal — 352 — sab No. 62 und 63 belegene steinerne Wohn­ Commerz»',nrath C-I S chmidt zur Besor­ haus mit dem dazu gehörigen hölzernen Wohn- gung der Geschäft« deS Vereins versammelt Hause lud No. , dem steinernen Scharren sein. 1 und sonstigen Appertinentien, 2) daS in der Vorstadt im 1. Quartal sub In der Buchhandlung von E. Höf­ No. -z-HK belegen« hölzerne Wohnhaus cum linger sind Rigasche Kalender »psiertinernii-; und der Benutzung der dazu für 1838 zu haben. 3 gehörigen auf Grundzins eingewiesenen Stadt- grundzinsplätze und Ein Planwagen ist im Olthoffschen Haus» 3) daS im Weichbild? der Stadt am Meer« in der Carousselstraße zu verkaufen. 1 b«l«gen« hölzerne Wohnhaus cnin k^perdi- iienüis und der Benutzung der dazu gehört« Eine große Auswahl Französischer gen aus Grundzins eingewiesenen Stadtgrund- und Englischer Stahlfedern von 40 zinSplätze bis 150 Kop. pr. Groß sind zu ha­ öffentlich verkauft werden sollen, und zu dem ben bei I. B. Specht. 1 Behuf die Avsbotskermine auf den 2Z., 26. ond 27. November d. I. der vierte und letzt» Termin aber, falls auf dessen Abhaltung über­ haupt angetragen werden sollte, auf den 23. November d. Z. angesetzt worden. Kauflieb- größtes Wunder der Optik haber werden demnach aufgefordert, in den oder oben angeführten Terminen Vormittags die beliebten Stereoskopen Uhr in diesem Vogteigerichke sich einzufinden. sind am Sonntag den 3. October zum Bot und Utberbot zu verlautbaren, und als­ dann abzuwarten, was wegen des Zuschlages letzten Male zur öffentlichen Ansicht aus­ verfügt werden wird. gestellt in dem dazu eingerichteten Locale der Pernau, NathhauS. den 4Z. Octbr. 1367. priv. Bürgergesellschast. Obervogt R. Hehn. F . A . L e h m a n n , a u s E r f u r t . No. 294. A. Mors, Secrr. 1. Zum Besten des hiesigen Alexander- Waisenhauses soll eine Auction von zu diesem Zwecke dargebrachten Gegenstan­ den veranstaltet werden und werden fer­ nere Gaben dazu von den Unterzeich­ neten oder im Alexander-Waisenhause Sonntag den 3, November bis zum 1. December mit Dank ent­ im hiesigen Theater: gegengenommen. Der Tag der Auction A u ß e r o r d e n t l i c h e V o r s t e l l u n g wird seiner Zeit näher bekannt gemacht der gymnastischen Künstler Herren werden. l)r. Landesen. F. Klüver. C. M. Frey. B o o r n s L t C h a p m a n aus London, C. I. Schmidt. A. H. Rodde. mit ihrer sämmtlichen Familie. C. Schmid, d. derz. Vorsteher. 3 Vom 13. Octbr. bis zum 1. Novbr. Donnerstag den 7. November Nachmit­ Getsutte. St. Elisabelh'S-Kirchr: Julie tags 4 Uhr werden die Vorsteher deS Per« Elisadelh Mühlmann. naaschen Vereins zur Versorgung seiner Witt- 1t7ertt0rbe»e. St. Elisabelh'S - Kirche- wen, Waisen, zc. in der Wohnung des Herrn Samuel Mägger, alt 2 Zahr 1 Monat. Im Namen d?t> Gen.-Gom»ernements der Ostseeprovinzen gestat tet den Druck: Censor R. Jaeodv. / A u e t i o n s - A n z e i g e . Bon dem Arensburgschm Zollamte wird hiedurch bekannt ge­ macht, daß am s. November d. Z. um 10 Uhr Morgens nachgenann­ te, aus dem französischen Schiffe „Casimir", Schiffer Piro», gebor­ gene Waare wird öffentlich verkauft werden: Flasche Champagner (Röderer), 4 Pud 24 Solotnik Trüffeln in Gläsern. Arensburg, am 24. October I8S7. Zolldirector Liccop. N90.) Secretair Korff. op» ovo« fiv^ei'i. iipoFo»»^ke» llo»6p» e. 1. ni> tO i»eo»?> : S »Vi!» < rp«xve^eü Mb 1^. 2^i. OkVÄöp« IL37 r RRNV) LekpevÄpi» liopw?,. Dernanschcs Wochenblatt. .N 43. 1857. Sonnabend, d. 9. t^tovbr. Inlsnvische Nachrichten. der auswärtigen, der Banquiers-Abrheilung, St. Petersburg, 24. Ocrober. Se. der Assecuranz und der Conrrole-Abrheilung. Maj. der Kaiser har Allerhöchst geruht zu I n T i f l i s s t a r b a m 6 . O k t o b e r d i e Z a - befehlen: die Wachen an allen Einfahrten in rewna Tamara Zulonowna von Grusien im die Städte eingehen zu lassen, ausgenommen 66. Lebensjahre, einer der lehren Sprößlinge da, wo Triumphpforten stehen, wie in St. des Grusinischen Zarenhauses. Petersburg an der Moskauschen und Narva- Ausländische Nachrichten. schen und in Moskau an der Twerschen Ein­ fahrt; auch die zum Militair-Nessort gehöri­ D ä n e m a r k . gen Schlagbaume überall aufzuheben, ausge­ K o p e n h a g e n , 3 1 . O c r . D e r K ö n i g k a m nommen an den Festungsthoren. gestern Vormittag aus Anlaß eines abzuhalten­ Se. Maj. der Kaiser hat Allerhöchst den geheimen Staarsrarhs um 12 Uhr Mit­ geruht zu befehlen: die Französischen Unrer- tags zur Stadt. Diese geheime StaatSrathS- thanen «on der Enlricktung folgender in bei­ sitzung, welche um 12 Uhr ihren Anfang den Residenzen zum Besten der städtischen Re- nahm, wurde erst um 6 Uhr zu Ende ge­ venüen bestehenden Abgaben zu befreien: 1) bracht, und soll abermals zwischen dem Erb­ von dem für ausländische Gäste angesetzten 1 prinzen, der, so wie der Thronfolger Prinz pCt. vom Rubel des declarirten CapiralS, 2) Christian, der Sitzung beiwohnte, und dem von den 200 Rub. Ass. (57 N. 14z K. S.) König über die befolgte Politik zn laut aus­ jahrlich, welche Kaufleute zu zahlen haben, gesprochenen Abweichungen geführt haben. Der die in der Eigenschaft als nicht Handel trei­ Erbprinz Ferdinand hält es nämlich mit der bende Ausländer leben und unbewegliches Ei­ Ritterschaft Holsteins, während der König genthum in der Stadt besitzen. selbst eS mir der Dänisch gesinnten Partei Man schreibt dem (Russischen) „Zourn. für hält. Der eventuelle Thronfolger Prinz Chri­ Actionaire": „Wir erhalten aus dem Gou­ stian von Dänemark ist auch zur Partei der vernement Twer die Nachricht, daß sich eine Deutschen zu zählen. Was aber eigentlich in Acrien - Gesellschaft unter der Benennung: diesem geheimen Staarsrarh verhandelt wur­ „Nördliche Handels-Gesellschaft" bildet, mit de, darüber schwebt ein noch nicht gelüfteter einem Capital von 126 Millionen Nbln. S., Schleier. deren Zweck die Gründung einer vaterländi­ I t a l i e n . schen Dampf-Handelsflotte und die Enrwicke- N e a p e l , 6 . N o v . ( T e l . - B u r . ) P r i n ­ lnng des Russischen Handels und der Russi­ zessin Amalie, Schwester des Königs Ferdi­ schen Industrie ist. Es sollen zunächst 100,000 nand und Gemahlin des Infanten Sebastian Acrien zu 260 Rbl. jede ausgegeben werden. von Spanien, ist heute Nachmirrag 4 Uhr Die Direktion soll aus sieben Mitgliedern be­ gestorben. stehen, von denen zwei die beaufsichtigenden F r a n k r e i c h . Direcroren, die übrigen aber die Chefs folgen­ P a r i s , 6 . N o v b r . ( Z e i r . ) D i e K r i s i s der Abtheilungen sein werden: der inneren. in Amerika har England sowohl als Frank­ reich ziemlich stark mitgenommen. Die Wech­ sche Krise hineingezogen wurden, und jene, sel, die zurückkommen, sollen für erstereS Land die durch den Fall der Productenmarkte zu 80, und für letzteres 40 Millionen betragen. leiden haben, können sich furchtbarer Verluste In Frankreich werden davon Paris und be­ nicht erwehren, während sie gleichzeitig durch sonders St. Elienne, Lyon jedoch weniger ge­ die Knappheit des Geldmarktes keine Mög­ troffen werden. Hier in Frankreich hört man lichkeit der Rettung vor sich haben. Die übrigens noch nichts von Zahlungs - Einstel­ nächsten vierzehn Tage müssen es nun ent­ lungen. scheiden, ob jener schlimme Zustand der Geld­ P a r i s , 7 . N o v e m b e r . ( S t . - A . ) I m krise, welchen man hier „Panic" nennt, zum Staatsrathe beschäftigt sich die Abtheilung für Ausbruch kommt. Schon mehrere Male war Krieg und Marine mit der „Umgestaltung der eS dicht daran. Der gestrige Tag war der Flotte." Dieser großartige Plan, in Betreff schwerste bisher. dessen der StaatSrath allerdings nur den Ko­ T ü r k e i . stenpunkt zu berarhen har, ist auf Umwandlung (St.-A.) Aus Marseille, 6. November, der gesammren noch brauchbaren Französischen wird relegraphirr: Das Packerboot bringt fol­ Kriegsschiffe in Dampfer gerichtet. Man ver­ g e n d e N a c h r i c h t e n a u s K o n s t a n r i n o p e l , anschlagt die Kosten, welche auf diesen Umbau 28. Oktober: Die DivanS der Fürstenthümer und den Bau neuer Dampfer in zehn Zäh­ waren zuerst gespalten über die Wahl eines Für­ ren zu verwenden wären, auf runde 260 Mill. sten; die Minorität wollte einen eingebornen Franken. Der StaatSrath hat auf Kaiser­ Prinzen; nachher wurde einstimmig ein fremder lichen Befehl jetzt sein Gutachten über diese Prinz angenommen, welcher einem der Mol­ Geldsumme abzugeben. dau und Wallachei nicht benachbarten Staate Dem StaatSrath von Paris liegt ein Ge­ augehörte. Der Sultan war sehr erzürnt setzentwurf zur Prüfung vor. demzufolge die über das Votum des Divans und sprach sich Fleischerprofession und der Fleischhandel völlig in diesem Sinne bei Reschid Pascha und bei freigegeben werden soll. Fethi Pascha aus. Mustapha Pascha hat G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . nicht seine Entlassung gegeben, sondern ist L o n d o n , 3 . N o v . ( N . P r . Z . ) D i e plötzlich abgesetzt worden. Ali Pascha wurde Lage der Geschäftswelt har sich, theils in Fol­ aufgefordert, auf seinem Posten zu bleiben, ge der schlimmeren Berichte aus Amerika, theils eben so Fuad Pascha, Präsident des TansimatS. durch die zunehmende Ausfuhr baaren Geldes C h in a. ebendahin und nach dem Continenre, in den (N. Pr. Z.) Durch eingeborne Bericht­ letzten Tagen gewaltig verschlimmert. Die erstarrer har der neueste ,,Friend of China" Geldnachfrage war gestern so dringend, die unrer Anderem Folgendes erfahren: „In Kan­ Aussicht, daß mir den nächsten Postdampfern ron ist gegenwärtig ebenso wie ehedem jedes Millionen in Silber nach dem Orient gehen Thor verschlossen und bewacht, alle aus- und werden, ist so begründet, und die Sendung eingehenden Personen werden einer sorgfälti­ von baarem Gelde nach Amerika so überaus gen Untersuchung unterzogen. Die Manda­ lohnend, daß man mir Recht daran zweifelt, rinen und die Vornehmen find bemüht, der ob eine Erhöhung des DiSconros allein dem Nachricht, als hätten die Chinesen und die Andrang steuern könne, ob die Bank sich Fremden Frieden geschlossen und den Handels­ nicht nebenbei genöthigt sehen werde, Wechsel verkehr wieder angeknüpft, Glauben zu ver­ von mehr als 2 Monat Verfallzeit ganz und schaffen. Der Kantonfluß ist mir großen und gar zurückzuweisen. Dies wäre der härteste kleinen Handelsschiffen wie sonst angefüllt. Schlag, der die Geschäftswelt treffen könnte; Die Mandarinen lassen Schiffe bauen und es wäre somit das Signal zu ausgedehnten Kanonen gießen und die von den Engländern Stockungen gegeben, und besser wäre eS, daß versenkten Geschütze wieder aus der Tiefe ho­ die Negierung, wie im Jahre 1847, von ih­ len. Ihre in der Kanron- und Fatschan-Bucht rer Befugniß Gebranch machte, und die Bank aus 100 bis 200 Fahrzeugen bestehende Flotte sofort zu einer größeren Noten - Ausgabe er­ ist bereit, sich abermals mir den Engländern mächtigte . als daß sie in diesem kritischen zu schlagen. Im Westen der Provinz Kwang- Augenblicke jenen gefährlichen Schritt erlaubte. rung dauern die Kämpfe zwischen den Rebel­ Kaufmännische Häuser, die in die Amerikani­ len und den Kaiserlichen fort, bald siegen die Einen, bald die Anderen." — In dem im hiesigen Hafen, ist im Laufe dieses October- Nordwesten der Provinz Fukiän gelegenen MonatS die Anordnung getroffen, daß die Re­ Departement Schau-wu, welches an der Pro­ vision und Unterzeichnung der Schiffs - Do­ vinz Kiangst gränzr, wüther eine Pest. Ein kumente, die Besichtigung der Schiffsequipage Privarbrief aus Futschau meldet, daß sehr in gesundheitlicher Beziehung und alle Zoll- viele Leichname unbeerdigt bleiben, wodurch die Gebräuche beim Ein- und Absegeln der Schif­ Ansteckung vermehrt wird, so wie daß der fe, anstatt bei der äußern Kronstädter-Brand- Stich eines geflügelten Znsecres, welches sich wacht, auf der kleinen Kronstädter Rhede bei gern auf den Leichen aufhält, bei Gesunden der innern Zollbrandwacht vorgenommen wer­ eine Geschwulst verursache. was nach drei den sollen; auch ist die Zollbesichtigung der Tagen gewöhnlich den Tod nach sich zieht. Schiffe bei der Newa-Brandwachr aufgehoben ,Die langhaarigen Rebellen haben in Folge der worden. — Hierbei ist behufs Vorsicht in Be­ Pest Schau-wu verlassen, und aus Mangel zug auf Quarantaine-Maßregeln bestimmt wor­ und Verzweiflung geschehen viele Mordthaten. den , daß die aus dem Auslande einlaufenden A m e r i k a . Schisse durch Aufhissen einer rochen Flagge an N e w y o r k , 2 3 . O c r o b e r . ( Z e i t . ) I n einem ihrer Mäste der äußern Brandwacht ein Washington sind Berichte vom Obersten Ale­ Signal darüber zu geben haben, daß sie mir xander, der die nach Utah bestimmten Truppen den Zeugnissen der Consuln über den guten befehligt, angelangt. Er meldet, daß er den Gesundheitszustand der Orre, aus denen sie 620 (Englische) Meilen langen Weg in der kommen, versehen sind; die Schiffe aber, vorgeschriebenen Zeit ohne beträchtlichen Ver­ welche solche Zeugnisse nicht haben, müssen an lust von Zugthieren zurückgelegt habe und daß der äußern Brandwacht Halt machen und in der Gesundheitszustand der Truppen nichts zu Sicht derselben bleiben, die Verfügungen der wünschen übrig lasse. Gleichzeitig ist in Wa­ See-Obrigkeit abwartend. — Gleichermaßen shington die — allerdings nicht verbürgte — müssen die Schiffe auf der äußern Brandwacht Nachricht eingetroffen, daß die Mormonen den auch dann anhalten, wenn auf derselben die Truppen den Zutritt nach Utah verweigern LootsmannS-Flagge aufgezogen ist, da solches wollen, und daß Brigham Aoung erklärt habe, zu bedeuten har, daß man auf der kleinen lieber die Stadt und die Prairieen in Brand Kronstädter Rhede um engen Raumes oder zu stecken, als sich den Forderungen der Re­ anderer Umstände willen nicht segeln kann. gierung zu fügen. S t . P e t e r s b u r g , 2 9 . O k t o b e r . E i n G u a t e m a l a , 1 . O c t b r . ( H . C . ) D i e schreckliches Brand-Unglück ist hier vorgekom­ Cholera wüchet hier mit großer Heftigkeit und men. Wir entnehmen dem Bericht der „D. von der 40,000 Einwohner zählenden Bevöl­ St. Per. Z." darüber Folgendes: kerung der Hauptstadt sind bereits etwa 2000, Zm 3. Admiralilärs-Stadtlheile, 1. Quar­ darunter die Gattin des Präsidenten Carrera tier in der Dumastraße, brach am 24. Okto­ und der Chef des ältesten Deutschen Hand­ ber, Morgens, in einem der auf dem Hofe lungshauses daselbst, Herr L. H. Feldman stehenden, der Mab. Ssußlow gehörigen, stei­ auü Elberfeld, der Seuche erlegen. Noch hef­ nernen Flügelgebäude Feuer aus. Da» von tiger tritt dieselbe in dem benachbarten Frei­ dem nächsten Wachtthurm aufgezogene Feuer- staat Salvador auf, wo binnen wenigen Wo­ signal wurde wegen des dichten MorgennebelS chen an 20,000 Menschen (bei einer Gesammt- von den übrigen Skadtlheilen nicht bemerkt bevülkerung von 300,000) weggerafft wurden. und deshalb r»irende Boren abgesandt, um Eine bemerkenöwerthe Thatsache ist, daß die daS Anrücken der SpritzevcommandoS zu de« Orte, welche in der Regel für fieberfrei gel­ schleunigen. Bei der Höhe und Unzugäng- ten, namentlich alle sehr hochgelegenen, von lichkeir des Gebäudes wußten diese Comman- der Cholera besonders litten, während die dos größlentheilS über die Dacher der Häuser Krankheit in den Riederungen und heißen und auf angelegten Leitern manövriren, wobei Landstrichen einen sehr milden Verlauf nahm. sie durch daS Drangen d,r Menschen belästigt N e u e s t e P o s t . wurden, deren in den Häusern der Madawe Ssußlow gegen 3000 wohnten. Der bren­ St. Petersburg, 28. Oktober. Zur nende Flügel hatte nur «inen Ausgang auf Erleichterung der auswärtigen Schifffahrt am zwei innere enge Höfe. und enthielt 3Z — 356 — Wohnungen, meist von allerlei Handwerkern brennen, sie mußten zurück, gaben jedoch den bewohnt. Bei Ankunft des Spritzencomman- Versuch nicht auf. Es wurden zwei Leitern doS brannten schon die mittleren Stockwerke zusammengebunden und als diese nicht reich­ und daS Feuer verbreitete sich mit unglaubli­ ten , noch eine dritte daran befestigt, welche cher Schnelligkeit durch die hölzernen die Woh­ Ssuschtschenko und Zohannson stützen muß­ nung verbindenden Corridore, auf denen aller­ ten; Parsenkjew kletterte auf derselben in den lei WirrhschaftSsachen und Holz verwahrt wur­ vierten Stock. Die dort befindliche unglück­ den. Flammen und erstickender Rauch hielten liche Mutter, die Tapezierfrau Anna Molt- dt» Einwohner in den Behausungen zurück und fchanow, hatte sich, ohne Hilfe abzuwarten, ließen ihnen nur den Retkungöweg durch die verzweifelnd schon früher auS dem Fenster Fenster übrig. Viele Menschen retteten sich gestürzt; eö galt die Rettung der Kinder. auf einer angelegten hölzernen Leiter, oder Die zehnjährige Tochter Maria behielt er- ließen sich an Wasserinnea und Seilen herab, staunenSwürdige Geistesgegenwart. Von Raach die an den Fenstern angebunden waren. Di­ und Flammen umgeben hatte sie einen einjäh­ cker Rauch und starke Flammen in der dritten rigen Knaben in einen Bettlaken gewickelt, Etage machten auch dies RekrungSmitrel bald um ihn vor dem Ersticken zu schützen und unmöglich. Man hörte von mehreren Sei­ hielt ihn in ihren Armen; sie übergab ihn ten her Geschrei und Wehklagen und Viele dem Parfentjew und trotz der eignen äußersten hätten in den Flammen umkommen müssen, Gefahr bat sie, man möge erst auch den an­ wenn nicht hochherzige Selbstverleugnung und dern Knaben nehmen, und als Parfentjew Mannhaftigkeit den Gefährdeten zu Hilfe ge­ auch diesen hinunter getragen hatte und zum kommen wären. dritten Male herauf kam, fand er sie in völ­ Unter den vielen Zügen von Hochherzigkeit lig bewußtlosem Zustande, auS dem sie erst sind bis jetzt folgende die bemerkenSwerlhesten. viel später auf dem Hofe zu sich kam. Die Der verabschiedete Unteroffizier vom Spritzen- Zahl aller Opfer dieses Unglücks und der Um­ Commando Makar Chorbjukow, der Unterof­ gekommenen läßt sich jetzt um so weniger be­ fizier Takun und der Gemeine Petrow stürz­ stimmen, da viele Bewohner der Unglückestätte ten sich voll Aufopferung den Unglücklichen bei Verwandten und Bekannten ein Unter- zu Hilfe. Chorbjukow rerrere aus dem bren­ kommen gesucht haben» Sieben Leichnam« nenden Gebäude mitten durch die Flammen sind auf der Brandstätte gefunden unk» auK drei vom dicken Rauch schon erstickende Kin­ dem Feuer gezogen worden; außerdem wurden der, drei Frauen und einen Mann, und über­ Viele beschädigt. Der Brand, der den be­ gab sie dem auf der Leiter am brennenden nachbarten Häusern und den Gebäuden der Fenster flehenden Takun und Petrow, weiche Stadt-Duma gefährlich zu werden drohte, sie unversehrt hinuntertrugen. Der Unterof­ wurde um 6 Uhr gehemmt. Es brannten ad fizier Takun hörte bald darauf Kindergeschrei die Dachsparren und in allen 4 Ecken deS und stürzte sich abermals in die Flammen und Flügels die Decken und Fußböden. Unter den rettete einen achtjährigen Knaben, der schon letzteren fand sich leider nicht die gehörige das Bewußtsein verloren hatte. Am entge­ Veschmierung, sondern eS waren statt dessen gengesetzten Ende des brennenden Gebäudes hölzerne, trockene Sägespäne dicht aufgeschüt­ handelte nicht minder aufopfernd der Brand­ tet, was besonders zur raschen, heftigen Ver­ meister Tschapin mit seinem Gehilfen Wer- breitung des Feuers viel beitrug. Trotzdem schinin und dem Gemeinen SchachmundeS. gelang es den Spritzencommandos, in diesem Auf das Geschrei der Gefährdeten kletterten Flügel 11 Wohnungen mir aller Habe der sie auf angelegten Leitern in die vierte Erag« Miether zu retten. — S e. Majestät der hinauf und ketteten aus den brennenden Zim­ Kaiser hat Allergnädigst geruht, in Beach­ mern einen Mann und einen Knaben, Beide tung der rühmlich,» Anstrengungen der Spri- fchon bewußtlos. Auf der andern Seite deS tzencvmmandoS und der bei diesem Anlaß be­ Hauses hörte der Brandmeister Ssuschtschenko wiesenen Thaten der Selbstverläugnung, den Weiber- und Kindergeschrei im vierten Stock. in dem allerunkerthänigsten Berichte deS St. Er stieg mit den Gemeinen Parfentjew und Petersburger Milirair - General-GouverneurS Zohannson auf brennender Leiter hinauf. Auf Namhaft gemachten Polizeichargen Medaillen der dritten Etage fingen ihre Kleider an zu mit der Inschrift „für Rettung Verunglück­ 357 — ter" und den Utbrige», die sich auszeichneten, 3t. Oktober von Herrn P. de Decker als Geldbelohnungen zu bewilligen. Der zehn­ Minister des Znnern eingereichte EnrlassungS- jährigen Maria Mollschanow haben Se. Ma­ gesuch an. jestät aus Eigenen Mitteln IVO Rub. Sil­ Andere Decrere ernennen Hrn. Victor Tesch, ber geschenkt. Mitglied der Repräsentanrenkammer. zum Ju- S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . sttj'Minister; Herrn Baron Adolf de Vrisre. S t o c k h o l m . 2 . N o v d r . ( A . A . Z . ) Gouverneur von West'Flandern, zum Mini­ Bis heule Vormittag waren im Ganzen hier ster des Auswärtigen; Herrn Fere - Orban, 1146 Cholerafälle vorgekommen; unter diesen Mitglied der Repräsentanrenkammer. zum Fi- endigten 664 mit dem Tod der Erkrankten. nanz«Minister; Herrn Generalmajor Eduard D e u t s c h l a n d . Berten zum Kriegs-Minister. Endlich wird H a m b u r g , 1 1 . N o v b r . ( N . P r . Z . ) Herr Partoes, General-Secretair deS Mi­ Dt» hiesige Sammlung für die Hinrerbliebe- nisteriums ber öffentlichen Arbeiten, proviso­ ven der Opfer der Ostindischen Meuterei ist risch mit Wahrnehmung der Geschäfte dieses nunmehr, nachdem ungefähr 8000 Thlr. Pr. Departements deaufrragt. Crt. eingegangen, geschlossen, und dieser Be­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . trag an das Haupt - Comtle in London mir L o n d o n , 6 . N o v . ( H . C > ) D i » N a c h ­ der Bitte, auch dte nichlenglischen Opfer deS richt von dem Falle eines großen Liverpool- Osttndischen Aufstandes bei der Vertheilung Sheffielder Hauses hat sich leider bestätigt. berücksichtigen zu wollen, überfandt. Es ist die höchst angesehene solide Firma Nay- O e s t e r r e i c h . lor, VeikerS ^ Co., Srahlfadrtkanten und Et- W i e n , 6 . N o v . ( S t . - A . ) D e r V e r t r a g , senwaarenhändler. deren Passiva auf 600.000 welcher die Freiheit der Schifffahrt auf der Pfd. St. bis 1,000.000 Pfd. St. veran­ Donau regelt, ist gestern von allen Commis- schlagt werden. Die Aktiva sind jedenfalls be­ sarien der Staaten, welche dieser Strom durch­ deutender, und nur das Ausbleiben aller auS fließt, unterzeichnet worden. Amerika fälligen Rimessen hall« die Stockung W i e n , 1 2 . N o v b r . ( T « l . . B u r . ) N a c h herbeigeführt. Zu Anfang des JahreS hatten einer aus Koostantinopel vom 7. d. M. ein­ die Besitzer der Firma, außer großem Privat­ gegangenen Meldung hat die Pforte am 23. besitze , in ihrem Geschäfte etnen Uederschuß October an die Unterzeichner des Pariser Frie­ von 200,000 Pfd. Slerl. gehabt. densvertrages erneut eine Circular - Depesche L o n d o n , 7 . N o v . ( Z e i t . ) F r a n z ö s i s c h e n wegen Wahrung ihrer Suzerainität in den Blättern wird aus London vom 6. Abends Donaufürstenthümern erlassen. gemeldet. daß die Regierung von China den F r a n k r e i c h . Engländern am 12. September den Krieg P a r i s . 1 1 . Novbr. (Ttl.-Bur.) Die erklärt, und daß Feindseligkeiren schon vorher Dank von Frankreich har beschlossen, von heute begonnen hätten. Da ohne Zweifel eine so ab den DiSconio auf Wechseln bis zu 30 wichtige Nachricht auch von andern Seiten Tagen Verfallzeit auf L pCt., bis 60 Tagen her besprochen werden dürfte. so ist wohl zu aus 9 pCr. und bis zu 90 Tagen Verfallzeit beachten, daß die Englischen Blätter bis zum auf 10 pCr. festzustellen. 7. gar keine Erwähnung derselben enthalten. B e l g i e n . Mit früheren Englischen Nachrichten stimmt B r ü s s e l , 1 0 . N o v e m b e r . D e r e b e n e r ­ allerdings eine Französische Correspondenz auS scheinende „Montreux" bringt an seiner Spitze Hongkong in den Hauptsachen überein, indem «in Königliches Decrer vom gestrigen Tage, sie beschreibt, wie die Angelegenheiten dort in welchem die EntlassungSgesuche der Mini­ von Tag zu Tage verwickelter werben. Der ster des Auswärtigen, der Finanzen, der Ju­ Aufstand gegen die Kaiserlichen scheint keines­ stiz, deS Krieges und der öffentlichen Arbei­ wegs , wie nur der l«tzte Correspondent der ten angenommen werden. Ein zweites De- „TimeS" eS dargestellt hatte, dem Aussterben cret, gegengezeichnet vom Herrn de Decker, nahe zu sein. Auch herrschte HungerSnolh ernennt den Herrn Ch. Regier, Mitglied ber an der ganzen Küste von Tlcht'Li bis Kan­ Nepräsenrantenkammer, zum Minister des In­ ton, indem Schwärm« von Znsecren sich auf nern. Ein drittes Decret, gegengezeichnet die Erndte herabgelassen hallen. Zn Hong­ vom Herrn Ch. Rogier, nimmt das unterm kong kostete der Reis fünfmal so viel als ge­ wöhnlich, und am auffallendsten war der groß» ziehen sucht, kann man seinen Vorrath im Mangel an baaren Umsatzmitteln, da doch Lande noch immer an der Thaksache ermessen, gerade so sehr bedeutende Baarsendungen von daß die dreiprocenligen Englischen StaatS- Europa noch China gemacht worden. Alle schuldscheine nicht tiefer als auf 69 gefallen diese Schwierigkeiten der Regierung sollten sind. aber doch gerade erwarten lassen, daß sie nur L o n d o n , 1 0 . N o v b r . ( S t . - A . ) D i e nm so mehr dahin streben werde, den Krieg Schottischen Banken und selbst die Sparkas­ Mit England zu vermeiden. sen sind gestern stark überlaufen worden, zahl­ L o n d o n . 9 . N o v . ( N . P r . Z . ) D i e ten aber rasch und baar und der Andrang ließ Dank von England hat so eben den Diskonto darauf nach. Di» Glasgow»? Stadtbank, auf 10 pCl. erhöht. ConsolS (Englische welche schon seit einer Woche gewankt, brach Staats - Schuldscheine) wurden bei Abgang jedoch zusammen. Auch drei große Londoner der Depesche A pCr. niedriger (68^), als die Häuser haben gestern fallirt, da» bedeutendste Schlußcourse am vergangenen Sonnabend lau­ darunter. Dennoch, Twentyman und Rigg, teten. gehandelt. Früheren Berichten zufolge deren Accepte auf 200,000 bis 300,000 Pfd. ist diese neue DiSconto»Erhöhung eine Folge St. veranschlagt werden. Eine Deputation der schlechten Nachrichten auS Amerika. Man aus Glasgow und Liverpool ist in der Haupt­ will den Geldabfluß hemmen, welcher sich im­ stadt eingetroffen, um das Ministerium zur mer mehr nach Newyork ergießt, weil Baar- SuSpendirung der Bankacte, d. h. zur vor­ mittel in der dortigen schlimmen Krise noch läufigen Ausgab» unfundirter Noten, aufzu­ vortheilhasrere Verwendung finden, als in der fordern. Presse und Publicum sind über diese geringeren Englischen. Frage in zwei große Lager gespalten. Di» (Sc.-A.) Zu dem großen Sheffield» Ban­ größere Masse der Kaufleute dringt auf Aus­ kerott (die Eisenwaarenhandlung Naylor, Bel­ nahmezustände, die Einflußreichen sprechen da­ kers und Comp, mit 3x Mill. Thlr.) kommt gegen. Ganz dasselbe Verhälrniß in der Presse. jetzt eines der bedeutendsten mit Amerika han­ (Tel.-Bur.) Die Herzogin von NemourS delnden Häuser, DenniStoun und Comp, zu ist heule Morgen, am zehnten Tage nach ih­ Glasgow, London und Liverpool mit 14. rer Entbindung gestorben. (Victoria, Herzo­ Mill. Thlr. Man kann auS diesen Sum­ gin von NemourS, Gemahlin des Prinzen men die Meng« der einzelnen Gew«rbrr»ib«n- Ludwig von Orleans, Herzogs von NemourS, den abnehmen, welche unter ihren Verlusten war am 14. Februar 1822 geboren und eine zu leiden haben. Dazu währt die eigentliche Tochter des Herzogs Ferdinand von Sachsen- Ursache des UebelS noch immer fort, da jeder Koburg-Gotha. Die Verewigte war am 28. nach Amerika gehende Dampfer seine Million Oerober von einer Prinzessin entbunden und Thaler in Daarem mitnimmt, welche sich in hatte drei ältere Kinder, zwei Söhne und der drüben herrschenden Geldklemme noch vor- eine Tochter. Seil 1848 pflegte die Herzog­ theilhafter verzinsen als hier. Läßt das Ame­ liche Familie in England zu verweilen.) rikanische Geldbebürfniß nicht bald nach, so L o n d o n , 1 1 . N o v . ( S t . - A . ) U t b e r wird auch England einen Massenbankerott die Ereignisse in Indien enchalken die Nach­ nicht anders als durch eine unbeschränkte Aus­ richten auS Bombay vom 16. Oktober Fol­ gabe vor der Hand uneinlüslicker Banknoten gendes: Während des Sturmes auf Delhi vermeiden können. So sehr sich die Engli­ verloren die Engländer 61 Offiziere, worunter sche Solidität gegen die Anwendung eines General Nicholson, und 1178 Mann, das solchen Auskuoftsmitlels sträubt, so wenig heißt ein volles Drittel ber stürmenden Macht, möchte, genau besehen, ein so ungeheuer rei­ an Tobten und Verwundeten. General Ni­ ches Land damit zu wogen haben. Falls nicht cholson war am 21. September seinen Wun« ganz besonders schwere Zeiten eintreten, wird den erlegen. Der 90 Jahr, alle König und bald wieder Silber genug in die Kassen sei­ die Königin von Delhi wurden durch Ca- ner betriebsamen Kaufleute zurückflulhen, um pilain Hodgson gefangen genommen; ihr Le­ die Bank zur Einlösung ihrer Scheine zu ben wurde verschont, ihre beiden Söhne und befähigen. Selbst in einem so bedrohlichen ein Enkel dagegen auf ber Stelle erschossen. Augenblick wie der gegenwärtige, wo sich das Zwei mobil» Colonnen wurden am 23. Sep­ Geld natürlich dem Handel möglichst zu ent­ tember zur Verfolgung der flüchtigen Znsur- — 359 — genlen "enlsandr; die eine erreichte dieselben ju desselben gewesen fein. Ueberhaupt ist die Allyghur, die andere zu Multra. General Stimmung der muselmanischen Bevölkerung Havelock entsetzte am 26. S'ptbr. wir 2600 von Sradt und Provinz seit mehreren Wochen Mann Lucknow, daS vom Feinde minirl und eine so durchaus europäerfeindliche geworden, in die Lust gesprengt werden sollte. Am 26. daß es der größten Energie von Seiten der September wurde die Verschanzung des Fein­ Behörden bedarf, um uns vor Insulren des des und ein großer Thtil der Stadt genom­ Pöbels sicher zu stellen. Viel zu diesem Haß, men, wobei 460 Mann getödter und verwun­ der durch die ImamS nach Kräften angeschürt det wurden. Unter den Geködteren befindet wird, hat hier Irl locu dir durch das Engli­ sich Generat Neill. Im Pendschad waren sche Fabrikwefen herbeigeführte Arbeitslosigkeit InsurrectionS-Versuche ausgebrochen, scheinen deS einheimischen Handwerkerstandes (vornehm­ jedoch unterdrückt. Die vorgeschobenen Po­ lich der Weber) beigetragen, hierzu kommt sten des Contingents von Madras hatten am nun noch hier, sowie in ganz Syrien, de» 26. September das aufständische 62. Regi­ Groll über die sogenannten ketzerischen Sym­ ment des Bengalischen Heeres zu Dschudbul- pathien, welche das Oberhaupt deS Islam, pur geschlagen. In Malwa waren Unruhen der Sultan, für die Englisch» Sache in In­ ausgebrochen. Die Stadt Bhopacur war dien an den Tag legt, und bann endlich di« verbrannt worden. In Dhar-Amyhura und Wuth über das Circuliren einer von dem Rö­ Mundesar herrichte Mißstimmung. Die Zu­ mischen Erzbischof zu Jerusalem an die latei­ stände auf der Gränze von Stud waren gleich­ nischen Christen Syriens erlassenen Aufforde­ falls nicht befriedigend. Die Bhils hatten rung, sich bei dee Subskription einer an den sich empört. In Bombay war ein Complot Kaiser der Franzosen, als den wahren und entdeckt worden, und man hatte mehrere der mächtigen Beschützer der lateinischen Gemein­ Verschworenen hingerichtet. Wie es scheint, den im Morgenlande , zu richtenden Denk­ war es gelungen, die Räuberbanden, welche schrift jedermänniglich becheiligen zu wolleil. Bengalen durchstreiften, zu zersprengen. Eine Pariser Depesche fügt hinzu: Der L i t e r a r i s c h e A n z e i g e . „Moniteur" bestätigt den Entsatz LucknowS, So eben wurden im Druck vollendet und welches (von den dorr eingeschlossenen Eng­ sind in allen Buchhandlungen vorräthig: ländern) vollständig unlerminirt war. um nö- thigenfallS in die Luft gesprengt zu werden. Huhn, A. F., Predigten auf Bei der Einnahme von Delhi waren nur 3600 alle Sonn- und Festtage des Mann Engländer lhälig." (Die Engländer Jahres. 5. bis 6. Lieferung (Schluß: hatten ihre Gesammlstärke mit den HtlfSvöl- im Ganzen 86 Predigten.) geh. a Lfg. kern auf etwa 10.000 Mann angegeben.) 80 Kop. S. (Tel. Dep. der Indep. beige.) Die Geld­ Schon wahrend des Erscheinens dieser Po­ krise wird immer schwerer. Eine dritte GlaS- stille hat sich die Theilnahme dafür zusehends gower Bank hat follirt, ebenso einer der be­ gesteigert und jetzt, wo bald ein neues Kirchen­ deutendsten Wechselmakler an der Londoner jahr beginnt, freuen wir uns um so mehr, die Börse. Von der Amerikanischen Geldkrise Vollendung dieses Werkes anzeigen zu können. sind dagegen bessere Nachrichten eingetroffen, Wer ein Verlangen nach gesunder Seelen­ die vermuthlich auch den Londoner Markt er­ speise und wahrhaftiger Erbauung hat, wie die leichtern. evangelische Predigt sie darbieten soll, der wird T ü r k e i . in diesem Buche sein Bedürfniß befriedigt fin­ D a m a s k u s , 1 3 . O c t . ( Z e i t . ) A m 8 . den. Wir berufen uns hierbei auf das Urtheil Oktober wurden hier gegen 40 Muselmanen der kirchlichen Zeilschriften des Auslandes, wie niederen Standes und am t0. Ocloder drei über die früher erschienenen Predigtsammlungen ImamS von den Ianirscharen des Gouver­ deS Verfassers, so auch über diese jetzt erschie­ neurs plötzlich zur Hast gebracht. Eö soll n e n e n . K l u g e 6 c S t r ö h n , . sich um nichts Geringeres als um die Verhü­ R e v a l , i m N o v e m b e r 1 8 6 7 . tung des Ausbruchs eines ComplokS zur Zer­ störung der Englischen Etablissements gehandelt Bekanntmachungen. haben, und die ImamS sollen die Haupileicer Von Einem Edlen Vogteigerichke der Kai­ — 860 — serlichen Stadt Pernau wird hierdurch bekannt auf ein Blümchen gravirt, ist muthmaßlich in gemacht, daß in Auftrag EineS Hochedlen der Vorstadt verloren worden; dem Finder Raths vom 6. d. M. sub. No. 2832 das wird bei Ablieferung desselben durch die hiesige zum Nachlaß des verstorbenen Kaufmanns WochenblattS-Expedition eine angemessene Be­ Rathsherrn C. E. Rothschild gehörige, am lohnung zugesichert. * 19. Juli subhastiere Wohnhaus nebst Apper- Hiermit mache ich die ergebene Anzeige, daß tinentten für Rechnung und Gefahr deS je­ ich gegenwärtig im Hause des Schneidermei­ tzigen Meistbieters nochmals öffentlich verstei­ gert werden soll, und die deSfallsigen AuS- sters Herrn Schlaf wohne. botStermine auf den 18., 19. und 20. d. M., Buchbindermeister L. Hempel. 3 der vierte und allendliche Termin aber, falls Innerhalb drei Wochen wird Pernau ver­ auf dessen Abhaltung angetragen werden soll­ l a s s e n R o b e r t S i e f a r r h , te, auf den 22. d. M. angesetzt worden sind, Buchbindergeselle. 3 als weshalb Kaufliedhaber desmittelst aufge­ fordert werden, zu diesen Terminen Vormit­ tags 11 Uhr sich hierleldst einzufinden. Bot und Uederbot zu verlautbaren. und sodann abzuwarten, was wegen de« Zuschlages ver­ fügt werden wird. Pernau, RathhauS. den 7. Novbr. 1867. Obervogt R. Hehn. No. 321. A. Mors, Seclr. 2 S o n n t a g d e n 1 0 . N o v e m b e r Zum Besten des hiesigen Alexander- im hiesigen Theater: Waisenhauses soll eine Auction von zu Unwiderruflich letzte diesem Zwecke dargebrachten Gegenstan­ außerordentliche Vorstellung den veranstaltet werden und werden fer­ der gymnastischen Künstler Herren nere Gaben dazu von den Unterzeich­ B o o r n s A C h a p m a n neten oder im Alexander-Waisenhause aus London, bis zum 1. December mit Dank ent­ mit ihrer sämmclichen Familie. gegengenommen. Der Tag der Auction wird seiner Zeit näher bekannt gemacht A n g e k o m m e n e S c h i f f e . werden. 88) Den 26. Ott.: Hannov. Schiff Ge- vr. Landesen. F. Klüver. C. M. Frey. sina, Capt. E. Post, von Riga mit Dollast an H. D. Schmidt. C. I. Schmidt. A. H. Rodde. A b g e g a n g e n e S c h i f f e . C. Schmid, 92) Den 26. Oct.: Schiff Elwina Frie­ d. derz. Vorsteher. ^ 2 derike, Capt. Uecker. mit Leinsaat nach Stet­ tin , el. d. I. Jacke er C. 93) Den 26.: koken (-^5, rotke, selivvere Ivlee- Curier. Witt, mir Leinsaar nach Stettin, cl. säst, Araue Lrdsen (^ersten^ran- d. I. Jacke et C. 94) Den 6. Novbr.: pen, verkaufen billigst Gesina, Post, mit Roggen und Gerste nach (-ekr. 3tein. 2 Holland, cl. d. H. D. Schmidt. In der Buchhandlung von E. Höf­ linger sind Rigasche Kalender Vom 1. bis zum 8. November. fiir 1838 zu haben. 2 Getankte. St. Clisabeth'S 'Kirch,: Carl Mariin Henrichson — Marie Zanson. Ein Petschaft, zu einem Urbehange gehö­ I^erttordeve. St. Elisabeth'-- Kirche: rig, mit einem eingefaßten rothen Achat, wor­ Theodor Friedrich Tönnison. alt 4 M. Im Namen des Gen. ,G?u»ernementS der Ostseeprovinzen gestat tet den Druck: Censor N. Jacoby. A u c t i o n s - A n z e i g e . Äuf Unordnung der Zollbehörde werden am Donnerstage d. I i. No­ vember 1857 Vormittags 11 Uhr in der Zoll-Sastawa zu Port Kunda nachstehende seebeschädigte Waaren in öffentlicher Auction verkauft, welche aus dem von Livorno und Mentona nach St. Petersburg be­ stimmten und auf der Insel Stenskar verunglückten Dänischen Schiffe „Palme", Capt. Z. H. Kröger, geborgen sind, als: 30 Kisten Alabaster, 7 Kisten Meublen 2 Fässer Storax, 3 Kisten Photographien (Bildern), 274 Stück Marmorplatten, Bruchstücke Marmor, welches hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Reval/ den 3l. October 1857. ernansches .N 4«. »8S7. ^ionnadend, d. l6. ^lovbr. InlÄnViseye?>öschricyten. ßer wurde durch die bei unerwarteten Unglücks­ R i g a , 4 . N o v e m b e r . ( L i v l . G o u v . - Z . ) fällen unausbleibliche Unordnung und Verwir­ Se. Excellenz der Livländische Herr Civil-Gou- rung. Das Verderben aller wäre unabwend­ verneur ist von seiner Geschäftsreise zurückge­ bar gewesen, wenn sich das Unglück nicht in kehrt und har am heutigen Tage wiederum der Nähe der Klein-Ochtaschen Fahre ereignet die Verwaltung des Gouvernements übernom­ hätte, wo Arbeiter und Fährleute zur Hand men. waren. Auf das Geschrei der Passagiere eil­ ten 26 Fährleute in ihren Dören den Ver­ R i g a , 6 . N o v e m b e r . ( R i g . Z . ) G e s t e r n unglückren zu Hilfe; mit den Fährleuten ver­ geschah die Uebergabe der Festungswälle von einigten sich auch andere in der Nähe befind­ Seiten der Krone an die Stadt. Um 11 liche Personen, namentlich sechs Colonisten von Uhr kam der Jngenieur-Obrist v. Köchly nebst Klein-Ochra, der in Ochta lebende Gouv.-Secre« einem seiner Offiziere, TscherwinSky, mir den tair a. D. Saizow, der Planzeichner des hydro­ Plänen der abzugebenden Festungswerke auf's graphischen Departements Nybin, der Stadt- Stadt-Cassa - Cvllegium. Von dorr begaben Unteroffizier Ljubkin und der Priester der Klein- sich die von Seiren der Stadt zur Uebernahme Ochraschen Kirche der heil. Maria Magdalena, Delegirten: Bürgermeister Grimm und die Perer Ssolowjew, der sich bei diesem Anlaß Acltermänner der großen und kleinen Gilde, besonders thätig gezeigt hat. Durch einmüthi- Zoh. A. Lemcke und C. F. Meinhard, nebst ges und rasches Verfahren gelang es den Ge­ dem Secrerair deS Cassa-CollegiumS, Höckel, nannten, neunundvierzig der Verunglückten zu der Herr Obrist von Köchly mit seinem Be­ retten, welche von den Bewohnern von Klein- gleiter und der Herr Collegienrath C. v. Nud­ Ochra bereitwillig aufgenommen wurden, wo nicki nach der Jacobspforre, machten die Run­ man ihnen soviel als möglich weitere Hilfs­ de um die Wälle bis zum Schlosse und voll­ leistung angedeihen ließ. Von den Geretteten zogen nach geschehener genauer Besichtigung konnten siebzehn sofort nach Hause gehen; die des Terrains die Uebergabe. Uebrigen befinden sich gegenwärtig in einem S t . P e t e r s b u r g , 3 l . O c t o b e r . A m hinlänglich befriedigenden Gesundheitszustände, 28. October, um 6 Uhr Abends, stieß das um gleichfalls zu ihren Familien zurückkehren der Compagnie der leichten Newa - Dampfer zu können. Auch die Mannschaft des Dampf­ angehörende Dampfschiff ,,Ssinaw", mir Pas­ schiffs ist gerettet, mir Ausnahme des Comp- sagieren von Schlüsseiburg kommend, mir dem toirbeamren Strjelski, der bis jetzt nicht auf­ ihm entgegenfahrenden Privat - Dampfschiffe gefunden ist. Aus der Gesammtzahl der Ver­ „Konstantin" zusammen, erlitt bedeutenden unglückten wurden drei Männer todt gefunden, Schaden und einen Leck am Steuerbord, eine Frau wurde, in schon bewußtlosem Zu­ füllte sich schnell mit Wasser und sank in ei­ stande, gerettet, und starb, nachdem sie noch nigen Minuten auf den Grund. Die Passa­ ausgesagt harte, daß sie eine Bäuerin des giere, mit der Mannschaft etwa 60 Köpfe, Fürsten Jussupow sei mir Nameu Katharina sahen sich in äußerster Gefahr, die bei der Perrow. Unter den Tobten fand sich der lu­ Dunkelheit des anbrechenden Abends noch grö­ therische Prediger Friedrich Ernst Moritz, seit — 362 — 49 Jahren Prediger an der hiesigen lutheri­ Paris viele Fabriken die Zahl ihrer Arbeiter schen Sr . Annenkirche, der seinen Verwandten vermindern werden. übergeben wurde, behufs der seinem Stande G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . und seinen Verdiensten geziemenden Beerdi­ L o n d o n , 1 2 . N o v . ( S t . - A . ) I n a l l e n gung. Aus der polizei l ichen Untersuchung er­ Blät tern herrscht die größte Freude über den gab sich, daß das Dampfschiff „Ssinaw" Fall LacknowS. Die regierungsfreundlich ge­ unter der Leitung des Schiffers Iwan Was- sinnten Organe, die „Times" an der Spitze, s i l jew stand, dessen Obliegenheit während des erklären die Meuterei damit zu Ende. Die unglücklichen Zusammenstoßes der Schifferge- Negierung hat Einrichtungen getroffen, vermöge hilfe Iwan Alonkin versah; Wassil jew bemerk­ deren wir vom 1. Januar an alle acht (s tat t te , als der , ,Ssinaw" in der Mitte des Flus­ bisher al le vierzehn) Tage eine Indische Post ses gegenüber Ochta s ich befand, daS heran­ erhalten werden. kommende Dampfschiff „Konstantin" und be­ Die Geld- und Handelskrisis is t noch schwe­ fahl dem Alonkin, rechts zu halten, was die­ rer geworden. Eine Anzahl großer Häuser ser indeß vor dem Lärm der Maschine nicht (darunter wieder eins mit 21 Mill ionen Tha- gehört haben wil l ; als der „Konstantin" schon lern Schulden) s ind gestern gefal len. DiS- ganz nahe war und Alonkin den unausbleibli­ contirungen (Darlehen auf Wechsel) waren chen Zusammenstoß voraussah, machte er , um nur mir großer Mühe noch zu bewerkstel l igen, demselben vorzubeugen, eine scharfe Wendung und es herrschte eine beispiel lose Verwirrung l inks, wobei die beiden Dampfer aufeinander in der ganzen Geschäftswelt . Die „Times" st ießen, der „Ssinaw" am Steuerbord leck nennt diesen Tag den schwersten sei t der „Pa- wurde und nach einigen Minuten untersank. nic" von 1847. Am Abend gab die Re­ Ueber den ganzen Vorfal l ist die s trengste Un­ gierung der Bank die Ermächtigung, ihren tersuchung eingelei tet , die Schiffer und Steu­ Notenbetrag ohne Rücksicht auf die vorhan­ erleute beider Dampfschiffe s ind in Haft . denen Baarmitlel zu erhöhen. Nach der da­ Ausländische Nachrichten. mit suSpendirten Peelschen Bank-Acre von 1844 war es der Bank von England nur D ä n e m a r k . gestat tet , 14 Mlll . Pfd. Sr . Banknoten mit K o p e n h a g e n , 1 2 . N o v b r . ( T e l . D e p . verzinsl ichen Schuldbriefen, darunter 11 Mil­ d. Hamb. Corr .) Das Volksrhing beendete l ionen in Sraarspapieren, zu decken; der ganze heute in vorletzter Behandlung das Gewerbe- übrige Betrag von coursirenden Banknoten freiheic-Gesetz. Es wurde beschlossen, selbiges, muß in Metall vorhanden sein, und ein Vier­ wie eS von der Negierung vorgeschlagen wor­ tel deS Merallwerthes darf in Silber bestehen. den, im Jahre 1862 in Kraft treten zu lassen. Welche Wirkung die vorläufige Suspension D e u t s c h l a n d . dieser Acte gehabt , wird noch nicht gemeldet . B e r l i n , 1 2 . N o v . ( H . C . ) D i e K r ä f ­ L o n d o n , 1 3 . N o v . ( T e l . - B u r . ) B e ­ t igung des Gesundheitszustandes Sr . Maj. richte aus Calcutta vom 8. October melden des Königs ist fortwährend im erfreulichsten als officiel l , daß General Outram sich in Lack- Fortschrei ten begriffen, nur meider Se. Maj. , now in bedrängter Lage befinde. Er sei nicht wie man hört , auf den Rath der Aerzre, im Stande, die Stadr zu bezwingen, noch jede anstrengende geist ige Beschäft igung. könne er s ich aus derselben zurückziehen. Er B e r l i n . 1 3 . N o v e m b e r . ( F r . P . Z . ) wird deshalb in Lacknow Verstärkungen er­ Die „N. Pr. Z." empfiehlt , Rendsburg durch warten. Bundesbeschluß zu einer Bundesfestung zu er­ (N. Pr . Z.) Am 12. November Nach­ klären, und setzt in einem längeren Leitart ikel mit tags erhiel t der Gouverneur und Vice-Gou- die Bedeutung dieser Maßnahme auseinander. verueur der Bank von England folgendes vom F r a n k r e i c h . Premier und vom Schatzkanzler unterzeichne­ P a r i s , 1 4 . N o v . D e r C a r d i n a l - E r z b i - tes Schreiben: Downing - Streek, 12. No­ schof von Lyon (de Bonald) hat eine außer­ vember. Meine HerrenIhrer Majestät Ne­ ordentl iche Geldcollecre angeordner, um den gierung hat mit großem und schmerzlichen An- zahlreichen unbeschäft igten Seidenarbeitern von theil die ernsten Folgen beobachtet , welche das Lyon und Saint Etienne in ihrer Noch zu neuerdings s tat tgehabte Fall issement gewisser helfen. ES steht zu fürchten, daß auch in Aktien - Banken in England und Schott land, sowie gewisser großer Handelshäuser, nament­ Die Stimmung hat sich daselbst verbessert, lich solcher, die mit Amerika in Geschäftsver­ und Eisenbahn-Actien waren gestiegen. Der bindung stehen, herbeigeführt hat. Die Stö­ CourS auf London war 106. Baumwolle war rung des Credirs und das Mißtrauen, welche im Preise unverändert. In New - Orleans aus diesen Ereignissen hervorgegangen find, war die Stimmung trübe. — Zn Mexiko sowie daS Wegfallen eines großen Theiles der waren die Aufrührer geschlagen worden, und durch die bestehenden Bankgesetze aurorisirren ein neues Ministerium wurde gebildet. Papier - Circularion versetzen die Negierung D o n a u f ü r st e n r h ü m e r. Ihrer Majestät, wie eS scheint, in die Noth- Z a s s y , 1 1 . N o v . ( Z e i t . ) D i e T a g e s ­ lvendigkeit, die Bank von England davon in ordnung des Divans Iioe, die inneren Kenntniß zu setzen, daß wenn sie bei der ge­ Reformen betreffend, ist fast ganz erledigt in genwärtigen außerordentlichen Lage nicht im der gestrigen Sitzung, und in den vorherge­ Stande sein sollte, den Discontirungs- und henden wurden angenommen; 1) Freiheit ber Vorschußforderungen auf die gewohnten Si­ Culren, 2) Reorganisation der Armee im Ge­ cherheiten hin nachzukommen, ohne die-von der sichtspunkte der Neutralisation und der gemein­ Bankacre des Jahres 1844 festgesetzten Grän- samen Verthcidigung des Territoriums beider zen ihrer Noten-Emission zu überschreiten, die Fürstenthümer, 3) Gleichheit vor dem Gesetze. Regierung bereit sein wird, dem Parlamente 4) altgemeine Contribution und Conscription, bei seinem WiedeHusammentritte eine Indem- 6) Anstellungsfähigkeit (accessiküite) oller nirärs-Bill für jede solche Ueberschreirung der Rumänen zu allen Staatsämtern. — Nach gesetzmäßigen Noten-Emission vorzulegen. Um einer andern Depesche sollte am folgenden zu verhindern, daß diese zeitweilige Aufhebung Tage die Frage der Negulirung der bäuerli­ des Gesetzes weiter ausgedehnt werde, als es chen Verhältnisse zur Sprache kommen. Die die gegenwärtige Lage wirklich norhwendig er­ Gemürher sind bereits sehr erhitzt und man heischt, ist Ihrer Majestät Regierung der An­ befürchtete bei dieser Gelegenheit Aufregung sicht, daß der gegenwärtige Zinsfuß des Bank- und Unordnung. DiSconros nicht herabzusetzen ist. Die Ap- P e r s i e n. proprirarion des Gewinnstes, welcher durch (Sr.-A.) AuS Persien sind über Konstan- die den gesetzmäßigen Betrag übersteigende No­ tinopel Berichte bis zum 18. October einge­ ten-Emission etwa erzielt wird, behält die Re­ troffen. Zn dem einen Theil des Landes wü- gierung spaterer Erwägung vor. Ihrer Ma­ ther noch immer der Bürgerkrieg, dessen Ver­ jestät Negierung ist sich vollkommen bewußt, heerungen noch durch den Einfall von zwei wie wichtig es ist, selbst in Zeiten großer mer- Turkmanen - Schwärmen gesteigert wurden. cantilischer Verlegenheiren an dem Buchstaben — Ein außerordentlicher Gesandter war nach deS Gesetzes festzuhalten; allein sie glaubr, TifliS geschickt worden und hatte die Wei­ daß zur Beseitigung der Befürchtungen, wel­ sung, nötigenfalls bis Sr. Petersburg zu che den Lauf der Geldgeschäfte in'S Stocken gehen. Ferukh Khan, so wollte man wissen, gebracht haben, ein solcher Schritt, wie der solle auS dem Abendlande zurückberufen und jetzt beabsichtigte, nöthig geworden ist, und zum Sadrazam ernannt werden. sie erwartet von der Umsicht und Vorsicht der O s t i n d i e n u n d C h i n a . Direktoren, daß sie seine Wirksamkeit nicht (St.-A.) Aus Marseille, 13. November, weiter ausdehnen werden, als es die Umstände wird telegraphirr: Die Post aus Calcurta ist gebieten, sondern sich streng innerhalb der Grän- in unserm Hafen mit Briefen und Zeitungen zen der Nothwendigkeir halten. Wir haben zc. vom 8. October eingetroffen. Die „Bvm- Palmerston. G. E. Lewis. bai-TimeS" giebt die Stärke der von Delhi (Sr.-A.) Mir Ausnahme der „Times" aus zur Verfolgung der Insurgenten ausge­ sprechen sich alle hiesigen Blätter befriedigt rückten Truppen auf 46W an. Dieselben über die von der Negierung in Bezug auf die haben den Aufstandischen am 27. und 28. Suspension der Bankacre ergriffene Maßre­ September zwei blutige Treffen geliefert, in gel auS. deren ersterem die Engländer sechzig Mann, L o n d o n , 1 4 . N o v . ( T e l . - B u r . ) D e ? darunter fünf Offiziere, verloren. Die Haupt­ Dampfer „North Srar" ist aus Newyork masse deS Meuterer-Heeres hat sich, wie man mir Nachrichten vom 2t. Ocrober eingetroffen. vermurher, nach Gwalior gewandt. General — 364 — Outram ward vor Lacknow leicht verwundet, gin Victoria, und die GhurkaS gaben bei die­ doch war der daselbst errungene Sieg ein voll­ ser Gelegenheit das Signal zu den Beifalls» ständiger. Man-Singh, der Führer der In­ rufen. Oberst-Lieutenant Burn Ist zum Gou­ surgenten , hatte mit 16,000 Soldaten auS verneur von Delhi ernannt worden. dem Königreich Audh den Versuch gemacht, B o m b a y , 1 6 . O c r b r . Z n C a l c u r t a i s t die Engländer zu überfallen. Seine Truppen »in Dampfer mit Sir Robert Hamilton. Ge­ wurden jedoch zurückgeschlagen und er selbst neral Wilham, Oberst Depuis und anderen erhielt eine Verwundung. Dem aus de» Thron Offizieren nebst Artillerie an Bord angekom­ von Auöh erhobenen jungen Prinzen gelang men. eS, zu entfliehen. Der stark verschanzte Rad­ Beim Entsätze Lacknow's ist ein Häuptling schah von Cawnpore hat »inen Angriff der der Audh-Truppen, Mansingh, gefangen ge­ Truppen von Madras zurückgeschlagen. Ein nommen worden. Ein Aufstandsversuch in Englischer Oberst verlor in diesem Gefechte der Präsidentschaft Bombay wurde unter­ das Leben. drückt. Wie der „Morning Post" gemeldet wird, H o n g k o n g , 2 6 . S e p t e m b e r . ( S t . - A . ) harren die Engländer einen großen Theil der Lord Elgin ist gestern hier angekommen. Bewohner von Delhi niedergemocht; unter A m e r i k a . den Aufständischen daselbst befanden sich meh­ N e w y o r k . 2 9 . O c r b r . D e r „ N e w y o r k - rere Europäer. Herald" sagt: „Der Geldmarkt befindet sich Der alte König von Delhi, angeblich ein ohne Frage in weir besserer Stimmung. Die Mann von 90 Iahren, ergab sich, ungefähr Danken sind alle voll Geld, doch wagen sie 16 Meilen südlich von Delhi, an Capirain nicht, auf Kaufmanns - Wechsel Darlehen zu Hodson und dessen Cavallerie. Er war von machen. Zhr Hauptgeschäft besteht gegen­ seiner Hauptgemahlin begleitet. Ihnen wurde wärtig darin, ihre prolestirten Wechsel zu er­ daß L'den geschenkt. neuern und zu arrangiren. Die Banken deh­ Die Regierung. fährt der „Telegraph and nen ihre Credit? nichr auS, sie erneuern die­ Courier" fort, hat eine in mehreren Sprachen selbe nur rheiliveise oder ganz. Die Kalifor­ abgefaßte Peoclamarion crlasse-n, um auf die nischen Rimessen werden in dieser Woche er- Gefangennehmung des Streemunr Dhoondoo tvarrer. und man erwarrer von ihnen eine Punt Nena Sahib von Dirhur einen Preis große Erleichterung. D>e Banken erhalten von 60,000 Rupien zu s-tzen. Für jetzt ha. täglich Gold von ihren Deponenten, und »S den wir seinen Neffen im Zannah-Gefängniß ist keinesweges unwahrscheinlich, daß die Baar- fest und sicher, und wir sind nichr ohne Hoff­ Reserve am nächsten Montag volle 13. Mili. nung, seinen H'rrn Onkel noch am selben Dollars zeigen wird." Orr zu sehen. In den anderen Theilen In­ diens legt sich die Meuterei allmälig, nur in N e u e s t e P o f t . Bombay scheint das Mißvergnügen noch im letzten Augenblick losbrechen zu wollen. S t . P e t e r s b u r g , 6 . N o v . N a c h d e m Eine Depesche der „Morning Post" meldet „Journal deS Ministeriums des Janern" ha­ nach Berichten aus Bombay vom 17. Ocro- ben die Gouvernements Plkow, Perm, Ssa- der: „Es heißt, daß am 26. September ent­ mara, T'fliS, Charkow, Tula und Tambow setzt« Lacknow werde von Neuem durch den an im Laufe dieses Jahres durch Hagelschlag ei­ der Spitze von 60,000 Mann stehenden Ne­ nen Verlust erlitten, dessen Geldwerth im na Sahib belagert. Der König von Delhi Ganzen mir 486,926 Rbln. 77 Kop. S. wird in seinem eigenen Palaste gefangen ge­ angeschlagen worden ist. halten. Die Entdeckung eines AufstandS- D e u t s c h l a n d . ComplotS unter den eingeborenen Truppea B e r l i n . 1 8 . N o v . ( N . P r . Z . ) S e h r der Präsidentschaft Bombay hat große Auf­ erfreulich sind dt, Finanzzustände des König­ regung verursacht. Der Havildar Syed Hos­ reichs Sachsen, dessen weiser Fürst, unter­ sein und der Sipahi Manqal wurden mit Ka­ stützt von einsichtigen Rächen, für sein Land nonen erschossen. In ber Nacht des 21. Sep­ überhaupt schon vieles DankmSwerrhe und tember tranken die siegreichen Engländer im Segensreiche gerhan hat. Die Sächsische Re­ Palaste von Delhi die Gesundheit der Köni­ gierung erläßt einer, Theil der bisherigen — 365 — Steuern, und ist doch in der Lag,, gleichzeitig mag man sich einen Begriff machen, wenn die Gehalte der unteren Beamten zu erhöhen. man vernimmt, daß sie in Frankfurt von Spa­ B e r l i n . 1 9 . N o v . D a 6 „ J o u r n a l d e s ziergängern und Reitern in der Nähe der DebotS" hatte sich neulich bitterlich darüber Eisenbahnbrücke verspürt wurde. Den aus beklagt, baß die Cadinette — wie es scheine Wiesbaden eingegangenen Blättern zufolge — nicht gewillt seien, die „Wünsche" deS wurden dort die donnerahnlichen Schläge ver­ DivanS in den Donaufürstenihümern ohne nommen, die den grauenvollen Augenblick be­ Weiteres und gehorsamst zu verwirklichen. zeichneten, Fenster und Thüren sprangen auf. Auf diesen Klageschrei d,S „Journals des so daß man ansänglich an ein Erdbeben glaubte. Debats" antworter nun der „Constitutionnel", Der in die Lusr geflogene Pulverthurm war offenbar in höherem Auftrag, mit der Frage, einer der bedeutendsten der Festung, und eS ob eS etwa glaube, baß die Wünsche der Di- lagen noch vor wenigen Wochen ungeheure vaoS AlleS und die Interessen Europa 'S Vorräthe in demselben aufgehäuft. Da man Nichts seien, und mit der Erklärung, daß aber in der jüngsten Zeit damit beschäftigt der Pariser Congieß nicht im Entferntesten war, alle Pulvervorräthe aus der innern Fe­ die Verpflichtung deS Divans gegenüber über­ stung heraus nach den Vorwerken zu schaffen, nommen habe, ihren Wünschen kurzweg Folge so hatte sich die Masse, welche die Quelle d»S zu geben. Unglücks geworden ist, bereits auf etwa 200 AuS London wird von ganz zuverlässiger Centner Verminbert; sie sind in die Luft geflo­ Seile mitgelheilt, baß sich das Englische Ca» gen. Die Sappeur- und Mineurcompagnieen biner auf die allerunzweideutigste Weise zu der Festung, dem Vernehmen nach durch die Gunsten Holsteins und Deutschlands ausge­ Arbettercompagnie der Frankfurter Bundes- sprochen hat. garnison verstärkt, sind auf der Stätte d»6 M a i n z , 1 8 . N o v . ( N . P r . Z . ) H e u t e Unglücks, die mit ihren ein- und übereinanber- Nachmittag ö Minuten vor 3 Uhr sprang gestürzten Häusern, Mauern, Dächern :c. ei­ das Pulvermagazin im Fort Martin in der nen grauenhaften Anblick gewähren und so Nähe des GauthoreS mit etwa 200 Ctrn. ziemlich den äußerst südwestlichen und ältesten Pulver in die Lust. Ueber die Veranlassung Theil der Stadt Mainz umfassen soll, mit ist noch nichts bekannt. Gearbeitet ist heute Aufräumung und Ausgraben beschäftigt. — in den Magazinen nicht. Briefe auS Mainz dringen Nachstehendes: M a i n z , 1 9 . N o v . U e b e r d a s f u r c h t b a r e Vor einer Stunde hatten wir eine fürchterlich« Unglück, das am 13. d. M. (Mittwoch) Katastrophe. Der ehemalige Gefängnißthurm. Nachmittag gegen 3 Uhr die Stadt und Bun- seither Pulvermagazin, beim Eingang? in das besfestung Mainz heimgesucht hat, meldet eine alte Kästrich vom Gaulhor her, flog mit sei- Depesche deS „W. T. B." aus Frankfurt a. n?r ganz?n Umgebung in die Luft. Der alt» M.: „Nach hier eingetroffenen Nachrichten Kästrich ist ein Schutthaufen, eine große über daS bedauerliche Ereigniß einer Pulver- Masse Menschen sind verunglückt, sowohl in explosion in Mainz beträgt der angerichtete Häusern, als auf der Straße, die Fensterschei­ Schaden nach ungefährer Schätzung über eine ben überall demolirt und viele Menschen durch Million Gulden. Nach glaubhafter Angab« diese Zersplitterung verwundet. Steine von fanden ihren Tod 9 Preußische, 2 Oesterrei­ mehreren Centnern sind bis auf den Theat»r- chische MilitairS und 18 Civilisten. Schwer platz und nach der Rheinseite geschleudert verwundet wurden 74 Preußische, 95 Oester- worden. ' Schornsteine und Brandmauern reichische MilitairS und 300 Civilisten." Au­ stürzten zusammen; die Stephans- und evan­ ßerdem entnehmen wir Frankfurter Blättern gelische Kirche litten fürchterlich. Auch auf folgende Angaben: Eine tclegrophische Depe­ der Citadelle, wo das Militair «xercirte, sind sche der „Mittelrheinischen Zeitung" sagt: Vi?l? verunglückt. Das Englische Fräulein- Die in der Nähe d,S PulvenhurmS gelege­ stift ist zerstört, aber die Zöglinge und di» nen Häuser seien in Folge der Erberschütterung Einwohner desselben nicht verunglückt. Die eingestürzt und in den Häusern ber Stadr in Zerstörung erstreckt sich auf die halb» Gau­ Folge des gewaltiger» Luftdruckes eine Menge gosse und d«n alten Kästrich, und es sind da­ Fensterscheiben zersprungen. Von der furcht­ selbst etwa 120 Häuser theilS vollständig ein­ baren Kraft dieser Erb- und Lufterschütlerung gestürzt, theilS stark beschädigt. Der Platz — 366 — liegt wie von etver Lawine verschüttet. Der zielle Krisis fangt auch hier an ihre Wirkung StephaaSthurm hat weniger gelitten als die zu äußern. Gestern hat eines der bedeutend­ Kirche, deren Schiff eingestürzt ist. Eden so sten industriellen Häuser seine Zahlungen ein­ ist die ein» Hälfte d?S Dachs der evangelischen gestellt. Kirche am Leichhof eingestürzt, in der Nähe S p a n t e n . deS ThealerplatzeS, wo sogar durch das Dach M a d r i d , 1 2 . N o v b r . ( S t . - A . ) Z n des Cafe de Paris eil, drittehald Centner Barcelona ist eine Carlisten - Verschwörung schwerer Stein bis in die Waschküche durch­ entdeckt worden, welche in Caralonten und im geschlagen ist, so daß das HauS adgtspritßc Auslände Verzweigungen hat. Als das ei­ w»rden mußte, weil einer stiner Stützpfeiler gentliche Haupt der Verschwörung wird der zerstört ward. Die Stätte des Unglücks ist bekannte frühere Bandenführer Marsal genannt, abgesperrt; Niemand wird zugelassen; die Aus­ der besonders unter den Ardeitern Rekruten grabungen werden mit äußerster Vorsicht be­ warb. da unter diesen seit 1850 der Ultra- werkstelligt. Bei der urig'mein großen Zahl montanismuS groß« Fortschritte gemacht har von Verwundeten ist Mangel an Aerzten und die Carlisten denselben nun für sich aus­ eingetreten. Nicht bloß Pulver, auch Grana- zubeuten suchen. ten und andere Geschosse müssen in dem Ma­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d Z r l a n d . gazin in Menge vorrärhig gewesen sein. Von L o n d o n , 1 6 . N o v b r . ( S r . - A . ) D a s diesen Geschossen flogen viele selbst in ent­ Begräbniß der Herzogin von NemourS hat fernte Theile der Stadt und platzten theil- vorgestern in dem eine halb« Stund» von weise vor den Thüren und in den Höfen. Claremont entfernten Derschen Weydridge statt? Schrecken und Trauer herrschen in Folge die­ gefunden. ses schrecklichen Ereignisses in allen Gemüthern. L o n d o n , 1 8 . N o v . ( S r . - A . ) Z n f e i n e m W i e s b a d e n , 1 4 . N o v . ( Z e i t . ) S o e b e n City-Artikel schreibt der „Globe" : ,,Di« verkündet uns Kanonendonner, daß I. H. Nachfrag« nach G'ld ist noch immer lebhaft die Frau Herzogin von einer Prinzessin ent­ und in Folge der Fallissements sind dt« DiS- bunden worden ist. contirungen erschwert worden. Es verbreitet W i e s b a d e n . 1 8 . N o v . ( N . P r . Z . ) sich so eben das Gerücht, ein sehr bedeuten­ Der Russische General von Todleben ist hier des Handelehaus habe mit Pajsiv'S fallirt, angekommen, um dem Vernehmen noch den die auf 1.000,000 Pfo. St. gelchätzt wer­ Winter über seinen Aufenthalt bei uns zu den. Wir enthalten uns der Erwähnung deS nehmen. Namens, bis Näheres verlautet; ist die Sa­ I t a l i e n . che aber wahr, woran wir kaum zweifeln kön­ N e a p e l , 1 2 . N o v e m b e r . M a n s c h r e i b t nen, so wird sie in Hamburg große Aufre­ der Turiner „Stafetta": Die Nachricht wegen gung hervorbringen/' Zn einer 2^ Uhr der Verhaftung von 400 Personen in einer Nachmittags dacirten Nachschrift desselben Nacht bestätigt sich. Ein« Person, die den Cily'ArlikelS heißt »S: ,.Daö erwähnte HauS Nachforschungen der Polizei entkam und flüch­ ist das HauS E. Sieveking und Sohn." tete. erzählt, daß eS nichr die Papiere Pisa- P e r s i e n. cane's, wohl aber Mazzini'S „Zustificatione" (N. Pr. Z.) Zm Widerspruch mir einer sei, welche die Neapolitanische Regierung auf aus Konstanrinoptl gemeldeten Nachricht, der die angebliche Spur einer Verschwörung zum zufolge sich der Schah von Persien dem Ein- Sturz des Thrones brachte. trirr eines Russischen Truppencorps in daS F r a n k r e i c h . von Turkomanischen Stämmen verwüstete Tur- P a r i s , 1 4 . N o v . ( Z e i t . ) D i e A m e ­ kistan widersetze, versichert daS Pariser ,.PayS", rikanische Compagnie, die zur HerauSholung daß das Persische Cabinet di« von der Russi­ der in dem Hafen von Sewastopol versenkten schen Regierung in Gemäßheir eines durch Schiffe zusammengetreten war, soll ihr Unter- Verträge vom ö. März 18ö5 und 3. Mai aehmen aufgegeben haben, weil die Fluchen 13öl anerkannren Rechtes verlangte Aulort- der Tlchernaja auf die Schiffskörper so viel sation zur Zntervention errheilt Hab». Schlamm und Stein« heradführten, daß die­ O s t i n d i e n . selben darin vollständig begraben liegen. DaS Pariser Zournal ».Pays" enthält P a r i s . I S . N o v . ( S t . - A . ) D i e f i n a n ­ folgende Mittheilung: ,,Die Englischen Zour, — 367 — nale begehen einen Irrthum bei ber Befpre- fein. Wir haben keine Cavallerie zu ihrer chung ber Angelegenheiten deS Königreichs Verfolgung und die Eingebornen marschiren von Audh, den zu verbessern unsere Privat« unter allen Umständen schneller als Truppen nachrichten gestatten. Die Engländer sind unter Europaischer Führung. Unsere Streit­ nichr Herren der Stadt Lacknow; die unge­ macht in Delhi ist sehr geschwächt und kann fähr zwei Kilometer von der Stadt entfernte nicht gar so bald verstärkt werden. General Ciladell« befindet sich allein in ihrem Besitze. Havelock'S glänzender Marsch gegen Lacknow Diese Festung wurde vom General Hutram hat die dort eingeschlossenen Europäer geret­ mir frischen Lebensmitteln versehen. Derselbe tet. aber er ist zu schwach, um mehr auszu­ konnte sich nur nach einem sehr heftigen und richten. ES ist sogar zweifelhaft, ob eS ihm äußerst mörderischen Kampfe mit den Bela­ gelingen wird, Cawnpore zu erreichen (d. h. gerten in Verbindung setzen. Er ist heute sich, wie er genöthigt war, wieder zurückzie­ in den Mauers dieses Platzes eingeschlossen. hen zu können). Havelock ist von wenigstens Der General Havelock, welcher die zweite Ab- 30,000 Mann umringt, die im Besitz aller theiluug befehligt, lagert außerhalb der Cita» Verbindungen sind, eine erstaunliche Menge bell« auf einer Anhöhe, der Berg Homak ge­ Kanonen, Mundvorrath in Fülle und die nannt. Er wird von einer Znsurgeoten-Ar- Sympathie der muselmännischen Bevölkerung mee von 20,000 Mann in Schach gehalten. haben. Man hat (in diesem Augenblick) kei­ Dieselbe hält auch Lacknow besetzt. Zn dieser ne Truppen ihm zu Hilfe zu schicken, und er ernsten Lage müssen die Engländer Stand hal­ beabsichtigt, wie man glaubt, eine kleine Be­ ten gegen »ine bedeutende Uebermacht, welche satzung in Lacknow zurückzulassen und mit die V»rbindungen mit Cawnpore, der Opera- dem Rest sich nach Cawnpore durchzuschlagen. tionSbasiS der Engländer abgeschnitten hat." Die Gwalior-Meuterer bedrohen gegenwärtig (Hieraus erklärt sich auch der Zwiespalt ber Agra. Zn Wahrheit, unsere ganze Hoffnung Englischen Depeschen, wonach General Have- beschränkt sich darauf, unser Terrain bis zur lack „Lacknow" eroberte und General Outram, Ankunft der Englischen Verstärkungen behaup­ der «S mir General Havelock zugleich ange­ ten zu können. Sie können nicht in Mass« griffen hakte, darin eingeschlossen war.) hier sein bis November. Wie die Engländer in D'lhi gehaust haben, Den ,,Times" ist folgende Notiz eingesandt geht auS dem Schlüsse eines Briefes auS d»r worden, die sich in einem Calcutta-Blatte vom ervderk«n Stadt hervor, der also lauter: Die 9. October findet: ,,Aus Cawnpore vom 7. Stadt ist von ollen Meuterern vollkowmeo Oktober, 11 Uhr MorgevS. Malaghue ist verlassen, und eS finden sich überhaupt, außer genommen. Ein Eingeborener, ber als Bote den zu unserm Heere gehörenden, wenig Ein- Lacknow am 4. verlassen hat, berichtet günstig geborne mehr in derselben. Alle Bewohner über unsere Fortschritte in der Säuberung der der Stadt, welche unsere Leute innerhald ber Stadt." Wälle fanden, als sie eindrangen, wurden A m e r i k a . auf der Stelle mit dem Boyonnette niederge­ M e w y o r k , 6 . N o v . ( N . P r . Z . ) D i e stoßen und die Zahl war beträchtlich, wie Sie Finanzzustände haben sich gebessert. Die Bank- daraus abnehmen können, baß sich in einigen Ausweise waren günstiger. Geld war leich­ Häusern vierzig bis fünfzig Personen versteckt ter zu haben, und Disposition für DiSconti- hatten. ES waren dieses keine Meuterer, rung geringer. Der CourS auf London stand sondern Einwohner der Stadt, welche unserer 106 biS 108. AuS Kalifornien waren 1. wohlbekannten milden Herrschaft vertrauten, Mill. 400,000 Dollars eingetroffen. Der­ um Verzeihung zu erlangen." selbe Dampfer brachte auch 600,000 Dollars Obgleich Delhi gefallen ist. möchte ich doch für Europa mir. die Leser vringend vor dem Glauben warnen, baß die Empörung vorüber sei. Der Fall der Stadt ist für unlern von Wichtig- Bekanntmachungen. keit und wag die moralische Kraft der Em­ Nachdem über den Nachlaß des verstorbenen pörung schädigen, aber ihre physische Kraft ist Pernaufchen Bürgers und FleifcherweisterS beinahe unangegriffen. Die Meuterer in Heinrich Reinhold Zanck d»r ConcurS eröffaet; Delhi müssen ber Mehrzahl nach emkommey als werden von Einem Wohledleo Rath» ber — 368 - Kaiserlichen Stadt Pernau Alle und Jede, Zum Besten des hiesigen Alexander- die an den verstorbenen Fleischermeister Hein­ Waisenhauses soll eine Auction von zu rich Reinhold Zanck oder dessen ConcurSmasse irgend welche Anforderungen zu haben vermei­ diesem Zwecke dargebrachten Gegenstän­ nen, hierdurch aufgefordert, sich mit solchen den veranstaltet werden und werden fer­ ihren Ansprüchen unter Beibringung gehöriger nere Gaben dazu von den Unterzeich­ Belege, binnen sechs Monaten ^ clsm, wird neten oder im Alexander-Waisenhause sein die zum 9. April 1868. bei diesem Ra­ bis zum 1. December mit Dank ent­ che in Person oder durch einen gehörig legi- timirten und instruirlen Bevollmächtigten zu gegengenommen. Der Tag der Auction melden und anzugeben, widrigenfalls dieselben wird seiner Zeit naher bekannt gemacht nach Ablauf dieser Präklusivfrist mit ihren relp. werden. Anforderungen nichr weiter zugelassen noch be­ vr. Landesen. F. Klüver. C. M. Frey. rücksichtigt werden sollen. C. I. Schmidt. A. H. Rodde. Auch sind alle Diejenigen, welche dem ver­ storbenen Fleischermeister Heinrich Neinhold C. Schmid, Zanck, inoclk) dessen CoucurSmasse, verschulde! d. derz. Vorsteher. 1 sind oder irgend weicht demselben gehörige Ghstnifche Kalender für das Vermögensstücke in Händen haben, bei Ver« Jahr 18A8 sind zu haben IN der hiesiges meidung gesetzlicher Beahndung gehalten, bin­ Buchdruckerei. nen derselben Frist diesem Rache solches an­ zuzeigen und das Schuldige einzuliefern. Diesjähriger Russischer Hopfen b,ster Qua­ Pernau, Rathhaus, den 9. Oktober 1867. l i t ä t i s t z u v e r k a u f e n i n d e r J a c o b y s c h e n Im Namen und von wegen deS Raths der Brauerei. 3 Stadt Pernau rvtlie, schwere Ivlee- Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. Saat, Arsue Lrbsen nn6 (^erstenArau- No. 2667. Schmid, Secrt. 2 pen, verkaufen lzilliAst Stein. 1 Von Einem Edlen Vogteigerichre der Kai­ serlichen Stadt Pernau wird desmittelst be­ In der Buchhandlung von E. Höf­ kannt gemacht, daß aci Loinniissn!» EineS linger sind Rigasche Kalender Hochedlen Raths vom 16. d. M. a. c. sub für 1838 zu haben. 1 No. 2622 das zu dem unadgetheilten Nach­ laß deS verstorbenen Fuhrmanns Johann DieS- Hiermit mache ich die ergebene Anzeige, daß feldt gehörige im 1. Quartal der hiesigen Vor- ich gegenwärtig im Hause des Schneidermei­ stadt an ber Rigaschen Straße sub No. sters Herrn Schlaf wohne. belegen« hölzerne Wohnhaus lammt Apperti- Buchbindermeister L. Hempel. 2 oentien öffentlich versteigert werden soll, und Innerhalb vierzehn Tage» wirb Pernau die deSfallsigen AuSdotStermine auf den 10. v e r l a s s e n R o b e r t S i e f a r t h , 11. und 12. December, der viert« und letzte Buchbindergeselle. 2 Termin aber, falls auf dessen Abhaltung an­ getragen werben sollte, auf den 13. Detem- A n g e k o m m e n e S c h i f f e . der festgesetzt worden sind. — Kaufliebhaber 89) Den 12. November: Russ. Schiff werden demnach aufgefordert, in diesen Ter- Medea, Capt. C. W. Zöllner, von Stettin winen Vormittags 11 Uhr in diesem Vogtei­ mit Ballast und Eichenholz an H. D. Schmidt. gerichre sich einzufinden. Bot und Ueberbot zu verlautbaren und alsdann abzuwarten, waS Abgegangene Schiffe überhaupt 94. wegen deS Zuschlages verfügt werden wird. Pernau, Rathhaus, den 2l. Ocl. 1867. Vom 8. bis zum 16. November. Obervogt R. Hehn. Getankte. St. Elisabech's-Kirche: Carl No. 298. G. Mors. Sectr. 1 Reinhold Peter Lorenzsonn. Im Namen des Gen.,Gou»crnemcnts der Ostseeprovinzcn gestattet den Druck: Censor R. Jacoby. (Hierzu^etne Beilage.) (Vellage zum pernauschen Wochenblatt.) B e k a n n t m a c h u n g . Ron der Verwaltung der Leichen-Casse „die Hilfe" genannt, werden die Mitglieder derselben zur General-Versammlung, welche Montag um 8 Tage, als am 25. dieses Monats, Abends 6 Uhr, im Saale der privil. Bürgergesellschaft stattfinden soll, ergebenst eingeladen, mit der Bitte, sich daselbst recht zahlreich einzufinden um die Zahres-Re­ chenschaft als auch die Bücher in Ansicht zu nehmen. — Neben eini­ gen Berathungen, die stattfinden sollen, wird auch zur Wahl eines neuen Vorstehers aufgefordert werden. Pernau, den 14. November 1857. D. W. Schütz. N. Frey. W. Schultz, derzeitige Vorsteher. achtungSwerrhe, betroffen hat; doch verzeihlich 13 Nudeln auf 8 Rubel pr. Tschetwert das daS Gefühl deS Patriotismus darüber, daß Brod entschieden nicht im mindesten wohlfeiler die hiesigen und die Rigaschen Handelshäuser wird ; obschon unter der halben Million hie­ bedeutenden Verlusten zu entgehen wußten, die siger Einwohner der größte Theil aus unbe­ unzertrennlich sind von den kommerziellen Ver­ mittelten Personen besteht, die im Schweiße bindungen mir auslandischen Hausern, denen ihres Angesichts daS Vrod essen, und zwar wir aufrichtig eine glückliche Beendigung des für den gewöhnlichen, seit langer Zeit festge­ ungünstigen ZustandeS ihrer Angelegenheiten setzten Preis. Sollte keine Möglichkeit zu ei­ wünschen. Personen, die im Handel erfahren ner Verminderung der billigen oder unbilligen sind, leben der Hoffnung, daß die Geldkrisis Preise für die LebenSproducre vorhanden sein, in den Nordamerikanischen Staaten bis zum so dürfte zum Wenigsten eine Gehaltszulage künftigen Januar oder zu Anfange nächsten der Arbeiter am Platze sein. Getraide gegen Zahres sich endigen werde, und daß die Han- Baar und zum Empfange im künftigen Jahre delS-Angelegenheiren daselbst in üblicher Weise wird hier und in Riga durchaus nichr ver­ fortgehen werden; aber sie hegen nichr die langt, weil Europa im Falle deS Bedürfnisses, Hoffnung, daß bis zu jener Zeit auch in Eng- das Getraide mir mehr Dorrheil aus Amerika Pernansches Wochenblatt. Sonnabend d. 23. !^lovbr. AnlSndiseHe vöseHricyten. land und auf dem Europäischen Continent ein so glücklicher Schluß herbeigeführt werden S t . P e t e r s b u r g , 6 . N o v e m b e r . S e . möchte. Bis hiezu muß der auswärtige Han­ Maj. der Kaiser haben im verflossenen del selbstverständlich in der Stockung verhar­ März festgestellt, daß in den Hauptstädten ren. Mag dem nun auch so sein, aber Gott der Gouvernements Töchterschulen einzurichten schütze nur unsere Capiralien. Wenn unser seien mir einem Srudienplan, der sich dem Wechselkurs bedeutend erniedrigt würde, wo­ der Gymnasien anschließe, damir auf diese zu mehr noch die Einstellung des Ankaufs Weise das System des öffentlichen Unterrichts Russischer Waaren behilflich ist, so ist dagegen vervollständigt werde. der innere Discont so billig, wie man ihn S t . P e t e r s b u r g , 7 . N o v . D e r H a n ­ auf keiner einzigen Europäischen Börse findet. delsbericht in der ,,Nordischen Biene" vom Gute Wechsel werden beständig mir S Pro- 7. November, Nr. 246, enthält Folgendes: cent disconrirt, und nur unlängst begann man ,,Die Krisis auf den Geldmärkten des Aus­ 6 Procmr pr. Jahr zu zahlen. Außerdem landes ist im Zunehmen und stellt dem üblichen steht unser Gold in großer Achtung und wird Gange unseres auswärtigen Handels, in Be­ beständig begehrt. Die Nordamerikaner be­ ziehung auf die Waaren-Einkäufe für das künf­ klagen sich heftig darüber, daß sie nirgend ih­ tige Jahr, Hiudernisse entgegen. Die Waaren- ren ungeheuren Ueberfluß an Getraide von Einkäufe gegen Baarzahlungen hören in der gegenwärtiger Erndte loswerden können. Ruß­ Regel in dieser Jahreszeit mir Eintritt des land ist darüber durchaus unbesorgt, weil die Schifffahrtsschlusses auf. Niederbeugend ist Getraidepreise in den inneren Gouvernements - der Anblick des Unglücks, welches im Aue­ fallen, und besonders hier in Petersburg, wo lande viele Handelsfirmen, und darunter sehr trotz der Preisermäßigung deS WaizenS von achtungswerthe, betroffen har; doch verzeihlich 13 Rubeln auf 3 Rubel pr. Tscherwert daS daS Gefühl deS Patriotismus darüber, daß Brod entschieden nichr im mindesten wohlfeiler die hiesigen und die Rigaschen Handelshäuser wird ; vbschon unter der halben Million hie­ bedeutenden Verlusten zu entgehen wußten, die siger Einwohner der größte Theil aus unbe­ unzertrennlich sind von den kommerziellen Ver­ mittelten Personen besteht, die im Schweiße bindungen mit ausländischen Häusern, denen ihres Angesichts das Vrod essen, und zwar wir aufrichtig eine glückliche Beendigung des für den gewöhnlichen, seit langer Zeit festge­ ungünstigen ZustandeS ihrer Angelegenheiten setzten Preis. Sollte keine Möglichkeit zu ei­ wünschen. Personen, die im Handel erfahren ner Verminderung der billigen oder unbilligen sind, leben der Hoffnung, daß die Geldkrisis Preise für die Lebensproducte vorhanden sein, in den Nordamerikanischen Staaten bis zum so dürfte zum Wenigsten eine Gehaltszulage künftigen Januar oder zu Anfange nächsten der Arbeiter am Platze sein. Getraide gegen Jahres sich endigen werde, und daß die Han- Baar und zum Empfange im künftigen Jahre delS-Angelegenheiren daselbst in üblicher Weise wird hier und in Riga durchaus nicht ver­ fortgehen werden; aber sie hegen nichr die langt, weil Europa im Falle des Bedürfnisses, Hoffnung, daß bis zu jener Zeit auch in Eng- das Getraide mir mehr Vortheil aus Amerika als aus Nußland erhält. Das ist eine ganz Schnittes auf dem Wege großer Unternehmun- vernünftige kommerzielle Berechnung. Aber mungen fortzugehen. Aus den relegraphischen es wäre ebenfalls verständig, wenn wir uns Nachrichten ersehen wir, daß die Anzahl der bemühen wollten, die ungeheure Zufuhr der von der Hauptverwaltung der Eisenbahnen in Baumwolle aus Asien und Amerika, sowie Rußland emirrirren Aktien bis zum 7. No­ deren Gebrauch durch unfern Flachs, der ein vember 73,300 erreicht, demnach der Patrio­ bei weitem besseres Produkt ist, zu ersetzen; tismus Rußlands bereits 2Z Millionen in die unterdessen ist der Preis der Amerikanischen Kasse dieses großartigen Unternehmens einge­ Baumwolle hierorts circa 10 Rbl. Silber das zahlt hat, und zwar in dem Moment, wo Pud, während der Flachs iu dem Auslände eine fimanzielle Krisis überall Befürchtungen zu 2 Nbln. noch nicht gekauft wird. Das erweckt. Ueberzeugr etwa ein solches Factum müßte eben deshalb mehr erwogen werden, da nichr klar und deutlich, daß Rußland bereit man beim gegenwärtigen Standpunkt der Ma­ ist, sich der ganzen Welt als Muster industri­ schinenbaukunst Flachs eben so gut wie Baum­ eller und kommerzieller Entwickelung darzu­ wolle spinnen kann, und dazu letztere, bei stellen, von welcher der Westen wohl kaum durchaus niedrigerer Güre, dreifach theurer einen Begriff haben dürfte?" — ist. UebrigenS steigt das Russische Gold im Preise." Ausländische Rachrichten. S t . P e t e r s b u r g , 8 . N o v . D e r „ R u s s . D e u t s c h l a n d . Invalide" rheilt nach dem „Nord" folgenden H a m b u r g , 2 0 . N o v e m b e r . ( O s t s . - Z . ) Artikel aus Paris, 9. November, mir: „Die Durch Börsenanschlag wurde heute Nachste­ Berliner „Narional-Zettung" ist heute gleich­ hendes veröffentlicht: Unterzeichnete Banken sam aus einem schweren Traume erwacht. Machen hiermit zur Beruhigung des Publi­ Namentlich hat diese resp. Zeitung jenen Mo­ kums bekannt, daß sie sich vereinigt haben, ment, wo Rußland, die Segnungen der all­ durch Erleichterungen, sobald sie mir ihren gemeinen Ruhe ausbeutend, seine ganze Auf­ Statuten in Einklang zu bringen sind, na- merksamkeit der Entwickelung der Wohlfahrt menentltch in Bezug auf nothleidende Wech­ und der Reichthumsquellen seiner Völker zu­ sel den Umsatz zu befördern und Störungen wendet, dazu auöersehen, einen neuen Kreuz- zu vermetoen. Norddeutsche Bank. Vereins­ zug gegen die Uebergriffe des nordischen Ko­ bank. losses zu predigen. Wie es scheint, bedauert M a i n z , 1 9 . N o v b r . ( Z e i t . ) U e b e r d i e die Preußische Zeitung, daß Rußland in Folge am 18. November erfolgte furchtbare Pulver- des orientalischen Krieges nicht den vier Mach­ Explosion bringt die hiesige „Mainzer-Ztg." ren unterlegen ist, welche, nach ihrer Ansicht, jetzt folgenden Bericht, dem wir Nachstehendes dieses Ziel leicht hätten erreichen können; entnehmen: Der Kästrich und die obere Gau­ denn nur von dem Tage au, wo Rußland in straße war ein Trümmerhaufe, der seine Be­ die bekannten Schranken zurückgedrängt sei, wohner unter seinem Schurre begraben harre. dürfte man sagen, daß der Frieden Europa'ß Gräßlich verstümmelte Körper lagen umher, auf lange befestigt sei, ja daß er auf dauer­ in ihrem Blute schwimmend, theils noch mir haften Grundlagen ruhe. Die Preußische dem Tode ringend, Eltern irrten umher, ihre Zeitung sieht indeß nichr vorher, wer die Kinder suchend, Kinder jammerten nach ihren Eintracht der Europäischen Mächte von dem Eltern, Männer riefen nach ihren Frauen Tage an verletzen könnte, falls dieser nordi­ — das Unglück war nicht anzusehen! — sche Koloß sein Haupt beuge, es müßte denn Der in die Luft geflogene Pulverthurm war sein — meint sie — daß Frankreich Consiicre das Laboratorium auf der Courtine zwischen herbeiführe. Wir möchten fragen, was soll der Bonifatius- und der Alexander-Bastion, das Predigen dieses neuen Kreuzzuges gegen wenig über hundert Schritte rechts vom Gau- Rußland, der im Hintergründe die Möglich­ rhore entfernt. Es war, wie von Seiren des keit birgt, auch von einem solchen gegen Frank­ MilitairS versichert wird, gestern Nachmittag reich zu sprechen? Diese aufgewärmten Ex- Niemand darin beschäftigt; die Explosion müßte clamationen über eine morsche Vergangen­ also durch Selbstentzündung des etwa 1ö0 bis heit, die bereits der Vergessenheit anheimge­ 200 Cenrner starken Pulvervorrarhes entstan­ fallen, wird Rußland nicht verhindern, festen den sein. Das Laboratorium ist von Grund aus verschwunden; wo es gestanden, ist jetzt blutender Frauen und Kinder, denen die zer­ ein ungeheures Loch in die Erde gesprengt; springenden Fenster zc. gefährliche Kopfwunden die ganze Steinmasse wurde weit in die Um­ beigebracht. gegend geschleudert, nicht bloß über die nächste Die protestantische Kirche am Gutenbergs- Umgebung; ungeheure Steine flogen vielmehr platze hat bedeutende Beschädigungen erlitten. über die ganze Stadt, bis in's Garrenfeld und Im Dom sind die zum Theil sehr werthvollen ^ Stunden weit. — Die durch die Explosion gemalten Fenster eingedrückt. Selbst die an angerichtete Zerstörung ist eine fürchterliche. einzelnen Stellen sieben bis acht Fuß dicke Die Stephanskirche hat großen Schaden ge­ Festungömauer konnte dem Anprall nichr völlig litten. Fenster und Orgel sind zertrümmert, das widerstehen. Ein etwa 60 Fuß von dem Pul- Dachwerk schlimm zugerichtet; besonders aber verlhurm entferntes Gebäude, welches zeitweise ist der Thurm erschüttert und derselbe wird als Lazareth diente, ist so zu sagen spurlos wohl abgebrochen werden müssen. Auch die verschwunden. Glücklicherweise befand sich Nie­ Brücken über den Graben am Gauthore sind mand in demselben; einen Pack wollener De­ zum Theil zerstört. Die in die Stadt fliegen­ cken aber, die darin aufbewahrt wurden, fand den Steine zertrümmerten die Dächer des man etwa 160 Schritte davon auf einem der Gymnasiums und der evangelischen Kirche :c,, inneren Wälle liegen. Die in der Nähe des andere haben das schöne Portal der Augusti­ Pulverthurmö starionirten Wachtposten wur­ ner- (Liebfrouen-) Kirche zersplittert und an den fast alle weit hinweg über die Gräben Privathäusern großen Schaden angerichtet. geschleudert, und selbst die Geschützstücke rollten Die Lufterschütterung und das Donnergetöse hinab. Die Gnade GotreS hat ein zweites hat man auf mehreren Stunden in der Runde großes Unglück verhütet. Die Turnanstalt sehr deutlich wahrgenommen. Ist nun der wollte gestern Nachmittag um 3 Uhr ein gro­ Schaden, der durch die Demolirung ganzer ßes Fest in der Nähe des gesprengten Thur- Straßen und die Beschädigung sämmrlicher mes geben; zu diesem Feste war das Festungs- Gebäude der Stadt entstanden ist, schon ein Gouvernement und das gesammre Preußische ungeheurer, — sind doch Hunderte von armen und Oesterreichische Offizierscorps geladen, Familien obdachlos geworden — so ist doch das Fest wurde wegen eingetretener Hinder­ der Verlust an Menschenleben ein weit grö­ nisse verschoben. Hakte dasselbe stattgefunden, ßerer. Das Jammerbild, welches der blutge­ so wäre wohl ohne Zweifel das gefammte Of­ tränkte Boden des obern Stadttheiles bor, zu fiziercorps der Festung Mainz um das Leben beschreiben, sind wir außer Stande. Die blu­ gekommen. tigen Leichname der Vorübergegangenen und Dem ,,Nürnb. Corr." wird unter dem 20. der aus Soldaten des 34. Regiments beste­ aus Frankfurt berichtet: „Was die Veranlas­ henden Preußischen Thorwache lagen umher; sung des Unglücks betrifft, so ist unter vielen drei mir 4 Pferden bespannte Fuhrwerke, die Versionen folgende die allgemeinste, auch von eben die Brücke passirten, stürzten in den Gra­ den MilitairS gekheilte: Ein Oesterreichischer ben hinab und liegen unten in einer graßlichen Feuerwerker, schon oft bestraft und schwerer Blutlache: in der naheliegenden ,,rochen Ca- Verschuldungen verdächtig, wollte sich an sei­ serne", wo ein Oesterreichisches Dekachement nen Obern rächen. An dem Unglücks-Nach- eben exercirte, wurden Soldaren geködter oder mittage war in nächster Nähe von dem Thur- verstümmelt; andere blieben auf wunderbare me ein sogenanntes Offizierturnen angesetzt, Weise verschont. Unter den zusammenstürzen­ wobei vom FestungScommandanten bis zum den Häusern fanden ganze Familien einen plötz­ jüngsten Lieutenant alle Offiziere zu erscheinen lichen Tod; anderen ist der Vater oder die hatten. Glücklicherweise wurde noch Mittags Mutter entrissen, andere haben ihre Kinder 1 Uhr obiges Turnen auS mir unbekanntem verloren. Auch weiterhin wurden Kinder in Grunde abgesagt, sonst hätte heute Mainz der Wiege getödtet; in der Augustinerstraße wohl keinen Offizier mehr. Dieses Absagen riß ein Stein einem Kinde den Kopf weg; erfuhr wahrscheinlich der, natürlich nicht mehr einem Schauspieler wurden vor dem Cafe zum Vorschein gekommene Verbrecher nicht Mayence die Deine zerschmettert; viele Hun­ und glaubte durch Anzünden des Pulvers zu dert wurden theils schwer, theils leicht ver­ der kritischen Stunde seine höllische Rache wundet — namentlich sah man eine Menge recht vollständig auszuführen. — 372 — R ö n s a h l , 1 4 . N s v . ( K ö l n . Z . ) V e r - schen Soldaten in ein glänzendes Licht stellt. flossenen Mittwoch sprang hier tn der Nach­ „Als die Belagerer Hörren", so erzählt ein barschaft die an der Kirspe liegende Pulver­ Lorrespondent der „Daily News", „daß Ge­ mühle der Gebrüder Heuler mit furchtbarem neral Havelock bis tn die Nähe von Lacknow Donner in die Lust und wurden dadurch meh­ vorgedrungen sei, machten sie einen letzten Ver­ rere Gebäude auf die schrecklichste Weise aus­ such, das Fort in ihre Gewalt zu bekommen. einander gesprengt, doch glücklicherweise Nie­ Ader der Sturm wurde abgeschlagen. Da mand beschädigt. eS der Besatzung an Mörsern fehlte, warfen die Englischen Soldaten die Bomben, deren F r a n k r e i c h . ' Lunten sie vorher angezündet hatten, mit den P a ri S , 21. November. (St.-A.) Die Händen unter die Sipahts." — In Audh Pariser Conferenz sollte in der zweiten Hälfte hat sich die Empörung weiter verbreitet. Meh­ des December beginnen, und die zu Paris rere Vasallen des Exkönigs, die bisher neutral anwesenden Mitglieder deS Congresses harren geblieben waren, haben sich für bie Rebellion bereits amtliche Mitteilung in diesem Sinne erklärt, unter Andern Man Singh, der über erhalren. Jetzt haben die Commissaire der Eu­ «ine Truppenmacht von 6000 Mann verfügt, ropäischen Mächte jedoch die Anzeige gemacht, (Nach der „Bombay-Times" fiel Man Singh baß sie mir ihrem Bericht über die Donau- verwundet tn die Hände der Engländer). Ja fürstenthümer vor sechs Wochen noch nicht fer­ Betreff Nena Sahids hören wir nichts Zuver­ tig zu werden vermöchten, indem die DivanS lässiges. Jedenfalls ist der ganze Landstrich bis Ende December ihre Verhandlungen fort­ südwestlich und nordöstlich von Cawnpore tn setzen würden und der CommissionS - Bericht den Händen der Insurgenten, die Cawnpore erst nach Schluß derselben abgefaßt werden selbst wieder bedrohen. Das Gerücht, der könne. Die Pariser Conferenz wird deshalb Sindiah Hobe das Gwalior-Contingent zum schwerlich vor Mitte Januar ihre Arbeiten be­ Gehorsam zurückgeführt, hat sich nicht bestä­ ginnen. tigt. ES ist wahr, der Stndioh ist den Eng­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . ländern noch immer gewogen, aber seine Trup­ L o n d o n , 1 6 . N o v . ( A . Z . ) D i e Z e i » pen und überhaupt seine Unterlhanen haben tungen und Briefe, welche mir der l ' tzkea Post sich rheilrvetse gegen ihn erhoben, während der in Europa ankamen, können nur tn der An­ Rest mir den Stpahie sympathisirt: und un­ nahme bestärken, daß die Lage der Dinge in ter solchen Verhältnissen muß der Sindiah froh Indien viel ungünstiger für die Engländer ist, sein, wenn er seinen Thron nichr verliert. Sonst als daS letzte Telegramm glauben machte, erfahren wir nichts Neues über die Lage in und daß der Ausstand eine Coosistenz gewon­ Central-Indien. — Kaschmirs — da« Ende nen hat, von der wir früher keinen Begriff August in vollem Aufstand war — wird auf­ hatten. Die Inder, das unterliegt nun kei­ fallender Weise tn keiner Depesche, Zeitung nem Zweifel mehr, schlagen sich nichr bloß oder Correspondenz erwähnt. Dieses Schwei­ tapfer, sondern sie sind auch militairisch gut gen ist ominös. Die Berichte auS dem Pend­ organisirt. Sogar die „Times" gesteht daS schab und auS Sindh lauten nichr befriedigend, jetzt ein. und während sie noch vor einigen aber sie sind so mager und verwirrt, baß wtr Tagen die SipahtS als „elendes, feiges Ge­ uns unmöglich ein klares Bild daraus ent­ sindel" bezeichnete, vergleicht sie heule die Ver- werfen können. Dasselbe läßt sich von den theidigung Delhi'6 mit der von Sewastopol, Berichten aus den drei Präsidentschaften sa­ und läßt den Rebellen militairisch alle Gerech­ gen. Im südwestlichen Bengalen scheint eS tigkeit widerfahren. AuS dem Königreich Audh erwaö besser zu stehen, Assam soll wieder ru­ tauten die Nachrichten höchst ungünstig. Lack­ hig stin. — Privalbriefen zufolge richtet die now ist von einer Armee von 30 — 40.000 Cholera unter den Britischen Truppen in Mann umzingelt, und eS ist sehr fraglich, od Delhi und Cawnpore furchtbare Verwüstungen General Havelock — welchem General Ourram an. Dies Jahr ist tn Indien während der freiwillig den Oberbefehl abgetreten hat — Monate Juli und August ungewöhnlich viel im Stande sein wird, den Rückzug nach Regen gefallen, was natürlich auf bie Ge­ Cawnpore glücklich zu bewerkstelligen. Hier sundheit der Soldaten einen äußerst vachrhei- eine Anekdote, die den Heroismus der Briti­ ligen Einfluß ausüben muß. — 373 — L o n d o n , 1 3 . N o v e m b e r . ( H . C . ) D i e gen." (Lauter Beifall.) — Di« „Newyorker Sammlungen für den Indischen UnrerstützungS- StaatSj«irung" giebr dagegen den Arbeitsu­ fonds betragen 260,000 Pfd. Sr. AuS Ale­ chenden den Rath, diese Art von Demonstra­ xandrien sind 429 Pfd. Sl.. aus Kohira 192 tionen einzustellen; denn, sagt sie, sie haben Pfd. St., auS St. Petersburg 313 Pfd. St.. keinen Zweck und schaden. Das Amerikani­ aus Lissabon 200 Pfd. St., und aus Korfu sche Volk ist kein Volk, welches durch Dro­ 152 Psd. Sr. eingelaufen. hungen sich etwas abzwingen läßt. T ü r k e i . K o n s t a n t i n o p e l . 1 1 . N o v e m b e r . D e r N e u e s t e P o s t . „Jndep. belege" wird telegraphirt: Der heim­ R i g a , 1 6 . N o v e m b e r . ( R i g . Z . ) G e ­ liche Pulverhandel ist belebt. Außerordentliche stern beging unsere Stadt die Feier eines Ta- Waffen- und Revolver - Ankäufe werden selbst geS, der in ihrer Geschichte denkwürdig, für vom Volke gewacht. Die Muselmänner sind ihr künftiges Gedeihen und ihre Fortentwicke­ über die Zukunft ihres Reiches sehr beunruhigt." lung zu größerer Bedeutung als Handelsstadt Der Wechselkurs ist noch im Steigen be­ von unberechnenbarem Einfluß sein wird. ES griffen; der LouiSdor von 20 Fr. gilt 123 wurde d«r Anfang mit Abtragung der am 6. Piaster. — Die Theuerung der Ledenewittel von der Krone ber Stadt übergebenen Fe­ ist unerhört. stungswerke gemacht. Durch ein Allerhöchst Aus Scurari wird vom 7. November ge­ bestätigtes Gutachten deS ReichSratheS vom schrieben: Die Lage Montenegro'S wird im­ 26. April 1811 war die Rigasche Stadls«- mer düsterer. Man entdeckt dort jeden Au­ stung mir allen ihren Defensiv - Werken und genblick neue Verschwörungen. den tn denselben befindlichen Gebäuden von A m e r i k a . der Krön« der Scadr od« und auf KronS- N e w y o r k . 7 . N o v . ( Z e i t . ) D i e P e t i ­ Unlerhall genommen worden; in voriger Woche tion der Arbeitsucher an den Stadlrath wurde erhielt die Stadt die Festungswerke wieder vorgestern Abend auf Antrag des republikani­ zurück, um sie tn einer neuen Zeit, ausge­ sche» Aldermanns Tucker an daS Finanz-Co- dehnteren HandelSräumen, öffentlichen Ge­ mite verwiesen. Als sie im Board of Coun- bäuden und Anstalten, der Verschönerung der cilrven vorgelegt wurde, beantragte der Repu­ Sladt und einer Menge anderer Vorthtile blikaner Orrarson, einer von den Redakteuren zum Opfer bringen zu können. Im Hinblick der „Tribüne", die Petition zu verwerfen» auf diese unendlichen Vortheile und zu etwar« Er bemerkte dann, die Petition sei durch die tenden segensreichen Folgen konnte daher der letzte Botschaft des Mayor Wood hervorgeru­ 16. November wohl mir Recht von Stadr fen worden und >ene Borschaft sei ein Doku­ und Bürgerschaft als ein Tag freudiger Feier, ment, daS zu Aufruhr und Blutvergießen auf­ u n d a l s e i n T a g d e s D a n k e s f ü r d e n H e r r n fordert. — Indessen dauern die sogenannten und Kaiser begangen werden. „Hunger-Demonstrationen" noch fort. Haufen D e u t s c h l a n d . Volks durchziehen die Straßen und führen B e r l i n . 2 7 . N o v . ( N . P r . Z . ) S e . Fahnen mit der Inschrift: „Arbeit oder Tod!" K. H. ber Prinz von Preußen hat eine Sum­ in Englischer, Deutscher und Französischer me von 10,000 Thlro. für die Verunglückten Sprache. Zur Charakteristik dieser Bewegung in Mainz angewiesen und Befehl ertheilt, d«e rheilen wir folgende Rede mit, bie von einem Behörden aufzufordern, daß sie die von Pri­ dieser Leute von den Stufen der Börse her- vaten zu gleichem Zwecke veranstalteten Samm­ abgehalten wurde: „Wir brauchen Arbeit und lungen in geeigneter Weise fördern mögen. müssen sie haben (Beifall der Menge), wir M a i n z , 2 2 . N o v e m b e r . D e m „ M a i n z e r brauchen Arbeit und müssen sie haben, oder Journal", welches am 21. zum ersten Mal« wie müssen sterben ober Schlimmeres thun, wieder erschienen ist, wird von einem Augen­ denn wir werden uns nie dazu bequemen, in zeugen, der die Explosion von der Zahlbacher einem Lande wie Amerika zu verhungern. Chaussee auS übersah, Folgendes über deren Wir begehren nichts, als was recht ist, und Anblick berichtet: „Zuerst war eS, als ob «in werden unS kein Unrecht gefallen lassen. Ihr Blitz von der Erde gegen den Himmel auf­ (die Vermögenden) seid verpflichtet, uns zu führe, «ine so hohe und schmale Feuerflamm« erhalten, und das wollen wlr von Euch erlaa- zuckle in die Höhe, —7 im nächsten Momtnte — 374 - abie Schob sich »in« mit schwarzem Dampfe fest, baß er sich die Schlüssel zu dem Thurm« gekrönte sehr breite Feuergard« bis zur dop­ geholt, und daß letztere nach der Explosion pelten Höhe des SrephanSthurmtö, und nach­ am Thurm ber Stephanekirche gefunden wor­ dem dieselbe einen Moment gedauert und dann den seien. — Gestern war auch der General verlöscht war, wurde die Umgegend zuerst Todltden hier, die Trümmer zu sehen. Er durch den furchtbaren Knall erschüttert und mag dabei den Vergleich mit Sewastopol an­ dann mir jenem Hagel von Steinen über­ gestellt haben. schüttet , der viele Verwundungen und man­ Von Einzelheiten der Pulverwirkung er­ che Tödrungen nach sich zog." DaS Journal fährt man noch: Am Thearergebäude sind die ..Deutschland" meldet unter Anderem: ,.An meisten Fenster zertrümmert, die Logen ver­ der Ecke eines Hauses in der Fuststraße stürzte rückt worden, eine Wand des Saales ber Lie­ ein Stein nieder, welcher einen großen Theil dertafel ist eingestürzt, am Keller deS Wein- deS Trottoirö gänzlich zermalmte. Unglaublich Händlers Orb. unterm Theater, dessen Eingang kli-ngt'S, »der wahr ist »S, daß in dem Ha­ von 120 Fuß hohen Mauern eingeschlossen ist, chenbach« Hofe ein Stein von mindestens 18 sind die Thüren zerbrochen, eiserne Stangen Centnern niederfiel; derselbe muß mit einer verbogen und die großen Quadern, in denen rasenden Schnelligkeit geflogen sein, denn das diese befestigt waren, herausgerissen. Am Dach des Hauses steht noch an den beiden Frankfurter Hof, der keineswegs daS größte äußern Enden, und die Stelle, wo er durch­ Gebäude unserer Stadt ist, sind allein 644 fuhr, ist wie abgeschnitten; dieser eine Stein Scheiden zersprungen. Von den städtischen hat sehr viel Schaden auf dem ganzen Ball­ Brunnen fuhren die Schließsteine tn die Höhe, platz angerichtet. Bei der Stephanekirche liegt ein Beweis von der Stärke der Lusterschürte- ein Stein von ctrca 6 Centnern, welcher die rung. Eine der wunderbarsten LebenSrellun- Kuppel auf dem kleineren Kirchlhum mit sich gen war di« deS Examinators, dessen HauS fortriß; der Hauptlhurm der Kirche hängt am Ausgange der GauthorSbrücke kaum 60 schief; Orgel und Altäre, namentlich aber Schritte von dem explodtrten Thurm gelegen das Dach sind ruinirr. Im Gasthause zum ist. Während sein HauS und die ganze Um­ „Donnersberg" stürzte ein Stein, welcher gegend zerschmettert und die vor dem Haus« heute Nachmittag von 12 Mann weggeschafft stehende Schüdwache gelöster wurd», kam iftne wurde, durch'S Dach und so fort durch zwei auS vier Personen bestehende Familie mit ge­ Stockwerke. Am Treppenaufgang zum neuen ringen Verletzungen davon. Einer der Ge­ Kästrich fiel ein Stein, welcher ein Stück simssteine des PulverthurmS — gewiß 26 Geländer und Treppe ganz wegschnirr. Dt« Centner schwer — wurde auf das HauS deS Champagner-Fabrik des Herrn Henkel wurde Gutsbesitzers Hrn. Hensey aus dem Ballplatz« ihres Glasdaches ganz beraubt, sehr Vieles geschleudert, brach durch das Doch und zwei im Keller zertrümmert. In der Augustiner­ Stockwerke und fiel auf das Bett eines Preu­ straße stürzte ein Stein durch drei Stockwerke, ßischen Hauptmanns, ohne Jemand zu beschä­ fiel aus ein tn ber Wiege schlafendes Kind digen. Ein anderer schwerer Stein stürzte und zermalmte es gänzlich." tn das Brauhaus zur Sonn? in der Betzels- Der „Kölner Zeitung" schreibt man unter gasse; ebenso fielen Steine von ungeheurem dem 22. November: Ein O'sterreichischer Un­ Gewicht in die Druckerei der Schottischen teroffizier. NamenS Wimmer wird, wie man Musikhandlung im Weihergarren, zerstörten die­ hört, steckbrieflich verfolgt. Es wird versichert, selbe und richteten einen Schaden von mehreren er sei entweder desertirt oder, was viel wahr­ Tausend Gulden an. Zn das HauS des scheinlicher, er habe den explodirten Pulver- Brand-DirectorS Weiser schlug ein schwerer thurm in Brand gesteckt und sei in demselben Stein, flog durch daS Wohnzimmer, ohn« umgekommen. Eine Frau hat ihn, so wird die darin befindlichen Personen zu verletzen erzählt, einige Zeit vor det Explosion in den und drang durch die entgegengesetzt« Wand Thurm gehen sehen; auch hat, so heißt eS wieder hinaus. wo «r im Garren noch ein weiter, ein Preußischer Artillerie-Soldat (Re­ tiefes Loch in die Erde schlug. Der Premier- krut) einen Otsterretchischen Soldaten an ei­ Lieutenant Greyer, der ein Detachemenr Preu- nem der vergitterten Fenster des ThurmeS ste­ ßilchtt Artillerie ganz in der Nähe der Ex­ hen sehen. Es wird ferner erzählt, es stehe plosion «x«rcirte, blieb wie durch ein Wunder — 375 — verschont, während drei seiner Leut« getödtet In Mainz, Darmstadt, Frankfurt, Mann­ wurden. — Di» Privatwohlthätigkeit ist ia heim sind bereits Comite'S zur Unterstützung vollem Gang,, daS Comics für den Carneval der durch die Explosion Beschädigten zusam­ hat sich soforr in e«n Hilfscomits verwandelt. mengetreten und haben zum Theil schon Auf­ Zn Bezug auf die Opfer der Explosiva rufe zur Beisteuer von milden Gaben erlassen. schreibt man unter dem 20. d.: Die Zahl der O e s t e r r e i c h . auf dem Platze des Unglücks beim Exerciren W i e n , 2 4 . N o v b r . ( T e l . - B u r . ) E i n und auf Wachtposten gerödteten Preußischen Kaiserliches Handbillet verfügt, daß in ber Soldaten betragt 8 und nachher ist noch 1 Oesterreichischen Gesammt-Mooarchie Samm­ gestorben. Einige sterben sicherlich noch. Die lungen zum Besten der von der Mainzer Ka- Zahl der schwer und leicht Verwundeten be­ lhostrophe Betroffenen veranstaltet werden sol­ tragt etwa 90 — 100. Auf Oesterreichischer len. Der Kaiser hat persönlich 20,000 Gul­ Seile zählt man 2 Todte und ungefähr eben so den hierzu angewiesen. viel Verwundete. Die Zahl der Todren aus der F r a n k r e i ch. Ctvildevölkerung, die bis jetzt aufgefunden sind, P a r i s , 2 6 . N o v b r . A n d e r B ö r s e i s t ist ungefähr 30. Manche sind wohl noch nichr officiell bekannt gemacht worden, daß die Bank gefunden. Die Zahl der in den Spitälern von Frankreich den DiSconto auf 7, 8 und und Häusern krank liegenden schwer und leicht 9 pCr. für Einen-, Zwei- und Drei-MonatS- Verwunderen ist natürlich nichr zu übersehen. Wechsel herabgesetzt habe. M a i n z . 2 3 . N o v . S e i t b e r K a t h a s t r o p h « G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . tn Mainz ist die Bevölkerung der Umgegend auf L o n d o n , 2 t . N o v e m b e r . ( N . P r . Z . ) den Beinen, um den Schauplatz des Unglücks Nachdem der Discontosatz der Dank von Eng­ zu sehen. Die Zahl der Personen, welche land von 9 auf 10 Procenr erhöht worden gestern in Mainz verkehrte, kann man füglich war, hat die Regierung den Wünschen Ein­ auf 30.000 und mehr schätzen. Es ist ein zelner Gehör gegeben und die Bank-Direcro- sehr erfreuliches Zeichen, wie sich allerortS ren ermächtigt, Banknoten auszugeben, ohne die Theilnohme für die Verunglückten durch auf die Baarvorräthe in der Bank Rücksicht Aufdringung von Gaben kundgiebt. In Mainz zu nehmen. Die Folgen dieses Schrittes sind waren gestern in verschiedenen Straßen und unberechnenbar. Plätzen in der Nähe des Unglücks Tische zur L o n d o n , 2 4 . N o v . ( S r . - A . ) Z n D e r « Einsammlung von freiwilligen Beiträgen auf. by haben fast alle Seidenfabrikanten auS gestellt; wir bemerkten, daß dabei sehr reich« Mangel an Bestellungen die Arbeit eingestellt. iich gegeben wurde. Das Magazin enthielt Einige wenige arbeiten „kurze Zeit", d. h. außer 200 Centner losem Pulver noch 660 nur wenige Stunden täglich. Mehrere Tau­ Crr. Pulver in Kartuschrn und Patronen, send Arbeiter und Arbeiterinnen sind brodloS also 760 Centner! geworden. Die BeHürden haben eine Anzahl M a i n z , 2 6 . N o v . D i e b i s h e r i g e n B e ­ Suppenanstalten errichtet und zu dem Zweck richte über die wahrscheinliche Entstehung der werden tn der Stadt Geldsammlungen ge­ Explosion sind, so weit bis jetzt ermittelt, voll­ macht. Aehnliche Nachrichten kommen auS kommen richtig. Leider läßt sich nicht mehr zwei­ allen Fabrikgegenden. feln, daß der zc. Wimmer der Anstifter so gro­ ßen Elends gewesen. Die Meinungen schwan­ ken nur noch darüber, od er mit dem Magazin Bekanntmachungen. sich selbst vernichtet hat, oder ob er vorher zu Von Einem Wohledlen Rache der Kaiser­ entkommen verstanden. Nichr die geringsten lichen Stadt Pernau werden, auf deSfallsigeS Reste von ihm sind bis jetzt aufgefunden, und Ansuchen Einer Löblichen Steuer-Verwaltung, dies würde allerdings für die letztere Ansicht sämmtliche hiesige Kaufleute hierdurch aufge­ sprechen. wenn nicht andererseits bei einer fordert, die Bescheinigungen zum Erhalt der Entzündung von etwa 700 Centnern Pulver Handelsscheine für daS Zahr 1868 bis zum (denn so viel enthielt das Magazin. Alles 24. December zu lösen, weil mir diesem Tage gerechnet) ein VerbrennungSprvj'ß auch ein die WtihnachrSferien beginnen, die bis zum entsetzlich schneller und vollständiger gewesen 2. Zanuar künftigen ZahreS wahren, mithin sein müßte. alle diejenigen, welche solchen Termin nicht — 376 — wahrnehmen, »S sich selbst beizumessen haben, wenn sie bie HandelSschein» nach dem 1. Ja­ ^ Am Sonntage den 24. d. M., nach ^ nuar k. I. mir Erlegung der gesetzlichen Strafe D Beendigung des Gottesdienstes, wird imI zu lösen verpflichtet werden. K Mussen-Locale dir hochobrigkeitlich bestä- Z Pernau, Rathhaus, den 20. Nov. 1367. « tigte Verloosung der zum Besten des M Im Namen und von wegen des RakhS der « Alexander - Waisenhauses dargebrachten ^ Stadt Pernau D Gaben stattfinden. Loose 5 30 Kop. S. ^ Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. I sind in den Comptoiren der Herren Ja- T No. 2978. Schmid, Secrr. 3 s cob Jacke et C., H. D. Schmidt und Ä Nachdem über den Nachlaß des verstorbenen D im Waisenhaus» zu haben. D Pernauschen Bürgers und Fletschermeisters D Pernau, den 22. November 1867. D Heinrich Reinhold Zanck d»e Concurs eröffnet; K Der Verein ber Armenfreunde. s, V D als werden von Einem Wohledlen Rath» der Kaiserlichen Stadt Pernau Alle und Jede, die an den verstorbenen Fletschermeister Hein­ Unverwelkliche Bouquets und Kranze rich Reinhold Zanck oder dessen ConcurSmasse von natürlichen Blumen in verschiede­ irgend welche Anforderungen zu haben vermei­ nen Größen, sowie Hyacinthen-, Tulpen- nen, hierdurch aufgefordert, sich mit solchen und Crocus-Zwiebeln sind zu haben bei ihren Ansprüchen unter Beibringung gehöriger Belege, binnen sechs Monaten ^ claro, wird M. Lu tkew i t sch . 3 sein bis zum 9. April 1863, bei diesem Ra- the in Person oder durch einen gehörig legi- Diesjähriger Russischer Hopfen bester Qua­ rtmirten und instruirten Bevollmächtigten zu l i t ä t i s t z u v e r k a u f e n i n d e r J a c o b y s c h e n melden und anzugeben, widrigenfalls dieselben Brauerei. 2 nach Ablauf dieser Präklusivfrist mit ihren relp. Hiermit mache ich die ergebene Anzeig», daß Anforderungen nichr weiter zugelassen noch be­ ich gegenwärtig im Hause des Schneidermei­ rücksichtigt werden sollen. sters Herrn Schlaf wohne. Auch sind alle Diejenigen, welche dem ver­ Buchbindermeister L. H»mp«l. 1 storbenen Flrischermetster Heinrich Reinhold Zanck. dessen Loucursmasse, verschuldet V e r l o r e n . sind oder irgend welche demselben gehörige Wer bie verloren» Charte d»S Stadr-Dvr- VermögenSstücke in Händen haben, bei Ver» f»S „Brem»rs»ite" bei dem Cassa - Notairen meidung gesetzlich»? Beahndung gehalten, bin­ Herrn Lehbert abliefert, erhält eine entspre­ nen derselben Frist diesem Rathe solches an­ chende Belohnung. 1 zuzeigen und das Schuldige einzuliefern. Pernau, RarhhauS, den 9. Oktober 1867. Jnatrhalb acht Tagen wird Pernau ver­ Im Namen und von wegen des Raths der l a s s e n R o b e r t S i e f a r t h , Stadt Pernau Buchbindergesell». 2 Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. No. 2667. Schmidt Secrr. 1. Vom 16. bis zum 22. November. Verein für Männergesang. CetSUkte. Sr. Nikolai.Kirch»: Ida Ma- Ein großer Gesangabend mir Zurrirr von thilde Olga und Eduard Ferdinand Georg Damen findet statt Mittwoch den 27. No­ Hanliemann. — Natalie Elisabeth Stern. vember 1867. — Anfang halb 9 Uhr. — St. Elisab.»Kirche: Marie Elisabeth *. Billette für hiesige und fremde Damen, so­ V'erttorbene. St. Nikolai-Kirche: Jo­ wie für fremde nichr in Pernau wohnende hann Cornelius Paullon, all 68 Jahr. — Herren sind a 26 Kop. S. beim Cassa-Vor- Friedrich Gottlieb Fröhberg, alt 73 Jahr. stqnd Herrn Si «werfen zu lösen. — Sr. Elisabekh's-Kirche-. Wilhelm Ol- Der Vorstand des Vereins für berg. alt 47 Jahr. — Alexander Tamm, Männergesang. 1 alt 1^ Jahr. Im Namen de» Gen.»Gou»crnements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacobo. (Hierzu eine Beilag».) Pernansches Wochenblatt. .N 48. R8S7. Sonnadend, d. 30. ITlovbr. Ausländische Nachrichten. In Danzig hat das Haus S. I. Joel D e u t s c h l a n d . mir einer Summe von 80.000 Thlrn. fallirr. H a m b u r g , 2 6 . N o v e m b e r . ( A . A . Z . ) H a l b e r s t a d t , i m N o v b r . ( M . Z t g . ) An heutiger Börse forderte Carl Heine, Fir­ Allgemeines Aufsehen erregt hier der Vorgang, ma Salomon Heine, die Wechselmakler auf, daß einem den vornehmsten Kreisen der Stadt ihm Discontowechsel zu bringen, und kaufte angehörigen Brautpaare von dem Garnisons­ jedem die gleiche Summe ab. Die Stim­ prediger daS Aufgebor versagt worden ist, und mung der Börse wurde dadurch gehoben. zwar lediglich deshalb, weil die Verlobten sich B e r l i n , 2 4 . N o v b r . ( A . A . Z . ) D i e weigern, das (kirchlich sogenannte) Braurexa­ Hamburger Bankerotte haben das Producren- men zu bestehen. Dasselbe, weder in der geschäft von Moses in Stettin zu Fall ge­ Civil- noch Milirair - Kirchenordnung begrün­ bracht; die Passiva dieses hochgeachteten Hau­ det, wird, wie es scheint, wiederum als der ses betragen 1,200,000 Thaler, und zahlrei­ Kirchenzucht angehöriges Mittel hervorgesucht. che Berliner Firmen sind von schweren Ver­ F r a n k f u r t a . M . , 2 7 . N o v . ( S t . - A . ) lusten betroffen. Auch wir werden ohne Zwei­ Wir'freuen uns, niirrheilen zu können, daß fel am Orte bald von Fallissements hören, die Beiträge für die Mainzer Verunglückten obwohl die großen Geldinstitute gewiß Alles bis heute, ohne das Ergebniß der Theater- aufbieten werden, um wankende Firmen, die Vorstellung, sich auf 13,300 Fl. belaufen. sich momentan kein Geld machen können, zu M a i n z , 2 7 . N o v . Z u r E x p l o s i o n m e l d e t stützen. Geschähe daS nicht, so folgen dem man dem „N. C.": Es ist eine gemischte einen und ersten Fall viele andere. Unsere Commission, aus Delegirren der FcstungSbe- Bank halt mir eiserner Festigkeit an ihren hörden und des Stadtrathes bestehend, gebil­ Restriktionen fest, und indem sie der Speku­ det worden, mir dem Auftrag, alle auf die lation mir unfern edlen Metallen den Riegel Katastrophe vom 18. November bezüglichen vorschiebt, bewirkt sie damit, daß das baare Thalsachen zu ermitteln. Durch protokolla­ Geld von unserm Platz nicht nach außerhalb risch aufgenommene Zeugenaussagen sott con- abfließt, wo der DiSconrosatz höher ist als starirt sein, daß Wimmer, der vermurhliche bei uns. — Der „SraatSanzeiger" bringt Anstifter des Unglücks, am Vormittage des eine Reihe von Genehmigungen und Erlassen 18. d. M. in vier Schenken reichlich Brannt­ vom 26. v. M., gezeichnet vom Prinzen von wein genoß, und daß er dann zwei Sechsbätz- Preußen ,,im Allerhöchsten Auftrage Seiner ner entlehnte und für dieses Geld noch eine Majestät des Königs." Flasche Branntwein kaufte. In Folge der provisorischen Aufhebung der F r a n k r e i c h . gesetzlichen ZinS-Beschränkungen hat, dem Ver­ P a r i s , 2 6 . N o v . D e r , , C o n s t i r u t i o n n e l " nehmen nach, die Preußische Bank beschlos­ bringt einen höchst seltsamen Artikel über In­ sen , den Lombard auf Wertpapiere mit 3 dien . was er als die Domains der jüngern pCt., auf Waaren mir 7 pCr. festzustellen; Söhne der Aristokratie hinstellt. Alle Miß­ Der Discont auf Wechsel bleibt 7^ pCr. bräuche der Englischen Verwaltung führt das officiöse Blatt darauf zurück, daß Indien um in einer allmäligen Abnahme begriffen, und der jüngern Söhne willen systematisch ausge­ da die jetzt daselbst fälligen Rückzahlungen sehr beutet werde, und es zweifelt deshalb an der bedeutend sind, so werden die wöchentlichen Reform, da dieselbe die egoistischen Interessen Bankausweise in Zukunft wohl ein günstige­ der Aristokratie zu sehr verletzen würde. res Ansehen gewinnen. Auch im Disconto- (Zeit.) Die Setzer und Drucker von Pa­ markre sind Zeichen einer bessern Srimmung ris haben eine Subscripriou zu Gunsten der vorhanden. Die alre und geachrere Firma bei der Mainzer Katastrophe Verunglückten Carr. Zosling und Co., die hauptsächlich mir eröffnet. Sie wollen der Vaterstadt Guren- dem Norden Europa'S in Geschäftsverbindung berg's zu Hilfe, kommen. stand, hat ihre Zahlungen eingestellt. S p a n i e n . L o n d o n , 2 6 . N o v . ( Z e i t . ) I n L o n d o n M a d r i d , 2 9 . N o v . ( T e l . B u r . ) D i e selbst war gestern nur ein größeres Fallissement Königin ist gestern Abend halb 11 Uhr glück­ bekannt geworden: das der Deutschen Firma lich von einem Prinzen entbunden worden. Rehder und Boldemann, deren Passiva auf Die Königin befindet sich dei, Umstanden nach 100,()0() Pfd. Sr. veranschlagt worden. wohl. Auch hier ist auf die Kunde von der Main­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . zer Katastrophe unter den hiesigen Deutschen L o n d o n , 2 4 . N o v . ( O s t s . - Z . ) W i e d e r sofort eine Sammlung angeregt, deren Er- ein paar Deutsche Firmen Hamburger Ur­ gebniß dem Mainzer Hilfscomite Übermacht sprungs, darunter das alte HauS H. Sil- werden soll. lem Lc Co., sind gefallen. Verluste in Ame­ L o n d o n , 2 7 . N o v . W i e d e r „ T i m e s " rika , Westindien und Brasilien waren die gemeldet wird, hat die Pforte den Mächten, Veranlassung. welche den Pariser Vertrag unterzeichnet ha­ L o n d o n , 2 6 . N o v . D i e „ T i m e s " e n t ­ ben, in einer Nore angezeigt, sie werde sich hält heute einen Artikel über die Mormonen vielleicht genöthigt sehen, in Anbetracht des und ihr Vethältniß zu den Vereinigten Staa­ Zustandes der Donaufürstenthümer eine Trup­ ten. ,,Die Mormonen", sagt sie. „kämpfen pen - Abcheilung nach der Donau marschiren für den Sensualismus, für das, was sie das zu lassen. patriarchalische System nennen, d. h. für die Die heutige „Times" versichert, die Re­ Vielweiberei. Sie vereinen die Energie des gierung werde bei dem demnächst zu eröffnen­ PuriranerthumS mir allem Schmutz deS Mo- den Parlamente beantragen, daß die Ostindi­ hammedcmerchums, nennen ihre Religion die sche Compagnie der Verwaltung Ostindiens Religion des alten Testaments und streiten für enthoben und dieselbe der Central - Regierung diese Religion. Der Murh solcher Menschen übertragen werde. ist eine thierische Leidenschaft; er gleicht dem M o n t e n e g r o . Murh von Thicren, die man bei ihrem Fräße Aus Carraro wird der „Agramer Ztg." störr, dem Sichaufschnellen der Schlange oder gemeldet, der Fürst von Montenegro habe eine der Verzweiflung der Narre, welche, wenn ihr Kundmachung erlassen, in welcher er seinen jeder andere Ausweg abgeschnitten ist, wie Unrerthanen jeden Verkehr mir der Türkei un- rasend auf ihren Verfolger losspringt. Der rersagr. — An die von den Türkischen Expe- Murh erhält seine moralische Farbe von dem dirionsrruppen bedrohten Gränzpunkre gehen allgemeinen Charakter, der ihn begleitet. Er fortwährend Unterstützungen ab. kann eben so wohl der höchste wie der nie­ T ü r k e i . drigste, der edelste wie der verächtlichste Trieb K o n s t a n r i n o p e l , 1 4 . N o v . ( N . P r . sein, eine Kundgebung des Geistes der groß­ Z.) Die Europäische Commission in den artigsten Opferfähigkeir wie der selbstsüchtigsten Donau - Fürstenrhümern hat zur Bearbeitung Hartnäckigkeit und des selbstsüchtigsten Trotzes, der definitiven Reorganisation jener Länder je nach dem Beweggrunde, dem er sein Da­ folgendermaßen die VerwalrungSzweige unter sein verdankt, und je nach der Beschaffenheit sich verrheilr: der Englische Commissair über­ der Sache, für die er kämpft. nahm die innere Section, der Oesterreichische In ihrem von gestern Abend darircen City- die Finanz-Angelegenheiren, der Preußische arrikel schreibt die „Times": „Der Andrang die Milirair-Angelegenheiten, der Russische nach der Bank von England ist noch immer die Kirchensachen, der Französische die Abrhei- — 379 — lung des Unterrichts, der Sardinische die des enge Straßen und Seitengäßchen vorzudringen, Handels und der öffentlichen Bauten, der bestrichen von Kanonen, welche doppelte Kar- Türkische endlich die der Gesetzgebung. tärschenladungen feuerten. Und hier war es, (St. - A.) Die in der Sitzung des 19. wo wir unsere größten Verluste erlitten. Wir November vom Wallachischen Divan »6 live fochten bis zum Anbruch der Dunkelheit, an gutgeheißene Denkschrift, welche der Europai­ 46 Stunden lang, bevor wir das Cabul-Thor schen Commission in Bucharest und spater der erreichten. — Am 20. befehligte ich die Ab­ Pariser Conferenz vorgelegt werden soll, wird teilung, die den Palast des Königs nahm. vom ,,Journal des Debats" veröffentlicht. Wir rödteten ungefähr 26 im Innern, und Dieselbe bestehr aus vier Hauptabschnitten. einige entkamen über die Mauern und den Der erste bezieht sich auf die Garantie der Fluß. Da das Thor geschlossen war, befestigte Autonomie und der internationalen Rechre der der Ingenieur einen Pulversack daran, und Pforte und sucht nachzuweisen, daß die Do­ nach der Explosion stürzten wir hinein und nau - Fürstenthümer schlagende Beweise für putzten alle Sepoys weg, die wir trafen. In ihre Selbstständigkeit harren; der zweite Ab­ einer Viertelstunde hatten wir den Platz in schnitt handelt von der Union und behauptet, unserer Gewalt Den König hat man dieselbe sei seit Jahrhunderten das stete Stre­ gefangen, seine zwei Söhne und seinen Enkel, ben der Fürstenthümer gewesen; der dritte Abu Bukkur, erschlagen. Zwei dieser verfluch­ Abschnitt, der von der Ernennung eines frem­ ten Prinzen schändeten unsere Weiber und den Prinzen handelt, sucht nachzuweisen, daß ließen sie nachher in Stücke hauen. Wir fin­ nur von einem unparteiischen und unabhän­ den noch täglich in den Häusern SepoyS ver­ gigen Fürsten eine gute Verwaltung zu hoffen steckt, die vor Wunden oder Krankheit nicht sei, wobei die Rumänen den Wunsch ausspre­ zu entrinnen vermocht; diese werden alle auf chen, daß ihnen die Wahl dieses Fürsten ge­ dem Fleck todt gemacht. Am 24. fing ich ei­ lassen werde; doch erklären sie sich auch bereit, nen schönen hochgewachsenen Sowar (Caval- dem Europäischen Congresse die Wahl zu über­ leristen), ich schleppte ihn auf die Straße lassen. Die vierte Abtheilung der Denkschrift hinaus und schoß ihn todt. Man kann ih­ handelt von der Repräsentativ-Verfassung und nen keinen Pardon geben. Wir werden nie weist geschichtlich nach, daß die Fürstenrhümer vergessen, wie sie unsere Weiber und Kinder stets eine solche Verfassung gehabt haben und niedergemetzelt haben, und wir erschlagen je­ zwar eine einzige Versammlung, weshalb es den Sepoy, den wir kriegen. Die Stadt ist wünschenSwerth sei, daß auch fortan dieselbe ganz verlassen und alle Bürger sind entflohen. Form beibehalten und kein Senat geschaffen Wir haben alle Läden geplündert und alles werden möge. Schließlich bitter man die Werthvolle wird gesammelt und zur Prisen- Mächte um die Erlaubniß, an den Congreß vertheilung verkauft. Unsere Rache ist nicht zu Paris einen Bevollmächtigren zu schicken, zu stillen, denn mehrere unserer Soldaren, und um möglichst rasche Erfüllung der Wün­ die am 14. bloß verwundet wurden, und die sche der Moldau - Wallachischen Bevölkerung, wir übersehen hatten, fanden wir später ohne weil man alsdann erst zur Reorganisation der Kopf liegen und mir furchtbaren Säbelhieben Fürstenthümer schreiten könne. Der Divan gezeichnet, und so schonen wir Niemanden." erklärt sich zur Lösung innerer Fragen für In einem Privarbriefe aus Simlah, den inkompetent. die , / T i m e s " i m A u s z u g e m i t t h e i l t , h e i ß t e s : G r i e c h e n l a n d . ,,Der König von Delhi ist in seinem Palaste A t h e n , 2 t . N o v . ( T e l . - B u r . ) F ü r c h ­ zusammen mit der Königin in einem kleinen terliches Unwetter. Alle Mühlen, Brücken Gemache des Hofraumes gefangen, während und Wege in der Umgegend sind zerstörr, ein die Englische Flagge von der Spitze des Ge­ großer Theil der Oliven - Erndre wurde dem bäudes wehr. AIS er gefangen eingebracht Meere zugeführt. wurde, soll er ausgerufen haben: ,,Jch bin O s t i n d i e n u n d C h i n a . kein König und kein Muselmann mehr, ich Aus Delhi vom 26. September schreibt werde jetzt Schweinefleisch essen" (womit wohl ein Offizier, der die Erstürmung des Palastes gemeint war, daß er sich auf die tiefste Er­ geleitet hat, unter Anderem: ,,Nach der Ein­ niedrigung gefaßt mache). Als nach der Ein­ nahme des Cashmir-Thoreö hatten wir durch nahme der Stadt Rauch und Pulverdampf — 380 — sich verzog, da war daS Erste, wag sich den nigreich Anam an die Chinesische Südprovinz Augen unserer entsetzten Truppen darbot — Kuan-si gränzr; die Hauptstadt von Tong- ein Europäer an ein Kreuz genagelt und eine king, Ketschs. hat 200 000 Einwohner) die Europäerin nackt ausgezogen, am ganzen Leibe Trauerkunde von dem Märryrertode deS Spa­ wund, an eine Bastion angekettet, irrsinnig nischen Bischofs Msgr. Tiaz ein. Nachdem und der Tobluchr anheimgefallen. Ein Büch­ derselbe am Tage vor Himmelfahrt durch die senschuß machte ihrem Leiden ein Ende. Zwei Mandarinen mir Soldaten in einem christli­ andere Europäerinnen wurden gekreuzigt ge­ chen Dorfe das in Asche gelegt wurde, ver» funden." haftet worden, ward er mir Fesseln an HalS Weitere Einzelnheiren der neuen Post sind und Beinen in den Kerker geworfen und nach enthalten in einigen Privat - Depeschen der tausendfachen Qualen am 20. Juli zu Tong- „Times" und Morning-Post": „In Chuntra king enthauptet." bei Ghazepore (bei BenareS, an der Gränze A m e r i k a . von Bengalen) hatte Major English die Re­ N e w y o r k , 1 2 . N o v . I n F o r t L a r a w i » bellen zerstreut; Brigadier Stewart s Abtei­ ist die Nachricht eingetroffen, daß drei nach lung harre Dhar (ebendaselbst) genommen Utah bestimmte RegierungS-ConvoiS von den und die Rebellen in die Flucht gejagt. Das Mormonen zerstört worden waren. 32. Bengalen N- I. in Deoghur und zwei Ueber das Schicksal eines TheileS der nach Regimenter deS Korha-Contingenrs (Radsch- Utah gesandten SraatStruppen schreibt man putenstaat, südwestlich von Delhi) haben ge­ aus dem Fort Laramie vom 22. Oktober: DaS meutert und Major Durron, dessen Söhne 2. Dragonerregiment unter Oberst Cook, war und die andern Christen in der Präsidentschaft 4 Meilen diesseits deS FortS, und harre mir gerödtet. — In Ahmedabad hat man unter starken Schneestürmen zu kämpfen gehabt. den Bombay-Grenadieren eine Verschwörung Der Schnee lag auf einer Strecke von 100 entdeckt und 48 Verschwörer hingerichtet. In Meilen 7 Zoll hoch. Die Pferde der Dra­ der Präsidentschaft Bombay hat keine Ruhe­ goner und ihre Lastrhiere waren durch den störung stattgefunden, aber in dem Pendschab, Mangel an Futter arg herabgekommen. Die und vornehmlich in Rajpukan, war die Lage Mormonen ihrerseits verbrannten drei Re- aus Mangel an Truppen unbefriedigend. Von gierungörrainS, aus 76 Wagen bestehend, beim der ganzen Bengalischen Armee haben nur Greenflusse. — General Walker, der — wie zwei Regimenter, das 3t. in Sangur und ttlegraphisch gemeldet — in NeworleanS ver­ das 73. in Zoulpure, nicht gemeutert. haftet und gegen Bürgschaft freigelassen wor­ Aus Triest wird telegraphisch gemeldet: den war, hat die Freiheit benutzt, um sich Lackaow war sicher. Die von Ourram und mir t00 Mann nach Nicaragua einzuschiffen (!) Havelock befehligten Divisionen befanden sich beide in der Residenz. Man glaubt, daß sie N e u e s t e P o s t . gegen den 24. Ocroder von Cawnpore aus S t . P e t e r s b u r g . t 6 . N o v . A m 1 0 . durch 2000 Mann verstärkt werden würden. Oktober wurde auf der Moskwa ein Dampf­ Oberst Wilson hatte die Rebellen am 13. schiff vom Stapel gelassen, das zur Naviga­ Oktober zu Bithur angegriffen und geschlagen. tion auf diesem Flusse bestimmt ist. DaS Genernl Penny befehligte die Besatzung Del« Schiff ist auf Bestellung des CapirainS G. hi'S. Brigadier ShowerS machte sich in der Lwow in St. Petersburg auf der Tomsea- Umgegend zu schaffen. Ein großes Depot schen Fabrik gebaut und nach Moskau tranS- von Europäern sollre zu Barrackpur gebildet portirt worden, wo es wieder zusammengesetzt werden. wurde. Herr Lwow hat die Concession er­ Aus Macao, 3 Oktober, wird dem „Mo- halten, eine Dampfschiffahrt auf der Mos­ niteur" ein Ereigniß gemeldet, welches unfehl­ kwa, Oka und Wolga zu gründen. (N. B.) bar zum rascheren Einschreiten Frankreichs gegen S t . P e t e r s b u r g , t k . N o v . A u f A l ­ China und das mit demselben Hand in Hand lerhöchsten Befehl war während des verflosse­ gehende Anam führen wird. Das Schreiben nen Krieges für die Rigasche Poststakion daS lautet: „So eben trifft auS Tong-king (das Progongeld auf 2^ Kop. pr. Werst und Pferd Tiefland Tong-kiog am untern Seng-ka bil­ nach allen von Riga ausgehenden Richtungen det die Nordprovinz, durch welche das Kö­ f e s t g e s e t z t w o r d e n . G e g e n w ä r t i g h a t S e . M a - — 381 — j e s t a l d e r K a i s e r , a u f d i e a l l e r u n t e r t h ä - der gestrigen Sitzung des Gemeinderaths wurde nigste Unrerbreitung des Herrn Oberdirigiren- der Entwurf der beschlossenen Eingabe an die den des PostdepartementS, am 20. Oktober Deutsche Bundesversammlung vorgelegt, be- d. Z. Allerhöchst zu befehlen geruht: in der rathen und in seiner endlichen Fassung ange­ Beibehaltung oberwähoter Progonraxe, bis zur nommen. Der in der Eingabe motivirte Schluß- eintretenden Verminderung der Preise für Fou- anrrag lauter seinem wesentlichen Inhalte nach: rage und andere StationS'Bedürfnisse in Riga, „Hohe Buodes-Versammlung möge für allen in Zukunft fortzufahren. (Sen.-Zig.) Schaden, der durch die Explosion am 18. S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . November an dem Eigenthum der Stadtge­ S t o c k h o l m . 2 7 . N o v b r . ( N . P r . Z . ) meinde Mainz und ihrer Bewohner entstan­ Auch hierher ist die GelbkrisiS vorgedrungen. den ist, rechtlichen Ersatz übernehmen und ge­ Die enge Verbindung, in welcher der Schwe­ währen und eine tröstliche Zusicherung darüber dische mit dem Hamburger Handelsstande steht, baldmöglichst ertheilen, um hierdurch dem täg­ hat die dortigen Bedrängnisse um so unmit­ lich nachtheiliger wirkenden Uebel des schwin­ telbarer noch Stockholm verpflanzt. als fin- denden Immobiliar-CreditS zu begegnen." — girte Wechsel zu einem großen Theil des re­ Wie das hiesige Journal vernimmt, belaufen gelmäßigen gegenseitigen Geschäfts gehörten. sich die bis jetzt von Außen hier «ingegange­ D e u t s c h l a n d . nen Gaben auf ungefähr 100,000 Gulden. H a m b u r g , 2 . D e c e m b e r . N a c h t e l e g r a - F r a n k r e i c h . phischen Depeschen des W. T. B. ruhen alle P a r i s , 29. Nov. (St.-A.) Eine ent­ Maaren« und Wechselgeschäfte gänzlich und setzliche Katastrophe hat im Fort zu Vincen- auch nicht annähernd können Preise angege­ neS stattgefunden; Heute Morgen um halb ben werden, jedoch ist im Allgemeinen die 3 Uhr, wie es die Thurmuhr anzeigt, die im Stimmung an der Börse etwas ruhiger. Moment der Katastrophe stehen blieb, drang Bezahlt wurden: Veretnöbank 91, Norddeut­ durch daS Schweigen der Nacht plötzlich ein sche 70 . Oesterreichische Staatöbahn 600. unermeßlicher Knall, als ob ein Pulver»Ma- Fortwährend fließt der Bank Silber zu, aber gazin in die Luft geflogen wäre. Es war der leider sind noch ZahlungS - Suspensionen der W a l l g a n g a n d e m T h u r m e r e c h r s , d e r , s i c h geachtetsten und faktisch sichersten Firmen zu plötzlich senkend, ein erstes Gewölbe, und die­ beklagen. Einer Nachricht der ,,D. und H. ses ein zweites einstürzen ließ; daS erste dieser Ztg." zufolge hat der Garantie-Disconlover- Gewölbe lag über einem Gefängniß, in dem ein seine Wirksamkeit ganz eingestellt. Die sich drei Soldaten vom 8ö. Linienregimente große Ausdehnung der eingetretenen Stockun­ befanden, das zweite über einer Wachstube, gen machte eine Stützung der wankenden in der 1 Offizier, 1 Sergeant, 2 Corporale, Häuser ganz unmöglich. AIS constatirte neue 1 Hornist und 13 Soldaten des ersten Ba­ Fallissements werden gemeldet: C. F. Laurent taillons der Jäger zu Fuß sich aufhielten. am Ende, I. A. Schmidt. Schröder et Ciffer, Der Offizier, der glücklicherweise nicht schlief F. C. Wedekind, Sieveking er Comp., Chr. und ein eigenes Zimmer mit besonderem Aus­ Matth. Schröder und Ioh. Anr. Schröder. gange hatte, konnte sich noch auf den Hof Ebenfalls wird ein neues Londoner Fallisse­ retten, als er daS entsetzliche Krachen zu sei­ ment, Herman Cox er Co., telegraphirr. nen Häupten vernahm, ebenso fünf Jäger M a i n z . 2 8 . N o v . ( S t . - A . ) D i e Z a h l und »in Corpora! , die im Dienste waren. der in unmittelbarer Folge der Katastrophe Der Sergeant des Postens, ein Braver, der Gestorbenen ist nun auf 31 gestiegen; leider schon in der Krim verwundet worden, höhlte sind aber auch, wie daS „Mainzer Journal" sich unter den stürzenden Trümmern mit sel­ berichtet, Sterbefälle als mittelbare Folge zu tener Geistesgegenwart und übermenschlichen beklagen. Prinz Friedrich von Hessen hat Anstrengungen eine Art Schutzdach auS, un­ für die Verunglückten 200 Gulden, der Groß« ter dem er mühsam athmen konnte, bis er Herzog von Baden 600 Gulden, Ihre Ma­ nach fünf Stunden unsäglicher Arbeit gesund jestät die Kaiserin von Oesterreich 2000 Gul­ und lebendig hervorgezogen wurde. Um 10 den und Se. Majestät der König von Sach­ Uhr Morgens hatte man schon drei Leichen sen ebenfalls 2000 Gulden übersanbr. unter den Trümmern gefunden, die Arbeiten Mainz, 30. Nov. (N. Pr. Z.) In wurden eifrig, aber vorsichtig fortgesetzt, da — 382 - noch weiterer Einsturz drohte. Jetzt hat man Indischen AusstandeS und spricht ihre Be­ übrigens die Gewißheit, daß der Trümmer­ wunderung für die vom Militaie und Civil hausen nur noch Leichen begräbt, und daß der in Indien der Übermacht gegenüber bewiese­ Tod der neunzehn Opfer ein verhältnißmäßig nen Hkldenthaten aus. Sie hoffe auf eine schneller und leichter gewesen sein muß. Der gänzliche und rasche Unterdrückung des Auf- Kaiser hatte sich, sobald er von diesem furcht­ standeS und freut sich, daS Volk und Fürsten baren Unglücksfall in Kenntaiß gesetzt worden Indiens größtenteils loyal geblieben seien. war, sofort in einem offenen Wagen nach Bin« Die bezüglichen Aktenstücke würden dem Par­ cenneS begeben. lamente vorgelegt werden. Die Angelegenhei­ P a r i s , 3 0 . N o v . ( S t . - A . ) Z n F o l g e ten Indiens werden der besonderen Aufmerk­ wolkenbruchartiger Regen sind die Wasser der samkeit deS Parlaments anempfohlen. Der Rhone in der Näh« von Avignon plötzlich ge­ Friede Europa's scheine gesichert. Persien sei stiegen. Die Ardeche ist ausgetreten, und das seinem Vertrage nachgekommen. Dem Unter- D e p a r t r m e n t , d a S d i e s e n N a m e n t r ä g t , i s t Hause würden die Voranschläge des Budgets wieder von schrecklichem Unglück heimgesucht. und fernere Anträge in Bezug auf parlamen­ Alle Arbeiten, die seit der letzten Überschwem­ tarische Reform, für Verbesserung der Gesetz­ mung begonnen worden waren, sind vernich­ gebung hinsichtlich des EigenthumS und der tet worden. — Aus mehreren Städten des Srrafcechrspfieg» vorgelegt werden. Di» Kö­ nördlichen Frankreichs bringt der „Monireur., nigin verllaue auf die Weisheit des Parla­ Berichte über den ersten Schnee, der am 27. ments und erflehe den Segen deS Himmels November fiel. für seine Arbeiten. G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . T ü r k e i . L o n d o n , 3 0 . N o v b r . ( Z e i t . ) V o r g e ­ S m y r n a , 2 1 . N o v . ( N . P r . Z . ) D i e stern früh ward ein dritter Versuch gemacht, allgemeine Calamität hat angefangen, sich auch daS Riesenschiff „Leviathan", früher „Grear hier fühlbar zu machen, und einige Häuser, Eastern" genannt, in'S Themsewasser geleiten welche am hiesigen Ort den ersten Rang be­ zu lassen. Der Versuch wird als glücklich haupteten, sind gefallen, so in voriger Woche geschildert; zwar sitzt der Koloß noch immer das Haus Topusr mit einer Passivmasse von aus dem Trockenen, aber er ist doch, „in schö­ 40.O(1V Pfd. Sr. , und in dieser die Firma ner und regelmäßiger Manier" , wie die Lochu-r, Salzant u. Co., deren Pasivo noch ,.Times" sagt, weirergerutscht. Die Opera­ nicht anzugeben sind. Das erstere HauS hat tionen wurden von Herrn Brunel geleitet, sofort mir 60 pCr. accordirt. Bei keinem der und die Sache ging der ,.Times" zufolge, so genannten Falliments sind glücklicherweise zoll- glatt und eben ad, als ob man es, statt mit vereinsländische Firmen detheiligt. Daß starke einem über 12,000 Tonnen wiegenden Unge- Sinken der Rosinenpreise, der Feigen und des rhüm, mit einem kleinen und leichten Kutter Opiums trägt noch mehr zur Verwickelung zu thun gehabt hätte. Heute ging man wie- bei. Die Importeure haben allein nicht ge­ der an's Werk und der ,.Leviathan rückte um litten, da die Preise der Europäischen Manu­ 23 Fuß weiter dem Wasser zu. fakturen bei fast stets cowptantem Geschäft L o n d o n , 3 . D e c . ( T e l . - B u r . ) D i e K ö ­ und vermehrter Nachfrage fest geblieben. so­ nigin hat da6 Parlament in Person eröffnet. gar, wie Tuch, Seide, Waffen, Wolle und Aus der Thronrede werden telegraphisch fol­ Baumwolle gestiegen sind. gende Hauprstellen mitgetheilt: Zuvörderst wird O s t i n d i e n u n d C h i n a . gesagt, daß verschiedene Fallissements und der In den ersten Tagen nach der Einnahme große Mangel an Credit die Einberufung des von Delhi marschirre das 62. leichte Infan­ Parlaments zu einer außerordentlichen Session terie noch dem Pendschad ab. vermuthlich um veranlaßt hätten, da in Bezug auf die Ueber- die Gegend zwischen Lahore und Multan zu schreirung der Bankacre eine Jndemnirärsbill besetzen und in Ordnung zu Hairen. Aber nöthig geworden sei. Ihre Majestät beklagt schon vorher waren Truppen südwärts geschickt die in den Fabrikdistrilten herrschende Noth worden. Brigadier Showers nahm daS rechte, und spricht die Hoffnung aus. daß sich die Oberst Grealhead das linke Jumnauser. Der Verhältnisse bald günstiger gestalten werden. erstere Offizier rückte ungefähr am 26. mit Die Königin beklagt die Leiden d«r Opfer deS einem anfänglich schwachen Corps aus und — 383 — begab sich nach dem Grabe des Kaisers Hu- lram hat jetzt in der Residentur 2300 Mann mayoon, wo Hodson früher die drei Prinzen unter seinem Commondo. Das Corps ist gefangen und erschossen hatte und in die Um­ stark genug, um jedem einheimischen Feind» gegend des Koocud Minar, die von losem Trotz zu bieten, aber man bezweifelt, daß es aus der Stadt entronnenen Pöbel wimmelte. hinreichend mir Lebensmitteln versehen ist. Ein Am Gradmal hatte er das Glück, noch zwei verzweifelter Angriff auf den Palast der Kö­ Söhne des Königs zu fangen, deren Namen nigin. den Outram selbst leitete, scheint zu- man Mirzah Maudu und Mirzah Bukhtowor rückgeschlagen worden zu sein, und das Bri­ Shah schreibt. Eine Mllitaircommission in tische Corps befindet sich für den Augenblick Delhi hat sie gerichtet und zum Tode v,rur- in Unthätigkeir versetzt. Um dasselbe herum theilr. Sie sollten am 13. Oktober erlchossen liegen gewaltige Haufen von SipahiS und werden. Am 4. Oktober verließ Brigadier Landvolk, zusammen mindestens 40,000 Mann. ShowerS. dessen Corps inzwischen ansehnlich Mit einer Ausnahme, haben sich alle Grund- verstärkt worden, das Lager und rückte in den eigenthümer im südlichen Aubh gegen die Eng­ Gurgaonbezirk, im Südwesten von Delhi. länder erklärt; nicht aus Abneigung, denn In der größten Stadt dieses Bezirks wurde dieselben Leute haben Britischen Offizieren das ein einflußreicher Rebell, Buktour Sing, auf­ Leben gerettet, sondern aus dem Wunsche, gehängt. Dana rückte er gegen Nowaree und an der Deute Anrheil zu erhalten. Hat Ge­ besetzte das von dem Ribellenfühier Tooley neral Outram Lebensmittel, oder vermag er Nam in Stich gelassene Fort nebst Magazinen sie sich zu verschaffen, dann kann er sich auf und Kanonen. jede beliebige Zeit halten; wenn nicht, so muß Ein Oifizier schreibt vom 13. September er sich mit dem Säbel in der Faust nach aus dem Lager: ,,Es ist merkwürdig, waS Cawnpore durchschlagen, und zwar, wie ich ein mäßig lebender Mensch aushalten kann. fürchte. mit ungeheurem Verlust. Oberst Ich war zu ollen Stunden der Sonne aus­ Greathed hat sich von Delhi noch Agra und gesetzt und in den Laufgräben einen ganzen vo» dort über Minpuri nach Cawnpvre ge­ Tag, am 12., ohne irgend e»ne Deckung; wandt. Er kann aber nicht hoffen, Lacknow doch hade ich keine schlimme Wirkung davon viel vor Ende dieses Monats zu erreichen, verspürt» Wir alle nehmen Chinin als Vor- und mittlerweile müssen die Leute, Soldaten beugungSmillel gegrn Fieber; und wer es re­ insbesondere, zu essen haben. Es ist kein gelmäßig gebraucht. entgeht auch gewiß dem TrupencorpS vorhanden, das ihm zu Hilfe Anfall oder bekommt ihn nur vorübergehend/' gesandt werden könnte, außer jener Colon»« — Aus Delhi vom 26. erzählt derselbe: Greathed's, und die ganze Frage dreht sich ,.W>r haben jetzt ungefähr 4000 Kranke und also darum, daß diese zur rechten Zeit ein­ Verwundete. D«e Krankheit wird, hoffe ich, treffe. rasch nachlassen, da das Wetter kühler wird. A m e r i k a . Die Cholera rafft hier und da Einzelne weg; N e w y o r k , 1 9 . N o v e m b e r . ( N . P r . Z . ) sie hat unS seit dem Juni nie ganz verlassen. In Washington waren interessante Depeschen Di« Stille, die jetzt herrscht, ist außerordent­ über die Vorgänge in Utah eingetroffen. Der lich. Sie hat wirklich etwas Unangenehmes. Mormonenchef Brigham Aoung machte nach Unser Lager wimmelt von alten Leuten, Wei­ denselben vollen Ernst, sich den BundeStrup- bern und Kindern, ohne Nahrung und ohne pen zu widersetzen. Er hat in Utah das Gelb. Sie haben Alles verloren und müs­ KriegSrecht proclamirt und den Vereinigten sen von unserem Commissariak erhalten wer­ Staaten gewissermaßen den Krieg erklärt, in­ den. In diesem ganzen Theil Indiens wird dem er darauf besteht, ,,kraft seines Rechtes" die HungerSnoth wülhen. Kein Feld ist be­ als Staatenhoupt den BundeStruppen das baut worden, kein Geld im Umlauf. Überschreiten des Mormonen - Gebietes weh­ Ueber die Lage in Lacknow wird der „Ti­ ren zu können. Als Oberst Alexander, Com- mes" aus Caicutta vom 23. Oclobcr Folgen­ mandeur der Bundes - Expedition , 6 Meilen des geschrieben: Es scheint gewiß, daß die von dem durch Mormonen besetzten Fort Brid- beiden Divisionen deS CorpS von Lacknow ger entfernt war, hatte er von Brigham (Outram und Havelock) ihre Verbindung wie­ Poung ein Schreiben erhalten, das ihn warnt, der bewerkstelligt haben, und General Ou- weiter vorzurücken, ihm aber das Unterlassen — 384 — jeder Feindseligkeit und Proviant-Lieferungen Von dem Arensburgschen Zoll-Amte wird zusagt, wenn er die Waffen streckt und den hierdurch bekannt gemacht, daß am 13. De­ Winter über seine Stellung beibehält. Der cember d. I. um 10 Uhr Morgens in dem Oberst antwortete, wie sich's gebührt, daß S p e i c h e r d e s H e r r n C o n s u l s S c h m i d n a c h ­ seine weiteren Schritte lediglich von den Be­ folgende aus dem Französischen Schiffe „Casi­ fehlen seiner Vorgesetzten abhängen werden. mir" geborgene deschädigte und unbeschädigte WaS diese beschließen, wird sich zeigen. Waare öffentlich versteigert werden wird, alS: eiserne Schnallen für Sattler, Formen von Bekanntmachungen. Blech und Verzierungen für Conditoren, ver­ arbeiteter Alabaster, Karden für Tuchfabriken, Von Einem Wohledlen Rache der Kaiser­ Statuen aus Gußeisen, Möbeln, verarbeiteter lichen Stadt Pernou werden, auf deSfallsigeS Marmor, eine Mähmaschine, eine Maschine Ansuchen Einer Löblichen Steuer-Verwaltung, für Silberarbeiter, Oelgemälde, eiserne Comp- sämrnlliche hiesige Kaufleure hierdurch aufge­ roirkasten, »ine Wage mit Gewichten, Oker fordert, die Bescheinigungen zum Erhalt der und andere Kleinigkeiten. Handelöscheine für das Jahr 1858 bis zum Arenöburg, den 21. November 1867. 24. December zu lösen, weil mir diesem Tage No. 1318. Secrr. Baron Korff. 2 die Wtihnachrsserien beginnen, die bis zum 2. Januar künftigen Jahres währen, mithin olle diejenigen. welche solchen Termin nicht ^ Lederne Reisekoffer (TschumadanS) in ^ wahrnehmen, eS sich selbst beizumessen haben, ^ verschiedenen Größen und zu verschiede- ^ wenn sie die Handelöscheine nach dem 4. Ja­ D nen Preisen sind fertig zu haben beim D nuar k. I. mir Erlegung der gesetzlichen Strafe ^ Saltlermeister D. G. Iversen. ^ zu lösen verpflichtet werden. Pernau, NathhauS. den 20. Nov. 1867. Im Namen und von wegen des Raths der So eben erhaltene frische Malaga- Stadt Pernau Citronen, 40 Stück für 1 Rubel Sil­ Justiz.Bürgermeister Fr. Rambach. No. 2978. Schmid, Teert. 2 ber, sind zu haben bei Von dem Pernauschen Polijeigerichte wird I. B. Specht. 2 hierdurch bekannt gemacht, daß der diesjährige Diesjähriger Russischer Hopfen bester Qua­ hiesige WeihnachtS-Kram-, Vieh- und Pfer- l i t ä t i s t z u v e r k a u f e n i n d e r J a c o d y s c h e n demarkc am 16 und 17. December nicht in Brauerei. 1 der Stadt Pernau selbst, sondern wie bisher in der Vorstadt Bremerseite abgehalten wer­ Unverwelkliche Bouquets und Kränze den wird. Pernau, Polizeigerichc. den 28. von natürlichen Blumen in verschiede­ November 1867. nen Größen, sowie Hyacinthen-, Tulpen- Srellv. Polizei-Vorsitzer E. Höslinger. und Crocus-Zwiebeln sind zu haben bei No. 1244. Secrr. E. v. d. Borg. 3 M. Lu tkew i t sch . 2 Auf Ansuchen deS Herrn Oberaufsehers al­ ler Proviant - Magazine in Livland von 12. Novbr. c. No. 2669 dringt dieses Polizeige- Vom 22. bis zum 29. November. richt deSmittelst zur Kenntniß der hiesigen Ein­ Getankte. St. Nikolai-Kirch,: Agnes wohner, daß am 19. und 23. December c. Luise Fiedler. — St. Elisab..Kirche: Rina Vormittags 12 Uhr beim hiesigen Invaliden- Moritz. — August Commando der öffentliche Verkauf von 1182 1?erttorbene. St. Nikolai-Kirche: Mag- vollkommen untauglichen Säcken und 624 nus Gustav Jacoby, alt 68 I. — August Marr-Kullen stattfinden wird. Conrad Rodert Hannemann, alt 3 I. 10 Pernau, Polizeigericht, den 28. Nov. 1867. M. — St. Elisab.-Kirche: Johann Tamm, Stellv. Polizei-Vorsitzer E. Höflinger. alt 3^ I. — Anna Wigant, alt 60 I. No. 1246. Secrt. E. v. d. Borg. 3 — Johanna Luise Johannson, alt 4^ I. Im Namen des Gen.»Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacobo. A u c t i o n s - A n z e i g e . Am Montage den 9. December d. I. Nachmittags um 3 Uhr wird im Locale der priv. Bürgergesellschaft die zum Besten des Alexander- Waisenhauses angekündigte Auction von geschenkten Gegenständen statt­ finden. Freundliche Gaben zu diesem Zwecke werden bis dahin von den Unterzeichneten sowie im Alexander-Waisenhause noch mit Dank entgegengenommen. Pernau, den 27. November 1857. vi-. Landesen. F. Klüver. C. M. Frey. C. I. Schmidt. A. H. Rodde. C. Schmid, derz. Vorsteher. Pernausches Wochenblatt. . N 4S. 18S7. Sonnabend, d. 7. Decbr. A«»lLn5isehe ^schriehten. H a m b u r g , 6 . D e c e m b e r . ( N . P r . Z . ) Nach der letzten Nachricht vom Z d., Abends, D e u t s c h l a n d . hat die Bürgerschaft beschlossen, 1ö Mill. H a m b u r g , 4 . D e c b r . , A b e n d s . ( T e l . - Mark zur DiSconto-Bank zu bewilligen. Für Bur.) Obgleich auch heute erneuert Zahlungs- 6 Mill. Mark werden vom Staat morgen Suspensionen starrgefunden, so ist dennoch die Berlin-Hamburger und Hamburg-Bergedorfer Stimmung eine beruhigte und eS herrscht die Eisenbahn-Actien, Eigenthum des Staats in beste Meinung über die Errichtung einer Staats- der Bank deponirl, wofür diese der Kammer DiScontokasse mir 30 Mill. Mark Banco. Die Conto eröffnet, und die Disconto-Bank dis- Modalitäten für dieselben sind noch unbekannt. contirr morgen bereits mit ö Mill. Mark H a m b u r g , 6 . D e c b r . , M o r g e n s . ( T e l . - - Banco. Der Staat steht auswärts in Un­ Bur.) DaS EntlassungSgesuch deS Senators terhandlung, noch 10 Mill. Mark Banco in Schröder, der seine Zahlungen eingestellt, ist Silber anzuleihen, welche im Laufe dieser von dem Senate nicht angenommen worden. Woche gleichfalls in die Bank kommen wer­ H a m b u r g , 5 . D e c b r . , M i t t a g s 1 U h r . den, und womit sofort diScontirt werden wird. (Tel.-Vur.) Die Proposition des Senats Der Vorschlag wegen des Papiergeldes ist an die erbgesessene Bürgerschaft wegen der gänzlich aufgegeben worden, und Alles ver­ Staats-DiScontokasse lautet dem Vernehmen bleibt auf bisherige Silber-Valuta basirt. nach auf deren Fundirung durch eine Anleihe B e r l i n , 1 . D e c b r . ( A . A . Z . ) W ä h ­ und auf interimistische Emission von ChequeS rend sich Amerika mit solcher Napidirär wie­ oder ZwangScours. Diese ChequeS sollen ver­ der erholt, daß unsere Fabrikanten bereits wie­ zinslich sein, drei Schillinge per Tausend Mark der Waaren hinschicken, bevor sie noch ihre Banco tägliche Zinsen tragen, und bis 1. Rimessen für frühere Sendungen erhalten ha­ September 1858 eingelöst werden. Die erb­ ben, frißt die Verheerung bei uns in immer gesessene Bürgerschaft ist bei Abgang der De­ weiteren Kreisen um sich. Man denke sich pesche noch in Berarhung. die Rückwirkungen auf die Inhaber kleiner H a m b u r g , 6 . D e c b r . , A b e n d s 8 U h r . Capitalien, wenn, wie gestern, in Hamburg (Tel.-Bur.) Die Majorität der erbgesessenen ein einziges HauS mit 7 Mill. Mark Banco Bürgerschaft hat den Vorschlag des Senats seine Zahlungen einstellt. In Hamburg harre abgelehnt, dagegen sich dem Vorschlage der man gestern buchstäblich den Kops verloren und Commerzdepuration angeschlossen, der für das Berlin war bis 8 Uhr Abends ohne jede re- Papiergeld einen kürzeren oder längeren Zeit­ legraphische Nachricht über jenen Platz. Bei raum währenden Zwangscours fordert. Der unS ist gerade kein neues Unglück passirr, Senat ist um zustimmende Rückantwort gebe­ aber die Nachrichten von Arrangements und ten, die erbgesessene Bürgerschaft bleibt bis Stützung alter bedrohter Häuser erweisen sich zum Eintreffen der Rückantwort versammelt. fast durchweg als irrig. Heute galt das Miß­ — Börse durch die Spannung auf die Be­ trauen der Solvenz unserer hiesigen Lederhänd- schlüsse geschäftöloS. ter, die im verflossenen Zahre sehr stark spe- culirt haben. Es ist, als ob die Pest in eine vollständigste Verderben, Verwandlung tn ei­ Stadt eingebrochen wäre und ein Quartier nen Schutthaufen. t nach dem andern ergriffe. Wie groß daS M a i n z , 3 . D e c e m b e r . D a S „ M a i n z e r herrschende Mißtrauen ist, läßt sich aus der Journal" berichtet jetzt, nachdem sich die Fol­ Stille in allen Detailgeschäften und der gro­ gen des Unglücks der Explosion ganz übersehen ßen Thätigkeir entnehmen, welche die Notare lassen, eine Anzahl von Unrichtigkeiten, die bei Aufnahme der Wechselproreste entfalten. sich in den ersten Tagen der Katastrophe ver­ Diese sind die einzigen, welche durch die jetzige breiteten. An der Stephanskirche ist nur Krisis reich werden. Merkwürdig ist die Er­ Dach, Fenster und ein Theil der Orgel weg­ scheinung, daß gewisse Gegenden, ganze Rei­ gerissen, an der protestantischen Kirche nur ein che und Provinzen von der Katastrophe ver­ kleiner Theil des Daches und am Portal der schont bleiben, andere gänzlich von ihr zerstört Augustinerkirche ist nur ein Flügel zerstört. werden. Das fleißige und gewerbreiche Apolda Die Fensterscheiben in den Hausern von Mainz bei Weimar ist bankerott, aber Bremen, Braun, sind nur in der obern Hälfte zerstört. Die schweig, die Preußische Provinz Sachsen sind ersten Berichte über die Anzahl der Verwun­ gar nicht rangirr, wahrend Berlin und die deren und Getödteten sind zu beschranken. Ostprovinzen furchtbar leiden. — Schließlich Der bezeichnete Oesterreichische Unteroffizier geben wir noch die wichtige, immerhin noch soll das Verbrechen nicht aus Nachsucht, son­ der Bestätigung bedürftige Nachricht, daß nach dern tn Folge des Unrerschleifs begangen haben. dem 23. Januar 1863 die Stellvertretung des O e s t e r r e i c h . Prinzen von Preußen in die Regentschaft ver­ W i e n , 2 . D e c . ( A . A . Z . ) D e r M a ­ wandelt werden soll. gistrat von Wien wird eine Sammlung von Haus zu Haus für Mainz veranstalten. In T h o r n , 2 9 . N o v b r . ( A . A . Z . ) D i e allen Kirchen stehen Büchsen für die Verun­ GeldkrisiS wandelt unaufhaltsam ihren von glückten aus. Westen nach Osten gerichteten Gang, und hat W i e n , 3 . D e c . ( N . P r . Z . ) D i e n e u e unsern an der Gränze von Polen gelegenen Depesche aus den Donaufürstenrhümern trifft Orr erreicht. Den Morgen, nachdem der Te­ in einem Augenblicke ein, wo die Vorbereitun­ legraph in wenigen Minuten die Nachricht gen zur Entscheidung getroffen werden. Die Di- von der Zahlungseinstellung der Firma „Ge­ vans drohen Europa gleichsam zu erklaren, daß brüder Palmie" in Berlin hergebracht hatte, alle Verhandlungen, alle Debatten, alle Versu­ fand man den Chef der Handlung L. Dam­ che zur Einführung einer geregelten Ordnung mann und Kordes, den StaatSrath und Kö­ an der unteren Donau vergeblich und unnütz niglichen Commerzienrath Kordes, den Präses sein sollen, wenn ihnen ihr Verlangen nach unserer Handelskammer, in seinem Bette vom einem auswärtigen erblichen Fürsten nicht ge­ Schlage gerührt todt. Letztere Firma war währt wenden sollte. Sie haben dadurch selbst bei vorher erwähntem Berliner Hause sehr stark mit den Cabinerren gebrochen, die ihnen unter berheiligr, und ist es zweifelhaft, ob es mehr­ der Oberherrlichkeit der Pforte die Bahn zu seitigen Anstrengungen gelingen wird, die Ein­ einer neuen Entwickelung eröffnen wollten, mischung des Gerichts fern zu halten. aber ihre Intentionen doch nur nach dem vom M a i n z , 1 . D e c b r . ( A . A . Z . ) G e s t e r n Pariser Vertrage vorgeschriebenen Znstanzen- har man angefangen aus den in der Stadt zuge und nach freier Berathung mit den an­ befindlichen Magazinen das Pulver wegzufüh­ deren Cabinetten ausführen konnten. Wie nun, ren. Der Bürgermeister hat dies in höherm wenn Europa ihren fruchtlosen Arbeiten ein Auftrag den Bewohnern der Stadt angezeigt. Ende macht, wie sie alle ferneren Bemühun­ Mir dem auf der Bastion Bonifaz befindli­ gen Europa'S im Voraus als nutzlos und chen Magazin har man den Anfang gemacht. vergeblich erklären? Der Divan von Bukarest Es liegt in der Nähe des epplodirten Thurms hat diese letztere Erklärung schon vorbereitet, und harre im Augenblick der Explosion sicher als er beschloß, sich jeder Berathung über in­ 7 bis'800 Centner Pulver. Durch den Luft­ nere Reformen zu entziehen. Jetzt haben druck waren die Thüren und das Dach, ja die beiden DivanS der Fürstenthümer sich ihre auch schon Böden der Pulverfässer eingeschla­ eigene Zukunft verschlossen und die Alterna­ gen; und von da aus drohte der Stadt das tive gestellt, daß ihnen entweder der Eine Wunsch gewahrt werden, oder daß Alles beim hat die Bank es gar nicht für nöthig gehal­ Alten bleiben solle. ten, ihren Disconto zu erhöhen, und höchstens F r a n k r e i c h . wird man vielleicht den Schuldnern einige P a r i s , 3 . D e c b r . D i e R e g i e r u n g e n v o n außergewöhnliche Erleichterungen verschaffen. Frankreich und England sollen sich nicht nur Die Regierung har sich genöthigt gesehen, über ein energisches und gemeinschaftliches Auf­ mit Vorbehalt der Genehmigung durch die treten gegen China, sondern auch über ge­ Corres, einen außerordentlichen Credit von meinschaftliche Einwendungen gegen den zwi­ 600,000 Fr. für den Gesundheitsdienst zu schen den Nordamerikanischen Freistaaren und bewilligen, dessen Hilfsquellen durch die Epi­ Nicaragua abgeschlossenen Vertrag verstandigt demie bedeutend mitgenommen sind. Die öf­ haben. Hier, wie jenseir des CanalS, ist man fentliche Mildthätigkeit ist groß, und tn den auch im Innern fest überzeugt, daß der Frei­ Werkstätten der Zeirung „O National" ist beuter Walker seine neue Expedition nicht ein HoSpital angelegt. Der König - Regent ohne die schweigende Duldung BuchananS hat der Gesellschaft für Unterstützung der unternommen habe, der, wenn er dieselbe durch die Epidemie verwaisten Kinder, 226,000 verhindern wollte, recht gut die Mittel dazu Reis, und die Kaiserin-Mutter eine Summe gehabt haben würde. — Die Amerikaner be­ von 144,000 Reis, Ertrag einer Subscrip- obachten in der Chinesischen Angelegenheit die tion, nebst einer jährlichen Rente von 60,000 größte Zurückhaltung. Sie haben jede Coope­ Reis geschenkt. Vom 9. Seprember bis 17. ration abgelehnt, aber sie halten sich bereit, November har die Epidemie 10,666 Personen aus den Vortheilen, die der Chinesische Krieg ergriffen, von denen 3660 gestorben sind. dem Welthandel erobern wird, ihres AntheilS Obgleich die Zahl der Tobten ziemlich dieselbe sich zu vergewissern. bleibt, so ist doch insofern eine Aenderung (Fr. P.-Z.) In Calcutta herrscht nach eingetreten, als die ganze Stadt von der den Briefen eines Kaufmanns dort eine wahre Krankheit gerroffen ist, während diese früher HungerSnoth; das Elend unter den Einge­ nur in einem Stadttheile auf's Furchtbarste bogen ist schrecklich und Taufende von ihnen wüthete. werden nur durch Privatmildthätigkeir erhal­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . ten, die sich monatlich auf wenigstens 100,000 L o n d o n , 4 . D e c b r . ( T e l . - B u r . ) D e r FrcS. beläufr. Die Compagnie har kein Geld fällige Dampfer „Adriaric" ist mir Nach­ mehr, und wird bald den Truppen den Pro­ richten aus Newyork bis zum 23. v. M. viant nicht mehr bezahlen können. eingetroffen und bringt 390,326 Dollars Con- S p a n i e n . ranten. Der Dampfer „Aklanrtc" war in M a d r i d , 2 . D e c . ( F r . P . - Z . ) M a n Newhork angekommen. Der Geldmarkt war trifft Vorbereitungen zur Taufe des Infanten besser geworden, das Vertrauen gestiegen, die von Spanien. Diese Ceremonie wird mir Geschäfte lebhafter. größter Feierlichkeit starrhaben. — Die Cerea- Se. K. H. der Prinz Friedrich Wilhelm lieupreise sinken rasch und die Wechselcourse von Preußen hat gestern Abend England ver­ bessern sich. lassen. P o r t u g a l . L o n d o n , 6 . D e c . ( Z e i t . ) T r o t z e i n i g e r L i s s a b o n , 2 0 . N o v b r . D a S F i e b e r b e ­ neuen Bankerotte — sagt der „Globe" — wahrt, wie man dem „Courier de Paris" und des Andrangs um Geld ist die Physio- schreibt, fortwährend dieselbe Intensität; nur nomie der Geschäftswelt im Ganzen nicht von einem Tage zum andern stellen sich plötz­ ungünstig. Eine schnelle Besserung ist nicht liche Veränderungen ein, bald Abnahme, bald wahrscheinlich, aber doch verlieren sich die Zunahme der Epidemie; aber im Allgemeinen Nachwehen der KrtsiS allgemach; die Engli­ bleibt sie stationair. Dieser traurige Zustand schen und Amerikanischen Häuser haben das erklärt, weßhalb unser Platz von der finanziel­ Aergste überstanden, und conttnentale Häuser len Krise wenig gelitten hat; denn in Folge sind's, die jetzt am meisten leiden. Seit meh­ der herrschenden Krankheit hörre der Gang der reren Tagen sind hier größtentheils nur Fir­ Geschäfte allmälig auf; Jedermann harre Zeit men gefallen, die mir Hamburg und anderen zu liquidiren, und als die Krise kam, fand ausländischen Platzen Geschäfte machten. Die sie so gut wie gar kein Geschäft vor. Auch heute fälligen Zahlungen werden freilich unsere — 388 — commercielle Stabtltlär auf eine schwer» Prob« garin, mit Namen Krilow, schuldig befunden stellen. worden, deshalb zum Tode verurtheilt und tn O s t i n d i e n u n d C h i n a . der Stadt Kukaiß unter Beobachtung der ge­ (N. Pr. Z.) Nach einer möglichst genau setzlichen Vorschriften zu erschießen sei. Das­ entworfenen L'ste der in Ostindien ermordeten selbe Blatt enthält die Schilderung deS am Europäer, welche «in Calcutta'Correspandent 28. Oktober in Kuraiß stattgefunden»!, feier­ des „Nonevnformist" mitthetlt (in der jedoch lichen Leichenbegängnisses des ermordeten Für­ unter Anderem noch die in Lacknow, Agra sten A. I. Gaqarin, zu welchem sich nicht und Indur gefallenen Opfer fehlen) , beträgt nur die ganze Bevölkerung von Kuraiß, son­ die Anzahl der ermordeten Offiziere. Civilbe- dern Theilnehmende aus dea entlegendstea Or- omten. Mtlsionaire, Weiber und Kinder 4624, t,n ZmerrtienS, GurienS und MingrelienS darunter 266 Offiziere und 674 Weiber und eingefunden hatten. Der Fürst Gagarin war Kinder. den ihm am 20. Oktober in seinem ArbeitS- A m e r i k a . cabiner durch drei mörderische Dolchstöße bei­ N e w y o r k , 2 3 . N o v b r . ( N . P r . Z . ) gebrachten Wunden erst nach fünftägigem furcht­ Zm Innern von Demarara, und zwar auf barem Leiden, am 26. Oktober um 6 Uhr Britischem Gebiete, sind werthvolle Gold-, Nachmittags erlegen. Bei dem Sturme auf Eisen« undPlattna-Fundgruben entdeckt worden. KarS hatre der Fürst Gagarin eine Wund» erhalten. die lödtlich zu werben drohte, war N e u e s t e P o s t . aber im Februar d. Z. tn das von thm ge- R i g a , 2 9 . N o v b r . ( R i g . Z . ) W i r e r ­ ltebre und ihn liebende Land zurückgekehrt, fahren, daß am heurigen Morgen mehrere um daS Opfer eines rasenden Mörders zn kelegraphische Depeschen beruhigenden Inhalts werben. Der Schmerz um den Fürsten ist über die gegenwärtige Handelskrifis in Ham­ ebenso aufrichtig als allgemein. burg von dorther hier eingetroffen sind. — S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . Durch gefällige Mitteilung ist unS die nach­ S t o c k h o l m , 7 . D e c b r . ( S r . - A . ) I n folgende zugegangen: Geste har die bedeutende Schiffsrheber-Firma H a m b u r g , 1 0 . D e c . ( 2 8 . N o v . ) M a n Daniel Elistrand ihre Zahlungen eingestellt. darf Mulh fassen, alle Aussicht«» vorhanden, Auch hier haben wiederum vier bedeutende daß Häuser gehalten werden. Die Hilfe ist Häuser CelsionS - Ansuchuvgen eingereicht. umfassend und ausreichend. D ä n e m a r k . R i g a , 2 . D e c e m b e r . ( R i g . Z . ) G e s t e r n K o p e n h a g e n , 8 . D e c b r . ( T e l . - B u r . ) Morgen gegen 10 Uhr ist Seine Durchlaucht Die hier bekannt gewordene ZahlungS - Su­ der Herr General.Gouverneur Fürst Suworow spension des HandlungShauseS Pontoppidan tn von seiner längeren Reise im Auslände zurück­ Hamburg hat große Bestürzung erregr. Dte gekehrt. Stimmung war jedoch beruhigter, seitdem de. N a c h r i c h t e n v o m K a u k a s u s . kannl geworden ist, baß die hiesige Narional- Der „Kawkaö" enthält zwei Tagesbefehle Bank Hilfe geleistet habe. deS Statthalters im Kaukasus, vom 23. und Gestern wurden 400,000 Thlr. in Silber 30. Oktober. In dem erster,n wird den nach Hamburg gesandt, um möglicher Weis« Trupp»n angezeigr, daß einer der Häuptlinge die Hamburger Firma H. Pontoppidan uod der Swanekia. der Garde-Rittmeister Fürst Co. zu halten. Konstantin Dadeschkalian, unter Kriegsgericht K o p e n h a g e n , 4 0 . D e c b r . ( S t . - A . ) gestellt sei, zur Uctheilfällung binnen 24 Stun­ In der heute stattgehabten Börsenversammlung den wegen schwerer dem General-Gouverneur ist beschlossen worden, die Grossierer-Socte- von Kuraiß. General-Lieutenant Fürsten Ga- tät zu ersuchen, schleunigst einen Antrag an garin beigebrachten Wunden und wegen bei die Regierung wegen weiterer Herbeischaffung dieser Gelegenheit verübten Töbtung des Tt- von vier Mill. ReichSthalern zur DiScontt- rulairraths Jljin und dcS Fähnrichs Ardisch- rung zu stellen. wil. In dem zweiten Tagesbefehl wird mit- D e u t s c h l a n d . getheilt, daß der genannte Fürst Dadeschkalian H a m b u r g , 7 . D e c . ( N . P r . Z . ) E i n e der genannten bezüchtigken Verbrechen so wie Depesche deS „W. T. B." meldet: Geschäft« der Verwundung deS KochS des Fürsten Ga- von irgend einem Belang sind von heultger — 389 — Börse nicht zu melden. Die Staats - DiS­ ral v. Todleben in der Nähe des Kursaals contokasse har heute ihre Operationen begon­ vom Pferde gestürzt und har den rechten Arm nen. Der DiSconto betragt 10 pCr. Die gebrochen. Discontirungen geschehen mir großer Umsicht, S c h w e r i n , 8 . D e c . ( S t . - A . ) I h r « und nur Wechsel von solchen Inhadern wer­ K. H. die regierende Frau Großherzogin ist den diScontirt, welche auf ihr Worr erklären, heute Morgen 3z Uhr von einem gesunden baß sie heule oder morgen Zahlung leisten Prinzen glücklich entbunden worden. müssen. Einige an der Börse bekannt gewor­ M ü n c h e n , 6 . D e c . ( N . P r . Z . ) D e r dene ZahlungS-SuSpensionen lrüdlen die Srim. Mangel an Trinkwasser tritt durch d«e anhal­ mung. und man sprach von der Zahlungsein­ tende Trockenheit in einigen Landgemeinden stellung eines Londoner HauseS, dessen Sto­ berettS in einer erschreckenden Weis« hervor. ckung auf hier nachtheilig wirken soll». O e s t e r r e i c h . H a m b u r g , 1 0 . D e c d r . , A b e n d s . ( T » l . - W i e n , 6 . D e c . ( Z e i t . ) I n B e z u g a u f Bur.) Der Senat ist heute Abend versammelt. die Alternative, welche die Rumänischen Dt- Man hält sich jetzt in hiesigen Geschäftskrei­ vanS gestellt haben sollen — entweder «tn sen versichert, daß die die hiesig» Börse be­ fremder erblicher Fürst oder keine Union — drohende Calamilär passiv beseitigt werden kommr jetzt aus Konstaatinopel die genauer« wird. Das HauS Pontoppidan und Co. ist Nachricht, daß zunächst der Wallachische Di­ sämmtlichen Verpflichtungen nachgekommen. van sich formell in diesem Sinn» ausgesprochen B e r l i n , 3 . D e c . ( A . A . Z . ) U n s e r e habe, daß man aber von Jassy derselben Nach­ Zeitungen sind täglich seitenlang mit ConcurS- richt entgegensah. Zugleich hört man, daß Anzeigea verbunden. Und immer neu stürzt die Europailche Commilsion, als thr der Wal­ HauS auf HauS. Auffallender Weise trifft das lachische Divan sein Memorandum über di« Unheil fast nur Mittelhäuser. und unter diesen vier Punkte überreichen wollte, bie Annahm« weniger die speciellen Bankier - Geschäfte als desselben verweigerte, weil der Divan bei der die Draguerie- und Waaren-Handlungen und Formulirung desselben seine Bollmachlea über­ Fabrikhäuser. DaS letztere ist das übelste, weil schritten habe. damit sogleich die Entlassung vieler Arbeiter F r a n k r e i c h . verknüpft ist, die nicht auf eine Woche zu le­ P a r i s , 4 . D e c e m b e r . ( A . A . Z . ) D i « ben haben. Dieses Uebel erstreckt sich schon allgemeine Bewegung, welche sich tn der katho­ tn die reinen Handwerksgeschäfre. Tapezierer, lischen Kirche kundgiebt, verleugnet sich auch Tischler ;c. entlassen viele ihrer Gesellen, weil in Frankreich nicht. In einer CorreSpondenz sie für die gelieferten Arbeiten keine baare der „Jndependance Belge" heißt «S: Es ver­ Zahlung erhalten können, und dagegen aller geht kaum eine Woche, wo nicht auf irgend Credit, dessen sie selbst bedürfen, bei den Kauf- einem Punkt« FrankrtichS «in neues Kloster teuren aufhört. Diese wollen baar bezahlt sein, errichtet wird. Di« alten Abteien, welche di« wo sie sonst sechs Monate und länger credi- Revolution aufgehoben und zu Nationalgul tirten. Somit werden lieber die Arbeiten ein­ «rklärt hatte, welch« dann tn Privateigenlhum gestellt , als daß die Meister sich tiefer in übergegangen waren, sind nach und nach beinah« prekäre Lagen stürzten. Noch ist der Winter sämmllich zurückgekauft, und ihrer ursprüng­ «in sehr gelinder. Wenn aber erst streng« lichen Bestimmung zurückgegeben worden. Di« Kälte »intrilt, muß dt» Noth unheilvoll wer­ Normandie vor allen, welche einst so viele Ab­ den. Der löbliche Eifer, wodurch das Mini­ teien hatte, ist jetzt davon wieder wi« über- sterium und die Kaufmannschaft dem Uebel füllr. zu steuern suchen, ist anzuerkennen. Doch helfen P a r t s , 8 . D e c . D e r h e u t i g e „ M o n t r e u r " diese Maßregeln wenig. In manchen Beziehun­ meldet, daß dt« Schlußakte über die Feststel­ gen ist selbst tm Jahre 1848 die Noth nicht lung der Gränze zwischen Rußland und der so groß gewesen. Denn ersttvS war es Som­ Türkei .in Asien am 6. d. io Koostantioopel mer , und zweitens setzten alle Fabrikherren unterzeichnet worden sei. das Letzte daran, ihre Arbeiter zu beschäftigen. B e l g i e n . W i e s b a d e n , S . D e c . H e v r e N a c h m i t t a g B r ü s s e l , 8 . D e c b r . ( K ö l n . Z . ) D t « 2 Uhr ist. einer Meldung der „Mittelrh. Ztg." Stadt Antwerpen befindet sich augenblicklich zufolge, der hier verweilende Russische Gene­ ja voller Handelskrisis. Vi»r der bedeutend­ sten Häuser sind gezwungen worden, ihre Zah­ L o n d o n , S . D e c . ( N . P r . Z . ) A u s lungen einzustellen; doch versichert man, daß Dublin schreibt man der „TimeS" vom gestri­ alle Maßregeln von Seiten der Gläubiger und gen Datvm: „Der Stillstand aller Geschäft» deS Handelsgerichtes genommen werden, um beginnt unseren Arbeitern in den nördlichen «S nicht zum offenen Ausbruche irgend welcher Fabrikbezirken hart zuzusetzen. Das Kn-Aro5- Bankerotte kommen zu lassen. Dt» Lociete Geschäft liegt ganz darnieder, und in Belfast ßsilergle hat dem Antwerpen»? Handel 30 sind in den Mousselin - Fabriken , wo sonst Million»» (aus Waaren - Depotö u. s. w.) 2600 Arbeiter Beschäftigung hatten, jetzt zur Verfügung gestellt. kaum 600 beschäftigt. Dennoch kann man S p a n i e n . sagen, daß die Noth weniger als tn früheren M a d r i d . 3 0 . N o v . ( A . A . Z . ) ^ A u S Zeiten fühlbar ist, da Brod um 26 H, Schwei­ Anlaß der Geburt des Prinzen von Asturien nefleisch um noch weit mehr gefallen ist, und wird der Hof auf Befehl der Königin wäh­ weiker fallen dürfte. rend dreier Tage die Festkleidung anlegen. — L o n d o n , 9 . D e c . ( T e l . - B u r . ) F » r n » r « Sobald die Entbindung der Königin officiell ofsicielle Nachrichten der Uederlandpost melden bekannt war, fingen die Datterieen, welche aus Calcutta vom 3t. Oktober, daß »S den deS Signals harrten, an zu feuern, und die Engländern tn Lacknow am 21. an Proviant Glocken aller Kirchen der Hauptstadt läuteten. zwar gemangelt habe, daß Brigadier Grealhed ES war interressant zu sehen, wie in diesem aber Cawnpor» am 26. »rr»icht. nachdem »r Augenblick »in großer Theil der Bevölkerung Mynpore zuvor wieder besetzt hatte. Briga­ dem Palast zueilte. um allsogleich zu erfah­ dier Shower'S Colonne, die von Delhi heran­ ren, ob daS neugeborene Kind ein Prinz oder rückte, besetzte Dadree und Zhuppur, erobert« «ine Prinzessin sei; andere begnügte« sich, 27 Kanonen und erbeutete eine große Summe ängstlich die Kanonenschüsse zu zählen; beim Geldes. Dieselbe Colonne occupirte auch spä­ sechzehnten Schuß brach ein allg»meineS Freu­ ter Kanoon. Es wird ferner gemeldet, daß dengeschret aus. Auf dem Residenzplotz war die Ruhe in DewaS wieder hergestellt sei, daß die Menschenmenge ungeheuer; dt« Luft er­ man den König von Delhi nach Calcutta brin­ schallte von den VivatS für die Königin und gen werde und daß die Meuterer das Gwa- den N«ugeborn»o. AIS die Nachricht sich in ltor - ContingentS von einem Agenten Nena den Theatern verbreitet», wurde dt» Auffüh­ Sahid'S geführt werden» rung »in»n Augenblick unttrbrochen, und das L o n d o n , 1 1 . D e e . D i e h e u t i g e „ T i m e s " Publicum brach in den Ruf aus: „Es lebe meldet, daß forwährend große Vorbereitungen die Königin! es lebe der Prinz!" zu Silb»rs»ndungrn nach Hamburg gemacht P o r t u g a l . werden, daß 26,000 Pfd. St. in Australi­ L i s s a b o n , 2 2 . N o v . ( Z e i t . ) G e s t e r n schem Golde nach dem Continent abgehen und Abend um 6 Uhr erfolgte ein Erdstoß. Durch baß neuerdings 421.020 Pfd. St. aus Au­ den Telegraphen erfährt man, daß zur selben stralien angekommen sind. Stunde auch zu Porto »in heftiges Erdbeben T ü r k e i . verspürt/wurde. — Seit dem 19. ist daS K o n s t a n t i n o p e l , 2 7 . N o v b r . ( Z e i t . ) Wetter etwas kälter und nebelig. Die Zahl Die Pforte har so eben in einem b»sond»r»n der Sterbefälle sank Don 76 auf 7t, die der Fall» durch »in»n V»ztrtalbef«ht di» Ausfag» Keavkheitsfalle nahm um ^ ab. Man fängt von christlichen Zeugen nach einem Muselmann an, auf Erlösung von der Epidemie zu hoffen. und den Beweis aus den HandelSbüchern ei­ G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . nes Christen zur Anerkennung dringen lassen. L o n d o n , 7 . D e c b r . ( T e l . - B u r . ) D e r ES dürfte dies daS erste Beispiel der Zulas­ fällige Dampser „Arabia" ist mit 320,000 sung von christlichen Z»ug»nschaften vor »in»m Pfd. St. aus Newyork eingetroffen. Geld rein muselmännischen Tribunal» tn einem spe- war daselbst überflüssig und der CourS auf ctellen Fall» setn. London 103. Für Baumwolle waren die Preise O st t n d i » n. nur nominell, Mehl und Walzen gedrückt. — (St.-A.) Am 7. .December tst auf dem Die Zustände tn Mexiko wurden als arg zer­ Englischen auswärtigen Amt von Malta (4. rüttet dargestellt und die Stellung Lommon- December) über Cagliari folgende Depesche fort'S als bedroht bezeichnet. des AdmiralS Lyons eingetroffen: „In Suez sind am 28. November mit dem „Oriental" pen besetzt gehalten wird, empfing er einen politische Nachrichten angelangt. Zwei Con- Brief von Brigham Vouog, tn welchem er vois mit Proviant waren wohlbehalten in den Truppen empfiehlt, daS Land zu verlassen, Lacknow angekommen, wo Havelock noch im­ daß sie aber, falls sie Lust hätten, bis zum mer von großen Fetndeöschaaren, die angeb­ Frühling zu bleiben, es thun könnten, vor­ lich über 300 Kanonen zu verfügen hatten, ausgesetzt, sie lieferten ihre Waffen und Mu­ umgeben war. Es hatten einige lebhafte Ge­ nition auS; im Frühling müßten sie aber fort­ fecht« stattgefunden, und es hieß, General ziehen; indessen wollt er dafür sorgen, daß sie Outram sei verwundet worden. Sir Colin mit Lebensmitteln versorgt würden. Der Oberst Campbell war mir seinem Stabe am 28. Ok­ Alexander schreibt in seiner den 2. Oktober tober von Namwoor (Calcutta? Conjectur der batikten Antwort, er werde den Brief dem „Times") nach Cawnpore abgegangen, wohin commandtrenden General mittheilen. Inzwi­ Truppen, die, wenn sie tn hinlänglicher Stärke schen müsse er aber aussprechen, daß die Trup­ vorhanden sein würden, Lacknow entsetzen soll­ pen auf Befehl des Präsidenten der Vereinig­ ten, so schnell wie möglich befördert wurden. ten Staaten sich dort befänden und daß ihr« (Der Schluß der Depesche meldet die in Cal­ wetteren Schritte gänzlich von den Befehlen cutta erfolgte Ankunft einiger Dampfer mit der kompetenten Behörden abhinge. Truppen.) Lyons, Admiral. Cagliari, 4. December, 3 Uhr Abends. Consul Craig." ISekanntmsehungen. A m e r i k a . N e w y o r k , 2 3 . N o v b r . ( S t . - A . ) J a Von Etnem Wohledlen Rathe der Kaiser­ . Daltlmor«, Mobile und NeworleanS waren lichen Stadt Pernau werden hierdurch und verheerende FeuerSbrünste vorgekommen. Auf Kraft dieser Edicralien die ehelichen DeScen- benten des verstorbenen Provisors Julius Rein- dem Missisippl waren deim Zusammenstoß zweier Dampfer gegen 24 Personen, darunter Ge­ hold Zanck und der Lehrer Alexander Wilhelm Zanck aufgefordert, ihre etwantgen Anträg« neral Hamilton, »In tn den letzten Jahren sehr einflußreicher Mann tn Texas, um's Le­ tn Betreff des Nachlasse« threS verstorbenen ben gekommen. Der Winter tritt ziemlich respecttven Großvaters und VaterS, des ehe­ strenge auf, und eS gab schon einige tüchtig« maligen AeltermannS FletschermeisterS Heinrich Schneefälle. Reinhold Zanck, welchen dte hier anwesende» Erden den Gläubigern ciskuncti abgetreten W a s h i n g t o n , 1 9 . N o v b r . ( S t . - A . ) Das KriegSdepartement empfing vorgestern ei­ und über den mittelst dieses Raths Resolution cl. cl. 9. Oktober s. c. No. 2664 der Con- nige höchst interessant« offictelle Depeschen mit curS deeretirt worden, binnen der Frist von Einschluß einer Proklamation Brigham Asungs, einem Jahr und sechs Wochen s clato dieser in welcher derselbe das Kriegögesetz tn Utah Edittalien sud poena prseclusi entweder in verkündigt. Er begründet das Recht dazu auf seine Autoritär als Gouverneur des Ter­ Person oder durch gehörige Bevollmächtigt« ritoriums und Oberaufseher der Indianer-An­ allhier beim Rathe in gesetzlicher Art zu ver­ gelegenheiten , tn welchen er nicht suspendier lautbaren. Pernau, RathhauS, den 6. No­vember 1367. worden' und kraft seiner Gewalt unter dem Im Namen und von wegen des Raths der organischen Terrirortal-Gesetze. Er verbietet Stadt Pernau ausdrücklich den Vereinigten Staaten-Truppen, daS Territorium ohne seine Erlaubniß zu betre­ Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. No. 2840. Schmid, Secrr. 3 ten, und beklagt sich, daß die Mormonen nicht als Amerikanische Bürger behandelt wären, Von Einem Wohledlen Rathe der Kaiser­ und baß die Regierung der Vereinigten Staa­ lichen Stadt Pernau werden, auf deSsallsigeS ten auf falsche Berichte hin, deren Zweck Ansuchen Einer Löblichen Steuer-Verwaltung, wäre, die Mormonen aus jenem Territorium sämmtliche hiesig« Kaufleur« hierdurch aufge­ zu vertreiben, gehandelt hätte. Die Sprache fordert, dt« Bescheinigungen zum Erhalt der der Proklamation wird hier als eine Kriegs­ Handelsscheine für daS Jahr 4868 bis zum erklärung angesehen. Als Oberst Alexander 24. Dekember zu lösen, weil mir dtesem Tage sich innerhalb dreißig Meilen von Fort Bridger dte W'ihnachtSsrrien beginnen, die bis zum befand, welcher Platz von Mormonen-Trup­ 2. Januar künftigen JahreS währen, mithin — 392 — alle diejtnigen, welch« solchen Termin nicht Daß ich mein« Wohnung verändert Hab« und wahrnehmen, »S sich selbst beizumessen haben, gegenwärtig im Kelbergschen Haus« neben d«n wenn sie die Havdelöschein» nach dem 1. Ja­ KreiSschulgebäude wohn», bring» ich mein«» nuar k. Z. mir Erlegung der gesetzlichen Strafe geehrten Kunb«n hiemit zur Kenntniß. Auch zu lösen verpflichtet werden. mach» ich zugleich bekannt, daß Schreibheft» Pernau, NathhavS. den 20. Nov. 1867. mit colorirten Bilberd'ckelo, di» sich zu Weih- Im Namen und von wegen des Raths der nachtsgesch»nk»n für Kinder »ign»n, b»i mir Stadt Pernau voriäthig sind. Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. B . G i l d » n m a n n , 3 No. 2978. Schmid, Secrr. 1 Buchbindermeister und Golanteriarbeiter. Von dem Pernauschen Polizeigerichte wird ES wünscht noch einig» Knaben, di» dir hir- hierdurch bekannt gewacht, baß der diesjährige sigen Schul»n besuchen, als Pensionär« bei sich hiesige WeihnachtS-Kram-, Vieh- und Pfer- aufzunehmen demarkt am 16. und 17. December nicht tn O . O e s t b e r g , S c h l o s s e r m e i s t e r . 3 der Stadt Pernau selbst, sondern wie bisher in der Vorstadt Brewerseite abgehalten wer­ ^ Ledern» Reisekoffer (Tschumadans) in ^ ben wird. Pernau, Polizeigerichr, den 23. D verschiedenen Größen und zu verschiede- D November 1867. D nen Preisen sind fertig zu haben beim D Scellv. Polizei-Vorsitzer E. Höfling«. R Sattlermeister D. G. Iv«rs«n. 5 No. 1244. Secrr. E. v. b. Borg. 2 Auf Ansuchen des Herrn OberausseherS al­ ler Proviant - Magazine in Livland von 12. Zwei junge gute Wagenpferde sind Novbr. c. No. 2669 bringt dieses Polizeige- zu verkaufen, wo? erfährt man in der richt deSmittelst zur Kenntniß der hiesigen Ein­ hiesigen Wochenblatts-Expedition. 2 wohner, daß am 19. und 23. December c. Vormittags 12 Uhr beim hiesigen Jnvaliden- So eben erhaltene frische Malaga- Commando der öffentliche Verkauf von 1182 Citronen, 40 Stück für 1 Rubel Sil­ vollkommen untauglichen Säcken und 624 ber, sind zu haben bei Matt-Kullen stattfinden wird. Pernau, Polijeigericht, den 28. Nov 1867. I. B. Specht. 1 Srellv. Polizei.Vorsitzer E. Hüslinger. Unverwelkliche Bouquets und Kranze No. 1246. Secrt. E. v. d. Borg. 2 von natürlichen Blumen in verschiede­ Von dem ArenSburgschen Zoll-Amte wird nen Größen, sowie Hyacinthen-, Tulpen- hierdurch bekannt gemacht, baß am 13. De­ und Crocus-Zwiebeln sind zu haben bei cember b. I. um 10 Uhr Morgens in bem S p e i c h e r d e s H e r r n C o n s u l s S c h m i d n a c h ­ M. Lu tkew i t sch . 1 folgend« aus dem Französischen Schiffe „Casi­ mir" geborgene beschädigte und unbeschädigte Vom 29. Novbr. bis zum 6. Decbr. Waare öffentlich versteigert werden wird, alS: Getankte. St. Elisab.-Kirch«: Bertha «is«rn« Schnallen für Sattler, Formen von Therese Amalie Freidusch. Blech und Verzierungen für Conditoren, ver­ arbeiteter Alabaster, Karden für Tuchfabriken, verstorbene. St. Nikolai-Kirche: Chri­ Statuen auS Gußeisen, Möbeln, verarbeiteter stian Gottfried Mohnlon. alt 69 I. — Marmor, eine Mähmaschine, eine Maschin« St. Elisaberh's - Kirche: Annette Amalie für Stlbernbeiter, Oelgemälde, eiserne Comp- Mein, alt 2 I. — Anna Palm, alt 2 Z. toirkast«n, eine Wage mit Gewichten, Oker Vroclamirte. St. Nikolai-Kische: Georg und andere Kleinigkeiten. Gustav Boldt und Jenny Adelheid Klein. ArenSburg, den 2!. November 1867. — St. Elisabelh'öKirche: Christoph Wil­ No. 1318. Secrr. Baron Korff. 1 helm TönntSberg mit Hrl^no Markcne. Im Namen de» Gen.»Gom>crnements der Ostseeprovinzen g^stütter dcn Druck: Censor R. Iacobr. (Hierzu eine Beilage.) (Beilage zum pernauschen Wochenblatt.) Siebenundzwanzigste öffentliche Rechenschast der Pernauschen Leichen-Casse „die Hilft" genannt, vom I. September 185)6 bis den l!i. August 1857. S. Rbl. Kop. S. Rbl. Kop. E i n n a h m e A u s g a b e . Am 1. September 1856 betrug das Capital der Hilfe 3128 76 Per Beerdigungsgelder für 20 Personen . . . . 1767 30 An Einschreibegelder von aufgenommenen 11 Personen ... . . . . 9 9 Per Gagen und Druckkosten ' 190 35 An Beitrage zu 20 Sterbefällen 1767 30 Per verbleibt das Capital der Hilfe 3258 34 An jahrliche Beiträge zu den Unkosten . . . . . . 182 40 An gewonnene Renten 66 82 5 An Abzug von den für verstorbene auswärtige Mitglieder gezahlten Sterbe­ quoten 61 62 Summa S. Rubel 5215 99 Summa S. Rubel 5215 99 Bilanz am i. September 1857. S. Rbl. Kop. S. Rbl. Kop. An die Reichs-Commerzbank für 3 Billete mit den Renten . . . . . 1643 85 Per Personen, welche Einschüsse machten .......... 24 90 An diverse arme Glieder . . 314 30 ! Per Sterbefall des Gottfr. Jürgens 66 31 An Conto der vorräthigen Gesetzbücher 54 86 Per Capital-Conto 3258 34 An Cassa - Conto - Bestand 381 21 An Restanzien - Conto 955 . 33 ' Summa S. Rubel 3349 55 ! Summa S. Rubel 3349 55 Anmerkung: Be im Sch lüsse des vo r i gen Zah res be t rug d ie Zah l de r männ l i chen M i tg l i ede r 242 , d ie de r we ib l i chen 366 , zusammen 608 . Au fgenommen wurden im Lau fe des Jah res 6 männliche und 5 weibliche, zusammen 11; verstorben sind in diesem Jahre 11 männliche und Ä weibliche, zusammen 20; ausgetreten 2 männliche und 4 weibliche zusammey 6. Es verbleibt demnach die Zahl der männlichen Mitglieder 235, die der weiblichen H58, zusammen 593. At. Frey, derz. Vorsteher. B5. Schultz, derz. Vorsteher. Schutz, derz. Vorsteher. C. Rogeuhagen, Buchführer. M SV. I8S7. Sonnabend, d. 14. Decbr. Der Preis des Pernauschen Wochenblattes beträgt für hiesige Abonnenten jähr­ lich 3 Rubel, für auswärtige bei Versendung durch die Post 4 Rubel 50 Kop. S. M. Die resp. auswärtigen Interessenten werden ergebenst ersucht, ihre Bestellungen auf den nächstfolgenden Jahrgang möglichst zeitig entweder an die hiesige Buchdruckerei oder an das Kaiserl. Post-Comptoir Hierselbst zu richten. <— Die Jnsertionsgebühren für Bekanntmachungen aller Art betragen 4 Kop. Silb.-Mze. für die gedruckte Zeile oder deren Raum. DnlSnVische Nachrichten. hoffen, daß in kurzer Zeit auch der Nest der St. Petersburg, 30. November. Die projectirten Telegraphenlinie bis nach Odessa ,,Wolynische Gouvernements - Ztg." enthält und weiter bis nach Ssimpheropol hergestellt Angaben über die durch das ganze Gouverne­ sein wird. ment Wolynien geführte und am 49. Sep­ tember d. I. eröffnete Telegravhenlinie. Der Auslk'nvische Nachrichten. MoSkau-Odessaer atmosphärische elektromagne­ S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . tische Telegraph, der durch Wolynien geht, S t o c k h o l m , 7 . D e c . ( N , P r . Z . ) E i n e vereinigt sich mit dem Oesterreichischen in dem Norwegische Staats - Anleihe zu contrahiren, Granzflecken Radsiwilow. Von Kiew aus sind so eben von Christiania auS zwei Beauf­ geht dieser Telegraph durch die Städte Shito- tragte der dortigen Regierung nach Hamburg mir, Nowgorod, Wolynsk und Nowno, wo gesendet worden, wie schon kurz gemeldet ist. relegraphische Stationen errichtet sind. Die Die Geldkrise, welche hier, wie in Schweden, Länge der ganzen Linie beträgt 403 Werst. um sich gegriffen hat, ist die Veranlassung, Auf der Starion Shiromir befinden sich drei da man dem Kaufmannsstande augenblicklich Apparate: einer nach St. Petersburg hin, der zu Hilfe zu kommen wünscht. Gleichzeitig andere nach Brody (über Radsiwilow) der sendet die Norwegische Bank Silber nach dritte zur Reserve. In Shiromir, der Haupt- Hamburg, um diejenigen dortigen Häuser zu ftakion, werden Depeschen für inländische und halten, deren Fall in Norwegen andere mit auslandische Correspondenz angenommen; auf sich ziehen würde. Auch errichtet die Regie­ den übrigen conrrolirenden Stationen werden rung in allen Handelsstädten Norwegens Bu- nur Depeschen für inländische Correspondenz reaux, die ans unparteiischen, nicht durch die angenommen. Die ganze Construcrion dieser Krisis beteiligten Mannern bestehen sollen, Linie sammr den Stationen ist von Russischen welche ohne Kosten für die Inhaber nothlei- Arbeitern. Russischen Mechanikern, unter Auf­ dender Wechsel, solche auf die beste und sicher­ sicht Russischer Ingenieurs beschafft; die für ste Weise einkassiren werden. die Arbeiten erforderlichen Instrumente sind D e u t s c h l a n d . auS dem Auslande, von den Ufern des Rheins, K a r l s r u h e , 1 1 . D e c b r . ( N . P r . Z . ) und auS den Berliner Fabriken. Man kann Zn unserer ersten Fabrikstadt Pforzheim zeigt — 394 — sich bereits die Geldkrisis recht empfindlich. dorr verbrannt. Am2l., Abends um 6 Uhr, Die Bijouteriefabriken entlassen schon Arbei­ erfolgte abermals ein Erdstoß. Durch den Te­ ter und beschranken die Arbeitszeit und den legraphen erfahrt man, daß zur selben Stunde Arbeitslohn; doch hofft man auf günstige Nach­ auch zu Porto ein heftiges Erdbeben verspürt richten aus Südamerika, womit Pforzheim in wurde. regerem Verkehr steht, und auf eine bessere S p a n i e n . Wendung in Hamburg. M a d r i d , 6 . D e c e m b e r . D i e , , E s p a n a " O e s t e r r e i c h . meldet, daß, sobald die Königin wieder herge­ W i e n , 1 2 . D e c . ( T e l . - B u r . ) N a c h s o stellt und im Stande ist, die Commission des eben eingegangenen relegraphischen Nachrichten Fürstenthums Asturien zu empfangen, dieselbe aus Konstantinopel vom heutigen Tage hat die kostbare siberne Büchse mit 3000 Piaster Lord Stratford de Nedcliffe mit dem Triester neu geprägtem Golde überreichen wird, welche Postdampfer Konstantinopel heute verlassen. diese Provinz dem ihren Namen tragenden F r a n k r e i c h . Thronerben weiht. Die Commission wird auch P a r i s , 8 . D e c b r . D i e P f o r t e s o l l d i e dem König für die Ceremonie, in welcher der Absicht haben, Frankreich demnächst einen Be­ Prinz das Kreuz empfangt, das ruhmvolle weis ihrer Achtung für dieses Reich zu geben. Kreuz von St. Pelagio übergeben. Es heißt, der Sultan habe beschlossen, einen Das ,,PayS" entnimmt einem Privatschrei- seiner Söhne, der große militairische Fähig­ ben aus Madrid folgende Details in Bezug keiten an den Tag legt, nach Frankreich zu senden, um daselbst seine milirairischen Stu­ auf die Geburt des Thronfolgers: Nach ge­ dien zu machen. Die Negierung har dem schehener Entbindung war die erste Frage der Königin: ,,Jst es ein Knabe?" — „Ja, Großherrn angekündigt, daß sie hierin einen Sennora", erwiderte vr. Corral. — „Gott Beweis seiner Freundlichkeit erblicken werde. sei gelobt", rief die Königin aus, ,,ich täuschte P o r t u g a l . mich nicht!" Sodann erhob sie die Hände L i s s a b o n , 2 9 . N o v . ( N . P r . Z . ) D a s dankend gen Himmel. Seit der Geburt Fer­ Fieber scheint allmälig in das Stadium der Abnahme überzugehen. Die Witterung war dinands VII., also seit 72 Jahren, ging kein in der vergangenen Woche bedeutend kühler, männlicher Sprosse aus dem Thron CastilienS hervor. und die Aerzte hoffen daher, daß die Krank­ heit um die Mitte December ganz verschwun­ Unter dem 9. Dec. wird Folgendes telegra- den sein wird. Am 26, d. wurden 169 neue phirt: Der Prinz wurde getauft. Für alle po­ Erkrankungsfälle und 66 Sterbcfälle in Hau­ litische Vergehen, so wie allen zu leichten Stra­ sern und Spitälern gemeldet; am 26. gab es fen Verurrheilcen ist Amnestie ertheilt. — 22 149 Erkrankungs- und 32 Sterbefälle, und Beförderungen von Brigade-Generälen hatten am 24. November 179 Erkrankungs- und statt, Orden wurden verliehen und die ältesten 64 Sterbefälle. — Die beiden Erdstöße, wel­ Lieutenants zum nächsthöheren Grad befördert. che am 19. Morgens um 8z Uhr, verspürt G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . wurden, waren so heftig, daß man für einige L o n d o n , 1 1 . D e c . ( T e l . - B u r . ) N a c h Augenblicke das Fieber vergaß; aber die Sär­ officiellen mir der Ueberlandpost aus Bombay ge und Todtenbahren in den Straßen erin­ vom 17. November hier eingetroffenen Nach­ nerten nur zu bald daran, daß zu dem alten richten hat Obrist Grearhed mir 6000 Mann Unglück ein neues trat. Fügt man dem die am 3l. Ocrober, Lord Campbell mit anderen Verlegenheit bei, mit welcher mehrere bedeu­ 6000 Mann am 9. November den Ganges tende Handelshäuser zu kämpfen haben, so kann überschritten, mit der Absicht, nach Lacknow man sich einen Begriff von der Lage der un­ zu gehen. Grearhed erreichte am 3. Novem­ glücklichen Sradt machen. Was die Leichen- ber unbehindert Alumbagh, woselbst er Lord bestartung betrifft, so geschieht Alles mir un­ Campbell erwartete. Lacknow war von den glaublicher Schnelligkeit. Nnr ein Wagen Nebellen hermetisch eingeschlossen. — Die Meu­ darf der Leiche folgen, sie mag die eines Nei­ terer von Dinapore waren in einem Treffen chen oder eines Armen sein. Sobald Jemand geschlagen worden. — In sämmtlichen Sta­ gestorben ist, wird Bettzeug und alles der­ tionen, mit Ausnahme von Sangor und Jub- gleichen sofort auf den Kirchhof gebracht und bulpore, herrschte Nuhe. — 395 — Aus Hongkong wird berichtet, daß eine richt von neuerm Datum als 3t. Oktober. Stürmung Kantons vorbereitet wird. An jenem Datum fing der Mundvorrarh an D o n a u f ü r s t e n t h ü m e r . auszugehen, und es scheint, die Ochsen der B u k a r e s t , 6 . D e c . ( Z e i t . ) U e b e r d i e Artillerie wurden geschlachtet. Aber Entsatz Verhandlungen zwischen der Europäischen Com­ nahte heran. Oberst Greathed's Heersäule, mission und dem Divan schreibt die Wiener nachdem sie Mynpore wieder besetzt, den Rad­ „Presse", jene habe an diesen eine Note ge­ schah in die Flucht gejagt und viel Eigenthum richtet, worin derselbe aufgefordert wird, das nebst 2^ Lac Geld zurückgewonnen hatte, er­ Memorandum ganz nach dem Wortlaute und reichte am 26. Cawnpore. Eine Zeit lang dem Sinne des großherrlichen Fermans zu waren täglich Truppen eben dahin abmarschirr verfassen. Der Divan hat oder hierauf ent­ und der Höchstcommandirende brach am 27. gegnet, daß er dieser Aufforderung aus dem auf. Die Streitmacht des Brigadiers Sho- Grunde nicht entsprechen könne, weil er nach werS, aus 1200 Mann aus Delhi bestehend, dem Ausspruche der Pariser Conferenz über besetzte am 16. Oktober Dudree, 6 Kanonen die Wünsche der Nation zu berachen, und die­ erbeutend, und dann durch Kaschmir-Truppen selben in Form einer Adresse der internationalen verstärkt, nahm sie Besitz von Ihujjur, mit Commission zu überreichen habe, wahrend der 21 Kanonen und viel Munition. Der Na- Ferman sich größtenrheils über die inneren An­ wab ergab sich. Am 20. nahmen sie Kanoot, gelegenheiten des Landes auespricht, und er (der 400 Mann von des Nawabs Truppen ab­ Divan) dieses Verlangen mir dem Principe der schneidend und 6 Lacs Geld. — Delhi. Es Autonomie nicht im Einklänge finde. — Fürst ist kein Zweifel, daß man dem König das Le­ Bibesco hat seine Demission als Deputirter ben verbürgt hat. Er wird über AUahabad mit der Erklärung eingereicht, daß er, obwohl nach Calcutta geschickt werden. — Newah. er die im Programme aufgestellten vier Punkte Durch die Ankunft der Madras-Truppen im unterschrieb, diese Adresse, als einerseits dem Kuttra-Paß ist in Rewah Alles in die Hand Sinne des Pariser Tractates, andererseits selbst des politischen Agenten gefallen. Die Sirdars den Interessen des Landes zuwider, nicht un­ unterwarfen sich und gaben die gewaltsam be­ terschreiben könne, und daher lieber um Ent­ freiten Gefangenen heraus. Der politische lassung bitte, als einen Act zu begehen, der Agent beabsichtigte am 26. vom Lager im gegen seine Ueberzeugung wäre, und zum Kuttra - Paß nach Newah zurück zu kehren. Nachtheil des Landes ausschlagen müßte. Er Die Truppen sollten vom Lager gegen Cawn­ ist bereits auf der Neise nach Wien begriffen. pore marschiren. — Einheimische Staaten. T ü r k e i . Ein Agent Nena Sahib's har sich an die K o n s t a n t i n o p e l , 2 6 . N o v . ( D . A . Z . ) Spitze der Meuterer vom Gwalior - Contin- Der ungeheure Druck der gegenwärtigen Geld- gent gestellt, und man hielt es für wahr­ krisis, welcher auf einen allen Credits baaren scheinlich, daß er sich mit den Dinapore-Meu- Platz wie der hiesige doppelt und dreifach terern bei Banda vereinigen und direct nach wirkt, har in dem Verfall der sonst allen Kri­ Calhie marschiren wird. Die Gwalior-Meu- sen siegreich widerstehenden Etablissements des rerer verließen Gwalior am 16. und 16. mit öffentlichen und gemeinen Bedürfnisses, wie einem Belagerungstrain, Feldkanonen und nur der Kleider- und Eßwaaren-Handlungen, der Munition; man hörte von ihnen 36 Engli­ Hotels und ihnen verwandten Geschäften hier sche Meilen von Gwalior. Major Kurton, seit mehreren Monaten schon seine verderbli­ politischer Agent in Harrowice, ist nebst zwei che Kraft gezeigt. Der Vorsteher, früher Ei- Söhnen von den Rej-Truppen ermordet wor­ genthümer des Cafe resiaurant de la ville, den. Der Nadschah soll nicht dabei betheiligt früher Flamm, Herr Schmitz, ein Deutsch- sein. Die Dschodhpore - Meuterer sind nach franzose, hat sich in Folge seiner finanziellen dem Sambbur-See gezogen, und die Zndore- Bedrängniß das Leben genommen. Meurerer. die bei Agra am 10. geschlagen O s t i n d i e n . wurden, sind nach Radschputana geflohen. Das ^..East Jndia House" hat am 9. G. F. Edmundstone." December folgendes Telegramm veröffentlicht: AuS Delhi gehen noch immer herzzerreißende „Calcutta, 31. Ocrober. Lacknow. Verbin­ Nachrichten ein. Während der Belagerung dungen noch schwierig, und keine gewisse Nach­ soller, die SepoyS alle Verwunderen, die in — 396 — ihre Hände gerathen, lebendig verbrannt haben. sind wieder aus verschiedenen Gegenden sehr Man hat die verkohlten Körper, die an Pfähle beklagenswerthe Nachrichten eingegangen. Hier gebunden waren. an den noch übrigen Uni« am Platze sind heute zu den vielen großen formSknöpsen erkannt. Man ist wüthend dar­ Häusern, welche ihnen vorausgingen, die Hand- über, daß der König von Delhi nicht hinge- lungShauser C. G. Canzler und Milde Lc richtet werden soll. weil dieser graue Böse­ Wallberg tn ConeurS-Zustand versetzt worden. wicht die muthwillige Hinrichtung von 48 S t o c k h o l m . 1 5 . D e c b r . ( T e l . D t p . ) Frauen und Kindern verfügt halte, und daS Dte seit 1802 bestehende Firma Loven u. C. Völkerrecht auf ihn nicht anwendbar ist, da hat falltrt. An der hiesigen Börse ist ein er schon seit öl) Jahren als bloßer Unrerthan DiSconto-Garantie-Verein in Bildung. Dte betrachtet wird. Nachrichten aus England haben die Stim­ Ein Artikel im „Bengal Hurkaru" vom 31. mung hier sehr getrübt. — In Colmar haben Oktober lautet nicht sehr tröstlich. Die Ne­ 17 Häuser fallirr. bellion ist weder erdrückt noch entmurhigt, und D a n e m a r k. auf allen wichtigen Punkten BengalenS und K o p e n h a g e n , 1 4 . D e c . ( T e l . D e p . ) deS Nordwestens werden unsere Streitkräfte Ein tn der heutigen Sitzung des Geheimen bedroht. Der Centralpunkt deS AusstandeS StaalSrathS gefaßter Beschluß ermächtigt den bleibt Audh und die Unterdrückung desselben Minister Krieger, im Reichstage einen Ge­ kann nur durch eine sehr ansehnliche Streit­ setz-Entwurf, betreffend eine Anleihe deS Kö­ macht erreicht werden, waS Sir Colin Camp­ nigreichs bei den Gesammt-Finanzen, behufs bell auch eingesehen hat. An Trappen fehlte Unterstützung deS Handelsstandes, zum Be­ »S in Calcutta nicht und sie wurden auf Wa­ trage von 300,VW Pfd. Sr. zu 8 pCr., gen Hingesandr. DaS 32. Eingebornen-Regt- vorzulegen. ment har sich seit der letzten Meuterei ziem­ D e u t s c h l a u d . lich gut gehalten; sein Chef, Oberst Burney. (Rig. Z.) Es sind am 7. December gegen hat dess'n Entwaffnung ziemlich ruhig vorge­ Abend mehrere telegraphische Depeschen tn nommen; dagegen liegen noch drei entwaffnete Riga von Hamburg eingetroffen, welche Regimenter in Calcutta und Barrackpore und eine fortschreitende Besserung der Handelöver- erheischen eine scharfe Bewachung. hältnisse melden. Der DiSconto ist für ge­ wöhnliches gutes Papier bis auf 6 Proeenl N e u e s t e P o s t . gefallen. S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . W i e s b a d e n , 1 4 . D < c . W i e d i e D . A . S t o c k h o l m . 7 . D « c d r . D i e „ P . o c h Z. meldet, hat der Vertheidiger von Sewa­ Jnr. Tid." schreibt: ..Obgleich der Creditverein stopol, General v. Todleben, bei seinem neu­ ununterbrochen seine Wirksamkeit foitsetzt, zeigt lichen Sturz mit dem Pferde außer dem Bruch sich dieselbe doch nicht als ausreichend, so daß des Oberarmes, eine nicht unbedeutende Ge­ man nun beschlösse har, direct von der Ne­ hirnerschütterung mit einer Wunde in der Or- gierung Hilfe zu begehren, weniger jedoch in biralgegend erlitten: außerdem ist er noch der Absicht, um die Schulden an das Aus­ gleichzeitig durch eine Contusion deS während land zu liquidiren, als um die Arbeiten in der Belagerung von Sewastopol verwundeten den Fabriken und Manufakturen nicht einstel­ rechten DeinS beschädigt worden. Der Gene­ len zu lassen. Schon verlautet, daß mehr ral, der sich in der trefflichsten ärztlichen Be­ als 2000 Arbeiter in Norrland verabschiedet handlung befindet, tragt seine Leiden mit gro­ sind. Hier in Stockholm strengen sich die ßer Geduld und Fassung. Der Arzt hat die A r b e i t e r a u f d a s A e u ß e r s t e a n , u m e S n i c h t gegründetste Hoffnung für die baldige gänzliche dahin kommen zu lassen, wenn auch die Ar­ Herstellung deS Kranken. beitszeit und in Folge dessen der Arbeitslohn O e s t e r r e i c h . verkürzt wird. Auf die Länge kann dies je­ W t e n . 1 2 . D e c b r . ( H . C . ) D e r B e ­ doch nicht ohne Hilfe von Außen geschehen." schluß unserer Narionaldank. dem Staate Ham­ S r o c k h o l m / l 2 . D . c b r . ( N . P r . Z . ) burg zur leichteren Bewältigung der nord­ Der Staat sucht eine Anleihe im Auslande, deutschen KrisiS ein Silberdarlehen im Werth» um dem Kaufmannsstande in der Geldkrise zu von 10 Mill. M. B. zu gewähren, hat hier Hilfe zu kommen. In den jüngsten Tagen tn kausmänntschea Kreisen die freudigste Sm- 397 - sation erregr. Dte Börse, welche am 10. d. erledigt sein. WaS die Holsteinische Angele­ in deprimirrer Stimmung eröffnete, ging auf genheit betrifft, so hat sich in der Sprach» die Verlautbarung dieser Nachricht zur Hausse der Französischen Diplomatie nichts geändert, über, und man ist im Allgemeinen darüber seitdem das Französische Gouvernement erklärte einig, daß die Bank angesichts ihrer eigenen eS würde sich jedes Versuches enthalten, sich Lag» und jener deS Geldmarktes nichts Besse­ in die Sache auf osficielle^ Weise zu mischen, res vornehmen konnte. Bekanntlich hat un­ so lange dec König von Dänemark nicht auf­ sere Nationalbank einen Silbervorrath von hören solle, Herzog von Holstein und Lau­ beinahe 96 Mill. Gulden in ihren Kellern enburg zu sein. NichtSvestoiveniger scheint liegen und es findet somit ein beträchtlicher daS Französische Gouvernement sich veranlaßt Theil dieses BaarschatzeS eine productive und gesehen zu haben, an dem einen und dem an­ rentable Verwendung. DaS Darlehen wird dern Deutschen Hofe seine Versicherung etwas zu 6K verzinst und tst binnen einem Halden deutlicher, als es ursprünglich geschehen war, Zahre rückzahlbar, eventuell wird der Zah­ zu formuliren. lungstermin auf weitere 6 Monate verlängert. P a r i s , 1 7 . D e c . ( T ' l . - B u r . ) E s i s t Es versteht sich von selbst, baß Hamburg seine heut» osficiell bekannt gemacht worden, daß Schuld in Silber abtragen muß. wie es sie die Bank von Frankrrich den Diöconto für in Metall erhalten soll. Setzt man voraus, alle Wechsel-Termine auf sechs Procent her­ wie auch allen Gründen der Wahrscheinlichkeit abgesetzt har. zufolge anzunehmen ist, daß die Rückzahlung S p a n i e n . der Schuld erst nach einem Zahre erfolgt, so M a d r i d , 9 . D e c e m b e r . ( S t . - A . ) D i e gewinnt die Bank 600,000 Mark an Zinsen Taufe des Prinzen von Asturien fand mit für ein Capital, das sie sonst todt in ihren größter Feierlichkeit in der Königlichen Capelle Koffern verwahrt ließe, und erst Anfangs statt. Drei Hofwagen holten den apostolischen 1859, also zu einer Zeit, wo Hamburg seine Nuntius ab. Die Taufe wurde durch den Schuld berichtigt haben wird, zur Wiederauf­ Erzbischof von Toledo vollzogen. Der Prinz nahme ihrer Baarzahlungen eventuell benö- erhielt die Namen AlphonS Franz Ferdinand rhigt ist. Pius Johannes Maria von der unbefleckten F r a n k r e i c h . Cmpfängniß Gregor u. s. w.; er wird einst P a r i s , 1 6 . D e c . ( Z e i t . ) D a S G e r ü c h t , den Namen AlphonS XII. führen. der Englische Gesandt», Lord Slracsord sei G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . förmlich abberufen, ist ganz ungegründer; er L o n d o n . 1 3 . D e c . ( S t . - A . ) Z u r g e - wird ebenso wie Touvenel (vorausgesetzt dieser strigen Oberhaus - Sitzung versammelten sich tritt wirklich den beabsichtigten Urlaub an) die LordS um 3 Uhr und vertagten sich bis uach Konstantinopel zurückkehren. — Wie schon Februar, nachdem angezeigt worden war, daß oft versichert, ist die Rumänische Frage im die Zndemnitärs - Bill die Königlich« Sank­ Principe entschieden. Keine politische Ver­ tion erhalten hat. schmelzung, darüber sind alle Cabinette einig. L o n d o n , 1 5 . D e c e m b e r . D e r h e u t i g e n Es sind tn diesem Augenblick nicht weniger „Times" zufolge werden 3000 Soldaten und als vier oder gar fünf Personen Gegen­ Matrosen Kanton angreifen und besetzen. Pe­ stand der Unterhandlung; unter denselben be­ king den Proviant abschneiden, den freien Ver­ findet sich das der Einführung erblicher Pro­ kehr mir der Hauptstadt deS Chinesischen Rei­ jekt HoSpodare tn den beiden Donaufürsten- ches erzwingen und von einigen wichtigen stra­ thümern. Dieses tst Französischen Ursprungs tegischen Punkten dauernd Besitz ergreifen. und so alt wie die Wiener Conferenzen, im D o n a u - F ü r s t e n t h ü m e r . Laufe deren (und zwar am 26. März 1855) Wie die „B. B. Z." meldet, hat die Eu­ es vom Herrn von Bourqueney, und zwar in ropäische Commission ihre Arbeiten eingestellt, dem bekannten Französischen Memorandum, nachdem der Wallachische Divan »cl Iioc am entwickelt und empfohlen wurde — für den 8. d. M. seinen Entschluß, die inneren Fra- Fall, daß die Union noch nicht als thunlich gen erst nach Entscheidung der politischen Fra» erscheinen sollte. Treten keine unerwarteten gen (Union zc.) zu berathen, nochmals aus­ Ereignisse dazwischen, so wird di» ganze An­ drücklich bekräftigt und denselben der Commis­ gelegenheit spätestens im Laufe des Februars sion gegenüber durch die Hinweisuog daraus. — 398 — daß die inneren Einrichtungen von der polin- dieser Fahrten wird vielfach bewundert, aber sehen Organisation det Donaufürstenthümer mehr als sein Leben hing an einem Haare. abhängig seien, ausführlich motivirt hat. Wie Wenn die meuterische Cavallerie die Wagen weiter verlautet, har die Commission diesen angegriffen und alle darin Sitzenden niederge­ Beschluß gebilligt und deshalb beschlossen, von hauen hätte, so wäre leichr möglich Lacknow ihrem Verlangen. daß der Divan sofort zur gefallen und wir würden erst nach Wochen Berathung der inneren Organisation übergehe. das Schicksal der Reise - Gesellschaft erfahren Abstand zu nehmen. Unter diesen Umständen haben. In England scheinr man zu denken, tst zu erwarten, daß sich der Wallachische Di­ daß wir bald fast zu viel Truppen hier haben van bis nach Schluß der Pariser Conjerenz werden. Man vergißt, daß das Gebiet, wel­ vertagen wird. Aehnilche Beschlüsse sind vom ches zurückerobert werden soll . größer ist als Divan in Jassy zu erwarten. Frankreich. Oesterreich. Preußen und Spanien T ü r k e i . zusammengenommen, keine Verbindungsweg» K o n s t a n t i n o p e l , ü . D e c e m b e r . ( Z e i t . ) besitzt und eine im besten Fall passiv sich ver­ Wie schwankend noch alle Rechtverhältnisse haltende Bevölkerung hat. Anarchie in In­ hier sind, zeigen wieder die gleichzeitigen Nach- dien bedeutet nicht blos die Abwesenheit der richten aus den Provinzen. Der Hat - Hu- Constadler, sondern die Herrschaft von Ban­ mayum hat allen Unterthanen der Pforte diten , die überall wie Pilze emporschießen. gleiche Rechte zugesichert; gleichwohl wollen Im eigentlichen Bengalen giebt es außer Cal­ die Pascha'S in den Provinzen bei Gelegen­ cutta nicht einen einzigen verfügbaren Euro­ heit der jetzigen Conscriprion die Rajah nicht päischen Soldaten. Assam, ein, Provinz so tn die Armee aufnehmen und verlangen von groß wie WaleS,wird von 100 Matrosen be­ jedem ConscriplivnSpflichligen eine hohe Ab- wacht. Wacca, ein Land, dessen Ausfuhr vo­ findungSsumme bis zu Z000 Piastern. Na­ riges Jahr 2 Mill. Pfd. St. betrug, hat türlich weigern sich die Christen gegen eint ebenfalls 100 Matrosen. Dinapore und Ruog- so hohe und excepttonell? Besteuerung und pore, Bezirke von dem Umfang von Aorkshire, dte Pforte hat jetzr über die Klagen und Be­ haben nicht einen Mann. Man braucht die schwerden aus den Provinzen zu entscheide«. Truppen auf Z0 Punkten zugleich, und bevor O s t i n d i e n . der Nordwesten unrerjocht ist, ilnd sie nicht C a l c u t t a . 9 . N o v . S i r C o l i n C a m p ­ zu enibehren. Auch wird die Zahl der To­ bell schreibt der Correspondent der „Times", desfälle, sowohl auf dem Schlachtfeld», wi» reist wie ein Courier, und am 3. November tn Folge der Strapazen, sehr groß werden, traf er tn Cawnpore ein. Unterwegs jedoch und die Verstärkungen sollten daher in dem war er mit genauer Noth der größten Gefahr Verhälrniß von mindestens 30 pCt. der ur­ entkommen. Er bestand trotz der lebhaften sprünglichen Zahlen nachströmen. Vorstellungen seiner Freunde darauf, mit sei­ C h i n a . nem persönlichen Stabe ohne Bedeckung zu H o n g k o n g , 3 0 . O e t . N a c h G e r ü c h t » » reisen, und als er in die Nähe von Sherg- auS Kanron wäre der Kaiserliche Commissar hotty kam, stieß er auf die meuterischen Com- V'h endlich in Ungnade gefallen. Es sollen pagnieen des 32. Eingeborenen-Infankerie-Re- Schreiben auS Peking vor zwei Tagen dort gimentS. Sie passirten gemächlich quer über angelangt sein, nach welchen derselbe vier die Straße, die Soldaten auf Elephanten Grade herabgesetzt und seiner Titel verlustig sitzend, mit Reiter-Abtheilungen, vermuthlich erklärt worden, die der Kaiser auf Pihkwei, vom 12. leichten Cavallerie - Regiment , den den Untergebenen Ueh's übertragen Härte. Letz­ Mördern des Offiziers Holmes, auf beiden teres scheint aber ganz besonders noch einer Flanken zur Deckung. Der Kutscher meldete ferneren Bestätigung zu bedürfen. die Nähe der Meuterer, und der Feldherr, A m e r i k a . einen rollen Dorschlag zur Gegenwehr ableh­ N e w y o r k , 2 s . N o v b r . ( S t . - A . ) A u S nend, retirirte 10 Englische Meilen weit, bis Newyork trafen in London den 14. Decbr. er auf einen mit Europäern angefüllten Och­ Handelsberichte ein, dte bis zum 2. December sen-Train kam. Diele escortirten ihn bis reichen und bedeutend besser lauten. Es war Benares, von wo er wieder ohne Bedeckung viel Gold auS Kalifornien angekommen. — weiter gefahren sein soll. Die Verwegenheit Nicaragua hat Costa-Rica den Krieg erklärt. — 399 — Allen Freunden und Bekannten mei­ nunmehr gleichfalls verstorbenen Ehefrau c?e- nes verewigten Gatten sage ich hiermit tnncli Anna Louise Oppermann, geb. Meil, protestiren oder ihre Rechte als Erben wahr­ den innigsten Dank für die Teilnahme, nehmen wollen, hiermit aufgefordert, solche die sie bei seiner Bestattung in so reich­ ihre Protestationen oder Erbansprüche in der lichem Maaße mir erwiesen haben. Frist von Nacht und Jahr a clato der Ver­ Pernau, den 13. December 1857. lesung des Testaments, d. i. den 7. März 1859, sud inaeclnsi in gesetzlicher Amal ie Mohnson. A r t a l l h i e r e i n z u b r i n g e n u n d a u s f ü h r i g z u machen. Die Gläubiger der genannten Op- Wekanntmachungen. permannschen Eheleute aber haben ihre etwai­ Demnach «in Wohledler Nach der Kaiser­ gen Anforderungen innerhalb der Frist von lichen Slavr Pernau verfügt hat, dag bei sechs Monaten a clato dieses ProclamS, bei demselben laui Relolntion. vom 22. Novdr. Verlust alles ferneren Rechts auf dieselben, s. c. No. 3010, eingelicferre offene Testa­ hierlelbst zu erhibiren und in Erweis zu stellen. ment d>6 Herrn Magnus Gustav Jacoby, Pernau, RathhauS, den 11. Dec. 1857. früheren PsandbesitzerS des Guces Podis im Im Namen und von wegen deS Raths Pernauschen Kreise und Testamaschen Kirch­ der Stadt Pernau spiele am 17. Januar 1868 zur gewöhnlichen Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. Selsionszeir der Behörde zu verlesen; als wird No. 3173. Schmid, Secrt. 3 solches allen dabei in einer rechtlichen Hinsicht Beteiligten, mit der Eröffnung hiermit zur Von Einem Wohledlen Rathe der Kaiser­ Kennlniß gebracht, daß diejenigen welche wider lichen Stadt Pernau werden hierdurch und daS erwähnte Testament Einwendungen oder Krafr dieser Edictalien die ehelichen DeScen- Einsprache zu erheben gesonnen sein sollten, denten des verstorbenen Provisors Julius Rein­ oder ihre Nechl« als Erden wahrnehmen wol­ hold Zanck und der Lehrer Alexander Wilhelm len, solche ihre Einwendungen und Ansprüche, Zanck aufgefordert, ihre etwanigen Anträge bei Verlust alles weiteren NechtS dazu, in­ in Betreff des Nachlasses ihres verstorbenen nerhalb der peremrorischen Frist von Nachr respecriven Großvaters und VaterS, des ehe­ und Jahr von der oberwähnlen Verlesung maligen AelrermannS FleischermeisterS Heinrich deS Testaments allhier beim Rathe anzubrin­ Neirihold Zanck, welchen die hier anwesenden gen und auSführiq zu machen. Jmgleichen Erben den Gläubigern cle5>>nt5ri abgetreren werden auch alle diejenigen welche an den weil. und über den mittelst dieses Raths Resolution Herrn Magnus Gustav Jacoby irgend welche ci. cl. 9. Oktober a. c. No. 2564 der Eon- Anforderungen haben sollten. hiermit ange­ curs deererirt worden, binnen der Frist von wiesen, selbige tn der Frist von sechs Mona­ einem Jahr und sechs Wochen a csaro dieser ren i, dieses ProclamS sud Edictalien sud jiiizeclnsi entweder in jirueclusr in gesetzlicher Art allhier zu exhlbi- Person oder durch gehörige Bevollmächtigt» ren und in Erweis zu stellen. Wonach sich allhier beim Rarhe in gesetzlicher Art zu ver- ein Jeder dem solches angeht zu richten har. lauldaren. Pernau, RathhauS, den 6. No­ Pernau. Rathhaus, den 6. Decbr. 1857. vember 1857. Im Namen und von wegen deS Raths Im Namen und von wegen des Raths der der Stadt Pernau Stadt Pernau Justiz-Bürgermeister Fr» Nambach. Justiz-Bürgermeister Fr. Nambach. No. 3120. Schmid, Secrr. 3 No. 2840. Schmid, Secrt. 2 Von Einem Wohledlen Rathe der Kaiser­ Auf Ansuchen deS Herrn OberaufseherS al­ lichen Stadt Pernau werden Alle und Jede ler Proviant - Magazine in Livland von 12. welche wider das am 19. März 1845 publi- Novdr. c. No. 2559 bringt dieses Polizeige- crrre Testament des verstorbenen Lootsen Georg richt deömittelst zur Kenntniß der hiesigen Ein­ Christoph Oppermann, so wie wider dag am wohner, daß am 19. und 23. December c. 21. Januar 1858 Vormittags 11 Uhr, hier- Vormittags 12 Uhr beim hiesigen Invaliden- selbst beim Rache zu verlesende Testament der Commando der öffentliche Verkauf von 1182 — 400 — vollkommen untauglich»!, Säcken und 624 letbseiken, so wie auek keinen (?o16pa- Matt-Kullen stattfinden wird. nieren nncj Lorclen, ?3p^ros, ?apier Pernau, Polizeigericht, den 23. Nov. 1857. ksp^ros-Sülsen, ächten Havannak-(üi- Srellv. Polizei-Vorsitzer E. HöNinger. harren unc! mehreren .^nZeren V^asren No. 1245, Secrr. E. v. d. Borg. 1 auts I^ene versehen, empfehlen solche Von dem Pernauschen Polizeigerichte wird 2U 6en dilli^sten kreisen hierdurch bekannt gemacht, baß der diesjährige (^ebr. Ltein. T hiesige WeihnachtS'Kram», Vieh- und Pfer- Einem geehrten Publicum mache ich hier­ demarkt am 16 und 17. December nicht in mit die ergebene Anzeige, daß am 23., 24. der Stadt Pernau selbst, sondern wie bisher und 31. December eine Ausstellung von feinen in der Vorstadr Bremerseit» abgehalten wer­ Confecturen und Kuchen in meiner Conditorei den wirb. Pernau, Polizeigericht, den 23. stattfinden wird. Auch empfehle ich verschie- November 1867. den» andere Conditor-Waaren zur Ausschmü­ Stellv. Polizei.Vorsitzer E. Höflinger. ckung der Chriftbäume, zu den billigsten Prei­ No. 1244. Secrr. E. v. b. Borg. 1 s e n . C o n d i r o r D . O e s t b e r g . 2 Von dem Pernauschen Quartier. Collegio Zu dem bevorstehenden Weihnachtsfeste em­ wird deSmittelst bekannt gemacht, daß die in pfiehlt Unterzeichneter nachstehende Artikel von der Vorstadr gegenüber dem Stadt. Kranken­ bester Qualität, als: Französische Delicaressen, haus« belegene hölzerne Kaserne mit der Ver­ verschiedene Früchte in Liqueur, Straßburger pflichtung selbige abzutragen, verkauft und Gänseleberpasteten, Trüffeln, Mixed-PicklcS, der deSfollsige Torg am 19. d. MtS. Nach­ Haringe in Oel und Sardinen, Sardellen u. mittags 4 Uhr im S'tzungSloeale dieses Col­ Anchovis, frische Imperial- und Catharinen- legio abgehalten werden wird. Pflaumen, Apricosen, Sultan-Datteln, Traub- Pernau. Quarkter-Collegium, den 12. De­ rosinen, Malaga-, Smyrnaer und Eleme-Fei- cember 1857. gen, Krachmandeln a la krincesse, Wallnüsse, Quartierherr N. Jacoby. Amerikanische lind Russische Nüsse, Loul 6s No. 108. Schmid, Notr. 1 <^07ne, Bonbons in Gestalt von kleinen Fi­ Daß ich meine Wohnung verändert habe und schen, Confecr (bestehen!) aus Zuckcrfiguren) gegenwärtig im Kelbergschen Hause neben den wie auch Englische Bonbons, Marmelade und KreiSschulgebäude wohne, bringe ich meinen Engl. Fruchtmarmclade, verzuckerte Kiewsche geehrten Kunden hiemit zur Kenntniß. Auch Früchte und alle Sorten Säfte, verschiedene mache ich zugleich bekannt, daß Schreibhefte Gattungen inländische wie auch Französische mit colorirten Dilderdeckeln, die sich zu Weih­ Chocolade, Chocolade in sehr eleganten Kästchen nachtsgeschenken für Kinder eignen, bei mir mit Surprisen, Chocolade in Form von Dam- . vorräthig sind. brett und Dominosteinen. Petersburger Pfef­ B . G i l d e n m a n n , 2 ferkuchen, verschiedene Sorten farbiger WachS- Vuchbindermeister und Galanteriarbeiter. stöcke und kleine Stearinlicht?, Französischen und inländischen Senf in Glasern, weißen ES wünscht noch einige Knab«n, dte die hie­ und rochen Gelatine, weißen und grünen sigen Schulen besuchen, als Pensionäre bei sich Schweizer- wie auch Holländischen Käse. aufzunehmen Z . B . S p e c h t . 2 O e s t b e r g , S c h l o s s e r m e i s t e r . 3 Zwei junge gute Wagenpferde sind Uit frischen (Ü3tkr.-?flAuinen, Irand» zu verkaufen, wo? erfährt man in der rosinen, beißen, IvraekinaneZeln, >Va1!» nüssen, NsrmelgeZe, dkocola6en, grünen hiesigen Wochenblatts-Expedition. 1 Xuc1r3Lc1nsi in gesetzlicher ten Zeit, wo er hier eigentlich sich befindet. Art allhier einzubringen und ausführig zu machen. Di» Gläubiger der genannten Op- Bekanntmachungen. permannschen Eheleute aber haben ihr« etwai­ gen Anforderungen innerhalb der Frist von Demnach «in Wohledler Rath der Kaiser­ liche» Tkadt Pernau verfügt hat, das bei sechs Monaten 3 tlado dieskS ProclamS, bei demselben lau« Relslution, vom 22. Novbr. Verlust alles ferneren Rechts auf dieselben, c. Hierselbst zu exhibtr«n und in Erweis zu stellen. No. 3010, eingelieferte offene Testa­ ment deS Herrn Magnus Gustav Jacoby, Pernau, RathhauS. den 11. Dec. 1867. Im Namen und von wegen des Raths früheren Pfandbesitzers des Gures Podiö im der Stadt Pernau Pernauschen Kreise und Testamaschen Kirch­ spiele am 17. Januar 1868 zur gewöhnlichen Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. Selsionezeit der Behörde zu verlesen; als wird No. 3173. Schmid, Secrt. 2 solches allen dabei in riner rechtlichen Hinsicht Von Einem Wohledlen Rathe der Kaiser­ Betheiligren, mir der Eröffnung hiermit zur lichen Stadt Pernau werden hierdurch und Kennrniß gebracht, daß diejenigen welche wider Kraft dieser Edicralien die ehelichen DeScen- dos erwähnte Testament Einwendungen oder benren d»s verstorbenen Provisors Julius Rein­ — 408 hold Zanck und der Lehrer Alexander Wilhelm und rochen Gelatine, weißen und grünen Zanck aufgefordert, ihre etwanigen Anträge Schweizer- wie auch Holländischen Käse, com- in Betreff des Nachlasse« ihres verstorbenen premirres Gemüse und Obst, MoSkowische respecliven Großvaters und Vaters, des ehe» grüne Erbsen von ganz besonderer Güte, fri­ maligen AeltermannS FleischermeisterS Heinrich sche Apfelsinen und Malaga-Citronen. Reinhold Zanck. welchen die hier anwesenden I . B . S p e c h t . 1 Erben den Gläubigern ciekunLÜ abgetreten und über den mittelst dieses Raths Resolution Einem geehrten Publicum mache ich hier­ ä. c!. 9. Oktober c. No. 2564 der Con- mit die ergebene Anzeige, daß am 23., 24. curS decretirt worden, binnen der Frist von und 31. Decemder eine Ausstellung von feinen einem Jahr und sechs Wochen a claw dieser Coniecturen und Kuchen in meiner Conditorei Edictalien öiid psien» s>raLcIv>Sl entweder in stattfinden wird. Auch empfehle ich verschie­ Perlon oder durch gehörige Bevollmächtigte dene andere Conditor-Waaren zur Ausschmü­ allhier beim Rathe in gesetzlicher Art zu ver- ckung der Chriftbäume. zu den billigsten Prei­ lautbaren. Pernau, RathhauS, den 6. No­ s e n . C o n d i t o r D . O e s t b e r g . 1 vember 1867. Daß ich mein, Wohnung verändert habe und Zw Namen und von wegen des Raths der gegenwärtig im Kelbergschen Hause neben den Stadl Pernau KreiSschulqebäude wohne, bring, ich mein,n Justiz-Bürgermeister Fr. Rombach. geehrten Kunden hiemit zur Kenntniß. Auch No. 2840. Schmid. Secrt. 1 mach, ich zugleich bekannt, daß Schreibheft» DonnerStag den 9. Januar 1858, Nach­ mit colorirten Bilderd'ckeln, die sich zu Weih­ mittags 4 Uhr, werden die Vorsteher deS nachtsgeschenken für Kinder eignen, b»i mir Pernaulcheo Vereins zur Versorgung seiner vorräthlg sind. Wittwen, Waisen und Alten in der Wohnung B . G i l d e n m a n n , 1 d e S H e r r n C o m m e r z i e n r a t h C .I S c h m i d t , Buchbindermeister und Galanteriarbeiter. zur Besorgung der Geschäfte des Vereins, Im Oppermannschen Haus» sind zwei Woh­ versammelt sein. 2 nungen zu vermierhen; darauf Reflectirend, Zu dem bevorstehenden Weihnachtsfeste em­ wollen sich der Bedingungen wegen gefälligst pfiehlt Unterzeichneter nachstehende Artikel von b e i m i r m e l v e n . E . D ü c k e r . 2 bester Qualität, als: Französische Delikatessen, verschiedene Früchte in Liqueur, Straßburger Vom 13. bis zum 20. Decemder. Gänseleberpasteten, Trüffeln, Mixed-PickleS, GetSUkte. St. Nikolai - Kirch»: Fanny Häringe in Oel und Sardinen, Sardellen u. Elise Johanna Frey. — Henriette Ernestine Anchovis, frische Imperial- und Cacharinen- L?mmerhirt. — St. Elisa».-Kirche: Michel Pflaumen, Aprikosen, Sultan-Datteln, Traub- Tamm. — Christine Elisabeth Kommeson. rosinen. Malaga-, Smyrnaer und Eleme-Fei- — Rodert Heinrich Christian Loddi. — gen, Krachmandeln a la I^l-incesse, Wallnüsse, Alexander Jürgenson. — Helen« Calharina Amerikanische und Sicilianische Haselnüsse, Willems. Loul Bonbons in Gestalt von kleinen Fischen, Confecr (bestehend aus Zucker­ verstorbene. St. Nikolai-Kirche: Anna figuren) wie auch Engl. Bonbons, Marmelade Luis, Oppermann, geb. Meil, alt 79 I. und Engl. Fruchrmarmelade, verzuckerte Kiew- — Gregor Frommhold v. Härder, alt 49 sche Früchte und alle Sorten Säfte, verschie­ I. — Johann Friedrick v. Grubbe, alr dene Gattungen inländische wie auch Franzö­ 60 I. — St. Eiisaberh's-Kirch,: Michel sische Chocolade, Chocolade in sehr eleganten Janson, alt 66 I. — Johann Klückmann, Kästchen mir Surprisen, Chocolade in Form alt 1 I. 1 M. — Iva Marie Johanna von Dambrett und Dominosteinen, Petersbur­ Benlin, alt 4 Jahr 6 Monat. ger Pfefferkuchen, verschiedene Sorten farbiger Uroelamirte. St. Nikolai.Kirch,: Georg Wachsstöcke und kleine Stearinlichts, Franz. Ludwig Friedrich Höilinger und Elise Ca- und inländischen Senf in Gläsern, weißen tharin, Rogenhagen. Im Namen des Gen.-Goui'ernements der Ostseeprovinzen gcstatlet den Druck: Ccnsor R. Jacobr. Sonnabend Ausländische Nachrichten. der Geschäftsverkehr ist unbedeutend, und an S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . Unternehmungen im großen kaufmannischen S t o c k h o l m , 1 6 . D e c b r . I n d e r „ N o r - Styl wird zur Zeit noch nicht gedacht. Wir ra Colmar LänS Tidning" vom 12. d. liest könnten viel und vielerlei über Gerüchte bemer­ man Folgendes: Nach dem, was bis jetzt be­ ken, halten jedoch damit zurück, weil dieß in kannt geworden ist, hat die begonnene Geld- keiner Weise förderlich sein kann. Der wahre krisiS an keinem Platze in Schweden größere Stand der Dinge wird erst dann klar werden, Verwüstungen angerichtet, als in Colmar. Zm wenn jene vierwöchentlichen Fristen abgelaufen Laufe weniger Tage sind unter den bedeutend­ sind, innerhalb welcher über die administrirten sten Handlungshäusern nicht weniger als 17 Firmen seitens der erwählten Administraten Fallissements eingetroffen, und von mehreren sich ein endgiltigeS Urtheil gebildet hat. Von der wenigen zurückgebliebenen Kaufleure glaubt dem Bekanntwerden dieses Ergebnisses wird man, daß sie dem angedeuteten Beispiele die Zukunft Derer abhängen, die genöthigt bald werden folgen müssen. Der Zustanv tvarcn diescs äußerste Mittel zu ergreifen. Eng in Calmar wird in einem von dort eingelau­ damit zusammen hängt aber auch wenigstens fenen Schreiben als im höchsten Grade be­ die allernächste Zukunft unseres Platzes als trübend und beklagenSwerth geschildert, und Welthandelsstadt. — Der Weihnachtsmarkt als eine totale Verrückung der ganzen Ma­ ist unbedeutend im Vergleich mir früheren Jah­ schinerie bezeichnet." ren. Die schlechtesten Geschäfte dürften die D e u t s c h l a n d . Verkäufer von Luxusgegenständen machen. H a m b u r g , 2 1 . D e c . ( A . A . Z . ) E s B e r l i n , 2t. Decbr. (A. A. Z.) Die gehört gegenwärtig zu den schwierigsten Auf­ fünfhundert Berliner Zungfrauen, welche die gaben, über unsere merkantilen Zustände ein neuvermählte Kronprinzessin bei ihrem Einzug nach allen Seiten hin richtiges Urrheil zu fäl­ in Berlin begrüßen sollen, in weißen Arlas­ len. Wenn es gewiß ist, weil die Tharsachen kleidern und mir Rosen im Haar, werden dafür sprechen, daß seit einigen Tagen die unrer den 20,000 Mädchen, die mehr oder Fondsbörse eine Art neuen Aufschwung genom­ weniger Anspruch auf die Auszeichnung zu men hat; wenn es sich ferner ebenfalls nicht haben glauben, nicht leicht auszuwählen sein. in Abrede stellen läßt, daß auch das Vertrauen Die Bewerbungen sollen eben so zahlreich als der Geldmänner nach und nach sich wieder be­ dringend ausfallen, zumal seitdem die Prinzeß festigen zu wollen scheint, indem Prima-Pa­ Royal sich dahin ausgesprochen hat, die De­ piere mir 6 pCr. discontirr wurden, so würde putation erst am Tage nach ihrem Einzug in es doch zu viel behaupten heißen, wollte man erwärmten Räumen empfangen zu wollen, sagen: im Ganzen und Großen habe die Lage was jedenfalls comfortabler ist, als am Bran­ der Börse sich nach jeder Richtung hin dauernd denburger Thor. gebessert. Die Zahl der Firmen, welche Ad­ S t u t t g a r t , 22. Decbr. (Sr.-A.) Am ministration nachsuchen, wachst noch immer — 18. December, Abends gegen 6^ Uhr, wurde sie ist gegenwärtig auf 116 angewachsen — in mehreren Orten Württembergs, so nament- v sich in Calw und LttbenzM, ein Erdstoß ver­ glückten zahlreich. Zn Anletta, Petrosa und spürt. Coggiano kamen mehrere Personen um, und I t a l i e n . viele Häuser wurden zerstört. Zu Salerno T u r i n , 2 2 . D e c . ( S r . - A . ) U e b e r d a S wurden mehrere Häuser beschädigt, besonders Erdbeben in Neapel schreibt man der „Köln. zwei Kirchen. Das Horel der Intendanz und Ztg." folgende Details: Neapel, 19. De­ die Gendarmerikaserne, so wie ein Kirchthurm cemder. Das Königreich Neapel ist von ei­ sind in der Vorstadt eingestürzt. nem furchtbaren Erdbeben heimgesucht worden. Nachrichten aus Neapel vom 22. Decem­ Die Südprovinzen haben am meisten gelitten. der melden, daß das Erdbeben hauptsächlich Zm Norden würde das Erdbeben fast gar in dem diesseitigen Fürstenthum und der Ba- nicht verspürt. Der Ort, der am meisten silicata Schaden angerichtet hat. Zu Porenza mitgenommen wurde, ist Altena. Die Hälfte verloren 400 Menschen, zu Pols 300 Men­ der Häuser stürzte dorr zusammen. Zn Pa- schen das Leben; zwölf Dörfer sind fast gänz­ dula fielen über 100 Häuser ein. Zn Polla lich zerstört. Ingenieure, SanitätS-Beamte ist die Verwüstung fürchterlich, eben so in Au- und Truppen sind zur Hülfe gesandt. Am letta, Cagqiano und Perrosa. Eine Masse 19. und 20. Decemder wurden in Neapel selbst Personen kamen dorr um. In Eampagna neue Erdstöße verspürt, die jedoch keinen Scha­ wurden viele Hauser beschädigt und rn Po­ den anrichteten. Auf Sicilien hat man keine tenz« großer Schaden angerichtet. Zn letzte­ Erschütterung verspürt. rer Stadt soll es auch viele Verwundete nnb F r a n k r e i c h . Tddtt geben. Neapel selbst kam Mit dem blo­ P a r i s , 1 9 . D e c . ( A . A . Z . ) G r o ß e s ßen Schrecken davon. Das ErNeben wurde Aussehen erregt ein Artikel des Englischen an, Mittwoch etwas Nach 10 Uhr Abends „Economist", worin nachgewiesen wird, daß verspürt. Es waren vt»i -von Süden nach attch in Frankreich eine Handels-Kathastvophe Norden gehende wellenförmige Bewegung»«; nicht ausbleiben kann. Es ist ein Beweis -die erste war stark, die Mite äußerst'heftig und von Selbstvertrauen, daß diese Prophezeihung die dritte schwächer. Die Bewegungen dauerten hier geringen Glauben findet, obgleich die Lage ungefähr 10 Minuten, wovon etwas über die des Handels und der Industrie sich eher ver- Hälfte auf die Zwlsthsnräulnr 4vn,,«r. D«»6 s<-hlimn,«rt als gebessert hat, und auch die amtliche Zournal Beider Stellten ith'eilt über Optimisten versichern, die Unthätigkeit werde das traurige Ereigniß folgende Einzelnheiten wenigstens bis zum Beginn des Frühjahrs dau­ mit: ,,Zwei starke Erdstöße haben in Neapel ern. Bis jetzt hoffte man hie und da auf in der Nacht vom 16. auf den 17. d. M. Süd-Amerika, wohin nicht unbeträchtliche Be­ stattgehabt; der erste UM >10 Uhr 10 Minu­ stellungen gemacht wurden; aber-die Zahlungs- ten. Er dauerte 4 bis 6Svcünden; der zweite Einstellungen werden auch dorr epidemisch, 2 Minuten später; er httlt 26 Sekunden an. und die Bestellungen wurden wieder abgesagt. Der zweite war so stark, daß die zwei Uhren Das Hauptaugenmerk ist jetzt auf Italien des Königlichen Observatoriums stehen blieben. und den Orient gerichtet. Die Epidemie, die Außerdem fanden zwei Erdstöße zwischen drei über die Nordgränze nicht hereinkam, kann und fünf Uhr Morgens statt; sie hielten ei­ vom Süden über Marseille eingeschwärzt wer­ nige Secunden an, wären aber fast unfühl­ den. Nichts beweist, daß die Preise von bar. Die Depeschen aus Caferta, Noia, Aver- Waaren und Produkten nicht weiter sinken sa, Pozzuali, Salerno und Avellino erwähnen werden, und noch weiß kein Geschäftsmann, des nämlichen Ereignisses auf allen Punkren. ob sein Nebenmann nicht faul ist» So lange Zn der Principato citeriore, zu Eboli und über die Lage nicht mehr Licht Verbreiter ist, Lampagna waren die ersten beiden Stöße wird sich im Handel und in der Industrie stärker, aber man hat keine Opfer zu beklagen. nichts rühren. Zn Pavia wurde das Erdbeben verspürt, ohne In allen Gegenden beklagt man sich über Unglücksfälle zu verursachen. Depeschen, die das Ausbleiben des Frostes, wodurch eine man in Neapel am 18. erhielt , melden > daß übereilte Vegetation eine unnatürliche Entwi- die relegraphische Verbindung zwischen Eboli ckelung gewinnt. Hie und da sieht man Erd­ und Sala unterbrochen ist. Zn Polla sind beerstauden blühen und'Nosenstöcke.Knospen die Unglücksfälle ungeheuer und die Verun­ ansetzen: auch Veilchen werden noch auf die Märkte gebracht. Diese außerordentlichen Er? der Herzegowina, um zu berathen, wie gewis­ scheinungen flößen einige Besorgnisse ein. sen Klagen nnd Beschwerden gegen die Tür­ P a r i s , 2 1 . D e c . ( H . C . ) D i e F ü r ­ kische Verwaltung ein Ziej gesetzt werden kön­ sten Stirbey und BibeSco sind im gegenwär­ ne. Jede christliche Familie der Herzegowina tigen Augenblicke in Paris. Dieselben wir­ solle einen Bewaffneten stellen, doch wolle man ken gegen die Union der Fürstenthümer. Bis die Türken nicht angreifen und in Duzi den jetzt konnten sie ungeachtet ihres Gesuches Hathplyayum proclami^en. In Drobnjak sol­ noch keine Audienz beim Kaiser erhalten, len 100 Arnauten eingeschlossen ftjn und durch G r o ß b r i t a n n i e n u n d I r l a n d . Entziehung deS Wassers zur Uebergabe gezwun­ L o n d o n , 1 9 . D e c . ( A . A . Z . ) D i e gen werden; zwei Türkische Ortschaften sollen ,,Medical-TimeS" schreibt: Ein uns befreun­ ferner cernirr sein und die regulaire Türkische deter Arzt ist zu einer kürzlich aus Indien Besatzung der einen demselben sich nach Mo- angekommenen Dame gerufen worden, welcher star zurückgezogen haben. Ernstere Tätlich­ die Nase von den Sipahis abgeschnitten wor­ keiten scheinen noch nicht vorgekommen zu sein. den ist. Ihrem dreijährigen Kinde wurden Nach einer andern Privatmittheilung sind 4000 Arme und Beine abgehauen, und wie es diese Montenegriner in den türkischen Ort Kulasin Verstümmelung überleben konnte, bleibt ein hinabgestiegen und haben nach Tödsung meh­ Räthsel. Die Erzieherin dieser Familie kam rerer Hirten 3000 Stück Vieh weggetrieben. mir dem Verluste ihrer beiden Ohren davon; —^ Nach neusten auß Dalmakien erhaltenen die Sipahiö hatten'sie ihr abgeschnitten, um telegraphischen Nachrichten wurden gestern (23.) ihre Ohrringe zu bekommen. Ein anderer hie­ früh zwischen 9 und 10 Uhr die 4- bis 6000 siger Arzt behandelt eine Dame, welcher die Mann starken Christen von den Türken bei Ohren ebenfalls abgeschnitten und die Nase Drohovaz, eine halbe Stunde von Trebigne aufgeschlitzt worden war. Sie brachte ihre drei entfernt, angegriffen. Das Gefecht ist leb­ Kinder blind zurück: die Sipahis hatten ih­ haft, Resultat noch unbekannt. nen die Augen ausgebohrt» O s t i n d i e n . Man hat kleine Kinder nach Calcutta ge­ (St.-A.) Am Morgen des 26. Decembsr bracht, deren Aelrern man nicht finden kann. ist auf dem East India House in London Eines davon wußte nur zu sagen, daß eS folg«nde telegraphische Depesche eingetroffen: „Mama'S Schoßkind" gewesen sei, und wer B o m b a y , 4 . D e c e m h e r . L a c k n o w w a r d weiß, ob man je Genaueres über dessen Her­ am 17. November genommen. Sir Colin kunft erfahren wird. Campbell kam am 12. November in AIum- L o n d o n , 2 6 . D e c . ( N . P r . Z . ) E i n e bagh an. Der Kampf begann am folgenden Erniedrigung des Bavkdisconto hat vorgestern Tage. Dem Feinde wurden zwei Kanonen von 10 auf 8 pCt. stattgefunden, womit die genommen und daS Fort Iellabad ward zer­ Ueberwindung des schlimmsten Theiles der Geld­ stört. Am 16. gelaug es Sir C. Campbell krise constatirt ist. nach zweistündigem Kampfe Delkosah und Mar- T ü r k e i . tiniere zu nehmen. Der Feind versuchte ei­ K o n s t a n t i n o p e l , 1 6 . D e c b r . ( Z e i t . ) nige Stunden später, seine Position wieder Die Wiener Blätter melden: Nach einer te- zu nehmen, ward jedoch mir schwerem Verluste iegraphischen Privatmittheilung sind viele Ge­ zurückgeschlagen« Am 16. rückte der Ober­ meinden der südlichen Herzegowina: Kruchevice, befehlshaber über den Canal vor und nahm Zubzi »c., gegen das Kloster Duzi bei Trebinje nach hartnäckigem Gefechte Secunderbagh. ausgezogen und haben dasselbe besetzt. Man Die schwere Artillerie feuerte hierauf 'drei besorgt, daß sich andere christliche Gemeinden Stunden lang auf den Samutsch, und diese der dortigen Gegend anschließen werden und Position ward mir hereinbrechender Dunkelheit die Zahl der bewaffneten Christen soll bereits nach eisem verzweifelten Gefechte genommen. 4000 Mann betragen. Als Führer derselben Früh am 17. ward die Communicatiou mir wird der Häuptling Vukalovich der Gemeinde den Casernen eröffnet. Eine lange Kanonade Zubzi in der Herzegowin genannt, und ver­ begann, und das Militair - Casino ward NM sichert derselbe, wie es heißt, der Zweck jdeS 3 Uhr Nachmittags erstürmt. Die Truppen Zuges sei die Vermitielung eines Zusammen­ drangen weiter vor und besetzten den Mori treffens der Häupter der christlichen Bezirke Mshql, ehe die Dunkelheit einbrach. Air — 412 — JameS Outram und Sir Henry Havelock ka­ keit mehrere Jahre anhalten wird, denn die men hierauf mir Sir Colin Campdell zusam­ öffentliche Meinung beherrscht hier zu Lande men. Folgende Offiziere wurden am 16. und nicht nur den Präsidenten und den Congreß, 17. getödtet und verwundet. Die an den sondern, wie ,S sich jetzt herausstellt, sogar beiden vorhergehenden Tagen und früher erlit­ die hier vergötterten Frauenzimmer. Ich könnte tenen Verluste find noch nicht gemeldet wor­ sogar rührende Beispiele von Amerikanischen den. (Hier werden 6 getödtete und 31 ver­ Frauen und Mädchen geben, welche sich jetzt wundete Offiziere namhaft gemacht. Unter den in Mouss,line kleiden, ihre reiche Garderobe leicht Verwundeten befindet sich Sir C. Camp­ verkauften, und mir dem Erlös den Armen dell. Es wird von ihm gesagt, baß seine beistanden. Darunter junge Mädchen, schön Wunde ihn nicht im Dienste störe.) wie Engel, und voll von stoistischer Selbstver- D e l h i . V i e r u n d z w a n z i g g e r i n g e r e M i t ­ laugnung. Bei solchen Umständen bedürfen glieder der Königlichen Familie sind in Folge wir keiner Goldzufuhren aus Europa, sondern des Urteilsspruches einer Militair-Commifsion können füglich die Hälfte deS GoldertragS von am 20. November hingerichtet worden. Zu- Kalifornien nach Europa ausführen. Einen kin Addulah, ein einflußreicher Redellenhäupt- großen Theil unserer Europaischen Schuld ling, wurde am 21. November hingerichtet. werden wir mlt der Ausfuhr unserer Stapel- A m e r i k a . artikel, Baumwolle, Reis, Tabak und Ge- W a s h i n g t o n , 2 3 . N o v b r . ( A . A . Z . ) traide decken; aber ein bedeutender Theil wird Die GeldkrisiS, welche jetzt anfängt in Eu­ wohl in den Büchern stehen bleiben uvd nie ropa eine sehr schlimme Phase anzunehmen, liquidier werden. England und Frankreich ist bei uns beinahe vorüber. Geld, auf Ver­ werden bei weitem mehr als Deutschland sich langen zahlber, ist in Newyork zu 6 pCr. tn diesen Verlust rheilen. Die Deutschen Fir­ per annuin die Hülle und Fülle zu haben men in Newyork, Philadelphia, Baltimore und unsere Banken strotzen von edlen Me­ und im Westen haben unerschüttert Stand ge­ tallen. Bereits hat auch die Geldausfuhr halten, und Deutsche Biederkeit und Ehrlich­ von Newyork wieder angefangen. DaS wird keit haben sich dabei wieder mannhaft erprobt. hoffentlich einen guten Eindruck auf Eng­ Washington, 29. Novbr. (A. A. Z.) land wachen, und dir Geschäft« -tn«g,r»»ß«n Di« werkwürdigst, sociale Erscheinung auf dem wieber in guten Gang bringen. Alle unsere Gebier der Republik sind unstreitig die Mor­ Eisenbahn- und andere Stocks sind wieder im monen. Diese sollen jetzt mit Feuer und Steigen, und wären die letzten Nachrichten Schwerdt aus Utah vertrieben werden; aber aus England günstiger gewesen, so hatten die so leicht ist dies nicht gelhan. Der Mor­ Newyorker Banken ebensowohl wie die von monen-Chef Brigham Uoung Hot bereits das New-OrleanS ihre Baarzahlungen wieder auf­ ganze Gebiet in Kriegszustand erklären lassen, genommen. Wir sind Kinder, welche zwan­ und den Vereinigten-Staaten-Truppen verbo­ zigmal fallen können, ohne unS ein Bein zu ten, sich ihm zu nähern. Dies ist natürlich brechen; wir sind sogar an periodischen Schwan­ offener Aufruhr und Verrath, aber die gegen kungen gewöhnt. und unsere Geschäftsleute ihn entsendeten Truppen sind nicht zahlreich finden sich leicht und bald in die neuen Zu­ genug, um daS in Aufruhr begriffene Terri­ stände. DaS ist freilich in Europa anders; torium zu besetzen. Erst mir einbrechendem dafür aber ist Europa alt und wir jung. Un­ Frühjahr werden größere KriegSoperarionen sere Z«gend ist unser Glück. gegen die Aufständischen zu unternehmen sein. Eine merkwürdige, seit der Gründung der Der Weg nach Salt Lake City ist ein über- Vereinigten Staaten unerhörte Erscheinung ist auS beschwerlicher, und die zu durchschreitenden die jetzt überall hervorstechende Sparsamkeit Einöden und Steppen sind von feindlichen der Frauen. Die Modemagazine sind fast Jndianerstämmen, welche sämnnlich mit den verlassen von den Frauen, und Juweliere, Mormonen im Einverständniß leben, erfüllt. Spitzen- und Seidenhändler haben so gut wie Dorthin in der Winterzeir ein Heer zu führen, gar keinen Verdienst. Diese neue Tugend un­ hätte durchaus keinen vernünftigen Zweck. serer Frauen und Mädchen werden die Deut­ Daß aber die Stunde der Mormonen in den schen und Französischen Fabrikanten schwer Vereinigten Staaten geschlagen hat, ist ge­ empfinden. Ich glaube, daß diese Sparsam­ wiß, nur wild der Präsident neben der regu­ — 413 — lairen Armee auch noch Freiwillige verwenden, falls aber nur allmälig, um in den dermalen welch« sich bereits in großer Anzahl zur Steue­ best«h«nden wirthschafklich«a Organismus der rung deS Vielweiberei-UnfugS angeboten ha­ gutSherrlichen Besitzungen keine Störung zu ben. Die Mormonen sind übrigens Feinde bringen. Zu diesem Ende defehle Ich, sogleich der Union, Feinde der Republik und überhaupt im Sr. Petersburger Gouvernement »in ei- jeder freien Verfassung. Ihre Bürger leisten g«nes Comite unter dem Vorsitze des Gou­ keinen Eid auf die Constitution, und in ih­ vernements - Adelsmarschalls in Wirksamkeit ren Augen sind wir alle nichts als Heiden. treten zu lassen, bestehend aus folgenden Mit­ So «in thevkratischeS Regiment kann nur mit gliedern : Kartätschen zur Vernunft kommen. Brigham 1) Zwei Edelleute, die jeder Kreis des Aoung scheint daran zu zweifeln, ob die Re­ Gouvernements aus denjenigen Adeligen er­ publik einen Galgen für Verräther hat. wählt, die in diesem Kreis« Land mit Leuten N e w y o r k , 9 . D e c . ( O s t s . - Z . ) V o n besitzen, und der Utah-Expedition sind weitere Berichte ein­ 2) zwei erfahrenen Gutsbesitzern des St. gegangen. Angesichts der Truppen des Ober­ Petersburger Gouvernements, welche unmit­ sten Alexander haben die Mormonen denselben telbar von Ihnen zu ernennen sind. 600 Stück Vieh geraubt. Man erwartet, Dies Comirs hat sofort nach seiner Eröff­ daß die drei Corps deS Obersten Iohnston, nung zur Abfassung eines ausführlichen Re­ Alexander und Cook sich demnächst vereinigen glements - Entwurfes über Organisation und werden; der Gouverneur EummiS und die Verbesserung des ZustandeS der gutSherrlichen übrigen Territorial-Beamten sind entschlossen, Bauern im St. Petersburger Gouvernement wenn möglich den Eingang in die Salzseestadt zu schreiten, wobei es folgende Haupt-Grund­ zu erzwingen. Es hatte ein Scharmützel statt­ lagen im Auge zu behalten hat: gehabt, in welchem drei oder vier Mormonen 1) Die Gutsbesitzer behalten das Eigen- gefangen genommen wurden. thumSrecht am gesammten Lande; den Bau­ ern aber verbleiben ihre zum Gute gehörigen N e u e s t e P o s t . Wohnstellen mir Hof und Gartenland (?«:«- R i g a . L a u t e i n e r a u f R e q u i s i t i o n d e S octzA^ocik), welche sie im Lauft einer Rigaschen Zollamtes erfolgten Bekanntmachung bestimmten Zeil vermittelst LoSkaufeS als Ei- deS Rigaschen Wett-GerichtS unterliegt Schreib« genthum erwerben; außerdem bleibt den Bau­ papier, welches mit dem Abdruck einer Han­ ern zur Nutznießung die erforderliche Strecke delsfirma versehen ist, gemäß d,s Artikels 202 des Landes, je nach der Ortögel,genh«it, über­ des Tarifs einem Einfuhrzoll von 6 Rubeln lassen , damit sie ihre Existenz sicher stellen Silb. pr. Pud. und ihren Verpflichtungen, der Regierung A l l e r h ö c h s t e s R e s k r i p t und dem Gutsherrn gegenüber, nachkommen an den St. Petersburger Milirair - General- können, und haben si« für dieses Land dem Gouverneur ci. ä. St. Petersburg den ö. Gutsherrn entweder Zins oder Arbeit zu leisten. Decemder 1857. 2) Die Bauern müssen in Dorfgemeinden Der Adel des St. Petersburger Gouver­ «ing«theilr werden; den Gutsherrn verbleibt nements hat den Wunsch zu erkennen gegeben, die Gutöpolizei. den Zustand seiner Dauern zu verbessern und 3) Bei der Organisation der künftigen Ver­ auf eine feste Grundlage zu stellen durch ge­ hältnisse zwischen Gutsherren und Bauern ist naue Bestimmung ihrer Verpflichtungen und die regelmäßige Abtragung der Krons - und threö Verhältnisses zu den Gutsherren. In­ Landes - Gefällt, so wie der Geldabgaben in dem Ich mir Vergnügen jeden Beweis ent­ g«hörig«r Weise sicher zu stellen. gegennehme, der Mir das Streben des Adels Die Entwickelung dieser Grundlagen und nach Verbesserung der Lage seiner Dauern ihr« Anwendung auf di« verschiedenen Oert- darlegt, überlasse Ich »S der Adelöcorporatlon ltchkeitea deS Gouvernem«otS bleibt dem Co- des St. Petersburger Gouvernements, zur mite üb«rlassea. Der Minister des Innern Entwerfung eines Reglements zu schreiten, auf wird Ihnen Ansichten mittheileo, welche d«m dessen Grundlage ähnliche rühmliche Entschlüsse, Comite als Hilfsmittel bei seinen Arbeiten tn Übereinstimmung mit Meinen Absichten und dienen können. Indem Ich Ihnen die obere Wünschen, verwirklicht werden können; jeden­ Aufsicht und Leitung dieser wichtigen Angele­ 5 — 414 — genheit für das St. Petersburger Gouverne­ W i e s b a d e n , 2 3 . D e c b r . D l « „ M . Z . " ment übertrage^ überlasse Ich Ihnen, dem meldet: Der Zustand der jungen, kürzlich ge­ Lomits die erforderlichen Anweisungen zur er­ tauften Prinzessin wurde immer bedenklicher, folgreichen Erfüllung der ihm obliegendenP flich­ und dieselbe ist heute gegen Abend verschieden. ten zu geben. Den von dem Comic» verfaß­ F r a n k f u r t a . M . , 2 0 . D e c . ( H . C ) ten Entwurf mir den nöthigen Ausnahmen Wie in zuständigen Kreisen verlautet, dürfte vd«r besonderen Vorschriften für die Haupt- die Deutsch - Dänische Streitfrage, gleich in örtlichkeit dec Kreise des St. Petersburger den ersten Wochen des neuen IahreS im Schoo- Gouvernements haben Sie sammk Ihrem ei­ ße der hohen Deutschen Bundesversammlung genen Gutachken an den Minister des In­ zur Verhandlung kommen. Man giebt sich nern gelangen ju lassen, damit er Meinem der Hoffnung hin, daß Letztere dann schließ­ Ermessen unterbreitet werde. Indem Ich auf lich die Vorschläge Hannovers acceptiren und diese Weise dem Adel des St. Petersburger hierauf ihre Forderungen basiren werde. Uebri- Gouvernements die Mittel an die Hand gebe, genS hat Dänemark sowohl hier, wi« nicht den Zustand seiner Bauern auf den von Mir minder auch in Wien und Berlin, noch im­ vorgezeichneren festen Grundlagen zu ordnen mer im Stillen zu unterhandeln versucht, je­ und zu befestigen, bin Ich überzeugt, daß doch, weil es genügende Anerbietungen nicht d<5 Adel das Vertrauen vollkommen rechtfer­ macht«, erfolglos. tigen wird, welches Ich diesem Stande durch M a i n z , 2 4 . D e c b r . M a n s c h r e i b t d e r Berufung desselben zur Betheiligung an dieser „Köln. Ztg.": ^Di« Untersuchung durch die wichtigen Angelegenheit erweise, und daß mit gemischte Oesterreichisch-Preußische Commission Gottes Hilfe und unter der auigeklärten Mit­ wegen der Ursachen der Erplosion ist schon wirkung der Edelleutt diese Angelegenheit mit seil Wochen zu Ende und har nur ermitteln dem gebührenden Erfolg« zu Ende geführt könn«o, daß von dem Unteroffizier Wimmer werden wird. Es bleibt Ihre Aufgabe, streng die Entzündung ausging; ob freiwillig oder darüber zu wachen, daß die Bauern, welch« unfreiwillig, konnte juristisch nicht festgestellt 4Hr«n Gutsherren unverändert untergeben blei­ werden, das Letztere muß folglich angenommen ben, keiner!« böswilligen Einflüsterungen imd werden. Daß Artillerist Wimmer selbst dabei trügerischem Gerede Gehör geben. das Leben verlor, steht edenfallS fest; denn Ich verbleibe Ihnen immerdar wohlgewogen. außer ihm sahen die Wachen von 1— 2 Uhr DaS Original ist von S r. Kai serl. Ma­ Niemanden in das Pulvermagazin gehen, jestät Hüchstrigenhändtg unterzeichnet: «nd Niemand har ihn später aus demselben A l e x a n d e r . Herausgehen oder auch nur außerhalb gesehen. S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . Auch fand sich der Knopf und ein Stück S t v c k h o I m , 2 8 . D e r b r . ( Z e i t . ) A u s Klinge eines Artiger! - Säbels und ferner ein Hernösand berichtet man un-term 17. Decbr»: Stück Hirnschädel, das noch vor Kurzem ei­ „Am verwichenen Freitag Abend verspürte nem Lebenden angehörte. man hier «in« Erderschütterung von der Stärke, (H. C.) Endlich beginnt einige Ordnung daß die Häuser in ihren Grundfesten erbeb«» In das ChaoS d«r Zerstörung zu kommen, da. und di« in denselben befindlichen beweglichen Dank der unermüdlichen Sorgfalt deS Vic«- GlHenständ« in Bewegung Lkfeht wuvbea. GouverneurS, General-Lieutenants v. Bonin, Die Erschütterung ging in der Richtung von bereits die obere Gaugasse und die Passage Südost noch Nordwest, und das einem fernen durch das ehemalig« Gaurhor aufgeräumt sind, Donner ähnliche Gekrach derselben wurde noch und dieses war von größler Wichtigkeit , da reichlich eine Stunde nachher in der Entfer­ Hier die Straß« nach Alzey, rrsp. Frankreich nung vernomrwen. führt. Der alte Kästrich wird nun nicht mehr D e u t s c h l a n d . zu Wohnungen aufgebaut, sondern soll zu mi­ We^eS baden. 26. De