Sonnabend/ d. 2. Januars St. Petersburg, vom 17. Decbr. erquote ist je nach den Gouvernements ver- Se. Maj. der Kaiser haben, auf die schieden. ' " alleruncerthänigste Unterlegung des Hrn^ Mi- Die Verbreiter von Brandbriefen sollen nisterS der Volksaufklärung über den wider- durch ein Kriegsgericht, wenn sie aber außer­ gesetzlich (s. Forts, des Codex der Gesetze Bd. dem wirklichen Mordbrand verübt haben, ver- IU., Anm. zum Art. 696) von dem ehema- hältnißmäßig härter bestraft werden. ligen Rector der Dorpater Universität, Pro- Paris, vom 24. December. fessor Ulmann, angenommenen, ihm von den In dem heutigen „Moniteur" befindet sich dortigen Studenten übergebenen silbernen Po- der nachstehende Bericht des Conseils - Präsi- kal und die übrigen Umstände dieser Sache, denten an den König, die Ernennung eines am 16. Nov. Allerhöchst zu befehlen geruht. Geheimen Conseils betreffend: „Sire! Es den Rector der Dorpater Universitär, ordentl. kann nur dazu beitragen, den Glanz des Kö- Professor Collegienrarh Volkmann, von dem tnglichen Thrones und die Autorität unserer Reetorat zu entlassen und den ordentl. Pro- Institutionen zu erhöhen, wenn diejenigen fessor Collegienrarh Ulmann zu verabschieden. Männer, die dem Könige und dem Lande so . Durch eine am 20. März 1840 Allerhöchst bedeutende Dienste geleistet haben, Ew. Maj. bestätigte Verordnung wird befohlen: statt der durch ihre Stellung und ihre Pflichten auch verschiedenartigen Steuern von Kronbauern fernerhin verbunden bleiben und sich auf Hh- für landschaftliche Zwecke und dergleichen Ge- ren Wink um den Thron versammeln können, genstände, eine Gemeindesteuer einzuführen. In allen wohlgeordneten Staaten hat man Nachdem Se. Maj. der Kaiser jetzt das dies durch die Errichtung eines Geheimen vom Herrn Minister der Neichsdomaiuen vor- Conseils zu erreichen gesucht, das, ohne Theil gelegte Verzeichnis der Gemeindesteuer für das an der öffentlichen Verwaltung zu nehmen, Jahr 1843 durchgesehen, welches in der im oder verantwortlich wie die Königliche Negie- bezeichneten Reglement festgesetzten Ordnung rung zu seyn, in nöthigen Fällen eine Anzahl angefertigt worden, haben Allerhöchstdieselben hochgestellter Männer und erprobter Talente zu befehlen geruht, dasselbe durch den Diri- um den Thron versammeln würde. Nichts girenden Senat zur Vollziehung zu bringen. . ist übrigetts ^dem Interesse und der Würde Nach diesem Steuer-Verzeichniß betragen die eines Staates angemessener, als denjenigen im Jahre 1843 von den Kronbauern zu er- Männern., die ihm in den wichtigsten Ange- hebendey Gemeindesteuern 4,111,114 Rbl. legenheiren treu gedient haben, eine Stellung 96^ Kop. S., welche von 6,843,399 männ- zu sichern, die dem Range, den sie bekieide- lichen Seelen entrichtet werden. Die Steu-^^ren, angemessen ist. Das» Vergessen geleisteter Dienste ziemt sich nicht für eine große Na­ auftragt, die in das Bülletin des Lois einge­ tion und eine weise Regierung, und sie ehrt rückt werden soll. sich nur selbst, wenn sie mit Unparteilichkeit Gegeben Paris tt. tt. die Verdienste und die Ergebenheit ihrer Die­ (gez.) Ludwig Philipp. ner ehrt. Die Maßregel, welche ich die Ehre (gegengez.) Der Herzog von Dalmatien." vorzuschlagen habe, erscheint den Ministern Ew. Majestät als eine natürliche und nützliche London, vom 22. December. Ergänzung des Regentschafrsgesetzes. Wenn Der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Stre­ Ew. Maj. diese Maßregel genehmigt, so bitte ich, welcher sich bekanntlich mit der Prinzessin ich um die Vollmacht, von den Kammern in Auguste von Cambridge verlobt hat, reist in der bevorstehenden Session die nöthigen Mit­ diesen Tagen nach Deutschland zurück. Man tel zu verlangen, welche zur Ausführung des glaubt, daß die Vermählung im nächsten Früh­ gedachten Planes uothwendig sind. jahr stattfinden werde. Paris, den 23. December -1842. Der Russische Botschafter, Baron Brunow, (gez.) Der Herzog von Dalmatien." hat dem Polizeivorstande des Kirchspiels, wor­ Diesem Berichte folgt die nachstehende Kö­ in sein Hotel liegt, 60 Pfd. St. mit der nigliche Ordonnanz: »Art. 1. Alle diejenigen, Bitte zugeschickt, dieselben nach bestem Er­ welche dem Staate während ihrer Verwaltung messen unter einer Anzahl bedürftiger Fami­ bedeutender Civil- und Militairämter wesent­ lien zu vertheilen, damit sie sich und ihren liche Dienste geleistet haben, können von Uns Kindern ein fröhliches Christfest nach alter den Titel und den Rang eines Staatsmini­ Englischer Weift bereiten könnten. sters erlangen. Arr. 2. Nur diejenigen, Vom 24. Die .^zofzeitung" enthalt eine welche einem der nachstehenden Aemter vorge­ Königliche Verordnung, wonach Oesterreichische standen haben, können zu Staatsministern Schisse, welche mit Waaren aus dem Oester­ ernannt werden: Minister, Sraats-Secretair, reichischen Galizien von dem Russischen Hafen Kanzler von Frankreich, Präsident der Pairs- Odessa kommen, doch in Großbritanien und oder Deputirten-Kammer, Marschall v. Frank­ den Britischen Häfen so zugelassen werden reich, Admiral, Gesandter, Großkanzler der sollen, als wenn-sie aus Oesterreichischen Ha­ Ehrenlegion, erster Präsident oder General- fen kamen. Procurator. beim Cassationshof, erster Präsi­ Vorgestern hat abermals in Liverpool eine dent oder General-Ptocurator beim Rechnungs­ große Feuersbrunft stattgehabt.. Sie wurde hof, Vice-Präsident des Staatsraths, Gou­ kurz vor 6 Uhr Morgens in der Theer- und verneur der Invaliden, General-Gouverneur Terpentin - Destillation der Herren Platt, oder Befehlshaber einer Armee, Oberbefehls­ Sohn und Lassen in Greenland-Street ent­ haber der Nationalgarde der Seine, erster deckt Und griff unter den in großer Masse Präsident oder General-Procurator beim Kö- angehäuften brennbaren Stoffen so schnell um nigl. Gerichtshof zu Paris. Art. 3. Wenn sich, daß bald, außer der Fabrik, zwei Spei­ Wir es für nöthig erachten, ein Geheimes cher und mehrere kleinere Häuser zerstört wur­ Conseil um Uns zu versammeln, so wird sol­ den. Gegen 9 Uhr Morgens glaubte man ches aus den Prinzen der Königl. Familie, das Feuer gedämpft zu haben. Unvorsichtig­ die das majorenne Alter erreicht haben, aus keit eines Arbeiters soll die Veranlassung die­ den Ministern im Amte und aus denjenigen ser Fenersbrunst ftyn, die einen Schaden von Ministern, die Wir durch einen besondkn 40,000 Pfd. St. verursacht hat. Aufruf zu Uns beschieden haben, zusammen­ Hamburg, vom 24. December. gesetzt ftyn, Art. 4. Unser Conseils-Präsi- Ein schöner Weihnachts - Abend! Wieder dent und Unser Großsiegelbewahrer sind, Ze­ Glockenklang vom Petri-Thurme.' Gewiß für der für den ihn betreffenden Theil, mit der Taufende eine herrliche Christfreude! Auch ist Ausführung der gegenwärtigen Ordonnanz be­ es ja ein sehr erquickliches Zeichen < daß in den acht Monatvn seit dem Brande gar man­ Buchhändlers Brockhaus erscheinende „Leipzi­ cher Schritt zum wetten Zielender Herstellung ger Allgemeine Zeitung" vom 1. Zanuar geschehen. Die Petri - Thurmruine, an der 1343 ab in Meinen Staaten bis auf Wei­ bald nach dem Brande mit rastlosem Eifer teres unbedingt verboten wird, und in Folge gearbeitet wurde, ist so weit ausgebaut, daß dessen bei Vermeidung der in den Gesetzen, der Wächter oben seine Geschäfte wieder ver-. namentllch im Art. xrl. zu 6. des Edicts richten kann. Seine Wohnung ist eingerich­ vom 18. October 1819 und im §. 4 der tet. Sieben Glocken — von dreiunddreißig, Ordre vom 6. August 1837 angedrohten Stra­ welche auf dem Thurms waren — die einzig fen, weder eingeführt, ausgegeben, feilgeboten, geretteten, sind aufgehängt, so daß wieder verkauft, an öffentlichen Orten ausgelegt oder die Stunde angeschlagen und der Gottesdienst sonst verbreitet, noch auch durch Meine Staa­ in der benachbarten Aula, des Zohanneums ten mittelst der Post befördert werden darf, eingeläutet werden kann. Heute Mittag um wonach Sie das Weitere zu veranlassen ha­ 12 Uhr hörten wir diese Stimmen zum er­ ben. Berlin, den 28. December 1842. stenmal?. Der Thürmer zog die Glocke an. (gez.) Friedrich Wilhelm." Als es angeschlagen und die Betglocke auch An die StaatSminister Eichhorn, Freiherrn angezogen war, wurde mir Posaunen und v. Bülow und Grafen v. Arnim. Pauken das Lied „Nun danket alle Gorr" ge­ spielt aus den offenen Schall-Luken heraus. Rom, vom 16. December. Dann wurde das Fest eingeläutet. Der fromme Gestern kamen die Großfürstin Maria Wunsch fehlte auch nicht nach dem Danke. von Rußland und der Herzog von Leuchten­ „Auf Hamburgs Wohlergehn!" riefen die berg mit einem Gefolge von 64 Personen Posaunen und Pauken hinaus. Gott erhöre aus Ancona hier an. Das Fürstenpaar hat die Bitte, wie er den Dank annehmen möge. in der Wohnung des Russischen Gesandten die Auf den Straßen herum waren viele Men­ für dasselbe in Stand gesetzten Appartements schen versammelt, viele auch auf dem Thurm bezogen. in den verschiedenen Stockwerken. Alles freuete S p a n i e n . sich über die treffliche Einrichtung, die in so Barcelona, 16. Dec. Der Regent hat kurzer Zeit.zu Stande gekommen. Schön die Bildung zweier großen Arkifekorps im Für­ auch war das Ende der Feier. Die auf dem stenthum Catalonien befohlen. Der General Thurme und an den Glocken beschäftigt gewe­ Serrano soll zum Chef des Generalstabes der­ senen Arbeiter erhielten jeder von den schönen ' selben ernannt werden. Denkmünzen, welche aus dem Kupfer des Durch ein Dekret des Regenten wird den Thurmes geprägt, als Christgabe, durch den Bewohnern von Barcelona eine Conrribution verwaltenden Zuraten. Dank den Männern, von 12 Millionen Realen (etwa 1 Million durch deren Bemühen es möglich geworden Thaler), die in den Militärschatz fließen und ist, daß wir an dem Thurme nicht bloß mehr innerhalb acht Tagen, von dem Tage der Be­ eine Ruine haben. — Gott helfe ihnen wei­ kanntmachung des Dekrets an gerechnet, be­ ter in ihrer Arbeit für die Kirche! zahlt werden müssen, auferlegt. Wien, vom 20. December. Zweitausend Man«', wovon die Hälfte aus Der abgeschre Fürst der Wallache», Ghika, Soldaren besteht, sind damit beschäftigt, die ist heute hier eingetroffen. Citadelle wieder aufzubauen. Berlin, vom 30. December. Madrid, 16. Decbr. Der Regent wird Des Königs Majestät haben unter dem am 22. hier erwarter, und man trifft im Pa­ 28. d. M. die nachstehende Ordre zu erlas­ last Godoy bereits die nöthigen Vorkehrungen sen geruht: „Dem in Zhrem Bericht vom zu seinem Empfange. - 26. d. Mrs. enthaltenen Antrage gemäß be­ Herr Arguelles hat sefne erlauchte Mün­ stimme ich hierdurch, daß die im Verlage des del, die Königin, veranlaßt, an den Regen- ten ein Beglückwünschungs-Schreiben zn rich- den im vorigen Jahre demolkrten Theil der ren, in welchem sie ihm ihre Dankbarkeit für Citadelle wieder aufzubauen, hat Se. Hoheit die neuen ihr geleisteten Dienste ausdrückt» der Regent befohlen, daß die Stadt Barcelona Zn der That scheint der Ausgang an einem zwölf Millionen Realen entrichte, welche in seidenen Faden gehangen zu haben. Der öf- der noch weiter zu bestimmenden Weise und ter erwähnte Gefe politico selbst hat an-einen Form bezahlt werden müssen. Se. Höh. be- seiner hiesigen Freunde geschrieben, daß, wenn dauert, sich in der Nothwendigkeit zu sehen, das Bombardement 24 Stunden länger ge- so strenge Verfügungen zu treffen. Allein, dauert hätte, sich ganz Catalouien auf die die Sicherheit d^s Staates und die Pflicht, Belagerungsarmee geworfen haben würde, und die Achtung der Gesetze zu wahren, fordern daß selbst noch jetzt nicht Alles ruhig wäre. Zn es. Es ist der Wille Sr. Höh., daß diese Gerona griffen am 4., auf die erste Nachricht Maßregel in dem Tagesbefehl der Armee ver- von dem Anfange des Bombardements, die öffentliche werde. Die erwähnten 12 Mill. Einwohner zv den Waffen, läuteren die Sturm- sollen, je wie die Zahlung erfolgt, an den Mi- glocken und beschlossen, nach Barcelona auf- litärschatz abgegeben werden.. Zhre Zahlung zubrechen. Als man aber am 6. die Unter- muß erfolgen in dem Termine von acht vollen werfung dieser Stadt erfuhr, legte man die Tagen vom Datum des'Decrets an." Waffen nieder. Zn Figueras fanden ähnliche Paris, 26. Dec. Telegraphische Depesche: Auftritte statt, die am 6. erneuert wurden. Perpignan, 23. December. Der neue Es heißt, Zurbano werde mit einem Trup- Generalkapitän, General Seoane, ist am 20. penkochs nach jener Gegend abgehen. in Barcelona angekommen. Der .General van Barcelona, 17. Dec. Der Regent wird Halen sollte am 22. mir dem Regenten ab- morgen seinen Einzug in Barcelona halten reisen. Man hat für die Einzahlung der Kon- und nach einem Aufenthalte von drei bis vier tribution einen Aufschub von acht Tagen be­ Tagen über Valencia nach Madrid zurückkeh- willigt. ren. Es heißt, er werde vor seiner Abreise Madrid, 17. Dee. Der Generalkapitän zu Gunsten der noch in der Citadelle befind- von Neu-Castilien, General Seoane, erhielt liehen Personen eine Amnestie erlassen. . gestern einen Fourier aus dem Hauptquartier Paris, 24. Dec. An der Citadelle von des Regenten mit dem Befehle, sich auf der -Barcelona wird mit großer Rüstigkeit gearbei- Stelle nach Barcelona zu verfügen. Gestern tet. Das Ayunramiento stellt fortwährend Abend ging der General dorthin ab, und allem tausend Schanzgraber, die aus städtischen Mit- Anschein nach wird er dcn General van Ha- teln bezahlt werden. Die niedergerissene Kur- len als Generalkapitän von Catalonien ersetzen, tine wird gegen Ende des künftigen Monats Paris, 26. December. Die Regierung vollständig wiederhergestellt seyn. Man sagt, hat folgende telegraphische Depesche erhalten: daß die Regierung während des Winters ge- „Der Regent ist den 22. nach Valencia ab- gen 40,000 Mann Truppen in Catalonien gereist. Van Halen ist noch immer in Bar­ lassen werde. - celona." Das Dekret, welches Barcelona mit einer Madrid, 49. Dec» Die Heftigkeit der Kriegs-Kontribution von 12 Millionen Rea-. Oppositions-Blätter gegen Espartero nimmt len belastet, lautet: „Zur Wiederherstellung der immer mehr zu. Zm Heraldo liest man: durch die Znsurrektion den Witrwen und an- „Barcelona ist unterdrückt, aber nicht uncer- deren Familienmitgliedern der gefallenen Mili- worfen^ Zn jeder Nacht werden friedliche Bür- täre und der zur Armee gehörigen dienstnnfä^ ger aus ihren Betten gerissen, um in die hig gewordenen Individuen verursachten Schä- Kerker der Citadelle geworfen zu werden. Täg- den, zur Beisteuer für die Kosten des Mar- lich werden ganze Haufen Gefangener von den sches des Armeekorps und der Wiederersetzung benachbarten Dörfern in^ die Stadt geschleppt, des verlornen Materials, und zum Zwecke, Die Zahl der Verhafteten beträgt bereits 1000, obgleich die am meisten kompromittitten Per­ haben, über deren Inhalt man bis zu diesem sonen zu Hunderten ausgewandert sind. 43 Augenblick keine Andeutung von ihm selbst Personen sind schon erschossen und man spricht erhalten konnte. Man- hat jedoch bemerkt, bereits von geheimen Hinrichtungen in den ^ daß ein Vertrauter des Französischen Hotels Gefängnissen. Die Häuser der Entflohenen .gestern eine lange Unterredung mit Herrn v. sind erbrochen worden. Die Straßen und Pro­ Butenieff gehabt, worüber ich Ihnen nur das menaden sind verödet und man hört nur den mittheilen kann, was ich von einem sehr gut Schritt der Patrouillen, welche die Stadt unterrichteten Mrken so eben erfahre. Herr nach allen Richtungen durchziehen. Die auf von Bourqu?ney soll nämlich die Weisung er- den Plätzen stationirten DetaschementS zwin­ . halten haben, sich mit Rußland bezüglich der gen die Vorübergehenden, ihre Mäntel zu öff­ Wiederherstellung des vorigen Zustandes in nen. Wenn der Oberst Prim und andere Tap­ Serbien für einverstanden zu erklären. fere ihre Fahne in dem Fürstenthume aufpflanz­ ten, so würden tausende von Soldaten ihnen d e r m i s c h t e s . zuströmen. Er macht der Regierung große Pernau. Der Rigasche Kaufmann F. E. Sorgen. Der Spanische Konsul in Perpig- Jacobs errichtet unter Garantie von Jacobs nan ist abgesetzt worden, weil er dem Obersten und Gordon ein Commissions-Handelshaus Pässe gegeben, und der politische Chef von unter der Firma Jacobs u. Comp, in Pernau Gerona hat dasselbe Schicksal gehabt, weil er und hat dem Herrn Karl Hielbig die Leitung den tapfern Obersten nicht verhaftete. desselben, wie auch die Procura übertragen. Semlin, vom 42. December. (Rig. Zeitung.) Am 40. December haben der hiesige Eng­ — Se. Maj. der Kaiser haben am 2. lische und der Französische Consul dem Für­ December den ordentl. Professor der Dorpater sten Alexander die Aufwartung gemacht, und Universität Staarsrath Or. Neue als Rector seit gestern ist in Belgrad wieder die Fran­ dieser Universität auf vier Jahre Allerhöchst zösische Flagge auf dem Consulat aufgezogen, zu bestätigen geruht. welche seit der letzten Umwälzung in Serbien Riga, den 3. December. Die Waschma­ unsichtbar war. Baron Lieven ist am 8. schine, zu deren Anfertigung der Mechanicus Dec., ohne beim Fürsten Alexander gewesen Fr. Lohbeck ein Privilegium erhalten hat, zu seyn, von Belgrad nach Konstantinopel wird jetzt hier von dessen Associs und Bevoll­ abgereist. Heute ist Fürst Michael nach dem mächtigten'Maerschalk verfertigt und für 46 Banat abgereist; man will wissen, daß er Rbl. Slb. verkauft. Es soll diese Maschjne nicht mehr hierher'zurückkehrt. durch sanfte Aneinanderreihung der Wäsche Konstantinop^el, vom 7. December» und durch ihre horizontale Bewegung alle bis^ Die Pforte hat mittelst eines von Seiten jetzt existirenden Waschmaschinen übertreffen, des Ministers der auswärtigen Angelegenhei­ indem die Wäsche durch dieselbe nicht zerrissen ten an die Repräsentanten der fünf Groß­ werden kann, wie durch die starke Reibung mächte gerichteten officiellen Schreibens den der Hände. Auch soll sie den Vortheil ge­ Entschluß Sr. Hoheit des Sultans angekün­ währen, daß die Wäsche nicht gekocht zu wer­ digt, die Verwaltung des Gebirges in Sy­ den braucht, und man mit der Maschine in rien, dem Rache der gedachten Mächte ge­ einer Stunde mehr als in vier Stunden mit mäß, einem Maronitischen und einem Drusi­ den Händen waschen kann. In St. Peters­ schen Gouverneur anzuvertrauen. Beide wer­ burg hat sich diese Maschine in sehr kurzer den den Titel Kaimakam (Stellvertreter) füh­ Zeit durch ihre außerordentliche Zweckmäßigkeit ren, von dem Pascha von Saida ernannt der größten Aufnahme zu erfreuen gehabt, werden, und unter dessen Überwachung stehen. wie Herr Maerschalk versichert. Der Französische Repräsentant soll uner­ Riga? den 40. Decbr. Am 4. d. Mts. wartete Mittheilungen aus Paris erhalten hat der dem Landtage vorhergehende Convent begonnen. Am 6. k M. wuröe der Landtag sirt. Zur Herbeischaffung des nöthigen Brenn­ selbst auf die hergebrachte Weise nach abge­ holzes ließ er eine'Bahn mit Holzschienen, in haltenem Gottesdienste in der St. Jacobs­ der Länge von einer Stunde bauen. Diese kirche, woselbst Se. Magnificenz, der Livlän- Bahn bildet eine grade Strecke von Westen dische Herr Generalsuperintendent v. Klot die gegen Osten. Die mit Holz beladenen Wag­ Landtagspredigt hielt, durch die Rede des gons werden weder durch Dampf- noch Pfer­ Herrn Landmarschalls eröffnet. Gleichzeitig dekraft in Bewegung gesetzt, sondern durch findet der Landtag der Ritterschaft der Pro­ förmliche Schissssegel, bei denen der Wind vinz Oeset zu Arensburg statt. (Jnl.) feine Triebkraft ausübt. Weht der Wind aus Dorpat. Bei der am 12. Decbr. in der Westen, so gehen die Holzlasten nach der herkömmlichen feierlichen Weise startgefundenen Glashütte, und wenn er nach Osten über­ Preisvertheilung für die in diesem Jahre von springt, dann segeln die leeren Trains wieder Studirenden gelösten wissenschaftlichen Aufga­ dem Walde zu. Da sich dieser Holztransport ben wurde die goldene Preismedaille zuerkannt: an keine bestimmte Zeit zu binden hat, so dem Lnicl. W. Carlblom aus Ehst­ ruhen die Waggons bei windstillen Tagen in land, welcher bereits im vorigen Jahre die ihrer Remise. silberne Medaille erhalten; dem xkil. Dan zig, den 27. December. Vor einigen E. Schmidt aus Livland, dem 8tuä. plül. Tagen ereignete sich in Königsberg in der so­ Michalkow aus Moskau; die silberne Preis­ genannten Vorstadt ein furchtvares Verbrechen. medaille erhielt in 2 Exemplaren der Stucl. Ein Schneider, der dem Trünke ergeben war, ni'eä. Carl Jauchzy aus St. Petersburg, schnitt zwei Kindern seines Nachbars, eines dem im vorigen Jahre die goldene Preisme­ Fabrik-Arbeiters, (einem Knaben von sechs daille zuerkannt worden, für zwei gelöste Preis­ und einem andern von neun Jahren), die er fragen der medicinischen und philosophischen in sein Zimmer gelockt hatte, mit einem Brot­ Fakultät. messer die Hälse ab und tödtete sich hernach, Reval, vom 44. December. Am 29. v. auf gleiche Art. Man kann sich den Schmerz M. ward die schöne neue Orgel in der hiesi­ und den Schreck der Aeltern denken, als sie gen St. Olaikirche feierlichst eingeweiht; seit nach Erbrechung der Thüre die auf so gräßliche 22 Jahren erfüllten zum ersten Male wieder Weise ermordeten Leichen ihrer Kinder erblickten. - die erschütternden Töne dieses Meisterwerkes — In Odessa war der November wie ein die hochgewölbten Hallen dieses Tempels and Frühlingsmonat, der Rasen grünte, die Bäume erweckten in vielen Augen der sehr zahlreichen bekamen Blätter, und auf dem Markte erschie­ Versammlung Thränen erhabener Wehmuth nen Radis, Salat, Eichoriek» :e. Anfangs Dcbr. und hehrer Rührung: ein Beweis dieser er­ jedoch traten einige Grad Kälte ein, während regten Gefühle war die Spende von 643 R. die Schiffahrt fortwährend lebhaft blieb. 69 Kop. B., die sich in den von dem Con- — Am 48. December starb zu Como der vente dieser Kirch« an diesem Tage außerge­ berühmte medicinische Schriftsteller, Professor wöhnlich ausgestellten Becken vorfand und um Or. Joseph Frank aus Wien. Am 23. d. welche dieser Convent als Beisteuer zu den M. würde er bereits das 72. Lebensjahr voll­ sehr bedeutenden Ausgaben dieser Kirche ge­ endet haben. beten hatte. — Professor Gruithuifen meldet üus Mün­ Der hiesige Kaufmann B. N. Meyer hat chen vom 4.4. November: „Es befindet sich hier auf dem Laaktsberge in der ehemals so­ auf der Sonnenfiäche außer zwei kleinen Fle­ genannten Neustadt eine Gußeisenfabrik ange­ cken einer mit zw?i sehr großen Oeffnungen, legt, in welcher heute als erste Probe ein die in vier Tagen am westlichen Rande ver­ Lehnstuhl gegossen werden soll. (Jul.) schwinden werden, und von welchen die jetzi­ — Ein Gutsbesitzer in Polen hat in der gen warmen Tage und der heutige Sirocco Nähe seines Schlosses eine Glasfabrik organi- verursacht sind." — Ein Lieutenant in Schoonen, Gyllens- von einem Wedro Doppelbier 44 Cop. S. värd, hat einen neuen Pflug erfunden, wel­ „ einem Wedro Mittelbier 10 — cher zwei Furchen zugleich pflügt; er soll nach „ einem Wedro Stofbier 8 — der Meinung Sachverstandiger zweckmäßig seyn Pernau, den zi. Deecmber 1842. und leicht gehen. Die Getränke Accise-Verwaltung — Das anhaltende Regenwetter in Un­ und Namens derselben. teritalien hat großen Schaden angerichtet, Rathsherr I. B. Specht. viele Brücken, Straßen, Mühlenund Häuser Nr. 41. Martinsohn, Ntr. 3 sind von den Fluten fortgerissen worden. AuS Von der vernauschen Polizei-Verwaltung den Thalern mußten sich die Menschen auf werden, bei der Bekanntmachung, daß der die Berge flüchten und ihre Habe im Stiche hiesige Hutmachermeister Joseph Schinner lassen. In einem Dorfe stieg das Wasser Pernau zu verlassen gedenkt, und hierzu plötzlich so hoch, daß von 40 Bewohnern kaum um polizeiliche Concession gebeten, — alle die Hälfte sich retten konnte. diejenigen, welche dagegen Rechtliches ein, — Im Königreich Birma wüthet die Cho­ lera auf eine furchtbare Weise, in der Stadt zuwenden haben sollten, hiermit aufgefor» dert, solches innerhalb 14 Tagen a claw Ampura allein sind 40,000 Menschen als sud xoena xrseckisi Hierselbst zu verlaut, Opfer dieser Seuche gefallen. baren. Pernau, Polizei, Verwaltung den 30. December 1842. B e r i c h t i g u n g . Bei der Ankündigung über die in Riga Polizei, Vorsitzer R. v. Härder. erscheinenden „Blätter für Stadt und Land" No. 1162. A. G. Mors, Secr. 2 hat der Unterzeichnete den Post-Zuschlag zu (Mit polizeilicher Bewilligung.) bemerken vergessen» Der Preis obiger Blätter ist also „mit der Post" 3 Rbl. Slb. für den Bekanntmachungen. Jahrgang. Ein mit den besten Zeugnissen wohl ver» Pastor D. Wendt. sehener Oeconom, kann unter den vortheill haftesten Bedingungen, auf'einem großen Bekanntmachungen. Gute eine Anstellung erhalten. Man hat Zu Folge der Genehmigung Eines Hoch, sich schriftlich oder persönlich bei dem Gral edlen Raths vom 3». d. M. sud Nr. 2678, fen Bose in Alt-Anzen bei Walk zu melden. hat die hiesige Getränke,Accise-Verwaltnng Revalsche deutsche und ehstnische Ta, hiermit in allgemeiner Kenntniß zu bringen, sehen « Kalender so wie auch Tafel - Kalen, daß vom isten Januar 1843 ab, die Ac< der, für das Jahr 1843, sind in der hie, cise« Steuer, wegen Erhöhung der Accise, sigen Buchdruckerei zu haben. Pacht an die Hohe Krone, nachfolgend von den Getränken erhoben werden wird: Vom 18. bis zum 30. December. . von einem Pägelstof Spiritus Getankt. St. Nicolai, Kirche: Eduard über 75 ProCent . . 22 Cop. S. Gustav Henning. — Olga Maria The, „ ein. Pagelst. Kornbrannt, resia Woll. — Biebrich Wilh. Schütz. wein von 60 PCt. . . 14 — Rosalie Justine Elisabeth Falck. — „ ein. Pägelstof Getraide, Christian Heinrich Martens. Rumm oder versüßten Beerdigt. St. Nicolai,K irche: Juliane Branntwein. ... 13 -- Holm, alt 23 Jahr. — Martin Niklas „ einem Pägelstof Essig . 2 — Bock, alt 67 Jahr 4 Monat. Zm Namen des Genträk-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Cenfor. Ta^e der Lebensmittel in Verna«, kür den Mlonat Da«. 1843. B r o d . Silb. Bco. Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Moskauschen Weizen? Loch. Kop. Kop. mehl, aus Wasser gebacken, soll wägen und. gelt.en . . . . ^4 3 2 Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Weizenmehl, aus W a s s e r g e b a c k e n , s o l l w ä g e n u n d g e l t e n . . . . . . 3 4 ? 2 - Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Wasser gebacken 6 4 Ein Franzbrvd oder Kringel von reinem Moskauschen Weis zenmehl aus Milch gebacken^ soll wägen und gelten '. . Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Weizenmehl, aus Milch gebacken, soll wägen und gelten 2z 2 Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls auö Milch gebacken 5 4 Ein Süßsauerbrod von fein, gebeutelt. Roggenmehl, i Pfund 25 10 Ein ungesäuertes, von feinem gebeuteltem Roggenmehl, dito. 25 '10 E i n d i t o v o n g l e i c h e r G ü t e . . . . . . . > . . . t 6 5 Ein grobes, jedoch aus reinem Roggenmehl gebackenes Brod, soll wägen und gelten ... . ' . .. . . 1 Pfund 5 E i n d i t o v o n g l e i c h e r G ü t e . . . . . . . . . . . F l e i s c h . Silb. Bco. Pfd. Kop. Kop. Gutes fettes Rindfleisch vom Mastvieh soll gelten . . . 1 45 16 Minder gutes dito t 34 12 Gutes fettes Kalbfleisch von Mastkälbern, vom Hinterviertel 1 83 30 Dito 'dito vom Vorderviertel 1 5'^ 20 Minder gutes dito vom Hinterviertel ........ 1 34 12 Dito dito , vom Vorderviertel . . x» « 1 24 10 Gutes fettes Schaffleisch, vom Hinterviertel ...... 1 ch 12 Dito dito vom Vordervierrel . . 1 25 10 Gutes fettes Schweinefleisch . 1 sz 20 Minder gutes dito . . . . . . . — — B i e r u n d B r a n n t w e i n . Silb. Mze. Bco. Ass. Rbl. Kdp. Rbl. Kop. Ein Faß Doppel? oder Bouteillenbier....... 6 50 22 75 Eine Bouteille Doppelbier von drei Viertel Stoof . . — 5z — 19H Eine Boute i l le Ta fe l - oder M i t te lb ie r . . . . . . — 4s — 15z Eine ^Tonne oder Faß Brauhaus Krugbier von 92 Stöfen 3 ^50' 12 25 Brauhaus oder Krugbier i Stoof — 4? — 15^ Gemeiner Kornbranntwein 1 Stoof . . .... — 24 — 84 Gemeiner Kümmelbranntwein i Stoof . . ... . . « — 28ch 1 . — Abgezogener und versüßter Branntwein i. Stoof . . . 36 ' 1 26 Noch feinerer oder doppelt abgezogener dito i Stoof . . — 42^ 50 Wer sich bei dem Verkauf, der in der Taxe benannten Lebensmittel eine Abweichung erlauben sollte, es sei nun in Rücksicht der Güte, des Gewichts, des Maaßes oder des Preises, verfällt bei dem ersten Uebertretungsfall in eine Strafe von 6 Rbl. S., bei dem zweiten von 12 Rbl. S. und bei dem dritten von 25 Rbl. S. M., wovon der Angeber die Hülste erhält. Würde sich aber je­ mand zum vierten Male eines solchen Vergehens schuldig machen, fo soll ihm sein Handwerk ode? sonstiger Geschäftsbetrieb gelegt werden, vubiicamm Pernau Polizei-Verwaltung, den 1. Jan. »84z. ochenblatt. 1843. Sonnabend/ d. 9. Januar. Sc. Petersburg, vom 24. December. jährlich stattfindenden Haupt-Wollmarkt in Se. Maj. der Kaiser haben.auf Beschluß Warschau noch einen zweiten jährlichen Woll­ des Ministerkomites, in Folge der Vorstellung markt in Kalisch anzuordnen befohlen. Die­ des Herrn Ministers der Volksausklarung, ser letztere Markt wird jährlich am 16. (23.) Allerhöchst zu befehlen geruht: die in den Mai beginnen,' und mit Einschluß des etwa Kliniken der Universitären als Ordinaroren und einfallenden Sonn- oder Feiertages drei Tage deren Gehülfen oder Assistenten angestellten, dauern. auf ihre eigene Kosten und auf Kosten der In Folge eines am 49. October Allerhöchst Krone, nach Beendigung ihres Lehr-Kursus bestätigten Beschlusses des Neichsrathes dür­ mit dem Grade eines Arztes angestellten Stu­ fen Ausländerinnen, deren Männer Untertha- denten, im wirklichen Sraats-Dienste zu zah­ nen ausländischer Staaten sind, nicht als Rus­ len, und ihnen die den Medicinal-Beamten sische Unterthaninnen aufgenommen werden, ertheilten Rechte zu gewähren, mit der Be­ und zwar weil nach den bestehenden Gesetzen dingung, daß, gemäß der Meinung des Herrn selbst eine Russische Unterrhanin, die einen Ministers der Volksaufklärung, nach Ablauf nicht im Russischen Dienste stehenden Auslän­ eines zweijährigen Dienstes bei den Kliniken, der heirathet, auch in die ausländische Unter- diejenigen Aerzte, welche auf Kosten der Krone thanschaft tritt. auf den Universitäten studirt haben, auf Be­ Se. Maj. der Kaiser haben unter dem stimmung der Obrigkeit in den Dienst eintre­ 10. Nov. in Folge eines Beschlusses des Co- ten müssen, um die für Kron-Zöglinge festge­ lnite's der Herren Minister die Errichtung setzte Zeit von 6 Jahren fortzudienen. einer Unterstützungskasse für Wittwen und Auf die Vorstellung des Hrn. Iustizmini- Waisen von Schiffern in der Stadt Riga zu sters hat der Neichsrarh, zur Ergänzung des genehmigen Und die Statuten dieser Gesell­ am 28. December 1832 Allerhöchst bestä­ schaft zu bestätigen geruht. tigten Reglements für die Evangelisch-Luche- Par is , vom 27 . December . r i schen K i rchen, den am 19 . Oktober A l le r ­ Die Vermählung der Prinzessin Clementine höchst bestätigten Beschluß bekannt gemacht, mit dem Prinzen August von Sachsen-Coburg- daß zu Mitgliedern der Lutherischen Kirchen- Evhary, Bruder der Herzogin von Nrmourr Znspektionen einzig und allein nur Personen, und des Gemahls der Königin von Portugals die zu dieser Konfession gehören, erwählt wer­ ist nunmehr entschieden. Der Prinz, welche. den können. Major im Oesterreichischen Husarenregiment S. Maj. der Kaiser haben zur Beförde­ „König von Preußen" ist, wird, wie es heißt, rung deS Wollhandels in Polen außer dem in Französische Dienste treten. Die Vermäh­ lung wird km nächsten Zahre stattfinden, doch Afrika. Wie es heißt, übersteigt öas Al­ ist der Tag nach nicht bestimmt. gierische Budget fckon 40 Millionen und das Vom 31. Der P lan e iner Vermäh lung Ministerium soll darauf bedacht seyn, den Ge­ der Königin Zsabella mit einem Prinzen des neral Bugeaud abzurufen. Man will wissen, Hauses Orleans wird sowohl hier bei Hofe es sollen drei Scadrhalrer in Algierien er­ als im Rath der Königin Christina noch im­ nannt werden und zwar General Chargarnier mer festgehalten, um so mehr, da man nach in der Provinz Algier, General Lamoriciere den neuesten Ereignissen dem Herzog von Vi- in Oran und General Bedeau in Bona. toria keine lange Regentschaft mehr prophezeiht. Marschall Soult würde in Paris die Ober­ leitung führen und später dieselbe dem Herzog Vom 1. Januar. Bereits gestern Abend von Aumale überlassen, welches zu dem längst wurden viele Personen in den Tuilerieen em­ in Antrag gebrachten Plane eines Vicekönig- pfangen und heute Morgen rollen zahllose Wa­ gen der vornehmen Weit nach dem Caroussel- thums führen dürfte. London, vom 27 . December . hofe. Zn Bezug auf die amtlichen Glück­ Der ministerielle „Standard" eröffnet sein wunschreden vernehmen wir, daß sie sich ganz heutiges Blatt mit der Anzeige, er sey zu in dem früheren Geleise hielten. Man war der Mittheilung ermächtigt, daß Se. Maj. sehr gespannt, zu vernehmen, ob der Russische der König von Preußen eingewilligt habe, in Geschäftsträger sich dem diplomatischen Corps der schwierigen und schon so lange obschwe- zur Audienz anschließen werde, und es wird benden Streitfrage über die Entschädigungs- versichert, Hr. v. Kisseless sey heute bei Hofe Forderungen, welche Englische Unterchanen aus erschienen, und der König habe sich, nachdem der Französischen Blokade von Portendic her­ er auf die Anrede des Sardinischen Gesand­ leiten, das Schiedsrichteramr zwischen Frank­ ten Marquis von Brignole-Sale, welche die­ reich und England zu übernehmen. ser im Namen des diplomatischen Corps hielt, Zn Blackwall sollen fünf große Dampf- geantwortet, noch besonders mit dem Russi­ schen Diplomaten unterhalten. Der König Fregatten für Rechnung der Russischen Re­gierung erbaut werden. schien vollkommener Gesundheit zu genießen, Vom 30. Im „Standard" w i rd vorge­ war aber doch niedergeschlagen, was nicht zu verwundern ist, da in -allen Anreden der Tov schlagen, daß man, um das gänzliche Aufhö­ren des Sklavenhandels zu bewirken, eine aus des Herzogs vi Orleans erwähnt wurde. Abgeordneten aller jener Mächte, welche ein Der Hof hat gestern die Trauer abgelegt. Uebereinkommen zur Abschaffung jenes Han­ Heute in der Frühe wurde in der Capelle der dels abgeschlossen, gebildete Commission nieder­ Tuilerieen für den Herzog von Orleans und setzen solle. Diese Commission solle ermäch­ die Prinzessin Marie eine Seelenmesse gelesen. tigt werden, die' behufs Unterdrückung des Vom 2. Zan. Es war seit einiger Zeit Negerhandels an der Afrikanischen Küste er­ die'Rede von einer Amnestie zu Gunsten des lassenen Gesetze und Vorschriften zur Anwen­ Prinzen Louis Napoleon; man erfährt jetzt, dung zu bringen; sie solle zu diesem Zwecke daß einige Mitglieder des diplomatischen Corps Schiffe ausrüsten und bemannen dürfen, und - sich deshalb förmlich an Herrn Guizot gewen­ ihre Mitglieder für ihre Handlungen den be­ det hatten, und daß diese Frage fünf Tage theiligten Regierungen verantwortlich seyn. lang im General-Conseil debattirt worden ist. O'Connel meint in einem Schreiben gegen Die Partei der Milde wurde durch die Kö­ das Zrländische Armengesetz, man solle es in nigin und die Herzogin von Orleans lebhaft seiner jetzigen'Gestalt abschaffen und eine Ein­ unterstützt; indeß hat die Majorität des Con­ kommensteuer aus demselben machen, von wel­ seils sich gegen die Amnestie erklärt und be­ cher Alle zu befreien wären, die jährlich we­ schlossen, bei Gelegenheit des Namenstages niger als 600 Pfd. St. Einkommen hätten. diese Frage wieder aufzunehmen. Wer mehr und bis 1000 Pfd. St. Einkom­ men habe, solle 1 pCt. abgeben, diese Steuer landern in die Hände zu fallen. Wie uner­ Hann von allem Einkommen über 1009 Pfd. schütterlich muß die Willenskraft seyn, welche St. nach Verhälrniß und nöthigenfalls von so allgemein solche empörende Resultate zu dem enormen Einkommen der außerhalb Ir­ erzeugen vermochte! Wir freuen uns, daß der lands lebenden Grundbesitzer bis auf 60 pCt. Krieg jetzt zu Entk ist, ein Krieg, der mit gesteigert werden. Eine solche Steuer werde so tödtkcher Wirkung dieses verfehmte Wölk Aufstande verhüten, indem dann der Reiche traf, nach der Ansicht Sir Henry's das tap­ für den Armen zu zahlen hätte. ferste- Boik unter allen Asiatischen Nationen." Der „Jnverneß Courier" enthalt Folgendes Die Seidenweber von Middleton und der über den jetzt beendeten Krieg in China: Umgegend sind in der traurigsten Lage; die „In einem Privatbriefe des Sir Henry Pot- Hälfte der Arbeiter ist beschäftigungslos und tinger, des Britischen General-Bevollmächtig­ die übrigen haben nur halbe Arbeit. Man ten in China, an einen Freund in Schott­ beabsichtigt ein Hilfsgesuch an den Londoner land, äußert derselbe seine Ansicht über den Unterstützungs-Verein. Chinesischen Krieg in bemerkenswerlher Weise F rank fur t a . M. , vom 2 . Januar . dahin, daß er wünsche, der Feind möge sich Zn den hiesigen Kreisen unterhält man sich ohne ferneres Blutvergießen fügen, nicht aus von der angeblich beabsichtigren Errichtung ei­ Rücksicht auf die von Einigen behauptete Un­ nes Königreichs Dacien. Es würde die bis gerechtigkeit des Krieges oder auf die ver­ jetzt unrer Hoheit der Pforte stehenden Do- weichlichte feindliche Regierung, sondern we­ naufürstenthümer (Serbien, die Wallachei und gen der armen Tataren, denen im Fall der die Moldau) in sich begreifen. Der Depe­ Niederlage durchaus keine andere Alternative schenwechsel zwischen London, Wien und Kon­ bleibe als der Tod. Sie dürften es nicht stantinopel ist fortwährend sehr lebhaft. wagen, sich zu ergeben, es sey ihnen Pflicht, Hanau, vom 2 . Zanuar . lieber durch Selbstmord umzukommen, als Der hiesigen Zeitung wird aus Frankfurt einem Feinde zu weichen, und wenn es ihnen geschrieben: „So eben erfährt man aus guter auch gelänge, aufs Land zu^ entfliehen, so Quelle, daß Georg Herwegh aus Preußen entflöhen sie nur einem offenen, hochherzigen für immer verbannt wurde und am 29. De­ Gegner, um einem heimtückischen, rachsüchti­ cember alsogleich Berlin verließ. — Das Ver­ gen Feinde in die Hände zu fallen, denn die bot der „Leipziger Allgemeinen Zeitung" ist Chinesen seyen überall auf der Lauer, um die auf persönliches Erscheinen des Hrn. Brock- waffenlosen Tararen umzubringen, wo sie es - Haus zurückgenommen, doch mußte der seithe­ ungestraft zu thun vermöchten. Die Auftritte rige Haupt-Redakteur der L. A. Z.', Candi- in dem Tararen - Districte von Tschinhai, dat Zrilius, entlassen werden." (Herwegh welche nach der Eroberung der Stadt sich hatte an den König von Preußen ein Schrei­ den Engländern darstellten, schildert Sir Hen­ ben gerichtet, das allgemeine Indignation er­ ry als das Empörendste, was sich dem mensch­ regte und von der „Leipziger Allg. Zeitung" lichen Auge zeigen kann. Verstümmelte Leiber veröffentlicht wurde. Das Schreiben soll die von Männern, Weibern und Kindern fand Hanptveranlassung zum Verbot der Zeitung man in jedem Hause, einige mit abgeschnit­ in Preußen gegeben haben.) tenen Kehlen, andere mit dem Kopfe abwärts Rom, vom 26 . December . in die tiefen Brunnen gestopft, welche sich Die Großfürstin Maria und ihr Gemahl im Orient in jedem Hause vorfinden. Gatten statteten am vergangenen Freitag dem Papst und Väter waren die Vollführer der gräuli­ ihren ersten Besuch ab. Alle, welche in der chen Gebote eines blutdürstigen Aberglaubens feierlichen Audienz anwesend waren, können geworben und harren ihr« Hände in das nicht genug von der Freundlichkeit erzählen, B.lut der Ihrigen getaucht, bevor sie zum mit welcher der Papst die hohen Gäste em­ Selbstmord« schritten, um nur nicht den Eng­ pfing. (Preuß. St.-Zrg.) Der glückliche Ausgang des Engl. Krieges in Triumphbogen errichtet würden und mehr als China hat der Propaganda des Christenthums 30,000 Personen, theils aus Valencia, theilS ein unübersehbares Feld für ihre Missionsthä- aus der Provinz, sich freiwillig mobil gemacht tigkeit in dem Himmlischen Reiche eröffnet. hätten. Die Privatbriefe aus Valencia mel­ Wichtig ist in dieser Hinsicht, daß man hier den dagegen, daß mitten unter den ofsiciellen stark daran denkt, einen apostolischen Vicar Vorbereitungen ein dumpfes Schweigen in nach China zu senden. Die Znitiative der dieser Stadt herrsche, und daß die Milizen ge- Maßregel geht nicht von Rom aus, vielmehr nöthigt sind, sich zu versammeln, aus Furcht, haben die Römischen Katholiken in China sich der Polizei des Regenten denuncirt zu werden. von dem Papste den Vicar erbeten» Madr id , 24 . Decbr . D ie Nachr ich ten S p a n i e n . aus Barcelona lauten nicht erfreulich. Die Madr id , 21 . Decbr . Der Hera ldo en t ­ Behörden richten, wie vorauszusehen war, ih­ hält Folgendes: „Man hat uns eine That- ren ganzen Zorn nicht gegen die Anführer der sache berichtet, die von der höchsten Wichtig­ National-Miliz, welche auf die Truppen schoß, keit ist, und die viel Licht auf die Rolle wirft, sondern gegen die reichen Kapitalisten, die für welche der General Espartero zu Sarria ge­ Moderirte gelten und ruhig in der Stadt zu­ spielt hat. In den von dem Herzog von rückblieben. Man mißhandelt sie, führt sie Vitoria allein unterzeichneten Depeschen wurde gebunden durch die Straßen und wirft sie in der Französische Konsul in Barcelona heftig die Kasematten der Citadelle. Einzelne von angegriffen. Der Konsul vertheidigte sich ihnen haben 8 bis 10,000 Piaster zur Ab­ hiergegen mit dem ganzen Unwillen eines be­ tragung der Straf-Kontribution von 12 Mill. leidigten Mannes, . worauf der General sei­ Realen zu erlegen und sehen obenein ihre nerseits erwiederte, er begreife nicht, wie ein Häuser in Schutthaufen verwandelt. Sogar Repräsentant Frankreichs es wagen könne, des Sonntags wird bis Einbruch der Nacht sich gegen den ersten Beamten des Spanischen am Wiederaufbau der Citadelle gearbeitet. Da Reichs eine solche Sprache zu erlauben. Auf der Regent den Truppen, welche Katalonien diese Antwort entgegnete nun der Konsul, da besetzt halten, auf Kosten Barcelona'6 eine der Herzog von Vitoria sich persönlich' an monatliche Gratifikation bewilligt hat, so zei­ ihn gewendet, ohne seine Depeschen von ei­ gen sie sich bereit, ihm blindlings zu gehorchen. nem verantwortlichen Minister gegenzeichnen Barce lona, 24 . Decbr . Das Ayunta- zu lassen, so habe er ihn nur als einfachen miento von Barcelona hat sich an den Re­ Privatmann betrachten können. Die konsti­ genten mir der Bitte gewendet, daß die der tutionellen Rathgeber Sr. Hoheit begriffen Stadt aufgelegte Eontribution wenigstens auf sehr wohl, welche ernstliche Folgen die Be­ zwei Drittel herabgesetzt werden möge; allein kanntmachung dieser Angelegenheit haben könne die zu diesem Zwecke abgesandte Deputa­ und suchten diesen Streit beizulegen. Sie tion scheint keine günstige Antwort zurückge­ forderten daher den Konsul auf, jene Depe­ bracht zu haben. Die Eintreibung der Con- schen zurückzugeben, waS er jedoch verweigerte. tribution geht nur langsam vorwärts, und sie Man versichert nun, daß diese Angelegenheit veranlaßt viele Klagen über Ungerechtigkeit bald zur Kenntniß des Publikums gebracht und Härte. Man versicherte, daß einzelne werden wird." Einwohner von Barcelona bis zu 8000 Pia­ Madr id , 23 . Decbr . D ie Behörden ge­ ster geschätzt sind. Es ist übrigens zu be­ ben sich viele Mühe, den seit dem Bombar­ merken, daß das Ayuntamiento die Verthei- dement von Barcelona sehr gesunkenen Credit lung der Contribution auf die einzelnen Bür­ des Regenten wieder zu heben. Die Blätter, ger vorgenommen hat, und daß ein unbilliges welche im Znteresse des Regenten schreiben, Verfahren von Seiten der städtischen Behörde melden heut, der Enthusiasmus sey in Va­ in dieser Sache nicht ohne.gUte'.Gründe an­ lencia so groß, daß daselbst mehr als sechszig genommen werden kann. - Von der Oes ter re ich isch-Serb ischen V e r m i s c h t e s . Grenze, vom 22. December. St, Petersburg, den 19. Dec. Unser Wieder sind 24 Serbische Flüchtlinge, welche diesjähnger Winter hat uns seither eine Menge von der jetzigen Rgierung in strengem Kerker von'.Wgenrhümlichkeiten gezeigt. Der Frost gehalten, aus dem sie zu entkommen so glück­ trah früh ein, schwand aber bald wieder, und lich waren, auf Österreichischem Gebiete an­ zweimal in diesem Herbste harren wir Eis- gekommen. Lang, der die Communication zwischen den Nicht bloß der Französische, sondern auch verschiedenen Stadttheilen unterbrach. Zm der Englische Consul hat von seiner Negie­ November wechselte Frost und Thauwetter; rung den Auftrag erhalten, sich auf seinen Po­ letzteres war jedoch überwiegend, und vielleicht sten nach Belgrad zu begeben, und beide ge­ in Folge dieses Wechsels der Witterung übten denken demnach in den nächsten Tagen dem Hautkrankheiten, insbesondere Masern und neuen Fürsten ihre Aufwartung zu machen Scharlach, ihre gebieterischen Rechte, und letz­ und ihre Flaggen auf ihren Hotels aufzuziehen. terer raffte manches freundliche Kind aus der Uebri'gens soll auch in der Instruction, welche Reihe der Lebenden. Zum 4. Dec. trat als der Consul Fonblanque erhielt, aufrichtiges Vorlaufer des am folgenden Tage antretenden Bedauern über die letzte Revolution ausge­ Vollmondes Frost ein, allein die Freude war drückt, und durch seinen Auftrag somit eigent­ von kurzer Dauer und schon am 6. Decbr. lich nur das Princip der Nicht-Intervention Abends sank das Thermometer unter den ausgesprochen seyn. Wuesitsch scheint durch Gefrierpunkt. Am 19. und 11. Dec. neigte die damit von Seiten Englands und Frank­ sich die Witterung zum Frost, und nun scheint reichs ausgesprochene factische Anerkennung der es, als wolle der Winter seine Rechte behaup­ neuen Negierung wenig Zuversicht gewonnen ten. — Heute sind unsere Straßen festge­ zu haben; vielmehr soll er neulich gegen feine froren, und mit etwas Schnee bedeckt. Ware Cdllegen ernste Besorgnisse an den Tag gelegt bei dem zweiten diesjährigen Eisgange auf haben. der Newa nicht so ungemein viel Eis auS Kons tan t inope l , vom 14 . December . dem Ladoga zu uns heruntergekommen, so In dem von dem Großherrn entlassenen Hat- wäre ein abermaliger Eisgang zu befürchten tischeriff hinsichtlich der künftigen Verwaltung gewesen. — Zn dieser Zeit des Thauwetters, des Libanon wird, außer dem bereits bekann­ wo durch die fast unfahrbaren Landstraßen ten, den Drusen und Maroniten die Freiheit und durch den Eisgang auf vielen Flüssen alle des Cultus gewahrt, der frühere Besitz, also Communicationen gehemmt wurden, und na­ die Räumung von Beteddin und aller von den türlich auch der Postenlauf leiden mußte, wa­ Türken besetzt gewesenen Ortschaften des Ge­ ren wir in St. Petersburg zweimal von ho­ birges ihnen zugesagt, und endlich die Zurück- hem Wasser bedroht, was uns die drei übli­ . berufung aller in Syrien noch anwesenden chen Signalschüsse und die auf dem Admira- Albanesischen Milizen angeordnet» Sir Strar- litätsthurme ausgehängten Laternen verkünde­ ford Canning hat bereits einen Expressen an ten. Allein, Dank dem Allgütigen, dauerte den Obersten Rose nach Beirut abgehen las­ unsere Besorgniß nur kurze Zeit, und die ver­ sen, um diesen genau über die eingetretenen schwindenden Laternen -auf dem AdmiralitätS- Anordnungen der Pforte zu unterrichten und thurme zeigte» uns, daß die Gefahr nur vor­ ihm aufzutragen, daß er seine Unterstützung, übergehend gewesen. sowie den Einfluß, dm er bei den Maroniten —- Or. Ennemoser, der bekannte Verfasser genießt, dem Türkischen Pascha von Saida der „Geschichte des Magnetismus" und an­ angedeihen lasse, damit die von den Europäi­ derer einschlägiger Werke, hat-sich ^in München schen Gesandten gutgeheißenen Anordnungen als ausübender Arzt niedergelassen. Die Ku­ der Pforte unverzüglich in Wirksamkeit treten. ren, die er übernimmt, haben einen überraschend glücklichen Erfolg. So hat er vor einiger Zeit einen Wahnsinnige, bissen ^KraÄkhekt in Ra­ stark, wie wenki man eine Handvoll getrock­ serei überging, und den die Aerzte sämmtlich neter Blätter zerdrückt, and ein- oder zwei­ für verloren gegeben, durch Magnetismus gänz­ mal fühlte ich eln Stechen an der Hand von lich hergestellt. Ganz neulich hat er- einem dem elektrischen Fluidum. Ich konnte dies jungen Manne, der seit sieben Iahten taub nur der außerordentlichen Trockenheit der At­ ist, das Gehör wieder verschafft, und zwar so mosphäre und augenblicklicher Frktion zuschrei­ schnell, daß er selbst davon überrascht seyn soll. ben. Nacht und Tag, Wind oder Windstille — Durch die Königliche CabinttsoMe vom hörten keinen Einfluß darauf. Während mei­ 44. Dec. ist in Preußen verordnet worden, nes ganzen Aufenthalts sah ich auch nicht daß die Juden weder Auscultatoren oder Au­ Eine Wolke." ditoren, noch Referendarien, noch Advocaren — Ein Mädchen im Elsaß hörte neulich werden dürfen, also zum Staatsdienst im Fache nach der Messe aufmerksam auf die Aufgebote der Justiz in keinem Falle zugelassen werden in der Kirche. Auf einmal hörte sie ihren ei­ können. genen Namen und zu ihrem Schrecken sich Aus dem Haag, vom 1. Zan. Heut« als Braut ausrufen. Die Eltern harren ver­ früh stürzte in Westzaan, in Folge des großen gessen, es ihr zu sagen, daß sie heirarhen solle, Sturmes, der Klrchrhurm ein und auf ein und der Bräutigam hatte das Aufgebot so­ benachbartes HauS in welchem eine ganze Fa­ gleich bestellt. Trotz dieses warnenden Falls milie, Mann, Frau, 6 Kinder und ein Knecht, gehen die Elsasser Mädchen noch immer mu- erschlagen wurden. Der Thurm war bereits thig zur Kirche. seit Anfang des vorigen Jahres schadhaft. Brüssel. Auf der Eisenbahn von Saint Bekanntmachungen. Vaast nach Denain entging dieser Tage eine . In Folge Auftrags Sr. Excellenz des Frau dem anscheinend unvermeidlichen Tode Livländischen Hrn. Civil«Gouverneurs Ge< auf eine wunderbare Weise. Sie wollte ihrem heimeraths und Ritters von Foelkerfahm Manne daS Mittagsessen bringen und befand ' vom 23. v. Mts. a. c. 5NU Nr. l7 ,547 sich auf der Bahn, als sie eine Locomotive sich wird hiermit bekannt gemacht, daß von nähern sah. Nicht wissend, ob sie vorwärts der Preußischen Regierung für die in oder rückwärts sollte, verlor sie die Besinnung RuMnd lebenden Preußischen Untertha- und fiel, da einer ihrer Schuhe hangen blieb, nen der Termin zu Beschaffung der Heu zu Boden. In wenigen Augenblicken war math, Scheine noch bis zum !. Januar der Zug da; Rettung schien unmöglich. Zum i«44 prolongirr worden ist, so daß aber Glück war sie zwischen zwei Geleise gefallen von dieser Zeit an die Verordnung in Be< und der Zug fuhr über sie hin, ohne sie zu berühren; gleich darauf stand sie auf und be­ treff der Heimathscheine in volle Kraft tre­ dauerte höchst naiv, daß sie das Unglück ge­ ten soll, mithin auch die in hiesiger Stadt habt habe, ihren Topf zu zerbrechen. sich aufhaltenden Preußischen Unterthanen — Hr. Hamilton bemerkt in seiner Reis« bis zum Ablauf dieses allendlich gegebenen in Kleinasien: „Eines der merkwürdigsten Termins unabänderlich ihre Heimathsscheü Phänomene, das mir in Angora aufstieß, ne beizubringen haben, wenn sie als Preu« war der hohe Grad von Elektricität, welcher ßische Unterthanen noch langer in Rußland alles zu durchdringen schien. Ich bemerkte zu verbleiben wünschen. «s namentlich an seidenen Handtüchern, Lin­ Pernau Polizei-Verwaltung, den 4. nen und an Wollenstossen. Manchmal^ wenn Januar jS4Z. ich in der 'Dunkelheit zu Bette ging, waren Polizei-Vorsitzer R. v. Härder. die Funken aus den Betttüchern so zahlreich, Nr, 24. > A. G. MorS, Secr. z daß sie einer Feuerfläche glichen; wenn ich ein L?on der vernauschen Polizei-Verwaltung seidenes Tuch angriff, war das Krachen so 'werden, bei der Bekanntmachung, daß der hiesige Hutmachepmejstev Ioftph Schinner meinde für das Jahr 1843 wie folgt fest­ Pernau zu verlassen gedenkt!, und hierzu, gesetzt worden: um polizeiliche Concession Zebeten, — alle im zünftigen und simplen Bürger,Oklabde diejenigen, welche dagegen Rechtliches ein« von jeder Seele . . 4 Rbl. 50 K. S. zuwenden haben sollten, hiermit aufgefor» im Arbeiter-Ocladde von dert, solches innerhalb 14 Tagen 3 llarö jeder Seele « . ^»4 ,, ,, ,, Lud pvena prasclnsi Hierselbst zu verlaut» Nachdem der Steuer-Verwaltung zugleich baren. neuerdings geschärfte Anordnungen wegen Pernau Polizei, Verwaltung, den 30. Beitreibung der Restanten geworden, auch December 1842. der nahe gelegene Zahlungs-Termin an die Polizei »Vorsitzer R. v. Härder. hohe Krone die wirksamsten Maaßregeln No. 1162. A. G. Mors, Secr. Z »ochwendig macht, so werden alle hiesige Okladdisten desmittelst aufgefordert, ihre Zur schuldigen Erfüllung der Vorschrift Rückstände aus früheren Jahren gleich wie Eines Erlauchten Hochverordneten Kaiser­ die Abgaben des laufenden Jahres sofort und lichen Livländischen Kameralhofs 6. cl. 20. spätestens bis zum 18. d. M. Hieselbst zu Decbr. 1834 snd Nr. 402 wird von die, berichtigen; — entgegengesetzten Falls sich ser Steuer-Verwaltung desmittelst zur all,' aber unausbleiblicher executivischer Beitrei« gemeinen Kenntniß gebracht, daß mit dem bung zu gewärtigen. Anfang dieses Jahres Schließlich bringt die Steuer-Verwaltung Herr George Herrmann Frantzen, auch hinsichtlich der, auf abgelaufene Ab­ die resp. Erben des verstorbenen 3. gildi gaben, Quittungen und auf andere Weife sehen Kaufmanns Hrn. Gustav Hein­ unlegitimirt geduldet werdenden Individuen rich Frantzen, das hohe Gouvernements RegierungS Pa- sel. Hrn. H. Behrens Frau Wittwe. tent vom 12. Febr. 1824 snd No. 830 Herr Alexei Petrow Kostin, sammt den darin festgesetzten Strafen hier« „ Diedrich Gottschalk Schmid, durch in Erinnerung. Pernau., Steuer» aus der Gilde getreten und somit die vier Verwaltung den 4. Januar 1843. zuerst Genannten mit ihren Familienglie- Steuerherr E. G. Barlehn. dern in Gemäßheit des §. 192 der Han­ No. 27. G. H. Schütze, Ntr. z dels t Erganzungs - Verordnung als sich im verordneten Termin zur Eintragung der Gil« Zu Folge der Genehmigung Eines Hoch, deleistungen nicht gemeldet habende Kauf- edlen Raths vom 30. d. M. snd Nr. 2678, leute, zur Bürgerschaft angeschrieben, Letz« hat die hiesige Getränke-Accise-Verwaltung terer aber zufolge beigebrachten Diplom's hiermit m allgemeine Kenntniß zu bringen, als erblicher Ehrenbürger sammt seinen Fa­ daß vom isten Januar 1843 ab, die Ac, milien Gliedern zu den ExeMte» verzeichnet cise-Steuer, wegen Erhöhung der Äccifei worden ist. Pacht an die hohe Krone, nachfolgend von Gegeben Pernau Steuer-Verwaltung den den Getranken erhoben werden wird: 4. Januar 1843. von einem Pägelstof Spiritus Steuerherr E. G. Barlehn. über 75 ProCent . . 22 Cop. S. No. G. H. Schütze, Ntr. 3 „ ein. Pägelst. Kornbrannt­ wein von 50 PCt. . . it — Zufolge der von Einem Erlauchten Hoch­ , „ ein. Pägelstof Getraide- verordneten Kaiserlichen Livlandische» Ka« Rumm oder versüßten meralhofe cl. cl. 21. Dec. s. No. Branntwein. ... 1« —- 2117 bestätigten Abgaben,Nepartitlvn ist die „ einem Pägelstof Essig . 2 — . Kopfsteuer für die pernausche Stadt, G« „ einem Wedro Doppelbier tl von einem Wedro Mittelbier 10 Cop. S. che an diese Anstalt unwiderbringlich verlo­ „ einem Wedro Stofbier 8 — ren gehen, auch rücksichrllch ihrer Ausschlie­ Pernau, den 3t. December 1842. ßung aus der Zahl der Mitglieder unabän­ Die Getränke Accise-Verwaltung derlich nach dem erwähnten Beschluß der Ge­ und Namens derselben neral - Versammlung verfahren werden wird. Rathsherr I. B. Specht. Hierbei gewärtigr man, daß auch die übrigen Nr. 41. Martinsohn, Ntr. z auswärtigen Mitglieder, weiche zwar nicht soviel als die obengenannten Personen schul­ (Mit polizeilicher Bewilligung.) den, aber mit ihren Beiträgen entweder durch Bekanntmachungen. eigene oder ihrer Bevollmächtigten Nachlässig­ Da nach dem § 19 der Statuten die aus­ keit auch schon im Rückstände sind, diese wärtigen Mitglieder der Pernauschen Beer- Maaßregel beachten werden um sich vor Scha­ digungs-Lassa „die Hülfe" genannt, gehalten den und Nachtheil zu hüten. find, an hiesigem Orre jemand namhaft zu ma­ Pernau, den 30. December 1842. chen, der für sie die Zahlungen leistet, mehrere I . A. K le in . I . Sommer . außerhalb Pernau wohnende Mitglieder aber C . G . Mohnson. weder einen solchen Bevollmächtigten sich be­ Donnerstag den 21. Januar Nachmit« stellt, noch selbst seit mehreren Iahren ihre tags 4 Uhr werden die Vorsteher des Ver« jährlichen Beitrage, die bis 16 und 20 Rubel eins zur Versorgung seiner Wittwen, Wai, Silbermünze aufgelaufen sind, berichtigt ha­ sen !c. in der Wohnung des Herrn Com, ben, — so soll nach dem Beschluß der Gene­ merzienraths C.I . Schmidt versammelt seyn. ral-Versammlung vom 29. November 1842 die Bestimmung des § 12 der Statuten auf Ein mit den besten Zeugnissen wohl ver, sie in Anwendung gebracht werden, jedoch den­ fehener Oeconom, kann unter den vortheil- noch mir der besonderen Vergünstigung, daß hafcesten Bedingungen, auf einem großen dieselben nochmals und zwar namentlich: Frau . G ute e ine Ans te l lung erha l ten . Man hat Danckwart, geb. Dubrowin (Nr. 429), Frau sich schriftlich oder persönlich bei dem Grat A. I. Koch, geb. Ring (Nr. 366), Frau A. fen Bose in Alt-Anzen bei Walk zu melden. Z. Gulajew (Nr. 354), Frau A. M. Pe- trow, Zollbesuchers Witwe, (Nr. 280), Frau Vom 30. December 1842 bis zum S. C. E. Müntz (Nr. 332), Herr I.H . Maneke Januar 1843. (Nr. 434) und dessen Ehefrau, geb. Holmberg Getankt. St. Nikolai-Kirche: Alwine Zo- (Nr. 623), Herr H. I. Müller (Nr. 437) sephine Krieper. — St. Elisabeths-Kirche: und dessen Ehefrau C. E. Müller, geb. Wa­ Hans Carl Widi. — Lisa Kask. — HanS, gemeister (Nr. 628), Herr W. Ierasimow ein Soldaten Sohn. — Alexander Andrei» (Nr. 176) und dessen Ehefrau P. I. Ie­ — Karel, ein Soldaten Sohn. rasimow (Nr. 240), Herr C. F. Thomson Beerdigt. St. Elisabeths-Kirche: Trura (Nr. 264) und dessen Ehefrau M. H. Elisabeth Hindrichson, alt 23 Z. — Der Thomson, geb. Ring (Nr. 326) — hiermit Jnval. Mihkel Iurri, alt 74 I. — Der aufgefordert werden, besagte Rückstände mit verabsch. Sold. Iuhhan Zaan, alt 69 I. den Strafgeldern, so wie sie der § 12 fest­ — Einwohnerin Greta, Andres Tochter, setzt, jedenfalls innerhalb 6 Monaten a clsl« alt 70 I. — Toma Hans Sohn Hin- hierselbst einzuzahlen, bei der Verwarnung, drik, alt 70 I. — Lisa Kask, alt 8 Tage. daß wenn solches binnen dieser allendlichen —- Trino Iohannson, alt 6Z Jahr. Frist nicht geschehen sollte, sie als verschollen Vroclamirt. St. Elisabeths-Kirche: Chri­ angesehen und aller ihrer Rechte und Ansprü­ stian Reinhold Asp mit Anno Warm. Zm Namen des Generale-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. 1843. Sonnabend/ d. 16. Januar. St . Petersburg , vom 31 . December . Par is , vom 1 . Januar . Durch ein Allerhöchst am 18. Novbr. Man sagt, das Ministerium werde zu An­ d. I. bestätigtes- Gutachten des Reichsralhs fang der nächsten Session einen Kredit von ist die im Jahre 1838, mit Ausnahme Si­ drei Mill. Fr. für Algier von den Kammern biriens, des Transkaukasischen Landstrichs und verlangen. der Ostseeprovinzen, aufgehobene Zahlung der Progongelder für die Beförderung der Posten Vom 9. Erö f fnung der Kammern . und Estafetten wieder eingeführt worden, doch, Der König verließ heute um 1 Uhr die Tui­ wie es sich von selbst versteht, vom Tage des lerieen, und begab sich in der gewöhnlichen Ablaufs der inzwischen mit den Poststations­ feierlichen Weise nach der Deputirrenkammer, haltern abgeschlossenen Kontrakte an gerechnet. um die Session für 1843 zu eröffnen. Die PairS und Deputirten waren sehr zahlreich Durch Allerhöchsten Utas vom 18. No­ versammelt und empfingen den König mit vember ist in Grundlage einer im Neichsrarhe lebhaftem Zuruf. Die Herzoge von Nemours durchgesehenen Vorstellung des "Hrn. Obexd!- und Montpensier begleiteten Se. Majestät. rigirenden des Postdepartemenrs die Bestim­ Nachdem der König den Thron bestiegen, ver­ mung getroffen worden, daß alle Poststarionen las er, sitzend und bedeckten Hauptes, die nach­ unter unmittelbare Abhängigkeit von der Post- folgende Rede: vbrigkeic gestellt werden sollen. „Meine Herren Pairs, meine Herren De­ Vom 4. Januar . Se . Hohe i t der P r inz putate! Alexander von Hessen-Darmstadt, Obrist im „Die Liebe und die Sympathie Frankreichs Chevalier-Garderegimenr Ihrer Maj. der haben Meinen Much aufrecht erhalten. Mit Kaiserin, ist aM 30. v. M. Hierselbst ein­ noch immer betrübtem Herzen, aber voll Ver­ getroffen. trauen zu Ihrer Hingebung, habe Ich, in­ In Gemäßheit eines Allerhöchst bestätig­ dem Ich Selbst Sie zur Wiederaufnahme ten Gutachtens des Neichsrarhes soll das Ihrer Arbeiten berufe^ heute vollenden wollen, Gesetz vom 26. December 1840, vermöge was bei der Eröffnung Ihrer Session der dessen die Pastorate in Kurland als nicht voll­ Schmerz Mich unvollendet zu lassen zwang. ständiges Eigenthum der Geistlichkeit, jedoch Sie haben schon viel für die Sicherheit und mit dem Nechre auf alle Einkünfte und auf für die Zukunft Frankreichs gechan. Ich die ganze innere Verwaltung derselben ange­ danke Ihnen in seinem Namen. Welche Prü­ sehen werden, auch auf das Gouvernement fungen uns auch auferlegt werden. Ich und Livland und die Insel Oese! Bezug haben. die Meinigen werden dem Dienste Frankreichs Alles opfern, was uns Gott an Kraft und ten, und daß unsern nationalen Interessen Leben gewahren wird." neue Erleichterungen zu Theil werden." „Unter dem Schutze der Ordnung und des „Die Finanzgesetze und verschiedene Gesetz- Friedens enrfalret sich die Nanonal-Wohlfahrt, Entwürfe, welche in unserer Gesetzgebung und welche durch das schnelle Steigen der öffent­ Verwaltung bedeutende Verbesserungen hervor­ lichen Einnahmen sich kundgiebt, über die gün­ bringen sollen, werden Zhnen sofort vorgelegt stigsten Hoffnungen hinaus. Die feste Herr­ werden." schaft des Gesetzes ist das sicherste Pfand für „Meine Herren! Die Welt ist in Frieden. das Wohl Aller, wie für die Kraft des Staa­ Frankreich ist frei, thätig und glücklich. Diese tes und die überall feststehende Ueberzeugung, Güter Meinem Vaterlande zu sichern, war daß man die Gesetze gewissenhaft handhaben stets Mein Streben und wird es bis zu Mei­ werde, macht ihre strenge Anwendung weniger nem letzten Tage seyn^ Mit Zhrer beständi­ nothwendig. Ich freue Mich das wir dies gen und loyalen Mitwirkung habe Zch Mei­ glückliche Resultat erreicht haben." nen Zweck bisher erreicht; Si» werden Mir »Ich hege das Vertrauen, daß unsere Wohl­ helfen, unser gemeinsames Werk aufrecht zu fahrt ohne Unterbrechen und ohne Hinderniß erhalten und zu vollenden. Dies wird für stets zunehmen werde. Meine Beziehungen Alle die würdigste Belohnung und für Mich zu den auswärtigen Mächren sind fortwäh­ der einzige Trost seyn, auf den Zch noch hof­ rend friedlich und freundschaftlich." fen kann." „Die Eintracht der Mächte hat die Ruhe Diese mit fester Stimme gehaltene Rede des Orients befestigt und in Syrien für die ward an mehreren Stellen durch den Beifall christlichen Bevölkerungen die Herstellung einer der Versammlung unterbrochen. Nach Been­ mit ihrem Glauben und ihren Wünschen über­ digung derselben verließ der König unter dem einstimmenden Verwaltung herbeigeführt." Zurufe: Es lebe der König! den Saal und „Ich bedauere die Unruhen, welche kürzlich kehrte nach den Tuilerieen zurück. Spanien in Verwirrung versetzt haben. Bei Schon seit einigen Tagen bemerkt man viel Meinen Beziehungen zu der Spanischen Mo­ Bewegung im Hotel der Straße Courcelles, narchie habe Zch nur den Zweck, unsere recht­ der Wohnung der verwittweten Königin von mäßigen Interessen zu schützen, der Königin Spanien; man erzählt, Don Carlos wolle Isabella II. eine treue Freundschaft zu be­ zu Gunsten seines Sohnes, der sich mit der wahren und jene hülfreiche Achtung für die Königin Zsabella vermählen würde, jedem An­ Rechte der Menschheit an den Tag zu legen, spruch auf den Spanischen Thron entsagen; welche den Namen Frankreichs ehrt." Espartero habe von diesem Plane Nachricht „Durch die Besitznahme der Marquesas- bekommen; auch sey ein bereits von ihm ab­ Inseln habe Zch unseren Schifffahrern in je­ geordneter Agent in Paris angekommen, der nen fernen Meeren eine Stütze und Zuflucht sich schon gegen Herrn Guizot ausgesprochen gesichert, deren Notwendigkeit sich längst fühl­ hätte. bar gemacht hat." London, vom 3 . Zanuar . „Dank den beharrlichen Anstrengungen un­ Zn Galway in Zrland hat am WeihnachtS- serer tapferen Armee, wird unsere Herrschaft tage ein furchtbares Unglück sich ereignet. Zn in Algier überall befestigt und geachtet. Die der Frühmesse nämlich hatten sich in der Kirche Wachsamkeit und Regelmäßigkeit der Verwal­ etwa 4—6000 Menschen zum Gottesdienste tung werden das durch den Muth unserer versammelt, als sich plötzlich das ganz unbe­ Soldaten so ruhmvoll verfolgte Werk vollenden." gründete Gerücht verbreitete, die in der Kirche »Zch habe mit mehreren Staaten Unter­ befindliche Gallerie sey im Weichen begriffen. handlungen eröffnet, welche bewirken werden, Alles stürzte nun den Ausgängen zu, eive daß unser Ackerbau, unser Handel und unsere Menge Menschen wurden die Treppen hinun­ Industrie einen thatigeren Aufschwung erhal­ tergestürzt, .deren Geländer, nachgab. Viele wurden unter die Füße getreten und entweder gentlich den Namen: der Orden unserer lie­ getödrer oder schwer ver le tz t . Man zah l te be j ben Frauen zum Schwan," und wird in Be­ Abgang der Nachricht 36 Todte, und glaubte, ziehung auf sein Alter als der erste des Kö- daß etwa 10 bis 16 von der großen Zahl nigl. Preußischen Hauses und seiner Dynastie der Schwerverletzten ebenfalls den Tod finden betrachtet. Nach der Reformation erlosch je­ werden. ner Orden, der im Ganzen nur wenig über Vom 14. Zn Schot t land ha t bekannt l i ch em Zahshundert alt geworden war. die Britische Leinen-Manufactur mit Maschi­ .. Ob dieseß kostbare - Weihnachtsgeschenk die nen einen ihrer Hauptsttze,. Der Perrh Kon­ förmliche Stiftung, oder vielmehr Wiederher­ tier meldet in dieser Hinsicht: „Kürzlich ist stellung dieses Ordens nach sich ziehen wird, ein neuer Markt für den Ankauf vor, Flachs möchte wohl noch nicht mir Bestimmtheit zu eröffnet worden, nämlich Aegypten, schon von sagen seyn, obschon man behauptet, er werde Alters her berühmt wegen seines schönen Lei­ den 18. d, proklamirt und an diejenigen des nens und wegen seines schönen Flachses. Das­ weiblichen Geschlechts vertheilt werden, Mlche selbe wird den Russischen Flachs-Produzenten sich bei den nach mehreren Richtungen hin ein wichtigerer Nebenbuhler werden, als ir­ konstituirten Wohlchätigkeits - Anstalten aus­ gend ein anderes Land. Während des letzten zeichnen. Sommers sind ein paar Tonnen davon aus Daß Schicksal der Leipziger Allgemeinen Aegypten hierher gebracht und untersucht wor­ Zeitung ^ist noch immer Gegenstand aller Un­ den. Wir hören, daß dieser Flachs stärker ist, terhaltung. Friedrich Brockhaus, der Chef als die entsprechende Qualität Ostfee -- Flachs, der großen Buchhandlung, war selbst hier, aber die Heede ist von geringerem Werth?. allein sr hat nach mehreren Verhandlungen Es kann die Tonne Aegypcischen Flachses um mit den Ministern nichts erwirkt, als die einige Pfd. St. wohlfeiler bis hier an den Hoffnung, daß es von der Redaktionsweise Platz geliefert werden, als die Tonne Ostsee- der Zeitung abhängen werde, ob und wann FlachS, und wir vernehmen, daß eine geringe die Aushebung des Verbots erfolgen könne. Ladung für Dunbee (am Meerbusen des Tay), Eine Audienz beim Könige ist ihm abgeschlagen worunter sich auch ein kleiner Theil für Perth worden. Wir haben kein Beispiel, daß ein befindet, schon zu Schiff gebracht worden ist. Buch oder eine Zeitung mit solcher Strenge Wenn dieser Versuch in großem Maße sich so verboten wäre, die es auch dem Privatmanne befriedigend herausstellt, wie der frühere klei­ nicht gestattet, sich auf besonderem Wege das nere, so wird dies höchst wahrscheinlich einen Verbotene zu» verschaffe^,. Die Leipziger All­ wichtigen Zweig des' Handels mit Aegypten gemeine-Zeitung verliert in Preußen mehrere bilden, abgesehen davon, daß es unser Land Tausend Abonnenten, wovon mehr als ein weniger abhängig von Rußland und seinen Drittel allein auf Berlin kommt. Besitzungen an der Ostsee macht. Dem Preußischen Handel blüht eine herr­ ^(Preuß. St. Ztg.) liche Aussicht auf den möglichen Verkehr mit Ber l in , vom 3 . Zanuar . China, und man ist schon so weit gegangen, Mit Bewunderung hat man das prachtvolle den Missionär Gützlaff als General-Konsul Weihnachtsgeschenk betrachtet, welches die Kö­ für den Deutschen Zollverein in China vor­ nigin von ihrem erhabenen Gemahl erhalten zuschlagen. Da aber General-Konsuln diplo­ hat. Es ist eine kostbare, von dem Hofgcld- matische Personen seyn sollen, so dürfte dies schmied Hossauer angefertigte, mit großen Ru­ wohl an dem, einer solchen diplomatischen binen, Brillanten und Diamanten besetzte De­ Person nothwendig zu zahlenden Gehalte ein coration des Schwanenordens. Derselbe wurde Hinderniß finden. von dem Churfürsten Friedrich !l. im Zahre Darmstad t , vom 9 . Zanuar . 1440 gestiftet und von dessen Bruder, dem Man verspricht sich für den nächsten Som­ Churfürsten Albrecht, erneuert. Er führt ei­ mer eine glänzende Saison an dem großher- zogl. Hofe, da, wie man hört, derselbe zu Wohlwollens aufgenommen und die versöhn­ dieser Epoche durch Besuche von befreundeten lichsten Worte zu ihnen gesprochen; kurz, sein oder verwandten fürstlichen Personen würde erstes Auftreten hat Vertrauen erweckt und erfreut werden. Zunächst nennt man Se. überhaupt einen augenscheinlich vortheilhaften Kaiserl. Höh. den Großfürsten Thronfolger Eindruck gemacht. Das gewerbliche Leben be­ von Rußland und Se. Kaiserl. Höh. den ginnt von neuem, sich in Barcelona zu regen, Kronprinzen von Baiern, welche mit ihckn hie geflüchteten Einwohner kehren schaaren- Gemahlinnen auf einige Zeit zum Besuch am weise zurück, die Stadt gewinnt wieder ihre großherzogl. Hofe hierher kommen würden. gewöhnliche Physiognomie. Die in der Cita­ Ja, man glaubt sogar jetzt schon den Besuch delle verhafteten und in Untersuchung gewe­ Ihrer Maj. der Kaiserin von Rußland hier senen Personen sind größtentheils freigelassen. und an den Heilquellen von Ems für den kom­ Man hört von keinen neuen Verhaftungen menden Sommer in Aussicht stellen zu dürfen. mehr, und man hat aufgehört neue Hinrich­ ^ Rom, vom 26 . December . tungen zu fürchten. Ueber den Ausbruch des Aetna haben wir Madr id , 30 . December . Dem Cor re- von einem Augenzeugen Folgendes: Am 6. sponsal ward aus Valencia geschrieben, daß December theilte sich die in Valle del Bove der Regent in seiner Rede an die Provinzial- hingleitende Lavamasse in drei Arme, von de­ Deputarion sich geäußert: „Die Fahne, welche nen der größte durch die Landschaft Zappinelli er aufrecht halte, und. für die er sein Blut auf Nocca Musarra losfloß. Er maß in der vergossen, sey die der Freiheit und der Un­ Fronte gegen 300 Fuß.. Am 7. änderte die­ abhängigkeit des Vaterlandes, des Thrones ser Hauptstrom seine Richtung, südwärts g?n der Königin und der Konstitution von 1837; Giannieola durch die Lavaberten von 1811 und für diese Fahne sey er bereit, sein Leben und 1819 sich hinwindend. Er war breiter tausendmal zum Opfer zu bringen; sein Va­ denn zuvor, seine Höhe maß 16 Fuß. Die terland zu dem Grade von Größe und Macht Gluth der Lava war so groß, daß man sich zu heben, der ihm gebühre." Der Regent ihr nicht bis auf 100 Schritte nähern konnte. fügte hinzu: „In 22 Monaren werde ich Ih­ Die Explosion vom 8. war schwächer; nur rer Majestät die Zügel des Staates überge­ weniges Material ward ausgeworfen, während ben und ich werde die Nation groß, frei und indessen die Lava ihren Weg gegen Calanna glücklich zurücklassen, um mich an meinen fortsetzte. > häuslichen Heerd zurückzuziehen und in der Briefen aus Neapel zufolge, hat Se. Ma­ Mitte meiner Mitbürger von dem meiner jestät der König beider Sicilien die zwei Kir­ Gattin gehörigen bescheidenen Vermögen zu chen für den nichtunirten Griechischen Kultus leben. Was bedarf ich mehr? Ich bin nur in Messina und Varleta sperren lassen. Da ein Soldat von Ehrgeiz. Um aber zur Ver­ man behauptet, daß diese Maßregel den zwi­ vollständigung meines Werkes zu gelangen, schen Rußland und Neapel geschlossenen Trak­ muß ich auf die Mitwirkung der Behörden taten widerspricht, so besorgt Man, daß eine zählen :c. unvermeidliche Spannung die Folge davon seyn Perp ignan, 2 . Januar . Genera l Seoane werde. (Preuß. St.-Ztg.) hat am 23. December die von der Munizi­ S p a n i e n . palität angeordnete Vertheilung der Kriegs- Barce lona, 28 . December . D ie Ver ­ Kontribution annullirt, weil sie nur die Mo­ waltung des neuen General-Kapitäns von derados traf, welche der Bewegung (dem Auf­ Catalonien fängt an, sehr günstige Wirkungen stand) fremd geblieben waren. Der Handels­ in Barcelona hervorzubringen. Der General stand soll nun die Hälfte tragen und die Steu­ Seoane hat die Repräsentanten der städtischen erpflichtigen die andere Hälfte erlegen. Die Interessen, die ihn beim Antritt seines Am­ Brandschatzung muß bis zum 6. Januar ab­ tes bewillkommnet haben, mit allen Zeichen des getragen seyn. Von der Serb ischen Grenze, Die Nachrichten, die aus Teheran einge­ ' vom 27. December. - ^ hen^ melden, daß sowohl in der Persischen Nachrichten aus Belgrad besagen,-daß Pe- Hauptstadt als in den nächsten Provinzen troniewitsch gefährlich erkrankt ist und Wut- die Cholera und ein sehr bösartiges Fieber sitsch stch in großer Unruhe wegen der Zu­ herrschen. kunft Serbiens und seiner gegenwärtigen Re­ Von der Türk ischen Grenze, gierung befindet. Man besorgt allgemein, daß vom 26. December. Nußland nicht nachgeben und die Wiederein­ Die Wahl-des Hospodars der Wallache! setzung Michael's durchzusetzen bestrebt seyn wird am 1. Zanuar stattfinden, und die Nach­ werde. Es befinden sich im Lande viele Emis- richten, die wir aus Bucharest erhielten, ma­ saire, welche von Michael gesandt worden, chen es wahrscheinlich, daß von den vorge­ um das Volk zu seinen Gunsten aufzuregen; schlagenen Kandidaten entweder Styr Bey sie haben sich vorzüglich in dem Distrikt von oder Georg Philippesco gewählt werde; der Zagodin konzenrrirt, wo täglich eine Explosion Erste gehört der Russischen, der zweite der erwartet wird. Diese fortgesetzte Bedrohung Türkisch-Wallachischen Partei an. ' - der kaum hergestellten Ruhe kann übrigens Nachrichten aus Zassy zufolge, soll es zwi­ einigermaßen das von der Serbischen Regie­ schen dem Hospobaren der Moldau, Fürsten rung unterm 13. December veröffentlichte De­ Sturdzi», und dem Russischen Konsul, Herrn kret entschuldigen, wodurch das Standrecht ge­ von Kotzebue, über die Wiedereinsetzung des gen Alle prokiamirt wird, welche ohne Er- abgedankten Metropoliten, die Letzterer ver­ laubniß das Gebier der Stadt Belgrad be­ langt, zu ernstlichen Differenzen gekommen treten oder den Absichten der Unruhestifter und seyn. Herr von Kotzebue ist zum General­ Aufwiegler gleichviel auf welche Art Vorschub konsul, Herrn von Daschkoff, nach Bucha­ leisten. (Preuß. St. Ztg.) rest abgereist, um mit diesem Rücksprache zu Kons tan t inope l , vom 21 . December . nehmen. (Preuß. St.^Zrg.) Die Antworten der Repräsentanten der Bombay, vom 1 . December . fünf Mächte auf das Circular Sarim Efen- Man hat Berichte' aus Afghanistan bis di'S, worin ihnen dieser die Entscheidung des zum 2. November; sie melden die Zerstörung Sultans rücksichtlich des Libanon mittheilte, von Kabul und Dschellalabad. Die ganze sind alle erfolgt'. Sämmtliche Gesandte drü­ Gegend zwischen diesen beiden Plätzen ist ver­ cken ihre unbedingte Zufriedenheit mit der er­ wüstet und die Befestigungen zerstört worden. wähnten Entscheidung aus. Obwohl die fünf Am 30. September besetzte die vereinigte Ar­ Gesandten über diesen Gegenstand zwei ge­ mee der Generale Pollock und Nott bei Ka­ meinschaftliche Konferenzen gepflogen haben, so bul eine andere Stellung und wartete die treten sie doch in ihren offiziellen Schritten Rückkehr der Division des Gencrals Caskill, der Pforte gegenüber nur einzeln auf, ein der einen Streifzug nach Kohistan unternom­ Beweis, daß das frühere Kollektiv-Verfahren men hatte, ab. Dieses Korps stieß am 7. der Mächte aufgegeben ist. Man betrachtet Oktober zur Armee. Nun wurden die Zer­ die orientalische Frage und die Verhältnisse, störungsarbeiten mit Eifer fortgesetzt. Kabul, die sie hervorgerufen hatte, als beendigt, und welches voriges Zahr 60,000 Einwohner zähl­ wiS jede neu entstehende Schwierigkeit auch te, ist jetzt ein Schutthaufen. Am 18. Ok­ a ls e ine neue Frage be t rach ten , ohne s ie m i t ' tober kam die Armee nach Gundamuck. Am den Präcedentien der letzten Zahre in Ver­ 21. langte die erste Division unter General bindung zu bringen. So behält jede Macht die Pollock zu Dschellalabad an, und am H.4. Freiheit, nach ihrem Gutdünken und ihren traf der General Nott ein. Am 26. wurden Znteressen zu verfahren, ohne sich durch an­ die Bastionen von Dschellalabad gesprengt dere als die allgemeinen völkerrechtlichen Prin­ und alle Häuser, wie dies auch auf dem zipien mehr binden zu lassen. Lande geschehen, in Asche verwandelt. Am ) 27. Oktbr. rückte die erste Diviston in DhAkka Katholik«,' wünscht sich von" dem Papst? los­ ein. Nach zwei Angriffen, welche bei. Gun- zureißen und. einen Amerikanischen Papst zu damuck und bei den Keiberpässen stattgefun­ erwählen;, der Europäische sey gar zu weit den, hatte die Armee Peschauer erreicht und weg. — Zwischen sden Protestanten und Ka­ die Richtung nach Firozpur genommen, wo tholiken ist dort große Spannung und die man sie um Weihnachten erwartet. Sobald Presbyterianer haben erklärt, sie könnten die das Heer über den' In Los gegangen seyn Römisch-Katholische Kirche als eme chnstliche wird, sollen die feit 4-83Z gefangen genomme­ nicht anerkennen. Die Katholiken haben sich nen Afghanen in Freiheit gesetzt werden. Nach hie und da Gewaltthätigkeiten erlaubt, und einem anderen Bericht hätten Dost Mohgiyed es ist zu fürchten, daß es einmal zu offenem Chan und andere gefangene Afghanen-Offiziere Ausbruch kommen könne. schon ihre Freiheit erhalten. — In Englischen Provinzialstädten hält gegenwärtig ein Knabe von 8^ Jahren, Ma­ v e r m i s c h t e s . 5 ster Harvey, Vorlesungen über Astronomie, die S t . Petersburg , v . 31 t Decbr . S i l -< Beifall finden. Englische Blätter heben als Herne Medaillen am St. Annenbande, mit eine zweite astronomische Merkwürdigkeit her­ der Aufschrift: „für Eifer",' zum Tragxn am vor, daß der Februar des Jahres 1343 kei­ Halse haben Allergnä d'igst die Kirchenvor- nen Neumond hat. (Neumond fällt nämlich münder und Gemeinde - Aelteiien in Livland, auf den 30. Januar und dann wieder auf von Ascheraden Martin Kruhming, von Cre- den 1. März.) mon Simon Schnore, von Carolen Juk Elram> Höf l i cher S teckbr ie f . Dem Zol lschre i - von Ecks Johann Wuks, von Audern Jurri ber Böttler in Altona ist sein Weibchen da­ Perso, von Alr-Woidöma Andres Tit, erhalten. von gelaufen. Er meldet dies mit folgenden Bei der Dorpater Universität sind pro- Worten: „Meine Sophie, die blonde, kleine movirt: zum Candidaren der Rechtswissenschaft Frau, 4 Schuh 8 Zoll hat wieder ihren Spleen Carl Schultz aus St. Petersburg; zum gra- bekommen. Gestern während ich auf dem duirten Studenten der philosophischen Wissen­ Packamte war, entfloh sie mir auf ihren lieb­ schaften Carl Julius Stark aus Livland; zu lichen kleinen Füßen, in den rochen Pantöf- Aerzten 1. Abrheilung Carl Johann Merk felchen, die ich ihr zu ihrem 20sten Geburts­ Hugenberger aus Curland und der ausländi­ tage verehrte. Sie hat sich mit ihren himm­ sche Doccor der Medicin und Chirurgie Carl lischen blauen Augen nicht viel umgesehen, und Uhland aus Würtemberg; zu Aerzten 2. Ab­ ihr griechisches Näschen nicht in Alles gesteckt, rheilung August Fromhold Rothschild aus Liv­ mit ihren milchweißen Händen, an welchen land und Eduard Jacob Bernhard Schnöbet immer der kleine Finger viel zu krumm gebo­ aus Curland; zu Provisoren 2. Abtheilung gen ist, nicht allenthalben visirirt, sonst würde Andreas Waldemar Wentzell aus Livland und sie noch acht Thaler mitgenommen haben, die ^ Andreas Stark aus Wilna; zu Apothekerge- in meinem Tabaksbeutel versteckt waren. Wo hülfen 1. Abrheilung Zllexander Beck aus sie auch hingerathen seyn mag, ich reclamire Esthland, Albert Wilhelm Friedrich Benedict sie. Möge sie sich auch in noch so schönem Andres, Eduard BUttewitz chid August Esche reinen Deutsch vertheidigen, und ihr Sprüch­ aus Curland, Heinrich de Bruyn «nd Piers wort: „was denn nun?" noch so häufig ent­ Rudolph Lehbert aus Livland, Friedrich Söld­ gegnen, ich reclamire sie, gegen Vergütung ner aus dem Wilna'schen Gouvernement; zu aller Kosten. Sophie, kehre zurück, es ge­ Apothekergehülfen 2. Abrheilung Johann Georg schieht Dir nichts, auch über die drei Linsen Kloppenburg aus Livland und Paul Musso hinter dem linken Ohre will ich nicht mehr aus Narva. (Jnl.) lachen; — nur komme bald in die Arme Dei­ — In Nord-Amerika bereiten sich wichtige nes Mannes, Sebaldus Böttler, Zollschreiber kirchliche Dinge vor. Ein Theil der dortige» in Altona." V ekanntmachnngen. die resp. Erben des verstorbenen 3. gild- In Folge Auftrags Sr. Excellenz des schen Kaufmanns Hrn. Gustav Hein­ Livländischen Hrn. Civil-Gouverneurs Ge: rich Frantzen, heimeraths und Ritters von Foelkersahm sel. Hrn. H. Behrens Frau Wittwe, vom 23. v. Mts. c. suo Nr. 17,547 Herr Alexei Petrow Kostin, Wird hlerrnit bekannt gemacht, daß vot! „ Diedrich Gottschalk Schmid, der Preußischen Negierung für die in aus der Gilde getreten und somit die vier Rußland lebenden Preußisches Untertha­ zuerst Genannten mit ihren Familienglie­ nen der Termiy zu Beschaffung der Heis dern in Gemäßheit des §. 192 der Han, math,Scheine noch bis zum i. Januar dels s Ergänzungs - Verordnung als sich im 1844 prolongirr worden ist, so daß aber verordneten Termin zur Eintragung der Gil« von dieser Zeit an die Verordnung in Be< deleistungen nicht gemeldet habende Kauft tress der Heimathscheine in volle Kraft tre, leute, zur Bürgerschaft angeschrieben, Letz« ten soll, mithin auch die in hiesiger Stadt terer aber zufolge beigebrachten Diplom's sich aufhaltenden Preußischen Unterthanen als erblicher Ehrenbürger sammt seinen Fa, bis zum Ablauf dieses allendlich gegebenen Milien Gliedern zu den Exemten verzeichnet Termins unabänderlich ihre Heimathscheis worden ist. ne beizubringen haben, wenn sie als Preu­ Gegeben Pernau Steuer-Verwaltung den ßische Unterthanen noch länger in Rußland 4. Januar 1843. zu verbleiben wünschen. Steuerherr E. G. Barlehn. Pernau Polizei-Verwaltung, den 4. No. j. G. H. Schütze, Ntr. 3 Januar 1843. Zufolge der von Einem Erlauchten Hoch­ Polizei «Vorsitzer R. v. Härder. verordneten Kaiserlichen Livländischen Ka­ Nr. 24. A. G. Mors, Secr. z meralhofs cl. 21. Dec. 3. p. Lud No. 2117 bestätigtey Abgaben-Nepartition ist die Von der pernanschen Polizei-Verwaltung Kopfsteuer für die pernausche Stadt, Ge­ wird in Gemäßheit des hohen Auftrags meinde für das Jahr 1843 wie folgt fest­ Sr. Excellenz des livländischen Herrn Civil« gesetzt worden: Gouverneurs vom 4. d. M. a. c. Lud Nr. 51 im zünftigen und simplen Bürger-Okladde hiermit bekannt gemacht, daß den Fuhr» von jeder Seele . . 4 Rbl. 50 K. S. leuten verboten sey, die Beförderung von im Arbeiter-Okladde von Briefen, Geld, Documenten ?c. !c. zur Bei j e d e r S e e l e . . . . 4 „ — „ „ einträchtigung der Posteinkünfte zu über» Nachdem der Steuer-Verwaltung zugleich nehmen, als wonach sich diejenigen, welche neuerdings geschärfte Anordnungen wegen solches angeht, zu richten haben. Beitreibung der Restantien geworden, auch Pernau Polizei, Verwaltung, den 13. der nahe gelegene Zahlungs-Termtn an die Januar 1843. hohe Krone die wirksamsten Maaßregeln Polizei,Vorsitzer R. v. Härder. nothwendig macht, so werden alle hiesige No. 49.-,. A. G. Mors, Secr. 3 Okladdisten desmittelst aufgefordert, ihre Zux schuldigen Erfüllung der Vorschrift Rückstände aus früheren Jahren gleich wie Eines Erlauchten Hochverordneten Kaiser­ die Abgaben des laufenden Jahres sofort und lichen Livländischen Kameralhofs c?. cl. 20. spätestens bis zum 18. d. M. Hieselbst zu Decbr. 1334 sub Nr. 402 wird von die, berichtigen; — entgegengesetzten Falls sich fer Steuer-Verwaltung desmittelst zkv all; aber unausbleiblicher executivischer Beitrei« gemeinen Kenntniß gebracht, daß mit dem b^ng zu gewartigen. ^ Anfang diese« Jahres Schließlich bring? die Steuer-Verwaltung Herr George Herrmann Frantzen, auch hinsichtlich der, auf abgelaufene Ab- — 24 — gabeniQuittungen und auf andere Weise ben, — so soll nach dem Beschluß der Gene­ unlegitimirt geduldet werdenden Individuen ral-Versammlung vom 29. November 1842 das hohe Gouvernements Negierungs Pa- die Bestimmung des § 12 der Statuten auf tent vom 12. Febr. 1824 sitd No. 830 sie in Anwendung gebracht werden, jedoch den­ sammt den darin festgesetzten Strafen hier­ noch mit der besonderen Vergünstigung, daß durch in Erinnerung. Pernau, Steuer» dieselben nochmals und zwar namentlich: Frau Verwaltung den 4. Januar 1843. . > Danckwart, geb. Dubrowin (Nr. 429), Frau Steuerherr E. G. Barlehn. A. I. Koch, geb. Ring (Nr. 356), Frau A. No. S7. . G. H. Schütze, Ntr. 3 Z. Gulajew (Nr. 364), Frau A. M. Pe- trow, Zollbesuchers Witwe, (Nr. 280), Frau (Mit. polizeilicher Bewilligung.) C. E. Müntz (Nr. 332), Herr I. H. Maneke Bekanntmachungen. (Nr. 434) und dessen Ehefrau, geb. Holmberg (Nr. 623), Herr H. I. Müller (Nr. 437) Den Matrosen unseres Schiffes Elisa, und dessen Ehefrau C. E. Müller, geb. Wa­ beth, ersuchen wir nichts ohne baare Zah­ gemeister (Nr. 628), Herr W. Zerasimow lung zu verabfolgen, da wir im entgegenge- (Nr. 176) und dessen Ehefrau P. I. Ze­ setzten Falle für nichts aufkommen werden. rasimow (Nr. 240), Herr C. F. Thomson A. C. Conze k Comp. 3 (Nr. 264) und dessen Ehefrau M. H. Das Hierselbst im dritten Stadttheil Thomson, geb. Ring (Nr. 326) — hiermit belegene ehemalige Flickartsche Wohn, aufgefordert werden, besagte Rückstände mit Haus nebst Garten und allen dazu gehörig den Strafgeldern, so wie sie der § 12 fest­ gen Apvertinentien ist aus freier Hand zu setzt, jedenfalls innerhalb 6 Monaten a clai.0 verkaufen. Das Nähere erfährt man bei Hierselbst einzuzahlen, bei der Verwarnung, dem Baumeis te r Her rn THenr ich . 3 daß wenn solches binnen dieser allendlichen Donnerstag den 2l. Zanuar Nachmit­ Frist nicht geschehen sollte, sie als verschollen tags 4 Uhr werden die Vorsteher des Ver­ angesehen und aller ihrer Rechte und Ansprü­ eins zur Versorgung seiner Wittwen, Wai­ che an diese Anstalt unwiderbringlich verlo­ sen !c. in der Wohnung des Herrn Com? ren gehen, auch rücksichrlich ihrer Ausschlie­ merzienraths C.I . Schmidt versammelt seyn. ßung aus der Zahl der Mitglieder unabän­ Ein mit den besten Zeugnissen wohl ver­ derlich nach dem erwähnten Beschluß der Ge­neral - Versammlung verfahren werden wird. sehener Oeconom, kann unter den vortheil- Hierbei gewärtige man, daß auch die übrigen hafcesten Bedingungen, auf einem großen auswärtigen Mitglieder, weiche zwar nicht Gute eine Anstellung erhalten. Man hat soviel als die obengenannten Personen schul­ sich schriftlich oder persönlich bei dem Gra: den, aber mit ihren Beiträgen entweder durch fen Bose in Alt-Anzen bei Walk zu-melden. eigene oder ihrer Bevollmächtigten Nachlässig­ Da nach dem § 19 der Statuten die aus­ keit auch schon im Rückstände sind, diese wärtigen Mitglieder der Pernauschen Beer- Maaßregel beachten werden um sich vor Scha­ digungs-Cassa „die Hülfe" genannt, gehalten den und Nachtheil zu hüten. sind, an hiesigem Orte jemand namhaft zu, ma­ Pernau, den 30. December 1842. chen, der für sie die Zahlungen leistet, mehrere Z. A. K le in . Z .Sommer . außerhalb Pernau wohnende Mitglieder aber C. G. Mohnson. . weder einen solchen Bevollmächtigten sich be­ stellt, noch selbst seit mehreren Iahren ihre Vom 8 . bis zum 15 . Januar. jährlichen Beiträge, die bis 16 und 20 Rubel Getankt. St, Nikolai-Kirche:. Wilhel­ Silbermünze aufgelaufen sind, berichtigt ha­ mine Dorothea Lutkewitsch. Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Pernausches Wochenblatt. Sonnabend/ d. 23. Januar. St. Petersburg, vom 6. Januar. führten ihn hierauf zu den zum Glückwunsch An dem^ersten Tage des neuen Jahres 1843 Versammelten und stellten ihm Alle vor. Der ' fand ein jetzt seltenes, und in der Art wie es rührende Anblick dieser aufrichtigen Dankbar- qsfeiert ward, einziges Fest Statt. An diesem keir des großen Monarchen gegen seinen guten Tage begingen die Generaladjutanlen, der Mi- und eifrigen Diener erregte in allen Anwe- nister des Kaiserl. Hofes, Fürst P. M. Wol- senden ein unbeschreibliches Gefühl der Ehr­ kon sky, und der Präsident des. Neichsrathes, furcht, herzlichen Erkenntlichkeit, die sich durch Fürst I. W. Waßiltfchikow, ihr fünfzig- die Freudenthränen desjenigen, welcher der jähriges Dienstjubiläum. Auf Allerhöchsten Gegenstand dieser Feier war, und aller An­ Befehl versammelten sich am Morgen gegen weseuden äußerten. Darauf geruhten Se. 9 Uhr im Winterpalaste in den Zimmern Sr. Maj. der Kaiser sich in Begleitung II. Maj. des Kaisers alle Generaladjutanten a KK. HH. und aller obengenannten Personen 1» F lüge lad ju tan ten , Genera le , S tabs- zu dem Fürs ten I . W. Waßi l t f ch ikow in und Oberoffiziere der Garde. An der Thür, dessen Haus zu begeben, vor welchem eine die zu den Zimmern des Fürsten Wolkonsky Wache, des Achtyrskischen Hnsarenregiments führt, der im Palaste wohnt, standen zwei aufgestellt war, welches der Fürst in den Ta- Schildwachen von den Palast-Grenadieren.und gen der Gefahr des Vaterlandes und des un- im Feldmarschalls-Saale eine Ehrenwache des sterblichen Ruhmes für Alexandern und für Belooserökischen Jnf.-Regimenls, welches laut Rußland befehligte. In diesem Regiment« dem Allerhöchsten Tagesbefehle vom 1. Jan. hatte sich seither die Erinnerung an seinen den Namen: „Infanterie-Regiment des Ge- rapfern, edlen Chef wie eine heilige Ueberlie- neraladjnranten Fürsten Wolkonsky" erhalten ferung bewahrt, die von Geschlecht zu Ge­ hst. Zur eben angegebenen Zeit geruhten schlecht überging, bis nunmehr, durch den Al- S e. M. der Kaiser, ̂ in Begleitung II. lerhöchsten Willen, der Name Waßiltschikows KK. HH. der Großfürsten: des Thron- für immer mit dem des Regiments vereinigt folg erS und Cäsa rewitsch Alexander bleibt. Auch hier wiederholte sich dieselbe Nikolajewitsch, Konstantin Nikolaje- . Scene des Ausdrucks aufrichtiger Dankbarkeit witsch, Nikolai Nikolajewitsch, Mi- des großen Zars, und der unaussprechlichen chaelNikoiajewitsch MichaelPaw- Gefühle des durch diese unschätzbare Beloh- lo witsch, sich zu dem Fürsten Wolkonsky zu nung Beglückten. Die Thränen in den Au- begeben. Se. M. der Kaiser beglückwünsch- gen des greisen Kriegers, der in tausend ten ihn zu dem zurückgelegten Jubiläum, dank- Schlachten, dkm Tode furchtlos entgegengetre­ ten ihm Allergnadigst für seinen treuen Dienst, ten war, der stammelnde Ausdruck des Dan- kes aus dem Munde, der. beredt und kühn noissemente oder Frachtbriefe in Allem richtig ist, sobald eS gilt, dem Freunde sowohl wie und mit den bestehenden Regeln übereinstim­ dem Feinde die Wahrheit zu sagen, waren mend befunden werden. (Zusatz zum Art. der einzige Zoll der Dankbarkeit für die huld­ 300.) 3) In den Häven des schwarzen und volle Aufmerksamkeit des Monarchen. Hier­ Asowschen Meeres und der Donau sind die mit noch nicht zufrieden, erstreckte sich die Schiffe von der Erfüllung der im Art» 876 Gnade des Monarchen auch noch auf die des Zollreglements vorgeschriebenen Regel, be­ jüngsten, und folglich den Herzen beider Ju­ treffend die Versiegelung der Luken auf den bilars theuerstm Zweige ihrer Familien, die Schissen und Fahrzeugen, nach Beendigung eben durch ihr zartes Alter der Hoffnung der täglichen Arbeiten während der Waaren- Raum geben, daß sie das Andenken an diese verladung, befreit. Feier noch lange in ihren Herzen bewahren In Folge der Vorstellung des Herrn Mi­ werden; der sechsjährige Enkel des Fürsten nisters des Innern, ist durch einen Allerhöchst P. M. Wolkonsky (Sohn des Kammerherrn bestätigten Beschluß des Minister-Komit^S ver­ Durnowo) ist zum Kammerpagen, und dessen ordnet worden, daß wegen Mangel an prak- dreijährige Enkelin (Tochter des stellvertreten­ ticirenden Aerzten in den abgelegenen Gegen­ den Ceremonienmeisters Fürsten D. P. Wol­ den des Reiches, die Auswahl und Anstellung konsky) zum Hoffräulein ernannt worden; der Aerzte, Pharmaceuten und Vererinair- desgleichen ist auch die zwölfjährige Tochter Aerzte für alle laut der Verordnung vom 9. des Fürsten I. W. Waßiltschikow zum Hof­ Juni 1842 mit besonderen Vorrechten begabte fräulein ernannt und dessen jüngstee Sohn in Hrre, wie früher, allein vom Ministerium des die Garde übergeführt worden. Znnern abhängen soll, ohne vorherige Rück­ Se. Maj. der Kaiser hat, den auf An­ sprache mit den Ortsbehörden. trag des H?rrn Finanzministers gefaßten Be­ Auf Vorstellung des Allerheiligsten Synods, schluß des Reichsraths vom 2. December v. haben S. M. der Kaiser einen Beschluß I. bestätigend. Allerhöchst Folgendes als wegen Versorgung der Landgeistlichkeit in den Zusatz zum Artikel 300 und als Ausnahme westlichen Eparchien, durch Ländereien, Häu­ vom Artikel 876 des Zollreglements (Band ser und zeitliche Unterstützungen von Seiten VI. des SwodS der Gesetze) zu befehlen ge­ der Eingepfarrten am 20. Juli 1342 Aller­ ruht: 1) Für Nichtübereinstimmung des Kon­ höchst zu bestätigen geruht. nossements oder Frachtbriefes mit dem was Par is , vom 10 . Januar . sich bei der Besichtigung ergiebt, soll der Das Bureau der Deputirten-Kammer bleibt Waareneigenthümer in dem Fall keiner Atti- unverändert, da die gegenwartige Session nur denzbeitreibung unterworfen werden, wenn er eine Fortsetzung der Juli-Session ist. Herr den in jenen Dokumenten gemachten Fehler Sauzet ist Präsident. oder deren Nichtübereinstimmung, noch ehe die Der „Moniteur" enthält Folgendes: »Ein Waaren in Rußland eintreffen, entweder dem Bericht des Corvetten - Capitains Vrignaud, Zollamte oder dem Departement des allswär- welcher die bei den Marquesas-Inseln statio- tigen Handels anzeigt und wenn überdies die nirte „Boussole" commandirt, meldet ein trau­ Waare, bei der Besichtigung, in Allem mit riges Ereigniß, das sich am 18. Sept. v. I. der gemachten Anzeige übereinstimmt. (Zusatz zugetragen hat. Der Corvetten-Capitain Hal­ zum Art. 300.) 2) Für Nadirungen, Kor­ le»), Commandeur der Insel Christine, ver­ rekturen, Auslassungen und andere in den den langte von einem Häuptling der Eingebornen, Zollämtern übergebenen Konnoissementen und er solle sich aus der Bucht in der Nähe des Frachtbriefen vorfallende. Abweichungen von Forts entfernen. Apf die Weigerung desselben den Regeln, soll ebenfalls keine Accidenz bei­ gingen Herr Halley und der Lieutenant von getrieben werden, wenn die an das Departe­ Ladebot auf ihn los, wurden aber in demsel­ ment des auswärtigen Handels geschickten Kon- ben Augenblicke von den Eingeborenen, die sich in einem Hinterhalte versteckt hatten, Die Nachrichten von den Graueln, welche durch zwei Schüsse tödtlich verwundet. Der unsere Truppen in Afghanistan vor ihrem Capitain des „Bucephale" hatte das Com- Abzüge verübt haben sollen, erregen hier bei mando auf der .Insel Christine Übernammen allen Classen und Parteien den tiefsten Un­ und befand sich im Stande, jeden Angriff zu­ willen, der indeß nur noch durch die Hoff­ rückzuweisen." nung gemäßigt wird, daß solche von den no­ Vom 16. E iner der w ich t igs ten Gesetz ­ torisch lügenhaften Indischen Blättern ent­ entwürfe, welche den Französischen Kammern stellt oder doch übertrieben seyn können. vorgelegt werden sollen, betrifft einen bedeu­ Vom 16. Der „G lobe" sagt i n Bet re f f tenden Credit, um an der West-Küste von der Verträge über das Durchsuchungsrechc und Afrika (Senegambien, Portendic :c.) bewaff­ über die Partei in der Französischen Kammer, nete Factoreien anzulegen. Es wird sich nun welche auf ihre Aufhebung dringt: „Die zeigen, wie die Opposition diesen Plan beur- Conrinenralmächte sind allerdings keine contra- theilt. hirenden Theile bei diesen Tractaten; glaubt Es sind Depeschen an den Prinzen von aber die KriegSpartei in Frankreich, daß sse Zoinville nach Rio Janeiro abgeschickt wor­ deshalb es mit Gleichmuth ansehen werden, den, wornach sich die Fregatte Belle Poule wenn Frankreich irgend einen Vertrag mit ohne Verzug nach den Marquesas-Jnseln be­ irgend einer Macht willkürlich bricht? Kann geben soll, um die Französische Niederlassung die Kriegspartei glauben, daß die Staats­ in diesem Archipel zu schützen. Der.Prinz männer von Oesterreich, Preußen und Nuß­ von Joinville wird in den Gewässern von land so wenig erleuchtet sind, nicht zu wissen, Polynesien bleiben bis zur Ankunft weiterer daß die Redlichkeit der Europäischen Regie­ Verstärkungen zur Befestigung der Französi­ rungen die beste Bürgschaft für den Europäi­ schen Herrschaft. —^ schen Frieden ist und eine Abweichung von London, vom 10 . Januar . derselben das Zeichen eines allgemeinen Krie­ Dieser Tage ist das Dampfschiff „rhe Great ges seyn werde? ZPollre Frankreich England Northern," 246 Fuß lang, 37 Fuß breit und herausfordern, kann es dies nur in der Vor­ 17 Fuß tief gehend, vom Stapel gelaufen. aussicht der Wiedervergeltnng. Wenn auch Es hat 1616 Tonnen Gehalt und 360 Pfer­ Frankreich meint, daß in diesem Augenblicke dekraft. Das Bemerkenswerthe an diesem die Wahrscheinlichkeit der Straflosigkeit auf Dampfschisse ist, daß es nach einem neuen seiner Seite sey, so muß es doch das Gegen- System, nämlich ohne Naderkasten, gebaut theil für möglich halten. Der Gedanke eines ist; es ist zu fernen Reisen, z. B. nach Chi­ Krieges zwischen England und Frankreich bei na bestimmt, auf welchen die Erschöpfung des völliger Neutralität der andern Europäischen Kohlenvorraths leicht zu befürchten ist. Des­ Staaten ist zu voreilig. Sie müssen auf die halb beträgt die angewandte Dampfkraft ver- eine oder andere Seite treten; ist es aber hältnißmaßig viel weniger als bei anderen wahrscheinlich, daß die drei Nordischen Machte Dampfschiffen, und man will nur bei Wind­ Frankreich in einem Kriege mit England zu stille den Dampf anwenden, sonst aber das Hülfe kommen? Krieg mit England ist für Schiff als Segelschiffe benutzen, wozu es ganz Frankreich Krieg mit Europa. Dies ist auch eingerichtet ist. die Ansicht der verständigen Männer in der Die „Hofzeitung" enthält einen Königl. Er­ Französischen Deputirtenkammer und deshalb laß, durch welchen ein Criminal- und Admirali- werden die Verträge nicht gebrochen werden." tälsgerichrshof in Hong-Kong eingeführt wird. Ein Fabrikant in Manchester, Namens Bar- Das erste Schiff, welches seit dem Friedm low^ der eine neue Art von Baumwollen- mit China direct nach Hong'-Kong expedirt Sammet fabricirt hatte, schickte dem Premier­ worden, ist dieser Tage von Glasgow dahin minister, Sir R. Peel, als Probe davon abgegangen. zwei Stücke zu, deren Empfang dieser mit vielem Dank und unter der Bemerkung an­ Lübeck , den S . Januar . zeigte, der Stoff habe sowohl ihm, als seiner Lübeck's Jubeljahr. Im Sommer des I. Gemahlin überaus gefallen, und Letztere wolle 1143 ist das heutige Lübeck gegründet. Es sich einen Mantel daraus machen lassen. Un­ gab.^ine Zeit, da die Stadt war, was nach glücklicherweise war das auf dem Sammet der Mren Chronik ihr Name bezeichnet: eine angebrachte Muster von Sir Robert anfangs Freude aller Leute, eine Krone unter den nicht beachtet worden, und er wurde erst spä­ Städten. Und wenn sie nun auch oft zum ter darauf aufmerksam gemacht,' daß es Korn­ Aergerniß geworden, und ihrer Hoheit längst garben und Aehren darstelle> unter denen ganz verlustig ist: das kann und darf uns nicht fein das Wort „frei" angebracht war. Die hindern, ihres Bestehens uns zu erfreuen und Entdeckung machte einen so unangenehmen mit dankbarem Blick auf die Zeit zurückzu­ Eindruck, daß der Minister dem Fabrikanten schauen, da ihr Grundstein gelegt ward, da­ den glücklicherweise noch nicht verarbeiteten mit wir, was aus der Zeit der Jugendkraft Sammet wieder zurückschickte, worauf Herr und Lebensherrlichkeit noch geblieben ist, mit Barlow seinerseits seine Absichtslosigkeit be- bewußtem Sinne hinüberretten in eine bessere theuerte und die ganze Correspondenz im „Man­ Zeit und glücklichere-Tage. Sie werden kom­ chester Guardian" bekannt machte. men, wo es uns Ernst ist; sie werden aufge­ Vom 17. Der Gesammtschaden, den der hen mit unserm Much und unserer Thatkraft; letzte Orkan auf der See und auf dem Lande sie werden unsere Gräber und unsere Enkel angerichtet, wird für England allein auf eini­ umstrahlen, zum Zeugniß unserer Einsicht und ge Millionen Pfd. St. angeschlagen. Tüchtigkeit. B rüsse l , vom 16 . Januar . Ber l in , vom 6 . Januar . Die Umgegend von Brüssel ist ganz über­ Dem Preußischen Staate ist jetzt Aussicht schwemmt. Das Wasser steht bis an die Ei­ gemacht, sich in den Nheinprovinzen zu ver­ senbahn. — Aus Lüttich meldet man, daß der größern. Nämlich ein,Franzose in Paris, Ti-> Sturm vom 13. dorr fürchterlich gewürhet hat. neur mit Namen, hat dem Preußischen Ge­ Im Luxemburgischen sind die Wege durch sandten daselbst die Entdeckung gemacht, daß den Schnee ganz unfahrbar. Die Diligence er sich im Besitz von Papieren befinde, welche mußte zwölf Pferde vorlegen und noch einen genau documentiren, daß eine Anzahl großer Wagen vorausschicken, um Bahn zu machen. Güter, die während der Freiheitskriege durch Die Weiler in den Thälern sind ganz verschneit. ein Versehen Hardenbergs in Privatbesitz ge­kommen, Staarsdomainen seyen. Gegen eine Augus tenburg , vom 14 . Januar . angemessene Entschädigung sey er bereit, die Unser Königliches und Fürstliches Haus hat Dokumente auszuliefern. Es ist darüber an einen schmerzlichen Verlust zu beklagen. Am unser Finanzministerium berichtet, welches die gestrigen Abend, 10 Uhr, entschlief nach kur­ Papiere zur Prüfung verlangt und sich bereits zer Krankheit sanft und ruhig im 72. Le­ erklärt hat, dem Tineur die Papiere abzukau­ bensjahre die verwittwete Herzogin von Schles- fen, falls sie sich als echt bewähren. Die wig-Holstein-Sonderburg-Augusteyburg, Louise Güter haben einen Werth von 4,160,000 Fr. Auguste, geb. den 7. Juli 1771, Tochter des ausschließlich der Revenuen, die über 2 Mill. Königs Christian VI I. und Mutter Ihrer Maj. betragen. der jetzt regierenden Königin von Danemark. S tockho lm, vom 7 . Januar . Hamburg , den 16 . Januar . Es herrscht hier gegenwärtig eine so milde. Beim Jahresschlüsse belief sich die Summe Temperatur, daß in der Gegend von Strog- der bei unserer öffentlichen Unterstützungsbe­ näs, einer Stadt in der Nähe Stockholms, hörde zum Besten der Abgebrannten eingegan­ mehxe wilde Gewächse Blumen tragen. genen Geldsendungen auf 2,311,600 Thaler Rom, vom 9 . Januar . Preuß. Courant. Der Russische Gesandte am Hofe beider 29 — Sicilien Graf Leon Potozky, ist Hier einge­ Russ. General, Freiherr vott Lieven, ist am troffen, dem Herzog und der Herzogin von 23. d. M. aus Belgrad hier eingetroffen. Leuchtenberg aufzuwarten und die respectiven Der Russische General Baron Lieven hatte Befehle über daS Arrangement ihrer Reise gestern eine Konferenz mit Sarim Effendi. nach Neapel und des dortigen Aufenthalts zu Herr v. Lieven erklärte, er habe nach genauer empfangen. Das Fürstenpaar wird schon nach Prüfung der Serbischen Zustände die Ueber- der Mitte dieses Monats Rom verlassen» zeugung gewonnen, daß die jetzige Regierung S p a n i e n . in Belarad den Wünschen der Serben nic^t Barce lona, 8 . Jan t tv r . M i t der E in ­ entspreche; es herrsche allgemeine Unzufrie­ treibung der Kriegs-Kontribution geht es sehr denheit, und die Gewalttharigkeit, mit der kläglich. Der Handelsstand hat von seinen man den Fürsten Michael aus dem Lande ge­ ihm zufallenden 6 Millionen erst 786,000 Re­ jagt, werde nicht ermangeln, binnen Kurzem alen aufgebracht, die Grundbesitzer erst 19,476 eine heftige Reaction in Serbien zu bewir­ Realen 28 Maravedis. Gestern, am Tage ken. Dieser Reaction, die nach seiner Mei­ nach dem Erlaß eines strengen Bando, sind nung das Osmanische Staats-Gebäude einer 8066 Realen 20 Maravedis gezahlt worden» neuen Erschütterung preisgeben müßte, könne Diese Zahlung ist mehr eine Verspottung als eine nur durch Rückberufung öes vertriebenen Für­ Erfüllung des Gebots. Das Ayuntamiento hat sten vorgebeugt werden. Die Ansichten Ruß­ dieses Resultat öffentlich bekannt gemacht. lands seyen daher mit dem Besten der Pforte Madr id , 8 . Januar . Der Wiederau fbau im Einklang. Nebstdem lege die Schutz­ der Zitadelle von Barcelona wird so emsig be­ pflicht, die Rußland über die Donau-Fürsten- trieben, daß sogar an Sonn- und Feiertagen thümer übernommen, ihm die Verbindlichkeit gearbeitet wird. Die Stimmung zwischen auf, zu wachen, daß den Einwohnern durch den Bürgern und dem Militär wird tägltch willkührliche Maßregeln kein Unrecht geschehe, schlimmer. keine Benachtheiligung. zugehe, was durch das Die Flüchtlinge von Barcelona haben, um Verfahren der Pforte in Bezug auf Serbien Spanien und Europa über die Ereignisse in leider stattgefunden habe. Die Erwiederung Barcelona aufzuklären, ein Manifest und eine Sarim's soll sich vorzüglich auf deu Unge­ historisch-kritische Uebersicht des AufstandeS horsam und die Verachtung, mit welcher der bekannt gemacht. Aus denselben gehen 3 vertriebene Fürst alle großherrlichen Verord­ Haupttharsachen hervor: 1) daß der Kampf nungen behandelt, beziehen, und zugleich die zwischen den Bürgern der Garnison hätte Absetzung der früheren Regierung von Ser­ vermieden werden können, wenn die Militär- bien als den Wünschen einer ungeheuer» Ma­ Behörden geeignete Maßregeln ergriffen hät­ jorität entsprechend darstellen. ten; 2) der Aufstand hatte keinen verabrede­ Herr von Lieven hatte mit Sir Stratford ten Plan; 3) acht Tage vor dem Einrücken Canning und mit Hrn. v. Bourqueney 'Kon­ der Truppen in die Stadt war Barcelona ferenzen, wobei sein Benehmen ruhig, jedoch schon wieder unter die Herrschaft Espartero's in Bezug anf Serbien entschieden zu Gun­ zurückgekehrt; das Bombardement war demnach sten des Fürsten Michael war. Noch scheint nutzlos und eine Handlung barbarischer Ge- er auf nähere Instruktionen aus St. Peters­ waltthatigkeit, die aus Haß gegen eine gewerb- burg zu warten, die auf seine aus Serbien reiche Stadt geschah und nur darauf berech­ nach Rußland erstatteten Berichte bald erfol­ net war, die Stärke der Regierung durch den gen dürften. Hr. v. Butenieff soll Hrn. v. Schrecken, den der Brand von Barcelona Lieven die Geschäfte übergeben und dann Kon- ganz Spanien einflößen sollte, zu vermehren. stgntinopel bald verlassen wollen. Kons tan t inope l , vom 28 . December . Von der Türk ischen Grenze, Der mit einer außerordentlichen Sendung vom 4. Januar. nach Serbien beauftragt gewesene Kaiserlich Die Wahl des neuen HospodarS für die Wallache! ist in Bucharest am 1. d. eröffnet die Flüsse halten Reisende und Posten auf. worden; der Wahlakt dauerte bis um 3 Uhr Die aus dem Süden kommenden Posten ha­ früh des folgenden Tages, wo nach zweima­ ben sich öfters um 24 — 30 Stunden ver­ ligem fruchtlosen Abstimmen sich endlich bei spätet. — Die Zufuhren sind unter solchen dem dritten Skrutin für Bibesco die erfor­ Umständen sehr gering und schon fängt man derliche Stimmenmehrheit ergab. Bibesco gilt auch bei uns an, über Holzmangel zu klagen. für einen eifrigen Anhänger Nußlands und — Unter so traurigen Auspicien wurde un­ feine Wahl, so mühsam sie auch zu Stande sere Messe, am 7. zwar eingeläuter; allein kam, war bereits vor mehreren Wochen von man bemerkt sie noch kaum, und auch das der Russischen Partei in der Wallachei vor­ Jntelligenzblatt führt nur noch sehr wenig an­ ausgesagt worden. (Preuß. St.-Ztg.) gereiste Handelsleute auf, während desto mehr Magazinlokale und Wohnungen zur Mierhe 1k7ermcks cht es. für die Jahrmarktszeit ausgeboten werden. St. Petersburg, 3. Jan. Heute Mor­ Werro, den 8. Januar» Wer die win­ gen gegen 8 Uhr hatten wir am westlichen terlichen Versuche alle, welche vom Herbst bis Horizont den Anblick eines sehr schönen Re­ jetzt stattgefunden, zusammenzählte, der könnte genbogens. — Der junge talentvolle Dichter leicht ein halbes Dutzend Winter aufstellen» Trerjakow ist am 31. Decbr« 1342 im Alter wahrend wir noch immer keinen haben und von 27 Jahren gestorben. jetzt auf dem Punkte sind, die letzte Hoffnung Reval, den 28. December. Im hiesigen zu verlieren. Es herrscht eine ununterbrochene Hafen soll im Jahre 1843 eine neue Was­ Regierung von Nacht, Nebeln und Schatten, serleitung erbaut werden, zu welchem Behuf soweit man sieht und hö?t; das glückliche — im Meerbusen ein Damm von 229 Faden Jacobstadt hat am kürzesten Tage des vorigen Länge und 1. Faden Breite durch 86 mit Jahres ein Bischen Licht gesehen, welches. Feldsteinen zu füllende Senkkasten aus Bal­ Dank dem Correspondenten! auf Umwegen ken gebildet, und nach. Beendigung der neuen auch bis zu uns gelangte. — Wer jetzt noch Wasserleitung die alte fortgeschafft werden soll. - mit seinem Licht den Zurückhaltenden spielen Dorpat, den 9. Januar. Unser Winter will, den sollte man zur Strafe gleich unter hat Heuer einen eigenthümlichen Charakter. die Planeten verweisen, wo er vom Glück zu Der November war im Ganzen sehr gelinde. sagen hätte, mit fremden Strahlen zu glänzen» Zwar fiel mehrmals Schnee, und namentlich So finstere Weihnachten, wie die heurigen in der Nacht vom 14. auf den 16. in sehr sind, sind im neunzehnten Jahrhundert kaum bedeutender Masse, so daß man die Winter­ verlebt worden, die vom Jahre 1321 waren bahn als begründet ansehen konnte; allein wie aufgeklärte dagegen. Die milde Witterung die früheren, so schmolzen auch diese Massen ist dabei ein Glück, sonst müßte der ärmere überaus schnell bei einer Temperatur von Theil unserer Stadtbewohner erfrieren; an 2 — 6 Grad Warme; ja wir hatten mehr­ Holzzufuhr ist nicht zu denken, der Holzman­ mals im November wie im December heftige gel wird mit jedem Tage fühlbarer, denn das Regengüsse. Die Flüsse schwollen ungewöhn­ meiste aufgefällte Holz in unserer Gegend liegt lich an, und der Embach trat an mehreren in solchen Wäldern, wohin der Irost die Stellen aus und setzte die niedriger gelegenen Brücken bauen muß. Der große Schmelzofen Stellen der Stadt unter Wasser: Erst am Italiens scheint einstweilen die Erwärmung 19. fing es an anhaltender zu frieren, und unsers ClimaS übernommen zu haben, daher am 28. December auch zu schneien. Der 1» sind die Warmestrahlen ohne Licht. Selbst im Januar brachte jedoch abermals Thauwetter, neuen Jahre ist Alles beim Alten geblieben. und dieses dauerte fast ohne Unterbrechung (Inland.) bis heute, wo es am Morgen wieder etwas Aus dem Jakobstädtschen. In die­ fror. Die Wege sind schwer practicabel, und sem trüben und regnerischen Winter erfreute uns endlich der letzte Tag des scheitsenden Aprikosen- und Pfirsichbaume um etwa 44 Jahres mit Sonnenschein und Schneebahn, Tage hinausgeschoben, und die oft im Früh­ aber diese Freude währte nur einen Tag. jahr eintretende Kalte kann ihnen nichts mehr Seit dem 4. Januar regnet es wieder alle anhaben. Tage, bei einer Temperatur von 2 bis 3° — 370 Erfindungspatente wurden von der Warme, alle Flüsse sind aufgegangen, treten Französischen Regierung allein in den Mona­ aus ihren Ufern, zerstören Brücken, über­ ten Juli, August und September ertheilt. schwemmen die Wege, wie um die Osterzeit, — Folgende Wochentage sind bei verschie­ es fehlen nur noch die Lerchen. Noch haben denen Nationen dem Gottesdienste gewidmet: wir in diesem Jahre weder die Sonne, noch Sonntag bei den Christen, Montag bei den irgend eine Morgen- oder Abendröthe gesehen. Griechen, Dienstag bei den Persern, Mitt­ Viele Landleute, die mir ihren Produkten, bei woch bei den Assyrern, Donnerstag bei den dem Schnee nach Weihnachten, nach Riga Aegyptern, Freitag bei den Türken und Sonn­ eilten, mußten ihren Flachs !c. unterwegs ab­ abend bei den Juden. legen und kamen zu Fuß nach Hause. Ob­ — Warum vergeht so Manchem in unse­ gleich wir in einer sehr holzreichen Gegend rer Zeit die Lust zum Heirathen? Auf diese leben und den Wald nahe haben, so herrscht Frage gab Jemand die biblische Antwort, weil dennoch großer Holzmangel nicht bloß in der die Frauenzimmer jetzt seyen wie die Lilien Stadt, sondern auch auf dem Lande, weil auf dem Felde, die nicht nähen, nicht spin­ nichts aus dem Walde geführt werden kann. nen und doch herrlicher gekleidet sind als Sa- Manche Güter haben das Dreschen des Ge­ lomo in aller seiner Pracht. treides einstellen müssen. Glücklicher Weise sind wir bisher noch von Krankheiten ver­ Bekanntmachungen. schont geblieben, ja, der Gesundheitszustand Von der Pernauschen Polizei, Verwal« scheint sich gebessert zu haben. (Züsch.) tung werden diejenigen, welche an den — Einem Polizei-Berichte zufolge zählte Schiffs- Kapitän Niels Peter Thorst recht» Petersburg km Jahre 4342 446,226 Ein­ maßige Ansprüche haben sollten, hiermit wohner, von denen 292,966 männl. und aufgefordert, solche innerhalb t4 Tagen u 462,270 weibl. Geschlechrs waren. cist» sud poena pi-iec!nsi Hierselbst anzu« — In Paris wohnten am 4. Januar d. geben. Pernau Polizei, Verwaltung den I. 4423 Doetoren der Medicin. Im Jahre 19. Januar t843. 4844 betrug ihre Zahl 4360, im Jahre 4839 Polizei »Vorsitzer R. v. Härder. 4340, im Jahre 4833 4099. Die Bevölke­ Nr. 72. A. G. Mors,"Secr. 2 rung von Parks beträgt gegenwärtig etwa 960,000 Menschen. Von der Pernauschen Polizei-Verwaltung — Ein Gärtner aus Lyon macht folgendes wird in Gemäßheit des hohen Auftrags Verfahren bekannt, durch welches es ihm ge­ Sr. Excellenz des livländischen Herrn Civil, lungen ist, das Fortkommen der Früchte an Gouverneurs vom 4. d. M. a. c. önd Nr. 5t jenen Baumen zu sichern, deren frühzeitige Hiermit bekannt gemacht, daß den Fuhrt Blüthen durch nachträglichen Reif oft verwü­ leuten verboten scy, die Beförderung von stet werden. Dieses Verfahren besteht darin, Briefen, Geld, Documenten :c. :c. zur Be; daß er gegen Ende der Winterszeit rings um einträchtigung der Posteinkünfte zu über« den Baumstamm deu Boden ziemlich aus­ nehmen, als wonach sich diejenigen, welche höhlte, um die Wurzeln des erstem mehr solches angeht, zu richten haben. auszukühlen, und dadurch das schnelle Auf­ Pernau Polizei, Verwaltung, den t3. steigen der Säfte in die Zweige zu verspaten. Januar t843. Auf diese Art wird die Blüthezeit der gegen Polizei,Vorsitzer R. v. Härder. den Frost so empfindsamen Mandel-, Feigen-, No. 49. A. G. Mors, Secr. t (Mit polizeilicher Bewilligung.) aufgefordert werden, besagte Rückstände mit Bekanntmachungen. den Strafgeldern, so wie sie der § 12 fest­setzt, jedenfalls innerhalb 6 Monaten a claiD Den Matrosen unseres Schiffes Elisa« Hierselbst einzuzahlen, hei der Verwarnung, beth, ersuchen wir nichts ohne baare Zah, daß wenn solches binnen dieser allendlichen lung zu verabfolgen, da wir im entgegenge­ Frist nicht geschehen sollte, sie als verschollen setzten Falle für nichts aufkommen werden. angesehen und aller ihrer Rechte und Ansprü­ A. C. Conze A Comp. 2 che an diese Anstalt unwiderbringlich verlo­ Das Hierselbst im dritten Stadttheil ren gehen, auch rücksichtlich ihrer Ausschlie­ belegene ehemalige Flicka ttsche Wohw ßung aus der Zahl der Mitglieder unabän­ Haus nebst Garten und allen dazu gehöri­ derlich nach dem erwähnten Beschluß der Ge­ gen Apvertinentien ist aus freier Hand zu neral-Versammlung verfahren werden wird. verkaufen. Das Nähere erfährt man bei Hierbei gewartigt man, daß auch die übrigen 1>em Baumeister 'Herrn Theurich. 1 auswärtigen Mitglieder, welche zwar nicht soviel als die obengenannten Personen schul­ Da nach dem § 19 der Statuten die aus­ den, aber mit ihren Beiträgen entweder durch wärtigen Mitglieder der Pernauschen Beer- eigene oder ihrer Bevollmächtigten Nachlässig­ digüngs--Cassa „die Hülfe" genannt, gehalten keit auch schon im Rückstände sind, diese sind, an hiesigem Orte jemand namhaft zu ma­ Maaßregel beachten werden um sich vor Scha­ chen, der für sie die Zahlungen leistet, mehrere den und Nachtheil zu hüten. außerhalb Pernau wohnende Mitglieder aber Pernau, den 30. December 1842. weder einen solchen Bevollmächtigten sich be­ I. A. Klein. Sommer. stellt, noch selbst seit mehreren Iahren ihre C. G. Mohnson. jahrlichen Beiträge, die bis 16 und 20 Rubel Silbermünze aufgelaufen sind, berichtigt ha­ ben, — so soll nach dem Beschluß der Gene­ Vom 15. bis zum 22. Januar. ral-Versammlung vom 29. November 1842 Getankt. St Nikolai-Kirche: Jenny die Bestimmung des § 12 der Statuten auf Annette Wolf. — Wilhelm Alexander.* sie in Anwendung gebracht werden, jedoch den­ — St. Elisabeths «Kirche: Lena Tein- noch mit der besonderen Vergünstigung, daß . burt. — Lisa.* — Anna Ottilie Io- dieselben nochmals und zwar namentlich: Frau hannson. Friedrich Wilhelm.* — Danckwart, geb. Dubrowin (Nr. 429), Frau Eva Christina, eine Soldaten 'Tochter. A. I. Koch, geb. Ring (Nr. 366), Frau A. Beerdigt. St. Nikolai-Kirche: Catha? I. Gulajew (Nr. 354), Frau A. M. Pe- rirza Elisabeth Blau, alt 7S Jahr. — trow, Zollbesuchers Witwe, (Nr. 280), Frau St. Elisabeths, Kirche: Maria Tauts, C. E. Müntz (Nr. 332), Herr I.H . Maneke alt 5 I. i M. — Der Inval. Soldat (Nr. 434) und dessen Ehefrau, geb. Holmberg Iaan Wep, alt 22 I. — Der Inval. (Nr. 623), Herr H. I. Müller (Nr. 437) Sold. Tomas Iaan, alt 60 I. — Mar« und dessen Ehefrau C. E. Müller, geb. Wa­ tin Kuschka, alt 10 Wochen. gemeister (Nr^. 628), Herr W. Ierasimow HIroelamirt. St. Nicolai - Kirche: Jo­ (Nr. 176) und dessen Ehefrau P. I. Ie- hann Gottlieb Freundling mit Agythe rasimow (Nr. 240), Herr C. F. Thomson Elisabeth, verwittw. Sieck, geb. Klinker­ (Nr. 264) und desse« Ehefrau M. H. mann. — St. Elisabeths-Kirche: Ar? Thomson, geb. Ring (Nr. 326) — hiermit > temi Pintschschenka mit Liso Bernsteni. (Hierzu eine Beilage.) Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. (Verlage zum pernauschen Wochenblatt !^r« 4.) Dreizehnte Rechenschaft des Vereins der Armen-Freunde für das Jahr 1852. Silber-Mze. Silber-Mze. V t n n a h m e . Nub. Kop. A u s g a b e ^ Nub. Kop 4) Der Capital..Bestand war nach der letzten Rechenschaft am 1. Januar 1842 1466 672 1) Miethgelder und Unterstützungen in einzelnen Nothfallen an 44 Personen . . . . 33 76Y 2) Eingegangene Beitrage und Geschenke 192 32^ 2) Monatsgelder für 17 altersschwache und kranke Personen 170 40 3) Durch zum Besten des Vereins veranstaltete Verloosungen 808 68H 3) Kleidungsstücke, Schulgeld und Schulbedürfnisse für 28 «rme Kinder 13 2iz 4) Durch ein zum Besten des Vereins von Dilettanten gegebenes Concert . . 100 4) Arzenei für 42 behandelte Kranke 11 89 6) Durch die Lesebibliorhek für Abdnnements-Gelder und verkaufte Kataloge . 221 90 6) Für die Lesebibliothek, als: Mieche des Locals, Anschaffung neuer Bücher, Einband, 6) Aus der bei dem Waisenhause befindlichen Büchse 84 14z Druckkosten und Feuerversicherungs - Prämie . . 66 68 7) Zinsen 38 67 6) Für. verschiedene Reparaturen beim Waisenhause . . 28 36s 7) Gage des Waisenvaters .............. Bco. Rbl. 600 171 425 8) Unterhalt und Bekleidung von 21 Waisenkindern . . . . . . 1087 47K 9) Druckkosten und Ausgaben bei den Verloosungen und de^l Concerte 31 205 Summa der Einnahme 1446 72Y Summa der Ausgabe 1614 41 Der Capital- Bestand ultimo December verbleibt, Wie folgt: 3 Reichs - Commerz - Bank - Billette an Capital . . M. 714. 28Y. Zinsen darauf . 107. 92^. Rbl. 822. 20z d) 1 Reichs - Leih - Bank - Bittet Kbl. 114. 28^. Zinsen darauf . 26. 824. Rbl. 141. 115 c) Diverse Debitores gegen Sicherheit in der Beerdigungs - Cassa „die Hülfe^ „ 78. 93^ ci) Baares Geld . „ 244. 63^ e) Das vollständig eingerichtete Waisenhaus nebst NebengeK luden k) Die aus 2610 Banden bestehende Lesebibliothek . 1286 89^ Summa Summarum 2901 30^ Summa Summarum 2901 305 Außerdem ist der gänzlich schadhafte Zaun des Waisenhauses von einem Wohlthäter theils wieder hergestellt, theils neu gemacht worden, und von einem Andern ist nHa hrend des ganzen Jahres zum Gebrauch des Wai- senhauseS Wasser unentgeldlich angeführt. An anderweitigen Geschenken sind im Laufe dieses Jahres eingegangen: 2 L.-Pfd. Flachs, 219 Ellen Leinwand, 63 Ellen Drell, 0 Pfd. blauer Strumpfzwirn, 2 Tonnen Roggen, 1 Tonne Gerste, 2 Loof Grütze, 4 Loof Erbsen, 2 Loof Bohnen, 19 Loof Kartoffeln, 2 Loof 1 Klm. Schnittkohl, 1 Klm. Petersilien, 1 Klm. Beeten, 1 Klm. Burkanen, 60 Stück Sellerie, 6 Mal Rindfleisch und 4 Mal Eier, 1 lebendiger Ochse, 2 Kälber, 4 Gänse, 1 Kalkun, 10 Hühner, 1 kleines Schwein, 31 Brode, 3 Körbe mit Weißbrod, 3 Loof gebeuteltes Mehl, 2 L.-Pfd. Butter 1 Stück Käse, 2 Körbe mit Aepfeln, 10 Faden Brennholz und Holz zur Turn-Anstalt, 1 Faß, 1 Thee- und 1 Senfglas, Federn zu 2 Ohrkissen. Ins Waisenhaus wurde aufgenommen 1 Knabe und aus demselben entlassen 1. Von den 42 behandelten Kranken sind genesen 36, gestorben 3, und in der Behandlung geblieben 4. Die Herren Apotheker haben 60 ß der Rechnung erlassen. — ,. Für die reichlichen Geschenke von Stadt und Land dankt der Verein herzlich den freundlichen Gebern und bittet auch für dieses Jahr um milde Gaben, so wie um Ensendung von Damen-Arbeiten und andern Sachen, He zum Besten des Vereins verlooset werden sollen, bis zum Juli-Monat an Endesunterzeichnete. Pernau, den 20. Januar 1843. S. A. Schmidt. Nliiver. G. Ml. Lrep. vr. Aandesen. C. Sehmid. A. M. Hodde. M« Martens. 1843. Sonnabend, d. 30. Januar. St. Petersburg, vom 12. Zanuar. daß Thierry sich auch zum Könige eines Theiles Allerhöchster Ukas. Vom '14. December der Marquesas-Znseln erklärt, und von den 1842. S. M. der Kaiser haben Allerhöchst dortigen Häuptlinge eine förmliche Anerken­ zu befehlen geruht, daß die Kriegsgerichte nung seiner Autorität erwirkt hatte. Der über Brandanstifter und Verbreiter von Brand­ Constitutionnel veröffentlicht diesen aus Nuka- briefen, falls sie zum Civil-Stande gehören, hiva vom 21. Januar 1836 dacirten Akt der zur Hälfte aus Militär- und C'vil-Personen Anerkennung, welche die Unterschrift von 6 zusammengesetzt, die Urteilssprüche aber un­ eingebotenen sogenannten Königen trägt, und mittelbar von den Befehlshabern der Gouver­ setzt' hinzu, daß die Flagge und das Königliche nements bestätigt werden sollen. Siegel des Barons, von Thierry im Zahre Vom 16. Durch einen Allerhöchsten Ukas 1838 dem Französischen Marineminister, Ad- an den Dirizirenden Senat ist, um die Zahl miral Nosamel, amtlich zugeschickt worden der Bevölkerung gleichmäßiger zn machen, der seyen.' Bestand der Gouvernements Wilna, Grodno Vom 22. Es verbreitet sich heute früh und Minsk verändert, ein neues Gouverne­ das Gerücht, daß die Regierung auf telegra- ment Kowno hinzugekommen, dagegen die phischem Wege Nachrichten bedenklicher Art ehemalige Provinz Bialistok ganz aufgehoben. aus Barcelona erhalten habe. Es heißt, die Das neue Gouvernement Koy)no wird aus dortigen Emwohner hätten die ihnen aufer­ den Kreisen Telsch, Schauten, Neu-Alexan- legte Contribution nicht herbeischaffen können, drowsk, Wilkomir und einem Theil des Kow- und der General Seoane sey darauf zu Maß­ noschen gebildet. Der Upitzkische Kreis wird regeln der Strenge geschritten, die einen neuen nach seiner künftigen Kreisstadt in den Pone- Ausbruch befürchten ließen. Es soll sogleich weschschen umgeändert. Es enthält also Kow­ Befehl nach Toulon abgegangen seyn, von dort no 7, Wilna 7, Grobno 9, Minsk 3 Krei>e. aus mehre Schiffe nach Barcelona zu senden. Paris, vom 18. Zanuar. Aus Toulon wird unterm 17. Zanuar ge­ Man wird sich erinnern, baß ein gewisser meldet: „Das große Dampfschiff „Gaffendi" Baron Thierry früher Ansprüche auf den sou- hat Befehl erhalten, sich sofort zur Abfahrt verainen Besitz von Neuseeland machte, sich in geheimer Mission bereit zu machen. Es jedoch, da sein Anrecht von der Englischen wartet nur noch auf feine Depeschen. Seine Regiernng bestritten ward, damit begnügte, Bestimmung soll Barcelona ftyn, wo die Er­ als einfacher Gutsbesitzer mit 30 oder 40 eignisse von neuem eine ernste Wendung ge­ Q.uadratstunden Landes auf Neuseeland zu nommen haben sollen. bleiben. Nicht allgemein bekannt war es aber. Der „Patriot- des Alpes" vom 19. d. enthält nachstehendes Postfcrkptum: „Wir er­ milie des Don Carlos rechne, weil ferner die halten so eben aus dem ValbonnaiS nachste­ Söhne des Infanten Francisco de Paula eben­ hendes Schreiben vom 16. d. und wollen hof­ falls wenig Chancen für sich hätten und dann, fen, daß in diesem Bericht von einem großen wenn nur erst das Princip durchgesetzt sey, Unglücke Vieles übertrieben worden ist; daS daß der Auserwählte ein Bourbon seyn müsse, Dorf Valsemestre in der Gemeinde Valjousseey die Wahl des Herzogs von Aumale sich zu­ ist gänzlich unter einer furchtbaren Schneela­ nächst barbieren und auf geringeren Wider­ wine verschwunden, welche am Morgen um stand als bisher, treffen dürfte. 4 Uhr, als noch Alles schlief, von dem Ge­ Vom 21. Es war gegen halb 4 Uhr ge­ birge herunterstürzte. Von 36 Häusern sind stern Nachmittags, als Herr Drummond in 26 mit ihren Einwohnern unter dem Schnee Gesellschaft des Grafen Haddington das Mi­ begraben. Man sieht in diesem Augenblicke nisterium in Downing-Srreet verließ. Beide durchaus nichts von den Gebäuden. Es wird gingen zusammen bis zur Admiralität, wo mit großer Anstrengung daran gearbeitet, sich Ersterer sich von Letzterem trennte und sich einen Weg durch den Schnee zu bahnen. In nach dem Banquirhause seines Bruders in welchem Zustande wird man die unglücklichen Charing-Croß begab. Als er von dort zurück­ Bewohner finden!" kehrte und eine Strecke Weges gegangen war, Vom 26. Von den S2 Personen, die kn schoß plötzlich ein Mann auf ihn, der sich ihm dem Dorfe Valsenestre durch die Schneelavine von hinten genähert hatte. Der Thäter ging verschüttet worden waren, sind durch die eif­ bis an Herrn Drummond hinan und hielt die rigsten Anstrengungen der benachbarten Ein­ Mündung des Pistols, um nicht zu fehlen, wohnerschaften 72 gerettet worden; die andern dickt an dessen Rücken. So wie er das Pi- 40 wurden als Leichen hervorgezogen. stol abgefeuert hatte, eilte ein Polizeibeamter, London, vom 17. Januar. der in der Nähe stand, herbei und ergriff den Die Stürme der letzten Tage haben an der Verbrecher. Unterdessen hatte dieser das ab­ Englischen Küste großes Unglück angerichtet. gefeuerte Pistol in seine Brusttasche gesteckt Bis gestern war die Anzeige von nicht weni­ und aus derselben schon ein anderes, ebenfalls ger als acht und siebenzig untergegangenen geladenes hervorgezogen, welches er eben wie­ Schissen an der Börse bekannt gemacht wor­ der gegen Hrn. Drummond richtete, als der den. Am meisten beklagt wird der Verlust Polizeibeamte ihn beim Arm faßte. DaS Pi­ des „Conqueror" von 600 Tonnengehalt, der stol ging noch los, aber da es von seinem am 13. September v. I. aus der Bay von Ziel abgelenkt war, so traf der zweite Schuß Bengalen (Kalkutta) absegelte und am i3. Herrn Drummond nicht, und es wurde auch Januar unfern Bonlogne in Trümmer zer­ sonst Niemand davon verletzt. Zum Glück fiel. Von den 70 Personen am Bord ist nur ist die Wunde, die Herr Drummond erhal­ eine gerettet worden. ten, nicht lebensgefährlich. Der Missethäter Die „Morning Chronicle" will behaupten, heißt M'Naughten; bei der Visitation fand daß von Seiten Frankreichs wiederum sehr man mehrere Geldnoten und einen Disposi- lebhafte Unterhandlungen mit Don Carlos we­ lionsschein auf 760 Pfd St. bei ihm. Er hat gen Vermählung seines ältesten Sohnes mit durchaus in keiner Art Verhältniß zu Herrn Donna Isabel!» eingeleitet seyen, und daß Drummond gestanden, und bis jetzt bleibt der Don Carlos in dieser Beziehung bereits nach­ Beweggrund seiner That ein Nächsel. giebiger geworden sey. Das genannte Blatt Das Verhör,, welches gestern mit Mac ' meint aber, es verberge sich hinter jenen Be­ Naughten vorgenommen wurde, hat aus die­ mühungen nur der Wunsch, den Herzog von sem anfangs, nachdem die Zeugen seines At­ Aumale mit der Donna Jsabella zu vermäh­ tentats und die Wundarzte, welche Herrn len, weil man auf die entschiedenste Abnei­ Drummond's Wunde untersucht, ihre Aus­ gung der Spanischen Nation gegen die Fa­ sagen abgegeben hatten, auf die an ihn ge­ richteten Fragen, ob er etwas einzuwenden fig in das Gefangniß in Tothill-Street ge­ habe, nichts als fortwährende Verneinungen bracht worden ist. Der Wundarzt Bransby herausgebracht. Nur als ein Zeuge behaup­ Cooper hat bei dem Verhör zwar erklärt, daß tete, der Gefangene habe sich gegen den Po­ die Kugel, von welcher Hr. Drummond durch­ lizeibeamten gewehrt, der ihn vor dem zweiten schossen worden, keine edlen Theile verletzt Schuß ergriff, wollte er dies nicht zugeben habe, so daß sich also der Verwundere nicht und erklärte, er habe gar keinen Widerstand in augenblicklicher Gefahr befinde, aber er geleistet. Auf die Aussage eines Polizeibe- konnte doch die Besorgniß nicht zurückhalten, amten, daß er den Gefangenen ein paarmal daß der zu erwartende Eiterungs-Prozeß sehr an den Ministerialgebäuden habe herumstrei­ gefährlich werden könnte. chen sehen und ihn gefragt, ob er Jemand Vom 26. Im Fürstenthum Wales treibt sprechen wolle, was dieser bejaht habe, ohne sich jetzt in der Nachbarschaft von St. Clegs ihm die Person zu nennen, erwiederte Mac eine Bande von etwa 600 jungen Burschen Naughten in dem Verhör, er erinnere , sich herum, welche zahlreiche Plünderungen ver­ dessen nicht, es könne scyn oder auch nicht. üben. Ihr Anführer ist ein stammiger Kerl Das Verhör war schon eine Weile geschlossen in Weiberrracht, den sie Rebekka nennen, und und dem Gefangenen angekündigt, daß er in die Bande heißt daher „Rebekka und ihre vierzehn Tagen wieder vernommen werden solle, Töchter.« als derselbe den Wunsch äußerte, sogleich noch Hamburg, vom 20. Januar. einige Bemerkungen machen zu dürfen. Er Die Vorarbeiten zu der Berlin-Hamburger wurde wieder vorgeführt und erklärte nun in Eisenbahn sind jetzt so weit vollendet, daß wildem Ton: „Ja, die Tories haben mich- das hiesige „Comitö zur Vorbereitung einer aus meiner Vaterstadt vertrieben; sie haben Eisenbahn-Verbindung mit Berlin" heute mit mich von Ort zu Ort gejagt und mein Ver­ der Aktien-Zeichnung für diese Bahn hat auf­ derben beschlossen. Mein Gemüth ist zerstört, treten können. ich kann bei Tag und Nacht nicht Ruhe fin­ Stettin, vom 9. Januar. den. Sie verfolgen mich nach Frankreich und Seit kurzer Zeit steht hier für Rechnung zu anderen Nationen, nach allen Ländern, des Staats eine Corvette, zu 16 Kanonen und dann bis in meine Vaterstadt. Ich gebohrt, auf dem Stapel, deren Bau, durch kann nicht zum Schlaf kommen, so gehen die den Schiffsbaumeister Elbertzhägen, der ein Tories mit mir um. Ich verzehre mich. praktisches Studium auf den Schiffswerften Sonst war ich gesund, nun aber leide ich an Amerikas, Englands und Frankreichs gemacht der Schwindsucht, und Sie werden dies In­ hat, geleitet, wahrscheinlich noch in diesem dividuum nicht wiedersehen. Ich bin mehr­ Jahre vollendet werden wird. Die Corvette mals nie begangener Verbrechen angeklagt und wird nach Art der Fregatten construirt, und wie ein Deliquent verfolgt worden; ja, ja, es liegt der Zweck dabei zum Grunde, ange­ sie morden mich. Das ist Alles, was ich zu hende Schisssbaumeister im Vau von Mari­ sagen habe, und ich kann es durch Zeugen neschissen zu unterweisen. Gleichzeitig aber bekräftigen." Nach einer Pause fügte et hin- wird dieselbe das erste Marineschiss Preußens zu: „Ich bin jetzt ein ganz anderer Mensch und des Zollvereins seyn, da unsere Küsten als vordem, ehe man mir so zugesetzt hat, außer einigen Kanonenbölen noch gar keine wie in der letzten Zeit." Dies wurde zu Ariegsseefahrzeuge aufzuweisen haben» Die Protokoll gebracht, und der Gefangene unter­ „Börsen-Nachrichten der Ostsee," welche diese zeichnete «s ohne irgend eine sichtbare Ner- interessante Nachricht mittheilen, knüpfen hier­ ven-Aufregung. Ob er nun wirklich sinnver­ an folgende Bemerkungen: „Wie aus der Ge­ wirrt ist oder sich nur so stellt, dies zu ent­ schichte bekannt, besaß Preußen bereits unter scheiden, wird wohl eine längere Beobachtung dem großen Kurfürsten eine nicht ganz kleine des Gefangenen erforderlich seyn, der vorläu­ Marine. Im Jahre 467S ließ derselbe aus seinen Hafen an der Ostsee zehn Fregatten ten Bruders Sr. Majestät des Königs, ge­ von 20 bis 40 Kanonen auslaufen, welche boren am 22. Sept. 1316, in Trauer versetzt. mit sehr günstigem Erfolge gegen die Schwe­ Stockholm, vom 17. Januar. den operirlen. Ein Paar Jahre darauf ließ Der König, dessen Gesundheit jetzt wieder­ er wieder sechs Fregatten auslaufen, um Spa­ hergestellt ist, soll versprochen haben, den von nien zu bekriegen, an das er eine Forderung der Bürgerschaft zur Feier des .Regierungs- von 2 Mill. Thlrn. für Substdien hatte. Es Jubiläums auf den 6. Februar veranstalteten wurden viele Spanische Schiffe gekapert, un­ Ball mit seiner Gegenwart zu beehren. ter andern eins, das von Südamerika kam Von der Serbischen Grenze, und dessen Ladung einen Werth von mehr als vom 13. Januar. 100,000 Thlrn. hatte. Zuletzt schlug sich die In Serbien hat sich seit letzter Post nichts kleine Preußische Flotte an der Mexikanischen Neues ereignet. Allein die neuesten Berichte Küste mir der Spanischen und zog dabei nicht aus Bukarest vom 6. d. bringen sehr erfreu­ gerade den Kürzern, obgleich diese weit stärker liche Berichte. Die Wahl des Georg Bibesko war. Leider hatte der Kurfürst fortwahrend zum Hospodaren hat einstimmig Beifall in zu viel mit seinen politischen Verwickelungen der Hauptstadt und auf dem Lande gefunden. und Kriegen zu Lande zu thun, was ihm Bibesko wird als edler, rechtlicher, mir allen nicht gestattete, der Erhaltung und weirern fürstlichen Eigenschaften begabter Edelmann Ausbildung seiner Marine die nöthige Auf­ geschildert, die Freude über seine Wahl ist all­ merksamkeit zu schenken. Unter seinen Nach­ gemein. Am 10. erwartet man aus Kon- folgern, die bekanntlich auch mit ihren Ange­ stantinopel den Bestätigungs-Ferman des Sul­ legenheiten zu Lande vollauf zu thun hatten, tans, welchen der Kaiserl. Commissair Sche- wurden die Marine, wie die von dem Kur­ 'kib Efendi jedenfalls zugesichert haben soll. — fürsten in Afrika erworbenen Colonieen ganz Hier haben wir fortwährend keinen Winter wieder aufgegeben, und es ist nichts davon und in den untern Gegenden sieht es eben so geblieben, als die Rückerinnerung mit dem aus. Die Donau steigt wegen des vielen Re­ Beweise, daß selbst ein Staat, der nur über gens bedeutend. schwache finanzielle Mittel gebieten kann, wie Von der Türkischen Grenze, dies doch mit dem Kurfürsten der Fall war, vom 11. Januar. eine seinen Bedürfnissen entsprechende Marine Übereinstimmenden Berichten aus verschie­ sehr wohl herzustellen vermag, sobald nur der denen Gegenden Bosniens und Albaniens zu­ ernste Wille dazu vorhanden ist. folge, dauert die Bedrückung der christlichen Rom, vom 19. Januar. Bevölkerung in diesen Provinzen mit gleicher Im besten Wohlseyn verließen der Herzog Härte fort; daher auch die Aufregung unter und dle Herzogin von Leuchtenberg diesen derselben, besonders in Bosnien, so groß ist, Morgen unsere Stadt und begaben sich nach daß es vielleicht nur des geringsten Anlasses Neapel. Dem Vernehmen nach werden sie bedarf, um eine allgemeine Empörung zu dort nur kurze Zeit verweilen, da die wegen hellen Flammen anzufachen. Im Bezirk von des Todes des Prinzen Anton angeordnete Glanzosch soll es bereits zu offenen Tätlich­ dreimonatliche Trauer die Annehmlichkeiten, die keiten der Christen gegen die Türken gekom­ ein. Aufenthalt in Neapel sonst in so reichem men seyn. Dn Wesir erlaubt sich alle Arten Maße darbietet, vielfach beschränken dürfte. von Erpressungen; nie kehrt er von den Ex­ Nach einem Besuche der Umgebungen des im­ kursionen, die er zeitweise nach verschiedenen mer noch speienden Aetna's werden die hohen Gebietsteilen seiner Statthalterschaft unter­ Reisenden hier zurückerwartet. nimmt, anders als mic Schätzen beladen, Neapel, vom 12. Januar. nach seiner Residenz zurück. Nebstbei hat er Heute wurde unsere Stadt durch den Tod den Ein- und Ausfuhr-Zoll an der Dalmati­ des Prinzen Antonio Grafen von Lecce , drit­ nischen Grenze bedeutend erhöht und auch dadurch laute Klagen, besonders unter der folgenden Tage hatte eine Zusammenkunft zwi­ Handelswelt, erweckt. Man spricht von meh­ schen-dem Pascha von Beirut und den Con- reren Mordthaten, die sich in letzter Zeit in suln der fünf Höfe stattgefunden, und Alles diesen Gegenden ereigneten, aber gänzlich un­ ließ hoffen/ daß die Lösung der Frage der so bestraft blieben. Unter diesen Opfern nennt glücklich nach dem Libanon zurückgekehrten Ru­ man den Musselim von Novi Bazar, den he nur noch mehr Festigkeit und Dauer geben Zoll-Einnehmer in Limno und einige reisende werde." Kaufleute. Im Gazkoer-Bezirk wurde kürzlich von den Türken ein Dorf niedergebrannt, und d e r m i s e h t e s . zwar, wie versichert wird, auf ausdrücklichen Riga. So wie fast ganz Europa haben Befehl des Kommandanten von Trebigne. auch wir einen sehr gelinden Winter. Eine Konstantinopel, vom 4. Januar. sehr schwache Eisdecke, über welche nur Fuß­ Die Stadt Saionichi ist am 19. December gänger passiren können, hat sich auf unserer v. I. von einer Feuersbrunst heimgesucht wor­ Düna gebildet, droht aber jetzt durch Regen den, welche, Smyrnaer Journalen zufolge, und Wind, der den Wasserstand bedeutend er­ einen Schaden von mehr als 2 Mill. (Tür­ höht hat, zerstört zu werden. — Unsere dies­ kischer) Piaster angerichtet hat. „Das Echo jährige Schifffahrt hat bereits begonnen. Am de l'Orient" vom 26. December enthält fol­ 21. Januar lief das erste Schiff iq den Hä­ gende Nachrichten aus Syrien: „Das Eng­ ven von Bolderaa ein, die Danische Brigg lische Kriegsdampfboot „Devastatton", welches St. Croix, Kapt. P. K. Birch, in 62 Ta­ gestern in Smyrna angelangt ist, bringt die gen von Messina kommend, mit Früchten be­ befriedigendsten Nachrichten aus Syrien. Unsere laden und an die Herren Fenger und Komp. Briefe reichen bis zum 14. — Nach der von adressirN Seit mehreren Jahren der erste den Drusen bei ihrem Zusammentressen mit Fall wieder, daß im Januar ein Schiff in den Ottomanischen Truppen in der Gegend den Häven gelangt. In der Regel ist dersel­ von Saida erlittenen Niederlage flüchtete sich be, ja selbst die Rhede, in diesem Monate ihr Häuptling, Schibli-Arian, mit dem unter mit einer starken Eisdecke belegt. (Züsch.) seinen Befehlen stehenden Corps in das Dorf — Beiträge zum Besten der Abge­ Chita. Ungeachtet der starken Position, die brannten in Kasan. Die Beamten und er sich dorr machen konnte, weil ^er durch den Docenten und einige Studirende der Kai­ Besitz dieses Ortes die Verbindungen zwischen serl. Universität zu Dorpat haben zu dem Damask und der Küste abschnitt, sah er den­ obengenannten Zwecke 617 Rbl. 70 Kop. S. noch ein, daß er sich schwer würde behaupten beigesteuert; ferner habsn die Mitglieder des können, und faßte daher den Entschluß, sich wohlthätigen Komite's zu Simferopol: der den Türkischen Behörden zu unterwerfen. Die Präsident Knäshewirsch vnd der Staatsrath übrigen Corps der Drusen zerstreuten sich hier­ Schabrow 1000 Rbl. in Ass. und 286 Rbl. auf und jeder Widerstand ist verschwunden. 71^ Kop. S. zu gleichen Zwecken dargebracht. Zwei andere ihrer vornehmsten Scheichs, Emir — Am Ende des Jahres 1841 waren in Nuslam und Iussuss Abdulmelek, waren gegen St. Petersburg bereits zwÄf Kleinkinder-Be- Damask hin geflohen. — Die Haltung der wahranstalten im Gange, zu denen 1842 noch Maroniten war fortwährend dieselbe. In Folge zwei kamen. Sie geben 2000 Kindern Zu­ obenerwähnter Ereignisse war die Ruhe voll­ flucht und ihre Haupreinnahme besteht in ei­ kommen hergestellt. — Am 12. war durch ner jährlich zu ihrem Besten gezogenen Lotte­ die „Devastation," welche mit Depeschen des rie, wozu man einen Theil der Gegenstände Englischen Botschafters aus Konstantinopel von vom Auslande expreß kommen läßt, während Smyrna abgegangen war, die Nachricht von der andere Theil von wohlchätigen Personen dem von der Pforte in der Syrischen Frage geschenkt wird; bis jetzt sind diese Lotterieen gefaßten Beschlüsse in Beirut angelangt. Am durch kostbare Loose bereichert worden, welche von der Freigebigkeit der erhabenen Mitglieder führ und 6,070,845 Nbl. an Einfuhr, um der Kaiserlichen Familie herrühren. 1,400,000 R. S. höher als im Jahre 1841. Reval, den 2. Jan. Unser Winter liegt Berlin. Am 23. d. M. starb nach kur­ bestandig in lehren Zügen, bald regnet und zem Krankenlager der als Dichter allgemein bald thaut es, bald schneit es wieder ein we­ bekannte Major a. D. Friedrich Heinr. Karl nig, das Barometer steigt zwac manchmal Baron de la Motte Fouque in fast vollende­ ziemlich hoch, doch selten nur steht das N. tem 66. Lebensjahre. Thermometer etwas unter 0, öfter 1 bis 2 — Im vorigen Jahre sind 13,967 Schiffe Grad darüber; Hierherum fährt man zwar den Sund passirt. Im Jahre 1841 betrug auch zur Noch mit Schlitten, weiter nach die Zahl derselben 14,736. Durch den gro­ Wierland u. f. zu ist es aber unmöglich, und ßen Belt gingen im Jahre 1841 1961 und von dorther Angereiste können sich nicht genug im vorigen Jahre 1736. Die Abnahme ist über die schlechten W?ge beklagen; die Güter- wahrscheinlich den verminderten Kornversen­ besitzer sind in Verzweiflung des Transports dungen nach England zuzuschreiben. ihrer Produkte und der Branntwemslieferuug — Aus allen Punkren des südlichen Frank­ halber; auf allen Wegen liegen Fuhren, die reichs laufen wieder die betrübendsten Nach­ bei guter Bahn abgefertigt wurden und nun richten über die Vertrustungen ein, welche nicht fortkommen können; die Städter klagen durch das Austreten der Flüsse veranlaßt wer­ über Mangel an Zufuhr und über Stockung den. Hauptsächlich wird wieder t>as Depar­ des Binnenhandels; im Klein - Marien'schen tement der Gironde heimgesucht. hat man noch kurz vor Weihnacht Pflugarbeit — Die Vermählung des Kronprinzen von verrichtet, allein viele landwirchschafrliche Ar­ Hannover mit der Prinzessin Marie von Ai- beiten, die sonst der Winter begünstigt, müs­ tenburg ist auf den 7. Februar festgesetzt. sen aufgeschoben werden oder auch ganz un­ .— Aus Christiania wird unterm 13. Ja­ terbleiben. nuar gemeldet, daß der Heeringsfang plötzlich Am 26. v. M. kam ein Schiff mit Früch­ wieder aufgehört hat. Aus Stavanger war ten an, und es scheint fast, daß die Schiff-, dort die traurige Nachricht eingegangen, daß fahrt auf unserer Rhede jetzt im Winter mehr bei dem starken Sturm am 4. Januar ein als im Sommer florirt. (Jnl.) Schiff, welches 40 Fischer am Bord hatte, Libau, im December. So sehr einerseits mit Mann und MauS bei den Hvidings-Jn- der hiesige Handel durch die Lage des Hafens, seln untergegangen war» Es wehte so stark, welcher nichr selten während des ganzen Win­ daß es unmöglich war, von der Küste aus ters offen bleibt, begünstigt ist, eben so viel Beistand zu leisten. Man hoffte, daß die Schwierigkeiten findet er auf der andern Seit« Fischeret bald wieder ihren Anfang nehmen im Landtransport nach dem Innern. Die be­ würde, y>eil sonst viele Leute brotlos werden nachbarten Gouvernements schicken uns Flachs, würden. Hanf und Getreide zur Verschiffung, aber der — Am 23. December v. I. pflückten die schlechten Wege halber ist bisher sehr wenig Jesuiten zu Freiburg in der Schweiz in ih­ zugeführt worden, und da die Nückfuhren rem Garten blühende Veilchen und reife Erd­ meist Salz mitnehmen, so müssen wir für beeren. jetzt die Schlittenbahn erwarten, welche viel­ Schwyz. Den 13. December wurde in leicht die Zufuhr von Verschiffungswaaren und Schwyz ein seines berühmten Geschlechts und den Absatz des Salzes, eines Hauptzufuhrar­ hohen Alters wegen merkwürdiger Mann be­ tikels für Libau, und noch anderer fremder erdigt, Karl Herlobig, der ein Alter von 103 Waaren befördern wird. (Znl.) Jahren erreichte. Mit ihm erlosch das Ge­ — In Odessa belief sich im vorigen Jahre schlecht, welchem Werner Stauffacher's Gat­ der Handelsumsatz auf circa 17,700,000 Sil­ tin, Margarethe Herlobig, angehört hatte. berrubel, nämlich 11,623,629 Rbl. an Aus­ — Man hat berechnet, daß von den 4 bis 600,000 Flaschen moussirender Weine, welche Sibiriens sind im Jahre 4S42 gewonnen wor­ zährlich in Franken, am Rhein und an der den: 479 Pud 46 Pfd. 96 Solot. 22 Theile. Mosel fabricirt werden, 9 Zehntel als Fran­ zösischer Champagner in den Handel kommen. LSekanntmachnngen. — Der Chinesische Kaiser hat, nachdem er Von der Pernauschen Polizei - Verwal« neulich mit England Frieden geschlossen und tung werden diejenigen, welche an den mehre Millionen Thaler zum Opfer gebracht, Schiffs-Kapitän Niels Peter Thorst recht, von der Universität Oxford konoris c.iusa mäßige Ansprüche haben sollten, hiermit den Doctortirel erhalten. Seine himmlische aufgefordert, solche innerhalb 14 Tagen a Majestät hat nun, um sich zu revanchiren, suk pöena Hierselbst anzu, ein höchst artiges Brieflein, auf Seide ge­ geben. Pernau Polizei? Verwaltung den schrieben, durch den Gesandten Fi-fo-fu nach 19. Januar 1843. London an die Königin geschickt, welches also Polizei»Vorsitzer R. v. Härder. lautet: „Ich selbst, Alleinherrscher des himm­ Nr. 72. A. G. Mors, Secr. t lischen Reiches, Kaiser aller Chinesen auf die­ ser Erde, Schatten Gottes :c., habe mit ei­ Von Einem Wohllöblichen Pernauschen^ nem gnädigen Auge auf das von Deinen Stadt-Cassa-Collegio wird desmittelst bekannt Schreibern mir geschickte Eselsfell herniederge­ gemacht, daß die Reparaturen an den Stadt» blickt und daraus ersehen, daß Du mit Dei­ Waagen, bei den Heerings, und Leinsaat, nen rothhaarigen Kindern zur geziemenden Tonnen Brenneisens wie auch bei den Ehrfurcht und dem Versprechen der Besserung Brechstangen zur Straßenreinigung dem zurückgekehrt bist. Damit der Erdkreis sich Mindestfordernden übergeben und die Torge überzeuge, daß ich voll Erbarmen bin, habe dazu am 16. Febr. d. I. abgehalten wer, ich Frieden gemacht; Ihr könnt ruhig fortle­ den sollen, als weshalb diejenigen Schlos; ben auf der Nebelinsel und sollt nicht mehr ser-Meister, welche diese Arbeiten zu über­ ausgerottet werden, wofern Deine Ausgelas­ nehmen gesonnen sein sollten, an d^m ge« senheit gegen mich für immer ein Ende nimmt» nannten Tage Vormittags Ii Uhr sich in Wenn Deine Kinder ferner nicht mehr freveln dem Sitzungs-Local dieses Collegii einzu, und meine Städte durch ihre verbrecherische siuden haben. Pernau Stadt, Cassa-Cok Unklugheit mit großen Kugeln zerstören, so legium am 23. Januar 1843. soll ihnen gestattet seyn, unter guter Bewa­ chung in die Mitte des Reiches einen Blick Nr. 26. F. Drewnick, Ntr. 2 zu thun und von Weitem den Schatten mei­ ner Weisheit zu bewundern. Es "ist noch (Mit polizeilicher Bewilligung.) nicht zu spät, und wenn sie ernstlich bereuen, Bekanntmachungen. so können sie nützliche Lehren bekommen und Den Matrosen unseres'Schiffes Elisa, Kenntnisse sammeln. Ich habe Fi-fo-fu be­ beth, ersuchen wir nichts ohne baare Zah, fohlen, Dich zum Geschwisterkind des großen lung zu verabfolgen, da wir im entgegenge­ Bären und zur Schwester des Saturn zu er­ setzten Falle für nichts aufkommen werden. nennen; gleichfalls den Knopf der Auszeich­ A. C. Conze A Comp, i nung mit der Schleife, einen Kamm der Ehre und einen Tabaksbeutel zUr Aufmunterung zu Vom 22. bis zum 29. Jauuar. überreichen. Möge es Dir nie an Thee feh­ Getankt. St. Nikolais Kirche: Nikolai len und Deine Füße immer kleiner werdenl Friedrich Rogenhagen. Meine Gnade ist sehr groß! Beachte das!" Beerdigt. ' St. Nikolai, Kirche: Frie< — In allen Privat-Goldsandlagern Ost- drike Amalie Sietam, alt 7t I. t Mt. Im Namen des General-GouvernementS der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. — 40 — Taxe ver Sebensmittel in Vernau, kiir den Mlonat ^ebr. 1843. B r y d. Silb. Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Moskauschen Weizenmehl, aus Loch. Kop. Wasser gebacken, soll wagen und gelten Ein'Franzbrod od. Kringel von reinem Weizenmehl, aus Wasser gebacken 2z Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Wasser gebacken . . . . 5? t Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Moskauschen Weizenmehl, aus Milch gebacken, soll wägen und gelten — Em Franzbrod od. Kringel von reinem Weizenmehl, aus Milch gebacken 2^ Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Milch gebacken . . . . t Ein Süßsauerbrod von feinem gebeuteltem Noggenmehl, . t Pfund 3 Ein ungesäuertes, von feinem gebeuteltem Noggenmehl, . . dito 3 Ein dito von gleicher Güte . . . l6 Ein grobes, jedoch aus reinem Noggenmehl gebackenes Brod^ t Pfund is Ein dito von gleicher Güte . ^ . — Silb. F l e i s c h . Pfd. Kop. Gutes fettes Rindfleisch vom Mastvieh soll gelten 1 s Minder gutes dito 1 4 Gutes fettes Kalbfleisch von Mastkälbern, vom Hinterviertel 1 8 Dito dito vom Vorderviertel 1 5 Minder gutes dito vom Hinterviertel . . . . t 3 Dito dito vom Vorderviertel . ^ . . . . . . t 3 Gutes fettes Schaffleisch, vom Hinterviertel . . . Dito dito vom Vorderviertel Gutes fettes Schweinefleisch t 6 Minder gutes dito ' B i e r u n d B r a n n t w e i n . Silb. Mze. Rbl. Kop. Ein Faß Doppel» oder Bouteilleubier 6 50 Eine Bouteille Doppelbier von drei Viertel Stoof . . . — 5^ Eine Bouteille Tafel- oder Mittelbier — 4s Eine Tonne oder Faß Brauhaus Krugbier von 92 Stöfen 3 50 Brauhaus oder Krugbier i Stoof . . . — 4^ Gemeiner Kornbranntwein t Stoof — 24 Gemeiner Kümmelbranntwein i Stoof . — 2L^ Abgezogener und versüßter Branntwein t Stoof . . . . , 36 Noch feinerer oder doppelt abgezogener dito i Stoof . . —' 43 Wer sich bei dem Verkauf der in der Taxe benannten Lebensmittel eine Abweichung erlauben sollte, es sei nun in Rücksicht der Güte, des Gewichts, des Maaßes oder des Preises, verfällt bei dem ersten Uebertretungssall in elne Strafe von 6 Rbl. S., bei dem zweiten von 12 Rbl. S. und bei dem dritten von 25 Rbl. S. M., wovon der Angeber die Hälfte erhält. Würde sich aber je­ mand zum vierten Male eines solchen Vergehens schuldig machen, so soll ihm sein Handwerk oder sonstiger Geschäftsbetrieb gelegt werden. ?u!i!icslum Pernau Poltzel-Verwaltung, den 28. Jan. »84z. Sonnabend, St. Petersburg, vom 24. Januar. her mit der Entscheidung solcher Streitigkeiten Ein Allerhöchster UkaS vom 4. Januar an beauftragt gewesenen Behörden, nämlich in das Ordenscapitel verordnet Folgendes über Riga dem Weltgerichte, in Neval dem See­ bas Tragen der hohen Orden: 1) Die Nit- und Frachtgerichte zusteht, und zwar dergestalt, ter des St. Andreasordens, welche zugleich daß diese Sachen nachher an den vollen Rath Inhaber des St. Alexander - Newsky- und devolvirt werden; in denjenigen Städten jedoch, des Weißen Adler-Ordens sind, tragen nur - wo keine unter den Rathen und Stadtmagi- daS Kreuz des St. Alexander-Newsky-Ordens sträten stehenden HandelS-Behürden vorhanden am schmalen Bande am Halse. 2) Die Rit- sind, sollen die Räche und Stadtmagisträte ter des St. Alexander-Newsky-Ordens, die die behufige Entscheidung treffen. Diese Be- zugleich Inhaber des Weißen Adler- und des Hörden legen dabei das örtliche Recht zu Grun- St. Annen-Ordens sind, tragen von den bei- de; bloß in den Fällen, wo die Krone An­ den letztgenannten Decoiationen nur die erstere sprüche erhebt, über welche .natürlich im Frtli- am Halse. 3) Die Ritter des Weißen Adler- chen Rechte keine Bestimmung enthalten seyn Ordens, welche auch den St. Annen- und kann, wird das Russische Reichsrecht ange- St. Stanislaus-Orden erhalten haben, tragen wandt. Die Verhandlung aller dieser Sachen am Halse nur den Annen ? Orden. 4) Die wird in Deutscher Sprache betrieben und zwar, Ritter des St. Annen-Ordens, welche auch falls die von der Krone depurirren Beamten den St. Stanislaus - Orden haben, tragen der Deutschen Sprache nicht Mächtig seyn soll­ letzteren am Halse^ ' ten, mit Zuziehung eines Dollmerschers (Trans- Vom 26. Der Kaiserliche Hof hat ge- lateurs). Die, Deputirten der Krone haben stern, wegen Ablebens Ihrer königlichen Ho- das Recht, falls sie nicht im Besitzender ört- heit der verwittweten Herzogin Louise Auguste lichen Gesetzes - Vorschriften und VerordnUn- von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augusten- gen sind, sich dieselben aus den Kanzelleien bürg, auf 10 Tage Trauer angelegt. geben zu lassen. Ein Senats-Ukas vom 11. Januar publi- Paris, vom 26. Januar. cirr das am 14. December 1842 Allerhöchst- Bei der Untersuchung über den Gesetzvor- bestätigte Reichsrathsgurachten, wonach bis zur schlag, die Supplemenrarcredite für 1842 be- Durchsichd der Handelsgesetze der Osiseepro- treffend, hat Desjobert in dem ersten Bureau vinzen die Entscheidung bei Havariefällen nach der Deputirtenkammer eine Berechnung auf- wie vor in den Handelsstädten der Ostseepro- gestellt, wonach die Ausgaben für Algerien vinzen selbst dann, wenn ein Kriegsschiff mit sich in dem einen Jahr auf Fünfundneunzkg einem Kauffahrteischiffe zusammenstößt, den bis- Mill. Fr. belaufen haben und die Armee in 42 Afrika, welche 82,000 Mann stark ist, einen Friedens nach außen. Es ist Mir angenehm, Verlust von 8- bis 10,000 Mann (wohl Ihnen wiederholen zu können, wie mannigfach meist durch Krankheiten) erlitten hat. neu« Ansprüche Sie sich auf Meinen und Die Adresse der Pairskammer, ein treuer Frankreichs Dank erworben haben." Wiederhall der Thronerössnungsrede, ist nach In RenneS haben die Weber das Gefäng- Beseitigung der antiministeriellen Amendements' niß stürmen wollen, weil si? ihren Broder­ mit 117 Stimmen gegen 33 votirt worden. werb durch die darin mit Spinnen beschäftig­ Die Adresse wird heute Abend dem König ten Gefangenen beeinträchtigt glaubten. ES überreicht. kam zwar zu keinen thärigen Zwistigkeiten, Vom 27. D ie Nachr ich ten aus A lg ier aber die Stadt war den ganzen Tag in Auf­ gehen bis zum 20. d. Unmittelbar nach Be­ regung. endigung des Winter-Feldzugs, und nachdem Vom 26. Ein Schreiben aus Algier vom die Französischen Truppen in ihre Standquar­ 20. d. meldet, daß es Abdel Kader gelungen tiere zurückgekehrt waren, ist Abdel Kader, sey, all« die Stamme, welche während der der nach dem südlichen Theile des Ouanseris- letzten Expedition unterworfen wurden, wieder GebirgeS geflüchtet war, wieder zurückgekehrt, zum Aufstand zu bewegen und um sich zu und hat Versuche gemacht, die unre.rtporfenen sammeln. Der Emir ist nach dem Abmärsche Stämme wieder abtrünnig zu machen. Ein der Franzosen in Tenez eingerückt, und hat großer Theil derselben schloß sich sogleich dem einige Oberhäupter der unterworfenen Stäm­ Emir wieder an und diejenigen, die sich dessen me auf das grausamste bestraft. Einigen der­ weigerten, wurden angegriffen und geplündert. selben Sll er die Hände und die Füße haben Auf die Nachricht von dem Wiedererscheiney abschneiden lassen. Durch dieses SchreckenS- Abdel Kader's brach der General Changarnier system hätte Abdel Kader in wenigen Tägen sogleich von Blida auf, um den Emir anzu­ daS wieder ungeschehen gemacht, was die greifen, falls er ihn noch antreffen sollte. Man fürchtet, daß dieser kleine Krieg den Französischen Truppen durch mehrmonatliche Anstrengung errungen zu haben glaubten. Winter über von Abdel Kader mit Erfolg wird fortgesetzt werden können. Vom 29. Die fünfzehn Forts, welche sich Eine Deputation d?r Pairskammer hat ge­ um Paris erheben, sind so construirt, daß stern Abend um 9 Uhr dem Könige die vo- alle benachbarten Dörfer in ihrer Schußweite tirte Adresse übergeben. Se. Maj. ertheilte liegen. Nur ein Dorf, Columbus, kann von folgende Antwort darauf: „Ich bin tief ge­ den Kugeln nicht erreicht werden und wilrde rührt von den Wünschen zu Meinem Wohl, dem Feinde einen Durchgang darbieten, auf welche Sie Mir darlegen. Für den schweren dem er ohne Gefahr in die Hauptstadt gelan­ Schlag, der Mich betroffen, kann Ich keinen gen könnte. Es soll demnach ein sechSzehn- andern Trost finden, als die allgemeine Trau­ tes Fort errichtet werden, um diese Lücke er, die Übereinstimmung aller Gefühle und auszufüllen^ Gesinnungen, die Meinen Kummer getheilt Man versichert, das Oesterreich. Cabinet haben, und die Sicherung der Zukunft- Frank­ habe den Plan einer Vermählung zwischen der reichs. Durch den Verein aller Staatsgewal­ Königin Isabella von Spanien und dem älte­ ten, durch das Vertrauen, mit dem Sie Mich sten Sohne des D. Carlps gebilligt. umgeben haben, durch die aufrichtige und ein­ Aus Bourges meldet man, daß die Be­ sichtsvolle Mitwirkung, die Sie Mir schenkten, aufsichtigung des Don Carlos weniger streng haben unsere Institutionen diejenige Vervoll­ Leworden sey und man vermuthet, daß dies ständigung erhalten, deren sie bedurften; eben die Folge der Willfährigkeit sey, welche Don dadurch erreichten wir das Ziel unserer 'ge­ Carlos zeigen soll) in Unterhandlungen wegen meinsamen Bemühungen, die Aufrechthaltung einer Vermählung seines ältesten Sohnes mit der Ruhe und Ordnung daheim, und des der Königin Isabella v. Spanien einzugehen. — 43 — London , vom 27 . Januar . herzog von Mecklenburg-Strelitz wird im Marz Vorgestern Vormittag um halb Uhr ist dieses Jahres in England stattfinden. Herr Drummond gestorben. Sein Tod, der Mit 13,000 Pfund Pulver ist am 23. sehr große Sensation macht, wurde sofort der Januar die ganze Rounddowe - Klippe, ein Königin, dem Premierminister Sir Robert Fels bei Dover, der 376 Fuß über den Spie^ Peel und den übrigen Kabinetsministern ge­ gel des Meeres erhaben war und einer an­ meldet. Der Mörder, Daniel Mae-Naugh- zulegenden Eisenbahn im Wege stand, vermit­ ten, soll gestanden haben, daß er sich in der telst dreier galvanischer Batterieen in die Luft Person geirrt und der Pistolenschuß eine an­ gesprengt worden. Eine große Menschenmenge dere Bestimmung gehabt habe^ sah in der Entfernung dem imposanten Schau­ Die Königin, welche ihrer Entbindung erst spiel dieser Sprengung zu, die sehr glücklich Anfangs April entgegensieht, ist vom Tode von Statten ging. des Herrn Drummond tief ergriffen, und hat Kopenhagen, vom 31. Januar . in Folge davon viele Besuche abbestellen lassen. Heute Morgen um 3 Uhr starb^der Prinz Auch die Familie Peel ist in tiefe Trauer Friedrich August Emil von Schleswig-Hol­ versetzt, um so mehr, als sich jetzt doch mit zem - Sonderburz - Augustenburg, Ritter des Gewißheit herausstellt, daß die Kugel des Elephanten-Ordens :c., Commandeur der Leib­ Mörders für Sir Robert bestimmt war. garde zu Pferde und der Garde-Husaren. Der Mörder Mac-Naughten wird nun, Der Hof hat auf vier Wochen Trauer angelegt. nachdem die Todtenbeschauer-Jury erklärt, Wien, vom 26. Januar . daß Herr Drummond in Folge des Schusses Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Frie­ gestorben, morgen vom Torrhill-Field's-Ge- drich von Oesterreich, dessen Abfahrt aus Spi- fängniß nach Newgate gebracht und vor die thead am 1. d. MtS. wir unlängst gemeldet nächsten Assisen gestellt werden. — Ein Glas­ haben, ist, nach einer beispiellos schnellen und gower Blatt giebt eine Schilderung des Mör­ glücklichen Fahrt von 21 Tagen-, ohne in ir­ ders, wonach er früher 3 Jahre lang Mit­ gend einen Häven einzulaufen, am 22. d. glied einer herumziehenden Schauspielertruppe M., um 1 Uhr Nachmittags, am Bord der war, später das Handwerk seines VarerS Fregatte „Bellona," im erwünschtesten Wohl- (Drechsler) trieb, außerordentlich geizig war, seyn in Triest angelangt. vor Allem aber ein wüthender Radikaler. Vom 27. Was wi r in auswär t igen Ze i ­ Wahrscheinlich wurde es bei ihm fixe Idee tungen über den hiesigen Gesundheitszustand (also partieller Wahnsinn), daß dem Lande lesen, ist leider nicht übertrieben. Vorherr­ mit der Vernichtung eines jeden Tory gedient schend sind gastrische Fieber, die aber sehr oft, würde. selbst ohne irgend eine nachweisbare Vernach­ Der Standard erklärt jetzt auch, wie vor lässigung, zu Nervenfiebern werden. — Hält einiger Zeit lke Morning Post, die Frage die allzugroße Nässe noch länger an, so wird über das Durchsuchungsrecht sey jetzt dahin man bei uns, namentlich von der Niederdonau gediehen, daß sie ohne allen Zweifel eine Frage her, ebenso von Überschwemmungen hören, über Krieg oder Frieden geworden sey. als aus allen Theilen Ober- und Mittel-Jta- Bei der Secirung der Leiche des Herrn lienS. — Aus Konstantinopel meldet man Drummond hat sich gefunden, daß die Kugel das alte Gerücht, daß sich die Pforte durch nicht unter den Rippen, sondern zwischen den­ ein Anlehen auf Europäischen Plätzen aus selben durchgegangen war und den linken Lun­ ihren ununterbrochenen Geldverlegenheiten zu genflügel unten gestreift hatte, so daß die ziehen beabsichtige. Verletzung unvermeidlich den Tod zur Folge Vom 29. D ie Prager Ze i tung enthä l t haben mußte. einen Hilferuf für die durch Hungersnoth Vom 23. D ie Vermählung der Pr inzes­ heimgesuchten Bewohner der Erzgebirgischen sin Auguste von Cambridge mit dem Erbgroß­ Ortschaften: Abertam, Beringen, Erben, Got- teSgab, Grund, Hirschenstand, Neuhammer, ren vom Schnee eingemauert, ohne Hoffnung Neuhaus, Platten, Seiffen, Saucrsak zc. auf Hülfe von Außen. Eine Frau mit ihren Der Hunger mit allen seinen Leiden hauset kleinen Kindern und einem Knechte hatten 8 jetzt in jenen unglücklichen Oiten, die, abge­ Tage lang kein anderes Wasser, als geschmol­ schnitten von jeder wohlhabenden Bevölkerung, zenen Schnee, um 10 Stück Vieh zu trän­ zugleich aller Erwerbsquellen entbehren. ken. Zu Lhampery wurde eine andere Familie Am 2l. Januar früh um 3 Uhr 44 Mi­ erst nach langer mühsamer Arbeit von 40 nuten verspürte man in Innsbruck Mehre ,M ann aus ihrem Schneekerker befreit. Weil leichte Erdstöße, deren rollende Bewegung sich kein Futter für das Vieh mehr am Platze, wad, von Südost nach Nordorst fortzusetzen schien. so wurde so gut als möglich ein Weg gebahnt Ber l in , vom 26. Januar . und, damit das Vieh nicht untersinke, mit Es ist hier gegenwärtig eine Denkmünze Tannenästen belegt. Auch in Morgenthal hat auf die Stiftung der protestantischen Kirche eine Lawine eine Sennhütte fortgerissen und in Ierusa^m geprägt worden, auf welcher die einen Theil des Waldes ganz verwüstet. Vereinigung Englands und'Preußens,' wie Neapel , vom 21. Januar . solche von einem Bischof das heilige Abend­ Der Herzog und die Herzogin von Leuch­ mahl gemeinsam empfangen, symbolisch dar­ tenberg sind diesen Abend mit einem Gefolge gestellt wird. ^ voy 62 Personen hier eingetroffen und Erstere Durch das in diesen Tagen erfolgte Er- in dem Palast des Russischen Gesandten, kenntniß des Appellationssenats unsers Kam- Grafen Potozki, abgestiegen, der zum Em­ mergerichts ist Zacobi von Königsberg, pfang der hohen Gäste mit großem Luxus Verfasser der vier Fragen, von den gegen ihn, ganz neu eingerichtet worden ist. erhobenen Anklagen durch überwiegende Stim­ Madr id , vom 21. Januar . menmehrheit gänzlich freigesprochen, und da­ , Der Zustand von Barcelona erregt keine ge­ durch da« Urtheil erster Instanz, gefällt von ringen Besorgnisse. Die Maßregeln der Ge­ dem Crin^nal-Senat desselben Gerichtshofes, walt, welche die Regierung dort über Schul­ wonach Zacobi wegen Majestätsbeleidigung, so dige und Unschuldige verhängt, sind keines- wie wegen frechen unehrerbietigen Tadels der wegeS dazu geeignet, einer so halsstarrigen Be­ Landesgesetze zu zwei und einem halben Jahre völkerung Sinn für Gehorsam und Ordnung Festungsarrest und zum Verlust der Preußi­ einzuflößen. Am wenigsten aber weiß der Ge­ schen Nacionalcocarde verurtheilt war, aufge­ neral Seoane sich die Achtung der erbitterten hoben. Einwohner zu verschaffen. Bereits ist eS in S c h w e i z . Barcelona zu neuen verdrießlichen und bluti­ Wal l i s . Im Jl l ie r tha l er inner t man s ich gen Händeln zwischen Bürgern und Soldaten kaum je so viel Schnee gesehen zu haben, wie gekommen, und das dort erscheinende, bisher dieses Jahr. Stellenweise in windstillen Nie­ im Sinne des Ministeriums schreibende und derungen liegt er IS bis 26 Fuß hoch; zum selbst das Bombardement verteidigende Blatt, Unglücke folgte Negen auf den Schnee, so „el Constitutional", führt jetzt, trotz des Be­ daß dieser zum großen Schrecken der Anwoh­ lagerungszustandes, eine Sprache, die nicht ner an jähen Orten rutschte und viel Scha­ aufrührerischer seyn kann. Dieses Blatt spricht den verursachte. Nahe am Dorfe wurde von sich nicht weniger heftig gegen die Englische einem von drei Personen bewohnten Hause Politik als gegen den Einfluß Frankreichs aus durch eine Schneelawine das Dach weggeris­ und erblickt in der unverzögerten Vermählung sen, ein anderes Haus ist durch einen Schnee­ der Königin Jsabella mir einem Sohne des sturz ganz begraben; man weiß noch nicht, Infanten Don Francisco das einzige Mittel ob es zertrümmert ist. Mehrere Tage lang der Rettung für Spanien. war eS unmöglich zu mehreren Hausern auf Die Regierung berechnet die Kosten der in dem Berge zu gelangen; die Bewohner wa­ Folge des Aufstandes von Barcelona getroffe­ nen Truppen-Bewegungen und des Bombar­ Schlage gerührt worden. Ersteres ist wohl dements selbst auf 6 Millionen Piaster. das wahrscheinlichere, da er längere Zeit einer Von der Türk ischen Grenze, gewissen Partei im Wege stand. vom 16. Januarl Im Journal de Francfort wird aus Sem- d e r m i s c h t e s . ltn vom 12. d. dem Gerüchte widersprochen, — Riga, den >26. Januar . Se. Exce l ­ daß von den fünf Europäischen Großmächten lenz der Herr Kriegs-Gouverneur von Riga, allein Rußland die Wiedereinsetzung de's Für­ General-Gouverneur von Liv-, Ehst- und Kur­ sten Michael verlange. Es wird in demselben land :c., Baron von der Pahlen, sind heute Schreiben ausgeführt, wie Rußland, welches Morgen um 9 Uhr nach St. Petersburg bei dieser Frage lediglich die Wahrung des abgereist. konservativen Prinzips im Auge hat, dabei — Das St. Petersburger Hülfs - Comits nur im Einklänge mit den übrigen Mächten für die Notleidenden in Hamburg hat sich handelt. gegenwärtig aufgelöst. Der Gesammtbetrag Konstant inope l , vom 11. Januar . der dem Comite zugeflossenen Gaben beläuft Nuri Efendi, der von dem Großsultan zu sich auf 62,609 Rbl. 73 Kop. Silb., 1300 den Verhandlungen mit Persien ernannte Kom­ Mk. Bko. und 100 Frs., welche, nach Ab­ missär, ist noch nicht nach Erzerkm abgegan­ zug von 210 Rbl. 64 Kp. für unvermeidliche gen. ES scheinen hinsichtlich der Türkisch-Per­ Kosten, nach Hamburg remittirt worden sind sischen Grenzberichtigung noch einige Schwie­ und dabei gewissenhaft auf die speciellen'Be­ rigkeiten obzuwalten, zu. deren .Läsung man bis stimmungen einzelner Geber Rücksicht genom­ zu dem M'.ter Murad IV. mit Persien ge­ men ist. schlossenen Frieden vom 7. Mai 1639 zurück­ — Golder t rag in S ib i r ien . Se i t der gehen zu müssen glaubt. Allein die Friedens- Entdeckung der Goldsandlager Ost- und West- Urkunde hat bis jetzt in den Pforten- Archi­ SibirienS sind durch Privatpersonen nachste­ ven nicht aufgefunden werden können, und hende Quantitäten Gold ausgebeutet worden: sonderbarerweise wird von Teheran ebenfalls 1330 . . . 6 Pud 32 Pf . 695 So l . berichtet, daß die dortige Negierung sich nicht 1831 ... 10 18 36? im . Besitze derselben befinde. Möglich, daß 1832 ... 21 34 68? Heide Theile die genannte Urkunde zu produ- 1833 ... 36 32 63? eiren vermeiden, weil sie vielleicht nicht in Er­ 1834 ... 66 18 90? füllung gegangene Bestimmungen enthält, de­ 1836 . . . 93 12 46? ren Erörterung man bald von dieser, bald von 1836 ... 106 9 41 der entgegengesetzten Seite scheuen dürfte. Wie 1837 ... 132 39 6t sich übrigens auch dies verhalten mag, gewiß 1838 ... 193 6 475 ist, daß über das Zustandekommen einer schvel- 1839 ... 183 8 16^ len Ausgleichung sich wieder vielfache Besorg­ 1840 ... 266 27 26Z nisse geltend machen und neue Schwierigkeiten 1841 ... 368 33. 14z aus dem noch fortbestehenden wechselseitigen 1842 . . . 631 6 215 Mißtrauen zu entstehen drohen. A lexandr ien, vom 6 . Januar . Summa 2093 Pud 38 Pf. 48 Sol. Mehmed Ali und Ibrahim Pascha sind noch Anm. Die Summe des Golder t rages vom in Ober-Aegypten und gedenken einen Monat Jahre 1842 dürfte noch einer Veränderung lang daselbst zu verweilen. Am 3. d. ver­ unterliegen, da die vollständigen Nachrichten starb unerwartet der Ex-Kapudan Pascha Ah­ noch nicht eingegangen sind. - med Fethi, der dem Vicekönig die Großherr­ 'Mitau, den 14. Januar. In vergange­ liche Flotte zugeführt hatte; Einige behaup­ ner Nacht gegen 12. Uhr wurden die Bewoh­ ten, er sey vergiftet. Andere, er sey vom ner Mitau's durch Feuerlärm geweckt. Es war in einem am äußersten Ende der Stadt sten in Conchinchina heftig verfolgt und ihre vor dem Seechore belegenen hölzernen Gebäude Kirchen und Kapellen zerstört. In Siam Feuer ausgebrochen, das durch den nicht un­ machen die Protestantischen Missionaire gute bedeutenden Wind sehr gefahrdrohend hätte Geschäfte. werden können, wenn nicht glücklicherweise die — Man hält es kaum für glaublich, daß Richtung des Windes die empor schlagenden es in Deutschland einen Staat geben.könne, Flammen von den nahe dabei befindlichen übrigen der 1843 noch einen Tribut an den Kaiser hölzernen Gebäuden abgewendet und ins Freie von Fez und Marocco zu zahlen hätte, und geleitet hätte, so daß nur noch ein paar kleine, doch ist es so. Die Schleswig-Holsteiner ha­ dem obigen dicht anstoßende Nebengebäude mit ben seit alten Zeiten jährlich 60,000 Thaler eingeäschert wurden. (Inland.) für Tribut au diesen Afrikanischen Sultan — Im Luxemburgischen sol! der Schnee so ausgezahlt, aber jetzt beschlossen, dies nicht hoch liegen, daß man fast kein Dorf weit und mehr zu thun, auch wenn'Se. schwarzbraune breit findet, das nicht bis auf den Kirchthurm Majestät sie mit Krieg überziehen sollte. eingeschneit ist. An den Eilwagen müssen 12 — Nach amtlichen Berichten waren im Pferde gespannt werden. — Auch in Rhein- Jahre 1842 bis zum 16. December aus Eu­ Preußen liegt der Schnee sehr hoch, so daß ropa 61,800 Auswanderer zu Newyork an­ die Posten in der Regel drei bis sechs Stun­ gelangt und 9621 nach Europa zurückgekehrt. den später eintreffen. Zm Ganzen wird die Zahl der während des — Im Canton Glarus ist der Ankauf von Jahres 1842 in die Vereinigten Staaten, Kartoffeln den Branntweinbrennereien bei gro­ zum Theil über Canada, eingewanderten Per­ ßer Geldstrafe verboten worden. sonen auf 160,000 berechnet, worunter viele — In Konstantinopel weiß man gar nicht, waren, die bedeutende Geldmittel mitbrachten daß es Winter ist. Am 1. Januar hatte man. und sich in den fruchtbaren Ebenen des We­ eine Wärme von 13 Grad. Die Bäume schla­ stens angesiedelt haben. gen aus und es grünt und blüht Alles wie — Auf der Eisenbahn von Leeds hat sich im Frühling. Obgleich das südliche Frankreich ein Unglück ereignet, daS leicht noch furcht­ fortwährend von Regengüssen heimgesucht wird, barer hätte werden können. Der Zug mit so ist doch zwischen Marseille und Montpellier Maaren und Passagieren von Leeds war auf kein Regentropfen bis jetzt gefallen. der Starion von BarnSley angekommen, und Pommerensdor f , den 28. Januar . Am man war eben beschäftigt, einige Waggons 26. d. wurde in der hiesigen Kirche ein Braut­ abzulösen, als ein anderer Zug von Norman­ paar getraut, von welchem beide Theile bereits ton ankam. Es war dunkel, und ein Aufse­ das 78. Lebensjahr angetreten haben, und her machte mit Lichtern das Signal, daß der dennoch einer so kräftigen Gesundheit sich er­ Zug nicht näher kommen solle. Der Zugfüh­ freuen, daß sie nicht allein den Tag ihrer bei­ rer ließ trotz dessen die Maschine mit voller derseitigen dritten ehelichen Verbindung in ju­ Kraft laufen, sie rannte gegen den ersten Zug, gendlichem Frohsinn feierten, sondern auch beide und eine schreckliche Kollision war natürliche noch immer durch ihre Hände Arbeit sich das Folge. Drei Passagiere und zwei Waaren- tägliche Brod verdienen, UUd zu den rüstigsten Waggons wurden in einem Augenblick zer­ Gartenarbeitern gehören. schmettert und die Lokomotive selbst sehr be­ — Um die Englische Kriegscontribution zu schädigt. Zum größten Glück waren die Pas­ decken, läßt der Kaiser von China Ehrenknöpfe sagiere ausgestiegen und nur einer sitzen ge­ und Pfauenfedern verkaufen, die so reißend blieben, der auf dem Fleck gerödret wurde. abgehen, daß bereits gegen 10 Mill. Dollars — China wird nun nach seinem Falle wie­ «ingekommen sind. — Für die Ausbreitung der erhoben durch die Eroberer» Man bewun­ des Christenkhums in China hat man jetzt dert in London die Ausstellung Chinesischer neue Hoffnungen. Dagegen werden die Chri­ Kleider, Produkte, Meubles und Geräthschaf- ttn, und richtet sich schon sehr in seiner Häus­ ben, und dieses war ein schöner und wohlab­ lichkeit nach Chinesischer Manier ein» Ham­ gerichteter Bullenbeißer, den der verstorbene burg gründet ein Deutsches Haus in China, Vater bei seinen Geschäften gebraucht hatte. um einen Mittelpunkt zu haben für den Ab­ Da nun Jeder der Brüder einen großen Werth satz Deutscher Produkte in den nun geöffneten auf diesen Hund legre, yd« auch, da ihn kei­ Dörfern und Städten China's." ner dem Andern gönnen wollte, ^artete der — Kapitän P. Zybrantz, führend die Ham­ heillose Zwiespalt gar bald in rohe Gewalt- burger Schoner-Brigg „Paradies," entdeckte thätigkeit aus. Der Aeltere, der auch an am 13. Zuli 1341 auf der Reise von Val­ Körperstärke der Ueberlegene war, ergriff den paraiso nach Manilla im 9^ südlicher Breite Züngern an der Kehle, schleuderte ihn zu Bo­ und 172" westlicher Länge von Greenwich den, setzte ihm einen.Fuß auf die Brust, und eine Gruppe von sechs bis acht mit Cocus- beugte sich seitswärts um nach einem Messer palmen stark bewachsenen, anscheinend unbe­ zu langen, das auf einer Bank lag. Zn die­ wohnten Znseln, welche auf den neuesten, am sem Augenblick packte ihn aber der Bullen­ Bord befindlichen Seekarten nicht eingetragen beißer am Nakken und riß und zerrte ihn mit waren. Kapitän Zybrantz legte ihnen ^>en obsiegender Gewalt auf dm Boden. Der jün­ Namen „Paradies-Inseln" bei. gere Bruder, der ein weniger rauhes Ge- — Die ^n Köln erscheinende und viel gele­ müch hatte, und mindestens keines Mordge­ sene „Rheinische Zeitung" soll wegen ihrer dankens fähig war, nützte den günstigen Mo­ schlechten Tendenz nach einem Erlaß der Cen- ment, sprang vom Boden auf, griff nach dem sur-Ministerien in Berlin mir dem 1. April Messer und stieß es mit Ungestüm in die Brust d. Z. aufhören. — des Hundes, worauf er die Worte an sei­ In Paris werden jetzt Tapeten aus nen Bruder richtete: „Laß uns den Gegen­ Glas gewoben, die schöner und eleganter und stand vertilgen, der uns zur Sünde des Nei­ um das Zehnfache wohlfeiler sind, als die des und Dich sogar zur Mordlust gereizt hat. feinsten gewirkten Gold- und Silberstoffe. Zch vergebe Dir von Herzen', und eile der — Die Summe der auf unserer Erdkugel Kirche zu, um Gott zu bitten, daß er mir gebräuchlichen Sprachen und Dialekte erreicht meine übrigen Sünden vergebe." Der wilde die Zahl 3066; hiervon kommen auf Europa Sinn des ältern Bruders war gebrochen, war 437, auf Asien 346, auf Afrika 234, auf wie eine starre Eiskruste von der Brust ge­ Amerika 1232, auf Australien 164. schmolzen; er eilte dem Edelmüthigen nach, — Daß der Diamant krystallirter Kohlen­ fiel ihm weinend um den Hals, und von die­ stoff sei, hat man längst gesagt. Jetzt aber ^ ser Stunde erwiesen sich Beide als die sanf­ hat Petzhold auf chemischem Wege entdeckt, testen und zärtlichsten Brüder. daß die Ursubstanz des Diamantes aus Pflan­ zen-Theilen bestehe, und daß sich Pflanzen- Zndcm ich den Bewohnern Pernau'S Kräfte, im Verlaufe von Jahrhunderten, un­ ein herzliches Lebewohl sage, legt mir jede ter zusammentreffenden günstigen Umstanden Empfindung meines Herzens noch insbe, zu Krystall erhärten. ^ sondere die geheiligte Pflicht auf, allen D ie fe ind l ichen Brüder . — (Wahre Denjenigen, welche mich vor meiner Abreise Begebenheit.) Zwei Jünglinge, welche von öurch manche reiche Gabe so edelmüthig un­ Kindheit auf mit Neid und Scheelsucht ein­ terstützten, meinen tiefsten, innigsten Dank ander gegenüber gestanden waren, kamen un­ hiermit darzubringen. — Möge der Him, längst nach dem Tode ihres Vaters in ihrem mel diese Wohlthaten mit reichem Segen Geburtsorte zusammen, um die Verlassenschaft vergelten! — der Eltern zu theilen. Nach langem Hadern Joseph S c h i n n e r , und erbitterten Drohworten sollte endlich über Hurmachermeister. daS letzte Stück der Erbschaft entschieden wer­ ZS ekanntms chungen. Brechstangen zur Straßenreinigung dem Obgleich das Verboth, mit vier oder Mindestford?rnden übenseben und die Torge drei nebeneinander bespannten Pferden, in dazu am 16. Febr. d. I. abgehalten wer­ * der Stadt zu fahren, und die Vorschrift, den sollen, als weshalb diejenigen Schlofs daß vom Lande Einkommende vor den Pfor- fer;Meister, welche diese Arbeiten zu über; ten bis auf zwei die übrigen Pferde abzu­ nehmen gesonnen sein sollten, an dem ge­ spannen haben, häufig zur Publicitat ge­ nannten Tage Vormittags 11 Uhr sich in bracht worden ist, so ist dennoch bemerkt dem Sitzungs-Local dieses Collegii einzu, worden, daß in hiesiger Stadt Einzelne finden haben. Pernau Stadt, Lassa-Cok Einwohner sich gegen dasselbe vergingen, legium am 28. Januar 1843. und sieht sich daher diese Polizei, Verwal- tung genöthigt, dieses Verboth hiermit noch» Nr. 26. F. Drewnick, Ntr. 1 mals in Erinnerung zu bringen mit der Bemerkung, daß selbst bei mit nur zweien (Mit polizeilicher Bewilligung.) Pferden bespannten Fuhrwerken, das Sei« tenpferd nicht weit ab, sondern so kurz an» Ball - Anzeige. gebunden seyn muß, daß'-es dicht neben Sonnabend den 13. d. Mts. wird im dem andern zu laufen genöthigt ist. Am Lac a l e d e r p r i v . B ü r g e r g e s e l l s c h a f t B a l l ßer dem müssen beim Fahren Glocken ge­ seyn. Pernau, den 4. Februar i84z. braucht werden. — Diese Polizeiverwalt Die Vorsteher. tung gewärtigt, daß die resp. Ein- und Anwohner dieser Stadt diese Anordnung Vom'29. Januar bis zum s. Februar. gerade zu gegenwärtiger Zeit um so unab: lassiger beachten werden, als bei der bereits - Getsukt. St. Nicolai? Kirche: Carl Theodor Jürgens. — Friedrich Gott­ angegangenen starken Zufuhr, welche nach der in diesen Tagen eingetretenen Bahn lieb Posaressski. — Wilhelmine Caroli­ ne und Enulie Henriette v. Weisman» jeden Falls noch bedeutend zunehmen wird, — St. Elisabeths-Kirche: Iaan Dreier. der llngewöhnliche Andrang von Fuhren in — Maria Luit. den Hauptstraßen das Passiren von mit vier oder drei Pferden bespannten Equipck» Beerdigt. St. Nicolai»Kirche: Heinrich Friedrich Petersen, alt 8 Tage. — St. gen ohne Störung gar nicht gestattet, Elisabeths-Kirche: Hans Pomain, alt wohl aber dadurch Unglück und Schaden 4 I. 20 Tage. Sold. Hans Peter angerichtet werden kann; als wonach sich ' Weib Lena, alt 62 I. — Tio Sitam, Jeder zur Vermeidung von Verantwortung alt 47 Jahr. — Soldat Willem Juh- zu richten hat. han Weib Truta. Pernau Polizei - Verwaltung, den 4. Vrotlsmirt. St. Nicolai-Kirche: Jo, Februar 4843. . Hann Gotttieb Freundling mit Agathe Polizei »Vorsitzer R. v. Härder. Elisabeth Sieck. — Theodor Woldemar Nr. 159. A. G. Mors, Secr. 2 Georg Wagner mit Johanna Amalie Von Einem Wohllöblichen Pernauschen Nadzibor. — Johann Gustav Bräsch Stadt-Cassa-Collegio wird desmittelst bekannt mit Rosine Amalie Norenberg. — St» gemacht, daß die Reparaturen an den Stadt, Elisabeths-Kirche: Karl Lagus mit Madli Waagen, bei den Heerings» und Leinsaat- Karpender. — Johann Gustav Brasch Tonnen Brenneisen, wie auch bei den mit Rosine Amalie Norenberg. Im Namen des General-Gouvernements der Ost/eeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. ochenblatt. 1843. Sonnabend/ den 13. Febr. St. Petersburg, vom 23. Januar. aber, wo keine dergleichen Taxe besteht, nach Ukas an den d i r ig i renden Senat . der von St. Petersburg. Hierbei versteht es Der Handelsstand mehrerer Nationen, wel­ sich von selbst, daß die Schiffsabgaben für die che stch besonders mit dem Russischen Handel mit solchen Waaren abgehenden Fahrzeuge nach beschäftigen, äußert, wie Uns der Vicekanzler allgemeiner Grundlage erhoben werden müssen. und der Finanzminister vorstellen, den Wunsch, 3) Bei der Wiederausfuhr der Waaren un­ daß es erlaubt seyn möge, die in Rußland terliegen solche keiner speziellen Besichtigung, eingeführten Waaren, wenn es die Eigner wenn nicht etwa besondere Ursachen dazu vor­ wünschen, wieder ausführen zu dürfen, ohne handen sind. 4) Waaren, für welche der Zoll> den Einfuhrzoll für solche Waaren bezahlen schon entrichtet worden, werden zur Vückaus- zu müssen. Da Wir keine Schwierigkeit fin­ fuhr mit Erstattung des Zolles nicht zugelas­ den, zur Erleichterung des Handels diese Maß« sen. 6) Der Finanzminister wird den Zoll­ regel versuchsweise zuzulassen, um sich ihres ämtern die speziellen Regeln vorschreiben, in Nutzens zu vergewissern, so befehlen Wir: 1) welcher Ordnung sie sich bei der Wiederaus­ Zm Verlauf von drei Jahren, vom 1. Mai fuhr der Waaren zu benehmen haben. 1843 bis zum 1. Mai 1846, sollen in den Der dirigirende Senat wird nicht erman­ Häven von St. Petersburg nebst Kronstadt, geln, alles dieses in gehörige Vollziehung zu von Riga und von Archangel, während der bringen. (Hdls. - Ztg.) Dauer des, zur Waarenniederlage und Zoll­ Par is , vom 1 . Februar . entrichtung, vorgeschriebenen Termins, die in In der Lage der Prinzessin Zsabella von den Kronspackhäusern schon empfangenen, nach Spanien, die bekanntlich, mit dem Grafen dem Tarif erlaubten Einfuhrwaren, wenn eS von Gurowsky vermählt, in Brüssel lebt, ist die Eigner wünschen, zur Wiederausfuhr zu­ eine günstige Veränderung vorgegangen. Bei gelassen werden, wenn sie sonst nicht irgend der Geburt einer Tochter wurden ihr von der einem gesetzlichen Beschlag unterliegen. 2) Bei Zsfantin Carlota eine Pathengabe im Werthe der Wiederausfuhr der Waaren sollen sie kei- ^ vorr 26,000 Fr., sowie Anweisungen auf re­ ner Entrichtung irgend einer Zollgebühr un­ gelmäßige Geldunterstützungen gesendet. Eine terworfen werden; jedoch sind die Eigner ver­ Aussöhnung mit der Familie scheint demnach pflichtet, für das Aufbewahret? derselben in nahe bevorzustehen. den Kronspackhäusern das vorgeschriebene La­ Vom 2. D ie König in Mar i - Chrks t ine gergeld zu bezahlen, nämlich in Sr. Peters­ von Spanten ist fortwährend auf dem besten burg und Riga nach der für diese Orte fest­ Fuß mit der Königlichen Familie von Frank­ gesetzten Taxe, in Kronstadt und Archangel reich; sie kommt fast jeden Abend in'die Tui- lerieen und fährt erst um Mitternacht zurück überbringen und nichts zur Ausfüllung der in ihr Hottl Straße Courrelles. traurigen Lücke, welche sich neben mir geöff­ Täglich laufen neue Nachrichten von den net, von größerer Wirkung seyn, als die Maß­ Verheerungen ein, welche die letzten von un­ regeln, welche Sie mit so großem Eifer ge­ gewöhnlichen Stürmen begleiteten Regengüsse troffen. Mit Vergnügen wiederhole ich Ih­ über das ganze mittägliche Frankreich verbrei­ nen die Bezeigung meines. Dankes und des tet haben; es ist fast keine bedeutende Stadt, Dankes Frankreichs für diese energische Hin­ welche nicht schwere Verluste zu beklagen hatte» gebung, welche unsere Institutionen vervoll­ In Bordeaux hat namentlich die Ueberschwem- ständigt und befestigt hat. Mit dieser voll­ mung unermeßlichen Schaden angerichtet; Häu­ kommenen Übereinstimmung unserer Staats­ ser, Fabriken und Waarenvorräthe wurden fort­ gewalten, mit dieser Mitwirkung, für welche gerissen, die Communication in und außer der Sie mir neue Bürgschaft geben, wird es unS Stadt unterbrochen, Gärren, Treibhäuser und auch fernerhin gelingen, unserem Vaterlande Anpflanzungen zerstört, auch Verluste von den Genuß aller der Güter zu sichern, welche Menschenleben sind zu beklagen. ihm die Herrschaft der Ordnung und der Ge­ Vom 3. D ie neuesten Nachr ich ten aus setze und die Erhaltung des Friedens der Barcelona lauten höchst beunruhigend; die Welt gewähren. 'Zwangsmaßregeln des Generals Seoane brin­ Die ganze Franz. Armee in Frankreich und gen eine große Aufregung hervor, die Muni- in Algier ist mit Percussionsgewehren bewaff­ rlpalitat hat ihre Functionen niedergelegt, die net, und außerdem besitzt die Regierung noch zur Eintreibung der Zwangssteuer in die Häu­ eine Reserve von 127,295 Percussionsgeweh­ fer gelegten Soldaten weigerten sich rheils, ren. Gegenwärtig beantragt die Regierung dahin zu gehen, thtils wurden sie aus den für das laufende Jahr, außer den noch zur Hausern verjagt und mißhandelt. General Verfügung stehenden 1 Mill. 236,000 Frs., Seoane hat hierauf einen Befehl erlassen. einen Credit von 473,000 Frs., um noch Worin er die Schärfe der Militairgesetze des 280,000 Steingewehre, in Percussionsgewehre Belagerungszustandes noch vermehrt und Je­ damit zu verwandeln. dem mit einem Kriegsrecht und der Verur­ Vom 8. D ie neuesten Ber ich te aus A l ­ teilung zum Tode droht, der aufrührerische gerien lauten schlimm; Abdel Kader ist wie­ Reden führt, den bestehenden Anordnungen der oben; mehrere der scheinbar unterworfenen der Obrigkeit nicht gehorcht, oder sich an ei­ Stämme sind auf's neue zu ihm übergetreten; nem Milsrair vergreift. Alles laßt fürchten, General Bugeaud hat sich am 27. Januar sagt der von Perpignan aus immer sehr gut von Algier nach Scherschell begeben und stand unterrichtete „Moniteur parisien," haß ein am 29. Januar im Felde, um die abgefalle­ neuer Ausbruch bevorstehe. nen Stämme zu züchtigen und den Emir zu 'Vom 4. D ie Deput i r tenkammer Hat ge­ verfolgen. stern das Ganze des Adresseentwurfs der Lom- In dem „Anivers" wird behauptet, daß Mifsion mit 278 Stimmen gegen 101 ange­ bei den letzten Stürmen an unsern Küsten nommen. Der König empfängt heute Abend über 600 Menschen das Leben verloren hät­ die große Deputation der ^ammer^, welche die ten; seit einer Reihe von Iahren habe kein votirre Adresse überreichen wird. Seesturm so viele Dpfer hingerafft. ÄZom 6 . Gestern Abend um 9 Mr em- London, vom 29. Januar. Mng Se. M. der König die große Deputa­ Die Mvrning - Post versichert., daß außer tion, welche ihm die Antworts - Adresse der der Post - Convention zwischen England und Deputirtenkammer überbrachte. Se. M. ant­ Frankreich noch andere wichtige internationale wortete: »Meine 'Herren Deput'irte! Nichts Traktate zwischen den, beiden Lärldern unter­ konnte für mein Herz erfreulicher seyn, als zeichnet worden. Einers derselben bezieht sich die Gesinnungen, deren Ausdruck Sie mir auf die Auslieferung. Die Bestimmungen wegen des Durchsuchungs - Rechtes feyen be­ 600 Mann auserlesen, welche der Königin stätigt, und Herr Guizet werde dies in der auf dem prachtvollen Landsitze des Lords Aber- Kammer anzeigen. corn, wo sie ihre Residenz aufschlagen wird, Der LeedS Mercury will wissen, daß zwi­ als Leibwache dienen sollen. Die Niederkunft schen England und Oesterreich über einen Han- der Königin wird gegen Ende dieses Monats delS-Traktat unterhandelt werde, daß aber das erwartet. Verlangen Oesterreichs wegen Herabsetzung der Der zwischen England und Rußland ab­ Getraidezölle in England ein Hinderniß des geschlossene Handelstracrat besteht aus 16 Ar­ Abschlusses sey. tikeln, deren Hauptzweck ist, den Schiffen hei- Mit dem Pascha von Tripolis scheint eine der Nationen gegenseitige Rechte und Privi­ Kollision bevorzustehen. Ein Scheich aus dem legien zu sichern. So sollen die Schiffe Groß- Innern war unter dem sicheren Geleite des brittaniens, wenn sie in einen Rufsischen Hä­ Brittischen Konsuls, Obersten Warrington, ven einlaufen oder daraus herkommen, nicht nach Tripolis gekommen, wo der Pascha ihn höheren Abgaben unterworfen seyn, als Rus­ zur Tafel zog, ihn aber nach Tische auszie­ sische Schisse sie zu entrichten haben; wogegen hen, in schlechte Kleider stecken ließ und dann die letzteren ihrerseits in Brittischen Häven am Bord eines Türkischen Schooners nach wie Brittische Schiffe behandelt werden sollen; Konstantinopel schickte. Das Brittische Kriegs­ auch sollen Brittische und Russische Schiffe, schiff „Locust" überbringt, diese Nachricht an wenn sie aus andern Ländern als aus denen Sir Stratford Canning. der konrrahirenden Parteien herkommen, gegen Vom 2. Februar . Erö f fnung des Par ­ Entrichtung derselben Zölle, welche sie in ihren laments. Das Parlament ist heute im Na­ eigenen Ländern zu zahlen haben würden, zu­ men der Königin von den Lordscommissarien gelassen werden; und überhaupt sollen die (dem Lordkanzler, Erzbischof von Canterbury, Schiffe und Unterthanen beider Nationen in Herzog von Buccleugh, Carl Shaftesbury beiden Ländern alle Privilegien genießen, auf und Lord Warnclisse) durch eine Rede eröff­ welche sie in ihrem eigenen Lande Anspruch ha­ net worden, die für unbedeutend und als keine ben würden. Belehrung für die Zukunft darbietend bezeich­ Der Standard bemerkt, daß der neue zwi­ net wird. Wir geben die Substanz derselben, schen Großbrittanien und Rußland abgeschlos­ wie folgt: 1) Versicherung, daß alle Mächte sene Handelsvertrag in Paris «nen tiefen fortfahren, die freundschaftlichsten Gesinnungen Eindruck gemacht habe, indem er den offenen gegen England zu erkennen zu geben und be­ .Beweis des guten Einverständnisses liefere, reit sind, mitzuwirken zur Aufrechchaltung des welches zwischen diesen beiden Mächten herr­ allgemeinen Friedens; 2) Erwähnung des Trac- sche. Die zum Abschlüsse des Traktats Be­ rats Ashburton mit den Vereinigten Staaten, vollmächtigten waren von Brittischer Seite des Friedens mit China, der neuen Einrich­ Lord Stuart de Rorhsay, Brittischer Botschaf­ tungen in Syrien, der Vermittlung zwischen ter in St. Petersburg, und von Russischer Persien und der Türkei; 3) Abschluß eines Seite Graf Nesselrode, Reichs - Vicekanzler, Handelsvertrags mit Rußland; 4) Berührung und Graf Cancrin, Minister der Finanzen. der Erfolge in Afghanistan und des Entschlus- Der Vertrag ist fürs erste auf 10 Jahre ab­ . ses, die Länder westwärts von Indus nicht geschlossen. Er wurde am 11. Januar 1843 besetzt zu halten; 6) Bedauern über die Ab­ in St. Petersburg unterzeichnet und die Ra­ nahme der Staatseinkünfte und die Unruhen tifikationen zu London am 31. Januar 1843 in den Fabrikbezirken. ausgewechselt. Vom 8. D i« König in w i rd im nächsten Hamburg, vom 2 . Februar. Sommer Irland besuchen; man zweifelt aber Seit dem großen Brande hatte man hier sehr, ob ihr Empfang der Aufnahme in die Einführung eiserner Häuser ernstlich be­ Schottland ähnlich seyn wird. Bereits sind sprochen, da man größere Sicherheit gegen Feuersgefahr, Schnelligkeit der Herstellung und trat, war nur noch in diesem Käfig, dessen bedeutend verminderte Baukosten damit zu be­ Boden bereits auch schon zu versinken begann, zwecken hoffte. Bei näherer Erkundigung in vorhanden. In dieser Höhle, deren Luft durch Belgien und England stellt es sich aber her­ den verwesenden Unrath des Unglücklichen ver­ aus, daß der Bau eines und desselben Hau­ pestet war, hatten zwei Töchter ihren eigenen ses von Eisen oder Ziegelsteinen die Kosten Vater fünfzehn Monate hindurch eingesperrt.' der gewöhnlichen Methode um etwa 60 pCt. Der alsbald befreite Greis ist jetzt in dem übersteige, und daß eiserne Häufer noch über­ Hospitale, wo sich seiner ein Wahnsinn, der d ies an mehr fachen Mängeln le iden, we lche. nur wenig lichte Augenblicke zuläßt, bemäch­ vielleicht erst mit der Zeit überwunden werden tigt hat. Die Justiz, der die Sache nun an­ könnten. heimgefallen ist, wird den Grad der Schuld U lm, vom 30. Januar . der Urheber oder Mitschuldigen an dieser Schon seit gestern Abend fing unsere Do­ scheußlichen That wohl, bald^enrhüllen. nau bedeutend an zu steigen, und heute ist sie St raßburg, vom 26. Januar . bereits so angewachsen, daß sie ihre Ufer über­ Wie ich aus sicherer Quelle vernehme, be-^ tritt. Der Schiffsladungsplatz ist ganz über­ absichtigen abermals viele Familien aus dem schwemmt, und bald die Augsburger Straße Elsaß sich in Algier anzusiedeln. Die Regie­ nicht mehr zu passiren, da die Donau auch rung bietet alles Mögliche auf, um die Aus­ sie überflutet. Von dem Jllerthale hört man wanderungslust dieser Besitzung zuzuwenden seit zwei Stunden Nothschüsse, ein Zeichen, und von Amerika abzulenken, wohin sie übri­ daß auch die Jller ausgetreten. Den ganzen gens bereits bei uns sehr nachgelassen hat. Morgen führt die Donau Holz :c. mit sich; Mit der Einverleibung Deutscher Ueberläufer ja man versichert, daß auch sogar einige Bett­ in die Fremdenlegion verfährt man seit einigen stellen und sonstiger Hausrath hcrabgeschwemmt Jahren sehr behutsam, da das Kriegsministe- worden seyen. Die Arbeiter auf unfern Schiffs­ rium nicht ohne Bürgschaften der Mcralität zimmerplätzen sind bereits den Hilfsbedürftigen die Aufnahme bewilligt. im Jllerthale zugeeilt. DK Noch muß groß Aus dem Haag, vom 6 . Februar . seyn, da bereits seit dem 26. völliges Thau- Heute fand hier die Auswechselung der Ra­ und Regenwetter eingetreten und das rechte tificationen des Vertrags mit Belgien durch Ufer der Jller beinahe durchweg flach und die beiderseits dazu ernannten Bevollmächtig­ meistens bewohnt ist. ten Statt. Luxemburg, vom 1 . Februar . S tockho lm, vom 27. Januar . In Dalheim (Kreis Remich) ist vorigen Der achtzigjährige Geburtstag unsers Kö­ Freitag ein mit dem tiefsten Abscheu erfüllen­ nigs wurde gestern durch ein Souper bei dsm des Verbrechen, das Kinder an ihrem Vater Kronprinzen, wozu an 300 Personen einge­ verübt haben, entdeckt worden. In einer Ar t laden waren, gefeiert. Der König war dabei Höhle von 6 Quadratfuß, welche mit einem gegenwärtig und unterhielt sich auf das Gnä­ Wohnzimmer nur einen Fußboden gemein hatte, digste mit mehren anwesenden Personen. Der und zu welcher man durch eine niedrige Ofen­ Staatsminister Ihre gab ein großes Diner thür gelangen konnte, erblickte man, nachdem für daü hiesige diplomatische Corps. Alle ei­ der Ort des Schreckens erst beleuchtet worden gentlichen Festlichkeiten sind bis auf den 6. war, einen auf Stroh geworfenen Greis. Februar verschoben. Seine Kleidung bestand lediglich in einem Neapel , vom 27. Januar . Hemde und einem wollenen Brusttuch; sein In der Nacht zum 16. hat eiu furchtbarer nacktes Bein war durch eine an den Boden Sturm in Lucera das Dach des K. Theaters Ptrpendiculär angeschweißte Kette gefesselt. Eine zertrümmert, den Telegraphen herabgeworfen, Schütte verfaulten Strohes und ein altes das Gemeindehaus zerstört,- zwei Thore um­ Querholz, das die Stelle des Kopskissens ver­ geworfen, eine Menge Straßenlaternen zer­ krümmere, Dächer abgedeckt. Bäume umge­ tion halten sich an der Grenze auf und har­ stürzt tt. ren des günstigen Augenblicks. Der Tag, an S p a n i e n . welchem die gewaltsame Restauration versucht Par ts , vom 6 . Februar . D ie Barce lo- werden soll, ist bestimmt; er steht nahe bevor, neser Blatter haben auf Befehl des Generals er wird nur noch nach Stunden, kaum mehr Seoane feit dem 29. v. M. aufgehört, zu nach Tagen berechnet. Kann es gelingen? erscheinen. Der Redakteur des Christinischen Wir glauben nein, denn ein entdecktes Com- Papagayo, Herr de la Roca, welcher sein plott ist, trotz der Verzweiflung und Kühnheit Blatt trotz des Verbots fortdrucken lassen feiner Theilnehmer, ein halbbezwungenes Com- wollte, ist verhaftet worden und auf die Ci- plott, und die Obrenowitsch haben die Gesin­ tadelle geführt. Die Nedaction des Constitu- nungen und die Wünsche der Serben nicht cional und des Jmparcial gehen damit um, mehr für sich. ihre Blatter nach Feliu del Llobregat zu ver­ Konstant inope l , vom 18. Januar . legen, wo das-militärische Machtgebot des Gestern ist der Kakserl. Russische Gesandte Generals Seoane keine Kraft hat. Die Auf­ Herr von Butenieff vom Sultan in einer regung unter der Bevölkerung von Barcelona Audienz empfangen worden, bei welcher er ist übrigens so hoch gestiegen, daß der Gene­ Sr. Hoheit den hier anwesenden General, ralkapitän tatsächlich auf die fernere Beitrei­ Baron v. Lieven vorstellte. bung der Eontribution verzichten zu müssen Vom 19. D ie Wahl G. BSbesko 's zum geglaubt hat. Nach den letzten Nachrichten, Hospodar der Wallachei ist von der Pforte die bis zum 2. d. Mts., reichen, war nicht bestätigt. Der Berat darüber ist in der Ex­ mehr die Rede von Zahlung weiterer Beitrage pedition begriffen, und der Großherrliche Com- zu jenen unseligen 12 Millionen, die Executi- missair zur Znstallirung des neuen Fürsten onstruppen waren aus den Hausern der Wi­ wird nächstens ernannt werden. derspenstigen zurückgerufen, und es hatte seit Hinsichtlich Serbiens hat der Russ. Bot­ mehreren Tagek keine Verhaftung wegen ver­ schafter in seiner neuesten Note die gutwillige weigerter Zahlung mehr- stattgefunden. oder erzwungene Entfernung des Alexander Be lgrad, vom 22. Januar . Georgiewitsch aus Serbien und die Vornahme Kiamil Pascha, hat auf seinen eigenen An­ einer, neuen Fürstenwahl mit energischer Be­ trag den Befehl erhalten, die hier in VerHaft stimmtheit verlangt. gewesenen Bulgaren in Freiheit zu setzen und Macao, vom 10. November . ihnen die Erlaubniß, in ihr Vaterland zurück­ Am 28. October gingen Herr Thon und zukehren, zu ertheilen. Allein die Bulgaren ein Ingenieur - Offizier von Tschusan nach — 12 oder 16. an der Zahl — sind vor ei­ Ningpo ab, um von den dortigen Behörden nigen Tagen aus ihren Gefangnissen entsprun­ zu dem Bau von Kasernen für die Truppen gen, haben sich nach Semlin geflüchtet Und Material und Arbeiter zu begehren. Dies sind in ein enges Bündniß mit den Hauptern scheint für eine längere Occupatio» dieser Zn- der vertriebenen Partei getreten. Es wird sel zu sprechen, als man anfangs dachte, und behauptet, daß dieselben seit lange her in es fällt um so mehr auf, da die Chinesen sich fremdem Sold stehen, und daß ihr Bestreben beeilen das Geld zur zweiten Abschlagszahlung vorzüglich auf Befreiung der Donauprovinzen herbeizuschaffen, um die Britischen Truppen von der Oberherrschaft der Türken und auf abziehen zu sehen. In Tschusan scheint daS den Triumph der Griechisch - schismatischen Volk noch immer nicht sehr freundlich gegen Kirche gerichtet sey. Sie verstarken jetzt die die Engländer gesinnt zu seyn. Wenigstens Partei der Michaelisten, deren Hauptheerd in waren noch kurz vor Abgang der Nachricht Semlin, dann in dem Serbischen Krusche-. zwei Offiziere mit genauer Noch der gewalt­ watz, zum Theil auch in Kragujewatz sich be­ samen Fortführung entgangen. findet. Die Hauptletter der Contre-Revolu­ Hauptmann Balfour, von der MadraS-Ar­ 64 tillerie, ist zum Britischen Generalkonsul in wirdx sobald die Kugel in die Scheibe schlägt, China ernannt worden. Man glaubt aber, leitet ein Draht einen elektro - galvanischen daß noch einige Monate vergehen werden, ehe Funken zurück, der die Uhr zum Stehen eine Regulirung des Handels stattfinden wird. bringt. Die Herren Lay und Gützlaff werden wahr­ — Am 21. Januar, früh um 3 Uhr 44 scheinlich die beiden zu errichtenden Unter- Minuten, verspürte man in Innsbruck meh­ Consulate erhalten. rere leichte Erdstöße, deren rollende Bewegung Auf den Bericht der Kaiserlichen Commis- sich von Süd-Qsten nach Nord-Westen fortzu­ sarien, die den Friedenstracrat abgeschlossen setzen schien. haben, sind Kaiserliche Edicte als Antwort — Der Maler Meier in Berlin hat einen publicirt worden, worin Se. Majestät allen Apparat konstruirt, der auf eine einfache, sehr Bedingungen seine Zustimmung ertheilt, mit wenig kostspielige Weise angeben soll, ob sich Ausnahme der Forderung, zu Futschan, einem bei einem Begrabenen im Sarge neue LebenS- der von Seiten Englands bestimmten fünf wärme entwickelt, und derselbe mithin von Häfen, Handel zu treiben, welches nicht be­ seinem Scheintode erwacht. Die Vorrichtung willigt wird, jedoch mit dem HlnzuHgen, daß besteht -in einer blechernen Röhre, welche vom ein anderer Hafen statt dessen gewählt werden Aarge aus über die Erde heraufführt, und könne. Der Kaiser spricht zugleich das Ver­ einen Thermometer enthält, in dem das Queck­ trauen aus, daß die Engländer, da ihnen nun silber, sobald sich unten die Lebenswärme ent­ ein freier Handel, zugestanden sey, sich nicht wickelt, steigen, und dies oben durch eine GlaS- mehr den Gesetzen- und Prineipien des Chi­ kapsel sichtbar werden muß. Zugleich würde nesischen Reichs widersetzen und keinen Streit eine an einer Uhrfeder schwebende Glocke bei mehr anfangen würden. ' der geringsten Bewegung des Begrabenen ein Zeichen derselben geben. Gleichfalls dient die v e r m i s c h t e s . Röhre, in dem Sarge frische Luft zu erhal­ Niga. Nach den Jahresliften unserer Evan, ten, so daß der Bestattete nicht ersticken kann. gelisch-Luthertschen Stadt- und Vorstadt-Kir- --- Im Innern von Nukahiwa, einer der chen beträgt die Zähl der im Jahre 1842 Marquesas-Jnseln — schreibt ein Engländer Getauften 1014, 640 männlichen, 474 weib­ — sind zwei Naturmerkwürdigkeiten, die ich lichen Geschlechts, unter welchen 16 Zwillings­ noch nirgends erwähnt gefunden habe. Die paare und 143 uneheliche. Copulirt waren tine ist ein ungeheurer Baum, der, ich habe 273 Paare. Begraben; 1037 Personen, 641 ihn selbst gemessen, 103 Fuß im Umfang hat, männlichen und 496 weiblichen Geschlechts. und wahrscheinlich schon in der vorsündfiuth- — 27 über 80 Jahre, 7 männlichen, 20 lichen Zeit blühte. Die andere ist eine Quelle weiblichen Geschlechts. 14 Verunglückte (10 mit berauschendem Wasser, aus welcher wir ertrunken.) (Rig. Ztg.) alle unsere leeren Flaschen,/üllten. — In Manchester hat eine Feuersbrunst — Der Untergang so vieler Schiffe in stattgefunden, welche sechs große dichtgefüllte neuester Zeit und der entsetzliche Vertust von Magazine von Manufactur-Waaren zerstörte^ Menschenleben dabei, hat die Veranlassung — Der Uhrmacher Leonhard zu Berlin hat gegeben, daß man jetzt in Lonoon an Verbes­ ewe elektro-galvanische Uhr erfunden, mit de­ serung der Lebensrettungsboote ernstlich denkt. ren Hilfe sich der Weg, den ein Körper in Bloß an den Engl. Küsten verlieren jährlich einer gewissen Zetteintheilung zurücklegt, auf's im Durchschnitt 1200 Menschen das Leben Gemueste bestimmen läßt. Diese Uhr ist an­ durch Schiffsverunglückungen. gewendet worden, um den Flug der Kanonen­ — In der Nähe von Altenburg lebt «in kugeln in der Secund, zu ermitteln. Durch Mann, der ein Geheimmittel besitzt, wodurch eine sehr sinnreiche Vorrichtung bewegt? sich er auch den eingefleischtesten Branntweintrin­ der Pendel, sobald das Geschütz abgebrannt ker sogleich von seinem Laster kuriren kann. / Ein allgemein geachteter zuverlässiger Manu, das Becken, 122 F. lang und 40 F. breit, der Gutsbesitzer M. bei Borna, hat den Zau- in welchem das Wasser durch Dampsröhren bertraUk. einigen seiner Leute geben -lassen, von in einer gewissen Temperatur erhalten wird. denen seitdem kein Einziger wieder einen Tro­ Um den Saal herum ^nd zwei Reihen Zim­ pfen Branntwein zu sich genommen hat. Ei­ mer zum An- und Auskleiden, welche auch ner der Liederlichsten, der sich tätlich zu be­ erwärmt sind. Zwölf große Gasleuchter er­ trinken und im Rausche seine Frau zu miß­ hellen vom Dach herab das Ganze bis 11 handeln pflegte, ist durch das Heilmittel der Uhr in der Nacht. ordentlichste Mann geworden. Der Erfinder — In einer Sächsischen Provinzialstadt ha­ des Tranks ist ein alter Schäfer, er bewahrt ben sich sämmtliche Damen das Wort gege­ das Geheimuiß der Mischung trotz dessen, daß ben, allen überflüssigen Luxus an Kuchen, Back­ mau es ihm mit einer bedeutenden Summe werk u. s. w. bei Theegesellschafcen zu ver­ abzukaufen gesucht hat, hartnäckig, und Mll meiden, und den Betrag, den ein solcher Auf­ es nur auf seinem Todtenbette seinem Sohne wand machen würde, einer Casse für Bedürf­ entdecken. tige zugehen zu fassen. Da diese Süßeleien — Ueber Reschid Pascha liest man in der oft der Hausfrau 6 bis 10 Thaler kosteten, Allg. Ztg. folgende interessante Notizen: „Re- / so soll die Summe sehr wachsen. schid Pascha führt seine drei Söhne mit sich, — Die Wiener Theakerzeitung sagt: „In die er nach Paris gebracht Hatte, um ihnen Brüssel ist es gebräuchlich, daß eine Dame eine Eoropäische Erziehung zu geben. In nicht länger tanzt, als das Blumenbouquet Paris sah man ihn überall zu Fuß und stets an ihrer Brust frisch ist. Wie dieses welkt. von seinen Kindern begleitet die Straßen Hört sie auf. Bei uns ist dies umgekehrt. durchwandern, und ihnen dieses oder jenes Wenn die Blumen verwelkt sind, geht das Merkwürdige erklären. Bekanntlich ist Re­ Rasen erst recht an. Freilich verwelken dann schid Pascha der erste unter den Türkischen auch oft die Mädchen wie die Blumen. Auch Großen gewesen, welcher kein Harem unter­ ' Walzerstürme haben manche Rose gebrochen. hält. Er besitzt, wie die gesitteten Europäer, — Der Stiefelwichse-Fabrikant Warren in nur eine Frau, die seine rechtmäßige Gattin London hat jetzt 20,000 Pfd. jährlicher Ren­ ist. Da er von ihr keine Kinder mehr hofft, te« und verdankt dies nur dem großen Ab­ und sie ihm nur Knaben geboren hat, so hat satz seiner Waare durch Ankündigungen in er bei seinem Weggehen von Konstantinopel Form von Novellen, Anekdoten zc., wozu er ein zweijähriges Sklavenmädchen gekauft, das einen Dichter eigends hielt und. ansehnlich be­ er an Kindesstatt annahm und unter Aufsicht soldete. seiner Gemahlin auf Europäischem Fuß erzie­ hen läßt. Die literarische Welt von Paris V ekanntmachungen. verliert an ihm, einen wahren Mäcen, und ohne Utbertreibung kann man sagen, daß sel­ Vom Livländischen Domainenhofe wird ten ein fremder Botschafter vom König bis hierdurch bekannt gemacht, daß zur Ver; zum Letzten des Volkes herab mehr Liebe und Pachtung der im Livländischen Gouverne­ Achtung genoß, als dieser Türkische Diplomat/' ment und im Arensburgschen Kreise bele­ — Im Dianabade zu Wien wird eine genen Krönst Forstet Aarjalosma, welche Winter-Schwimmschule eingerichtet, großartig Dessätinen Garten, 6Z Dess. Ackerland, und einzig in Deutschland, vielleicht auf der 435 Dess. Heuschlag und 5t Dess. Weide ganzen Erde. Sie besieht aus .einem Saal hat, mit Hofesknechten bearbeitet werden von 163 Fuß Länge und 40 FuL Breite aus muß, und eine reine Revenüe von Lire» rothem Marmor, darüber ist ein Glasdach ge­ 30 Rbl. Slb.-Mze. tragt, auf 12 Jahre wölbt, dasvon 80 gegossenen Eiseusäulen ge­ von März ^43 ab, d«r Torg am 2. tragen wird. In . der Mitte des Saqles ist und der Peretorg am e. März c. abgehal» ten werden soll, zu welchem sich die etwas angerichtet werden kann; als wonach sich nigen Pachtliebhaber unter Beibringung Zeder zur Vermeidung von Verantwortung gehöriger Saloggen, entweder in Person zu richten hat. oder durch gesetzlich legitimirte Bevollmächi Pernau Polizei, Verwaltung, den 4. tigte, zeitig vorher beim Livländischen Do­ Februar 1843. mainenhofe zu melden haben. — Die nä­ Polizei »Vorsitzer R. v. Härder. heren Pachtbedingungen können vor'Ab, Nr. 159. ' A. G. Mors, Secr. i Haltung der Torge in der Canzellei der Von der Pernauschen Polizeiverwaltung Oeconomie Abthetlung dieser Palate erse, werden bei der Anzeige, daß der atlhier hen werden. * conditionirt habende Handlungs - Lehrling Riga am 1. Februar 1843. August Robert Horack in diesen Tagen « Domainenhoss-Nath Carl v. Sehrwaldt. Pernau.zu verlassen gedenkt, alle diejeni, Nr. 659. L. Walter, Secr. 3 gen, welche an denselben rechtmäßige An, sprüche haben sollten, hiermit aufgefordert, Obgleich das Verboth, mit vier oder solche innerhalb vierzehn Tagen a cisro drei nebeneinander bespannten Pferden, in snb poena xraeclusi Hierselbst zu verlaut, der Stadt zu fahren, und die Vorschrift, baren. Pernau Polizei, Verwaltung den daß vom Lande Einkommende vor den Pfor­ 10. Februar 1843. ten bis auf zwei die übrigen Pferde abzu­ Polizei «Vorsitzer R. v. Härder. spannen haben, häufig zur Publicität ge­ Nr. 174. A. G. Mors, Secr. i bracht worden ist, so ist dennoch bemerkt worden, daß in hiesiger Stadt Einzelne Einwohner sich gegen dasselbe vergingen, (Mit polizeilicher Bewilligung.) und sieht sich daher diese Polizei, Verwal, Bekanntmachungen. tung genöthigt, dieses Verboth hiermit noch, Einem hohen Adel und geehrten Publi, mals in Erinnerung zu bringen mit der kum, wie auch meinen geehrten Kunden Bemerkung, daß selbst bei mit nur zweien mache ich. ergebenst bekannt, daß ich meit ne Wohnung verändert und gegenwärtig Pferden bespannten Fuhrwerken, das^Sei« tenpferd nicht weit ab, sondern so kurz am bei dem Herrn Zimmermeister Marsching gebunden seyn muß, daß es dicht neben wohne. Auch verbinde ich zugleich hiermit dem andern zu laufen genöthigt ist. Au, die Anzeige, daß ich eine Auswahl guter ßer dem müssen beim Fahren Glocken ge, Damenschuhe stets vorräthig halte. braucht werden. — Diese Polizeiverwal­ August Pu ls , Schuhmachermeis ter . tung gewartigt, daß die resp. Ein, und Vsll - Anzeige. Anwohner dieser Stadt diese Anordnung Sonnabend den 13. d. Mts. wird im gerade zu gegenwärtiger Zeit um so unab; Lac a l e d e r p r i v . B ü r g e r g e s e l l s c h a f t B a l l lässiger beachten werden, als bei der bereits seyn. Pernau, den 4. Februar ,843. angegangenen starken Zufuhr, welche nach Die Vorsteher. der in diesen Tagen eingetretenen Bahn jeden Falls noch bedeutend zunehmen wird, Vom 5. bis zum 12- Februar. der ungewöhnliche Andrang von Fuhren in Getankt. St. Nicolai-Kirche: Emil den Hauptstraßen das Passiren von mit Frommhold Märtens. vier oder drei Pferden bespannten Equipa, Beerdigt. St. Nicolai,Kirche: Francisca gen ohne Störung ^gar nicht gestattet, Anna Elisabeth Metzger, alt 36 Jahr wohl aber dadurch Unglück und Schaden 8 Monat. Im Namen des General-GouvemementS der Qstseeprovinzen gestattet den Druck C. G'oldmann, Censor. 8. 1843. Sonnabend/ den 20. Febr. St . Petersburg , vom 6 . Februar . spection mit ihren verschiedenen RessortS auf­ Se. Maj. der Kaiser haben, auf die zuheben. Allerunterthänigste Unterlegung des Herrn Der Komite zur Unterstützung der Noth- Ministers der Reichsdomainen, wegen Grün­ leidenden in Kasan hat. aus Warschau, wo­ dung einer Seidenbauschule in den südlichen selbst die Einsammlungen zu diesem Zwecke Gouvernements des Reichs, zur Verbreitung noch immer fortgesetzt werden/mehr als 4000 von praktischen Kenntnissen hinsichtlich der Rbl. S. M. empfangen und gemäß der Be­ verschiedenen Zweige des Seidenbaues, am 1. stimmung befördert. Januar Allerhöchst zu befehlen geruht: 4) Par is , vom 40. Februar . die Seidenbauschule in Simpheropol, als dem Aus ministeriellen Mittheilungen an die Mittelpunkte dieses Industriezweiges, bei dem ^ Kammer geht hervor, daß von der für die dortigen Maulbeerbaumyarten zu errichten; 2) Befestigung von Paris bewilligten Summe in zum Zweck dieser Schule die Vorbereitung der diesem Augenblick bereits 68 Millionen ver­ Zöglinge für alle Theile des Seidenbaues zu wendet sind, so daß nur noch 66 Millionen machen; 3) vorzugsweise praktische Unterwei­ zur Verfügung der Regierung bleiben. Bis sung zu berücksichtigen, dabei aber auch theoreti­ jetzt ist etwa der dritte Theil des ganzen sche Kenntnisse den Zöglingen beizubringen; 4) Werkes vollendet, allein alle Aussicht vorhan­ den Zöglingen dieselben Rechte wie auf den den, daß das riesenhafte Unternehmen schon übrigen ökonomischen Lehranstalten zu verlei­ Ende 4844 und, wie man hofft, ohne Ueber- hen; 6) den Unterricht in der Anstalt auf schreitung der veranschlagten Kosten fertig da­ zwei Curse zu zwei Iahren festzusetzen; 6) stehen kann. in der Anstalt zehn Zöglinge aus der Zahl Vom 43. Die Besorgnisse, welche sich »'n der Kronsbauern derjenigen Gouvernements, Bezug auf Algier verbreitet halten, sind für in welchen der Seidenbau der Aufnahme be­ den Augenblick gänzlich gehoben. Abdel Ka­ darf, zu unterhalten, diese Zahl nach der der hat sich wieder in die Gebirge zurückge­ Größe der Geldmittel auch zu vermehren und zogen, und die Ruhe scheint überall wieder außerdem Privarzöglinge gegen Zahlung zu hergestellt. Der Moniteur algerien vom 6. recipiren; 7) dem Ministerio der Reichsdo­ d. sagt: „Die Nachrichten aus dem Innern mainen die besondere Organisation der Anstalt fahren fort, im höchsten Grade befriedigend zu übertragen: 8) die Ausgäben aus den Zin­ zu lauten. Der General Changarnier, der sen des Kapitals für die ländliche Industrie am 3. nach Milianah zurückgekehrt ist, hat des südlichen Rußlands zu bestreiten; 9) des­ den im Westen jener Sradt liegenden Stäm­ halb die frühere Ordnung der Seidenbau-In- men große Verlaste - beigebracht, um sie für ihre Theilnahme an der insurrektionellen Be­ votiren, welche man in stets steigender Pro­ wegung zu züchtigen. Der Herzog von Au- gression für Algerien in Anspruch nimmt. male wird seinerseits am 3. d. wieder in Me- London, vom 11. Februar, deah eintreffen, nachdem er eine Razzia gegen Im Hauptquartiere der Sappeure und Mi- die Oulad-Aanteur ausgeführt hat, welche im neure zu Woolwich traf am Mittwoch die' Einverständnisse mit dem Emir waren. In Nachricht ein, daß 4 Unteroffiziere und 30 dem ganzen östlichen Theil der Provinz Al­ Gemeine jenes Korps unverzüglich nach Hong- gier herrscht die vollkommenste Ruhe, und Kong in China abgehen und dort unter Ma­ unsere Märkte sind mit allen Gegenstanden jor Aldritch bei den Befestigungen verwendet reichlich versehen. Der Generalgouverneur, bis werden sollten. Der Major hat Woolwich jetzt von dem schönsten Wetter begünstigt, bereits verlassen > um die Vorkehrungen zur scheint auf seinem Marsche durchaus keinen Ueberfahrt zu treffen. Es haben sich weit Widerstand gefunden zu haben." über 30 Mann als Freiwillige gemeldet. So­ Privatmittheilungen aus Tvulon zufolge bald die Befestigungen einigermaßen vorge­ herrscht in dem dortigen Seearsenal eine au­ schritten sind, sollen beständig zwei Kompag­ ßerordentliche Thätigkeit. Sie ist durch AuS- nien Artillerie zu Hong-Kong liegen. rüstunqsbefehle veranlaßt, die von dem Mari- Die Zahl der während der Stürme in den neminister eingetroffen und sehr dringend sind. letzten Wochen^ untergegangenen Schisse ist Ein Theil der Schiffe, mit deren Ausrüstung überaus groß; am 13. Januar verunglückten man jetzt beschäftigt ist, soll zur Verstärkung an den Küsten von Großbrittanien, Irland der Expedition nach den Marquesasinseln be­ und dem "nördlichen Frankreich 130 Schiffe stimmt seyn. Es wird diese Expedition star­ und 463 Menschen; der Verlust an Schissen ker seyn, als es anfangs geheißen; man soll Und Ladung wird auf respektive 406,000 Pfd. dazu durch die Nachricht veranlaßt worden und 180,000 Pfd. geschätzt; an den drei fol­ seyn, daß die Englische Admiralität ihrerseits genden Tragen verunglückten gegen 60 Schiffe, die Ausrüstung einer Flotte befohlen habe, deren Werth mehr als 240,000 Pfd. betrug. die sich der dem Archipel der Marquesasin­ Dazu kommen nun noch die Verluste in den seln zunächst liegenden Inselgruppen zu be­ Stürmen der letzten Woche. mächtigen beauftragt würde. Außerdem soll Auf Barbados ist ein junger Mann von die Zahl der Französischen Kreuzer an der angesehener Familie, der mehrere freie Neger- westlichen Küste Afrika's zur Verhinderung des arbeiter von der Insel weggeführt und in Te­ Sklavenhandels vermehrt werden. xas in die Sklaverei verkauft hatte, zu vier­ zehnjähriger Deportation verurtheilt worden» Die hiesigen Anhänger, Freunde und Schü­ Berlin, vom 3. Februar. ler der Propaganda sind voll von Jubel. Sie In diesem Monat 'werden es 26 Jahre, haben die Nachricht erhalten, daß der Kaiser daß unser allgemein hochverehrter Prinz von von China nicht nur die katholischen Missio­ Preußen zum Chef eines im südlichen Ruß­ nen förmlich autorisipt, fondern auch die Ver­ land jetzt steh?nden Russischen Regiments er­ mehrung der in seinen Staaten befindlichen nannt worden ist. Man sieht hier daher zu christlichen Glaubenslehrer verlangt habe. Ge­ diesem militärischen Ereigniß der Ankunft ei­ wiß ist, daß vierzig Missionäre im Begriffe ner Deputation dieses Regiments entgegen, sind, nach China abzugehen. welche der Russische Kaiser hierher sendet, um Ein hiesiges Blatt sagt, nicht ohne An­ dem erlauchten Chef zu dieser Feier die Hon­ schein einiger Begründung: Man scheint dem neurs zu machen, und ihn zu beglückwünschen. Wiedererscheinen Abdel Kader'S nicht ohne Wie verlautet, will man dem Prinzen von Absicht eine übertriebene Wichtigkeit beizule­ Preußen für seine stetS hervortretende Popu­ gen; man will auf die Kammern einwirken, larität auch hier eine öffentliche Anerkennung damit sie ohne großen Anstand die Kredite zu Theil werden lassen. — 69 Vom 42. Wir erfahren so eben, daß auch geben, Generalmarsch zu schlagen, aber die Se. Maj. der König selbst die Einladung, Tamboure wurden daran verhindert und ih­ der Vermählung seines Vetters, des Kronprin­ nen die Trommeln eingeschlagen, trotz des zen von Hannover, beizuwohnen, angenommen Einschreitens mehrerer Bürger, von denen ei­ haben. ES wird sich demnach Höchstderselbe ner einen Messerstich erhielt. Man ließ jetzt Donnerstag den 46. d., begleitet von dem Sturm läuten, und die Glocken ertönten meh­ Prinzen von Preußen und dem Prinzen Carl, rere Stunden lanK. 600 Mann Miliz sind so wie von dem vortragenden General-Adju­ in die Kaserne eingerückt; man erwartet die tanten, General von Neuman, nach Hanno­ Bataillone der Landschaft; die Stadt ist ge­ ver begeben. gen St. Gervais verbarricadirt, die Circula- Der Maler, Professor Begas, hat von un- tion gehemmt; Flintenschüsse sind gefallen. serm Künste und Wissenschaften in hohem Gleich beim Ausbruch des Tumultes wurde Grade beschützenden Monarchen den ehrenvollen die Großraths-Tribüne geleert und die Ver­ Auftrag erhalten, alle die hier lebenden aus­ sammlung berieth das Gesetz bis zu Ende, gezeichneten Gelehrten und Künstler, welche welches dann ohne größere Aenderung ange­ einen Weltruf haben, zu porträtiren. Die Por­ nommen wurde. träts sollen später in den Sälen des königl. Ein anderer Brief vom 44. bestätigt Obi­ Schlosses aufgehangen werden; wo sie der Nach­ ges und fügt hinzu: „Die Radikalen sandten welt dann eine historische Merkwürdigkeit seyn Parlamentaire an den beständig versammelten dürften. Mit dem Bilde des Hrn. v. Schelling, Staars-Rath, um ihm ihre Gesetze zu dikti- welcher unter den hiesigen berühmten Männern ren; dieser aber wies sie gänzlich ab und ver­ der älteste ist, soll nun-der Anfang gemacht langte vollständige Unterwerfung des Stadt­ werden, worauf das Bild Alexander v. Hum- viertels St. Gervais. Es heißt, man wolle boldt's folgt. ' dasselbe jetzt mir Artillerie angreifen." Hannover, vom 47. Februar. S p a n i e n . Se. Majestät der König von Preußen sind Madrid, vom 2. Febr. General Seoane heute Morgen um 81 Uhr hier eingetroffen., hat seine. Dimission als Generalkapitän von und im königlichen Residenzschlosse abgestiegen. Katalonien eingeschickt. Es heißt, General So eben, Nachmittags 3^ Uhr, hält die Rodil, der gegenwärtige Krilgsminister, werde hohe Braut unseres geliebten Kronprinzen, die nun selbst die Funktionen übernehmen, um den durchlauchtigste Prinzessin Marie von Sach- Widerstand der Einwohner von Barcelona zu sen-Altenburg, mit ihren durchlauchtigsten Ael- beugen. General Rodil ist ein in der Wahl tern und ihrer Prinzessin Schwester unter dem von Mitteln nicht spröder Mann und dem Donner der Kanonen und unter dem Geläute Regenten ganz ergeben. der Glocken, von dem Magistrate, den Bür­ Barcelona, vom 3. Februar. Man ist gern und Einwohnern der Stadt mit dem noch immer wegen der Ruhe der Sradc in herzlichsten Jubel begrüßt, ihren Einzug in Besorgniß. Die Bürger empfehlen zwar die die hiesige Stadt. Ruhe, der Pöbel wird aber von unbekannten Genf, vom 44. Februar. Aufwieglern bearbeitet. Einen Kapitän, der Hier ist es wieder zu ernstlichen Ruhestö­ am 4. Februar Abends in einer von Hand­ rungen gekommen. Der „Federal" vom 44. werkern bewohnten Straße mit Messerstichen enthält hierüber Folgendes: Der Große Rath angefallen wurde, hofft man trotz seiner schwe­ berieth in aller Ruhe das Gesetz über die ren Wunden zu retten. Die Einwohner zah­ Organisation des Staats-RatheS, als plötzlich len nun seit vier Tagen keine Kriegskontribu­ in der um das Rathhaus versammelten Menge tion mehr. der Ruf: zu den Waffen! erging. Die, von Lissabon, vom 6. Februar. denen er ausging, stürzten sich in die Stra­ Am 34. Januar ist zu Porto ein Aufstand ßen nach St. Gervais zu. Befehl wurde ge­ ausgebrochen, veranlaßt durch die Ausschrei­ ) — bung der Zehntensteuer; das Volk zerriß die Eingange wurde der König von einer Depu­ Steuerlisten und zog zu Tausenden in tumul- tation empfangen, und die Frauen und Töch­ tuarischer Bewegung durch die Straßen. Die ter der Bürger überreichten der Königin, der berittene Municipalgarde, welche die Ordnung Kronprinzessin und der Prinzen Eugenie herstellen sollte, wurde auseinandergesprengt Blumenstrauße und Kränze. . . > und der Civi^-Gouverneur sah sich genöthigt, Konstantinopel, vom 2Z. Januar. die Revision der Steuer zu versprechen. Das Nachrichten aus. Syrien melden, daß die Volk zerstreute sich darauf, doch dauerte bis Europäischen Konsuln eine Konferenz mit Es- Unruhe in den Gemächern fort, und es kam saad Pascha gehabt haben, worin die Angele­ am 2. Febr. zu einer neuen Emeute, die in- genheiten der Drusen und Maroniten. und deß durch das Militair schnell unterdrückt die im Syrischen Gebirge nun ins Leben tre­ wurde. Vok Lissabon sind Abgeordnete der tende neue Administration besprochen wurden. Regierung abgegangen, mit dem Befehl, die Die Konsuln haben dem Pascha folgende Fra­ Unruhen nörhigenfalls mit Gewalt zu unter­ gen vorgelegt: ob die Kaimakans für den Li­ drücken. banon und Anti-Libanon bereits gewählt seyen, Stockholm, vom 7-. Februar. und wenn dies der Fall, wer die Gewahlten Die Spalten dir Schwedischen und Norwe­ sind; wie die gezogene geographische Grenze gischen Blatter sind mit Beschreibungen der zwischen dem Gebiet der Drusen und der Ma­ in Veranlassung des Regierungs-Jubiläums roniten, dann zwischen dem Territorium die­ des Königs stattgefundenen Festlichkeiten ange­ ser beiden Völkerschaften und den anderen füllt. Unter den in Stockholm gegebenen Fe­ Türkischen Provinzen zu bestimmen sey; end­ sten zeichnete sich das der Bürgerschaft, wozu lich welche Behörde bei den möglicherweise in 1000 Personen eingeladen waren, aus. Der der Folge entstehenden Streitigkeiten die letzte König und die Königin wohnten diesem Feste Entscheidunqs - Instanz bilden werde. Essaad bei; Ihre Majestät ranzte mit dem Bürger­ Pascha hat über Alles Auskunft ertheilt, und meister Sandblad, der Kronprinz mit der Frau die Konsuln sollen .sich sammtlich durch die des Grossirers Schvan und die Kronprinzessin ihnen gegebenen Erlauterungen befriedigt er­ mit dem Grossirer Bohnstedt. Die Stadt klärt haben. Hinsichtlich der Wahl der Kai­ war aufs prächtigste erleuchtet. Der Russische makans hat der Pascha nach den von Kon­ Kaiser chat bei dieser Veranlassung den Kon- stantinopel erhaltenen Instruktionen die Lan­ tre-Admiral Grafen Heyden mit einem Glück­ des-Chefs mitwirken lassen. wunsch - Schreiben an den König abgesandt. Von der Türkischen Grenze, Auch in Christiäma wurde der Jubeltag durch vom 6. Februar. kirchliche Feier, Schauspiel, Erleuchtung u. s. In einem Schreiben aus Bukarest wird ge­ w. festlich begangen. meldet, daß ein von Konstantinopel nach St. Vorgestern wurde ein l'L in allen Petersburg bestimmter Russischer Feldjäger jene Kirchen gesungen und in der Schloßkapelle von Stadt eiligst passirt habe, und daß derselbe, der königlichen Familie, dem Hofpersonal, den sicherem Vernehmen nach, der Träger wichti­ Ministern und mehreren Beamten beigewohnt. ger Depeschen in Betreff der Serbischen An­ Gestern war freies Schauspiel im königlichen gelegenheit sep. Im Detail war jedoch über Schauspielhaus?, wo „Ferdinand Eortez"'und den Inhalt derselben nichts zu erfahren, nur ein National - Divertissement, welches, letztere so viel scheint sicher zu seyn, daß die Pforte mit enthusiastischem Aeifall aufgenommen wur­ das Recht der Russischen Forderungen in die­ de, zur Aufführung kamen. Um 40 Uhr be- ser Frage anerkannt hat. — In Semlin ist Lab sich der König und seine Familie, von Bür­ vielfach die Sage verbreitet, der kürzlich ver­ gergardisten eskortier, durch die reich illuminir- storbene Belopoljatz habe auf dem Todtenbette ten Straßen nach dem Börsensaal, wo das bekannt, daß er wirklich von Wucsitsch besto­ oben erwähnte Ballfest veranstaltet war. Am chen worden sey, den Fürsten Michael mit- tetst Beibringung von Gift aus der Welt zu waren km Ganzen weniger fremde Kaufleute schassen. ^ . als in früheren Jahren angereist. Der Ge- sammtabsatz belief sich circa auf H0,000 Rbl. v e r m i s c h t e s . S. M. und war bedeutend geringer als in Riga, den 23. Januar. Seine Excellenz> früheren Jahren. Ebenso war der Belauf der Herr Kriegs- und General-Gouverneur der^Miethen für die Jahrmarktslocale bedeu­ " Baron von der Pahlen ist am 26. d. Mts. tend geringer als sonst, er betrug nur 1336 von hier nach St. Petersburg abgereist. R. S. — Bei dem Mangel an Winterbahn Der Handelsstand und die Fabrikanten Frank­ und dem dadurch gehinderten Absatz der Lan- reichs und Belgiens haben dem bisher in Pa­ desproducte ließ sich kein günstigeres Resultat ris residirenden Agenten des Kaiserlich-Russi­ erwarten. schen Finanzministeriums, wirklichen Staats­ Nach den offieiellen Angaben belief sich der rath Baron Meyendorff, Bemerkungen über Werth der angeführten Waaren auf: den aus den Russischen Häsen nach Belgien 1) Russische Waaren . . . 144,770 R. S. und Frankreich verschifften Flachs gemacht. 2) Ausländische Europäische Hiernach muß: 1) die jetzige Art, den Flachs u. Colonial-Waaren . ..42,780 „ „ zu schwingen, durch Maschinenarbeit verdrängt, zusammen 187,660 „ „ 2) der nach der bisherigen Methode geschwun­ Unverkauft blieben für 127,790 „ „ gene Flachs vor der Verschiffung a) nach Far­ be, Länge und Feinheit sortirt, d) vollkommen Absatz 69,760 R. S. gereinigt oder ausgeschwungen, c) gut gelegt ^ (Dorpatsche Zrg.) und in Bünde gebunden werden, die immer — In Libau sind im vorigen Jahre 232 dasselbe Gewicht haben müssen. Endlich muß (133 männl. und 99 weibl.) Kinder (darun­ das mechanische Spinnen des Flachses und ter 46 uneheliche) geboren, 166 (84 männl. der Heede befördert und das Spinnen der und 71 weibl.) Individuen gestorben und 47 Heede an den Producrionsorten selbst einge­ Paar copulirt. (Züsch.') führt werden, um die mit dem Transport — In der armen Schweiz schürt man wie­ dieses groben und werthlosen Materials ver­ der eifrig das unselige Feuer der kirchlichen bundenen Unkosten zu. sparen. Auf Antrag Zwietracht. Der neue Päpstliche Nuntius hat des Herrn FinanzmimsterS ist demgemäß mit die Aufgabe, die gesammte Schweiz in den Allerhöchster Bestätigung Sr. Maj. des Kai­ Sckoöß der Römischen Kirche zurückzuführen. sers und Herrn der Ausländer Garnier, der Auf manchen Kanzeln wird nicht nur die Ge­ eine Maschine zur.Schwingung und Brechung meinschaft^ mit den Reformirten, fondern selbst deS Flachses erfunden hat, ins Reich gerufen das Grüßen derselben untersagt. worden und wird seine Maschine nunmehr an — Italienische Blätter zeigen an, baß eS verschiedenen Haupthandelsvlätzm versuchsweise dem Professor der Chemie in Florenz, Hrn. angewandt. Auch Hierselbst haben in Folge Gazzeri, gelungen ist, eine durch ein Kräfte­ dazu geschehener Aufforderung und nach erfolg­ system fortwährend wirkende sinnreiche Ma­ ter Niedersetzung einer besonderen Commisfion schine zu erfinden, welche die Luft der sie um­ zur Beprüfung her Anwendbarkeit und Zweck­ gebenden Atmosphäre in geschlossenen Räumen mäßigkeit dieser Maschine bei Bearbeitung sowohl als unter freiem Himmel auf die ein­ des Flachses zuerst am 19. d. MtS. im Bei­ fachste Weise analysier, und somit Chemikern sein der höchsten Autoritäten und dann wie- Physikern und Aerzren ein neues Mittel' an derholentlich in verschiedenen Flachsspeichern die Hand giebt, die so wichtigen Bedingun­ Versuche damit stattgefunden, deren Resultat gen einzelner Luftbestandtheile auf eine schnelle nunmehr dem Kaiserlichen Finanzministerium und verläßliche Weise zn prüfen. Professor vorgelegt werden soll. . (Znl.) Gazzeri, welcher die Zwcckmaßigkett seiner Dorpat . Zum diesjähr igen Jahrmarkt Maschine in Gegenwart des Herrn Großher­ zogs im Garten des König!. Museums in Flü­ würdige Nachricht mirgetheilt, daß vor Kur­ rens bewies, schickt, sich großmüthig an, die zem in China während dreier Tage am hel­ Zusammensetzung seiner Erfindung öffentlich be­ len Himmel ein großes, glänzendes Kreuz er­ kannt zu geben. Vorläufig bemerken die dor­ schienen, welches zwei Stunden sichtbar gewe­ tigen Blätter, daß diese Maschine in Kran­ sen und zuletzt verschwunden sey; am dritten kenzimmern, in großen Werkstätten, in Kellern, Tage verwandelte sich das Kreuz in unzählige wie nicht minder auf den mit Miasmen so ge­ kletne Kreuze, welche nach allen Theilen von schwängerten Reisfeldern Italiens, zur Krnnt- China sich ausbreiteten und dann ebenfalls nißnahme des VorhandenseynS sowohl als der verschwanden. Einer von den in der Propa­ allmahligen Bildung schädlicher Gasarten von ganda lebenden jungen Chinesen äußerte sich dem unschätzbarsten Nutzen seyn wird. fteudig darüber: „Lasser uns loben und prei­ — Man rechnet auf jeden Engländer 226 sen den Herrn unsern Gott, denn er hat das Rthlr. von der Nationalschuld. Auf jeden Flehen der unzähligen Märtyrer erhört und Holländer kommen 136 Rrhlr., auf jeden seine Macht und Herrlichkeit in diesem Wun­ Spanier 40 Rrhtr.^, auf jeden Dänen 33 der gezeigt/? In Folge dieser wunderbaren Rthlr., auf jeden Franzosen 29 Rrhlr., auf Erscheinung hat der Kaiser von China, bis­ jeden Preußen 9 Rchlr., auf jeden Oesterrei­ her ein entschiedener Feind des Christenthums, cher 8 Rthlr«, auf jeden Russen 6 Rthlr. von Rom aus Missionare verlangt. (!.') und auf jeden Schweden 2^ Rthlr. — Englische Pächter waschen ihre Schafe London. Die Kosten der Fahrt nach Ostin­ nach der Schur mit Buttermilch. Davon dien auf dem Wege über Aegypten werden wächst die Wolle viel schneller und dichter, auf 134 Pfd. St. berechnet, nämlich 4. Pfd. und auch die Haare anderer Thiere wachsen von London nach Paris, 10 Pfd. St. von schneller. Es thut's auch süße Milch mit Salz dort nach Marseille, 26 Pfd. St. von 'Mar­ und Wasser vermischt. Nebenhin verschwin­ seille nach Alexandrien, 12 P^fd. St. von dort den dadurch auch die Schafläuse» nach Suez und 60-Pfd. St. .von Suez nach - — Folgender gemürhlicher Zug Sr. Maj. Bombay. des Königs von Preußen geht zu Berlin von -— Der reiche Englische Jude Sir Moses Mund zu Mund: Als der König jüngst aus Montefiore sendet einen Arzt, vr. Fränkel, dem Staatsministerium, das seine Sitzungen aus Schlesien, nach Jerusalem, um dort die in. einem Flügel des königl. Schlosses hält, Jüdischen Kranken unentgeltlich zu heilen» Er ging, verlor er sein Schnupftuch. Ein vor­ gtebt ihm Gehalt, freie Apotheke und Apparate übergehendes junges Mädchen bemerkte dies, und sichert ihm Englischen und Türkischen hob daS Tuch auf und überreichte eS dem Schutz zu. Landesvater, Höchstwelcher dadurch erst wahr­ — In dem Dorfe Combe-Saint-Nikolas, nahm, daß er fein Schnupftuch verloren habe. in tiner der westlichen Grafschaften von^ Eng­ Se. Maj. dankte dem Mädchen in freundli­ land, starb kürzlich ein I9jähriges Madchen chen Worten, und hieß es, auf das Schloß eines plötzlichen Todes. Die Leichenbeschau zu folgen und im Vorzimmer zu warten. Nicht erklärte für die Ursachen desselben das Auf­ lange darauf brachte ein königlicher Kammer­ gehen einer Pulsadergeschwulst, die sie sich diener ein ganzes Stück Leinewand heraus durch zu enges Schnüren zugezogen hatte. und schenkte es im Namen des Königs dem Die Coroner's Jury sprach darauf das Ver­ Mädchen, mit dem Bemerken, daß eS die dikt: „An Eitelkeit gestorben." Leinewand zu seiner künftigen Aussteuer ver­ — Die Berl. Voß. Zeitung meldet aus wenden möge. Rom vom 21. Januar: Heute wurde den — In Altona wollte ein armes Stuben­ Zöglingen der Propaganda aus einem Briefe mädchen ihr Glück im Lotto versuchen. Sie des apostolischen General - Vikars von China wählt- hiezu die Nummer 7 nach dem Alto- an die heil. Kongregation die höchst merk­ näer Traumbuch, der Carneval; 17 das Mäd­ chen^ 49 der Liebhaber, und 90 das Glück. me unter den Dächern. unnöchig machen. Sie setzte einige Mark Banko von ihrem Beim Streichen -einer solchen Dachpfanne wird Neujahrsgelde, stockte aber den Lottozettel da­ in dieselbe ein Loch von 4 Zoll im Quadrat neben und könnt? ihn trotz alles Suchens nicht ausgeschnitten und zwar Ltmas geschrägt, so mehr erhalten. Wie es in solchen Fallen oft baß die Oeffnung an der obern Fläche der zu gehen pflegt, ist gerade da die Fortuna am Dachpfanne um A Zoll auft jeder Seite grö­ eigensinnigsten, wo man es am wenigsten ver­ ßer wird, als an der untern. Nach dem wuchst; die Ziehung brachte allerer Num­ Ausbrennen wird in dieses Ltzch eine viereckige mern und ein Gewinn von 6400 Mark Banko Glasscheibe von ^ben eingesetzt und mit Kitt fiel auf die Quaterne. Das Mädchen war gehörig befestigt.- Da die untere Qeffnung in Verzweiflung, sie weinte, daß eS einen Stein der Dachpfanne kleiner ist, so erhält die Raute hätte erbarmen können; da meldete sich ein dadurch Haltung und kann nicht durchfallen. junger hübscher Herr und zeigte nicht nur an, Beim Bedecken eines Gebäudes mit Dach­ daß er den Lottozertel gefunden, sondern auch pfannen läßt man nach Maßgabe dessen, wie dieselben Nummern für sich gesetzt und beide hell man feinen Dachboden zu habm wünscht, Gewinnst? erhoben habe» Gegenseitige Dank­ in jeder dritten, vierten oder fünften Reihe barkeit stiftete ein Ehebündniß, und der Car- Dachpfannen als vierte, fünfte oder sechste neval 7, das Mädchen 47, der Liebhaber 49, Dachpfanne eine solche rautige einsetzen. Von und das Glück 90, haben sich nie besser zu­ außen erhalt das Dach dadurch ein besonde­ sammengefunden. res, bei Sonnenschein stellweise glänzendes — Professor Gruichuisen bemerkt in der Ansehen, und im innern Raum so viel Ta­ Münchner pol. Ztg.: „Der warme Sturm­ geslicht, als man wünscht, die Scheiben aber wind aus Südwesten und Süden, welcher im widerstehen jedem Regen, Sturm und Hagel, Januar vom 27. bis zum 34. Morgens an­ und lassen, da sie gehörig verkittet sind, keine hielt, ist ein Sirocco gewesen, welcher dadurch Feuchtigkeit durch. (Inland). entstand, daß die vom 47. bis 26. Januar — Der eigensinnige Schäfer. Zwei Stun­ so sehr erkaltete Luft in die Sandwüsteo Afri­ den von Lüttich wohnt ein alter Schäfer, der kas bloß mit der Geschwindigkeit von zehn unverheirachet und ein Stück von einem Phi­ Pariser Fuß in der Sekunde eindrang, die losophen ist. Kürzlich wurde demselben durch dortige heiße Luft hob, und nach allen Sei­ Vermittelung des Ministers der auswärtige« ten auseinander trieb. Dieses bestätigen schon Angelegenheiten mitgecheilt, daß zu Dork in ihr Weg und ihre Geschwindigkeit als Sturm; Siebenbürgen eine reiche Erbschaft seiner warte. nämlich in 24 Stunden langte dieser aus Des Schäfers Bruder nämlich, ein Genie, Nordafrika in Süddeutschland an. Er durch-' ging, nachdem er seinen Eltern durch arge lief also in einem Tage 300 geographische Streiche das Leben verkürzt hatte, in die wette Meilen; die Geschwindigkeit war somit in ei­ Welt, ohne daß er den Seinigen im Heimath­ ner Sekunde 79 Pariser Fuß, und dieses ist dorfe ein Lebenszeichen von sich gab. Da es die Geschwindigkeit eines starken Sturmes. ihm aber weder an Kenntnissen noch Talenten Die Sonne zeigte am 30. Januqr beim öst­ fehlte, so kam er durch einen Glücksfall als lichen Rande bloß die Fackeln des großen CommiS in ein bedeutendes Handlungshaus, Svnnenflecks, welcher am 47. Januar am wo er sich 20 Jahre lang so tüchtig erwies, westlichen Rande ausgetreten war." daß er zuletzt Associe wurde und durch glückliche Aus Curland, vom Februar. In der Spekulationen ein Vermögen von 4,600,000 Stabbenschen Ziegelstreicherei werden seit länge­ Fr. erwarb. Der Kaufmann ist todt und hat rer Zeit Dachpfannen mit Rauten verfertigt, seinen Bruder Schäfer zum Universalerben sei­ welche die sogenannten Sapp- vdet Giebelfen- ner Hinterlassenschaft eingesetzt. Aber, oWun<- ster ersetzen, so wie das nachtheilige Aufheben der! der philosophische Schafer will von deM einzeln» Dachpfannen zur Erhellung der Räu­ Gelde nichts wissen und erklärt, es könne blei­ ben wo es sey. Somit würde bis Erbschaft ment ttttd ick Arensburgfchen Kriise bele­ den Armen von Dörk zufallen. Als Grund genen Krotts-Forstel Karjalosma> -welche seiner Weigerung führt er an: 4) Er wolle Dessätinen Garten, 6Z Dess. Ackerland, kein Gejd von einem -Bruder, der durch tolle 43? Dess. Heuschlag und 6l Dess. Weide Streiche der Eitern Leben verkürzt habe, 2) er hat, mit Hofesknechten bearbeitet werden sey 67 Jahre alt und könne sich emes solchen Änuß, und eine reine Revenüe von circs Glückswechsels doch nicht mehr erfreuen, und 30 Rbl. Slb^Mze.. trägt, auf 12 Jahre 3) er Hab? durchaus nicht Lust, sich in seinen von ult. März 1843 ab, der Torg am 2. alten Tagen noch mit der Hebung und Ver­ und der Peretorg aM 6. März c. abgehal, waltung des Geldes Mühen und Sorgen zu ten werden soll, zu welchem sich die etwa- machen. Des Schäfers Vettern und Basen nigen Pachtliebhaber unter Beibringung von väterlicher und mütterlicher Seite wollen gehöriger Saloggen, entweder in Person diese Gründe aber nicht gelten lassen; sie ha­ oder durch gesetzlich legitimirte Bevollmäch­ ben alles aufgeboten, den Philosophen in sei­ tigte, zeitig vorher beim Livländischen Do- nem Entschlüsse wankend zu machen, und da mainenhofe zu melden haben^— Die nä­ er erklärt, daß er in der Erbschafrsangelegen- heren Pachtbedingungen können vor Ab, heit nicht nur nichts thun, sondern von der­ Haltung der Torge in der Canzellei der selben gar nichts mehr hören wolle, so haben Oeconomie Abthetlung dieser Palate erse­ die erblustigen Anverwandten den Philosophen hen werden. . verklagt. DaS Tribunal zu Lüttich soll in die­ Riga am 1. Februar 1843. ser wunderlichen Angelegenheit entscheiden. Domainenhofs-Rath Carl v. Sehrwaldr. Wekatmtmaehungen. Nr. 659. L. Walter, Secr. t Von Einer Erlauchten Kaiserlichen Liv, (Mit polizeilicher Bewilligung.) ländischen Gouvernements - Regierung ist ZS eksnntma chung. mittelst Reskripts vom 5. d. M. s. c. snb Hierdurch mache ich Einem geehrten Pu, Nr. 526 vorgeschrieben worden, den Jnha« bliko die ergebenste Anzeige, daß ich meine bern von Trinkhäusern und Krügen auf's Wohnung verändert habe und gegenwärtig in Strengste einzuschärfen, daß sie wie solches meinem eigenen, dem gewesenen Kreidner, schon unterm 19. Januar 1839 vorgeschrie- schen Hause in der Neugasse, wohne und ben worden, den die Posten und Estafetten' bitte um geneigte Aufträge. überbringenden Postillionen, so wie.den Pernau, den t9. Februar 1843. dieselben fahrenden Postknechten schlechter» O e s t b e r g , S c h l o s s e r m e i s t e r . 2 dings weder Getränke noch Speisen verab­ reichen sollen, widrigenfalls sie im Contra, Vom 12. bis zum 19.- Februar. ventionsfalle entsprechender Beahndung um Getankt. St. Nicolai-Kirche: Ida Ju, terzogen werden würden. Solches wird da, lie Sparwarth. — St. Elisabeths «Kir­ her zur unabweichtichen Nachachtung hier» che: Heinrich Lilienthal. mit' in Erinnerung gebracht. Beerdigt. St. NicolaikKirche: Diedrich Pernatt Polizei-Verwaltung, den t8. Wilhelm Schütz, alt 2 Mt. — Hen« Februar <843. riette Elisabeth Thau, alt tt Mt. — . Polizei-Vorsitzer R. v. Härder. St. Elisabeths-Kirche: Soldat Mihkel Nr. 198. A. G. Mors, Secr. 2 Jakolöw, alt 70 I., Sold. Witwe Vom Livländischen Domainsnhofe wird Ewa Schewelje, i alt 79 Jahr. hierdurch bekannt gemacht, daß zur Ver­ Vroelsmirt. ,7 St. Elisabeths - Kirche: pachtung der im Livländischen Gouverne­ . ̂ Jaan Rernhold. mit Marrs- Akkermann. Im Namen des General-Gouvernements der OMeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Pernansches Wochenblatt. 1843. Sonnabend/ , den 27. Lebr. -öS Riga, vom '9. Februar. St. Petersburg, vom 44. Februar. Die -Rigischen Zeitungen enthalten eine Seine Majestät der Kaiser haben, in Aufforderung zur Theilnahme an einer nahe Folge einer beim Comite der Herren Mini­ bei Riga auf Actien zu errichtenden mechani­ ster beprüften Vorstellung des Herrn Finanz­ schen Leinen-Fabrik. Die Stifter. I. C. ministers, am 6. Januar d. I. Allerhöchst Wöhrmann, A. F. KriegSmann, und I. G. die Errichtung einer Maschinen-Flachsspinnerei Pfeil betheiligen sich bei diesem Geschäft mit durch die Kanfleute 4. Gilde I. C. Wöhr­ so viel, als es ihnen das Gesetz erlaubt, und mann und A. F. Kriegsmann und den Kauf­ fordern öffentlich zur Theilnahme auf, um mann 2. Gilde I. G. Pfeil in der Nahe das benörhigte Actien - Capital von Silber- von Riga auf Aktien zu genehmigen und die Rubeln 360,000 zu completiren; wobei sie Statuten der Aktien-Gesellschaft zu bestätigen bekannt machen, daß, gemäß den bestätigten geruht, welche sich in Nr. 42 der Senats- Statuten, Personen jeden Standes einzelne Zeirung abgedruckt finden und auch in Riga Actien, Niemand aber mehr als 200 Actien in Deutscher und Russischer Sprache erschie­ auf einen Namen erhalten kann; daß jede nen sind. Nach denselben wird das Kapital Actie zum Betrage von Einhundert Rubeln der Gesellschaft aus 360,000 Rbln. S., in Silber ausgestellt wird, von denen gleich bei 3600 Aktien gerheilt, bestehen. der Subscriprion Zehn Rbl. Slb., die übrigen Vom 46. Februar. Neunzig Rbl. später einzuzahlen sind in Quo­ Allerhöchste Ukasen. ten und Terminen, die s. Z. von den inzwi­ Der ReichSrach hat in einem am 44. Dec. schen zu erwählenden drei Directoren in der Allerhöchst bestätigten Gutachten festgesetzt, daß Rigaer und St. Petersburger Zeitung be­ von der Sumcke, für welche ein den. Credit- kannt gemacht werden; ferner daß, wer Anstalren verfallenes Gut verkauft wird, vor Actien zu erhalten wünscht, sich bis zum 4. allen Dingen das der Credit-Anstalt schuldige April d. I. zur Einschreibung in das dazu Kapital mir allen Zinsen und den für die bestimmte Schnurbuch entweder in Person Publikation über den Verkauf des Gutes nö- oder schriftlich über die' Post an Herrn Joh. thigen Ausgaben, und alsdann die zur Be­ Georg Pfeil in Riga zu wenden, und außer friedigung der Krön- und Privat-Schulden, der Einzahlung von Zehn Rbl. Slb. für jede wenn desfallsige Forderungen von Behörden Actie seinen Stand, Wohnort, Vor- und Fa­ vorhanden sind, erforderliche Geldsumme abge­ milien - oder Varers-Namen genau anzugeben zogen, das außerdem etwa noch übrig bleibende hat, wogegen derselbe die von den Stiftern Geld aber dem Elgvnchümer des verkauften unterjeichnete Quittung «hält. (D, Ztg.) Gutes ausgezahlt werden soll. St. Maj. der Kaiser haben Allerhöchst schrift: Wichtige Nachrichten au« Marokko zu befehlen geruht: 4) Zur Aufsicht darüber, folgenden Artikel: „DaS Dampfschiff „Tar- daß zu der zum Jagen verbotenen Zeit.(vom tare", welches mk dem für Mogador bestimm­ 4. März bis zum 29. Juni) keine Jagd statt­ ten Französischen General-Konsul nach Tan­ finde, sollen vom Jägermeister-Nessort an den­ ger abgegangen war, ist am 29. v. M. nach jenigen Orten, wo ohne Billette dieses Ressorts Oran zurückgekehrt, und hatte Herrn Pellis- auch zur erlaubren Zeit zu jagen verboten ist, sier und seine Familie noch immer am Bord. vom 4. März an Wachen ausgestellt werden. Bei ihrer Ankunft in Tanger erfuhr Herr 2) Außer der Strafe, welcher die zur uner­ Pellissier von dem dortigen Französischen Kon­ laubten Zeit Jagenden unterworfen werden, sul, daß der Kaiser Abdherraman dem neuen sollen denselben, zum Besten des Jägermeister- General-Konsul in Mogador das Exequatur, Kommandos, die Gewehre, Hunde und der verweigere. Der „Tartare" begab sich sogleich übrige Jagd-Apparat abgenommen werden. nach Gibraltar, um dort das Resultat der 3) Die Strafgelder, sowohl für das Jagen zu neuen Schritte abzuwarten, die man bei dem unerlaubter Zeit, als auch für das Jagen ohne Kaiser thun wollte. Einige Tage darauf er­ Billet des Jagermeister-Nessorts, sollen den schien er wieder vor Tanger, aber alle Schritte Einkünften desselben zufallen. waren furchtlos geblieben. Der Kaiser von Allerhöchst bestätigtes Gutachten des Neichs- Marokko gab als Grund seiner Weigerung rathes. Wenn Personen aus dem Kaufmanns­ an, daß er die Nothwendigkeit der Anwesen­ stande, welche ein Familien- oder ererbtes Ca­ heit eines Französischen General - Konsuls in pital zusammen besitzen, wegen Anwachs der Mogador nicht einsehe, da derjenige, der rem- Zahl der Familienglieder, und Beschränktheit porair als Konsul fungire, seine Mission zur des Locals, nicht länger in einem Hause zn- Zufriedenheit der Franzosen und der Marok­ sammen wohnen können, sich jedoch nicht mit kaner erfülle, und daß man nichts besseres einander zu theilen wünschen, so können sie rhun könne, als ihn in seiner Stellung zu in diesem Falle auch in besonderen Wohnun­ erhalten. Herr Pellissier ist, wie gesagt, am gen daS ÄZecht auf ein gemeinsames Zeugniß Bord des „Tartare" nach Oran zurückgekehrt, zum Betrieb des Handels beibehalten, wenn und erwartet dort neue Befehle. Diese Tat­ sie nur ein Zeugniß des StadthaupreS und sachen, deren Authentizität wir verbürgen kön­ dreier Kaufleute erster oder zweiter Gilde bei­ nen, werden hoffentlich die Regierung veran­ bringen, daß sie der Nothwendigkeit halber in lassen, sofort diejenigen Maßregeln zu ergrei­ verschiedene Häuser ziehen, aber bei einem ge­ fen, welche das Interesse und die Ehre d?S meinschaftlichen Capitale verbleiben Md einen Landes erheischen." gemeinschaftlichen und ungetheilten Handel be­ Vom 49. Gestern Abend sind amtliche treiben werden. Berichte aus Algier eingetroffen. General Paris, vom 17. Februar. Bugeaud meldet, daß, ungeachtet der Hinder­ Die Deputieren - Kammer beschäftigte sich nisse, welche die schlechte Witterung in den gestern in den Abteilungen mit dem Kriegs­ Weg legt, der Hauptzweck des FeldzuLts er­ budget. Das Französische Heer wird hiernach reicht worden ist. Der Emir und sein, Kali- auf 284,000 Mann und 70,000 Pferde in fa, El Barkani, sind weit gegen Westen zu­ Europa und 60,000 Mann und 43,896 rückgeworfen worden, die große Masse von Pferde in Algier berechnet. Alles scheint dar­ Kabylen hat sich nach allen Richtungen hin auf hinzudeuten, daß die geheimen Ausgaben zerstreut. Zwei der Hauprstämme, die sich einen bedeutenden Sturm ln der Kammer aufgelehnt, die Beni-Menasser und die Beni- herbeiführen werden! gewiß wird man ein Feras, sind streng- bestrast worden. Zwei Amendelyenk einbringen, u^w die Aumme zu Kgbylen ?.Städte, .Aghhej und Zatima, haben ermaßigen, aber eS dürftH.nicht durchgehen. an? die Gnade des Statthalters angefleht, Der Commerce enthält unter der Über­ aüem. dir schlechte Witterung, vekhtqhette. die Rücksprach? mit den Oberhäuptern. Trotz deh Dampfschiffes „Phare" gemacht. Der Gou­ so peinlichen Marsches gingen bloß 2 Men­ verneur hat den General de Bar zu Dscher­ schen, 4 Maulchiere und eine gewisse Anzahl schell gelassen, welcher mit einer beweglichen Esel und Klinten verloren. Collonne von 6 Bataillonen alle Gelegenhei­ Vom 20. Gestern um 4 Uhr schritt der ten benutzen wird, um im Westen zu operiren." Marschall, Herzog von Neggio, begleitet von Es ist schön mehremale von der Ankunft den Generalen Petit, Athalm und Gourgaud, des Generals Bugeaud in Paris die Rede - welche durch den König abgeordnet waren, gewesen, da man, wie es hieß, seine Gegen­ und dem ganzen Stabe des Znvaliden-HotelS, wart für nothwendsg hielt, um vor den Kam­ zur Wegnahme der Kaiserlichen Krone, des mern das System der unbeschränkten Bese­ Hutes und des Degens von Austerlitz, welche tzung, welches er seit 2^ Zahren befolgt, zu seit dem Tage des Leichenbegängnisses auf dem vertheidigen. Das plötzliche Wiedererscheinen Sarge Napoleon's in der St. Zerome-Ka­ Abdel Kader's verhinderte früher die Abreise pelle niedergelegt geblieben waren. Da die des General-Gouveryeurs. Vor einigen Ta­ mir der Errichtung des Grabmals beauftrag­ gen soll nun eine telegraphische Depesche an ten Arbeiter ihre Arbeit beginnen sollen, so den General Bugeaud abgegangen seyn, wel­ wird die Thür der St. Ierome-Kapelle zuge­ che ihn auffordert, unverzüglich nach Paris mauert werden. Der Sarg wird dort blei­ zu kommen. ben, jedoch entblößt von den Znsignien, die Es scheint gewiß, daß Espartero kürzlich ihn bedeckten, und die Gefahr gelaufen hät­ eine Summ« von mehr als einer Million ten, beschädigt zu werden. Diese Znsignien Francs in Französischen Renten angel-'gr hat. wurden mir Feierlichkeit in einen Theil der Am 9. d. Mts. wurde eine Jnscrlprion von Zimmer gebracht, die der General Petit inne 60,000 Francs 6proc. Rente auf den Namen hat, und die zu diesem Zwecke eingerichtet des-Regenten von Spanien in das große Buch worden sind. Der General trug den Degen eingetragen. von Austerlitz; vor ihm her gingen mehrere London, vom 46. Februar. Unteroffiziere, welche den geschichtlichen Hut, Auf der großen westlichen Eisenbahn soll, die Kaiserliche Krone, die dnrch die Stadt wie es heißt, ein sogenannter Volrai'scher Te­ Cherbourg geschenkte Krone und den Mantel, legraph von den Parlamentshäusern nach dem der als Leichentuch diente, trugen. Der Zug Buckingham-Palast und von dort nach Wind- defilirte zwischen zwei durch alle Invaliden in sor angelegt werden, durch dessen Vermitte- großer Uniform gebildete Spaliere. Keine dem lung die Königin in außerordentlichen Fällen Jnvaliden-Horel fremde Person war zu dieser in wenigen Sekunden von dem, was im Par­ Ceremonie zugelassen worden'. lamente vorgefallen ist, wird in Kenntniß ge­ Vom 23. Der Herzog von NemourS ar­ setzt werden können. beitet seit mehren Monaten jeden Morgen mit Es sind Nachrichten von der von Sir Zohn dem König. Er wird als der zukünftige Re­ Roß befehligten Südpolexpedition eingelaufen. gent schon jetzt bei allen wichtigen Ereignissen Sie ist im Südpolarkreis bis zum 74° 40^ zugezogen. vorgedrungen, hat die von Sir Zohn Roß Man schreibt aus Toulon vom 46. Febr.: entdeckte Küste längs ihrer westlichen Grenze »Das Dampfschiff „Euphrate", welches Algier aufgenommen, und war in Begriff, auch die am 13. verließ, ist mit der Correspondenz und östliche aufzunehmen. 208 Passagieren auf unserer Rhede vor An­ Die^ Englische Regierung hatte bekanntlich ker gegangen. Der General-Gouverneur ist Schritte gethan, um in engere politischen und am 40. Februar Abend« wieder zu Algier kommerziellen Verbindungen mit Paraguay zu angekommen, nachdem er Dscherschell am näm­ treten, das seit dem Tode des vr. Francis lichen Tage verlassen hatte!. Er hat nebst sei­ sich als Republik konstituirt hat und von fünf nem Stabe die Ueberfahrt am Bord des Konsuln verwaltet wird: Diese Schritte hat­ ten anfangs den besten Erfolg; mehrere Eng­ gen Theater und die königl. Kapelle, werden lische Kaufleute hatten sich dort niedergelassen, dabei musiciren, und die Bewirrhung wird in und Herr Gordon war als Englischer Ge­ jeder Hinsicht königlich seyn; die Damen wer­ schäftsträger anerkannt worden. Seitdem schei­ den ein Souper, die Herren ein kaltes Essen nen jedoch wieder Differenzen eingetreten zu s I^oni-cketts erhalten. Man kann sich seyn, denn Herr Gordon hat plötzlich Befehl denken, welche Bewegung diese Nachricht in erhalten, daS Land zu verlassen. das Publikum bringt, schon der bloße Gedanke, Vom 17. In Stourbridge soll jetzt daS von seinem Könige eingeladen zu werden, be­ Elend sd groß seyn, daß eine Menge Men­ geistert den Bürger, und es wird von allen schen sich nur von den Rüben auf den umlie­ Seiren Alks aufgeboten werden, um sich so genden Feldern ernährt. hoher Einladung gemäß zu kostümiren. Die Hannover, vom 20. Februar. Kosten des Festes werden natürlich sehr be­ Vorigen Sonnabend, den 48. Februar, hat deutend seyn. Die großen Freiredouten, welche die feierliche Vermahlung Sr. königl. Hoheit der hochselige König in früheren Jahren gab, des Kronprinzen mir der Prinzessin Marie die aber schon in der letzten Zeit seiner Re­ von Sachsen-Altenburg, in Gegenwart Sr. gierung nur noch spärlich stattfanden, weil da­ .Majestät des Königs und der Durchlauchtig­ bei einige mißfällige Scenen vorgekommen wa­ sten Aeltern der Prinzessin Braut, so wie der ren, kosteten, wie man sagt, jedes Mal zwi­ hohen fürstlichen Gäste, welche zur Verherrli­ schen 30- und 60,000 Thlr. Hier kann nur chung der Feiet hier eingetroffen waren, Abends von dem Doppelten und Dreifachen die Rede zwischen 7 und 8 Uhr in der Kapelle des hie­ seyn. Eine besondere Huld Sr. Maj. ist die, sigen königl. Schlosses nach der dazu besonders die Zimmer des königl. Schlosses dazu zu be­ erlassenen Festordnung unter den innigsten Se­ stimmen, während früher zu dergleichen Festen genswünschen des ganzen Landes stattgefunden. -die Räume des Opernhauses benutzt worden, Hamburg, vom 24. Februar. welche natürlich viel weniger Menschen fassen. Die öffentliche Unterstützuttgs-Behörde hat Die Zeit von jetzt bis zu jenem Tage wird heute das dreizehnte Verzeichniß der bei ihr übrigens eine Reihe von Festen bezeichnen. eingegangenen Geld - Beiträge publizirt. Die Die Abreise des Prinzen von Preußen nach Summe dieser Gaben betrug bis zum 3t. Hannover war bis zum Donnerstag Abend Januar Abends circa 2,316,000 Rrhlr. Pr. verzögert worden, weil Höchstderselbe vorher Cour. Das in Händen der Unterstützungs- noch die Militärdeputation, die aus St. Pe­ Behörde befindliche Saldo belief sich am 4. tersburg angekommen war, um zur Wieder­ Febr. auf 660,666 Mk. 6 Schill. Bco» kehr des TageS zu gratuliren, an dem Se.. Berlin, vom 19. Februar. königl. Höh. vor 26. Jahren Chef eines K. Se. Maj. der König hat beschlossen, der K. Russischen Regiments geworden waren, Stadt Berlin ein großartiges Fest, ein wah­ empfangen wollte. Die Mitglieder dieser De­ res Volksfest zu geben. Das Fest wird am putation, der Oberst und Kommandeur dieses FaschingSdienstag stattfinden. Die sämmtlichen Regiments, v. Meyer, der Obristlieutenant Paradezimmer des königlichen Schlosses sind Apeld, der Kapitän Klugen und der Feldwebel dazu bestimmt. Eingeladen werden sämmtliche Asonoff verweilen noch hier, um die Vorzüge Prinzen, Minister, das diplomatisch« Korps, und Merkwürdigkeiten unserer Hauptstadt zu die hohen Behörden, und vor Allem die ehr­ betrachten, und es wird ihnen ihr Aufenthalt, baren Bürger aller Stände. Nach einigen wie eS bei solchen Gelegenheiten üblich ist, ist die Zahl der Gäste auf 6000, nach An­ durch wahrhaft königliche Gastfreiheit möglichst dern auf 40,000 bis 20,000 bestimmt. DaS verannehmlicht. Fest wird den Charakter eines großen Ball- Leipzig, vom 23. Februar. festes tragen, sämmtliche Militär-Musikchöre Am 4L. Februar haben wir in unfern nach» der Garnison, ho wie die Orchester der hiesig sten Umgebungen in der 40. Stunde des Abends einen Erdstoß verspürt und in der dar­ haupteten, dieses sey eine Verletzung der Ver­ auf folgenden Nacht einen zweiten um 3 Uhr. fassung. Die Tribüpe war voll Zuhörer. Als Die Beobachtung davon hat man weniger in ^ zur endlichen Abstimmung geschritten werden unserer Stadt, als im Süden der Umgegend sollte, entstand daselbst eine Bewegung. Der gemacht. Der erstere sowohl, als der letztere Präsident forderte zur Ruhe auf, statt dessen Stoß war von einer bemerkbaren Erschütte­ entstand Streit. Der Präsident befahl, die rung und von einem Getöse begleitet, wie wenn Tribüne zu teeren, was auch geschah. Nun ein Wagen über eins hölzerne Brücke fährt; aber zerstreuten sich die. Vertriebenen in die so daß man sich.veranlaßt sah, aus dem Hause Straßen und riefen: Zu den Waffen! Bald inS Freie zu gehen, weil wan sich belehren war eine Masse Bewaffneter bei einander (und wollte, wie der Zustand der Witterung wäre. das, was hierauf folgte, ist bereits bekannt.)/ Beide Male war der Himmel klar und an ein Neapel, vom 44. Februar. Gewitter nicht zu denken, aus welchem sich Se. königliche Hoheit der Prinz Albrecht die Bewegung der Erde mit dem Geröse er­ von Preußen wird sich in einigen Tagen nach klären ließe. Zn der Nacht aber war die Er­ Malta und Alexandrien einschiffen, um eine schütterung auch der Hänser so stark, daß ganze Reise den Nil auswärts zu unternehmen; auf Familien davon aus dem Schlafe geschreckt der Rückreise aus Aegypten beabsichr Se. kö­ wurden. nigl. Höh., auch Zerusalem zu besuchen. Der Genf, vom 46. Februar. Prinz behält auf diesen Reisen sein bisheriges Das Journal de Gensve vom 44. schließt Inkognito eines Grafen von Ravensberg bei. seinen sehr kurzen Bericht über die bereits er­ Der Herzog und die Herzogin von Leuch- wähnten Vorfälle mit Folgendem: „Endlich, tenberg haben die beabsichtigte Reise nach St­ um 3 Uhr Abends, nach verschiedenen Unter­ ritten aufgegeben, und sind heute von hier handlungen, ist Alles zur Ordnung zurückge­ nach Rom abgereist. kehrt, die Barrikaden sind verschwunden, die S p a n i e n . Circulation ist auf allen Pmrkten wieder her­ Das von Madrider Blättern mit großer gestellt. Ein Polizeikommissair, von Tambou­ Zuversicht ausgesprengte Gerücht, dem zufolg« ren begleitet, durchzog die Stadt, um eine Don KarloS auf seine Ansprüche auf den Spa­ Proklamation des Staarsraths zu verlesen, nischen Thron zu Gunsten seines Sohnes ver­ welche das Aufhören der Unruhen verkündet zichtet haben sollte, muß nach allen aus der und die Absicht des Staatsraths ausspricht, Umgebung des Prätendenten kommenden Nach­ dem Großen Rath^ eine vollkommene Amnestie richten für ungegründer angesehen werden. des Geschehenen vorzuschlagen/' Belgrad, vom 8. Februar. Zürich, vom 44. Februar. Es haben wieder einige Verhaftungen statt­ Privatbriefe geben folgende nähere Aufschlüsse gefunden. Man spricht von einem neu ent­ über Veranlassung und Verlauf des Aufstau- deckten Complotte zu Gunsten Michael's. des in Genf: Sie werden nach den Ursachen So eben geht hier die Nachricht ein, daß dieses Tumults fragen. Sie liegen riefep, Türkische Tataren nach Sophia, Rusttschuk und ergeben sich aus dem inneren Leben Genfs. und Serajewo den Besch! an die dortigen Pa­ Die Veranlassung gab aber ein Umstand, der schas überbracht haben, einige Truppen nach zu einem solchen Schritt sich nicht zu eignen unserer Grenze zu detaschiren, wo ein Türki­ schien. Gestern (den 43ten) wurde im gro­ sches Corps zusannnengezogen werden soll. ßen Rache das Gesetz über die Befugnisse deS Die Nachrichten von den Bestrebungen der Staats-Raches znm drirrenmale berathen; in Obrenowitschschen Partei scheinen daher in Kon- den früheren Berathungen war durch Mehr­ stantinopel Eindruck gemacht zu haben. Wir heit der Stimmen festgesetzt worden, daß die glauben indessen, daß diese Vorkehrung über­ Departementschefs Kommissionen zur Bera- flüssig und geeignet seyn wird die Russen in chung beijiehen können. Die Radikalen be­ Allarm zu bringen. Von der Türkischen Grenze, henen meist die Richtung landeinwärts nah­ vom 42. Februar. men, wodurch die Vermuthung Raum ge­ Nach Mittheilungen aus Konstantinopel hat winnt, daß sie in der Nation Anhaltspunkte die Pforte in Bezug auf den Libanon eine An­ zu finden hoffen. ordnung erlassen, die wohl nicht geeignet seyn Smyrna, vom 34. Januar. dürfte, die Ruhe des Syrischen Gebirgs besser Der Meuchelmord ist hier dergestalt an der' zu sichern. Nach dieser Anordnung soll nämlich Tagesordnung und genießt einer solchen Straf­ ohne alle Rücksicht auf die Religion der Einwoh­ losigkeit, daß die Bevölkerung xs jedesmal gern ner eine neue Eintheilung und Begrenzung der sieht, wenn endlich i mit diesem Vulkane zahm. Kurz vor meinem Besuche war die Lava an einer neuen Stelle (Mit polizeilicher Bewilligung.) ausgebrochen, etwa 6 Englische Meilen nord­ Vekanntmsehungey. östlich von dem Krater, und floß gegen die Die in der Vorstadt belegene frühere See herab in einem Strome, der 40 Engl. bis Reymannsche jetzt Peterssensche Windmüh­Meilen lang und von einer sieben Meilen le mit zwei Gängen nebst Beutel Apparate breit war. Ich sah das Leuchten in einer in completem Zustande, ist auf ein oder Entfernung von hundert Engl. Meilen! Sie mehrere Jahre billig zu verpachten. Das erreichte das Meer in fünf Tagen, warf den > Nähere erfährt man daselbst bei der Be­ Hügel auf Aon 120 bis 260 Fuß Höhe, drang in einer Breite von dreiviertel Engl. isitzerin. Meilen 2000 Fuß über die alte Uferlinie tnS Pernau, den 26. Februar 184Z. Meer vor, und erhitzte das Wasser zu beiden Verwitwete C. E. Peterssen, Seiten bis auf 60 Engl. Meilen weit so sehr, Erbliche Ehrenbürgerin. z daß die Fische myriadenweise todtgebrüht am Hierdurch mache ich Einem geehrten Pu­ Ufer angehäuft wurden. Ihr Einfall ins blike die ergebenste Anzeige, daß ich meine Meer war von furchtbarem Zischen begleitet Wohnung verändert habe und gegenwärtig in und von Detonationen, wie die Salven schwe­ meinem eigenen, dem gewesenen Kreidner« rer Artillerie, welche zu Hilo, zwanzig Meilen schen Hause in der Neugasse, wohne und entfernt, gehört wurden !c." bitte um geneigte Aufträge. Pernau, den 19 Februar 184Z. Bekanntmachung. O e s t b e r g , S c h l o s s e r m e i s t e r , i Von Einer Erlauchten Kaiserlichen Liv? ländischen Gouvernements - Regierung ist Vom 19. bis zum 26. Februar. mittelst Reskripts vom 5. d. M. c. 5nk GetSNtt. St. Nicolai-Kirche: Anna Nr. 526 vorgeschrieben worden, den Jnha- Maria Berg. — Leopold Heinr. Finck. bern von Trinkhäusern und Krügen auf's — Anna Caroline Kawelmacher. Strengste einzuschärfen, daß sie wie solches Beerdigt. St. Nicolai-Kirche: Emil schon unterm 19. Januar 1839 vorgeschrie- Frommhold Martens, alt i Monat. — ben worden, den die Posten und Estafetten Anna Louise Trompert, alt 78 Jahr. — überbringenden Postillionen, so wie den Olga Maria Theresia Woll, alt 2 Mt. dieselben fahrenden Postknechten schlechter­ 13 Tage. — Friedrich Julius Jversen, dings weder Getränke noch Speisen verab­ alt 6 Monat. Die Taxe der Lebensmittel und Getränke in Pernau für den kommenden März-Mon ersten Orden sechs Ritter und bei dem zweiten Abtheilunz zwei Geistlichen und sieben zweiten Orden drei Damen festzusetzen. 3) Weltlichen, jedem 800 R. S. Für den St. In die eingetretenen Vakanzen zu Ordens- Katharinen-Orden 4. Cl.: in der ersten Ab­ Pensivnen die Ritter vom ersten Tage des fol­ theilung zwei Weltlichen, jedem 460 R S.; genden Tertials an, auf Grundlage der be­ in der zweiten Abtheilung vier Weltlichen, stehenden Verordnungen aufzunehmen. 4) Den jedem 360 R. S.; 2. Cl.: in der ersten Ab­ Wittwen der Ritter des Sr. Andreas- und theilung einem Geistlichen und zwei Weltli­ St. Alexander - Newsky - Ordens, welche für chen, jedem 200 R. S., in der zweiten Ab- diese Orden Penston beziehen, dieselbe noch theilnng einem Geistlichen und vier Weltlichen, — 74 — jedem 430 R. S.; in der dritten Abtheilung vier Zahre, vom 2V. Geptember 4843 bi« einem Geistlichen und 9 Weltlichen, jedem zum 20. September 4847, in Pacht gegeben, 90 R. S. Für den St. Alexander-Newsky- unter der Bedingung, daß der Pacht-Ersteher Orden: in der ersten Abtheilung einem Geist- während zehn Monaten nach einander , mo- lichen und fünf Weltlichen, jedem 700 R. S.; natlich die Summe von 60 Mill. Realen der in der zweiten Abrheilung vier Geistlichen und Rtgierung vorzuschießen haben wird. Die Zu- vierzehn Weltlichen, jedem 600 R. S. Für rückzahlung dieser Anleihe von Seiten der Regie, den St. Georgen-Arden: 4. Cl., sechs Rit- rung wird in jährlichen Raten von 42,600,000 tern, jedem 4000 R. S.; 2. Cl., 26 Rit- Realen zu bewirken seyn. Einem allgemein kern, jedem 400 R. S.; 3. Cl., fünfzig Rit- verbreiteten Gerüchte zufolge sind die Gebrü- tern, jedem 200 R. S.; 4. Cl., hundert der Rothschild willens, unter jeder Bedingung Rittern, jedem 460 R. S. Für den St. die ihnen gegenwärtig in Pacht überlassenen Wladimir-Orden: 4. Cl., zehn Rittern, jedem Bergwerke von Almaden fortan zu behalten, 600 R. S.; 2 Cl., zwanzig Rittern, jedem da der Betrieb derselben einen unermeßlichen 300 R. S.; 3. Cl., dreißig Rittern, jedem Gewinn abwirft, der in den letzten Jahren 460 R. S.; 4. Cl., sechszig Rittern, jedem auf mehre Millionen gestiegen seyn soll. 400 R. S. Für den Sr. Annen-Orden: 4. Das BanquirhauS Rothschild wtll, in Ver- Cl., in der ersten Abtheilung vier Geistlichen bindung mit sieben andern Häusern, die Con- und sechszehn Weltlichen, jedem 360 R. S.; cession aller Französischen Eisenbahnbauten nach- in der zweiten Abcheilung vier Geistlichen und suchen. achtzehn Weltlichen, jedem 200 R. S.; 2. Aus sicherer Quelle hört 'man, daß die Cl.: in der ersten Abcheilung zwei Geistlichen Herzogin von Orleans seit dem Anfange des und achtzehn Weltlichen, jedem 460 R. S.; Winters bereits eine Summe von mehr als in der zweiten Abtheilung vierzehn Geistlichen 400,000 Fr. M Unterstützung von Bedürf- und vierundseckszig Weltlichen, jedem 420 R. tigen angewiesen hat. S.; 3. Cl.: sechszig Rittern, jedem 400 R. Der Prinz Ferdinand von Sachsen-Koburg- S., und hundertzwanzig Rittern, jedem 90 Gotha wird binnen einigen Tagen in.Paris R. S.; 4. Cl.: sechszig Rittern, jedem 60 erwartet. Seine Vermählung mit der Prin- R. S., und hundertzwanzig Rittern, jedem zessin Clemenrine wird jedoch erst nach Ostern 40 R. S. — Für den St. StaniglauS-Or- statthaben. den: 4. Cl., dreißig-Rittern, jedem 443 R. Herr Mauguin bemerkte gestern in den Bu- S.: 2. Cl., sechszig Rittern, jedem 446 R. reaus, statt 80 Mill. jährlich für die Armee S.; 3. Cl., neunzig Rittern, jedem 86 R. in Algier auszugeben, sey es besser, eine Mill. S. Zm Ganzen für alle Ordens - Ritter gut zu verwenden und sich damit Abdel-Ka- 468,660 R. S. Den Mitgliedern des Or- derS zu entledigen. Er sagte nicht, wie dies denS-CapitelS, statt der ihnen bisher bestimm- zu verstehen sey. ten Commandeurs Einkünfte, an Gehalt: dem Mehrere Blätter muthen der Regierung Kanzler 2000 R., dem Ober-Ceremonienmei- nicht weniger zu, als eine Wiederholung der ster 4400 R., und dem Ordens-Rentmeister Afrikanischen Expedition von 4830, deren Ziel 4000 Rbl. Sjbr. diesmal Marokko seyn soll, dessen Kaiser der Paris, vom 24. Januar. Französischen Nation, indem er dem für Mo- Wir erhalten mir Oer heutigen Post aus gador ernannten Konsul das Exequatur ver- Spanien die „Gaceta" von Madrid vom 48. weigert, angeblich eine weit größere Beleidi- l. M., worin die officielle Anzeige der Erneue- gung zugefügt hat, als der Dey von Algier rung der reichhaltigen Quecksilber-Bergwerke durch seinen folgenschweren Fächerschlag. Wir von Almaden zu lesen ist. Die Pacht-Ver- wollen nicht untersuchen, ob die Weigerung steigerung winden 2Ü. k. M. in Madrid des Kaisers von Marokko nicht vielleicht dm vor sich gehen.' Die Bergwerke werden auf natürlichen Rechten eines jeden selbstständigen Staates, und überdies dem im internationalen 823,000 Pfd. St. ausmachen. Die Briti­ Verkehr gültigen Herkommen gemäß ist, so daß sche Flotte im Mittelländischen Meere war also- Frankreich durchaus keinen rechtmäßigen im verflossenen Zahre mit 46,000 Matrosen Grund zur Rache hat. Käme es aber wirk­ bemannt, deren Unterhalt 4,400,000 Pfd. lich zu einer Kriegs-Erklärung gegen Marokko, St. kostete. was freilich nichts weniger als wahrscheinlich Das Deficit in der Staats - Einnahme, ist, so müßte man dieselbe, von einem unpar­ welches in diesem Zahre 4,448,000 Pfk teiischen Standpunkte aus, notwendigerweise St. beträgt, würde sich, nach Herrn Hume's für ein öffentliches Unglück ansehen. Die Ge­ Bemerkung, auf 3 Millionen belaufen haben, schichte der Eroberung von Algier würde sich wenn nlcht 4,882,000 Pfd. Sr. durch den in jenem Falle ohne Zweifel wiederholen, die Ertrag der Einkommen-Steuer (674,000 Pfd. öffentliche Meinung würde die Regierung auch St.) durch die Chinesische KriegS-Contriburion diesmal zwingen, den mit dem „kostbarsten (810,000 Pfd. St.) und durch den Mehrbe­ Blure" Frankreichs erkauften Boden Lu be­ trag des Getreide-Zolles (810,000 Pfd. St.) haupten, und binnen weniger Jahre würde gedeckt wären. Frankreich dahin kommen, statt 80,000 Sol­ Vom 4. März. Durch eine vom 24 Febr. daten ein Heer von zweimal 80,000 Mann datirte königl Geheimeraths-Verordnung wird in Afrika unterhalten zu müssen. Wenn die den Brittischen Unterthanen verboten, sich zum Französische Nation unversöhnliche, tödtliche Betrieb des Handels - Verkehrs nach anderen Feinde hat, so können ihr diese nichts Schlim­ Chinesischen Häven zu begeben, als nach Can- meres wünschen, als die Verfolgung jener auf ton, Emoy, Futschaufu, Ningpo, Schanghai die Eroberung von Marokko gerichteten „pa­ und nach denen, die von Brittischen Truppen triotischen" Tendenzen. besetzt sind. Wer diesem Befehl zuwider han­ Vom 28. DaS Handlungshaus Zohn Guest delt, soll, wenn er der Übertretung vor den und Comp, hat mit der Russischen Regierung Brittischen Gerichtshöfen überführt wird, für einen Contracr zur Lieferung von 46,000 jeden einzelnen Fall einer Geldbuße bis zu 400^ Tonnen Eisenbahnschienen abgeschlossen. Pfd. oder einer Gefängnißstrafe bis zu drei London, vom 26. Februar. Monaten unterliegen. In letzter Zeit sind nicht weniger als drei Berlin, vom S. März. junge Damen aus angesehenen Familien der Heute ist der achte Provinztal-Landtag der Brittischen Geistlichkeit zum Römisch-katholi- Provinz Brandenburg und des Markgraf­ schen Glauben übergetreten. thums Nieder-Lausitz eröffnet worden. Die Zahl der Britischen Schisse an der Die „Staatszeitung" gab am 2. d. auf Küste von Syrien wird, nach der Ankündi­ sechs Foliospalten Bericht von dem maSkirten gung Sir R. Peel'S, sobald die Umstände es Ball, der am 28. Februar in den Räumen irgend gestatten, jedoch schwerlich noch in die­ des Königlichen Schlosses stattgefunden hat. sem Zahre von 64 auf 40 Segel, und die Selten oder nie ist ein so glänzendes Hoffest Zahl der Linienschiffe der Britischen Flotte im in so kurzer Zeit vorbereitet, man könnte sa­ Mittelländischen Meere überhaupt von 40 auf gen, improvisirt worden. Vor zwölf Tagen 4 redücirt werden. Eine verhältnißmäßige Re­ erst erhielt Graf Redern vom König den Be­ duktion würde dann, wie der Minister in fehl, die Anordnungen dazu zu treffen. Poesie, Aussicht stellte, auch in der Französischen Musik, Malerei, Tanzkunst und DecorationS- Florre im Mittelländischen Meere stattfinden. , Architektur begannen ihr Werk. Daß eS da­ Di« Reduerion der Britischen Flotten-Mann- mit so rasch gelungen, verdankt man wohl schaft im Allgemeinen, welche alsbald eintre­ dem Umstand, daß Cornelius, Meyerbeer und ten soll, wird 4000, die Reducrion des Land- Raupach sich zur Ausführung vereinigten. ES heereS 6700 Mann betragen. Die dadurch waren 3600 Billets zu dem Maskenball aus­ bewirkt^ Geld - Ersparniß wird im Ganzen gegeben worden. Um 44 Uhr begann ein splendides Souper für 4000 Personen an gerniß für Spanien und für ganz Europä, den hierzu bestimmten Tafeln, während die mir Blut gefärbt haben würde. Aber die übrigen 2600 Gäste an reich besetzten Büffets energischen Maßregeln, die ich zur rechten, fervirt wurden. Zeit genommen, und die laute Mißbilligung Mannheim, vom 24. Februar. jener Ausschweifungen und Herausforderungen, Gestern Abend zwischen sechs und sieben welche die besonnene und verständige Mehrzahl Uhr wurde in der festlich beleuchteten großher--- der Bürger an den Tag gelegt, haben die zoglichen Schloßkirche hier durch den graßher­ Feinde unserer Ruhe und unseres Glücks ein­ zoglichen 'Hofprediger Deimling die feierliche geschüchtert, und den Frieden wieder herge­ Trauung Zhrer Hoheit der Prinzessin Marie stellt, dessen diese Stadt so sehr bedarf, um Amalie Elisabeth Karoline von Baden, Toch­ sich von den Uebeln und den Verlusten zu er­ ter Zhrer königlichen Hoheit der verwittweten. holen, die sie durch bürgerliche Wirren und Großherzogin Stephanie, mit dem Herrn Anarchie erlitten hat. — Zch glaube, daß Marquis von Douglas »jnd Clydesdale, Sohn jetzt der Augenblick gekommen ist, wo Alles Seiner Gnaden Hes Herzogs Alexander von wieder in seinen gewöhnlichen Zustand zurück­ Hamilton, Brandon unH Chatelherault, nach kehren kann, indem ich die meinem Herzen den; evangelisch protestantischen Ritus vollzogen. schmeichelnde Hoffnung hege, daß die öffent­ Zürich, vom 23. Februar. liche Ruhe und die öffentliche Ordnung keine Heute verbreitet sich aus der Region un­ Störung mehr erfahren werden, und daß nie serer Literaten das Gerücht, es habe der Kö­ wieder — möge der Himmel mich erhören —> nig von Würremberg in Folge der hierseitigen die Anwendung außerordentlicher Maßregeln Verfügungen über Herrn Herwegh die Deser­ zur Sicherung d,ieser Wohitharen norhwendig tionsprozedur desselben niedergeschlagen und seyn wird. Demgemäß habe ich für gut be­ ihm den Eintritt in sein Vaterland wieder funden, Folgendes zu verfügen: Art. 1. Der eröffnet. Auch soll der Dichter bereits ent­ durch meinen Vorganger im Amte, mittelst schlossen seyn, in Stuttgart seinen künftigen Bando's vom 4. Dec. v. Z., ausgesprochene Aufenthalt zu nehmen. Belagerungszustand dieser Stadt und der zu S p a n i e n . derselben gehörigen Vorstädte ist aufgehoben, Der Belagerungszustand von Barcelona ist und deshalb kehren die bürgerlichen Behörden endlich durch folgenden, vom 18. datirten Ban­ aller Art zu der unbeschränkten Ausübung ih­ ds des Generals Seoane aufgehoben worden: rer Befugnisse zurück. Art. 2. Mir dem heu­ „Von dem Augenblicke an, wo mir durch Ver­ tigen Tage ist die Militair - Commission auf­ fügung Sr. Hoheit des Regenten die milttai- gelöst, und die noch vor derselben schwebenden rische ukd polirische Verwaltung des Fürsten­ Sachen gehen an die ordentlichen Tribunale thums Catalonien übertragen wurde ^ war es über, vor welche sie, den Gesetzen, den Um­ mein lebhaftester Wunsch, den Belagerungs­ standen und dem Charakter der darin verwi­ zustand aufzuheben, welcher durch eben so all­ ckelten Individuen gemäß, gehören. Barce­ gemein bekannte als skandalöse Ereignisse nö- lona", den 48. Februar 4843. thig gemacht worden, um die Leidenschaften zu (gez.) Antonio Seoane." zügeln und die öffentliche Ordnung wieder her­ Das Erscheinen dieser sehnsüchtig erwarte­ zustellen. Dieser meiner ganzen Denkweise und ten Verordnung hat den günstigsten Eindruck meinen Empfindungen entsprechende Wunsch auf die Barceloneser gemacht. Trotz. deS stieß auf Hindernisse, welche durch spätere strömenden Regens versammelte man sich hau­ Vorfälle herbeigeführt wurden, die einen neuen fenweise an den Straßenecken, um den Mau­ Confiicr hätten zur Folge haben können, der er-Anschlag zu lesen, durch den der Bando die Straßen der Stadr abermals, zum gro­ des Generals Seoane bekannt gemacht wurde. ßen Schaden für ihre Einwohner, für ihren Man zweifelt nicht, daß die wohlhabenden Reichthum, für ih? Wohlseyn und zum Aer- Familien, welche Barcelona in großer Anzahl verlassen haben, in dem jetzigen Zustande der lache, bestätigt wird, hat am 8. d. M. statt­ Dinge nicht länger zögern werden, ihre Rück­ gefunden. Der Pforten-Kommissair, Sawfet kehr anzutreten, weiche aus mannichfachen Efendi, wurde aus seiner Wohnung mir dem Gründen im höchsten Grade wünschenswerth vierspännigen Wagen des neuen Hospodars für die Sradt ist. Der „Constirucional" und dessen Livree, so wie unter Vortritt ei­ schlägt die durch die Beschießung von Barce­ ner Kavallerie-Abtheilung, durch den Sraats- lona herbeigeführten Verluste auf einen Ge- Secrerär abgeholr, und in dys eigenrhümliche sammtwerth von 12 Millionen Realen an, Palais des Fürsten Bibesco eingeführt, wo eine Schätzung, die indessen wahlscheinlich bereits die Mitglieder der provisorischen Re­ sehr übertrieben ist. Von den. der Barcelone- gierung und die Würdenträger versammelt ser Nationalgarde abgenommenen Gewehren waren. Der Türkische Kommissair überreichte sind mehr als 7000 in einem Schiffbruche dem Hospodar nebst den Znsignien seiner neu­ verloren gegangen, den das Fahrzeug gelitten, en Würde das Großherrliche Berat, welches welches einen großen Theil derselben nach der hier angestellte orientalische Dolmetsch zu­ Carthagena führen sollte. erst in Türkischer Sprache und dann der Madr id , vom 18 . Februar . Skaars-Sekre^är in Wallachischer Übersetzung Aus Cervera wird geschrieben, daß unlängst verlas. Hierauf hielt der Hospodar eine kurze vier Einwohner des benachbarten Ortes San--^ Anrede cm Sewf-r Efendi, worin er die feier­ ta Coloma von einer die dortige Genend be­ lichsten Versicherungen aussprach, sich des in unruhigenden Bande eingefanaen wurden, wel­ ihn gesetzten Vertrauens der hohen Höfe wür­ che für deren Freilassung 600 Gold-Unzen dig zu machen, und sich zu bestreben, daS verlangte. Nachdem die Banditen eine Zeit Glück und die Wohlfahrt der Wallachei nach lang vergebens auf di, geforderte Summe ge­ Kräften zu befördern. Sawfet Efendi wurde wartet harren, führten sie ihre Gefangenen sodann auf dieselbe Weise wieder in seine in einer Nacht in die Nachbarschaft von San­ Wohnung zurückbegleitet. ta Cvloma und hingen sie an einem Baume Kons tanr inope l , vom 7 . Februar . auf, indem sie zugleich in einem schriftlichen Die aus der Ehe HaliI Pascha's und der Anschlage den sammtlichen Einwohnern deS Schwester des Sultans in der letzten Zeit genannten Orrs, die ihnen in die Hände fal­ entsprossene Prinzessin ist nach altem Brauch len würden, ein gleiches Schicksal androhten. erdrosselt worden. Sultan Mahmud, der un­ Die Catalonischen Blätter behaupten, daß die vergeßliche Vater des jetzt regierenden Grvß- gegenseitige Eifersucht der verschiedenen Pro- herrn, hatte in seiner echt menschlichen Ge­ vinzial-Behörde^ solchen Unthaten viel Vor­ sinnung die Beobachtung dieses verabscheu- schub leiste, indem sie die nachdrückliche Ver­ ungswürdigen Brauchs, der alle Cognaten der folgung der Carlistischen Banditen verhindere. Osmaniden dem Tod weihte, mir gerechtem Dieses Gesindel, sagen sie, setzt sich gewöhnlich Abscheu verschmäht. Die Schwester des Sul­ auf der Grenze zweier Provinzen fest, von de­ tans, Salihah-Sulrana, ist nun vorgestern nen es die eine schont und die andere mir seinen verschieden an Folgen des Wochenbettes, deS Einfällen heimsucht. Die Behörden der er­ Grams und Schreckens, indem vor ihren Au­ ster« zeigen sich unthätig und schicken die be­ gen das neugeborene Kind erdrosselt wurde. friedigendste Berichte nach Madrid, während Vom 9. I n Folge der Vexar ionen deS die Behörden der zweiten die Räuber bei den Pforten-Ministeriums, die Syrische Frage angestellten Verfolgungen regelmäßig über die betreffend, haben sämmrUche Minister der Grenze ihres Comperenzkreises entkommen se­ Großmächte neuerdings eine Coll criv - Note hen müssen. an die Pforte erlassen, und Abänderung der Buchares t , vom 40 . Februar . von der Pforte angeordneten, den früheren Die Lesung des Großherrlichen Berats, Zusagen widersprechenden Maßregeln verlangt. wodurch der neugewählre Kospoda? der Wal­ — Am S. wurde große Divan-Sitzung ab­ gehalten, und darin die Antwort mitgetheilt, Riga. Daß die mit Allerhöchster Geneh­ welche an das Cabinet von Sr. Petersburg, migung zu bildende Acriengesellschaft zur An­ in Betreff der Serbischen Frage, erlassen legung einer Maschinen-Flachsspinnerei und werben soll. Die Pforte beharrt auf ihr gu­ Leinweberei in der Nähe von Riga zu Stande tes Recht in Hinsicht der Absetzung des alten kommen werde, scheint keinem Zweifel unter­ und der Ernennung eines neuen Fürsten. Sie worfen zu seyn, denn, wie man hört, sollen scheint hierbei auf Englische und Französische bereits für den Betrag von 180,000 Rbl. Unterstützung zu rechnen. S. M. Acrien gezeichnet seyn. (Znl.) Vom lt. Die „Morning Chronic!«" bringt — Nummern derjenigen Serien der Pol­ ein Schreiben aus Konstantinopel vom 7. Febr., nischen Partial - Obligationen, welche am 1. dem zufolge die Pforte zu einem Definitiv- März 1843 gezogen worden, und demnach zu Beschlusse in der Serbischen Angelegenheit ge­ der am 16. März dieses Z. vorzunehmenden kommen seyn soll. Derselbe soll dem Kaiser Special-Verloosung gehören sollen: von Rußland in einem Schreiben des Sul­ 17 90 93 177 219 263 262 279 290 tans unverweilt mitgetheilt werden und an­ 318 367 361 371 389 393 414 416 466 geblich tn der Erklärung bestehen, daß die 473 497 602 646 684 600 637 709 796 Pforte nur den Traccaten gemäß zu Werke 807 883 888 929 937 963 969 987 994 gegangen sey und daher hoffe, der Kaiser werde 998 1068 1080 1104 tili 1139 1142 die erhobenen Einwendungen zurücknehmen. 1146 1161 1170 1224 1229 1238 1244 Aus Syrien lauten dit Nachrichten fort­ 1292 1302 1306 1313 1320 1341 1367 wahrend ungünstig. Auch den Protestantischen 1377 1387 146Z 1469 1468 1469 1480 Bischof Alexander von Jerusalem berühren 1488 1626 1632 1643 1669 1669 1676 die Türkischen Gewaltchaten. Er traf gänz­ 1607 1660 1663 1706 1769 1768 1792 lich unerwartet in Beirut ein und hatte lange 1861 1930 1960 1963 1979 1982 2007 Confereqzen mit dem Preußischen und Engli­ 2034 2064 2066 2093 2197 2244 2266 schen Consul. Der Bau seiner Kirche und 2334 2346 2388 2396 2422 2423 2440 seines Schulgebäudes war ihm plötzlich verbo­ 2460 2467 2476 2632 2692 2604 2697 ten worden, worauf er sich entschloß, seine 2726 2734 2761 2762 2779 2786 2790 Klagen den Consuln mitzutheilen. 2794 2864 2881 2911 2939. — Die Russ. Feuer-Assekuranz-Compagnie d ermis e h t e s . hat im vorigen Zahre 900,916 R. 46 Kop. Pernau. Am 23. Februar d . Z . fe ie r te S. eingenomnien und 629,668 R. 69 Kop. der hiesige Stadt-Wäger Herr Hans Diedrich S. (darunter 396,781 R. 86 Kop. S. für v. Grubbe in einem Lebensalter von 74 Zäh­ Feuerschäden) verausgabt. Der Gewinn be­ ren sein 60jährigeS AmrS-Zubiläum, das in trug demnach 380,246 Rbl. 86 Kop. Slb., unserem Orte lebhafte Theilnahme fand, in­ wovon 280,000 Rbl. S. zu Dividenden be­ dem so wohl Ein Hochedler Rath so wie noch stimmt und 100,246 Rbl. 86 Kop. S. züm andere Behörden, in gerechter Anerkennung Reservekapital geschlagen wurden. des tadellosen und unverdrossenen Dienstes — Der berühmte Naturforscher, Frhr. Ale­ des Zubilars denselben durch persönlichen Be­ xander von Humboldt, hat diesen Winter sein such und Glückwunsch beehrten, sondern auch großes und so sehnlich erwartetes Werk über die zur See handelnde Kaufmannschaft und Hochasien vollendet, so daß eS bereits in ei­ die große Gilde außer einem dargebrachten nigen Wochen von dem Pariser Buchhändler namhaften Geschenke, auch eine jährliche Un­ Gide ausgegeben werden wird. Das Werk terstützung zusicherte, welche demselben nach ist^dem Kaiser von Rußland gewidmet, der seinem dereinstigen freiwilligen Abtritt vom dem berühmten Reisenden bei feiner Reise Dienst, und nach seinem Tode dessen Ehefraq durch Sibirien im Z. 1829 eine so freund­ auf Lebenszeit ausgezahlt werden soll. liche Unterstützung gewahrte. — Ein Reformator der Heill^hre ist in Kälte dort immer mit vulkanischen Ausbrüchen Leipzig aufgetreten. Ernst Mahner heißt er. im südlichen Italien und in Sicilien zusam­ Schon seine äußere Erscheinung kündigt voll­ mentrifft. kommen einen Propheten an. Er will die — Ein Blatt bemerkt über den Regenten Urhygiene erfunden oder wiedergefunden haben, von Spanien: Espartero ist ein schmächtiger hat auch bereics einen Theil seiner Panacee kleiner Mann, und 46 Jahre alk. Er leidet gedruckt ausgegeben. Von aller bisherigen an einem starken Blutspeien, was ihn oft Medicin abstrahlend, will er weder von während des Kommando'S der Truppen be­ Homöo- noch Allopathie wissen; am nächsten fällt. Ich habe gesehen, wie er bei einem scheint er noch den Hydropathen zu stehen. solchen Zufalle vom Pferde stieg, eine Menge Er ist des Felsenglaubens, durch seine purste Blut auswarf, sich wieder aufsetzte und sagte: Naturheillehre künftig alle Medicin und Me­ Jetzt, meine Kinder, bin ich wieder für Euch dianer überflüssig zu machen. Der Mann, da, und davon gallopirte, als wenn nichts dem allerdings ein klarer Verstand, sogar Witz vorgefallen sey. und eine freie Rednergabe nicht abzusprechen — August Ludwig von, Schlözer, Mitglied ist, docirte seine Sätze cheilß im Convictorio der Kaiserl. Russischen Akademie der Wissen­ unter vielem Studentenzulauf, theils im Walde, schaften seit 1766 u. s. w., sagt über die d. h. im Nvsenthal. Man darf ihm glauben, Zeitungen: „Zeitungen — mit einem Gefühl daß er seine Lehre an sich selbst erprobte: er von Ehrfurcht schreibe ich dieses Wort nieder lebte in Amerika unter Wilden, forderte spä­ — Zeitungen find eines der großen Kultur­ ter in der Meerenge von Calais seine Natur mittel, durch die wir Europäer — Europäer durch tägliches Schwimmvergnügen im Janu­ geworden find; werth, daß sich noch jetzt Fran­ ar heraus, machte nackten Leibes stundenlange zosen und Deutsche über die Ehre der Erfin­ Strandspaziergange im größten Frost und legte dung streiten. Die Menschheit konnte nicht sich eben so absichtlich in bereiftes GraS, um eher zum Genuß derselben gelangen, als bis die ganze Widerstandsfähigkeit der Natur zu zwei andere wichtige Erfindungen, Druckerei erproben. Sein System ist, mit kurzem Worte und Postwesen, vorausgegangen waren. WaS zu sagen, nichts als ein „Abhärtungssystem." würde besonders unsere neueste und TageSsta- — Die Witterung dieses Winters zeigt in tistik ohne Zeitungen seyn? Im Mittelalter den verschiedenen Gegenden Europas die selt­ konnten Reiche entstehen und Reiche unterge­ samsten Contraste. Noch am 4. Februar bot hen, und ein Paar hundert Meilen weiter die Umgegend von Paris ein vollkommenes erfuhr man eS erst nach Iahren. Stumpf ist Bild deS Frühlings. Die Nosenbüsche fingen der Mensch, der keine Zeitung liest.. an auszuschlagen, die Primeln uud Mandel­ bäume blüheken, und auch die Blüthe der Bekanntmachungen. Pfirsichbäume fing an sich unter dem beleben­ den Einflüsse der warmen Sonnenstrahlen zu Von Einem Wohledlen Rathe der Kait entfalten. Am 6. lag bereits tiefer Schnee. serlichen Stadt Pernau werden Alle und In Rom herrschte im Januar anhaltende Jede welche an das in hiesiger Stakt, im Kälte, und da S Wasser gefror nicht nur im t. Qnart. snd Polizei,Nummer 122 beln Freien, sondern auch in den Häusern. Da­ gene, den Erben des verstorbenen Schmie» bei schneite es unaufhörlich. Einer alten Sitte demeisters Christoph Kreidner gehörig gemäß wurden, bei dieser unter dem milden gewesene, und von diesen an den hiesigen Italienischen Himmel so seltenen Erscheinung, B ü r g e r u n d S c h l o s s e r m e i s t e r A n d r e a s alle öffentlichen Lehranstalten und Bibliotheken Gottfried Oestberg, für die Summe bis zum Eintritte einer gelindern Witterung von 857 Rubel 14^ Cop. Silber, Münze geschlossen. Man hat -in Rom die Bemer­ verkaufte, theils steinerne, theils hölzerne kung gemacht, daß eine ungewöhnlich strenge Wohnhaus Ansprüche — 80 — zu haben oder wider die geschehene Besitzt Riga übernommen werden kann. Wer diese Übertragung zu sprechen vermeinen sollten, Transporte zu übernehmen willens sein soll» hierdurch aufgefordert, sich mit solchen ih» te, wird hierdurch aufgefordet sich an dem ren Ansprüchen oder Protestationen inner, Torge den 9. und dem Peretorge den 12. halb Jahr und Tag a dieses d. Mts. im Vogleigerichte einzufinden, sei, ^laina^is snlz ^raeclnsi, allhier ges nen. Bot zu verlaurbaren und abzuwarten, setzlich anzugeben und selbige zu verfolgen, was ferner verfügt werden wird. widrigenfalls sie nach Ablauf dieser perem» Pernau, Rathhaus am 2. Marz 1843. tonschen Frist nicht weiter gehört noch ad< Obervogt R. v Härder. i mittirt, sondern ^r-jeLlucürt Nr. 77. Fr. Rambach, Secr. werden sollen, das bezeichnete Grundstück aber dem rechtlichen Acquirenten, Schlos« (Mit polizeilicher Bewilligung.) s e r m e i s t e r A n d r e a s G o t t f r . O e s t b e r g , Bekanntmachungen. als dessen unbestreitbares Eigenthum adjus Einem hohen Adel und verehrungswü^' -dicirt werden wird. digen Publikum g^ebt sich Unterzeichneter Pernau Nathhaus, den 1. Marz 1843. die Ehre hierdurch bekannt zu machen, daß Nr. 1919. In kicleiii er alle Sorten frische, ausländische Gemü­ C . S c h m i d , 3 se« und Blumen 5 Sämereiess von bester 8.) L^nciic. et Zecretar. Güte erhalten hat, so wie verschiedene Von der pernauschen.Polizeiverwaltung schöne Sorten Georginen, MooSt, Pom wird hiermit bekannt gemacht, daß am 12. quer-, Thee-, Clustered?, Maiden-, Blnsch- d. Mls. Vormittags um Ii Ukr ein ganz und CentifoliemNosen, Nelken und andere neues Altarbild meistbokhlich verkauft wer­ exotische Pflanzen, in Töpfen, zu 10 pCt. den soll, und werden Kaufliebhaber hier/ billigeren Preisen wie früher ablassen kann, mit aufgefordert, zu dieser Verstelgerung und empfiehlt sich besonders durch die Ver­ sich zahlreichst hierselbst einzufinden. sicherung der reellsten Bedienung. Pernau Polizei - Verwaltung, den 4. M Lutkewi tsch . März 1843. Die in der Vorstadt belegene frühere Polizei »Vorsitzer R. v. Härder. Reymannsche jetzt Peterssensche Windmüh­ Nr. 247. A. G. Mors, Secr. i le mit zwei Gangen nebst Beutel^Apparate in completem Zustande, ist auf ein oder Von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai« mehrere Jah^e billig zu verpachten. Das serlichen Stadt Pernau wird desmittelst be­ Nähere erfährt man daselbst bei der Be­ kannt gemacht, daß von Riga nach Pernau wohnerin. Pernau, den 26. Febr. 1843. und Ärensburg die Summe von je zwei Verwitwete C. E. Peterssen, bis dreitausend Rubel SUberscheidemünze Erbliche Ehrenbürgerin. 3 in Kupfer abgefertigt werden soll, und sol, ches namentlich auch zn Schiff und theil« Innerhalb acht Tagen verläßt Pernau weise geschehen kann, wenn diejenigen wel- C. Neinhold Mlelher. . che den Transport übernehmen wollen, für den ganzen Betrag, der jedesmal empfan? Vom 26 . Februar bis zum 5 . März. gen wird, genügende Caution bestellen, — Getankt. St. Nicolai-Kirche: Ida Ama, so wie daß unter gleichen Bedingungen lje Henriette Zimmermann. — Louise auch Kupfermünze alten Gepräges zur Ue- Helene Florell. — St. Elisabeths»Kirche: berfuhr aus Pernau und Arenöburg nach Heinrich Nicolai v. Löwis of Menar. Im Nainen deS General-Gouvernements der^Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Gold mann, Censor. Pernausches Wochenblatt. 11. 1843. Sonnabend, den 13. tllarz. St. Petersburg, vom 26. Februar. son benutzte diese Veranlassung, einen beredten Se. M. der Kaiser haben am 16. Ja­ Aufruf an die bemittelten Juden Polens in nuar den Etat des Dorpatschen Lehrer-Semi- der Allg. Zeitung des Judenthums zu rich­ nariums Allerhöchst zu bestätigen geruht. ten, einen allgemeinen Verein im Königreiche Derselbe beläuft sich auf 2600 Rbl. 38 Kop. Polen zu bilden, der sowohl die pecuniairen Slb. In dieser Anstalt werden 14 Zöglinge Mittel herbeischasse, den Uebergang zum Land­ unterhalten. bau den ärmeren Juden zu erleichtern, alß Vom 27. Der „Russ ische Inva l id " Nr . auch moralisch durch Schrift und That auf 43 enthält ein aus 22 einzelnen Punkten be­ die Masse zu diesem BeHufe wirke. Dieser stehendes, Allerhöchst bestätigtes Reglement Aufruf fiel wie ein Funke in Zündstoff. Es über die zur Erleichterung der Aeltern, welche bildete sich sofort in Warschau ein Comite, ihre Söhne in Militair - Lehranstalten unter­ das die Vorstände aller Gemeinden zu Confe- bringen wollen, stattfindende Abgabe derselben rsnzen in den^ Gouvernements - Städten auf­forderte. Ein lebhafter Eifer that sich kund, zur Pension bei den Offizieren und Lehrern dieser Anstalten vor Ablegung des zur Auf­ und am 2. Februar fand eine solche Confe--renz z. B. in Kalisch von 21 Hauptgemein­ nahme nöthigen Examens. den dieses Gouvernements statt, die sich in Von der Russ isch-Po ln ischen Grenze, einem rechtsgiltigen Receß zu einer jährlichen vom 1. März. Beisteuer von 60,000 Fl. verpflichteten. Nach Unter den polnischen Juden findet gegen­ diesem Maßstabe wird von der Hauptstadt wärtig eine Bewegung Stakt, die in dieser, und den acht Gouvernements eine Summe seit Jahrhunderten zurückgebliebenen, aber auch von jährlich ^ Million Fl. zusammengebracht allseits vernachlässigten Masse zu den erfreu­ werden, die zum Ankauf von Grundstücken, lichsten Erfolgen führen kann. Der Fürst- Ackergerächschafren :c. einen erheblichen An­ Statthalter hatte in einer Audienz gegen die fang barbieret. Belebt sich dieser Eifer wach­ Vorsteher der Jüdischen Gemeinde in War­ send nud durch die Erfolge gefördert, so 5ann schau ausgesprochen , daß er beabsichtige, alle der jüdischen Bevölkerung wie dem Lande nur Mittel anzuwenden, um die Juden in Polen eine ersprießliche Zukunft daraus erstehen. zum Ackerbau zu bewegen, und die entgegen­ Par is , vom 3 . März . stehenden gesetzlichen Schwierigkeiten aus dem Te legraph ische Depesche. Wege zu räumen. Man kann überzeugt seyn, DaS Amendement über die geheimen Fonds, daß die Polnischen Juden sehr hierzu geneigt welches das Mißtrauensvotum gegen das Mi­ find. Der Magdeburger Rabbiner Philipx- nisterium hervorrufen sollte, ist gestern Abend mit 242 gegen 197 Stimmen verworfen wor­ des Kabinets .gestimmt haben. Die ministe­ den. Majorität für das Ministerium 46. riellen Blätter geben die ministerielle Majori­ Man spricht jetzt mir Bestimmtheit davon, tät auf 46 Stimmen an und haben darin daß am künftigen 4. Mai, als am Namens­ vollkommen Recht. Aber bei dem gestkigen tage des Königs, der Prinz Ludwig Napoleon Votum, wo es sich handelt, die wahre par­ begnadigt werden würde, wenn man bis da­ lamentarische Majorität des Kabinets zu er­ hin das Versprechen von ihm erlangen könne, messen, ist vor allem nochwendig, zu bestim­ daß er Europa fortan meiden wolle. Bis men, wie viele Stimmen den Sieg des Mi­ jetzt scheint es noch nicht gelungen, dieses nisteriums entschieden haben. Es gab 439 Versprechen von ihm zu erhalten. Stimmgedende, die absolute Majorität war Vom 4. D ie Sa lons des Her rn Gu izo t demnach 220 Stimmen. Das Resultat der waren gestern Abend überfüllt. Es erschienen Abstimmung gab 197 Kugeln zu Gunsten der nach und nach gegen 2000 Personen, die dem Opposition, mithin fehlten nur 23 Stimmen, Minister ihre Glückwünsche zu dem Resultate um das Amendement Lacrosse von der Kam­ der gestrigen Sitzung darbrachten. mer annehmen zu lassen. Wenngleich Nie­ Die gestrige Sitzung der Deputirtenkammer mand mit mathematischer Giwißheit den Sturz ist unstreitig die längste seit 1630 gewesen. des Herrn. Guizot erwartete, war man doch Sie dauerte nicht weniger als sieben Stun­ um die Existenz des Kabinets vom 29. Okto­ den, während welcher es nicht weniger stür­ ber lebhaft besorgt. Man wußte, daß die misch zuging, als bei der Abstimmung der Linke, die Legitimisten, das linke Centrum, Adresse. Als man gegen fünf Uhr mehrere die Mehrheit der radikalen Partei und die ministerielle Deputirten, wie den Marschall Partei Dufanre-Passy gegen das Ministerium Sebastian!, Vatont und andere, die nur bei stimmen wollten. Ein solcher Verein von außerordentlichen Angelegenheiten in der Kam­ feindlichen Kräften mußte natürlich die mini­ mer zu erscheinen pflegen, ihre Platze einneh­ sterielle Majorität- ernstlich gefährden. Herr men sah, und hier und da auf den ministe­ Guizot, der in solchen Gefahren seine parla­ riellen Bänken der Ruf: anx vorxj zvix. mentarische Taktik selten verfehlt, wußte die voix! zu ertönen anfing, sah man deutlich Partei Dufaure - Passy in zwei abweichende ein, das Kabinet wünsche der Diskussion der Theile zu zerspalten, wovon der Eine dem geheimen Fonds ein Ende zu machen. Die Kabinet treu blieb, während der Andere mit Opposition dagegen bemühete sich ihrerseits, die den Herren Dufaure und Passy zur Opposi­ Debatten in die Länge zu ziehen. Hr. Odi- tion wanderte. Die Partei, welche Herrn !on Barrot und Hr. Berryer, welche erst heute Guizot tren blieb, hat den Herrn de Vatry sprechen wollten, fanden sich veranlaßt, das zum Chef und besteht durchgehends aus De­ Wort zu begehren, hatten aber die größti putirten, welche zugleich öffentliche Aemter Mühe, das Geschrei im Centrum zu bewälti­ bekleiden. ^ Ihre Zahl wird auf sechshehn an­ gen. Herr Odilon Barror sah sich genöthigt, geschlagen. In einem so kritischen Moment seine Rede möglichst kurz zu fassen, und Herr kommen sie dem Kabinet zu Hülfe, und da Berryer konnte kaum auf einige Minuten sich sie öffentlich ihre Absicht, zu Gunsten dessel­ das Wort verschaffen. Unter unbeschreiblichem ben stimmen zu wollen, kund gaben, trugen Lärm verlas einer der Sekretare der Kammer sie wesentlich dazu bei, das gestrige Resultat die Namen der Deputirten, und so groß war der Abstimmung zu bewirken. die Unordnung, daß zwei Deputirten in der Vom 6. Man "ha t in den Tu i le r ieen heutigen Nummer des Courrier fran^ais er­ Nachricht - von dem Prinzen von Joinville; klären lassen, sie hätten nicht einmal gewußt, er war in Rio de Janeiro angekommen und in welcher Urne die Kugel für oder gegen auf das freundschaftlichste bei Hofe empfangen das Amendement Lacrosse zu legen wäre, so worden. .Seine Vermählung mit der Prin­ daß sie. zuletzt nur aus Jrrthum zu Gunsten zessin Januäria (Schwester des Kaisers D. Pedro II., geb. am 11. März 1822; der um so mehr, als in Betreff der letzten Dif­ Prinz wird am 14. Oktober d. Z. 26 Hahr ferenzen mit Esparrero entschieden zu seyn alt) soll nächstens vollzogen werden. scheint, daß der diesseitige Konsul in Barcelo­ Zn der vorigen Nacht hatten wir einen na demnächst abberufen werden soll; wenig­ so starken Frost, daß die Erdarbeiten an den stens sagt man, daß Herr Guizot Hrn. Her- Festungswerken eingestellt werden mußten. Der nandez vor einigen Tagen eine hierauf bezüg­ Frost wird wahrscheinlich in unsern Gärten, liche Note Haie, zustellen lassen. D4e Spani­ wo viele Fruchrbäume bereitü in der Blüthe schen Angelegenheiten sind von je her in den standen, großen Schaden angerichtet haben. Augen des Herrn Guizot der Stein des An­ Vom 6. Madame Adelaide, die Schwester stoßes gewesen, da hierüber zwischen ihm und des Königs, soll seit einigen Tagen bedenklich dem König eine entschiedene Meinungs-Ver­ erkrankt seyn. schiedenheit herrschr. Herr Guizot wünscht Die kaum verstummte Diskussion über die eine Annäherung zwischen dem Hof der Tui- geheimen Fonds in der Deputirten - Kammer lerieen und Espartero, Ludwig Philipp, ist droht, wenngleich in verjüngtem Maßstab, hingegen der Ansicht, Frankreich habe bis zur sehr laut in der PairS-Kammer werden zu Volljährigkeit der Königin Jsabella der Zwei­ wollen. Der Marquis von Boissy, der Mar­ ten in Bezug auf Spanien nur eine beobach­ quis von Dreux - Brsze, der Baron Charles tende, temporisirende Politik zu befolgen und Dupin u. A. verkünden sehr feindliche Ab­ jeder Intimität mit dem Regenten sich zu sichten gegen das Kabiner und bemühen sich, enthalten. Vchwrigen ist in einer solchen eine förmliche Coalicion gegen dasselbe zu bil­ Stellung unseres Ministers der auswärtigen den. Graf Mole selbst, der in der oberen Angelegenheiten ein Gesetz der Klugheit. Was Kammer einen großen Einfluß ausübt, begün­ Hr. Guizor von der Diskussion der geheimen stigt die Coalltlvn, und Personen aus seiner Fonds in der Pairs-Kammer zu fürchten hat, nächsten Umgebung versichern, daß er bei den ist nicht der Sturz seines eigenen Kabinetres, bevorstehenden Verhandlungen das Wort zu sondern die Verlegenheit, sich über Spanien begehren willens sey, um die Politik des Ka­ so erklären zu müssen, daß die Pairs-Kammer binets vom 29. Okt. anzugreifen, ^s wäre mir den erhaltenen Erklärungen sich zufrieden gewagt, zu behaupten, daß die Opposition in gebe, ohne daß durch'den.Mund des Herrn der Pairs-Kammer die Existenz des Kabiners Guizot ein kompromitcirendes Wort für Lud­ ernstlich gefährden könnte. Allein eben weil wig Philipp oder Espartero verlaute. im Palais Luxembourg die Redner im Durch­ Vom 7. Wir erhalten so eben durch Spa­ schnitt mehr Mäßigung als in der Deputir­ nische Blätter vom 1. l. Mrs. die wichtige ten - Kammer zu beweisen pflegen, dürfte es Nachricht, daß die Städte Campeche, St. Herrn Guizot schwer werden, einer ausführ­ Zean d'Ulloa und andere Punkte der Argen­ lichen Erläuterung des Erikettenstreices mit tinischen Republik anfangs des laufenden Iah, Spanien und der letzten Differenzen in Be­ res die Spanische Flagge aufgezogen und der treff unseres Konsuls in Barcelona zu entge­ Herrschaft Spaniens sich freiwillig unterwor­ hen. In der Deputirten - Kammer vermied fen haben. Diese Nachricht wurde durch eine Herr Guizot mir großer Gewandtheit, der­ Britische Corvette nach der Havana und von gleichen Auskünfte zu geben und beschränkte dort nach Barcelona durch den Spanischen sich auf eine summarische Rechtfertigung der Kauffahrer „Tacio" überbracht. Die überein­ Politik Frankreichs in Spanien, ohne in das stimmenden Aussagen sämmrlicher Passagiere, Detail einzugehen. Der Marquis von Boissy die auf dem „Tacio" sich befanden, lassen an besteht darauf, Herrn Guizot in die Enge zu der Authenticitat des erwähnten Ereignisses treiben, auf daß der Minister der auswärtigen kaum zweifeln. So Melden wenigstens der Angelegenheiten sein Stillschweigen über den „Constitucional" von Barcelona und „l'Ecs Etiketcenstreit endlich einmal brechen müsse. de Comercio" von Madrid. London, vom 1 . Marz . den erhalten; eben so sey auch eingetreten, Heute haben die Gerichts - Verhandlungen was er im vorigen Jahre vorausgesagt habe, gegen Mae Naughten, den Mörder des Hrn. nämlich ein auf besseren Fuß gestellter Han­ Drummond, im Central-Kriminal-Gerichtshof dels-Verkehr zwischen den beiden Landern. begonnen. Bald nach 10 Uhr ward der Ge­ Der vor kurzem abgeschlossene Traktat werde fangene vorgeführt, er sah ganz gesund aus, dazu beitragen, den Handels - Verkehr zu He­ obgleich er nicht ohne Angst zu seyn schien. ven^ besonders die eingeführten Verbesserungen Gefragt, ob er sich für schuldig erkläre, ant­ in dem Entrepor-System in Rußland, eine wortete er laut: Nichtschuldig? Der General- Modifikation, welche der Finanzminister, Graf Solicitor stellte hierauf die Anklage und setzte Cancrin, bereitwilligst in Vorschlag gebracht den Unterschied zwischen partiellem und ganz­ habe, um den Wünschen der Brirrischen Re­ lichem Wahnsinn auseinander; wobei er sich gierung entgegenzukommen. Von den Mini­ auf die Autorität des Lords Baron berief, stern war Niemand bei dem Bankett zugegen, daß der erstere einen Verbrecher nicht unzu­ indeß sprach der Unter-Staatssekretär der aus­ rechnungsfähig mache. Es wurde hierauf zum wärtigen Angelegenheiten, Viscount Canning, Zeugenverhör geschritten. — Einigs-Tage zu­ sich dahin aus, daß das Ministerium keine vor hatten sich vier Aerzte nach Newgate be­ Anstrengung scheuen werde, um das Bündniß geben, um über den Gemüthszustand des Ä?ac mit Rußland noch enger zu schürzen. Naughten durch Unterredung mit ihm ein Vom 6 . Aus Por t - au - Pr ince er fahr t möglichst begründetes Urtheil zu gewinnen. man, daß dort eine Feuersbrunst 400 Häuser Ihre Meinung soll erst bei dem Prozesse selbst und Niederlagen verzehrt hat. Der Schaden bekannt werden. wird auf 10 Mill. Dollars angesch!agen. Die Morning-Post will aus Madrid wis­ Die ganze Familie Bonaparte will angeb­ sen, daß Espartero abermals seine Abneigung lich zum Z. Mai, dem Todestage Napoleon's, gegen eine Vermählung Jsabella's mit dem in London zusammentreffen. Sohne des Don Carlos ausgesprochen habe, Wien , vom 3 . Marz . und fügt bei, daß dem Letzteren unlängst ein Wenn die Ernennung des Erzherzogs Frie­ neuer Antrags bezüglich jener Vermählung ge­ drich zum Kontreadmiral unserer Kriegsmarine, schehen sey; Don Carlos habe jedoch geant­ welche der Monarch selbst bei der Begegnung wortet, daß er keinen Vorschlägen zur Ver- auf einem Spaziergange seinem erlauchten zichtleistung auf sein Thronrechr zu Gunsten Neffen mit dem Gruße: „Herr Admiral" zu­ seines Sohnes und zur Einwilligung in die erst angekündigt hatte, bei Manchen die Hoff­ Heirath zwischen diesem und Jsabella Gehör nung einer wesentlichen Vermehrung unserer ' geben könne, wenn man ihm nicht zuvor seine Seemacht erweckte, so dürfte dies wohl in Freiheit zurückgebe. anderer Weise nicht in Erfüllung gehen, als Vom 4. Das große Bankett, welches die es eben der Schutz unserer so rasch aufblühen­ sogenannte Russische Handels-Gesellschaft all­ den Handelsmarine erfordert, welche sich auch jährlich Veranstalter, fand am Mittwoch statt auf weiten Meeren nun Wege zn Offnen 'ver­ und gab, wie gewöhnlich, Veranlassung zu spricht. Wie es heißt, liegt es in der Ab­ gegenseitigen Komplimentirungen zwischen dem sicht der Regierung,, Handelsverbindungen selbst .Vorsitzenden Direktor der Gesellschaft und dem mit China möglichst zu fördern und Erzherzog Russischen Gesandten über das gute Einver­ Friedrich soll in Person bestimmt seyn, eine ständnis das zwischen Rußland und England Expedition dahin zu befehligen und den Grund bestehe. Baron Brunow erinnerte daran, daß hierzu zu legen. Es ist auch zu erwarten, er bei der Jahresfeier im Jahre 1841 die daß gerade der Seehändel Oesterreichs dahin . durch die Ereignisse erfüllte Hoffnung ausge­ für Engländer am mindesten Besorgnisse einer sprochen habe, die Eintracht Englands und ^ Rivalisation erwecket wird, so wie die politi­ Rußlands werde den bedroht scheinenden Frie­ sche Allianz dieser beiden sich gegenseitig gleich­ sam ergänzenden Staaten nicht nur eine alte, und die Anti-Russischen Tendenzen unserer fondern natürliche ist. — Ein anderer unserer jetzigen Machthaber sind kein Geheimniß mehr. geistreichen jungen Erzherzoge, Prinz Ste­ So überwältigend ist die hohe Meinung, die phan^ wird, wie wan hört, ebenfalls eine hier herrscht, von der unüberwindlichen Macht weite Reise unternehme»»: nach Neapel, Por­ des Nordens, daß die freundschaftlichen Ver­ tugal, Brasilien und zuletzt nacb Rußland, sicherungen Großbritaniens und Frankreichs mit dessen Kaiserfamilie der Erzherzog nahe nur noch eine schwache Beruhigung zu gewäh­ verwandt ist. ren im Stande sind. Kopenhagen, vom 4 . Marz . Von der Türk ischen Grenze, Seit 8 Tagen haben wir so starken Frost, vom 24. Februar. daß der Sund fast bis zu den „Dreikronen" Die in Semlitt sich aufhaltende Fürstin mit einer Eisdecke belegt ist, daher wird der Liubicza hat vor einigen Tagen eine Mitthei- ersehnte Anfang der Dampfschifffahrt noch lung aus Belgrad von dem dortigen Russi­ ausgesetzt werden müssen. Wir haben in den schen Consul Waschenko erhalten, in Folge letzten Tagen 8—9° Kälte gehabt, und bei deren sie sich unverzüglich nach Temeswar be­ ^ dem vielen Schnee haben wir so spät im gab, um mit ihrem Sohne, dem Fürsten Jahre noch eine beständige Schlittenbahn, da Michael, der in der Nähe dieser Stadt wohnt, selbst Mittags die Sonne nur wenig aufthaut. sich zu besprechen. S tockho lm, vom 28 . Februar . Aus Bucharest meldet man, daß Sawfet In dem am 16. d. gehaltenen Staats- Efendi, nachdem er dem Hospodar Georg, Bi- rarh hielt der Norwegische Staatsminister besko die Hm vom Sultan zugedachten Ge­ Due einen Vortrag über die Belohnungen, schenke — einen Ehrensäbel und den Nischan — welche der Kaiser von Rußland den Norwe­ übergeben hatte, am 16. d. Bucharest ver­ gern ertheilt, die sich bei Veranlassung des lassen und die Rückreise nach Konstantinopel Untergangs des Russischen Linienschiffes Jn- zu Lande angetreten hat. Die auswärtigen germannland an der Norwegischen Küste aus­ Consuln in Bucharest hatten in corpore bei gezeichnet haben. Diese Belohnungen bestehen dem Hospodar ihre Aufwartung gemacht, bei in Orden, Diamanrringen und baarem Gelde, welcher Gelegenheit der Brittische Consul, so wie in einem Kapital von 2000 Dukaten, Herr Colquhun eine Anrede hielt, in welcher welches der Kaiser dem Landungsorte Mandat er einige mißbilligende Worte über das Be­ zur Errichtung eines Fonds schenkte, von des­ nehmen des frühern HoSpodars fallen ließ. sen Zinsen dürftige Seeleute unterstützt wer­ Die Installation des Hospodars wird am 24. den sollen. Der Staatsminister Due, der und am 26. die Eröffnung der General-Ver­ sämmrliche Dekorationen, Diamantringe und sammlung stattfinden. Herr Bibesko ist be­ Geldbetrage empfangen hat, ist mit der Ver- reits mit vieler Energie im Lande aufgetreten theilung derselben beauftragt worden. und hat im Sinn, eine Epuration unter den Be lg rad , vom 22 . Februar . Beamten vorzunehmen; der HoSpodar hofft, Kiamil Pascha hat im Namen des Pforte dadurch der Zugänglichkeit und Bestechlichkeit die Entfernung der Fürstin Liubicza, der Für­ derselben Schranken setzen zu können. sten Michael und aller ihrer Anhänger von Welch ein unglücklicher Geist der Verblen­ der Serbischen Grenze verlangt. Schon vor dung schwebt über der Pforte, und welcher einigen Tagen ist der Courier mit den betref­ Dämon treibt sie auf dem wahnsinnigen Wege, fenden Depeschen von hier nach Wien abge­ der sie zum Untergange führt! Nicht eine Frage gangen. — Uebrigens läßt sich schwerlich leug­ des RechtS oder der Traktate wird mehr mit nen, daß man an dem Bestände der gegen­ gerader ehrlicher Gesinnung erledigt, und alle wärtigen Ordnung wieder zu zweifeln beginnt. Reklamationen trotz höhnender Bereitwilligkeit Die Gewalt der Ereignisse bat die eigentlichen in endlose AuSfiüchte. begraben! Offener Trotz Farben der Dinge an das Tageslicht gebracht. wird Oesterreich, dem so viel verdankt wird. in der Dampfschifffahrttzsache, Rußland in der nur aus Cur-- und Livland, aus den innern Serbischen, allen Großmächten gemeinsam in Russischen Gouvernements nur ein unbedeu­ der Syrischen Angelegenheit geboten. Als tendes Quantum Hafer und noch weniger Reschid Pascha Konstantinopel verließ, schien Roggen. In der Einfuhr ausländischer Maa­ der gute Genius der Türken verschwunden; ren ist der Unterschied gegen 1841 nicht be­ wird er mit ihm wieder zurückkehren? deutend; an Rohzucker, Wein und Norwegi­ Vom 1. März. Es bestätigt sich, daß die schen Häringen ist mehr, in anderen Waaren Pforte das Oesterreichische Cabinet ersucht hät, weniger eingeführt worden. .— Vom 24. als Vermittler zwischen der Pfone und Ruß­ März bis zum 8. Decbr. kamen aus fremden land in den Serbischen Angelegenheiten auf­ Häfen 1248 Schisse (darunter 348 mir vol­ zutreten. Eine in diesen Tagen durch Sem- ler, 43 mit nicht ganz voller Ladung, 867 lin gekommene Estaffette soll die osficielle Auf­ mit Ballast) und aus Russischen Häfen 144 forderung dazu enthalten haben. an; nach erstem segelten 1218 (darunter 60 Nachrichten aus Konstantinopel zufolge, die Russische), nach letztem 460 Schiffe ab. Aus eben auf außerordentlichem Wege anlangen, fremden Häfen waren 183 Schiffe mehr ge­ hat Herr Butenieff Anstand genommen, die kommen und 161 mehr nach solchen gesegelt nun auf das eigelchändige Schreiben des Kai­ als im I. 1841. 46 überwinterten im Ha­ sers Nikolaus an den Sultan erfolgce Ant­ fen. Aus dem Innern kamen 64 Strusen wort nach St. Petersburg zu expediren, da und Flußfahrzeuge mehr an als im I. 1841, der Russische Botschafter besorgen soll, daß nämlich 666. — Die Haupcauöfuhr Russi­ letztere die zwischen der Pforte und Rußland scher Produkte, deren Werth sich auf 16 M. bestehende Freundschaft bis auf den Grund er­ 767,129 Rbl. S. (auf 1,746,807 R. mehr schüttern müßte. Ein Russischer Kourier, der als im I. 1841) belief, vermittelten 10 Ri­ vor einigen Tagen von Konstantinopel abging, gaer Handelshäuser, von welchen Mitchell u. soll bloß einen kurzen Auszug des Antwort­ Comp, für 3,606,882 Rbl., die Gebr. Hill schreibens mir der Angabe seines wesentlichen f. 2,466,924 Rbl., Schröder und Comp. f. Inhalts nach St. Petersburg überbringen. I,071,111 Rubel Waaren verschifften. Es Man glaubt hier, daß das von Herrn von wurden namentlich 1,792,969 Pud Flachs, Bureniess hier befolgte Verfahren allerdings 60,669 P. Flachsheede,'1,084,600 P. Hanf, geeignet sey, die Pforte über ihre Haltung 133,097 Pud Hanfheede, 367,801 Tscherw. hinsichtlich Serbiens bedenklich zu machen, Leinsamen, 109,664 Tscherw. Hanfsamen, obwohl bestimmte Nachrichten besagen, daß II,664 Pud Hanföl, 31,998 P. Blärterta- die Pforte auf ihrem Entschlüsse, die gegen­ back, 7267 P. rohe Häute, für 806,330 R. wärtige Regierung Serbiens aufrecht zu hal­ Holzwaaren, 1122 P. Wolle, 49,732 Tsch. ten, noch immer beharre. Es ist zu wün­ Roggen, 3994 Tsch. Weizen, 22,440 Tsch. schen, daß der Sache einmal ein Ende ge­ Gerste, 28,971, Tsch. Hafer ausgeführt. Zu macht werde. den Artikeln, von welchen weniger als im I. 1841 verschifft wurden, gehören Flachsheede, d e r m i s c y t e s . Hanföl, Taback, Häute und Wolle. R iga , den 17 . Februar . Der Aus fuhr ­ — Die Oderlehrer des Rigischen Gymna­ handel von Riga hat auch im verflossenen siums Detters und Kühn sind zu Hofrärhen; Iahtt eine bedeutende Verschiffung von Flachs, die Inspektoren und wissenschaftlichen Lehrer Hanf/ Lein- und Hanffamen und Holzwaaren an den Kreisschulen: zu Mirau Borck, zu aufzuweisen. Auch der Absatz von Getreide Werro Reich, zu Pernau Voß und zu Riga im Anstände war stärker als im I. 1341, (an der Russischen Kreisschule) Blagowesch- aber immer weit von dem entfernt, was er tschenSky, der ehemalige Lehrer der Russischen senst in gutta Ernttjahren war« Im Jahre Sprache an der Kreisschule zu Mirau Köhler, 1342 erhielten wir das VerschiffuaASgerreide der Lehrer" der Französischen Sprache am Ri- gaschen Gymnasium Henriot und der wissen­ eine gefahrliche Operation gehoben werden schaftliche Lehrer an der Wendenschen Kreis­ konnte." Mein Herr, sagte der Arst, nachdem schule Moltrecht, so wie die Oberlehrer: am er den Leidenden untersucht hatte, ich kann Gymnasium zu Mitau Kurtz und an der Rit­ Sie heilen; ich bürge Ihnen für den glückli­ ter- und Domschule zu Reval Poliewsky z^u chen Erfolg der Operation. Folgendes sind Kollegien-Assessoren; der Sekretär des Conseils meine Bedingungen: wenn Sie reich sind, der Dorpater Universität C. v. Foresiier, der so behandle ich Sie in Ihrer Wohnung und ehemalige Inspektor und wissenschaftliche Leh­ Sie zahlen mir 20,000 Franken; sind Sie rer an der Kreisschule zu Bauske Everth und aber arm, so werde ich dafür sorgen, daß der Inspector und wissenschaftliche Lehrer an Sie in ein Hospital aufgenommen werden, der Libauschen Kreisschjile Friedberg zu Titu- und dort werde ich Sie ohne alles Honorar iärräthen; die Znspectoren und wissenschaftli­ heilen. Der Patient war reich und geizig, chen Lehrer: an der Kreisschule zu Hapsal ein Umstand, der dem Operateur sehr wohl Berg und zu Wesenberg Gebhardt, der wis­ bekannt war. Letzterer war daher taub gegen senschaftliche Lehrer an der Kreisschule zu Per­ alle Vorstellungen des Leidenden, er erklärte nau Knorre, die Lehrer der Russischen Spra­ ihm gerade heraus, er werde keine Centime che: an der Kreisschule zu Libau Estrambin, nachlassen. Es handelte sich um Leben oder zu Tuckum Petersen und zu Hapsal Schwach, Tod, und der geizige Capikali'st mußte gute der ehemalige Lehrer der Russischen Sprache Miene zum bösen Spiel machen; er versprach an der Walkschen Kreisschule Michelsohn und die 20,000 Franken, und nach sechs Wochen der Zeichnenlehrer des Mitauschen Gymnasiums war er vollkommen geheilt. Die 20,000 Fr. Eggingk zu Kollegien-Sekretären; der ehema­ wurden gezahlt. Zwei Monate waren verflos­ lig? Kanzellist des Dorpater Universitätsge- sen, und der Doctor dachte gar nicht mehr richts Stärker und der Lehrer der Musik und an die Geschichte, als unlängst an einem Vor­ des Gesanges am Rigischen Gymnasium Berg­ mittage bei ihm angeläutet wurde. Er lebte ner zu Gouvernements - Sekretären'und der als Gar^on und hatte daher nur einen Be­ Kanzellist bei der Dorpater Universität Mühl­ dienten, den er zufällig an demselben Vor­ berg so wie die Lehrer: an der Römisch-'Ka­ mittage verabschiedet hatte. Er mußte also tholischen Elementarschule zu Goldingen Was- selbst öffnen, und zu seinem größten Erstaunen sery, an der St. Johannis-Töchterschule in sah er seinen ehemaligen Patenten eintreten. Riga Sömmering, an der Zesuskirchenschule Dieser ging sogleich, ohne eine Einladung ab­ daselbst Norenberg, an der Elementarschule zu - zuwarten, in des Doctors Cabinet. Der Arzt Wenden Friedwaldt und an der Elementar­ folgte ihm und bot ihm einen Stuhl an; an­ schule zu Weißenstein Weiße zu Kollegien-Re- statt aber den Stuhl anzunehmen, verriegelte gistratoren befördert. der Genesene die Thür und sagte ernst: Mein Juden - Bevölkerung. Rußland mit Herr, Sie haben 20,000 Frc. von mir er­ Polen zählt 1,540,000; Oesterreich 670,000; preßt; ^Sie müssen mir das Geld wieder zu­ Preußen beinahe 200,000; die übrigen deut­ rückgeben. Was wollen Sie damit sagen? — schen Staaten 130,000; Frankreich 70,000; Ich will mich deutlicher ausdrücken: Wenn England 26,000; Italien 4t,000; die Re­ Sie mir in fünf Minuten dieses Geld nicht publik Krakau 16,000; die europäische Türkei zurückgegeben haben, so werde ich Sie jenen wohl 400,000; das Total also die runde Zahl Leuten nachsenden, die Sie in die andere von 3 Will. 200,000 Menschen. Welt expedirt haben. Bei diesen Worten Die unentgeltliche Operation» Zu dem zog er mit der einen Hand eine Uhr, und B., einem der berühmtesten Pariser Opera­ mit der andern ein Pistol hervor, welches er teur, kam vor einiger Zeit ein mit einem bös­ auf den Doctor anschlug. Dieser wagte m artigen Krebsschaden behafteter Mann. Das feinem Schrecken kaum zu athmen, öffnete Uebel war von der Art, daß es nur durch mit zitternder Hand seine Casse und zählte 88 — das Geld auf. Der Doctor war so erschüt­ (Mit polizeilicher Bewilligung.) tert, daß ihn seine Kräfte'verließen, er fiel Bekanntmachung. in Ohnmacht. Diesen günstigen Umstand be­ nutzte der Expatient, um sich eilends aus GOVVOHGESVVSSSSSESSVSSVSO dem Staube zu machen. Am folgenden Tage Von Einem Wohledlen Rache der Kais A Meister, welche oben genannte Kna« A serlichen Stadt Pernau werden Alle und S den in die Lehre nehmen wollen, V Jede welche an das in hiesiger Stadt, im Iw erden ersucht^, sich der nähern Be> ^ i. Quart, sud Polizei,Nummer 122 bele­ « dingungen wegen an den Verein der H gene, den Erben des verstorbenen Schmie, A Armenfreunde zu wenden. ^ demeisters Christoph Kreidner gehörig S Pernau, den 10. März 1843. « gewesene, und von diesen an den hiesigen (W «) B ü r g e r u n d S c h l o s s e r m e i s t e r A n d r e a s Gottfried Oestberg, für die Summe von 857 Rubel 14^ Cop. Silber, Münze Vom 26. Februar bis zum 12. Marz. verkaufte, theils steinerne, theils hölzerne Getankt. St. Nicolai-Kirche: Gotthilf Wohnhaus apsitZ» Ansprüche Leuthold. — Julius Salomv Hüter. zu haben oder wider die geschehene Besitz» — Juliane Henriette Schuhmann. — Übertragung zu sprechen vermeinen sollten, St. Elisabeths , Kirche: ^Luise Wilhel- hierdurch aufgefordert, sich mit solchen ih« miue Nilander. — Wilhelmine Blu» ren Ansprüchen oder Protestationen inner­ menthal. — Jacob Magnus Fröhlich. halb Jahr und Tag s claro dieses ^»ro- — Leno Narits. - sub poena prseclusi allhier ge? Beerdigt. St. Nicolai,Kirche: Johann schlich anzugeben und selbige zu verfolgen, Freymann, alt 53 Jahr. — St. Eli­ widrigenfalls sie nach Ablauf dieser perem» sabeths ,K irche: Sold.-Witwe Marret, torischen Frist nicht weiter gehört noch ad- alt 75 Jahr. — Tönnis Widekop, alt mittirt, sondern ipso 5acto prsecluclirt 5 Mt. — Der Jnval. Willem Hans, werden sollen, das bezeichnete Grundstück alt 50 I. — Anna Magdalena Wäggi, aber dem rechtlichen Acqutrenten, Schlos« alt 4 I. 11 M. Mädchen Eleonora s e r m e i s t e r A n d r e a s G o t t f r . O e s t b e r g , Wigand, alt 23 I. 3 M. — Schnei, als dessen unbestreitbares Eigenthum adju- der-Witwe Maria Petronella Bauer, alt dicirt werden wird. 76 I. — Des Rekruten Peter Ehewb. Pernau Rathhaus, den 1. März 1843. Malle, von Euseküll, alt 60 Jahr. Nr. 1919. In kicleln Vroelamirt. St. Elisabeths - Kirche: C . S c h m i d , 2 Jurri Reinfeldt mit Anna Elisabeth (1^. 8.) L^nctic. et Matzson. Zm Namen deS General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Pernausches Wochenblatt. M 12. 1843. Sonnabend/ den 20. März. Par is , vom 8. Marz. tails über jene schreckliche Katastrophe ange­ Das ̂ Gerücht einer Aussöhnung zwischen füllt, und es wird gewiß von hier aus Alles Don Karlos und der Königin Christine ge­ aufgeboten werden, um das Schicksal der un­ winnt immet mehr an Glaubwürdigkeit. ES glücklichen Kolonie zu erleichtern. Nachstehendes sollen zwischen den beiden hohen Personen Ge­ ist das Schreiben des Gouverneurs von Gua­ schenke ausgewechselt worden seyn. Man will deloupe: Basse-Terre, 8 Februar, 3 Uhr für gewiß wissen, daß der Prinz von Asturien Nachmittags. Ein Erdbeben, welches 70 Se­ mit der Königin Jsabella l l. sich verbinden kunden dauerte, hat Guadeloupe in die tiefste wird, und Espartero dem Plane nicht abge­ Bestürzung versetzt. Dieses Ereigniß fand heute neigt ist. Als Vermittler nennt man den Kö­ früh, ungefähr um 10^ Uhr, statt. Auf Basse- nig der Franzosen und die nordischen Mächte. Terre stürzten mehrere Giebel ein, und meh­ Die Bildung eines StaatsrathS soll darauf rere Häuser, die stark erschüttert wurden, sind hinzielen, daß alle. Parrheien Theil an den unbewohnbar und müssen abgetragen werden; Negierungsgeschästen nehmen können. glücklicherweise ist Niemand ums Leben ge­ Vom 9. Den neuer l ichst gemachten An­ kommen. In Saintes sind alle aus Stein schlägen zufolge, werden die Befestigungswerke erbauten Häuser eingestürzt. Die Gegenden von Paris im Ganzen über 2(16 Millionen unter dem Winde Hab5n sehr gelitten; es sind Fr. kosten, wovon 113 Millionen auf die ba- dort einige Personen ums Leben gekommen stionirte Ringmauer und 88 Millionen auf und verwundet worden ..... In dem die detachirten Forts gerechnet werden. In Augenblick, wo ich dies schreibe, erfahre ich, dem Berichte, welchen Herr Thiers im Jahre daß Pointe ä P i t re n icht mehr ex is t i r r . . . . 1841 abstattete, ward die Totalausgabe auf ich werfe mich auf's Pferd, um nach dem 133 Millionen veranschlagt, fp daß also jetzt Or te des Unglücks zu e i len. 9 . Februar 3 schon eine Überschreitung des ursprünglichen Uhr (von Pointe ä Pitre.) Pointe ä Pi­ Anschlages von 73 Millionen berechnet werden tre ist total vernichtet. Was von dem Erd­ kann. Man glaubt aber, daß die wirkliche beben verschont geblieben war, ist durch die Ausgabe sich noch weit höher belaufen wird. Feuirsbrunst zerstört worden, die wenige Au­ Vom 11. Die von dem „Gomer" ange­ genblicke nach dem Einsturz der Häuser aus­ brachten Nachrichten über das Erdbeben auf brach. Ich schreibe Ihnen auf den Trümmern Guadeloupe sind jetzt ihrem vollen Inhalt dieser unglücklichen Stadt, im Angesichte ei­ nach bekannt und haben hier den tiefsten und ner Bevölkerung ohne Brot und ohne Ob­ schmerzlichsten Eindruck hervorgebracht. Alle dach, inmitten der Verwundeten, deren Zahl Blätter sind mit den verschiedenartigsten De­ bedeutend ist (man sagt zwischen 16 bis 13,0W, üpd der Todt/n/ die man auf meh­ suchte nachzuweisen, daß sein Klient während rere Tausend schätzt. Das Feuer dauert noch der Vertheidigung von einer Geisteszerrüttung fort. Alle Theile der Kolonie und die ganze befallen gewesen sey, die ihn durchaus unzu- Umgegend haben gelitten. Die Stadt Moule rechnungsfähig machte. Die Entlastungszeu­ ist vernichtet, und 30 ihrer Einwohner sind gen, welche darauf vernommen wurden, spra­ unter ihren Trümmern begraben. Die Fle­ chen in demselben Sinne, zunächst sein Vater, cken St. Francis, St. Anne, Port Louis, welcher erklärte, daß es ihm unmöglich gewesen l'Anse Bertrand, St. Rose sind zertrümmert; sey, seinen Sohn von der fixen Idee abzubrin­ fast überall Todte und Verwundete. Ich rufe gen, daß er von den Tones überall verfolgt zu Gunsten der Einwohner Guadeloupe's jene werde. Mehre Aerzte sprachen in demselben unerschöpfliche Güte an, die von dem Throne Sinne, worauf die Nichter erklärten,' diesen aus so viele Wohlthaten verbreitet. Ich rufe Aussagen zufolge scheine ihnen die Anklage auch Frankreich an, dessen Großmuth vor Kur­ gesetzlich nicht hinreichend motivirt, wenn der zem unseren Brüdern auf Martinique eine öffentliche Anwalt nicht noch andere Beweise hülfreiche Hand reichte! Frankreich wird eine vorbringen könne. Letzterer erwiederte, sein Französische Bevölkerung nicht im Elende las­ Streben sey nur, der Gerechtigkeit ihr Recht sen; es wird sich der Wittwen und Waisen zu verschaffen und der Jury gezieme es, zu annehmen, die. durch jenes große Unglück in entscheiden, ob der Angeklagte mit Bewußt- das tiefste Elend gestürzt worden sind. Ich seyn gehandelt habe. Der Oberrichter wen­ werde so bald als möglich die näheren Details dete sich darauf an die Jury, wiederholte berichten. Ich fürchte, daß die Ernte verlo­ feine Ansicht von dem Geisteszustände des An­ ren ist, denn der größte Theil der Zukkeröfen geklagten und forderte sie darauf auf, nach ist vernichter. Es droht uns Hungersnoth, ihrem Gewissen zu entscheiden. Die Jury und wir bedürfen schleuniger Hülfe. berieth sich nur eine Minute und kam mit dem (Gez.) Gourbeyre." Verdikc zurück: „Nichrschuldig wegen Verrückt­ Vom 13. Die Pr ivat -ÄSohl thät igke i t regt heit." Es wurde sodann befohlen, den Ge­ sich lebhaft zu Gunsten der Einwohner von fangenen in Gewahrsam zu halten, bis die Guadeloupe. Der König und die Königliche Königin daS Weitere bestimmt habe. Familie sollen 10,000 Fr., unterschrieben ha­ Vom 10. Die Di rektoren des Themse- ben. Der hiesige Handelsstand und die Fi­ -Tunneis haben den Herzog von Wellington nanz-Welt haben in zwei Tagen etwa eben gebeten, ihnen einen Tatz zwischen dem 13. so viel schon zusammengeschossen. Sämmtliche und 26. zu bestimmen, wo er der Einweihung Theater der Hauptstadt werden Vorstellungen des Tunnels und dem dabei stattfindenden zum Besten der Einwohner von Guadeloupe Balckerr beiwohnen wolle. Die Actionaire die­ veranstalten. In allen Journalen fängt man ser Unternehmung haben vorgestern Herrn an, Listen zu milden Beiträgen zu eröffnen. Brunnel einen Dank für seine Leistungen votirt. Vom 16. Der Bey von Tunis n immt Kaum ist-das freisprechende Urtheil in Be­ neue Truppenaushebungen in seinen Staaten zug auf den Mörder Mac Naughten gespro­ vor, zur großen Belästigung der Einwohner; chen und schon wieder steht ein Individuum, es werden Kinder von 10 bis 11 Jahren welches indeß, unzweifelhaft verrückt scheint, mitgenommen. vor dem Polizeigerichte, welches sich zu der London, vom 3. März. Absicht bekannt hat, einen öffentlichen Mord Der Prozeß Mac Naughten's ward ge­ an hochgestellten Personen zu begehen. Die- stern beendet. Der Angeklagte schien bei der sesmal galt es, außer Sir Robert Peel, auch letzten Sitzung Anfangs sehr gefaßt, bald der Königin. Der Mann, der Beiden nach jedoch wurde ihm so unwohl, daß man ihm dem Leben zu stellen erklärt hat, ist wieder einen Stuhl bringen mußte. Sein Verthei- ein Schotte; er heißt James Stevenson, ist diger sprach vier Stunden hintereinander, und 32 Jahr qlt und aus Belltris in Renfrew- shire gebürtig. Er wurde gestern Abend durch mit den Worten der Schrift: „Weib, gehorche den Kapitän Hurst, vom Dampfschisse „Ga­ deinem Manne vor allen Dingen," beweisen zelle," auf welchem derselbe von Schottland wollen, daß kein Weib auf dem Throne sitzen, nach London gekommen war, der Polizei über­ sondern daß ein König regieren müsse. Nach­ leben, weil er während der Reise erklärt dem der Gefangene so weit verhört worden hatte, er wolle eine Zusammenkunft mit Sir war, wurde ein Mann, Namens Hewitt, Robert Peel haben, dem er bereits sechsmal aufgerufen, der mit demselben von Hull nach geschrieben habe, ohne Antwort zu bekommen, London gekommen war. Dieser erklärte, daß und wolle dann dafür sorgen, daß dem Ue- Stevenson, als er seinen Platz nach London belstande, die Königin auf dem Throne zu se­ genommen, erklärt habe, kein Weib dürfe die hen, abgeholfen werde, da es durchaus unge­ Zügel der Regierung führen, die Königin eignet sey, daß die Nation von einem Weibe müsse umgebracht und ein Mann auf den beherrscht werde. Nachdem über die Sache Thron gesetzt werdend Als der Lord Mayor der Negierung eine Mittheilnng gemacht wor­ nun den Gefangenen fragte, ob er eingestehe, den war, wurde verfügt, daß gleich heute mit dies gesagt zu haben, erwiederte derselbe: „Ja, dem Gefangenen ein Verhör im Mansions- ich habe gesagt, daß wenn sie ihr Amt^ Hause, unter dem Vorsitze des Lord-Mayor, nicht aufgeben wolle, sie umgebracht werden vorgenommen werden solle. In diesem Ver­ müsse, und daß, wer das thue, nur den Wil­ höre gab Stevenson seinen Namen und sein len Gottes vollführe." Hewitt sagte darauf, Alter an und erklärte, er sey ein Weber, habe daß Stevenson zugleich erklärt habe, wenn aber während der letzten drei Jahre wenig Ar­ Sir Robert Peel die Union nicht aufheben beit gehabt; er habe sich während dieser Zeit, wolle, so müsse er umgebracht werden, und er nachdem er wegen des vorherrschenden Zwie­ sey entschlossen, es zu thun. Auch dies be­ spalts aus der Schottischen Kirche getreten stätigte Stevenson, auf die Frage des Lord- sey, mit dem Studium der Bibel und des Mayor, ob er das wirklich gesagt habe, und Griechischen Testaments beschäftigt. Auf die zwar mit den Worten: ,La, und nicht ich Frage, weshalb er nach London gekommen sey, allein habe die Pflicht, Sir Robert Peel um­ gab er zur Antwort, daß er sich mit Sir zubringen, sondern jeder Engländer." Mit den Robert Peel habe besprechen wollen, damit Aussagen HewittS stimmten die deS Kapitän derselbe wieder Einigkeit in die Kirche bringe; Hurst überein. Er erklärte, Stevenson habe was er ihm aber habe sagen wollen, sey ihm ihm auf seine Frage, wie er die Königin und noch dunkel gewesen; aber darum habe er ihn Sir Robert Peel ausfindig machen wolle, ersuchen wollen, die Union zwischen Schott­ geantworter: „Q, es giebt Leute genug, die land und England wieder aufzuheben und die sie mir zeigen können, und ich bin entschlossen, wahre Kirche zu schirmen, und, setzte der Ge­ London nicht eher zu verlassen, als bis ich fangene, die Hände zum Himmel erhebend, ihnen das Garaus gemacht habe." Unaufge­ hinzu: „Was mich und die Meinigen betrifft, fordert setzte Stevenson in dem Verhör so­ so wollen wir dem Herrn dienen." Ueber seine gleich hinzu: „Ja, das ist wahr, ich will die Reise nach London gab er sehr verwirrte Aus­ Axt an die Wurzel des Baumes legen." Der kunft; er behauptete, unterwegeS in Manche­ Lord-Major richtete darauf noch mehrere Fragen ster und Hull gewesen zu seyn und mit nur an Stevenson über seine Religionsbegrisse und einer Guinee in der Tasche Schottland ver-» seine Familienverhältnisse, welche alle er in lassen zu haben; er erklärte, daß er verheira- einer Weise beantwortete, die seine Geistes­ thet sey, und daß seine Mutter wisse, er habe verwirrung, vielleicht durch seine theologischen nach London gehen wollen. Auf die Frage, Grübeleien veranlaßt, kaum zweifelhaft erschei­ ob er die Königin habe sehen wollen, erwie- - nen ließen. Auf die Frage, ob man an seine derte er bejahend und setzte hinzu, er habe se­ Verwandten schreiben solle, erwiederte er ver­ hen wollen, wie groß sie sey, und habe ihr neinend, denn sein Vater habe ihn sehr harr gehalten. Nach geschlossenem Verhör, das Aus China ist eine Anzahl großer Schisse, heute über acht Tage fortgesetzt werden soll, meistens mit Thee beladen, im Häven von und in dem Augenblicke, wo Stevenson wie­ London angelangt. der in das Gefängniß zurückgebracht werden Vom 14. Man vers icher t , d ie Chines ische sollte, bar er dringend, daß man ihm seine Regierung sey bereit. Europäische Dampfschiffe Bibel, die man ihm nebst andern Dingen ab­ und andere Kriegsschiffe zu kaufen oder zu genommen hatte, wieder geben cköge, und bauen, Künstler jeder Art, Offiziere und Ka­ steckte das Buch mit hastigem Eifer in die noniere in Dienst zn nehmen, und sich über­ Brusttasche. Im Verlaufe des Verhörs hatte haupt zu rüsten, daß sie uns bei einem neuey er gesagt, daß Niemand jetzt in Schottland Kriege dürfte mit größerem Glücke entgegen­ die Bibel zu erklären versteht, und daß er treten können. Dieses ist zum Theil wenig­ als Erklärer der Bibel auftreten werde, sobald stens wahrscheinlich, und muß uns um so vor­ er nach Schottland zurückgekehrt sey. sichtiger machen, daß wir nicht wieder in Feind­ Das Dampfschiff „Actäon" hatte neuere seligkeiten gerarhen. - Nachrichten aus Westindien überbracht, welche Der Großsürst Konstantin, zweiter Sohn melden, daß allerdings der durch das Erdbe­ Sr. Majestät des Kaisers von Nußland, wird ben am 6. Februar auf den Brittisch-Westin- dieses Frühjahr in England erwartet. dischen Inseln angerichtete Schaden an Häu­ Vom 16. Vorgestern is t Mac Naughten sern und anderem Eigenthum sehr bedeutend von Newgate nach dem Irrenhaus zu Bed- ist, daß aber verhältnißmäßig sehr wenige lam abgeführt worden. Im Ganzen scheint Menschenleben verloren gegangen sind. In er sich in seinem neuen Wohnsitz ziemlich hei­ Basse-Terre, der Hauptstadt der Insel St. misch. zu fühlen, obgleich er sich über seine Christoph, hat besonders die Kirche gelitten, Einsperrung beschwert. Auch den Schotren und fast kein Privathaus ist unbeschädigt da­ Stevenson hat man einstweilen in ein hiesiges vongekommen; auch auf den Plantagen im Hospital gebracht und will ihn später nach Innern ist große Verwüstung angerichtet wor­ Schottland zurückschicken. den. Der Schaden wird auf 100,000 Pfd. Es hat wirklich das Aussehen, "als ob alle veranschlagt. Zn Nevis veranschlagt man Verrückten in England, die nichr schon in der den Schaden zu 40- bis 60,000 Pfd. Am Zwangsjacke sind, eS darauf anlegten, die meisten hat Antigua, gelitten. Zn der Haupt­ Behörden zu beunruhigen. Gestern ist schon stadt St. Johns ist jede Kirche und jedes wieder ein solches Subjekt vor die Polizei in BethauS, Mit Ausnahme des hölzernen der Bow - Street gebracht worden, welches ein Mährischen Brüder, zerstört oder unbrauchbar Beamter in White^all aufgegriffen hatte. gemacht; außerdem sind alle öffentlichen Ge­ Von der Türk ischen Grenze, bäude, mit Ausnahme des Regierungshauses, vom 4. März. bedeutend beschädigt; in gleicher Weise die Allen Berichten aus Konstantinopel zufol­ Privathäuser, so daß viele v Einwohner der ge gestalten sich die Verhältnisse zwischen Ruß­ Stadt auf den Schiffen Haben Zuflucht suchen land und der Pforte aus Anlaß der Serbi­ müssen. Englisch Harbour und Falmouth ha­ schen Differenzen im hohen Grad kritisch und ben ebenfalls viel gelitten; die Kasernen auf ein förmlicher Bruch scheint unvermeidlich, den Shirley--Höhen sind fast ganz zerstört. wenn die Pforte nicht bald von ihrem bis­ Die Insel Monserrat hat nicht unbedeutend herigen System abgeht. Butenieff soll sogar gelitten; Barbadoes verhältnißmäßig wenig. schon Anstalten treffen, die auf di^ Möglich­ Von den Französischen Kolonieen, Martinique keit hindeuten, Konstantinopel schnell verlassen und Guadeloupe, war noch keine Nachricht zu müssen. Das Gerücht daß Oesterreich die eingelaufen; man glaubt, in letzterer müsse der Vermittelung zwischen beiden Staaten über­ Sitz deS UebelS seyn, und fürchtet daher, daß nehmen solle, hat sich im eigentlichen Sinne dieselbe sehr gelitten habe. - des Wortes nicht bestätigt, und gewiß würde ein solches Ansinnen eine willfährige Aufnahme Vertrauen erregte; ein Wechsel von ihm war eben so wenig bei Oesterreich, als bei Frank­ baares Geld und sein Wort besser als jeder reich und England finden, nachdem Rußland Wechsel. Allein die kaufmännischen und Ban- sein, auf Traktäte basirtes Verlangen zu be­ quir-Geschäfte hielten seine Seele nicht von stimmt ausgedrückt hat, als daß einer Hoff­ dem Eindruck und Einfluß alles Schönen und nung auf Nachgiebigkeit von dieser Seite Guten ab. Sein empfänglicher und gebilde­ Raum gegeben werden könnte. Dieser Zu­ ter Verstand fand Erheiterung und Vergnügen stand bietet um so weniger Trost, wenn man in gelehrten Beschäftigungen und literärischen ficht, wie im Palast des >.Sulrans nur Jn- Unterhaltungen. Er gab selten glänzende triguen und Kabalen aller Art auf persönliches Bälle und Gastmähler; doch liebte er es, Interesse und Ehrgeiz berechnet, ohne Rück­ geistvolle und aufgeklärte Personen um sich sicht auf das öffentliche Wohl, den Scepter zu sehen, in deren Unterhaltung er nach sei­ führen, was auch die Haupt-Ursache ist, daß nen Mühett Erholung fand. Er folgte mit keiner der Würdenträger, aus Furcht, seinen Fleiß und Aufmerksamkeit dem Gange und Einfluß und seine Stelle zu verlieren, die den Ergebnissen der Europaischen Literatur und Krankheit bei ihrem wahren Namen nennen seine Korrespondenten sandten ihm von allen und so ihre Heilung vorbereiten mag. Das Orten alle nur irgend bemerkenswerthe Bücher, Vertrauen auf Reschid Pascha, dessen Ankunft sobald sie erschienen waren. Mit ganzer Seele in Konstantinopel mit Sehnsucht erwartet dem Kaiser und Rußland ergeben, war er ein ward, hat ebenfalls viel verloren, seitdem man feuriger und eifriger Patriot und bei jeder all­ sieht, wie die jetzigen ersten Beamten des gemein nützlichen und wohlthätigen Angelegen­ Sultans im Voraus Alles aufbieten, um je­ heit war der Name Stieglitz der erste auf den nen ausgezeichneten Staatsmann nicht ans Subscriptionslisten. Seinen Ueberfluß ver­ Ruder gelangen zu lassen, sondern ihn schnell wandte er^zur Unterstützung seiner wahrhaft wieder auS der Hauptstadt zu entfernen und leidenden Nächsten und verlangte bloß, daß mit einer Statthalterschaft abzufinden. Den man über seine wohlthätigen Handlungen nicht Sturz Tahir Pascha's (der als ein Freund, sprach; sie kommen jetzt nach seinem Tode ans während sein Nachfolger, Halil, als ein ent­ Tageslicht und bilden die wohlklingendste Grab­ schiedener Gegner Reschid's geschildert wird) rede für ihn. Zn seiner Familie, die eines betrachtet man diesfalls als ein untrügliches solchen Vaters würdig ist, war er aufrichtig Zeichen. geliebt und verehrt. Der Kummer, der durch sein plötzliches Ende hervorgerufen wird, ist d e r m i s c h t e s . kein erheuchelter und läßt sich nicht ausdrü­ St. Petersburg. Unsere Hauptstadt cken. Sein Gedächtniß wird in der Seele hat einen ihrer achtbarsten Mitbürger verloren. derer, welche ihn kannten und verehrten, nie Der in der Handelswelt allgemein bekannte untergehen. - , und geachtete Hofbanqui r Baron Ludw. St ieg­ Dorp 5t . Die Gesammtzahl der S tud i - litz ist nicht mehr. Sonnabend den 6. März renden der hiesigen Universität beträgt im lau­ gegen 10 Uhr Morgens starb er am Nerven­ fenden 1. Semester d. Z. 618; von welchen schlage im 66. Zahre seines Alters. Leicht 216 aus Livland, 67 aus Ehstland, 106 aus war sein Tod, wie er ihn sich stets gewünscht; Curland, 134 aus den übrigen Gouvernements denn er pflegte zu sagen: „Sterben ist nichts, des Reichs und 7 aus dem Auslande sind. aber das Sterben ist schwer." — Der Verewigte Zur theologischen Facultät gehören 69, zur schuf sich durch seinen hellen und scharfen Ver­ juristischen 112, zur medicinischen 166 und stand, seine unermüdliche Arbeitsliebe und. un­ zur philosophischen»Faculcät 171. (D. Z.) erschütterliche Rechtlichkeit den hohen, von ihm -— Beiträge zum Besten der Abgebrannten eingenommenen Standpunkt, und erwarb sich in Kasan, Perm und Troizk. Seit Eröffnung einen Namen, der überall das ungerheil teste der Unterschriften sind bereits eingegangen: für Kasan:'30,630 Rbl. 4^ Kop. und 13 im Durchmesser hat. Schraubt man jenes Ducaten; für Troizk: 412 Rbl. 28^ Kop. ab, so ist darunter eine Sonnenuhr und ein und 3 Ducaten; für Perm: 341 N. 66^ K. S. Kompaß mir goldenen Platten zu finden. Zn — Ueberschwemmung der Angara im G. mehreren anderen Abtheilungen des Stockes Zrkutsk mitten im Winrer. Zn der Melken sind ein Thermometer, Etuis, ein Messer mit Hälfte des December 1842 trat die Angaka zwei Klingen, ein Kamm, ein Zahnstocher, im Nishnendinskischen Kreise des G. Zrkutsk ja sogar ein Spiegel und ein prachtvolles Te­ über ihre Ufer, und verursachte in den Dörfern leskop enthalten. Alles mit den elegantesten des Bratskischen Amtes bedeutende Verheerun­ Verzierungen. gen. Die empörten Wellen rissen 204 Rie­ — Zn mehren Thälern von Schweden hat gen mit verschiedenem Korn und 26,036 Heu­ sich die Krankheit „der Veitstanz" epidemisch schober mit sich fort. Der dadurch verursachte eingestellt. Man nannte anfangs die Krank­ Schaden beläuft sich auf 3610 Rbl. S. heit scherzweise das Mädchen-Uebel, allein da Cherßon. Der Zanuar begann bei uns sie immer weiter um sich griff, ist die Sache mit Aprilwetter. Heitere Tage, eine Wärme ernster und bedenklicher geworden. von 6 bis 10 Graden; dabei trockene Wege, Stockholm. Zn der Kanonengießere i in mit Grün bedeckte Felder, die Zirenenbüsche Acker, dem Baron M. v. Vahrendorfs ge­ mit Laub bedeckt, und Nesseln, Cichorien und hörig, ist es jetzt vollkommen gelungen, Ka­ Salät. Zu Anfange Zanuars fing man an nonen zu gießen, welche, statt von vorn, von zu pflügen und jetzt (?) wird schon die Som-" hinten geladen werden können. Diese Art Fa- mersaat ausgestreut. Die ältesten Leute kön­ bricarion der Kanonen, besonders wichtig für nen sich eines ähnlichen Sommers nicht ent­ Schiffe und Festungen, war an mehren Orten sinnen, Und nach der Versicherung erfahrener versucht worden, soll aber bis jetzt noch nicht Landwirthe ist diese Witterung dem Winter­ so gelungen seyn, wie es nun der Fall ist. korne gar nicht nachtheilig. Bei Acker werden auch Kirchthürme von Guß­ Kopenhagen. Nachr ichten aus Locksele eisen verfertigt, welche sich durch prachtvolle vott» 16. Febr. zufolge sollen die Lappen we­ gothische Muster, Wohlfeilheit und Dauer­ gen ihrer Rennthierheerden sehr besorgt seyn, haftigkeit auszeichnen. da eine so riefe und feste Schneemasse die — Der Missionair von Nanking, Parer Felder bedeckt, daß es diesen Thiettn unmög­ Gotteland, schreibt vom September 1842: lich wird, sich auf die gewohnte Weise Nah­ Die Diöcese Nanking zählt jetzt bereits über rung zu verschaffen, so daß sie genöthigt wer­ 60,000 zum Christenthume bekehrte Chinesen. den sich in den Wäldern ihre Nahrung an deft — Es find jetzt in Deutschland einund­ Bäumen zu suchen. Seit Menschengedenken zwanzig Eisenbahnen theils ganz fertig, theils hat das Nomadenleben der Lappen nicht so begonnen, nämlich die Bahnen: Linz - Bud- viele Beschwerlichkeiten und so großen Verlust weiS, Linz-Gmunden, Wien - Olmütz, Wien- mit sich geführt. Es soll jetzt Unter den Stockerau, Wien-Gloggnitz, München-Augs­ Lappen ein Riesenmädchen geben, das noch burg, Nürnberg - Fürth, Mainz - Frankfurt/ nicht ausgewachsen ist und schon 3^ Ellen Männheim-Heidelberg, Berlin-Anhalt, Berlin- weniger 1 Zoll mißt. Frankfurt, Berlin-Potsdam, Berlin-Stettin, — Der Türkische Botschafter zu London, Breslau-Oppeln, Hamburg-Bergedorf, Leip­ Ali Efendi, hat für den Sultan in einer Bri­ zig-Altenburg, Leipzig-DreSden, Leipzig-Mag­ tischen Manufaktur ein kostbares Geschenk ver­ deburg, Baunschweig-Harzburg, Düsseldorf- fertigen lassen; es ist ein goldener Regenschirm, Elberfeld, Köln-Aachen. Auf diesen 21 Bahnen mit kostbarem carmolsinrorhen Atlasbrokat über­ wurden im Zahre 1842 befördert 6,867,994 zögen. Der Griff öffnet sich durch eine ge­ Reisende, und die Einnahmen der Bahnen zu­ heime Feder und enthält ein goldenes Chrono­ sammengenommen betrügen die Summe von meter, dessen Zifferblatt etwa anderthalb Zoll 3,001,366 Gulden 3SA Kr. Die höchste 95 Einnahme hatte die Wien-Olmützer Bahn? 4. Dtc5^Mm^ralq^)7.-Kyptxe-.Mmiral-, ^,106,174 Gulden, und die Leipzigs DreS- 2 KoMWdyp.^-1^ ^lagg«n.-^eutenan.tS, M dener: 669,722 Nthlr. Kapftäne, 84 ^NsNflicheur^ 62t. Lieutenants, — Oessentliche Blatter erzählen: Den Aus- 1 Flottenm Mev^.M^Kap^ / Ober­ wanderern, welche neullch von Hamburg nach Wundärzte, ^6K^VUdHipmsn» U Gchullehrer Neuseeland abfuhren, sey, bevor sie an Bord und 6618 HMziexe von niedrigeren.Grades gingen, ein Englischer Geistlicher mit der,Sr- Rü hrenö^G^oßmu tb. Bei einer der klarung entgegengetreten, sie könnten nicht in letzten O'ttzWW,-''we!Hö"'vit^Korftehkr- ber See stechen, bevor sie nicht sämmtlich getraut Armen-Anstalten in dem zur Grafschaft Surry seyen. Die armen Leute — Schwaben, Bai- gehörigen Thjtts^on'LonVStt/ Sbulhwark kürz­ ern, Hannoveraner, Preußen — mußten sich ge- lich abhielten, trug der geistliche Secretair der- fallen lassen, die erste beste Person zu heirathen. selben nachstehenden ergreifenden Zug wahrer — Manchester soll eine der Städte seyn, Philanthropie vor: Ein im Nordfleet--Q.ua» wo der Spielteufel, den die Franzosen vertrie- tiere Londons wohnender Edelmann hat, von ben haben, und der darum in Deutschland dem unbeschreiblichen Elende vieler seiner Pfarr- und noch mehr im frommen England sein genossen betroffen, in einer Leibrenten Anstalt Wesen treibt, am ärgsten hauset. Es wird sich den lebenslänglichen Genpß von 600 Pfd. nämlich berichtet, daß es in. der genannten St. jährlich gesichert, seine gesammte übrige Stadt nicht weniger als 143 Häuser giebt. Habe aber, die sich auf mehr denn 200,000 in welchen öffentlich gespielt wird. Mehrere Pfd Sr. beläuft, den Armeo-Unterstützungs- Personen dort leben offenkundig bloß vom Anstalten zu dem Zwecke so eben übergeben, Wetten und verdienen dabei im Durchschnitte damit- daraus 30 kleine Versorgungshäuser da- jährlich 1000 Pfd. St. selbst errichtet werden, darin jeder Pfründer Sonderbarke i ten in der Schweiz . wöchent l ich mi t 12 Schi l l ing bethei l t w i rd . . Zm Engadinthale der Schweiz sind die Wir- — Wenn Kartoffeln in Wasser gekocht wer- the Zunker. Diese Junker sind zwar so gut den und man wendet dann das abgegossene Bauern, wie die Anderen, nur stammen sie und erkaltete Wasser zum Begießen im Gar­ aus alten reichen Geschlechtern; ein Wappen ten an, so werden dadurch Würmer und Zn- über ihren Thüren, silberne Bestecke auf ihren sectenlarven, welche sich häufig im Garten- Tischen, geben fie sich das Ansehen, als näh- lande aufhalten und die Wurzeln der Gemüse- men sie die Badegäste nur auS Gefälligkeit oder Baumpflanzen beschädigen, so wie grünen auf, während sie sich so gut bezahlen lassen. Raupen auf den verschiedenen Sorten des wie die Wrthe auch. Zn einem sogenannten Kohles u. s. w. getödtet, wenn mau sie ver- Kaffeehause, in dem sich ein Billard befindet, mittelst eines Borstenbesens mit diesem kalt- vertreibt' man sich die Zeit an traurigen Re- gewordenen Kartoffelwasser besprengt. gentagen. Nebenan.vereinigt auch ein Zunker — Das Mittel, Saatkorn vor Mäusen die Eigenschaften eines Barbiers und Uhrma- zu sichern, wenn man dasselbe zuvor in Mist- chers, dessen Bluse von gleichem Stoff ist, jauche und eine Auflösung von blauen Vitriol wie die Draperieen seiner Werkstätte. Ueber- legt, soll sich bewähren; die Mäuse sollen den Haupt ist es auffallend, wie dort eine und die- Geruch scheuen und die Saatkörner sollen da­ seid« Person die verschiedensten Functionen ver- durch schneller zur Vegetation kommen, richtet: so ist der Pfarrer von St. Moriz zu- , gleich Zahnarzt. . Um mein plötzliches Austreten aus der Hand- Nach einer offiziellen Angabe zählte die Eng- lung Zacobs 8c Comp, in Pernau zu erkla- lische Flotte ym 1. Zanuar d. Z. an See- ren, sehe ich mich veranlM bekannt zu ma- leuten im Ganzen 19,136 und an Offizieren cheu, daß ich in Folgs von Herrn ZacobS er- von ^llen Graden 1O,309, also 30,044 itn littener Kränkungen u«d Beleidigungen, mich Ganzen. Unter den Offizieren sind 2 Admi- genöthigt gefunden habe, ihm unter Bewjth- — 96 ^ rung meines contractlichen Rechts, die Ant» blikum zeige ich hiermit ergebenst an, daß bietung der nunmehr geschehenen Auflösung bei mir verschiedene Gattungen Gemüse» unserer Verbindung zu machen Und daß ein und Blumen - Sämereien von erprobter von uns Beiden zu erwählendes Schieds-Ge- Güte, so wie auch zum beginnenden Früh­ richc, über unsere Differencienl ^u entscheiden jahr eine schöne Auswahl Georginen, Ro­ h°b.„ wird. ^ ^ L. Hielbig. sen, Levkoyen und andere Sommerblumem bisheriger Bevollmächtigter obiger. Hanhlung^ Pflanzen; ferner Morellen- und Pflau­ men t Bäume, Stachelbeeren», Johannis, ^ " . > / , ^ > i , Vekanntmaehnng. beeren« und Himbeeren «Straucher, vorzüg« lichs Spargelpflanzen :c. :e. zu billigen Von Einem Wohledlen Rache der -Kai,' Preisen zu haben sind. z serlichen"-Stadt Pernau werden Alle und C . F . M e t z n e r . Jede welche an das in hiesiger Stadt, im 1. Quart, snd Polizei-Numme? 122 bele- Fertige Sarge, sowohl für Er­ gene, den Erben des verstorbenen Schmie wachsene als für Kinder sind zu ha­ demeisters Christoph Kreidner gehörig ben bei gewesene, und von diesen' an den hiesigen Chr. Ludw. Ammende, sen. B ü r g e r u n d S c h l o s s e r m e i s t e r A n d r e a s Gottfried Oestberg,-für die Summe Unterzeichneter erlaubt sich Einem hohen von 857 Rubel i4ß- Cop. Silber, Münze Adel und respect. Publiko die ergebenste verkaufte, theils steinerne, theils hölzerne Anzeige zu machen, daß er sich Hierselbst Wohnhaus cum appertinentils, Ansprüche einige Zeit aufhalten und mehrere Kunst- zu haben oder wider die geschehene Besitz« Vorstellungen, bestehend in equilibristischen Übertragung zu sprechen vermeinen sollten, und gymnastischen Uebungen, chinesischen und hierdurch' aufgefordert, sich mit solchen ih­ arabischen Balancir - Künsten, Schwung,, ren Ansprüchen oder Protestationen inner« Seil«, Jongleur« und Herkules »Uebungen, halb Jahr und Tag u ciato dieses ^rc>- und pantomimischen Darstellungen gebep claniarls snb posna prasclnsi allhier ge­ wird, welche jedesmal durch neue Stücke setzlich anzugeben und selbige zu verfolgen, verändert werden. Da demselben in den widrigenfalls sie nach Ablauf dieser perenu größeren Städten des Reichs lebhafter torischen Frist nicht weiter gehört noch ad» Beifall zu Theil ward, so glaubt er sich Mittirt, sondern ipvo kactn ^ir-iecluclirt zu der Hoffnung berechtigt, daß auch hier werden sollen, das bezeichnete Grundstück seine Vorstellungen nicht unbefriedigt wer« aber dem rechtlichen Acquirenten, Schlos« den verlassen werden. ' s e r m e i s t e r A n d r e a s G o t t f r . O e s t b e r g , Pernau den 19. Marz ,843. als dessen unbestreitbares Eigenthum adju- H . E i s f e l d . dicirt werden wird. Pernau Rathhaus, den t. Marz 1843. Vom 12. bis zum 19. März. Nr. 1919. In 51cleiu Getankt. St. Nicolai-Kirche: Caroline C . S c h m i d , z Johanna Berg. — St. Elisabeths; (1^. 8.) 8?nctic. et 8ecretk>r. Kirche: Gustav Korris. Beerdigt. St. Nicolai-Kirche: Heinrich (Mit polizeilicher Bewilligung.) Gottlleb Schmidt, alt 44 Jahr. — St. Bekanntmachungen. Eiisabeths-Kirche: Jacob Stahlberg, alt Einem hohen Adel und geehrten Pu­ 52 Jahr. 3m Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck^C. Gold mann, Censor. Pernansches Wochenblatt. M 13» 1843 Sonnabend/ den?7. März. St. Petersburg, vom 12. März. Die bereits auf verschiedenen Wegen einge­ Se. Maj . der Ka iser haben, auf d ie-Al - gangenen Nachrichten von der Besitznahme lerunterrhänigste Unterlegung des Herrn Mi­ der Ochaheiri-Inseln werden jetzt durch das n is ters der Volksaufk lärung,-Al lerhöchst zu Memorial Bordelais vom 46. d. in folgender befehlen geruht: die Professoren der juridischen Weise bestätigt: „Eine Nachricht von der größ­ Curse für die Jugend des Zarthums Polen ten Wichtigkeit für unseren Seehandel wird bei den Universitären von St. Petersburg uns durch die „Melanie," welche in unseren und Moskwa hinsichtlich der Dienstvorzüge Häven eingelaufen ist, überbracht. In Folge mit den ordentlichen Professoren der Universi­ eines Anerbietens der Königin Pomare hat täten des Reichs gleichzustellen, ausgenommen der Admiral Dupetir-Thouars die Othaheiti- die Pensionen und einmaligen Gratificationen, oder Gesellschafts - Inseln unter den Schutz weiche ihnen aus den Summen des ZarthumS der F^nzösischen Regierung gestellt. Der Ein- Polen, auf Grundlage deS PensionS-ReglementS fiuß^nmserer Flagge in jenen Gewässern ist für die Civilbeamren desselben von 183ö und .föNan gesichert, und die Französischen Schisse der ergänzenden Regeln, dazu verliehen werden. werden daselbst beständig Zuflucht und Schutz Par is , vom 18. März. finden. Der Admirai Dupetit-Thouars har In den lehren Tagen soll aus Konstanti­ weder durch Gewalt, noch durch Ueberlistung nopel dem Ministerium der auswärtigen An­ jene Inseln unter den Schutz unserer Flagge gelegenheiten die Nachricht zugekommen seyn, gestellt; er hat nur ein förmliches Gesuch der baß die Feindseligkeiten zwischen 5er Pforte Königin Pomars bewilligt. Nachstehendes und Persien wieder ernstlich zum Ausbruche sind sehr genaue Details über jenes Ereigniß: gekommen seyen, und daß sich die Serbische Die Fregatte „la Reine blanche," an deren Frage neuerdings verwickele. Bord sich der Admiral Dupetit-ThouarS be­ Gestern Abend um 7 Uhr erschien plötzlich fand, traf am 30. Oktbr. in Valparaiso ein. «in sehr großer Komet am Horizont; der Bei seiner Rückkehr von den Marquesas-Jn- Schweif verbreitete sich über einen Raum von feln hatte er bei Othaheiti angelegt und hatte mehr als 60 Graden; von der Himmelsge­ -dort von der Königin Pomare das förmliche gend, wo der Orion ist, ausgegangen, ward Gesuch, ihre Staaten unter den Schutz Frank­ der herrlich glänzende Schweif nach und nach reichs zu stellen, entgegen genommen. Die unsichtbar am Gesichtskreis. Der K-rn des Grundlagen eines Traktats waren von der Kometen war nicht zu erkennen. Heure Abend Königin entworfen und angenommen, und werden die Astronomen auf der Sternwarte alle Aktenstück- in Bezug auf diese Unter­ genaue Beobachtungen anstellen. handlung, so wie die Pläne der neuen Fran- — 98 — zösischen Kolonie auf dxn Marquefas-Inseln, hatten. Die eine Hälfte der Ladung traf ge­ wurden dem Kapitain der „Melanie" überge- stern auf der Souchampton - Eisenbahn hier den, um dieselben nach Paris zu überbringen. an, wo sie sogleich auf Wagen geladen und Bis zu Eingang der Ratificationen hat der unter Eskorte nach der Münze gebracht wurde. Französische Admiral, mit Genehmigung der Die andere Hälfte wird morgen erwartet. Kö.nigin, neue Behörden installirt." Das Schiff Herald, welches täglich aus Chi- Der Verstärkung der Truppen in Tunis na erwartet wird, hat 2 Millionen Dollars wird ein nahegelegener Zweck untergestellt. an Bord, womit ^>ie Summe der ersten Rate Man befürchtet nämlich einen neuen Angriff der von China an England zu zahlenden Ran- von Selten der Türken, denn Tunis schreitet zion vervollständigt sein wird. nachgerade seiner Unabhängigkeit entgegen. Dubliner Blättern zufolge sollen der Herzog Frankreich ist aber stets entschlossen gewesen, v. Wellington und Sir R. Peel der Königin jeden - Angriff auf Tunis zu beseitigen und eine Reise nach Irland im nächsten Sommer sollte das selbst nur mit Gewalt der Waffen be- angelegentlich widerrathen haben, I. Majestät werkstelligt werden können. Noch hat die Tür- indeß darauf bestehen. kei die Besitzergreifung Algeriens von Frank- Vom 48. Zn der Grafschaft Waterford reich, nicht anerkannt; der Divan sieht die in Irland hat sich das Volk in Massen zu­ Besetzung der Kolonie bloß als eine Usurpa- sammengerottet, um der executivischen Bei- tion an. treibung der Armensteuerwelche wegen all- Vom 20. Die gestrigen Sammlungen in gemeiner Verweigerung dieser Steuer uöthig den hiesigen Kirchen für Guadeloupe sollen geworden war, Widerstand zu leisten. Der nahe an 60,000 Fr. eingebracht haben. — Heerd des Aufstandes ist der Bezirk von Die General-Subscription betrug gestern früh Gaultier, wo man den letzten Nachrichten 279,347 Fr., wovon 200,000 Fr. dem See- vom 44. d. M. zufolge nicht ohne Besorgniß minister zugestellt worden sind> um am Bord war, daß die versammelte Volksmasse einen des „Gomer," welcher am 26. d. nach Gua- offenen Angriff auf die Arbeitshäuser beab- deloupe abgeht, eingeschifft zu werden. sichtige. Milirair und Polizei war aufgeboten. Der Herzog und die Herzogin von Ne- Auch in Waterford sind am 44. große Mas- mours haben sich nach Compiegne begeben, sen von Menschen, zusammen etwa 6000 um daselbst die Prinzen von Sachsen-Koburg- Mann, von Kilkenny und Donmore her in Cohary zu empfangen, welche diesen Abend die Stadt und in derselben hin- und hergezo- in Paris erwartet werden. gen, ohne indeß weitere Ruhestörungen zu Vom 24. Die wichtigste Nachricht, welche veranlassen. heute in Paris eintraf, ist, daß der Infant Zu Manchester, Liverpool und Preston wur- Don Franz de Paula in Saragossa zum De- den gestern früh gegen 4 Uhr ein paar Erd- putirten ernannt worden ist; eine Verlegenheit stöße verspürt, welche respective 3 bis 6 und mehr für Espartero und sein Cabinet. 7 bis 40 Sekunden dauerten, aber keinen London, vom 47. März. > Schaden angerichtet haben. ^ Die Häuser wur- Dle am 40. mit 3 Millionen Dollars aus den indeß stark erschüttert, und man vernahm China in PortsmoUth angekommene Fregatte ein Getöse unter der Erde, als ob ein Du- Blonde ist das dritte Schiff, welches eine La- tzend Eisenbahnzüge durch einen Tunnel Hin­ dung der Art nach England'überbringt. Da5 durch sausten. Mehrere Leute standen aus th- Silber war in 623 Kisten verpackt, von de- ren Betten auf. weil sie sich darin wie in ei­ nen einige 20,000 Dollars enthielten und eine ner in Federn Hangenden Kutsche auf und nie- halbe Ton wogen. Die Landung begann am der gehoben fühlten. Leichte Möbeln und Montag und war eben nicht leicht, da die Utensilien wurden auch an einigen Orten von Kisteu durch die Wucht des Inhalts und die ihren Plätzen bewegt. Bewegung des Schiffes nicht wenig gelitten Vom 20. Aus Falmouth vom 43. d. wird — 99 berichtet: „Das der Peninsular- und Orientali­ Auf die 26jährige Feier des Tages, seit schen Compagnie gehörige Dampfboot „Mont- welchem dem Prinzen von Preußen ein Rus­ rose," commandirt vom^i^itain LiwiS, ist sisches Regiment verliehen wurde, das glück­ heute früh hier eingetrosWff ES hatte Gi­ wünschend auch eine Deputation nach Berlin braltar am 9., Cadix am 10., Lissabon am sandte, wird auf Befehl des Königs in der 43., Porto am 44. und Vigo am 46. Marz Münze jetzt eine Medaille geprägt, die auf verlassen, und es wurde ihm die Ehre zu der einen Seite den verschlungenen Russischen Theil, von Lissabon Se. Königl. Hoheit den und Preußischen Namenszug, auf der andern Prinzen Adalbert von Preußen herüberzu­ Russische und Preußische Krieger im Verein bringen, welcher dort kürzlich auf der Sardi- tragen soll. Wie man hört, hat Se. Maj. ni^M^Fregatte „Arcangelo Michele" von selbst die Zeichnung dazu bestimmt. angelangt war. Se. Majestät, der Unsere Candidaten der Theologie und selbst GeM?hl der Königin von Portugal, begleite­ die Philologen sollen jetzt, wie verlautet, ein ten Se. Königl. Höh. an Bord des „Mont- besonderes' GlaubenSkxam vor einer Commis- rose," nach welchem Sie an den im Tajo sion zu bestehen, haben, ehe sie als wahlfähig liegenden Kriegsschiffen vorüberfuhren. Die auf die Listen gesetzt oder angestkllt werden. Kriegsschisse hatten die Flaggen aufgezogen, Man hat gefunden, daß man wissenschaftliche die Preußische, zu Ehren'dieses Anlastest Prüfungen mit Ruhm bestehen, dagegen aber oben auf, und als der „Montrose" sich in im wahren Glauben ein Saukus statt ein Bewegung setzte, wurden von den Flotten und Paulus seyn könne, und wenn die neuliche von den Forts Königliche Salven abgefeuert. Anklag? der hiesigen literarischen Zeitung gegen In der Begleitung des Prinzen befinden sich den Lehrerstand wahr ist, daß nämlich das die Grafen v. Vismark und v. Oriola. Studium der Alten jenen nie dazu kommen Ber l in , vom 22. März. lasse, wirklich an Christum zu glauben, viel­ Zn der heutigen Nacht ist das in der alten mehr ein heidnisches Element der Abgötterei ZacobSstraße Nr. 64 gelegene, unter dem Na­ in ihnen sey, welches sie gewöhnlich den mo­ men „Colosseum" bekannte, dem Caffetier Krü­ dernen laxen Philosophien und deren Pantheis­ ger gehörige, große Etablissement ein Raub mus in die Arme stürze, so hat der christliche der Flammen geworden. Das Feuer war kurz - Staat alö solcher allerdings die Verpflichtung nach 40 Uhr, und zwar auf dem Boden des Garantieen des reinen Glaubens zu fordern vordersten großen Saales ausgebrochen, und und eine Prüfung anzustellen, wie es mir dem ergriff bald sowohl die anliegenden Säle als wahren Christenthum beschassen sey. Da die den unterhalb derselben befindlichen sogenann­ Lehrer auch den Religionsunterricht in den ten Tunnel. Nur mit Mühe und durch große Schulen leiten, so trifft natürlich das Examen Anstrengung konnten dem Feuer, welches in auch sie, und bei der vorherrschend philosophi­ kurzer Zeit sämmtliche Räume des Etablisse­ schen Bildung und Richtung eines großen ments gänzlich und auch den Dachstuhl des Theils derselben dürfte allerdings die Commis- Vorderhauses zum größten Theile verzehrte, sion mannichfache Gelegenheit haben, die Candi­ weitere Schranken gesetzt werden, doch war daten bis zur bessern Erkenntniß zurückzuweisen. man bald nach Mitternacht Meister desselben Vom 27. Se. könig l iche Hohei t der Pr inz geworden, und gegen Morgen war eS gänzlich Adalbert ist aus Brasilien hier wieder ein­ gelöscht. Die Anwesenheit mehrer Mitglie­ getroffen. der des Königlichen HauseS hat nicht wenig Braunfchweig, vom 44. März. dazu beigetragen, den Much öer Löschmann­ Der kürzlich mit seiner Familie hier ange­ schaften anzufeuern und die Energie dersel­ kommene Hofrath und Professor von Madai, ben zu vermehren. Ueber die Entstehungsart ^Welcher feine Stelle in Dorpar aufgegeben hat, deS Feuers hat sich bis jetzt nicht» ermitteln wird nach Berlin gehen, um dort Vorlesungen lassen. Menschen sind dabei nicht verunglückt. zu halten. — 100 — Rom, vom 16. Marz des Don Car los fand übr igens auf ke iner Ihre Kaiserliche Hoheiten der Herzog und Seite, weder in Frankreich, noch in England, die Herzogin von Leuchtenberg, weiche vor am wenigsten almMn Spanien selbst Anklang, einem Monat im besten Wohlseyn von Nea- Man wird ihnR^eyalb sobald nicht wieder pel hierher zurückkehrten, wollten sehr bald aufs Tapet bringen. nach dem Karneval ihren Aufenthält den Früh- Konstant! nopel, vom 1. Marz. l:ng über nach Florenz hin verlegen. Des an- Die Hoffnung des Herrn von Butenieff, haltenden, alles Reisen verleidenden Unwetters die Pforte zu einer Modification ihrer An- Halber^haben sich die hohen Gaste jetzt enc-. sichren in Hinsicht Serbiens zu bewegen und - schieden, die Zeit ihres Hierbleibens noch bis «ine den Wünschen Rußlands entsprechendere Ostern zu verlangern. großherrliche Erwiederung auf des R^^Aen Von der Zta l ien ischen Grenze, - Kaisers e igenhändiges Schre iben zu vom 12. Marz. ist vereitelt. Vorgestern erhielt der RW?che Man vernimmt jetzt, daß die Bemühungen Botschafter aus'dem Osmanischen Departe- einiger Italienischen Höfe, d^m Don Carlos ment der auswärtigen Angelegenheiten eine seine Freiheit zu erwirken und 'dem Successi- Zuschrift, worin er dringend ersucht wird, das onsstreite durch eine Verheirarhung der Koni- großherrliche Antwortschreiben so wie es ist gm Zsabella mit dem ältesten Sohne bes an seine Bestimmung gelangen zu lassen, in­ Prätendenten für immer ein Ende zu machen, dem der Sultan in diesem Fall von keiner gänzlich gescheitert sind. Das Französische andern Seite als von Sr. Majestät dem Kai- Kabinet hat sich zwar bereit erklart, Don Car- sex Nikolaus selbst irgend eine Bemerkung loS der Haft zu entlassen, aber nur unter der oder Erwiederung erwarten könne. Zugleich Bedingung, daß er allen Ansprüchen auf die bedauert der Türkische Minister, den von Spanische Krone entsage und Garantieen stelle, Hrn. v. Butenieff geäußerten Wünschen nicht daß er die Ruhe und den Frieden des Nach- nachkommen zu können. Die Pforte scheint bar landes in keiner Weise beeint rächt igen werde. daher fest entsch lossen, den Z lucn« in Zn diesem Falle würde man auch Sorge ge- Serbien zu erhalten. DaS Benehmen des tragen haben, für ihn und seine Familie eine Türkischen Gouvernements wäre unerklärlich, lebenslängliche Apanage zu erwirken. Allein wenn man nicht wüßte, wie sehr es auf die der Prätendent hat bis jetzt alle Vorschläge gegenseitige Eifersucht der Europäischen Groß­ zurückgewiesen, durch die er seine angeblichen machte gegen einander rechnet, und wie es Rechte verletzt glaubt. Selbst zu Gunsten als ausgemacht annimmt, daß ein neuer Rus­ seines Sohnes wollte er seine Ansprüche nicht sisch-Türkischer Krieg ihm den Beistand aller aufgeben. Diese Hartnäckigkeit schreibt man übrigen Großmächte sichern würde. Die Pforte vorzugsweise den Rathschlägen seiner Gemah- möchte sich übrigens darin täuschen, wie sie lin zu, welche noch immer die Hoffnung hegt, sich schon öfter in dergleichen Kalküls getauscht die konservativen Kabinette würden irgend ei- hat. Mehmet» Ali, Pascha von Aegypten, nen Anlaß in Spanien benutzen, um den scheint die obwaltenden Mißverständnisse mit „rechtmäßigen König" auf seinen Thron zu Rußland als ziemlich ernst zu betrachten, denn setzen. Die Znfantin scheinr demnach nicht er ließ Se. Hoheit dem Sultan durch seinen zu wissen,, daß man in vielen Kreisen, wo man . hier noch immer anwesenden Abgesandten Sa- sich sonst lebhaft für die Sache ihres Gemahls mi Pascha seine unbedingte Ergebenheit aus- interessirte, der Sollicitationen und Subven- drücken, und im Fall eines Bruchs mit Ruß- tioncn bereits müde ist, und Haß man nur land seine Armee und seine Flotte anbieten, deshalb eine Ausgleichung herbeizuführen sucht. Es läßt sich übrigens kaum annehmen, daß um aller ferneren Anschrüche überhoben zu Rußland, welches die Wohlrhaten des Frie- seyn. Der Vorschlag zu einer Verbindung dens zu würdigen weiß, daß sein erhabener zwischen der Königin Zsabella und dem Sohne Kaiser, welcher Beweise gegeben, daß er nur nachgedrungen an die Gewalt appellirt, wegen Alexandrien bewilligt. Mit dem nächsten Fran­ einer Frage, die nur durch verletzte Eigenliebe zösischen Packetboot erwartet man hier den ihren Charakter angenommen, die Waffen er­ Prinzen Albrecht von Preußen, und der Vi- greife und die Ruhe Europa's bloßstelle. cekönig trifft bereits viele Vorbereitungen, ES wird dieser Tage eine den Wünschen um ihn mir großen Ehrenbezeugungen zu der Europäischen Repräsentanten entsprechende empfangen. Entscheidung über den Libanon erwartet; man Macao, vom 1. .Januar . will wissen, daß die Pforte in diesem Punkte Aus einem neuen Chinesischen RegierungS- sich nachgiebig erweisen werde, um desto fester Erlaß scheint hervorzugehen, daß der Kaiser in der Serbischen Angelegenheit auftreten zu fest entschlossen ist, Frieden zu halten. Er können. Omer Pascha ist mit dem letzten hatte anfangs sich geweigert, auch Futscheufu, Dampfboot aus Beirut hier eingetroffen. in der Thee-Provinz Fukian, dem Englischen ^Von der Türk ischen Grenze, Handel zu eröffnen. Den Engländern ist es vom 10. März. aber um den Handel daselbst besonders zu Der Oesterreichische Geschäftsträger in Kon- thun, da sie hier den besten Thee unmittel­ stantinopel hat mir neuester Post die Instruc­ bar an der Ouelle holen können, ohne den tion erhalten, die Forderungen Rußlands zu Umweg über Canron nöthig zu haben. Durch unterstützen. jenen Erlaß wird nun „dem erneuerten Wunsch Vom 14. Die kürz l ich besprochene Ver­ der Engländer, in Futscheufu Handel zu trei­ bindung der jetzigen Machthaber Serbiens mit ben, Faktoreien zu errichten und in denselben dem Chef der Polnischen Emigration in Pa­ mit ihren Familien zu wohnen," unter dem ris (Czartoryski) fängt schon an Früchte zu 26. Tag des siebenten Monats (3. August tragen, indem in den letzten Tagen ein Lands­ 1842) die Kaiserliche Zustimmung errheilt. mann und Abgesandter dieses Fürsten in Bel­ Es heißt in dem Edikt weiter: „Unsere Kom­ grad eingetroffen ist. — So eben verbreitet missäre haben selbst (wegen ihrer Zugeständ­ sich das Gerücht: es feyen in Belgrad neue nisse an die Engländer) ihre eigene Bestra­ Berichte aus Konstantinopel eingetroffen, mit­ fung verlangt, wir sprechen sie aber von aller telst welcher Karageorgiewitsch, Wucsirsch, Pe- Schuld in dieser Hinsicht frei. Die Englan­ troniewitsch und Kiamil Pascha nach der Tür­ der haben ehrfurchtsvoll eingewilligt, nichts kischen Hauptstadt beschieden werden. Der gegen die Erbauung unserer Forts und Cita- Fürst soll in Folge dieses Auftrags sogleich dellen zu sagen. In den verschiedenen Häven, einen großen Rath einberufen haben, in wel­ wo die Barbaren sollen Handel treiben dürfen, chem jedoch bloß Wucsirsch sprach und den können sie mit allen unseren Kaufleuten ohne Beschluß diktirte; er erklärte nämlich, daß er Unterschied in Verkehr treten, und alle zwi­ für seine Person diesem Befehl auf keinen schen beiden Theilen entstandenen Schulden Fall Folge leisten werde, die Andern mögen sind von dem betreffenden Theil ohne amtliche thun was ihnen gut dünkt; inzwischen soll Einmischung zu bezahlen. Das Geld (24 eine Volksversammlung einberufen und der Millionen Dollars) ist in jährlichen Fristen Entscheidung dieser die etwa zu machenden zu bezahlen. Es ist ein großer Betrag, und Schritte anheimgestcllt werden; wobei es blieb. woher hat eine solche Summe, um sie aus­ — Karageorgiewitsch, Petroniewitsch, beson­ zugeben, zu kommen? Kijing allein sey hin­ ders aber der berüchtigte Metropolit Peter sol­ fort verantwortlich für die nörhigen Anstalten len indessen auf jede Weise ihre Habseligkeiten nnd verzeichne zum voraus die Platze, welche in Sicherheit zu bringen bemüht seyn. . . ihren Antheil an der Zahlung tragen sollen; A lexandr ien, vom 27. Februar . er hat demgemäß an den Hof zu berichten. Mehmed Ali har einem Englischen Kauf­ Die Eingeborenen des Reichs der Mitte, wel­ mann ein Darlehen von 100.000 TalariS che den Beamten genannter Englischen Nation für den Durchfuhrhandel zwischen Suez und behülflich waren, sind von der Strafe wegen 102 — dieses Benehmens frei, und da nun der Friede hier unweit der Donatschen Papierfabrik an­ erklärt ist, so ist das Volk beider Nationen bei­ gelegten Eisenguß-> Maschinen- und Nagel« derseits als eines zu betrachten, und Niemand schmiede-Fabrik werden Maschinen und Theile soll es wagen, hinfort Blut zu vergießen." solcher zu Tuch-, Papier- und Spiegelfabri­ Seinerseits unterläßt auch der Englische ken, zu Mühlen, zum landwirthschaftlichen' Bevollmächtigte, Sir Henry Pottinger, nichts, Gebrauch, Möbeln, Gitter, Monumente, Ka­ um den Frieden aufrecht zu erhalten. Er hat mine, Küchenplarren, Feuerspritzen, Röhren an die Opium-Schmuggler eine strenge Ver­ tt., und außer gewöhnlichen Nägeln auch ta­ warnung erlassen und soll darauf angetragen ckirre zur Befestigung der Dachpappe verfer­ haben, daß dem Gouverneur von Hong-Kong tigt. Herr Mechanicus C. I. Astrand' steht die Befugniß übertragen werde, die Schmugg­ djeser Fabrik vor, woselbst auch altes Guß­ ler mit Strafen zu belegen. eisen gekauft oder gegen Fabricare eingetauscht wird. d e r m i s c h t e s . — Bei der vom IS. bis 17. März statt­ —- Promovirt sind auf der Dorpater Uni^ gefundenen Ziehung der Nummern der Polni­ versirät: zu graduirren Studenten der Theo­ schen 300 Fl. Partial-Obligationen, welche zu logie Carl Martin Schultz aus Livland, Con- den am 1. März gezogenen Serien gehören, stäNtin StrauS und Adolph Grot aus Cur­ sind folgende' Hauptgewinne gefallen: land; zu Candidaten der Rechtswissenschaft auf N. 78,721 die Summe von 210,000 Gld. Carl Johann Theodor Bötticher und Herr­ „ N. 117,263 „ ' „ „ 36.000 „ mann August Gorklo aus Curland, Jakob „ N. 20,687 „ „ „ 16000 „ Anton Böhme aus Livland; zu Candidaten „ N. 119,709 „ „ „ 16,000 „ der diplomatischen Wissenschafren- AlphonS „ N. 43,433 „ „ „ 6000 „ Reinho.ld Alexander Baron von Engelhardt „ N. 77,136 „ „ „ 6000 „ und Constantin KaSzyc aus dem Wilnaschen „ N. 99,089 ,-, „ „ 6000 „ Gouvernement, Peter Skripizin aus St. Pe­ — Professor Gruir^uifen zu München sagt tersburg und Wladislaus Leo WalewSki aus über den jetzt sichtbaren Kometen in der Mün­ Polen; zum Candidaten der philosophischen chener politischen Zeitung: „Am 19. März Wissenschaften Carl Georg Franz Hehn auS erkannte ich an diesem Phänomen einen Ko­ Livland; zu Aerzren 1. Abtheilung Carl Jo­ metenschweif von der Lange von 40 Graden, hann Georg Jahnentz, Heinrich Herrmann dessen Ende zwischen dem Sternbilde des Ori­ Gtrgensohn und Julius Ferdinand Gerchen ons und des Häsen seine Lage etwas mehr tmS Livland, Placidus Januszewski aus als zwei Grade Breite hatte, und sich nach Minsk; zu Aerzren 2. Abtheilung Jeannot Westen, gegen seinen Kopf hin, der aber Heinrich Salomon aus Curland, Perer Mag­ Abends um 7 Uhr schon untergegangen war, nus Friedrich v. Maydell aus Ehstland, Lud­ sich verschmälernd, durch den Brandenburgi- wig Czerniecki aus Polen «nd Wilhelm Ale­ schen Sceprer nach dem Eridan fortsetzte. xander Schockhoff aus Livland; zum Provisor Dieser Schweif war ganz gerade und hatte 2. Abtheilung Ernst Eduard Haase aus Liv- seine Lage fast genau parallel mit dem Ae- iand; zum Apothekergehülfen 1. Abtheilung quator. Geht dieser Komet nicht erst zur Johann Constanrin Bornschein aus Livland; Sonne und entwickelt er sich dann mehr aus zu Apothekergehülfen 2. Abtheilung Friedrich ihren Strahlen, so-werden wir auch seinen Alexander Ernst Grfning aus Curland und Kopf sehen und die ganze Länge seines Schweifs Anton Julius Wieghorst aus Livland; M Heb­ wicö sichtbar seyn, und sich so groß, vielleicht ammen Henriette Bremer aus Livland und noch größer zeigen als der des Kometen von Louise Voltnz aus Ehstland. (Jnl.) 1680, welcher 60 Grad lang war. Wir ha­ Revat , den 1 . März. In der von den ben eines der großartigsten, schönsten und in­ HH. C. F . Gahlnbatck und Alex. Meyer teressantesten Phänomene am Himmel, zu er­ warten, weiches jeder sogar ohne Fernrohr einer Seele, die bei widrigem Geschicke Nicht betrachten, kann." erbleicht; im November den Topas, Symbol -- Das Kölner Fest^ stellte dieses Hahr der Beständigkeit in der Freundschaft; im De- eine' Deutsche Universität' vor. Den Zug er­ cember.den Türkis oder den Schreckstein (IVIa- öffnete eine 20 Fuß hohe Eule, die auf einem I^Ltn't) der die Verwirklichung unserer theu- Buch, saß, hinter sich die vier Facultäten. ersten Hoffnungen verspricht. Die Theologie bildete ein großes, leeres Feld — Die „Literary Gazette" beurtheilt biß mit einem Fragezeichen, die Jurisprudenz mir heutigen drei Heilarten sehr naiv "wie folgt! zwei streitenden Hähnen und über ihnen die die Allopathie ist nur für die Apotheker er­ Waage der Gerechtigkeit, die Medizin mit funden, die Hydropathie (Wasserkur) ist ge­ Arzneiflascheü, Pillen u. s. w., die Philoso­ fährlich, wenn man nicht gesund ist, und die phie war ein umgefallenes Faß, aus dem Dio­ Homöopathie ist sehr rathsam, wenn man genes mit der Larerne leuchtete. nicht krank ist. — Nach einem in Polen herrschenden Aber­ Mädchen und Uhren» Junge Mädchen glauben ist jeder Monat des Jahres dem Ein­ gleichen alten Uhren, sie gehen immer vor — flüsse eines Edelsteines unterworfen, und jeder Eitle Mädchen gleichen Taschenuhren, die las­ Mensch-ist dem Einflüsse jenes Monats an­ sen sich leicht ausziehen — Gescheidte Mäd- " heimgefallen, in welchem er das Licht der Welt chen gleichen Schlaguhren, die schlagen, wenn erblickte. Deshalb giebt man sich dort wech­ man sie aufzieht — Putzsüchrige - Mädchen selseitig unter Freund?« und besonders zwi­ gleichen Thurmuhren, man sieht wohl nach schen Liebenden am Namenstage Bijoute- ihnen, wer möchte sie aber in'S Haus neh­ rieen, geziert mit einem schicksalbestimmmden men? — Schöne Mädchen ohne Verstand Edelsteine, und die Wünsche, welche gewöhn­ gleichen Spieluhren, die wird man bald über­ lich dieses Geschenkt begleiten, sollen zur drüssig — Vorlaute Mädchen gleichen Weck­ Erfüllung der Versprechungen dieses Talis­ uhren, man hört wohl auf sie, aber nicht mans nicht wenig beitragen. So verehrt man gern — Verwöhnte Mädchen gleichen Son­ im Januar einen Granaten oder Hyacinth, nenuhren, unter der Haube taugen sie nichts welche eine unbegränzre Biederkeit, eine un­ — Bescheidene Mädchen gleichen Reperiruhren, verbrüchliche Treue in allen Beziehungen des sie lassen sich nur hören, wenn man sie auf­ Lebens bedeuten; im Februar den Amethyst, fordert — Anmaßende Mädchen gleichen ver­ welcher vor heftigen Leidenschafren schützt und setzten Uhren, man läßt sie stehen — Mo­ den Frieden des Herzen« aufrecht erhält; im derne Mädchen gleichen Cylinderuhren, sie sind März den rothgestreifren Jaspis, Sinnbild sehr flach — Reiche Mädchen gleichen golde­ des Mnthes in Gefahren- und der Beharrlich­ nen Uhren, da frägt man vor Allem nach dem keit in schwierigen Unternehmungen; im April Goldwerrh — Häusliche Mädchen gleichen delp Diamant oder den Saphir, der die Un­ Pendeluhren, die gehen am sichersten — Ge-^ schuld der Seele oder die Reue nach einem lehrte Mädchen gleichen Wanduhren, die sind begangenen Fehltritte bedeutet; im Mai den fast nicht zu tragen. ' . Smaragd, der Glück in der Zuneigung ver­ kündigt; im Juni den Achat, das Zeichen ei­ T r o s t . ner ungestörten.Gesundheit; im Juli den Ca» Wenn Sorg' und Gram Dich niederdrückt; neol, Sinnbild der Vergessenheit des Kum­ Wenn angstvoll bebt Dein Herz in Nöthen, mers, den man von geliebten Personen zu er­ Blick auf zum Herrn, der Hülfe schickt. tragen haben könnte; im August den Sardo- Und, fleh' ihn an mit gläub'gem. Heren! nix, der ein dauerhaftes Glück vorhersagt; Verzage nicht tn Deinem Schmerz. im September den Chrysolith, der uns vor thö- ES. waltet noch des Höchsten Wille, richten Handlungen und unbesonnenen Schrit­ Er kennt, und stehet in Dein Herz, ten bewahtt; im Oktober den Opal, das Bild Und mildert Deines Grames Fülle. Schau festen Glaubens himmelan. mittags 4 Uhr, werden die Vorsteher des Dort strahlt der Hoffnung heit'reS Blinken! Vereins zur Unterstützung seiner Wittwen, Durchschreite kühn die Dsrnenbahn, Waisen zc, in der Wohnung des Herrn Gott hilft, er läßt Dich nimmer sinken! Commerzienraths C. I. Schmidt zur Em­ Drum sei getrost in Deinem Leid! pfangnahme der jahrlichen Beiträge ver^ Entferne von Dir Gram und Schmerzen, sammelt fem. z ES naht gewiß ein Tag der Freud, Und Ruhe wird dann Deinem Herzen! Fertige Särge, sowohl für Er­ wachsene als für Kinder sind zu ha­ Bekanntmachung. ben bei Von Einem Wohllöblichen Pernauschen C h r . L u d w . A m m e n d e , « e n . Stadt-Cassa-Collegio wird desmittelst zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die » H Verpflegung der Kranken im Stadt,Mili- » In diesem Jahre werden aus dem O tair,Krankenhause dem Mindestfordernden in A hiesigen Alexander-Waisenhause fol, ^ Pacht übergeben werden soll, und dazu der « gende vier Knaden nach der Eon- H Torg am 6. April und der Peretvrg, falls ^ firmation einlassen: Gustav Adler, A auf dessen Abhaltung angetragen werden A Heinrich Thomson, Alexander Jens «> sollte, am 7. April d. I. Hierselbst statt, und Carl Norenberg. Zwei von ih, ^ finden wird. Hierauf Neflectirende haben A nen wünschen Tischler und zwei « den Contract-Entwurf in der Kanzellei die­ A Schuhmacher zu werden. Die resp. S ses Collegii zu inspiciren. Pernau Stadt, A Meister, welche oben genannte Kna« ^ Lassa, Collegium am 24. Marz 1843. » ben in die Lehre nehmen wollen, « A werden ersucht, sich der nahern Be« A Nr. 91. F. Drewnick, Ntr. z » dingungen wegen an den Verein der «) Nachdem bei dem Abgange der Schlit, A Armenfreunde zu wenden. A tenbahn nunmehr die Lieferung des Brenn' » Pernau, den 10. März 1843. « Holzes, welches von dem Stadt,Cassa,Col, SSSSSSSSSGSSSSSSSSSKSSSSV legis zum Verkauf gestellt worden, aufge­ hört hat, so werden diejenigen resp. Ein» wohner hiesiger Stadt, welche die erhalte, Vom 19 bis zum 26. März. nen Quantitäten noch nicht bezahlt haben, Getankt. St. Nicolai-Kirche: Emilie hierdurch ersucht und aufgefordert, den Be- Eleonore Barlehn. — Marie Louise Lip, trag dafür des Baldigsten an den gewöhn, hart. — St. Elisabeth's, Kirche: Anna lichen Sitzungstagen dieses Collegii Vbtmit- Maria Ruusmann. tags iv Uhr, Hierselbst gegen Quittung Beerdigt. St. Nicolai-Kirche: Agathe einzahlen zu lassen. Pernau, Stadt-Cassa, Kopp, alt 75 I. 7 M. — Nikolai Fri« Collegium am 24. Marz 184?. brich Rogenhagen, alt 2 M. Nr. 92. F. Drewnick, Ntr. z Vroelanrirt. St. Nicolai-Kirche: Hein­ rich Eduard Büttner und Jeanette Julie Matthiesen. — St. Elisabeths - Kirche: (Mit polizeilicher Bewilligung.) Arbeilsmanu Peet Gerberson und Kadri Bekanntmachungen. Sunin. — Sold. Andres HanS und DonnersiaL, den is. April d. Z. Nach­ Liso Dreimann. Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovmzen gestattet den Druck C. Goldmänn, Censor. Pernansches Wochenblatt. >4. 1843. Sonnabend/ den z. April. Warschau, vom 26. März. der Gesundheit des Königs abhängen. Einem Der Prinz Peter von Oldenburg, General Depurirten der südlichen Departements, der der Infanterie in der Russischen Armee und vor einigen Tagen den König bat, die längst Präsident des Departements für die inneren versprochene Reise zu unternehmen, antwortete und geistlichen Angelegenheiten im Reichs­ Se. Majestät: „Es ist mein lebhaftester rath, Schwestersohn Sr. Majestät des Kai­ Wunsch, die Städte des Südens und na­ sers von der verstorbenen Großfürstin Katha­ mentlich Bordeaux zu besuchen; möchten die rina Pawlowna, welche zuerst an den Prin­ öffentlichen Angelegenheiten es mir doch recht zen von Oldenburg vermählt und dann erste bald gestatten, die seit so langer Zeit beab­ Gemahlin des jetzt regierenden Königs von sichtigte Reise anzutreten. Würtemberg war, ist mit seiner Gemahlin, Man hat Briefe aus Pointe-ä-Pirre auf der Schwester des jetzt regierenden Herzogs Guadeloupe bis zum 13. Februar erhalten; von Nassau, und seinen Kindern hier ange­ sie berichten, daß die Zahl der Opfer des Erd­ kommen. Sie begeben sich von hier nach bebens ö6(X) bis KXA) betrage. Die Erd­ Stuttgart und dann nach London. Im Ge­ stöße hatten noch nicht aufgehört. folge ^des Prinzen befindet sich der Hofmar­ Das Wetter ist hier so gelind und lau, daß schall Graf Tolstoi. Se. Durchlaucht hat man sich keines ähnlichen zu entsinnen weiß. vorgestern und gestern die bedeutendsten hiesi­ Der ganze Tag ist wie ein Heller Junimor­ gen WohlthätigkeitS- und Erziehungs-Anstal­ gen. In den Tuilerieen sieht man Sommer­ ten und gestern auch die Festung Nowogeor- hosen und mousselinene Kleider. Täglich, zwi­ giewsk besucht. schen zwei und drei Uhr, geht die Königin Par is , vom 24. März. mit der Prinzessin Clementine und der Her­ Der Herzog von Nemours wird im Laufe zogin von Nemours in der großen Allee spa­ dieses Sommers eine Reife durch mehrere zieren, wo die Kinder mit ihren Bonnen Provinzen Frankreichs machen. Er wird, wie spielen und die Bürgerfrauen auf den Banken es heißt, Lyon, Marseille, Toulouse, Bor­ sitzen und nähen. Das Publikum achtet das deaux, Perpjgnan und Pau besuchen. Einige Inkognito der hohen Herrschaften. Journale haben bereits angezeigt, daß auch Die Subscriprion für Guadeloupe hat bei der König in diesem Jahre die Reise nach dem hiesigen Centralkomite bis vorgestern die dem Süden antreten werde; aber cs scheint, Summe von 387,736 Fr. eingebracht. daß noch nichts Bestimmtes in dieser Hinsicht V o m 27. In mehren Salons unterhielt festgesetzt worden ist. Alles wird von der man sich gestern Abend von einem Unfälle, Lage der politischen Angelegenheiten und von der den Herzog von NemourS beinahe betrof­ fen hätte ̂ und an die Katastrophe vom 43^ fährkm drohte Die Briltannia führt aus Juli erinnerte. Der Herzog fuhr in einem jüngster Zeit zwei Fälle an, wo das eine Mal mit vier Pferden bespannten Wagen, als ei­ drei und das andere Mal zwei Kerle wegen nes der Vorderpferde stürzte, das hinter ihm Mordes vor Gericht standen. Alle Aussagen folgende darüber wegfiel und der Wagen im und Umstände sprachen, wie selbst ihre Ver- Begriff war umzuwerfen. Der Herzog öffnete theidiger eingestehen mußten, für ihre Schuld, eiligst den Schlag und sprang so glücklich aus die Jury aber erklarte in beiden Fällen, nach­ dem Wagen, daß er sich nicht die geringste dem sie eine ganze Nacht eingeschlossen gewe­ Beschädigung zufügte. sen war, um zu einem einmüchigen Aus­ Vom 30. Dem Gerüchte, das Tuilerieen- spruche zu gelangen, wie ihn das Englische Kabinet habe auf eine definitive Besitznahme Gesetz erheischt, daß sie sich über ihren Aus­ der Marquesas-Inseln und der Gesellschafrs- spruch nicht vereinigen könne und der Richter Jnseln in Folge dringender Vorstellungen des mußte sie mit Zustimmung des Anwalts für Englischen Ministeriums,, verzichtet, kann auf die Klage entlasten, weil beide einsahen, daß das bestimmteste widersprochen werden. Der eine längere Einschließung eben so erfolglos Kapitän Bruat, Kommandant der Fregatte bleiben würde. „Uranie," ist zum Gouverneur der Marque- Der Specrator sagt Folgendes über China: sas-Jnseln ernannt. Die neuesten Nachrichten aus China gewähren A lg ier . Hier is t A l les für den Feldzug, allen Grund zu glauben, daß unsere Siege der in ungefähr einem Monat eröffnet werden aus den Chinesen ein einiges Volk gemacht soll, mit Zurüstungen beschäftigt. Drei Ba­ haben, das Zorn und Rache über seine Nie­ taillone arbeiten an der Herstellung der Straße derlagen fühlt und den Wunsch, hegt, die von Milianah Uach dem Engpaß von Wad- stolzen Eroberer zu demüthigen und zu ver­ cher. In Erwartung der Bewegung unserer treiben. — Ein Engländer zu Canton schreibt, Heerhaufen hat sich Abdel Kader bei den daß die Chinesen aus allen Theilen des Reichs Sbiha auf der Straße von Oran nach Al­ an den Kaiser petitionirt und sich gegen den gier, so ziemlich in. der Nähe von Tenes auf­ abgeschlossenen Vertrag erklärt haben. Elipu, gestellt. Er» hat nicht mehr als 200 Reiter der . auf dem Wege nach Canton war , um bei sich, aber auch mit so geringen Streit­ mit Sir H. Pottittger zu unterhandeln, ist kräften vermag er sich noch zu behaupten nach Peking zurückgekehrt, um diese Petitio­ und die Stämme an seine Sache zu fesseln. nen dem Kaiser vorzulegen. — Die Bewoh­ Nur das moralische Uebergewicht, daß dieser ner um Canton haben in den Dörfern Pla­ Mann ausübt, erklärt diese auffallende Er­ kate angeschlagen, worin sie auffordern, mit scheinung. Gewalt der Waffen die Fremden zu verjagen. London, vom 23. März. Stevenson, der sinnverwirrte Religious-. Die Gesellschaft zur Beförderung des Chri­ schwärmer aus Schottland, wurde am 43. d. stenthums, eine hochkirchliche Neligionsgesell- wieder vor den Lord-Mayor gebracht, um schafc, hält bereits Typen zum Druck einer verhört zu werden, und damit zugleich die Anzahl Bücher in Chinesischer Sprache in Aerzte ihre Angaben über seine GeisteSbeschaf- Bereitschaft, welche nach der Eröffnung der fenheit machen könnten. LZon Seiten der Häfen Chinas dort verbreitet werden sollen. Krone trug Herr Maule darauf an, daß Aus Irland vernimmt man laute Klagen ^Stevenson in ein Irrenhaus gebracht werde, über ein bei Kriminalprozessen gegen die Jury in Folge eines Gesetzes, dem gemäß eine solche immer allgemeiner in Anwendung gebrachtes Vorsichtsmaßregel getroffen werden kann, so­ Einschüchterungssystem, welches, wenn ihm bald zwei Aerzte und zwei Friedensrichter den nicht , bald energisch entgegengetreten wird, die Wahnsinn qttest^ren. Die Aerzte, welche ver­ Sicherheit der Personen und daS Bestehen nommen wurden, sagten aus, daß Stevenson der bürgerlichen Gesellschaft ernstlich zu ge- wohl kaum noch als Monomane herrachtet werden könne, sondern überhaupt wahnsinnig nachgegeben, und die Königin, welche am sey; dasselbe bezeugten auch Briefe seines Va­ längsten widerstrebt, sey endlich durch Dro­ ters, eines anderen Verwandten und des Pre­ hungen ebenfalls zur Nachgiebigkeit bewogen digers Macnaughron in Paisley, welche mitt­ worden. Dieses Blatt will auch wissen,, daß, lerweil? eingelaufen waren. Stevenson selbst jener Occupation wegen, dem Grafen v. Aber« war bei dem Verhör der Aerzre zugegen und deeu lebhafte Vörstettukgen gewacht worden zeigte sich sehr bekümmert, als er übereinstim­ seyen, und daß derselbe geantwortet habe, er mend für wahnsinnig erklart wurde; daß ee wolle sich an den Französischen Gesandten wen­ aber die Königin aus dem Wege schaffen den, könne aber eher keine Schritte chun, als wolle, weil ein Weib nicht auf dem Throne bis er über die Ursache jenes fremdartigen sitzen dürfe, daß er gelobt habe, seinen Bart Verfahrens amtliche ''Kunde habe. Zugleich nicht eher zu scheeren, als bis er seinen Zweck erinnert das erwähnte Blatt die Vereinigten erreicht hätte, so wie, daß er an Sir Robert Staaten von Nord-Amerika daran, Haß es Peel Rache nehmen wolle, dies Alles stellte auch in ihrem Interesse sey, solchen gewalr- er nicht in Abrede» Als der Lord-Mayor ihm thätigen Unternehmungen in der Södsee zu bemerklich machte, daß Alle erklärten, er sey steuern. nicht bei Verstände, erwiederte er: „Ja, ja, Vom 29. Der wahnsinn ige Schot te Ste­ ich weiß wohl, die Narren sind immer gleicher venson ist auf Verfügung des Ministers des Meinung." Nach beendigtem Verhör stellte Innern «n das Irrenhaus von Bevlam ein­ der Lord-Mayor den Gefangenen zur Verfü­ gesperrt worden. gung des Staats-Sekretärs des Innern. Die Einweihung und Eröffnung des Tem- Vom 26. Die Morn ing Chronic le macht se-Tunnels hat am Sonnabend, den 26. d., bemerklich, daß die Königin Pomareh dem in Gegenwart von ungefähr 4000 Menschen, Französischen Admiral nur "das Protektorat worunter viele Damen, stattgefunden. Seit­ und die Oberhoheit über die Insel für Frank­ dem haben ungefähr 60,000 Menschen gegen reich zugestanden habe, so wie die Verwaltung Zahlung von einem Penny den Tunnel passirr. ' der Angelegenheiten der dortigen Europäischen Vorgestern, Sonntags, war der Zudrang so Kolonisten, daß der Admiral aber sofort nach groß, daß mehrere Leute abgewiesen werden der Uebergabe der Insel alle Englischen und mußten. Amerikanischen- protestantischen Missionäre Die neuesten Nachrichten aus den Fabrik- aus derselben verwiesen habe, eine Maßregel, Distrikten von Schottland und Lancashire lau­ welche dieses Blatt als in den Attributen der ten entschieden günstiger; die Arbeiter finden Oberhoheit begriffen nicht anerkennen zu wol­ ziemlich allgemein Beschäftigung, wenngleich len scheint. Sehr heftig spricht sich der ra­ ihr Lohn noch nicht wieder hat erhöht werden dikale Sun über die ganze Sache aus. Er können. Weniger günstig dagegen sind die bezeichnet die nach den Südsee - Inseln abge­ Berichte aus den Districten von Aorkshire, sendete Expedition als einen Raubzug und das in welchen die Wollen-Fabriken ihren Hauptsitz ganze in dieser Beziehung befolgte System haben, da der Absatz der Wollen-Fabrikate als nur darauf berechnet, Krieg zu provoziren. s ich noch n icht wieder heben w i l l . ' Die Marquesas-Inseln seyen besetzt worden, Heide lberg, vom 28. März. ohne daß die Einwohner irgend einen Grund , Der Geheime Rath, Professor Di. Za- zur Beschwerde gegeben; in Otaheiti habe chariä von Lingenrhal, ist gestern im 74. man einen Streit vom Zaune gebrochen und Jahre seines Alters mit Tode abgegangen. die Bewohner durch die Bedrohung mit einem Seit 37 Jahren ist der Verstorbene eine Zierde Bombardement zur Unterwerfung gezwungen; der hiesigen Universität gewesen^ der Admiral Hab« die vorzüglichsten Häupter R o m , v o m 1 9 . M a r z . der Insel so lang« am Bord seines Schiffes Seit dem Beginne der Saison hielt sich gefangen gehalten, bis sie seinem Verlangen hier der Wiederherstellung seiner Gesundheit wegen der Herzog v. Manchester auf. Allein tographs des SultanS; sie affektiren Ruhe die Kräfte des sehr betagten Herzogs schwan­ und Entschlossenheit; im Grunde aber zittern den in den letzten Wochen sichtlich durch wie­ sie vor der Möglichkeit, daß Se. Maj. die derholten Blutsturz, und gestern Nachmittag Erklärungen des Sultans ungnädig aufnehme. starb , er am Schlagfluß. , England hatte bekanntlich erklärt, daß es nicht L i s s a b o n , v o m 1 3 . M ä r z . beabsichtige, in die Angelegenheiten der unteren Die Königin Donna Maria ist ihrer Ent­ Donau förmlich einzuschreiten; seine ganze Tä­ bindung nahe, und die üblichen Kircheng^bete tigkeit in dieser Sache beschränkte sich vorerst sind bereits angeordnet. " auf freundschaftliche Vorstellungen, welche Lord Chr is t iani a , vom 14. März. Aberdeen dem Russischen Hof machte, damit Durch eine provisorische .Verordnung hat dieser in der erwähnten Angelegenheit gegen Se. Maj. befohlen, daß von Stangen- und die Pforte mit Nachsicht verfahre und von Gußeisen sowohl, wie von rohem und altem den Forderungen des strengen Rechts dabei Eisen, weiter kein Ausfuhrzoll entrichtet wer­ absehen möge. Es ist jetzt der Augenblick, den soll. — Aus Bergen wird unter dem wo es nicht überflüssig seyn möchte, auf die 11. März gemeldet, daß die Frühlings-Hä- Restriktion, die England jener Erklärung bei­ rängsfischerei mit ziemlicher Gewißheit als ge­ fügte, aufmerksam zu machen. England sagte schlossen betrachtet werden kann. Das ein­ nämlich, es wolle sich jeder Intervention in gesalzene Quantum wird zu 180,000 Tonnen die Angelegenheiten der Fürstenthümer enthal­ angenommen. ten, so lange aus den bestehenden Zerwürf­ Konstant - inopel , vom 3. März. nissen kein Krieg entstehe. Frankreich hat Sarim Efendi hat gestern in einer Note sich, was Serbien betrifft, mit der Pforte den^ Europäischen Gesandten offiziell mitge- tdentifizirt. theilt, daß der Distrikt Dschebail dem Maro­ Aller Zntriguen, zu denen die Camarilla nitischen Kaimakan zugewiesen worden sey, des Sultans, Riza Pascha, und selbst die daß Befehle nach Beirut ergehen werden, um Sultanin Valide (Kaiserin Mutter) die Hand Hie letzten Albanesischen Milizen von Syrien boten, ungeachtet, ist es doch gelungen, dem nach Rumelien zurückzubringen, daß somit die Reschid Pascha?ine Audienz bei dem Sultan der Pforte vorgelegten Wünsche der Mächte zu verschaffen; man kann nun annehmen, daß nun vollständig erfüllt seyen. Die Gesandten seine Stellung in der Hauptstadt vorlaufig sollen durch die Anordnungen sich befriedigt gesichert ist und er wahrscheinlich eine Anstel­ fühlen. Zch glaube jedoch bemerken zu müs­ lung im Ministerium erhält. — Der Kais. sen, daß die genannten Bestimmungen in der Commissar Safwed Ef. brachte dem Sultan eigentlichen Lage der Dinge im Libanon nichts kostbare Geschenke von dem neuen Hospodaren ändern. Es ist gleichgültig, ob der Distrikt Oibesko aus Bucharest. Letzterer wird zu Dschebail dem Paschalik von Tripolis oder Ostern hier erwartet. Zwischen Mehmet Ali dem Maronitischen Kaimakanat angehöre, da und der Pforte besteht jetzt das beste Einver- das letztere eben so wie das erstere nichts wei­ ständniß, der-Sultan hat seine Einwilligung ter mehr sind, als Türkische Provinzen. Die zu einer militairjschen Operation desselben ge­ Einkünfte des Gebirges und die Revenüen der gen Darfur eptheilr. früheren Emirs werden für die Zukunft in Vom.1 1. Zn Syrien ist die Pest ausge­ den Großherrlichen Schatz fließen und den bei­ brochen und bewirkt namentlich in und um den KaimakanS ward eine fixe Besoldung aus­ Beirut viele Verheerungen. geworfen zum deutlichen Beweis, daß sie wei­ Vom 16. Der unlängst a l§ Bevol lmäch­ ter nichts als gewöhnliche Pforten-Beamte tigter der Pforte nach Erzerum abgesandte sind. Hinsichtlich Serbiens erwarten die Tür­ Nuri Efendi ist am 1. d. MtS. daselbst an ken mit Bangigkeit das Resultat des letzten den Folgen eines Schlagflusses mit Tode ab­ an den Kaiser von Rußland gerichteten Au-. gegangen. Von der Türk ischen Grenze, renwache, machte aber von des Vieekönigs vom 22. März. Equipage Gebrauch, um demselben einen Mor­ Man erfährt auf außerordentlichem Wege genbesuch zu machen und sich später zu einem aus St. Petersburg, daß ein Russischer Cou­ Diner, wozu Mehmed Ali Dieselben eingela­ rier von dort mit wichtigen Depeschen nach den hatte, zu begeben. Der Vicekönig hat Konstantinopel abgegangen war, denen zufolge sich durch den ersten Besuch eines Preußischen Herr von Butenieff angewiesen wird, das oft Prinzen in Aegypten besonder« erfreut gefühlt erwähnte Großherrliche Antwortschreiben an und, sobald er von dessen bevorstehender An­ Se. Majestät den Kaiser von Nußland auf kunft unterrichtet worden war, seine beabsich­ keinen Fall zu expediren, ferner jede diploma­ tigte Abreise nach dem Delta verschoben. Wie tische Verbindung mit dem Türkischen Gou­ man sagt, wird der Prinz den Nil bis nach vernement abzubrechen, und die Türkische Assuan hinaufgehen und ist bereits vorgestern Hauptstadt zu verlassen, falls die Pforte auf nebst seinem Gefolge, in Begleitung des kö­ ihrer Weigerung, die Wahl eines neuen Für­ nigl. Preußischen Generalkonsuls v. Wagner, sten von Serbien anzuordnen, beharre. Jn- nach Kairo abgereist. deß soll der Russische Botschafter zugleich den Auftrag erhalten haben, der Pforte in der Serbischen Frage zwei Konzessionen zu ma­ V e r m i s c h t e s . chen, welche geeignet seyn dürften, die Frie­ Riga, vom 27. März. Nachdem am 22. densliebe und die freundlichen Gesinnungen, März das Eis unserer Düna gebrochen war, von welchen Se. Maj. der Kaiser Nikolaus ging es ruhig und ohne Schaden zu verur­ beseelt ist, zu bewähren. sachen in See und schon am nächsten Tage Alexandr ien, vom 1 . März. war der Strom bei der Stadt fast ganz vom Am 26. v. M. ist Se. königl. Hoheit der Eise frei. Da er oberhalb ebenfalls gänzlich Prinz Albrecht von Preußen, der während frei ist, können wir unfern diesjährigen Eis­ seines Aufenthalts in Italien den Entschluß gang als beendigt ansehen. — Zu dem am gefaßt hatte, das durch die Schnelligkeit der 21. Januar angekommenen ersten Schiffe ha­ Verbindungen jetzt so nahe gerückte Aegypten ben sich am 3. Marz ein zweites um am 21. zu besuchen, von Neapel hier eingetroffen. ein drittes gesellt und gestern am 26. sind Der Prinz reist unter dem Namen eines wieder 6 Schiffe eingelaufen, so daß wir schon Grafen von Ravensberg, beobachtet das strik­ im Ganzen 9 Schisse zahlen, von denen be­ teste Inkognito und ist nur von dem Major reits 1 den Strom hinauf bis zur Stadt im Generalstabe, Baron von Cler, und ei­ gekommen ist. Gestern ist das erste Schiff nem Adjutanten, Lieutenant Reclam, begleitet. in See gegangen, Kapt. Lüders nach Stettin Wenngleich sich Se. königl. Hoheit alle Eh­ mit Saat. (Züsch.) renbezeugungen verbeten hatten, so sind Sie Die sechs Orthodox-Griechischen Kir­ doch von Mehmed Ali mir der größten Aus­ chen und Gemeinden unserer Stadt zählten im zeichnung empfangen worden. Der Vicekönig Laufe des Jahres 1842: 496 Getaufte (234 sandte sogleich nach der Ankunft des Prinzen Knaben, 261 Mädchen); 94 copulirte Paare; seinen Sohn Said Pascha, demselben seine 428 Begrabene (248 männl., 180 weibl. Aufwartung zu machen und ihn in seinem Geschl.). — Die Katholische Kirche: 166 Namen zu bewillkommen. Bald darauf stellte Getaufte, 26 copulirte Paare, 129 Verstor­ sich eine Ehrenwache von des VicekönigS Garde bene. — Die Kirchen und Gemeinden aller vor der Wohnung Sr. königl. Hoheit auf, Confessionen zählten zusammen: 1789 Getauf­ und der Sraatswagen Mehmed Ali's, mit te, 428 Copulirte, 1803 Begrabene (die vier der schönsten Pferde bespannt, hielt an Todten des Armen-Kirchhofs und die der der Thüre zu des Prinzen Verfügung. Se. Wohlthätigkeits-Anstalten auf Alexandershöhe königl. Hoheit verabschiedete sogleich die Eh­ eingerechnet.) (Rig. Ztg.) — < t 0 — Dorpat , 26. März. Der Komet hat am etwa 166,000 Stunden von dem Centealkör- 23. und 24. März, ungeachtet des sorgfältig­ per unseres Systems abstand, eine Annähe­ sten Nachsuchens, auf der hiesigen Sternwarte rung, die noch keiner der bekannten Kometen nicht aufgefunden werden können, und die erreicht hat. Dje Länge des Kometenschweifes heute aus Altona, Berlin und andern Orten wird von Herrn Plantamur gleich der Ent­ eingegangenen Nachrichten über seinen Lauf fernung der Erde von der Sonne angegeben. zeigen auch, daß er für Dorpat nicht sichtbar — Der berühmte Fußreisende Mensen Ernst, werden wird, 5a er dem Horizont viel zu der sich vorgenommen hatte, die Quellen des nahe steht. Ich habe für die Zeit vom 26. weißen NilS aufzusuchen, wurde von der Ruhr März bis 11. April (a. St.) seine schein­ befallen, und starb zu.Ende Januars in Syene. baren Oerler berechnet und finde, daß er un- Reisende, die den Werth dieses Mannes kann­ "trrgtht ten, haben ihn an der ersten Kararacte des am 26. März um 6 Uhr 62 Min. (in WSW.) Nils zur Erde bestattet. „ 30. „ „8 ,, 49 >, > „ — Die Abosche Dawpfschifffahrtsgesellschaft, „ -3. April „ 8 „ 46 ,, ,, deren Dampfschiffe bekanntlich zwischen Kron­ „ 7. „ „ 8 „ 42 „ stadt, Reval, Helsingfors, Abo und Stockholm „11. ,, ,, 8 „ 37 „ „ gehen, hat im vorigen Jahre einen Verlust Diese Zeitmomtnte fallen bei uns noch in die von 2003 Rbl. 66 Kop. S. gehabt, ihre helle Dämmerung, und nach den bisherigen Einnahmen betrugen nämlich nur 42,990 R. Beobachtungen hat sich der Komet zwar sehr 68 Kop. S., ihre Ausgaben aber 44,999 R. groß aber nicht eben sehr glänzend gezeigt. 14 Kop. S. Die angegebenen Zeirmomente beziehen sich Par is . In dem Walde von Ranfa ing auf den Kopf des Kometen; sein Schweif im Vogesendepartement) ist ein Eber, dem die bleibt noch eine Zeitlang nach dem Verschtvin- Jäger seit zehn Jahren vergebens nachstellten, tzen des letztern sichtbar, allein auch für diesen erlegt worden. Während dieser Zeit waren ist kaum zu erwarten, daß er — zumal jetzt nicht weniger als 290 Schüsse auf ihn gesche­ wo er schon sehr stark verkürzt sein muß — hen und 60 Jagdhunde feine Beute gewor­ aufgefunden werden könne. Er entfernt sich den. In seiner Haut fand man über zwei jetzt von der Sonne und noch rascher von d«r Pfund an Schrot, Kugeln und dergl. Seine Erde. Sein Abstand von ersteret ist am 26. Hauer waren 1^ Fuß lang, und sein Gewicht .März 26 Millionen und am 11. Apr^ 33 betrug 616 Pfund. Millionen Meilen; von der Erde sind diese „Frohe Botschaft für junge Damen." So Dtstanzea 32^ und 44 Millionen. Nach der betitelt ein Englisches Blatt folgende Nach­ Mitte des April wird vr auch für das mitt­ richt: „In Lincoln hat fich ein Verein junger lere Und südliche Europa allmählich entschwin­ Männer gebildet. Jedes Mitglied zahlt einen de« und dann nur noch eine kurze Zeit auf wöchentlichen Beitrag von einem Schilling. der südlichen. Halbkugel gesehen werden, von Die Einlagen werden zur Sparkasse gebracht dtt überhaupt die zahlreichsten Beobachtungen und der Erste, welcher sich verheirathet, er­ und die vollständigsten Beschreibungen dieses hält am Hochzeitstage jedesmal das ganze ein­ Kometen zu erwarten sind. Madler. gezahlte Capital nebst den Zinsen." — Ver­ (Dorptfche Ztg.) dient Nachahmung. Herrn Piantamour, Direktor der Stirn- war« in Genf, ist es bereits gelungen, aus seinen an dem neu erscheinenden Kometen an­ Bekanntmachungen. gestellten Beobachtungen die Elemente der Bahn Es ist ein Individuum verdächtigt wor, des Jttgestirnes abzuleiten. Aus den vorläu­ den, einen goldenen Siegelring, (mit ei, figen Mitteilungen dieses Astronomen erhellt, nem geschnittenen Carniol) gestohlen zu daß der Kdmet in seiner Sonnennähe nur haben. Der Wappen deutet auf einen t l t — Adelichen als Eigentümer desselben an. H o f f n u n g " g e n a n n t , m i t v o l l s t ä n d i g e m Wer über den rechtmäßigen Cigenthümer Jnventario ist zu verkaufen. Liebhaber dieses Ringes einige Auskunft zu geben dazu, ersuchen wir sich bei uns zu melden. vermeint, wird ersucht, ungesäumt in die; Pernau den 25. März t843. ser Polizei; Verwaltung sich zu melden. Hr. Härder k Co.mp. 2 Pernau Polizei - Verwaltung, den 30. Einem hohen Adel und geehrten Publi­ März t 843. kum zeige ich hiermit ergebenst an, daß Polizei, Vorsitzer R. v. Härder. ich Seiden, und Wollenzeuge, Bobinett, Nr. 323. A. G. Mors, Secr. Blonden, Spitzen und Halbsammt blau, Von Einem Wohllöblichen Pernauschen schwarz färbe. Stadt-Cassa-Collegio wird desmittelst zur C a t h a r i n a T i l l y , allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die wohnhaft im Hause des Herrn Verpflegung der Kranken im Stadt,Milis Malermeister Bujanoff. tair,Krankenhause dem Mindestfordernden in Donnerstag, den 15. April d. I. Nach, Pacht übergeben werden soll, und dazu der mittags 4 Uhr, werden die Vorsteher des T1>rg am 6. April und der Peretorg, falls Vereins zur Unterstützung seiner Wittwen, auf, dessen Abhaltung angetragen werden Waisen !e. in der Wohnung des Herrn sollte, am 7» April d. I. Hierselbst statt­ Commerzienraths C. I. Schmidt zur Em­ finden wird. Hierauf Reflectirende haben pfangnahme der jährlichen Beiträge ver, den Contract-Entwurf in der Kanzellei die­ fackmelt sein. 2 ses Collegii zu inspiciren. Pernau Stadt, Cassa-Collegium am 24. März 1Ü4Z. Fertige Särge, sowohl für Er­ inanclsluiu wachsene als für Kinder sind zu ha- N r . 9 t . F . D r e w n i c k , Ntr. t ben bei Nachdem bei dem Abgange der Schlit­ Chr. Ludw« Ammende, sen. tenbahn nunmehr die Lieferung des Brenn» Holzes, welches von dem Stadt-Cassa-Col- Einem hohen Adel und geehrten Pu­ legio zum Verkauf gestellt worden, aufge» blikum zeige ich hiermit ergebenst an, daß hört hat, so werden diejenigen resp. Ein» bei mir verschiedene Gattungen Gemüse, wohner hiesiger Stadt, welche die erhalte, und Blumen - Sämereien von erprobter neu Quantitäten noch nicht bezahlt haben, Güte, wie auch zum beginnenden Früh­ hierdurch ersucht und aufgefordert, den Be? jahr eine schöne Auswahl Georginen, Ro­ trag dafür des Baldigsten an den gewöhn, sen, Levkoyen und andere Sommerblumen, wichen Sitzungstagen dieses Collegii Vormitt Pflanzen, ferner Morellen- und Pflau­ tags 10 Uhr, Hierselbst gegen Quittung men 5 Baume, Stachelbeeren,, Johannis, einzahlen zu lassen. Pernau, Stadt,Cassa, beeren, und Himbeeren, Sträucher, vorzüg« Collegium am 24. März 184Z. lichs Spargelpflanzen ze. :c. zu billigen Preisen zu haben sind. 2 Nr. 92. F. Drewnick, Ntr. 2 C. F. Metzner. (Mit polizeilicher Bewilligung.) Vom 26. März bis zum 2. April. Weksuntmachuugen. Veyrdigt. St. Nicolai, Kirche: Anna Sophie Berkholz, alt 69 I. S Mt. Auf dem Gute Uhla wird das LoofKar, Matthias Hausmann, alt 7t Ä«hr. toffeln zu so Cop. Slb.-Mze. verkauft, z Gotthard Querner, alt 70 I. St. Das hier tiegende, in Finnland von Elisabeths-Kirche: Buschwächter Jaan F i c h t e n h o l z g e b a u t e K l i n k . Y a c h t s c h i f f „ d i e Oia Witwe Marri. — 112 Ts^e der Lebensmittel in Verna«, kiir den Mlonat April i«43. B r o d. Silb. Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Moskauschen Weizenmehl, aus Loch. Kop. Wasser gebacken, soll wägen und gelten . 2 l . 2 Ein Franzbrod od. Kringel von reinem Weizenmehl, aus Wasser gebacken 2ö Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Wasser gebacken . . . . 6? t Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Moskauschen Weizenmehl, aus - Milch gebacken, soll wagen und gelten . . . Ein Franzbrod od. Kringel von reinem Weizenmehl, aus Milch gebacken 2^ Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Milch gebacken . . . . 4^ 1 Ein Süßsauerbrod von feinem gebeuteltem Roggenmehl, . .1 Pfund 3 Ein ungesäuertes, von feinem gebeuteltem Noggenmehl, . . dito 3 Ein dito von gleicher Güte 16 Ein grobes, jedoch aus reinem Noggenmehl gebackenes Brod, 1 Pfund Ein dtto von gleicher Güte - Silb. F l e i s c h . Pfd. Kop. Gutes fettes Rindfleisch vom Mastvieh soll gelten t s Minder gutes dito 1 4 Gutes fettes Kalbfleisch von Mastkalbern, vom Hinterviertel . . . . 1 8 Dito dito vom Vorderviertel . . . t 5 Minder gutes dito vom Hinterviertel " 1 3 Dito dito vom Vorderviertel . . . . 1 3 Gutes fettes Schaffleisch, vom Hinterviertel Dito dito vom Vordervierrel Gutes fettes Schweinefleisch Minder gutes dito . . . . B i e r u n d B r a n n t w e i n . Silb. Mze. Rbl. Kop. Ein Faß Doppel? oder Bouteillenbier . . 7 . . - 6 50 Eine Bouteille Doppelbier von drei Viertel Stoof — 65 Eine Bouteille Tafel- oder Mittelbier . . — 4^ Eine Tonne oder Faß Brauhaus Krugbier von 92 Stöfen . . . . 3 50 Brauhaus oder Krugbier 1 Stoof . . . — 4^ Gemeiner Kornbranntwein 1 Stoof — 24 Gemeiner Kümmelbranntwein 1 Stoof — 28^ Abgezogener und versüßter Branntwein t Stoof — 36 Noch feinerer oder doppelt abgezogener dito t Stoöf — 4Z Wer sich bei dem Verkauf der in der Taxe benannten Lebensmittel eine Abweichung erlauben sollte, es sei nun in Rücksicht der Güte, des Gewichts, deS Maaßes oder des Preises, verfällt bei dein ersten Ueberttetungssall tn eine Strafe von 6 Rbl. S., bei dem zweiten von 12 Rbl. S. und bei dem dritten von 25 Rbl. S. M., wovon der Angeber die Hälfte erhält. Würde sich aber je­ mand zum vierten Male eines solchen Vergehens schuldig machen, so soll ihm sein Handwerk oder sonstiger Geschäftsbetrieb gelegt werden. ?ub!ic»lui» Pernau Pollzel»Verwaltung, den 1. April 184z. Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovmzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Per»tausches W 13 1843. Sonnabend/ den 10. April. Par is , vom 31, März. Köpfen ein ungeheurer Aufwand von Men­ Der Prinz von Joinville wird im Juni schen und von Geld gehalten. ier zurückerwartet; wie heißt, wird er in Vom 3. In den Tui ler ieen beschäf t ig t eS io de Janeiro kirchlich mit der Prinzessin man sich jetzt nur mit der Vermählung der Januaria getraut, der Civil-Acr aber erst hier Prinzessin Clementine, welche nun bestimmt vollzogen werdeü. Das neue Ehepaar wird auf Donnerstag den 20. April festgesetzt ist. Fontaineblau bewohnen. Der König hat Fonraineblau zur Vollziehung Ibrahim Pascha, der Sohn des Vicekö- des TrauacreS gewählt, und schon werden nigS von Egypten, wird, wie es heißt, im daselbst alle Vorbereitungen getroffen. Der König und die Königin der Belgier, die Her­ nächsten Juli nach Frankreich kommen, um zoge von Nemours, von Aumale, (der bis sich durch den Augenschein über die vorzüglich­ sten industriellen Einrichtungen des Landes zu zum 20. April aus Algier zurück erwartet wird) und Montpensier, und die Königin unterrichten. Der Marschall Soult, im I. 1766 gebo­ Christine werden der Trauung beiwohnen; auch das ganze diplomatische Corps, PairS ren, ist gestern in sein 79. Jahr getreten. und Deputirte, und viele Notabilitäten sind Die Dampffregatte „Gomer" ist vorgestern eingeladen. Von der Königlichen Familie wird von Brest nach Guadeloupe abgegangen. Am Niemand, als der Prinz von Joinville, der Bord des Schiffes befinden sich 1,200,000 Fr. in baarem Gelde/wovon 300,000 Fr. sich in Rio Janeiro befindet, und die Herzo­gin von Orleans, die in ihren Trauer-Gemä­ von dem Central-Comit6 der öffentlichen Sub­ chern bleibt, fehlen. Die reiche Ausstattung skriptionen beigesteuert worden sind. der Prinzessin, zu welcher der Luxus und die Vom 2. Apr i l . Der Genera l Bugeaud Industrie von Paris alle ihre^ kostbaren Schätze trifft ganz ungewöhnliche Vorbereitungen zu liefern, wird öffentlich ausgestellt werden. Das dem bevorstehenden Feldzuge, der dem Kriege, junge Ehepaar wird St. Cloud bewohnen und seinen Versicherungen nach, unfehlbar ein En­ dann eine Reife nach Koburg und Wien ma­ de machen soll. Für jetzt freilich ist derselbe chen, von da nach Florenz gehen und erst noch auf zwanzig verschiedenen Puncten Al­ binnen Jahresfrist zurückkehren. Noch immer geriens im Brande. Sogar die kaum unter­ hofft man, daß bei Gelegenheit dieser Ver­ worfenen Beni-Menasser in der Nähe von mählung eine allgemeine Amnestie stattfinden Dscherschell sind wieder im vollen Aufstande. wird. Für das einzig gewisse Resultat des neuen Seit einiger Zeit ist die Wachsamkeit in Feldzugs wird daher von manchen skeptischen den Tuilerieen noch mehr verschärst, nicht bloß die Schildwachen haben bei der Nacht gela­ messet, ^abey und von etM Dampfmaschine dene Gewehre, sondern auch sämmrliche Wacht- regiert werden. Nach den Flügeln kommt mannschaft. Die Patrouillen in Höfen und noch ein Schweif, der wie ein Ruder bewegt Gärten werden alle halbe Stunden, in den wird und zur Steuerung dienen soll. Alles Gängen alle Stunden.gemacht. ist leicht von Holz gebaut und mit Seiden­ Man hat Nachrichten aus Pointe-ä-Pitre oder Leinenzeug bedeckt. Die Dampfmaschine bis zum 21. Februar. Zum Glück ist keine ist nach einem neuen System gebaut. Der ansteckende Krankheil dort auegebrochen, wie Kessel besteht aus 100 Röhren, welche etwa man befürchtete, da die große Zahl der Lei­ 100 Fuß dem Feuer aussetzen, so daß eine chen natürlich schädliche Ausdünstungen ver­ Kraft von M Pferden bei den kleinsten Räu­ bretten mußte. men hereingebracht werden kann,. Durch das London, vom 30. März. Condensirungs-System ist es möglich gemacht, Der jetzt hier anwesende Häuptling der die Maschine nebst dem nöthigen Wasser nur Sandwichs-Inseln hat, dem „Standard" zu­ zu 600 Pfund Gewicht herzustellen. Pas folge, den Auftrag bei verschiedenen Europäi­ ganze Schiff mit Passagieren wird nur 3000 schen Regierungen um die förmliche Anerken­ Pfund wiegen. Der Druck ist zwei Drittel nung der Unabhängigkeit dieser Inselgruppe Pfund auf den Äuadratfuß Luft. nachzusuchen. Ein Missionair Amerikanischer Vom 1. April. Die Denkschrift der Ban- Herkunft, der über zwanzig Jahre auf den quirS, Kaufleute und Rheder der Londoner Inseln gewohnt hat, begleitet' ihn, und der City an Sir R. Peel, worin die Regierung Auftrag soll an mehren Höfen günstig aufge­ um Ausführung eitieS Systems umfassender nommen worden seyn. Kolonisiruug und liberaler Begünstigung einer In Rochester wurde gestern abermals ein zweckmäßig geleiteten Auswanderung ersucht Mensch festgenommen, der gegen die Königin wird, zählt bereits 1200 Unterschriften und und Sir R. Peel heftige Drohungen ausge­ soll dem Premierminister nächstens überreicht stoßen hatte. Er ist ein Conditorgehilfe, Na­ werden. Von allen Seiten ist man über die mens John Richmond Ellis, aus Margate, Zweckmäßigkeit und Dringlichkeit des vorge­ und 27 Jahr alt. Einige Soldaten verhaf­ schlagenen Systems einverstanden. teten ihn in einer Tabagie, weil er wiederholt Nach dem „Age" ist der jährliche Ertrag geäußert hatte, daß er bei der ersten Gelegen­ der Einkommensteuer jetzt auf' 6 Mill. Pfd. heit der Königin, welche nichts als eine Be­ St. berechnet worden. trügerin sey, unnöthiges Geld verzehre und Dem „Sun" zufolge steht in diesem Jahre als Frau gar nicht regieren könne, das Leben eine ungewöhnlich starke Auswanderung auS nehmen wolle. Auch Sir Robert Peel, dem dem Vereinigten Königreich zu erwarten, be­ „Vormund" der Königin, hatte er dieses Schick­ sonders von Fabrikarbeitern auS den Graf­ sal zugedacht; betrunken war er nicht, sehr schaften Dorferfhire, Devonshire und Bedford- wahrscheinlich aber ist er ein Wahnsinniger. shire. Die Schottischen Auswanderer wenden Vom 31. Der „Globe" enthäl t e ine, je­ sich vorzugsweise gern nach Canada, Englän­ doch nicht sehr deutliche Beschreibung Aon der und Jrländer mehr nach den Vereinigten Ganson's neuem Luft-Dampfschiff. DaS Staaten. Organisirre Auswanderung in gro­ Schiff ruht auf einer ungeheuren Fläche von ßem Maßstabe dürfte allerdings, wie das ge­ ^170 Fuß Breite und 30 Fuß Länge, welche nannte Blatt meint, das einzige Mittel seyn, als Flügel dienen soll, den Körper zu tragen. der Übervölkerung und Arbeiternoth in Eng­ Da sie aber keine Fugen hat, also auch nicht land und Irland abzuhelfen. wie Flügel zu bewegen ist, so kann sie nichts > Wien, vom 2. April. zur Fortbewegung beitragen. Die letztere Func­ Die „Wiener Zeitung" vom heutigen Tage tion wird von zwei andern Flügeln bewirkt, theilt den Tractat zwischen Oesterreich, Frank­ die hinten angebracht sind, 20 Fuß im Durch­ reich, Großbrittaruen und Rußland, zur Un­ terdrückung des Afrikanischen Sclavmhandels, Konstant inops l , vom 16. März. in ihrem vfficiellen Theil vollständig mir. Die Berichte welche die hiesige Englische Rom, vom 24. Marz. und Russische Mission über die Vorfalle in HZ. Kais. HH. der Herzog und die Her­ Kerbelah erhalten haben, sind schaudererregend. zogin von Leuchrenberg sind zu Mitgliedern Nach der Einnahme der Stadt sollen die Mi­ der Cäcilien-Akademie gewählt worden. Der lizen Nedschib Pascha's von Bagdad sich den Gouverneur von Rom, Ms. Zacchia, hatte zur furchtbarsten Excessen. überlassen haben. Ueber Uebergabe der Diplome die HH. Spontini, 20,000 Menschen sollen hingewürgt, die Hälfte Magriui und Prof. Rossi gewählt, welche der Stadt zerstört worden seyn. Weder Ge­ sich am 22. ihres Auftrags entledigten und schlecht, Alter, noch das heilige Asyl der Mo­ mit der freundlichsten Huld empfangen wurden. scheen ward geschont, in diesen selbst sind viele Vom 26. Nach e inem plötz l ich veränder- ' Hunderte von 'Menschen ermordet worden, nicht ten Reiseplan verabschiedeten sich der Herzog in der Wuth des Kampfes, sondern durch vor­ und die Herzogin von Leuchrenberg mit ihrem aus angeordnete Gräuel, die>gegen die Persi­ gesammten Gefolge schon vorgestern im Va- schen Ketzer auszuführen den Türkischen Mi­ tican, wo der Papst für diesen Behuf eine lizen als verdienstliches Werk eingeschärft wor­ feierliche Audienz anberaumt hatte. Ihre den war. Die Entrüstung in Persien soll all­ Kaiserl. Hoheiten verließen darauf Rom die­ gemein seyn, und der nach Erzerum zu den sen Morgen und begaben sich nach Florenz; VergleichSverhandlungen von dem Scbach ge­ die Herzogin auch vom hiesigen Russischen Ge­ schickte Persische Kommissär machte ohne-hö­ sandten Grafen Potemkin, und dessen Frau heren Befehl an der Türkischen Grenze Halt begleitet, auf direktem Wege, der Herzog auf und schützte Krankheit vor, um sich eine er­ dem Umwege über seine Güter bei Ancona. folglose Mission zu ersparen. Die Lage der Dinge und die Verwickelung, der Verhältnisse Madr id , vom 31. März. lassen wohl auf die Wahrscheinlichkeit eines Der Infant Don Francisco de Paula wird bevorstehenden Religionskrieges zwischen den hier erwartet; es heißt, die Regierung werde Persern und Türken schließen; das Verlangen ihn zum Senator ernennen, damit er nicht Englands und Rußlands, Nedschib Pascha einen Sitz in der Kammer einnehme. Der nach der Hauptstadt zu bescheiden und ihn we­ Präsident und die Vice-Präsidenten des Se­ gen der Gräuel von Kerbelah vor ein Kriegs­ nats sind bereits ernannt worden. In Cata- gericht zu stellen, dürfte kaum geeigner seyn, lonien gährt es aufs neue, und der Schleich­ den Racheruf der Perser zu beschwichtigen. handel nimmt mit jedem Tage zu. Die vfficiellen Widersprüche der Pforte gegen Neapel , vom 24. März. die früher auf anderem Wege eingegangenen Heute früh wurde Ihre Majestät die Kö­ Berichte über die Einnahme Kerbelahs sind nigin in Caserta von einer Prinzessin, die in jetzt plötzlich verstummt, und Sarim Effendi der heiligen Taufe die Namen Maria Elisa­ soll auf die gegen Nedschib erhobenen Recri- beth Nunciata erhielt, glücklich entbunden. minationen in sehr verlegenem Tone antworten. Sowohl die Mutter als die Neugeborene er­ Wie verlautet, scheinen sich für die Pforte freuen sich deS besten WohlseynS. . neue Verlegenheiten in der Bulgarei zu berei­ Die Frau Fürstin von Liegnitz ist gesterb ten. Die christliche Bevölkerung soll, wie es mit ihrem Gefolge von hier noch Palermo heipt, zu den Waffen greifen wollen. In je­ abgegangen. In Folge der anhaltend gelin­ dem Fall darf auS zuverlässiger Quelle berich­ den Witterung macht das WachSthum rasche tet werden, daß der Pforte eine lange Pro­ Fortschritte und ist um einen ganzen Monat klamation eines gewissen Assandro in die Hände frühzeitiger als voriges Jahr; sämmrliche Obst­ fiel, welche derselbe tn Paris, wo er erzogen bäume stehen in voller Blürhe. Die Witten ward, in Bulgarischer Sprache drucken und rung ist neuerdings wieder sehr regnerisch. unter das Volk vertheilen ließ, das darin zur Empörung aufgefordert wurde. Die Pforte Höfe von London und Petersburg eifrig be­ hält die Sache für den Augenblick noch ge­ müht, einen wiederholten Ausbruch von Feind­ heim und sucht das Publikum so viel wie mög­ seligkeiten zwischen Persien und der Türkei lich in Zweifel zu lassen. zu verhüten; die Repräsentanten beider Höfe Von der Türkischen Grenze, bestürmen die Pforte, daß der Pascha von vom 22. Marz. Bagdad, welcher bekanntlich jenen Zug nach Die Antwort von St. Petersburg auf die Kerbelah unternommen hat, abgesetzt, und zur letzte Depesche des Herrn v. Butenieff bezüg­ Veranrwortung nach Konstantinopel berufen lich der vom Divan in den Serbischen Ange­ werde, uud man zweifelt, daß die Regierung legenheiten dem Russischen Minister abgegebe­ werde umhin können, den Statthalter, wel­ nen Erklärung soll bereits nach Konstantinopel cher sicher nur der treue Vollzieher ihrer Be­ abgegangen seyn. Das Russische Kabinet ist fehle war, zu opfern. — Reschid Pascha, den bei dieser Gelegenheit Mit großer Mäßigung einige als Botschafter nach St. Petersburg, vorgegangen, und hat alles gethan, um die andere als Bevollmächtigten zu den FriedenS- Autorität der Türkischen Regierung möglichst Verhandlungen nach Erzexum bestimmt glau­ zu ^schonen. Der Hof von St. Petersburg ben, soll dem Sultan den Wunsch ausge­ erklärt die aus einer revolutionären Volksbe­ drückt haben, von den Geschäften entfernt in wegung hervorgegangene Erhebung der gegen­ Ruhe leben zu dürfen, was freilich nur als wärtigen Regierung ein für allemal al5 unzu­ eine Formalität zu betrachten ist. lässig, sowohl auf den Grund der bestehenden A m e r i k a . Traktate als der Prinzipien der Ordnung und Folgendes ist die eigentliche Ursache des im­ des Rechts, die hier rücksichtlos bei Seite ge­ merwährenden Krieges in Südamerika zwi­ schoben worden. Dagegen nimmt über die schen Buenos-Ayres und Montevideo: „Als zur Regierung in Serbien ausersehene Person Zohann IV. von Portugal nach Brasilien Rußland keine Entscheidung in Anspruch. auswanderte, umgeben von einem Heere von Alles was es unter den gegenwärtigen Umstän­ 10,00(1 Mann, besetzte er Montevideo an der den verlangt, ist eine neue unabhängige Wahl, ' äußersten Grenze dieses Landes. Nach vor­ nach den den Serben verliehenen Rechren und läufigen Verhandlungen verlangten die Ein­ Statuten, wobei es der Pforte vollkommen wohner von ihm die Stadt in Besitz zu neh­ frei stehen soll, Individuen auszuschließen, die men. Sobald die Ordnung in Brasilien et­ ihr nicht angenehm sind. Mithin ist es kei­ was hergestellt war, nach den Staatsumwäl­ neswegs die Nestaurarion des Fürsten Mi­ zungen in Südamerika, forderte die Regierung chael, die von Rußland peremtorisch verlangt BuenoS-AyreS Montevideo, das seit der Spa­ wird. Ohne irgend der Pforte Zwang anzu- nischen Besitznahme zur Argentinischen Repu­ thun, besteht es nur auf dem Rechtsprinzip blik gehört, wieder zurück. Johann IV, wei­ und den bestehenden Traktaten. Man zwei­ gerte sich, hierauf folgte ein Krieg, welcher felt hier nicht, daß Oesterreich zu dieser mil­ damit endigte, dqß auf den Vorschlag der den Auffassung der Frage von Seiren des Vuenos-Ayrischen Regierung Montevideo als Russischen Kabiners durch feine Vermirrelung. unabhängiger Freistaat erklärt wurde. Diese wesentlich beigetragen habe; daher man auch Bedingung wurde angenommen. Der Friede ziemlich mit Gewißheit erwartet, die von die­ - dauerte bis zum Tage wo die Franzosen Bue- ser Seite der Pforte ferner zu gebenden Rath­ nos-AyreS blokirten. Die Montevideaner, be­ schläge werden auf unbedingte Annahme der gierig ihr Gebiet zu erweitern, benutzten diese Russischen Propositionen lauten. Gelegenheit, den Krieg zu erklaren und in die Vom 26. Der Persische nach Erzerum Argentinische Republik einzufallen. Die zu­ bestimmte Gesandte hat auf dem Wege dahin friedengestellten Franzosen schlössen den Frieden von dem Schah in Folge der Vorfalle zu Ker­ ab, aber die Montevideaner weigerten sich, belah Gegenordre erhalten; indessen sind die das alte freundschaftliche Verhälruiß wieder herzustellen. Vergangenes Jahr boten Eng­ wegische und 629 T. Holländische Haringe, land und Frankreich dem Präsidenten Rösas 29,241 Pud Steinkohlen, 121,000 Mauer­ ihre Vermittelung an. Dieser nahm solche steine, 66,000 Dachpfannen, 2060 Klumpen unter der Bedingung an, daß Ribeira, der Pfeifenerde; unter den aus Russischen Häfen an der Spitze der Regierung zu Montevideo gebrachten Waaren waren 613 Stück und steht, verjagt würde. Unglücklicherweise hat­ 3301 Kolli verarbeitetes ynd 4633 Pud un­ ten die Vermittler keinen Wassenstillstand ver­ verarbeitetes Eisen, 400 Pud Kupfer, 3689 langt und die beiden Armeen standen einan­ Pud Blei, 13,076 Pud Rauchraback, 764 der während des Kampfes gegenüber. Ribeira Tschetw. Roggen, 320 Tsch. Gerste, 49,100 durchschritt Uruguay und betrat das Argen­ Matten, 1643 Tonnen Strömlinge, 2626 tinische Gebier. Die Buenos-Ayrier warfen P. Wolle, 2293 Bretter u. m. a. — Die ihn zurück und er mußte blos mit 6 oder 6 Zolleinnahme betrug 100,466 Rbl. Slb. — Offizieren die Flucht ergreifen. Die Argenti­ 16,874 R. weniger als im Jahre 1841. — nische Armee rückte jetzt gegen Montevideo Unrer den 4 Handelshausern, welche an der vor, befehligt von Oribe, ehemaligem Monre- Ausfuhr ins Ausland Theil nähmen, ver­ videanifchen Präsidenten, den Ribeira verjagte, schiffte für den größten Werth das Handels­ so daß im Falle eines Erfolgs gleich eine Re­ haus I. Zacke u. Comp, (für 362,660 R.) stauration stattfinden könnte. und unter den 6 Handelshäusern, die Waa­ ren aus dem Auslande erhielten, war das von d e r m i s e h t e s . Wöhrmann, Lembke u. Röthgen an der Ein­fuhr mit dem beträchtlichsten Werth« (42,000 Pernau. Der Aus- und Einfuhrhandel Rbl.) betheiligt. — Vom 3. April bis zum unserer Stadt war im I. 1842 bedeutend 26. Decbr. 1842 kamen aus dem Auslände geringer als im I. 464t. Der Werth der 68, aus Russischen Häfen 32 Schiffe und nach dem Auslande verschifften Waaren be­ 31 Küstenfahrer (von dort 12 Schisse weni­ trug im I. 1842 618,917 R. S., der nach ger, aus diesen 9 Schisse mehr und 10 Kü­ Russischen Häfen verschifften 13.666 R. — stenfahrer weniger als im Jahre 1841) und ersterer 284,392, letzterer 8498 R. weniger nach dem Auslande segelten 61, nach Russi­ als im I. 1841. Zu den Hauptartikeln der schen Häfen 36 Schiffe und 31 Küstenfahrer Ausfuhr ins Ausland gehörten 16,080 Ber- (dorthin 21 Schisse weniger, nach diesen 19 kowetz Flachs, 2966 Berk. Flachsheede, 9296 Schiffe mehr und 10 Küstenfahrer weniger Tschetwert Säeleinsaat, 2088 Tsch. Schlag­ als im. vorhergehenden Jahre.) saat, 636 Tsch. Döddersaat, 6747 Marren, —- Im zweiten Halbjahre 1642 sind in 2697 Bretter, 40.307 Oelkuchen. Im I. den Uralschen Bergwerken im Ganzen gewon­ 1841 wurden 7991 Berk. Flachs, 2684 nen worden, an Gold: 149 Pud 18 Pfd. Tsch. Säe-, Schlaglein- und Döddersaat, 68 Sol. 69 Th. (nämlich aus den Krons­ 24,091 Bretter mehr verschifft. Unter den werken 70 Pud 30 Pfd. 11 Sol. 11 Th., nach andern Russ. Häfen versandten Waaren aus den Privatwerken 76 Pud 28 Pfd. 47 war Bleizucker (3206 Pud f. 96l9 R.) der Sol. 48 Th.); an Plarina: 63 Pud 33 bedeutendste Artikel, nächstdem Käse, (362 Pfd. 67 Sol. 38 Th. (nämlich ans den Pud f. 882 R.) Der Werth der aus dem Kronswerken 6 Pfd. 10 Sol. 60 Th., aus Auslande eingeführten Waaren betrug 96,302 den Privatwerken 63 Pud 16 Pfd. 9 Sol. Rbl., der aus Russischen Häfen gebrachten 24 Th.) Außerdem sind noch gewonnen wor­ 68,268 R. — ersterer 13,108 R., letzterer den: im Altaibezirk aus Krons- und Privat­ 76>648 R. weniger als im I. 164t. Haupt­ werken 603 Pud, im NertfchinSkischeu 7 Pud einfuhrartikel vom Auslande waren 177,720 23 Pfd. und durch Scheidung aus dem Al­ Pud Salz von England., 2336 Pud Wolle käischen und Nertschinskischsn Silber 38 Pud von Preußen und Holland, 830 Tonnen Nor­ Gold, was einen JahreSerrrag von 946 Pud Gold ausmacht; gegen 266 Pud mehr alb wollen - Industrie steht einzig da in dsr Ge­ im Zahr« 1641 schichte der Völker. Die Baumwolle beschäf­ Rofenberg's, in St. Petersburg, pa- tigt jetzt in England 1^ Mill. Arbeiter, und tentitte, nicht luft-, dagegen aber wasserdichte ergiebt jährlich einen Werth von 31 Mill. Zeuge wttden, ihrer Einfachheit und ihres Pfd. Sterl. Die Baumwollen-Industrie be­ Nutzens wegen, meiner .der neuesten Num­ trägt die Hälfte der Brittischen Ausfuhrarti­ mern der „nordischen Biene" in die Reihe der kel, sie beschäftigt den eilften Theil der Eng­ wichtigsten Erfindungen unserer Zeit gestellt. lischen Bevölkerung, und bildet einen Haupt- Versuche haben neuerdings gezeigt, daß man ,theil der Bekleidungen aller Völker, die jetzt Wasser in solcher Leinwand, über dem Lichte di^ Erde bewohnen. gehalten, zum Kochen bringen konnte;, Mous- — Ein Englander, der sich zwischen Char­ selin und Blonden in'S Wasser geworfen, nahm lottenburg und Berlin als Thon-Modellist man trocken wieder heraus; Tuch eine Zeitlang angesiedelt hat, mit Namen Warch, ist der im Wasser gehalten, blieb, auch wenn man Erfinder eines ganz originellen, neuen GewerbS- übevdieß von einer Höhe Wasser auf dasselbe und Kunstzweiges geworden; er -macht die tröpfelte, trocken. — Wollen-Zeuge werden schönsten Toilettenstückchen und Nippsachen von weicher, wahrend sie bei der gewöhnlichen Art — Straßenkorh. Er läßt den Schlick des Wasserdicht-Machens steif erscheinen, und (Schliech, sagen die Chemiker), d. h. den Ab­ eben deshalb so ungesund werden, weil sie den raum, welchen die Wärter von der Chausee Körper, mit seiner Transpiration völlig vor kratzen, sammeln 4ind säubert und modellirt der Luft abschließen. Auch werden Rosenberg'S und brennt diese Masten, wie gesagt, zu den Zeuge stärker, während sie durch das gewöhn­ feinsten Toiletten- und Putzmöbeln. So hat liche Verfahren beim Decatiren viel schwächer er jetzt nach einem antiken Muster einen Hund werden. — Die Preise sind folgende: Tuch von diesem Schlick gemacht und ihn dem Kö­ von 6—30 Rbl., 20—66 Kop. S. für die nige geschenkt. Dieser Chauseeschlick besteht Arschin, Kamelor, je nach seiner Breite, 20 aus zermalmten Kieseln und Eisen und verschie­ — 30 Kop., Seid? 60 Kop., Baumwollen- denen Ingredienzen des VlehmisteS. Es läßt Zeuge 16—20 K., Leinwand 10—16 Kop. sich leicht erklären, daß diese Masse in dem S. für die Arschin. Ein Aermel-Mantel 3 gehörigen Hitzegrade zum Schmelzen gebracht, Rbl. S., ein runder Mantel, oder ein Pa­ eine feine, ungemein feste, porzellan-^und mar­ letot, 2 Rbl., ein Sonnen-Schirm 1 Rbl. morartige Masse bildet. Zugleich hat er ei­ S. ; ̂ei größeren Massen geringere Preise. — nen weißen Teig erfunden, der in der Lufr zu Adresse: Wosnessenskischer Prospekt zwischen dem schönsten Marmor sich erhärtet. Diese der großen Gartenstraße und der Zsmailow- Erfindung muß für Seulptur und Architektur Brücke tm Bernikowschen Hause. von den erfreulichsten Folgen seyn. — Hr. Daguerre hat der Akademie der — Ein Engländer, Namens Wilson, hat, Wissenschaften in Paris angezeigr, daß er ein um die neue Wasserheilmethode recht gründ­ Verfahren entdeckt habe, wodurch man mit­ lich kennen zu lernen, acht Monate in Gra­ telst eines elektrischen Funkens in einem Au­ fenberg zugebracht, und in dieser Zeit 724 genblicke Daguerreotypen herstellen könne. Zu ganze und 2800 Sitzbäder genommen; er lag öner der letzten Sitzungen der Akademie er­ 632 Stunden in nasse Tücher eingeschlagen klärte Hr. Arago, er habe Kenntniß von die­ und trank 7300 Gläser Wasser. Da er diese ser Entdeckung genommen, und ihre Resul­ Kur glücklich überlebte, so ist er nun von der tat« seyen wahrhaft „unglaublich." Hr. Da- Zweckmäßigkeit des neuen Verfahrens über­ guerre beabsichtigt einige Verbesserungen in zeugt und wird in seinem Vaterland? eine künstlerischer Beziehung, ehe er seine Entde­ ähnliche Wasserheilanstalt errichten. ckung veröffentlichen will« — Zwischen Kopenhagen und Korför hat — Der Aufschwung der Englischen Baum­ man einen DampfdtljgencenkourS nach dem neu­ erfundenen System des Schwedischen Schlossers Man nehme zwei Hände voll Hafer, koche Norrberg eingeführt. Die Wagen fassen 30 denselben in Schneewasser, und tauche und Plätze, haben" oben und unterhalb des Kaskens reibe die erfrornen Hände in der noch warmen ein geräumiges Magazin für das Gepäck, sind braunen Brühe wenigstens 10 Minuten lang, mit Maschinen von 3- bis 9facher Pferde­ umwickele sie dann mit wollenen Tüchern, und kraft versehen, und ersteigen Anhöhen von nicht lege sich /o zu Bette. Dieses Verfahren wie­ über 30 Grade Gefalle mit großer Leichtig­ derhole man mehrere Tage hinter einander, keit. Ihre Schnelligkeit beträgt 36 bis A Morgens und Abends, bis der Frost verschwun­ Minuten auf die Deutsche Meile. Dies ist den ist. Schon nach der ersten Waschung der der erste regelmäßige DampfwagenkourS auf Hände in dieser Abkochung, wird die Frostge­ gewöhnlichen Straßen. schwulst sehr nachlassen, und nach einigen — Ein vr. Papudopulo-Bretey in Paris Tagen ganz verschwinden, und nie wiederkeh­ hat einen Schutzküraß auS zusammengepreßtem ren. Zu dem Fußbade nehme man jedoch eine Baumwollenfilz erfunden, dessen Zweckmäßig­ stärkere Quantität Hafer und Schneewasser, keit sich durch die von der Französischen Aka­ und auch die Füße heilen in gleicher Zeit. demie angeordneten Probeversuche völlig be­ — Ob dieses Mittel auch Hei schon aufge­ wahrt hat. Mehrere aus einem Soldatenge- brochenen Frostbeulen sich bewahrt, kann nicht wehr mit gewöhnlicher Feldladung und in näch­ behauptet werden. ster Entfernung auf denselben Fleck abgefeuerte Kugeln fügten nämlich einem mit diesem Kü- Da ich Pernau bald verlassen werde, so raß bekleideten Kalbe nicht die mindeste Be­ sage allen Freunden ein herzliches Lebewohl. schädigung oder Kontusion zu; es schien so­ friede. Dudt. gar durch den heftigen Anprall der Kugeln nicht einmal schmerzhaft erschüttert zu werden. Bekanntmachungen. Es ist ein Individuum verdächtigt wor» Man spricht in Paris von Einführung dieser den, einen goldenen Siegelring, (mit ei» neuen Schutzwaffe. — Die Industrie hat eine neue Entde­ nem geschnittenen Carniol) gestohlen zu ckung gemacht, über die sich namentlich die haben. Der Wappen deutet auf einen Winzer freuen werden. Man will gefunden Adelichen als -Eigentümer desselben an. haben, daß der Traubensast nicht nur die Wer über den rechtmäßigen Eigenthümer Köpfe illuminirt, sondern wirklich ein Licht dieses Ringes einige Auskunft zu geben giebt, das "Heller ist, wie das des GaseS. vermeint, wird ersucht, ungesäumt in die; Eine neue Aussicht also auf Luxus. Die ser Polizei Verwaltung sich zu melden. Menschen werden den Meißner, Naumburger Pernau Polizei) Verwaltung, den zo. und Grüneberger nicht mehr trinken, sonder« März <843. in Straßenlaternen verbrennen, und reiche Polizei »Vorsitzer R. v. Härder. Leute werden die Kronleuchter ihrer Zimmer Nr. 323. A. G. Mors, Serr. mit Champagner füllen. Nachdem bei dem Abgange der Schlit, -- Die Zahl der in Paris ansässigen Aerzte, tenbahn nunmehr die Lieferung -des Brenn» die sich im Zahre 4624 auf 1090, im Zahre Holzes, welches von dem Stadt«Cassa,Col» 4836 auf 1220, im Zahre 1341 auf 1360 legio zum Verkauf gestellt worden^ aufge» belief, ist in diesem Zahre auf 1423 gestiegen, hört hat, so werden diejenigen resp. Ein» — Folgendes Heilmittel für erfrorne Hände wohner hiesiger Stadt, welche die erhatte, und Füße, aus den „Blättern für den Han­ nen Quantitäten noch nicht bezahlt haben, dels - Stand" mitgetheilt, verdient, wenn eS hierdurch ersucht und aufgefordert, den Be» auch nicht gerade in dieser Zahreszeit Anwen­ trag dafür des Baldigsten an den gewöhn, dung finden möchte, doch seiner überraschenden Uchen SitzungStagen dieses TotlegiiVormit; Wirkung wegen hier eine. Stelle. tags 10 Uhr, Hierselbst gegen Quittung — 120 — einzahlen zu lassen. Pernau, Stadt,Cassa, gen sind bei dem Malermeister Wissor in Collegium am 24. Marz 1843. Pernau zu erfahren. z ^cl MÄnciatUlii Das hier liegende, in Finnland von Nr. 92. F. Drewnick, Ntr. i Fichtenholz gebaute Klink, Yachtschiff „die Hoffnung" genannt, mit vollständigem (Mit polizeilicher Bewilligung.) Jnventario ist zu verkaufen Liebhaber Vekanntmsehungen. dazu, ersuchen wir sich bei uns zu melden. Pernau den 25. März 1843. Von der Administration der hiesigen Be» Hr. Härder k Comp, i erdigungs, Casse „die Hülfe" genannt, er« gehet an die resp. Mitglieder dieses Vers Auf dem Gute Uhla wird das LoofKart eins bei der Bekanntmachung, daß an tosseln zu so Cop. Slb.'Mze. verkauft. 2 mannl. Mitglieder Joh. Herrm. Wittkoff Einem hohen Adel und geehrten Publi­ Nr. es, Ludw. Luchsinger Nr. 21, Heinr. kum zeige ich hiermit ergebenst an, daß Gottl. Schmidt Nr. <67, Peter Hansen ich Seiden« und Wollenzeuge, Bobinett, Nr. 20t, und an weibliche Mitglieder Blonden, Spitzen und Halbsammt blam Frau v. Loewis geb. v. Schröder Nr. 283, schwarz färbe. Elisab. Franzisca Metzger Nr. 378, Frau Catharina Tilly, Danckwarth geb. Dubrowin Nr. 429, Frau wohnhaft im Hause des Herrn Louise Friederike Schäfer Nr. 263, Anna Malermeisters Bujanoff. Sophie Bergholz Nr. 6Z, mit Tode ab, gegangen sind, hiedurch die dringende Auf, Donnerstag, den t5. April d. I. Nach, forderung, die Beiträge für diese Sterbe» mittags 4 Uhr, werden die Vorsteher deS falle, gleich wie die frühern Rückstände Vereins zur Unterstützung seiner Wittwen, ohne Verzug zur Casse einzuzahlen, widri, Waisen :c. in der Wohnung des Herrn genfalls die Saumigen zu gewärtigen ha, Commerzienraths C. I. Schmidt zur Em­ ben, daß mit ihnen nach aller Strenge des pfangnahme der jährlichen Beitrage ver, Gesetzes verfahren und zwar, wie §12 der sammelt sein. i Statuten vorschreibt, der Schuldige mit SSSSSSSSSSSSSSSSVSSSSSSSG Verlust seiner Ansprüche auf die Beerdii gungsgelder, aus der Zahl der Mitglie­ » 'In diesem Jahre werden aus dem «) der ausgeschlossen und die Restanz sammt Ih iesigen Alexander, Waisenhause fol, H » gende vier Knaben nach der Eons H Strafgeldern gerichtlich beigetrieben werden wird, — welche Maaßregel die bedeuten» A sirmation entlassen: Gustav Adler, A G Heinrich Thomson, Alexander Jens H den Auszahlungen und die sich mehrenden A und Carl Norenberg. Zwei von ih» A Restantien unerläßlich machen. Pernau, am 6. April 1843. A nen wünschen Tischler und zwei G Schuhmacher zu werden. Die resp. « Zoh. Andr. Klein. Z. Ammende. IM eister, welche oben genannte Kna« ^ C. G. Mohnsohn, » ben in die Lehre nehmen Wollen, H d. z. Vorsteher. I'w erden ersucht, sich der nahern Be» A Zn der Provinz Oesel ist das Gut Kogl » dingungen wegen an den Verein der «> gull, Lroß <6 oeselsche Haken, mit 203 IA rmenfreunde zu wenden. S Revisionsseelen in Subarrende auf zehn S Pernau, den 10. März 1843. «> Jahre zu haben. Die näheren Bedingun, Zm Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovmzen gestattet den Druck C. Goldmann, Cenfor. 1«. 1843. Sonnabend/ den 17. April. St. Petersburg, vom-3. April. Theil, so wie auch verschiedene andere, eine Allerhöchster Ukas an den dirigirenden ganz neue Betitelung erhalten. So soll un­ Senat. ter anderen die General-Post-Direction künf­ Auf die Vorstellung des Herrn Generalgou­ tig nUr. Post-Direktion, die General-Secre- verneurs von Charkow, Tschernigow und Pol- taire der Gouvernements-Regierungen sollen tawa haben Wir es für gut befunden, zur Kanzlei-Chefs der Gouvernements-Regierun­ Aufmunterung der Landwirthschaft und der gen, der Ober-Staats-Archivar künftig Chef Industrie in den südöstlichen Gouvernements des Staats - Archivs benannt werden. versuchsweise auf zwei Zahre in Charkow, Par iK> vom 4. Apr i l . als dem Centralpunkte dieses Landstrichs, ein Die Französische Regierung hat folgende te­ Comptoir der Kommerzbank mit der Bestim­ legraphische Depeschen erhalten: I. Malta, 30. mung zu errichten, daß im Falle es sich März. Durch den „Oriental," der am 30. wirklich als nützlich erweisen sollte, nach dem März in Malta einlief, erhält man Berichte Ablauf von zwei Zahren seine beständige aus Zndien bis zum 1. März und aus China Wirksamkeit fortdauern soll, und in Folge des­ bis zum 21. Zanuar. Am 17. Februar hat sen die hiebeifolgenden von dem Herrn Fi­ der Gen. Napier einen glänzenden Sieg in nanzminister entworfenen und im Reichsrathe Scinde, bei Heyderabad, davon getragen; nach durchgesehenen Exemplare des Reglements für einem dreistündigen Kampfe wurden 22,000 das Comproir und dessen Etats bestätigt; Ei­ Beludschen von 2700 Englandern auf das nem dir ig i renden Senate aber befehlen Wir Haupt geschlagen. Der Verlust der Letzter» die nöthige Veranstaltung zu treffen, und dies beläuft sich auf 266 Mann Todre und Ver­ Alles in Erfüllung zu setzen. DaS Original, wundete, worunter 43 Offiziere. Der Auf­ ist von Sr. Kaiser l . Majestät ̂ Al lerhöchst- ruhr von Bundelkund hatte neue Fortschrirre eigenhändig unterzeichnet worden: gemacht. Lord Ellenborough war seit dem 16. St. Petersburg, . Nikolai« Februar nach Delhi zurückgekehrt. Zn China den 10. März 4843. . .^ tkoiae. behauptet sich die Ruhe und man schritt im Warschau, vom 13. März. Abschluß des Vertrags vorwärts. Der Major Die hiesigen Zeitungen enthalten eine Kai­ Malcolm, welcher am 14. Februar in Bom­ serliche Verordnung vom 14. v. M., wonach bay eintraf, war am 13. nach Hong-Kong die bisher vor vielen Behörden- und Beam­ abgegangen. — ll. Alexandria, 26. März. ten-Titeln gebräuchliche Benennung „Gene- Eine Division von 2700 Mann, von drei ral-" im Königreich Polen wegfallen soll und Dampfbooten unterstützt, wollte unter dem Be­ dif betreffenden BeHürden und Beamten zum fehle des General Napier den Lauf dtt Zn- duS besetzen; sie Wurden den 17. Febr. bei eine Emeute oder gegen den Handstreich einer Heyderabad von 22,000 Jndiern unter den Partei zu sichern» Befehlen der Emirs von Scinde angegriffen. ES scheint gewiß, daß man am Tuilerieen- Nach einem verzweifelten Kampfe wurde der hofe mit dem Plane umgeht, einen Botschaf­ Feind auf das Haupt geschlagen, und ließ 46 ter uach China zu senden, welcher die Mission Kanonen und ^)00 Todte oder Verwundete erhalten würde, commercielle Beziehungen zwi­ auf dem Schlachtfelde. Heyderabad ist in Be­ schen Frankreich und dem himmlischen Reiche sitz genommen worden; die Emirs sind gefan­ zu eröffnen. Darüber hat noch nichts mit gen. Die Englische Division hat 266 Todte Bestimmtheit verlautet, wem diese schwierige und Verwundete. — Am 2. Januar ist un­ Mission anvertraut werden dürste. ter der Besatzung von Manila (Spanische Die Zahl der Armen, welche hier des Mor­ Philippinen) ein Aufstand ausgebrochen. Die gens nicht wissen, wovon sie den Tag über Artillerie hat aber die Rebellen zu Paaren leben werden, beläuft sich auf 30,000 getrieben, und ein Pulvermagazin, dessen sie Vom 40. Die Nachr icht von der nahen sich bemeistert hatten, in die Luft gesprengt. Vorlage eines Gesetz-Entwurfs über die Eman- Sechs Spanische Offiziere sind verwundet oder cipation der Sklaven in den Französischen Ke- getödtet worden. Am 23. Zanuar herrschte lonieen fängt die Pariser Blatter zu beschäf­ wieder volle Ordnung. tigen an, die,'so weit sie sich jetzt geäußert, Vom 7. Der Pr inz August von Sach- die betreffenden Propositionen nicht eben un­ sen-Coburg, Bräutigam der Prinzessin Cle­ terstützen zu wollen scheinen. Die ministeriellen mentine, ist gestern hier angekommen. Der Journale haben indeß noch keine Details über Herzog von Aumale wird tn der künftigen die Intentionen des Herrn Guizot veröffent­ Woche hier erwartet. licht. Heute findet tn den Tuilerieen eine Es sind Nachrichten aus Guadeloupe bis Sitzung des Minister-Rarhes statt, der, wie zum 6. März hier eingegangen. Die Zahl es heißt, den von dem Herrn von Broglie aus­ der aus den Trümmern von Pointe a Pj^ gearbeiteten Emancipationsplan einer nochma­ hervorgeholten Leichname belief sich am 27. ligen Erörterung unterziehen soll. Unter den Februar nahe an 6000. Deputaten scheint die Meinung vielen An­ klang zu finden, daß der Augenblick nicht gün­ Vom 3. Der Par iser Festungsbau ist sei t stig sey, um von dem Lande ein. so großes dem Eintreten - des milden Wetters mit ver­ Gtldopfer, wie zur Entschädigung der Eigen- doppelter Thätigkeit wieder aufgenommen. rhümer von Sklaven nöthig wäre zu fordern. Mehre der detaschirten Forts sind ihrer Vollen­ dung nahe, und der Stadtwall und Stadt­ Vom 44. Aus Afrika wird gemeldet, daß graben sind auf einigen ansehnlichen Strecken der General Bugeaud in Mostaganem einge­ völlig fertig. Aber je weiter das Werk vor­ troffen, und die große Frühjahrs - Expedition rückt, desto größere Auedehnung giebt man dem den Feldzug begonnen habe. ursprünglichen Plane. Schon sind mehre Forts London, vom H. Apr i l . angefangen, von denen anfangs gar nicht die Die hiesigen Blätter zeigen an, daß Se. Rede war, und noch andere sind wenigstens Maj. der König von Hannover nächstens in projrctilt. Dazu kommen denn weitläufige England erwartet werde, und das bereits eine Kasernen und Magazine, welche bei den ersten außerordentliche Dienerschaft für Höchstdenselben Anschlägen ganz außer Rechnung gelassen wa­ auf zwei Monate gemiethet sey, da Se. Maj. ren; ja man spricht sogar von dem beabsich­ wenigstens sechs Wochen hier zu verweilen be­ tigten Bau einer Art Ciradelle oder eines be­ absichtige. festigten Lagers im Innern der Stadt; kürz Der Generalmajor Sir Henry Pottinger, von einem Werke, welches bestimmt sey, die bisheriger Brittischer Bevollmächtigter in China, in Paris aufzuhäufenden KrlegSvocräthe gegen ist zum Gouverneur und Oberbefehlshaber der neuen Brlttischen Kolonie daselbst, der Insel spürte man einen Erdstoß um 6^ Uhr, der 3 Hong-Kong, ernannt worden. bis 4 Sekunden anhielt, so daß die meisten Vom 42. Man scheint d ie Niederkunft Gebäude bebten, und viele Menschen aus Ihrer Majestät für sehr nahe bevorstehend zu denselben flohen. Der Stoß war so heftig, halten, denn dem Leibarzt vr. Locock ist der daß von manchen Mauern der Kalkverputz Befehl ertheilt, den Buckingham-Palast nicht abfiel, die Klingeln in den Zimmern von selbst mehr zu verlassen, sondern Tag und Nacht klingelten, während die Pendel einiger Uhren dort zuzubringen. Uebrigens erfreut sich Ihre von selbst stehen blieben. Aus Gorinchem Majestät des besten WohlseynS und macht und andern Orten, wo man das Phänomen täglich einen Spaziergang mit ihrem Gemahl in demselben Moment wahrnahm, meldet man in den Königlichen Gärten. noch, daß die Richtung von SO. nach NW. Vom 44. Stevenson, der wegen seiner ging. In einem Hause sprang die Thür auS , Drohung, die Königin und Sir R. Peel zu ihrem Schlosse. DaS Gleiche wird aus Gra­ erschießen, nach Bedlam gebracht worden, zeigt ve, Bommel, Heusden, Breda, Tilburg, jetzt, daß er wirklich wahnsinnig ist. Seine Eindhoven, Veghel, gemeldet. Ueberall wur­ Manie besteht jetzt darin, daß er durchaus den die Einwohner aus dem Schlafe gerüttelt. Griechisch lernen will und behauptet, er sey In Eindhoven, Heusden und Bommel wurde bestimmt, der größte Griechische Gelehrte zu der Stoß besonders heftig gefühlt. In der­ werden. — Mac Naughten dagegen wird selben Nacht hat auch ein starker Sturm mit von Allen, die ihn sehen, für ganz vernünf­ Gewitter verbunden gewüthet. AuS Veghel tig gehalten. Oxford, der schon länger einge­ meldet man drei verschiedene Stöße, um 4, sperrt, scheint seines Aufenthaltes in Bedlam 4^ und 6i Uhr, der letztere war wohl der schon müde und bedauert, daß man ihn nicht allgemein verspürte; nach dem Vegheler Be- lieber gehängt oder transportirt habe. - richt dauerte er 46 Sekunden. Alle Häuser Die neuesten Berichte auS Newyork vom krachten und die Wellen in den Gewässern 21. März melden, daß zu Guayaquil in waren noch eine halbe Stunde nach dem Neugranada die Pest (das gelbe Fieber?) Stoße mit Schaum bedeckt. Auch stürzte ausgebrochen war und 4600 Menschen in von einem Hause der Schornstein ein. (Die einer Woche hingerafft hatte. Der Amerika­ Berichte widersprechen sich in Bezug auf den nische Konsul und viele der angesehenste Ein­ Zustand der Luft: aus Gorinchem heißt es, wohner waren als Opfer gefallen. daß sie rrüb war, aus Veghel hingegen, daß Ber l in, vom 30. März. sie so klar als möglich war.) Nach einer Die jetzt in Stettin auf dem Stapel ste­ Angabe auS Eindhoven dauerte der Stoß gar hende Korvette von 44 Kanonen wird schon 30 Sekunden; das unterirdische Getöse, wel­ in diesem Sommer ins Wasser gelassen wer­ ches das Erdbeben begleitete, wurde in Hilva- den. Es wird dies aber nicht das einzige renbeek sogar 2 bis 3 Minuten lang vernom­ Kriegsschiff Preußens bleiben, denn der König men. In Middelburg hat man schon um 2 hat Befehl^ ertheilt, über den Bau von 3 Uhr Morgens einen leichten Stoß gespürt, Fregatten und 2 Korvetten, womit unverzüg­ beim zweiten um 6^ Uhr fing dort die Thurm­ lich begonnen werden soll, Bericht zu erstatten. uhr an zu schlagen. Es herrscht unter den Wie es heißt, wird die Korvette der Prinz Einwohnern eine ziemlich große Bestürzung Adalbert kommandiren und damit gleich nach über diese in unfern Regionen fast unerhörte deren Vollendung einen Kreuzzug in die Ost­ Naturerscheinung. see unternehmen. Rom, vom 4. Apr i l . Haag, vom 6. Apr i l . Der Papst, welcher nun in daS 76. Jahr In der Nacht zum 6. d. sind an verschie­ geht. War vor einigen Tagen unwohl, ist denen Punkten des Königreichs mehrere Erd­ aber gänzlich wieder hergestellt. Er sitzt nun stöße verspürt worden. In Herzogenbusch ver­ 42 Jahr auf dem Papstl. Stuhl, und be­ schäftigt sich, dem Vernehmen nach, fortdau­ Lesung der Eröffnungsrede beendet hatte, zog ernd viel mit dem Zustand seiner Kirche im sich die Königin unter dem herkömmlichen Ce- Norden. remoniell zurück. Die Adreß-Debatte dürfte Neapel , vom 1. Apr i l . stürmisch werden. Die Opposition will einen Se. königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Paragraphen in Bezug auf die Vermählung Preußen ist mir dem Dampfschiff „Hercula- der Königin Zsabella und einen andern in Be­ num" nach Malta abgereist, von wo er mit treff der Vorgänge von Barcelona in die Adresse der gleichen Gelegenheit wieder hierher zu­ bringen. rückkehren wird. Die Frau Fürstin von Lieg­ Der Unfug in den Kirchen nimmt hier auf nitz ist von Palermo zurüH gestern hier wie­ eine bcklagenswerthe Weise üb-erhand. Erst der angekommen und wird übermorgen ihre vor kurzem wurde die Predigt eines Geistli­ Rückreise nach dem Norden antreten. chen durch gotteslästerliches Geschrei unterbro­ Floren.z, vom 1. Apr i l . chen. Darauf streute man in tiner-der Haupt­ Vor einigen Tagen trafen Zhre Kaiserl. kirchen, während ein feierliches Tobten-Amt Hoheiten der Herzog und die Herzogin vog stattfand,. Spanischen Pfeffer auf den Boden. Leuchtenberg, von Rom kommend, hier ein Die Folge war, daß die Geistlichen am Sin­ und stiegen in dem schön gelegenen Hotel d'Ztalie gen gehindert und, so wie" die Anwesenden, ge­ ab. Wie man vernimmt, werden die hohen zwungen wurden, die Kirche zu verlassen. Reisenden hier einige Zeit verweilen. Vor wenigen Abenden wurde in der über­ Madrid, vom 29. Marz. füllten Kirche, der Nönnen vom Calatrava- Diesen Mittag traf der Infant Don Fran­ Orden eine Pistole abgefeuert, wahrend das cisco de Paula, Mitglied des CongresseS der Sakrament zur Verehrung ausgesetzt war und Deputirten, hier ein. Zwei Stunden nach" ein Geistlicher eine Fasten-Predigt hielt. Meh­ seiner Ankunft fuhr er mit seiner Gemahlin, rere anwesende Damen fielen in Ohnmacht, seinem ältesten Sohn und einer Tochter im und Taschendiebe benutzten die eintretende Prado spazieren, ohne die geringste Aufmerk­ Verwirrung, um einen guten Fang zu thun. samkeit zu erregen. Am darauf folgenden Abend drang ein Haufe Vom 3. Apr i l . Die Eröf fnung der Cor­ bewaffneter National-Milizen während des res hat henke mit den gebräuchlichen Ceremo- Gottesdienstes in eine andere Kirche ein, un­ nien stattgefunden. Die Königin Zsabella, ter dem Vorwand, die Ordnung aufrecht hal­ von ihren Hofdamen umgeben, hatte ihren ten zu wollen. Die Anwesenden eilten er­ Sitz dem Regenten gegenüber. Dieser hielt schrocken aus der Kirche» Wahrend nun die die Eröffnungsrede an die versammelten Se­ Behörden solchen Unfug ungeahndet lassen, natoren und Deputirten. Nachdem er die Lage verhörte gestern Herr Mendizabal, über dessen des Staats dargelegt, rheilte er mit, daß ein christliche Abkunft hier Zweifel herrschen, als organisches Gesetz nothwendig sey und vorge­ erster Alkalde in eigener Person einen Geist­ legt werden solle. Dann ging er auf den lichen und ertheilte ihm einen scharfen Ver­ Stand der Finanzen über und zeigte an, daß weis, weil er auf der Kanzel die Gläubigen wichtige Reformen in dem Rechnungswesen zu größerem Eifer im Christentum aufgefor­ der öffentlichen Einkünfte stattgehabt hätten dert hatte. und das Budget, welches vorgelegt werden Lissabon, vom 27. März. solle, seine Absicht beweisen werde, den Credit Der Komet, der auch hier gesehen worden zu verbessern. Die Marine und die Armee ist, hat den Aberglauben und die Furcht der seyen, wie der Regent weiter bemerkte, Ge­ Menge aufs lebhafteste rege gemacht; man genstand besonderer Fürsorge. Dtt Thronrede glaubte, daS Ende der Welt sey da, und der des Regenten ist überhaupt so abgefaßt, wie Schweif des Kometen werde sie vernichten. die meisten derartigen Docuwente; sie theilt Diese Schlußscene sollte, den Prophezeiungen nichts Neues mit. Nachdem der Regent die gemäß, am 23. eintreten/ und da nun gerade am Tage vorher ein heftiges?! Gewitter ein­ nem Zweifel mehr> um so weniger, als durch trat, sy gab es des BerenS und Singens Lord Aberdttn's neueste Instructionen Sir und Iammerns in Menge. Stratford Canning auf das Bestimmteste ange-' Konstant inopel , vom 22. März. wiesen wird, die Pforte zu ermahnen, den wei­ Der ehemalige Defterdar. von Damaskus, sen und begütigenden Rathschlägen Oesterreichs Emyeri Efendi (vor mehren Jahren als Secre- Gehör zu schenken» In ähnlicher Weise lauten tair bei der Ottemanischen Botschaft in Wien die meisten Instructionen, welche Hr v. Bour- angestellt) ist an die Stelle des vor kurzem queney erhielt. So eben hört man, daß Kia- verstorbenen Nuri Cfendi zum Bevollmächtig­ mil Pascha die Erfüllung des von Wucsitsch ten der Pforte in Erzerum ernannt worden. früher geleisteten Versprechens, die Abtretung Von der Türkischen Grenze, der sechs im Jahre 1833 mit Serbien einver­ vom 24. März. leibten Bezirke, allen Ernstes gefordert hat. Es haben bereits über zweihundert Serbi­ Kara Georgiewitsch richtete deshalb an Wuc­ sche Emigrirte die Grenze verlassen und nach sitsch die Frage, ob jenes Versprechen wirklich dem Innern der Oesterreichischen Staaten sich gegeben worden sey, erklärte jedoch auf die begeben. Die Regierung in Belgrad scheint bejahende Antwort desselben, daß er sich hier­ nach und nach zu der Ueberzeugung gelangt durch nicht gebunden, und sich überhaupt nicht zu seyn, dsß die Pforte am Ende nachgeben berechtigt halte, etwas wegzugeben, was er und den Befehl zu einer neuen Fürstenwahl nicht empfangen. Kiamii Pascha, aufgebracht ercheilen werde. Wucsirsch selbst will, wenn über diese Weigerung, drohte sofort mit der es wirklich so weit kommen und die zweite Ungnade des Sultans, und erinnerte an die Wahl nicht nach seinem Wunsche ausfallen, Auszeichnungen, welche der Fürst eben erst oder wie immer die ganze Verantwortlichkeit von Seite der Pforte empfangen, worauf die­ der Septemberrevolution auf sein Haupt ge­ ser sogleich daS auf seiner Brust schwebende wälzt werden sollte, Serbien verlassen. Türkische Ehrenzeichen abnahm, und dasselbe Vom Ä9. Die letzten Mit te i lungen über dem Pascha zur Verfügung stellte. Ueberhaupt den Inhalt des Russischen Ultimatums kann ist das gute Einvernehmen zwischen den neuen man nun mit größerer Sicherheit verbürgen, Machthabern und den Türken in den letzten und es zeigt sich sonach für die Rückkehr des Tagen sehr locker geworden, was sich längst Fürsten Michael auf den Serbischen Thron voraussehen iieß, da die Eingriffe und Ge- fast keine Hoffnung mehr, so entschieden es waltthärigkeiten der letztern täglich wachsen, übrigens ist, daß die jetzigen Machthaber Ser­ und die Serbische Regierung dadurch in^ die biens ebenfalls jede Aussicht für eine, wenn Alternative versetzt ist, entweder mit jenen auch nur kurze, Dauer ihrer usurpirten Herr­ oder mir ihrem kleinen Anhange in der Na­ schaft verloren haben. Wer aber soll berufen tion zu brechen. So bereitet sich die KrisiS seyn, den durch die Umstände so schwierig ge­ von selbst vor, und man darf demnach mit wordenen Serbischen Fürstenthron emzunehmen? Grund behaupten, daß wir am Vorabend wich­ Dies ist dir allgemeine Frage, und da außer tiger, diese Gegenden betreffender Ereignisse dem Fürsten Milosch nicht eine hervorragende stehen. Personalität vorhanden und eine Meinungs- Alexandr ien, vom 2Z. Marz. Verschiedenheit zu erzeugen im Stande ist, Mehmed Ali gedenkt durch Gründung einer überdieß die große Mehrheit der Serbischen großen Gesellschaft dem Durchzug der Reisen­ Nation die Rückkehr dieses Fürsten wünscht, den und Waaren nach Indien größere Si­ und Europas Wille dahin lautet, daß eine er­ cherheit zu verschassen. Er hat so eben Hrn. probte und feste Hand die künftige Ruhe Ser­ R. Thurrun, einen allgemein geachteten Mann^ biens sichere, so bleibt vorerst für eine andere eine sehr bedeutende Summe für dieses Unter­ Annahme nicht entfernter Raum. Daß sich nehmen angewiesen. Der Gesellschaft, welche die Pforte endlich fügen werde, unterliegt kei­ die Firma Aegyptische Transit - Kompagnie führt, stehen große Kapitalien zu Gebot; sie der Feuersbrunst verflossen, und schon wird in wird bedeutende Derbesserungen «intreten las­ einigen der durch das Feuer beschädigten Kir­ sen, und die Reisenden können dann auf's chen bereits wieder Gottesdienst gehalten. Der bequemste die Wüste durchziehen. Ein regel­ Unterricht unserer Kinder ist nicht unterbro­ mäßiger Dampfbootdienst zwischen Alexandrien chen worden; auch ist unser Handel thätig. und Kahira wird die Alterthumsfreunde in Ein großer Theil des Kaufhofes ist bereits Stand setzen, diese Lander in sehr kurzer Zeit wieder ausgebessert; Käufer finden sich in und mit voller Sicherheit zu durchwandern, Menge ein; unsere Marktplätze sind belebt und man ist überzeugt, daß der Transit eine und die Werkstätten haben Arbeit vollauf. bedeutende Ausdehnung gewinnen und den Eu­ — Ein technischer Kronbergwerks-Beamter ropäischen Handel mit Indien sehr erleichtern außer Dienst, August Chartron, macht in der wird. St. Petersburgischen Zeitung bekannt, daß er in den Umgebungen von St. Petersburg, v e r m i s c h t e s . Pawlowsk, Kraßnoje-Selo und anderen Gegen­ Pernau, den 16. Apr i l . Am 7. d. M. den mehr, sowohl auf Krongütern wie auch auf Nachmittags verschob sich das Eis in unferm Prwatländereien Thonarten gefunden, welche, Fluße und setzte gegen Abend bei einem nie­ gesondert von den schlammigen Uneinigkeiten drigen Wasserstande und schwachem Strom­ und einer bergmännischen Procedur unterwor­ laufe sich in Bewegung. Gegen 10 Uhr war fen, die Niemandem als ihm bekannt ist, ei­ der Fluß vom Eise frei und die Communica- nen Meerschaum liefern, der den Türkischen tion durch Böte sogleich hergestellt. Heute in mehr als einer Hinsicht übertrifft. Derselbe aber erst wurde die bis dahin noch sehr feste will nicht nur Meerschaum-Pfeifenköpfe, son­ Eisdecke auf unserer Rheede bei östlichem dern Statuen in Lebensgröße und Ornamente Winde seewärts getrieben, worauf die schon von den größesten Dimensionen auS einem seit 3 Wochen im Angesicht der Stadt hinter Stücke herstellen, ja der Reichrhum an Meer­ dem Eise gelegenen 10 Schiffe das treibende schaum soll so groß seyn, daß Kirchen und Pa­ EiS umsegelten und hier anlangten. Unter läste, Wohnhäuser, Bäder, Lusthauser, Schlös­ diesen sind 4 Englische mit Ballast und 1 ser und Monumente im großen Maßstabe auS Mit Steinkohlen, 2 Hannöversche, 1 Russi­ Meerschaum errichtet, — ja ganze Ortschaf­ sches, 1H olländisches und 1D anisches, fämmt- ren auf schwimmenden Inseln, schwimmende lich geballastet. — Mit Legung der Floßbrücke Citadellen und schwimmende Lustgärren erbaut ist der Anfang gemacht. werden können. — Wenn das Ganze nicht Riga, den 22. Marz. Der Herr Mi­ " ein Amerikanischer Puff ist, so verdient der nister des Innern hat den von der Livländi- Erfinder unstreitig ein Ehrendenkmal auS die­ schen Gouvernementsregierung gemachten Vor­ sem Meerschaum und die dankbaren TabackS- schlag, in den Städten und Kreisen das De­ , raucher werden nicht ermangeln aus den neuen cken der Privachäuser mir der bei Reval in Meerschaum-Palästen manche Rauchwolke zur der Papierfabrik des Kaufmanns Donat aus Ehre desselben in Lüfte steigen zu lassen: wollenen Flicken verfertigten Pappe zu gestat­ Erfahrne Oekonomen rathen, dieses I. ten, dem Comite der Herren Minister zur besonders die Samenkartoffeln, ehe man sie Beprüfung vorgestellt, und auf dessen Be­ legt, dem Luftzug mehrere Tage auszusetzen, schluß haben Seine Majestät der Herr und um sie zu trocknen und nicht mit den wässe­ Kaiser am 2» Februar d. I. Allerhöchst zu rigen Theiien in die Erde zu bringen. befehlen geruht: »ES soll in den'Städten und — Die Pariser essen jetzt zum großen Kreisen der Qstseegouvernements gestattet seyn, Theil mechanisches Brot, das eine große me­ die Privachäuser mit der besagten Pappe zu chanische Bäckerei in Montrouge liefert. In decken." . : (Inland.) dieser Brotfabrik werden durch Dampfmaschi­ Kasan. Zstoch ist kein halbes Jahr seit nen eiserne Walzen in Bewegung gesetzt, wel­ che den Teig vollkommener kneten, als es bis­ nem Bette schlafen. Ihre Nahrung besteht her mittelst Hände möglich war. Diesen Tn'g meist in Thee^Brod und Butter. Nicht sel­ formen sodann Maschinen in Brote, die dann, ten kommt es vor, daß diese armen Mädchen tausend Stück auf ein Mal, von andern die ganze Nacht hindurch arbeiten müssen; Maschinen in drei Oefen geschoben werden» eine erzählte, daß sie bei dem Beginn der AuS den Steinkohlen, die man zum Heizen Landestrauer um Wilhelm lV. von Donner­ der Dampfmaschine braucht^ gewinnt man stag früh bis Sonntag Abend unausgesetzt gleichzeitig das Gas, das zur Beleuchtung gearbeitet und nicht geschlafen hätte. Als sie der Anstalt nöthig ist. Die Maschine nimmt Sonntags endlich zu Bett ging, konnte sie ferner die Brote wieder aus den Oefen, läßt vor großer Aufregung nicht schlafen. Eine sie in Körbe fallen und zieht diese in das andere erzählte, daß sie drei Monate lang Magazin, wie sie die Mehlsäcke in die Tröge täglich zwanzig Stunden gearbeitet habe und schafft und ausschürtet und das nörhige Was­ gab an, daß, wenn die Königin ein großes ser dahin befördert. Fest gebe, oder bei ähnlichen Gelegenheiten, Pleskau. Unser am 7. Februar eröf fnete solche Fälle häufig vorkämen. So erklärt zehntägige Jahrmarkt, der in der Folge noch denn auch ein Arzt, daß nirgends Menschen um 4 Tage verlängert wurde, ist am 22. Febr. so viel und so angestrengt arbeiten, als geschlossen worden. Man harte für 232,730 Putzmacherinnen und Näherinnen, und setzt Rubel Silber Waaren angebracht, wovon für hinzu, kein Thier würde eine solche Anstren­ 106,462 Rbl. Silber verkauft worden sind. gung ertragen. In den Handlungen, welche — Der Papst hat das alte Schutzrecht, nur Trauerkleider ze. liefern, kommt überdkß das Verbrecher in den Kirchen und Klöstern sehr häufig Erblindung der Arbeiterinnen vor. fanden, für die, welche eine Zerstörung an Re­ Eine dieser Unglücklichen erzählte, sie Hab» liquien und Heiligenbildern verursachen, die neun Tage und neun Nächte hinter einander, Kirchen einweihen, einen Geistlichen in Amts­ ohne ihren Anzug wechseln zu dürfen, arbei­ tracht beleidigen, des Mordes, der MajestätS- ten müssen und nur gelegentlich zwei Stun­ beleidigung, des Straßenraubes und der Falsch­ den auf einer Matratze ausruhen können. münzerei überführt werden, wieder aufgehoben. Nach dieser Zeit war sie erblindet. Am ge­ — Zn Posen ist die aus dem Polischen fährlichsten für die Augen ist das Sticken auf Freiheitskriege bekannte Gräfin Plater gestorben. Schwarz. Eine Hoftrauer kostet jedes Mal London. Dem Parlamente in London ist wenigstens dreißig solcher unglücklichen Mäd­ vor Kurzem ein Bericht vorgelegt worden, chen die Sehkraft. Die fashionable Welt, der gewiß auch unsere Leserinnen in hohem fügt ein Arzt hinzu, weiß nicht, wir viele Grade interessirt; denn er zeigt im grellsten Taufende von Mädchen in jeder Saison da­ Lichte, wie viele Opfer die Mode erfordert durch geopfert werden, baß alle Damen schnell und wie viele blühende Leben zu Grunde ge­ den modischen Putz haben wollen. hen müssen, damit die vornehmen Damen im­ mer schnell den Vorschriften. der Fashion fol­ (Mit polizeilicher Bewilligung.) gen können. Es giebt in London fünfzehn­ Bekanntmachungen. tausend Putzmacherinnen, und der erwähnte Indem wir hiermit alle Diejenigen, de« Bericht weiset nach, daß sich dieselben in weit nen Herr E. Sahlmann heimlicherweise schrecklicherer Lage befinden, als dk» Neger- auS unserer Bude creditirt, und das Na? iclaven. Während der Saison (d. h. in menS,Verzeichniß derselben uns jetzt auf London vom April bis August) müssen diese besondere Veranlassung übergeben hat — Mädchen räLttch achtzehn Stunden arbeiten; ersuchen, ihre Schulden spätestens inner­ oftmals befinden sich fünfzig in einem Zim­ halb Tagen nur an uns einzuzahlen, mer. Sie wohn«» ki ihren Arbeitge­ verbinden Mir damit zugleich die Anzeige, bern. Zn einem Hause mußten fünf in ei­ daß in Stelle des Erstgenannten, ^ « Uhr N-ndS ab-r- sprang. n°tz s-in-r Schw-r-, IS bis 20 Fuß -w- E-d-rschutt-rung -mpfund-n. d.- flch weit -urück ^ ze'gte, als d»e am Tage zuvor. V°m tS. D-r Gr°ßh-r j°g «on M-ckl-n- Zn H-rz°g-ubusch ist n ichts d.v°n v-.spür. bnrg-S.r-litz ha- «inen Abg-s.ndl.n mit d-m 7°""°- 2" 6 - Oud-m°-d.n 'st d-r Stoß Auftrag« hi-th-r g.schickt, di- P-äiiminari-n s° "'S s-w- °n. daß man d-n RathhauS.hnrm ^ und mehrere Hauser schwanken gesehen hat k 7 «»°d °M 2S. ^ ^ G-st-r» ist in d-r Münz- d-r N-st d-r -r.' H°"l-r v--i,-ß und ^ ̂ ' V k » , ^i f r e i e n b l i e d » D a s > ^ . r d d e b e n a m d . a-k°m di- D-ich- in Nord-Brabanr an m-hr-r-n Am ?2. stnd di- «I-r P.U°-rmühi-° i» St-°-n nicht unb-d-ut-nd b-schädigt. Walsham Abbry, welche eine Strecke von Lon- Königsberg, vom 21. April, don entfernt an der Themse liegen, eine nach - Wie man vernimmt, soll das Nivellement > der andern in die Luft geflogen. Die dazu ge- zu der Eisenbahn von Berlin nach Königsberg hörenden Gebäude sind gänzlich zertrümmert, in diesen Tagen, und zwar auf mehren Punc- und etwa sieben Arbeiter haben das Leben ver- ten zugleich, begonnen werden. Die Linie loten, die übrigen gewannen Zeit sich zu retten. soll über Graudenz geführt werden. Es scheint Einer der Gerödreien wurde gegen 130 Pards somit wenig Aussicht vorhanden zu seyn, daß weit weggeschleuderr, und die Leichen Aller Elbing von der Eisenbahn berührt werden wird. Dessau, vom 19. Apr i l . Weise ihr Leidwesen über das Ableben eines Gestern fand hier ein schönes seltenes Fest, so nahen Verwandten an den Tag zu legen. die silberne Vermahlung unseres allverehrten Nachdem der Infant der Königin seinen Be­ Fürstenpaares statt, welches durch die Gegen­ such abgestattet hatte, wurde er von dem Re­ wart Sr. Maj. des Königs von Preußen und genten in dessen Palast empfangen. Es heißt Allerhöchstdessen Brüder, des Prinzen von Preu­ ziemlich allgemein, die ministeriell gesinnten ßen und des Prinzen Carl KK. HH. ver­ Deputirten beabsichtigten, die Wahl des In­ schönt, und von dem heitersten Wetter begün­ fanten für nichtig zu erklären und ihn vom stigt wurde. Congreß auszuschließen. Bekanntlich wurde München, vom 16. Apr i l . diesem Prinzen schon früherhin daS Recht ab­ ^e. Kaiserl. Hoheit der Herzog von Leuch­ gesprochen, in den Senat einzutreten. tenberg und seine Gemahlin, die Großfürstin, Der „Sol" erzählt folgende Hof-Anecdote, sind diesen Nachmittag hier eingetroffen. aus der man schließen will, daß die junge Frankfurt , vom 19. Apr i l . Königin Jsabella sich, entschlossen hat, das Eine Zahl angesehener Juden im Königreich nächste Jahr nicht vorbeigehen zu lassen, ohne Polen läßt in diesem Augenblicke bei dem Ma­ einen Gatten genommen zu haben. Am Sonn­ ler Oppenheim in Frankfurt ein Gemälde an­ abend sagte die Königin, indem sie den präch­ fertigen, das als Geschenk für den Kaiser Ni­ tigen Anzug probirte, den sie am 3., dem kolaus bestimmt ist. Es stellt den Cyrus dar, Tage der Corres-Eröf fnung, anziehen wol l te: wie er den Juden die Freiheit giebt. das ist das letzte Jahr, in welchem ich allein Florenz, vom 11. Apr i l . zu den Cortes gehen werde." Ihre Kaiserl. Hoheiten der Herzog und die Man hat hier die Nachricht erhalten, daß Herzogin von Leuchtenberg nebst Familie haben eine bedeutende Anzahl der in Frankreich be­ unsere Stadt wieder verlassen und sind gestern findlichen Spanischen Karlisten, von Don nach Bologna und Verona abgereist. KarloS selbst ermächtigt, mit bewaffneter Hand Madrid, vom 8. Apr i l . in Cacalomen einzudringen beabsichtige. Ei­ Der General Seoane ist gestern Abend von nem so gewagten. Unternehmen wäre jedenfalls Barcelona hier angekommen und hatte sogleich ein übler Ausgang vorauszusagen, und man eine Conserenz mit dem Regenten. Während darf wohl vermuthen, daß die Französische seiner Abwesenheit hat er dem General Cor- Regierung der Ausführung ernstliche Schwie­ tinez das Cominando in Barcelona übertragen, rigkeiten in den Weg legen werde. wo gegenwärtig die größte Ruhe herrscht. Am 6. hat ein furchtbarer Gewittersturm Vorgestern statteten endlich der Infant und den Glockenthurm von Alayor auf Minorca seine Familie Ihrer Majestät der Königin ih­ umgeworfen und der Blitz in die Sacristei ren Besuch ab, nachdem Herr ArguelleS als 'eingeschlagen, wo eben mehre Geistliche die Vormund die Erlaübniß dazu ercheilt harte. Messe lasen, ohne daß jedoch jemand beträcht­ Er selbst, die Ober-Hofmeisterin Gräfin Mi- lichen Schaden erlitt. Aus der Gemeinde na, und Herr Quintana, Erzieher der Köni­ mußten etwa 3l)0 Personen durch Aderlaß gin, röohnten dieser Zusammenkunft bei. Ihre wieder zur Besinnung gebracht werden. Majestät, so wie die Jnfantin, ihre Schwe­ Vom 12.?/ Der „Heraldo" sagt: „Wir ster, sollen sehr erfreut gewesen seyn, ihre müssen von Neuem zur Erhebung rufen! Wir Verwandten bei sich zu sehen. Der Infant erhalten Kunde aus Paris, daß sich eine Don Francisco und dessen Familie hat in abermalige Expedition vorbereitet, die Flamme Folge des Ablebens des Königl. Sicilianifchen des Bürgerkrieges nochmals in Spanien an­ Prinzen, Grafen von Lecce, Bruders der Ge­ zufachen; der Plan ist sehr plump angelegt, mahlin des Infanten, Trauer angelegt. Der und es wäre unnöthig, ihn näher zu bezeich­ Königin und ihrer Schwester ist dagegen durch nen; wer kennt nicht den Ursprung und das ihren Vormund untersagt worden, auf diese Ziel der so oft wiederholten Anschläge? Die 133 — Nation aber, durch Erfahrung belehrt, wird sey an einer abzehrenden Krankheit, nicht aber auf ihrer Hut seyn, und denen Züchtigung berei­ aus Gram über das getödtete Kind, gestor­ ten, die auf Störung der Ordnung ausgehen." ben, wie dies aus den Zeugnissen der zahlrei­ L issabon, vom 6. Apr i l . chen Aerzte, von welchen sie behandelt wor­ Gestern wurde hier der Geburtstag der den, erwiesen werden könne. Die genannte Königin feierlich begangen. Die jugendliche - Türkisch-Französische Zeitung nimmt von die­ Monarchin ist bekanntlich geboren am 4. April ser Widerlegung Anlaß, sich über sämmtliche 1319 und hat sonach ihr vierundzwanzigstes Deutsche Blätter zu beklagen, die, wie sie be­ Lebensjahr vollendet, nachdem sie schon am 2. hauptet, der Pforte alle sehr feindlich gesinnt Mai 1826 zur Königin von Portugal und seyen. der Algarvien erklärt, aber in Folge des Bür­ Rußlands Verlangen hinsichtlich Serbiens gerkrieges, welcher das Land in zwei Parteien besteht in der freiwilligen Abdankung oder im gespalten und eine Reihe von Jahren hindurch Weigerungsfalle in der decretirten Absetzung gedauert hatte, erst spater in den wirklichen des Alexander Georgiewitsch, in der Anord­ Besitz ihres Thrones gekommen und nach und nung einer neuen Wahl nach der von den nach von allen Europäischen Höfen anerkannt Gesetzen vorgeschriebenen Form und endlich in worden war. Am 28. März 1836 durch der unverzüglichen Zurückberufung Kiamil Pa­ den eben so unerwartet als plötzlich eingetre­ schas von Belgrad, als des Urhebers oder tenen Tod ihres ersten Gemahls, des Herzogs Begünstigers der letzten Serbischen Revolution. August von Leuchtenberg, Wittwe geworden, Im Falle die Pforte eine Fürstenwahl für Ser­ vermählte sie sich abermals am 1. Januar bien verweigere, habe der Russische Botschaf­ 1836 mit dem Prinzen Ferdinand August ter den Befehl von seinem Hofe erhalten, Kon­ Franz Anton von Sachsen-Koburg, jetzt Kö­ stantinopel zu verlassen: nig von Portugal, aus welcher Ehe bereits Von der Türkischen Grenze, mehre Kinder vorhanden sind, so daß die vom 10. April. Thronfolge nun für die Zukunft gesichert er­ In Serbien tritt das Zagen der jetzigen scheint und zu hoffen ist, daß das Land nicht Machthaber täglich mehr an's Licht; nur sobald wieder von Stürmen solcher Art werde Wucsitsch giebt sich den Anschein, den Muth heimgesucht werden, wie es deren am Ende nicht verloren zu haben. Er trifft sogar der zwanziger und am Ende der dreißiger Anstalten, sich dem Willen Rußlands, der Jahre auszuhalten hatte. Pforte und ganz Europa's zu widersetzen; Konstant inopel , vom 6. Apr i l . wenigstens deuten verschiedene kriegerische Vor­ Das Russische . Ultimatum ist heute hier bereitungen, wozu er eifrige Befehle ertheilt eingetroffen und sofort von Hrn. v. Butenieff hat, hierauf hin. dem Reis-Efendi übergeben worden. Noch herrscht Zweifel darüber, ob die Pforte nach­ e r mi s eh t e s. geben oder der Russ. Botschafter sich von der Riga, den 6. April. Nr. 40 der Riga- Hauptstadt, vorläufig nach Bujukdere, zurück­ schen Zeitung vom 3. April enthält die An­ ziehen werde. zeige, daß, da daS zur Anlegung "der projec- Vom 6. Das „Journal de Constant inopel" tirten Maschinen-Flachsspinnerei in der Nähe versichert, es sey eine abscheuliche Vertäum- von Riga benöthigte Capital von 360,000 dung, daß, wie zuerst die „Augsburger All­ Rul. SM. bis zum 1. April 'durch Unter­ gemeine Zeitung" verbreitet habe, daZ neuge­ schriften' nicht gedeckt worden, nach § 3 der borene Kind der verstorbenen Prinzessin Saliha, bestätigten Statuten das Unternehmen nicht Schwester des Sultans, auf Befehl des Letz­ zu Stande kommt und sämmtliche Actionaire tern getödtet worden. Dieses Kind sey be­ ihre Einlagen gegen Einlieferung der Actien- reits sterbend zur Welt gekommen, habe nur scheine nach Abzug von 20 Lop. SM. an einige Augenblicke gelebt, und die Mutter Unkosten für jede Actie zurückzuempfangen haben. Wenn nicht auf außerordentlichem Wege — Das Mädchen Maria Fürtner, das rein eine Termin-Verlängerung zu erhalten und von Wasser lebt, ist nun in München im Kran­ die bisher an den Tag gelegte Indifferenz von kenhaus ganz abgesperrt und unter der sorg­ Seiten des Landes bei diesem Unternehmen fältigsten Aussicht, hat seit 14 Tagen nichts in Theilnahme zu verwandeln sein sollte, so als frisches Brunnenwasser zu sich genommen läßt sich für diese Speculation freilich keik und befindet sich ganz heiter und gesund. günstiges Resultat erwarten. Wie man ver­ — Die Königin von Sardinien ist schwer nimmt, sollen vom Tage der eröffneten Sub- erkrankt und hat bereits durch den Erzbischof scription bis hiezu bloß 116 Aktien gezeichnet von Turin die Sterbesacramente empfangen. worden sein. — Die Feldwebel der Preußischen Land­ Der Professor der Astronomie in Odessa, wehr haben Befehl erhalten, mit Neuen Te­ Hr. Knorre, sagt von dem jetzt erschienenen stamenten zu handeln. — Bei den diesjähri­ Kometen, daß gegen den unscheinbaren Kern, gen Frühjahrs-Uebungen der Landwehrmannev der Schweif eine Ungewöhnliche Länge hatte; wurde bekannt gemacht, daß das heilige Neue sie betrug 47 Gr., olso über den 6ren Theil Testament für 3 Silbergroschen gebunden bei des ganzen Himmels. jedem Feldwebel zu haben sey. — Der von Katharina II. in Cherßon ge­ — Unter dem weiblichen Geschlecht der nie­ pflanzte Aprikosenbaum. In der Festung Cher­ der« Volsclassen in manchen Kantonen der ßon befindet sich ein kleiner Garten, der dorti­ Schweiz soll die Unsittlichkeit und Frechheit gen Handels-Schifffahrrs-Schule gehörig. Ka­ schrecklich um sich greifen. In Murten ließ tharina II. pflanzte während ihrer Anwesen­ die Ortsbehörde beim Jahrmarkt alle derglei­ heit in Cherßon (1787,) nahe bei den von chen Dirnen einfangen^Tags darauf ihre Ge­ ihr bewohnten Zimmern, eigenhändig einen sichter mit Kiehnruß schwärzen und sie Paar Aprikosenkern. Nach der Figur zu urtheilen, für Paar an die Grenze führen. welche der untere Theil dieses Baumes hat, — Am 14. April Mittags starb in Wien müßte man annehmen, daß drei Kerne gepflanzt der berühmte Capellmeister und Walzercompo- worden wären, deren Keime sich vereinigt ha­ ntst I. Lanner in der Blüthe des Mannes­ ben. Der Baum ist an seinem Fuße 7 Fuß alters am Nervenfieber. 7 Zoll dick; eine Arschin hoch von der Erde Dem Evangelischen Bischof Alexander in theilen sich die drei Stämme und treiben eine Jerusalem machen die Türken und Juden da­ Menge von Zweigen in verschiedenen Richtun­ selbst so heiß, daß er alle Lust und allen Much gen; die ganze Höhe des Baumes beträgt 36 verloren hat, länger dort zu bleiben; er sehnt Fuß 6 Zoll. Im Verhältniß zu seiner au­ sich nach Europa zurück. ßerordentlichen Kraft bei solcher Höhe giebt — Vor 16 Jahren wurde ein großer Tuch­ der Baum jährlich 10 bis 12 Pud Früchte, fabrikant in Leeds bankerott und es blieben und dies hauptsächlich seit der Zeit, daß man 39,000 Thaler unbezahlt. Die vier Söhne aus den im Garten gegrabenen Brunnen das desselben fingen klein an Geschäfte zu machen Wasser nimmt, wozu man eine Maschine ge­ und erwarben sich durch Fleiß und Sparsam­ braucht, welche den ganzen Garten bewässert. keit ziemliches Vermögen. Das Erste war, Außer diesem Aprikosenbaume giebt'es in ganz daß sie die Schulden des Vaters bei Heller Cherßon keinen zweiten; zu bemerken ist aber, und Pfennig bezahlten. Die überraschten Gläu­ daß von allen Aprikosenbäumen an der Süd­ biger ließen jedem der Söhne zum Andenken küste von Krim kein einziger sich mit diesem ein schönes Silbergeräth machen. an Umfang und Größe messen kann. — Auf einem Maskenball in Berlin drängte — Zu Florenz ist am 18. März Frau v. sich eine schwarze Maske zu einem Königl. Villentuve, die Gemahlin des Joseph Bona­ Prinzen und unterhielt sich sehr lebhaft mit parte gestorben. Sie ist eine Schwester der ihm. Der Prinz-fragte den Mohr, ob er Königin von Schweden. ihn kenne. Netn, erwiederte dieser. Ich bin der Prinz N.,*sagte jener darauf und wünschte rechnet man 2 preuß. Scheffel Salz. Das nun auch den Namen des Unbekannten zu rückständige Salz wird dem Viehe gegeben. wissen. Zch bin mehr, sagte dieser und em­ pfahl sich. Der Prinz wurde neugierig, ließ der Bekanntmachungen. Maske nachgehen und sie endlich auffordern, sich Demnach Ein Wohledler Rath der Kai» zu demaskiren. Da fand sich denn, daß der serlichen Stadt Pernau verfügt hat, die Fremde der Kaufmann Mehr aus Leipzig war. allhier eingelieferte testamentarische Dispo» Originel le Preisfrage. Ein Central- sition des verstorbenen hiesigen Einwohners komite, welches kürzlich von Seiten der Lon­ Gotthard Querner, am 13. Mai d. doner Tuch- und Ausschnittwaaren-Handlungs- I. Hierselbst öffentlich verlesen zu lassen; kommis zu dem BeHufe ernannt worden ist, als wird solches Iis (jnoruni interest des« eine Abkürzung der Geschäfts- und Labenstun­ mittelst bekannt gemacht, und haben dieje» den auszuwirken, hat zwanzig Guineen für nigen welche gesonnen sein sollten, wider die bündigste und praktischste Abhandlung diese letztwillige Anordnung zu sprechen, über folgende Preisfrage ausgesetzt: „Uebee in gesetzlicher Frist von Nacht und Jahr die Uebelstände des gegenwärtigen Spätstun- ?. clad» der Verlesung des Testaments, bei densystems des Handels- und Kramladenbe- Verlust ihres etwanigen Rechts, die Ein, triebs überhaupt und insbesondere über deren spräche in gesetzlicher Art allhier bei dem schädlichen Einfluß auf die physischen, intellek­ Rache zu verlautbaren und zu prosequiren. tuellen und moralischen Zustände des Tuch- Zugleich werden auch alle diejenigen welche und AuSschnittwaaren-HandlungspersonalS der an den Nachlaß clekancri Anforderungen Hauptstadt. Als Gegenstück dazu eine Ent­ haben sollten, hierdurch aufgefordert, solche wicklung und Beleuchtung der Vortheile, wel­ Ansprüche innerhalb sechs Monaten s äurc? che auS einer Abkürzung der Geschäftszeit so­ dieses Proclams, allhier anzugeben und zu wohl den Prinzipalen wie den KommiS^und begründen, unter der Verwarnung, daß sie dem Publikum überhaupt erwachsen würden." nach Ablauf dieser peremtorischen Frist mit Die Abhandlung darf nicht über zweiunddrei­ ihren Ansprüchen durchaus nicht weiter ge« ßig Octavseiten stark seyn. hört noch zugelassen, sondern ohne Weite» Schinkenbereitung in Amerika. Zum Ein­ res präcludirt werden sollen. salzen wird eine Mischung von 4 Theilen Salz und 1 Theil reiner gesiebter Holzasche Pernau Rathhaus, den 16. April 1843. Nr. 842. In 5i6em verwendet. Die einzelnen Schinken werden mit einer Schicht der Mischung von minde­ C. Schmid, z (1^.8.) . 8/uciiC. et Leere rar. stens A Zoll bedeckt. Die anderen Fleischstücke erhalten bloß Salz. Wogen die Schweine Wiederholte Uebertretungsfälle veranlassen nicht über 160 Pfd., so blieben die Schinken diese Polizei«Verwaltung den resp. Ein­ nur 6 Wochen in der Salzlake liegen; bei wohnern und Hausbesitzern dieser Stadt schwerern Schweinen sind 6 — 7 Wochen nicht einzuschärfen daxauf unablässig zu sehen, zu viel» Vor dem Aufhängen in den Nauch daß die in ihren Diensten stehenden oder werden die Fleischstücke mit lauwarmem Was­ in ihren Häusern wohnenden zu fremden ser abgewaschen, von Salz und Asche mittelst Gemeinden gehörenden männlichen Okla< eines Tuches gereinigt und dann in die soge­ disten ihre Abgaben zur gesetzlichen Zeit nannte Fleischfarbe getaucht. Diese besteht berichtigen, u)!d zum Beweise dessen daß aus feiner Asche, welche mit lauem Wasser solches geschehen, mit den ordnungsmäßig wie eine dick« Malerfarbe angerührt wird. gen Legitimationen sich versehen lassen. Eben, Sie giebt dem Fleische einen Ueberzug, der so müssen auch die weiblichen Individuen dasselbe gegen die Fliegen schützt, auch das fremder Gemeinden zum Aufenthalt gehö­ Tröpfeln hindert. Auf 1200 Pfund Fleisch rig legitimirt seyn. Nach der Steuer 5 Verordnung vom I. lassen wünschen, hiermit auf, die Nummer 1824 trifft diejenigen, welche sich des Dul, für ein Pferd mit 1 Rubel 50 Cop., für dens fremder Gemeinde t Glieder über die eine Kuh mit 60 Cop. und für ein Schaaf, Zeit ihrer Abgaben«Quittungen, schuldig Kalb oder Ziege mit 15 Cop. SilbertMze. machen, eine Poen von 75 Rbl. Bco. Ass. in Meiner Wohnung zu lösen. oder 21 Rbl. 43 Cop. Slb.'Mze. und am Pernau den 22. April 1843. 3 ßerdem die Verpflichtung, für die Gefehl, C. F. Metzner. ten die doppelten Abgaben zu bezahlen. Indem wir hiermit alle Diejenigen, de, Pernau Polizei, Verwaltung, den 21. nen Herr E. Sahlmann heimlicherweise April 1843. aus unserer Bude creditirt, und das Na! Polizei «Vorsitzer R. v. Härder. mens, Verzeichniß derselben uns jetzt auf No. 395. A. G. Mors, Secr. 3 besondere Veranlassung übergeben hat — In Folge Reskripts des Pernauschen ersuchen, ihre Schulden spätestens inner! Schul-Znspectorats vom 19. d. M. 5. c. halb 14 Tagen nur an uns einzuzahlen, wird hiermit bekannt gemacht, daß die auf verbinden wir damit zugleich die Anzeige, 58 Rbl. 9 Cop. Slb.t Mze. angeschlagene daß in Stelle des Erstgenannten, ein juns Reparatur an dem hiesigen Kreisschulhause ger rechtlicher Mann, der mit guten Zeug« gesetzmäßig vertorgt werden soll, und dies­ nissen versehen und im Kram, Handel er, seits hierzu der Torg auf den 26. der Pe, fahren ist, bei uns engagirt werden kann. retorg aber auf den 28. d. M. anberaumt Pernau, den 17. April 1843. worden ist. Wer daher diese Reparatur Gebrüder Siein. 1 zu übernehmen Willens ist, mag sich an Es sind bei mir zwei Wohnungen jede den angegebenen Tagen Vormittags um von zwei Zimmern, nebst Stallraum, Klete, 11 Uhr Hierselbst einfinden, und seinen Keller und den erforderlichen Wirthschafts, Bot verlautbaren. bequemlichkeiten zu vermiethen und gleich Pernau Polizei, Verwaltung, den 21. zu beziehen. April 1843. Töpfermeister Schropp. 2 Polizei-Vorsitzer R. v. Härder. Da ich nicht mehr die Stadt-Post einen an­ Von allen Theiten des Landes gehen be- deren, der. sich durch die Flucht rettete, ver­ trübte Ngchxzchky Wßs . d.tz Agixacio» ein, wunden sie mit einem Beil am Kopf. Jetzt WktchV Hie- ÄiHs -. ^eAWlMgMage herMv- wurde das.HWdgeryeng^ allgemeine^ alle Be­ briM,/ Ein, 'Mge-komMne, Esta-i wohner de? DorftHMachHy sich ayf. und ruh?? SUB yem,K^!ö5t^KoM,rah yietdLt, hqß ten yicht-.zhe^, hjs,siy k>ie Cortes hinauzög^ es. t>M KMeS warfen Hqhteyn Kine? von den Letzteren ist Kvmftat ist HneS" derjenigen».H l sich für Eils­ am - Ende ^deS Dorfes xyd5 gefunden Wochen, ein Anderer wird schwerlich aufkommen; sechs Gleichzeitig mit einer Abtheilung Infanterie von'ihnen wurden gefangen." > und mit der Artillerie- und Trainschule ist Andere Berichte fügen bei, es sey bei je­ die Bürgergarde mit den Freiwilligen von nem. Angriff gegen Deäk (der auf dem letzten Brione und Contra uMer den Waffen. Der Landtage bekanntlich der populärste Wortfüh­ Geist der Beamten und der Soldaten ist vor­ rer der liberalen Partei war) zunächst darauf trefflich und die ganze Bevölkerung spricht abgesehen gewesen, seine Scheunen aNzuzün- ihre Zufriedenheit darüber aus, daß es ge­ den. Von den Excessen im Eisenburger Ko­ lungen sey, einem Streiche zuvorzukommen, mitat melden die Ungarischen Blätter gleich­ welcher das sonst so ruhige und friedliche Land falls Näheres. Graf Ludwig Bathyani mußte in das schwerste Unglück stürzet/ könnte. aus dem Fenster flüchten, um nicht, wie einer Madr id, vom 16. Apr i l . seiner Freunde, I. Szechenyi, durchgeprügelt Es heißt, wenn die Coalition die Regent­ oder mit noch Schlimmerem bedroht zu wer­ schaft Espartero's mit ihrer seitherigen syste­ den. Auch sie hatten der Besteuerung des matischen Hartnäckigkeit zu bekämpfen fort­ Adels das Wort geredet» fahre, wolle dieser in den Corres erscheinen ' S c h w e i z . und dje Regentschaft niederlegen und sich auf Loearno, den 17. Apr i l . Die pol i t ischen seine Güter oder ins Ausland begeben. Diese Emigrirten des Kantons Tessin beabsichtigten, Handlung würde ein Seitenstück seyn zu sei­ vom Piemontestschen aus, am Ostertage uns ner Niederlegung des Oberbefehls bei . der mit einem bewaffneten Einfalle zu überraschen, Barcelonaer Armee im Jahre 1340. Die der Streich wurde-aber durch die Wachsam­ Truppen würden durch eine prätorische Bewe­ keit unserer Regierung und die Hilfe der Sar­ gung ihn zwingen, in der Zwischenzeit dieser dinischen Behörden vereitelt. In der Nähe augenblicklichen Zerrüttung die Regentschaft von Arona wurden von der Sardinischen Po­ zu behalten, nachdem sie ihn von seinen Geg­ lizei Kisten mit 600 Gewehren und mehrere nern entledigt, und würden ihm dann freie Fässer Pulver angehalten; "die Bewegung Hand lassen zu schalten und zu walten nack war von mehreren hundert gemietheten Leuren dem Wunsche der Armee. Dann würde die unterstützt, von welchen 19 eingezogen sind. Diktatur vollends hergestellt., die Charte auf­ Das Haupt der Unternehmung, der Anwalt gehoben oder nach den Plänen des Komplotts Poglia, ist entkommen. ausgelegt, zu Gunsten des lebenslänglichen Vom 18. Die verf lossene Nacht ist s t i l l Consulatss Dieser Stand der Dinge ruft abgelaufen und man vernimmt nichts weiter, norhwendigerweise wenigstens die diplomatische als die beruhigende Nachricht, daß in allen Einschreitung Europa's herbei, denn es herrscht anstoßenden Thälern des Bezirks von Balle- kein Zweifel, daß diese Krisis noch im Laufe maggia vollkommene Ruhe herrscht. Aus Jn- des Jahres stattfindet, weil die Volljährigkeit tra,'Palanza und Arona sind Nachrichten ge­ der Königin Jsabella II. den 10. Oktbr. 1344 kommen, welche die von gestern bestätigen. gesetzlich eintritt. -Man vernimmt, daß der ehemalige Capitata Könstant inopel , vom 12. Apr i l . Pedrazzini eiligst das Sardinische Gebiet ver­ Die Serbische Frage ist heure in einem un­ lassen habe, um sich Uach Lavena im Lombar­ ter Beiseyn des Russischen Botschafters abge­ dischen zu flüchten. Ebenso hört man, daß haltenen Divan folgendermaßen entschieden wor­ das im Novaresischen und anderwärts gewor­ den: 1) Kara-Georgiewitsch soll freiwillig oder bene Gesindel sehr zahlreich war und öaß der in Folge einer förmlichen Absetzung die Regie­ Angriff zu gleicher Zeit von mehren Seiten rung Serbiens meberiegen; es- soll -eine gemacht werden sollte^ Unter den bei uns neu? Fürstettwahl vvrgenotttMtn un> 3) Kiä- Verhafteten befindet sich Hiir Sohn des be- Mil Pascha von BÄgraV>"Stzittsitsch iM Pt- ktmMtt Josaphat Most. Durch kluge Maß- tnWswitsch aus'''SerVtttt^ntfetnt ' Wirben. regeW 'lverdiHpelt man hiet die Wachsamkeit. Dies ist fast wörtlich> dcls aM 6. von Buke- nieff der Pforte mitgecheilte Ultimatum des gewonnen worden. Sir Stratford Canning Russischen Hofes, und Rußland hat sonut, un­ fühlt sich durch das ihm von seinem Kabinet terstützt von ^Oesterreich, einen eklatanten Tri­ auferlegte Verfahren etwas bloßgestellt, und umph über die Türken, so wie über alle dem da selbst im Divan sich starke Stimmen ge­ Russischen Einfluß minder günstigen Ansichten gen seine vermeintliche Inkonsequenz, erhoben erkämpft. Bei so bewandten Umstanden zivei- haben, so ist er, wie man behauptet, entschlossen felt man kaum, daß äuch die vorzunehmende um seine Zurückberufung von Konstantinopel Wahl auf den von Rußland protegirten Für­ zu bitten. Der Brittische Botschafter, der sten Milosch Obrenowitsch (Vater des letzten zufolge seiner neuen Instruktionen dahin wir­ Fürsten Michael) fallen werde. ken soll, daß im Fall einer neuen Wahl Ale­ Bis zum 10. war es noch sehr zweifelhaft) xander Georgewitsch wieder gewählt und so ob Herr von Butenieff durchdringen, -ob Sir dessen jetzige Regierung legalisirt werde, weiß Stratford Canning sich fügen werde; allein an recht gut, daß sein Einfluß in Konstantinopel dem Tage erhielt letzterer neue Instruktionen und der Brittische Einfluß in Serbien weit aus London vom 20. März, in denen ihm entfernt ist, die Wahl-Angelegenheit auf ir­ aufgetragen ward, die Frage, ob Rußland ver­ gend eine Art bestimmen zu können. möge der Verträge von Bucharest, Akjerman und. Adrianopel das Recht besitze, sich in die v e r m i s c h t e s . inneren Angelegenheiten .Serbiens in einem Riga. Die Liv ländische Gouvernements­ solchen Umfange, wie es geschah, zu mengen, regierung hat sich veranlaßt gesehen, die Vor­ ganz fallen zu lassen und sich an Oesterreich schrift einzuschärfen, daß das Erheben von mehr anzuschließen. Dadurch verlor nun die Pforte als einem Viertelprocent Agio bei dem Um­ jede äußere St-ütze und Sarim Efendi erklärte wechseln der Depositenscheine gegen baaresGeld bereits gestern in einer mit den Gesandten als Wucher angesehen und nach aller Strenge der fünf Großmächte abgehaltenen Konferenz, der Gesetze bestraft werden soll. er zweifle nicht, daß die Sache ohne weiteres St. Petersburg, vom 16. April. Am Mißverständnis zu ihrem Ende gelangen werde. ' 16. April gegen halb zwei Uht Nachmittags Zu dem darauf abgehaltenen Divan ward au­ setzte sich die Eindecke unserer Newa (ohne ßer Hrn. von Butenieff keiner der übrigen Ge­ auf die vielen Wetten Rücksicht zu nehmen, sandten eingeladen. Die Sitzung dauerte volle daß sie bis zum Sonnabend den 17. d. M. fünf Stunden; sie war äußerst stürmisch und stehen bleiben werde) in Bewegung, und die der Ausgang sehr zweifelhaft. Die meisten, , Isaaks-Brücke wurde abgenommen. Heute, welche'gegen die Annahme des Russischen Ul­ den 16., hat letztere bereits wieder ihre frü­ timatums stimmten, darunter auch Riza, zeich­ here Srellung eingenommen, d. h. sie ist wie­ neten sich durch Leidenschaftlichkeit aus; ruhi­ der aufgestellt. Wir haben angenehme, warme ger war die Russische Parthei, an die sich Witterung. auch Sarim Efendi angeschlossen hatte. Man — Zn einem Briefe atis Sibirien schreibt glaübt übrigens, daß der Sultan selbst mehre­ man: Die machtiSe IaSpiSvase^ die nach zehn­ ren Mitgliedern des Konseils einen Wink ge­ jähriger Arbeit aüf der Steinschleiferei in Koly- geben hatte, zwar freb> nach ihrer Ueberzeu- wan, endlich fertig geworden, ist auf dem Wege gung in den Debatten zu sprechen, aber im nach St. Petersburg. Das oberste Stück, Sinne Rußlands zu stimmen, so daß die Ma­ die Eigentliche Vase, wiegt alltin 1170 Pud; jorität, für die Entscheidung im Sinn» Ruß­ es wird von 180 Pfttden geführt, die paai- lands schon von-! vorn hevein gesichert- war» lvetse an zwei langen, «»Micken TaUen' ange­ Der Suktaw seinerseits war dütch die Sul- spannt sind> deren jedes einen Reiter aüfsttzea tana BÄlid» 5« Nachgiebigkeit gestimmt, und hat: Dieseck HaupHuge-fotgen 5er Fuß und Viese durch den ken ChoSrM js«M früher das. MittbtstüS/ weiche kleinere Züge bilden, für die Anordnung eine?! neo«ti -Fürst-»-Mhl und einige gkoße Schlitten mit etwa 60 Bau­ —. 142 — ern, die den Zug von Station zu Station ruht und mit vielen andern Erfindungen der begleiten, um, wo es nöthig ist, Hilfe zu Art, die den Charakter des Abenteuerlichen leisten, denn bergunter wird das ganzem ge­ hatten, durchaus nicht in Vergleich zu stellen wicht durch Menschenkräfre herabgelassen. Die ist. Obwohl nun zwischen Theorie und Aus­ Landstraße ist trefflich geebnet. führung sich noch immer eine MßeKluft befin­ Ti f l iS, den 16. März. Unser warmes det, so dürfte doch wohl nicht.zu läugnen seyn, Tiflis ist ganz unleidlich kalt geworden. Auf daß die Möglichkeit (?) des Gelingens durch den Bergen liegt Schnee, in Tiflis gefriert diese Erfindung den Grenzen der Wahrschein­ das Wasser, wie bei strengem Frost; die schon lichkeit ziemlich nahe gebracht ist. Welche Um­ in Blüthe stehenden Bäume haben ihre Blü- gestaltung der Dinge eine solche großartige then verloren und lassen -uns. keine Früchte Erfindung, wenn sie ins Leben treten sollte, hoffen; der hiesige gemeine Mann hat warcke hervorrufen würde, ist vor der Hand nicht zu Russische Pelze hervorgeholt, und die Sch'ul- übersehen und zu berechnen. Bei dieser Gele­ knaben wagen es nicht auf die Straße hin­ genheit kann nicht unerwähnt gelassen werden, auszukommen. Die ältesten Leute können.sich daß im Jahre 1824 ein Deutscher, Professor um diese Zeit keiner solchen Kälte, entsinnen. Erk in Heidelberg, den Bau eines aerodyna­ Zudem sahen wir drei Nachte hinter einander mischen Luftschiffes nach denselben Gesetzen, den überaus langen Schweif des Kometen; er welche den englische!! Erfinder bei seiner Er­ selbst aber hat uns nicht mit seiner Gegen­ findung leiteten, öffentlich vorschlug. .Der Er­ wart beehrt. findung des Professors Erk lagen auch die ge­ — Eine große Anzahl keicher Gutsbesitzer nauesten Beobachtungen-des Fluges der Vögel tm südlichen und westlichen Deutschland soll und deren ganze physische Beschaffenheit zu zusammengetreten seyn, ansehnliche Landereien Grunde. in der Amerikanischen Republik Texas ankau­ — In Preußen ist für Hamburg über fen zu lassen, um den Deutschen Auswande­ 700,000 Mark Banko eingegangen; der Kö­ rern, di^ vfr so schmählich betrogen werden, nig hat sein Wohlgefallen darüber ausgesprochen. das Ansiedeln zu erleichtern. — In den ökonomischen.Neuigkeiten wird — Zm verflossenen Jah^ sind über.42 dringend empfohlen, die Pferde nicht mehr P!iö. Pftind T^?e von China in England mit Haftr zu füttern, sondern, wie in Schwe­ ^geführt'worden.^ ' ^ den, mit Haferbror. Man mahlt den Hafer zu Mehl oder schrotet ihn wenigstens fein, Der Chevalier Jller in Nizza hat — backt es als Kuchen mit vielem Sauerteig, einem Schreiben in dem Journal la Presse zerschneidet das Brot in kleine Würfel und zufolge ?-!, dem Daguerreotyp durch Erfindung mischt es unter den Häckerling. Je härter, jluH MitW,^m das Bild mis de» natür­ desto besser> Die Pferde befinden sich dabei lichen Farben des abgebildeten Gegenstands wöhl und man erspart die Hälfte der Kosten. stUs^ußaccey, die höchste Vollkommenheit Ler- Die Kaffee-Erndte in Brasilien, Java, lle^en.., /P^t'räi^Md.F »rbFn. werden zu glei- Ceylon Und Euba Ist so Weichlich ausgefallen, chsz.Aeit, uqd.'isM sa schnell,'wie bisher^ >r- daß mehre Handelshäuser, in Rio Janeiro, ^eugt. Außerdtty können dies^ Pjlder die Ejn? die falsch speculirt un^ große Vorrärhe ange­ »^Muyg.^Mqrflje ün^ Kafle^errraßen^ kauft hatten, gefallen sind. Die lin ken «ngtCcheNlBlatttrn. ss viel- -.^iJn Amsterdam Haben sich M Fabrik- fttch^b«svrqch^i^.oev« »Metz Lt-K, hskM v.erMge^ ihnn Arbhjk^rn.denWochm- ÄM»pfLchW6l!jMuik MM idv»^ AvfMttk? lyhw mche IPy Gvnndb-,ntz>. sonhxry. aM Mitt>» Lgysteid uM Mechqniftr^n ̂ ewW woG . stein selbst sitzen kann. Zm gemeinen Leben sagt man-oft „eS geschah unter meinen Fen­ daß der Ueberschuß, so wie eine Vergütung stern" und versteht dabei, so weit man auS von Seiten der Bade-Gäste, dem Erbauer denselben sehen kanm So viel zum Beweise, deS mit beträchtlichen Kosten errichteten Sa« daß ein Theil des Publikums schon in Hin­ lons zukommen müßu. sicht seiner Vermögens - Umstände aus dem ' Sollte nun, wenn auch von vielen Seiren Salon und indirekte, auch aus den Anlagen nur ein kleiner Beitrag für die Musik ge­ ausgeschlossen ist. Noch schlimmer geht es ei­ schehe, nicht eine größere Summe einkommea nem Theile der Damen. Nach § 3 ist es als jetzt? (die Ausgabe für die Musik könnte jedem unverheiratheten Mitglied? erlaubt zwei sich überdem nach der Einnahme richten) und Damen einzuführen und zwar hier ansässige. sollte sich durch eine größere Concurrenz und Voraus gesetzt, daß hierunter nicht blos be­ durch einen freien Verkehr, nicht ein größerer sitzliche, sondern hiesige, in Pernau wohnende Gewinn, auf einem anderen Wege erreichen Damen verstanden sind, so frägt sich: welche lassen, als durch die< so wohl für Hiesige als irgend anständige unverheirarhete junge Dame Fremde, jede allgemeine Unterhaltung stören­ wird sich an einen unverheiratheten jungen den Bestimmungen, da doch, wie schon gezeigt. Mann wenden um eingeführt zu werden? Jeder Zutritt hat, der das Eintritt-Geld be­ Wie kanw nun eine solche Dame am Tanze zahlt und so nach von einer Auswahl der Theil nehmen? Ein Familien-Vater kann sie Gesellschaft nicht die Rede seyn kann? — nicht einführen, wenn sie nicht zu seiner Fa­ Man wird, dem Verfasser dieses einwenden: milie gehört. Wie viel die Entree beträgt, ist unter solchen Verhältnissen würden Viele den nicht gesagt. Die allgemeine Norm, möchte Salon benutzen ohne für die Musik etwas zu für eine junge Dame die keine Familie hat und bezahlen und ohne etwas zu verzehren. Ge­ die sich oft durch Unterricht ze. kaum in einem gen den letzten Einwand ließe sich dadurch ein Monate so viel verdient, wohl zu hoch seyn. Gegenmittel finden, wenn Jeder der den Sa­ Was sollen die nun nicht ansässigen, zum lon besuchen will, wie es auch an anderen ^Bade kommenden fremden Damen machen? Orten geschieht, ein Einlaßbillet, etwa zu 6 Es kommen, wie es sich schon ereignet, meh­ Rubel Slb. - Mze. für Hiesige und 3 Rubel rere Damen zusammen zum Bade, die nicht für Bade-Gäste, lösen muß, welches Bit­ mit einander verwandt sind. Sollen die jede tet beim Busset aber, wieder als baareS das festgestellte Eintrittgeld bezahlen? Geld angenommen wird. Warum steht nicht, wie es wohl überall Hierdurch könnte auch eine Art von Aus­ der Fall ist, jeder anständigen Dame der Ein- wahl in der Gesellschaft erzielt werden. - tritt ohne Weiteres frei, und warum kann ße Der Unterzeichnete legt seine Ansicht hier nicht jeder einführen? öffentlich ab und zwar) er gesteht es, schon Nach § 4 dürfen Fremde nur in drei auf­ grade hin in der Ueberzeugung verkannt zu einander ^ folgenden Tagen eingeführt werden» werden, da er aber glaubt einigen Grund zu Hier scheint ein Unterschied zwischen Badegä­ haben auch ein Wort, .in dieser Angelegen­ sten und Fremden, etwa Beamten die sich in heit, mitsprechen zu dürfen, wozu er bis jetzt Dienstgeschäfren hi« aufhalten, nöthtg zu seyn. keine Gelegenheit gehabt, so hat er diesen Im ersten Jahre der Entstehung des Sa­ Weg gewählt und solches um so mehr, als lons, trugen die Stadt-Bewohner, nach ihren durch eine öffentliche Besprechung sich das Verhältnissen zu der Musik bei, und es kam, Recht? am besten finden läßt. Jede Wider- wenn der Schreiber dieses nicht irrt, mehr legunL seiner Ansichten, vorausgesetzt daß sie ein, als zur Deckung der Kosten nörhig war in einem ruhigen Tone geschehen, sieht er mit und wobei noch öfterer Musik war^ Warum Vergnügen entgegen.. auch nicht jetzt so? Es versteht sich von selbst C. Goldmann. Beilage zum Pernauschen Wochenblatt M 18. Sonnabend, den j. Mai 1843« L i t e r ä r i s c h e A n z e i g e . und Tag a tlalv dieses Proclamatis, suk So eben ist erschienen und in der Buch­ poena prsc:cln8i, allhier zu verlautbaren druckerei von W. Dorm kn Pernau zu haben: und gehörig zu verfolgen, mit der Verwar­ Allgemeines nung, daß nach Ablauf dieser peremtori- A d r e s s - G u c H schen FUst, niemand weiter gehört noch ad-mittirt, sondern ohne Weiteres präcludirt, das vorberegte Grundstück aber dem Herrn für das Gouvernement Notair Conrad'Martin Martinson als un- Gastland, anstreitbares Eigenthum adjudiciret werden ' soll. Wonach sich zu achten. mit besonderer Berücksichtigung Gegeben, Pernau Rathhaus, den 24. der GouvernementS-Stadt Meval. April 1843- Justiz-Bürgermeister C. Goldmann. 3 nebst einigen Notizen für Fremde. N r . 8 9 9 . C . S c h m i d , Preis: Druckpapier, brochirt 60 Copeken, (l^.. 6.) Secretair. gebunden 60 Cop. Silber-Münze. Demnach Ein Wohledlee Rath der Kai, Bekanntmachungen. serlichen Stadt PerNau verfügt hat, die allhier eingelieferte testamentarische Dispo- coinniissiit^ Eines Hochedlen Raths, sition des verstorbenen hiesigen Einwohners wird am 13. Mai d. I. Nachmittags 2 Gotthard Querner, am 13. Mai d. Uhr, der Mobiliarnachlaß des verstorbenen I. Hierselbst öffentlich verlesen zu lassen; hiesigen Einwohners Gotthard Querner, be­ als wird solches Iis qnnruili interssc des, stehend in Kleidungsstücken, Meubeln, Wä- mittelst bekannt gemacht, und haben dieje­ sche, Hausgerathe, Bettzeug u. s. w. in nigen welche gesonnen seyn sollten, wider dem zum Nachlasse des Verstorbenen gehö­ diese letztwillige Anordnung zu sprechen, rigen, in der Karristraße belegenen Wohn, in gesetzlicher Frist von Nacht und Jahr Hause öffentlich versteigert werden, als wel« i>. der Verlesung des Testaments, bei ches hierdurch zur Kenntniß des Publikums Verlust ihres etwanigen Rechts« die Ein­ gebt acht wird. Peroau d. 28. April 1843. sprache in gesetzlicher Art allhier bei dem Von einem Wohledlen.Rathe der Kau Rathe zu verlautbaren und zu prosequiren. serlichen Stadt Pernau werden Alle und Zugleich werden auch alle diejenigen welche Jede, welche an das dem Disponenten an den Nachlaß clefuncri Anforderungen Carl Gustav Jacobson gehörig gewesene, haben sollten, hierdurch aufgefordert, solche von demselben, mittelst am. 7. April d. I. Ansprüche innerhalb sechs 'Monaten a kluto abgeschlossenen, gehörig corroborirten Com dieses Proclams, allhier anzugeben und zu trakts, an den Herrn Notair Conrad Marl begründen, unter der Verwarnung, daß sie tin Martinson, für 700 Rubel Silber, nach Ablauf dieser peremtorischen Frist mit Münze verkaufte, in der hiesigen Vorstadt, ihren Ansprüchen durchaus nicht weiter ge« im 3 Quartal Lud Nr. 462, belegene höl­ hört noch zugelassen, sondern ohtte Weite­ zerne Wohnhaus Ans res präcludirt werden sollen.- - sprüche z»r haben, oder wider die geschehene Pernau Rathhaus, den 16« April 1843. Besitzübertragung zu sprechen vermeinen soll', Nr. 842. ln ten, hierdurch aufgefordert, solche ihre An« C . S c h m i d , 2 sprüche oder Protestationen innerhalb Jahr 8.) et Leerster. Niederholte ÜebertretungSfalle veranlassen eine Kuh mit 60 Cop. und für ein Schaaf, diese Polizei«Verwaltung den resp. Ein» Kalb oder Ziege mit 15 Cop. SilbenMze. ttwhmm und Hausbesitzern dieser Stadt in meiner Wohnung zu lösen. einzuschärfen darauf unablässig zu sehen, Pernau den. 22. April 1843. 2 daß die in ihren Diensten stehenden oder C. F. Metzner in ihren Häusern wohnenden zu fremden Es sind bei mir zwei Wohnungen jede Gemeinden gehörenden männlichen Okla, von zwei Zimmern, nebst Stallraum, Klete, disten ihre Abgaben zur gesetzlichen Zeit Keller und den erforderlichen Wirrhschafts- berichtigen, und -zum Beweise dessen daß bequemlichkeiten zu vermiethen und gleich solches geschehen, mit den ordnungsmäßig zu beziehen. gen Legitimationen sich versehen lassen. Eben Töpfermeister Schropp. 1 so müssen auch die weiblichen Individuen fremder Gemeinden zum Aufenthalt gehö« Da ich nicht mehr die Stadt-Post.Sta? rig legitimirt seyn. tion halte, so sind in meinem Hause, bei Nach der Steuer? Verordnung vom I. der St. Nikolai-Kirche belegen, Zimmer 1824 trifft diejenigen, welche sich des Dul« auf ein und mehrere Tage, oder auch wö­ dens fremder Gemeinde-Glieder über die chentlich und monatlich mit Stallraum zu Zeil ihrer Abgaben-Quittungen, schuldig vermiethen. machen, eine Poen von 75 Rbl. Bco. Ass. Revisor F. M. WachSmuth. 1 oder 2t Rbl. 43 Cop-, Slb.«Mze. und am Innerhalb acht Tagen verlasse ich Pernau.. ßerdem die Verpflichtung, für die Gefehl­ ten die doppelten Abgaben zu bezahlen. Jean Strsndtmsnn. Pernau Polizei»Verwaltung, den 2t. April 184Z. Vom 16. bis zum Z0. April. Polizei Vorsitzer N. v. Härder. Getankt. St. Nikolai-Kirche: Hedwig No. Z95. A. G. Mors, Secr, 2 Dorothea Maria Schütze. — St. Elisa­ beths-Kirche: Johann Krisch. — Ernst - Jacob Hindrichson. — Peter Wilhelm (Mit' polizeilicher Bewilligung.) Asp. Bekanntmachungen. Beerdigt. St. Nikolai-Kirche: Agathe Helene- Wissel, alt 78 I. 7 Monat. -- Limmer VerkesseiiiNAett St. Elisabeths - Kirche: HcinS Nömm vveAen ist Sohn Jaak. — Johann Krisch, alt 10 8oQnsksn6, cksn 7. u. 8. Nai, Aeseklossen. Tage. — Ado Jürgens, alt 81 Jahr. Bei der Anzeige, daß ich für diesen Som­ Hßroelamirt. St. Nicolai-Kirche: Jo­ mer die hiesige Viehweide gepachtet habe, hann Maurer mit Maria Johannson. — fordere ich zugleich alle diejenigen resp. St. Elisabeths-Kirche: Johann Maurer Einwohner der Stadt und Vorstadt, wel, mit Maria Johannson. — Verabsch. che ihre Pferde und Vieh, mit Ausnahme Sold Ado Ado mit Anno Petersohn. von Schweinen, auf diese Weide gehen zu lassen wünschen, hiermit auf, die Nummer Schiffe sind angekommen . . ... 17 für ein Pferd mit 1 Rubel so Cop., für — — abgegangen . . . . , 4 Die Taxe der Lebensmittel nnd Getränke in Pernau für den Monat Mai bleibt unverändert. Zm Namen des General-GouvernementS der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Gold mann, Censor. Pernausches Wochenblatt. M. IS. 1843. Sonnabend/ den 8. Mai. St. Petersburg, vom 21. April. vernements zu verwehren; 37 Personen end­ Se. M. der Kaiser, von dem Wunsche lich zu gestatten, vor dem zu ihrer Befreiung beseelt, den Jahrestag der Vermählung Sr. bestimmten Termine jetzt gleich in die Classe K.Hoh. des Cäsarewitsch Thronfolgers der Kronbauern überzutreten, und außerdem der durch eine besondere Milderung des Looses Hauptobrigkeit Don Ost-Sibirien freizustellen, derjenigen nach Sibirien-verwiesenen Verbre­ denjenigen von diesen Verwiesenen, welche solches cher zu bezeichnen, welche durch ihre Auffüh­ wünschen, den Aufenthalt in den Städten zu rung, Gesinnung und Neue die Barmherzig­ erlauben, um sich dort mit Handwerken und keit des Monarchen verdienen, haben, in Gewerben zu beschäftigen, ohne jedoch in die Folge der im Minister-Comits durchgesehenen Classe der Städtebewohner übertreten zu dür­ Vorstellung des Generalgouverneurs von Ost- fen; schließlich endlich 46 Strafarbeiter von Sibirien, Allerhöchst zu befehlen geruht: 9 der Srrafarbeit zu befreien. (Die namentli­ Personen, welche von Ansiedlern in Sibirien chen Verzeichnisse aller dieser Personen befin­ in Dienste getreten sind, den Diensttermin den sich in der Senats-Zeitung Nr. 32.) im untersten Classenrange um die Hälfte, d. Li bau, vom 7. April. h. von zwölf Jahren auf sechs Jahre, zu ver­ Am 4. d. M. wurde, von dem am Libau- kürzen; 24 andern Personen zu gestatten, sich schen Hafen befindlichen Lootsenthurme, in in die inneren Gouvernements überzusiedeln, offener See ein mastenähnlicher Gegenstand jedoch denselben die Betretung der Gouverne­ bemerkt, und auf gemachte Anzeige der Com- ments St. Petersburg und Moskau, und mandeur des zum Libauschen Zollamte gehö­ desjenigen Gouvernements, aus welchem sie . rigen Lootsencommandos, de Boer, beauftragt, verwiesen worden sind, sowie der an dasselbe sich an die bemerkte Stelle zu begeben, um grenzenden Gouvernements, zu untersagen, das Nähere zu ermitteln. Äus dem Berichte solches in ihren Pässen zu bemerken und den des LootsencommandeurS, vom 6. April, er- resp. GouvernementS-Regierungen mitzuthei- giebt sich, daß der bemerkte Mast zu einem len, denjenigen von diesen Verwiesenen aber, gesunkenen Briggschiffe gehöre, welches 10 ̂ welche wünschen, den Eintritt in den Ei- Faden tief auf dem Meeresgrunde liegt, — vildienst in Sibirien zu gestatten, wenn die der große Steng halb über Wasser mit Brem- Localobrigkeit sie dazu für tüchtig findet; 20 Stenge-Segel ynd einer rochen Fahne; unter Personen den Eintritt in den Mlitairdienst dem Wasser sind der gebrochne Kliver-Baum, in Sibirien als Gemeine, oder in den Civil- mit dem gebrochenen Ende nach oben stehend, dienst daselbst als Canzellisten zu gestatten, mehre Segel, Raaen und Tauwerk, so wie ihnen jedoch die Betretung der inner» Gou­ das Ende vom Briggsegel-Gaffel. Der Vor- tyast fehlt «ad es läßt sich bei fortwährend an die Fensterbrüstung; «in Gleiches that daS unruhiger See nicht ermitteln, auf welcher Dienstmädchen, welches allein mit iHm das Tieft derselbe abgebrochen. Das erwähnte Qdartier bewohnte. Die Hülfe ließ noch im­ Wrack liegt vom Libauschen Lootsenthurme mer auf sich warten Plötzlich rief Herr W. z. S., ungefähr 12 Werst. Fortier aus: „Ich kann mich nicht mehr hal­ Zum Warnungszeichen der Schiffer, die die ten; ich ersticke! Es ist unnütz, meine Freunde; Stelle des Wracks in der Nahe Yassiren könn­ ich brenne; ich stürze mich hinab . . ." Gleich ten, ist an dem Mäste eine rothe Fahne be­ darauf stürzte der Unglückliche auf das Stein­ festigt worden, die auf Anordnung des Zoll­ pflaster, und wenige Sekunden'später folgte amtes erhalten werden wird, so lange diese« das Mädchen seinem Beispiel. Herr Fortier möglich. blieb auf dem Flecke, todt; das Dienstmäd­ Paris, vom 26. April. chen gab erst nach einigen Stunden ihren Geist Der Prinz Louis Bonaparte schreibt aus auf. Das Auer hatte mittlerweile reißende dem Staatsgefängmß Harn an einen seiner Fortschritte gemacht, und bald sah man die Pariser Freunde, daß er, im Fall eine Am­ Unmöglichkeit ein, das Gebäude zu rette,-. nestie zu ^Gunsten der polirischen Gefangenen - Man überließ dasselbe seinem Schicksale und erscheinen sollte, hiervon keinen Gebrauch ma­ konzentrirte alle Anstrengungen auf die Ret­ chen würde, wofern ihm nicht gestattet werde, tung der zunächst liegenden Häuser. Bei An­ in Frankreich zu bleiben; er wolle nämlich lie­ bruch des Tages war man vollständig Herr ber Gefangener in Frankreich, als Freier in des Feuers, welches, nachdem es das Theater- der Fremde seyn. Gebäude verzehrt hatte, von allen Seiren ab­ Vom 30. Das Schauspielhaus in Havre gewehrt worden war. Auf welche Art das ist in der Nacht vom 27. zum 26. ein Raub Feuer entstanden ist, weiß man nicht. Abends der Flammen geworden. Das Journal du zuvor war „Robert der Teufel" gegeben wor­ Havre publiztrt nachstehende Details: Gegen den. DaS Theater war erst vor 20 Zahren Uhr Morgens eilten einige Personen nach erbaut worden und hatte der Stadt 1,600,000 dem Platze vor dem Schauspielhause, weil Fr. gekoster. Es war nicht versichert. sie Geschrei nach Hülfe vernahmen, welches Der „Courrier" machte gestern einige Be­ aus dem obersten Stockwerk des Theaters er­ merkungen zu der Debatte in der Pairskam- tönte, wo der Direktor Herr Fortier, wohnte. mer über die Gefangenhaltung des D. Carlos. ES herrschte vollkommene Dunkelheit, und man „Die Anhänger des Infanten", sagt er, „be­ bemerkte von außen durchaus nichts, was haupten, D- Carlos sey freiwillig nach Frank­ auf Gefahr schließen ließ. Herr Fortier rief reich gekommen, und müsse daher, so gut wie den Untenstehenden zu, daß das Theater brenne, jeder andere polir. Flüchtling, so gut wie die und daß man ihm schnell zu Hülfe kommen Königin Christine seine Freiheit behalten. Man möge. Während Einige nach den Spritzen vergißt nur dabei den Unterschied, der zwi­ eilten, riefen Andere dem Direktor zu, er schen einem besiegten Prätendenten und einer solle sich retten. „Ich kann nicht", antwor­ Regentin ist, welche selbst abdankt. Sir R. tete er. „Schafft vor allen Dingen Leitern Peel hat im Parlament erklärt, D. Carlos herbei. Der Rauch nimmt immer mehr zu; habe die Wahl seines Aufenthaltes in gewissen ich ersticke"! Im Dekorations-Magazin stehen Ländern Europas, und Wien stehe ihm offen. Leitern; geschwind um Gottes Willen!" Nach Dies ist wahr, und wir begreifen nicht, war­ einigem Hin- und Herlaufen brachte man end­ um unser Ministerium dies nicht ebenfalls klar lich Leitern Herbei; aber dieselben reichten noch ausgesprochen hat. D. Carlos ist wirklich frei, nicht halb zu der Höhe des Fensters hinauf. aber er .wird von seiner eigenen Partei zu­ Herr Fortier hatte sich mittlerweile außerhalb rückgehalten. Der Prinz hat schon mehrmals des Fensters auf den Vorsprung der Mauer den Wunsch geäußert, Frankreich zu verlassen, gestellt, und klammerte skh n,ie den Händen seine Freunde aber haben sich dem widersetzt. Da sie immer ^,och auf den Sieg ihrer Sache Rückweg nach der Französischen Station, wahr­ hoffen, so wollen sie nicht, daß der Prinz sich scheinlich ohne gehörige Vorsicht gegen die zu weit entferne. Noch erst vor Kurzxm wollte Verrätherei der Eingeborenen zu beobachten; der Prinz nach Deutschland gehen, was nur sie wurden auf dem Wege überfallen und sämmt­ dadurch verhindert wurde, daß seine Freunde lich, der Gouverneur und seine 14 Begleiter, ihm erklärten, daß wenn dies geschehe, sie niedergemetzelt. Dies unglückliche Ereigniß zeigt sämmtlich nach Spanien zurückkehren und sich der die feindselige Gesinnung der Eingeborenen. constirutivnellen Regierung unterwerfen würden. Allein, was wird es ihnen helfen? Die Fran­ Vom 4. Mai. Zn dem Fort, welches zösische Regierung wird sofort eine zur Un­ auf dem Mont-Valerien erbaut wird, ist eine terdrückung jedes Widerstandes hinreichende bedeutende Strecke des Bodens eingestürzt. Streitmacht absenden und wahrscheinlich den 44 Arbeiter haben bei dem Unglücke das Le­ König und alle Häuptlinge, die auf den Zn- ben verloren. seln in Ansehen stehen, absetzen. Zenes Er­ London, vom 29. April. eigniß kann auch einen nachrheiligen Einfluß Mit dem Hamburger Schooner „Hector" auf die Beziehungen zwischen dem Französi­ sind zu Falmouth Berichte aus Port au Prince schen Prorektor von Otaheiti und dessen Be­ vom 27. März angelangt. Das Patrioten- wohnern üben. (Galignani's Messenger hält Heer, 14,000 M. stark, unter den Generalen diese Erzählung nur für eine sehr übertriebene Riviere und Lazarre, war daselbst eingerückt. Aufwärmung eines ähnlichen Vorfalls auf ei­ Man hatte einen provisorischen WohlfahrtS- ner der Marquesasinseln, von dem seiner Zeit AuSschuß von 26 Personen eingesetzt, um bis schon Mittheilung gemacht worden.) zur neuen Präsidentenwahl die Ordnung auf­ Memel, vom 26. April. recht zu erhalten. General Hörard hat die Die in Memel seit etwa zwei Zahren be­ Präsidentschaft abgelehnt. Mit der Verfas­ stehende und geduldete Secte der frommen sung und Handels-Gesetzgebung sollten umfas­ Bibelgesellschaft, wie sie sich am liebsten nennt, sende Veränderungen vorgenommen werden. Der greift auf eine immer mehr bedenkliche Art um Expräsident Boyer, sowie die Herren Zn- sich. So steht zur Zeit wiederum ein achtba­ ginac, die beiden Ardouins, Poil, Ville-Va- rer Mann mit seiner Frau auf dem Puncce laix, Borgella und Riche sind für Hochverrä­ der Trennung. Durch Proselytenmacher dazu ter erklärt, die beiden Letzteren auch bereits verführt, hat die Frau sich, nachdem der Mann ergriffen; die übrigen sind nach Zamaika ent­ ein ganzes Zahr auf alle Weise dagegen ge­ kommen. Boyer soll nur 60,000 Doll. bei kämpft, dieser Gesellschaft als vollkommenes sich gehabt haben. Ruhe und Ordnung sind Mitglied der Art angeschlossen, daß sie die ei­ seit dem Sturze des Präsidenten nicht ge­ gene Wirrhschaft als Nebensache betrachtet, stört worden. den Besuch der Betstunden beinahe bis zum Der heutige Sun meldet Folgendes: „Mit Wahnsinn treibt uüd die Pflichten als Haus­ Bedauern theilen wir eine höchst traurige frau gänzlich vernachlässigt. Um des Vereins Nachricht mit, welche von einem Handelsschiffe, ganz würdig zu seyn, hat sich diese Frau mit dem Schooner „Sarah Ann," von der neuen noch 6 andern Personen am 22. März d. Z. Französischem Niederlassung im Stillen Meere bei 4° Kälte in dem Dange-Fluß, als Be­ überbracht worden. Die „Sarah Ann" ver­ kenner Christi, zum zweitenmale taufen lassen, ließ Oraheiri am 23. Oktober. Der Franzö­ nicht aber durch bloßes Begießen mir Wasser, sische Gouverneur der Marquesas-Znseln hatte sondern durch Tauchen unter' die Fläche des mit 14 Personen seines Gefolges dem inlän­ Wassers, in welches die Täuflinge durch den dischen Könige Nikahevar einen Besuch abge­ Gemeinde - Vorstand halb mit Gewalt hinein stattet, und dieser sie sehr freundlich aufgenom­ gestoßen werden und in Folge desstn mehre men; keine Gefahr ahnend, machten sie sich noch unerwachsene und schwache Personen be­ -von des Königs Wohnung wieder auf dm deutend erkrankt und dem Tode nahe gekom­ men sind. Der Ehemann, bei dem Verneh­ gleitet, von einem Spaziergange zurückkehrte, men dieser Nachricht außer sich, suchte den auf dem Domplatz, ungefähr fünfzig Schritt Rath und Beistand der Polizei nach, wun­ vom Residenzschloß, ein ältlicher Mann auf derte sich, wie es diesem Quasi-Prediger frei­ den Prinzen zu getreten sey und ihm mit stehen könne, durch dergleichen Handlungen der einen Hand in gebeugter Stellung eine Unfrieden in der Ehe zu stiften, drohte mit Bittschrift überreicht habe. Gleichzeitig ver­ bitteren Beschwerden und bat um Abhilfe. setzte derselbe mit der andern Hand dem Erz­ Der Bescheid darauf war, daß die Polizei herzog einen Schlag, und zwar durch ein klei­ dagegen beim besten Willen vorläufig nichts nes Eisen in Form eines Schwerdtes, das machen könne, indem die Betstunden dem Manne jedoch weder eine Spitze noch eine Schneide höhern Orrs gestattet seyen, nicht aber die hatte und daher auch nur eine leichte Conru- Handlungen der Taufe u. s. w., und daß sion verursachte. Auf der Stelle festgenom­ deshalb gehörigen Orts bereits berichtet wäre. men und vor die Polizei geführt mitten unter Der größte Theil der Bewohner Memels ist einem dichten Volkshaufen, der seinen Unwil­ über diesen Verein, der, da er auf keinen fe­ len über das Attentat laut zu erkennen gab, sten Punkt begründet, fortwährenden Hohn wurde in dem Manne sogleich ein gewisser und Spott erfährt, entrüstet und auf den Aus­ Giovanni Sinelli, ein ^bereits mehrmals als gang der Sache gespannt. Der Quasi-Prediger verrückt festgenommener Lastträger, erkannt, der selbst ist ein ehemaliger Müllergesell. früher schon einen ähnlichen Anfall auf das München, vom 27. April. Leben eines Edelmannes ausgeführt hatte. Län­ Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog von Leuch­ gere Zeit hat derselbe im Zrrenhause zuge­ tenberg, der aus Eichstädt wieder zurückgekehrt, bracht, aus weichem er zuletzt scheinbar geheilt wird morgen zum erstenmal in der Kammer entlassen worden war. Inzwischen war er der Reichsräthe seinen Sitz einnehmen. kaum frei, als er auch wieder die Behörden Stockholm, vom 11. April. mit allen möglichen Anliegen belästigte, und Da der bedeutendste Exportartikel Schwe­ so führte er denn auch das gestrige Attentat dens, das Stangeneisen, auf den ausländi­ nur aus,' weil ihm vorgeblich Se. Kaiserl. schen Handelsplätzen so ansehnlich im Preise Höh. keine Gerechtigkeit habe zu Theil wer­ gefallen, daß sowohl hier wie in Gorhenburg den lassen. Man fand bei ihm ein Schrei­ höchst bedeutende Quantitäten von Stangen- ben, worin er in verwirrten Ausdrücken dem eisen, wie auch von den verschiedenen Eisen­ Präsidenten des Kriminalgerichts angezeigt, daß fabrikaten seit dem verflossenen Jahre in den er vom Himmel den Auftrag erhalten habe, Depots liegen geblieben, ohne Abgang finden den Fürsien umzubringen. Se. Kaiserl. Ho­ zu können, und da sogar mehre Eisenwerke heit befindet sich vollkommen wohl und ist heute ganz eingestellt werden müssen, so haben die­ früh zu seiner Gemahlin nach Turin abgereist, ser Tage die vornehmsten Kaufleute der Haupt­ die sich dort zum Besuche bei ihrer Tochter, stadt eine Bittschrift an die Regierung einge­ der Kronprinzessin von Sardinien, befindet. reicht, wodurch angesucht wird, daß'das Stan­ Von der Spanischen Grenze, geneisen zollfrei ausgeführt werden dürfe. Die vom 26. April. Regierung hat diesem Gesuch in so weit ent­ Alle Mitteilungen stimmen in der Bestä­ sprochen, daß der Ausfuhrzoll des Stangen- tigung des Gerüchts überein, daß sich in Frank­ eisens bis zum Achtel seines ursprünglichen reich unter den Karlo-Christinischen Emigrir- Belaufs vermindert worden. ten eine Bewegung kundgebe, um in Cata- Mailand, vom 27. April. lonien und Ober-Aragonien eine neue Schild- Die „Gazzetra di Milano" erzahlt, daß, erhebung zu versuchen. Der Cabecilla Galart, als S?. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog-Vice- vormals Kommandant eines Facriosen-Batail- könig gestern Abend gegen 7 Uhr, zu Fuß lons, soll eS übernommen haben, die Banden und nur von einem seiner Kammerherren be­ zu leiten, welche auf den Gebirgen kämpfen sollen; wie es heißt, sind mehrere hundert die merkwürdigen Ruinen zu sehen, vorzüglich Mann bereit, auf das erste Zeichen in der bei Ebsambol. Nach Besichtigung der Kata­ Richtung von Nari in Spanien einzudringen. rakten bei Wady Halfa und einigen Exkursio­ Dem berüchtigten Tristan») sollen von dem ge­ nen, auch einer Jagd bei Antilopen, ward mäßigten Karlistischen Klubb Anerbietungen die Rückreise angetreten, von Assuan ab wie­ gemacht worden seyn, um ihn zur Theilnahme der per Dampfboot, jedoch oft gelandet, und an dieser Bewegung zu veranlassen. Der bei Theben und Luxor vier Tage verweilt. Karlistische Klubb hat zwei Kommissaire zu Se. Königl. Hoheit wollten von hier, nach Tristan») gesandt. Die Unterredung hat bei einem Aufenthalte von fünf bis sechs Tagen, Ardebal stattgefunden. Von diesem Augen­ die Reise über Suez, Gaza, Jaffa, nach Je­ blick an nahm das Treiben auf diesem Punkte rusalem fortsetzen. zu. Die zwei Kommissaire sind selbst bis nach Spanien gekommen, und wieder durch das V e r m i s c h t e s . Thal Andorre nach Frankreich zurückgekehrt. Es wird aber von diesem ganzen Projekte — Auf der Rückreise von Madrid nach London wurde bei Burgos ein Nesse des rei­ nichts zu befürchten seyn, so lange Zurbano in der Provinz Girona das Kommando führt. chen Rothschild von Banditen angefallen und Konstantinopel, vom 42. April. seiner Baarschaft von 900 Frs. beraubt. Als Herr v. Butenieff soll, nebst der Wieder­ sie sich anschickten,' den Wagen zu durchsuchen, herstellung der alten Ordnung der Dinge in der mit Bankbillets angefüllt war, kam ein Serbien, auch die Entfernung derjenigen Tür­ Postwagen, wodurch die Räuber mit ihrem kischen Großen von »der Regierung verlangt Geldsack' entflohen. haben, welche diese Verwirrung herbeigeführt — Um die Greuel der Französischen Re­ und unterhalten haben, namentlich die Riza- volution recht auf die Nachwelt zu bringen, Pascha's und Sarim-Bey's. Am 7. April hat ein unternehmender Buchhändler den Mo- begab sich der Fürst Handscheri zur Pforte in niteur aus den Jahren 47L9 bis 1799 wie­ das auswärtige Departement, wo er dem frü­ der abdrucken lassen. Das Ganze wird 32 hern außerordentlichen Pfortenkommissär Saw- Bände stark, wovon bereits 26 vollendet sind. fet-Efendi eine goldene, mit Brillanten reich — Das Geheimniß die schönsten, dicksten verzierte und mit dem Namenszuge des Kai­ Spargel zu ziehen, dürfte vielleicht noch nicht sers Nikolaus versehene Tabatiere, im Werthe allgemein bekannt seyn. Es wurde von ei­ von 60,000'Piastern, im Namen seines Kai­ nem Kaiserl. Russ. Hof-Gärtner micgerheilt. sers als Geschenk übergab und ihm zugleich die wo man diese Riesen-Spargel nicht genug allerhöchste Zufriedenheit desselben mit seinem bewundern konnte. musterhaften und loyalen Verhalten während Wenn nämlich die Spargel-Beete schon ge­ seiner letzten Sendung in die Wallachei auf reinigt worden, muß der Boden recht fest ge­ die schmeichelhafteste Art ausdrückte. stampft werden. Der Spargel kommt frei­ Kahira, vom 4. April. lich um einige Tage später zum Vorschein, Se. Künigl. Hoheit der Prinz Albrecht von aber eben deshalb, weil er nicht so leicht den Preußen sind gestern Abend von Höchstihrec Boden durchstechen kann, wächst er mehr in Reise nach Oberegypten und Nubien hierher die Breite, und dreimal so dick hervor, wäh­ zurückgekehrt. Höchstdieselben verließen Assuan rend, wenn die Erde, was sonst gewöhnlich auf einem kleinen Segelboote den 42. März der Fall ist, recht locker ist, der Spargel leicht und erreichten Wady Haifa erst nach neunrä- und schnell den Boden durchbricht, daher mei­ giger Fahrt, da Höchstsie mit widrigem Winde, stens so dünn hervor wachst. UebrigenS lehrt besonders bei einer Hitze von 36^ im Schar­ uns die Erfahrung, daß die schönsten, dick­ ten, mit dem aus der Wüste kommenden Cham- sten Spargel gewöhnlich am Rande der Beete, sie zu kämpfen, auch oft gelandet hatten, um oder auf den sie theilenden Fußsteigen gefun­ den werden, weil dort der Boden nicht locker, Hierzu stehen ihm nun nach der Ansicht fondern vielmehr zusammengestampft ist. Referentens zwei Wege offen, nehmlich erstens, daß er den Bade-Salon entweder nach den Was ist das Publikum? über Gast- oder Kaffeehäuser oder dem ähnli­ Das Publikum, das ist ein Mann, che Anstalten existirenden Grundsätzen betrach­ Der Alles weiß und gar nichts kann. tet und ihn Jedem ohne Unterschied zugäng­ Das Publikum, das ist ein Weib, lich macht, oder zweitens, das Salon-Gebäu­ Das nichts verlaugt als Zeitvertreib. de einer hier bestehenden privilegirten Gesell­ Das Publikum, das ist ein Kind, schaft zum Sommer-Aufenthalt verpachtet. Heut so und morgen so gesinnt. Welchen von diesen zwei Wegen der Besitzer DaS Publikum, ist eine Magd, des Salons einschlägt, muß ihm überlassen Die stets ob ihrer Herrschaft klagt. bleiben; in jedem Fall dürfte er jedoch gewär­ Das Publikum, das ist ein Knecht, tigen, daß nicht sowohl der Herr Bürgermeister Der, was sein Herr thut, findet recht. Goldmann, welcher schon bei Ausführung die­ Das Publikum sind alle Leul', ses Projekts durch unentgeltliche Abtretung ei­ Drum ist es dumm und auch gescheidr. nes werthvollen Platzes wesentliche Erleichte­ Ich hoffe, dies nimmt Keiner krumm. rung verschaffte, auch fernerhin dem Fortbe­ Denn Einer ist kein Publikum. stehen dieser Anstalt förderlich seyn, sondern auch das Publikum, den Erbauer für seinen Ko­ Pernau. In der letzten Nummer dieser stenaufwand schadlos zu halten geneigt seyn Wochenschrift hat der Herr Bürgermeister wird, da über die Vortrefflichkeit des sogenann­ Goldmann den hiesigen Badesalon nach sei­ ten Bade-Salons nur eine Stimme herrscht. nem Verhaltniß, wie solches aus den für die diesjährige Benutzung desselben bekannt ge­ Wissenschaftliche Anzeige. machten Regeln jum Publikum sich heraus­ Bei den bisherigen mangelhaften Schriften stellt, im Geiste wahren Gemeinsinns beur- über die Geographie Rußlands wird es gewiß theilt und diese Regeln als unzweckmäßig und Jedem willkommen sein, zu erfahren, daß ge­ sogar unstatthaft aus Gründen geMißbilligt, genwärtig in Dorpat das ausgezeichnetste Werk die jede Widerlegung ausschließen. Besonders in diesem Fache erschienen ist, herausgegeben entscheidend aber ist in jenem «Aufsätze die von Hofrath I. Pawlowski. Es besteht Hinweisung auf Umstände, welche in gericht­ dasselbe aus 2 Theilen, von welchen der erste licher Beziehung und daher vor Allem zu­ die eigentliche oder reine Geographie, der zweite nächst in Betracht zu ziehen sind; nehmlich, aber die statistische, historische, ethnographische daß der Eigenthümer des Salon - GebäuHes Geographie enthält mit Allem, was irgend überhaupt kein Recht'habe,"Regeln über den im Staate als wissenswürdig und interessant Besuch seines Bade-Salons aufzustellen oder vorkommt. Der Preis beider Theile auf Ve­ zuzugeben, daß die darin' sich versammelnden linpapier beträgt 2 Rbl. Slb., auf gewöhn­ Personen nach eben diesen oder andern Regeln lichem Druckpapier 1 Rubel 76 Kop. Silber. zu einer geschlossenen Gesellschaft sich formiren, Das Departement des MlnisteriumS-der VolkS- und muß für denselben schon die bloße Hin- aufklärung, dem 'dieses Werk zur Begutach­ deutting eines Mannes, der am Orte die tung unterlegt war, erklärt es für das „un­ höchste polizeiliche Gerichtstclle einnimmt, Auf­ bedingt beste von allen, die bisher überhaupt forderung genug scyn, rücksichtlich seines Ba­ über die Geographie Rußlands erschienen sind." de - Salons ein Arrangement zu treffen, das Die Reichhaltigkeit des Materials und der an­ wenigstens den gesetzlichen Erfordernissen voll­ regende, einfache Styl in diesem Werke sind kommen entspricht, was selbst denjenigen Her­ beide gleich vorzüglich. Der Verfasser veran> ren, welche bereits subscribirren, als Freunden staltet davon auch eine deutsche Uebersetzung. des Gesetzes, willkommen seyn muß. V ekanntmschungen. Uhr, der Mobiliarnachlaß des verstorbenen Ein Edles Vogtei - Gericht der Kaiserl. hiesigen Einwohners Gotthard Querner, be­ Stadt Pernau bringt desmittelst zur allge, stehend in Kleidungsstücken, Meubeln, Wa­ meinen Wissenschaft, daß die dem Adolph sche/ Hausgerathe, Bettzeug u. s. w. in Peterssen gehörige in hiesiger Vorstadt im dem zum Nachlasse des Verstorbenen gehö­ t. Quartal sud Nr. t4ll belegene Wind­ rigen, in der Karristraße belegenen Wohn, mühle sammt.Appertinentien, zum öffent, Hause öffentlich versteigert werden, als wel­ lichen Ausbot gebracht werden soll, und ches hierdurch zur Kenntniß des Publikums die desfallstgen Torge auf den t2., 14. gebracht wird. Pernau d. 28. April 184Z. und l5. Zum d. I., der Peretorg aber, Von einem Wohledlen Rathe der Kai­ falls auf dessen Abhaltung angetragen wür« serlichen Stadt Pernau werden Alle und de, auf den 18. Juni d. I. anberaumt Jede, welche an das dem Disponenten worden sind. Kaufliebhaber werHen dem­ Carl Gustav Jacobson gehörig gewesene, nach aufgefordert, sich an den angesetzten von demselben, mittelst am 7. April d. I. Tagen Vormittags 11 Uhr in dem Si- abgeschlossenen, gehörig corroborirten Con» tzungszimmer des Vogtei.«Gerichts einzusin- trakts, an den Herrn Notair Conrad Mar­ den. Bot und Ueberbot zu verlautbaren und tin Martinson, für 70tt Rubel Silber« abzuwarten, was wegen de^> Zuschlages ver- Münze verkaufte, in der hiesigen Vorstadt, fügt werden wird. im 3 Quartal 6>>b Nr. 462, belegene höl­ Pernau Rarhhaus am 4. Mai »845. zerne Wohnhaus cuin An­ Obervogt R. v Härder z sprüche zu haben, oder wider die geschehene Nr. 118. Fr. Rambach, Secr. Besitzübertragung zu sprechen vermeinen soll­ ^ci cci,^iin36uui Eines Hochedlen Raths ten,. hierdurch aufgefordert, solche ihre An­ wird von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai­ sprüche oder Protestationen innerhalb Jahr serlichen Stadt Pernau desmittelst bekannt ge­ und Tag a dieses Proclamatis, snd macht, daß das dem Schneidermeister I. F. Poen?» allhier zu verlautbaren Kellberg gehörige, von den Wulsdorssschen Er­ und. gehörig zu verfolgen, mit der Verwar­ ben erkaufte, in der Stadt im 1. Quartal nung, daß nach Ablauf dieser peremtori- siib No. 36 belegene steinerne Wohnhaus schen FUst, niemand weiter gehört noch ad- sammt Appertinentien, zur Berichtigung der mittirt, sondern ohne Weiteres präcludirt, von dem Eigenthümer nicht bezahlten Krepost- das vorberegte Grundstück aber dem Herrn poschlin^ zum öffentlichen Ausbot gestellt wer­ Notair Conrad Martin Martinson als un» den soll, und die desfallstgen Torge auf den anstreitbares Eigenthum adjudiciret werden 16., 17. und 18. Juni, der Peretorg aber, falls soll. Wonach sich zu achten. auf dessen Abhaltung angetragen würde, auf Gegeben, Pernau Rathhaus, den 24. den 19. Juni d. I. anberaumt worden sind. April 1843. - Kaufliebhaber werden demnach aufgefordert sich Justiz-Bürgermeister C. Goldmann. 2 an den angesetzten Tagen Vormittags 11 Uhr Nr . 899. C. Schmid, m dem Sitzungszimmer des Vogteigerichts (l^.. S.) ' Secretair. einzufinden, Bot und Ueberbot zu verlautba- Demnach Ein Wohledler Rath der Kai» ren und abzuwarten, was wegen des Zuschlags serlichen Stadt-Pernau verfügt hat, die verfügt werden wird. allhier eingelieferte testamentarische Dispo­ Pernau Rarhhaus am 6. Mai 1843. sition des verstorbenen hiesigen Einwohners Obervogt R. v. Härder. 3 Gotthard Qu erner, am 13. Mai d. No. 120. Fr. Nambach, Secr. I. Hierselbst öffentlich verlesen zu lassen; coilnniZsn.nl Eines Hochedlen Raths, als wird solches ii> des­ wird am 13. Mai d. I. Nachmittags 2 mittelst bekannt gemacht, und haben dieje­ nigen welche gesonnen seyn sollten, wider daran Interesse haben, bei mir inspieirt diese letztwillige Anordnung zu sprechen, werden. in gesetzlicher Frist von Nacht und Jahr Königlich Danisches Viee,Consulat zu a äaw der Verlesung des Testaments, bei Pernau am 18. Mai n. S. 1843. Verlust ihres etwauigen Rechts, die Ein« G r e g o r v . H ä r d e r , spräche in gesetzlicher Art allhier bei dem Vice,Consul. 3 Rache zu verlautbaren und zu prj>sequiren. Ein wenig gebrauchter sehr leichter Korb» Zugleich werden auch alle diejenigen welche wagen mit ein und zwei Pferden zu fah­ an den Nachlaß clekunoti, Anforderungen ren, so wie auch ein ebenfalls sehr wenig haben sollten, hierdurch aufgefordert, solche benutzter englischer Sattel und-ein Comp« Ansprüche innerhalb sechs Monaten a toir?Pult sind käuflich bei mir zu haben. dieses Proclams, allhier anzugeben und zu Wittwe Schütze, begründen, unter der Verwarnung, daß sie wohnhaft im Vockrodtschen Hause. 2 nach Ablauf dieser peremtorischen Frist mir In Folge einer mir gewordenen Vorschrift ihren Ansprüchen durchaus nicht weiter ge« habe ich hierdurch zur allgemeinen Kennt- hört noch zugelassen, sondern ohne Weites niß zu bringen, daß der Hüter das aus res präcludirt werden sollen. der Stadt auf die .Weide zu treibende Pernau Rathhaus, den 16. April 184F. Vieh Morgens 6 und Mittags 2 Uhr bei Nr. 842. In 5ic1eaii der Accise-Wächter, Hütte unweit des Re, C . S c h m i d , 1 valschen Thores in Empfang zu nehmen (Ii. 8.) 8vnc1ic. et Lecrelsr. hat, das später eintreffende Vieh ihm aber Von Einem Wohllöblichen Pernauschen von den Dienstboten nachgetrieben und ab­ Stadt,Cassa,Collegio wird desmittelst be­ geliefert werden muß, damit er für das kannt gemacht, daß das Abputzen des In, ihm zur Hütung übergebene Vieh verant, genieurhauses von aussen, dem Mindestfort Worten könne. Pernau, den 6. Mai l843. dernden übergeben werden soll und der des- C. F. Metzner, falsige Torg am 18. d. Mts. Vormittags Pachter der Stadt-Viehweide. 3 . it Uhr bei diesem Collegio abgehalten wer­ Bei der Anzeige, daß ich für diesen Som­ den soll, woselbst diejenigen Maurer, welche mer die hiesige Viehweide gepachtet habe, diese Arbeit übernehmen wollen, ihren Min« fordere ich zugleich alle diejenigen resp. derbot zu verlautbaren haben. Die Bedin, Einwohner der Stadt und Vorstadt, wel, gungen sind in der Kanzellei zu inspiciren. che ihre Pferde und Vieh, mit Ausnahme ... Pernau Stadt-Cassa,Collegium am 6. von Schweinen, auf diese Weide gehen zu Mai 1843. lassen wünschen, hiermit auf, die Nummer für ein Pferd mit 1 Rubel 50 Cvv., für Nr. 125. F. Drewnick, Ntr. 2 eine Kuh mit 60 Cop. und für ein Schaaf, Kalb oder Ziege mit 15 Cop. SilbertMze. (Mit polizeilicher Bewilligung.) in meiner Wohnung zu lösen. Bekanntmachungen. Pernau den 22. April 1843. j Ein neu angefertigtes vollständiges ^Zer- C. F. Metzner. zeichniß sämmtlicher Nenchtkener SN Ven Dänischen UiiSten ist jetzt eben Schiffe sind angekommen . . . . 20 hier eingegangen, und kann von Allen, die — — abgegangen . . . . 13 Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Pernausches Wochenblatt. M 2 « . 1843. Sonnabend, den 15. Mai. St« Petersburg, vom 28. April. ter soll eine Note Lord Aberdeen'S überreicht Heute hat der Kaiserliche Hof in Folge haben, worin auf die Nothwendigkeit hinge­ des Ablebens Sr. Königl. Höh. des Herzogs wiesen würde, daß sich das Französische Mi­ August Friedrich von Sussex eine sechstägige nisterium endlich über diese Angelegenheit aus­ Trauer angelegt. spreche. Vom 30. I . K. H. die Frau Großfür ­ Man schreibt aus Algier vom 30. v. M.: stin Helena Pawlowna hat mit Ihren er­ „Der Herzog von Aumale hat am 20. d. lauchten Töchtern gestern eine Reise ins Aus­ eine Razzia gegen die feindlichen Stämme aus­ land angetreten. geführt, und eine Beute von 16,000 Stück Par is , vom 4 . Mai . Schlachtvieh und 600 Kameelen heimgebracht. Der Moniteur enthält Folgendes: ' „Die Die Bewegung gegen Tenez hat begonnen. Regierung hat Depeschen "vom Kontre-Admi- Das Dampfschiff „la Chimsre" ist heute früh ral Duperit - Thouars erhalten, der in den abgegangen; es wird in Dscherschell anlegen, Polynesischen Gewässern kommandirt; dieselben um eine Kdmpagnie an Bord zu nehmen, sind aus Luisa vom 19. Januar datirt und welche im Namen Frankreichs von Tenez Be­ geben Nachrichten von den Marquesas-Znseln sitz ergreifen wird. Andere Schiffe mit Le­ vom 21., 26. und 30. Oktober. Die schlim­ bensmitteln und Material werden morgen eben men Berichte, welche durch die Englischen dahin abgehen. Blatter verbreitet worden waren, werden voll­ Vorgestern belief sich der Betrag der Sub­ kommen Lügen gestraft. Seit dem 18. Septbr. skriptionen für Guadeloupe bei der hiesigen hat in Vaitahu kein Konflikt weiter stattge­ Central-Kasse auf 1,874,966 Fr. funden. Alles war ruhig und ließ erwarten, Ueber die durch den Telegraphen gemeldete daß der Friede mir den Eingeborenen nicht Besitznahme von Sind durch die Engländer mehr gestört werden würde." sagt das Journal des Debats: „Diese Nach­ Vom 6. In diesen le tz ten Tagen bemerk te richt bestätigt bloß, was die letzte Post ange­ man einen außergewöhnlichen Verkehr zwischen kündigt hatte. Fortan bildet Sind einen der Englischen Botschaft und dem Ministerium Theil des Brittischen Reichs, und man muß, der auswärtigen Angelegenheiten. Es heißt, abgesehen von den Vortheilen, welche den ein­ es sey neuerdings die Rede von der Frage geborenen Völkern daraus erwachsen, daß sie vom Durchsuchungsrecht, welche das Englische der Raubgier der muselmännischen Fürsten ent­ Kabinet nun, nachdem man sie über zwei zogen sind, dem echt liberalen Geiste Gerech­ Monate hatte ruhen lassen, wieder in Anre­ tigkeit widerfahren lassen, welcher die Abschaf­ gung bringen wolle. Der Englische Botschaf­ fung der Sklaverei in der neuen Eroberung befiehlt uNii zu gleiches Zeit den Indus M Lon'don , vom 6; MaH die Flaggen aller Nationen öffnet. Dieses ist Gestern hat die Beerdigung des Herzogs die beste Antwort, welche England auf das von Sussex stattgehabt. Der große Zudrang laute Geschrei gegen seine Politik und auf die des Volks zu dem nicht durch besondere Pracht Behauptungen Jener geben kann, welche ihm ausgezeichneten Leichenbegängnisse, so wie der Schuld geben, daß seine Bemühungen zur Umstand > daß fast alle Läden und Buden in Abschaffung der Sklaverei und seine Unter­ der City geschlossen waren und die Geschäfte handlungen zur Erlangung neuer Handels-Ver­ ruheten, legten Zeugniß ab für die allgemeine träge, der Wahrheit nach, bloß von einem Theilnahme, welche der Tod des Herzogs un­ strafbaren Ehrgeize eingegeben würden. ter dem Volke erregt hat. Vom 6. Gestern , am Todestage Napo- Gestern fand in Liverpool abermals eine be­ leon's, wo eine Menge Menschen die Säule deutende Feuersbrunst statt. Sie kam in den auf dem Vendome-Platze umstanden, nahten großen Speichern am Duke's Dock in der sich auch zwei Lastträger, die zwei neue, sehr Nähe des Zollhauses auS, weiche den Erben schön gearbeitete Schilderhäuser trugen, der des Herzogs von Bridgewater gehören. Drei Säule und setzten ihre Last ab, als ob sie ei­ dieser sieben Stockwerk hohen mit Baumwolle nen Augenblick ausruhen wollten. Bald dar­ und Korn gefüllten Speichern sind niederge­ auf näherten sie sich der Schildwache und sag­ brannt, und der Schaden wird auf 16,000 ten derselben, sie wollten einen Wagen holen, bis 20,000 Pfd. geschätzt. Auch in Stock­ da ihnen die Last zu schwer würde; sie bäten, port hat am 4. d. Mts. eine nicht unbedeu­ daß er mittlerweile auf dk bleiben Schilder­ tende Feuersbrunst stattgefunden, welche die häuser Acht haben möge. Sie entfernten sich Kattunfabrik des Herrn Fearnley fast ganz und kehrten nicht wieder. Man vermuthet, zerstörte und einen Schaden von 10,000 Pfd. daß jenes seltsame, aber ganz militärische Ge­ verursachte. schenk von einem Napoleonischen General her­ Der Kaiser von China hat der Königin rührt, der an dem alten, verfallenen Schilder­ Victoria ein Paar reich mit Gold verzierte haus Anstoß genommen hat, welches die Um­ Bettstellen, eine große Quantität Seide von gebung der Säale verunzierte. einer Gattung, die man noch nie in Europa Vom 7. Der König so l l fe i t e in iger Ze i t gesehen, zwei Paar Ohrgehänge, jedes von wieder Spaziergänge durch die Straßen der 1000 Pfd. St. an Werth, einen Shawl, Hauptstadt machen. Gestern will man ihn worauf alle den Chiyesen bekannten Thiere ge­ in Begleitung des Herzogs von Nemours in stickt sind, und eine kleine Schachtet- mit Ju­ der Rue Richelieu gesehen haben. welen - Geschmeide zum Geschenk übersandt. Vom 42. ES hat sich hier ein Anti-Duell- Vom 3. Das For t von V incenneS wi rd Venin gebildet, der schon 326 Mitglieder, jetzt bedeutend verstärkt. Täglich sind 8 bis hauptsächlich Staabsoffiziere des LandheereS 900 Arbeiter damit beschäftigt, dieses wichtige und der Flotte, zählt. Fort, welches die Vorstadt Saint-Antolne und Hamburg, vom 6 . Mai . die Ringmauer von Bercy bis Garonne be­ In diesen Tagen, in denen es nun ein herrscht, in besten Zustand zu setzen. Jahr-ist, daß wir von dem großen Brande Auch in Frankreich ist ein Patent für die heimgesucht wurden, wird die Erinnerung an Hensonsche Luft - Dampfschifffahrts - Erfindung Alles, was wir in und seit jener Zeit erlebt genommen worden. Der erste Versuch soll haben, wieder lebhaft angeregt. Wir werden gemacht werden, sobald die Gesellschaft, welche morgen ein kirchliches Erinnerungsfest an jene sich zur Ausbeutung dieser Erfindung gebildet für ewig denkwürdige Zeit feiern, und am . hat, in Amerika und in verschiedenen Staaten Montag, den 8., dem Tage, an welchem vor des Europaischen Continents Patente würde einem Jahr« den Flammen Ziel und Grenze erhalten haben. gesetzt ward, wird sich die erbgesessene Bürger- .schaft versammeln, um einstimmig den »Dank voll Schrecken aus denselben hinaus, was lei­ Hamburgs an das Ausland" zu votiren. In der mehren den Tod und gefahrliche Verle­ sdfr betreffenden Proposition des Senats heißt tzungen brachte. Im Ganzen sollen 7 Per­ es: „Unsere Wohlthäter fordern keinen Dank sonen getüdtet und 47 verwundet worden seyn. .und rechnen nicht auf ihn; aber sie werden Diejenigen, die ruhig in den Wagen blieben, uns es erlauben, ihn hier auszusprechen, herz­ aus denen sie, nachdem der Zug angehalten lich und innig, wie wir ihn fühlen, einfach war, stiegen, kamen größtentheils unverletzt und prunklos, wie es uns ziemt." Demzu­ davon. folge werden die zu votirenden Dank-Adressen München, vom 40. Mai . in einer Urkunde mitgetheilt werden, „welche, Ihre Kaiserl. Hoheiten der Herzog und mit der Hand des Malers ausgestattet, in die Herzogin von Leuchtenberg gedenken am eine Doppeltafel, aus dem Eichenholze unseres 20. Mai die Rückreise anzutreten.' Von Ber­ abgebrannten Rathhauses geschnitzt und mit lin bis St. Petersburg wird der Herzog ohne einer Gußarbeit aus dem Glockenmetalle der zu übernachten die Reise fortsetzen, die Groß­ eingeäscherten Kirchen verziert, gelegt wird." fürstin aber ihrem Gemahl nur in kleinen Tag­ Mit den künstlerischen Arbeiten sind hiesige reisen folgen. und auswärts lebende Hamburgische Künstler Rom, vom 3 . Mai . beauftragt worden, nur für die Gußarbeiten Nachdem der Kardinal Tosti schon gestern und Medaillen, welche auch werden errheilt auf die nächsten, im Itinerario des Papstes werden, hat man die Thätigkeit auswärtiger verzeichneten Stationen vorausgeeilt war, ver­ Künstler in Anspruch genommen^ Für aus­ ließ dieser in Begleitung mehrerer hohen Staats« wärtige hohe Beamte, welche in jenen trüben Beamten und Ingenieure diesen Morgen in Tagen uns persönlich zu Hülfe eilten, wird „aller Frühe Rom, um die seit vielen Iahren die Ertheilung des Ehren-Bürgerrechts pro- von keinem Papste besuchte Provincia marit- ponirt werden. Ich werde Ihnen später von tima zu besuchen. Sie ist bekanntlich in ih­ dem Resultate der Versammlung Nachricht ren gebirgigen Theilen das in manchen Reise- geben können. Handbüchern so hart verschrieene Räuberland, Vom 44. H ier is t « in A l t lu ther ischer dessen Landstraßen jedoch in unseren Tagen Geistlicher, welcher die Abfahrt von 4600 eben so sicher sind als irgend andere in Ita­ seiner Glaubensgenossen nach Amerika ins lien. Se. Heiligkeit wird zuerst nach Anag- Reine bringen wollte, wie es heißt, auf aus­ ni, Alatri und Frosinone gehen, hier einige wärtige Requisition, verhaftet worden. Unter Tage verbleiben und dann die Reise nach Ter- seinen Papieren, welche versiegelt wurden, sol­ racina fortsetzen. Auf dem Heimwege will der len sich 40 — 60,000 Mk. Vco. auf Salo- Papst mit seinen sachverständigen Begleitern mon Heine befunden haben. Der Grund der das T>rxain der Pontinischen Sümpfe näher Verhaftung ist noch unbekannt. ^ betrachten, da, wie es heißt, die Regierung Lüt t ich , vom 3 . Mai . einen neuen Versuch zu machen gedenkt, sie Auf der Eisenbahn zwischen Lüttich und theilweise trocken zu legen. Die Reise wird Brüssel ist heute ein beklagenswerthes Unglück nicht über zwei Wochen dauern. eingetreten. Der heute früh um 7ß^ Uhr von Konstant inope l , vom 49. Apr i l . hler abgegangene Zug wurde nämlich hinter . Der Sultan berief vor einigen Tagen sei- Waremme von den Flammen ergrissen, welche ke Minister und die Großwürdenträger des auf einem mit Spirituosen beladenen und un­ Reichs ins PalaiS, wo über die Mittel, mittelbar hinter dem Tender der Locomotive die Beschlüsse der hohen Pforte rücksichtlich gehenden Wagen- ausgebrochen waren. Be­ Serbiens auf die der Würde des Gouver­ vor noch der Zug angehalten werden konnte, nements am wenigsten nachtheilige Art in hatten sich die Flammen über sämmtliche Wa­ Ausführung zu bringen, berathschlagr wer­ gen verbreitet und die Reisenden warfen sich den sollte. Der Sultan eröffnete die Sitzung in eigener Person mit einer Anrede, welche witsch verlangten Aufschub nichts einwenden großen Eindruck gemacht haben soll. Ihr zu wollen, vorausgesetzt, daß dieser Aufschub Inhalt bezog sich vorzüglich auf die zwischen nicht zu lang und den Umständen angemessen Rußland und der Türkei bestehenden freund­ sey. — Die ganze Verhandlung über die schaftlichen Verhaltnisse, auf die überaus wohl­ Serbische Frage zwischen Herrn v. Butenieff meinenden Gesinnungen des Kaisers Nikolaus und der Pforte war seit dem Eintreffen des und auf die Nothwendigkeit, die gegenseitigen St. Petersburger Ultimatums bloß mündlich Gefühle der beiden Nationen zu hegen und geführt Wörden, und der Russische Botschafter ihnen eine immer größere Entwickelung zu äußerte bei dieser Gelegenheit den Wunsch, verleihen, wobei der Großherr die Russische eine schriftliche Mittheilung über die neuen, Allianz zu wiederholtenmalen daS schönste Ver- Serbien betreffenden Beschlüsse der Pforte zu mächtniß nannte, das er und seine Untertha- erhalten. Diesem Wunsch kam nun die Pforte nen von dem verewigten Sultan Mahmud mit großer Bereitwilligkeit nach, und gestern, überkommen haben. Auch drückte Se. Hoheit den IL., ward an den Botschafter eine offi­ das höchste Bedauern über die Mißverständ­ zielle Note erlassen, worin die gemachten Kon­ nisse aus, welche die Entscheidung der Serbi­ zessionen genau und artikulirt aufgeführt sind. schen Frage so lange aufgeschoben hatten. Von der Türk ischen Grenze, Einige der anwesenden Minister versuchten vom 30. April. diese Verzögerung durch das Benehmen der Am 24. April ist in Semendria ein Com- in der Türkischen Hauptstadt accreditirten Eu­ plott der schwärzesten Art entdeckt worden; ropäischen Gesandten zu entschuldigen oder zu einige tolle Köpfe, der Obrenowitschschen Par­ erklären, ohne daß jedoch irgend eine ungeeig­ tei angehörend, haben, wahrscheinlich durch nete Bemerkung über die in der Divanssitzung ihre Geistesverwandten in Neusatz und Sem- vom 11. mit so vielem Nachdruck herausge­ lin, mit denen sie eine sehr lebhafte Corre- hobene Inkonsequenz derselben gemacht worden spondenz unterhalten, dazu verleitet, den gräß­ wäre. Der in dieser Sitzung gefaßte Be­ lichen Plan ausgebrütet, dieses Städtchen in schluß geht nun dahin, es sey der Russische Brand zu stecken und einer allgemeinen Plün­ Botschafter um einen Aufschub für den Kara derung preiszugeben, um sodann daS arme Georgiewitsch zu bitten, damit diesem die nö- Volk zu zwingen, sich den Meuterern anzu­ thige Zeit gegönnt werde, um mit Ehren von schließen. Die Ortsbehörde aber, von diesem der Regierung abzutreten und seine Entlassung Vorfalle bei Zeiten in Kenntniß gesetzt, hat zu -verlangen; so werde man, meint die Pfor­ dem ruchlosen Plane vortreffliche Maßregeln te, für Kara Georgiewitsch den Schein einer entgegenzusetzen gewußt. Sobald das Signal freiwilligen Abdankung retten können. ES zu dessen Ausführung gegeben war, waren würde also, nach den Ansichten des Türkischen auch schon die Meuterer überall umzingelt Gouvernements, zuerst Kiamil Pascha abzu­ und die meisten eingefangen, wobei zwei von berufen, Wucsirsch und Petroniewitsch zur ihnen getödtet und einer stark verwundet wur­ Rechtfertigung ihres Benehmens während und de ; nur Wenige haben sich durch die Flucht nach der September-Umwälzung nach Kon­ gerettet. stantinopel vorzufordern seyn; nach Verlauf Be lgrad, vom 22. Apr i l . eines zu bestimmenden Zeitraumes sollte dann Die Nachricht, daß den Forderungen Ruß­ der Fürst Alexander Georgiewitsch abtreten, lands gemäß die Pforte eine neue Fürsten­ und dann erst wäre die neue Fürstenwahl in wahl in Serbien angeordnet, hat hier unbe­ Belgrad vorzunehmen. Gleich nach der Si­ schreibliches Aufsehen erregt. Viele Teilneh­ tzung verfügte sich Sarim Efendi zu Herrn mer an der letzten Umwälzung haben sich be­ von Butenieff und theilte ihm die genannten reits über die Oesterreichische Grenze in Si­ Resultate der Berathung mit. Herr v. Bu« cherheit begeben, während die Parteigänger tenieff erklärte, gegen den für Kara Georgie­ der Familie Obrenowitsch triumphiren und mit^ dem alten Milosch Unterhandlungen angeknüpft fürsten wird ihr verrätherischer Angriff auf haben. Es ist sehr wahrscheinlich, daß bei die Residenz des Britischen CommissarS in der neuen Wahl keine andere Kandidaten als Heyderabad (Major Outram) angegeben, kurz dieser und der kürzlich zum Fürsten proklamirte nachdem sie einen Vertrag mit der Indo-Bri- Alexander Georgiewitsch konkurriren werden. tischen Regierung unterzeichnet hatten; darf Vom 27. M i t der gest r igen Post aus man indeß anderen Angaben glauben, so pro­ Konstantinopel ist ein Firman des Sultans testirren die Fürsten nur gegen die Zumuthung hierher gelangt, der heute im Senate verlesen .einer nicht durch den frühern Vertrag stipulir- worden ist, des Anhalts: Die Häupter und ten Geldzahlung, die sie als den Anfang von Beförderer der letzten Revolution: Wucsitsch, weiteren Erpressungen ansahen; da man von Petronievich, Simich und Kiamil Pascha, diesem Verlangen nicht abstehen wollte, so haben sich nach Konstantinopel zur Verant­ griffen ste zu den Waffen, und in diesem Fall wortung zu verfügen; eine provisorische Re­ wären sie allerdings gerechtfertigt, wenn sie, gierung verwaltet einstweilen das Fürstenthum, vor dem Ausrücken gegen den Gen. Napier, und die aus Anlaß der letzten Katastrophe sich durch Aufhebung des kleinen Britischen Geflüchteten kehren wieder nach Serbien zu­ Lagers mitten in ihrer Hauptstadt den Rü­ rück. Heute noch wird durch das jenseitige cken frei machen wollten. Die Proklamation Otsterreichische Generalkommando diese Nach­ spricht übrigens die Einverleibung Sinde's nicht richt in Semlin bekannt gemacht werden. geradezu aus, sondern sagt nur, daß der Sieg Eine neue Fürstenwahl, die zugleich angeord­ bei Miani eS der Britischen Herrschaft zur net worden ist, läuft wohl auf eine gänzliche Verfügung gestellt habe, indeß läßt doch die Ausschließung des Karageorgievich vom Ser­ Fassung des wieder ziemlich Napoleonifchen bischen Fürstenthrone hinaus. Aktenstücks keinen Zweifel darüber zurück. Die Von der Serb ischen Grenze, verrätherischen Fürsten sollen bestraft, die treu-^ vom 6. Mai. gebliebenen belohnt und der Sieg in dem In­ So eben trifft die Nachricht ein, daß der teresse des Handels und Her Bewohner Sin­ Kaiserl. Commissar und neue Pascha tn Bel­ de's, die so lange unter einer schlechten Re­ grad Hafi Pascha, mit dem Dampfboote in gierung gelebt, benutzt werden. Spätere Ge­ Semlin eingetroffen ist. Er bringt den Kai­ neral-OrdreS vom 43. März bringen dann serl. Firman zu einer neuen Fürstenwahl und die bereits mitgetheilten Verfügungen, die Er­ Instructionen in Betreff des Alexander Czerny nennung des Gen.-Majors Sir Ch. Napier mit. Vor Allem wird eine allgemeine Amne- ^ zum Gouverneur der Provinz Sinde, die stie proclamirt werden und der verhaßte Wuk- Aufhebung der Sklaverei daselbst und die Frei­ sitsch soll spätestens bis zum <4. nach Kon­ heit der JnduSschifffahrt. Sinde enthält etwa stantinopel abreisen müssen. eine Million Einwohner auf 400,000 Engl. Bombay, vom 4 . Apr i l . Quadrat-Meilen; seine Einkünfte betragen zwi­ Die hiesigen Zeitungen enthalten nunmehr schen 3 — 400,000 Pfd. St. jährlich; zu den ausführlichen amtlichen Bericht des Gen. seiner Behauptung dürfte aber eine Besatzung Napier über die letzten Ereignisse in Sinde von 40,(XX) Mann nöthig seyn, die etwa und die Bekanntmachung des Gen.-Gouver- 600,000 Pfd. kostet, und durch die übrigen neurs (datirt Apra vom 6. Marz), wodurch Regierungskosten steigt diese Summe auf un­ dieses Land zu beiden Seiten des Zndus von gefähr 690,000, so daß das Land, das aller­ der Küste bis nach Sukkur hinauf, mit Aus­ dings ertragsfähiger gemacht werden kann, nahme der Gtbiete des Emir Ali Murad von für das Erste mehr kostet als einbringt. — Khyrpur, und einiger anderen, den Briten Der Werth des eingezogenen Eigenthums der treu gebliebenen Häuptlinge, dem Britischen Fürsten, an baarem Gelde und Juwelen, be­ Ostindien einverleibt wird. Als Grund die­ trägt mehr als eine Million Pfd.; ein einzi­ ses gewaltsamen Verfahrens gegen die Sinde­ ger Dolch mit Diamanten wird auf 20,(X)0 Pfd. -geschätzt. — Die Beludschen wehrten und da so hoch gestiegen, daß die Behörden, M in sder letzten Schlacht äußerst tapfer; von um einer Hungersnoth vorzubeugen, Mehl -einem 600 Mann starken Stamme blieben quS den Königl. Magazinen haben abgeben nur 42 .Schwerverwundete am Leben. lassen gegen sofortige oder künftige Bezahlung Der General-Gouverneur befindet sich noch oder Zurückgabe in Na^ur. Ueber 3000 Schef­ in Agra. Die berüchtigten Sumnath-Thore fel Mehl sind so vertheilt worden. sind vorläufig bei Seite gestellt und ihre Es­ korte zu anderen Diensten befehligt worden. Zn dem, in Nr. 49 dieses Blattes befind­ In Indien herrscht, his auf Bundelkund und lichen, den Badesalon betreffenden Aufsatze, Kutsch, wo an der Grenze von Sinde einige ist gegen Ende gesagt, daß ich dem Erbauer Unordnungen vorfielen, vollkommene Ruhe; in des Salons einen Platz und zwar unentgeld- Sinde selbst waren noch einige Englische Po­ lich abgetreten habe. Aus den vor mehr als sten angegriffen worden, ohne indeß bedeutende 3 Zahren beim Rache, beim Cassa-Collegio Verluste zu erleiden. Der Com^t war in und bei der Kämmeret pasfirten Verhandlun­ ganz Indien vom 4. März an sichtbar, und gen ist ersichtlich, daß die Einweisung dieses eine prachtvolle Lichterscheinung; am 28. Febr. Platzes, wie aller übrigen von der Stadt ver­ schien er fast mit dem Monde in Berührung gebenen Plätze in der seit Jahrhunderten hier zu kommen. Bei den Eing^bornen hattt er gebräuchlichen Art geschehn und so nach jene nicht geringe Besorgnisse erregt. Angabe in beider Hinsicht falsch ist. Kah i ra , vom'42. Apr i l . C . Goldmann. Se. königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen hat gestern die Reise über Suez L i te rär ische Anze ige. > nach Syrien angetreten. So eben ist erschienen und in der Buch­ druckerei von W. Borm in Pernau zu haben: v e r m i s c h t e s . ' Vom Ura l . Auf der Sche i ranschen Fa­ Allgemeines brik kst die Arbeiters-Frau Awerjana Zarowa^. 29 Zahre alt, zehn Zahre verheirathet, nach­ A d r e s s - W u cH dem sie bisher sechs Kinder geboren, die letz­ ten Zwillinge, von denen vier leben, vom 27. für das Gouvernement bis zum 28. Februar von-Vierlingen entbun­ EHsÄand, den worden. Alle vier Knaben leben, sind Mit besonderer Berücksichtigung von einer Größe, Länge und sast einer Schwere. der GouvernementS-Stadt Der fast bis zu den Knieen herabhängen­ Neval» de Leib der'Mutter ließ allerdings Zwillinge nebst einigen Notizen für Fremde. vermuthen; zwei Wochen vorher war sie noch PreiS: Druckpapier, brochirt 60 Copeken, ausgegangen und hatte sich mit häuslichen Ar­ gebunden 60 Cop. Silber-Münze. beiten beschäftigt. Ihr Gesundheitszustand bes­ sert sich. — Se. Maj. der Kaiser haben der Wöchnerin 400 Rbl. S. M. auszahlen Bekanntmachungen. zu lassen geruht. Ein Edles Vogtei - Gericht der Kaiserl. .— Bei der Verheirathung eines Subaltern- Stadt Pernau bringt desmittelst zur allge, OffizierS in der Königl. Sächsischen Armee meinen Wissenschaft, daß die dem Adolph war eS bisher Bedingung, daß von Seite des Peterssen gehörige in hiesiger Vorstadt im Letztem oder der Braut ein Vermögen von 1. Quartal sud Nr. 140 belegene Wind» 6000 Thalern nachgewiesen wurde. Zetzr ist wühle sammt Appertinentien, zum öffent» die Summe aus 6000 Thaler erhöht worden. lichen Aus bot gebracht werden soll, und — In Rheinpreußen ist der Mangel hie die deSfallsigen Torge auf den t2-, l4. und 15. Zum d. der Pövskik'H abev, sprüche zu haben, oder wider die geschehene falls auf dessen Abhaltung angetragen wür, BesitzüberwnMny 4a sprechen vermeinen sollt de> auf den 18. Zuni d. I. anberaumt ten, hierdurch aufgefordert, solche ihre Am worden sind. Kaufliebhaber werden dem? sprüche oder Protestationen innerhalb Zahr nach aufgefordert, sich an den angesetzten und Tag a clato dieses Proclamatis, sud Tagen Vormittags 11 Uhr in dem Si, xosna xrsecwsi, allhier zu verlautbaren tzungszimmer des Vogtei-Gerichts einzufin, und gehörig zu verfolgen, mit der Verwark den. Bot und Ueberbot zu verlautbaren und nung, daß nach Ablauf dieser peremtori, abzuwarten, was wegen des Zuschlages ver, schen Frist, niemand weiter gehört noch ads fügt werden wird. mittirt, sondern ohne Weiteres präcludirt, Pernau Rathhaus am 4. Mai 1843. das vorberegte Grundstück aber dem Herrn Obervogt R. v. Härder. 2 Notair Conrad Martin Martinson als um Nr/118. Fr. Rambach, Secr. anstreitbares Eigenthum adjudiciret werden coniinis-nitti Eines Hochedlen Raths solÜ Wonach sich zu achten. wird von Einem Edlen Vogteigerichte der Kai­ Gegeben, Pernau Rathhaus, den 24. serlichen Stadt Pernau desmittelst bekannt ge­ Apr i l 184Z. macht, daß das dem Schneidermeister Z. F. Justiz-Bürgermeister C. Goldmann, i Kellberg gehörige, von den Wulsdorffschen Er­ N r . 8 9 9 . C . S c h m i d , ben erkaufte, in der Stadt im 1. Quartal (^. S.) Secretair. s»d No. 36 belegene steinerne Wohnhaus Ein Edles Vogtei, Gericht dieser Stadt sammt Appertinentten, zur Berichtigung der bringt desmittelst zur allgemeinen Wissen, von dem Eigenthumer nicht bezahlten Krepost- schaft, daß daselbst am 21» d. Mts., Vor, poschlin, zum öffentlichen Ausbot gestellt wer­ mittags 11 Uhr, verschiedene Sachen, um den soll, und die desfallstgen. Torge auf den ter andern eine Schwarzwalder Uhr, ein 46., 47. und 48. Zuni, der Peretorg aber, falls Wandspiegel, eine Theemaschine und eine auf dessen Abhaltung angetragen würde, auf Kuh, aiicuanss le^e gegen gleich baare den 49. Zuni d. Z. anberaumt worden sind. Zahlung in Silber^Münxe- verkauft werden Kaufliebhaber werden demnach aufgefordert sich sollen. an den angesetzten Tagen Vormittags 44 Uhr Pernau Rathhaus, am 12. Mai 184A. in dem Sitzungszimmer des Vogteigerichts ^c! tnsnclatum einzufinden, Bot und Ueberbot zu verlautba­ Nr. 123. Fr. Rambach, Secrs. t ren und abzuwarten, was wegen des Zuschlags Von Einem Wohllöblichen Pernauschen verfügt werden wird. Stadt,Cassa,Collegio wird desmittelst bet Pernau Rarhhaus am 6. Mai 4643. Obervogt R. v^Harder. 2 kannt gemacht, daß das Abputzen des Im No. 420. Fr. Rambach, Secr. genieurhauses von aussen, dem Mindestfor, dernden übergeben werden soll und der des« Von einem Wohledlen Rathe der Kai, falsige Torg am 18. d. Mts. Vormittags serlichen Stadt Pernau werden Alle und tt Uhr bei diesem Collegio abgehalten wer« Jede, welche an das dem Disponenten den soll, woselbst diejenigen Maurer, welche Carl Gustav Zacobson gehörig gewesene, diese Arbeit übernehmen wollen, ihren Mim von demselben, mittelst am 7. April d. I. derbot zu verlautbaren haben. Die Bedim abgeschlossenen, gehörig corroborirten Com gungen sind in der Kanzellei zu inspiciren. tvakts, an den Herrn Notair Conrad Mar» Pernau Stadt! Cassa,Collegium am 6. <.tin Martinson, für 700 Rubel Silber« Mai 1843. Münze verkaufte, in der hiesigen Vorstadt, im 3 Quartal sud Nr. 462, belegene höl?. Nr. 125. F. Drewnick, Ntr. t zerne Wohnhaus cum An, (Mit polizeilicher Bewilligung.) ve« Vttnischen MiiSte» ist jetzt eben Bekanntmachungen. hier eingegangen, und kann von Allen, die daran Interesse haben, bei mir inspicirt Endesunterzeichneter empfiehlt fich Einem werden. hohen Adel und resp. Publikum mit allen Königlich Dänisches Vice-Consulat zu in seinem Fache vorkommenden optischen Pernau am 18. Mai n. S. 1843. Arbeiten, als: Augengläsern, für kurz- und weitsehende nach den Regeln der Optik ge­ G r e g o r v . H ä r d e r , Vice-Consul. 2 schliffen, wie solches von Einer Allerhöchst verordneten Medicinal'Behörde beprüft unk Ein wenig gebrauchter sehr leichter Korb­ bescheinigt worden. Auch werden von ihm wagen mit ein und zwei Pferden zu fah­ Barometer und Thermometer verfertigt, alle ren, so wie auch ein ebenfalls sehr wenig Reparaturen von schadhaften optischen Im benutzter englischer Sattel und ein Comp- strumenten übernommen und auf das bil­ toir,Pult sind käuflich bei mir zu haben. ligste und prompteste besorgt; eben so em­ Wittwe Schütze, pfiehlt er sich auch mit seiner Gravierkunst, wohnhaft im Vockrodtschen Hause. 1 so wohl in S?ein als Metall. .Auch sind Zn Folge einer mir gewordenen Vorschrift bei ihm Amethist, und Karneolsteine zu habe ich hierdurch zur allgemeinen Kennt- Siegelringen, und Diamanten zum Glas­ niß'zu bringen, daß der Hüter das aus schneiden, zu haben. Er übernimmt ferner der Stadt auf die Weide zu treibende verdorbene Diamanten zu repariren und Vieh Morgens 6 und Mittags 2 Uhr bei bittet um geneigten und zahlreichen Zu- der Accise-Wächter, Hütte unweit des Re­ spruch. -- Sein Logis ist im Hause des vanchen Thores in Empfang zu nehmen Herrn Commissairs Erler. hat, das später eintreffende Vieh ihm aber Pernau, den 14. Mai 1843. 3 von den Dienstboten nachgetrieben und ab­ S. HosiaS. geliefert werden muß, damit er für das ihm zur Hütung übergebsne Vieh verant­ worten könne. Pernau, den 6. Mai 184Z. » Den geehrten Freunden und Wohl- H C. F. Metzner, A thätern des.Alexander-Waisenhauses A Pächter der Stadt-Viehweide, z macht der Verein der Armenfreunde «> A die Anzeige, daß der Waisenvater, A Vom ?0. April bis zum 14. Mai. « Hr. Iudt, seine Stelle aufgegeben v Getankt. St. Elisabeths-Kirche: Juh, A und daß sein Nachfolger im Amte, H han Laas. — Jaak, ein Unteroff. Sohn. G Herr Schultz, es bereits angetre- H — Jurri Naddal. — Betty Adelheide G ten hat. Zugleich bittet der Verein, V Hopmann. — Anna Jacobson. — Rino, Id amit die durch diesen Wechsel ver, A eine Sold. Tochter. G anlaßten besondern Ausgaben gedeckt «) Beerdigt. St. Elisabeths-Kirche: Anna Iw erden können, ergebenst um milde ^ Michailow, alt 70 Jahr. — Jurrt » Gaben beim Herumsenden der Spar- « Jaanson, alt 69 Jahr. Ib üchse des Waisenhauses. 5 Vroelamirt. St. Elisabeths - Kirche: Der Jnval. HanS Peter mit Ann. «sssssssssssssssssssssssv Ein neu angefertigtes vollständiges Ver, S c h i f f e s i n d a n g e k o m m e n . . . . 23 zeichniß sümmtlieher Neuchtteuer SN — — abgegangen . . . . is Zm Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Pernausches Wochenblatt. ^L2t. 1843. Sonnabend, den 22. Mai. Marschau, vom 46. Mai . ganzen Provinz aufgeschlagen. Die Agas der Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin He­ Beni-Amer, der Bordschias und der FlittaS lene ist mit ihren Töchtern auf einer Reise waren mir starken Kontingenten, die sich in von St. Petersburg nach dem Auslände ge­ einigen Tagen noch bedeutend vermehrt haben stern Abends hier eingetroffen und im Palast würden, zu ihnen gestoßen. Die Annäherung Lazienki abgestiegen, wo sich viele vornehme unserer Truppen schwächte den Eifer der In­ Personen zu ihrer Bewillkommnung versammelt surgenten unendlich^ und trotz der Entschlie­ hatten. ßungen des Emirs wagten die Araber nicht, Par is , vom 4A. Mai . vo? uns Stand zu halten. Als unsere Avant­ In diesem Augenblicke sind nicht weniger als garde vor dem Bivouak des Feindes anlangte, 30,000 Civil- und Militair - Arbeiter und fand sie nicht Gelegenheit, einen einzigen 6000 Pferde bei den Pariser FestungSbauten Flintenschuß zu wechseln; alle Zelte waren ab­ beschäftigt. gebrochen, und wir bemerkten nur einzelne Vom 46. D ie Pr inzess in C lement ine is t Tiralleur-Posten, die uns in großer Entfer­ heute Mit ihrem Gemahl von hier nach Brest nung beobachteten. Der General Lamoriciere abgereist, um sich dort auf dem Dampfschisse beschloß, den Emir hartnäckig zu verfolgen, „Pluton" nach Lissabon einzuschiffen. und während des zweitägigen Marsches, der Man schreibt aus Oran vom 29. vorigen hierauf stattfand, medeten sich stündlich Par­ Monats: „Das plötzliche Erscheinen Abdel lamentäre, die im Namen der Aga's sich zu Kader'S in unserer Provinz ist die Veranlas­ unterwerfen verlangten. Da es aber dringend sung zu einer Empörung unter den mir unS norhwendig ist jenen wiederholten Abfällen, verbündeten Stämmen gewesen. Der Gene­ die der Ruhe der treuen Verbündeten so schäd­ ral Lamoriciere, der die Ebene von Greris und lich sind, ein Ziel zu setzen, so hat der Ge­ das ganze Land rings um Maskara auf das neral die Parlamentäre als Gefangene zurück­ thäligste beaufsichtigt, wurde in der Nacht vom gehalten und wird sie, wie es heißt, strengen 26. zum 26. benachrichtigt, daß Abdel Kader Strafen unterwerfen. Abdel Kader, dem un­ bei den HachemS, vier Stunden von seinem sere Truppen beständig auf den Fersen waren, Hauptquartier, lagere. Die Division griff so­ näherte sich zuletzt unserer Stadt bis auf drei gleich zu den Waffen und marschirte dem Ver­ Stunden. Der General Mustapha, welcher sammlungsorte zu. Die dem General zuge­ mit seinen Truppen vor dem Fort St. Phi­ gangenen Berichte Wären durchaus gegründet, lipp lagerte, eilte schleunigst dem Emir ent­ denn der Emir hatte s«i„ Zelr mitten in dem gegen, und es entspann sich in den Thälera zahlreichsten und kriegerischsten Stamme der von Teschela ein Kavallerie-Gefecht. Die Folg« Hqpop war, daß die Truppen Abdel regel, »uß«r de, Auchebqng her Untsn, für Kader'« ganzlich zersprengt und er genöthigt Zrland von bleibendem und beständigem Nu­ war, fast ganz ohne Eskorte sein Heil in der tzen seyn könne. Flucht zu suchen." Heute stand ein junger Mensch, welcher Vom 16. Es heißt, die Englische Regie­ am 4. April in dir Paulskirche auf d«n da­ rung sey gesonnen eine Bill an'S Parlament selbst Gottesdienst haltenden Geistlichen «in zu bringen, um die Ermächtigung zu erlangen, Pistol abznfeuern versucht hatte, vor dem gegen Ö'Connell, als des Hochverraths schul­ Central-Kriminalgericht. Die Zeugen-Anssa- dig, zu verfahren. gen stellten heraus, daß das Pistol mit Pul­ General Bugegud hat, um den Krieg in ver und einigen Schrorkörnern geladen gewesen Algier zu beendigen, eine Verstärkung von war; der Angeklagte wurde jedoch von der M,000 Mann verlangt; man hat sie ihm ab­ Jury wieder als unzurechnungsfähig wegen geschlagen; die Folge ist, daß der Krieg wohl momentanen Wahnsinns, für nicht schuldig er­ in diesem Zahre nicht jy Ende gehen wird. klärt und darauf freigelassen. London, vom 42. Mai . Vom 47. Bereits sind mehrere Hofbeamte Das DaMpspaketschiff „Avon", welches Ha- des Königs von Hannover mit dem Silber­ pana' am 6. April verlassen hat, bringt die geschirr und den Sattelpferden hier eingetrof­ Nachricht, daß sich auf mehreren Westindischen fen; der König selbst wird gegen Ende dieses Ayseln, unter anderen auch auf Jamaika, oder zu Anfang des nächsten Monats erwar­ noch immer Erdstöße fühlbar machen, und daß tet. Bald nach seiner Ankunft findet die Vep« Man nicht ohne Besorgniß ist vor einer Wie­ mählung des Erbgroßherzogs von Mecklenburg- derholung des Unglücks, welches zuletzt Gua­ Arrelitz. mit der Prinzessin Auguste von Cam­ deloupe betroffen hat.^ An Guadeloupe selbst bridge statt. hat man allein am 3. April zehn und am München, vom 44. Mai . ü. April drei Erdstöße verspürt.. Boyer be­ In diesen Tagen hat die bekannt« Wasser- fand sich noch in Jamaika und beobachtet« dt« trinkerin München verlassen; das Bauermad- Ereignisse in Haiti. Für fein« RückbexufMI chen nämlich, welches seit eilf Jahren k«i«« schien indeß wenig Aussicht vorhanden. Speis« mehr zu sich genommen hat, und auf Di« Regierung hat den Beschluß gefaßt, Paß einige Monyte aus der Gegend von Rosen- nur zwei Regimenter Baltischer Infanten? Heim nach München beschieden wurd«, um in China bleibeq sollen. «ine medizinisch-polizeiliche Beobachtung über Vom 43. Der Herzog und d ie Herzog in sich ergehen zu lassen, Di« Sache hat sich, voq Nemours Werders zu einem Besuch bei zum Erstaunen Aller, welche nur an das All­ hiesigem Hofe erwartet. tägliche glauben wollen, unter Siegel und Rie­ In Irland werden gegenwärtig anschnlich« gel wahs hefunden, wofür langst ihr ganzes Streitkräfte konzentrirr; Dublin hat 4600 Heimathland Zeugniß ablegen konnte- Schon Mann Garnison. O'Cynnell hielt am 44. eine Besichtigung der Zähne hatte die Hache Mai in dem Repeql-Verein eine sehr heftig« vorläufig bestätigen müssen. Ein Brechmittels Rede; er trotzt auf die acht Millionen Jr- das ihr in d«r Dämmerung in Wasser ge« länder, die den Kampf picht scheuen würden, reicht werden' sollte, wies sie schon bei dem Unter lautem Beifallsrufen trat er iy den bloßen Geruch ab; LMaten brach sie wieder Saal. Nach Aufnahme mehrerer neper Mit­ aus, und die VeruMhung, haß sie das schon glieder erhob sich eines derselben, Herr Lang- Verhaute noch einmal verdaue, fanh, sich durch stree, sin Protestant, und dankte dem Verein; hie Entdeckung unbegründet, daß sie gar kein« Px die Aufnahme, Er sey yoch vy>i kurzW Speise aufyHmt., ,aho keme Excr?men,te ha-- entschieden gegen ö'Connefi'S Ansichren gewe- ben könnte, inyM ihre-Mtiseeanale ganz,ver« sey^ hgbe aber seitdem dessen Gründe reiflich Sachsen sind, Nachträglich hat MN noch erwogen. uyd sich überzeugt, daß keine Mqß-. das Wasser ihres Geburtsortes, wovon Mei Maaß Hü ihrer täglichen Nahrung hknteichend greifevdm Haufen, von «eich,» jeder seinen ßnd, chemisch zu untersuchen sich bemüht. ' Mann traf. Die Betagerten suchten in ihrer Frankfurt a. M., vom 14. Mai. Angst auf jede mögliche Weif, die Angreifer Einer Mittheilung im Frankfurter Journal den zu verwunden und zun«kzuschkagen; es zufolge haben die Gebrüder v. Rothschild zur gab unter ihnen solche, die, so oft sich vss Gründung eines jüdischen Hospitals tn Jeru­ andrängende Volk dem Thore näherte, auf salem und einer damit verbundenen UuterrichtS- Art der Mörder durch die Thsrgtlter stießen, Anstalt die Summe von 100,000 Fr. über­ und viele tödtlich verwundeten, einem wurde wiesen und diese zur Verfügung des Rabbi­ die Gabel sogar durch den Mund gestoßen. ners Di-. Philipvson in Magdeburg gestellt. — Nachdem die Auswärtigen sahen, daß der U n g a r n . Eingang der Art erschwert wird, begaben sich «Nagy-Karoly, 20. April. Ueber die viele derselben nach Hause und die Zahl der gewalttätigen und blutigen Ereignisse, welche Adeligen schmolz von 4000 beiläufig auf 1000 bei den Deputirtenwahlen in, Szatmarer Ko, herab, von denen die Stärkeren das Thor zu mitat vorgefallen, giebt jetzt der „Vilag". die erbrechen suchten. — Wahrend dieser kriege­ empörendsten Details. Schon am 19. waren rischen Manövres wurde inwendig die Depu- die beiden Parteien vor der Stadt auf einan­ tirtenwahl durch. Stimmensammlung vorge­ der gestoßen und hatten sich an der Brücke nommen. Nachdem die Belagerten den aus­ vom Esenger, unweit Vallaj, eine förmliche wärtigen Haufen lichter werden sahen, brachen Schlacht geliefert. Kaum waren die Sieger sie aus der kleinen Thüre hervor, griffen ihre in die Stadt zurückgekehrt, als sie das dem Gegner im Rücken an und sprengten sie aus­ Komitarshause gegenüber liegende Gebäude, einander. Bei dieser Gelegenheit wurden mehr in welchem der Oberstuhlrichrer K. . . sein als 1ö0 Menschen verwundet; sieben blieben Quartier hakte, stürmten, es gänzlich nieder­ schwer verwundet auf dem Platze liegen, drei rissen und Alles, was sie darin vorfanden, wurden tobt geschlagen; vier sind tödtlich ver­ auch die amtlichen Acren, vernichteten. Gegen wundet. Glaubwürdigen Nachrichten zu Folge Abend legte sich der Sturm allmählig, heute sind bereits neun Familienväter gestorben und Morgen um 6 Uhr aber erschien ein Theil der über zwanzig liegen am Todtenbette; auf diese Konstitutionellen im Komitarshause, wurde in­ Weise wurden die Herren August v. Kovaes deß, da die Depurirrenwahl auf 8 Uhr ange­ und Nikolaus von Ujfalusy mit 145 gegen setzt war, durch die eigenen Parteiführer zu­ 4000 Stimmen zu Deputieren gewählt. — rückgewiesen. „Als diese," fahrt der „Vilag" Gegen Mittag kam das Mördergesindel be­ fort, nach welchem die Agramer Ztg. in einer rauscht wieder vor das Komitarshaus und barbarischen Uebersetzung berichtet, „im Be­ suchte die der konstitutionellen Partei anhän­ griffe waren, wieder umzukehren, griffen an genden Herren in den Zimmern auf, wurde 140 Wüthende, mit einer blutrothen Fahne jedoch auf eine gute Art abgewiesen. Nun an der Spitze, die kleine Thüre des Komi- wollten sie die Konstitutionellen in ihren Quar­ tatShauseS an, hrängten sich durch selbe und tieren angreifen, wovon man sie nur durch schlugen die eben abgehende' Partei und zer­ Drohungen des Einschreirens der Waffenge­ sprengten sie, die geschlossene Thür« und daS walt abhalten konnte. Nachmittags, nachdem eiserne Thor vertheidigten sie von innen. Nach­ sie jhren Sold treu verdienten, wurden sie auf dem der größere Theil sah, daß die 140 von Wägen nach Haufe geführt. Am andern Tage Wuth Entbrannten dem adeligen Haufen mit fand die Generalcongregation statt) tn welch« eisernen Gabeln ^n,d Knitteln gerade anS Le­ die gewählten Depurirten durch einen Sprecher ben gingen und so bewaffnet vor dem Komi- aufgefordert wurden, sich zu erklären, ob sie tatshause erschienen sind, sprengte er de» Ein­ ihre Wahl für gesetzlich anerkennen? Man gang mit Steinen und Ziegeln, die Verthei- machte den Vorschlag, daß, nachdem dte von diger dagegen schleuderten Skwe in den an- 140 Raubern Gewählten, 10,000 Adelige nicht reprasentiren können, und 4O0O Wähler gefährlichster Gegner, würde auf seiner frü­ gewaltsam vertrieben wurden, die Wahl als heren Erklärung, nie wieder ein Ministerium gesetzwidrig erklärt und der Herr Obergespan übernehmen zu wollen, beharren, und durch um die Bestimmung einer neuen durch Mili­ diese Weigerung dem Regenten die Veranlas­ tärmacht geschützten Wahl gebeten werde. Hef­ sung geben, als letztes Mittel ein Cabinet tige Debatten entspannen sich hierüber, die aus unbedingten AyacüchoS zusammenzusetzen gewählten Deputirten wurden übrigens als ge­ und die Corres aufzulösen. Diese Berechnung setzlich anerkannt und beeidet!!! Auf die Mo­ scheiterte, und die von den Ayacuchos ge­ tion des ersten Vicegespans wurde beschlossen, schmiedete Waffe hat sich gegen sie selbst ge­ daß am Landtage ein für die Wahl günstiges wendet. In der ersten Zusammenkunft, die Gesetz erwirkt werde, und es wurde protokol­ Herr Lopez mit dem Regenten hatte, führte larisch festgesetzt, daß künftighin ohne Militär- er eine so eindringliche Sprache, und stellte Asststenz keine Deputirten oder Beamten ge­ die Lage des Landes, so wie den Standpunkt wählt werden sollen." der öffentlichen Meinung in so lebhaften Far­ S p a n i e n . ben dar, daß der Herzog de la Vitoria tief Par is , 46. Mai . Te legraph ische Nach­ erschüttert wurde, und kaum einige Worte der richten aus Madrid. Der Conseils-Präfident Erwiederung vorbringen konnte. Lopez hat den beiden Kammern der Cvrtes Es heißt, die meisten der neuen Spanischen am il. Mai das Programm des neuen Ka- Minister, namentlich Lopez, Caballero und binetS mirgechtilt. Es lautet: 1) Heilighal­ Ayllon, seyen vertraute Freunde des Infanten tung der Constitution und strenge Beobach­ Franz de Paula; man vermurhet daraus, sie tung der parlamentarischen Reckte; 2) Ent­ dürften wohl die Hand bieten zu einer Ver­ wicklung der Narional-Wohlfahrt; als Folge mahlung der Königin- Isäbella II. mit dem dieser Grund-Prinzipien: unverweilte Vorle­ ältesten Sohne des Infanten. gung eines Gesetzes über die Verantwortlich­ Stockho lm, vom.12. Mai . keit der Minister und eines Gesetzes zur Am­ Gestern, am 26. Jahrestage der Krönung nestie für alle politischen Vergehen nach dem Seiner Majestät, ward ein großes Ordens- Bürgerkrieg; kein Einfluß auf die Wahlen; Kapitel gehalten, zu welchem sich die Serasi- kein Belagerungkstand mehr; eine bessere Or­ men-Ritter, die Kommandeure der königlichen ganisarion der Nationalgarden; Ordnung und Orden und die Ritter des Ordens Karl's XII!. Reform in den Finanzen; Beschleunigung des in ihrer Ordenstracht im Schlosse versammel­ Verkaufs der Narionalgürer; Aufrechthaltung ten, von wo sie sich in Prozession nach der und Förderung deö guten Einverständnisses Schloßkapelle begaben. Der König selbst wohnte mit den fremden Mächten^ jedoch- unter Be­ der Feierlichkeit nicht bei, doch der Kronprinz, hauptung der Würde Spaniens. der Erbprinz und dessen Bruder waren zuge­ Madr id , vom 41. Mai . gen. Die Predigt hielt der Ordens-Kaplan, DaS Unglaubliche ist geschehen. Der Re­ Hofprediger Tegner, Mittags war großes Di­ gent hat ein Ministerium annehmen müssen, ner bei Sr. Majestät. Nach dem Gottes­ an dessen Spitze zwei Männer stehen, die bei dienst ertheilre der König dem Preußischen Ge­ der Abstimmung über die Regentschaft sich sandten, Grafen von Galen, dem Dänischen unverhohlen und aus allen Kräften seiner Er­ Gesandten, Grafen, Moltke, und dem Oester- nennung zum alleinigen Regenten widersetzten. reichischen Geschäftsträger, Grafen von Rech­ In diese Lage haben ihn die Ayacuchos ver­ berg eine Audienz, in welcher dieselben die setzt, die nun ihre feinsten Jntriguen und von Ihren Kaiserlichen und königlichen Ma­ Berechnungen vereitelt sehen. Sie selbst hat­ jestäten eingegangenen Glückwunschschreiben zu ten dem Regenten angerathen, dem. Deputir­ dem heutigen Jahrestage überreichten. Der ten Lopez den Vorsitz im neuen Ministerium Kaiserl. Oesterreichische Geschäftsträger über­ anzubieten, indem sie voraussetzten, dieser, ihr gab Se. Majestät zugleich die große goldene Medaille, die für alle Großkreuze des Maria- ständige Tributzahlung Mehmed Al5S, und Theresienordens bei Gelegenheit der Jubelfeier Frankreich, welches eine Ermäßigung des Tri­ deS Erzherzogs Karl geprägt worden. buts erwirkt hat, unterstützt die Forderung. Konstanr inope l , vom 26. Apr i l . Von der Türk ischen Grenze, Die von dem SraarS-Kanzler Fürst,n von vom 11. Mai. Metternich gegen den Türkischen Botschafter Die mit neuester Post aus Konstantinopel zu Wien, Nifaat Pascha, im wohlbemessenen gekommenen Briefe melden von dort, daß der Augenblick geführte energische Sprache und Kaiserl. Russische Gesandte, Herr v. Bute­ die von Letzterem deSfalls an die Pforte er­ nieff, die Anzeige von seiner bevorstehenden statteten Berichte scheinen den vielverschlunge- Abberufung zum Zweck einer wichtigen Mis­ nen Gordischen Knoten der Oesterreichischen sion nach Rom erhalten habe, und Herr von Dampfschifffahrts-Angelegenheit plötzlich gelöst Titoff bestimmt sey, ihn in Konstanrinopel zu zu haben. Gestern ließ Sarim Efendi, den ersetzen. Ferner wird berichtet, daß eine de? ersten Dolmetsch, Freiherrn von^ Testa, zu sich Töchter des Sultans im Alter von nur we­ entbieten, und nachdem er zuerst die bisheri­ nigen Monaten gestorben; daß der längst er­ gen Beschwerden als nicht bestehend oder über­ wartete, zu den Friedens - Verhandlungen in trieben darzustellen gesucht, endigte diese Un­ Erzerum bestimmte.Bevollmächtigte PersienS terredung schließlich mit der bestimmten Er­ endlich am 28. v. MtS. daselbst eingetroffen, klärung Sarim's, daß erneuerte Befehle so­ und Sadulla Pascha, welcher bei den blutigen wohl an den Zchtissab Naziri in der Haupt­ Vorfällen zu Kerbelah ein Commando beklei­ stadt als an die Behörden von Trapezunt, dete, von Bagdad in Konstanrinopel angekom­ Samsun und Smope erlassen werden würden, men sey, um in der darüber eingeleiteten Un­ um alle den Oesterreichischen Dampfbören in tersuchung Rechenschaft abzulegen. den Weg gelegte Hindernisse einzustellen. Für Seml in , vom 11. Mai . den Fall, daß dennoch Schwierigkeiten vorkom­ Am 9. d. Vormittags hat zu Belgrad die men sollten, ersuchte er, sich an den HandelS- öffentliche Bekanntmachung des Fermans, kraft Minister und Großmauthner Tahir Bey zu dessen dem Muschir Hafiz Pascha die Stelle augenblicklicher AbHülse zu wenden. Sarim eines Gouverneurs der Festung Belgrad ver­ Efendi fuhr fort, er würde sogln'ch diese Be­ liehen wird, mit den gewöhnlichen Feierlich­ schlüsse dem Türkischen Botschafter in Wien keiten in der Festung stattgefunden. Der Fer- in gleicher Weise mirtheilen, um offizielle An­ man wurde bloß in Türkischer Sprache den zeige davon zu machen (was auch bereits ge­ sämmtlichen dabei gegenwärtigen sowohl Tür­ schehen) und hoffe, Herr vou Klezl werde kischen als Serbischen Behörden und einer nicht verabsäumen, im gleichen Sinne an Se. zahlreichen Volksmenge vorgelesen. Durchlaucht den Fürsten-Staatskanzler zu be­ Alexander Kara Georgiewitsch ist von seiner richten. Ein im Sinne dieser Erklärungen in verschiedene Distrikte Serbiens unternomme­ verfaßtes Schreiben vom Finanz-Minister Sa- nen Reise noch nicht nach Belgrad zurückge­ weti Efendi ging auch wirklich poch am selbi­ kehrt; und seine Rückkehr sollte erst nach vier gen Tage an den Muschir von Trapezunt ab. oder fünf Tagen erfolgen. Vom 4. Mai . Hier so l l man e ine Ver ­ Der vorige Gouverneur von Belgrad, Kia- schwörung entdeckt haben, in welche mehre mil Pascha, hat bereits alle Anstalten zu sei­ Paschas verwickelt waren. Drei sollen bereits ner Abreise nach Konstantinopel, die er am auf Befehl des Sultans erdrosselt worden 13. mit einem Dampfboot anzutreten gedenkt, seyn. -- Sarim Pascha war am 18. in getroffen. Alexandria angekommen und begab sich von Von der Serb ischen Grenze, dort sogleich zu dem 20 Meilen entfernten vom 3. Mai. Mehmed Ali. — Ibrahim Pascha liegt krank Die Nachricht von der in Konstantinopel in Kairo. — Die Pforte dringt auf die rück­ gegen die jetzige Regierung von Serbien er­ folgten Entscheidung hat allmählich den Weg die Unabhängigkeit des Landes zu sichern, die unter das Volk gefunden, und die Absetzung dem Großherrn geschworne Treue zu bewäh­ des Kara Georgiewitsch ist selbst in den ent­ ren. Diese großsprecherischen, der Wahrheit ferntesten Distrikten kein Geheimniß m und zwar ohne daß tig und ihn gesonnen glaubt, sich auf Kosten die Pforte daS Recht hätte, sich darüber zu des armen Landmanns zu einem reichen Mann beklagen, da sie selbst den ersten Anstoß zu zu machen. Zn dieser Hinsicht läßt sich'nicht der Bewegung gegeben hat. Mittlerweile sucht läugnen, daß Milosch Obrenowilsch die Stimme vorzüglich Wucsitsch Alles im Lande vorhan­ einer großen Partei für sich hat, die der Ue- dene Kriegs - Material nach Kragujewatz zu berzeugung lebt, er würde, sobald er abermals schaffen, aus dem er seinen Hauptwaffenplatz zur Regierung gelangte, sich mehr der Wohl­ machen zu wollen scheint. Es ist ihm schwer­ fahrt des Landes widmen, da sein Loos und lich ernst mit seinen Prahlereien. das seiner Familie durch das bedeutende Ver­ mögen, das er besitzt, bereits gesichert sey und d e r m i s c h t e s . er nicht nöthig habe, in der Erwerbung neuer Feuersbrunst in Solez (Gouvernement Reichthümer einen Ersatz für die Unsicherheit Pleskau.) Am 20. April, um 6 Uhr Mor­ einer Fürstenwürde zu suchen, die sich wenig­ gens, entstand im Städtchen Solez eine Feu­ stens bis jetzt, trotz ihrer gesetzlich ausgespro­ ersbrunst, welche bei dem heftigen Wirbel­ chenen Erblichkeit, als sehr schwankend und winde so schnell um sich griff, daß an kein «andelbar gezeigt hat. Mit der Gleichgültig­ Löschen mehr zu denke« war, hauptsächlich keit des Volkes steht die Bewegung in den als das Feuer die an der Schelon, theilS in höheren Kreisen, besonders unter den Führern steinernen Magazinen aufgespeicherten, theilS der RegierungS - Partei, in grellem Wider­ am Ufer zum Verschiffen aufgestapelten FlachS- spruche; diese beabsichtigen nichts weniger, als Vorrärhe ergriff. Der Wind riß die brennen­ dem vom Sultan nun sanctionirt/n Russischen den FlachSbündel mit solcher Heftigkeit und in Ultimatum einen bewaffneten Widerstand ent­ solcher Menge fort, daß nicht nur ein mit gegenzusetzen. Schon unker dem 19. v. M., FlaHS beladenes Fahrzeug auf dem Flusse ab­ gleich nach dem Eintreffen der ersten Nach­ brannte, sondern auch jenseir des Flusses, auf richt von der Absetzung des Kara Georgie­ einem Räume von acht Wersten, die brennen­ witsch, ward von der ^Regierung in Belgrad den Bündel hin und her getrieben wurden und dem als Serbischen Agenten in der Haupt­ in einem Dorfe sechs Gesinde niederbrannten. stadt letzt fungirenden Simirsch der Auftrag — Durch die zweckmäßigen Maßregeln der ertheilt, der Pforte zu erklären, das Volk der Polizei, welche die am Ufer aufgestapelten Serben wolle keinen andern als den Kara Ge- Flachsmassen ins Wasser zu senken befahl, und »rgiewiksch zum Fürsten haben, und »6 werde durch die Wirksamkeit der dort in Quartier im Norhfall seine bereits gemachte Wahl zu stehenden zweiten Grenadier-Artilleriebrigade yertheidigen, seinen Fürsten zu schützen wissen. wurden ein Theil des Städtchens und daS Zugleich wird der Pforte die Versicherung ge­ Krön-Eigenthum gerettet, 100 Häuser, und geben« daß nicht nur in Serbien, sondern auch darunter mehrere schöne steinerne Gebäude wur­ in Bosnien und Bulgarien, dieselben Gesin- den in Asche gelegt. Der noch nicht ermit­ tnmgen unter den Rajahs sich geltend machen telte Verlust belauft sich wenigstens auf eine würden, sobald es sich darum handeln sollte. Million Rubel, vielleicht auch auf mehr. Glücklicherweise haben wir keinen Verlust av gegossen «erbe« Ei« VottiKes Haus denkt Menschenleben zu beklagen. — Die Aktendes sogar Schwerter durch den Guß herzustellen, Rathhauses wurden anfangs zum Ufer des Flus­ die freilich nur für die Prunkschau oder die ses gebracht, gerierhen aber dort in Brand und Bühne anzurathen wären, im Kampfe gar wurden vom Winde auf 20 und mehr Werste zu leicht knicken möchten. Ueberhaupt ist eS weit fortgetrieben, wo man sie wiedergefun­ die Frage: ob die Gußwaaren nicht unum­ den hat. Auf die erste Nachricht von diesem gänglich durch ein Zeichen markirt werden soll­ Unglück eilte der Chef des Gouvernements ten, damit sie Hedem als solche ins Auge fal­ sogleich an Ort und Stelle; die Feuersbrunst len, kein Betrug mit ihnen stattfinden könne war kaum gelöscht, und er fand viele bisher und die Schmiede-Arbeit nicht durch sie ganz wohlhabende Leute als Bettler wieder. Zn heruntergedrückt werde. kommerzieller Beziehung dürfte diese Feuers­ — Im Staate Missuri hat kürzlich ei» brunst fast auf das ganze Gouverneme/lt PleSkau Zweikampf ganz eigener Art stattgefunden. einwirken, da Solez der Hauptstapelplatz der Zwei Direktoren zweier rivalisirenden Eisen- FlachsiZndustrie in unserem Gouvernement war. bahngesellschaften stritten über die Kraft ihrer Archangel , den 1 . Mai . Was d ie h ie­ Dampfmaschinen; einer von ihnen beleidigte sige Witterung betrifft, so ist sie merkwürdig den andern mir den Worten: die Maschine genug, um darüber einige Worte zu sagen. desselben sey keine zwei Sous werrh. Der Den ganzen März hindurch haben wir viel Beleidigte schickte ihm eine Herausforderung, Kälte gehabt, öfters 16 Grad zur Nachr. worin < er ihm vorschlug, die beiden Dampf­ Auch im April haben wir größtenrheklS Nacht­ maschinen auf demselben Geleise gegeneinander f rös te gehabt lmd heut« Morgen noch, -asS losfahren zu lassen, indem nothwendig die ich um 7 Uhr aufstand, zeigte das Ther­ stärkere die schwächere zertrümmern müsse. Die mometer 4 Grad Kälte. Die Schneemasse, Herausforderung wurde angenommen. Da die die diesen Winter die hiesige Gegend, beson­ beiden Gegner Familienväter waren, so bat ders die Straßen bedeckt, war so ungeheuer man den Gouverneur, das Duell zu verhkn- hoch, wie ich dies in den 24 Zahren meines dern. Aber dieser, der ohne Zweifel noch et­ HierseynS nicht gesehen habe; noch jetzt liegt was von dem Blute eines Wilden in seinen der Schnee an scharrigen Stellen über einen Adern hat, fand tm Gegentheii den Gedanken Faden hoch. Unsere Dwina ist noch gut im vortrefflich, und gab die Erlaubniß zu dem Schlitten zu Yassiren. Wagestück. Am 1Z. März bestiegen jene bei­ — An Meßfreuden und an. Waaren soll den Widersacher allein ihr« Dampfmaschinen, die Leipziger Zubilatemesse reich seyn. Seit indem sie sich weigerten, die Ingenieurs und langer Zeit war. nicht so Piel Tuch nach Leip­ Mechaniker, die sie begleiten wollten, zuzu­ zig gebracht worden, als diesmal. Demunge-t lassen. Sodann heizten sie bi4 zum höchsten achtet Hingen die guten Sorten rasch ab und Grad, und fuhren hierauf in einer Entfernung mehrere Fabrikanten mußten nachkommen las­ von zwei Ekgl^ Mellen van. eiuavter und in sen. Besonders viel kauften die Schweizer Gegenwart eurer zum Anblick des Schauspiels und Italiener, die geringen Sorten gingen zahlreich zusammengeströmten Menge ab. Ze­ nach Frankreich. Pelzwerk und Wolle hatten der stand auf seiner Locomotive^ Die beiden niedrige Preise, desgleichen wollte eS auch mit Maschinen stießen zusammen, die eine fuhr dem Leder nicht recht gehen. Sehr guten über die andere, und der Kampf war geendet. Absatz fanden auch die Eisenwaaren für den Den Kopf und ein Bein de« Hr». William- Luxus. son fand man noch wieder; sein übriger Kör- — Die Kunst des Eisengusses machj im­ V«r^ die Maschine o. s. w. waren zermalmk mer mehr Fortschritte in Solingen, so daß Der Gegner des Hrm Williamson war ganz der größte Theil der Schneidewaaren, Mes­ unverletzt geblieben. ser, Scheeren u. s. w. nun statt geschmiedet. Bekanntmachungen. schliffen, wie solches von Einer Allerhöchst Ein Edles Vogtei, Gericht der Kaiser!. verordneten Medicinal Behörde beprüft und Stadt Pernau bringt desmittelst zur allge, bescheinigt worden. Auch werden von ihm meinen Wissenschaft, daß die dem Adolph Barometer und Thermometer verfertigt, alle Peterssen gehörige in hiesiger Vorstadt im Reparaturen von schadhaften optischen In, 1. Quartal sub Nr. 14» belegene Wind, strumenten übernommen und auf das bil­ mühte sammt Appertinentien, zum össeut« ligste und prompteste besorgt; eben so em­ lichen Ausbot gebracht werden soll, und pfiehlt er sich auch mit seiner Gravierkunst, die deSfallsigen Torge auf den 12., 14. so wohl in Stein als Metall. Auch sind und is. Juni d. I., der Peretorg aber, bei ihm Amethist, und Karneolsteine zu falls auf dessen Abhaltung angetragen wür­ Siegelringen, und Diamanten zum Glas, de, auf den 18. Juni d. Z. anberaumt schneiden, zu haben. Er übernimmt ferner worden sind. Kaufliebhaber werden dem­ verdorbene Diamanten zu repariren und nach aufgefordert, sich an den angesetzten bittet um geneigten und zahlreichen Zu, Tagen Vormittags 11 Uhr in dem Si» spruch. — Sein Logis ist im Hause des tzungszimmer des VogteüGerichts einzufin, Herrn Commissairs Erler. den. Bot und Ueberbot zu verlautbaren und Pernau, den 14. Mai 1843. . 2 abzuwarten, was wegen des Zuschlages ver/ S. Hosias, aus Mitau. fügt werden wird. Ein neu angefertigtes vollständiges Ver, Pernau Rathhaus am 4. Mai «843. zeichniß s«mmtlieher Neucytkeuer SN Obervogt R. v. Härder. 1 den WÄnisehen Niisten »st jetzt eben Nr. 118. Fr. Rambach, Secr. hier eingegangen, und kann von Allen, die Nachdem der Schneidermeister I.F . Kell, daran Interesse haben, bei mir inspieirt berg die Krepostposchliuen für das von ihm werden. erkaufte in der Stadt im 1. Quartal s»b Königlich Danisches Vice,Consulat zu Nr. 36 belegene Grundstück eingezahlt, Pernau am 18. Mai n. S. t843. - wird der am 6. d. Mts. von diesem Vogt G r e g o r v . H ä r d e r , tei, Gerichte publicirte öffentliche Ausbot V ice ,Consu l 1 des genannten Grundstücks hiermit wider» In Folge einer mir gewordenen Vorschrift rufen. . habe ich hierdurch zur allgemeinen Kennt, Pernau Nathhaus, am 18. Mai 1843. niß zu bringen, daß der Hüter das aus Ober, Vogt R. v. Harber. 1 der Stadt auf die Weide zu treibende Nr. 127. Fr. Rambach, Secrs. Vieh Morgens 6 und Mittags 2 Uhr bei der Accise-Wächter,Hütte unweit des Re, (Mit polizeilicher Bewilligung.) valschen Thores in Empfang zu nehmen Bekanntmachungen. hat, das spater eintreffende Vieh ihm aber von den Dienstboten nachgetrieben und ab, Fertige Herren Stiefel wie auch Damen, geliefert werden muß, damit er für daS schuhe sind zu haben bei ihm zur Hütung übergebene Vieh verant, A . P u l s , S c h ü h m a c h e r m e i s t e r . 3 Worten könne» Pernau, den 6. Mai 1843. - Endesunterzeichneter empfiehlt sich Einem C. F. Metzner, hohen Adel und resp. Publikum mit allen Pachter der Stadt-Viehweide. 1 w seinem Fache vorkommenden optischen Arbeiten, als: Augengläsern, für kurz, und Schilfernd angekommen ,. . . . 28 weitsehende nach den Regeln der Optik ge: — — abgegangen . . . . is Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. M22. 1843. Sonnabend, den 29. Mai. Par is , vom 24. Mai . Nach Verlesung des Protestes entfernte sich O n. Der Herzog und die Herzogin von Nemours Welsh mit seinen Genossen, und die General- werden sich im Laufe des nächsten MonatS Versammlung schritt darauf unter Vorsitz des nach London begeben, um der Königin Victo­ Königl. Commissairs, des Marquis von Bure, ria einen Besuch abzustatten', und der Ver­ zur Wahl eines neuen Moderators; zuletzt mahlung der Prinzessin Auguste mit dem Erb­ wurde ein Schreiben der Königin verlesen, großherzoge von Mecklenburg - Srrelitz beizu­ in welchem zur Mäßigung ermahnt und eine wohnen. Revision der bestehenden Gesetze verheißen wur­ London, vom 23. Mai . de,, und zwar in der Absicht, daß den Ge­ Die lange erwartete Spaltung tn der Kirche meinden ihr Recht, gegen die Prediger-Wah­ von Schottland hat endlich stattgefunden; es len Einspruch zu rhuu, gesichert und der Kirche haben sich nämlich 169 Pfarrer und Aelteste, die definitive Entscheidung in solchen Ange­ welche zu der am 13. in Edinburg zusam­ legenheiten übertragen werde; welche Rechte, mengetretenen General - Versammlung'deputirt nach der Behauptung der Dissidenten, Ge­ waren, von derselben getrennt und sich zu ei­ meinde und Kirche jetzt schon besitzen. Zn der ner Versammlung der „freien presbyteriani- gleichzeitigen Zusammenkunft der freien Ver­ schen Kirche" constituirt; ihnen schlössen sich sammlung wurde Dr. ChalmerS, der Anfüh­ sofort 300 andere Geistliche an, welche eben­ rer der Non-Znrrusionisten, zum Moderator falls gegen die Loyalität der General-Versamm- gewählt und ein Comitö eingesetzt, welches lung Protest eingelegt harten. Dieser Pro­ di« Maßregeln zur völligen Trennung von der test war gleich bei Eröffnung der General- Kirche, insbesondere so weit sich die Nieder­ Versammlung bei dem frühern Moderator legung der von den dissidirenden Geistlichen Welfh verlesen worden und besagt im Wesent­ bis jetzt verwalteten Pfarr-Aemter betreffen, lichen: daß, weil die Civilgerichte sich daS einleiten soll. Recht angemaßt hätten, in rein kirchlichen Sa­ Die unter dem Namen „Rebekka und ihre chen Verfügungen zu treffen, besonders dadurch, Töchter" bekannte Bande in Wales, welche daß sie die Patronnatsrechte gegen die-Gemein- des Nachts in weiblichen Kleidern umherzieht, den in Schutz genommen und letzteren Geist­ um die Schlagbäume und Zollhäuser zu zer­ liche aufgedrungen, welche sie nicht genehmi­ stören, treibt ihren Unfug immer arger und gen wollten, eine freie, gesetzmäßige Versamm­ schreitet jetzt auch zu Feuer-Anlegungen; so lung der Schottischen Kirche nicht möglich sey wurden am letzten Montage einem Gutsbesi­ und daher gegen den Bestand der jetzigen Ge­ tzer vier Morgen junger werthvoller Bäume neral - Versammlung protestier werden müsse. niedergebrannt. Obgleich die Regierung 160 Pfd. St, auf die Ergreifung jedes Mitglieds Angreifenden zogen den Kürzeren, nachdem der Bande gesetzt hat, konnte man doch bis . sie heillose Verheerungen angerichtet. Die Ue- jetzt keines einzigen kabhafc werden. belthäter haben sich nach mehreren Richtungen Zn einem Schreiben (ohne Datum) aus zerstreut. Viele Gefangene sind bereits ein­ Jerusalem im Globe heißt eS: Die hiesigen gebracht worden. Ein so gewaltthätiger Auf­ Markte und Bazars sind jetzt mit allen Lebens­ tritt hat sich selbst während der letzten Fabrik- bedürfnissen überfüllt und der Verkehr ist leb­ unruhen nirgends zugetragen. haft. Die Stadt ist im Ganzen ruhig und Zhre Majestät die Königin, welche schon friedlich; nur selten hört man von Räubereien seit vier Tagen wieder spazieren fährt, begiebt oder Raubanfällen. Das heilige Grab aber, sich heute mit ihrem Gemahl und ihren Kin­ welches ein Ort der Verehrung seyn sollte, dern nach Claremont, wo die königl. Familie ist leider zu einem Marktplatze, zu einem zehn bis vierzehn Tage bleiben wird. Orte des Zanks und Haders, des Blutvergie­ Vom.2 4. D ie Sendung von Truppen ßens und MordenS herabgewürdigt worden. nach Zrland dauert fort. Ein Bataillon Ma­ Am letzten Sonntage, während die Griechen rine-Soldaten und ein Artillerie-Park haben in Prozession um daS Grab zogen, wurden Befehl sich zur Einschiffung nach Irland be­ sie von den anwesenden Armeniern verhöhnt, reit zu halten. welche sogar auf die Prozession spieen. . Dies Bei Lloyd's' ist ein erschreckendes Verzeich- veranlaßt? einen blutigen Kampf, worin drei niß von 36 Schiffbrüchen angeschlagen. Die Männer gefährlich verwundet und für todt meisten derselben haben in den Nord-Ameri­ weggetragen wurden. Ein Kind ward zu kanischen Gewässern stattgefunden; viele Men­ Tode gedrückt. Das Türkische Militair wurde schenleben und reiche Wagenladungen sind da­ aufgeboren und der Tumult nur^ mit Mühe bei untergegangen. gestillt. Den ganzen Tag über waren die zum München, vom 20. Mai . Grabe führenden Straßen mit Soldaten be­ Zhre Kaiserl. Hoheiten der Herzog und die setzt und in der Kirche selbst standen starke Herzogin von Leuchtenberg haben heute Mit­ Wachen. Man kann sich denken, welchen tag unsere Ptadt verlassen, werden heute in Eindruck solches Treiben der Christen, auf die Landshut übernachten, morgen bei Regensburg Juden und Mohamedaner macht. die Walhalle besichtigen und über Amberg die Der König von Hannover, welcher, seinem Reise fortsetzen. Schon von Plauen aus wird Wunsche gemäß während semes hiesigen Auf­ der Herzog seiner Gemahlin voraus eilen und enthalts bloß als Herzog von Cumberland nur in Berlin 24 Stunden verweilen. empfangen werden soll, wird am 27. im Pa­ Ber l in , vom 26. Mai . last? von Kew eintreffen, wo der Herzog von Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog von Lich­ Cambridge seine seit 1337 innegehabte Wohnung tenberg ist von Leipzig hier angekommen. ihm eingeräumt. Der König wird eine Reihe Dresden, vom-26. Mai . prachtvoller Banketts veranstalten und seinen Zhre Kaiser!. Hoheit die Großfürstin He­ 72. GeburtStag am 6. Zuni glänzend begehen. lene von Rußland ist mit Höchstihren Töch­ Zu Manchester legten am Mittwoch 3 bis tern, den Großfürstinnen Marie, Elisabeth 400 Ziegelbrenner ihre Arbeit nieder und über­ und Katharine, Kaiserl. Hoheiten, von Bres­ fielen, zum Theil mit Feuergewehren bewaff­ lau, und Se. königl. Höh. der Prinz August net, die Ziegelei der Herren Vauberg und Hen- von Würtemberg, von Leipzig, am 23. d. fry, um Alles daselbst zu zerstören -und Zeden M. hier angekommen. umzubringen, der Widerstand leisten möchte. F rankfur t a«, M . , vom 26. Mai . Die Inhaber wurden zu spät gewarnt, konn­ Zhre - Kaiserliche Hoheit die Großfürstin ten aber noch 13 Bewaffnete aufstellen. ES Helene von Rußland wird sich, wie man hörr, kam zu einem förmlichen Scharmützel; meh­ direkt nach Baden begeben und daselbst mit rere Menschen, wurden verwunder, aber die Zhrer königl. Hoheit der Herzogin von Nassau zusammentreffen. Auch Se. Durchlaucht der kehren müssen, anzunehmen und ihm das Exe­ Herzog von Nassau wird Baden besuchen. quatur zu tttheilen. Auch zwei Amerikanische In den Taunus-Bädern ist es noch ziemlich Kriegsschiffe sind kürzlich von Gibraltar an still, da die seitherige Witterung wohl der jene Küste abgesegelt. Die Abfahrt des „Suff- Vegetation, aber nicht der Bade-Saison gün­ ren" fiel um so mehr auf, als die Ankunft der stig war. Mittheilungen aus Wiesbaden zu­ , hohen Verwandten des königl. Hofes aus Frank­ folge, haben sich ihre Durchlauchten der Prinz reich hier erwartet wird, und man sicher ge­ und die Prinzessin Peter von Oldenburg zum glaubt hatte, das Französische Linienschiff werde Besuche des fürstlichen Hofes nach Neuwied- während der Dauer der hohen Herrschaften begeben. hier bleiben. S c h w e i z . Chr is t ian»«, vom 46. Mai . Wal l i s . Fast a l le Anze ichen deuten auf Die Auswanderungen aus Norwegen nach Sturm in unserm Kanton. Die Gesellschaft Nordamerika dauern fort. Das Storthing hat der „alten Schweiz" scheint nun doch Bestand 2400 Species jährlich zur Errichtung von zu gewinnen. Die' Katholische Staatszeirung privaten Ackerbau-Seminarien bewilligt. In will sogar wissen, daß im Oberwallis bereits vielen Gegenden von Norwegen scheint der über 1400 Mitglieder, im Mittelwallis eine Ackerbau noch im Zustande der Kindheit zu noch größere Zahl, und im Unterwallis keine seyn und in Hedemarken und Zarlsberg be­ geringe der alten Schweiz beigetreten sey. dient sich der Bauer nur hölzerner Eggen und Gleichzeitig vernimmt man, daß der Pfarrer auch an seinen Pflügen ist nur wenig Eisen von Monthei im Katholischen Vorort ange­ angebracht. (!) langt sey und beide Parteien Waffenrüstungen Sa lon ich i , vom 23. Apr i l . machen. Der gewöhnliche Hochmuth des Kiaya hat Rom, vom 40. Mat . Anlaß zu einem dramatischen Ereigniß gege­ Gestern Abend nach 6 Uhr verkündigten ben, welches eine Türkische Zeitung auf fol­ die Kanonen der EngelSburg die glückliche gende Weise erzählt: Alt Tzeuka, ein zu La­ Rückkehr des Papstes in die hiesige Residenz. rissa wohnender Laliote, hatte einen Jltizam Madr id , vom 43. Mai . gekauft, und schuldete dem Schatz eine ge­ Die Regierung hat, wie eS heißt, an'die wisse Summe; aber die niedrigen Getreide- Stelle des Generals Seoane, der seine Ent, preise hatten deren Zahlung verzögert. Ali lassung eingereicht hat, den General Button wurde durch den Kiaya aufgefordert, seine zum Generalkapitän von Catalomen ernannt. Schuld unverzüglich zu zahlen. Dieser Be­ Ditse Ernennung dürfte, falls sie sich bestätigt, amte wollte die Gründe des Lalioten nicht hö­ keinen allgemeinen Beifall finden. Button ren, und richtete sogar an ihn sehr beleidi­ ist ein bejahrter Mann von schwachem Cha­ gende Worte. Dieser, 66 bis 70 Zahre alt, rakter. Zu bemerken ist, daß der General und einer der Veteranen der Ottomanischen Seoane vorgestern im Senat ankündigte, es Armee, welcher wemgstens 20 Wunden zählt, werde binnen acht Tagen in Barcelona ein konnte diesen Schimpf nicht ertragen, und be­ neuer Aufstand ausbrechen. schloß eine eclatante Rache zu nehmen. Zn L issabon, vom 44. Mai« seine Wohnung zurückgekehrt, ordnet« er seine Vorgestern früh ist ganz unerwartet schnell Angelegenheiren, setzte seine Sklaven in Frei­ das Französische Linienschiff „Suffren" von heit, umarmte am folgenden Tage Frau und hier nach der Küste von Tanger abgesegelt. Kinder, bewaffnete sich mit Pistolen, einer ES scheint, daß Frankreich eine ernstliche De­ Doppelflinte, einem ungeheuren Säbel und monstration gegen Tanger machen will, um bestieg sein Pferd, um dem Kiaya in dem Au­ den Kaiser von Marokko zu zwingen, den genblick entgegen zu reiten, wo dieser sich, bisher zurückgewiesenen Konsul Pettssier. der wie gewöhnlich, in den Palast begeben mußte. unverrichketer Dinge nach Oran hatte zurück­ Der Kiaya erschien wirklich mir einem zahlrei­ chen Gefolge von Cavassen und Bedienten; seyn, die Scenen des Jahres 1821 wieder der Laliote feuerte gleich seine Waffe auf ihn hervorzurufen und einen allgemeinen Aufstand ab und sah ihn in seinem Blute gebadet fal­ in der Europäischen Türkei zu bewirken. Das len. Ein Cavaß, der seinen Gebieter rächen Publikum glaubt nicht an die Wahrhaftigkeit wollte, .erhielt eine Kugel ins Herj; drei an­ dieser Berichte; die Regierung scheint indessen dere Pistolenschüsse machten eben so viele Geg­ vor der Rachsucht und der Kühnheit dieses ner kampfunfähig. Hierauf zog Ali seinen Menschen große Besorgnisse zu fühlen, denn Säbel, verwundete noch vier Personen, und es sind bereits mehrere Truppenabtheilungen inmitten der Verwirrung des Schreckens, welche nach den wichtigsten Punkten Rumeliens und seine Handlung und sein Much verursacht hat­ zugleich auch nach Bulgarien instradirt wor­ ten, gelang es ihm, sich einen Weg bis zu den. Selbst hier hatte man in vergangener seiner Wohnung zu bahnen. Dort band, er Woche Serbische Emissäre wittern wollen, und sein Pferd an die Eingangsthüre, begab sich ein Polnischer Emigrirter, der sich le Noir in das Zimmer seiner Frau, wo sich einer sei- - nennt, erregte die Aufmerksamkeit der Türki­ ner Sohne befand, nahm von ihnen Abschied schen Polizei; er ward verhaftet, wußte jedoch und reiste wieder ab. Mittlerweile hatte eS jeden Verdacht von sich zu entfernen und wurde Niemand gewagt, ihn in seinem Hause anzu­ wieder auf freien Fuß gestellt. Zm Ganzen greifen^ noch sein Pferd zu berühren. Indem läßt sich nicht laugnen, daß eine gewisse Auf­ cr durch die Straßen von Larissa ritt, war regung unter den Christen in der Provinz be­ er einem Hagel von Kugeln ausgesetzt, deren merkbar ist; sie ist jedoch wohl nicht so ge­ keine ihn durch einen außerordentlichen Zufall fahrdrohend, wie man sich einbildet, und ihre traf. Er kam unversehrt in seinen Besitzungen Richtung von jener der früheren Zeiten ziem­ an, und sperrte sich in einen Thurm, ent­ lich verschieden. schlossen, sich bis zum letzten Augenblick zu Ein Agent des Fürsten Milosch, der sich vertheidigen. Man sagt, daß 6 bis 700 Mann, seit mehreren Wochen hier befindet, entwickelt die gegen ihn abgesandt wurden, sich seiner zum Vorrheil seines Herrn große Thärigkeit nicht haben bemächtigen können. Die Sol­ und findet bei einigen Ministern und selbst daten, welche ihn für unverwundbar hielten, im Serail geneigtes Gehör; der alte Milosch wagten nicht, sich 'dem Thurm zu nähern. hat hier nach. Alexander Georgiewitsch noch Endlich wurde eine Deputation unter seinen immer die meisten Chancen für sich. Mitbürgern, den Lalioten, gewählt, um ihm Kairo, vom 21. April. vorzuschlagen, sich zu ergeben. Er willigte Die Engländer haben im Rothen Meer ein, seine Waffen zu strecken, unter der Be­ auf der Höhe von Sauaken zwei mit Skla­ dingung, daß er nach Salonichi oder nach ven beladene Schiffe aufgefangen, die beiden Konstantinopel gebracht werde. Er wurde hier­ Rais (Schissskapitäne) ohne weiteren Prozeß her gebracht, und defindet sich jetzt im Palast an den Mastbaum ihrer Schiffe aufhängen des Gouverneurs. Man weiß nicht, welchen lassen, und sodann beide Schisse mit diesem Beschluß der Gouverneur hinsichtlich seiner Anhängsel bis nach Sauaken begleitet, woselbst fassen wird; man glaubt aber, daß man in die Sklaven ans Land gesetzt und ihnen die Betracht seiner ehemaligen Dienste und seines Freiheit wurde. ' Dieses Beispiel wird wohl hohen Alters Nachsicht haben werde. die übrigen Sklavenhändler etwas einschüchtern; Konstantinopel, vom 3. Mai. wollten es aber die Engländer auch hier so Ein Kourier, den der hiesige Russische Ge­ machen, so könnte es bald an Stricken fehlen; sandte von Athen erhalten, bringt über den mitunter könnte auch einem oder dem andern Zustand Makedoniens, wo große Gahrung Europäer eine-gleiche Ehre widerfahren. unter der christlichen Bevölkerung Herrschen soll, H a i t i . interessante Nachrichten. Mehrere Agenten Der Ex-Präsident Boyer ist fortwahrend des bekannten Serben Wucsitsch sollen bemüht zu Kingston auf de? Znsel Jamaika, und es scheint, daß er die Absicht hat, sich förmlich Sternbilder des Wassermanns und der Fische dort niederzulassen. Ein Blatt jener Insel einander begrenzen. Später wird er immer sagt in diesem Betreffe: „Man hat das Ge-, südlicher rücken und sich zugleich von der Erde rücht verbreitet, der General Boyer habe die entfernen. Es ist nur wenig Aussicht ihn in Wohnung einer Person gemierhet, welche kürz­ unfern nördlichen Gegenden aufzufinden, da lich die Insel verlassen hat, und er habe das die Nächte jetzt zu hell sind; auch sind biH Tafel-Service und 1>le Möbel zum Schätzungs­ jetzt nur von Paris aus Nachrichten und Beob­ preise gekauft. Aber es scheint, dieses Ge­ achtungen über ihn bekannt geworden. rücht war grundlos; Boyer hat die Wohnung Mädler. für seine republikanische Lebensweise allzupräch­ — Paris hat noch ungefähr 60 Milk. tig gefunden. Ein Bett, einige Stühle, ein Fr. Schulden. Ein baulustiger Spekulant Tisch: das ist alles, was er braucht. Zum macht sich jetzt anheischig, daß er die hübsche Ankaufe dieser will er nicht mehr als 60 bis Summe für die Stadt übernehmen wolle, 60 Pfd. St. verwenden» Man versichert, daß wenn ihm die Elxsäischen Felder und der Cour« wenn der Ex-Präsident seinen bestandigen la Reine zur Anlegung eines neuen Stadt­ Aufenthalt auf Jamaika nimmt, dies geschieht, viertels abgetreten würden. Der Municipal- um im Stande zu seyn, die kommenden Er­ rath wird in seiner nächsten Sitzung den Vor­ eignisse auf Haiti zu überwachen. Roch giebt schlag in Ueberlegung ziehen. er, wie man versichert die Hoffnung nicht auf, — Die Königin von England hat der Kö­ eines Tages nach der Insel zurückzukehren. nigin von Spanien einen herrlichen Staats-- Wir zweifeln unsererseits an der Möglichkeit. wagen zum Geschenk gemacht. Unter den Sachen an Werth, die der Präsi­ — London hat nach der neuesten Zäh­ dent von Haiti mitgebracht hat, nennt man lung mit Inbegriff der umliegenden Ortschaf­ die goldene Krone, welche König Christoph ge­ ten 5,870,727 Einwohner; letzte Woche star­ tragen hatte. Man versichert, sie fty zum ben 879 Individuen. Durch den Tunnel un­ Verkaufe ausgeboren worden." ter der Themse sind seit der Eröffnung 674,000 Als wahrscheinlichen Nachfolger Boyer's in Personen gegangen. der Präsidentschaft nennt man einen Herrn — In Liverpool sind am 19. neben dex Ferry, einen populairen Mann aus dem Ci- Börse drei große Magazine abgebrannt» Trotz vilstande. Allein die beiden Herard, die an der schnellen Hülfe wurden 6000 Ballen Baum­ der Spitze der siegreichen Revolution standen, wolle ein Raub der Flammen. In einem dürften mindestens gleich viel Aussicht haben, Keller befand sich eine Niederlage von Sal­ wo nicht mehr. peter, welcher mit großer Gewalt explodirte. Man schätzt den Verlust auf 80,000 Pfund v e r m i s c h t e s . Sterling. — Die Beilage der Dörptschen Zeitung München. Der Münchener Verein gegen No. 40 enthält folgendes: Der neue von Hrn. Thierquälerei hat einen bedeutenden Sieg ge­ Mauvais in Paris am 3. Mai entdeckte Ko­ gen das Vorurtheil erkämpft. Durch Aller­ met ist dort auch am 4., 6. und 3. beobach­ höchste Bewilligung Sr. Maj. wurde das tet worden, und seine Bahn konnte hiernach Binden der Kälber „als eine empörende und vorläufig bestimmt werden. Er stand der Sonne zugleich ganz unnöthige Grausamkeit verboten, am 11. Mai am nächsten (34 Millionen Mei­ da der Verein all? Einwendungen gegen das len) und wird am 16. Dec. den doppelten Nkchtbinden auf das glänzenste und entschie­ Abstand erreicht haben. Bis gegen Ende Juni denste widerlegt habe" nähert er sich der Erde (bis zu 18 Millionen In Valencia hat man wenig Fuß unter dem Meilen). Er rückt langsam durch den Pe­ Boden, auf welchem die Stadt gebaut ist, gasus nach Südosten, und wird in dec Mitte ein großes Lager gefunden, in welchem sich Juni die Ekliptik durchschneiden, da wo die das Quecksilber in dicken Tropfen gediegen vor­ findet. Durch eine ganz rohe Wäsche sind hältnißmäßig eben so viel ehrliche Leute, wie gleich bei der ersten Entdeckung 26 Pfd. die­ anderwärts, allein bei einer Bevölkerung von ses Metalls gewonnen, die man an das königl. 900,000 Einwohnern, von welcher ein großer Museum in Madrid geschickt hat. Theil aus Ankömmlingen besteht, kann es an — DaS Mannheimer Journal meldet aus zahlreichen und gewürfelten Gaunern nicht Berlin vom 20. Mai: Wir werden in einigen fehlen. Die herrschende Oeffentlichkeit läßt die Wochen wieder das traurige Schicksal haben, Zahl derselben größer erscheinen, als sie wirk­ daß mehrere tausend Alt-Lutheraner ihre.Wan­ lich ist, und offenbart täglich neue Kniffe der­ derschaft nach einem neuen Vaterlande jenseit selben, wirkt also in beiden Beziehungen war­ des Meeres antreten, des verfolgten Glau­ nend. Am 29. April, Abends 1Y Uhr, be­ bens halber, wie sie sagen. Ein Theil dieser gab sich ein Polizeidiener aus dem Stadttheil Auswanderer ist aus 'Berlin selbst, der andere St. LudwigSinsel nach der Polizeipräfekrur» Theil besonders aus dem Oderbruch.. Die Auf der rochen Brücke bemerkte er an dem fehlgeschlagene Hoffnung, als ReligionSpartei bretternen Geländer zwei Männer neben einer anerkannt zu werden, und ganz besonders aber scheinbar niedergesunkenen Frau. Er fragte, die letzten strengeren Befehle des Staates, dem was sie da machten; der eine Unbekannte ant­ Secrirerwesen Einhalt zu thun, haben diese wortete: „Meiner Frau ist es bei der Schwan­ Gemeinde vermocht, ihr Vaterland aufzugeben. kung der Brücke übel geworden." Der Poli­ Schon seit langer Zeit haben sie Unterhand­ zeidiener rieth, sie in das nahe WeinhauS zu lungen' über Landankauf in Amerika geführt, tragen, und ging seines Weges. Kaum war dies bei Buffalo im Staate New-Aork auch er hundert Schritte weiter, so hörte er etwas erstanden und wollen nun gegen 4600 an der ins Wassel plumpen. Er sah zurück und be­ Zahl am 1. Juli aufbrechen. Es sind viele merkte, daß seine Unbekannten liefen, was sie Handwerker darunter, fleißige Leute,, auch laufen konnten. Er eilte zurück, fand die manche Wohlhabende, und größtentheilS sind Frau verschwunden, eilte den Flüchtlingen Alle noch im kräftigsten Lebensalter. nach, verlor sie aber in den engen Gaßchen — Während in Portugal und Spanien die der Cite Man vermuthet, daß die Frau, Großen des Reichs von den fetten Klosterein- als der Polizeidiener sie sah, bereits ermordet künften ihre Besoldungen beziehen, müssen die war. — Weniger tragisch war ein Vorfall, verjagten Mönche und Nonnen vor ihren ei­ der einen Tag spater stattfand. Ein KommiS genen Thören betteln. In Terceira sollen D. wurde gegen Mitternacht beim Heimgang mehre Nonnen Hungers gestorben seyn. In aus dem-Schauspiel in der alten Tempelgasse einem Dachstübchen zu Lissabon fand man zwei niedergeworfen und ausgeplündert. Bei der Mönche eines Morgens todt neben einander Annäherung von Leuten liefen die drei Räu­ liegen, vor ihnen stand ein Topf mit Kleie. ber fort. Einer der Hinzugekommenen bot — Kürzlich ist der wahrscheinlich reichste dem Beraubten seinen Arm an und führte ihn Mann ^in Europa, der Erfinder der Spinn­ nach Hause. Auf seinem Zimmer angekommen, maschinen, Herr Arkwright, gestorben. Eng­ bat D. seinen freundschaftlichen Begleiter, lische Blatter berichten, daß Arkwright, außer Platz zu nehmen und suchte sein Feuerzeug, einem Landbesitze von 40,000 Pfd. St. Ein­ um Licht anzuzünden. Als er dies zu Stande kommen, welcher dem ältesten Sohne noch au­ gebracht, vermißte er zu seinem Erstaunen den ßerdem zufällt, jedem feiner fünf Söhne die Begleiter und zu seinem weiteren Erstaunen Summe von 1^ Mill. Pfd. St. und jedem eine Weste und ein Paar Hosen, welche an 61 Enkel und Urenkel 14,000 Pfd. St. (zu­ einem Haken gehangen hatten. — Noch fre­ sammen also 714,000 Pfd. St.) vermacht cher ist folgender Streich. Zu einem Profes­ hat. Seine Töchter find ebenfalls reichlich von sor kommt ein Mädchen in der Tracht Bur­ ihm bedacht worden. gundischer Bäuerinnen und überreicht einen — In Paris giebt es wahrscheinlich ver- Brief, in welchem ein Pfarrer In Burgund seinen Freund, den Professor, bittet, der Ue- ein, überhebt sie damit der gewöhnlichen HauS- berbringerin, welche die Erbschaft ihrer Tante halrungsgeschäfre und läßt ihr den ganzen Tag (seiner Haushälterin) heben wolle, einige zu ihrer Verfügung. Sie hat nun weiter Tage Unterkunft zu gewähren» Der Profes­ nichts zu thun, als sich zu putzen. Besuche sor räumt ihr ein Stübchen ein. Am vierten zu machen und zu empfangen, zu schwatzen, Tag, um fünf Uhr Abends, während der Pro­ Llavier zu spielen und Romane zu lesen. fessor mit dem Mädchen zu Tisch sitzt, wird Kaum eine Stunde im Tag beschäftigt sie heftig geklingelt. Der Professor öffnet die sich, der Abwechslung halber, ein wü,ig mir HauSthür, ein Mann stürzt herein und über­ Nähen. Unterdessen geht der Mann feinen häuft ihn mit Vorwürfen, als den Verführer Geschäften nach. Er sieht seine Frau nur seiner Schwester. Der Professor giebt gute beim Frühstück, beim Mittag- und Abend­ Worte. Der Herr Bruder erklärt endlich, er essen. Mit der Erziehung- haben sich beide gebe feiner Schwester fünf Minuten Zeit, ihre in der Regel nicht zu befassen, denn derartige Sachen zusammenzupacken und ihm zu folgen. Ehen sind meist kinderlos. Zugleich bittet er, ihn einige Augenblicke mit — Ein officieller Bericht von Lord Ashley ihr allein zu lassen, um ihr einige delikate hat kürzlich wieder die entsetzlichsten Resultate Fragen vorzulegen. Der bestürzte Professor über die Industrie in den Kohlen-Minen auf­ zieht sich zurück, erwartend, daß nach einer gedeckt. Kinder von 4 bis 6 Zahren' werden Viertelstunde das Paar sich beurlauben würde. darin schon benutzt; daS Seffnen und Schlie­ Es vergeht eine Stunde, der Professor kehrt ßen der Luken, von denen die Sicherheit der in das Speisezimmer zurück und findet weder Minen-Arbeiter abhängt, wird ihnen anver­ das Paar mehr vor, noch sein Silberzeug, noch traut. Der Kleine Knabe wird um 2 NachtS eine am Spiegel aufgehängte goldne Uhr. von seiner Mutter geweckt, seine Nahrung, ein Frauen in Nordamerika. Bucking- Stück Brod und Kaffee in sinem steinernen ham, der neueste Englische Reisebeschreiber, Krug, wird ihm eingehändigt. Damit läuft- berichtet Folgendes: Wir bemerkten zu Har- er eilig an seinen Platz in den Minen und riSburgh, wie schon anderwärts, eine Menge giebt Acht auf daS Rollen der Karren; so wie ungleicher Ehen, Frauen von 16 bis IS Iaht sich Einer nähert, muß er seine Luke öffnen, ren verbunden mit Männern von 60 bis 60. eine Vorrichtung, die zur Zerstörung des Stick­ Die Töchter werden in den meisten Amerika­ gases dient, welches sich unaufhörlich in den nischen Familien so an Putzsucht und NichtS- Bergwerken entwickelt. Zwölf Stunden muß thun gcwöhnt, daß selten eine als Hausmut­ der kleine Wächter hier ausharren in dunkel­ ter oder gar als Gehilfin des Mannes in ei­ ster Einsamkeit, die nur durch die schwachen nem Geschäft zu brauchen ist. Nachdem sie flackernden Lichterchen der vorüberfahrenden Kar­ die Schule verlassen haben, bestehr ihr Ge­ ren zuweilen erhellt wird. Aber wehe ihm, schäft darin, sich zu putzen, Morgenbesuche.ab­ wenn er der Müdigkeit, der Langweile erliegt zustatten, an Bällen und Lustpartieen Theil und einschläft; ein Aufseher, der die Runde zu nehmen. Sie sind also für den Mann macht, wird ihn durch eine harre Züchtigung weiter nichts, als ein kostbares Spielzeug. belehren, daß die Gefahr des Erstickens durch Wer erst noch Vermögen zu erwerben hat, seine Händchen von den Arbeitern abgehalten kann sie nicht brauchen^ wer sie heirathen will, werden maß.. Um 4 Uhr schlägt die ErlölungS- muß in dieser Beziehung wenigstens einen gu­ stunde für alle Arbeiter, nur der kleine Lu- ten Grund gelegt haben, und das sind im ken-Burfche muß bis zuletzt warten, bis Alle Durchschnitt ältliche Männer. Mütter und fort sind; dann läuft er zurück nach der Hütte Töchter rechnen darum nicht leicht auf andere seiner Aeltern, wird abgewaschen, bekömmt zu Partieen. Ist eine solche ungleiche Heirath essen und geht eilig zu^Bett. Die kleinen abgeschlossen, so miethet sich der Mann mit Karrenschieber, Putter, sind noch übler daran; seiner jungen Ehehälfte in einem Kosthause sie sind vielleicht ein paar Aahr älter, müssen aber gleich Lastthieren die Karren ziehen, und (Mit polizeilicher Bewilligung.) zwar ganz wie solche auch auf allen Vieren Bekanntmachungen. kriechen, weil die Gange zu niedrig sind; eine eiserne Kette wird mittelst eines ledernen Gür­ Fertige Herren, Stiefel wie auch Damen, tels. un< den Leib befestigt und zwischen den Schuhe sind zu haben bei beiden Beinen durch gezogen, um die schweren A. Puls, Schuhmachermeister. 2 Kohlenkarren fortzubringen. Zu den beschwer­ Endesunterzeichneter empfiehlt sich Einem lichsten Arbeiten werden vorzugsweise kleine hohen Adel und resp. Publikum mit allen Mädchen genommen, weil sie am folgsamsten in seinem Fache vorkommenden optischen und fleißigsten sind. Vom zarten Alter an Arbeiten, als: Augengläsern, für kurz; und arbeiten sie bis zum 21. Jahre in den Minen, weitsehende nach den Regeln der Optik ge­ oft bis an die Kniee in Schmutz und Was­ schlissen, wie solches von Einer Allerhöchst ser stehend, oder in Gesellschaft fast nackter Verordneten Medicinal-Behörde beprüft und Männer, um allem weiblichen Gefühl Hohn bescheinigt worden. Auch werden von ihm zu sprechen. Barometer und Thermometer verfertigt, alle — In Frankreich beschäftigt man sich ge­ Reparaturen von schadhaften optischen In­ genwärtig sehr eifrig mit einer neuen Sub­ strumenten übernommen und auf das bil? stanz, welche die Lumpen in der Papierfabri- ligste und prompteste besorgt; eben so em­ cation ersetzen soll. Nach den wiederholten pfiehlt er sich auch mit seiner Gravierkunst, Versuchen, welche in Gegenwart von Sach­ so wohl in Stein als Metall. Auch sind verständigen angestellt wurden, scheint es kei­ bei ihm Amethist, und Karneolsteine zu nem Zweifel unterworfen, daß die flachsartigen Siegelringen, und Diamanten zum Glas­ Fasern des Pisang- oder Bananenbaumes, schneiden, zu haben. Er übernimmt ferner welcher sich in den Tropenländern bekanntlich verdorbene Diamanten zu repariren und in außerordentlicher Menge findet, den Lum­ bittet um geneigten und zahlreichen Zu­ pen weit vorzuziehen sind, dy sie nicht nur spruch. — Sein Logis ist im Hause des ein besseres Papier liefern, sondern auch 40 Herrn Commissairs Erler. Procent wohlfeiler zu stchen kommen, als Pernau, den 14. Mai 1843. 1 Lumpen. Bei der üppigen. Vegetation der S. Hosias, aus Mitau. Tropenländer wächst der H)insangbaum in ei­ nem Zahre vom Setzlinge zum Stamm her­ Vom .14. bis zum 28. Mai. an. Es ist also vorauszusehen, daß die Pflan­ Getankt. St. Nicolai-Kirche: Alexander zungen in kurzer Zeit eine große Ausdehnung Gustav Wilhelm Lemmerhirt. — St. erhalten und einen wichtigen Handelsartikel Eli/abeth's - Kirche: Anna Strickmank. liefern werden. — Anna Maria Omann. Keine Hühneraugen mehr. Eine Eng­ Beerdigt. St. Nicolai-Kirche: Hanna lische Wochenschrift verräth folgendes Mittel Eleonore Holmberg, alt 72 Jahr. — St. wider diese Plage. Nimm einsn Theelössel Elisabeths, Kirche: Sophie Caecilie v. voll Theer, einen Theelössel voll groben brau­ Althann, alt 29 Jahr. — Anna Ottilie nen Zucker und einen Theelössel voll Salpe­ Thomson, alt 10 Jahr. — Heinrich Kerz ter, laß eS zusammen warm werden, streiche bel, alt iZ Jahr. — Marri Iwanowna. es auf ein dünnes Handschuhleder, lege ein alt 7» Jahr. — Caroline Amalie Jacob­ dünnes Psiästerchen. davon auf das Hühner­ son, alt iH Jahr. auge, und in zwei Tagen ist das Hühnerauge herausgezogen. Schisse sind angekommen . . . . zo — — abgegangen . . . . 19 Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Vernausches Wochenblatt. ^.23. 1843. Sonnabend/ den 5. Juni. St. Petersburg, vom 26. Mai. nam zu sichern. Am 11. und 12. fanden 2 Se. K. H. der Herzog Maximilian von ziemlich bedeutende Gefechte statt; in dem letz­ Leuchtenberg sind am 20. von Ihrer Reise teren nahmen wir dem großen Stamme der ins Ausland wieder in hiesiger Hauptstadt ZbihaS 1900 Gefangene, 3- bis 400 Pferde eingetroffen. und 10- bis 12,000 Stück Schlachtvieh ab. Paris, vom 26. Mai. In Folge dieser Razzia haben sich alle Stämme von Tenez bis nach der Mündung des Chelif Die Zeitungen aus dem Innern des Lan­ unterworfen. Der General Changarnier hat des klagen viel über den fortdauernden Regen: in OuanseriS, so wie die Generale Lamoriciere, in manchen Gegenden ist das Getraide davon Gentil und Bedeau in der Provinz Oran we­ ganz vergelbr. sentliche Erfolge erlangt. Der General Ba- Vom 29. Die Regierung publizirt heute raguay d'HillierS ist mit seinen Truppen am nachstehende telegraphische Depesche auS Al­ 14. nach Konstantine zurückgekehrt. Seine gier vom 23. Mai: „Der Herzog von Au- Expedition hatte 39 Tage gedauert und war male schreibt unterm 20. Mai aus seinem La­ durchgehende von einem glücklichen Erfolge be­ ger bei Chambounia: „Die Smalah Abdel gleitet gewesen. Kader's ist in unsere Hände gefallen, sein Schatz Vom 31. Der König hat dem Prinzen ist geplündert, seine regulaire Infanterie ge- August von Sachsen - Koburg, Gemahl der tödret oder auseinander gesprengt worden. Vier Prinzessin Clementine, und dem jungen Prin­ Fahnen, eine Kanone, zwei Laffetten, eine un­ zen von Würtemberg, Sohn der Prinzessin ermeßliche Beute, zahlreiche Mannschaften und Marie, den Titel „königl. Hoheit" beigelegt. Heerden sind in unserem Besitz "" Der Prinz Die Somnambulen und der Magnetismus sollte am 22. in Baghar ankommen. Die kommen immer mehr in die Mode. Auf den Beute wird von seiner Kolonne nach der Me- Einladungskarten zu Soireen liest man nicht ridscha gebracht werden. — (Das Wort Sma­ mehr: „ES wird getanzt! sondern: „Es wird lah umfaßt im Arabischen Alles dasjenige, eine Somnambule da seyn!" In einer der was wir in Europa Equipagen, Gefolge, Fa­ letzten Soireen der Frau v. I. hatte die jun­ milie und Dienerschaft nennen.) ge Somnambule Julie, eine magnetische Schü­ Der Mtssager publizirt einen Bericht des lerin des l),-. Mareillet, auffallende Beweise Generals Bugeaud aus Tenez vom 17. d., ihres HellsehenS gegeben, und die ganze Ge­ worin er die Operationen detaillirt, welche er sellschaft war enthusiasmirt. „Mein Gott!" unternommen hat, um die Verbindungen zwi­ rief der General Zacqueminot, „wie gerne schen dieser Stadt und dem Lager bei El Es- wollte ich sie einschläfern." „DaS ist leicht". — 580 — > ^ > ^ eatgegttetx )ho» - Hr^ DuM, „Sie brauch«»- mmt, <^aS meistens auS jungen Soldaten be­ nur zu sprechen." steht, wurde in eine Kaserne gesperrt. Von London, vom 26. Mai. den Polizeidienern sind mehrere gefährlich ver­ Manchester ist vorgestern abermals ein Schau­ wundet. platz von Unruhen gewesen, welche einigerma­ O'Connell setzt seinen Zug durch Irland ßen besorgnißerregend wurden, da Pöbel und fort. Am vorigen Montage hielt er eine große Militär mit der Polizei in Handgemenge ge- Repeal-Versammlung in'Cork, die 600,000 riethen. Der Zwist hatte seinen Ursprung in Menschen herbeigezogen haben soll. Er wandte einem Faustkampf zwischen zwei Zrländern, sich von dort nach Cashel. Der Katholische welche am 22. auf offener Straße an einan­ Erzbischof von Dublin hat in einvn Circular der kamen. Die Polizei wollte sis aus einan­ an die Geistlichen seiner Diöcese erklärt, daß der bringen, ein Haufen Soldaten vom 16. er an den Repeal-Umtrieben keinen Theil habe Infanterie-Regiment wollte die5 nicht zugeben, und der ihm untergebenen Geistlichkeit anra- der Pöbel trat auf die Seite der Sojdaten, the, sich der Theünahme ebenfalls zu enthal­ und erst nach dreimaligen, überaus muthig ten. In Irland werden im nächsten Mo­ ausgeführten Angriffen der Polizei gelang es nat 26,000 Mann Truppen versammelt seyn. derselben, der fünf Soldaten, welche die Rä­ Unter dem letzten Lord-Lieutenant, den das delsführer abgegeben hatten, habhaft zu wer­ Whig-Ministerium ernannt hat, unter Lord den. Von beiden Seiten hatten schwere Ver­ Fortescue im Z. 1841, betrug die Truppen­ letzungen stattgefunden. Der Friedensrichter zahl nur 12,000. verurtheilte die gefangenen Soldaten zu einer Aus Afrika ist in Liverpool die Nachricht mäßigen Geldstrafe, und man glaubte die angekommen, daß Fernando Po am 21. Marz Sache damit abgethan, als vorgestern Nach­ von der Spanischen Kriegsbrigg „Nertion" mittags etwa 60 bis 60 Soldaten, an der im Namen der Königin Zsabella in Besitz Spitz« eines Haufens von mehreren Tausend genommen worden ist. zum Theil arbeitloser Handwerker, nach der Die nautische Welt beschäftigt jetzt ein Polizei-Starion in Oldhain-Road zogen und mit der „Penelope" begonnener Versuch, eine in der offen erklärten Absicht, sich für die Be­ Segelfregatte in «in Dampfschiff erster Classe strafung ihrer Kameraden zu rächen, einen umzuwandeln, der allem Anscheine nach be­ würhenden Angriff auf die dort stationirte friedigend ausfallen wird. Die Sache ist von Polizei-Abtheilung begannen. Nach u.nd nach großer Wichtigkeit, weil England etwa 40 stieg die Zahl der Soldaten auf 200, und solcher Fregatten nach der alten Bauart, wie da auch der Pöbel sich vermehrt«, so wäre die „Penelope" ist, besitzt, die wegen ihrer die Polizei, wiewohl durch 20 Mann verstärkt geringen Schnelle als Segelschiffe werthlos und mit Säbel und Pistolen bewaffnet,^ in sind. Diese könnten alsdann binnen wenig großer Gefahr gewesen, wenn nicht, als schon Monaten in eine mächtige Dampfflotte um­ alle Fenster und mehrere Thüren eingeschlagen gewandelt werden, und das Land würde fast waren, zwei oder drei Kömpagnieen des 16. 2 Mill. Pfd. Sr. dabei ersparen. Außerdem Regiments, unter dem Major Smith, ange­ würden diese Fregatten größere Dampfschiffe rückt wären, und Her Polizei Gelegenheit ge­ als alle bisherigen abgeben und auf dem Haupt- geben hatten, eine» Ausfall zu machen. Der und Viertelsdeck, sowie auf dem Vordercastell, Pöbel und di« Soldaten entflohen darauf nach eine bedeutend stärkere Anzahl Kanonen füh­ allen Seiten, doch gelang eS, die Haupträ- ren können. Die Maschinen sollen 700 Pfer­ delsführer gefangen zu nehmen. Von dem dekraft erhalten. zersprengten Haufen wurden später noch zwei Vom 30. Der Hof wird heute von Cla- anders Polizei-Stationen angegriffen, aber remont nach dem Buckingham-^Palast zurück­ ebenfalls ohne Erfolg. .Seitdem ist die Ruhe kehren, und am Freitag, den 2. Zuni, wird nicht wieder gestört Wörden. Das 16, Regi^- hier die Taufe der jungen Prinzessin statt­ finden, welche die Namen Alice Mauh Mary rath und Vicegouverneur von Livland, von erhalten soll. Die Hochzeit des Erbgroßher- Cube, außerdem wurde in diesen Tagen der zogS von Mecklenburg-Strelitz und der Prin­ wirkliche Russische Staatsrach Schtscherbenin, zessin Auguste von Cambridge ist auf die erste der Russische General Paschkoff und der Eng­ Woche des Juli festgesetzt, und eS heißt, daß lische General Burron bei Hofe vorgestellt. die Regierung bei dieser Gelegenheit im Par-- Die Anzahl der sich jetzt hier aufhaltenden lamente den Antrag machen wird, dieser Prin­ oder auf der Durchreise begriffenen vornehmen zessin eine Apanage von jahrlich 3000 Pfd. Russen, unter denen sich viele Generäle amd zu bewilligen. hohe Staatsbeamten befinden, ist gegenwärtig Vom 31. Heute in den Mittagsstunden sehr groß. hat die Taufe der jungen Prinzessin in der In verschiedenen gebildeten Kreisen unter­ Kapelle des Buckingham-Palastes stattgefun­ hält man sich jetzt lebhaft, wie es scheint, den; die Namen, welche die Prinzessin erhielt, nicht ohne triftigen Grund, daß die vor Kur­ waren Alice Maud Mary. Der König von zem an mehreren inländischen Universitäten Hannover, welcher als Taufzeuge hier schon eingeleitete Untersuchung gegen viele Studen­ vorgestern oder gestern erwartet wurde, war ten, welche sich zu widergesetzlichen Verbin­ bis heute Mittags 2 Uhr noch nicht einge­ dungen haben verleiten lassen, höherem Be- troffen. Se. Maj. wurde daher durch einen »fehle gemäß niedergeschlagen sey. Die einzige Stellvertreter repräsentirt. Die übrigen Tauf­ Strafe, welche diesen studirenden Jünglingen zeugen waren die Herzogin von Kent, als wegen ihres Vergehens auferlegt werden soll, Stellvertreterin der Fürstin von Hohenlohe- dürfte nur in mehrtägigem Carcer bestehen. Langenburg, der Erbg»oßherzog von Mecklen- Hingegen soll diese strafbare Handlung den burg-Strelitz, als Stellvertreter des Erbprin­ jungen Leuren nicht bei ihrer zukünftigen An­ zen von Sachsen-Koburg, und die Prinzessin stellung, wie früher, angerechnet werden, wel­ Sophie Mathilde. ches so Vieler Familienglück untergrub, und Mehrere große Eisenwerke in Staffordshire manches Talent für den Staat unnützlich haben ihre Arbeiten eingestellt, und eine Menge machte. Daß die Mittheilung dieses nicht Leute sind dadurch brodloS geworden. Die Be­ unwahrscheinlichen Gerüchts das betrübte Herz wohner von Dudlty, Tiplon und der ganzen vieler dabei betheiligten Eltern erfreuen wird, Umgegend sind wegen Ruhestörungen in ernst­ und auch hier schon einen guten Eindruck ge­ licher Besorgniß. macht hat, unterliegt wohl keinem Zweifel. Von Woolwich ist gestern ein Schiff mit Vom 1. Juni. Se. Majestät der Kö­ 34 Sappeurs und Minirern, welche zur Be­ nig sind nach Pommern und Westpreußen festigung der Insel Hong-Kong verwendet und Ihre Majestät die Königin sind nach werden sollen, so wie mit Artilleristen nach Pillnitz gereist. China abgesegelt. Danzig, vom 3. Juni. Lord Pauler, Kommandant des Schiffes CarySforr, hat am 8. Marz Besitz von den Die Ankunft Sr. Majestät des Königs er­ Sandwich-Inseln genommen. Die Brittische folgte gestern spät Abends um 41 Uhr. Die Flagge wurde unter Kanonensalüen aufgepflanzt. Vorstädte und die Hauptstraßen der Stadt Die Inseln werden bedingungsweise an die Kö­ waren erleuchtet, über dem Dache des Pfarr­ nigin von England abgetreten, weil die Ein­ thurms brannten bengalische Flammen. Der geborenen auf die Forderungen des Brittischen größte Theil von DanzigS Bewohnern wallte Befehlshabers nicht eingehen wollten. in der herrlich milden Abendluft dem geliebten Berlin, vom 30. Mai. Könige entgegen und empfing ihn mit Jubel. Vorgestern empfingen Se. Maj. in Pots­ Dresden, vom 4. Juni. dam mehrere Fremde von hoher Aaszeichnung, Ihre Maj. die Königin von Preußen ist namentlich auch den Russischen wirkl. .Staats­ gestern Abend in Pillnitz eingetroffen und in den für Allerhöchstdieselbe in Bereitschaft ge­ ES scheint den Carlistischen Parteigängern ge­ haltenen Zimmern abgetreten. genwärtig überhaupt so sehr an Geld und Rom, vom 23. Mai. Hülfsmirreln aller Art zu fehlen, daß sie der Se. königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Hunger zuweilen zu den verzweifeltsten Unter­ Preußen verließ diesen Morgen unsere Stadt, nehmungen treibt. um sich über Florenz nach Düsseldorf zu be­ Vom 21. Die offizielle Gazetta enthält geben. diesen Morgen zwei wichtige Artikel. Der Madrid, vom 20. Mai. Finanzminister (Mendizabal) hak, wie der eine Der Especrador belehrt uns heute über die dieser Artikel besagt, die Zurückgabe der drei Veranlassung, welche die Auflösung des Mi­ Millionen Realen verfügt, welche die Stadt nisteriums Lopez herbeiführte. Die Minister Barcelona in Folge der letzten Empörung als harten darauf bestanden, daß der Regent den Kriegs-Konrribution hatte erlegen müssen. Die Generalinspector der Infanterie und National­ andere Veröffentlichung ist ein Circular des milizen, Linage, den der Kavallerie, Ferraz, Ministers des Innern, welches das Verspre­ den Chef des allgemeinen Generalstabes, Te- chen einer allgemeinen Amnestie enthält. na, und den General Zurbano von ihren Po­ Stockholm, vom 26. Mar. sten entließe. Außerdem verlangten sie, daß Das 26jährige Krönungsjubiläum unseres das 5em Regenten ganz besonders ergebene Königs ist an vielen Orten des Königreichs Regiment Luchana, welches seit drei Jahren gefeiert worden, wobei viele ausgezeichnete Män­ hier die Besatzung bildet, der Reihe nach ner als Redner hervortraten, wie denn über­ durch andere Regimenter ersetzt werde. Da haupt das Volk bei dieser Veranlassung viel der Regent Gründe hatte, diesen Maßregeln Interesse für die regierende Dynastie an den seine Genehmigung zu versagen, so reichten Tag legte. Zu Gothenburg hat ein Mann die Minister ihre Entlassung ein, die ihnen zum Andenken des Tages und die Feierlich­ bewilligt wurde. keit veranlassenden Ereignisses 6000 Thaler zu Der Catalonische Bandenunfug har sich frommen Zwecken geschenkt. Auch in der Pro­ hauptsächlich in die Gegend von Cervera ge­ vinz Wermland hat eine Wirrwe aus derselben zogen, deren Behörden und Bewohner schon Veranlassung 2000 Thaler zu ähnlichen Zwe­ mehrmals Schritte gethan haben sollen, um cken gegeben. Hier in der Hauptstadt selbst die Regierung zu veranlassen, sie unter die ist jedoch eigentlich nichts der Art geschehen, militärische Verwaltung des Generals Zurbano weder amtlich noch von Seiten des Publikums. zu stellen. Der Kommandant von Tarragona Konflantinopel, vo.m 10. Mai. macht bekannt, daß er, in Folge der Geständ­ Die Pforte fährt mit ihren kriegerischen nisse eines ihm in die Hände gefallenen Ban­ Landrüstungen fort. Sie belegt, gerade wie diten, sieben Bewohner verschiedener Dörfer, vor zwei Jahren, die Rüstungen mir dem die mit ^>em sattsam bekannten Tristany in Namen einer bewaffnete,, Reorganisation der Verbindung gestanden, der sich in dem Cata- Armee. Zwanzig Linien-Jnfanterieregimenter lonischen Hochlande aufhält, in ihren Häusern sind auS allen Theilen des Reichs beordert, überfallen und erschießen lassen. Fast alle lei­ sich nach Konstantinopel zu begeben. Hier steten eine verzweifelte Gegenwehr und fielen sollen die nicht ganz vollständigen mit neu mit den Waffen in der Hand. Bei Santa ausgehobenen Truppen completirt werden, so Coloma wurden vier in einem Landhause ver­ daß jedes Regiment- drei vollzählige Batail­ schanzte Räuber nach langer Vertheidigung lons'(circa 3000 Mann) hat. Diese Trup­ erschossen. Der Häuptling Cartagena hat un­ pen sollen hier gekleidet, armirt und einexer- längst den Alkaden und daS ganze Ayunta- cirt werden und dann nach Rnmelien abgehn, miento eines kleinen Ortes, Alfara, aufgeho­ wo man drei große Lager bilden will, eins bei ben, seine sämmtlichen Gefangenen aber bald Schumla, eins bei Adrianopel und eins bei für ein Lösegeld von 12 Piastern freigegeben. Salonichi. Bereits sind zwei-Linien - Jnfan- terieregimenter und vier Kavallerieregimenter entfernt würden. Hafiz Pascha äußerte, daß von den nahen Garnisonstädten AnatolienS nur die Beforgniß vor dem Ausbruche von hier eingerückt und die übrigen werden bald Unordnungen ihn bisher von der Vollziehung nachfolgen, so daß nach einem oder zwei Mo­ dieser Maßregel abgehalten habe; überdies er­ naten hier eine Armee von 60- bis 60,000 blicke er in der jetzigen amtlichen Stellung des Mann concentrirt seyn wird. Wucsitsch eine Garantie für sein Wohlverhal- Von der Türkischen Grenze, ten; er werde aber, sobald der geeignete Au­ vom 49. Mai. genblick komme, nicht säumen, seine Pflicht zu Kara Georgiewitsch hat das ihm von Kon- erfüllen. Der Pascha fügte noch hinzu, er stantinopel ans gemachte Ansinnen einer frei­ sey bereit, dem Herrn Watschenko sofort zu willigen Abdankung abgelehnt. Hafiz, Pascha, willfahren, wenn er die Verantwortlichkeit für ohne ans diese" Ablehnung Rücksicht zu neh­ Echaltung der Ruhe übernehmen wolle, was men, trifft die nöthigen Anstalten zur Vor­ dee Russische Konsul ablehnte. Heute traf nahme'einer neuen Fürstenwahl für Serbien. nun von Konstantinopel ein Kourier hier ein, Uebrigens scheint der Fürst Alexander keinen welcher neue Instruktionen für den Pasch.« Widerstand gegen seine Absetzung zu beabsich­ brachte, in Folge deren eine Sitzung gehalten tigen, sondern nur die Fiction eines freiwilli­ wurde, bei welcher Wucsitsch, Petroniewitsch gen Rücktritts zu verschmähen. und der Metropolit zugegen waren. ES heißt Hinsichtlich des wahrscheinlichen Resultats nun, daß durch die dabei gepflogenen Bera­ der in Serbien bevorstehenden Fürstenwahl herr­ thungen Wucsitsch und Petroniewitsch sich be­ schen in Belgrad verschiedene Ansichren; wäh­ wogen gefühlt, ihre Entlassung einzureichen, rend die Meisten der Meinung sind, daß durch ja sogar beschlossen haben, sich persönlich in den Fall Sarim Esendi's Alexander Georgie­ Konstantinopel zu stellen. Die Richtigkeit die­ witsch jede Hoffnung zur Wiedererwählung ver­ ser letzteren Angabe ist jedoch noch nicht zu loren habe, behaupten Andere, daß der neue verbürgen. Reis-Efendi dem Milosch Qbrenowitsch nicht Von -der Serbischen Grenze, minder abgeneigt sey, als sein Vorgänger; vom 23. Mai. daß Rußland auf die Wahl dieses oder jenes Alexander Georgiewitsch hält sich noch im­ Individuums überhaupt kein Gewicht lege und mer in den Gebirgen Serbiens auf, kommu- sich auch bis jetzt aller Einwirkung darauf ent­ nizirt jedoch auf heimlichen Wegen fleißig mir halten habe. seinen Rathgebern in Belgrad, während ihn Belgrad, vom 48. Mai. die Tataren des Pascha nicht zu finden wissen. Noch hat seit der Annahme des Russischen Hafiz, der redlichen aber schwachen Willen Ultimatums durch die Pforte keine andere zeigt, hat neulich den Englischen Konsul er­ Veränderung in Serbien stattgefunden, als sucht, durch einen nach Konstantinopel abge­ daß Hafiz Pascha als Gouverneur der hiesigen fertigten Kourier- den Fürsten Georgiewitsch Festung eingesetzt worden ist. Noch fungiren aufsuchen und ihm vorstellen zu lassen, wie Wucsitsch und Petroniewitsch neben dem Für­ dringend seine Rückkehr nach Belgrad sey. sten Alexander, und die Großherrlichen Ver­ Allein auch dieser soll ihn nicht gefunden ha­ ordnungen über die Absetzung dieser drei Män­ ben. Die von Petroniewitsch und Wucsitsch ner sind nicht nuv nicht vollzogen, sondern eingereichte Resignation ist von dem Fürsten man bemerkte überhaupt bis jetzt nicht die nicht angenommen worden. In Belgrad wird mindeste Anstalt zu deren Vollziehung. Bei unterdessen intriguirt und kabalisirt; nächtli­ jo bewandren Umstanden begab sich der Rus­ cherweile kommen Staffetten an und gehen sische Konsul Warschenko zu Hafiz Pascha, nach dem Innern des Landes ab. Der ganze verlangte Erläuterungen über diese unerklärliche Senat, zwei Mitglieder ausgenommen, die Saumseligkeit und forderte, daß Wucsitsch und man in häufigem Verkehr mit dem Russischen Petroniewitsch unverweilt von ihren Posten Konsul bemerkt, scheint mit dem Gedanken des Widerstandes einverstanden. Alexander Geor­ fernten Hotel ab und läuft schnell, um die" giewitsch hat auf gutem und bösem Wege Kirchthürme von St. Perri und Nicolai ein­ 30,000 Unterschriften gesammelt, welche unter stürzen zu sehen. Mitten in seinem Enthusi­ einem Gesuch für. seine Beibehaltung nach asmus trifft ihn der Wasserstrahl einer Feuer­ Konstantinopel expedier worden sind. DenNpch spritze und schleudert ihn in einen Kanal werden die kriegerischen Vorkehrungen fortge­ (Fleet), den die Flammen von Weingeist, Ter­ setzt, Schmähschriften gegen die Familie Obre- pentin u. s. w. aus zerstörten Magazinen auf nowitsch in Umlauf gebracht und selbst Kom­ dem Wasser dahin schwimmend bedeckten. Der plotte geschmiedet, deren unverhohlener Zweck Unglückliche, eben erst mit einem Sturzbad ist, die Mitglieder derselben aus dem Weg«! Übergossen, ist auf einmal in einer brennenden zu räumen. Zu dieser That sollen sich na­ Punschbvwle und entgeht nur mit genauer mentlich der Sohn des älteren Garaschanin, Noch, aber mit zahlreichen Brandwunden be­ ein Adjutant' Namens Pliaskirsch und ein deckt, dem sichern Tode. ,,Meinen Wagen!" Offizier mir Namen Kosta Zankowitsch gegen­ schreit er außer sich seinem Diener entgegen, seitig eidlich verpflichtet haben. An den Pfingst- „ich will fort."" „Mylord! der Wagen ist feierragen soll sich eine große Volksversamm­ verbrannt!" „Wie, und das Hotel?" „Das lung am Wradschar einfinden, womit Wuc­ Hotel ist abgebrannt!" „Und meine Frau?" sitsch eine weitere Demonstration zu Gunsten „Hat sich in ein anderes Haus geflüchtet." seiner Sache beabsichtigt. Der Engländer schleppt sich mit seinem Be­ dienten mühsam hin; Diebe , und plündernde v e r m i s c h t e s . Rotten hatten seiner Frau alles geraubt. „Zu­ Nummern derjenigen Serien der Polni­ rück, schreit man ihm entgegen, das HauS schen Partial-Obligationen von 600 Fl., welche wird gleich in die Luft gesprengt werden." am 1. Zuni 1843 gezogen worden, und dem­ „Aber meine Frau!^/ schreit der Engländer nach zu der am 1. Zuli d. I. vorzunehmen­ „Sie hat einen Arm gebrochen, sucht sie!" den Special-Verloesung gehören sollen. „Lady Mary!" ruft Lord Charles verzwei­ 43 62 161 232 233 291 318 377 379 felnd, „großer Gott! welche Hölle!" — Es 392 420 439 477 629 644 666 667 661 war so; ein stürzender Rauchfang hatte die 689 763 96l 1027 1036 1037 1092 1096 Lady getroffen. Die beiden Gatten wurden 1129 1132 1163 1167 1181 1221 1329 einige Tage darauf verbrannt, verstümmelt, 1472 1637 1666 1601 1663 1667 1704 ausgeplündert, halb verrückt nach Hannover zu­ 1706 1710 1808 1901 2000 2007 2088 rückgebracht; sie hüten noch das Bett, und man 2109 2260 2263 2278 2287 2296 2296 glaubt nicht, daß sie bei dem nächsten Brande 2306 2328 2366 2366 2406 2420 2603 wieder eine Lustpartie dahin machen werden. 2606 2679 2699 2612 2644 2720 2349 — Im südlichen Rußland, am Kaukasus, 2869 2906. ist ein Thal, von den Bewohnern „das Thal — Zn Helsingoer isd die Nachricht einge­ der Schlangen" genannt. Zn einer Auedeh­ laufen, daß der größte Theil der Stadt War­ nung von vielleicht zwei Quadrarmeilen,.ringS berg in Schweden abgebrannt seyn soll. von hohen Bergen eingeschlossen, herrscht hier — Arlincourt läßt in seinem neuesten Net­ ein ewiger Frühling. Wälder von Orangen- zwerke: „der Polarsterns einen Engländer und Citronenbäumen, aus denen hier und da erzählen, wie der in Hannover wohnende Lord die Tochter der Wüste, die hohe Palme her­ Charles *** auf die erste Nachricht von dem vorragt, purpurne Trauben im üppigsten Laub­ Brande von Hamburg Postpferde anspannen werk, Stauden und Blumen der reichsten ori­ ließ, und mit seiner Frau über Hals und entalischen Vegetation bedecken den Boden, Kopf nach Hamburg fuhr, um das Schauspiel schön gefiederte Vögel bauen ihre Nester in zu genießen. Er setzt Lady Mary in einem den Bäumen, krystallhelle Quellen rieseln in noch von dem Schauplatz des Brandes ent­ Silberstreifen vom Gebirge herab, die mildeste — 165 mit taj^evp Blumtndufc geschwängert» ZLtmo? Bewilligung.) fphäre unter Msg' azurnem HümmelHa5en ^ Bekanntmachungen. den christlichen Besuchern jener Gegend zu Junge Damen, die im Schneideren dem Glauben Veranlassung gegeben, daß diese Unterricht zu nehmen wünschen, bitte ich, Stelle die Wiege des ersten MenschenpaareS mir ihr Zutrauen zu schenken, wobei ich gewesen sei. Im Oktober, wenn die Weiden es mir zur Bedingung mache, daß dieselben außerhalb dieses ThaleS anfangen zu ersterben, wahrend der Zeit des Unterrichtes, sich nur ziehen die Nomadenstamme sich für den Win­ nnl ihren Arbeiten zu beschäftigen habm. ter in dieses Eden zurück. Aber ehe noch im — Das Nähere zu erfragen in der Wo­ März die Sonne glühendere Strahlen sendet, chenblatts-Expedition. 3 verlassen sie eiligst mit ihren Heerden daS Thal, um den gefährlichen Bewohnern Platz Montag den 2t Juni Nachmittags 4 zu machen, die ihm den Namen geben. Von Uhr werden die Vorsteher des Vereins zur dieser Zeit an ist das Thal jedem andern We­ Versorgung seiner Ztzittwen, Waisen zc. :c. sen verschlossen. Tausende und aber Tausende in der Wohnung des Hrn. Consuls Rodde von großen und kleinen Schlangen haben dann in der Stadt zur Empfangnahme der noch hier ihren Wohnsitz aufgeschlagen, und wehe restirenden Beitrage und zur Auszahlung dem armen Geschöpf, das sich dahin verirrt. der jahrlichen Quoten versammelt seyn. z Hoch von den Bergen herab hat man mit «SSSSSSSVSSSSSSSSSSSSSSSS Fernröhren die gräßlichen Scenen betrachtet, D Für die zum Besten des Alexan» G> wenn der Wüstenkönig, die flüchtige Gazelle A der »Waisenhauses am 80. Mai ^ verfolgend, über den verrätherischen Blüchen- (K eingegangenen 14 LK Seife, t LK, O teppich des Schlangenthals hinwegfliegt. Zin- gelnd und zischend umschlingen die scheußlichen A Syrup und t L.W Waizenmehl, so H D wie für die am 31. Mai bei Ghle- Bestien Füße, Hals, ̂ Leib und Schweif im lebendigen Netze — donnernd hallt sein Ge­ A genheit eines Familienfestes dan,e< ^ brüll durch die Lüfte, vergebens streckt er sich G brachten 50 Rbl. Bco.-Assig. dankt G> aus und braucht die gewaltigen Kräfte, im­ G den freundlichen Gebern herzlich der ^ mer neue und neue Fäden schlingen sich um IV erein der Armenfreunde. ^ ihn, bis er leiser und leiser stöhnend im frucht­ HOKKSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS« losen Kampf ermattet und verender. Vom 28. Mai bis zum 4. Juni. Getankt. St. Nicolai-Kirche: Reinhold Bekanntmachung. Leopold Dettenborn. — Sophie Emilie Von Einem Edlen Kämmerei, Gerichte v. Landefen. — St. Elisabeths,Kirche: wird deSmittelst bekannt gemacht, daß bei Julie Wilhelmine Weidenbaum. — Jula demselben der Posten eines Kämmerei, Oie« Blumenwelt. ners vacant geworden, und haben sich dem, Beerdigt. St. Elisabeths-Kirche: Der nach diejenigen, welche in diesen Dienst zu Jnval. Peter Jaan, alt 67 Jahr. treten wünschen, eine gute Führung nach­ Vroelamirt. St. Nicolai-Kirche: Pe, weisen und zur Nothdurfr schreiben können, ter Heinrich Oolck mit Susanna Doro­ der Anstellung wegen, bei dem unterzeichne» thea Wöhrenberg. — St. Elisabeths- ten Vorsitzer dieses Gerichtes zu melden., , Kirche: Friedrich Petersohn mit Marga- Peruau Rathhaus am z. Zuni i84Z^ - retha Müller. Obettammerer F. E. Rogenhagen. > Schiffe sind^ angekommen 33 Nr. 5. F. Drewnick, Protocollist. 3 " ' —abgegangen 24 — 186 Ta^e der Lebensmittel in Verna«, kur den Monst Juni 1843. B r o d . Silb. Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Moskauschen Weizenmehl, aus Loch. Kop. W a s s e r g e b a c k e n , s o l l w ä g e n u n d g e l t e n . . . . . . . . . 2 r T Ein Franzbrod od. Kringel von reinem Weizenmehl, aus Wasser gebacken 3 Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Wasser gebacken . . . . 5? 1 Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Moskauschen Weizenmehl, aus Milch gebacken, soll wägen und gelten .^ . Ein Franzbrod od. Kringel von reinem Weizenmehl, aus Milch gebacken 2^ Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Milch gebacken . . . . 1 Lin Süßsauerbrod von feinem gebeuteltem Noggenmehl, . i Pfund 3 Ein ungesäuertes, von feinem gebeuteltem Roggenmehl, . . dito 3 Ein dito von gleicher Güte - !6 Ein grobes, jedoch aus reinem Noggenmehl gebackenes Brod, t Pfund Ein dito von gleicher Güte — Silb. F l e i s c h . M. Kop. Gutes fettes Rindfleisch vom Mastvieh soll gelten l s Minder gutes dito . ...... 1 '4 Gutes fettes Kalbfleisch von Mastkalbern, vom Hinterviertel . . . . t 8 Dito dito vom Vorderviertel 1 5 Minder gutes dito vom Hinterviertel .? . . t 3 Dito dito vom Vorderviertel , t 3 Gutes fettes Schaffleisch, vom Hinterviertel Dito dito vom Vordervierrel . . .' Gutes fettes Schweinefleisch . 1 6 Minder gutes dito . .... . B i e r u n d B r a n n t w e i n . Silb. Mze. Rbl. Kop. Ein Faß Doppe l ; ode r Bou te i l l enb ie r . . . . . . . 6 50 Eine Bouteille Doppelbier von drei Viertel Stoof . . — 55 Eine Bouteille Tafel» oder Mittelbier — 4s Eine Tonne oder Faß Brauhaus Krugbter von 92 Stöfen 3 50 Brauhaus oder Krugbier i Stoof . . — 4? Gemeiner Kornbranntwein t Stoof . . . . . . . . ' — 24 Gemeiner Kümmelbranntwein i Stoof — 28^ Abgezogener und versüßter Branntwein ^ Stoof . . . . — 36 Noch feinerer oder doppelt abgezogener dito i Stoof . . — 43 Wer sich bel dem Verkauf der in der Taxe benannten Lebensmittel eine Abweichung erlauben sollte, es sei nun in Rücksicht der Güte,1des Gewichts, des Maaßes oder des Preises, verfällt bei dem ersten Uebcrtretungsfall in eine Strafe von 6 Rbl. S., bei dem zweiten von 12 Rbl. S. und bei dem dritten von 25 Rbl. S. M., wovon der Angeber die Hälfte erhält. Würde sich aber je­ mand zum vierten Male eines solchen Vergehens schuldig machen, so soll ihm sein Handwerk oder sonstiger Geschäftsbetrieb gelegt werden. ?ul,Iicalum Pernau Polizei-Verwaltung, den 1. Juni «84z. Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldm ann, Censor. M 24 1843. Sonnabend, den 12. Juni. Warschau , vom 29 . Ma i . General Cortinez ist zum General - Capitain ' Durch Kaiserlichen Befehl vom 40. März von Catalonien, General Seoane zum Gene- ist die Gründung eines SeminariumS für ral-Capitain von Arragonien, General HayoS Stadt- und Land-Schullehrer angeordner, wel­ zum General-Capitain in den VaSkischen Pro­ ches seinen Sitz in Radzymin nicht weit von vinzen ernannt; den Letzlern ersetzt interiml- Warschau, haben und unter der unmittelbaren stisch im Kriegs-Ministerium General Nogue- Aufsicht des Kurators des Warschauer Lehr- ras; dem General Aleson ist die Inspektion kreiseS und unter dem Rath für den öffentlichen der Infanterie übertragen, die getrennt worden Unterricht stehen wird. Das deSfallsigt Gesetz ist von her dem General Lmage belassenen giebt die hiesige Negierungs-Zeitung. Zur Un­ Inspektion der Provinzial-Milizen. terhaltung dieser Anstalt sind jährlich 6606 Vom 2 . Zum. D ie Neg ie rung ha t au f Silber-Rubel bestimmt. telegraphischem Wege folgende Nachricht er­ Pa r i s , vom 31 . Ma i . halten: „Der „Oriental" bringt Nachrichten Die Negierung hat folgende telegraphische aus Indien bis zum 2. Mai und von China Depeschen aus Madrid erhalten: „Durch De­ bis zum 12. Marz. Der Stand der Dinge kret vom 26. Mai sind die Cortes aufgelöst in Sind wird als sehr ruhig angegeben, nur worden. Eine neue Versammlung ist auf den in Sirkind hatten Unruhen stattgefunden. 26. August einberufen. Die Zahlung der Ab­ Auf dem Gebiete von Chytul war es endlich gaben vom 1. Januar 1L43 an ist für fakul­ zu einem sehr ernstlichen Kampfe gekommen. tativ erklärt. Alle Spanier, die durch defi­ Der Tod des Commissairs Elipu ist das ein­ nitive Sentenzen wegen politischer Vergehen, zige interessante Ereigniß, welches in Kanton seit dem 1. September 1840, verurtheilt wor­ vorgefallen, wo man neue Angriffe auf die Eng- den sind, werden in volle Freiheit gesetzt, sey glischen Faktoreien vorherzusehen schien. Beim es, daß sie bereits auf den Galeeren, in den Eintreffen des Majors Malcolm, der mit je­ Gefängnissen oder Festungen ihre Strafe an­ dem Tage erwartet wurde, wollte sich Sir getreten haben, sey es, daß sie deportirr oder H. Portinger mit der Ratifikation nach Pe­ exilirr worden, oder auf dem Wege sind ihre king begeben." Strafe anzutreten. Durch Dekret vom 24. Die Nachricht von der Besetzung der Sand­ Mai ist eine Commission niedergesetzt, die den wichs-Inseln seitens Englands hat sich als Auftrag hat, innerhalb drei Monaten ein Ge- lingegrundet erwiesen. setz-Project über die Baumwollenwaaren zu Ein Brief von den MarquesaiSinseln. von entwerfen; durch Decrere vom gleichen Datum einem Offizier der Corvette Boussoie, schildert sind folgende Ernennungen verfügt worden: die Zustände dort als nicht sehr erfreulich für' die FM^vsin iMbiseMttM ̂ e, Welche Der'0bW keM ̂ die Expedition mitmachen. Zehn Monate voraus den Vorttap von 10 Rettern fühlte, hat die Mannschaft nur von'Salzfleisch ge­ sprengte zu dem Herzog und sagte: „Mon- lebt; die vier Kühe auf dem Schiff konnten seigneur, es ist keine Zeit zu verlieren; wenn derselben kein Rindfleisch geben, da sie zur man uns erblickt, werden wir von Her unge­ Fortpflanzung der Race auf den Inseln be­ heuren Ueberzahl der Araber, die zwaNjigoMal stimmt sind.— Die Einwohner sind das treu­ stärker sind, als wir, in Stücke gehauen. ES loseste Volk in der Welt. Sie schwören Treue blieb nichts übrig, als von dem Schrecken des und Frieden, und brechen sie in derselben Stun­ Uebersalls Nutzen zu ziehen, und dies auf de durch einen hinterlistigen Ueberfall. Sie sind der Stelle." Der Herzog antwortete: Das ist tapfer und wissen sogar mit Kanonen recht gerade, was ich vorschlagen wollte , und nun geschickt umzugehen. Die Gefechte setzen sich keine Zeit verloren!" Er sprengte an die Spitze täglich fort. Ein Hauptangriff wurde durch seiner 600 Reiter, und gleich einem Schwärm den Stamm der Eanaken ^gemacht, der jedoch von Pfeilen.flog die Masse .auf den Feind, dabei 200 Todte, 126 Verwundete hatte. von welchem in dem ersten Angriff 700 Mann Unter den Tobten befand sich ihr König, ei­ niedergehauen wurden. Die Franzosen gewan­ ner der kleinsten Männer des Landes, und nen so «viele Beute, daß sie dieselbe nicht fort­ doch ein Metre 90 Centimeter groß, über sechs bringen konnten, Abdul Kaders Geld, seine Fuß! Daraus kann man sich einen Begriff reichen Lagergeräthe und 20,000 Stück Vieh. von der Größe der Einwohner im Allgemei­ Zum Glück waren die übrigen Truppen in nen machen. der Nähe, um die Sieger zu unterstützen. Vom 6 . Nachr i ch ten aus Span ien ha ­ Bei der Wegnahme der Smalah Abdul-Ka- ben seit einigen Tagen zu häufigen KabinetS- der's soll man sich auch vieler Briefschaften ConseilS Anlaß gegeben, in welchen über meh­ bemächtigt haben, durch deren Inhalt nam» rere wichtige Fragen berakhscHlagt wurde. Di« hafte Personen in Marseille und Toulon com- Majorität des Conseils soll beschlossen haben, promittirt werden. — Der Muphti in Algier, daß die Französische Regierung, inmitten der der wohl auch mit dem Emir in geheimer neuen Ereignisse, die sich vorbereiten, die strengste Verbindung stand, ist verhaftet und nach Mar­ Neutralität beobachten würde, damit Espar- seille abgeführt worden. tero und das Englische Ministerium Frankreich Der „Moniteur parisien" . faßt die Lage nicht beschuldigen könnten, die Jntriguen der Spaniens in folgender Weise zusammen: „Die Anhänger Maria ChristinenS zu begünstigen. insurrectionelle Bewegung greift in Spanien um Die „Gazette du Midi" vom 2. Zuni' sich. Zn Granada und -in Reus haben sich meldet, das überall, von Cadix bis Barcelona, Junten gebildet. Zn Lugo, Pontevrada und in die größeren Städte sich erhoben und die Voll­ Jaen sind Unruhen ausgebrochen. Es ist Be­ jährigkeit der Königin und die Wiedereinse­ fehl ertheilt worden, die vormaligen Deputir- tzung des Ministeriums Lopez proclamirt haben. ten Prim und Ortega zu verhaften und vor. Vom 6 . D ie Ze i tungen en tha l ten be re i t s Gericht zu stellen. Zn Barcelona herrscht ausführliche Berichte über den Sieg des Her­ große Aufregung. Die Regierung wird, wie zogs von Aumale. Die Araber hatten 36 es heißt, Alicante zu einem Freihafen erklären." Stunden marschirt, ohne daß Menschen und Vom 7. Der Herzog v. Aumale ist nach Me, Pferde die mindeste Erquickung gehabt; da deah zurückgekehrt, ohne seit der Gesangenneh« fanden sie endlich einen kleinen Bach zwischen mung der Smalah Abdul Kaders auf Feinde gel 2 kleinen Hügeln und hielten an. Der Her­ stoßen zu seyn. — Unter den Papieren Abdul- zog von Aumale folgte ihnen mit seinen 600 Kaders, in deren Besitz man jetzt gelangt ist, Reitern auf dem Fuß. AIS der Oberst'Coste soll sich ein äußerst wichtiges Schreiben des einen Hügel erreichte, bemerkte er, wie die Kaisers von Marokko befinden, welches den Araber in Unordnung dem Wasser zueilten. Beweis liefert, daß dieser dem Emir Unter­ stützungen zuwandte und hie Munition, welche werden sollen, veraussetzt. O'Connell ist in- von Engländern für ihn bestimmt war, an deß zu klug, als daß er der. Regierung Ver­ ihn beförderte-. Der in Abdul Kaders Zelt anlassung geben wird, Gewalt- anzuwenden» gefundene Schatz war beträchtlich: jeder Ca- und wie die Erfahrung wiederholt-gelehrt hat> vallerist erhielt 1000 bis 4200 FrS. in Spa­ besitzt ev Macht und, Einfluß genug, um daK nischen Piastern baar, und außerdem ein jeder Volk, selbst unter, den drohendsten Verhält-, Juwelen, Uhren und Gerüche von bedeuten­ Nissen, wenigstens; von freiwilligen Provokati­ dem Werthe. Die spater ankommenden Zuaven onen abzuhalten. hatten ihren Theil an der Beute, und einer von Vom 3 . Zun i . E in Schre iben von Du ­ ihnen fand allein eine Schachtel mit Bijoute- blin, daS, ich diesen Morgen gesehen, beschreibt rieen, 200,000 Frs. an Werth, die alle den den Zustand.des Landes qls höchst, kritisch. Pariser Stempel trugen. Auch der kostbare Man fürchtet zwar nicht, daß die Regierung Säbel, den unser König einst Abdul Kader so weit gehen würde, irgend eine Versamm­ überreichen ließ, und die übrigen kostbaren Ge­ lung, ohne die dringendste Noch, gewaltsam schenke jener Zeix, sogar die Pferde, sind wie­ zerstreuen zu, lassen, aber man hält es nicht der erobert worden; letztere hat man in die für möglich, daß die Massen bei der beständ­ K. Ställe, den Säbel in das Museum gebracht. igen Anregung, der sie unterworfen sind, sich Londvn , vom 31 . Ma i . werden immer bei jeder Gelegenheit durch O'Con- Die Nachrichten aus Dublin reichen bis nell's Winke im Zaume' halten lassen. Be­ zum 23. d. M. Die Repeal-Umtriebe in Ir­ sonders aber fürchtete man Ausbruche im Nor­ land werden von O'Connell und seinen Ge­ den, wo die. alten Orangisten, aufs tiefste ge­ nossen lebhaft fortgesetzt, aber auch die Regie­ reizt, von den einflußreichern Protestanten nur rung beginnt jetzt mit Ernst einzuschreiten. mit Mühe verhindert werden., über die Ver­ Die Zahl der Friedensrichter, welche ihre Ent­ sammlungen in, ihrer Gegend herzufallen. Die lassung erhalten haben, beläuft sich schon auf Regierung fährt jedoch fort, Truppen-Ver­ 1Ü und unter ihnen finden sich mehrere Män­ stärkungen hinzusenden, wozu sie vielleicht eben ner von nicht unbedeutendem Einflusses na­ so sehr von der Furcht vor dem übermäßigen mentlich O'Connell selbst und einer seiner Söhne, Eifer der Freunde als vor einem Aufstande Lord Fsrench und zwei andere gleichnamige der Feinde der'Englischen Verbindung bewo­ Mitglieder seiner Familie, so wie die Parla­ gen wird. mentsmitglieder Oberst Butler, Somers und Se. Majestät der König von Hannover ist Browne. Zugleich trifft die Negierung alle noch im Laufe des gestrigen Nachmittags in militärischen Vorsichtsmaßregeln, welche ihr die London eingetroffen und im St. JameS-Palast Besorgniß vor möglichen Unruhen eingiebt. abgestiegen. Kurz nach seiner Ankunft, welche Wie es heißt, wird sogar das Schloß in Du­ um 4 Uhr, 2 Stunden nach der Taufe der blin in VertheidigungSzustand gesetzt; gewiß jungen Prinzessin, erfolgte, 'besuchten Prinz Al­ ist die fortwährende Vermehrung der Truppen brecht, der Herzog und der Prinz Georg von in Irland, zu denen unverzüglich ein 800 bis Cambridge den König. Hierauf machte Se. 1000 Mann starkes Bataillon Marinesolda­ Majestät Besuche bei der verwittweten Köni­ ten unter dem Obristlieutenant Burton, nebst gin und bei der Prinzessin Sophie und speiste einer Kompagnie Marine-Artillerie stoßen soll. dann bei der Herzogin von Gloucester. Se^ Diese Truppen, zu deren Einschiffung in den Majestät war auf einetn Dampfboot von Ca­ an der Südküste von England gelegenen KriegS- lais nach England herübergekommen und am häven bereits der Befehl ertheilt worden ist, Zollhause in der Themse gelandet. sind aus dem Grunde gewählt worden, weil Die Nepealbewegung hat jetzt auch Man­ keine Zrlander unter ihnen sich befinden und chester erreicht. Neulich abends durchzogen man daher bei ihnen keine Sympathie für eine Anzahl Zrländer dif Stadt und erzwa«^ das Irische Vot5, gegen das sie gebraucht gen durch Drohungen von den meisten Laden­ besitzern und Wlrthen Geldspenden für die sie sämmtUch ihre Häuser und Läden verschloj- Repeal-Rente. Di« Polizei hat jedoch Maß­ sen und entflohen. Die Befürchtung wegen regeln ergriffen, um diesem ErpressungS-Sy­ des Pulvers hatte den Haven-Aufseher sofort steme sogleich ein Ende zu Machen. Es giebt veranlaßt, einen Neunpfünder auffahren zu in Manchester mehr als 80,000 Zrländer; lassen, mir welchem man> als die Explosionen viele Tausende derselben haben Vereine gebil­ begannen, daS Schiff in den Grund schie­ det und erklärt, daß sie -Mit keinem Wirche ßen versuchte. Die Trümmer der expiodirten oder Ladenbesitzer, verkehren wollen, der nicht Bomben und Raketen fielen weithin auf das zum Repeal-Fonds beiträgt. Diese Drohung Werft und den anliegenden Eisenbahnhof, ohne hat bereits ansehnliche G/ldsummen flüssig ge­ jedoch erheblichen Schaden anzurichten. Der macht, die nach Dublin abgesandt wurden. Werth der Ladung, das Schiff ungerechnet, Nach den „Bombay Times" vom 1. Mai wird zu 26,000 Pfd. St. angegeben; der ist es am 24. März, vier Meilen von Hy- Kanonen wird man zwar wieder habhaft wer­ derabad, zu einer Schlacht gekommen, die drei den, sie aber wahrscheinlich umgießen müssen. Stunden dauerte, zwischen 6000 Engländern Ueber das Entstehen des Brandes hat man unter Sir Charles Napier und 20000 Belo- nur Vermuthungen. chiern; die Letzteren verloren 1000 Mann, Wien , vom 30 . Ma i . die Engländer nur 39; die Städte Omercoote Der gegenwartig hier verweilende Fürst Mi- und Meerpore sind von den Engländern be­ losch hat gestern Abend durch Stafette die setzt worden. —Die gefangenen Amers von Anzeige erhalten, daß seine Gemahlin, die Seinde sind Bombay angekommen; in Sir- durch ausgezeichnete Geistesgaben bekannte Für­ hind ist eine Empörung ausgebrochen und gleich stin Liubicza, am 26. d. zu Neusatz an der wieder unterdrückt worden; doch war es nö- Wassersucht verschieden ist. Die Krankheit thig^ geworden» ein Gefecht zu liefern, wobei war nach dem ärztlichen Erachten hauptsächlich die Engländer 30 bis 40 Mann verloren. eine Folge der in den letzten acht Mcnaten Bundelkund ist in schwüler Aufregung; dage­ erfahrnen Kränkungen, denen ded sonst rüstige gen ist im eigentlichen Zndostan alles ruhig. Körper erlag. Fürst Michael, auf der Reise Lord Ellenborough war zu Agra. Die Be­ nach Wien begriffen, befand sich am Sterbe­ richte aus China vom 12. März lauten nicht bette seiner Mutter. zum Besten. Kön igsbe rg , vom 8 . Zun i . Gestern Vormittag gegen 11 Uhr brach im Zh re Ka is . Hohe i t d ie He rzog in von Bassin zu Somhampton auf dem Schisse Leuchtenberg ist vorgestern Abend von Ber­ „Taxtare", welches 20 große metallene Ka­ lin hier eingetroffen und im Deutschen Hause nonen, etwa 1200 Bomben und eine Masse abgestiegen. Die Abreise nach St. Peters­ kongrevescher Raketen für die Mexikanische burg ist auf heute festgesetzt. Die Herzogin Regierung am Bord hatte und am Abend hat die Reiseroute von hier nach St. Peters­ Absegeln sollte, plötzlich Feuer aus. Die Mann­ burg nicht über Tilsit, sondern über Gum- schaft verließ eiligst das Schiff, weil irrig ver­ binnen und Stallupöhnen bestimmt. lautete, daß 60 Tonnen Pulver am Bord Mar ienbu rg , vom 6 . Zun« . seyen. Der starke Wind fachte den Brand Seine Majestät der König trafen am 4. so an, daß die Flammen bald die Bomben d. M. Abends nach 6 Uhr von Danzig in und Raketen erreichten, welche nun nach ein­ Marienburg ein und wurden unter dem Zubel- ander mit lautem Knalle und Geprassel in ruf der Einwohner und zahlreich versammele die Luft flogen. Nach etwa 3 Stunden ging t«n Fremden von den Militär- und Civil-Obe- das im Znnern ganz ausgebrannte Wrack unter» ren empfangen. Am 6. fuhr der König nach Das Gerücht von dem am Bord befindlichen der evangelischen Marienkirche zum Gottes­ Pulver erschreckte die Einwohner der an das dienst und wohnte alsdann der Aufführung des Bassin anstoßenden Straßen so gewallig, daß Alexander-Festes im großen Remter des Schlos­ ses bei, das von mehr als 300 Sängern und rer gegen das Fort Santiago vor, wo ein Musikern der Provinz aufgeführt wurde. Der Theil ihres Regiments in Garnison lag, der Saal faßte mehr als 1000 Zuhörer und nach mit ihnen im voraus im Einverständnisse ge­ Beendigung des Konzertes sprachen Se. Ma­ standen und gleichfalls die ihn commandirenden jestät Allerhöchstihre Zufriedenheit über die Auf­ Offiziere erschlagen hatte. Innerhalb des FortS führung dieses Oratoriums auF. Se. Maje­ befindet sich eine Artillerie-Kaserne, deren Be­ stät der König gaben Mittags große Tafel wohner von dem ganzen Komplotte nichts ge­ für etwa 90 Personen. Am 6. um 4^ Uhr wußt harten. Ein an die gleichfalls eingebo­ Nachmittags, verließen Se. Majestät, Aller- renen Artilleristen abgeschickter Sergeant, mit höcksttdelche am 7. d. schon Sich wieder in der Aufforderung, zu den Aufrührern nberzu- Berlin zu befinden beabsichtigten, und somit treten, wurde von denselben zurückgewiesen; dem Nachmittags-Konzert Allerhöchst ihre Ge­ sie schlössen vielmehr die Thüren ihrer Kaserne genwart nicht gewähren konnten, Marienburg. und rüsteten sich zum Widerstände. Die Auf­ K iss ingen , vom 6 . Zun i . rührer ließen sich indessen durch dieses Fehl­ Se. K. H. der Großfürst Michael von schlagen nicht enrmurhigen, sie schritten viel­ Nußland werden am 9. Zuli zum Kurgebrauche mehr zur Anwendung von Gewair-Maßregeln dahler eintreffen, und, so viel man aus den gegen die Artilleristen. Da sie Meister deS Logisbestellungen entnehmen will, vier bis sechs sämmrlichen Geschützes der Festung waren, Wochen bei uns verweilen. so richteten sie zwei Kanonen gegen die Ka­ Dresden , vom 7 . Jun i . ^ serne, und alle Stücke von schwerem Kaliber Zhre Kaiserl. Hoheit die Frau Großfürstin gegen die Stadt. Mit Sonnenaufgang be­ Helene von Nußland ist mir Höchstihren Töch­ gann daS Feuer auf die Arlillerie-Kaserne'und tern, den Großfürstinnen Maria, Elisabeth auf Manila. Inzwischen hatte sich der Ge­ und Katharme, Kaiserl. Hoheiten, heute Vor­ neral-Gouverneur mit zwei Schwadronen Ca- mittag von hier nach Teplitz abgereist. vallerie und sechs Compagnieen Infanterie der S p a n i e n . Kaserne des dritten Regiments, in welcher Ueber den Soldaten-Aufruhr in Manila nur eine schwache Mannschaft zurückgelassen giebt ein im Zmparcial von Barcelona ent­ war, nach kurzem Widerstände bemächtigt, und haltenes Schreiben folgende nähere Auskunft. war dann vor das Fort Santiago gerückt, Das dritte Linien-Regiment, in welchem der gegen daS er das Feuer mit 2 Einundzwan- Aufstand ausbrach, bestehr aus Eingeborenen zigpsündern eröffnen Ueß. Gleichzeitig machten der Philippinischen Inseln, und nur seine die Artilleristen unter der Anführung eines Offiziere und ein 'Theil seiner Unteroffiziere Spanischen Sergeanten einen Ausfall gegen sind Spanier. Die in einer ziemlichen Ent­ die Rebellen, durch den es ihnen gelang, die fernung von der Stadt liegende Kaserne des Letzteren aus einer ihrer Stellung zu.vertrei­ dritten Regiments war der erste Schauplatz ben und das Hauptrhor halb zu öffnen. Jetzt der Unordnungen. Die Meuterer begannen brachen- sich 3 Compagnieen der Belagerer ihr Werk früh Morgens vor Tages-Anbruch Bahn in das Fort und die Aufrührer ergaben unter der Führung eingeborener Sergean­ sich. Das Innere von Santiago bot einen ten damit, daß sie einen Hauptmann, zwei entsetzlichen Anblick dar, denn das Feuer der Lieutenants und drei Spanische Unteroffiziere Truppen des Gouverneurs hatte ein Pulver- ermordeten, die den Dienst in der Kaserne Magazin in die Lust gesprengt, durch welches hatten. Während der hartnäckigen Gegen­ dies Fort mir Leichen und Trümmern bedeckt wehr, welche die Angegriffenen leisteten, ge­ war. Die schwerste Gefahr blieb indessen erst lang eS einem andern der wachhabenden Offi­ noch zu beschwören. DaS Fort stand im ziere, zu entkommen und die Nachricht von Brande, und es handelte sich darum, das dem Vorgefallenen nach^ dem Haupt-Quartiere Haupt-Pulvermagazin, in welchem sich 24,000 zu bringen. Inzwischen rückten die Aufrüh­ Kisten Pulver befanden, vor dem Feuer zu — WS — schützen und damit die Stadt Manila vor ei» fey auf die älteste Schwester des Kaisers ge­ nem beinahe gewissen Untergange zu retten. fallen, und man glaubt, daß die Bestimmung Den verzweifelndsten Anstrengungen gelang es, der Brasilianischen Verfassung, wonach der diese schwierige Aufgabe zu lösen» Um 7 Uhr präsumtive Thronerbe, welches bis jetzt die Morgens war der Aufruhr gedämpft und das älteste Schwester des Kaisers ist, das Reich Feuer so weit gelöscht, daß man nichts mehr nicht verlassen darf, einigen Einfluß auf Aen- von demselben zu fürchten Harke. ES verdient derungen der Wahl des Prinzen gehabt habe. bemerkt zu werden, daß der General Oraa den Aufrührern, ehe'er sie angriff, Verzeihung v e r m i s c h t e s . angeboten, daß sie aber seine Aufforderungen Einweihung der neuen Ehstnischen Kirch« nur mit Kanonen- und Gewehrkugeln beant­ in St. Petersburg. Der 16. Mai d. I. wortet harten. Die Verluste der Truppen des war für die Ehstnischen Bewohner SN Pe­ Gouverneurs find ziemlich ansehnlich gewesen. tersburgs, deren Anzahl sich mit dem Militair Ueber Veranlassung und Zweck des Aufruhrs auf 6000 Seelen belaufen mag, ein Tag sel­ beobachten alle amtlichen und Privatberichte tener Freude und innigen Jubels. Denn nach­ biS jetzt ein discretes Schweigen. Man weiß dem die hiesige Evangelische Gemeinde der Eh- bereits durch frühere Mitteilungen, daß einige sten, seit 1842 Sr. Johannis-Gemeinde ge­ achtzig der gefangenen Nebellen nach kriegs-. nannt, gegen 70 Jahre ohne eigene Kirche rechtlichem Spruche erschossen worden sind. gewesen und sich mit einem Nachmittags-Got- Kons tan t i nope l ^ vom 24 . Ma i . tesdienste in fremden Kirchen hatte begnügen Der mit einer speziellen Sendung beauf­ müssen, ward ihr durch die väterliche Huld tragte Kais. Russ. General Varon v. Lieven, Sr. Maj. des Kaisers, welcher eine jähr­ welcher im Begriff steht diese Hauptstadt zu liche Summe von 1700 N. S. zur einstwei­ verlassen, um nach St. Petersburg zurückzu­ ligen Miethe eines passenden Kirchen - LocalS kehren, hat am 22. d. M. seit» Abschiedsbe­ Allergnädigst anzuweisen geruht hatte, an dem suche bei der Pforte abgestattet. bezeichneten Tage das hohe Glück zu Theil, R io -Jane i ro , vom 13 . Ap r i l . daß sie in ihre eigene Kirche festlich einzog. Der Prinz von Joinville ist am 27. v. Der neue Gottestempel, eingerichtet in dem M. hier angekommen und vom Kaiser mit Hause des Kaufmanns Pawlow an der Ecke allen gebührenden Ehrenbezeigungen empfan-. des Kos'je--Boloto, war durch die mancherlei gen worden. ES wurden Zimmer im Palaste milden Geld-Gaben von Vornehmen und Ge­ zur Verfügung des Prinzen gestellt, und der ringen, sowohl aus dieser Stadt, als aus der Prinz nahm das Anerbieten an. ES haben Heimath der Gemeinde her, zu einem wahr­ bereits einige Hoffestlichkeiten ihm zü Ehren haft würdigen Baue unter der Leitung deS stattgefunden. Architekten Hrn. Schreiber gediehen, und bot Die Vermahlung des Prinzen von Join- jedem Hereintretenden gewiß einen höchst über­ ville mit der Prinzessin Francisca ist auf den raschenden Anblick dar, indem in so^ kurzer 1. Mai festgesetzt und es werden schon Vor­ Zeit und mit wenig Mitteln überaus viel ge­ bereitungen getroffen, um dies Fest mit gro­ leistet worden war. Ein neuer Beweis, daß ßer Pracht zu begehen. Nach einem Artikel in unserer Stadt der Sinn für das Hohe der Brasilianischen Verfassung hat die Prin­ und Edle recht zu Hause ist. zessin Anspruch auf unmittelbare Auszahlung, Reva l . Lau t Resk r ip t s des H rn . Ge­ einer Mitgift von 760 Contos (über 1,200,000 neral - Gouverneurs der Ostsee - Provinzen an Thlr.) was, wenn sogleich darauf bestanden den Ehstländischen Herrn Civil - Gouverneur wird, den Finanzminister in einige Verlegen­ ci. cl. 3. Mai ist von dem Hrn. Minister heit setzen dürfte. Die Prinzessin Francisca des Innern dem Titulair-Rath Alexander Kü- D die zweite' Tochter Dom Pedro'S. Anfangs lewein auf dessen Bitte gestattet, eine neue hieß es, die Wahl des Prinzen von Joinville Assecuranz-Anstalt zum Transport verschiede­ ner Waaren- Effekten u. s. w. zuLandezwi- nen Tod für ganz arm passirte; John Tol- schen St. Petersburg, Moskau und Riga kenton, ein Haarkräusler, der zu Georg's III. anzulegen. Zeit vornehme Kunden zu bedienen hatte, — Ein Englischer Mechaniker, Sadler spater aber, als die Mode wechselte, in so Holbeck, -hat einen Webestuhl erfunden, auf ärmlichem Aufzug herumging, daß man sich welchem selbst die größten Segel in Einem versucht fühlte, ihm Almosen anzubieten, ist, Stücke Hewoben werden können« Durch eine 81 Jahr alt, gestorben; vor einiger Zeit hatte .ttgene, Vorrichtung an dem neuen Webestuhl ihn die Polizei halbverhungert auf der Straße wird das Segeltuch dauerhafter, und dabei liegend gefunden und nach Haus gebracht; um die Hälfte leichter als das gewöhnliche^ von da an kam er nicht wieder zu Kräften,; Die Admiralität hat diesem neuen Fabrikat, als er verschieden war, fand man, daß John nach genauer Prüfung, vollen Beifall geschenkt Tolkenton, während er sich oft die gewöhn­ und auch bereits Bestellungen gemacht. lichsten Bedürfnisse des Lebens versagte, ein — Die allgemeine Anwendung des Dam­ Vermögen von 60,000 Pfd. St. zusammen­ pfes als Bewegungskraft kommt einer Vermeh­ gescharrt hatte. rung der Menschenzahl gleich. Nepräsentiren die durch Dampf bewegten Maschinen bloß Bekanntmachungen. bei der Spinnerei nicht die Arbeit mehrerer Demnach der hiesige Okladist ehemalige Millionen Menschen? Der Engländer Pare Audernsche Küster Friedrich Wilhelm Mar, stellte in einer vor Kurzem in Birmingham tens sä concnirsuin provociret, als wer? gehaltenen Versammlung die Berechnung auf, den alle diejenien welche an den Gemein; daß im Jahre 1792 alle damals existirend.'n schuldner Anforderungen zu haben vermei­ Maschinen eine Arbeit gleich der von 10 Mil­ nen, hierdurch aufgefordert, sich mit solchen lionen, im.Jahre 1827 gleich der von 200 ihren Ansprüchen innerhalb sechs Monaten Mill. unl?'1833 jener von 400 Mill. Men­ s Lnk poena praeclusi allhier anzu, schen lieferten, also eine Arbeit gleich der geben, wie nicht minder diejenigen welche Hälfte der über die Erdoberfläche verbreiteten dem Gemeinschuldner verschuldet sind, des, Menschen. Bei der Spinnerei machen die mittelst angewiesen werden, den Betrag Spindeln, die sonst in der Minute 60 Um­ ihrer Schuld in gleicher Frist, Hierselbst drehungen machten, bei den neuesten Maschi­ einzuzahlen. Pernau Rathhaus, den s. nen 8000 in derselben Zeit. In Manchester Juni 1843. hat eine einzige Spinnerei 136,000 Spin­ Nr. 1187. In deln, welche wöchentlich 1,200,000 (Engl.) Meilen Baumwollenfaden liefern. Owen in " C . Schmid , z (1,. 8.) L̂ nciic. er Lecretsr. New-Lanark liefert mit seinen 2600 Arbei­ tern jeden Tag so viel Baumwollengarn, daß Von Einem Wohledlen Rathe der Kai- man die Erde zwei und ein halbes Mal um­ serlichen Sradt Pernau werden alle Ulch wickeln könnte. jede, welche an den Nachlaß der versterbe- — In Nottingham hat ein Fabrikant eine nxn Demo ise l l e Aga tha He lena Wis» Maschine zum Tüll- und Bobinettweben er­ sel als Glaubiger oder Erben, Anforde, funden, zu welcher nur 3 Arbeiter nöth/g sind, rungen und Ansprüche zu haben, oder, wi, die sich alle 6 Stunden ablösen. Diese 3 der das von dem verstorbenen Apotheker Leute aber verfertigen mit der neuen Maschine . Eberha rd George Che l i us , am 6 . eben so viel, als in gleicher Zeit 1000 auf August 182t i»m Besten seiner gleichfalls den bis jetzt auf dem Kontinent gebräuchlichen ve rs to rbenen Ehega t t i n Hedw ig Soph t .e Maschinen. geb. Wissel, und seiner obengenannten — Kürzlich ist in London ein reicher Geiz­ Schwager in . Demo ise l l e Aga tha He lena hals aus der Welt gegangen, der bis an sei­ Wissel, mit weiterer Erbeinsetzung er» richtete, am 18. Juli 1824 allhier public , Kunst erlernen will und mit den nöthigen cirte Testament zu sprechen vermeinen soll» Schulkenntnissen versehen, wie auch der ten, hierdurch aufgefordert, mit ihern Am ehstnischen Sprache mächtig ist, findet ein forderunge» sich innerhalb sechs Monaten, Unterkommen. Das Nähere zu erfragen beim mit den etwanigen Protestationen wider Buchbindermeister Metzner in Pernau. 3 das Testament und ihren Erdansprüchen Zndem ich am 8. d. M. äuf dem Wege aber binnen. Jahr und Tag 2 linjus von der Station Friedenthal nach Pernau, ^roc1ain3t.i5, snb pnena piaec1u5i hiert einen Rohrstock mit einem krummgebogenen selbst anzugeben und ihre Rechte zu ver­ Gr^ff verloren habe, verspreche ich dem folgen, widrigenfalls sie nach Ablauf dieser Finder, der selbigen dem Herrn Revisor perenttorischen Frist nicht weiter gehört Wachsmuth in Pernau, in seinem Hause noch admiturt, sondern ipso faclo prsecln- bei der deutschen Kirche, oder mir auf dem ciirr sein sollen. Wonach sich zu achten. Gute Wattell abliefert, eine Belohnung von 8iAN»cnni Pernau Nathhaus, den 5. zwei Rubel Banco Ass. "zu entrichten. Zuni 1843. Wattell den 10. Zuni 1843. Nr. 1186. In ücleln von Wahl. C Sch m i d, z (1^. 8.) 8^n^ic^ns Lt .^ecivlar. Zunge Damen, die im Schneideriren Von Einem Edlen. Kammerei» Gerichte Unterricht zu nehmen wünschen, bitte ich, wird desmittelst bekannt gemacht, daß bei mir ihr Zutrauen zu schenken, wobei ich es mir zur Bedingung mache, daß dieselben demselben der Posten eines Kammerei,Die« ners vacant geworden, und haben sich dem­ wahrend der Zeit des Unterrichtes, sich nur nach diejenigen, welche in diesen Dienst zu mit ihren Arbeiten zu beschäftigen haben. treten wünschen, eine gute Führung nach» Auch mache ich bekannt, daß bei mir fer­ weisen und zur Nothdurfr schreiben können, tige moderne Hauben und Hüte'zu haben der Anstellung wegen, bei dem unterzeichne­ sind, und zugleich Bestellungen darauf am genommen werden. ' 2 ten Vorsitzer dieses Gerichtes zu' melden. Pernau Nathhaus am 3. Juni 1843. A. Michelson. Oberkammerer F. E. Rogenh^gem Montag den 21 Juni Nachmittags 4 Nr. 3. F- Drewnick, Protocollist. 2 Uhr werden die Vorsteher des Vereins zur Versorgung seiner Wittwen, Waisen ze. :c. (Mit polizeilicher Bewilligung.) i n d e r W o h n u n g d e s H r n . C o n s u l s R o d d e Bekanntmachungen. "in der Stadt zur Empfangnahme der noch Beste hollandische Dachpfannen und fri­ restirenden Beitrage und zur Auszahlung scher Stolcker und Edammer Käse, sind zu der jährlichen Quoten versammelt seyn. i haben bei Hr. Härder A Comp. 3 Vom 4. bis zum 11. Juni. In meinem Hause ist eine freundliche Getankt. St. Nicolai-Kirche: Leontine Wohnung von drei Zimmern nebst Wirth, Elisabeth Krüger. , schafrsbequemlichkeiten und Stallraum für Vroelamirt. St. Nicolai-Kirche: Franz zwei Pferde monatlich auch jährlich zu ver, Christian Holm mit Marie Juliane miethen. . Karlinsky. Pernau, den 10. Zuni 1843. ' Malermeister WiSsor. z Schiffe sind angekommen 36 Ein junger Mensch, welcher die Gärtner- , — —> abgegangen 27 Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprkvinzen gestattet den Druck C. Gold mann, Censor. Pernausches Wochenblatt. M2S. 1843. Sonnabend/ den 19. Juni. St . Pe te rsbu rg , den 3 . Zun i . und in denjenigen Städten welche Edelleuten Z. K. H. die Großfürstin Maria gehören, der Gutsbesitzer. N i ko la jewna , Herzog in von Leuch ­ Vom 8. Ein SenatS-UkaS vom 16. Mai tenberg, ist am 2. Zuni Abends in voll­ publicirt das vom Reichsrathe im Departe­ kommenem Wohlseyn im Peterhofschen Palais ment der Gesetze und in der allgemeinen Ver­ angekommen. sammlung getroffene und von Sr. Maj. dem Auf den Beschluß des Comitss der Her­ Kaiser Allerhöchst bestätigte ReichSrathSgut- ren Minister, in Folge einer Vorstellung de« achren, wonach Glieder von Kaufmanns-Fa­ Herren Justizministers hinsichtlich.der Hebräer, milien, welche wegen nicht erfolgter proiypter welche in einer Entfernung von 60 Wersten Bezahlung dec Gildensteuer zum gehörigen von der Grenze wohnen, ist am 20. April Termin zu dem Oklad der simplen Bürger der Allerhöchsteigenhändige Befehl Sr. Maj. angeschrieben sind, im Laufe des nächsten Zay- des Kaisers erfolgt: Alle Hebräer, welche in res von der Recrurirung, falls eine solche statt­ dem Grenzstriche von 60 Wersten längs der findet, alSdann noch befreit werden können, Preußischen und Oesterreichischen Grenze woh­ wenn sie anzeigen, daß sie nach wie vor zur nen, in die innern Gouvernements abzuführen, Gilde steuern wollen und wider ihren Willen denjenigen, welche eigene Häuser besitzen, das zum Oklad der simplen Bürger angeschrieben Recht anheimzustellen, dieselben in einer zwei­ worden sind, weil sie die Gildensteuer nicht jährigen Frist zu verkaufen, und dies Alles ohne zur gehörigen Zeit entrichtet haben, und sich weitere Einwendungen in Erfüllung zu setzen. sofort wieder zu den Kaufleuten anschreiben Der Reichsrath hat im Departement der Ge­ lassen. Jedoch muß diese Anzeige und Um­ setze und in der allgemeinen Versammlung auf schreibung durchaus vor Erlassung des Mani­ die Unterlegung der allgemeinen Versammlung festes über die Recrurirung geschehen. der drei ersten Departements des Dirigirenden Pa r i s , vom 10 . Zun i . Senats die Frage wegen Wahl von Mitglie­ DaS „ministerielle Abendblatt" enthalt fol­ dern der städtischen Quartier Verwaltungen aus gende amtliche Anzeige: Se. Königl. Hoheit der Zahl der Edelleute und Personen verschie­ der Prinz von Zoinville hat nach seiner An­ denen Standes (Beamte, Gelehrte, Künstler, kunft zu Rio Zaneiro, versehen mit der Ein­ Rentiers und zur Classe der Exemten gehörige willigung des Königs, bei Sr. Majestät dem Privatleute) dahin entschieden, daß diese Wahl Kaiser von Brasilien um die Hand Zhrer jedes Mal unter dem Präsidio der Vorsitzer Kaiserl. Hoheit der Prinzessin Francisca von der Quartier-Verwaltungin geschehen soll, also Braganza angehalten, welche ihm gewährt entweder der Polizeimeister oder Sadtvoigte wurde. Die Vermählung hat zu Rio Janeiro am 1. Mai vollzogen werden sollen» Der Anerbieten zu-einem Attentat gegen O'Con­ Prinz von Joinville führt die junge Prinzes­ nell haben die öffentlichen Blätter darüber sin auf der Fregatte „belle Poule" nach Frank­ Folgendes erfahren: Am Montag früh em­ reich. Man erwartet Ihre Königl. Hoheiten pfing der Minister iu seiner Privatwohnung im Laufe des nächsten Monats. einen Brief mit dem Postzeichen Gloeester; Der Prinz von Joinville soll unmittelbar das Datum war der 6. Juni und die Unter­ nach seiner Rückkehr nach Frankreich zuly Con- schrift Samuel Mayer. Das Schreiben er­ tre-Admiral ernannt werden. — Die Prin­ ging sich ziemlich zusammenhanglos über die zessin Francisca von Braganza ist die dritte Irländischen Angelegenheiten und enthielt unter Tochter Don Pedro's. Sie ist in ihrem neun­ Anderem folgende Stelle: „Ich mache mich zehnten Lebensjahre; ihre Schönheit und die anheischig, wenn ich dazu aufgefordert würde, Eigenschaften ihres Geistes und Herzens wer­ mein Leben gegen das Leben O'Connell'S zu den sehr gerühmt. Die älteste Tochter Don wagen." Sir I. Graham forschte sogleich nach, Aedro's ist Maria da Gloria, gegenwärtig ob es ein Individuum jenes Namens in Gloce-- Königin von Portugal; die Zweitälteste, die ster gebe, und als er darüber Gewißheit erlangt Prinzessin Januaria, ist 21 Jahr alt; sie ist hatte, gab er Befehle zur Verhaftung dessel­ präsumtive Thronerbin, bis der Kaiser Don ben. Der -Polizei-Inspektor Otway wurde Pedro I. Kinder hat, und darf aus diesem auf der Stelle nach Gloeester geschickt und Grunde Brasilien nicht verlassen. bemächtigte sich der betreffenden Person ohne Vom 11 . Man the i l t aus Oran vom 21 . Mühe. Gestern früh trafen sie zusammen in Mai dem „ToulonnaiS" Folgendes mit: „Ein London ein, und in der Mittagsstunde wurde Arabischer Chef, der der Beni Amer, hat dem der Gefangene, ein Mann von sehr anständigem General gemeldet, daß Abdel Kader verwun­ Aeußeren und Benehmen, etwa 33 bis 36 det und ihm ein Schenkel zerschmettert wor­ Jahre alt, im Ministerium des Innern ver­ den sey." . hört. Er nannte sich Samuel Mayer, nicht Vom 12 . Mehre g laubwürd ige B r i e fe , Mayne, wie frühv angegeben war, erkannte die mit der letzten Post aus Afrika eingetrof­ den Brief als den seinigen an und gab dar­ fen sind, bestätigen die Nachricht von der über folgende Erklärung: Am Sonnabend habe Verwundung Abdel Kader's. er mit einigen Freunden zusammen in Gloee­ London , vom 9 . Jun i . ster gespeist, das Gespräch sey unter Anderem Vorgestern war viel Larm vor dem Polizei- auf die Irländischen Angelegenheiten und auf Büreau in Bowstreet. Man vernahm, daß O'Connell'S Treiben gekommen, und er habe der Staatssekretär dem Richter Twyford den in berauschtem Zustande sich erboten, darüber Auftrag ertheilt habe, einen gewissen Mayne einen Brief an den Minister des Innern zu verhaften zu lassen, der dem Minister einen schreiben, was er auch gethan, ohne an die Brief geschrieben, worin er sich gegen eine be­ Folgen zu denken; aber er habe nicht die Ab­ stimmte Summe erbietet, Hrn. O'Connell zu sicht gehabt, den Brief abzusenden, sondern erschießen. Auch gestern war viel Verkehr in ihn in seine Tasche gesteckt; darin nun habe genanntem Büreau. Man hat jetzt in Er­ sich zufällig auch >in Brief an seine Mutter fahrung gebracht, daß es der Polizei gelungen befunden, den er auf die Pos? geben wollen, ist, den Elenden aufzufinden. Er wird im und aus Versehen habe er statt dessen jenen Ministerium des Innern von dem Polizeirich- unsinnigen Brief>gefaßt und abgeben. So ter Hall in Gegenwart Sir James Grahams wie er den Jrrthum gewahr worden, habe er und de/ anderen Minister mit der größten sich mit seinen Freunden berachschlagt, was Heimlichkeit verhört, so daß außer dem Obi­ zu thun sey; sein Wille sey gewesen, sogleich gen nichts im Publikum verlautet. einen zweiten entschuldigenden Brief an Str Vom 10 . Nach näheren E rkund igungen I. Graham zu schreiben, die Freunde aber über das dem Minister des Innern gemachte hatten ihn davon abgerathen und gemeint. der Minister werde die Sache gewiß nicht ernst­ genommen und hielt zuerst eine kurze Anrede, lich nehmen, sondern den lacherlichen Brief worin er sich über den der Regierung gespiel­ ruhig bei Seite werfen. Der Gefangene be­ ten Streich (das krasse Gerücht, eS sey in theuerte feierlichst, daß er keine üble Absicht Waterfdrd zum Aufstand gekommen) lustig gehabt, und daß er seine Leichtfertigkeit auf­ wachte. Die Soldaten, sagte er, wurden so richtig bereue; übrigens, fügte er hinzu, werde rasch eingeschifft, daß sie nicht einmal Kasten der verworrene Inhalt seines Briefes gewiß für die Munition mitnehmen konnten, die in einen Jeden überzeugen, daß derselbe nicht Strümpfe gepackt werden mußte. Die Re­ mit nüchternem Sinne geschrieben sey. Auch gierung sey doch nun ruhig, das Volk würde handigte er ein Zeugniß des Ober-SherissS nicht rebelliren, den Frieden nicht brechen> die und mehrerer 'achtbarer Einwohner von Gloee­ Rebellion habe übrigens auf specielles Verlan­ ster über seinen makellosen Charakter und sein» gen ausbrechen, sollen, sie sey daher schlimmer gute Gesinnung ein. Der Polizeirichter, Herr als eine Flasche mit Rauch, denn dieser sey Hall, erklärte jedoch den Brief bei alledem für doch sichtbar, die gegenwartige Rebellion sey ein so straffälliges Vergehen, daß der Gefan­ aber gänzlich unsichtbar. O'Connell las dar­ gene nicht ohne Bürgschaft entlassen werden auf «ine Adresse an das Irländische Volk vor, könne; es traten darauf sogleich zwei Perso­ worin es heißt: „Es ist nörhig, daß das nen vor, welche mit dem Gefangenen von Volk genau wisse, was wir wollen. Wir Glasgow angekommen waren, und leisteten wollen die Wiederherstellung eines besonderen für ihn die verlangten Bürgschaften von je Parlaments für Zrland; die Wiederherstellung 100 Pfd. St., wozu er selbst noch eine Cau- gerichtlicher Unabhängigkeit von Zrland. Zr­ tion von 200 Pfd. St. dafür stellen mußte, land soll sich selbst Gesetze geben, und auch daß er auf Vorladung vor den Zuli-Assisen selbst deren Vollstreckung leiten. Das Parla­ erscheinen wolle. Hierauf wurde der Gefan­ ment soll wirklich das Volk repräsentiren, das gene, der früher Advocat war und jetzt beim Wahlrecht also so ausgedehnt als möglich seyn. Zollamt in Gloeester angestellt ist, feiner Haft Man wendet ein, die Einführung dieses Par­ wieder entlassen. laments würde den Protestantismus unter­ Aus Portsmouth wird berjchtet, daß dort drücken. Dies wird nicht der Fall seyn; der an Ausrüstung der nach Irland bestimmten Katholicismus strebt nach keiner Oberherr­ Schisse, worunter mehrere große Kriegsdampf- schaft; die Katholiken in Zrland haben be­ böte, thätig gearbeitet werde; im Ganzen wiesen, daß jeder Verfolgungsgeist ihnen fremd sollten 1000 Marine-Soldaren dahin abge­ ist, die Prorestanten in Zrland mögen auch hen, und eS ist bereits »ine außerordentliche nicht vergessen, daß ihnen immer der Schutz Menge von Kriegsvorräthen, worunter 26 Englands im Nothfalle sicher ist, die Vortheile Tonnen Pulver und 30,000 Flinten, abge­ des Repeal sind klar. Nicht mehr würden schickt worden. dann die Reichen daS Land verlassen, , um in London zu leben und damit uns jährlich neun Vom 14 . E in C i r cu la r des Herzogs von Million Pfd. St. entziehen. Nicht mehr Wellington fordert alle Regiments-Chefs auf, würde unser Handel, unsere Industrie darnie- die Zahl der in ihren Regimentern dienenden derliegen. Nicht mehr Hürden wir von der Zrländer einzuberichten. ES soll dies, dem Brittischen Schuld so schwer gedrückt werden, Vernehmen nach, deshalb geschehen, um die denn vor der Union hatte England über 460 Regimenter kennen zu lernen, welche im Fall Mill., Zrland nur 20 Mill. Schulden. Die von Unruhen in Zrland am besten dort ver­ Zeit ist gekommen, wo Zrland wieder Zrisch wendet werden können. werden muß. Fort mit jeder Furcht, mit je­ Bei der großen am 6« d. stattgefundenen dem Zwiespalt. Zrländer, schaaret euch um Repeal-Versammlung in der Kornbörse zu Du­ euer Vaterland." Die Adresse wurde durch blin wurde Hr. O'Connell enthusiastisch auf­ Akklamation angenommen. Ste t t i n , den 16 . Zum. noch immer mit 2000 Mann, 4 Geschützen Heute früh verließ Se. Majestät, begleitet und 60 Reitern bei Tarragona. Die Besa­ von den Segenswünschen der Einwohner und tzung bleibt abek fest in der Treue und die unter dem Zubelruf der versammelten Menge, Hoffnung des Obristen, die Stadt zu neh­ unsere Stadt, um Allerhöchstihre Reise durch men, wird scheitern. Proklamationen, die die Provinz über Pasewalk und Anklam nach das ganze Spanische- Volk zu den Waffen Greifswald, Rügen u. s. w. fortzusetzen. rufen, regnet es> (Es ist ein wahrhafter Hamburg , vom 16 . Zun i . Wahnsinn des Aufruhrgeistes in diese Nation Wie wir vernehmen, wird Se. Maj. der gefahren. Alles was sich, wo einmal eine König von Dänemark am Sonnabend, den Verfassung besteht, nur auf parlamentarischem 17. d., nach der Znsel Rügen abgehen, um Wege erledigen soll, will jede einzelne Stadt, mit Sr. Maj. dem König von Preußen da­ jeder einzelne politische Tollkopf, durch- Ge­ selbst zusammenzutreffen; zum Dienstag den walt des bewaffneten Widerstandes oder gar 20. d..wird Se. Maj. wieder in Kopenhagen Angriffs in's Werk setzen.) zurück erwartet. Pa r i s vom 11 . Zun i . D ie „P resse" ha t Neape l , vom 30 . Ma i . durch Privatbriefe aus Catalonien die Nach­ Die Trauung I. k. H. der Prinzessin richt erhalten, daß in Bercelona am 6. Um Donna Teresa mit dem Kaiser von Brasilien ordnungen stattfanden. Sie waren durch die hat heute in der k. Schloßkapelle stattgefun­ Anwesenheit Zurbano's veranlaßt worden. Auf den. Se. kaiserl. Majestät wurde durch den den Straßen erhob sich das Geschrei: „Tod Prinzen Leopold, Grafen von Syrakus, re­ dem Zurbano!" Drohende Zusammenrottungen präsentirt. hatten sich um daö Haus, in-welchem Zur­ S p a n i e n . bano abgestiegen mar, gebildet. Er konnte Pa r i s , vom 9 . Zun i . De r Mon i teu r sich nur retten, indem er in der Mitte eines parisien sagt: Eine neue Znsurrektipn ist zu Cavallerie-Detaschements, welches ihn schützte, Malaga ausgebrochen; die Zunta hat sich re- Barcelona verließ. Die Gähruug im Volke constituirt; der Intendant ist ermordet wor­ hatte einen solchen Grad erreicht, daß der Ge- den. Zu Granada dauert die Bewegung fort; neralcapitain Cortlnez sich genöthigr sah, das die Studenten haben die Waffen ergriffen. Kriegsgesetz zu publiciren. Es veranlaßt« dies Auf allen Punkren herrscht große Agitation. neue Zusammenrottungen. Die städtischen Be­ Doch war bis zum 1. Zuni zu Madrid alles hörden traten vermittelnd zwischen der Bevöl­ ruhig. (Diese Nachricht ist offenbar verspä­ kerung und dem General - Capitain auf, und tet, da man von der Recrudescenz zu Mala­ nachdem dieser die Erklärung der Stadt in ga schon gehört hatte; sie geht aber auch Belagerungsstand widerrufen, stellte sich die nicht weit genug, da schon Berichte aus Ma­ Ordnung wieder her. drid vom 3. Zuni eingegangen sind, wonach Madr id , vom 1 . Zun i . bis zu diesem Tag vollkommene Ruhe in der Der Corresponsal, ein wohlunterrichtetes Blatt, Hauptstadt herrschte.) Die Angaben von den enthielt gestern Folgendes: „Man sagt, indem Bewegungen in den Provinzen sind so wider­ man sich auf sehr glaubhafte Zirkel beruft, sprechend, daß man das Wahre daran durch« daß man sehr eifrig irgend einen Diplomaten aus nicht herausfinden kann. von Bedeutung aufsuche, um ihm eine wich­ Dem Semaphore von Marseille zufolge, tige Sendung zu übertragen. Diese beschränkt der Briefe aus Barcelona vom 3. mittheilt, sich auf eine Ausflucht durch verschiedene Län­ hätten Sevilla und Zaen zwar einen Auf­ der zum BeHufe der Aufsuchung eines Prin­ stand versucht, doch sey die Ruhe sofort wie­ zen, der sich auf das baldigste mit unserer der hergestellt worden. Dagegen sollen.Mur­ Königin vermähle, um durch eine so kühne cia, Alicante und Carthagena im offenen Auf­ Zntrigue den innern Angelegenheiten eine an­ ruhr begriffen seyn. — Oberst Prirn steht dere Richtung zu geben. Der Bräutigam soll nämlich förmliche Verpflichtungen einge­ Vom 6 . Sehr über rasch t ha t h ie r d ie hen, die Gewalt in den Händen der herr­ Nachricht, daß das Spanische KriegSdampf- schenden Clique zu lassen. Man darf anneh­ schiff „Zsabella II.," welches sich in den Ge­ men, daß der Zukünftige, in Betracht der wässern von Tarragona befindet, sich für die dargebotenen Brautgabe, es nicht an^ Verspre­ Bewegung von ReuS erklärt hat. Der Mi- chungen fehlen lassen werde; aber über diese nisterrath hielt dieserhalb eine besondere Si­ Brautgabe verfügt man nicht auf verstohlene tzung. Das Ministerium wandte sich an und so unanständige Weise. Herr Carnerero, Hrn. Aston, um in dieser Sache dessen Rath eingeladen, an dieser Unterhandlung Theil zu einzuholen, und drückte ihm den Wunsch aus, nehmen, hat als verständiger und gewandter daß die Englische Marine dazu behülflich seyn Mann, wie es scheint, sich geweigert. Man möge, dieses Schiff zur Pflicht zurückzubrin­ hat an Herrn Marliani gedacht, aber man gen. Sogleich wurden Befehle an die Com- halt ihn für zu ungeschickt und für zu wenig mandanten der Englischen Schisse in den Ge­ geachtet, um ihm eine so wichtige Sendung wässern von Catalonien abgeschickt, um auf zu übertragen." dieses Dampfschiff Zagd zu machzy und sich Vom 6. In Granada währt die Jnsurrec- desselben zu bemächtigen. tion noch immer fort, und es kommen taglich In den Provinzen Girone und Estremadu- Beamte aus jener Stadt hier an, um gegen die ra soll sich der Brigadier Ametler an die dort herrschenden Unordnungen Schutz zu suchen. Spitze der Bewegungspartei gestellt haben. Zn Malaga fraternisiren die Truppen mit der Ba rce lona , vom 7 . Zun i . Nationalgarde und schwören, das Programm Die Nachricht, daß der Commandant Su- der Nationalgarde bis zum letzten Blutstro­ bira, E'Roset genannt, einer der UnterbefehlS- pfen zu vertheidigen. Der General Cabrera haber Prim's, die Stadt Tortosa besetzt hat, und der Obrist des Provmcial - Regiments bestätigt sich. Die ganze Garnison, sowohl sind, seitdem sie sich für dos insurrectiönelle Offiziere wie Soldaten, hat sich für die Be­ Programm erklärt haben, gewissermaßen Her­ wegung von ReuS erklärt. Auch das ganze ren der Stadt, und man fürchtet, daß es der Lampourdan, mit alleiniger Ausnahme der Regierung schwer werden dürfte, die im höch­ Stadt Figuieras, hat sich erhoben, unter an­ sten Grade aufgeregte Bevölkerung wieder zum deren die Städte Roses, Cadaques, Castel- Gehorsam zurückzubringen. lon de AmpuriaS. MilaNS, Präsident der Zn den Districren von Reus, Alicante und Junta von Reus, organisirt mit eifrigster Astorya soll die Znsurreerion täglich mehr um Thätigkeit die Jnsurrection. Die Bewegungs­ sich greifen und nach den der Regierung zu­ partei baut große Hoffnungen auf den ent­ gegangenen Depeschen auch in Galicien sich schlossenen Charakter des Obersten Prim. Mit Line Bewegung vorbereiten. Von allen Sei­ dem Schiffe „die Stadt Madrid" ist so eben ten eilen jedoch die Truppen in Eilmärschen die Nachricht hierhergelangt, zu Tarragona habe nach den insurgirten Gegenden. sich die Einwohnerschaft und die Garnison er­ Die Nachrichten, die wir heute aus Cata- hoben, und Briefe aus Saragossa vom 2. ver­ lonien erhalten haben, melden, daß der Oberst sichern, daß Arragonien, Galicien und Asturien Prim und der Ex-Deputirte Don Lorenzo bereit seyen, die von Catalonien und Andalu­ Milans am 30. in ReuS die Königin für sien ausgegangene Bewegung zu unterstützen. volljährig erklärten und eine Zunta einsetzten, Von de r Span ischen Grenze , an deren Spitze Milans trat. Der Oberst vom 10. Juni. Prim bewaffnete die Menge und rückte gegen Die Vorhut des vom General Zurbano be­ Tarragona vor. Tortosa und der Priorat fehligten Operations-Corps, aus zwei Batail­ (die Gegend an der Ebro - Mündung) sollen lonen des Regiments von Zamora und aus sich der Bewegung angeschlossen haben. Unsere dem Provinzial--Bataillon von Salamanca Nachrichten von Barcelona gehen bis zum-1. bestehend, soll zu den Insurgenten von ReuS — 200 — übergegangen und Zurbano durch den Abfall selben dem Serbischen Senat mit. Die zwei dteser Truppen genüthigt worden "seyn, in fei- Kandidaten der Fürstenwürde sind der alte nem Marsch einzuhalten. Oberst Prim dürfte Fürst Milosch und Kara Gevrgiewitsch. Der jetzt, wie man glaubt, bald an der Spitze erwähnte Ferman ist in Belgrad publizirt ' einer Armee stehen. Mataro hat sich am 8. worden, mit dem Beisatze, daß sich Wucsitsch erhoben. Ein Bataillon des 29. Linien-Re- und Petroniewitsch binnen 24 Stunden aus gimentS hat sich dort für bie Jasurrection Serbien zu entfernen haben, widrigenfalls sie erklart. Die provisorische oberste Junta Ca- als Nebellen erklart werden. taloniens hat sich von Barcelona nach Saba- bell begeben und sich daselbst Sefinitiv installirt. vermischtes. Die Provinzial - Deputation von Barcelona — Durch das am 26. April d. I. Aller­ hat sich mit .ihrer Kasse, die 600,000 Fr. höchst bestätigte Gutachten des Reichsraths ist enthielt, zu ihr begeben. Der Gouverneur den Procureuren, dem Gouvernemenrssiscal in von Figuieras hat diese Stadt verlassen und Curland, dem OberfiScal in Livland und dem sich in delH Fort eingeschlossen. Die Lage des in Ehstland, so wie Generals Cortinez ist äußerst kritisch:, er ist allen Fiscalen und Anwälden verboten, Sach- ohne Geld, ohne Instructionen von Seiten Walter in Privatsachen oder Advocaren in al- der Regierung und überzeugt, daß die Trup- len diesen Beamten untergeordneten Gerichts- pen nicht auf das Volk schießen würden. Es behärden zu seyn. heißt auck, ein Theil der Garnison von Tar- , (Senats - Ukas vom 19. Mai.) ragona sey mit mehren Offizieren des St. . Riga, den 31. Mai. Für den Sommer Ferdinands - Regiments zu den Insurgenten steht die Ankunft des zum Bugsiren der übergegangen. Das Infanterie-Regiment de Schisse im Dünastrome bestimmten, aus Eng- la Prinsesa ist von Pampelona eiligst, nach land verschriebenen Dampfschiffes zu erwarten, Saragossa aufgebrochen. . das mit einem großen Kostenaufwand« (von L i ssabon , vom 2 . Jun i . mehr a l s 60 ,000 Rb l . S . M . ) angescha f f t Am 20. Mtv. erfolgte die Ankunft des worden ist und, sobald sich Reisende finden, Prinzen und der Prinzessin August von Sach- auch zur Tour nach Lübeck und den Preußi- sen-Koburg in dieser Hauptstadt. Die Neu- schen Ostseehäfen benutzt werden wird. Ein vermählten wurden'mit der herzlichsten Theil- Ovselscher Gutsbesitzer und ein hiesiger Ge- vahme und unter dem Jubel einer zahlreichen fchäftsmann beabsichtigten in diesen Tagen ihre Volksmenge empfangen. Reise ins Ausland gemeinschaftlich auf einem Von der Serbischen Grenze, - von Abo aus zu diesem Zwecke gemietherey vom 4. Juni. Dampfschiffe anzutreten. Da dasselbe aber Nach den neuesten Briefen aus Belgrad gar. nicht nach Arensburg gekommen ist, so hatte der dortige Pascha am 28. Mai einen hat der Plan sich wieder zerschlagen. Es ver- Tartaren aus Konstantinopel mit Befehlen lautet indessen, daß im Laufe dieses Sommers des Sultans erhalten. Kara Gevrgiewitsch die schon früher beabsichtigte Dampfschifffahrts- hatte sogleich nach Annahme des Russischen Verbindung zwischen St. Petersburg und Ri- « Ultimatums von Seiten der Pforte seine Re- ga zu Stande kommen und wohl auch Reval signatiön direkt an den Sultan geschickt, wel- und Pernau berühren wird. Zur regelmäßi- cher dieselbe annahm. In Folge dessen traf gen Verbindung mit dem letzteren Orte wur- mit dem neuesten Tarraren ein Kaiserlicher den hier im vorigen Winter für Rechnung de^ Ferman in Belgrad ein, der diese Resignation dim. Hrn. Rathsherrn und erblichen Ehr!n- ankündet, und dem Pascha den Auftrag er- bürgers F. E. Jacobs von dem Schiffsbau- theilt, unverzüglich zu einer neuen Fürsten- meister Moewe auf Großklüwersholm zwei wähl zu schreiten. Nach Eingang dieses Kai- schnellsegelnde Küstenfahrer erbaut, die vor serlichen Befehles theilte Hafiz Pascha den- Kurzem vom Stapel liefen. (3»l.) — Der ordentliche Professor der Dorpater „Progressif Cauchois" erzählt einen Vorfall, Universität vr. Prell er ist seiner Bitte ge­ der leider zu den seltenen gehört. Im vori­ mäß des Dienstes entlassen worden. gen Winter war der Schreiner DeShayeS au­ Haag . Am 2 . d . , um 3 Uhr Abends , ßer Arbeit, und da er eben nichts weiter ge­ fiel iu Blaauwkapel bei Utrecht nach mehren lernt hatte, so gerieth er in große Noch, so vorherigen Detonationen ein Aerolith (Stück daß er mit feiner Frau dem Bettelstäbe nahe einer Feuerkugel) von 7 Pfund Schwere und war. Ein Freund, Deval, gleichfalls Schrei­ schlug 3 Fuß tief in die Erde. Das Stück ner, sah das Elend, und sagte: „Ich habe hat die gewöhnliche Gestalt und Farbe eines Arbeit und Meister B** zahlt, gut; der Aerolirhen und eine schwärzliche Rinde. Lohn ist zwar schmal für drei Leute, doch waS — Auf den Molukkischen Inseln herrscht thut's? Wir theilen. Du suchst Arbeit, und noch immer die Cholera. Die MuSkatennuß-. so nehmen wir's mit dem Winter auf. Ich Bäume und Gewürznelkenplantagen auf Su­ will nicht, daß Du bettelst." Die drei Leute matra sind krank und ganze große Strecken schlugen sich durch, biS DeshayeS wieder Ar­ verdorren zum Schrecken der Bewohner, de- beit fand, -und es sich jetzt doppelt sauer wer­ ren großer Handel dadurch aufhört. den ließ, um den Vorschuß des Freundes wie­ — Kürzlich starb in Vienne (Depart. du der abzutragen. WaS geschieht? Vor drei Drome) ein Mann, der es in der Seltsam­ Wochen bekommt DeshayeS einen Brief, tt keit der Lebensweise vielleicht weiter gebracht liest, er jubelt, denn er hat eine Erbschaft hatte als irgend ein Englischer Sonderling. von 30,000 Fr. gemacht. Schnell eilt er zu ' Er litt an einer Leberkrankheit. AuS Büchern Deval in die Werkstatt, zeigt ihm den Brief, hatte er sich belehrt, daß Bäder ihm die be­ und ruft, den Ausdruck des Freundes benu­ sten Dienste leisten würden. Daher fing er tzend: „Wir thetten; ich will nicht, daß Du vor etwa 7 Jahren an, alle Vormittage und mehr so arbeitest." Nachmittage ein Bad von 2 bis 3 Stunden, zu nehme/,. In den letzten Zahren aber war Bekanntmachungen. er schon so weit vorgeschritten in der Lust und Ein Edles Vogtei 5 Gericht der Kaiserlü Gewohnheit des Badens, daß er des Mor­ chen Stadt Pernau bringt desmittelst zur gens um 4 Uhr die Badewanne bestieg, bis <2 allgemeinen Wissenschaft, daß die auf den Uhr darin verweilte, dann zu Mittag.speiste 12., 14. und <5. d. M. angesetzten Ter­ und um halb 2 Uhr wieder im Bade saß bis mine wegen öffentlichen Verkaufs der dem Abends 8 Uhr. So brachte er täglich 13 bis Adolph Peterssen gehörigen, in hiesiger 14 Stunden im Wasse^ zü. Vor einigen Vorstadt -?ud Nr. 140 belegenen Wind­ Tagen kam er Nachmittags eine halbe Stunde mühle ausgesetzt und auf den 10., 12. u. zu spät, also um 2 Uhr ins Bad und klagte iz. Juli d. I., der Peretorg aber, falls sehr über den Verlust dieser kostbaren Zeit. auf dessen Abhaltung angetragen würde, Um 3 Uhr sah der Aufwärter nach ihm, und auf den 16. Juli d. I. wiederum anbe, fand ihn in dem ihm so lieb gewordenen Ele­ räumt worden sind. , ment sanft entschlafen. In der letzten Zeit Pernau Rathhaus, am Ii. Juni 184Z. brachte er die Stunden außer dem Wasser Ober < Vogt R. v. Harber. nur mit der größten Ungeduld zu. Es muß Fr. Rambach, Secr. z also eine wahre Wohlthat für ihn gewesen seyn, in der Badewanne zu sterben und nicht Demnach der hiesige Okladist ehemalige im Bett; auch scheint der Himmel ihm feine Audernsche Küster Friedrich Wilhelm Mar, Gunst in dieser Weise noch über das Leben tens acl concnrsnitt provociret, als werk hinaus verlängert zu haben, denn bei seinem den alle diejenigen welche an den Gemein? Begräbniß regnete es sehr stark. schuldner Anforderungen zu haben vermei­ Ein Dienst ist des andern werth. Der nen, hierdurch aufgefordert, sich mit solchen ihren Ansprüchen innerhalb sechs Monaten eine freundliche Wohnung von drei Zim­ a 6sto sulz poens praeoliisi allhiet anzu« mern nebst Wirthschafts - Bequemlichkeiten geben, wie nicht minder diejenigen welche und Stallraum für zwei Pferde monatlich dem Gemeinschuldner verschuldet sind, des» auch jährlich zu vermiethen. mittelst angewiesen, den Betrag ihrer Schuld Pernau, den 10. Juni 1843. in gleicher Frist, Hierselbst einzuzahlen. Malermeister Wissor. 2 Pernau Rathhaus, den 5. Junt 1843. Beste holländische Dachpfannen und fri« Nr. 1187. In ficlein scher Stolcker und Edammer Käse, sind zu C . S c h m i d , 2 (1^. 8.) L^nciic. et Leerecar. haben bei Hr. Härder Lc Comp. 2 Von Einem Wohledlen Rathe der Kau serlichen Sradt Pernau werden alle und Ein Ruhe«Sopha, ein Kleiderschrank, jede, welche an den Nachlaß der verstorben eine Kommode, ein L'hombre « Tisch und n e n D e m o i s e l l e A g a t h a H e l e n a W i s , vier Stühle sind zum Verkauf bei der sel als Gläubiger oder Erben, Anforde, Mademoiselle Marty, im Hause der Ma, vungen und Ansprüche zu haben, oder wi« dame Fleegen, eine Treppe hoch. der das von dem. verstorbenen Apotheker Junge Damen, die im Schneideriren E b e r h a r d G e o r g e C h x l i u s , a m 6 . Unterricht zu nehmen wünschen, bitte ich, August 1821 zum Besten seiner gleichfalls mir ihr Zutrauen zu schenken, wobei ich v e r s t o r b e n e n E h e g a t t i n H e d w i g S v p h i e es mir zur Bedingung mache, daß dieselben geb. Wissel, und seiner obengenannten während der Zeit des Unterrichtes, sich nur S c h w ä g e r i n D e m o i s e l l e A g a t h a H e l e n a mit ihren Arbeiten zu beschäftigen haben. Wissel, mit weiterer Erbeinsetzung er» Auch mache ich bekannt, daß bei mir fer« richtete, am 18. Juli 1824 allhier publi- tige moderne Hauben und Hüte zu haben cirte Testament zu sprechen vermeinen soll» sind, und zugleich Bestellungen darauf am ten, hierdurch aufgefordert, mit ihren Am genommen werden. 1 forderungen sich innerhalb sechs Monaten, A . M i c h e l s o n . mit den etwanigen Protestationen wider Fertige Herren» Stiefel wie auch Damen, das Testament und ihren Erbansprüchen aber binnen Jahr und Tag a ciatx, tinjus Schuhe sind zu haben bei proelzmstis, sud xoena praeclusi hierk A . P u l s , S c h u h m a c h e r m e i s t e r . 1 selbst anzug^en und ihre Rechte zu vet« folgen, widrigenfalls sie nach Ablauf dieser Vom 11. bis zum 18. Juni. peremtvIischen Frist nicht weiter gehört Getankt. St. Nicolai« Kirche: Eduard noch admittirt, sondern ipso facto prsecln- Alexander Hange. — St. Elisabeths« sein sollen. Wonach sich zu achten. Kirche: Jaan, ein Sold. Sohn LiAnsrum Pernau Rathhaus, den 5. Juni 1843. Beerdigt. St. Nicolai-Kirche: Juliane Nr. 1186. In tigern Henriette Schuhmann, alt 4 Monat. C. Schmid, 2 Vroelamirt. St. Elisabeths-Kirche: Jo' (1^. 5>.) et Le^retsr. Hannes. Peters mit Amalie Louise Jo« hannson. (Mit polizeilicher Bewilligung.) Bekanntmachungen. S c h i s s e s i n d a n g e k o m m e n . . . . 4 0 In meinem Hause, in der Vorstadt, ist — — abgegangen . . . . zi Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Gold mann, Ce5sor. I>i-, .>5!'. ' '! . ' > -. ': ü'-.i/i.- -' -- »,-<>, .»lü-'i ". '».. -- - !?.1 ! ' - 9 s ' ' ' ' < < 184Z Sonnabend/ den ZK. Juni. St. Petersburg, vom 6. Zum. In den neuesten Berichten des Gen. Bu- Der Reichsrath hat im Departement der geaud vom 30. und 31. Mai ist von der Gesetze und in der allgemeinen Versammlung, Verwundung oder dem Tode Abdul Kader'S nach Durchsicht der auf Allerhöchsten Befehl nicht die Rede. Sr. Majestät des Kaisers von dem Ober- Vom 18. Zwischen den Kab inet ten von dirigirenden der 2. Abtheilung der Allerhöchst- Paris und London ist ein Notenwechsel, be­ eigenen Cancellei an ,den Reichsrath gebrach­ züglich auf die Spanische Frage, eingetreten; ten, im Ministerium der innern Angelegen­ es handelt sich nun wieder von der Interven­ heiten entstandenen und im Recruten-Comite tion; England will ben-Regenten nicht fallen vorläufig beprüften Frage, das Journal dessel­ lassen und Frankreich kann nicht wohl eine ben vom 13. Februar am 46. März bestä­ partielle Intervention zugeben. (Bei der Kö­ tigt, wonach Findlinge und Pflegekinder, die nigin Christine wird täglich große RarhSver- zur Familie ihrer Erzieher zugezählt werden, sammlung gehalten; an 30 ihrer Anhänger nur mit deren schriftlicher Einwilligung oder nehmen daran Theil; bis jetzt hat sich jedoch mit der jedesmaligen Zustimmung des Haup­ in Catalonien und Andalusien keine christinische tes der Familie, zu welcher sie angeschrieben Partei unter den Insurgenten sehen lassen.) stehen, zu Recruten genommen werden können, London, vom 17. Jun i . wonach der 2, Punkt des § 310 der Necru­ Ministeriellen Blättern zufolge hat die Kö­ ten-Verordnung, so wie § 106 —112 des nigin ihre Absicht, Irland in diesem Jahre Swods der bürgerlichen Gesetze ihre Erläute­ zu besuchen, wegen des aufgeregten Zustande« rung erhalten. daselbst nun gänzlich aufgegeben» Vom 9« Se. kön ig l . Hohe i t der Groß- Schon häufig ist seit Annahme des neuen herzog Friedrich von Mecklenburg-Schwerin Armengesetzes der Fall vorgekommen, daß Leute ist am 6. Juni, Abends 9 Uhr, auf dem kleine Verbrechen begingen, um auf eine Zelt Dampfschiffe „Kamtschatka" in vollkommenem lang "im Gefängnisse frei beköstigt zu werden. Wohljeyn in Peterhof angekommen. Eine Zeitung von Kent berichtet, daß neulich Paris, vom 16 Juni. zwei Reiter auf der Straße nach Rochester Die Prinzessin Adelaide, Schwester Sr. eine Scheune in Flammen aufgehen und einen Maj. des Königs, tritt eine Reise nach Nea­ Mann davon eilen sahen. Sie ritten ihm pel an; sie wird über Lyon gehen. nach und nahmen ihn fest. Er gestand, daß Di- Regierung ist in diesem Augenblick« in er die Scheune angezündet habe, um deportier Unterhandlung begriffen, daß sich der Papst zu werden, da er am Verhungern und außer auf einige Tage nach Paris degebe. Stande sey, Arbeit zu finden. Die „TimeS" .»N H04 — "'H ̂ ß f r . a K G S E n g l a n d w e r d e n s M , M G V laWtHs uqd Haß ditHe^l Durchgehen wer­ die große Masse der Notleidenden sich die de, bezeichnete er als so gewiß, daß er eS Gesinnungen dieses Menschen aneigne. eher für möglich erklärte, die Wogen des In Bristol hat ein Haus, welches die gvy-. Ocean in ihrem Laufe aufhalten zu können, ßen Eisenwerke von Vale besaß und ausge­ als die Bewegung des Irländischen Volkes dehnten Eisenhandel trieb, mit 400,000 Pfd» ^ zu Gunsten der Union^ Zugleich behauptete Sr. Schulden Bankerott gemacht. Durch er, daß das Ministerium es nicht wagen wer­ den Fall dieser Firma werden 6000 Leute de, gegen das unter O'Connell's, der Priester arbeitlos. und Bischöfe Leitung vereinte Volk bei der Samuel Meyer, welcher neulich in einem bekannte,^ bedenklichen Stimmung unter den Schreib/n» an Sir I. Graham, welches er Irländischen Truppen Gewalt zu gebrauchen. zwar in einer lustigen Gesellschaft im Rausch O'Connell, der dieser Versammlung ebenfalls aus Uebermurh geschrieben und durch Vertu­ beiwohnte, begnügte sich bei dieser Gelegenheit schung aus Versehen auf die Post gegeben mit einer mehr secundairen Rolle als gewöhn­ hab?n will, sich' M Ermordung O'Connell's ' lich, hielt mdeß ebenfalls eine längere Rede. erbot, ist von seinem Posten bei der Zoll-Be- Vom 21. Der Pr inz 'Peter von Olden­ hörde zu Gloucester abgesetzt worden. burg und feine Gemahlin sind vom Continent Der König von Hannover wird, dem Ver­ hier eingetroffen und gestern Ihrer Majestät nehmen nach, bis Ende Zuli's oder Anfang der Königin vorgestellt worden. August's in England verweilen. Prinz Al­ Wir haben fortwährend schönes Wetter, so brecht ist heut« in der Staatsbarke nach Wool- daß das Heu in Masse eingebracht wird, alle wich abgefahren, um die jetzt ganz vollendete Getreide - Arten sich aufs prachtvollste entwi­ königliche Dampf-Jacht „Victoria und Al- ckeln uud selbst die stark beschädigten Kartof­ brechl" daselbst zu besichtigen. feln sich zu erholen scheinen. Diese glückliche In Irland sollen künftig in allen Besa­ Umwandlung hat wenigstens die Besorgniß tzungen des ganzen Landes die Truppen dem verscheucht, datz wir ein Mißjahr und Theue- Gottesdienste vollständig bewaffnet und mit rung haben könnten — was, besonders unter Tornistern beiwohnen. Die FortS am untern den vbwaltenden fiskalischen und politischen Shannon werden Königliche Marinesoldaten, Verhältnissen ein unberechenbares Unglück ge­ die man täglich auf Dampfschiffen erwartet, wesen seyn würde, l zur Besatzung erhalten; zwischen Limerick und Ber l in , vom 22. Jun i . dem Eingange des Shannon will die Regie­ Se. Maj. der König traf am 17. Juni rung zwei bewaffnete Dampfschiffe aufstellen. in Greifswald ein, besuchten von dort das Die Festungswerke von Akhlone werden stark landwirchschaftlicke Institut Eldena und schiff­ mit Geschütz besetzt und die Wachen verdoppelt. ten sich dann auf Putbus nach Rügen ein. Die Truppen zu Galway haben zur Vorbe­ Dort überraschte Se. Maj. der König von reitung von O'Connell's Besuch 60 scharfe Dänemark unsern Monarchen. Nachdem beide Patronen der Mann empfangen. Majestäten die merkwürdigsten Puncte der ro­ Nach Berichten aus Dublin vom 16. d. mantischen Insel in Augenschein genommen, M. hat bei Limerick eine große Repeal-Ver­ fuhren sie auf dem Dänischen Dampfboote sammlung stattgefunden, die, von mehr als nach Stralsund, von wo aus der König'von 100,000 Menschen besucht, einem Katholi­ Dänemark seine Rückreise antrat. Heute traf schen Priester, Namens Costelloe, Veranlassung unser König wieder hier ein und begab sich gab, das Thema ausführlich zu entwickeln, nach Pillnitz, wo unsere Königin sich aufhält. daß, ungeachtet der Emancipation der Katho­ Kopenhagen, vom 20. Juni. liken, doch wahre Religionsfreiheit in Irland Se. Majestät sind heute Morgen glücklich noch nicht herrsche. Auch diese hoffte er von und im höchsten Wohlseyn wieder hier einge­ der Wiederherstellung eines Irländischen Par- troffen. Zürich > 'vonl^ 10. Zuni.u .. z. 13. Zunii- Man spricht bdn Das allgemeine Tagesgespräch' ist seit ge- Z«Lsurreetton»ü > die zu Ciubad Rodrigo, Alt- stern die Verhaftung beS Kommunisten--Pre­ cante,'Sevilla und an ünVckn OtttN aüsP- digers Weitlkng, der mit drei änderet, Hand^ brochen wät'em' Doch sin»'Vits nur erst werksgesellen im Gefängniß sitzte Schon seit rüchte. Positiv dagegen ist die Nachricht von längerer Zeit soll die Polizei Versammlungen der Erhebung Valencias. General Zabälä von Handwerksgesellen im Auge gehabt ha­ soll eine der Bewegung günstige Proklamation ben, die unter dem Vorgeben von „Gesang- erlassen haben. Bei den Revolutionären steht Vereinen" mit kommunistischen Zwecken und dieser jung» General in größtem Ansehen. Planen beschäftigt wurden. Vor einiger Zeit Bi5 jetzt ist'Madrid ruhig. Auch find hier fand sich Weirling selbst hier ein, um das alle. Vorkehrungsmaßregeln gitröffen, um jeden Ganze auf großartige Weise zu organisiren ZnsurrettiönS - Versuch unmöglich zu machen. und zum Werke zu führen. Zugleich arbeitete Die Truppen sind auf daS erste Zeichen zum er an neuen Schriften, in welchen noch weit Ausmatsch bxreit. Der Generalkapitän und mehr als in seinen „Harmonien" die Auflö­ Herr Mendizabal hatten diesen Morgen eine sung der bürgerlichen Gesellschaft gepredigt Konferenz mit dem Regenten. Dem Regen­ und auch die heilige Schrift auf die verwerfe ten soll,? jedoch vergeblich', von einigen leiten lichste Weise umgekehrt wird. Davon wußten der Rath ertheilt worden seyn, der Bewegtlk/g jedoch nur seine vertrautesten Anhänger, die nachzugeben und sich an Vie Hert-en'CortiNK übrigen kannten ihn unter dem Namen „Ma- und Olozaga wegen Bildung eines neuen Mi­ rocco." Es wurde endlich Pflicht für die Be­ nisteriums zu wenden. Espartero, so heißt hörden, einzuschreiten, es, antwortete: „Nein, ich werde Nicht nach­ Rom, vom 7 . Zun i . gebe«; ich weiß wohl, daß es meine Bestim­ Um sich von dem Grade des staatlichen mung ist, den Tod des'Kriegers auf dem Gedeihens der nördlichen Provinzen seines Schlachtfeld« mit dem Schwerte tn der Hand Landes und ihren Bedürfnissen durch eigene zu erdulden." ' > Anschauung zu vergewissern hat der Papst Zn Andalusien greift zwar die Bewegung fott» beschlossen, die Rvmagna zu bereisen. Bolog­ während weiter um sich; doch konzentrirt sie na soll das Ziel seyn. Mehrere fach- und sich dort insbesondere noch auf Granada, Al­ landeskundige Männer werden den Papst be­ meria und Malaga. Zm Augenblick, wo die gleiten. Doch dürfte er Rom nicht vor An­ Zunta von Malaga sich» aufzulösen im Be­ fang Septembers verlassen. griff stand, überbrachte ein Dampfboot die S p a n i e n . Nachricht von der. Erhebung von ReuS. Dies Par is , 13. Zum. D ie Regierung pu- gab den Znsurgenten wieder neuen Muth, blizirt nachstehende telegraphische Depesche: und die Zünta blieb ani Ruder. Man ist „Die Znsurrecrion ist am 11. in Valencia, hier noch immer ohne Nachrichten von dem am 12. und 13. in Barcelona, am 16. in General Alvarez. Es heißt bloS, Granaba Tarragona mit Erfolg ausgebrochen. Zn den habe Anstalten gettoffen, Widerstand zu leisten beiden ersten Städten vereinigten sich die und.' eS seyen zu diesem Zwecke sogar alle Truppen mit dem Volk. Die Generale Bal­ Straßen verbarrikadirt worden. des, Villalonga, Lleaar und die Gemahlin deS Barce lona, 13. Zun i . Den Ere ign issen General« Zurbano schifften sich am Boi'd der der beiden- letzten'Ta^e war schon seit einer Englischen Brigg „Savage" ein, die den Häven Woche größte Gahrung vorausgegangen; von Barcelona verttrß, um ihre Passagiere nach alle Geschäfte, alle Arbeiten stockten; die Port-Vendre zu bringen, wo sie diesen Mor­ Masse des Volks und der Arbeiter trieb sich gen (17.) eingetroffen ist. Zurbano hat Ca- den Tag über auf den Straßen, den Plätzen, talonien verlassen und sich an der Spitze vo»c den Spaziergängen herum und diskutirte über 14 Bataillonen nach Saragossa gewendet. die Maßregeln^ die zu kreffm wären; eki Gleicht« thatey auch die andren Klassen der Wahnsinn grMt.> -^Die 'zBattelonesen finden Einwohnerschaft < und' der Stadtrath»'>:.Der sich endlich an Esparte.ro 5yerächr; seine Sol­ Generalkapitän Cortinez, ein allen Gewalt- dateft siny auf ihrer Seite; sie sind Herren thatigßeiten abgeneigter Mann, hielt die Trup­ der Stadt und der Garnison. Die Soldaten pen nebst den Offizieren in den Kasernen kon- sind nicht mehr konsignirt, sie vermischen sich signirt, um jede Kollision zwischen ihneu und mit den Einwohnern, welche sie umarmen. den Einwohnern ^u vechürent/ So hatte die Die Municipalirät kündigt in ihrer Prokla­ Belvegllngs - Pi»rtt^ alle Muße und Freiheit, mation an, daß dieser Tag nur der Freude ihre Pläne.^ vorzubereiten und auszuführen. und ^der Brüderschaft gewidmer sey. „Keine Wahrend hie Censral - Zunra von Sqbadell Besorgnisse," sagt sie, „kein Mißtrauen mehr« aus sich alle mögliche Mühe gab^ die Aufre­ Volk und Soldat des Vaterlandes, umarmt gung zu steigern,, bildete sich Wgleich inmitten Euch als Brüder, im geheiligren Namen Zsa- des StMrarhB von Barcelona selbst eine bella's! Unser Generalkapitän will, daß die Volks-Kommission; sie übernahm die Leitung Truppen sich auf eine feierliche Weise der ma­ im Znnern der Stadt unter dem Vorsitze des jestätischen Bewegung dieser Provinz anschlie­ Brigadiers Castro, eines bei dem Volk und ßen; ein erhabener Entschluß, welcher für im­ den Truppen in gleichem Ansehen istehenden mer fein edles, edelmürhiges, wahrhaft Spa­ Mannes; er wap, übrigens der Berufung zu nisches Herz ehrt." Die Municipalität for­ dieser Funktion nyr .-mit^der . Ermächtigung, dert hierauf das Volk auf, dieses Ereigniß des Generalkapitäns gefolgt. - Die Einwohner durch ein ige De um und außerordentliche von Barcelona wurden durch die Nachrichten Belustigungen zu feiern. Am Schlüsse em­ aus Malaga, Granada und anderen Städten, pfiehlt sie als einzigen politischen Ruf: „ES wo die Gegner Espartero's - obsiegten > mehr lebe die Konstitution! eS lebe Zsabella, es und mehr aufgereizt^ ohne auch nur auf den lebe die National-Unabhängigkeit, es lebe die geringsten. Widerstand zu stoßen. General höchste Junta! Kein Mordg-schrei, keine Be­ Cortinez, dem alle Verbindung'Mit der Cen­ schimpfungen mehr." Die Central - Junta, tral - Regierung abgeschnitten war, der kein welche sich gestern nach Manresa, einer Stadt Geld, keine Lebensmittel mehr für die Trup­ von 20,000 Seelen, im Mittelpunkt Cata- pen hatte und auf diese seit der Vertreibung lonienS begeben hatte, wird sich nun von Zurbano'S nicht mehr zählen konnte, suchte neuem hier installiren. Jndeß bleibt d'er Tri­ so viel wie möglich eine neutrale Stellung zu umph der Barcelonesen unvollständig in ihren behaupten. Allein auch dies war ihm nicht eigenen Mauern, so lange das Fort Mont- mehr möglich. Durch Oheime Emissäre bear­ juich nicht in ihren Händen ist. Sie haben beitet, wiegelten dieaUnteroffiziere^ihre Sol­ verlangt, daß der Gouverneur durch einen daten auf; am 11. fratemisirren. sie mit dSm Anderen ersetzt und die Garnison zur Hälfte Volk, uyd Cortinez, um einen Zusammenstoß aus Milizen und zur Hälfte aus Soldaten zwischen den, noch tr.?u.gebliebenen Truppen gebildet werde. Der Generalkapitän hat ih­ und den, Znsurgenttg M .perhitten. trat end­ nen diese Forderung bewilligt. Der Gouver- lich, wie bekannt, in, der verflossenen Nacht neür hatte sich, wie Man sagt, geweigert, ebenfalls dem Pwuuuciamtsnto ' bei. Buld sein Kommando abzugeben, allein der Gene­ wuxde.-diS /n?. der^ .ganzen! Stadt. tekarwr. ralkapitän hat oMell an seine Stell? den Heute a>y fMsn.ÄZKorgenf/konyt»« die Menge Obersten Pujol ernannt, der das Zutrauen eine. Prociamation s des Generalkapirans lesen, deS^VolkS genießt. welche von ^iner anderen, diese glückliche Ent- Par is , 19. Jun i . Ber ich te von der Wickelung veröffentlichenden Proklamation der Spanischen Grenze besagen: das Fort Mont- MuAci^alilat,-begleitet war. Ueberall hjrc juich sey am 14. Zum in die Hävde der man n^n .Zubel- und Gksange^, siehH man' Znsurgenten gefallen und zwar in Folge eines Tänze:> und eS Herrscht eine Freude, die an AusstandeS der Garnison^. Die. Regierung soll Depeschen aus Madrid V0MN14. Zuni AuS Spanien hat man keine neuere^Nach- . erhalten haben, wornach dort der Stand der richten von Bedeutung. Berichte auS Ma­ Dinge in Catalonien und Valencia bekannt drid vom 16. Zuni melden, daß die Muste­ und Espartero entschlossen war, sich an die rung der Nationalgarde ruhig vorübergegangen Spitze der ihm treu gebliebenen Truppen zu ist. — Ein Toulouser Blatt vom 19. Zuni stellen und auf Barcelona zu marschiren. will erfahren haben, Zurbano sey von seinen Dem Zournal des Debats zufolge weigert eigenen Soldaren aufgehenkt worden. Die sich der Kommandant des Forts Monrjuich „DebatS" melden, daß drei feste Puncte in den Befehl in die Hände des Obersten Pujol Catalonien der Znsurrection beigetreten sind; niederzulegen, und die ganze Bedeutung des die Truppen machen gemeine Sache mit den Pronunciamiento von Barcelona ist dadurch Bürgern. Zu Saragossa haben die Executio- wieder in Frage gestellt. ^ Beharrt der Kom­ nen begonnen; am 17. sind drei Zndividnen, mandant von Montjuich auf seinem Entschlüs­ die an der Conspiration vom 10. Zuni Theil se, und bleiben ihm seine Soldaten treu, so genommen hatten, in Folge kriegsrechtlichen wird Barcelona ohne Zweifel seine Thore öff­ Urtheils erschossen worden. (Auf außerordent­ nen, sobald im General Seoane, dem der lichem Wege hat man Berichte aus Madrid Oberbefehl über alle Truppen in Arpagonien, vom 16. Zuni; die Minister haben ein De­ Valencia und Catalonien übertragen ist, mit cket erlassen zur Unterdrückung und Bestrafung ' einem Belagerungsheere vor die Sradt rückt. der Pronunciamientos in den verschiedenen Montjuich ist auf mehrere Monate mit Vor- Städten und Ortschaften.) räthen aller Art versehen, und Barcelona Konstaqt inope l , vom 31. Mai . wird sich ganz gewiß nicht zum zweitenmal« Aus Erzerum erfahrt man, daß der Per­ kalten Blutes den Wirkungen seiner Batte- sische Kommissär die Absetzung Nedschib Pa- rieen aussetzen. scha's von Bagdad, der die Türken in der Par is , 22. Zun i . Aus e inem Ar t ike l Expedition von Kerbelah befehligte und die der „Debats" von heute darf man schließen, Zerstörung der heiligen Stadt anordnete, zur daß die Französische Regierung entschlossen ist, Präliminar - Bedingung jeder weiteren Unter­ im Fall der Noch zu Espartero's Gunsten in handlung gemacht habe. Enweri Efendi wen­ Spanien zu interveniren. (Auch im Unter­ det sich nun um entsprechende Instruktionen haus zu London hat Sir Robert Peel in der an die Pforte, welche ihrerseits wenig Nei­ Sitzung vom 19. Zuni Espartero's Lob ver­ gung zeigt, dieser Forderung und dem ziem­ kündet.) Die Königin Marie Christine soll lich hochfahrenden Tone, in dem sie gemacht vorgehabt haben, von Paris abzureisen und wird, zu willfahren. sich der Spanischen Grenze zu nähern; eS Ueber Syrien hat sich unter den Europat­ heißt, Hr. Guizot habe sie davon abgebracht. schen Diplomaten ein neues Zerwürfniß ent­ Espartero, als Regent von Spanien, hat sponnen. ES handelt sich um die Entschei­ unterm 13. Zuni ein sehr langes Manifest dung der Frage, welcher von den beiden Kai- an die Nation erlassen; er rechtfertigt darin makans, ob der Drusische oder der Emir der sein bisheriges Verfahren und versichert das Maroniren, seine Residenz in Deir el Kamar Volk seiner Hingebung für die Königin Zsa­ aufschlagen soll. Während die Engländer bella und die Constitution von 1837. — An Deir el Kamar für den Chef der Drusen in dem Tage, wo dieses Manifest zu Madrid Anspruch nehmen, verlangt Herr von Bour- erschien, waren dort die Ereignisse von Bar­ queney denselben Platz für den Emir der Ma- celona noch nicht bekannt. roniten. Rußland und Oesterreich hingegen Nach den letzten Berichten auS Catalonien suchen vereint dahin zu wirken, daß für das war das Fort Monrjuich am 16. Zuni AbendS ganze Gebirg nur ein einziger Fürst gewählt noch im Besitz der dem Regenten tteu, geblie­ und dieser mit den nöthigen Garantieen ge­ benen Truppen. gen die Willkür der Syrischen Pascha's ver­ sehen werde; sie wünschen noch immer die Er­ sen,. um sich über Küstendsche nach Belgrad nennung ein Den resp. Badegasten bringe ich hiermit Hann Alexander Frantzen, alt 49 Jahr zur Kenntniß, daß wahrend der diesjähri­ 7 Monate. — St. Elisabeths , Kirche: gen Badesaison ein guter Planwagen nebst . Catharina Teets, alt 57 I. — HanS zwei Pferden zur Benutzung in den Bade« Andrei, alt 69 Jahr. stunden bei mir zur Miethe zu haben sind. Vroelsmirt. St. Elisabeths < Kirche: Pernau, den 24. Zuni 184Z. Willem Tammsaar mit Tina Haak. P . U s t r i z o w . z Während der Badezeit ist w meinem S c h i f f e s i n d a n g e k o m m e n . . . . 4 0 Hause, in der Vorstadt, eine Wohnung — — abgegangen . . . . 39 Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Pernausches Wochenblatt. M 2 7 . 1843. Sonnabend, den 3. Juli. St. Petersburg, vom 16. Juni. eingetreten ist, welche die Vertauschung der A l le rhöchstes Mani fes t . Assignationen und der andern imaginairen Von Gottes Gnaden Wir Nikolai der Münzwerthe durch ein gemeinsames Zeichen Erste, Kaiser und Selbstherrscher aller Reu­ zuläßt. Diese Vertauschung wird allmählich ßen, Zar von Polen u. s. w. u. s. w. ohne Anstrengung und ohne Hindernisse bei der Die Notwendigkeit, den Schwankungen Cirtulation erfolgen. Zur Bewerkstelligung der­ ein Ende zu machen, welche die Einheit und selben werden die Creditbillette, als dem Volke Harmonie UnserS Münzsystems erschütterten, bereits bekannt hinlängliche Sicherheit in ihrer veranlaßt? Uns zur Emanirung des Manife­ Verwerrhung ergebend und allörtlich gleich dem stes vom 1. Juli 183^, kraft dessen die Sil- baaren Silbergelde bereits eins freie Circula- bermünze Russischen Gepräges wie früher zur rion genommen habend, bestimmt. In Folge Hauptmünze des Reichs erhoben und für die dessen befehlen Wir auf eine im RetchSrarhe Assignationen als bloße HilfS-Werthzeichen ein durchgesehene Vorstellung des Finanzministers bestimmter CvurS im Verhältniß zum Silber Folgendes: 1) Die sich jetzt im Umlaufe be­ festgesetzt wurde. Allein zur vollständigen Ue- findenden Reichs-Bancoassignationen von zu­ bereinstimmung des Papier-Münzsystems mir sammen 626,776,310 Rubeln, was nach ih­ dem Münzsystem in Gelde und zur Gleichheit , rem festgesetzten Course 170 Mill. 221,802 zwischen den verschiedenen Gattungen des imä- Rubel 86^ Kop. ausmacht,' sollen allmählig ginairen Geldes hielten wir es auch damals durch Creditbillette ausgelöst werden, welchen schon für nothwendig, die Assignationen mit die ihrer gegenwärtigen Bedeutung mehr ent­ anderen Werthzeichen zu vertauschen, welche sprechende Benennung von Reichs-Creditbillet- namentlich die von Uns für das Reich an­ ren beigelegt wird. 2) Die Quantität der erkannte Münze darstellen sollten. In dieser Reichs-Creditbillette zur Ablösung der Assig­ Veranlassung wurden, um die Volks-Gewohn- nationen wird gemäß der Quantität dieser letz­ heiten nicht plötzlich zu erschüttern, anfangs teren festgesetzt und zwar »n runder Summe bloß Uebcrgangs-Maßregeln getroffen. Gleich­ aufhundertundsiebenzig Millionen zweimalhun- zeitig mir dem Manifeste und nach demselben derreinundzwanzig tausend achthundert Rubel. wurden alle Zahlungen uyd Berechnungen so­ 3) Aus der Summe der'Cr 9 und 13 garantirt. 6) Zur Con- Millionen Rbl. in Gold- und Silbermünze, centrirung der Rechnungsführung und der An­ welche nach einem von UnS dem Finanzminister gelegenheiten hinsichtlich der Ablassung von 'gegebenen besondern Befehle bei der Eröffnung Creditbilletten und Auswechselung der Assigna­ der Expedition in dieselbe aus den Reichs- tionen wird beim Ministerio der Finanzen in Reserve-Capitalien und aus einer zu Grunde der Eigenschaft eines besondern Credit-Etablis- liegenden Quantität baaren Oeldes, welche zu sements eine Expedition der Reichs-Creditbil^ diesem Fonds für die in der Reichsrentei be­ letS errichtet mit einer Abtheilung derselben findlichen und in Zukunft für verschiedene Zah­ beim Moskauschen Comptoir der Reichö-Com- lungen bei derselben eingehenden Deposirenbil­ merzbank und mit den bei denselben zur Aus­ lets geschlagen werden, fließen sollen, gebildet. wechselung bestimmten Kassen. Das Statut 9) Um eine vollständige Einheit in den Zei­ und der Etat dieser Expedition, die von Uns chen des GeldwertheS herbeizuführen, sollen bestätigt sind, folgen hierbei. Die Expedition nach und nach auch die Deposirenbillets aus soll den 1. September d. I. eröffnet werden dem Umlaufe gezogen werden. Zu diesem En­ und gleich nach ihr wird auch die Abtheilung de: hört die Entgegennahme des Silber­ in Moskau -eröffnet. 6) Die Reichscreditbil- geldes und der Silberstangen bei der Deposi- lets werden, außer den jetzt in Umlauf be­ tenkasse mit der Eröffnung der Expedition der findlichen von 60 Rbln. S. an Werth, auch Creditbillers auf; allein die unaufhaltsame zur größern Bequemlichkeit bei den gewöhnli­ Auswechselung von DepositenbilletS wird für chen Erfordernissen des täglichen Lebens.zu 26, diejenigen, welche dieselben einzuliefern wün­ 10, 6, 3 und 1 Ruhel, nach den von Uns schen, nach wie vor fortgesetzt, d. Für die De­ bestätigten Formen und Unterschriften emanirt. positenbilletS, welche in die Hauptrentei und Die Muster derselben werden vom Finanzmi­ in die Credit - Etablissements fließen, sowie nister zur allgemeinen Publication in den Di- nach § 8 dieses Manifestes zur'Bildung des rigirenden Senat -gebracht. Die Billets von Auswechselungs - Fonds dienen sollen, werden 60 R. S. an Werth werden gleichfalls nach an die Expedition baare Geldsummen gezahlt einer neuen Form angefertigt werden; allein und zur Auslösung für den gleichen Betrag die bis jetzt emanirten werden bis zu ihrer CreditbilletS zurück verabfolgt, c. Alle an die Umwechselung (wegen ihres Alters oder an­ Depositenkasse vermittelst der Auslösung zu­ derer Ursachen) gegen neue nach früher beste­ rückgelangenden Deposirenbillets werden nach hender Grundlage in freiem Umlaufe gelassen. gehöriger Revision der Vernichtung übergeben, Zn der Folge können auch Creditbillers von ci. In der Folge wird die Depositenkasse in 100 Rbl S. an Werth emanirt werden, so­ Grundlage eines besondern Befehls darüber bald sich Solches bei näherer Beprüfung als eingehen, und sollen alsdann die weiteren nothwendig ergiebt. 7) Zur Sicherstellung der Maßregeln zur allendlichen Auslösung der unaufhaltsamen Umwechselung der Creditbillets dann noch übrig bleibenden Deposireobillers und zur Aufhebung ihrer Circulatkon in der fetung der Assignationen zu den von der Reichs­ Eigenschaft von Zeichen des GeldwertheS ge­ rentei und den Creditanstalten zu leistenden troffen werden. 10) Nach Maßgabe der durch . Zahlungen vom kommenden 1. November ih­ die Vermehrung der Auswechselung möglichen ren Anfang nehmen. 16) Von derselben Zeit Falls eintreten könnenden Nothwendigkeit wird an beginnen auch die Operationen der Aus­ der Auswechselung--Fonds der Creditbillets wechselung - Kassen durch Verabfolgung von bis zu dem im § 7 festgesetzten Maßstabe baarem Gelde, welche solches wünschen, für durch die Reichsrentei ergänzt. 11) Die Aus­ Creditbillets, und umgekehrt, in den durch wechselung der Creditbillets gegen Metallgeld, das gegenwärtige Manifest gesetzlich bestimm­ d. h. Silber und Gold, mit Beobachtung des ten Grenzen« Hinsichtlich der Einwechselung gesetzlichen Verhältnisses zwischen dresen beiden ' von Assignationen gegen Creditbillets auf den Münzgattungen, erfolgt zu Sx. Petersburg Wunsch von Privatpersonen wird zu seiner in der Auswechselung-Kasse bei der Expedi­ Zeit eine besondere Anordnung getroffen wer­ tion der Creditbillers auf den Wunsch derje­ den. 16) Die Assignationen, die an KronS- nigen Personen, welche dieselben beibringen, stellen befindlich sind, werden bei Ablassung ohne alle Begränzung der Summe, und in der entsprechenden Quantität von Creditbillers Moskau bei der Abtheilung daselbst aus dem zu ihrer Auswechselung an die Expedition die­ zu diesem Zwecke angewiesenen Theile des ser Billets zur behufigen Revision und Ver­ Fonds bis zu 3000 Rubel in einer Hand. nichtung gesandt. 17) Um bei Einstellung Die Creditbillets, die zur Auswechselung ge­ der Entgegennahme von Einlagen in die De­ gen baares Geld gelangen, werden in der positenkasse diejenigen, welche solches wünschen, Auswechselungs-Kasse bis zur Empfangnahme nicht der bequemen Gelegenheit zum Empfange von Gold- und Silbergeld dafür behufs der von leichtbeweglichen Zeichen des Geldwerthes verhältnißmäßigen Ergänzung des Fonds auf­ für baare Münze und Metallstaugen zu be­ bewahrt. 12) Nach Errichtung der Auswech­ rauben, wird vom Tage der Eröffnung der selungs-Kassen in St. Petersburg und Mos­ Operationen der Auswechselungs-Kassen, näm­ kau und gleichzeitiger Aufhebung- der ähnli­ lich vom 1. Novbr. an, die Empfangnahme chen Kassen bei der Leihbank und den Depo- solcher Einlagen bei diesen Kassen gestartet, sitenkassen werden diese Bank und diese Kas­ und werden für dieselben Creditbillets in sen verpflichtet, an der Bildung des bei der Grundlage der für die Deposirenkassen festge­ Expedition der Creditbillets zu concenrrirenden setzten Regeln verabfolgt. Zur größern Er-, AuSwechselungs-Fonds teilzunehmen, indem leichterung für die Einlegenden wird aber noch an dieselben im entsprechenden Verhältnisse der gestattet, außer der Silbermünze, sowie Gold für ^ede von diesen Anstalten vorbehaltenen und Silber in Stangen, auch die Russische Quantität von solchen DepositenbilletS die zu Goldmünze entgegenzunehmen, und für dieselbe Grunde liegende Geldsumme gezahlt und in die nach dem gesetzlichen Werrhverhältnisse ebendemselben Verhältnisse im Falle der Noth­ zwischen Gold und Silben entsprechende Sum­ wendigkeit ergänzt wird. 13^ Um die Aus­ me in Creditbillets zu verabfolgen. Die Ein­ wechselung von Creditbillets gegen kleine Sum­ lagen, welche sowohl vön Kronsstellen als auch men in den Gouvernements zu erleichtern, von Privatpersonen gegen VerabfolguNg von werden die KreiSrenteien verpflichtet, diese Creditbillets für dieselben gemacht werden, Auswechselung in Grundlage des Manifestes sollen in ihrem vollen Betrage zum Fonds vom 1. Juli 1839 bis zum Betrage von dieser BilletS zugeschlagen und hierauf zu kei­ 100 Rbl. für jede einzelne Person, welche ner andern Ausgabe, als eben nur zur Rück- Creditbillers beibringt, zu bewerkstelligen. 14) ablösung, gebraucht werden. 18) Dtt Expe­ Die Ablassung von Reichs - CredivbilletS soll dition der Creditbillets und die MoSkausche allmählig und nach Maßgabe der Nothwen­ Abtheilung derselben sollen unter der Controle digkeit durch Ausgabe derselben zur AuSwtch- des Conseils der Credit-Anstalten in Grund­ läge des § 7 des Manifestes vom 1 Juli Vom 27. .Gestern f rüh is t der Großfürs t 1341 stehen. Außerdem wählt dieses Conseil Michael, Bruder Sr. Majestät des Kaisers, zur Theilnahme an der allmonatlichen Beschei­ hier angekommen und im Palast Lazienki ab­ nigung der Summen der Expedition jährlich gestiegen. Abends wohnte derselbe nebst dem aus seiner Mitte zu je einem Deputaten auS noch hier verweilenden Prinzen Friedrich Wil­ dem Adel und der Kaufmannschaft. 19) Bei helm von Hessen-Kassel und dem Fürsten der Revision der jährlichen Rechnungen der Statthalter einer scenischen Vorstellung bei Expedition, welche^ in der im Allgemeinen für und nahm dann die Illumination in Augen­ die Creditanstalten vorgeschriebenen Ordnung schein, welche die Einwohnerschaft von War­ bewerkstelligt wird, wendet das Conseil dieser schau zu Ehren Sr. Kaisers Hoheit veran­ Anstalten seine sorgfältige Aufmerksamkeit dar­ staltet hatte. auf, ob namentlich die ursprünglichen^Negeln, London, vom 24. Jun i . welche für.den Umlauf der Creditbillets fest­ Ihre Majestäten der König und die Königin gesetzt sind, in aller Genauigkeit erfüllt wer­ der Belgier, welche gestern früh um halb 3 den, und zwar ob die Quantität der Billets, Uhr auf dem Dampfboot „Ariel" in Ostende die zur Ablösung der Assignationen ausgege­ sich eingeschifft harten, trafen Abends halb 10 ben sind, der Summe der ausgelösten Assig­ Uhr im Buckingham-Palast ein und wurden nationen entspricht, ob der Auswechselungs- hier von der Königin Victoria und ihrem^Ge­ Fonds einer Summe gleichkommt, welche nicht mahl > so wie von der Herzogin von Kent, weniger als den sechsten Theil sowohl der empfangen. ausgegebenen Assignationen als Deposirenbil­ Vom 30. Die Vermählung Ihrer königl. lets beträgt, in Grundlage von §§ 7 und 8 Hoheit der Prinzessin Auguste von Cambridge dieses Manifestes; endlich: ob die Creditbil­ mit dem Erbgroßherzog von Mecklenburg-Stre- lets, welche für Einlagen bei der Expedition litz hat vorgestern in der königl. Kapelle des und für Beibringung von Depositenbillets bei Buckingham - Palastes stattgefunden. Eine derselben emanirt werden, durch einen ihrer Sitzung des Parlaments fand an diesem Ta­ vollen Quantität entsprechenden Fonds garan- ge nicht statt, da nur 36 Mitglieder im Un­ tirt sind. — Gegeben in Alexandria bei Pe­ terhause sich eingefunden hatten. terhof, den 1. Juni im Jahre nach Christi S te t t in , vom 26. Jun i . ^ Geburt 1843, Unserer Negierung im 18. Das erste Marineschiff Preußens und des Das Original ist von Sr. M. dem Kai­ Zollvereins, die Kriegs-Korvette „Amazone", ser Allerhöchsteigenhändig unterzeichnet: ist hier vorgestern unter dem Hurrahruf einer „N iko la i . " Menge von Zuschauern glücklich vom Stapel Vom 18. Se. Kais. Höh. der Groß­ gelaufen. Zum Cotymandeur dieses Schiffes, fürst Michael Pawlowitsch ist am 10. daß 14 Kanonen (zwei 32-Pfünder und zwölf Juni, 11 Uhr Abends von Pawlowsk auf 18-Pfünder) und eine Bemannuttg von 100 ded Straße nach Warschau abgereist. Mann und darüber führen kann, ist wie man vernimmr, der frühere Dänische See-Officier, Warschau, vhm 26. Jun i . Baron von Dirkinck-Holmseldt (auS Westpha- Der Feldmarschall Fürst von Warschau, jen gebürtig) bestimmt. DaS Brustbild des Statthalter des Königreichs, ist gestern mit Schiffes ist nach der Kißschen Amazone ge­ seinem Sohn, Flügeladjutanten Sr. Maj. bildet und vortrefflich gelungen, wie überhaupt des Kaisers, von St. Petersburg wieder hier das ganze Schiff ein sehr gelungenes Werk eingetroffen. zu seyn scheint. Gestern Abend langte der Prinz Friedrich Bres lau, vom 30. Jun i . Wilhelm von Hessen-Kassel, Gouverneur der Seine Kaiserl. Hoheit der Großfürst Mi­ Bundesfestung Luxemburg, auf einer Reise chael passirte heute Morgen in der zehnten nach St. Petersburg hier an. Stunde, von Trebnitz kommend, unsere Stadt, indem er ohne Aufenthalt seine Reise nach gesichert. Dagegen sollten die Einwohner ihre Dresden fortsetzte. Schießgewehre ausliefern, oder frei und un­ S p a n i e n . gestört den Ort verlassen. Den Verwundeten, Madr id , 18. Zun i . Heute hat te auf welche sich diesen Bedingungen nicht unterwerfen dem Prado abermalSi große Revüe aus Anlaß wollten, sollte es frei stehen, ihre Heilung in des ZahreStages der Veröffentlichung der Con­ Reus abzuwarten, und dann sich nach ihrem stitution von 1837 statt. Die Königin und Gutdünken nach anderen Punkten zu begeben. deren Schwester erschienen mit dem Regenten Prim zog während der Nacht mit etwa 3000 auf dem Balkon des Palastes, als die Na- ' Nationalmilizen ab und soll sich in das Ge­ tionalgarde und die Truppen vorüberdefilirten. birge geworfen haben. Zurbano giebt seinen Espartero redete die Truppen und die Natio­ eigenen Verlust auf 10 Todte und ö3 Ver­ nalgarde kräftig an und fand eine begeisterte wundete an. Der Regent hat ihn auf der Aufnahme. Seine Abreise nach Arragonien Stelle zum Generallieutenent befördert. Die ist entschieden; er wird sie wahrscheinlich schon (nach Barcelona) wichtigste Fabrikstadt Cata-- morgen antreten. Man darf überzeugt seyn, loniens wurde eingeäschert, drei Wochen nach baß er mir größter Energie gegen Barcelona der Einsetzung des Ministeriums Beverra-Men- verfährt. Bleibt nur das Fort Monjuich in dizabal. der Gewalt der Regierung, so behält Espar­ Vom 21. Heute f rüh empf ing der Re­ tero das Schicksal der Catalonischen Revolu­ gent die verschiedenen Korporationen, und tion in seiner Hand, da er die unbedingte sämmtliche Mitglieder des diplomatischen Korps, Gewalt über das Schicksal Barcelonas hat. die ihm Abschiedsbesuche machten. Auch eine Vorgestern Abend traf ein Sohn des Ge- Deputation der Stadt Cuenca, die ebenfalls . nerals Zurbano mit Depeschen seines Vaters ihr Pronunciamiento gemacht, wurden vor­ aus Catalonien hier ein. Der Znhalt dersel­ gelassen und erklärte, daß die Stadt keine ben wurde um Mitternacht bekannt gemacht, feindseligen Gesinnungen gegen den Regenten und von der Regierung mittelst Kouriers nach hege, aber eine Aenderung deS Ministeriums Paris befördert. Es geht Folgendes daraus wünsche. Espartero empfing die Deputaten hervor. Zurbano verließ am 11. früh Mor­ sehr kalt und gab ihnen eine abschlägige Ant< gens Tarragona mit 10,000 Mann Infan­ wort. Um Z. Uhr verließ er die Stadt, nach­ terie, 400 Mann Kavallerie und 22 Kanonen dem er zuvor noch im Prado eine Musterung und Mörsern. Um 6 Uhr traf er vor Reus, der Nationalgarde., die ihn mit anhaltenden einer offenen, von Prim mir etwa 3000 be­ Vivas begrüßte, abgehalten hatte. waffneten Rebellen besetzt gehaltene Fabrik­ Par is , 26. Zun i . D ie Regierung hat fo l ­ stadt ein. Kaum hatte Zurbano die Rebellen gende telegraphische Depesche erhalten: „Ma­ aufgefordert, die Stadt zu übergeben, als sie drid 21. Zuni. Der Regent ist in Beglei­ das Feuer gegen ihn eröffneten. Er ließ dar­ tung der Generale Linage und Ferraz und des auf Bomben und Granaten in die Stadt , Kriegsministers nach Valencia abgereist. Die werfen, und mit seiner großen Uebermacht die Truppen der hiesigen Garnison waren schon Rebellen aus ihren Stellungen vertreiben. Von gestern eben dahin abmarschirt. In Madrid jehn Uhr Morgens bis zwei Uhr Nachmittags ist nur ein Kavallerie-Regiment zurückgeblieben." wurde das Feuer des schweren Geschützes nicht Die Annäherung der Generale Seoane und unterbrochen. Als es um drei Uhr erneuert Zurbano, welche, jeder an der Spitze von wurde, pflanzten die Einwohner eine weiße Fahne 8—10,000 Mann, von verschiedenen Seiren auf. Zurbano stellte das Feuer ein, und ge­ gegen Barcelona anrücken, hat diese Sradt stand den Einwohnern gegen Uebergabe der in eine Bestürzung versetzt, welche sich durch Stadt höchst günstige Bedingungen zu. De- das Bewußtseyn von der Unmöglichkeit des e n , die an dem Aufstand« Theil genommen Widerstandes erklärt. So lange Monjuich hatten, würde vollkommene Straflosigkeit zu­ in der Gewalt der RegierungS-Truppen ist. muß und wird sich Barcelona auf die erste sation des Aufstandes geschehen ist, so ist von Aufforderung ergeben. Das ganze Streben dieser Stadt kaum eine Gegenwehr gegen die der den Aufstand leitenden Manner und Be­ rasch anrückenden Truppen des Regenten zu hörden geht deshalb dahin', den Feind in der befürchten, und wenn auf der andern Seite Entfernung zu halten, ihm wo möglich durch Monjuich sich hält, bis die Generale Seoane «inen Aufstand der Catalonischen Bevölkerung ^ und Zurbano vor Barcelona stehen, so ist der in Masse jeden Schritt seines Marsches auf bestehende Zustand der Dinge in Spanien für Barcelona zu erschweren. Die oberste Zunta diesmal als gerettet anzusehen. hat zu diesem Zwecke alle unverheirarheten Vom 29. Telegraphische Depesche. Bay- Manner und alle kinderlosen Wittwer des onne, 28. Juni. Sevilla hat sich am 19. Fürstenthums von 13 bis 40 Jahren bei pronuncirt. Der polirische Chef und ein Todesstrafe zu den Waffen gerufen und den Theil der Truppen haben sich der Bewegung, Obersten Prim bereits mit einer ersten Ab- angeschlossen. Der Generalkapitän hat die rhellung Freiwilliger dem in Cervera ange­ Sradt verlassen. kommenen General Zurbano entgegengeschickt. Neuere Nachr ich ten aus Spanien. Die zu dem Aufstande übergegangenen Lini­ Die Junta von Catalonien hat eingesehen, entruppen, die man ohne Zweifel, wenn man daß es nothwendig ist, ein politisches Centrum ihnen recht trauen zu dürfen glaubt, dem und eine geordnete Verwaltung für die von Feinde zuerst entgegengeworfen haben würde,' Espartero abgefallenen Provinzen einzurichten; sollen dem Obersten Prim unter dem persön­ nur durch vereinte Streitkräfte und ineinan­ lichen Befehl des zum Chef des Catalonischen dergreifende Maßregeln kann die Znsurrection Znsurrectionsheeres ernannten Brigadier Vi- siegen; die Zunta zu Barcelona hat darum centi de Castro nachfolgen. Inzwischen hat ein Circularschreiben ausgehen lassen an die aber der Gouverneur des Forts Monjuich vom Zunten und andere Hauptorte, die sich gegen General Zurbano Befehl erhalten, das Aus­ den Regenten pronuncirt haben, sie einzu­ rücken der Truppen aus Barcelona um jeden laden, folgende Grundbestimmungen anzu­ Preis und nöthigenfally durch die Beschießung . nehmen: Zusammenberufung einer National- der Sradt zu verhindern, und da der ^Oberst junta (allgemeine Ständeversammlung), wozu Echalecu nicht der Mann zu seyn scheint, der vorerst jede der Provinzialjunten zwei Depu­ sich durch Rücksichrsnehmerei oder durch Furcht tate abschickt; Berufung des Ministeriums vor den Folgen von der Erfüllung seiner mi­ Lopez an den Sitz der Nationaljunta; Wahl litärischen Pflichten abhalten laßt, so ist es der Stadt Valencia zum provisorischen Auf­ leicht möglich, daß jener Befehl Zurbano's enthalt der Centralregierung (ausübenden Ge­ den besten Theil der insurrektionellen Kräfte walt). Von den 43 Provinzen, in. welche Barcelona's mit einem Schlage lähmt. Wenn das Spanische Gebiet getheilt ist, hatten sich die Streitkräfte der Barceloneser bei Gefahr bis zum 23. Zuni 14 entschieden gegen die der Beschießung der Stadt weder ausrücken Regierung zu Madrid erklärt, nemlich: Alba- noch sich innerhalb der Mauern vertheidigen cete, Alicante, Almena, Barcelona, Burgos, dürfen, so sind sie in der That so gut wie Castellon de la Plana, Cuenca, Girona und gar nicht vorhanden, und das Pronunciamienro Granada, Malaga, Murcia (mit Earthagena), von Barcelona ist, militärisch genommen, nicht Taragona, Teruel, Valencia. Die Znsurrec­ v ie l mehr , a ls e in leeres Wor t . Daher e r - , tion gedeiht an dem Littoral des Mittelländi­ klärt es sich denn, daß der Regent sich zuerst schen Meeres in allen Hafenstädten. Es har­ auf den Weg nach Valencia gemacht, dem ren sich noch keine Englische Schiffe gezeigr. einzigen Punkte außerhalb Cataloniens, dessen Zu Valencia herrscht vollkommene Eintracht Empörung eine ernstliche Bedeutung hat oder ' zwischen den Parteien der Exaltados und Mo- gewinnen könnte. Da in Valencia bis jetzt deradoS; der Zwiespalt von 1840 ist für den wenig oder nichts für die militärische Organi­ Augenblick verschwunden; man läßt gegensei­ tig etwas nach von der Strenge der Grund­ Mittel unversucht, sie bei guter Laune zu er­ sätze und hält zusammen gegen Espaxrero, der halten ; sie giebt ansehnliche Soldzulage und als gemeinschaftlicher Feind betrachtet wird. verspricht damit fortzufahren bis zur Organi­ Zwei Deputirte, die für den Regenten find, sation der Nationalregierung. Zn Antwort hatten zu Bunol, unfern Valencia, eine Oe- auf Zurbano'S Proklamation an die Catalonier, genbewegung organifirt; man schickte eine Ab? sie aufzufordern zur Unterwerfung, hat die theiluyg Truppen hin, worauf fie sich nach Zunta eine Proklamation an seine Soldaten Requana flüchteten. Mehre Colonnen sind von gerichtet, sie zum Abfall und zur Vereinigung Valencia ausgerückt, sich auf der Madrider mit ihren Brüdern zu Barcelona zu bereden. Straße aufzustellen. Der Aufstand in Mur­ Inzwischen vermehrte sich mir jedem Tage die cia war anfangs von den Behörden gehindert Besorgniß vor einem neuen Bombardement. worden; es rückten aber 4600 Mann Li­ Zurbano hat auf eine, vom General Castro nientruppen und Milizen von Carthagena und gestellte Anfrage geantwortet: seine Befehle Alicame heran, worauf sich die Autoritäten seyen gegeben; der Gouverneur des Forts Mon­ entfernten und der Znsurrection freien Spiel» juich sey angewiesen, Barcelona zu zerstören, räum ließen. Es war hohe Zeit, daß Espar­ sobald die, Feindseligkeiten beginnen würden. tero sich auf den Marsch begab; sein Erschei­ Am 22. Juni sind zwei Offiziere mir einer nen im Felde wird der überall sichtbar wer­ Depesche der Consuln von England und Frank­ denden Tendenz-zum Aufruhr noch am ersten reich an Zurbano abgeschickt worden; es wer­ Einhalt, thun. General Van Halen ist in An­ den ihm darin Vorstellungen gemacht; man dalusien angekommen, wo er den Oberbefehl verlangt Aufschub der grausamen Maßregel, führen soll; er hat auch bereits seine Prokla­ bis die Landeleute der Consuln sich und ihr mation erlassen und sich dann mir dem Gene­ Eigenchum in Sicherheit gebracht hätten. ral Facundo Znfante in's Lager von Granada Die Zunta hat den Einwohnern eröffnet, daß begeben, um für den Fall, daß es die In­ es wohl zum Bombardement kommen könne; surgenten auf's Aeußerste kommen lassen wür­ sie erklärt dabei, durchaus nicht nachgeben zu den, .Anstalten zum Bombardement zu treffen. wollen; eine Transaction mit den Esparteristen Mörser und Munition werden auS dem Ar­ sey unmöglich geworden. Der Sitz der constitu- senal zu Sevilla nach dem Lager gebracht. irten Autoritäten soll, wenn die Stadt beschos­ Zurbano hat einen Aufruf an die Catalonier sen wird, sammt den Bureaus der Zunta nach gerichtet. Zn einem Tagesbefehl des Gene­ dem Dorfe Gratia verlegt werden. Nach den rals Seoane bemerkt man, daß Zurbano als jüngsten Berichten aus Bayonne ergreift der interimistischer Geyeralcapirain und Oberbe­ Geist des Aufruhrs nun auch Altcastilien und fehlshaber der Armee von Catalonien genannt Galicien; der Postcourier von Madrid ist in wird. Die rasche Beförderung dieses unge­ dem Dorfe Monasterio zwischen Burgos und bildeten und brutalen Mannes hat dem Re­ Briviesca von einem Bataillon, bei welchem sich genten viel geschadet bei den Offizieren und der Deputirte Collantes befand, angehalten kann den Haß der Catalonier nur ver­ worden; das Bataillon war zu Briviesca zu doppeln.' Es ist .nun als eine-ausgemachte den Znsurgenten übergegangen und zog nach Sache zu betrachten, daß die Masse de§ Burgos, um dorr eine Bewegung zu provo- Volks dem Aufruf der Zunta folgt; Zurbano ciren, die auch eingetreten ist. Am 43. Zuni soll zu Jgualada von 20 bis 30,000 Znsur- ist die Znsurrection in Corunna zum Aus­ genten eingeschlossen seyn; Prim mit seiner bruch gekommen. Die Nationalmiliz hatte die Colonne regulairer Truppen, dient dem Land­ Thore besetzt und eine Zunta constituirt; die sturm zum Stützpunkt; die Garnison von Truppen standen unrer den Waffen; man Barcelona hat bis zum 22. Zuni nicht ge­ wußte nicht, ob sie sich der Bewegung an­ wankt in ihrer Hingebung für die Sache des schließen würden; inzwischen hatte sie der Mi­ Aufstandes; die Zunta läßt aber auch kein liz kein Hinderniß in den Weg gelegt. Die Baskischen Provinzen halten sich ruhig; sie welche die provisorische Regierung zu bilden haben lange genug an d«n btttern Früchten haben; es wurden hierzu berufen 4er frühere des Bürgerkrieges gezehrt und wollen abwar­ Vice-Präsident des Senats, Stvjan Simitsch, ten, wie sich die Dinge gestalten. welcher vor drei Jahren mit Wutsitsch das Von der Serb ischen Grenze, Land verlassen mußte und erst dvrch die Sep- vom 20. Juni. tember-Revolurion wieder seine Stelle erlang­ Nach Berichten aus Belgrad vom 49. hat te, dann der Senator Stephan Stephano- Hafiz Pascha, im Einvernehmen mit dem an­ witsch (genannt Tenka) und der Finanz-Mi- wesenden Minister der auswärtigen Angele­ nister unter dem Fürsten Michael, Paul genheiten, Rifaat Pascha , und dem Kaiserl. Stanitschitsch, bekanntlich der erste Rathgeber Russischen General v. Lieven, in der am 46. dieses unglücklichen Fürsten, welcher sich der in Topsidere zusammengetretenen Serbischen Revolution anschloß. Es sind dies lauter Landesversammlung, bei der sich Kara Gevr­ Männer, deren entschiedene Feindschaft gegen giewitsch^ Wucsitsch und Petroniewitsch einge­ die Familie Obrenowitsch bekannt ist, während funden hatten, die Absetzung des.Kara Gevr­ die Anhänger Derselben, und namentlich die giewitsch und die Entfernung des Wucsitsch Flüchtlinge, welche den bei weitem größten und Petroniewitsch feierlichst und öffentlich Theil der gebildeten Serben ausmachen, bei ausgesprochen. Sämmtliche Deputirte wider­ Bildung der Regentschaft gar nicht berücksich­ setzten sich anfangs dem Ansinnen der Entfer­ tigt wurden. Natürlich betrachten die Freunde nung des Wucsitsch und Petroniewitsch, allein des Wutsitsch dies als entscheidend günstig für endlich wurde demselben nachgegeben, und diese ihre Sache, und wenn man diese Herren fer­ begaben sich nach Kragujevatz. Kara Gevr­ ner sprechen hört von einem intimen Verhält­ giewitsch aber, der es wohl einsehen mochte, nis welches sich in letzter Zeit zwischen Wat- daß seine Anwesenheit bei der binnen wenigen schenko, Wutsitsch und Petroniewitsch ent­ Tagen bevorstehenden Fürstenwahl nicht schick­ sponnen haben soll (welche Angabe durch den lich sey, begiebt sich in ein eine Stunde Umstand, daß man diese drei Personen öfter von Belgrad entferntes Kloster. Es werden auf offener Straße in Gesellschaft erblickt, nun die mit Vollmachten versehenen Deputie­ eine Bestätigung erhält), so scheint 'wirklich ren aus siebzig Distrikten erwartet, um die für die Obrenowitsch fast keine Hoffnung übrig Fürstenwahl gesetzlich vorzunehmen. Alle Flücht­ zu bleiben. Die Anhänger der Letzteren be­ linge, mit Ausnahme derer, welche Mordtha- rufen sich dagegen auf die Erklärungen Lie- ren begangen, und der Nathgeber des Fürsten ven's, nach welchen die bevorstehende Wahl Michael Obrenowitsch, dürfen zurückkehren, um eine durchaus freie seyn müsse und nicht frü­ - Theil an der Wahl zu nehmen. Man glaubt, her vorgenommen werden dürfe, als bis Wut­ daß diese binnen sechs Tagen vollzogen werden sitsch und Petroniewitsch ans dem Lande ent­ dürfte. Rifaat Pascha hat Belgrad bereits fernt, Hie Gefangenen in Freiheit gesetzt und verlassen And ist nach Konstantinopel abgereist. sämmtliche Flüchtlinge in ihre Heimat zurück­ Baron Lieven verweilt noch in Belgrad. Er gekehrt seyen. Die jetzt in Toptsidere auf hat im Einvernehmen mir Rifaat Pascha und Veranlassung der bisherigen Machthaber zu­ im Einklänge mit den von seinem Hofe ge­ sammengetretene Versammlung wird nach Lie- stellten Forderungen darauf bestanden, daß die ven's ausdrücklicher Erklärung in keinem Fall Absetzung des Kara Gevrgiewitsch, so wie die als Wahl-Versammlung anerkannt. Die Par­ Entfernung des Wucsitsch und Petroniewitsch tei Milosch stützt sich ferner auf ihren zahl­ in der Versammlung der Deputirten zu Top­ reichen Anhang in Mitte der Nation, der sidere öffentlich publicirt wurde. nicht unterlassen wird, die erste Srundi der Türk ische Grenze, vom 46. Zun i . Entfernung Wutsitsch'S zu einer ernstlichen De­ Im Laufe des heutigen Tages sind zu Bel- ^ monstration für die Sache ihres Fürsten zu grad die drei KaimakanS ernannt worden. benutzen. Man zählt sechs Districte nament- (Beilage.) Beilage zum Pernauschen Wochenblatt M 27. Sonnabend, den 3. Juli 1843. lich auf, welche diesen Augenblick mit Unge­ Friedrich Emil Hassetblatt aus Ehstland, Chri­ duld erwarten sollen. Von den Flüchtlingen stian Emil Sachsendahl aus Livland, Carl sind bis jetzt nur einzelne nach Serbien über­ Heinrich Theodor Stäben und Clemenz BrvSz- getreten und haben, wie man hört, in ihrer niowsky aus Curland; zu Provisoren 1. Ab­ Heimat die freudigste,Aufnahme gefunden; die theilung Johann Gottfried Julius Faber auS wichtiger», wie namentlich der tapfere Mileta, Livland, Friedrich Carl Beckmann auS Cur­ warten nur auf Wutsitsch'S Abgang, um den land, Carl Woiwalin aus Finnland; zu Pro­ Vorausgegangenen zu folgen. Dieser treue visoren 2. Abtheilung Friedrich Theodor Hoss­ Anhänger des Fürsten Milosch wird als ein mann aus Chstland, Carl Wilhelm Reese aus wichtiger Pfeiler für dessen Angelegenheit be­ Livland, Alexander Wolter auS Curland, Frie­ trachtet; es hat derselbe öffentlich erklärt, bim drich Wilhelm Hammermann aus Finnland; nen 24 Stunden nach seiner Heimkehr werde zu Apothekergehülfen 4. Abtheilung Emil Leo­ er mit Tausenden von Bewaffneten auf dem pold Antonius aus Curland, Friedrich Carl Marsche nach Belgrad seyn. So sieht es in Kade und Alexander Wilhelm Schütz auS Serbien aus am Vorabend der neuen Für­ Livland, Heinrich Sigismund Walther aus stenwahl. Gebe Gott, daß dieselbe glücklich Ehstland, Carl Ferdinand Jahn auS Sarep- und ohne großen Verlust an Menschenleben ta, Gotthold Andreas Günther aus Sachsen; von Statten gehe! zu Apothekergehülfen 2. Abtheilung Friedrich Eduard Weidenbaum aus Ehstland, Julius d e r m i s c h t e s . Wilhelm Robert Becker aus Livland, Bruno — Promovirt sind bei der Dorpater Uni-, Eduard Schwach aus Curland, Friedrich Anw versität zum graduirten Studenten der Theo­ dreas Thomas aus St. Petersburg, Joseph logie Constantin Ferdinand Butzke aus Ehst­ Richter aus^Polen, Carl Georg Albert Köp- land; zum graduirten Studenten der Rechts­ pen aus Mecklenburg, Carl Peter Kloppen-, wissenschaft Franz Sulimierski aus Polen, bürg aus Dänemark; zur Hebamme Caroline der diplomatischen Wissenschaften Robekt Wil­ Charlotte Kochansky aus Livland. (Jnl.) helm Grubert auS Livland und Carl Friedrich — Frankreich besitzt jetzt, theils in seinen Wilhelm Göring aus Moskau; zu Candida- Zeughäusern, theils in den Händen der Ar­ ten der philosophischen Wissenschaften Johann mee und der Nationalgarden 2,710,166 Feu­ Jacob Lemmerhirt -und Friedrich Theodor v. ergewehre. Gavel aus Livland, Alexander Friedrich Wil­ helm Hüber aus Moskau, Andreas Christoph Bekanntmachungen. Schiele aus Sr. Petersburg, Casimir Anto­ Vom Livländischen Dömainenhofe wird nius Mierzejewski auS Grodno, Eugen Frie­ hierdurch bekannt gemacht, daß zur Ver­ drich Denfer aus WitebSk, Candide Eduard pachtung des im Rigaschen Bezirke und August Wonsch aus Wolhynien und TituS Rujenschen Kirchspiele belegenen Krongu» Chalubinski aus Polen; zum Doeror 5er tes Rujen-Torney auf t2 Jahre von ulr. Medicin Robert Friedrich von Knoblock aus Marz 18 44 ab, der Torg am 24. August Ehstland; zu Aerzcen 1. Abtheilung Julius und der Peretorg am 28. August abge« Ferdinand Mazonn, Otto Roderich v. Engel­ halten werden soll, zu welchen sich die et? hardt, Johann Friedrich Brock und Julius wanigen Pachtliebhaber unter Beibringung Carl Herrmann Mebes aus Livland, Carl gehöriger Saloggen zeitig vorher beim Liv» Friedrich Christian Dyrssen aus St. Peters­ ländischen Domainenhofe zu melden haben. burg und Heinrich Ludwig Kirchberg aus — DaS Gut soll laut Vorschrift deS zwei­ Preußen; zu Aerzten 2. Abcheilung PontuS ten Departements des Ministen» der ReichSl bWMIMen d.' J7 Nr7 enthalt"Hserl'etb'st nur" vom '20.' Zü / i N' s ZS0, ohne den wackenbuchsmaßigen Ge« zum 6. August dauern wird. h'orchünd' mü von Seiten der Bauerschaft F . B e n n e r t , zu leistenden 1S53 GehorchStagen zu Pfer- Zahnarzt aus Revai. z de,, den Krugs t Schenkereien, Brenn« und Bei mir stehen fertige Fortepiano's neue­ Brauerei-Berechtigungen, den tZ2 Dessäi ster Art zum Verkauf und außerdem auch tinen betragenden Feldern, sammt Heu« einige billigst zu vermiethen. ' 2 schlagen, Wäldern, Kalk- und Ziegelbren, C. L. Ammende, Jnstrumentenmacher. nereien in Pacht vergeben werden und sind die desfallsigen speeiellen Bedingungen in Ein im Flecken Leal belegenes steinernes der Kanzellei dieses Domainenhofes zu je­ Wohnhaus, mit Obst- und Gemüsegarten, derzeit zu inspiciren. wird aus freier Hand verkauft. Die Be­ Riga, am 22 Juni 1843. dingungen so wie der Preis, sind von dem Beamter für besondere Aufträge: Hrn. M. Hasenbnsch in Leal zu erfragen. E. v. Bluhmen. Den refp. Badegästen bringe ich hiermit Nr. z«46 L. Walter, Secr. Z zur Kenntniß, daß während der diesjähri; Ein Edles Vogtei, Gericht der Kaiserli­ gen Badesaison ein guter Planwagen nebst chen Stadt Pernau bringt desmittelst zur zwei Pferden zur Benutzung in den Bade« allgemeinen Wissenschaft, daß die auf den stunden bei mir zur Miethe zu haben sind. 12., 14. und 16. v. M. angesetzten Terl P . U s t r i z o w . 2 mine wegen öffentlichen Verkaufs der dem Ein Ruhe-Sopha, ein Kleiderschrank, Adolph Peterssen gehörigen in hiesiger eine Kommode, ein L'hombre - Tisch und Vorstadt Kuk' Nr. j4tt belegenen Wind, vier Stühle sind zum Verkauf bei der mühle ausgesetzt und auf den 10., 12. u. Mademoiselle Marty, im Hause der Ma- 13. Juli d. I., der Peretorg aber, falls dame Fleegen, eine Treppe hoch. 1 auf dessen Abhaltung angetragen würde, auf den 16. Juli d. I. wiederum anbe­ Angekommene Badegäste. raumt worden sind. Madame Kemmerer aus St. Petersburg, Pernau Rathhaus, am it. Juni 1843. Frau v. Wahl nebst Familie und Frau v. O b e r - V o g t - R . v . H ä r d e r . Villebois aus Dorpat, Demoiselle E. Pi­ , Fr. Rambach, Secr. 2 ckel und C. Lang aus St. Petersburg, Ä?ad. Töpfer aus Dorpat, Frau Doctorin (Mit polizeilicher Bewilligung.) Romberg aus St. Petersburg, FraU von Bekanntmachungen. Seck nebst Familie v. L., Frau v. Helmert sen nebst Familie aus Fellin, Dem. Grube Einem hohen Adel und verehrungswür­ aus Wolmar, Frau v. Schröder nebst Fa­ digen Publica mache ich hierdurch die milie aus Riga, Hr. v. Miaskowsky nebst schuldige Anzeige, daß ich wie früher auch Familie aus St. Petersburg, Dem. Emilie in diesem Jahre eine Reise nach Pernau Reichsdorf u. Hr. Zimmermann aus Dor, unternehmen und im Hause des Hand- pat, Hr. Kroeger aus Werro, Hr. v. Eeu» lungs'Commis Herrn Horn, der Wohnung mern nebst Familie und Herr v. Güntzel der Frau v. Dreyer angrenzend, mein Lo- nebst Familie vom Lande. giS nehmen werde. Zugleich erlaube ich mir die Bemerkung S c h i s s e s i n d a n g e k o m m e n . . . . 4 2 hinzuzufügen, daß mein diesjähriger Auf« — — abgegangen . . . . 42 Im Namen des General-Gouvernements derDstseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Pernausches Wochenblatt. M 2 8 . 1843. Sonnabend/ den 10. Juli. St . Petersburg , vom 26. Zun i . nicht anders verstehen, als daß Espartero durch Seine Durchlaucht der Prinz Friedrich Wil­ eine Karlistische Bewegung in den Baskischen helm von Hessen, Neffe Seiner königl. Ho­ Provinze» die Liberalen niederzuhalten und heit des Kurfürsten von Hessen-Kassel und am Ende eine Verbindung zwischen einem Gouverneur der Festung Luxemburg, gerechte Sohne des Don Carlos und Donna Zsabella am Sonntag; den 20. Zuni, um 2 Uhr herbeizuführen gedachte, und eine solche Wen­ Nachmittags, wohlbehalten in Peterhof ein­ dung käme so unerwartet, daß man wohl An­ zutreffen. stand nehmen muß, jene Nachricht für glaub­ Par is , vom 30. Zun i . würdig zu halten. Der König ist nun schon seit zwölf Tagen Das Linienschiff „Marengo" ist, mit 600 nicht nach Paris gekommen und hat auch St. Mann am Bord, von Brest abgesandt, mit Cloud und Versailles in dieser Zeit nicht be­ der Bestimmung, alle Häven an der Spani­ sucht. Dies hat ohne Zweifel zu den im schen Küste zu besuchen und an Punkten, wo Publikum verbreiteren Gerüchten, daß Se. die Französischen Konsuln es für nöthig erach­ Majestät unwohl seyen, Anlaß gegeben. Der ten, Halt zu machen. Gesundheitszustand des Königs scheint dber Nach der Quoridienne würde wegen der im Gegenrheil so vortrefflich zu sey»^ daß man wichtigen.Ereignisse in Spanien den Franzö­ ihn noch lange dem Lande und seiner Familie sischen Offizieren kein Urlaub mehr bewilligt erhalten zu sehen hoffen darf. werden. Marschall Soult, der sich zu St. ' Vom 1^ Zulu Der Presse zufolge, wäre Amand ausruhen wollte, hat seine Abreise nach Briefen aus Bordeaux daselbst eine Zn- vertagt; er wird in seinem Ministerium blei­ trigue im Gange, um in den Baskischen Pro­ ben und die Ereignisse abwarten. Er hat dies vinzen eine KarWische Bewegung hervorzurufen. im versammelten Ministerrats erklärt. Dem „Man hat", sagt das genannte Blart, „ver­ genannten Blatt zufolge, hätte die Regierung trauten und häufigen Verkehr zwischen gewissen auch Befehl gegeben, Don Carlos und seine Karlistischen Generalen zu Bordeaux und ei­ Umgebung in Bourges, so wie alle Spani­ nigen bekannten Agenten Espartero's bemerkt, sche Flüchtlinge, jetzt strenger als je zu be­ an deren Spitze der Bryder eines Esparteri- wachen. Lord Cowley soll nämlich dem Herrn stischen Generals steht. Die Namen aller Be­ Guizot in Lord Aberdeen's Namen über die theiligten sind uns genannt worden, so wie unzulängliche Überwachung der Spanischen auch ein Spanisch»Amerikanisches Haus, wel­ Flüchtlinge, die sich auf Französischem Boden ches die Fonds hergeben soll und bereits Vor­ befinden, Vorstellungen gemacht haben. schüsse gemacht hat." Dies Gerücht läßt sich Vom 3. Der Herzog von Aumale is t heute 222 — Vormittag in den Tuilerieen angekommen. Potsdam, vom t/ Juli. Eine telegraphifche Depesche aus Brest mel- Gestern Vormittag geruhten Se. Maj. der det auch die Ankunft des Prinzen von Join- König auf Sanssouci eine Deputation, beste- ville und seiner jungen Gemahlin, der ^prin- hend aus Offizieren, Unteroffizieren und Ge- zessin Franzisca von Brafilien. Der Herzog meinen desjenigen Kaiserl. Russ. Jnfanteriere- von Nemours wird morgen nach Brest abrei- giments, welches der hochselige Kaiser Akxan- sen, um die Neuvermählren einzuholen. . der von Rußland vor 26 Jahren unseres Kö- Die Homöopathie hat einen großen Ver- nigs Maj. noch als Kronprinzen verliehen hatte, lrkst erlitten — ihr Stifter und Gründer, zu empfangen. Die von Rußland hierher gekom- Samuel Hahnemann, der Nestor der Deut- menen Abgeordneten, vor^ einem Dolmetscher schen Aerzte, ist gestern Morgen um 6 Uhr und von 2 königl. PreuA Offizieren geführt, in feinem 83. Jahre gestorben. Die Theil- hatten die Ehre, Sr. Maj. die ehrfurchtsvoll- nahme an diesem Todesfall ist sehr groß und sten Glückwünsche des Regiments, wegen de? sein Leichenbegangniß dürfte eines der größten Feier des 26jährigen Jubiläums als Chef des und zahlreichsten werden. — Durch die einge- Regiments, zu Füßen zu legen. Se. Maj., in tretene Hitze sind, besonders unter den bei die Uniform Ihres Russ. Regiments gekleidet, den Befestigungsarbeiten beschäftigten und in empfingen diese Huldigung mit herablassender Baraken untergebrachten Truppen, bösartige Güte und zogen, wie verlautet, die Offiziere Fiebern und Dissenterien ausgebrochen. der Deputation zur Tafel. London, vom 30. Jun i . Dresden, vom 2 . Ju l i . Bei der vorgestrigen Vermählung der Prin- . Se. K. H. der Großfürst Michael von zessin Auguste von Cambridge waren außer ' Rußland ist gestern hier angekommen. Der der königlichen Familie, den Kabinets-Mini- Großsürst begiebt sich von hier, über Karls- stern und Kronbeamten auch das diplomatische bad, zum Besuch bei seiner Gemahlin, der Korps zugegen. Der Erzbischof von Canter- Großfürstin Helena, nach Marienbad, bury verrichtete unter Assistenz des Bischofs und von da nach Kissingen. Nach an letzte- von London die Trauung. Von den Mitglie- rem Orte vollendeter Badekur wird, wie man dern der königlichen Familie fehlte nur die hört, Se. Kaiserl. Hoheit sich nach England Königin Wittwe, welche durch Unpäßlichkeit begeben. verhindert war. Von den fremden Prinzen Wien, vom 2. Juli. wohnten der Prinz Peter von Oldenburg und Man erzählt sich, daß der hier sich befin­ det Kronprinz von Würtemberg der Feierlich- dende Fürst Milosch die Anzeige von der Ser- keit bei. bischen Fürstenwahl mit großer Resignation Berichte ^aus Alexandria in den hiesigen und der Aeußerung hingenommen habe, daß Zeitungen melden, Mehmed Ali habe öffent- er durch die letzten Berichte hierauf vollkom- lich erklärt, daß er wegen seines Alters der men vorbereitet gewesen, daß er auch nicht Regierung nicht mehr allein vorstehen könne, im mindesten hierdurch sich verletzt fühlen und weil Ibrahim Pascha Invalide sey, er könne, indem seine Bereitwilligkeit für feine seinen Enkel Abbas zum Mitregenten (Wakil) Landsleute sich einzig auf die Meinung ge­ anzunehmen beabsichtige. Dieser Beschluß könn- stützt habe, daß die Nation ihn brauche, nicht te späterhin von wichtigen Folgen seyn, da er sie; daß er übrigens, wenn es eines Tro- zwischen Ibrahim und Abbas ein tödtlicher stes für ihn bedürfe, diesen im vollen Maße Haß obwaltet. in den Umständen finden würde, unter wel- Zu Valparaiso in Chili ist am 16. März chen die Wahl Statt gefunden habe. eine furchtbare Feuersbrunst ausgebrochen, die (s. Belgrad.) erst, nachdem sie Häuser und Güter für nahe Spanien. an zwei Millionen Dollars verzehrt hatte, Madrid, 26. Juni» Die Hauptstadt ist gedämpft werden konnte. ruhig, indeß hat doch die Nachricht, daß die Belagerung von Granada in Folge der De­ genten bis zum Aeußersten unterstützen und sertion mehrerer Bataillone und Batterien aufrecht erhalten. Lucena und Ubeda haben habe müssen aufgehoben werden, große Be- sich pronuncirt. Der Regent ist am 24. Zuni sorgniß erregt. in Roda angekommen; er marfchirt mit den Vom 26. Der Gouverneur von Murc ia , Truppen. — 2) Perpignan, 30. Zuni. Der Marquis de Camachaos, vertheidigt die Stadt General Serrano und der Deputirte Gonzalez mit Energie. 300 bis 400 Einwohner, welche Bravo sind am 28. Zuni zu Barcelona ein­ die Stadt aufzuregen begannen und von dem getroffen. Zurbano hat Cervera verlassen; Gouverneur vertrieben wurden, kehrten mit Castro hat daselbst sein Hauptquartier genom­ Truppen, die sich zu Carthagena und Alicante men. AM 27« Zuni war der Regent nur empört harten, zurück, wurden aber mit Flin­ noch 12 Leguas von Valencia entfernt. tenschüssen empfangen. Zetzt wird die Stadt Nach dem „Monireur parisien" — der von 3000 Znsurgenten belagert. Die Em­ Briefe aus Madrid vom 26. Zuni cirirt — pörungen vervielfältigen sich mit jedem Tage. wäre es in der Armee des Regenten zum Ganz Andalusien ist nun, mir Ausnahme von Anfang einer aufrührerischen Bewegung ge­ Cadix, in Aufruhr. Der Regierung bleiben kommen. nur noch die Provinzen Aragonien, Estrema- Die Baskischen Provinzen bleiben ruhig; dura und die Mancha, wo sich jetzt der Re­ seltsamer Wechsel der Dinge! Biscaya, das gent befindet. Gelder für den Schatz kommen im Ocrober 1342 zuerst zum Aufstand rief, gar nicht mehr zu Madrid an; alle öffentli­ liegt jetzt stumm und regungslos, verblutend chen Kassen werden durch die Zuntas in Be­ auf seinen Trümmern, wahrend Valencia und schlag genommen, alle Einkünfte zu Gunsten Barcelona, die beiden Städte, welche die Kö­ der Znsurrection erhoben.^ Zu gleicher Zeit nigin stürzten und Espartero erhoben, diesmal sieht sich die Regierung aller Truppen, aller die ersten waren, die den Degen gegen ihn Arsenale, kur'z aller Hülssmittel beraubt, ihre zogen; daß Galizien sich erhoben, ist ein furcht­ Befehle werden nirgends befolgt und Madrid barer Schlag für den Regenren; ein Glück ist fast gänzlich isolirt. für ihn ist aber eben die Unthärigkeit der Bas­ Bayonne, 29. Zun i . Va lenc ia hat s ich ken, sonst würde sich die Znsurrection die am 26 pronuncirr; die Truppen sind beige­ Hände reichen längs den Pyrenäen, wie dies treten. Der Deputirte Obejero ist zum Prä­ bereits der Fall ist längs dem Litorale des sidenten der Zunta ernannt worden, der Ge­ Mittelmeers und des Oceans, und der Re­ neral Amor hat das Kommando der Truppen gent fände sich dann in ein unzerreißbares Netz und Nationalgarden übernommen. verstrickt. Espartero rückt langsam gegen Va­ lencia und ist offenbar unentschlossen; mit je­ Perp ignan, 27. Zun i . Vorgestern , am dem Tage bricht ein neues Pronunciamento 26. Zuni hat sich Zurbano von Zgualada aus; eS ist ein Kampf auf Leben und Tod. nach Cervera zurückgezogen. Die Einwohner von Barcelona sind entschlossen, Par is , vom 30. Zun i . Te legraphssche die Stadt preiszugeben; bringen sie das Op­ Depeschen. — 1) Bayonne, vom 30. Zuni. fer, so ist Zurbano verloren; die moralische Valladolid ist der Bewegung von Valencia Wirkung einer solchen Gewalrrhat, wie das gefolgt. Viktoria und die dortige Besatzung Bombardement, ist nicht zu berechnen. Die haben sich am 28. Zuni pronuncirt; der Gou­ Milizen von Cadix haben sich erboten, den verneur und der politische Chef haben sich Dienst zu versehen; so wird die Garnison nach Toloja zum General Hoyos begeben. Die disponibel. Espartero muß rasch zuschlagen, Garnisonen von Eftella und Guetoria haben was nicht in seiner Art ist; er hat kein Bud­ sich pronuncirr. Per politische Zustizchef von get und keinen Schatz. Die Abgaben sind Guipuzcoa und die Municipalirär von Sancr facultativ, und der Spanier, der nicht leicht Sebastian haben erklärt, sie würden den Re­ zum Zahlen zu bringen ist, wenn er dazu ver­ — 224 — pflichtet ist, wird stch nicht beeilen, zu bezah­ lizen, waren nach verschiedenen Richtungen len, waS er nicht schuldet. Das Ministerium ausgezogen. Die Division Zurbano hält Lerida erhält täglich Depeschen von der Spanischen und die Umgegend besetzt. General Seoane Grenze, die sogleich der Königin Christine hat sich mit dem General Zurbano vereinigt. mitgetheilt werden; die officiellen Depeschen Bayonne, 2 . Ju l i . D ie Garn ison von werden seit einiger Zeit nur selten in die of­ Pampeluna und der Citadelle hat sich vorge­ ficiellen Blätter eingerückt. stern pronuncirt. Eine Junta ist gebildet wor­ Es heißt, man wolle, um die Spanischen den; ein Brigadier führt darin den Vorsitz. Angelegenheiten gemeinsam zu ordnen, die Eu­ Alle Posten an der Grenze, Zrun und Font- ropäischen Hauptmächte zu einem Congreß nach arabia ausgenommen, haben das Pronuncia- Aachen einladen. Der Plan soll vom Tuile- mento der Pronvinz Navarra nach den Be­ rieencabinet ausgehen. fehlen des Generalcapitains anerkannt. Van Die von der Königin Christine gegebenen, ihren Halen hat sich nach Jaen zurückgezogen, wo­ Agenten zur Verfügung gestellte und zur Erre­ selbst er am 21. Juni eingetroffen ist. Cor- gung eines bürgerlichen Krieges bestimmte Sum­ dova hat sich am 23. pronuncirt; der Gou­ me beträgt 4 Mill. Doll., wovon 1,600,000 verneur und die Garnison haben sich entfernt Fr. bereits bezogen sind, und zwar 1 Mill. und sind zu Van Halen gestoßen. Nichts neues. von Prim. Die Folgen des Ausstandes wer­ auS Madrid bis zum 28. Juni Abends. den, auch für^den Infanten D. Franz de Paula Perp ignan, 2 . Ju l i . Ceuta , A lges i ras und dessen Gemahlin wichtig, da beide sich und das Lager St. Noch (vor Gibraltar) ha­ darin- verwickelt finden. Ein Adjutant dieses ben sich pronuncirt. Prinzen, Don Victoriano de Amerler, befin­ Aus Catalonien sind heute keine weiteren det sich unter den Catalonischen Znsurgenten. Nachrichten eingegangen. Wenn man die oben Par is , 2 . Zu l i . Te legraph ische Depe­ angezeigten Pronunciamientos in Anschlag schen. 1) Bayonne, 1. Zuli. Der Regent dringt, so hat sich nnn die Znsurrection gegen ist am 16. zu Albacere angekommen; die Espartero über 3t Provinzen verbreitet und Truppen und die Milizen, die 'sich (gegen ihn) nur 17 halten noch zu ihm. pronuncirt hatten, find nach Las Penas de San Pedro zurückgewichen; der Regent hat Neuere Nachr ich ten aus Spanien. den Minister des Znnern zu sich beschieden; Te legraph ische Depeschen. 1 ) Bay­ der Brigadier Erma soll von Saragossa aus onne, 3. Juli. Die Madrider Post fehlt. mit 4 Bataillonen zu ihm stoßen; Hr. Lagasti Nach Berichten, die auf außerordentlichem ist zum politischen Chef von Madrid ernannt Wege eingegangen sind, war Madrid am 1. worden. Zamora hat sich pronuncirt. 2) Per- Zuli Abends ruhig. Der Regent war am gignan, 1. Zuli. General Ramon Narvaez^ 28. Zuni zu Albacete. Der Aufstand wird ist am 27. Zuni zu Valencia eingetroffen. allgemein in Andalusien. General Carratala Die Zunta von Valencia hat die Dienste der hat Cadix und die Provinz in Belagerungs- Generale Narvaez und Concha und des Bri­ stand erklärt. Nichts Neues von. der Grenze. gadiers Pezuela angenommen. General Nar­ 2) Barcelona, 1. Zuli. Der Gouverneur vaez ist (von der Zunta) zum Generalcapi- des Forts Montjuich, zur Uebergabe aufge­ tain von Valencia und Murcia ernannt wor­ fordert vom General S.errano, hat verlangt, den; General Concha commandirt unter ihm; zwei Offiziere an den General Seoane ab­ Brigadier Pezuela ist Chef des Stabes und schicken zu dürfen, um sich von der Wahrheit Brigadier Shelly Befehlshaber der Cavallerie. der Pronunciamientos zu versichern; sein Be­ ' Am 29. Zunt schon organisirte Narvaez seine gehren ist ihm zugestanden worden. General Truppen, um gegen den Regenlen, der zu Serrano ist in'S Hauptquartier des Marechal Chinchilla war, los zu marschiren. Mehre de Camp Castro nach Cervera abgegangen. Corps, bestehend aus Linientruppen und Mi­ Außer den in vorstehenden Depeschen ent­ haltenen Nachrichten sind noch viele andere, Sechs Spanische Trincadouren und ein Kriegs- weit wichtigere, aus Spanien bekannt gewor­ cutter auf der Rhede von Sanct Sebastian den. Die Junta von Catalonien hat daS haben sich am 3. Juli pronuncirt; die eine Ministerium Lopez nach Barcelona berufen. dieser Trincadouren brachte von Bilbao 20,000 Gonzalez Bravo hat sich zu Barcelona einge­ Duros, bestimmt zur Soldzahlung an die schifft, um Lopez und Caballero von Valencia Truppen; diese kleine Flotille hat sich nach abzuholen. Inzwischen hat die Junta das Santander zu gewendet. Cabinet in der Person des Kriegsministers Barce lona, 2 . Ju l i . Genera l Lasauca Serrano für constituirt und zugleich als pro­ ist zum Chef des Generalstabes der Armee von visorische Negierung erklärt; die Portefeuilles Catalonien ernannt worden. General Concha der andern Minister sind ihm interimistisch hat sich am 29. Juni zu Valencia auf der übertragen. Serrano hat nicht gezögert, die »Jsabella II." eingeschifft, um zu Alicante ihm zugewiesene Gewalt zu üben; er hat in und Carthagena den Oberbefehl über die Trup­ Betracht der dringlichen Umstände ein Decret pen zu übernehmen. Der Regent ist noch erlassen, das die Entsetzung des Regenten aus­ immer zu Albacete. spricht und alle Spanier von dem Eide ent­ Bis zum 30. Juni hatten sich 32 von den bindet, den sie ihm geschworen haben mögen. 43 Provinzen Spaniens gegen Espartero er­ Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der In­ klärt; sechszig Bataillone Linientruppen waren surrektion wird der Zweck derselben klar und von ihm abgefallen, nämlich 23 in Catalonien, bestimmt pronuncirt. Die Negierung zu Ma­ 43 in Valencia, 8 in Andalusien, Ä in Bur- drid ist auf einen sonderbaren Ausweg verfal­ gos, und die übrigen in Navarra und Galizien. len; sie hat ein Circular erlassen, worin sie Von der Span ischen Grenze, den Autoritäten in den Provinzen frei giebt, vom 1. Juli. sich der Bewegung anzuschließen, falls sie au­ Ein Schreiben aus Fos, im Aranthale, vom ßer Stand seyen, sie zu hemmen. Sie streut 30. Juni, rheilt als Gerücht mir, Zurbano dadurch Mißtrauen aus unter die Insurgen­ sey von dem Obristen Prim vollständig ge­ ten und hält sich selbst für den schlimmsten schlagen worden, 2000 Mann seyen zu die­ Fall eine Hinterthüre offen. — Daß der Re­ sem Lehrern übergegangen. Jrun und sämmt- gent noch am 28. Juni ^zu Aldacete stand, li'che Ortschaften haben sich insurgirt. Auch beweist am besten seine mißliche Lage; er ge­ dort erging alsbald ein Aufruf zur Erhebung traut sich nicht, auf Valencia los zu marschi- in Masse. ren. Murcia ist am 22. Juni durch Capi- Be lgrad, vom 27. Jun i . rnlation in die Hände der Insurgenten über­ Heute früh um 9 Uhr fand zu Topsidere gegangen. in Gegenwart des MuschirS Hafiz Pascha, Bayonne, 4 . Ju l i . D ie Stadt San- des Kaiserlich Russischen Generals, Baron tander hat sich am 23. Juni pronuncirt; von Lieven, und des Kaiserl. Russischen Ge­ General Castaneda hat sich nach Sanrona zu.' neral-Konsuls, Herrn Wastschenko, die neue rückgezogen; die Junta von Santander ist Wahl des Fürsten von Serbien statt; Alexan­ von einem Theile der Truppen anerkannt der Küra Georgiewirsch ist wieder zum Für­ worden. Die Stadt Logrono und die Pro­ sten von Serbien gewählt worden.. vinz Rioja haben sich ebenfalls pronuncirt. T ü r k e ' i . In Gemaßheit der von der Spanischen Re­ Nach Briefen aus Scurari war diese Stadt gierung ausgegangenen Befehle wird die Post vor einiger Zeit der Schauplatz gr'ober Excesse nach Frankreich, um die insurgirten Städte des Türkischen Pöbels, ^der die Entfernung zu meiden, über Soria Yassiren. des dortigen katholischen Bischofs zu erzwin­ Bayonne, Ü. Ju l i . B i lbao hat s ich ge­ gen suchte, und bei dieser Gelegenheit das stern pronuncirt; «s hat keine Collision statt­ dortige Jesuitenkloster zerstörte. Wie man gefunden; eine Junta hat sich sofort gebildet. nun hört, hat Hie Pforte dieses Anlasses we­ gen den bisherigen Pascha von Scutari, wel­ stehend in 66 Zellen nebst 13 verschiedenen chem man vorwirft, sich hierbei zu lassig be­ Nebengebäuden, ferner 37 Privathäuser von nommen zu haben, mit dem Befehle abberu­ bedeutendem Werthe, von denen in zweien fen, sich unverzüglich in Konstantlnopel zu sich die Apotheke befand, und in 4 andern stellen. Als sein Nachfolger wird ein gewis­ Gerichts-Instanzen untergebracht waren, na­ ser Osman Pascha genannt. mentlich der Kameralhof, die Gouvernemenrs- Rekrutirungssitzung, die Medicinalpflege, die Bezirksverwaltung der Reichsdomainen und d e r m i s c h t e s . die Polizeibehörde des 3. Stadttheils, wurden — Aus den Gouvernements Podolien und ein Opfer des verheerenden Elements. Moskwa lauten die Nachrichten über das Ge­ Pskow. Am 2. Zum geschah in dem deihen von Korn und Gras günstig; in Wla­ Postad Ssoljaza wiederum ein Unglück. Eine dimir stehen sie mittelmäßig; desgleichen im durch Nachlässigkeit ausgebrochene Feuersbrunst Gouvernement Olonez. Im Gouvernement zerstörte bei heftigem Winde 49 Häuser. Archangelsk fangen, laut Nachrichten vom 22. Aus dem Haag, vom 29. Zum. In Mai, die hoch liegenden Felder an vom Schnee Assen hat ein Sergeant des 4. Infant.-Re­ befreit zu werden; die niedrig belegenen Fel­ giments, van Swigchem, die Erfindung ge­ der waren alle überschwemmt; noch ist dort macht,, mit dem Percussionsgewehr in der keine Spur von Kornkeimen zu sehen. Zm Minute neun Schüsse zu thun. Das Ge- Gouvernement Pskow hatte man bis zum 27. heimniß liegt in der Art, wie die Patronen Mai noch wenig warme und heitere Tage angefertigt werden, indem man mit den ge­ gehabt. Nach dem schneelosen Winter fiel im wöhnlichen Patronen kaum zweimal in der April Schnee und einige Tage gab es Fröste Minute schießen kann. und Wind, was dem Winterkorn geschadet — Am 26. Zum starb zu Dresden der hat. An vielen Orten hat man die Winter­ Dichter des Freischützen, Friedrich Kind, als felder umgepflügt und mit Sommerkorn besäet. eben im Schauspielhaus? die hundertundzwölfte — Feuersbrunst in Orel. Am 31. Mai Vorstellung dieser Oper zu Ende ging. wurde Orel von einem Unglück heimgesucht. Tod durch K i rschkerne. Das „Tag­ Um 11 Uhr Vormittags brach plötzlich in der blatt" meldet aus Pesth: Wie gefährlich das Bolchowschen Straße, einer der besten in der Verschlingen der Kirschen sammt den Kernen Stadt, in den an das Haus des Apothekers werden könne, diene ein trauriger Vorfall zum Morawski stoßenden Nebengebäuden Feuer aus. Beweist. Eine wohlhabende Dame, die aus Schnell erfaßten die Flammen einige benach­ Prag hierher nach Pesth zu ihren Verwand­ barte Häuser, und verbreiteten sich dann in ten gereist war, hatte beim Genuß der Kir­ verschiedeneu Richtungen. Die überaus heiße schen aus Scherz auch die Obstkerne mit ver­ und trockene Witterung, die bereits über 14 schluckt. Den andern Tag sich unwohl füh­ Tage angehalten hatte, verbunden mit hefti­ lend, ließ sie den Arzt holen. Die Kirsch­ gen Windstößen, trugen zur furchtbaren Ver­ kerne schoppten sich derart im Unterleibe und breitung der Flammen bei. Alle Bemühun­ den Darmgängen an, daß sie darin eine völ­ gen der Obrigkeit, alle Anstrengungen der lige Obstrucrion herbeiführten. Aller ärztli­ Orelschen Garnison und des in der Stadt chen Hilfe zum Trotz, verschied die arme Frau einquartierten Tulaschen Jägerregiments ver­ . schon den dritten Tag darauf unter fürchter­ mochten das Feuer nicht aufzuhalten, zumal lichen Quälen, als Opfer ihres Leichtsinnes. als es das Nonnenkloster zu Mariä-Opfer (Mittel wider die Gicht.) Die Erdbeeren erreichte, wo wegen des engen Raumes die werden im llo iVIecücine Feuerspritzen gar nicht thätig seyn konnten. rnrKl« erc. als ein wundersames'Heilmitttel Die beiden Kirchen des Klosters nebst dem gegen verschiedene Krankheiten angerühmt, und Glockenthurm und alle Gebäude desselben, be­ durch vielfache Erfahrungen, laut citirten Bei­ 227 — spielen, bekräftiget. Dies erinnert an den gro­ 350, ohne den wackenbuchSmäßigen Ge« ßen Linne, dessen Biograph schreibt: „Linne horch und mit von Seiten der Bauerschaft war Gicht-Anfällen sehr unterworfen, und ge­ zu leistenden 1553 Gehorchstqgen zu Pfer, gen Ende JuniuS 1760 litt er besonders hef­ de, den Krugs < Schenkereien, Brenn, und tig. daran. Als er bereits 16 Tage sehr lei­ Brauerei-Berechtigungen, den 1Z2 Dessäz dend zugebracht, bot man ihm Erdbeeren dar, tinen betragenden Feldern, sammt Heu« und da er schon mehrere Tage nichts mehe schlagen, Waldern, Kalk- und Ziegelbren­ genossen, aß er viel davon. Die Folge war, nereien in Pacht vergeben werden und find daß er bald darauf in erquickenden Schlaf die desfallsigen speciellen Bedingungen in verfiel, dessen er sich bereits lange nicht mehr der Kanzellei dieses Domainenhofes zu je, erfreut hatte. Nachdem er gestärkt erwacht derzeit zu inspiciren. war, aß er eike noch größere Menge Erdbee­ Riga, am 22. Juni 1843. ren, und schlief darauf ruhig fast die ganze Beamter für besondere Auftrage: Nacht. Am nächsten Morgen konnte er das E. v. Bluhmen. Bett verlassen, ohne etwas anderes, als noch Nr. 3046 L. Walter, Secr. 2 einige Schwäche zu verspüren. - In den fol­ genden 3 Jahren hatte er noch dreimal Gicht- Diejenigen resp. Hausbesitzer dieser Stadt Anfälle, die er jedesmal durch den Genuß von welche nack) dey! taxirten- Werthe ihrer Erdbeeren hob; sonach machte er jährlich eine Immobilien einen Beitrag für das Jahr Erdbeeren-Kur, und befreite sich allmälig so 1843 zur Armen-Casse zu leisten haben, vollkommen von seinem Uebel, daß er noch 20 werden hierdurch aufgefordert, solchen des Jahre lebte, ohne selbst die mindeste Regung Baldigsten bei dem Armen - Collegio ein­ der Gicht ferner zu empfinden?" zahlen zu lassen, indem beregtes Collegium — Als Napoleon an seinem Krönungstage zur Empfangnahme desselben an jedem in Kaiserlicher Pracht in Notre-Dame stand, Montage, Vormittags von Ii bis 12 Uhr, da rief er in stiller Vergleichung des Jetzt mit Ausnahme der Fest- und Feiertage in und der Vergangenheit seinem Bruder zu: dem gewöhnlichen Sitzungs-Locale des Ar! »Joseph, wenn uns jetzt unser Vater sähe!" men,Collegii versammelt seyn wird. — Ein charakteristischer Zug für die Behaup­ Pernau Armen - Collegium den z. Juli tung, daß die Hochachtung eines Vaters die 1843. Bewunderung einer Welt aufwiegt. Nr. 18. ^6 nigrillstnm Brackmann, Nvtr. 3 Bekanntmachungen. Es wird hiermit bekannt gemacht, daß Vom Livländischen Domainenhofe wird in der künftigen Woche alle in den Stra­ hierdurch bekannt gemacht, daß zur Ver­ ßen herum laufenden Herrnlosen Hunde ge, pachtung des im Rigaschen Bezirke und knippelt werden. Rujenschen Kirchspiele belegenen Krongui Pernau Polizei-Verwaltung den 8. Juli res Rujen'Torney auf 12 Jahre von vir. 1843. März 1844 ab, der Torg am 24. August Polizei»Vorsitzer R. v. Härder. und der Peretorg am 28. August c. abge- Nr. 662. A. G. Mors, Secr. 3 halten werden soll, zu welchen sich die et- Von Einem Edlen Vogtei - Gerichte der , wanigen Pachtliebhaber unter Beibringung Kaiserlichen Stadt Pernau wird desmik gehöriger Saloggen zeitig vorher beim Liv, telst bekannt gemacht, daß die auf den ländischen Domainenhofe zu melden habey. 10., 12. und 13. d. M. angesetzten Ter­ — Das Gut soll laut Vorschrift, des zwei­ mine wegen öffentlichen Verkaufs der dem ten Departements des Minister» der Reichs- Adolph Peterssen gehörigen in hiesiger besitzlichkeiten vom 29. Mai d. I. Nr. Vorstadt sub Nr. 140 belegenen Wind­ mühle bis auf Weiteres ausgesetzt worden schuldige Anzeige, daß ich wie früher auch sind. ' in diesem Jahre eine Reise nach Pernau Pernau Nathhaus, am 8. Zuli is4Z. unternehmen und im Hause des Hand- Ober «Vogt R. v. Härder. lungs'Commis Herrn Horn, der Wohnung Nr. 16t. Fr. Rambach, Secr. . z der Frau v. Dreyer angrenzend, mein Lo­ gis nehmen werde. (Mit polizeilicher Bewilligung.) Zugleich erlaube ich mir die Bemerkung Bekanntmachungen, hinzuzufügen, daß mein diesjähriger Auf­ sssssssssssssssssssssssss enthalt Hierselbst nur vom 20. Juli bis » Sonnabend den 24. und Sonn- H zum 6. August dauern wird. Ia bend den Zl. Juli dieses Jahres A F . B e n n e r t , Tage der durch die Herren Ctyilgouverneure Gestern überbrachte Ferid Efendi, Secrctär zu erlassenden. Bekanntmachung an gerechnet des Palastes, dem Prinzen im Namen: des die allöttliche Einführung der Gewichtwage Sultans einige Geschenke, nämlich zwei schöne geboten. / fZnland.) Pferde, wovon eines mit sehr reichem Sattel­ Dorpat , den 1. Zul i . Das Dampfschi f f zeuge, einen prachtvollen, mit Gold und Di­ „Zullane Clementine" hat seit dem 16. Mai be­ amanten verzierten Säbel, zwei Pfeifen von reits 28 Fahrten zwischen den drei Hauptpunk­ großem Werthe und zwei kostbare Kaschemir- ten seines Ravigationsbezirks — Dorpat, PleS- Shawls. Die beiden Adjutanten des Prin­ kau. und Sirenez qn der Narowa— gemacht; zen erhielten die Decorarion des Nischan Zf- 12 von diesen Fahrten mit Passagieren, 16 tichar und einen schönen Säbel. Der Prinz mit befrachteten Transportfahrzeugen. Die schenkte dem Ferid Efendi eine reich mit Bril­ Ladungen dieser bestanden 7 Mal in Spiritus, lanten verzierte Dose. Auch der General Abdy der an die hohe Krone zu liefern war, 2 Pascha und der Oberst Achmed Bey, welche Mal in Mehl, 2 Mal in Salz, 1 Mal in dem Prinzen zur Begleitung beigegeben wa­ Flachs und 4 Mal in Holz. (Znland.) ren, erhielten von ihm prachtvolle Dosen mit — An Stelle des emeritirten Stadtwägers seinem Namenszuge in Brillanten. Hans Diedrich v. Grubbe ist der bisherige Der Prinz wird sich noch heute an Bord Stadtwägeradjuncr Chr is t ian Rogenhagen des Dampfbootes „Küstendsche" begeben, um zum Stadtwäger in Pernau ernannt. die Rückreise nach Preußen anzutreten. (Znland.) Alexandr ien, vom 16. Zuni . — Feuersbrünste. Zn Tot 'ma (Gouv. Große Aufregung herrscht unter der Hiesi­ Wologda) brach am 7. Zuni eine Feüerskrunst gen Europäischen Bevölkerung in Folge der aus, welche den größten Theil der Stadt in Ermordung eines jungen Franzosen durch ei­ Asche legte. Das Feuer begann im nordöst­ nen Türken, welcher denselben in seine Woh­ lichen Theile der Stadt, von dort aus trug nung verlockte und erdrosselte. Den Unglück­ der heftige Sturm die brennenden Bretter nach lichen fand man Tags darauf am Gestade des allen Richtungen hin. Von Krongebäuden Meeres. Auf das Ansuchen des Französischen' sind abgebrannt die Kreisschule, das Rath­ Generalkonsuls ließ Mehmed Alt durch den haus, das Postcomptoir, der Flügel des neuen Polizekvorstand Nachforschungen nach dem Thä- Gebäudes für die Gerichtsbehörden und 3 ter anstellen, der (von seinem eigenen Weibe, steinerne Kirchen. S. M. der Kaiser ha­ die auf Scheidung drang verrathen) eingezo­ ben Allergnadigst. geruht, den Abgebrannten gen und gehängt wurde. Vor der Hinrichtung zehntausend Rubel Silber zu verleihen. — wünschte er noch seinen 22jährigen Sohn zu Zn KuSnezk (Gouv. Saratow) waren am sehen, dem er befahl, seine Mutter und zwei 21., 26. und 27. Mai drei Feuersbtünste, Europäer zu tödten. Der Sohn schleuderte welche 304Mohnhäuser in Asche gelegt haben. der Mutter einen Stein an den Kopf, ward Zur erstirli'Unterstützung der Verarmten haben aber von der Polizei ergrissen und nach Ober- S. M. der Kaiser.Allergnädigst 10,000 R. Aegypten abgeführt. Slb. verliehen, 'und auf die Verfügung des Ministers des Znneln sind aus dem HülfSka- pital dieses Ministeriums 3000 Rbl. S. über- ^e r m i s e h t e s . sandt worden., Außerdem ist die Allerhöchste Riga, vom 28. Zuni . Durch eine Ci r - Bewilligung eingegangen, im ganzen Reiche culärvorschrift des Herrn Minister» d^S In­ freiwillige Beiträge zu sammeln. Zn So- lez (Gouvernement Pleskau) brach am Ä. — Endlich sind zur Ausführung des viel- Zuni> um 4 Uhr Nachmittags, abermals Feutt besprochenen Unternehmens, den Isthmus von aus, der heftige Wind verbreitete die Flam­ Panama zu durchschneiden, ernstliche Maßre­ men und. 40 Häuser wurden eine Beute des geln getroffen^ Wie Arago kürzlich in der Elements. Zwei Frauen kamen in den Flanh? Pariser Akademie 'Mtttheilte, haben nämlich men um: eine kranke Greisin, die .ihr von die Herrn BariUg u. Komp. in London mit allen Seiten brennendes HauS nicht verlassen der Republik Neu-Granada einen Vertrag ab­ konnte, un> deren Tochter, die sich. , 14,000 ... 14M0 So eben ist erschienen und in der Buch­132,S7K' 166,436.,, , 14,000 druckerei von W. Borm in Pernau zu haben : 199,946 ,, 14>000 267,870 ,., ,> .! ,, Lmge Laus. ^14,000 — Die Lellpziger Mgemsine, 'jetzt unter Moralisch-Historische Erzählung für die Ehsten, dem Namen Deutsche Allgemeine Zeitung er­ von ZjH. SsmHl.ee. scheinend ̂ seit d?m ,1 .. Zuli in Preußen Preis gebunden 17 Cop. Silb.-Mze. wieder ittnzuführttd erlaubt. / . Bekanntmachungen. häufig Abweichungen vorgekommen. Diese Vom Livländischen Domainenhofe wird Polizei-Verwaltung sieht sich dadurch verl hierdurch bekannt gemacht, daß zur Ver, anlaßt, hiermit nochmals in Erinnerung Pachtung des im Rigaschen Bezirke und zu bringen, daß jeder Hausbesitzer oder Rujenschen Kirchspiele belegenen Krongu» Einwohner, ayMMe- Fremde.bei Ach tes Nujen-Torney auf 12 Zahre von ult. aufnimmt, dieselben innerhalb 24^ Stunden März 1844 ab, der Torg am 24. August hjerselbst namentlich anzugeben habe, zm und der Peretorg am 28. August c. abge» Vermeidung der für den Contraventions, halten werden soll, zu welchen sich die et- Hll festgesetzten Strafe von A Rbl. S.»M. wanigen Pachtliebhaber unter Beibringung Pernau Polizei, Verwaltung, den 15. gehöriger Saloggen zeitig vorher beim Liv, Zuli 1843. ländischen Domainenhofe zu melden haben. Polizei-Vorsitzer R. v. Härder. - — Das Gut soll laut Vorschrift des zwei, Nr< 681.. Mors, Meer. Ä ten Departements des Ministerii der Reichs- Von Einem Edlen Vogtei, Gerichte der besitzlichkeiren vom 29. Mai 5. Z. Nr. Kaiserlichen Stadt Pernau wird desmit­ 3SV, ohne den wackenbuchsmäßigen Ge« telst bekannt gemacht, daß die auf den horch und nnt von Seiten der Bauerschaft 10.,, 12. und 13. d. M. angesetzten Ter, zu leistenden 1553 Gehorchstagen zu Pfer, mine wegen öffentlichen Verkaufs der dem .de, den Krugs - Schenkereien, Brenn» und Adolph Peterssen gehörten in hiesiger Brauerei-Berechtigungen, den 132 Dessai Vorstadt 8Tik Nr. 140 belegenen Wittel tinen betragenden Feldern, sammt Heu, mühle bis auf Weiteres ausgesetzt wordey' schlagen, Wäldern, Kalk, und Ziegelbren­ sind. ^ nereien in Pacht vergeben werden und sind ^ Pernau Rathhaus, am 8. Zuli 1843. die desfallsigen speciellen Bedingungen in Ober, Vogt R. v. Härder. !- der Kanzellei dieses Domainenhofes zu je» Nr. 161. . Fr. Rambach, Secr. 2 derzeit zuinspiciren. Diejenigen resp. Hausbesitzer dieser Stadt^ Riga, am 22. Zuni 1843. welche nach dem taxirten Werthe ihrer Beamter für besondere Auftrage: Immobilien einen Beitrag für das ZahT E. v. Bluhmen. 1843 zur Armen, Casse zu leisten haben»! Nr. 3046- L. Walter, Secr. i werden hierdurch aufgefordert, solchen de^ Baldigsten bei dem Armen. Collegio ein^ Es wird hiermit bekannt gemacht, Haß in der künftigen Woche alle in den Stra­ zahlen zu lassen, indem beregtes Collegium zur ' Empfangnahme desselben an jedem ßen herum laufenden Herrnlosen Hunde ge, knippelt werden. Montage, Vormittags von 11'bis 12 Uhr^ Pernau Polizei,Verwaltung den 8. Zuli mit Ausnahme der Fest, und Feiertage i^ dem gewöhnlichen SitzungS,Loeale des Art' 1842. r^.en,Collegii versammelt seyn wird. ^ Polizei »Vorsitzer R. v. Härder. Nr. 662. A. K. Mors, Secr. 2 - .Pernau. Armen » Lolleaium den. Z. Juki' i M . ' ' " " ' ̂ ' "" ' ' ' Ungeachtet aus häufig wie.dy'hoktzr Box» Nd. 18. - schrift bekannt sein sollte, daß angekommene Brackmann, Notr. 2 Fremde unverzüglich der Polizei nament­ lich angezeigt werden müssen, so sind den, noch gerade in letzterer und gegenwärtiger (Mit polizeilicher Bewilligung.) Zeit, wo diese Anzeigen bei dem stärkeren Bekanntmachungen. Zusammenfluß von Fremden aus verschiede» Mein Wohn Hans in ̂ber Vorstadt, neben nen Rücksichten besonders nothwendig sind, der PeterSsenschen Mühle belegen, bin ich — 236 — Willens aus freier Hand unter annehm« der Frau v..> DreMr. angrenzend, mein Lo­ baren Bedingungen zu verkaufen. Däs gis nehmen werde. Nähere erfährt'man ebendaselbst. Zugleich erlaube ich mir die Bemerkung C. Red er. 2 hinzuzufügen, daß mein diesjähriger Auf» enthalt Hierselbst nur vom 20. Juli bis zum 6. August dauern wird. G Sonnabend den 24. und Sonn« « F. Bennert, A abend den 31. Juli dieses Jahres ^ Zahnarzt aus Reval. 1 G wird im Locale der pxiv. Bürgerge« G I sellschafl Wall seyn. Innerhalb t4 Tagen verlasse ich Pernau. » Pernau, den 9. Juli>l843. G. A. S ahlmann» Handlungscommis. Die Vorsteher. 2 An Badegästen sind außer den schon früher angezeigten Hierselbst angekommen s Ein im Flecken Leal belegenes steinernes Frau Staatsräthin v. Rambach aus Dor; Wohnhaus, mit Obst' und Gemüsegarten, pat, Herr Pastor Osse aus Torgel, Mad. wird aus freier Hand verkauft. Die Be­ Wahl, geb. Mündel, aus St. Peters, dingungen so wie der Preis, sind von dem bürg, Hr. Landrath v. Rennenkampf nebst Hrn. M. Hasenbnsch in Leal zu erfragen. Familie und Hr. demit. Husaren-Lieutenant 4» ^ v« RennenkampfVvom Lande, Fräulein v. H . Der Verein^ der Armenfreunde wird H Kaminsky u. Dem. Hartmann aus Riga, A auch in diesem Jahre eine Verloo^ H Hr. Kaufmann Strohm nebst Familie aus H sung der eingegangeneu Geschenke H Fellin, Hr. Pastor Hörschelmann aus Ober» von Damens und andern Arbeiten pahlen, Kunstgärtner Metzner nebst Fami, 4. veranstalten und bittet alle Förderer I lie und Musikus Engelin nebst Familie ^ seiner Zwecke in Stadt und Land, T aus Riga, Frau Landräthin v. Engelhardt ihre Theilnahme durch zahlreiche Ein- ^ nebst Familie vom Lande, Fr. Majorin v. H se.ndung' von Arbeiten an die Ge- H Anrep nebst Familie aus Dorpat, Hr. Pa« schäft^sührer im Laufe dieses Monats H stor Körber nebst Familie aus Wenden. ,unH ,durch Abnahme von Loosen zu ^ bethätigevi. Die Zeit der Ausstellung ^ Vom 9. bis zum <6. Juli.' und Verloosung der Sachen wirdI Getankt. St. Nicolai-Kirche: Friedrich ^ später angezeigt werden. — Loose L Gottlieb Henning. — St. Elisabeths» H s 30 Kop. Slb. sind in den Comp- A Kirche: Tina Tönne. H toirs von I. Jacke Lc Comp, und ^ Beerdigt. St. Nikolai»Kirche: Wichel» ^ H. D. Schmidt zu haben. ^ 5 mine Cöln, alt 42 Jahr. — St. Elisa­ H Pernau, den 6. Juli t843. 2 5 beths-Kirche: Jnv. Sold. Peter Andre« jew, alt 67. Jahr. — Nachtruferknecht Wilhelm Petersohn, alt 48 Jahr. Einem hohen Adel-und verehrungswür» ZAroelamirt. H srst üSßKmorgen tes Manifest die vierte Partial - Rekrutirung die Landung stattfinden kann. ^ nach der Reihenfolge in den Gouvernements London, vom 21. Juli. der östlichen Hälfte des Reichs angeordnet ha- Am 19. wurde tu Bristol in Gegenwart den, befehlen Wir: von den Einhöfnern und des Prinzen Albrecht, der zu dem Zwecke sich Bürgern der Gouvernements Witebsk, Mo- dorthin begeben hatte, das neuerbaut? eiserne hilew, Kiew, Podolien, Wolhynien, Minsk, Riesen-Dampfschiff, der „Great Britain," Grodno, Wilna und Kowno in Uebereinstim- vom Stapel gelassen. Das Schiff gehört der mung mit dem Reglement über die Verthei- Dampfschifffahrts-Kompagnie Great Western, lung der von ihnen zu leistenden Militairpflich- ist 322 Fuß lang und 66? Fuß breit und tigkeit und dem, zu gleicher Zeit an den Di- wird durch vier Dampfmaschinen von zusam- rigirenden Senat erlassenen, die näheren An- men 1000 Pferdekraft mit Anwendung der Ordnungen enthaltenden Ukase, zu zehn Mann archimedischen Schraube bewegt. Eine Be- . von tausend Seelen bei dex geg?nMrtigeq schrMung sucht My B?gM yon der RaM- Rekrutirung gleichfalls mit ausheben zu lassen. lichkeit des Schisses durch die unglaubliche Be- Die Originale sind von Sr. Maj. dem hauptuna zu geben, daß dasselbe auf seinem Kaiser Al lerhöchste igenhändkg unterzeichnet ; Verdeck e in Truppenkorps von 4000 Mann „ Ni k o l a i." aufnehmen könne, welches dort alle seine Evo- Lagex bei Krasnoje Sejo, den 10, Juli 1343, lutionen bequem auszuführen im Stande sey. V o m 2 0 . D e r K a i s e r l i c h e H o f h a t f l l y D a S S c h i f f b e s t e h t a u s v i e r A b t e i l u n g e n , ,16. d. M. auf zwei Höchen für Se, K. H, welche jede für sich wasserdicht sind, so daß den Prinzen Apgust von Preußey Trauer an- eine öder die andere dieser Abcheilungen zer- gelegr. trümmert werden kann, ohn? daß das ganze Par is , vom 21. Ju l i . Schi f f dadurch zerstör t wi rd. Mi t Hülst der Joseph Napoleon, Brudes des Kyisers, hat Eisenbahnen war Prinz Albrecht im Stande, Frankreich die Jnsignien der Ehrenlegion, die die Fahrt von London nach Bristol und zurück, Napoleon trug, geschenkt; sie wurden heute mit Errechnung des Aufenthalts, in etwas durch den Herrn v. Sapey, Präsident der mehr alä 12 Stunden zurückzulegen. Kommission des Kaisyrgrabes, dem Invaliden- Pater Mathews befindet sich gegenwärtig Hotel in der Person des Generals Petit^ Vi- in Liverpool, wo er für den Mäßigkeitsverein cegouverneurs dei? Invaliden, übergeben, wirkt. In Leeds soll er 6000, in Bradfprd Priesen aus Hlexandfia zufolge ist die Tri- 7000, in Huddersfield eben sp viele Personen butangelegenheit zwischen dsm Sultan, und in den Verein aufgenommen haben, In Jork, Mehmed Ali definitiv erledigt. Baltatschi, lei- wo der Teatotalismus bisher noch zu den ner der Bankiers der Pforte., yzar nach Ale- unerhörten Dingey gehört^ leisteten 2000 Leute xandria gegangen und dje dortige Regierung da§ Vxxsprccheq der Enthaltsamkeit. hatte ihm' einen Credit voy 1,300,000 Der Herzyg Ferdinand vofl C^qcksen-^cchurg- laxis (6.600,000 Fr,) eröffnet. .. / Gosha, dzr Hxiyz August und di? Prinzessin Vom 24. Endl ich hat gestern e ine te le- . Clement ine yon Sachsen-Koburg-Gotha s ind graphische Depesche aus Brest die dort erfolgte Astern Abend zu Southampton, ans Land g?- Ankunfr des Prinzen Wd der Prinzessiy stiegen uqd um Mittfrnachr im Buckiyghflm- von Joinville ln offizieller Weise angezeigt, palast-angekommen. Der Herzog und di? Hexzagin von-Nemours, Berjin, vom .30. Juli. so wie der Herzog von MMale sind sogleich , Heute fayd die feierlich^ Beisetzung der ho- nach Brest geeilt, um dqs junge Paar bei der he« Leiche Sr. Königl, Hoheit - d^s PripM Landung zy, empfange^. Die ^reggtte,Helle? AugA, von. Preußen yach Haßzqbe des dap- Potsle", asi^ welcher der Prinh M die HM?? Wr exschienene« Reglements statk Hs.' M«? zessin sich befinpM, .wird drei Tage Quara,^ jestat hfr. Köytg hfltten Mrhöchst sich in die Domkirche begeben, gingen dem Sarge bis Die Miliz ckkr unter den. Waffen. Gestern an den Eingang der Kirche entgegei, und blie­ kam es zu einem kleinen Gefecht; ein Kapi­ ben während des Gottesdienstes, Ütngeben von tän und zwei Ä!ilizm wurden getödtet. Eü den Königlichen Prinzen Königl. Hoheiten, herrscht hier groß« Aufregung. Bayonne, hinter dem Sarge stehen. 19. Juli. Es ist kein außerordentlicher Kou- Wien, vom 27. Zul i . rier angekommen und 6ie aewöhnliche H)ost, Am 40, Juli brach in der Mittagsstunde welche in der Nacht votn 16. dis zum 16. in Raab, in der Wiener Vorstadt bei heftigem Madrid Hättt verlassen sollen, ist ausgeblieben. Winde, Feuer aus, welches in der kurzen Zeit Seit zwei Tagen fehlt es an allen Nachrich­ von 2 Stunden 60 Gebäude in Asche legte. ten auö Saragossa. Hi ldburghausen, vom 22. Ju l i . Das Memorial Bordelais enthält nachste­ Aus dem Reußtschen Voigtlande berichtet hendes Schreiben aus Madrid vom 14. Huli: die Dorfzeitung: Hüngersnoch ist nicht, wenn „Espartero meldet aus lä Carolina in Anda­ das Brod theuer ist, sondern wenn nicht so lusien, 33 Meilen von Madrid, daß ir sich viel verdient werden kann, um Brod genug gigen Malaga und Granada wende, um diese kaufen zu können. Solche Hungsrsnorh ist Städte zu Unterwerfen-; er verliert jedoch des­ bei uns. Die Strumpfwirkerei, der Haupt- halb die Lage der Hauptstadt nicht aus den nahrungSzweig unserer Stadt (Greiz?), geht AUgen und werde, wenn es nöchig seyn soll­ so schlecht, oder ^vielmehr lohnt so schlecht, te, zu ihrem Schutze herbeieilen." daß kein Arbeiter sich datauf ernähren kann. Das Journal des Debats meint Heute, der Der höchste Verdienst solcher Arbeiter ist wö­ Marsch des Regenten nach Andalusien sei chentlich ein 1 Thlr. 3 Sgr., da nun ein vielleicht nur eine Kriegslist, um die Haupt- Viertel Mehl 1 Thlr. 10 Sgr. kostet, das Anführer der Insurrektion nach Madrid zu Viertel Korn bis zwei Thlr., so ist die Frage: locken, und sie dann in Verbindung mit den wohin mit 33 Sgr.? Daß Viele mit ihren Generalen Seoane und Zurbano dort anzu­ Kindern hungern müssen, läßt sich denken. Es greifen. Diese beiden Generale rücken in der ist dies um so schlimmer, da in unserer Stadt, Thac auf der großen Straße von Saragossa außer bei einigen Fabrikanten, wenig Wohl­ nach Madrid vor und sind etwa um zwei habenheit zu finden ist. Um nun dem Nach­ Tagemärsche hinter Narvaez zurück. Gleich­ stände einigermaßen zu steuern, wird ein Stück zeitig folgen ihnen aber in derselben Entfer­ Chaussee gebaut, den Arbeitern aber so viel nung drei starke Brigaden der Catalonischen bezahlt, daß es zum Leben zu wenig ist. Zu Armee unter Serrano. Die Entscheidung den schrecklichsten Mitteln nehmen die Men­ dürfte also wohl vor Madrid erfolgen. schen hier Zuflucht, um nur den Hunger zu Von Bürgos und Valladolid sind Verstär­ stillen. Der Wasenmeister hatte einen räudi­ kungen für den General Aspiroz abgegangen, gen Hund gerödtet, das Fleisch davon kochten und der General Roncali, welcher in Navarra jene und aßen eS; ein krepirteS Kalb stahlen und den Baskischen Provinzen kommandirt, und verzehrten sie. Sollte die Ernte umschla­ hat zwei Divisionen, die eine bei Miranda, gen, so ist das Elend nicht zu übersehen. die andere bei Lagrono den Ebro überschreiten Helfe Gott! lassen, um >benfglls sich^ mit der Jnsurrek- S p a n i e n . tionSarmee vor Madrid zu vereinigen. Par is , 21. Jul i . Telegraphische Nach­ Par is , 22. Jul i . Telegraphische Depe­ richten aus Spanien: Madrid, 18. Juli schen aus Spanien: Madrid, 18. Juli Abends. Abends. Narvaez ist am 16. vor Madrid Narvaez ist in dieser Nacht mit allen seinen angekommen. Die Munizipalität hat ihm am Truppen, den Generalen Seoane und Zurba­ 17. auf seine Aufforderung geantwortet, Ma­ no entgegen, nach Torrejön zu abmarschitt. drid werde neutral bleiben, seine Thore aber Aspiroz, der gestern, dem Brigadier Enna nicht vor der Beendigung des Kampfes öffnen. entgegen, nach Aranjuez hin aufgebrochen war. kommt in diesem Augenblick hierher zurück. nuneirten angeschlossen. Zn Valencia war Bayonne, 20. Zuli. Asturien ist im Auf­ man am 18. noch damit beschäftigt, Freiwil­ stande; die Städte in der Nähe von Oviedo ligen-Kompagnieen zu bilden. haben sich pronuncirt. Zn Oviedo und Gi- Madr id, den 18. Zul i . (Auf außeror­ jon ist Alles vollkommen ruhig. dentlichem Wege.) Die periodische Presse die­ Die Ankunft des von dem General Seoane ser Hauptstadt ist jetzt auf ein einziges Or­ befehligten Armeekorps in Alcalä de Henares, gan — die „Gaceta" — reducirt; selbst der 6 Meilen von Madrid, hat den General „Espectador" erscheint seit zwei Tagen nicht Aarvaez bewogen, in der Nacht vom 17. bis mehr; die eintreffenden Briefe werben sehr zum 18. mit allen seinen Truppen aufzubre­ saumselig und unregelmäßig ausgegeben; viele chen und sich bei Torrejon de Ardoz, drei Posten fehlen; alle Geschäfte liegen darnieder; Meilen von Madrid, aufzustellen. Auf die die Magazine sind geschlossen; die eine Hälfte Nachricht hiervon ist Aspiroz, welcher nach der Nationalgarde hat täglich fünf Stunden Aranjuy hin marschirt war, um dem Korps Muhezeit, während die andere Hälfte unter des BtiFadiers Enna entgegenzugehen,' plötz­ den Waffen ^bleibt. Der Dienst bei Nacht lich umgekehrt, um sich mit Narvaez zu ver­ ist äußerst beschwerlich und ermüdend; bis einigen. Ein entscheidendes Zusammentreffen jetzt hat mau nur nach Sonnenuntergang-das bei Torrejon und Alcals de Henares scheint Musketenfeuer des Feindes gehört; ernsthafte nunmehr unvermeidlich zu seyn, wenn nicht Gefechte sind nicht vorgefallen. Fast alle wieder, wie bei Teruel, die Desertion es der Straßen sin5 barricadirt. Zn lMhre Gebäu- einen Partei unmöglich macht, den Kampf lichkeiten hat man Abtheilungen der Miliz anzunehmen. postirt, die angewiesen sind, eintretenden Falls Briefen auS Barcelona vom 16. Zuli zu­ aus den Fenstern auf den anrückenden Feind folge hat die Zunta den Gouverneur und die zu feuern. Mehre Bataillons der National­ Garnison des FortS Montjuich zum letzten garde scheinen entschlossen, sich bis auf's Aeu- Male auffordern lassen, mir der Drohung, ßerste für die Sache des Regenren zu schla­ daß wenn das Fort nicht in einer bestimmten gen; man darf zugeben, daß nur wahrer Pa­ Frist übergeben würde, die Garnison und ihre triotismus die Triebfeder ihres Eifers ist. Führer für Verräther gegen die Nation er­ Seit einigen Tagen fehlt es an Geld zur klärt und in Folge dessen der Gouverneur Auszahlung der fünf Realen, die jedem unter und die Hälfte der Offiziere, von den Sol­ den Waffen stehenden Gardisten täglich zuge­ daren aber je der zehnte Mann erschossen sagt sind. Die Notabeln der Hauptstadt, werden sollten. wünschend, den Einwohnern die Schrecken ei­ Par is , 23. Zul i . Telegraphische Depe­ ner Belagerung oder Erstürmung zu ersparen, sche aus Spanten. Perpignan, 21. Zuli. haben der Municipalität Vorstellungen ge­ Der General Concha, welcher am 13. Zuli macht und sie gebeten mir den Hauptern der in Granada eintraf, ist an demselben Tage Pronuncisten in Unterhandlung zu treten. mit den Truppen aufgebrochen, um sich mit Dieser Schritt der Notabeln — worunter be­ der 4000 Mann starken Kolonne des Briga­ sonders der Herzog von Gor und die ehrwür­ dier Fernandez zu vereinigen und nach Sevilla digen Generale Baylen und Palafox zu nen­ zu marschiren. Die von Cadix abgesandte nen sind — hat den martialen Geist des Ay- Artillerie, welche zu van Halen stoßen sollte, untamientos etwas abgekühlt; man versichert, hat sich auf dem Wege pronuncirt. Der die Antwort auf die Aufforderung des Gene­ Gouverneur von Cadix hat die Seeleute, die rals Narvaez sey in versöhnliche Ausdrücke sich in Caracca pronuncirt hatten, verhaften gefaßt worden: Madrid will vor Allem über lassen. Die Nationalgarde von Cadix versieht die persönliche Sicherheit der Königin Zsa­ den Dienst in dem Platze; die dorr befindli­ bella wachen; das kostbare Pfand, der chen Offiziere der Armee haben sich den Pro- Hauptstadt von der Nation anvertraut, soll treu bewahrt werden; Madrid wird, um sich bardement Barcelona's wird dem, der eS an- zu pronunciren, den Ausgang der Krisis ab­ ordyete, vergolten. Torrejon, wo die Ent­ warten, der nicht lange mehr ausbleiben kann; scheidung erfolgte, liegt vier LieueS von Ma­ so ohngefähr lauter die an Narvaez ge­ drid, halbwegs Alcala. Seoane hat wohl richtete Eröffnung; üdrigeys kein Wort vom nur einen letzten Versuch machen wollen, seine Regenren! Bis jetzt hat. sich zwischen den militairische. Ehre zu retten. Espartero war Vertheidigern der Stadt und den ge umla­ am 16. Zuli zu Cordova mit 1200 Mann gernden Truppen Alles auf ein Scharmützel Fußvolk und 600 Netrern, die wohl nicht beschränkt, wobei^die Narionalgarde nicht eben mehr lange bei ihm auSgehalten haben; er ge­ die glänzendste Rolle spielte. Ein feindlicher dachte untetm Schutze dieser EScorte die Grenze Vorposten hatte sich eines unbedeutenden Hau­ nach Portugal erreichen zu können. Sara­ ses vor der Stadt bemächtigt; die^Artilleristea gossa ist von den Znsurgenten unter dem Ober­ der Nationalgarde zogen vor das Thor und sten Ortega blokirt; eS wird sich fügen, so­ richteten zwei Kanonen von schwerem Caliber bald die Kunde von dem Fall der Hauptstadt gegen das alte Gemäuer; der Feind erwiederte hingelangt. Van Halen, von Concha verfolgt, den einzigen Kanonenschuß, der aus der Stadt ist vor Cadix erschienen und wollte mit seinem abgefeuerr ward, mit einem wohlgenährten Corps einrücken; man ließ ihm aber eröffnen, Gewehrfeuer, das zwei Artilleristen nieder­ nur er selbst könne zugelassen werden. streckte und vier andere verwundete; die, Uebri- Vom 27. (Telegraphische Depeschen.) 1. gen entflohen in panischem Schrecken und lie­ Bayonne, 26. Zuli. Fünftausend Mann, ßen ihre Kanonen im Stich, die der Feind, unter Anführung des Generals Bayona (aus wenn er nur gewollt hätte, abführen konnte; Burqos kommend), waren am 24. Juli in später wurden die Geschütze nach der Stadt der Umgegend von Madrid erwartet. Der zurückgebracht. Exdeputirte Ortega, an der Spitze einer Co- Neuere Nachr ichten aus Spanien. lonne Pronuncirter aus Oberaragonien gekom­ Par is , den 26. Zul i . (Telegraphische men, här am 21. Juli versucht, in Sara­ Depesche.) Madrid, den 23. Zuli. Die Trup­ gossa einzudringen; er ist zurückgeschlagen wor­ pen der Generale Narvaez und Seoane sind den; von beiden Seiten wurde Blut vergossen. gestern bei Torrejon aufeinander getroffen; 2 Pergignan, 26. Juli. Brigadier Ametler nach einem Gefechte, das nur eine Viertel­ war am 22. Juli zu Fraga; er zieht mit stunde dauerte, haben sie fraternisirt. Seoane 3000 Mann und acht Geschützstücken auf und der Sohn Zurbano's sind zu Gefangenen Saragossa. gemacht worden. Zurbano lst entkommen; er Nach der Uebergabe von Madrid ist die hält sich zu Madrid verborgen. Man versi­ persönliche Gefahr Espartero'S aufs höchste chert, daß die Municipalität in diesem Au­ gestiegen, zumal wenn er in Narvaez's oder genblick aus der Stadt geht (ins Lager zu Concha's Hände fallen sollte. Bemerkenswerth Narvaez) um Madrid ohne Bedingung zu ist es, daß Madrid am Vorabend des Na­ übergeben. Die Nationalmiliz kehrt an ihren mensfestes der Königin Marie Christine, Mut­ Heerd zurück. Die Truppen des Brigadiers ter der Königin Jsabella ll., dem General Enna, die sich* pronuncirt haben, besetzen die Narvaez, dem eifrigsten Verfechter der Chri­ Posten. Man sagt mir, Narvaez oder As­ stinischen Partei, sich ergeben hat. piroz werde um 6 Uhr mit feiner Division Konstant iuopel , vom 12. Jul i . einrücken. Der BestatigungSferman für die letzte Ser- Der Kampf in Spanien ist, wie man sieht, ^ bische Fürstenwahl ist bereits zur Ausferti­ blutlos ausgegangen; die Insurrektion heißt gung bereit, er wird jedoch wahrscheinlich noch nun Erhebung des Volkes gegen Espartero, einige Tage zurückgehalten werden. Das von der die ihm anvertraute Gewalt gemißbraucht den Serben eingesandte Gesuch um Bewilli­ hat. Diego Leon ist gerächt und das Bom­ gung des fortgesetzten Aufenthalts de< Wut- fitsch und PttronKtvirsch iti ihrem Vattrlattde allenfalls aM Tage eintN leeren Blumentopf ist boa dt^ Pföttt noch nicht erledigt und über dieselben, und in wenig Wochen sind sie kann es äuch M im EiNverstänVNiß Mit Ruß­ üppig angegangen. ES wohnt eine außeror­ land nttöden. dentliche Lebenskraft in den Georginen, gleich­ wie in dem Unkraut, und mir ist selbst im r M i s p H t e s < > > " vorigen Jahr ein schön fast zwei Fuß langer Riga. 22. Iu l i . Am K. Jüli traf.öaS abgebrochener Haüptsp'voß angegangen und hat für Rechnung pnsere? ÄörjeyfComit^. in Tö^i- sogar Blüchen getragen. don erbaute Dampfschiff „D ü n ä" hier ein. — Der Tagelohn einer Frau in Düdley — Das zum. Besuch hier erwartete Mevaler für die Fabrikation von 1200 rundköpfigen Dampfschiff ist bis heute noch nicht angelangt. Hüfnägeln beträgt 6^ Pence (etwas über 12 Riga, 24. Jul i . Das vom ^qpi ta in Kop. S.) Die Nägel werden mir einem 1^ II. Engelund geführte Dampfschiff „Dü­ Pfd. schweren Hammer verfertigt; jeder Na­ na^ ist in Hinsicht der Form und Solidität gel bedarf 12 Schläge zu seiner Vollendung eins dn besten in London — von den Schiffs­ und die arme Frau hat also die Wucht von bauern Curling, Aoung und Comp., die Ma­ 18,000 Pfd. zu heben, um jenen geringen schinen von Penn und Sohn — erbauten, Tagelohn zu verdienen. und zeichnet sich durch einen einfach edlen und — Die Chinesen haben eine ganz eigen- eleganten Geschmack im Innern aus. Es ist thümliche Art, die Beamten zu ehren, welche 208 Tons (106 Lasten) groß, geht bis 10 sich durch ungewöhnliche Rechtlichkeit auszeich­ Fuß tief und hat 2 Maschinen, eine jede von nen. Verläßt ein solcher Mann die Stadt, M Pferdekraft, nebst einem EiSbrechungs- in welcher er wirkte, oder stirbt er, so werden Apparat. Seine Bestimmung ist das Bug­ seine Stiefeln in dem Gerichtssaal aufgestellt. siren der Schiffe auf der Düna, so wie auch, wenn Zeit und Umstände es erlauben. Reisen Bekanntmachung. nach Russischen und Ausländischen Häfen der Ostsee zu machen, zu welchem Zwecke es mit Von dem Brand t^ollegio wird hiermit den nöthigen Kajüten für Damen und Herren bekannt gemacht, daß dasselbe zur Besicht und sonst allen dazu gehörenden Bequemlich­ tigung der' nach Vorschrift für diesen keiten auf's Beste versehen ist. (Rig. StA) Ort hochobrigkeitlich confirmirten Brand- und Feuer. Ordnung, bei jedem Hause in — In Kronstadt liefen bis zum 16. Zuli der Stadt und in den Vorstädten befindlich 612 Schiffe ein und 367 aus; in Archangel bis zum 6. 160 ein und 183 aus; in Riga sein sollenden Löschgerathschaften, als: Ei­ bis zum 24. 760 ein und 702 aus; in Ltbau mer, Beile, Brandhaken und Lettern, svt bis zum 17.132 eirund 138 aus; in Odessa wohl wie auch zu der der Schornsteine, bis zum 28. Juni 282 ein und 217 aus. Oefen und Brandmauern/ im künftigen, Monat, mit Zuziehung werkverständiger — In d^ Dorfzeitung heiß es'. Mancher Personen, schreiten werde. Die besitzlichen hat für die Anschaffung schöner Georginen man­ resp. Einwohner der Stadt und Vorstädte chen Thaler ausgegeben.' Dies ist in Zukunft werden demnach zur ungesäumten Anschaf, nicht mehr ttöthig. Man braucht nur von fung etwa fehlenden Löschgerathes, so wie feinen Freunden, den Besitzern schöner Geor­ zur schuldigen Ausbesserung der beschädigten ginen, sich die Nebensprossen, welche doch ab­ Oefen, Schornsteine und Brandmauern hier- geschnitten und fortgeworfen werden, sey es p!it ersucht und aufgefordert. Pernau den in dir Länge einiger Zolle oder selbst eines 22. Ju l i . t«4Z. FWes, auszukitten. Man steckt diese Neben- jMffen ohne Umstände in die Erbi, begießt E. G. Barlehn Brandherr. sie bei trocken^ Witterung täglich und deckt ^ , Martinsohn Notr. 3 ^ 24t (Mit pollze.jicher BewilliM^g,) ^ . .chrt^n.GvMerinnen .hiermit aq, daß ich ^inM eknMÄW''t/iM 'Mek?r mit dein An- - fertigen von Putz, Arbeiten beschäftigen Nonta» 6ea 2. unä Dienstag äen Z. werde, und daher auch derartige Auftrage ^.u^ust werben clie 6sm Verein cZer ^r- nicht annehmen kann. ' menireunäe eingesandten Lesekenlie im Emilie Glaß. 2 Zaale jäer resp. Lürgergesellsedaft von 10 bis 1 Illir ausgestellt sein und Don- Das dem Aeltermann Jürgensen gehörige, nerstsA den 5. August wir<1 daselbst die in der Vorstadt belegene Wohnhaus nebst Verloosung derselben um 20 Illir Vor- Wirthschaftsbequemlichkeiten, Stallraum für mittags beginnen. vier Pferde und Wagenremise ist zu ver» miethen. Das Näher« zu erfragen bei dem Buchbinder Herrn Metzner. ^ Schwarzer Thee zu t Rubel 70 H Pernau den 23. Juli 1843. * ^ Cop. Slb.-Mze. das Pfund, feine ^ Verschiedene polirte Möbeln, solide und j Tisch- unp Federmesser, Postpapier, dauerhaft gearbeitet, als Mahagony So, 5 verzierte Billette, farbige Papiere u. H. pha und Stühle, Bettstellen, Kommoden, Golpbvrden zu Papparbeiten, ver- ^ Schränke, Tische zc. sind bei mir vorräthig ^ schje^ene Kolnditordevisen, feine Leuch, ^ und zu billigen Preisen zu verkaufen. ter pnd andere silberplatirte Waaren, H Pernau den 22. Juli »843. ^ besonders schöne lakirte Theebreuer, ^ Louise Finck^ geb. Brock. 2 ^ Brotkörbe, Tassenwannen, Lichtscheers ^ platen, Aschenschaalen, Bouteillenun.- tersätze u. s. w; ci^ ^ « Sonnabend, den 31. Juli dieses G 5 ^inbree, Pommaden, Oclt-IINL, wohlt A Jahres wird im Locale der priv. ^ 5 riechende und Cocusseifen, Wachsstock H » Bürgergesellsch'aft VsU s«yn. G ^ und Wachestockhalter, Mundtassen, H A Pernau, den 29. Juli t843 . A Trinkgläser und verschiedene Galan, H ^ teriewaaren verkauft billigst ? I Die Vorsteher. I » v ^ )lugustLyra, aus Riga, H ^ in der kleinen Zahrmarktsbudenreihe. Vom <6. bis zum 3t. Juli. Die Wohnung in dem Nebengebaude GetSUkt. St. Nikylai-Kirche: Emma Rosalie Hunremann. — Dorothea Wil­ der Frqu Consulin Behrens, bestehend aus helmine Mahr. — St. Elisabeths-Kir, fünf Zimmern nebst Küche, Keller, Boden che: Anna Margaretha hieinolt. — Ja, :c. ist für- Familien oder auch, gelheilt für kob Haaw. . einzelne Personen zu vermiethcn. Das. Nähere zu erfragen in der hiesigen Stadt- Veerdtgi. St. Elisaheth's,Kirche: Un< buchdruckerei. teross, ^ Jurri Jayow-, alt 6^ Jahr. — Witüve Greet ^amm, alt 69.Jahr. Eine neue Petersburger Droschke ist bei mir zu verkqufen. Vroelsmirt. St. Elisabeths- Kirche: Fr iedr . Glabe, jun. Soldat Ado Hays und Hans Peterson's Sattlevmeister. „ Wittwe Epa^. ^ I» -ij^ Für das mir so vielfach geschenkte Autvaum Bchiis» sind angekommen 47 veMttdlichst'dankend, zeigeich^neitten ge-' — ^ -^-abgegangen '47 — 242 — Ta?e der Lebensmittel in Verna«, FUr de« Mlonat August 1843. B r v d. ISilb. Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Moskauschen Weizenmehl, aus Loth.jKop. Wasser gebacken^ soll wagen und gelten . ... . . . . . 25 Ein Franzbrod od. Kringel von reinem Weizenmehl, aus Wasser gebacken Z Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Wasser gebacken . . . 6 Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Moskauschen Weizenmehl, >aus Milch gebacken, spll wagen und gelten 4 Ein Franzbrod od. Kringel von reinem Weizenmehl, aus Milch gebacken 2z a Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Milch gebacken . . . . 5 t Ein Süßsauerbrod von feinem gebeuteltem Roggenmehl, . t Pfund Z Ein ungesäuertes, von feinem gebeuteltem Roggenmehl, . . dito 3 Ein dito von gleicher Güte . t6 Ein grobes, jedoch aus reinem Noggenmehl gebackenes Brod, t Pfund 2 Ein dito von gleicher Güte > Silb. F l e i s c h . Pfd. Kop. Gutes fettes Rindfleisch vom Mastvieh soll gelten . t Minder gutes dito i Gutes fettes Kalbfleisch von Mastkälbe^n, vom Hinterviertel . . . . t 8 Dito dito vom Vorderviertel . . . t 5 Minder gutes dito vom Hinterviertel . . . . t 3 Dito dito vom Vorderviertel t 3 Gutes fettes Schaffleisch, vom Hinterviertel i 3 Dito dito vom Vordervierrel . 3 Gutes fettes Schweinefleisch . < 6 Minder gutes ditv. . . . . B i e r u n d B r a n n t w e i n . Silb. Mz Rbl. Ein Faß Doppel- oder Bouteillenbier 6 50 Eine Bouteille Doppelbier von drei Viertel Stoof . . . 62 Eine Bouteille Tafel- oder Mittelbier 4s Eine Tonne oder Faß Brauhaus Krugbier von 92 Stöfen 50 Brauhaus oder Krugbier t Stoof . . .>. . . . . 4^ G e m e i n e r K o r n b r a n n t w e i n t S t o o f . . . . . . . . 24 Gemeiner Kümmelbranntwein i Stoof-. 23z Abgezogener und versüßter Branntwein t Stoof 7 . . . 36 Noch fe inerer oder doppel t abgezogener d i to t Stoof . . 43 Wer sich bei dem Berkauf der in der Taxe denannten Lebensmittel eine Abweichung erlauben sollte, es sei nun in Rücksicht der Güte, des Gewichts, des MaaßeS oder des Preises, verfallt bei dem ersten UebertretungSfall in eine Strafe 4wn 6 Rbl. S-, bei dem zweiten von 12 Rbl. S. und bei dem dritten von 25 Rbl. S. M., wovon der Angeber die Hälfte erhalt. Würde sich aber »e^ mand zum vierten Male eines solchen Vergehens schuldig machen, so soll ihm fein Handwerk oder sonstiger Geschäftsbetrieb gelegt werden. ?ublic»lua» Pernau Polizei-Verwaltung, den zi. Juli 184z. Im Namen des Geniral-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Vernausches Wochenblatt. ^5.32. 1843. Sonnabend, d. 7. August. St. Petersburg, vom 24. Zul i . ohne Zuschlag der Tafelgelder die jetzt schon Zur Erfüllung des Allerhöchsten Willens im Dienste stehenden Beamten weniger erhal­ Sr. Maj. des Kaisers hat der Herr Zu- ten sollten, als ihr früherer Etat betragen hat, stizminister dem Komite der Herren Minister ist ihnen dieser ohne irgend welche Verringe­ die von ihm zusammengestellten Bestimmungen rung bis zur Bestimmung besonderer Tafel­ über die Erhöhung des gegenwartigen Gehalts gelder auszuzahlen; 4) den würdigsten aus bei einigen Gerichtsbehörden und von einigen, der Zahl der Gouvernements-Landmesser soll zum Ressort des Justizministeriums gehörigen nach Beprüfung des Herrn Zustizministers der Personen aus einer besonderen Allerhöchst an­ verbesserte Gehalt unverzüglich verabfolgt wer­ gewiesenen Summe vorgelegt . Se. Maj . den; 6) die Stimmen, welche zu Zulagen für der Kaiser haben diese Bestimmungen der die Vorsitzer-Glieder und Sekretare der Si­ Allerhöchsten Durchsicht zu würdigen und auf birischen Gouvernements-Behörden angewiesen Beschluß des KomiteS der Herren Minister sind, sollen von jetzt an allen diesen Personen zu befehlen geruht: 1) die Summen, welche ohne Ausnahme gezahlt werden. fDie einzel­ zu Ablagen für die Kanzelleien der Gewissens- nen Bestimmungen befinden sich bei Nr. 68 gerichte, der Kriminalgerichtshöfe und der der Senat«-Zeitung.) TranSlateure angewiesen sind, sollen unver-, Vom 27. Zn einem Al lerhöchsten Ukas züglich, jedoch unter der Bedingung, verab­ Sr. Kaiserl. Majestät an den dirigiren- folgt werden, daß die Verwendung der für die den Senat vom 23. Zuli mit eigenhändiger TranSlateure angewiesenen Summen von der Namens-Unterschr i f t Sr . Kaiser l . Maje­ näheren Beprüfung der örtlichen Generalgou­ stät heißt es: Am 23. Zuli ist Unsere ge­ verneure abhängt; 2) auS der ganzen Summe l iebte Tochter , d ie Großfürst in Mar ia Niko- der den Sekretären bewilligten Gehaltszulage, lajewna, glücklich von einem Sohne entbunden welche durch die Erhöhung des Gehalts und worden, welcher nach den Gebräuchen Unserer die neuangewiesenen Tafelgelder gebildet wird, rechtgläubigen Kirche Nikolai getauft ist. ihnen sofort nur die eigentliche Gehaltszulage Nachdem Wir dem Allerhöchsten für die­ auszuzahlen; die Tafelgelder aber, sowohl für sen glücklichen Zuwachs Unseres Kaiserhau­ die Sekretäre, als für die Gouvernements- ses den Dank gezol l t haben, hal ten Wir eS Prokureure und Anwälte sollen nach Beprü­ für angemessen, zur abermaligen Bezeugung fung des Hrn. Zustizministers blos den wür­ Unserer vater l ichen Zärt l ichkei t für Unsere digsten unter diesen Beamten verabfolgt wer­ geliebte Tochter, die Großfürstin Maria Ni- den; 3) in denjenigen Fällen, wo auf Grund­ kolajewna, und deren Gemahl, diesem Un­ lage der jetzt neu festgesetzten Gehaltssummen serem Enkel den Titel Kaiserliche Hoheit beizulegen. Wir befehlen dem ditkgirenden Wir erkennen Unsern thtüern und vielgeliebten Senate, alle nöthigen Anordnungen zu treffen, Sohn, den Prinzen von Ioinville (Francis damit dieser Unser neugeborene Enkel bei Ferdinand Philippe Louis Marie d'Orleans), allen Gelegenheiten, wo die Nennung seines bisherigen Linienschiffs-Capitain, zum Contre- Namens vorkommt, den Titel Kaiserliche Ho­ Admiral. Art. 2. Unser Minister, Staats- heit erhalte. Secretair im Departement der Marine, ist Se. Maj. der Kaiser haben, auf Be­ mit der Ausführung gegenwartiger Ordonnanz schluß des Minister - Komit'ss, am 43. Mai beauftragt.' Allerhöchst zu befehlen geruht: 1) den Witt- London, vom 23. Zul i . wett und Kindern von Beamten, welche in Ihre Maj. die Königin und Prinz Albrecht Schlachten gefallen, im Dienste an Wunden besuchten 'gestern in Begleitung eines zahlreichen gestorben oder auf dem Meere umgekommen Gefolges zum erstenmal? den Themse-Tunnel. sind, in Zukunft auf Grundlage der Artikel Man liest in Morning Herald: „Bei Ge­ 683 und 699 des 6. Bandes des Kodex der legenheit der Vermählung des Prinzen von Militär-Gesetze, Pensionen von dem vollen Zoinville mit der Prinzessin Franziska, Schwe­ Gehalte ihrer Männer oder Väter nach dem ster des Kaisers von Brasilien, hat man in Friedensfuße zu ertheilen, ohne ihre Dienst­ Rio Janeiro von einer Abtretung der Znsel jahre in Betracht zn ziehen. 2) Solche Pen­ St. Catherine an den Prinzen, als zur Mit­ sionen mit der strengsten Unterscheidung und gäbe der Prinzessin gehörig, gesprochen. Man nur alsdann zu ertheilen, wenn von Seiten hat eine solche Klausel für nicht wichtig ge­ der Vorgesetzten die gehörige Bescheinigung nug gehalten, aber sie ist doch nicht so un­ und unzweifelhafte ärztliche Zeugnisse beige­ glaublich, wie man meinte, denn wir können bracht worden, daß derjenige, für dessen Dienst jetzt mit einiger Gewißheit sagen, daß in um Pension gebeten wird, wirklich durch eine dem Heiraths-Kontrakt von dem Französischen der drei oben bezeichneten Fälle das Leben ver­ Botschafter festgesetzt und von der Brasiliani­ loren hat. 3) Die im 1. Punkte ausein­ schen Regierung genehmigt worden ist, daß andergesetzte Regel nicht auf Familien derje­ dem Prinzen von Zoinville auf der genannten nigen Personen auszudehnen, welche seit ihrer Insel eine Landstrecke von 26 Meilen, nach Verwundung nach mehr als lOjährigem Dienste seiner Auswahl, überwiesen werden, und daß gestorben sind, denn der Verlauf einer so lan­ dieser Landstrich statt eines Theiles des baa- gen Zeit zwischen der Verwundung und dem ren Brautschatzes gegeben werden soll. So Todestage läßt annehmen, daß der Tod auch weit ging die Unwissenheit und Uebereilung durch andere Ursachen erfolgen konnte. der Brasilianischen Regierung, daß sie bei dem Warschau, vom 2. August . Abschlüsse dieses Geschäfts weder die Zeit Se» königl. Hoheit der Großherzog von noch die Umsicht hatte, die reichen Kohlen- Mecklenburg-Schwerin traf gestern Vormittag Minen auszunehmen, welche auf dieser Znsel auf der Rückreise von St. Petersburg hier entdeckt sind, und die für ein so verarmtes ein und stieg im Palais von Belvedere ab. und insolventes Land, wie Brasilien eine so Er nahm die Sehenswürdigkeiten der Stadt bedeutende Hülfsquelle hatte werden können." in Augenschein und besuchte Abends mit sei­ Bamberg, vom 29. Zul i . nem Gefolge das große Theater. Morgen Zhre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin He­ wird derselbe in seine Staaten zurückkehren. lena von Rußland kam gestern iNachmittag Par is , vom 28. Ju l i . mit drei Prinzessinnen Töchtern uud zahlrei­ Ihre königlichen Hoheiten der Prinz und chem Gefolge auf der Reise nach Baden-Ba- die Pn'nzessin von Zoinville sind gestern früh den hier an und begab sich heute früh auf in Schloß Bizy angekommen. dem Dampfboot „Kronprinz Maximilian" nach Vom 1. August . Der „Moni teur" ent­ Schweinfurt, um ihren Gemahl zu Kissingen hält folgende Königliche Ordonnanz: Art. 1. mit einem Besuch zu überraschen. — 256 — Swinemünde, vom 30. Zul i» S p a n i e n . Am 23. d. M. traf die Kaiserl. Rufsische Par is , den 23. Zuli. Telegraphische Korvette „Abo" von 40 Kanonen und 140 Depeschen. 1. Madrid, den 26. Zuli. Abends. Mann Besatzung, geführt vom Kapitän Zun- Das Ministerium Lopez hat sich eonstituirt. ker, hier ein und ging im Häven vor Anker. Alle Truppen, welche in der Nähe der Haupt­ Das Schiff hat zwei Meisterwerke der neuern stadt standen, sind eingerückt. Die National- Kunst, zwei kolossale Pferdebändiger, jeder ein miliz ist im Laufe des gestrigen Tages ent­ bäumendes Roß am Zügel haltend (anschei­ waffnet worden. Arguelles, Vormund der nend eine Nachbildung der Dioskuren), am Königin, hat seine Dimissivn gegeben. 2. Bord, welche in Petersburg aus Bronze ge-- Perptgnan, den 26. Zuli. Das Dampfschiff gössen und, dem Vernehmen nach, zu Ge­ „Papin" ist am 24. zu Barcelona eingelau­ schenken Sr. Majestät des Kaisers von Ruß­ fen; es kam von Valencia, wo man am 22. land an Se. Majestät unseren König bestimmt durch das Dampfschiff „Elbe" erfahren hatte, sind. Beide an sich verschiedene Gruppen, dtzß die Spanische Fregatte „Cortes" mit zwei dem Anscheine nach über 40 Fuß hoch, sind kleineren Schissen am 44. von Algesiras aus­ meisterhaft gearbeitet und vortrefflich ciselirt gelaufen war, um Cadix zu blokiren. Concha und werden dem zu ihrer Aufstellung bestimm­ war am 44. Zuli zu Campillo de Arenas; ten Platze gewiß zur höchsten Zierde gerei­ er sucht Espartero! Die Znseln Minorka und chen. Der Kommandeur des Schiffes ist in. Zvika haben sich sammt ihren Besatzungen diesen Tagen nach Berlin abgegangen, um pronuncirt. Befehle über den Weitertransport einzuholen, Espartero, der am 46. Zuli zu Cordova inzwischen sind die Gruppen, welche frei im war, hat drei Tagemärsche vor Concha voraus. Räume dts Schiffes stehen und vom Zwischen­ Es heißt, England werde gegen Espartero's deck ab in Augenschein genommen werden Sturz protestiren und die insurrectionelle Re­ können, täglich der Gegenstand allgemeiner gierung zu Madrid nicht anerkennen. Bewunderung der zahlreich zuströmenden Ba­ Vom 29. Telegraphische Depesche. Ma­ degaste, Fremden und Bewohner der Stadt drid war am 26. Zuli ruhig; die pronuncir- und Umgegend. Die Hebemaschinen zum Aus­ ten Truppen sind am 23. und 24. eingerückt; laden der gewiß viele Hunderte von Centnern sie zogen vor der Königin vorbei; der Palast schweren, auf einer starken bronzenen Platte war vollkommen zugängig. Durch Decrete ruhenden Gruppen befinden sich am Bord. vom 23. und 24. Zuli ist das Ministerium Köln, vom 4. August . Lopez reconstiruirt worden. Andere Decrete Se. Maj. der König der Belgier trafen enthalten folgende Ernennungen: Narvaez, gestern Abend, unter dem Namen eines Gra­ Generallieutenant, Generalcapirain von Ma­ fen von Ardeunne, nebst zahlreichem Gefolge drid, Oberbefehlshaber aller in der Hauptstadt mir einem besonderen Eisenbahnzuge hier ein vereinigten Truppen; Prim, Graf von Reuß und setzten heute Morgens 8 Uhr ihre Reise und Gouverneur von Madrid; Quints, poli­ nach Biebrich fort, um die Bäder von Wies­ tischer Chef von Madrid; der Herzog von baden zu gebrauchen. Baylen, Commandant der Hellebardirer; As- Wien, vom 24. Zul i . piroz, Generalliemenänt und Oberbefehlshaber Die Witterung ist bei uns fortwährend au­ des ersten Operationscorps; Cortina, General- ßerordentlich unbeständig, selten vergehen zwei inspector der Bürgermiliz. Tage, ohne daß es wenigstens einmal regnet, Die Königin Marie Christine hatte gestern und dabei sind heftige Gewitter an der Ta­ Abend ihre vertrauten Räthe drei Stunden gesordnung, die auch hin und wieder ziemli­ über bei sich versammelt; darauf wurde ein chen Schaden angerichtet haben. Dessenunge­ Courier nach Madrid abgefertigt mir Briefen achtet verspricht die seit kurzem begonnene Erndte an die Königin Zsabella und den General in Oesterreich wie in Ungarn reichen Ertrag. Narvaez; es heißt, Maric^hristine werde ein Manifest an die Nation ausgehen lassen tei stattfinde, daß aber die liberale Partei und darin erklären, daß sie jeder Autorität durch das Organ des Ministeriums Lopez die in Spanien entsage, dabei aber von den Cor­ Wahl-Operationen leiten soll. Alles gestaltet res die Befugniß zur Rückkehr in ihr Adop- sich also, wie es scheint, zu einer friedlichen tivland anspreche. und geregelten Lösung der NegenrschaftS-Frage, Man erwartet stündlich die Abdankung welch« viele Blätter noch als eine gewitter­ Espartero's. Der diesseitige Geschäftsträger in schwangere Wolke betrachten. Madrid soll vor wenigen Tagen berichtet ha­ Par is , 30. Ju l i . Telegraphische Depe­ ben, daß der Regent in Cordova den Augen­ schen auS Spanien. Bayonne, 28. Zuli. blick abwarte, wo die Hauptstadt sich ergeben Die Munizipalität von Saragossa hat, bei wirh, nm seine Demission als Regent der der Nachricht von dem Einzüge des Generals neuen Regierung in Madrid einzuschicken. Narvaez in Madrid, eine Deputation an den Da Ersteres bereits erfolgte, kann Letzteres Brigadier Ametler abgesandt, um ihm anzu­ nicht lange mehr ausbleiben. Z" zeigen, daß sie die >,eue Regierung anerkenne. Espartero's Herrschaft ist zu Ende; aber Perpignan, 28. Zuli. Barcelona war vor­ wer soll dessen erledigte Stelle als Regent gestern ruhig; man hatte daselbst die Nach­ einnehmen? Die moderirre Partei hätte ge­ richt erhalten, daß Narvaez in Madrid ein­ wünscht, daß die Königin Marie Christine eS gerückt sey. wäre; die' Liberalen verlangten dagegen eine Espartero war am 19. Juli zu Ecija; er mehrfache Regentschaft, worin beide Parteien sucht sich mit Van Halen zu verbinden und gleich verträten wären. Ein Zwiespalt in die­ denkt dann wohl Cadix zu erreichen; er soll ser wichtigen Frage hätte den Bürgerkrieg neu noch 6000 Mann bei sich haben; das Corps anfachen können. Allein man suchte durch ein unter Van Halen wird auf 2600 Mann ge­ Compromiß die Sache zu entscheiden. Die schätzt; Garnison und Nationalmlltz von Ca­ Königin Zsabella II , die schon 12 Zahre dix zählen auch an 6000 Mann; der Exregent und 9 Monate alt ist, sollte für großjährig könnte mithin noch eine Armee von 12 bis erklärt werden und dann selbst die Zügel der 13,000 Mann zu Cadix concentriren. Regierung übernehmen. Die Großjährigkeit Vom 31. Telegraphische Depesche. Bay­ der Königin kann aber verfassungsmäßig nur onne, 29. Zuli. Am 26. ist der Brigadier durch einen Ausspruch der Cortes erfolgen. Ametler m!r 6 Bataillonen in Saragossa ein­ Die Cortes sind jtdoch durch das Ministerium gerückt. Eine Brigade, commandirt von dem Mendizabal aufgelöst und auf den 16. l. M. Brigadier Cotoner, ist am 26. Zuli von Ma­ ist eine neue Wahl derselben ausgeschrieben drid nach Galicien aufgebrochen. Madrid war worden. Es entsteht nur hier die Frage: am 27. Zuli Morgens ruhig. Zwei Divisio­ Soll man nicht lieber, da die Cortes wegen nen waren am 26. ausgezogen, die eine nach des obwaltenden Bürgerkrieges nicht am 16. Andalusien, die andere nach Estremadura. l. M. neu gewählt werden konnten, die frü­ Der Regent und Van Halen standen am 21. heren Corres sogleich einberufen? Die liberale Juli vor Sevilla und ließen diese Stadt be­ Partei hätte dagegen schwerlich etwas einzu­ schießen. Eine der Vorstädte war bereits, wenden, denn sie behauptete ja die Oberhand ganz zerstört. in den früheren Cortes, mittelst der Coalition. Mendizabal hat sich in das Englische Ge- Aber die moder i r te Parte i f indet dabei n icht ' sandtschaftS - Hotel geflüchtet. Man meldet ihre Rechnung; dznn sie bildete in den frühe­ aus Madrid vom 26. Zuli Abends: Keine ren Cortes eine ungleich schwächere Minorität. politische Reaction stört unsere Befreiung. Um auch diesen Streitpunkt durch einen Com­ Der Brigadier Lemmery, Exgouverneuk der promiß zu lösen, scheint man dahin übereinge­ Hauptstadt, derselbe, der die drei Pulverma­ kommen zu seyn, daß eine neue Wahl der gazine in die Luft sprengen wollte, hat Pässe Cortes nach dem Wunsche der moderirten Par­ nach Frankreich erhalten. Ebenso ist auch den; General Seoane und andern Anhängern groß. Die Stadt zeigte fortwährend große Espartero's, die sich stark compromittirt haben, Entschlossenheit. Die Regierung» (zu Madrid) der freie Abzug gewährt. Die Generale Fer- hat am 30. Juli ein Manifest erlassen, wor­ raz, Zriarte, Enna und Chacon dürfen in in sie ihre Gesetzlichkeit darzuthun sucht und Madrid bleiben. Zurbano hat 7ie Vergünsti­ zugleich die nahe bevorstehende Einberufung gung erhalten, sich nach Andalusien zum Re­ der Cortes ankündigt. Die Nachrichten aus genten zu begeben; er ist bereits dahin abge­ Saragossa vom 28. und 29» Zuli .enthalten reist. — Die Spanischen Angelegenheiten nichts von einer Reacrion, die daselbst am verwickeln sich übrigens mit jedem Augenblick 26. sollte stattgefunden haben. An demselben mehr; Espartero ist noch nicht finalerer besiegt Tage hatte der Brigadier Amettler eine Pro­ und zu Madrid und Barcelona ist man nichts klamation in versöhnlichem Sinne erlassen. Der weniger als einig. politische Chef hatte seine Entlassung genom­ Neuere Nachr ichten aus Spanien. men und das Ayuntamiento sich für die Re­ Par is , 2. August . Die Nachr ichten aus gierung zu Madrid ausgesprochen. Perpig- Spanien sind heute wieder ungemein wichtig; Nan, 1. August. Die WohlfahrtS-Zunta zu es bestätigt sich, daß man zu Bilbao, nachdem Valencia har das Ministerium Lopez als pro­ die Junta gestürzt worden, die Fueros prokla- visorische Regierung anerkannt. mirt hat. Der Messager publicirre gestern Vom 20. bis 26. Zuli hatte Sevilla schon Abend nachstehende telegraphische Depeschen: fünf Tage Bombardement- ausgehalten; der Bayonne, 31. Juli. Das Bombardement Feind war am 20. in die durch Kanonenfeuer von Sevilla hat am 22. Juli lebhaft fort­ zerstörten Vorstädte Bernardo und Lorenzo gedauert; der angerichtete Schaden ist beträcht­ eingerückt und konnte von da aus die Mör- lich; am 23. hörte das Feuer auf; es har sich serbatterieen so anlegen, daß die Häuser von ein Parlamentair (im Lager) eingefunden; Sevilla in Brand gesteckt werden mochten. Espartero und^ Van Halen waren noch am Concha muß am 26. unfern der Stellung 23. Zuli unter den Mauern von Sevilla. Das Espartero's angekommen seyn; um dieselbe von Madrid nach Andalusien aufgebrochene Zeit ist auch wohl zu Sevilla und in Espar­ Expeditionskorps besteht aus 16 Bataillons, tero's Lager die Nachricht von den Ereignissen 600 Pferden und mehreren Geschützbatterieen. in und um Madrid eingetroffen. Sollte sich Bayonne 1. August. Der Herzog von Bay- Cadix pronunciren, was nicht unwahrscheinlich len (Castannos) ist provisorisch zum Vormund ist. so würde Espartero vielleicht bereuen, sich der Königin ernannt worden. (Also hat Ar- mir dem Bombardement von Sevilla aufge­ guelles doch seine Dimission gegeben oder be­ halten zu haben. General-Lieutenant O'Don- kommen.) Das Ministerium hat die Mu- nell ist zu Madrid angekommen; er soll zum nicipalität von Madrid geändert; zum ersten Generalkapitän und Gouverneur von Euba Alcaden ist Herr Domenech, zum zweiten ernannt werden. Hr. Madoz ernannt worden. General Cor- Nach ziemlich glaubhaften Berichten stünde rinez ist als Direcror des GeneralstabskorpS Espartero gar nicht vor Sevilla, sondern berufen und Hr. Olozaga wieder eingesetzt in wäre vielmehr noch am 22. Zuli zu Carmona seine Funktionen als Fiscal beim obersten Kriegs­ gewesen; Van Halen hätte sonqch Sevilla und Marinerribunal. Die Generale Ricaforte auf seine eigene Hand (doch wohl nicht ohne und Menuissir sind zu Caceres und Ciudad- .Vorwissen und Befehl Espartero's) bombardie­ Rodrigo in Estremadura dem Pronunciamento ren lassen. beigetreten. L issabon, vom 24. Zul i . Par ts, 3. Aug. Telegraphische Depeschen Die Königin von Portugal ist am 21. aus Spanten. Bayonne, 1. August. Das Zuli von einer Prinzessin entbuyden wordey. Bombardement von Sevilla währte am 26. Die Königliche Familie zählt nun drei Prin­ Juli noch fort. Die Zerstörung ivar sehr zen und eine Prinzessin; der Kronprinz Dom — 268 — Pedro de Alcantara »st geboret» am 16. Septbr. . 16 Rbl., Deckpassagiere zahlen 6 Rbl. Slb. 1837, und also jetzt beinahe 6 Zahr alt. Die Anmeldung zur Reise oder zur Beförde- KoNstantinopel, vom 12. Zuli. rung von Waaren geschieht auf dem Comp- Riza Pascha ist von Sr. Hoheit dem Sul- toir der Hrn. Helmsing u. Grimm. Sonn- ran zum Generalissimus aller Türkischen Heere abend den 31. Zuli, Mittags 12 Uhr, macht ernannt, eine StM, die ihm den Rang über das Schiff von hier aus seine erste Fahrt, den Kriegsckinister ertheilt. Wer wird sich nicht über ein solches Unter­ Herr von BourqueNey ist gegenwartig in nehmen freuen, wodurch dem längst gefühlten sehr lebhaften Unterhandlungen mit der Pforte Bedürfniß einer regelmäßigen und sichern Waf- begrissen; Gegenstand derselben ist eine von serverbindung zwischen den zwei ersten Han­ der Letzteren beabsichtigte Expedition nach Tu- delsstadten des Reichs abgeholfen wird, nis und andere die Afrikanische Küste berref- (Zuschauer.) senden Punkte: Dieser durch den Zusammen- — Der Westphälische Merkur enthält Fol- hang mir Algier äußerst häkliche Gegenstand gendes als „interessante Anzeige": Dem Lite- — die Pforte hat, wie bekannt, ihren Rech- raten Fraling zu Nordwalde gelang (?) kürz­ ten auf Algier nie entsagt — dürfte in der lich die Lösung eines Problems, womit schon nächsten Zukunft zu neuen Erörterungen Ver- viele Gelehrte sich vergebens bemüht haben, anlassung gegeben. Es ist dies die Erfindung des Perpetuum. Vom 19. Als vorgestern der Russische inodUs. Die Maschine sol l sehr e infach Botschafter, Herr von Titoff, von seiner Au- seyn, und der Erfinder wird nächstens nach dienz bei dem Groß - Wesir mit seinem Ge- Münster gehen, um dieselbe in Gang zu brin- folge auf einem Kaik zurückkehrte, stieß letzte- gen. Herrn Fraling ist zu dieser interessanten res mit einer Türkischen Barke zusammen Entdeckung um so mehr Glück zu wünschen, und der Fürst Handschery, erster Dragoman, da bekanntlich bedeutende Preise darauf gesetzt nebst anderen Individuen der Gesandtschaft sind. So z. B. zahlt England 70,000 wurden durch die Gewalt des Stoßes ins Pfund Sterl. und Oesterreich 100,000 Gul- Wasser gestürzt. Durch schnell herbeigeeilte den Konv.-Mze. Hülfe sind jedoch Alle gererrer worden. — Die meisten Hamburger haben sich er- — boren, wöchentlich einen Schilling zu dem vermischtes. Bau der Nikola ik i rche zu^ geben, und schon Riga. Zu den er f reul ichen Fortschr i t ten s ind über 60,000 Mark Banco zusammen, der Industrie unserer Zeit gehört auch die am — Unter dem Namen chemisches Gold ist 27. d. M. begonnene regelmäßige Wasserver- in Frankreich ein neues Merall, zu drei Thei- bindung zwischen St. Petersburg und Riga len aus seiner eigenen Substanz, aus einem durch das Dampfschiff „Darja," welches an Theil Silber und die anderen Theile aus son- diesem Tage von St. Petersburg nach einer stigen chemischen Substanzen bestehend, kom- 40stündigen Fahrt hier eintraf und regelmä- ponirt worden. Es gleicht im Ansehen völlig ßig an jedem Sonnabend — an dem einen dem Golde, ist aber noch wohlfeiler als Sil- von Riga, an dem andern von Sr. Perers- der und verhält sich zum Golde wie der nach? bürg — abgehen soll. Es wird vom Kapitän gemachte zum echten Diamant. Man hat be- LarS Nielsen geführt, ist 86 Lasten groß und reitS alle mögliche Luxusgegenstände daraus hat 2 Maschinen > jede von 66 Pferdekraft. angefertigt, und es dürfte bald ein wichtiger Das Innere, sehr elegant ausgestattet, ent- Handels-Artikel werden. hält Damen- und Herren-Kajüten, und ist — Vor Kurzem wurde in London eine mit den Men Retfebequemlichkeiden versehen; Handschrift vott Shakespeare, d. h. dessen aüchMfinvekUsich eine sehr gute Restauratidn Unterschrift unter einem KaufkontrAkte, für a l i f^ent 'Schi f fe. - Die erste Kajüte kostee für 146 Pfd. St . (etwa 1000 Thlr . ) in einer Vtt'' PttM 2t> Rbl. S., die zweite Kajüte Attttion erstanden. — Merkwürdige Verbesserung des Kartof­ ges Armchen, ohne Hand, nach hex Mutter felbaues. Man hat in neuerer Zeit auch in aus,.die schaudernd und ohnmachtig zusanWeN Deutschland die Erfahrung gemacht, daß die sinkt. >- Als die leichtsinnige Dirne langsam Kartoffeln, ohne daß man einen genügenden an den Kasten vorübergeht, streckt das Kind, Grund anzugeben wußte, gänzlich fehlgeschla­ spielend sich über der. Wärterin Arm beugend, gen sind. Ein Gleiches war in England in sein Hqndchen zwischen bis eisernen Stäbe des den letzten Jahren der Fall, und eine Pro- Tigerbehältnisses, der mit einem Hieb seiner vinzialzeitung, der „Vaisley /^vertiser" gewaltigen Tatzen die Hand vom Arme löset theilt nun hinsichtlich der Abhilfe Folgendes und verzehrt. mit: Ein Herr Stirrat kam auf die Absicht/ Aufopfernde Freundschaft. Zwei Maurer, daß die erzeugende Kraft der Kartoffeln auf Jacques und Pierre, arbeiteten vor nicht lan­ einem Boden, der, ohne auszuruhen, längere ger Zeit an einem großen Gebäude in Paris. Zeit angebaut worden war, allmählig erschlaffe. Pierre war verheirathet und hatte viele Kin­ Um die Probe zu machen, pflanzte er einige der, Jacques iwar jung und ledig. Beide wenige Kartoffeln auf einem Boden, der sie- standen in den innigsten Freundschaftsverhält­ benzig Jahre lang unbebaut geblieben war. nissen zu einander. Eines Morgens standen Als er im folgenden Zahre die gewonnenen beide in einer Höhe von hundert Fuß, auf Kartoffeln als Samen benutzte, schlug auch einer Letter, die oben am Dache durch einen nicht Eine fehl, während rund umher die Kar­ Strick angebunden war und unten sich auf toffeln zahlreich mißriethen. Er hat dasselbe ein Gerüst stützte. Dieses Gerüst brach plötz­ die letzten sechs Jahre hindurch gethan und lich zusammen und die beiden Unglücklichen nie Mißerndte gehabt; er hat solche frisch ge­ schwebten auf der Leiter an dem Stricke über wonnene Kartoffeln neben alten gewöhnlichen dem Abgrunde. Der Strick war nicht so eingepflanzt, und letztere sind mißrathen, wäh­ stark, daß er sie beide hätte tragen können. rend die andern prächtig gediehen sind, ob­ „Jacques," sagte Pierre zu seinem Freunde, gleich Zeit der Aussaat, Behandlung und Dün­ „Einer muß dem Andern weichen, oder wir gung sonst ganz gleich waren. Auffallend ist stürzen beide hinunter. Der Strick wird rei­ dabei, daß die frisch jur Besamung gezogenen ßen; wer von uns soll sterben? Laß uns schnell Kartoffeln im ersten Jahre viel minder gut zu einig werden."— „Ich möchte gern noch le­ essen und ein gleiches Maaß frischer und al­ ben," antwortete Jacques. „Ich bin so jung." ter Kartoffeln gab bei der Umwandlung in „Ich aber, Jacques, habe eine Frau und sie­ Mehl oder Stärke ein ganz verschiedenes Re­ ben Kinder." — „Das ist wahr," antwortete sultat; die alten Kartoffeln ergaben sieben, der junge Mann, der sogleich die Leiter los­ die auf neu umgebrochenem Boden gezogenen ließ, hinabstürzte und den Tod fand. Der Kartoffeln nur vier Pfund. Bei der nächsten andere wurde gerettet. Ernte gleicht sich jedoch dies aus. — Bei einer Dampfwagenfahrt von Dres­ — In Wien geht »in Offizier mit seiner den nach Leipzig kam ein alter Jude mit ei­ jungen Gemahlin und einem Kindermädchen, ner bi^schönen Tochter neben mehren Stu­ die daS zweijährige Kind auf dem Arme trägt, denten zu sitzen. Der junge Mann der dem bei einer Menagerie vorbei. Die Dame äu­ schönen Kinde gegenüber saß, wollte gern mit ßert den Wunsch, die Thiere zu sehen; sie ihr liebäugeln, sobald er jedoch sein Auge er­ treten ein, auch das Kindermädchen wird auf hob, begegnete er stets den wachsamen lauern« ihre Bitte mit hineingenommen. Wahrend den Blicken des Vaters. Er baute daher sich die. Gatten mit -iniz-n ,z»fällig anwesen- seine lebte Hoffnung auf die Dunkelheit im den Bekannten ünrerhalcen,g?ht das Mad- Aunnel, und kaum fuhr her Zug in denselben chen mit dem Kinde pyr dp«'Käfigen auf Mb ejn. so .er sich. vo<, .ergriff mit beiden ab. Da ertönt plötzlich ein häßlicher Angst­ den Köpf des jungen Mädchens, und schrei, das unglückliche Kind streckt ein bluti- kpßte ihn tüchtig ab. —- Den Kopf deS jun- 260 — gen Mädchens? — Nein der alte Jude, die In meinem Hause ist eine Wohnung Absicht des Studenten errathend, hätte den von zwei Zimmern zu vermischen. seinigen vorgestreckt, und da er wiederum den P. Faberg e. * Studenten umschlungen hielt, so wurden die Die Wohnung in dem Nebengebäude Passaglere, als der Zug wieder ans Licht kam, der Frau Consulin Behrens, bestehend aus noch Zeugen dieser zärtlichen Umarmung. fünf Zimmern nebst Küche, Keller, Boden ' ' ' ' ' ' S» !c. ist für Familien oder auch getheilt für T h e a t e r - A n z e i g e . einzelne Personen zu vermiethen. Das Sonntaq d. 8. August, zum 'Ersten male: Nähere zu erfragen in der hiesigen Stadt- N i e A i e h t e t t s t e i n e r . buchdrückerei. Dramatisches Gemälde in 6 Abtheilungen Für das mir so vielfach geschenkte Zutrauen nebst einem Vorspiel: verbindlichst dankend, zeige ich meinen ge­ Der TNeihnachtssdenv ehrten Gönnerinnen hiermit an, daß ich in t Act , nach Van der Velde 's bel iebtem mich einstweilen nicht mehr mit dem An­ Roman: Die Lichtenste iner fertigen von Putz, Arbeiten beschäftigen von Friedr. Bahrdt. werde, und daher auch derartige Aufträge Indem ich das hohe und resp. Publikum nicht annehmen kann. auf dieses anerkannt gute Stück aufmerk« Emilie Glaß. 2 sam mache/ zeige ich zugleich an, daß Hr. Das dem Aeltermann Zürgensen gehörige, Köcher aus Aufmerksamkeit für das resp. in der Vorstadt belegene Wohnhaus nebst Publikum, außer der Rolle des: Sswald Wirthschaftsbequemlichkeiten, Stallraum für Dorn, noch die Rolle des Herzogs von vier Pferde und Wagenremise ist zn ver, Friedland Albrecht von Wallenstein über­ miethen. Das Nähere zu erfragen bei dem nommen hat. A. Köhler. Buchbinder Herrn Metzner. Pernau den 23. Zuli 1843. t (Mit polizeilicher Bewilligung.) Bekanntmachungen. Verschiedene polirte Möbeln, solide und dauerhaft gearbeitet, als Mahagony So- Am 2t. v. Mts. ist ein bunter vierecki­ pha und Stühle, Bettstellen, Kommoden, ger Geldbeutel von Perlen, mit silbernem Schränke, Tische :c. sind bei mir vorräthig Stift, in welchem gegen t00 Rbl. Bco. und zu billigen Preisen zu verkaufen. Assig. und ohngefähr 40 Rbl. Slb. Mze. Pernau den 22. Zuli t843. enthalten, verloren worden. Der ehrliche L o u i s e F i n c k , g e b . B r o c k , t Finder wird ersucht gegen angemessen? Be- lohnung Alles der hiesigen Polizei,Verwal­ Vom 30. Zuli bis zum 6. August. tung ausliefern zu wollen. Getankt. St. Nikolai, Kirche: Zulie Mein am Markte belegenes steinernes . Marie Usy. Wohnhaus mir Budenraumen, steinernem Beerdigt. St. Nikolai «Kirche: Chri­ Speicher und Krugstelle ist unter vorteil­ stian Gottlieb Brock, alt 63 Jahr. haften Bedingungen zu verkaufen. Pernau, den 6. August 184Z. Schiffe sind angekommen 48 I. Rundalzow. z — — abgegangen 50 B e r i c h t i g u n g : I n d e r d e r v o r i g e n N r . b i e s e S B l a t t e s h e i g e d r u c k t e n T a x e ü b e r L e b e n s ­ mittel Muß tS heißen: Schaaffieisch ein Pfd. soll kostend Cöp. Slb.Mze., nicht 3 Lop. ^ '" ' / l-. KV/-.;'.- ^ . Zm Namen des General-Gouvernements der Ostfeeprovinzen gestattet dtn Drück C. Gö l d mdn n, Censor. Pernausches Wochenblatt. M zz. »843. Sonnabend, d. 14. August. St. Petersburg, vom 29. Jul i . neur von Algerien ernannt werden, Marschall Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Bugeaud aber nach Frankreich zurückkehren. Nassau sind in Begleitung Ihres Durchlauch­ Algerien würde endlich einen Civil-Gouverneur tigen Bruders, des Prinzen Moritz, nebst Sui­ erhalten, während ein Generallieutenant an te, am Bord des Dampfschiffes „Nikolai i." die Spitze der Occupationsarmee gestellt würde. diesen Morgen in Kronstadt angekommen. Bereits wird auch der Generallieutenant La- Unter dem 28. Mai haben Se. Maj. moricisre als zu diesem letzteren Posten auS- der Kaiser einen Etat von Gehaltszulagen ersehen genannt. Die hier niedergesetzte Kom­ für die Kameralhofsbeamten zu bestätigen ge­ mission, welche mit Ausarbeitung eines neuen ruht, der in Nr. 69 der Senatszeitung ent­ Organisations - Planes für Afrika beauftragt halten ist. war, soll demnächst ihre Arbeit zur Oeffent- Unter dem 11. Juni haben Se. Maj. lichkett bringen. Wenn die bezeichneten Än­ der Kaiser den tempvrair errichteten Tisch derungen vorgenommen werden, so könnte Al­ der Kurlandischen Gouvernementsregierung zu gerien bald aus der prekären Lage, in der es bestätigen geruht, der gleichfalls in Nr. 69 sich bisher befand, wo nichts Stabiles, nichts der Senatszeikung abgedruckt ist. Definitives bestand, hervorgehen und vielleicht Vom 31. Auf Vorstel lung der im Komi- sogar in kurzer Zeit schon ein Theil der La­ ts der Herren Minister durchgesehenen Vor­ sten, welche die Kolonie bisher dem Mutter­ stellung des Herrn Finanzministers und gemäß land? auferlegte, demselben abgenommen wer­ dem Beschlüsse des Komites der Herren Mi­ den. Von besonderer Wichtigkeit ist die Ein­ nister vom 26. Mai haben Se. Maj. der setzung eines CivilgouverneurS, an welchem Kaiser Allerhöchst zu befehlen geruht: von der Unternehmungsgeist der Kolonisten jeden­ 1846 an gerechnet auf 4 Jahre das im Jahre falls eine Stütze finden würde, die ihm bis­ 1839 dem Hapsalschen Zollamt« verliehene her fehlte. Recht, das ausländische Salz statt im Laufe London, vom 8. August. von drei im Laufe von sechs Monaten vom Mit dem Steameter „Teviot" sind gestern Zoll zu befreien, zu verlängern. die Postfelleisen aus Mexiko, Havanna und Par is, vom 9. August. den Westindischen Inseln angekommen. Das Ein Schreiben aus Algier vom 3O. Juli Wichtigste, was man aus Mexiko erfährt, ist kündet mehrere wichtige Veränderungen im die Einführung der „neuen Constitution"; sie ganzen VerwaltungSorganiSwuS der Französi­ wurde am 13. Juni in der Hauptstadt ge­ schen Kolonie in Afrika an. Demnach würde feiert. AIS Folge wird nun auch eine neue der Herzog von Aumale zum Generalgouver­ Organisation des CongresseS vorgenommrn; so­ bald^iese vollendet ist, wird der neue Präsi­ nach Belgrad einberufend worin denselben in dent gewählt. Das Land ist ruhig, der Krieg Gegenwart des Statthalters von Belgrad, mit Pukatan seinem Ende nah. Der „Tevior" Hafiz Pascha, des Russischen Generals Ba­ bringt die erforderliche Anschaffung zur Aus­ ron von Lieven und des Konsuls Watschenko, zahlung der Dividenden von den Mexikani­ die Gründe, welche die Entfernung jener bei­ schen Staatsanleihen. den Primaten als unerläßliche Nothwendigkeit Hamburg, vom 10. August . darstellen, entwickelt werden sollen An dem­ Heute überreichte eine Deputation unsers selben Tage werden Wucsitsch und Petronie­ Senats dem hiesigen Kaiserlich Russischen witsch sich aus dem Lande entfernen und nach Geheimenrath, außerordentlichen Gesand.en Widdin, dem ihnen von der Pforte zum künf­ und bevollmächtigten Minister am Großher­ tigen Aufenthalte angewiesenen Orte, begeben. zoglich Oldenburgischen Hofe und bei den Darmstadt , vom 7. August . freien Hansestädten, Hrn. Heinrich v. Struve, Gestern Abend kamen'Ihre Kaiserl. Hoheit zur Feier seines fünfzigjährigen Dienst-Jubi- die Großfürstin Helene von.Nußland nebst läums, das Hamburger Ehrenbürger-Diplom. Prinzessinnen Töchtern Kaiserl. Hoheiten und Dasselbe befand sich in einer kunstvoll gear­ Gefolge von Aschaffenburg hier an. Ihre beiteten, durch sechs goldene Medaillen mit Kaiserl. Hoheiten besuchten die höchsten Herr­ historischen Emblemen verzierten und mit ver­ schaften dahier, empfingen Höchstderen Gegen­ schiedenen kostbaren Steinen reich besetzten besuche und setzten heute früh um 8 Uhr Ihre, Kapsel aus edlem Metall eingeschlossen. Reise über Mannheim nach Baden fort. Ber l in , vom 7. August . Doberan (Mecklenburg-Schwerin), 7. Aug. Gestern wurde in allen deutschen Gemein­ Se. Königl. Hoheit unser Großherzog ist den des preGischen Staates, dem Allerhöch­ gestern NachtS gegen 12 Uhr von seiner Reise sten Befehle vom 6. v. Mts. zufolge, die nach St. Petersburg glücklich wieder hier kirchliche Feier zur Erinnerung an das tau­ eingetroffen. sendjährige Bestehen der deutschen Nation als B a d e n , vom 6. August. eines selbstständigen Volksganzen begangen. Gestern Abend gegen 10 Uhr ist Ihre Kai­ Von den Kanzeln, vor den Altären wurden serl. Hoheit die Großfürstin Helene von Ruß­ in allen Kirchen Dankgebete gehalten; die land mit Höchstihren Prinzessinnen Töchtern, hohe Bedeutung des Tages und seine Wich­ den Großfürstinnen Maria, Elisabeth und Ka­ tigkeit auch von dem Standpunkte aus, wel­ tharina, nebst hohem Gefolge hier angekom­ cher der höchste ist, von dem religiösen, wurde men und in den für Ihre Kaisxrl. Hoheit den zur Andacht versammelten Gemeinden an bereit gehaltenen Zimmern des Hauses des das Herz gelegt, und zum Schlüsse wurde Gemeinderarhs Chinger abgestiegen. jener erhabene Lobgesang, das „Herr Gott, Kar lsruhe, vom 6. August . dich loben wir!" angestimmt, den alle christ­ Vorgestern Nachmittag badeten zwei, vor­ lichen Gemeinden, welcher besonderen Konfes­ nehme Russen, die von Baden kamen und sion sie auch angehören, als ihr gemeinschaft­ mit dem Dampfboot nach Straßburg fahren liches Eigenthum ansprechen dürfen. wollten, biS zu der Ankunft des letzteren im Vom 11. Se. könig l . Hohei t der Pr inz Rheine bei Iffesheim; plötzlich erscholl Hilfe­ Albrecht ist von Pesth hier wieder eingetroffen. ruf, c^ber der augenblicklich herbeigeeilte Na­ Wien, vom 3. August . chen könnt; nur den einen der zwei Badenden Nach den neuesten aus Belgrad hier ange­ noch erreichen, der andere war bereits unter­ langten Nachrichten vom 1. d. Mts. haben gesunken, und sein Leichnam konnte, trotz al­ Wucsitsch und Petroniewitsch sich endlich ent­ ler Nachforschungen-, bis heute nicht aufge­ schlossen, Serbien zu verlassen. Auf den 8. funden werden. Wie sich aus seinen am d. Mts. ist eine Versammlung von Notabeln Ufer zurückgebliebenen Papieren ergab, war . ' und Aeltesten der Nation, 300 an der Zahl, der Verunglückte erst 21 Jahr alt und nannte sich Alexander Freiherr von Hasse aus St. Par is , 6. Aug. (Telegraphische Depe­ Petersburg. schen.) 1. Bayonne, 3. August. Die Be­ S p a n i e n . lagerung von Sevilla ist in der Nacht vom Madr id , den 27. Ju l i . Der Kr iegs- 26. auf den 26. Zuli aufgehoben worden. Minister, General Serrano, hat im Namen Der Regent har den Weg nach Cadix einge­ der Königin und der National-Regierung an schlagen. 2. Bayonne, 4. August. Durch Espartero und van Halen eine Depesche ge­ Decret vom 30. Zuli sind die Cortes auf den sandt, worin er sie auffordert, nach Empfang 16. October einberufen. Der Senat wird derselben alle Feindseligkeiten sofort einzustel­ ganz erneut.. Die Wahlen für beide Kammern len, widrigenfalls sie für Verräther am Va­ finden am 16. September statt. Die Pre- terlands erklärt werden würden. vinzialdeputation von Madrid ist aufgelöst und Barce lona, 30. Zu l i . D ie Junta setz t durch provisorische Ernennungen ersetzt wor­ die Demolirung der Befestigungen auf der den. Die Octroiabgabe (Steuer von einge­ Landseite fort; jeden Tag sind 800 Arbeiter brachten Gegenständen des Verbrauche) in den damit beschäftigt; man zweifelt nicht daran, Städten ist wieder hergestellt; dasselbe ist der daß die Zunra auch die Absicht habe, das Fall mit den Provinzialabgaben. Die von Fort Monrjuich, wenn sie in dessen Besitz Van Halen zu Cordova zurückgelassene Gar­ seyn wird, niederzureißen. nison hat sich pronuncirr. 3. Perpignan, 4. Von Sevilla liest man, daß die Artillerie August. Die Garnison des Forts Seo d'Ur- der Belagerer immer bedeutender geworden gel har sich pronuncirt. und aus zwei Batterieen Mörser, einer aus Par is , 6. August . Telegraphische De­ Haubitzen und einer aus 24 Pfündern bestand» pesche. Perpignan, 6. August. Der Regent Von beiden Seiren fehlt es an Munition und hat sich am 30. Zuli um 4 Uhr Morgens Kugeln; den 24. hat Espartero eine neue zu Cadix an Bord des Englischen Linienschiffs Batterie von 24 Pfündern am Ufer des „Malabar" begeben. General Concha hatte Guadalqutvir unterhalb der Stadt auffahren ihn mit 600 Reitern bis Porto-Santa-Maria lassen, um die Schifffahrt auf dem Flusse zu verfolgt, woselbst er (Espartero) ein Fahrzeug hemmen. Es können die Generale Espartero genommen hat. Die Spanische Fregatte „Con­ Und van Halen in einem Tage »mehr als 1000 stitution" und mehrere Kanonierboote blokiren Kugeln in die Stadt schleudern. Zn Barce­ Cadix. Der „Malabar," die „Stadt Mar­ lona wurden in vier Stunden 800 Bomben seille" und der „Assas" waren auf der Rhede verbraucht. Die fremden Konsuln von von Cadix. Sevilla haben eine Deputation an Espartero Aus vorstehender Depesche ergiebt sich, daß abgeschickt, um ihm Vorstellungen zu machen, Concha dem Ex - Regenten auf der Ferse und daß durch dies Bombardement die Waaren diesem die gewöhnliche Straße nach Cadix und das Eigenthum ihrer Staatsangehörigen über Zsla de Leon versperrt war, indem er zerstört würden. Sie verlangten einen Auf­ sich verstohlenerweise zu Porro-Sanra-Maria schub, damit diese die Stadt verlassen könn­ einschiffen mußte; es ist selbst wahrscheinlich, ten. Da diese Vorstellung kein Gehör fand, daß er gar nicht nach Cadix gekommen ist, so legten die Konsuln den Protest gegen diese sondern von dem gemietheren Fahrzeug aus Verletzung des Völkerrechts ein. Espartero den Malabar bestiegen hat. — Mit der zahlte auf «me Zwietracht, weiche in der Flucht Espartero's ist nun der erste Akt des Stadb Sevilla ausbrechen sollte, allein eine Spanischen ZnsurrektionSdrama's von 1843 kaum angezettelte Verschwörung wurde ent­ ganz beendigt. Zetzr kommen die Fragen von deckt und der Much der Einwohner dadurch der Regentschaft, der Volljährigkeit der Köni­ nur aufs äußerste getrieben. Die Vertheidi- gin Zsabella II., und der Vermählung dieser gung ist eine heilige Sache geworden, eine Fürstin ernstlich an die Tagesordnung. Art von Kreuzzug. ES wird versichert, Espartero habe seit ei­ nigen Monaten sieben bis acht Million (vtr- fanterte und FigueraS zum General-Znspeetor muthlich Francs) in den Französischen und der Provinzial - Milizen und Generalkapitän Englischen Fonds anlegen lassen; er wird sich von Sevilla ernannt worden. eben nicht vergessen haben! General Concha ist am 31. Zuli in Cadix DaS große Spanische Drama hat durch eingerückt. DaS Linienschiff „Ä!alabar," an die Flucht Espartero's vorläufig ein Ende ge­ dessen Bord sich der Regent krank befindet, nommen. ES fehlte wenig, daß der Regent lag noch in der Bat von Cadix. in Concha'S Händen gefallen wäre, denn Madr id , 3. August . Nachdem Espar tero Espartero entging ihm nur dadurch, daß er Sevilla 10 Tage lang beschossen, 606 Bom­ plötzlich die Landstraße mied und im Hafen ben und über 2000 Kanonenkugeln in die von St. Maria sich in einen Nachen warf, Stadt geschleudert und vier Stürme vergeb­ um damit das Englische Linienschiff „Mala­ lich unternommen hatte, hob er am 23. früh bar" zu erreichen. Die Repräsentanten von die Belagerung auf und zog sich mit seinen Großbrittanien und Frankreich hatten, im Truppen nach Utrera zurück. Am 29. Vor­ Auftrage ihrer Regierungen, dem Regenten mittags waren von diesen bereits mehr als eine Zufluchtsstätte angeboten. Espartero soll 2000 Mann bei Alcals de Guadaira zu den sie anfangs ausgeschlagen haben, als er aber Sevillanern übergegangen. Vier Bataillone, sah, daß der Hafen von Cadix durch die Flo- 6 Batterieen und eine Schwadron pronuncir- tille der Insurgenten blokirt. werde, fand er ten sich in Utrera. Als der General Concha sich gezwungen, die Hilfe GroßbrittanienS an­ am 28. Abends den Rückzug Espartero's auf zunehmen, welches das Linienschiff „Malabar" Cadix erfuhr, marschirte er mit seinen wenigen zu seiner Verfügung stellte. Das Brittische Truppen, etwa 2500 Mann, in aller Eile Linienschiff, so wie der Brittische Konsul in nach Lobrija, wo er am 29. früh hstrte, daß Cadix waren zugleich angewiesen, die Ein­ Esparcero, gefolgt von 400 Mann der besten schiffung des Regenten zu beschützen und zu Kavallerie, ihm zuvorgekommen war. Der decken. Doch da Espartero Cadix nicht ein­ ganze Bclagerungs-Park, der nach Cadix ge­ mal berührte, indem der Hafen von St. führt wurde, fiel in Concha's Hände. So­ Maria zwei Spanische Meilen davon entfernt gleich eilte dieser mit einiger Kavallerie wei­ liegt, so ist glücklicherweise keine Kollision mit ter, um Espartero von Cadix abzuschneiden den Insurgenten vorgefallen, wie sie sonst zu und sich seiner Person zu bemächtigen. Als befürchten gewesen wäre, da die Znsurgenten Concha AbendS in Zerez ankam, fielen meh­ wahrscheinlich die Einschiffung Espartero's hät­ rere Generale und Offiziere in seine Hände. ten verhindern wollen. Wohin geht aber An der Spitze der Kavallerie legre er den Espartero? Vor der Hand nach England. Weg bis Puerto de Santa Maria im Gal- Aber um kurze Zeit dort zu bleiben, da ein lop zurück. Hier befand sich Espartero mit vom Regenten an Linage gerichtetes Schrei­ seinen Ministern, der Eskorte (Leibgarde) und ben, welches vom General Narvaez aufgefan­ etwa 1600 Mann Znfanterie. Mit ver­ gen wurde, bestimmt anzeigt, daß es seine hängtem Zügel sprengte Concha an der Spitze Absicht ist, sich nach der Havana einzuschiffen. seines Generalstabes und zweier Sckwadronen Dieses. Schreiben wird von Narvaez sorgsam in die Stadt. Allein wenige Minuten zuvor aufbewahrt, um den nächstens sich versammeln­ hatte sich Espartero an Bord eines ihn er­ den Korkes vorgelegt zu werden. wartenden Spanischen Dampfschiffes begeben, Neuere Nachr ichten aus Spanien. das ihn um halb 11 Uhr Vormittags nach, Par is , 10. August . Telegraphische De­ dem Englischen Linienschiff „Malabar" über- pesche aus Spanien: Bayonne, 16. August. führre. Er har die Kriegs-Kasse und einige Die Generale Concha und FigueraS sind zu Minister (der des Znnern, Laserna, und der GenerallieutenantS ernannt worden; Concha Kriegs-Minister, NogueraS, begleiteten ihn) ist überdies zum General - Znspector der Zn- und Adjutanten mir eingeschifft. Cyncha wußte dlesen Umstand nicht, und da er vermuthete, geeignet sind, diesen unermeßlich - wichtigen fe­ daß Espartero sich unter den Truppen befän­ sten Punct gegen die Zerstörung zu schützen, de, die er auf dem nach Puerto Real führen­ welcher er auf keinen Fall entgehen würde, den Wege erblickte, so ließ er diese durch die wenn er in die Gewalt der Zunta und des Kavallerie chargiren, und die Reiterei der Volks von Barcelona fiele. Eskorte Espartero's, die aus der auserlesen­ Athen, vom 22. Zu l i . sten Mannschaft besteht, unter beständigem Mit dem am 20. d. Mrs. abgegangenen Gefecht bis an die Brücke von Zuazo verfol­ Dampfboot hat' die Regierung auf Abschlag gen. Das Bataillon Segovia, eine Kom­ der verfallenen Interessen 600,000 Drachmen pagnie des Regiments Luchano, die ganze nach Frankreich gesendet. Die Armee besteht Kavallerie der Eskorte, die Generale Don nach der Reduktion aus 4 Bataillonen Zn- Zuan van Halen, Osset, Alvarez, Santa fanterie in der Gesammtzahl von 3418 Mann, Cruz, Oviedo und viele. Stabsoffiziere fielen und zwar sind es 106 Offiziere, 266 Unter­ in Concha's Hände. offiziere, 62 Musici und 3004 Gemeine; fer­ Cadix, die Forts von Santa Catalina, ner zwei Kompagnieen leichte Znfanterie, jede San Sebastian und die Znsel Leon erklarten von 600 Mann. Die Kavallerie zählt in sich am 30. für die neue Regierung. Eine zwei Schwadronen 10 Offiziere, 10 Unterof­ provisorische Zunra wurde in Cadix eingesetzt, fiziere, 6 Trompeter und 132 Reiter. und diese Stadt wird ihr Benehmen hart H a i t i . büßey müssen. Das Englische Kriegsdampf­ Man liest im Zournal du Havre: Das schiff „Lizard," welches Depeschen und 20,000 Schiff „Marie", welches gestern in Havre Piaster von Cadix an den Gouverneur des ankam, bringt Nachrichten aus St. Domingo Forts Montjuich überbringen sollte, stieß in der vom 29. Zuni. Der Kapitän berichtet, daß Nacht vom 23. auf der Höhe von Cartagena bei seiner Abreise die Ausführung eines Pla­ mit dem Französischen Dampfschiff „la Velo- nes im Werke gewesen, von dem schon einige ce" zusammen und ging zu Grunde. Zeit lang die Rede war. Man fürchtet eine Madr id , 3 . Aug. Gestern is t e ine aus Gegen-Revolution in dem Spanischen Theile dem Herzog von Rivas, dem Marquis von von St. Domingo, die zum Zwecke habe, sich Valle Hermosa, dem Grafen von MontelirioS von der Haitischen Republik zu trennen und und Don Fernands de las RivaS bestehende die Columbische Flagge aufzupflanzen. Deputation von hier abgegangen, um dem Ayuntamiento von Sevilla im Namen der Kö­ V e r m i s c h t e s . nigin eine goldene Lorbeerkrone zu überreichen. Moskau. Am 20. Zu l i zwischen 6 und Par is , 10. August . D ie Finanznoth zu 6 Uhr Nachmittags haben Sturm und Ha­ Madrid ist im Steigen; man vernimmt, daß gel in unserer Hauptstadt bedeutenden Scha­ der Agent des Hauses Rothschild zu London, den angerichtet; über 70,000 Fensterscheiben Herr Weisweiler, der provisorischen Regierung wurden zerschlagen, und fünf Fensterrahmen Vorschüsse auf den Almadencontract geweigert ganz auf die Straße geworfen. Von mehr hat, mir dem Bemerken, er könne mit den als 60 Häusern wurde die eiserne Bedachung gewünschten Geldern nur dann an die Hand abgerissen; von andern 60 Eisenplatten und gehen, wenn die provisorische Regierung offi- mehr; 12 hölzerne Zäune wurden ganz um­ ciell anerkannt werde von den fremden Mäch­ geworfen, von zwei Schornsteinen die Wetter­ ten oder die Minister fich zu persönlicher Ga­ fahnen abgerissen und zwei Schornsteine ganz rantie verstünden. zerschlagen; von der Trtumphpforte ward die DaS Fort Montjuich hält den Barcelone- eiserne Bedachung abgerissen, und von dem - fern noch immer seine Thore verschlossen. Der darunter befindlichen Blei gegen 26 Pfund Oberst Echalecu wartet, wie es scheint, auf herabgeworfen; auf einer Kirche wurde das Maßregeln der Madrider Regierung, welche Kreuz gebogen, und von der Nebenkapelle ei­ ner andern Kirche das hölzerne mit Blech aus nichts gefühlt, wenn ihnen Gliedmaßen beschlagene Kreuz herabgeworfen, u. s. w.; durch Kanonenkugeln weggerissen wurden, hat den Gemüsegärten ist großer Schaden zugefügt den kühnen Arzt auf seine Erfindung geleitet. worden, auf dem Gute Z . M. der Ka ise­ — Eine der wichtigsten neueren Entdeckun­ rin Studenzy beträgt der Schaden an Bäu­ gen ist unstreitig die des Schweden Pasch. men und Pflanzen gegen 600 Rbi. S. Auf Demselben ist es nach langjährigen Versuchen dem Twerschen und Niktrßkischen Boulevard geglückt, den Stoff aufzufinden, welcher, dem sind 6 Bäume zersplittert und 2 mit der Kalke beigemischt, demselben sicher alle Eigen­ Wurzel ausgerissen worden. schaften. des hydraulischen Mörtels giebt. Die­ — Man sieht in den Rheingauen einer ser Stoff ist der Alaun -- Schiefer. — Ver­ ausgezeichneten Ernte entgegen: man hat Ach­ schiedenartig angestellte Versuche haben diese ten gefunden, welche 92 Körner zählen. Entdeckung vollkommen bestätigt. Der so be­ — Es werden in England jährlich 126 reitete Mörtel trocknet äußerst schnell und Tons Stahl zu Federn verarbeitet, was 300 nimmt die höchste Festigkeit und Undurchdring­ Mill. Stahlfedern ergiebt. lichkeit an. Wie wichtig diese Entdeckung für — Zu Paris ist eine Erfindung gemacht das Wasserbauwesen seyn müsse, leuchtet ein; worden, die, wenn sie sich bewährt, die Loko­ aber auch für die bürgerliche Baukunst ist sie motive auf den Eisenbahnen ersetzen dürfte. von größtem Vortheil, indem nicht allein bei Das dem Minister der öffentlichen Bauren der nassesten Witterung gebaut, sondern auch eingereichte Modell der Maschine ist in seiner die Neubauten gleich trocken und nichts feucht Zusammenstellung sehr einfach; sie wird durch werden können, — Der Alaun-Schiefer kann zwei Räder, die mit der Hand regiert werden, im Verhaltniß zum Kalke s ^ bis ^ zugesetzt bewegt, und soll an Schnelle und Stärke den werden, und bei der Wohlfeilheit desselben gegenwärtigen Dampfmaschinen gleichkommen; läßt sich einer allgemeinen Anwendung mit auch wäre sie mit Erfolg auf Schiffen anzu­ Gewißheit entgegensehen. wenden. Eine'Kommission von Sachverstän­ digen ist ernannt worden, um diese neue Er­ Gemeinnütziges. findung zu prüfen. Das Resultat dieser Prü­ Verschiedene geprüf te Sei fenar ten fung ist noch nicht bekannt; würde aber die zum häusl ichen Gebrauch. Maschine bewahrt gefunden, so besäße man endlich das Mittel, die so zahlreichen Un­ Sei fe für Seidenwäsche. 1 Pfund glücksfälle auf den Eisenbahnen (so wie auf fein geschnittene ordinäre Hausseife, etwas dem Meere und auf den Strömen) zu besei­ Ochsengalle, 2 Loch Honig, 3 Loch Zucker tigen, der übrigen Vortheile nicht zu geden­ und ^ Loch venetianischen Terpenthin. Ist ken, die daraus für die Unternehmer der Ei­ Alles in einem irdenen Topfe über gelindem senbahnen und Dampfschiffe entständen. Der Feuer wohl zergangen und gemengt, so wird Erfinder dieser Maschine ist ein Buchdrucker- die Seifenmasse in mit nassen Tüchern belegte Gehülfe aus Rheims. Formen ausgegossen. — Der berühmte vr. Tobias Mayor in Flecksei fe für Z i tz t ind Seidenzeuge. Lausanne hat eine neue Amputarionsmethode 9) 1 Pfund ordinäre Seife, A Pfund Och­ entdeckt und bereits mit Erfolg angewendet. sengalle, 3 Loch venetianischen Terpenthin. Die Hauptsache dabei ist nämlich, daß er d) 1 Pfund ordinäre Seife, vorher geschabt, Arme unh Beine abnehmen kann, ohne daß 1 Schoppen Ochsengalle, 2 Loch Honig, 3 diejenigen, welche sich der Operation unter­ Lorh Zucker und' 1 Quentchm Terpenthin. werfen, den geringsten Schmerz dabei empfin­ Mit beiden Gemengen verfährt man gänzlich den. Er braucht dazu ein großes Hackmesser, so, wie. die vorige Vorschrift es ansagt. mit welchem er den Knochen schnell durchhaut. TromSdor f f 'sche F leckkugeln. Man Die Versicherung von Soldaten, daß sie durch­ löst 4 Loth weiße Seife bei gelinder Wärme — 267 in 2 Loch Weingeist auf, fügt dann zwei Ei­ können, nach den Erfahrungen eines hannö- dottern und 1 Loch gereinigtes Terpenthinöl verschen Landwirthes, den Ahorngeruch nicht hinzu, alsdann noch so viel zartgeriebene weiße vertragen. DaS Mehl leidet durch dieses Magnesia, daß eine Masse entsteht, aus wel­ Mittel keinesweges an seinem Geschmacke. cher sich Kugeln formen lassen. F leckkugeln für Pech, Wachs, Oel , Empfehlungswürdtge St ie fe lwichse. Oelfarben. Man bereitet sie aus einer ^ Pfund feines Beinschwarz wird zuvörderst Masse von 4 Loch weißer Seife , 3 Quent­ mit 2 Loch Baumöl, darauf mit 4 Loch Sy- chen reiner Pottasche und 2 Quentchen Wach- rub und endlich mit 2 Loch englischer Schwe­ holderöl. felsäure, worin man ^ Quentchen Indigo sich hatte auflösen lassen, gehörig verrieben. Dar­ Mehl gegen Mi lben zu s ichern. Das auf löst man das Pulver von 2 Loch arabi­ Mehl muß zuvor einen Tag an der freien schem Gummi in einem Pfunde Bier auf Luft trocken gestanden haben, dann füllt man und verdünnt mir dieser Flüssigkeit nach und eS in einen Sack und steckt Einige völlig ent­ nach die vorher erhaltene breiartige Masse. blätterte Reiserchen vom Ahornbaume, die Man verwahrt diese Wichse in einer Flasche ebenfalls zwölf Stunden an der freien Luft und schüttelt sie vor dem Gebrauch jedesmal gelegen haben müssen, darin. Die Milben gut um. T h e a t e r - A n z e i g e / S o n n t a g d e n 1 5 . A u g u s t 1 8 4 3 , WM Erstenmal?: Der Vater der Debütantin D o d e r och durchgesetz t . Posse in 6 Abtheilungen nach dem Französischen „le pere äe la äekutantel des Bayard und Theaulon von L. W. Boch und LouiS Schneider. Das Original des Stückes „I,s pere de la äebutsnte« wurde am 23. Oktober 1338 zum Erstenmal in Paris auf dem Theater des Varietes, gegeben, und machte so außerordentliches Glück, daß es mehrere Monate fast täglich wiederholt wurde, es ist sehr reich an komischen Momenten, und zeichnet sich besonders durch die lebendige Steigerung des 6. Acres aus. Der lebhafte Beifall mit dem dasselbe in den größ­ ten Städten Deutschlands und selbst in der russischen Hauptstadt aufgenommen, läßt mich um so mehr hoffen, einem hohen und verehrungSwürdtgen Publicum, durch die Wahl dieser Posse, einen angenehmen Abend zu bereiten. A. Möhler. Bekanntmachungen. Ausrechnung für die Zeit vom t. October Zum Unterhalte für das in Livland sie« d.I b is zum i . Januar t844 -— t627 hende Mititair sind nach einer vorläufigen Tfchw. Mehl und l68 Tschetwert Grütze erforderlich, woher alle diejenigen welche (Mit polizeilicher Bewilligung.) die Lieferung der bezeichneten Proviant, Bekanntmachungen. Quantität zu übernehmen wünschen, hier« durch aufgefordert werden, sich zeitig zu Mein am Markte belegenes steinernes den auf den t9. und 25. August d. Z. Wohnhaus mit Budenräumen, steinernem anberaumten Torgen zu melden und den Speicher und Krugstelle ist unter vortheil' hierauf gerichteten Gesuchen die erfordere haften Bedingungen zu verkaufen. lichen Saloggen anzuschließen. Pernau, den 6. August l843. Riga, am 30. Juli t843. I. Rundalzow- 2 Kameralhofs - Assessor I. Bergen. In meinem Hause ist eine Wohnung Nr. 47t. C. v. Kieter, Secr. von zwei Zimmern zu vermierhen. kla rip0A0L0^k>enivi6 voüex?» vi» P. Fa berge. * Die Wohnung in dem Nebengebaude ao^eunbixi,, ei» 1^0 der Frau Consulin Behrens, bestehend aus eero 1843- no Uro /luvapÄ fünf Zimmern nebst Küche, Keller, Boden 1844- iipe^cilio^iiib saro. :c. ist für Familien oder auch getheilt für lnosttnil, npoLiattina iio upeAva» einzelne Personen zu vermiethen. . Das Nähere zu erfragen in der hiesigen Stadt, buchdruckerei. 1627 » 158 ^eniLlzpilieü; 2 1101110^ XaSLII- Vom 6. bis zum ,3. August. «OKI Hs^sinoio ctlvli» SblZblvaNIII- Getankt. St. Nikolai-Kirche: Johanna es ^ce^aioii^ie »0Äliik us ee6« Maria Mors. — St. Elisabeths«Kir­ nocuiav^v c>Zna'-!e»»ai'c) che: Eduard Wilhelm Tramm. — Hein, eillLs npooiattina ^»«iribe^ s?» eiio rich Jacobson. — Hans Haaw. — Hs^aniV Za^arovpemetilio ^ »32- Heinrich Johann Martinson. — Frte» us?euui.li»'l. 19^0 n 25^0 denke Caroline. * ema eei'c» moprsvii», no^a- VeerZligt. St. Elisabeths Kirche: Greet Tamm, alt 69 Jahr. LSÄ 0 lllOvl?, HPs0III6»iÄ Oi, USA' ss^ora»«!. Vroelamirt. St. Nikolai. Kirche: Jo­ hann Ernst Ferdinand Prahm mit The< ?»ra 30. Iio^s 1843 i'OAs. rese Charlotte Kühn. — Peter Leopold ^.eeeceop-d.tls^aiiibi ll. Lepre»?,. Metzger mit Louise Natalie Feldschau. Oexpeniapi. k. Hou?» Xnmepi». — Michael Christoph Kruuse mit Anna Maria Brandt. Johann Christian Es ist eine dem Anscheine nach gestoh, lene Kornwage hier eingeliefert worden, Bliebernicht mit Catharine Therese deren Eigenthümer noch nicht bekannt ge» Schütz. — St. Elisabeths, Kirche: Johann Samuel Kruus mit Anna'Ma» worden ist. Derselbe wird daher aufgefor, ria Brandt. — Friedrich Anderson mit dert sich ungesäumt Hierselbst zu melden. Pernau Polizei-Verwaltung, den tv. Rööt i)rg. August 1843. Polizei »Vorsitzer N. v. Härder. S c h i f f e s i n d a n g e k o m m e n . . . . 4 9 Nr. 76t. A. G. Mors, Secr. 2 — — a b g e g a n g e n . . . . H l Im Namen des General-Gouvernemcnts der Osiseeprovinzcn gestattet den Druck. C. G o l d m a n n , Ccnsor Pernausches Wochenblatt. ^.34. 1843. Sonnabend, d. 2l. August. St. Petersburg, vom 6. August . gegeben haben, den Regenten wieder nach I . Kais . Höh. die Pr inzess in A le­ Spanien zurückkehren zu sehen. xandra Maximilianowna ist zu allgemei­ Obwohl eine überaus große Stille in po­ nem Leidwesen nach langwieriger Krankheit litischer Hinsicht von Außen herrscht, so gehen am 31. Juli um 9 Uhr Abends mit To5e doch bedeutende Dinge von Innen vor. Man abgegangen. nennt viele gehttme Ursachen, die zum Gelin­ Vom 10. Das im Jahre 1814 Al ler ­ gen der letzten Umwälzung in Spanien bei­ höchst errichtete Invaliden-Konnte macht be­ getragen. Selbst das plötzliche Wiederauftre­ kannt, daß diejenigen Offiziere, welche in der ten der Jesuiten wird einem geheimen Plane Reihe der Kandidaten zu den erledigten Stellen zugeschrieben. Mit einem Worte, wenn man stehen, sich im Laufe von sechs Wochen s gewissen sehr wohlunterrichteten Personen Glau­ claco der Bekanntmachung an gerechnet für ben beimessen darf, so stehen wir am Vorabend die erledigte Postmeiftergehülfenstelle in der großer Ereignisse, die aber einen friedlichen Bolderaa mir 200 Rbl. S.-M. Jahresge­ Lauf haben sollen. Gewiß ist, daß in Bezie­ halt und 142 Rbl. 83 Kop. Slb. an Tafel­ hung auf die Streitigkeit zwischen Rom und geldern melden können. Spanien jetzt ein großer Unterschied eingetre­ Am 10. Juli wurde in Nischney-Nowgo­ ten. Frankreichs Vermittelung wird wohl die rod die Alexandrowsche Gouvernements-Adels- Sache ins rechte Gleis bringen und' man bank eröffnet. hofft, daß die Spanische Geistlichkeit sich in Par is , vom 10. August . anderer Hinsicht dankbar für Frankreich zei­ Am 7. d.. trafen der Herzog und die Her­ gen wird. zogin von Nemours auf ihrer Reise zu ManS Vom 12. Der Präfekt des Sar the-De­ ein. Gewaltiges Aufsehen erregte die Anrede, partements hat den Maire von ManS, der welche der Maire in radikalem Style an den den Herzog von NemourS auf eine so un­ Prinzen richtete. Der Prinz antwortete mit ziemliche Weise anredete, seines Amtes ent­ würdevollem Anstände und erhielt von der zahl­ bunden und den ersten Municipalrath, Herrn reichen Umgebung enthusiastischen Beifall. Basse, provisorisch mit der Leitung der Ge­ Aus London schreibt man, das Englische schäfte beauftragt. Die erste Handlung deS Ministerium werde den Regenten Espartero, neuen Maire'S war, den Redakteur des Cour- den man in England erwarte, während seines rier de la Sarthe, welcher jene Rede abdruck­ Aufenthaltes in London mir allen seinem Range te, seines Amtes als Unter-Bibliothekar der angemessenen Auszeichnungen behandeln. Man Stadt ManS zu entlassen. soll in England noch nicht alle Hoffnung auf­ Vom 14. Der Herzog und die Herzogin von Nemours werden binaen kurzem eine weilten, alt sie dasselbe pyiießeo, noch keine Reise nach Deutschland antreten. — Der Spur von Feuersgefahr wahrgenommen hat­ Herzog von Aumale wird zum Herbst nach ten, und daß auch der in dem Gebäude wohn­ Afrika abgehen und einen Theil des Winters hafte Kastellan bei der üblichen Visitation dort bleiben. gleich nach 10 Uhr nichts dergleichen bemerkte. Man schreibt aus Ronen, daß man damit Nichtsdestoweniger brach das Feuer, sogleich umgehe, rund um die Stadt Befestigungs- nach Beendigung dieser Visitation, gegen 10z werke anzulegen. Bereits sind mehrere Offiziere Uhr, aller Wahrscheinlichkeit nach in der Gar­ mit Aufnahme der Vorarbeiten beschäftigt. probe, auf der rechten Seite des Bühnen­ Brüssel , vom 42. August . raumes , mir - unglaublicher Heftigkeit aus. DaS Getreide ist fast überall-eingebracht Die ersten Flammen, welche aus den oberen und die Erndte glücklich zu Ende. Alle Be­ nach dem Festungsgraben zu gelegenen Fen­ sorgnisse für den Winter haben aufgehört. stern schlugen, wurden sogleich von dem Po­ Weizen und Roggen sind in Fülle da: die sten au der gegenüber liegende« Neuen Wache Qualität ist nicht so gut, als im vorigen bemerkt, von wo aus auch sofort die ersten Jahre, in dieser Hinsicht war 1842 besser, Signale gegeben wurden, welche sich mit gro­ aber 1843 ist vortrefflich wegen der Quantität. ßer Schnelligkeit in der ganzen Stadt wieder­ Hamburg, vom 11. August . holten. Ein Militärpiket von jener Wache, Vorgestern Abend gegen 6 Uhr Ereignete den wachhabenden Offizier an der Spitze, sich hier ein höchst betrübender Unglücksfall. drang zuerst in daS HauS ein und trug na­ Ein neugebautes Haus in der Nähe des alten mentlich dazu bei, daß ein geringer Theil des Jungfernstieges stürzte nämlich zusammen und Mobiliars, und glücklicherweise fast der ganze hegrub 16 Arbeiter unter seintn Trümmern. höchst schätzbare Vorrath von Musikalien, wel­ 13 derselben sind bis jetzt todt oder doch tödt- cher sich in dem vorderen Theile des Gebäu­ lich verletzt hervorgezogen^, 2 aber noch nicht des befand, in aller Eile noch gerettet werden gefunden worden. Das angrenzende Haus konnte. Denn ein längeres Verweilen in dem droht ebenfalls den Einsturz, und man fürch­ Hanse war, mit sichtlichen Gefahren verknüpft, tet, daß auch noch mehre andere mit großer schon nicht mehr möglich. Das Feuer, wie Eilfertigkeit unv schlechten Materialien gebaute natürlich, von der Masse des hier zusammenge­ Häuser dasselbe Schicksal haben werden. häuften brennbaren Stoffes, Koulissen, Brec­ Ber l in , vom 19. Augusts- herwerk, Gardinen. Garderobenstücke u. s. w. Unser Opernhaus, eine der größten Zierden genährt, und durch einen glücklicherweise nur des schönsten TheileS der Hauptstadt, ist in leichten Südostwind nach der Seite der königl. vergangener Nacht, nach gerade hundertjähri­ Bibliothek und des Palais Sr. königl. Ho­ gem Bestehen, ein Raub der Flammen ge­ heit des Prinzen von Preußen hingerriebey, worden. Die gestrige Vorstellung schloß mit griff mit unglaublicher Schnelligkeit um sich. einem kleinen militärischen Ballet „der Schwei­ Als die Theaterbeamten, welche auf das erste zer-Soldat," in welchem allerdings Feuerge­ Signal herbeigeeilt waren, das Haus betra­ wehre, Kanonenschläge u. s. w. häufig in An­ ten, stand schon der ganze Bühnenraum in wendung komme«. Jndeß ist kein Grund hellen Flammen, so daß von dem dort befind­ vorhanden, anzunehmen, daß das Feuer durch lichen Reservoir, welches so eingerichtet war, eine bei dem Gebrauch derselben, begangene daß 600 Eimer Wasser in kurzer Zeit nach Nachlässigkeit verursacht worden sey. Vielmehr allen Theilen des Hauses getrieben werden läßt sich über die EntstehungSart des Brandes konnten, gar kein Gebrauch mehr zu machen für jetzt nichts mit Bestimmtheit sagen. Ge­ war. In weniger als zehn Minuten hatten wiß ist nur so viel, daß die Theaterbeamten, die Flammen auch den ganzen vorderen Theil welche noch eine halbe Stunde lang nach dxm des Gebäudes erfaßt, und von allen Seiten Schlüsse der Vorstellung in dem Hause ver­ schlug nun die Lohe, ein furchtbar majestati- sches SchaafpM, hoch in den Lüften übet Hülfe nicht. Zum Schutze der königlichen dem Dache zusammen. Bibliothek hatten sich gleich AnfangS eine Unterdessen war der SchreckenSruf des Un­ große Zahl Hülfeleistender aus allen Klassen glücks durch die ganze Stadt gegangen und der Einwohner Berlins eingefunden. Kauf- von allen Seiten eilten die Spritzen mit ih­ leure Und Militärs, Bürger und Studirende, ren Lösch-Mannschafren zur Stelle. Zn we­ Gewerbtreibende und Gelehrte wetteiferten mit nigen Augenblicken war mit musterhafter Ord­ den Behörden für die Erhaltung eines Znsti- nung ein zweckmäßiges Löschsystem organisirt, tutS, dessen Einfluß «iuf das Gedeihen der welches durch die Nähe des FestungSgrabens, Wissenschaft unberechenbar ist, und ihren mit der daS nörhige Wasser lieferte, vortrefflich den Leistungen der Behörden und der Biblio- unterstützt wurde. Se. königl. Hoheit der thek-Beamten auf'S einigste zusammenwirken­ Prinz von Preußen, in GeneralSuniform, er- den Anstrengungen ist mir des Himmels Hülfe . schienen gleich zuerst mit auf dem Platze und die unbeschädigt« Bewahrung dieses großen gaben selbst die nöthigen Befehle zu einer Schatzes gelungen. Da die Gefahr nur vKtt zweckmäßigen Vertheilung der Löschanstalten außen kommen konnte, so waren alle Bestre­ und des zum Schutz der am meisten bedrohten bungen darauf gerichtet, das Dach und die Gebäude der Umgegend Herbeigeeilren Militärs. mit eisernen Fensterladen nicht versehene Vor­ Auch die- übrigen hier anwesenden Prinzen derseite nach dem Opernplatze zu schützen. deS königlichen Hauses, Zhre königlichen Ho­ Das Dach, vom Opernhause her mit einem heiten Prinz Albrecht, Prinz Adalbert und Regen brennenden Holzes und glühender Koh­ Prinz Waldemar, so wie Se. Kaiserl. Hoheit len überschüttet, machte zuerst die meiste Sor­ der Erzherzog Stephan von Oesterreich und ge; aber die schleunige Ankunft der von den Se. königl. Hoheit Prinz August von Wür- Herren BanquierS Gebrüder Schickler gesand­ remberg, trafen kurz darauf ein und unter­ ten, in vortrefflichster Ordnung bedienten Feu­ stützten die Bemühungen Sr. königl. Ho­ erspritze, so wie der an der Nokdsette und heit deS Prinzen von Preußen und der be­ Mitte des Gebäudes gleich nachdrücklich wir­ treffenden Militär- und Polizei-Behörden, kenden städtischen Spritzen, sicherte zuerst daS welche gleichfalls am Platze waren, wie na­ Kupferdach und dann auch die Hauptsette des mentlich Sr. Excellenz des Generallieutenants Gebäudes durch fortwährendes Berieseln. Das und Kommandanten von Berlin, Herrn von Dach und die hölzernen Fensterrahmen kühlten Colomb, auf jede Weise. Da an ein eigent­ sich ab, und als das Dach des Opernhauses liches Löschen des Brandes im Heerde der gegen 12 Uhr zusammenstürzte, konnte die Feuersbrunst schon kaum mehr zu denken war, eigentliche Gefahr als beseitigt gelten. Und so war es natürlich, daß sich die ganze Tä­ so hat die königliche Bibliothek auch nicht den tigkeit derselben vorzüglich mit auf die Erhal­ Verlust eines einzigen Buches oder eines tung der am meisten bedroheten benachbarten werthvollen Blattes zu bedauern; geringe Be­ Gebäude konzentriren mußte, wie namentlich schädigungen an einzelnen Fensterscheiben sind der wegen der Richtung des Windes doch we­ bereits wieder ersetzt. Zwischen 2 und 3 niger gefährdeten Hedwigskirche, aber vor Uhr, als die Gefahr vorüber war, konnte die Allem das PalaiS Sr. königl. Hoheit des größere Zahl der Hülfeleistenden und der Be­ Prinzen von Preußen und der königlichen amten entbehrt werden, deren letzte sich erst Bibliothek, mit ihren unermeßlichen, im Fall zwischen 4 und 6 Uhr entfernten. Um 7 eines Unglück«, nle zu ersetzenden Schätzen. Uhr hatte die Reinigung der Räume, die Für die letztere schien einige Zeit, als das Wegschaffung des Wassers schon wieder begon­ Feuer den höchsten Grad seiner Intensität er­ nen, und um 9 Uhr ward das Znsticut, wie reicht hatte, wirklich Gefahr vorhanden zu an gewöhnlichen Tagen, dem Besuche seiner feytt. Aber Zedermann fühlre, waS da auf Benutzer eröffnet, v dem Spiele stehe, und so fehlte auch hier die Gleichzeitig wurde in ähnlicher Weise da« Palais Sr. königlichen Hoheit des Prinzen HeirathSproject, so weit es auf diplomatischem von Preußen vor der herandringenden Gluth Wege geschehen könne, zu unterstützen. Die geschützt. Anhänger des Don Carlos schmeicheln sich, Das Feuer wüthete von 1 Uhr an'nur daß diese Verbindung auch die Zustimmung noch innerhalb der vier stehengebliebenen Haupt­ des Englischen CabinetS gewinnen dürfte. mauern und verzehrte bis zum Morgen dort Der Geist der Unzufriedenheit und Unruhe,' noch Alles, was seiner Gewalt nicht zu wi­ weicher in letzter Zeit sich hin und wieder in derstehen vermochte. Um 6 Uhr des Mor­ Ztalien regte, hat in Bologna eine ernste gens sahen wir nichts mehr, als, eine von Störung veranlaßt. Auf das plötzlich ver­ Rauch und Schutt erfüllte Ruine. Unsere breitete Gerücht, die Franzosen seyen in An- vortrefflich örganisirten Löschanstalren, bei wel­ cona und Ravenna gelandet, rottete sich eine chen namentlich die herrliche Dampfspritze von Anzahl junger Leute mit Flinten, Pistolen Brathwaite in London die wesentlichsten Dien­ und Dolchen bewaffnet, zusammen, stieß auf­ ste geleistet, haben sich dabei abermals so be­ rührerisches Geschrei aus und feuerte auch ei­ währt, daß man bereits am frühen Morgen nige Schüsse gegen den Polizei-Direktor ab. damit beginnen konnte, den Schutt aus'der Die Regierung ließ sogleich die bewaffnete Brandstätte wegzuräumen und nur hier und Macht von Bologna und auS den benachbar­ da noch einige glimmende Balken bemerkt ten Orten aufbieten, Kanonen wurdm aufge­ wurden. So viel bis jetzt bekannt geworden, führt, überall hin Patrouillen entsendet und ist bei diesem Brandt Niemand verunglückt. dadurch weitere Exzesse verhindert. Eine ins­ Dagegen hat man den Verlust sämmrlicher geheim angelegte Mine, deren mir Pulver musikalischer Znstrumente zu bedauern, welche bestreuter Weg zu den Munitions-Magazinen noch bei der gestrigen Vorstellung gebraucht führte, war glücklicherweise noch zeitig entdeckt wurden. Von der Garderobe soll nur wenig worden. Da sich aus dieser Entdeckung auf gerettet seyn; unbedeutend ist dagegen der ein Komplott schließen laßt, so hat die Re­ Verlust an Dekorationen, da sich das Haupt­ gierung ihre Wachsamkeit verdoppelt. Die magazin derselben bekanntlich in einem anderen an den Grenzen garnisonirende Oesterreichische Gebäude hinter der katholischen Kirche befin­ Militärmacht steht in voller Bereitschaft und det und nur d(e an diesem Abend gebrauchten scheint in diesem Augenblick Verstärkungen ein Raub der Flammen geworden sind. an sich zu ziehen. Diesen Morgen gegen 6 Uhr besichtigten S p a n i e n . bereits Seine Majestät der König, nachdem Par is , 12. August . Te legraphische De­ Allerhöchstderselbe noch während der Nacht pesche aus Spanien. Bayonne, 11. August. von diesem Unfall benachrichtigt worden war, Zn einer Adresse, welche Zhrer Majestät der in Begleitung Zhrer königlichen Hoheiten der Königin Zsabella II. am 3. August von dem hier anwesenden Prinzen, die Brandstätte. ganzen Kabinet, in Gegenwart des diploma­ Von der Zta l ien ischen Grenze, tischen Korps, der Staats-Beamten und der vom 6. August. . Behörden von Madrid, überreicht worden ist, Aus Neapel wird gemeldet, daß Don Car­ hat das Ministerium erklärt, daß, da der Na­ los einer großen Süddeutschen Macht, welche tionalwille dahin gehe, daß die Königin für immer ein lebhaftes Znteresse für ihn bechä- volljährig erklärt werde, sie es seyn soll, so­ tigte, angezeigt, habe, daß er bereit sey. sei­ bald sie vor den Cortes den Eid geleistet haben nen Ansprüchen auf den Spanischen Thron wird, und daß, bis zur Vereinigung der Cor- zu entsagen, falls zwischen einem feiner Söhne teS, das Ministerium im Namen der Königin und der Königin Zsabella eine Vermählung regieren werde. Die Königin ist sofort dieser. zu Stande käme. Die gedachte Macht soll Erklärung beigetreten. diesen Entschluß gebilligt, und dem Präten- . Nach dem Londoner Globe waren Narvaez ' deuten die Zusicherung errheilt haben, das und Concha, als sie auS Frankreich nach Spa­ m'en abgingen, um sich an die Spitze der In­ Marke Christine wird indessen zuvor ein Ma­ surrektion gegen Espartero zu stellen, mit Cre- nifest publiciren lassen, erklärend, daß sie auf ditbriefen im Belauf von 260,000 Pfd. St. jeden Einfluß auf die Angelegenheiren Spa­ auf Bankhauser in Valencia, Barcelona und niens verzichte. — Olozaga wird als Bot­ Madrid versehen; diese Akkreditive sollen von schafter nach Paris abgehen und dort Unter­ den Firmen Rothschild und Ardoin ausgestellt handlungen anknüpfen über ein neues Anlehn. gewesen seyn. Der Zustand der öffentlichen Kassen macht Es zeigt sich jetzt, daß die Beschießung von eine derartige Maßregel unerläßlich; das Mi­ Sevilla nicht so verheerend war, als Anfangs nisterium gedenkt das Vertrauen der Capira- geglaubt worden. Es sind in Zeit von 10 listen durch eine offene Darlegung der Spa­ BelagerungStagen nur 6 bis 900 Bomben in nischen Finanzen und aller Mittel zur Amor­ die Stadt geschleudert worden. Die großen tisation der Staatsschuld zu gewinnen. Gebäude haben wenig Schaden gelitten. Die Die Regierung schickt aufs neue Truppen Hauptkirche, die Giralda, die Börse, das Mu- nach Galizien ab, weil-man befürchtet, daß feum sind fast nickt angetastet. Espartero in Portugal ausgeschifft werden, Par is , 13. August . Telegraphische De­ und sich von dorr in jene Provmz begeben pesche aus Spanien. Perpignan, 12. August. könnte, wo der Parteienkampf noäs fortdauert. Die Junta von Barcelona hat sich der Re­ Die Herzogin von Vitoria ist am 7. Au­ gierung zu Madrid am 10. unterworfen; sie gust von Madrid nach Frankreich abgereist; hat ihre Funktionen als oberste Junta nieder­ eine Eskorte begleitet sie bis an die Grenze. gelegt und sich darauf beschränkt, dem Dekrets Neuere Nachr ichten aus Spanien. des Ministeriums Lopez gemäß, als konsulta­ Espartero hat folgendes Manifest an die tive Junta fortzubestehen. Spanische Nation erlassen: „Ich nahm die Madr id , 7. AuLust . Be i den Debat ten Funktionen als Regent des Königreichs an, über die Volljährigkeit - Erklärung der Köni­ um die Constitution und den Thron der Kö­ gin, die übrigens mit der größten Ruhe und nigin zu befestigen, nachdem die Vorsehung, Mäßigung geführt worden sind, entschied die krönend die edlen Anstrengungen deS Volkes, Ansicht des Herrn Olozaga, indem er sagtet diese Güter gerettet hatte vom Despotismus. „Erklärt die Königin dem Princip nach für Als erster Magistrat legte ich den Schwur volljährig, weil dies der allgemeine Wunsch ab auf die Constitution; nie habe ich sie ver­ der Junten ist, denen Ihr Eure Macht ver­ letzt, selbst nicht, um sie vor ihren Feinden dankt; zu gleicher Zeit erklärt jedoch, daß die' zu schützen; diese aber verdanken ihren Sieg Königin von ihrer Macht nicht eher Gebrauch meiner blinden Ehrfurcht vor der Verfassung; machen könne, als bis sie den Eid auf die eidbrüchig zu'werden, lag nicht in meiner Konstitution geleistet habe. Da nun dieser Natur. Bei andern Gelegenheiren hatte ich Eid nur vor den CorteS geleistet werden kann, gesehen, wie sich die Herrschaft der Gesetze so behaltet Ihr bis zur Zusammenkunft der wiederherstellen ließ; ich unterhielt die Hoff­ Cortes im Namen der Königin und für die­ nung, der Königin an dem von der Constitu­ selbe eine Macht, die Euch nicht entrissen tion bestimmten Tag eine im Znnern ruhige, werden kann, als bis Ihr daS mit so vielem von Außen geachtete Monarchie übergeben zu Muthe von Euch unternommene Werk been­ können. Die Nation bezeugte mir, daß sie digt haben werdet." Dieser Vorschlag wurde meine Wachsamkeit zu würdigen wisse; eine allgemein angenommen. beständige Huldigung (Ovation), selbst nicht Ehester Tage macht die Königin Zsabella 15.- ausgesetzt in den' Städten, wo die Insurrek­ den ersten Gebrauch von ihrer Autorität, durch tion ihr Haupt erhoben hatte, ließ mir keinen Zurückberufung der.Königin Marie Christine Zweifel über ihren Willen, welches auch der als Königin - Mutter und Curatorin für die aufgeregte Zustand gewisser Hauptorte seyn Güter ihrer erlauchten Tochter; die Königin mochte, über deren Mauern die Anarchie nicht — 274 — hinausging. Ein? MMtar-Znfurreckloik, die geistig sehr Uiedergedtückt, was bei den Er- ftlbst jedes Vorwanöes entbehrt, hat das von eigNissen, die über ihn in der letzten Zeit eitter sehr schwachen Minderzahl begonnene Schlag auf Schlag hereingebrochen sind, wohl Werk zU Ende gebracht. Verlassen von De- auch nicht Wunder nehmen kann. nen, die ich so oft zum Siege geführt habe, Belgrad, vom 9. August. s«he ich mich in die Nochweudigkeit versetzt. Am 7. sind der Fürst Alexander Kara Ge- aUf einen fremdelt Koden überzugehen, wäh- orgiewilfch, der Erzbischof Perer, der Kaiserl. rend Meine heißesten Wünsche der Beglückung Russische Kommissär Freiherr von Lieven und meines theuren Vaterlandes zugewendet bkei- der Russische.Konsul Hr. v. Waschenko nach ben. Seiner 'Gerechtigkeit empfehle ich die Kragujewatz abgereist, um der Versammlung Treuen, welche mich nicht verlassen haben und von Notabeln und Aelresten der Nation, die selbst in den kritischsten Augenblicken hinge- an diesem Orle, und nicht wie es anfangs geben geblieben sind der legitimen Sache. hieß, in Belgrad gehalten werden sollte, bei- Der Staat wird in ihnen sters redliche Die- zuwohnen; Hafis Pascha hat bloß seinen Kat­ ner haben. Am Bord deS Dampfschiffes makam abgeschickt. Gestern ist auch der Fran- BetiS am 30. Zuli 4843. zösische Konsul nach Kragujewatz abgegangen. Der Herzog von Vitoria." P at i S, 46. August. (Telegraphische De-. erMi S th t 0 S. pesche.) Bayonne, 44. Aug. General Ar- Walk, vom 44. August. Am heutigen burhnot ist interimistisch zum Generalcapitain Tage wurde Hieselbst die diesjährige Livländi- von Catalonien und der Brigadier Prim zum sche Provinzial-Synode mit feierlichem Gottes- Gouverneur von Barcelona und Commandan- dtenste eröffnet, in welchem Hr. Propst Schnell ten der Provinz ernannt worden. von St. Johannis die Altarrede und Hr. Pa- Zn Galicien geht noch alles bunt durchein- stor Bäckmann von Cremon die Synodalpre- ander; zu Lugo hat sich eine demokratische digt hielt. Es haben sich im Ganzen einige Zunxa constiruirt; Ferrol und Corunna wol- 70 Prediger zu dieser Synode eingefunden, len sie nicht anerkennen; zu Sanct Zago, Neval, den August. Unsere Badesai- Vigo und Orense sind die Volksparteien unter son ist auch in dem gegenwärtigen Jahre sich zerfallen. Die Negierung zu Madrid läßt recht lebhaft, und wird durch die Witterung Truppen marschiren, um die Ordnung in der außerordentlich begünstigt. Die Liste der Ba- Provinz herzustellen. degäste, größtentheils aus "St. Petersburg Von Madrid ist am 9. August Salvaror angereist, zählt über 200 Nummern, meist Calve Mit einer konsidentiellen Mission an Familien. Auch dieses Jahr hatten wir hohe die Königin Marie Christine nach Parks ab- Gäste: Ihre Kaiserlichen Hoheiten, die gegangen. Großfürsten Nikolai und Michael Ni- PariS, 46. August. Das Französische kola je witsch haben nach mehl wöchentlichem Cabtner soll auf's Bestimmteste seine Einwil- Gebrauche des hiesigen Seebades vorgestern ligung gegeben haben zur Vermählung der auf deck Kaiserlichen Dampfschiffe „Jshora" Königin Jsabella ll. mit dem Herzog von unsere Rhede verlassen. An öffentlichen Un-- Cadix, ältesten Sohne deS Infanten Franz rerhalt'uNgen. hat' eL nicht gefehlt. In La­ de Paula. tharinenthal gab es bei verschiedenen Veran- Lissäbon, vom 3. August, lassungen Illuminationen und Feuerwerk; es Ich benutze eine nür sich bietende außerör- producirren sich Kunstreiter und Schnellläufer, deutliche Gelegenheit, um Ihnen die Ankunft eine Dlle. Adele als Ballettänzerin; wir fa­ des bisherigen Regeren von Spanen, Espar- hen Panoramen und Cosmoramen; tüchtige tero'S, auf dem Englischen Linienschiffe „Ma- Birtuosen, wie BlaeS , Ghys, Madame Mar" hter^ mewitt. Man fs noch höhere Taxen gewöhnt sind. Unser mindesten Nachtheile von seiner Wunde zu Theater ist seit dem Marzmonat, wo es ein haben. Plötzlich, vor kurzer Zeit, schwoll ihm Paarmal aufglänzte, geschlossen, und die Schau­ die gebissene Hand an der Stelle, wo sich spieler meist nach allen Winden Zerstreut. die Narbe befand, stark an. Der Schmerz AuS Curland, vom 2. August. Die verbreitete sich bald in das Innere des Kör­ Noggenernte ist meistens beendet und kann im pers, und nach zwei Tagen stellte sich schon Allgemeinen eine recht gute genannt werden, die fürchterlichste Wasserscheu ein/ Der Kran­ sogar von solchen Feldern, die man im Früh­ ke starb indessen sanfter als zu hoffen stand, linge wegen ihres damals schlechten Standes da eine Art Lähmung des Gehirns erfolgte, schon umzupflügen gedachte. Der Winter­ die ihn des BewußrseynS völlig beraubte. weizen zeigt sich überall so vortrefflich, daß, Die Erfindung, die Lichtbilder des Da- wenn das schöne Erntewetter noch eine Zeit­ guerreotypS auf Chinesischem Papiere statt auf lang anhält, daS heurige Jahr ein gesegnetes Metallplatten zu fixiren und so genaue Zeich­ Weizenjahr sein wird. Vom Sommergetreide nungen von allen nur möglichen Gegenständen steht die Gerste mehr gut als mittelmäßig, zu erhalten, hat die letzten Hindernisse über­ der Hafer ziemlich winzig, dagegen der Lein wunden und sich vollkommen bewährt. Der sehr befriedigend. Kartoffeln, Kohl und Gemüse Herzog v. Basiano (Maret's Sohn) und der haben sich reichlich ausgebildet. An Aepfeln K. Würrembergische Consul Solms haben ein und Birnen giebt es gerade keinen Mangel, Patent darauf genommen und lassen bereits doch auch keine Fülle. Die Walder liefern in ihrem Etablissement auf dem Carroussel- eine Masse Beeren, aber wenig Schwämme. platze zu Paris arbeiten. Proben, die dem Nur die Heuernte ist nicht besonders ergiebig Könige vorgelegt wurden, haben demselben ausgefallen. — Da auch aus dem ganzen sehr gefallen und ihn zu dem Wunsche veran­ Innern des Reichs die Berichte über die laßt, das ganze Museum von Versailles auf Feldfrüchte äußerst günstig lauten, so wird diese Art wiedergegeben zu sehen. der jetzige Sommer wohl mit Recht zu den — Ein Englischer Arzt behauptet neuer­ fruchtbaren gehören. (Inland.) dings, man schätze die Eigenschaften des Spar­ — Am 16. August wurde die Eisenbahn gels lange nicht hoch genug, da leichte rheu­ zwischen Berlin und Stettin feierlich eröffnet. matische Leiden in wenigen Tagen geheilt wür­ Se. Majestät der König von Preußen und den, wenn die Leidenden Spargel aßen, und. mehrere königl. Prinzen waren Theilnehmer selbst schwere, lang eingewurzelte, rheumatische der erstey Fahrt. Schmerzen erführen wenigstens eine bedeutende — Gal. MeA erzählt, daß ein junges Milderung, namentlich wenn der Kranke sich Mädchen zu St. Die, im Departement der dabei des Genusses alles Sauern enthalte. Vogesen, an der Wasserscheu gestorben sey, , welche die fürchterliche Krankheit dadurch be- Bekanntmachungen. kam, daß sie ein Gefäß abwusch, aus wel­ Zum Unterhalte für daS in Livland st« chem ein später als toll erkannter Hund ge­ hende Militair sind nach einer vorläufigen fressen hatte. Das Gift drang durch einige Ausrechnung für die Zeit vom i. October Sprünge, die das arme Mädchen in der d.I b is zum 1. Januar 1844 — tK27 Haut hatte, ein. Tfchw. Mehl und 158 Tschetwert Grütze — In der Gemeinde Eterpigny hat sich erforderlich, woher alle diejenigen welche ein Fall der Wasserscheu gezeigt, der zu den die Lieferung der bezeichneten Proviant, sehr merkwürdigen gehört, wegen der Länge Quantität zu übernehmen wünschen, hier» — 276 — durch aufgefordert werden, sich zeitig zu Seh«! - Anzeige. den auf den 19. und 25. August d. I. Zufolge eines von dem Herrn Minister anberaumten Torgen zu melden und den der Volksaufklärung unter dem 29. April hkrauf gerichteten Gesuchen die erforder­ L. erlassenen Reskripts ist mir die Erlaub» lichen Saloggen anzuschließen. niß ertheilt worden, in der Kreisstadt Per, Riga, am 30. Juli 1843. nau eine PrivattElementarschule für Kna­ Kameralhofs s Assessor Z. Bergen. ben zu gründen. Indem ich dies hiemit Nr. 47t. C. v. Fieler, Secr. zur Kenntniß des Publikums bringe, for, dere ich zugleich die resp. Eltern, welche Na lip0A0L0^bcnivi6 LOZex?» VI. mir den Unterricht ihrer Kinder anvertrauen paeno. wollen, ganz ergebenst auf, sich gefälligst , e?» ti'o bis zum i. September c. in den Nach, esi'o 1843- r'oza i?o 1^0 ^luvaps Mittagsstunden von 5 bis 7 Uhr tn meiner 1844- rvAa, npe^ei?ic)»iiik saro. Wohnung zu melden. Pernau, den 17. August 1843. movimil. npoviauiiia 110 upe^va- , Fr iedr ich Pante l . punie^kuo^ nciuc^eiiiw: In einer soliden Weinhandlung in einer 1627 » 158 lemvepnieK; andern Stadt kann ein Lehrling ein Un? a noliiovl^ ^ase»- terkommen finden. Das .Nähere darüber »OK) Hg^snioio ettvri, vbiLbivaioiii- ertheilt es «ce^aioi^ie vesim> ua ee6s D. W. Schütz. 2 ncieiiias^ osnaielinai'o Ein kleines Zimmer steht in meinem eiuva nposiauina Ävl?nii.eÄ vi, eiro Hause zur Miethe. I?g^ani^ Zs6^ar'0vp6Aletttt0 uas- Or. Landesen. * Mein am Markte belegenes steinernes «S?6ttttk»IIN'b 19^0 « 25^0 ^»i^- Wohnhaus mit Budenräumen, steinernem Lina cero ro^a niopra^i,, no^a- Speicher und Krugstelle ist unter vortheil, vas 0 Mo»,?, npomenis ei» USA. haften Bedingungen zu verkaufen» ^e^cavqn»s» Zg^orai^». Pernau, den 6. August 1843. I . Rundalzow. t kiira 30- Iloxs 184Z i'vAa. ^eeeeeopi-IIa^aiiibi li. Lepren?,. In meinem Hause ist eine Wohnung von zwei Zimmern zu vermiethen. Oexpemapr. knmepi». P. Faberge. * Die Wohnung in dem Nebengebäude (Mit polizeilicher Bewilligung.) der Frau Consulin Behrens, bestehend aus ZSeitsnntmschungen. fünf Z'immern nebst Küche, Keller, Boden u. ist für Fkmilien oder auch getheilt für Von dem in Riga erschienenen AiVlöN- einzelne Personen zu vermiethen. Das dishen Wand- und MNirthsehatts- Nähere zu erfragen in der hiesigen Stadt, Vuch Mr leve Msushaltung. sind buchdruckerei. mehrere Exemplare bei mir niedergelegt und a t Rbl. Slb.-Mze. zu haben. Schisse s ind angekommen . . . . 54 I . Siewerssen. z — — abgegangen . . . . 61 Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, C-nsor. Pernausches Wochenblatt. M 3 S . 1843. Sonnabend, d. 28. August. St. Petersburg, vom 13. August. abgehalten wurde, auf den 3. bis 9. August Gestern, Donnerstag den 12. August, fand zu verlegen. in der Kapelle von Persrhof, in Gegenwart Der Präsident des Komite's für die Reichs- Ihrer Majestäten des Kaisers und der Pferdezucht, General-Adjutant Graf Lewa- Kaiserin und der Erhabenen Mitglieder der schow, hat den Herren Civil - Gouverneuren Kaiserlichen Familie, die heilige Taufhandlung die Mittheilung gemacht, daß ein besonderes Seiner Kaiserl. Hoheit des Prinzen.Nicol.at Journal der Reichs - Pferdezucht erscheinen Maximilianowitsch statt, Sohnes Ihrer wird, welches in diesem Jahre 7, im näch­ Kaiserl. Hoheiten der Frau Grostfürstin Ma­ sten Jahre 9 und mit Zusendung, über die ria Nicolajewna und des Herzogs von Post 1 Rbl. S. mehr kosten soll. Leuchtenberg. Se. Maj . der Ka iser Nr. 64 der Senatszeitung enthält die von und Jhre^ Kaiserliche Hoheit die Großfürstin Sr. Majestät dem Kaiser am 30. Juni Alexandra Nicolajewna, Seine könig­ zu Peterhof auf Vorstellung des Herrn Ober- liche Hoheit der Prinz Karl von Bayern und dirigirenden des Postwesens und nach vorher­ Ihre Majestät die verwittwete Kaiserin von gegangener Durchsicht im Reichsrathe neube­ Oesterreich waren die Taufpathen des erhabe­ stätigte Verordnung über das Postporte, die nen Täuflings, an dem der Beichtvater ZI. Gewicht- und Assekuranzgelder. Sowohl um KK. MM. Musowsky, im Beisein der die möglichste Erleichterung des Brief- und Glieder des ReichSraths, der Minister, .des Geldverkehrs herbeizuführen, als auch um die Hofes, der Generale und des Offizierkorps der auf Erfahrung gegründete Zunahme der Sen­ Garde und de» vorgestellten Personen von dungen über die Post bei Ermäßigung des Auszeichnung beider Geschlechtes, die heilige Porto'S zu befördern und den Gang des Han­ Handlung verrichtete. dels, die Entwickelung des allgemeinen Wohl­ Seine Durchlaucht der Prins'Peter von standes und die größere Beweglichkeit der Oldenburg ist am 9. August von seiner Reise Werthzeichen in einem noch höheren und für ins Ausland nach hiesiger Residenz zurückge­ die ganze Volkswohlfahrt bedeutenderen Grade kehrt und hat sich an demselben Tage nach zu beschleunigen, ist durchgängig eine Ermä­ Peterhof begeben. ßigung des Postporlo'S, so wie der Gewicht- Auf Verwenden des Generalgouverneurs von und Assekuranzgelder angeordnet, die vom Liv-, Ehst und Kurland hat der Herr Minister Januar nächsten Jahres an in Kraft treten des Innern der Ehstländischen GouvernementS- HO und bei der nur die Postbeförderung in regierung erlaubt, den Jahrmarkt von Reval, einem und demselben Gouvernement, so wie welcher bis jetzt vom 27. Juni bis 2. Juli der bisher stattgefundene geringere Ansah für die Btiefexpehition zwischen einzelnen benach­ wicht über 1 Loch oder über 1 Pfd. beträgt, barten Gouvernements einer verhältnißmäßigen so muß für daS Doppelte bezahlt werden, und Erhöhung unterliegt, welche aber durch den so fortgesetzt im entsprechenden Verhältnisse. Gesammteinfiuß der allgemeinen, die Bewoh­ Für Sendungen von größerem Umfange und ner des ganzen Reichs umfassenden und die für Sendungen eigentlicher Dokumente (ohne entferntesten Gouvernements mit einander in Briefe) gilt ein besonderer Ansatz. Es wird nahe, unmittelbare Verbindung bringenden namentlich zu zahlen seyn: für Sendungen Wohlthat hinlänglich ausgeglichen wird. Wir größeren UmfangS in einer Entfernung der heben aus der interessanten Verordnung Fol­ Gouvernementsstädte von 1 bis 300 Wersten gendes heraus: Zu 10 Kop. S.M. werden 6 Kop. Slb. vom Pfund und entsprechend im ganzen Reiche nach allen seinen Richtun­ 10 Kop. Slb. vom Loch., für Dokumente gen mit Einschluß des Großfürstenthums Finn­ in einer Entfernung der Gouvernementsstädte land befördert: 1) Briefe von 1 Loch an Ge­ von 300 bis 600 Wersten 10 Kop. S. per wicht; 2) Briefe mit Geld, als Assignationen, Pfund und 20 Kop. S. per Loch, in einer Depostrenbillets, ReichsschatzbilletS, Creditbil- Entfernung von 600 bis 1100 Wersten 16 lets, Gold-, Platins- und Silbermünze und Kop. S. vom Pfund und 30 Kop. S. vom Depostrenbillets der Polnischen und Finnischen Loch, in einer Entfernung von 1100 bis 1800 Banken —^ zu einem Loch; 3) Briefe mit Wersten 20 Kop. S. vom Pfund und 40 unbeschriebenem Stempelpapier und kleinen Kop. S. per Loch, in einer Entfernung der Gold- und Silbersachen; 4) Briefe, die inS Gouvernementsstädte von mehr als 1800 Wer­ Ausland gehen, mit Ausschluß des ausländi­ sten 26 Kop. S. per Pfund von den Sen­ schen Porto's, bis zur Russischen Grenze; dungen größeren Umfangs und 60 Kop. S. 6) Sendungen mit werchvollen Sachen, wenn per Loch von eigentlichen Dokumenten. Fer­ sie nnter 1 Pfd. an Gewicht betragen, gleich­ ner ist zu entrichten an Assekuranzgelder für falls lochweis berechnet, wenn sie aber über die Summe von 1 bis 300 Rbl. S. oder 1 Pfd. an Gewicht betragen, zu je 10 Kop. 1000 Rbl. Bco. Ass. 1 pLt., d. h. 1 Kop. S. per Pfd.; 6) Geld in Beuteln oder Ton­ vom jedesmaligen Rubel, für die Summe von nen 10 Kop. S. per Pfd.; 7) rekomman- 300 bis 600 Rbl. S. oder 1000 bis 2000 dirte Briefe mit Billets der Reichs-Creditan- Rbl. Bco. Ass. 3 Rbl. S. oder 10 Rbl. stalten, Wechseln, Leihbriefen, Dokumenten Bco. Ass., für die Summe von 600 bis auf Stempelpapier, Geld, und Dokumenten 1600 Rbl. S. oder 2000 bis 6000 Rbl. in einem Paket 10 Kop. S. per Loch. Falls Bco. Ass. 4 pCt., d. h. 4 Kop. vom jedes­ wegen Nichrempfangs am Orte der Hinsen­ maligen Rubel, für die Summe von 1600 dung oder Nichranwesenheit derjenigen Perso­ bis 3000 Rbl. S. oder 6000 bis 10,000 nen an diesem Orte, an welche die Sendung Rbl. Bco Ass. 7 Rbl. 60 Kop. in Silber adressirt ist, die Sendung an den Ort der oder 26 Rbl. Bco. Ass., für mehr als 3000 Abgabe auf die Post zurückbefördert werden Rbl. CK oder 10,000 Bco. Ass. ^ pCt., d. muß, so wird füs die Nr. 2, 3, 6, 6, h. ^ Kopeken vom jedesmaligen Rubel» Eben 7, bezeichneten Sendungen Nichts an Rück­ so wird für Stempel- und Wechselpapier, porto oder Rückgewichr- und Assekuranzgelder Silbergeräthe und alle Sendungen von Werth- erhoben; für die sub Nr. 1 und 4 bezeich­ sachen zu einem Kopeken vom Rubel an As- neten Sendungen muß aber auch zurück das­ sekuranz-Gelder erhoben. Geld, Sachen und selbe Briefporto und dasselbe Gewicht.- und Srempelpapier werben hiebei zum entsprechen­ Assekuranzgeld gezahlt werden. Als allgemeine den Werthe des Nominal - Betrages oder der Reget gilt: das Theile voiy Lothe oder Pfund Taxation bezeichnet. Die von der Höchstseli- nie ^ besonders berechnet und bezahlt werden. gen Kaiserin Maria Feodorowna ge­ Sobald eine nach Lach oder Pfund zu berech- gründeten Wohlchatlgkeits- und Humanitäts­ oende und zu, bezahlende Sendung an Ge­ anstalten haben bei ihren Sendungen, welche — 279 — unter 1600 Rbl. S. oder 6000 Rbl. Bco. gekommen. Sie wird sich nach Havre bege- Ass. an Werth betragen, nur 4 pCt. vom den und von da nach England einschiffen. Rbl. zu zahlen, über diesen Betrag hinaus Ludwig Philipp scheint noch immer den aber die Assekuranzgelder nach der gesetzlichen Gedanken einer Heiraths-Verbindung der Kö- Ordnung zu entrichten. Bei TranSferten der nigin Isabella mit dem Herzog von Aumale Kommerzbank und ihren Komptoirs wird bloS festzuhalten, während Herr Guizot und noch - 4 pLt. an Assekuranzgelder erhoben. Die mehrere^ wenn nicht die meisten seiner Kolle- ^ Sendungen auS und nach den Haupt- und gen, denen eine Meinung zusteht, die Schwie- Kreisrenreien, welche bisher durch die Post rigkeiten von Seiren Englands und der nor- ohne Berechnung von Assekuranzgeldern bewerk- dischen Mächte zu groß finden. stelligt worden sind, sollen auch nach wie vor In der Nacht vom Freitag auf Sonnabend ohne Anrechnung von Procentgeldern in der frü- ist auf dem Schlosse Eu Feuer ausgebrochen, her gesetzlichen Art und Weise vor sich gehen. Die Flamme hatte schon in dem Waschsaale Vom 17. Ihre Durchlauchten, der reg ie- des Schlosses um s ich gegr i f fen. Zum Glück rende Herzog von Nassau, sein erhabener Bru- rief eine Schildwache zeitig genug Feuer und der, der Prinz Moritz, und der Prinz Frie- bald war auch Hülfe da. Die ganze Nacht drich von Hessen-Kassel sind am 10. d. M. hindurch war gearbeitet, dennoch wäre fast die von Peterhof abgereist und haben sich am Bibliothek von den Flammen ergriffen worden, Bord des Kaiserlichen Dampfschisses „Boga- was unstreitig den Verlust des ganzen Schlosses tyr" nach Deutschland eingeschifft. nach sich gezogen hätte. Seine Majestät der Ka iser haben, London, vom 19. August . auf die Allerunterthänigste Unterlegung des Zu Tara, einer alten Irländischen Stadt/ Herrn Oberdirigirenden der Wegekommunika- tn welcher die Krönungen der alten Könige tions - Anstalten und öffentlichen Bauten, Al- Irlands in der Regel stattfanden, hat O'Con- lerhöchst zu befehlen geruht, die im Ukafe des nell am 16., wie es heißt, die größte aller dirigirenden Senats vom 24. Juni enthaltene Repeal-Verfammlungen gehalten, welcher eine Festsetzung über die Zeit der Bestimmung von halbe Million Menschen beigewohnt haben Pensionen und Zulagen für Offiziere und Be- sollen. Er selbst kam in vierspännigem Wagen, amte des Militär-Ressorts, welche ohne oder mit goldverbrämter Mütze auf dem Haupte, mit nicht vollständigen Pensionen aus dem unter dem lautesten Jubel der Menge ange- Dienste entlassen sind, in ihrer ganzen Kraft fahren. Seine Rede berührte die bekannten auch auf die Herren Generale, Stabs- und Gegenstände. Bei dem darauf folgenden Di- Ober-Offiziere vom Korps der Ingenieure der ner rühmte sich der Agitator in der letzten WegekommunikationS - Anstalten auszudehnen.. Woche zu zwei Millionen Menschen gespro- DaS Journal des Ministeriums der inneren chen zu haben. — Die meisten Schiffe, welche Angelegenheiten enthält die aus sechzehn ein- das Geschwader an der Irländischen Küste zelnm Punkten bestehende, von Seiner Er- bildeten, sind nach Plymouth gesegelt, um bei laucht dem Herrn General-Adjutanten Gra- dem dort erwarteten Besuche der Königin Ku­ fen Woronzow mit den Bauern seines Erb- gegen zu seyn. gutes Murino im Gouvernement Sr. Peters- Der Londoner Korrespondent der Hambur- burg abgeschlossene und am 26. Juni auf ger Börsenhalle schreibt Folgendes vom 13. Beschluß des ComiteS der Herren Minister d. M. Morgens: „Eine heftige Feuersbrunst von Sr. Maj. dem Kaiser Allerhöchstbe- wüthet in diesem Augenblicke in der Nähe statigte Vereinbarung über den Eintritt der der London-Brücke in dem unter dem Ä!amen Bauern in den komraktpflichtigen Stand. ToppingS - Wharf bekannten weitläufigen Ge­ Paris, vom 18. August. bände, welches bereits, ein großer Trümmer- Die Herzogin de la Vitvria- ist> in Be- Haufe ist. Auch WatfonS Telegraph und die gleirung des Generals Seotzne, in Paris an- St. Olavs-Kirche stehen in Flammen. N.T. 4 Uhr. Der Telegraph und die Kirche sind onne angekommen. Espartero wird von der beide niedergebrannr. Drei Schiffe, deren Englischen Marine mit allen Ehren und Aus­ Namen ich tndeß nicht in Erfahrnng bringen zeichnungen behandelt, die ihm als dem von kann, stehen in Flammen. dem Kabinette von St. James anerkannten Vom 22. Der Herzog von Aumale und Regenten von Spanien gebühren. Er ver­ der Prinz von Ioinville sind gestern in Wool- langte auch in Lissabon als Regent empfan­ wich angekommen und haben sich sogleich nach gen zu werden, und die Weigerung der Por­ Schloß Windsor begeben. tugiesischen Regierung, dieser Forderung zu ge­ Vom 24. Die König in hat heute in Per­ nügen, ist der einzige Grund, weshalb er nicht son unter den üblichen Formalitäten das Par­ in Lissabon ans Land gegangen ist, denn die lament prorogirt. Portugiesische Regierung hat-sich seiner Aus­ Neus a lz a. O. , vom 44. August . schiffung als Privatmann keineSweges widersetzt, Am 14. d. M. wurde die Gründung un­ sondern sie hat ihm sogar eine Wohnung in serer Stadt, welche im Jahre 1743 durch Frie­ einem der königlichen Schlösser anbieten lassen. drich den Großen erfolgt, mit einer ausgezeich­ Man hat aus Madrid Nachrichten vom 13. neten Feier begangen, woran gegen 4000 durch August; sie sind beruhigenden Inhalts; die dieselbe herbeigezogene Fremde Theil nahmen. Verschmelzung der Parteien macht sichtliche S p a n i e n . Fortschritte. Frankreich hat die provisorische Par is , 16. August . Telegraphische De­ Regierung- anerkannt; Hr. 's. Glücksberg ist pesche aus Spanien. Bayonne, 16. August. neu accreditirt als Geschäftsträger; man ver- Der Herzog von Vitoria ist auf einem Eng­ muthet, tue Anerkennung abseilen England'S lischen Dampfschiff'im hiesigen Hafen einge­ werde nicht lange auf sich wartey lassen, ob- troffen; er kam in der Absicht, die Herzogin schon Hr. Aston immer noch Anstalten zur von Vitoria an Bord zu nehmen; er hat ohne Abreise trifft. Das Wahlkomite der Natio­ zu landen seine Fahr t for tgesetz t . Perp ig- nalpark« hat sich unter Olozaga's Vorsitz am nan, 17. August. Der Brigadier Echalecu 13. August versammelt. An demselben Tage hat am 13. August an den General Arbuth- wurde bei Hofe die Anerkennung der Volljäh­ not geschrieben, die Garnison des Forts Mont- rigkeit. der Königin Isabella II. gefeiert; die juich erkenne die Regierung zu Madrid an. ' Znfantin Luise hat ein Glückwunschschreiben In der Nacht auf den 16. August ist das an ihre erlauchte Schwester gerichtet. — Die Bataillon ^Freiwilliger in der Citadelle (zu Königin hat am 12. August ein großes Ban- Barcelona) entwaffnet worden. Brigadier quet im Pardo gegeben. Prim wurde am 16. zu Barcelona erwartet. Neuere Nachr ichten aus Spanien. Durch eine außerordentliche Nummer des Par is , 22. August . Telegraphische De­ Pyren6es vom 16. erfahren wir, daß Espar- peschen aus Spanien. Perpignan, 20. Au­ tero an dem bezeichneten Tage, Morgens um gust. Durch einen Tagesbefehl vom 16. Au­ 7 Uhr, auf dem Englischen Kriegsdampfschiff gust, darirt aus der Citadelle (von Barcelona) „Prometheus," daS von dem Kapitän Lowe erklart General Arburhnot, er könne die Junta, kommandirt wird, vor Bayonne vor Anker welche sich von neuem als oberste Regierungs­ gegangen ist. Man wußte bereits um 11 junta konstituirt habe, nicht als solche aner­ Uhr, daß er noch an demselben Tage wieder kennen. Deputationen der Norabeln haben abfahren werde. Unter seinen Begleitern wer­ sich in die Citadelle verfügt, um als Dolmet­ den die Generale van Halen, Linage, Osorio scher'der Mehrheit der Bevölkerung dem Ge­ und Nogueres, der Brigadier Lacarte, der vo­ neral Arburhnot ihre Unterstützung anzubieten. rige Minister des Innern, Herr Gomez de Brigadier Echalecu, der noch nicht als Gou- la Serna, und die beiden Adjutanten Barcai- verueur von Montjuich ersetzt ist, hat der Junta stegui und Gurrea genannt. Auch Herr Men- abgeschlagen^ gemeine Sache mit ihr zu ma­ dizabal ist am 16. auf dem Landwege in Bay­ chen. Brigadier Prim ist am 17. August zu Barcelona angekommen und hat sich sogleich Havre kommend, hier ein und bezog das für in die Citadelle begeben. Die Zunta hat das ihn in Bereitschaft gesetzte Mivart's Hotel. Bataillon Freiwilliger wieder bewaffnet mit Unmittelbar nach seiner Ankunft harte der Flinten aus dem Fort Ararazanas. Soldaten, Oberst Wylde, Stallmeister des Prinzen Al­ die zä diesem Bataillon gehören, mit Tambours brecht, mit ihm eine lange Unterredung. Der voran, die Generalmarsch schlugen, haben Feuer Regent wird mit det größten Aufmerksamkeit gegeben auf eine Gruppe junger Leute; einer und Zuvorkommenheit behandelt. Gestern war derselben wurde gerödrer, ein anderer blessirt. sein Hotel mit Besuchenden aus allen Rang- Das Artilleriebaraillon der Miliz hat sich ge­ Verhältnissen förmlich belagert. Der Herzog gen die Emeute erklart. Am Abend des 17. von Wellington,'der zu den ersten gehörte, August hat sich die Zunta mit einem Theil schrieb in daS Anmeldebuch „Feldmarschall des Personals der Munizipalitat, umgeben Herzog von Wellington und Generalcapitain von einem Bataillon Freiwilliger, in das.Fort Herzog von Ciudad Rodrigo." Auch Graf AtarazanaS zurückgezogen. Am 18. August Aberdeen und Sir Robert Peel warteten dem war General Arbukhnot mit 2000 Mann in Regenten auf. Die Mitglieder des Stadt- der Citadelle; die Junta war mit dem Ba­ Raths der City haben, beschlossen, den Regen­ taillon Freiwilliger in dem Fort Atarazanas; ten durch eine besondere Deputation zu be­ die Milizbaraillone hielten sich in ihren resp. willkommnen, und an den Lord-Mayor die- Quartieren. Brigadier Prim hatte Konfe­ serhalb folgende Aufforderung erlassen: „Wir renzen mit den Alkalden, die in permanenter unterze ichnete Mi tg l ieder des Stadt -Raths Sitzung auf der Munizipalität versammelt ersuchen Ew. Lordschafr, eine Zeit zu bestim­ waren. Prim hat eine Proklamation erlassen, men, wo wir den General Espartero in die­ die Bürger zur Eintracht aufzufordern. sem Lande bewillkommnen können, nachdem Bayonne, 21. August . Espar tero hat te derselbe von seinem Volke in die Verbannung außer seinem Manifest am 30. Zuli am Bord geschickt ist, dessen Diensten er seine großen des „Betis" eine von ihm selbst und seinen Talente und seine ganze Thätigkeit geweiht Begleitern unterzeichnete Protestation gegen hatte. Wir beabsichtigten Sr. Exceklenz zu Alles, was der Constitution zuwider gethan versichern (mit den Worten des Premiermini­ worden sey oder noch gethan werden könnte, sters) „daß er von allen Classen dieses Lan­ erlassen. Durch Dekret vom 16. August hat des mit derjenigen Achtung empfangen werden nun die Regierung den Don Baldomero Espar­ soll, welche seinem Charakter zukommt, und tero und t>ke Unterzeichner seiner Protestation mit derjenigen Theiwahme für sein Unglück, aller ihrer Titel, Grade, Stellen, Ehren und welche seine Verdienste erheischen/' Der Lord- OrdenS-Dekorarionen verlustig erklärt. Mayor hat die Bewillkommnungs-Feierlichkeit Zn Barcelona geht nach Znhalr der obigen auf Freitag den 1. September festgesetzt. Depesche aus Perpignan und der Barcelonaer Blätter vom 16. August von Neuem alles Vermischtes. drunter und drüber. Die Zournale geben to­ Ber l in . Es wi rd in Kurzem vom Fre i ­ bende Artikel gegen die provisorische Negierung herrn von Reden eine „Allgemeine verglei­ zu Madrid. Auch Saragossa hat sich gegen chende Handels- und Gewerbsgeographie und die Majorennität der Königin und für eine Statistik" erscheinen, aus der bereits die Centraljunta erklärt.' „Deutsche Allgemeine Zeitung" als Probe Die Spanische Staatsschuld beträgt der­ eine Uebersicht der Staatsschulden sämmtlicher malen 364O Will. Fr. und daS jährliche De­ Staaten Europa'S mittheilt. Die Summen ficit 166 Mill. Fr. sind in Thalern Courant berechnet. Die höchste L o n d v n. Staatsschuld hat das brittische Reich, nehm- Vom 26. Aug. Vorgestern Abend traf Espar­ lich 6678 Millionen, dann folgt Frankreich tero, in Begleitung seiner" Gelnahlin, von mit 1410 Millionen, dann Holland mit 1290 Mill., Spanien mit 809 (?) Will., Oester­ großen Mächte: England 166 Linienschiffe, reich mit 679,373,000, Rußland mit 479 117 Fregatten, 324 Fahrzeuge niedern Gra­ Mill. (ohne Eisenbahnanleihe) Thaler, u. s. des, 36,000 Seeleute, 27,000 Handelsfahr­ w. Die gesammte europaische Staatsschuld be­ zeuge; Frankreich 46 Linienschisse, 66 Fregat­ trägt 13,606 Mill. 469,000 Thlr., während ten, 329 Fahrzeuge niedern Grades, 26,000 sich die ordentlichen Staatsausgaben sämmtli- Seeleute, 16,000 Handelsfahrztuge; Rußland cher Staaten auf 1493 Mill. 639,700 Thlr. 46 Linienschiffe, 33 Fregatten, 107 Fahrzeuge sämmtlich belaufen. Gar keine verzinsliche niedern Grades (die Angaben der anderen Schuld besitzen Schweden, die Schweiz, Kra­ Zahlen fehlen hier und bei den folgenden Län­ kau, die jonischen Inseln, ToScana, die Re­ dern); Holland 12 Linienschiffe und 13 Fre­ publik San Marino, Türkei, Oldenburg, Lippe- gatten; Schweden 10 Linienschiffe und 13 Detmold und Schaumburg-Lippe. Sollte daS Fregatten; Türkei 8 Linienschiffe und 10 Fre­ Schuldenwesen auch für die Zukunft seinen gatten; Vereinigte Staaten von Nord-Ame­ bisherigen Gang beibehalten, so würden schul­ rika 12 Linienschiffe, 16 Fregatten, 43 kleine denfrei seyn: Norwegen etwa im Jahr 1860, Fahrzeuge; „andere kleine Staaten" 26 Li­ Preußen etwa 1872, Dänemark etwa 1900, nienschiffe und 40 Fregatten. Oesterreich etwa 1908, England aber erst im — Einen Beweis der diesjährigen segens­ Jahre 2676, also nach 732 Jahren. Könnte reichen Rappsaaternte in Holstein liefert die man ferner annehmen, daß die in der Ver­ Saat auf dem adel. Gute Ascheberg. Dort schuldung fortschreitenden Staaten hinreichen­ sind von einem einzigen Rappsaatkorn 33,000 den Credit und Steuerfähigkeit besäßen, um Körner gewachsen. Diese Angabe klingt frei- noch 60 pCt. mehr Schulden zu machen, so -lich Münchhausen-artig, doch ist sie in Wahr­ würden zahlungsunfähig werden: Frankreich im heit begründet. Der Verwalter zu Ascheberg Jahre 1866, Portugal 1874, Holland 1878, hat mehrere der größten Stauden aus einem Rußland 1879, Spanien 1929. Es sind Rappsaarfelde gezogen und die daran hängen­ zwar gewaltige Zahlenreihen, durch welche man den Hüllen und die Körner in einer der Letz­ sich bei dieser Uebersicht durcharbeiten muß, teren gezählt. Es sind an der Staude 3300 aber nichtsdestoweniger bieten sie ein großes Hülsen und in der Hülse 10 Körner, mithin Interesse und geben zu mancherlei'Betrach­ aus dem einen gesäeten Körnchen 33,000 rungen Veranlassung. (D. Ztg.) Körnchen entsprossen. Daß dieser auffallende Stockholm, 18. August . H ier e ingegan­ Ertrag nicht für das ganze Feld gilt, ist genen Nachrichten zufolge hat am 11. ein selbstverständlich. von starkem Gewitter begleiteter Hagelschauer — Im Juli sind 2088 Schiffe durch den in weniger als einer halben Stunde die Ge- Sund passirt, wovon 880 süd- und 1208 traidefelder von 24 Dörfern und einzelnen nordwärts. Höfen in Upsala-Lehn verwüstet. Die Ha­ — Auf Befehl des Großsultans werden gelstücke hatten zum Theil die Form und die jetzt die alten Türkischen Münzen, wovon für Größe einer Birne von einem Zoll im Durch­ 600 Millionen Piaster im Umlauf sich befin­ messer und wogen 1^ Loth. Junge Gänse den, eingezogen und neue Münzen in Gold wurden erschlagen und das Vieh auf den und Silber geprägt. — Die Tückische Ar­ Feldern sprang mit blutigem Rücken umher, mee wird nach Preußischem Fuß eingerichtet als wenn es toll wäre. Die Untersuchungen und einexercirt. haben ergeben, daß 170 Höfe ohne Aussaat — Noch wenige Jahre, und wir fliegen für nächstes Jahr, ohne Roggen zu Brot, auf den Eisenbahnen nicht bloß durch ganz ohne Gerste zu Bier und ohne Futter für das Deutschland, sondern auch durch Italien. Es Vieh während eines ganzen Jahres sind. wird dort rasch gebaut und großartig. Selbst - Htt kVövne indepenllgndk enthält nach dem im Wasser liegenden Venedig fahrt folgende Angabe über die Seestreitkräfte der man auf Eisenbahnen, 20 Bogen von der Brücke über die Lagunen sind schon fertig Riesenkluft aufmerksam, welche ihn noch weit und im Jahre 1846 soll das Riesenwerk voll­ von dem begabteren Geiste trenne. Wie viele endet seyn. Beethovenianer, MendelSsohnianer und andere — Englische Blatter enthalten einen Arti­ „ianer" können hier nicht beten „Herr führe kel über die Mittheilungs-Fähigkeit von Wheat- uns nicht also in Versuchung." (Sollte die­ stone's elektrischem Telegraphen. Wheatstone's ser Vorfall nicht eher beweisen, daß es mit „Messenger" hat ein Maximum der Geschwin­ der Kennerschaft, dem Dilettantismus und digkeit erreicht, das alle Vorstellungen über­ Enthusiasmus mehrentheilS Wind ist?) steigt, da solches ungefähr 120,000 Englische — Man hat in Paris eine Maschine er­ Meilen in der Secunde beträgt. In diesem funden, mit der man in jeder Stunde 12— Verhältniß kann von Bristol nach Birming­ 1600 Stück Ziegelsteine herstellen kann. Man ham eine Nachricht in Secunde, oder braucht dazu vier erwachsene Personen, zwei um unsere Erde, wenn Metalldrähte zur Lei­ aus der Schule entlassene Kinder und ein tung der Elektrizität um sie gelegt werden Pferd. könnten, in ^ Secunde befördert werden. Auf — Vor den Assisen von Alx ward neulich der Blackwall-, einem Theil der Greac We- folgender wichtiger Fall verhandelt. Ein jun­ stern-Eisenbahn, sowie noch auf einigen ande­ ges Mädchen hatte ihrem Liebhaber ein GlaS ren, werden Nachrichten mit dieser außerge­ Schwefelsäure ins Gesicht gegossen. Sie war wöhnlichen Schnelligkeit bereits praktisch be­ durch ihn verführt worden, die Folgen zeigten fördert. Im Unterhause werden die Glocken sich, sie entdeckte sich ihren Eltern. Es wurde durch Elekrrizitätskrast gezogen, überhaupt dehnt auf eine Heirarh gedrungen, doch der junge sich die Anwenddng derselben zu verschiedenen Mann weigerte sich, die Verführte zu eheli­ Zwecken immer mehr aus. chen^ unter dem Vorwande, er habe keine feste — Bei der immer mehr und mehr um sich Stellung in der Welt. Darüber erbitterte greifenden Musiknarrheit und Gefühls-Ueber- sich das junge Mädchen, und um so mehr, schwänglichkeit musikalischer Kennerschaft, hat als sie erfuhr, daß er sich schon um eine an­ sich in Bonn ein Beispiel zugetragen, welches dere bewerbe. Sie wartete daher Abends auf allgemein zur Warnung offenkundig werden ihn in der Straße, redete ihn an, fragte ihn sollte. Der bekannte Clavierkünstler Mortier, nochmals, ob er sie nicht hekrathen werde, und welcher dort ein Concert gab, kündigte auf der als er es verneinte, goß sie ihm ein Glas mit Einladung zu diesem Concerre ein Mendelssohn- . Schwefelsäure ins Gesicht, das sie in der scheS Clavierwerk und ein eigenes, von ihm Hand hielt. Er ist dadurch furchtbar entstellt, selber verfaßtes an. AuS Zufall, aus später ja er hat sogar ein Auge verloren. Doch sprach eingesehener innerer Norhwendigkeit, oder viel­ die Jury das „Nicht schuldig" für das Mäd­ leicht gar aus Schalkheit verwechselte aber der chen aus. Inzwischen verurtheilte der Ge­ Coneertgeber die beiden Compositionen, so daß richtshof sie.doch zu einer Entschädigung von er seine eigene statt der Mendelssohn'schen und 400 FrS. an den Kläger. hiese umgekehrt statt seiner vortrug. Bei dem (Mittel, Feldmause zu vertilgen.) Wenn die Mortier'schen Werke waren daher alle Kenner Felder stark eingefroren sind, geht man mit rein außer sich, lobten den Satz, die Tiefe, einer Hacke und einem Sack, welchen man die glänzende Gedankenführung der Kunstschö­ mit Steinen angefüllt hat, die etwas größer pfung und behaupteten dreist, daß der gefeierte sind als ein gewöhnliches Mauseloch, auf's Künstler sich in diesem Werke selber übertrof­ Feld, und sucht hi>r diejenigen Löcher auf, fen habe, im Gegentheile blieben sie während ^die den Mäusen als Emgang in den Bau deS Mendelssohn'schen Vortrages kalt, sagten dienen. Man erkennt sie an den Fußtapfen zwar dem Concertgeber einiges Verbindliche der ein- und ausgehenden Thierchen vor den­ über sein Spiel ins Angesicht, aber lachten selben. In jede4 solche Loch schlägt man mit hinter dessen Rücken und machten auf die der Hacke einen Stein fest ein. Nach Ver­ lauf einiger Tage sieht man nach, ob noch fönen rohes Fleisch kaufen, widrigen Falls derartige Lücher vorhanden sind, in welchem mit den Contravenienten nach der Bestim, Falle man das Verfahren wiederholt. Da mung des Gesetzes verfahren werden wird. die Feldmäuse sich keinen oder nur wenig Pernan Polizei, Verwaltung, den 26. Dorrath an Lebensmittel für den Winter August 1843. sammeln und wegen der Frosthärte des Bo­ Polizei »Vorsitzer N. v. Härder. dens sich keine neuen Ausgangskanäle aus ih­ Nr. 817. A. G. Mors, Secr. 2 rer Wohnung graben können, so müssen sie verhungern. So kann man sie größrentheils (Mit polizeilicher Bewilligung.) vertilgen. , Bekanntmachungen. Bekanntmachungen. Von dem in Riga erschienenen N-iVILN-- Ein Edles Vogteil als Wettgericht sieht dishen VZanv- und WNirthsehskts- sich veranlaßt, hierdurch den Gebrauch des Wuch ttir zeve Msushaltung, sind s. g. Besmers allen und jeden insbesondere mehrere Exemplare be» mir niedergelegt allen Handeltreibenden ckufs strengste zu um und ä 1 Rbl. Slb.«Mze. zu haben. I . S i e w e r s s e n . 2 t e r s a g e n , w o g e g e n d i e s e l b e n s i c h a n S t e l l e . dieses verbotenen Besmers gesetzlich gestern; Zn einer soliden Weinhandlung in einer Helte andern Stadt kann ein Lehrling ein Um Gewichte, binnen sechs Monaten an» zuschaffen und derselben zu bedienen haben. terkommen finden. Das Nähere darüber Pernau Rathhaus, am 23, August 1843. ertheilt Ober-Vogt R. v. Härder. D. W. Schütz. 1 Die Wohnung in dem Nebengebäude Nr. 194. Fr. Rambach, Secr. 3 der Frau Consulin Behrens, bestehend aus Von der Pernauschen Polizei»Verwak fünf Zimmern nebst Küche, Keller, Boden tung wird hiermit in Erinnerung gebracht, zc. ist für Familien oder auch getheilt für daß in Gemäßheit der Vorschrift Einer einzelne Personen zu vermiethen. Das Erlauchten Kaiserlichen Livlandischen Gom Nähere zu erfragen in der hiesigen Stadt» vernemelits-Regierung vom 2. Marz 1818 buchdruckerei. sub Nr. i?3i nur denjenigen aus der ar» Ein kleines Zimmer steht in meinem men EinwohnerlClasse gestattet ist, wahrend Hause zur Miethe. . vr. Landesen. * der Monate Iuly, August, September und Oktober außer dem Knochenhauer,Amt Vieh Vom 13. bis zum 27. ^August. zum Verkauf einzuschlachten und das Fleisch Getankt. St. Nikolai,Kirche: Johann feil zu biethen, welche dazu von dieser Reinhold Haspe. — Christian Oscar Polizei »Verwaltung die Genehmigung er? und Christine Olga Kröger, Zwillinge. langt haben und daß in diesem Fall solcher — Alexander Philipp Johann Bendix. Vertauf von frischem Fleisch wegen der Beerdigt. St. Nikolai «Kirche: Anna polizeilich zu führenden Aufsicht bei Strafe Amalie Schulz, geb. Zimmermann, alt der Confiscation, auch etwaniger arbitrai» 45 Jahr. ren Poen durchaus nicht heimlich sondern' Vroclamirt.^ St. Elisabeth's» Kirche: öffentlich auf dem Markte statt finden darf. Heinrich Johannson mit Maria Norem - Daher darf außer vem Knochenhauert berg. Amt niemand ohne polizeiliche schriftliche Genehmigung solchen Fleisch »Verkauf trei» Schiffe sind angekommen . . . . S8 ben, noch jemand von unberechtigten Per, — — abgegangen . . . . 54 Im Namen des Gemral-GouvernementS der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldman«, Censor. Pernausches Wochenblatt. M A S . 1843. Sonnabend/ d. 4. Septbr. St. Petersburg', vom 26. August. ben abzuordnen hätte. Die Thronrede wird Am vergangenen Freitage, den 20. August, nicht verfehlen einen tiefen Eindruck in Ir­ AM Mi t ternacht , haben Seine Majestät land um so mehr hervorzubringen, als der der Kai se r sich auf dem Dampfschiffe „Kamt­ ganzen Agitation ein unzweideutiges Verdam- schatka" von Peterhof nach Stettin einzuschif­ mungs-Urkheil darin ausgesprochen ist. fen geruht. Vom 28. Die Prinzen von Zoinville und Par is , vom 26. August . Aumale sind am 26. August aus England Die Rede, womit Ihre Majestät die Kö­ zurück bei Treport an's Land gestiegen. Der nigin Victoria vorgestern die Prorogation des Prinz von Zoinville und seine Gemahlin sind Englischen Parlaments vorgenommen, hat die gestern zu Havre angekommen, um den Schif­ Erwartungen, welche man sich hier vielseitig ferwertfahrten beizuwohnen. — Der kurze gemacht hatte, etwas über die Verhältnisse Aufenthalt der Prinzen zu London erklärt zu Frankreich, über die Spanische Frage, über sich jetzt auf erfreuliche Weise; sie hatten nur den Orient, besonders Serbien, darin zu fin­ eine persönliche Einladung auszurichten und den, nicht erfüllt. Ich sage, vielseitig waren eilten zurück, sobald sie die Zusage der Kö­ diese Erwartungen, denn die mir dem Stande nigin hatten. der politischen Verhältnisse wirklich Vertrauten Vom 30. Mendizabal zöger t noch, s ich waren überzeugt, daß nichts der Art darin nach London zum Exregenten zu begeben; er vorkommen werde. Aber große Sensation hat hält eine Contrerevolution' in Spanien für die bestimmte, energische Sprasche der Thron­ gar nicht unwahrscheinlich; was man wünscht, rede in Betreff Irlands hervorgebracht, um glaubt man leicht; inzwischen ist er beschäf­ so mehr, als gerade heute auch Nachrichten tigt, ein Memoire zu entwerfen, um die aus Irland eintrafen, welche zeigten, daß Maßregeln zu rechtfertigen, welche seine zwei­ O'Cvnnell, von seinem offen bekannten Axiom monatliche Verwaltung bezeichnet haben. — ausgehend, wonach er die Union als an und Nach einem Gerücht, das von Madrid aus für sich nichtig betrachtet, rücksichtslos vor­ verbreitet wird, hätte die provisorische Regie­ schreitet, und sogar schon auf Detail-Maßre- rung dem General Espartero Vergleichsvor­ geln eingeht für die Wiederzusammensetzung schläge gemacht; er soll ein Zahrgeld von eines abgesonderten Irländischen Parlaments 400,000 Realen erhalten, wenn er den Ti­ durch Bestimmung der Anzahl von Mitglie­ tel als Regent von Spanien freiwillig ablegt. dern, welche jede Grafschaft des Landes nach Vom 31. Die seit mehreren Tagen zwei­ den Bevölkerungs-Verhältnissen, wie sie sich felhaft gebliebene Frage, ob die Königin von im Laufe der Zeit gestaltet haben, zu demsel­ Großbrittanien nach Frankreich einen Ausflug mache« werde öder nicht, scheint endlich be­ ses von dem Vorhaben ab, Herrn Edwards jahend gelöst zu werden. Diesen Morgen, zu tödten. Man sieht in der Thät nicht, heißt eS, ist ein Kourier aus Eu in Paris wohin der Aufstand endlich führen wird, nach­ eingetroffen, welcher meldet, die Königin von dem Person und Pripat-Eigenthum vor den Großbrittanien habe von Norris Castle aus Angriffen der Ruhestörer nicht unehr sicher unter dem Datum vom 28. l. M. eigenhän­ sind. Die Unruhen fingen im Februar dieses dig an Ludwig Philipp geschrieben, um dem Jahres an und nahmen mit jedem Monate König der Franzosen anzuzeigen, daß sie mor­ an Ausdehnung und Gewaltthaten zu. Trup­ gen oder übermorgen dessen Gastfreundschaft pen besetzten daS Land, aber vergeblich: Re­ in Anspruch nehmen werde, mit dem Beisatz, bekka hält ihre nächtlichen Versammlungen daß, da dieser Besuch persönlich der königli­ nach wie vor, Chartisten erscheinen dabei, und chen Familie gelte, alle Empfangs - Feierlich­ der Krieg gegen Schlagbäume und Marktzölle keiten, die man ihr als Herrscherin von Groß­ geht in einen gefährlicheren und bedeutsameren brittanien bereiten möchte, unterbleiben sollten» Kampf, um Grundrenten und Zehntenzahlun­ So würde es zu erklären seyn, warum bisher gen aus. Eine unfähige Provinzial - Negie­ auf offiziellem Wege vom Besuche der Köni­ rung, eine das Volk hoch besteuernde Gentry, gin Victoria so wenig verlautete, daß das der augenblickliche Nachstand halfen das Uebel Journal des Debats zu wiederholtenmalen vergrößern, das eine ernstliche Kollision zwischen ein solches Gerücht bezweifelte. Der Minister Grundbesitzern und Pächtern herbeizuführen des Innern soll heute früh dem Direktor der und den gesellschaftlichen Zustand des Landes großen Oper geschrieben haben, sich für mor­ aufzulösen droht. gen Abend bereit zu halten, die Königin Vic­ Die Regierung will mehre Regimenter nach toria und den Prinzen Albrecht bei deren Be­ Wallis schicken, um dem Unwesen der Re- such der Oper zu empfangen und hierzu die bekkaiten ein Ende zu machen. Hoflogen einzurichten. Wie lange die Köni­ Ani Tage der Prorogation des Parlaments gin Victoria in Frankreich verbleiben wolle, ist durch die Blätter eine schon früher von ist noch nicht bekannt. Unser Hof schmeichelt einer Anzahl Irländischer Parlamentsmitglie­ sich, diese liebenswürdige Fürstin zu bewegen, der beschlossene Manifestation an das Engli­ wenigstens eine Woche ihm zu schenken. sche Volk bekannt geworden, die nicht gerin­ London, vom 26. August . ges Aufsehen erregt hat. Es sind 29 Mit­ Der Zustand von Wales wird mit jedem glieder des «Unterhauses, welche in diesem Ma­ Hage bedrohlicher. Die Aufrührer beschrank­ nifest religiöse, politische und bürgerliche Gleich­ ten sich bis jetzt auf die Zerstörung von Zoll­ heit der beiden Länder Großbrittanien und häusern, und Schlagbaumen und auf bloße Irland verlangen und darin erklären, daß Demonstrationen gegen die Grundbesitzer und im .Fall diese Gleichheit nicht wirklich zu Zehnten-Kollektoren; nach den letzten Berich­ Stande gebracht wird, Irland seinen Kampf ren indeß haben sie bereits angefangen, auch gegen das Unrecht und die Unterdrückung fort­ gegen die letzteren, zu wirklichen Gewaltthaten setzen muß. Unter den Personen, welche dies zu schreiten. Ein Haufe von 700 bis 800 Manifest unterzeichnet haben, bemerkt man Personen, mir Flinten und Pistolen bewaff- zwar nicht die Hauptvertrerer Irlands, die ' net, wie gewöhnlich in Frauenkleidern und Herren Shiel und O'Ferrall, aber man fin­ mit geschwärzten Gesichrern, zog unter An­ det die Namen der Herren Grattan, Sohn führung Rebekka's vorgestern des Nachts in des bekannten Henri Grattan, Stuart, Sohn Llanon vor die Wohnung des Zehnten-Kollek- des Lord Stuart, Carew, Sohn des Lord teurs Edwards, schoß durch die Fenster, de- Carew, O'Connell, O'Connor, gewöhnlich ge­ molirre die Gebäude, zerstörte die dabei lie­ nannt O'Connor Don, aus altadlicher Ir­ genden Garren-Anlagen und stand erst auf ländischer Familse, endlich des Herrn Wpse die Bitten des weiblichen Personals des Hau­ u. m. a. Dies Manifest, der Plan O'Con- nell's zur Bildung seines Parlaments und die um die achte Morgenstunde von Frankfurt Erklärung der Königin in der Thronrede, ge­ aus nach dem Wilhelmsbade bei Hanau, um ben den Angelegenheiten Irlands ein neues daselbst das von Sr. königl. Höh. beabsichtigte Interesse und eine neue Bedeutung. Ehebündniß mit Fräulein von Berlepsch zu Vom 29. Die König in hat ihre See- vollziehen. Tages zuvor war die junge Dame, Excursion an Bord der Königlichen Macht von in Begleitung des kurfürstl. Hofmarschalls v. Southampton aus angetreten. Ueber ihren Krak, ihres mütterlichen Oheims, von Kassel Besuch bei dem Könige der Franzosen ist noch aus in Hanau eingetroffen. nichts Offizielles bekannt geworden. K ie l , vom 28. August . Vom Rhein, vom 27. August . Gestern Morgen legte sich an unserer Schiff­ Die erste Schienenbahn, welche in Deutsch­ brücke die Russische Dampf-Fregatte „Boga- land mit Dampfkrafc befahren wurde, ist be­ tyr" vor Anker, an deren Bord sich Se. Durch­ kanntlich die Nürnberg-Fürther gewesen, im laucht der Herzog von Nassau nebst dem Prin­ Zahre 1837. Seitdem sind nun sechs Zahre zen Moritz befand. Beide setzten sogleich ihre verflossen. Man muß gestehen, daß wir uns Reise über Hamburg fort. in Bezug auf das Eisenbahnwesen gründlich Dem Vernehmen nach ist die Erneuerung gerührt und es auch den Engländern in ̂ Hin­ des Privilegiums für die Dampf-Packetfahrt sicht auf Rüstigkeit und Eifer, womit überall zwischen St. Petersburg und Lübeck oder der Bau angegriffen worden ist, bedeutend Travemünde abgelehnt. Dasselbe läuft 4846 zuvorgethan haben. Wir besitzen nun bereits zu Ende. Wahrscheinlich wird alsdann eine zweiundzwanzig Eisenbahnen, deren Länge vier­ regelmäßige Packetfahrt auch zwischen Kiel u. hundert und vierzig Stunden betragt. Eine St. Petersburg eingerichtet werden, zumal eben so große Strecke ist theils im Bau be-» schon im nächsten Zahre die Altona-Kieler griffen, theils projectirt; und binnen höchstens Eisenbahn ihrer Vollendung entgegensieht. vier odex fünf Jahren werden die einzelnen Pesth, vom 19. August . Glieder des Deutschen Eisenbahnsystems mit Die Ernte ist in Ungarn fast durchgehends einander verbunden seyn; z. B. Wien-Triest, gesegnet ausgefallen, und man hat trotz des Prag-Dresden, Köln-Berlin, Berlin-Ham­ kühlen Sommers auch noch Aussichten auf burg, Frankfurt-Basel; die Bayerische Nord­ ein gutes Weinjahr. bahn wird bis zum Bodensee laufen; Mann­ Chur , vom 26. August . heim und Ulm, also Rhein und Donau, wie Zuverlässigen Privatnachrichten aus Bologna in Norden und Nordwesten, Oder, Elbe, We­ vom 19. d. entnehmen wir Folgendes. Eine ser, Rhein mit einander verknüpft seyn; ja, durch ganz Mittel- und Unteritalien verzweigte die Spree soll mit der Weichsel und weiter Verschwörung ist endlich zum Ausbruch gekom­ mit dem Pregel verbunden werden. Ä!an men. Hierselbst sind jedoch die anfänglichen denke nur: Königsberg mit Ostende an der politischen Absichten in gemeine Srraßenräu- Nordsee, mit Basel am Rhein und Lindau berei ausgearter. Gegen 6 bis 600, nach am Bodensee, mit Triest am Adriatischen anderen ^weit mehr wohlbewaffnete und mir Meere, mit Pesth und Ofen in Ungarn! Der Munition versehene Individuen, meist politi­ Schleswig-Holstein'sche Canal durch einen un­ sche Flüchtlinge, Schmuggler und Facchini ha­ unterbrochenen Schienenweg mit Orleans, also ben sich, nachdem ihr Anschlag, Bologna zu Loire, mit Rouen, also Seine, mir Pesth, überrumpeln, entdeckt und vereitelt worden, also Niederdonau und resp. dem Schwarzen ins Gebirge ob Savigno und Bazzano zurück­ Meere! Es liege auf der stachen Hand, daß gezogen. Die ursprünglichen Leiter der Be­ dadurch Umgestaltungen gewirkt werden müssen, wegung, unter denen man den jungen Mar- die sich jetzt noch gar nichr berechnen lassen. chese Tanara, einen jungen Grafen Zambec- Frankfur t a. M. , vom 29. August . ceri und einen Piemontesischen Exoffizier Me- Der Kurfürst von Hessen begab sich gestern lara nennt, haben sich aus dem Staube ge­ macht. Jetzt sollen ein gewisser Lambertini bis zur Rückkehr der Abgeordneten (der Jun­ von Bologna, zwei Brüder Muratori von ta) von Madrid, wohin dieselben eine Vorstel­ Bazzano, wovon der e ine, e in Docror , schon lung überbringen würden. Die Junten zu 1831 in ein Komplott verflochten war, ein Villafranca und in den andern Distrikten ha­ Kornhändier von Bazzano und ein ehemaliger ben dem General Arbuthnot ihren Beistand Gendarm Toni von Bologna, an der Spitze angeboten gegen die Junta, die in Barcelona der Insurgenten oder Banditen stehen. Ein nur eine revolutionaire Minderheit für sich Hauptmann der Gendarmerie, der dieselben hat und außerhalb durchaus keine Sympathie mit einem Korps Gendarmen und Freiwilligen findet. 3) Perpignan, 24. AugUst. Die verfolgen wollte, wurde in Savigno mit meh­ Offiziere der Garnison von Barcelona sind reren seiner Leute ermordet. Die NegierungS- am 22. aus der Citadelle gekommen, um dem kasse, auf die man eS auch abgesehen hatte, General Pum, als Gouverneur-der Stadt, ist in den Palast des Kardinals gebracht wor­ einen Corps-Besuch abzustatten. Sie haben den, woselbst auch der Kommandant des zwei­ ihm erklärt, er könne auf sie zahlen für die ten Fremdenregiments Graf von Salin-Zizers Vertheidigung der Regierung. Die Überein­ sein Hauptquartier hält. Vor dem Palast kunft vom 20. August ist nicht publicirt wor­ find zwei Kanonen aufgefahren; eine Grena­ den. Das Fort AtarazanaS ist noch immer dierkompagnie hat die Wache. Sämmtliche von dem Bataillon der Freiwilligen besetzt. Offiziere der Garnison find in die Kasernen Die Dinge in Spanien verwirren sich von konsignirt (?) Am 16. und 16. wurden drei Neuem: man hat Mühe, aus den vielen sich Kompagnieen und am 18. d. M. ein Deta- oft widersprechenden Angaben eine klare An- schement von 40 Mann vom 1. Fremdenre­ ^sicht zu gewinnen; sollten sich auch die be­ giment gegen die Insurgenten ausgesandr. denklichen Unruhen zu Barcelona für den Au­ Diese Truppen find bei Vergatto, papstliche genblick wieder legen, so droht doch ein weit Nationaltruppen bei Bazzano postirt. Den gefährlicheres Gewitter in dem Zwiespalt der Oberbefehl führt der Gendarmerie Hauptmann Parteien, sowohl in der Hauptstadt, als in Cavanna. den Provinzen. Die gerühmte Eintracht be­ S p a n i e n . steht nur noch dem Namen nach; es gährt in Par is , 25. August . (Te legraphische De­ Biscaya, Galizien, Aragonien und selbst am peschen.) 1) Bayonne, 22. August. Die Sitz der provisorischen Regierung; eine neue Königin und die Jnfantin waren am 18. Revolution scheint sich vorzubereiten. Nach August zu La Gcanja (St. Ildefonse); ste Berichten aus Madrid vom 20. August ist sollten einige Tage dort zubringen. Die Junta eine Coalition zwischen den Anhängern des von Granada hat sich aufgelöst. General O' Infanten Francisco, den Progressisten und den Donnell ist nach Havanna abgereist. 2) Per- Ayacuchos im Werke, die in dem „Eco del pignan, 22. August. Am 20. wurde (zu Commercio" ihr Organ finden dürfte. Im Barcelona) in einer zahlreichen Versammluug, „Espectador" wird schon wieder behauptet, welche bestand aus den Mitgliedern der Jun­ es sey im Plan, die Königin in die Baski­ ta, der Municipalitär, der Provincialdeputa- schen Provinzen zu entführen und sie dort tion, dann den Oberoffizieren der Nan'onal- mit einem fremden Prinzen zu vermählen. garde, und wobei auch Prim und Milans Die „Gaceta" sagt, das sey ein verläumderi- zugegen waren, mit großer Mehrheit entschie­ scheS Gerücht. den: daß die Truppen neuerdings das Fort Vom 26. (Telegraphische Depesche.) Per­ AtarazanaS besetzen sollten; — daß Arbuth- pignan, 26. August, 11^ Uhr Vormittags. not Generalcapitain bleibe; — daß Prim Die Lage Barcelonas hatte sich am 23. Au­ über die Dienste des Freibacaillons zu verfü­ gust gebessert. Die gesetzlichen Autoritäten gen habe; — daß die Behörden ihre Func­ hatten ihre Functionen wieder übernommen. tionen wieder übernehmen sollen, und zwar . Die Junta war factisch aufgelöst. Der Prä- stdent und mehre Mitglieder (der Junta) Vorfälle von Kerbelah besteht, zu deren Lei­ waren nach Madrid abgereist. Die Provinz stung die Pforte wenig Neigung bisher gezeigt Barcelona halte sich gegen die Junta pronun- hat. Berücksichtigt man inzwischen den äu­ cirt. Prim hatte auf entschiedene Weise er­ ßerst schlechten Zustand der Persischen Finan­ klärt, er unterstütze das Ministerium Lopez. zen, die Desorganisation der Persischen Ar­ Man erwartete unverzüglich acht Bataillone mee und in Folge dessen die Wahrscheinlich­ (Linientruppen) zu Barcelona. General Ar- keit des Unterliegens im Fall eines Zusam­ buthnot war noch immer tn der Cjtadelle. Er menstoßens mit der Türkei, so dürfte man an­ hat der Regierung seine Dimisston zugeschickt. nehmen, daß die Entrüstuug der in ihren re­ Vom 28. (Telegraphische Depesche.) Bay­ ligiösen Gefühlen verletzten Perser steh allmä- onne, 27. August. Durch Decret (der Re­ lig legen werde. gierung zu Madrid) vom 21. August ist der General Aroz zum Generalcapitain von Ca- dermis ch tes . talonien und der General Gil de Aballe zum Riga, den 16. August . Am gestr igen Unterbefehlshaber ernannt worden. General Sonntage fand in der Sr. Petrikirche die Arbuthnot geht als zweiter Commandant nach durch Umstände verzögerte feierliche Installa­ Valencia und versteht daselbst die Funktionen tion Seiner Hochwürden des Rigischen Herrn eines Generalkapitains. Super in tendenten Danie l Gustav v . Berg­ Lissabon, vom 20. August . mann in sein neues Amt starr. (Jnl.) Die Portugiesische Negierung hat die neue R iga, 28. August . Br ie f l ichen Nachr ich­ Regierung zu Madrid noch nicht anerkannt, ten aus Franzensbrunnen zufolge, die mit der und es scheint, daß es dem Englischen Ein­ heutigen Post hier eingetroffen sind, ist einer flüsse gelungen ist, wenigstens in dieser Hin­ unserer achrungswerthesten Mitbürger, der kö­ sicht sein Giwicht geltend zu machen. Neue niglich Preuß. Generalkonsul und Ritter I. Depeschen sind an den Ritter von Lima nach C. Wöhrmann, daselbst am 2. Septbr. n. Madrid abgegangen, welche ihm vorschreiben, St. nach kurzem Krankenlager in Folge einer sich genau nach dem Benehmen des Britti- Unterleibs-Entzündung gestorben. (Züsch.) scken Ministers Herrn Aston zu richten. Aus Hamburg 26. August, schreibt man B.e lgrad, vom 19. August . der „Allg. Ztg.": So eben erfahre ich aus Heute früh sind Wutsitsch und Petronie- guter Quelle, daß Espartero bei unserm Se­ witsch, nachdem sie schon vor einigen Tagen nat durch den Englischen Geschäftsträger, Obrist den größten Theil ihrer Habseligkeiten zu Hodges, hat anfragen lassen, ob ihm der hie­ Schiffe weggeschickt hatten, gleichfalls auf sige Aufenthalt gestattet würde, wenn er sich der Donau, mit ihren Familien nach ihrem entschlösse, hierher zu kommen. Die Antwort künftigen Aufenthaltsorte Widdin abgereist. des Senats ist nicht bekannt, es ist aber wohl Sie werden von einem Pforten-Tataren be­ mit Gewißheit anzunehmen, daß sie bejahend gleitet, welcher, sobald sie die Serbische Grenze laute. überschritten haben, die Nachricht hiervon nach New-Vork, vom 11. August . E in Un­ Konstantinopel zu überbringen hat, damit die fall hat die Stadt und Gegend von Phila­ Ausfertigung des Bestätigungs-Fermans für delphia betroffen: ein außerordentlich heftiger den neuen Fürsten unverzüglich stattfinden könne. Sturm hat dort großen Schaden gethan. Konstant inopel , vom 16. August . Alle nicht sehr hoch gelegenen Punkte waren Die Nachrichten aus Erzerum gehen bis in wenigen Augenblicken überschwemmt, die zum 24. Juli, und scheinen wenig Hoffnung meisten Keller und Gewölbe mit Wasser ge­ zu einer friedlichen Lösung der Türkisch-Per­ füllt, und die darin aufgelagerten Waaren sischen Differenzen zu gewähren, da der Per­ haben dadurch beträchtlichen Schaden gelitten. sische Unterhandlunge - Kommissär vor allem DaS ganze Wiesenland in der Umgebung von auf eine eklatante Satisfaktion wegen der Philadelphia stand unter Wasser und die ganze Landschaft bildete so zu sagen nur einen wei­ Monate Juni, Juli, August sein Unterneh­ ten großen See. Im ersten Augenblick be­ men mit 2000 Thalern begünstige, so sollte trug das Wachsen des Wassers, wie man es auch im Winter kein Theater haben. Dies sagt, sechs Fuß in fünf Minuten. Alles, wirkte, in acht Tagen waren die 2000 Tha­ was stch an den Ufern des reißenden Stro­ ler zusammengeschossen, und nun gehen die mes fand, war in einem Augenblick fortgeris­ Koblenzer täglich ins Theater, auch wenn die sen. Eine große Anzahl von Häusern aus Stücke noch so schlecht sind; sie wollen ihre Holz gebaut, wurden von der gewaltigen 2000 Thlr. abgespielt haben. Fluch gehoben und mit dem darin befindlichen — Um zu bemerken, wo der Wind in den Geräche aller Art fortgeführt; mit genauer neuen Spanischen Stürmen herkommt, braucht Noch gelang eS noch den Inwohnern, der man nur der neuesten Regierung allerneyeste drohenden Lebensgefahr zu entkommen. Die Anordnung ein wenig in Ueberlegung zu neh­ Brücke, über welche die Eisenbahn wegführt, men: die Steuern für Mönche und Nonnen ist vollkommen zerstört worden, auch die eiserne sind wieder, hergestellt! Hangebrücke wurde fortgerissen. Diese Ket­ — Ein Mörder im Darmstädtischen legte tenbrücke bestand seit 30 Iahren, und soll kürzlich das volle Geständniß seiner Missethat die ersterbaure dieser Art gewesen seyn. Auf ab, indem er erklärte, er habe durch einen und am Ntdley-Creeck find die Verheerungen Schuß in sicherem Versteck im Walde die noch beträchtlicher: dort wurden alle Brücken That vollbracht, und zwar auf Anstiften der ohne Ausnahme fortgerissen, eben so fast Frau des Erschossenen, welche ihm den Blut­ alle Mühlen und Fabriken, die an diesem klei­ preis von fünf Gulden geboten habe, wenn nen Flusse oder an seinen Zuflüssen errichtet er sie von ihrem Manne befreie. Weiter be­ worden waren; nur einige wenige von beson­ fragt, wie er für wenige Gulden ein so schwe­ ders solidem Baue entgingen dem gemein­ res Verbrechen habe begehen können, soll er schaftlichen Schicksale. Ueberall stoßt das Auge ganz gelassen geantwortet haben: „So geht'S, jetzt nur auf Trümmer, und auf dem Dela­ Herr Kriminalrichter, wenn man zu gut ist," ware steht man sogar ganze hölzerne Hauser eine psychologisch merkwürdige Aeußerung ei­ daherschwimmen. nes Mörders, die über seinen Seelenzustand — Abermals sind mehre neue große und einen bedauernswürdigen Aufschluß giebt. wichtige Eisenbahnen, im Werk, die eine von — In Rom lag ein Kardinal an einem Dresden nach Breslau, und zwar durch die - Geschwür lebensgefährlich danieder und seine Lausitz über Bautzen, Löbau, Görlitz; — die Dienerschaft hatte sich bereits in seine Garde­ andere von Berlin direct nach Dresden über robe getheilt, da der Tod ihres Herren gewiß Iüterbogk und Riesa. Desgleichen soll man schien. Der Hausaffe wohnte der Theilung in zwei Jahren von Bremen nach Nürnberg bei, nahm des Kardinals rorhe Mütze, setzte und München zu Eisenbahn fahren können, sie auf und trat so an das Bett des Patien­ da ernsthaft verhandelt wird von Bremen nach ten. Dieser mußte laut auflachen, das Ge-^ Hannover bauen, und von da nach Braun- schwür sprang auf und der Patient war ge­ schweig, Magdeburg, Leipzig, Hof, Bamberg, rettet. Nürnberg. Ein uneigennütziger Advokat. Es — In ganz Deutschland klagt man über war eine Bande von Räubern eingezogen den schlechten Theaterbesuch im Sommer. Viele worden, und Einer derselben bat einen alten Bühnen werden geschlossen, viele Schauspieler Advokaten, der sich wenig mir Kriminalsachen beurlaubt. Jeder Theatervorstand hilft sich beschäftigte, aber durch Beredrsamkeit und so gut als er kann. Der Schauspieldirector Rechtlichkeit sich auszeichnete, seine Vertheidi- in Koblenz allein hat einen Gewaltstreich be­ gung zu führen. „Ich will nicht behaupten," gangen. Er hat bekannt gemacht, daß, wenn sagte der Gefangene, „daß ich unschuldig sey, das Publicum daselbst nicht wenigstens für die denn Heuchelet ist meine schwache Seite nicht; 291 — ich sage aber auch nicht, daß ich schuldig sey, desfallsigen Torge auf den 13., 14. und denn dies wäre eine Dummheit; ich erkläre 15. Oktober d. Z., der Peretorg aber, falls ganz einfach, daß ich Zhnen 20,000 Frs. auf dessen Abhaltung angetragen würde, zahle, wenn Sie mir den Kopf auf dem auf den 19. Oktober d. Z. anberaumt wor­ Rumpfe erhalten. Auf einige Zahre Zucht­ den sind. Kaufliebhaber werden daher haus kommt es mir nicht an. Zch verspreche aufgefordert sich an den angesetzten Tagen übrigens, nach Ablauf meiner Strafzeit ein Vormittags 11 Uhr in dem Vogteigerichte ehrlicher Mann zu werden." Der Advokat einzufinden, Bot und Ueberbot zu verlaut­ übernahm die Vertheidigung des Mannes, baren, und abzuwarten, was wegen des und 'er bewirkte es, daß derselbe nur fünf­ Zuschlages verfügt werden wird. jähriges Gefängniß erhielt, während die an­ Pernau Nathhaus am i. Septbr. 1843. dern Mitglieder der Bande lheil's zum Tode, Ober, Vogt N. v. Härder. theils zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe ver- Nr. 206. Fr. Rambach, Secrs. z urtheilt wurden. Der Verbrecher, der sich so Ein Edles. Vogtei- als Wettgericht sieht dem Tode entrissen sah, war außer sich vor sich veranlaßt, hierdurch den Gebrauch des Freude, fiel vor dem Advokaten, als dieser zu s. g. Besmers allen und jeden insbesondere ihm in das Gefängniß kam, auf die Knie« allen Handeltreibenden aufs strengste zu un­ und überreichte ihm die versprochene bedeu­ tersagen, wogegen dieselben sich an Stelle tende Summe, die er in Papieren versteckt dieses verbotenen Besmers gesetzlich gestem­ bei sich hatte. Der Advokat nahm ruhig die pelte Gewichte, binnen sechs Monaten an, Papiere und entgegnete: „Die Menschenliebe zuschaff Kaiser zu befehlen geruht haben, daß zur rückbehalten hatte, um mir das Leben im Ge­ größkrn Verbreitung und Vermehrung des fängnisse einigermaßen erleichtern zu können; Kartoffelbaues denjenigen,^ welche sich in ich werde Zhnen die Namen meiner Opfer dieser Hinsicht auszeichnen ehrenvolle Be­ nennen." Dies geschah, und der Advokat, lohnungen und Geldprämien zuerkannt, u. der durchaus nicht reich war, und eine zahl­ für die Errichtung von Syrup-, Stärke, reiche Familie hatte, übersandte das Geld ano­ und andern Anstalten, wenn in ihnen im nym an die Bestohlenen. Verlauf von fünf Zahren ununterbrochen bis 3000 Tschetwert Kartoffeln verarbeitet Bekanntmachungen. wurden, silberne Medaillen zum Tragen Ein Edles Vogte» ? Gericht der Kaiserin um den Hals, und für die im Laufe von chen Stadt Pernau bringt desmittelst zur sechs Jahren ununterbrochen bewerkstelligte allgemeinen Wissenschaft, daß das 7>em Verarbeitung von zehn Tausend Tschetwert, Malermeister Büjanhoff gehörige in hie­ goldne Medaillen zum Tragen um den siger Stadt Znl) Nr. 211 belegene Wohn­ Hals verliehen werden, über Gutsbesitzer haus sammt Appertinentien zum öffentli­ aber, welche besonderen Eifer für die Er­ chen Ausbot gebracht werden soll und die richtung ahnlicher Anstalten an den Tag / legten, zur Allerhöchsten Disposition vorzu- (Mit polizeilicher Bewilligung.) stellen. Pernau . Polizei - Verwaltung den Bekanntmachungen. 2. September 1843. > Polizei. Vorsitzer R. v. Härder. Am vergangenen Montage ist im Gu, No. 846. A. G. Mors, Secr. 2 thanschen Garten ein dunkelgrüner Man, tel mit blauem Futter vertauscht worden; Hiermit wird bekant gemacht, daß der der Inhaber desselben wird hiermit ersucht, hiesige Kram», Vieh- und Pferdemarkt tn diesen gegen den seinigen bei dem Oekonom diesem Jahre am 27. und 28. September Herrn Kröger einzuliefern. * statt finden wird. Pernau Polizei-Verwal,. tung den i. September 1843. Einem hohen Adel und verehrten Pu« Polizei, Vorsitzer N. v. Härder. blikum zeige ich hiermit ergebenst an, daß Nr. 845. A. G. Mors, Secr. 3 ich allerhand chirurgische Instrumente, Mes­ ser, Bandagen u. dergl. verfertige, wie auch Von der Pernauschen Polizei - Verwal­ Schleiferei treibe und verspreche prompte tung wird hiermit in Erinnerung gebracht, und gute Bedienung. Mein Logis ist im daß in Gemäßheit der Vorschrift Einer Haufe der Wittwe Petersen, am Wall. Erlauchten Kaiserlichen Livländischen Gous Christ. Iohannson aus Riga. 2 vernements-Negierung vom 2. März 1818 sud Nr. i?3i nur denjenigen aus der ar­ Von dem in Riga erschienenen AiVlK'N- men Einwohner.'Classe gestattet ist, während dishen Wand- und TNtrthschakts- der Monate Zuly, August, September und Wuch kur zeve Waushaltung» sind Oktober außer dem Knochenhauer,Amt Vieh mehrere Exemplare bei mir niedergelegt zum Verkauf einzuschlachten und das Fleisch und ä i Rbl. Slb.«Mze. zu haben. feil zu biethen, welche dazu von dieser I. Siewerssen. i Polizei'Verwaltung die Genehmigung er­ Ein kleines Zimmer steht in meinem langt haben und daß in diesem Fall solcher Hause zur Miethe. Or. Landesen. * Verkauf von frischem Fleisch wsgen der polizeilich zu führenden Aufsicht bei Strafe Vom 27. Aug. bis zum 3. Septbr. der Confiscation, auch etwaniger arbitrai, ren Poen durchaus nicht heimlich sondern Beerdigt. St. Elisabeths-Kirche: Ar- öffentlich auf dem Markte statt finden darf. beitsm. Iaak Kull Eheweib Kadri, alt Daher darf außer dem Knochenhauer; 36 I. 9 M. — Anna Elisabeth Keer- Amt niemand ohne polizeiliche schriftliche dow, alt 7 Wochen. Genehmigung solchen Fleisch-Verkauf trei­ Vroclsmirt. St. Elisabeth's, Kirche: ben, noch jemand von unberechtigten Per, Mats Fricdrichson mit Johanna Friede­ sonen rohes Fleisch kaufen, widrigen Falls rike Iohannson. — Christian Martin, mit den Contravenienten nach der Bestim« son mit Catharina Amalie Bruuß. — mung des Gesetzes verfahren werden wird. Marl Hansson mit Sophie Christine Pernau Polizei, Verwaltung, den 26. Meybaum. August 1843. Polizei-Vorsitzer R. v. Härder. Schiffe sind angekommen . . . . 6o Nr. 817. A. G. Mors, Secr. 2 — — abgegangen . ... 59 Die Taxe der Lebensmittel und Getränke in Pernau für den Monat September bleibt unverändert. Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Gold mann, Censor. Pernansches Wochenblatt. M 3 7 . 1843. Sonnabend, d . t j . Septbr . St. Petersburg, den 27. August. Nachtheil geschehen- kann. Stößt aber die Re­ Im Gefolge Sr. Maj. des Kaisers stnd gierung dabei auf'Hindernisse oder findet sie nach Stettin abgereist: die Generaladjuran- daß das Gut durch eine solche Trennung der ten Graf Orlow und Adlerberg der Ländereien seinen Werth verliert, so wird in Chef der ersten leichten Garde-Cqvallerie-Divi- diesem Falle auch das erwähnte überflüssige ston,'General-Lieut. Lanßkoi 1, de»; Com- Areal im Besitze der Krone gelassen, gegen mandirende der Garde-Cürasster-Diviston, Ge- Abfindung der Erben dafür nach den Grund­ neral-Lieut. Plautin i, der Commandirende sätzen, weiche zur Schadloshaltung von Grund­ der ersten Garde-Infanterie-Division, Gene­ besitzern für die ihnen zum öffentlichen Ge­ ral-Major Ofroßimow, und der Chef der brauch abgenommenen Ländereien festgesetzt stnd.^ 3. Garde-Infanterie-Diviston, General-Lieut. Hienach werden alle besonders eingemessene Moller 1; die Flügel-Adjutanren.: Obristen, und vollkommen abgesonderte Grundstücke und der Oberquartiermeist» des abgktheilren Gar­ Appertinentien, auf welchen keine Bauern an­ decorps Frolow und Iafimowitsch 2, der gesiedelt sind, und die mit der Oekonomie des Stabs-Capitain v. Baranow 2, der Lieu­ von der Krone übernommenen AntheilS in tenant Kuschelew, und der Geschäftsfüh­ keiner Verbindung stehen, den Erben immer rer der Militair-Feld - Canzlei Sr. ,Mas., überlassen. S taa ts ra th Ssukowk in . Par is , vom 2 . September . Der Reichsrath hat in einem am 19. Juni Der Herzog und die Herzogin von Ne­ Allerhöchst bestätigten Gutachten verordnet: laut mours sind in Brest angekommen. Man den bestehenden Gesetzen, wird, wenn ein Lang­ Meldet von dort: „Die Festlichkeiten, welche gut mit Bauern durch Erbschaft an Personen hier vorbereitet werden, ziehen eine solche fällt, die nicht zum Erbadel gehören und also Menge von Fremden nach dieser Seestadt, kein Recht haben es ju besitzen, dasselbe von daß 6»an die täglich wachsende Zahl derselben der Krone übernommen; ergiebt es sich aber, kaum noch unterbringen kann. Ein Bett wird daß auf jede männliche Revisions-Seele mehr für die Nacht mit 26 Fr. bezahlt, und doch als die nach den Classen der Gouvernements hält es schwerer, sich ein Mittagessen, als bestimmte Proportion von 8 und 45 Deßia- eine Schlafstelle zu verschaffen. Die Festlich-, tinen Land kommen, und sich darunter über ketten werden übrigens herrlich seyn; noch nie den achten Theil Waldungen befinden, so wird sind von dieser Stadt solche Anstrengungen das hienach überflüssige Areal den Erden zum gemacht, um einen Sohn des königl. Hauses Eigenthum und zur Verfügung gestellt, wenn würdig zu empfangen." die Trennung desselben von dem Gute ohne Lord Cowley hat im Laufe des gestrigen Tages eine Depesche von Lord Aberdeen er­ von dem Schlosse yach Treport. Die Köni­ halten, worin dieser ihn von der bevorstehen­ gin der Franzosen, die Königin der Belgier den Ankunft der Königin Victoria in Treport und die Prinzessinnen warteten auf dem Ha- benachrichtigt. Von einer Reise der Königin vendamm. Der König begab sich in die kö- nach Paris ist in dieser Depesche nicht die nigl. Barke, begleitet von den Herzogen von Rede. Lord Cowley ist in Folge dieser Mel­ Aumale und Montpensier, dem Lord Cowley, dung nach Treport abgegangen, um seine Sou- den Ministern der auswärtigen Angelegenhei­ verainin bei ihrer Landung zu empfangen. ten und der Marine und seinen Adjutanten, DaS diplomatische Korps hat in gleicher Weise um dem Fahrzeuge entgegen zu steuern, das von der Reise der Königin eine offizielle An- die Königin von England der Französischen ^ zeige erhalten. König Leopold der Belgier Küste zuführte. Der König bestieg die Jacht wird, von Wiesbaden kommend, im Schloß der Königin mit den Prinzen, Lord Cowley Eu erwartet. und den Ministern, worauf, nach den ersten Nach den Befehlen des Königs mußte Al­ Begrüßungen, die Königin von England und les auf heute zum Empfang der Königin der Prinz Albrecht mit dem Könige die kö­ Victoria in Eu bereit seyn, weshalb überall nigliche Barke bestiegen, welche die erhabenen eine außerordentliche Thätigkeir herrschte. Ue­ Reisenden dem Landungsplätze zuführte. Auf berall überwachte das scharfblickende Auge des dem oberen Theil' der Treppe, die zu dem Monarchen selbst alle zu treffenden Vorberei­ Havendamm führt, empfing die Königin der tungen, und er entwickelte dabei eine Thätig- Franzosen, umgeben von ihrer Familie, und keit, die am besten beweist, wie sehr er sich gefolgt von dem Marschall Sebastian» und noch seiner vollsten körperlichen und geistigen ihren Damen, die hohen Gäste, welche ihr Rüstigkeit und Regsamkeit erfreut. der König zuführte. In diesem Augenblick Am 16. September wird der Herzog von machten die unter den Befehlen des Obersten Bordeaux seine große Reise in die Fremde ChabanneS stehenden Truppen Front nach der antreten; eS heißr, er werde über Berlin nach See und riefen drei Mal: „Es lebe der Kö­ St. Petersburg gehen und sich dann zu Kron­ nig!" ein Ruf, worin die versammelte Menge stadt nach England einschiffen. mit Begeisterung einstimmte, während die Nachrichten aus Algier vom 20. d. mel­ Militär-Musik 5<-.ve rke ()ueen!" den, daß der Marschall Bugeaud wenigstens spielte. Ein kostbares Zelt war aufgeschlagen, noch ein Jahr lang in Afrika bleiben und in. welches man einige Augenblicke eintrat. daß nun eine Arabische Civil-Verwaltung von Die Lords Aberdeen und Liverpool, wklche mit Eingebornen unter der Leitung des Gen. La- den Französischen Ministern in einem anderen moriciöre, mit neuer Organisation aller un­ Boote Platz genommen harren, peinigten terworfenen Stämme, Bildung einheimischer sich! hier mir Ihren Majestäten. Hierauf Truppen und zweckmäßiger Steuer - Verth«- setzte-'sich der Zug, der aus offenen Wagen iung eingerichtet werden wjrd. j bestand, in Bewegung. In dem ersten, von Vom 4 . Der Wessager .en tha l t fo lgende acht Pferden gezogenen Wagen befanden sich Mittheilungen über die Ankunft der Königin der König, die drei Königinnen, der Prinz von England auf Französischem Boden: „Ihre Albrecht und die Prinzessinnen der königlichen Majestät die Königin von England ist gestern Familie. Die Prinzen begleiteten den Zug Abend um 6 Uhr isü Angesicht von Treport zu Pferde. Di« Eskadronen des 1. Regi­ erschienen. DaS Wetter war herrlich; eine mentes der Karabiniers bildeten die Eskorte. unermeßliche Volksmenge bedeckte den Haven- Eine unermeßliche Volksmenge befand sich zu damm und den ganzen Weg bis zu dem beiden Seiten des Weges, und brach tn lau­ Schlosse vyq Eu. Bei dem ersten von der ten Jubel aus. Um 7 Ühr langte der Zug Wache gegebenen Signal begaben sich Ihre durch den Park im Schloßhofe an, wo die Majestäten und die ganze königliche Familie Nationälgarde, die Linien-Infanterie und das Karabinierregiment aufgestellt waren. Als der An der Stelle-, wo die Königin Victoria König mit der Königin auf dem Balkon er­ den Französischen Boden betreten, soll eine schien, erscholl der tausendfache Ruf: „Es Denksäule mit Mei Frankreich und England lebe der König! Es lebe die Königin von Eng­ vorstellenden allegorischen Figuren, die sich die land!" und die Militär-Musik fiel mit dem Hand reichen, errichtet werden. lausen!" rauschend ein. Vom 7 . D i« Kön ig in von Eng land so l l Der Jubel verdoppelte sich von allen Seiten. den König Louis Philipp am zweiten Tag Nichts vermag den tiefen und großen Ein­ ih'rer Anwesenheit in Eu zu einem Besuche druck zu schildern, den dieser schöne Tag auf auf dem Schlosse Winösor eingeladen, und alle Gemüther hervorgebracht hat." der König diese Einladung angenommen haben. Herr Paul Delaroche ist nach dem Schlosse London, vom 8 . September . von Eu abgereist. Er soll die Zusammenkunft Ihre Majestät die Königin ist gestern von der Königin von Großbrittanien und des Kö­ ihrem Besuche bei dem Könige der Franzosen nigs der Franzosen durch ein Gemälde der in Eu wieder zurückgekehrt und Nachmittag Nachwelt überliefern. 3^ Uhr in Brighton gelandet. Es war ein Es sollen vergangene Nacht wichtige Nach­ hoher Festtag für die Einwohner dieser „Stadt richten aus Italien eingelaufen seyn; man der Paläste," welche, obschon jede Empfangs- verbreitet das Gerücht, die Bologneser In­ Feierlichkeit untersagt war, nichts abhalten surgenten hätten die dreifarbige Fahne aufge­ konnte, ihre Freude über das Wiedererscheinen pflanzt und ein KorpS Movemsl scher Truppen ihrer Königin nach einer Reise an den 'Tag zurückgeschlagen. zu legen, „in Vergleich zu welcher die glor­ Vom 6. Es is t nun entsch ieden, daß d ie reichsten Umzüge der großen Königin Elisabeth Königin von England nicht nach Paris kommt,. in Unbedeurenheit herabsinken!" Ihre Ma­ sondern das Schloß von Eu am 7. Septbr. jestät landete in der königlichen Barke, deren verlaßt, um sich nach Brighton einzuschiffen. Steuerruder Adminil Lord Fitzclarence lenkte, Vom 6. Am Montag , 4 September , um da die Ebbe das Einlaufen der Dampfjacht 2 Uhr Nachmittags fuhr die konigl. Familie verhinderte, begleitet von ihrem Gemahl zur von Frankreich mir den erlauchten Gästen aus Rechten und dem Prinzen von Ioinville zur England vom Schlosse Eu ab zu einer Land- Linken, unter dem Donner des Havengeschü- parthie, nach dem Mont d'Orleans am Rande tzes und dem jubelnden Zuruf der Menge wie des Waldes, der zur Domain« Eu gehört. der aufgestellten Truppen, am Havendamme ' Die Minister Guizot und Aberdeen und sehr von Brighton, und begab sich in derselben viele ausgezeichnete Personen harten sich eben­ Begleitung zu Fuße den Havendamm hinunter dahin begeben. DaS Vesperbrod wurde unter bis zur Eöplanade, wo die königlichen Wagen einem Zelt servirt. Um 6 Uhr verfügte man ihrer warteten. Die Königin sah außerordent­ sich nach dem Schlosse zurück. Abends war lich wohl aus, und „ihr Antlitz," heißt es, Konzert bei Hof; Auber dirigirte; es wurden „strahlte von jenem Holdseltgen Lächeln, das neun Musikstücke ausgeführt, worunter zwei ihr die Herzen aller derjenigen gewinnt, die von Beethoven und die Ouvertüre zu Mo- sie nur einmal mit einer Anrede beehrt hat, »arr's Zauberfiöte. Das Konzerr dauerte bis oder die sie auch nur einmal öffentlich gesehen halb 12 Uhr. Für den Dienstag war eine haben." Ihre Majestät wie Prinz Albrechr Promenade auf der See angekündigt. Die waren in Reisekleidern, der Prinz von Ioin­ hohen Personen werden die vor Treport sta- ville dagegen in voller Uniform als Französi­ tionirten Dampfschisse besuchen. Die Blätter scher Admiral. Der erste Wagen nahm sie fahren fort, den größern Theil ihres Raums alle Drei auf und führte sie unter dem an­ der Beschreibung der Festlichkeiten, welche der haltenden Jubel der Bewohner Brighton's Königin Victoria zu Ehren stattfinden, zu nach dem königlichen Schloß. Lord Aberdeen widmen. begleitete die hohen Herrschafren nicht dahin. sondern reiste unmittelbar nach London; öord DaS Ziel der nächsten Reise soll Ostende feyn, Liverpool, der gleichfalls die Königin auf der wo die Königin Victoria dem Könige und ganzen Reise begleitet hat, begab sich aus sein der Königin der Belgier ihren Besuch ab­ Stammschloß Buter. statten will. Die Königin der Belgier hac Die königliche Zacht hatte Treport um 10 heute Eu bereits verlassen und ist nach Brüs­ Uhr Morgens verlassen und den Weg der sel abgegangen. Ueberfahrt nach Brighton, 73 Seemeilen, in S te t t in , vom 7 . September . etwas über 6 Stunden zurückgelegt. UmL^ Ganz unerwartet traf hier gestern Nach­ Uhr Morgens war Ihre Majestät von Eu mittag 2? Uhr mir dem Kaiserl. Russischen aufgebrochen und unter dem Geleite sämmtli- Marine-Dampfschiff „Jschora," welches schon cher Mitglieder der königl. Französischen Fa­ einige Zeit in Swinemünde sich aufgehalten milie, nämlich des Königs und der Königin halte, Se. Maj. der Kaiser von Rußland der Franzosen, der Königin der Belgier, der und Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog von Herzogin von Orleans, Madame Adelaide, Leuchtenberg nebst Gefolge ein. Allerhöchst- der Prinzessin Clementine, des Prinzen und dieselben harren die Ueberfahrt von St. Pe­ der Prinzessin von Zoinville und der Herzoge tersburg bis SwitNmünde mir dem Marine- von Aumale und Montpensier um 8 Uhr in Dampfschiff „Kamtschatka" (dem größten der Treport angelangt. Die nach Eu komman- Russischen Flotte) in etwas über vier Tagen dirten Truppen hatten vom Schlosse bis zum gemacht, und setzten sich nämlich in neuester Zeit nichts auszurichten. Vor einigen Tagen führte Per ein Verein für das Wetntrinken fim Ge­ Rebekka wiederum an der Spitze eines starken gensatz zu dem Verein wider daS Brannlwein- bewaffneten NeiterhaufenS zur Nachtzeit einen trinken) gebildet, über den wir für jetzt nichts Angriff auf eine noch übriggebliebene Zoll- weiter sagen wollen — vielleicht, weil es um Barriere (denn die meisten derselben in der so besser ist, je weniger davon gesprochen wird. Provinz sind zerstört) in der Gegend von Indessen war es sehr natürlich, daß, da am Llanon aus, zerstörte dieselbe zum Theil und gestrigen Abend die erste Versammlung des entzog sich mit ihren Kameraden nach kurzem Vereins in einem WirthShause vor dem Thore Handgemenge mir den aus dem Hinterhalte statthatte, der große Haufe neugierig war, die hervorbrechenden Polizei-Konstablern den spä­ Zurückkehrenden zu betrachten, und eben so ter gleichfalls auf sie eindringenden Dragonern natürlich, daß er seine Sympathie in der ihm deS Kapitäns Napier durch eine schleunige eigenthümlichen Weise zu erkennen gab. Die Flucht. Man hat einige Gefangene gemacht, heimkehrenden Mitglieder wurden mit Hurrah­ Knechte von Pächtern der Umgegend, aber die rufen :c. empfangen; bald artete der Lärm in Haupt-Rädelsführer des Aufruhrs waren so­ Einwerfen einiger Laternen am Thore, so gleich spurlos verschwunden, und entkamen wie auf dem Zeughaus-Markt, aus. Die wie gewöhnlich. Die Behörden werden noch Thorwache suchte dem Unfug zu steuern, was viele solcher Siege erkämpfen müssen, ehe Re­ jedoch erst nach dem Herbeiziehen einer stärke­ bekka von ihrem Treiben abstehen wird. In­ ren Militärmacht völlig gelang. Platz und dessen zeigt sich doch in der ganzen Provinz Straßen wurden dann schnell gesäubert und ein aufrichtiges Bestreben von Seiten der mehrere Unruhestifter arretirt. Ist jene Ver­ Behörden und der Grundherren, die wirklich sammlung des neuen Weintrinker-Ordens auch gegründeten Beschwerden, welche den Aufstand die nächste Veranlassung zu den oben gemel- beten Ruhestörungen gewesen, so scheinen sie werden. Bon den neu gebauten Hausern wa­ doch hauptsächlich in dem neuerdings einge­ ren schon viele um Himmelfahrt d. Z. be­ schärften Mandat gegen das sogenannte Nu­ wohnt. Neue Bau-Besichtigungen werden merschreiben und das verbotene Kolligiren unausgesetzt und allwöchentlich gehalten, und Nahrung zu finden, wie denn auch in Folge wenn in den ganz neu zu ziehenden Straßen dessen der Zudrang vor der letzten Lottoziehung noch nicht überall angefangen wird zu bauen, in Altona in den ersten Taaen der vorigen so hat das seinen guten Grund darin, daß Woche von Hamburg aus ungeheuer war» der Verkauf der neu eingekheilten Plätze be­ Will man also den Charakter dieser Tumulte, greiflich nicht übereilt werden darf. Die neuen bei denen es auch an Verwundungen nicht Stroßenzüge werden bis Ende d. Z. größten- gefehlt hat, bezeichnen, H scheint man ihn theils hergestellt seyn. einen Kampf des Pöbels für den Brannt­ Ber l in , vom 13 . September . wein und das Lottospiel, so wie für Diejeni­ Gestern früh begaben Se. Maj. der König gen, welche ihre Nahrung daraus ziehen, mit Zhren Königlichen Hoheiten den Prinzen nennen zu müssen. Karl von Bayern und Zohann von Sachsen Ein Attentat anderer Art, in der Nacht Sich von Schönhausen aus nach dem Ma­ vom Sonnabend auf den Sonntag verübt, növer, dem auch Se. Maj. der Kaiser von hätte in seinen Folgen sehr gefährlich werden Nußland beiwohnten, Allerhöchstwelche Sich können. Ein Bösewicht hat nämlich versucht, mit den übrigen hohen Herrschafren von Ber­ in dem Bahnhofgebäude der Hamburg-Berge- lin aus dahin verfügt hatten. Zn Schön­ dorfer Eisenbahn die Kassen-Bestände der Ge­ hausen war kleinere Mittagstafel, an der auch sellschaft, welche in dem Geschäfts-Locale und Se. Maj. der Kaiser nebst den hohen Wei- in der Wohnung des Kassenverwalters aufbe­ marschen Herrschaften Theil nahmen. Gegen wahrt werden, zu stehlen, und dann an ver­ Hbend fuhren Se. Majestät der König nach schiedenen Stellen derselben Feuer angelegt. der Stadt, um Se. Königliche Hoheit den Glücklicherweise ist der Flammenschein zeitig Kronprinzen von Schweden und Höchstdessen genug von der Schildwache am Thore ent­ Gemahlin zu begrüßen, Höchstwelche hier an­ deckt worden, ehe das Feuer überhand genom­ gekommen und im Hotel du Nord abgestiegen men, bei dessen augenblicklicher Löschung man waren. Zhre Königl. Hoheiten der Kron­ durch einen mit brennenden Werg gefüllten prinz und die Kronprinzessin», von Schweden Hut auch zugleich auf die Spuren des Thä- begaben sich demnächst nach Schönhausen, um rerS gekommen ist, dessen man aber noch nicht Zhrer Majestät der Königin Zhre Aufwar­ hat habhaft werden können. tung zu machen, und verweilten zum Thee Vom 14. D ie „Wöchent l i chen Nachr ich­ und Souper. Heute Mittag ist größere Fa­ ten" theilen folgende Nachrichten über Ham­ milientafel, bei welcher sämmtjiche Allerhöchste burgs Neubau mit: Nach dem Berichte der und Höchste Herrschaften mir Zhren Suiten öffentlichen Unterstützungsbehörde brannten ab anwesend sind. Nach der Tafel werden die 1202 Erben: in St. Perri 600, in St. Ni­ Königlichen Majestäten nebst den hohen Herr­ kolai 446, in'St. Zacobi 267 Erben. Zur schaften, die in Schönhauser, mit Zhnen Herstellung derselben sind bis Ende Zuli die­ Wohnung genommen haben, das Hoflager ses ZahreS 476 Bau-Besichtigungen gehal­ nach Berlin verlegen. ten, nämlich: in St. Petri 164, in St. Gestern Morgen stürzte beim Ritt nach Nicolai 206, in St. Zacobi 116. Davon dem Manöver ein höherer Offizier mit dem waren bis zu derselben Zeit schon 268 unter Pferde und erlitt dabei eine nicht unbedeu­ Dach gebracht: in St. Petri etwa 66, in tende Verletzung am Fuß. Se. Majestät der St. Nikolai 126, in Sr. Zacobi 77 Erbem Kaiser von Nußland, Allerhöchstwelche in dem Die übrigen 207 Erben werden fast alle noch Augenblick vorüberfuhren, stiegen sofort aus bis Ende diejeS ZahreS unter Dach gebracht und schlössen sich auf das huldreichste den be­ reitS um den Verunglückten beschäftigten ho­ ebenfalls am Abend nach Ostende zurückkehren. hen Offizieren in dem Bemühen an, denselben Noch an demselben Tage werden die Königin in einen nahestehenden Wagen zu bringen. Victoria und Prinz Albrecht sich wieder am Vom 49. Se . Majes tä t der Ka iser von Bord der ^)acht einschiffen. Rußland sind nach Warschau, Se. königliche Rom, vom 6 . September . Höh. der Großherzog und Zhre Kaiserl. Höh. Der Russische Minister des öffentlichen Un­ die Frau Großherzogin von Sachsen-Weimar terrichts, Geheimerath von Uwaroff, ist mit sind nach Weimar, Se. Kaiserl. Hoheit der seinem Sohne'hier eingetroffen; er wird sich Herzog von Leuchtenberg ist nach Stettin, nach kurzem Aufenthalt nach Neapel, dem und Zhre königlichen Hoheiten der Kronprinz nächsten Ziel seiner Reise, begeben. und die Kronprinzessin von Schweden, so S p a n i e n . wie Höchstderen Tochter, die Prinzessin Euge­ Par is , den 8 . Septbr . (Te legraph ische nia königl. Hoheit, sind nach Stockholm von Depeschen.) Perpignan, 6. Septbr. Seit hier abgereist. mehren Tagen schien sich zu Barcelona eine München, vom 3 . September . Bewegung vorzubereiten; Frei-Corps, die man Aus ganz zuverlässiger Quelle können Pir nicht in die Stadt lassen wollte, waren doch mittheilen, daß die jüngst erwähnte Sendung hineingekommen, um zu den Meuterern zu des bevollmächtigten Ministers am Päpstlichen stoßen, welche die Zugänge zum Stadthaus Hofe, Grafen von Spaur, von Rom an den besetzt hielten; die Garnison ging nicht aus Großherzoglichen Hof zu Florenz, die Anwer­ der Citadelle heraus. Am 2. Septbr. Mor­ bung um die Hand der Prinzessin Auguste gens war das dritte Bataillon der Freiwilli­ von Toscana, Kaiserl. Hoheit, für Se. Kö­ gen im Aufstande; ein anderes Bataillon, nigl. Hoheit den Prinzen Luitpold zum Zweck ebenfalls Freiwillige, in dem Fort Atarazanas gehabt hat. So sehen wir demnach ein neues kasernirt, hatte sich mit ihm vereinigt. Die Band sich knüpfen, welches in seinen voraus­ beiden Bataillone hatten die Central s Zunta zusehenden glücklichen Folgen Sr. Maj. dem proclamirt. Biera hatte sich zum Ober-Be­ König und der ganzen König!. Familie eine fehlshaber ernannt; Eastelh, ein Mitglied der höchst erfreuliche Zukunft eröffnet. ' Zunra, war an der Spitze der Bewegung; Ostende, den 13 . September . eine Proklamation war angeschlagen worden; Heute Nachmittag ist die Dacht „Victoria eine Volks - Commission hatte sich eonstituirr und Albrechc" ziemlich unerwartet hier ange­ unter dem Vorsitz des Republikaners Baiges. langt. Die Ueberraschung war so groß, daß Am 3. Septbr., um 7 Uhr Abends, kam es weder alle Vorbereitungen vollendet, uoch die zum ersten Gefecht zwischen Compagnieen Li­ Soldaten vor den Signalschüssen auf ihren nientruppen, die von Tarragona kamen, und Posten waren. — Der König und die Kö­ den Freiwilligen, die sie abhalten wollten, sich nigin der Belgier begaben sich unmittelbar an nach der Citadelle zu begeben; die Freiwilligen Bord der Nacht, und führten sodann die Kö­ würden zurückgeschlagen; sie hatten etwa 16 nigin und den Prinzen unter dem Zujauchzen Blessirte; die Volks - Commission erhob sich und Vivatrufen der. Menge an das Land. zur obers ten Zunta . Zn der Nacht vom 3 .^ Ueber den fernern Aufenthalt der Königin auf den 4. Sept. hatten sich die Brigadiers' Victoria in Belgien erfährt man Folgendes: Prim und Blanco, an der Spitze des Regi­ Die Königin Victoria bleibt noch Morgen, ments „Constitution", des Hafenorts Barce- Donnerstag, in Ostende, geht am Freitag lonette bemächtigt. Am 4. Septbr. von 6 mir dem Könige und der Königin der Bel­ Uhr Morgens an begann Gewehrfeuer zwi­ gier, dem Prinzen Albrecht und dem Gefolge schen diesen Truppen und den Freiwilligen; nach Brügge und kehrt am Abend nach Ost­ es dauerte bis in die Nacht; aus der Cita­ end« zurück; am Sonnabend begeben sich die delle wurde einigemal mir Kartärschen geschos­ hohen Herrschaften nach Gent, von wo sie sen; Oberst Baiges, Präsident der Zunta, ist getödtet worden; die Insurgenten hatten Dekorationen verliehen worden. Die Truppen hundert Todte oder Verwundete; um 6 Uhr haben viel Enthusiasmus gezeigt. Abends dirigirte Prim einen Angriff auf das Madr id , 3 . September . D ie Eng l i sche Engelsthor; ein Hauptmann der Znsurgenten Regierung hat eine diplomatische Note an ist dabei umgekommen. unser Kabinet überreichen lassen, welche alle Vom 7 . Das Feuer ha t zu Barce lona Staatsmänner in Verwirrung gesetzt hat. am 6. September um 6 Uhr Morgens aufs Ein Kabinetsrath mit Zuziehung anderer No- Neue begonnen; es dauerte noch fort um 6 tabilitäten wurde deshalb sogleich zusammen- Uhr Abends, bei Abgang des Couriers, be­ berufen. Lord Aberdeen soll nämlich in der sonders nach der . Seite des Seethors zu. kürzesten Zeit und zwar von nicht mehr als Die Batterieen der Citadelle und von Barce- 8 Tagen die Entrichtung der Summen ver­ lonette haben die Kanonen des Forts Atara- langen, die Spanien noch England schuldet. zanaS und der befestigten Kaserne zum Schwei­ Zm Weigerungsfalle würde England zu Maß­ gen gebracht. Don Rafael de Gollada ist regeln schreiten, um sich diese Summen zu zum Präsidenten der Zunta ernannt worden; sichern. Diese Schuld rührt von Rückständen die Zunta hat eine Proclamation erlassen, her, welche der Englischen Legion und den um Catalonien und ganz Spanien zur Er­ Lieferanten zu Gute kommen und sich auf den langung einer Central-Zunta unter die Waf­ Quadrupelvertrag beziehen. Es ist dies ein fen zu rufen. Die Zunta hat Todesstrafe fast feindseliger Schritt des Kabinets Peel, decrerirt gegen Zeden, der ihre Grundsätze denn in diesem Augenblick ist es der Spani­ angreifen würde. schen Finanzkammer nicht möglich, einer sol­ Vom 8 . Am 6 . währ te daS Sch ießen in chen Forderung Genüge zu leisten. Barcelona in der Gegend d«S Seerhores und Par is , 14 . Septbr . Te legraph ische De­ des Engelthores fort. Das Artillerie - Feuer peschen aus Spanien. Perpignan, 12. Sept. hatte von beiden Seiten aufgehört. Die Zn- Amettler ist am 10. mit zwei Bataillonen surgenttn sind entmuthigt; mehre waren de- Freiwilliger und 300 regulären Soldaten in sertirt. Barcelona eingerückt; die übrigen regulären (Telegraphische Depesche.) Perpignan, Truppen haben ihn verlassen, als er ihnen den 9. Septbr. Am 7. um 6 Uhr Abends seine Pläne mirrheilte. Ein Bataillon begab hat das Fort Monrjuich angefangen, auf die sich in das Fort Montjuich, andere haben sich Atarazanas zu schießen. Eine Artilleriebriga- nach Molina ^>el Rey zurückgezogen; ein Theil de, aus Molins del Ney kommend, und 400 hat sich zur Disposition des Generalkapitans Milizen von Zgualada sind zu Gratia ange­ gestellt und noch Andere haben verlangt, ent­ kommen;-die Milizen von Vich, Villafranca, lassen zu werden. Zn Folge der Aufforderung Manresa und Berga sind auf dem Marsch, Prim's sind aus den verschiedenen Distrikten um die Operationen des Generalcapitains ge­ Caraloniens 1Z00 Milizen am 10.° vor Bar­ gen die Znsurgenren zu unterstützen. Oberst celona angekommen. Sayas hat das Commando im Fort Monr­ Bayonne, 12 . Septbr . Am 10. Mor ­ juich übernommen. gens war Madrid vollkommen ruhig. Der Bayonne, 9 . Seprember . Der Genera l " Obristlieutenant Cologne, Sekretär des Kriegs- Narvaez hat bei einer Musterung der Garni­ ministers, ist in der Nacht vom 8. zum 9. son (von Madrid) den Truppen die Anzeige mit Instruktionen der Regierung nach Barce­ gemacht, daß die zu Straf-Arbeiten verurtheil- lona abgegangen. ten Soldaten eben dieses Regiments „Prin­ Be lg rad , vom 6 . September . cipe" begnadigt worden seyen. Mehren Offi­ Heut« ist der Bestärigungsberal für den zieren, Unteroffizieren und Soldaten eben die­ neuen Fürsten Alexander Kara Georgiewitsch ses Regiments, welche sich dem Aufstande ent­ aus Konstanjinopel in Belgrad eingetroffen. gegengesetzt hatten, sind Beförderungen und- Die feierliche Publikation desselben soll jedoch. dem Vernehmen nach, erst am 14. d. MtS., Pes th , den 7 . Septbr . So eben e r fahr t als dem ZahreStage der ersten Wahl dtS man hier, daß die Z Meilen von hier entfernte neuen Fürsten, stattfinden. Stadt Stuhlweißenburg von einer furchtbaren Feuersbrunst heimgesucht wurde. Der Brand / v e r m i s c h t e s . begann vorgestern den 6. September, und soll Reva l , 23 . Augus t . E ine große, i n Wal - gestern bei Abgang der Nachricht noch nicht dai gegossene Glocke, ein huldreiches Geschenk gedämpft gewesen seyn. 400, nach anderen Sr. Majestät unseres geliebten Kaisers, Des­ Nachrichten 6 bis 800 Häuser liegen bereits sen Munificenz unsere St. Olai-Kirche schon in Asche. so sehr viel verdankt, ist vor wenigen Tagen Par is . D ie Auswanderung nach A lg ie r hieselbst angekommen, und wir hoffen bald die ist täglich im Zunehmen. Vom 1. bis 31. lang vermißten Töne von dem majestätischen August wanderten auS Straßburg 161 un- Thurms herab schallen zu hören. (Inl.) verheirathere Arbeiter und 42 Familien, zu­ Promovirt sind bei der Dorpater Universi­ sammen 190 Köpfe stark, also im Ganzen tät: zu graduirten Studenten der Theologie: 361, aus. Die Hälfte dieser Auswanderer Eugen Friedrich Georg Hinsch aus Livland, sind Landbauer, die ihr Glück in der schönen Peter Eduard Friedrich Wilhelm Thürgard, Ebene von Metidschah suchen wollen; die Ue- Franz Georg Lichtenstein und Oskar Carl brigen sind Handwerker, die sich mir Vortheil Ernst Kienitz aus Curland; zu Candidaten in den neu angelegten Dörfern ansiedeln wer­ der Rechtswissenschaft: Paul Ferdinand von den. Es bksinden sich darunter Zimmerleute, Magnus, Ewald Ludwig Mertens und August Maurer, Tischler und andere Bauhandwerker, Theodor Gerwann aus Livland, Arthur v. für die es hier übervoll Arbeit giebr. Zurmühlen aus Ehstland und Theodor Gros­ — In Rheims ist eine Sorte Champag­ set aus Curland; zum graduirten Studenten ner gebraut worden: „Blauer Champagner", der philosophischen Wissenschaften Ludwig Jo­ der ganz vortrefflich schmeckt, und Champag­ hann Carl KaaS aus Livland; zum Arzr 1. ner 3 1s genannt wird. Er hat wirk­ Abtheilung Ludwig Narhanson aus Polen; zu lich eine himmelblaue Farbe, und diese von Aerjten 2. Abtheilung Carl Paul Ferdinand : den Beeren erhalten, welche auf einem Hü­ Herrmann aus Livland und Theodor Otto gel, dem Weinhändler Hrn. Dubois gehörig, aus Saratow; zum Apothekergehülfen 1. Ab­ im Z. 1841 gekeltert wurden. theilung Gustav Adolph Freyleben aus Liv­ land; zu Apothekergehülfen 2. Abth. Friedrich — Man rechnet nach, daß seit einem Zahre, Ernst Sitberr und Friedrich Faltin aus Liv­ nnr in Paris, mehr als 10,000 PortraitS land; zu Hebammen Natalie Schröter aus daguerreotypirt worden sind. Es beschäftigen Ehstland und Henriette Engler aus Livland. sich jetzt sehr viele Künstler damit und die Die Zahl der gegenwärtig auf d«r Dorpa­ Preise sind so gesunken, daß man das Por­ ter Universität Studirenden beträgt 617, — trait für 1. Fr. anfertigt. 1 weniger als im Anfange des vorigen Se­ mesters. Davon gehören zur theologischen Fa- Bekanntmachungen. cultät 66, zur juristischen 103, zur medici- Von dem Livländischen^Kameralhofe wer, ntschen 160, zur philosophischen 199. AuS den diejenigen, welche die Proviantlieferung den Ostseeprovinzen sind von diesen 617 Stu- für das Militair der activen Armee direnden 373, und zwar aus Livland 221, 1844 auf Grund der in der Kanzellei die, aus Ehstland 68, aus Curland 99, aus den ses Kameralhofes zu ersehenden speciellen übrigen Gouvernements des Russischen Reichs Bedingungen, zu übernehmen wünschen, 113, aus dem Königreich Polen 19, aus dem desmittelst aufgefordert, sich zeitig bei die» Großfürstenthum Finnland 2, aus Deutschland sem Kameralhofe zu den auf den ts. und 4, aus Italien 1. (Inl.) 22. Oetober d. I. anberaumten Torgen zu melden und die erforderlichen Saloggen noch admittirt, das obenerwähnte Grund, den einzureichenden Gesuchen anzuschließen. stück aber dem Hindrick Matson und sei« Riga, den 3. September 1843. nev Ehefrau, als rechtmäßiges Eigenthum Kameralhofs - Assessor I. Bergen. adjudicirt werden soll Wonach sich zu Nr. 534. C. v. Kieler, Secr. 2 achten. I'udlic. Pernau Rathhaus den Xasennvn) Ha. 11. September 1843. IUI OK) enkl?» LbIZbIL3N)III0Ä Nr. 1923. Ir i kicleiu loiqie L3XINI, na ee6^i H0eiii3Lk)k C. Schm i d, (I--. 8.) 8̂ n6io. ed Lecretzr. Z npOLiaunia lipo^OLo^bemLiÄ In Gemaßheit der Mittheilung der Gou- Loüexi, A^»clIIL^K)I^6Ü LI, vernementsi« Verwaltung innerhalb zehn Tagen a ciato siger Stadt snd Nr. 211 belegene Wohni anzugeben. Haus sammt Appertinentien zum öffentlü Pernau den 14. September 1843. chen Ausbot gebracht werden soll und die C. Reder. desfallsigen Torge auf den 13., 14. und Wir haben so eben eine Sendung Cham, 15. Oktober d. I., der Peretorg aber, falls pagner,Wein von einer sehr beliebten, und auf dessen Abhaltung angetragen würde, hier früher bereits bekannt gewordenen auf den 19. Ocrober d. I. anberaumt wor­ Marke erhalten, den wir sowohl in ganzen den sind. Kaufliebhaber werden daher Kisten als bei einzelnen Flaschen, zu sehr aufgefordert sich an den angesetzten Tagen billigem Preise verkaufen. Vormittags Ii Uhr in dem Vogteigerichte Pernau, den 10. September 1843. einzufinden, Bot und Ueberbot zu verlaut, Hr. Härder A Comp. 2 baren, und abzuwarten, was wegen des Eine ganz neue, gut regulirte goldene Zuschlages verfügt werden wird. Damen < Cylinderuhr, mit 8 Steinen, ist Pernau Nathhaus am 1. Septbr. 1843. zu einem billigen Preise zu verkaufen. Ober»Vogt R. v. Härder. Den Preis erfährt man in der hiesigen Nr. 206. Fr. Rambach, Secrs. i Buchdruckers!, woselbst auch die Uhr zur Von Einer Kaiserlich Pernauschen Port» Ansicht liegt. Tamoschna wird hiermit bekannt gemacht, Pernau den 10. September 1843. 2 daß am 27. d. Mls., Vormittags 11 Uhr, Die Wohnung in dem Nebengebaude eine i2»rudrige Barcasse mit vollständigem der Frau Consulin Behrens, bestehend aus Zubehör gegen gleich baare Zahlung in der fünf Zimmern nebst Küche, Keller, Boden Hafen » Expedition an den Meistbietenden :c. ist für Familien oder auch getheilt für verkauft werden wird. einzelne Personen vom 1. Oktober d. I. Pernau Port; Tamoschna den 6. Sep» ab zu vermiethen. Das Nähere zu erfra, tember 1843. 2 gen in der hiesigen Stadtbuchdruckerei. * (Mit polizeilicher Bewilligung.) Vom 10. bis zum 17'. Septbr. Bekanntmachungen. Getankt. St. Nikolai,Kirche: Conrad Zur Beachtung für Schisssbaumeister, Or­ Benjamin Nygren. — Zohann Wil­ gelbauer, Stellmacher, Böttcher :c. wird hie- helm Arnold Schmitz. — St. Elisabeths- mit bekannt gemacht, daß von jetzt an auf Kirche: Lena Widi. — Julie Jaakson. dem Pastorate Ka rufen ju jeder Zeit so» Beerdigt. St. Nikolai-Kirche: Anna wohl Stiel- als auch Steineichen von belie­ Dorothea Vockrodt, alt 31 I. 8 M. — biger Länge und Stärke, frisch vom Stamme St. Elisabeths, Kirche: Wittwe Anne gehauen, gegen contante Zahlung -abgeliefert Kuulbars, alt 85 Z. werden, jedoch hat der Käufer an Ort und ZAroelamirt. St. Elisabeth's » Kirche: Stelle selbst die Auswahl nach seinem Be­ Inval. Unteross. und Ritter Mark Juh, darf? zu treffen und die Abfuhr zu besorgen. han mit Röot Reimann. Pastorat Karusen den 14. Sept. 1843. A. W. Baumann, Pastor. 3 Schiffe sind angekommen 6 1 Da ich in Kurzem Pernau verlassen werde. — — abgegangen 63 3m Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Pernau sches Wochenblatt. M Z 9 . 1843. Sonnabend, d. 25. Septbr. St. Petersburg, vom 10. Septbr. reichung des oben genannten Theiks nicht ver­ Am Donnerstag, den 9. September, um langen können. Anm. Diese Bestimmung ist 10 Uhr Margens, fand in allen Kirchen der auf alle Personen freien Standes, deyen daS Hauptstadt unter dem Andränge einer zahlrei­ Gesetz nicht verbietet Kontrakte abzuschließen chen Volksmenge ein feierliches Dankgebet und Verbindlichkeiten einzugehen, anwendbar. statt für die glückliche Entbindung Ihrer Kai­ Vom 14. Se . Ma j . der Ka iser ge­ serl. Hoheit der Frau Großfürstin und ruhten aus Berlin in der Nacht vom 6. auf Cäsarewna Maria Alexandrowna von den 7. (19.) September abzureisen und in e inem Sohne, we lchem der Name N iko la i Warschau am 8. Septbr. um Uhr Nach­ beigelegt worden. Diese für ganz Rußland mittags in erwünschtem Wohlbefinden einzu­ so erfreuliche Begebenheit wurde am Z. Sep­ treffen. Sogleich nach AUerhöchst-Zhrer An­ tember Morgens, am Tage der Geburt Ma- kunft in Warschau wurden Se. Maj. der riä, den Bewohnern der Hauptstadt durch Kaiser durch die auf telegraphifchem Wege 301 Schüsse von der Peter - Paulsfestung dorthin gelangte Nachricht von der an dem­ kund gethan. AbendS war die ganze Stadt selben Tage zu Sr. Petersburg erfolgten Ge­ erleuchtet. burt des Großfürsten Nicolai erfreut. Am Der Reichsrath hat folgendes, die betref­ folgenden Tage wurde in Veranlassung dieses fenden Artikel des Swods der Gesetze, er­ glücklichen Ereignisses auf dem Powonskow- gänzende Gutachten vom 3. Juni d. I., skischen Felde ein feierliches Dankgebet in Ge­ welches der Allerhöchsten Bestätigung Sr. genwart der bei^ Warschau concentrirten Trup­ Maj. des Kaisers gewürdigt worden, ab­ pen des zweiten Znfanteriekorps abgehalten. gegeben: „Das Recht, vom Vermögen des Par is , vom 16 . September . verstorbenen Ehegarten den gesetzlichen Theil Gestern Abend sind der Herzog und die dem andern nachgebliebenen Gatten auszurei­ Herzogin von NemourS aus den Tuilerieen chen, wenn dieser Letztere als insolventer Schuld­ abgereist, um sich nach dem Lager von Lyon ner anerkannt und publizirt worden ist, geht zu begeben und dann die östlichen Departe­ entweder auf den Concurs, wenn ein solcher ments zu besuchen. Die Königin war nach stattfindet, oder unmittelbar auf die Kredito­ Paris gekommen, um hier von dem Herzoge ren über, wenn das Vermögen des Schuld­ und ihrer Schwiegertochter Abschied zu neh­ ners zu deren Befriedigung nicht hinreicht. men. Der König befindet sich gegenwärtig, Dieses Recht kommt dem Concurs und den so wohl, daß Personen, welche ihn kürzlich Gläubigern jedoch nur bei Lebzeiten des Schuld­ gesehen haben, versichern, er sehe um zehn ners zu, indem nach dessen Tode- sie die Aus­ Zahre verjüngt aus. Se. Majestät geht täglich mehlexj Stunden km Park von St. Maßregel sich hinneige, noch hie Rücksicht für Cloud spazieren. England sie erlauben würde. Seit einiger Zeit war die Polizei in Kennt­ Der Besuch zu Eu soll der Civilliste über niß gesetzt, daß sich ein Verein zur Anstif­ 1 Mill. Frc. gekostet haben. tung von Unordnungen organisirt habe und Vom 18. Zu Madr id is t am 9 . Septbr . derselbe sich nächstens versammeln werde, um Abends eine geheime Gesellschaft entdeckt und zu Rath zu gehen über die Ausführung pro- vom General Narvaez in eigener Person auf­ jektirter, eben so thörichtet als strafbarer Un­ gehoben worden; ein Piemonteser stand an ternehmungen. In der vergangenen Nacht der Spitze des Geheimbundes. wurden die vornehmsten Mitglieder dieses Ver­ Vom 21. Se i t e in igen Tagen is t das eins bei einem Weinwirth in der Straße Pa- Gerücht von einem abermals bevorstehenden stourel und in mehreren anderen Quartieren Wechsel der Garnison des Forts Ham hier von Paris verhaftet. Die Zahl der arretir- verbreitet. Die dortige Garnison war schon ten Personen wird auf zwanzig angesehen. dreimal gewechselt worden, weil sich zu ver­ Nachsuchungen in ihren Wohnungen haben schiedenen Malen unter ihr Sympathieen für die Wegnahme aufrührerischer Schriften^ so den daselbst gefangen sitzenden Prinzen LoukS wie die von Waffen, Patronen und Pulver- Napoleon oder vielmehr bloß durch dessen An­ vorräthen zur Folge gehabt. Alle festgenom­ wesenheit geweckte allgemeine napoleonische Re­ mene Individuen gehören der Arbeiterklasse gungen gezeigt harren. Dies soll nun kürz­ an; die meisten sind von allen Mitteln ent­ lich wiederum vorgekommen seyn, indem die blößt; sie wollten schon seit längerer Zeit ksine Schildwachen, obgleich es ihnen verboren war, Beschäftigung mehr annehsnen, und scheinen vor jenem Gefangenen das Gewehr präsen- sich fast alle zu den Grundsätzen des Commu- tirten und selbst der Ruf: „Es lebe der Kai­ nismus zu bekennen. Hhschon sie ihre Plane serl" gelegentlich unter der Garnison laut und Zusammenkünfte in tiefes Geheim,,iß ge­ wurde. Die Militär-Behörde soll daher von hüllt hatten, war ihnen doch die Polizeibe­ neuem eine strenge Untersuchung eingeleitet hörde so sicher auf der Spur, daß es ihr ge­ haben, und man glaubt, daß nicht nur ein lungen ist, sich aller Elemente dieser elenden Garnisonwechsel, sondern auch eine Aenderung Versuche auf einen Schlag zu bemächtigen. in der inneren Gefängniß-DiSciplin von Ham Heute sind bereits weitere Arrestarionen vor­ stattfinden werde. Von einer Amnestie zu Gun­ genommen worden. — Das entdeckte Kom­ sten houis Napoleon's dürfte unter diesen Um­ plott war gegen die Sicherheit des Staats ständen für jetzt keine Rede mehr seyn. gerichtet; da die Behörde schon seit einiger London, vom 20 . September . Zeit von den Umtrieben der Ruhestörer Kennt­ Der Krieg, welchen die Bauern in Irland" niß erlangt hatte und den Verein genau beob­ gegen ihre Grundherren beginnen, indem sie achtete, so erklärt-man sich nun daraus, war­ ihnen den Grundzins verweigern und das noch um die Königin Victoria nicht nach Paris auf dem Felde stehende dafür verpfändete Ge- gekommen ist. Bei der freudigen Aufregung, traide heimlich abmähen und in Sicherheit die ein so seltener Besuch in der Hauptstadt bringen, muß den erklärten friedlichen Absich­ veranlaßt haben würde, hätten die Verschwo­ ten des Agitators durchaus entgegen seyn. renen leicht einen günstigen Moment zur Aus- O'Connell hütet sich, durch irgend eine Maß­ führujig ihrer rollen Entwürfe odex wenigstens regel seiner Versammlungen das Gesetz zu zu einem Versuch dazu finden können. verletzen, um auf friedlichem Wege, fey eS Es ist hier von Schritten die Rede, die durch die Trennung der Union, wenn er wirk­ von Spanien auS geschehen seyen, um eine lich daran glaubt, oder durch die Regierung Intervention zu erlangen; man glaubt aber selbst, welcher die Repeal als Schreckbild die­ voraussehen zu können, daß weder die Politik nen soll, die Aufhebung der Lasten des Vol­ der Französischen Regierung zu einer solchen kes zu erlangen, und er hat sich bis jetzt noch immer mit Erfolg jedem auf eine Verletzung Connell bedenkliche Spaltung in semer Re­ der Gesetze ausgehenden Antrage widersetzt» peal-Armee. UebrigenS betrug die wöchent­ Aber seine Gewalt über die Leidenschaften der liche Rente noch 1462 Pfd. Volksmasse ist nicht s> groß, daß er dem noch­ Lübeck , vom 19 . September . wendig aus den Verhaltnissen hervorgegange­ Heute Nachmittag ist hier eine FeuersbrUnst nen Kriege der Bauern vorbeugen konnte, ausgebrochen, weiche höchst verderblich zu wer­ und da die feindselige Stimmung derselben den drohte, die aber jetzt bewältigt ist. Um gegen die Grundrente in den Repeal - Ver­ 6 Uhr diesen Nachmittag stand nämlich plötz­ sammlungen selbst sehr eifrige Vertreter hat, lich der obere Theil des St. Annen-Armen- welche nur durch den zur Zeit noch überwie­ und Werkhauses in Flammen, so daß an genden Einfluß O'Connell's von Anträgen auf Rettung des Gebäudes bald nicht mehr zu gewaltsame Abschaffung dieser Rente zurückge­ denken war, und alle Anstrengungen nur dar­ halten wurden, so dürfte leicht dieser Krieg auf gerichtet seyn mußten, der weiteren Ver­ eine bedenkliche Spaltung in der Nepeal-Par- breitung des Feuers Einhalt zu thun. Da« tei selbst zur Folge haben. Denn es ist zu ist Gottlob gelungen! Abgebrannt ist der vor­ bezweifeln, ob. der bisherige Einfluß des Agi­ dere Theil des Hauses und die Kirche; — tators noch lange so ungeschwächt bleiben wird, die Hinteren und die nach dem letzten Brande wenn die Agitation in derselben Richtung wie neu eingerichteten Gebäude sind stehen geblie­ gegenwärtig fortgeht, und die große Klugheit ben —- die Verwirrung war im Anfang gren­ ihres Urhebers ihr nicht eine andere Wendung zenlos, da in allen anstoßenden Straßen "die giebt, und einige bemerkenSwerthe Symptome Bewohner nur auf Rettung ihrer Habselig­ von Unzufriedenheit mit den friedlichen Plä­ keiten bedacht waren, — indessen ist durchaus nen des Agitators, welche sich in der letzten keine Unordnung vorgefallen, — vielmehr ha­ Versammlung an der Dubliner Kornbörse vor­ ben alle Klassen sich beeifert, nach den besten gestern zeigten, rechtfertigen diesen Zweifel. Kräften hülfreiche Hand zu leisten. — Die Ein Herr Connor-nämlich, bekannt als ein Züchtlinge sind in sicheren Verwahrsam ge­ eifriger Vertreter der Verwandlung der Zeit­ bracht, und so viel uns bekannt, ist Niemand pacht in Erbpacht, stellte offenbar unter dem ums Leben gekommen. — Nur innerhalb der Einflüsse der startgefundenen Kollisionen den dicken Brandmauern, im unteren Geschoß, Antrag, daß bis zu dem Zeitpunkte, wo'das brennen noch die Feuerungsvorräthe, die bei Irländische Parlament hergestellt seyn würde, der gänzlichen Windstille keinen Schaden thun alle Nepealers sich weigern sollten, weder können. Grundzins noch Grafschafts-, Armen- und Ber l in , vom 16 . September . sonstige auf dem Boden lastende Steuern zu Se. Maj. der König legre gegen den Kron­ zahlen. Der Agitator selbst.war in der Ver­ prinzen von Schweden eine große Courtoisie sammlung nicht gegenwärtig, und wurde durch an den Tag. Er umarmte ihn bei seiner seinen Sohn, Hohn O'Connell, vertreten, der Ankunft auf das herzlichste, begleitete ihn im aber auch sofort in diktatorischer Weis« den eigenen Wagen bis vor das Hotel dn Nord Antragsteller zur Ordnung rief, und durch sei­ und begab sich in seine Zimmer, ehe Beide in nen Anhang bewirkte, daß nicht allein der das Schloß abfuhren. Der ausgezeichnete Antrag verworfen, sondern auch Hr. Connor Prinz bringt eine dringende Einladung des aus der Repeal-Gesellschaft ausgestoßen wurde, erhabenen und greisen Königl. Vaters an un­ als er sich weigerte, zu widerrufen. Die Ma- fern Monarchen, den vielleicht ein Scbiff an ,jobität der Versammlung war natürlich auf die Ufer Stockholms zu dem großen Feldherrn Seiten O'Connell's, doch die Redt des An­ und König führt, der einflußreicher —^ als tragstellers wurde nicht minder durch wieder­ man glaubt — bisher die nordischen Geschicke holtes hört! hört! und Beifallsrufen unter­ im Allgemeinen geleitet hat. brochen. Der Vorfall zeigt schon die für O' Vom 21. Se . Ka iser ! . Höh. der G toß- fü rs t M ichae l Pawlowi t fch von Ruß­ berechtigt. Diese Nachricht ist im gegenwär­ land ist nach Weimar von hier abgereist. tigen Augenblicke von um so größerer Wich­ Zhre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin tigkeit, als nunmehr neue Anstrengungen von Helene Pawlowna von Rußland und Seiten der Bayerischen Krone für den Fort­ Höchs tderen K inder , d ie Großfürs t innen bestand des Griechischen Königreichs den An­ Mar ia , E l i sabeth und Ka thar ina , sprüchen der drei Großmächte gegenüber voll- Kaiser!. Hoheiten, sind von hier nach Alten­ kommen> gerechtfertigt erscheinen. burg abgereist. Aus dem Haag, vom 16 . Septbr . S te t t in , vom 19 . September . Gestern früh um 6^ Uhr ist Zhre Königl. Heute Vormittag 10^ Uhr trafen mit dem Hoheit die Frau Prinzessin von Oranien von Eisenbahnzuge Ihre königlichen Hoheiten der einem Prinzen entbunden worden. Kronprinz und die Kronprinzessin von Schwe­ Brüsse l , vom 16 . September . den und Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog von Die Königin von England hat gestern Brüg­ Leuchtenberg hier ein, bestiegen am Eisenbahn­ ge besucht, die Merkwürdigkeiten dieser alten hofe eine Schaluppe und begaben sich an Stadt in Augenschein genommen und ist Bord des Kaiserl. Russischen Dampfschiffes - Abends nach Ostende zurückgekehrt. ..Jschora," um gemeinschaftlich auf diesem die Vom 19. Gestern f rüh versammel te s i ch Reise bis Swinemünde zu machen. Punkt auf den ertönenden Trommelschlag die Bür­ 11^ Uhr setzte die Maschine ihre Räder in gergarde auf ihren verschiedenen Bestimmungs­ Bewegung. In Swinemünde werden Zhre punkten zum Empfang der Königin von Eng­ königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kron­ land und ihres Gemahls, zu welchem alle prinzessin von Schweden das heute früh von Anstalten getroffen waren. Kurz nach 1 Uhr hier dahin vorangegangene königl. Schwedische langte eine Locomorive an, und meldete die Dampfschiff „Nordstjerna" besteigen und sich Annäherung des Königlichen Zuges; einige auf diesem nach Stockholm zurückbegeben, Augenblicke später gab das am Laekener Thor während Se. Kaiser!. Hoheit die Reise auf aufgestellte Geschütz das Signal, und um der „Jschora" fortsetzen wird. halb 2 Uhr kam der Zug unter Kanonendon­ Aachen, vom 17 . September . ner und Vivatruf auf der Station an. Die Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Anna Behörden hatten sich zu beiden Seiten der von Rußland, reisend unter dem Namen einer Eisenbahn vor dem Pavillon aufgestellt/ um Gräfin von Ronau, ist nebst hohem Gefolge die hohen Herrschaften zu empfangen. Der heute hier eingetroffen. König stieg zuerst ab und reichte der Königin Wiesbaden, vom 10 . September . Victoria die Hand, die, von ihrem Oheim, Gestern ist den herzoglichen Beamten die-' geleitet, sich über einen Blumenteppich in den amtliche Anzeige der Verlobung Sr. Durch­ Königl. Pavillon begab. Prinz Aibrecht führte laucht dts Herzogs von Nassau mit Ih­ die Königin, der Belgier. Die Behörden nä-. rer Ka iser l . Hohe i t der Großfürs t in E l i sa ­ Herren sich nun, und der Burgemeister von beth, zweiten Tochter Sr. Kaiserl. Hoheit Brüssel becomplimentirte die Königin Victoria des Großfürsten Michael von Rußland, ge­ im Namen der Einwohner, worauf Ihre Ma­ macht worden.' jestät sehr huldvoll antwortete, es gereiche ihr He ide lberg , vom 17 . September . zu großem Vergnügen, eine der schönsten So eben kommt der Courier hier durch, Städte des Continents zu besuchen. Alle durch welchen Se. Maj. der König von Bayern höheren Behörden brachten darauf der Köni­ unserem Hofe in Karlsruhe melden läßt, daß gin und dem Prinzen Albrecht ihre Huldi­ sich Ihre Maj; die Königin von Griechen­ gungen dar. Nach einigen Augenblicken der land in einem Zustande befinden, der das ganze Ruhe fuhren die hohen Herrschaften, von al­ Griechische Volk zu den schönsten Hoffnungen len Seiten mit lebhaftem Zuryf begrüßt, nach für die lange Fortdauer der jetzigen Dynastie dem Königlichen Palast, wo sie Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Anna Feodo-. Truppen und eine Kompagnie des 2. Frem­ rown a von Nuß land, Schwester des Kö­ denregiments von Zmola aus nach Ravenna nigs, fanden, welche am Abende vorher in beordert, woselbst bedeutende Aufregung herr­ Brüssel eingetroffen war. schen soll. Die Stadt Bologna ist äußerlich An twerpen, vom 20 . September . ' ruhige eine dumpfe Gährung ist jedoch nicht Die Königin Victoria hat sich nach einem zu verkennen und ein Ausbruch derselben kei­ 24stündigem Aufenthalte Hierselbst, heute ge­ neswegs unmöglich; andererseits ist die Re­ gen 1 Uhr auf ihrer Zacht nach England ' gierung höchst wachsam, sammtllche Truppen wieder eingeschifft. der Garnison sind in ihre Kasernen konsignirt Chur , vom 46 . September . und jeden Augenblick schlagfertig. Der Kern Die Giovine Ztalia ist fortgesetzt in voller des Landvolkes ist durchaus loyal gesinnt und Thätigkeit. Nachdem die Plane bezüglich Bo- die aus demselben gehobenen Volontäre zeigen logna's an der Wachsamkeit der dortigen Po­ sich bei jedem Anlaß der Regierung treu er­ lizei, dem Eifer der Truppen und Freiwilli­ geben. gen gescheitert waren, sollte der Versuch einer Rom, vom 14 . Septembers Revolution in der Stadt Ravenna gemacht Durch außerordentliche Gelegenheit traf hier werden. Verschworene von Bologna und Ra­ vorgestern die Nachricht ein, daß sich bei Ce- venna sollten in Zmola zusammentreffen, von sena eine mit Englischen Gewehren wohlbe- dort aus gemeinschaftlich nach Ravenna zie­ waffnete, ungefähr 160 Mann starke Bande hen, die Stadt überrumpeln,- die.drei zufallig gezeigt, die unter anderem die DUigence an­ dort anwesenden Kardinäle gefangen nehmen gefallen und die Dragoner, welche dieselbe be­ und einstweilen den Mittelpunkt für die Be­ gleiteten, gefangen genommen. An anderen wegungen bilden. Auch dieser Plan wurde Orten soll es dieser Bande gelungen seyn, von ^ der Polizei entdeckt und durch die von einzelne Kavallerieposten zu überfallen, und der Regierung getroffenen Maßregeln dessen sich der Pferde und Waffen derselben zu be­ Ausführung vereitelt. Nichtsdestoweniger zo­ mächtigen. Gestern ward deshalb eine Con- gen etwa 160 Individuen der untersten Volks­ gregarion von Kardinälen zusammenberufen. klasse unter Leitung von wohlgekletdeten Füh­ Wie es heißt, sind ohne Aufschub einige Ba­ rern, die man bis jetzr nicht zu kennen scheint taillone leichter Znfanrerie nach jenen Gegen­ oder nicht kennen will, von Bologna aus den beordert. Zmola zu; unterwegs gelang es dieser Dan», S p a n i e n . de, sich einer Patrouille von.fünf Dragonern Madr id , 10 . Septbr . Se i f e in igen Ta­ zu bemächtigen, von denen sie einen verwun­ gen haben die letzten Nachrichten aus Barce­ deten, alle entwaffneten. Vor Zmola ange­ lona der Regierung lebhafte Besorgnisse ein­ kommen, fanden die Insurgenten die Stadt , geflößt. Der General Prim hatte in seinen geschlossen, und statt der Verbündeten aus Depeschen dringend verlangt, ihm Gelder zu Ravenna standen die wenigen Truppen der übersenden, um die Bedürfnisse der Cataloni- Garnison schlagfertig unter dem Gewehr. Da schen Armee bestreiten zu können. Anderer­ sich somit hier nichts ausrichten ließ, zog sich seits schrieb er, daß er Alles aufbieten werde, die Bande in die Berggegenden zurück, wohin um die Ordnung wiederherzustellen, und daß man ihnen die päpstlichen Karabinieri und er sich eher werde tödten lassen, als der un­ Volontäre nachsandte» Bereits sind von den­ heilvollen Zdee. seiner Landsleute, Zunten zu selben 36 gänzlich zerlumpte, banditenmäßig errichten, nachgeben. Nach dem Empfange aussehende Individuen aufgegriffen und am - dieser Depeschen hat sich das Milirär-Konseil 10. Morgens nach ^»ylogna tingebracht wor­ sofort versammelt und der Sekretär des Kriegs- den. Von letzterer! Stadt wurde sogleich eine ministers, Oberst Calogne, ist in aller Eile Zager? Kompagyi? pebst Kanone nach nach Barcelona abgereist, um dem General Zmola gesandt. Am 1y. wurden dann diese Prim das verlangte Geld und den Befehl, auch ferner Mit der ihm eigenen Energie zu Barcelona her. Die Briefe aus dieser Stadt verfahren, zu überbringet». sind um 24 Stunden zurück. Die Bewegung in Barcelona ist für die Vom 17. Te legraph ische Depesche auS gegenwärtige Regierung offenbar eine Sache Spanien. Perpignan, 16. September. Am vön der höchsten Wichtigkeit. ' Zum Glück 13. hatte zu BatceloNa der neue Generalka­ für die Sache der Ordnung haben die Eifrig^ pitän Araoz, der sich mit 6000 Mann in der sten der demokratischen Partei zu früh das Citadelle eingeschlossen befindet, noch kein Zei­ Losungswort gegeben. Die Bewegung sollte chen seiner Anwesenheit gegeben; Prim ver­ erst zur Zeit der Wahlen ausbrechen, wenn, hielt sich eben so unrhätig zu Gracia, woselbst wie man sich schmeichelte > wie es aber kaum er mit einem Bataillon und einigen hundert wahrscheinlich ist, diese Wahlen in einigen Milizen kampirt. Provinzen schlecht ausfallen sollten. Die Ca- Vom 18. Te legraph ische Depesche aus talonier haben iü ihrer Ungeduld den passen­ Spanien. Perpignan, 16. September. Am den Zeitpunkt nicht abwarten können; alle 13. feuerten die Znsurgenten auf ein Boot Projekte der Unzufriedenen sind zusammenge­ des „Meleagre" (eines Französischen Kriegs­ stürzt, seitdem der definitive Erfolg durch diese schiffes), welches an der Fontaine im Häven Uebereilung kompromittirt worden ist. Die von Barcelona Wasser zu holen kam. Ein Einsetzung einer Centraljunta hatte nichts an­ Matrose wurde schwer verwundet. Der Fran­ deres zum Zwecke, als eine Föderation und zösische Konsul verlangte Genugthuung. Der später die Republik. So sehen alle Vernünf­ Konstitution«! vom 10. hatte gemeldet, daß tige die Dinge an. Gewänne die Insurrek­ die Wachsamkeit der Zunra die Franzosen ver­ tion in Barcelona die Oberhand, so ist es hindert habe, in vier Fabriken Feuer anzule­ gewiß, daß künftig einige entschlossene Perso­ gen. Der Konsul hat deswegen Genugthuung nen in kurzer Zeit Spanien würden revolu- erhalten. Am 14. war die Lage Barcelona'S tioniren können. Dies hat man sehr wohl noch immer die nämliche; die von Madrid zu­ gefühlt und deshalb strenge Befehle nach Bar­ rückgekehrten Kommissarien machen gemein­ celona gesandt. Ist dort einmal die Insur­ schaftliche Sache mit der Zunra. rektion unterdrückt, so ist es schwer zu glau­ Nach Berichten aus Madrid vom 11. d. ben, daß andere Provinzen die Fahne der herrschte dort fortwährend die größte Ruhe, Central-Junta aufpflanzen, und andererseits zahlreiche Patrouillen durchzogen während der wird es der Regierung leichter werden, die Nacht die verschiedenen Stadtviertel. Gene­ Armee zu organisiren. Unter diesen Umstän­ ral Concha ist in der Nacht vom 10. zum den begreift man die ganze Wichtigkeit der 11. aus Madrid nach Barcelona abgereist, Nachrichten aus Barcelona, wo es sich in der um, wie man behauptet, das Militair-Com- That um eine Lebensfrage für die gegenwar­ mando der Truppen jener Provinz zu über­ tige Regierung handelt. nehmen und den Umtrieben der Zunta von Par is , 16 . Septbr . Te legraph ische De­ Barcelona ein Ende zu machen. Es scheint, pesche aus, Spanien. Perpignan, 14. Sep­ dbß die Regierung von Madrid entschlossen tember. Am 10. hatte keine Konferenz (die ist, nachdem alle 'versöhnenden Mittel frucht­ Unterwerfung oder bedingungsweise Uebergabe los blieben, mit exemplarischer Strenge zu betreffend) zu Barcelona stattgefunden; die verfahren. - ' Zunra giebr vör> sie könne sich auf kein Ab­ Vom 19. Nach Berichten aus Barcelona kommen mit Prim einlassen. Am 11. hatte vom 12. September waren die Znstirgenten die Lage der Stadt sich nicht verändert. An Nach wie vor Meister der Srddt». Die Zuntü demselben Tage ist der Generalkapitän Aräoz hat den Genetal Prim Verrä5her am mit einer Truppenverstärkung in die. Citadeve Vatetland erklärt; e6-ist aUch'Hik Preis auf etngerückt.u Zu Perthuis hörte man am 13« ftinen Köpf gesetzt worden. ^Den General eine' starke Kanonade in der Richtung von Ämettter dagegen hat die Zunta zum Gene­ ralkapitän von Catalonien ernannt. In einem tion zum Ueberziehen^ hölzerner Gefäße, ins­ Manifest, das der Kommandant des ersten besondere der Gährungö-Bottiche in Brenne? Freikorps erlassen hat, wird die Königin Chri­ reien und Brauereien erfunden, welche flach stine, sammt Narvaez, Concha und allen ser­ den von ihm peröfftntlichten Zeugnissen Sach­ vilen Genialen, dem Tode geweiht. verständiger als sehr dienlich befunden worden Barce lona, 44 . September , Amet t le r ist, dem , Eindringen gährender Flüssigkeiten ist in der Nacht vom 42. auf den 43. Sep­ und Sauren in da« Holz zu widerstehest. E§ tember mit allen disponiheln Streitkräften aus- ' ist diese Emaille ausgezeichner hart, ohne spröde gerückt. Er ließ nur eine Kompagnie in den zu seyn, und sehr dauerhaft, enthält keine der - Atarazanas und einen Posten auf dem Zaime- Gesundheit schädliche Bestandtheile und giebt Platz; zu San Andres de Palomar über­ den Eßwaaren, welche in damit überzogenen raschte er 60 Mann der feindlichen Armee. Gefäßen aufbewahrt werden, keinen unange­ Es waren schon mehrere Znsurgentenhaufen nehmen Geruch oder Geschmack. In email- zu ihm gestoßen. Man glaubte, er wolle nach lirten Holzgefäßen gesäuerte Milch gab mehr Girona marschiren und unterwegs die Insur­ und auch bessern Rahm als in metallenen und rektion verbreiten. steinernen Gefäßen aufbewahrte. Zum Rei­ Bayonne, 48 . September . D ie Wahlen nigen emaillirter Gefäße genügt bloßes Ab- haben in Madrid am 46. begonnen. Die spühlen und Abtrocknen mit wollenen oder Opposition hatte von den 42 Bureaus 7 für leinenen Lappen, ist kein Scheuern, Auslau­ sich. Die Totalsumme der am ersten Tage gen, Schwefeln zc. erforderlich. Die Emaille abgegebenen Stimmen ist jedoch zu Gunsten erhält sich unverändert 6 bis 40 Jahre lang, der parlamentarischen Partei ausgefallen. — wenn man die damit überzogenen Gefäße, so Madrid war am 46. ruhig. Nach den neue­ lange sie nicht im Gebrauche sind, mir Was­ sten Berichten aus den übrigen Provinzen ser gefüllt hält. Eine Kanne oder 2 Reval- war Alles vollkommen ruhig, ausgenommen sche Stöfe der Emaille sind zum Ueberziehen in Catalonien. einer Fläche von 20 Quadratfuß hinreichend Von der Türk ischen Grenze, und kosten 326 Kop. Slb. Bei der Liefe­ vom 46. September. rung wird auch eine ausführliche Anweisung Nachrichten aus Belgrad zufolge fand am über die Art der Anwendung verabfolgt, das 44. September, Vormittags um 44 Uhr, auf Recept zur Bereitung der Emaille aber nur dem Bazar daselbst die Vorlesung des Kaiserl. für 426 Rbl. S. und gegen die Versicherung, Berats der Anerkennung des Fürsten Alexan­ dasselbe keinem Andern mitzurheilen. der Georgiewitsch unter außerordentlichem Zu­ — Im Laufe des Juli haben die Wölfe sammenströmen des Volks Statt. Der Kai­ in den Gouvernements SmolenSk, Mohilew serl. Russische Commissair, General Lieven, und WitepSk großen Schaden angerichtet; vier erschien dabei, und auch die Consuln von Kinder, ein Mädchen von 46 Jahren und England und Frankreich hatten die Einladung drei Männer sind durch dieselben theils schwer des Senats und Hasiz Pascha's angenommen. beschädigt, theils getödtet worden. Nach Vorlesung des Berats löste sich die pro­ — Castelneau, der Reisende sondergleichen, visorische Regierung der Kaimakame auf, und hat bei Teneriffa ein Goldbergwerk entdeckt, der Fürst übernahm die Zügel der Negierung dessen Inhalt so reich und ausgiebig ist, daß, nach den Statuten der Serbischen Verfassung. wie er behauptet, mit dem Errrägniß eines Jahres Europa alle seine Schulden bezahlen d e r m i s c h t e s . könnte. Das Gold zeigt sich so rein, so ge­ Reva l , 24 . Augüs t . Der Brennere i -Jn- läutert, daß, wenn noch ein zweites ähnliches spector und Vorsteher eines Brennerei-Lehrin- Goldlager entdeckt werden sollte, das Silber stituts bei Stockholm, Herr Ohlsson, gegen­ im Preise steigen müßte, weil eS dann gewiß wärtig in Reval, hat eine Emaille-Composi- gegen Gold seltener erschiene. Man könnte dies für ein Mahrchen halten, aber Castelneau werden sollen, zu welchen sich die etwani, behauptet es allen Ernstes. gen Pachtliebhaber unter Beibringung ge< RohrwachS. I n Frankre ich hak man d ie höriger Saloggen entweder in Person, oder Entdeckung gemacht, daß auS dem ausgepreß­ durch gesetzlich legitimirte Bevollmächtigte ten Zuckerrohr noch ein vortreffliches Wachs zeitig vorher beim Livl. Domainenhofe zu gewonnen werden könne, welches viel reiner melden haben. — Die näheren Pachtbe» als das Bienenwachs ist und besser brennt. dingungen können vor Abhaltung der Tor? Das größte Th ie r au f Erden. Be­ ge, in der Kanzellei der Oeconomie-Abtheil. kanntlich hat man die Gerippe mehrer sehr des Livl. Domainenhofes ersehen werden. großer Thiere gefunden, welche Arten ange­ Zm Wendenschen Bezirk: i) das Gut hörten, die jetzt nicht mehr existiren. Wie Lüdern mit 165 Revisionsseelen, i Krug, sehr man aber auch über die ungeheure Größe 65^ Dess. Ackerland, 49xz Dess. Heuschlag, dieser verweltlichen Geschöpfe gestaunt hat, 378^ Dess. Wald, 750 SR. Jahresreve, so sind sie doch mit «nem andern nicht zu nüe. — 2) d. G. Schujen mit 98 Revi, vergleichen, das iin Deutscher Naturforscher, sionss., iK rug, 3 Z? Dess. Ackert., 20 Dess. Koch, der mehre Jahre unter den Nordameri­ Heuschl.. ,50 Dess. Wald; 395 SR. Iah, kanischen Wilden lebte, in der Nähe des Mis­ resrev, — 3) d. G. Kohsenhoff mit 2 Hofs souri fand und das jetzt in London zu sehen lagen, 425 Revisionss., 2 Mühlen,. 2 Krü­ ist. Der größte Elephant kann unter diesem gen, 1 Schenke, 1 Branntwbr., 132 Dess. riesenhaften Gerippe bequem hinweggehen, wel­ Ackert., 80 D. Heuschl., 714 Dess. Wald, ches fünfzehn Fuß hoch und dreißig Fuß lang 1300 SR. Zahresrevenüe. Der drei ge, ist. Der Kopf allein mißt sechs Fuß und die nannten Güter Torge sind am 26., deren beiden Stoßzähne hatxn eine Länge von zehn Peretorge am 30. October. Fuß. Man fühlt einen gewissen Schauer bei Zm Dörptschen Bezirk: 1) d. G. Ma? dem Anblicke dieses ungeheuren Gerippes, auS rienhoff mit 66 Revisionss., 1 Schenke, i Welchem recht wohl ein ziemlich großes Haus, Branntwbr., 66/4 Dess. Ackert., Dess. eine kleine Kirche gebaut werden könnte. Man Heuschl., 905 SR. Jahresrev. — 2) d. nennt es Missourium, weil es am Missouri G Faikenau mit 1 Hosi., 438 Revisionss., gefunden wurde. 1 H?ühle, 2 Krügen, 1 Schenke, 1 Brannt« Hühnerzucht . Wenn der Hühners ta l l jes den Monat mir Sand und ungelöschtem Kalk weinsbr., 209 Dess. Ackerland, 137/4 Dess. bestreut und im Winter warm gehalten wird, Heuschl., 2660ßZ Dess. Wald, 3118 SR. so kann man vom Februar an bis in den Jahresrev. — 3) das Gut Wottigfer mit Herbst von einer Henne 140 bis 160 Eier 1 Hoflager, 273 Revisionss., 1 Mühle, 1 erhalten. Zum Legen sind die jungen Hüh­ Kruge, 2 Schenken, 1 Branntwbr., 83 D. ner stets den alten vorzuziehen, während letz­ Ackerl., 185 Dess. Heuschlag, 1470 Dess. tere besser brüten, daher von diesen jedes Zahr Wald, 832 SR. Jahresrev. — 4) d. G. so viel beizubehalten sind, als nöthig, um die Castolatz mit 1 Hofl., 120 Revisionss., 1 Nachzucht auszubrüten. Mühle, 2 Schenke^ 63 Dess. Ackerl., 45 D.ess. Heuschl., 668 Dess. Wald, 466 SR. Bekanntmachungen. Jahresrev. Der vier gen. Güter Torge find am 27. October, deren Peretorge am Vom Livl. Domainenhofe wird hierdurch 1. November. bekannt gemacht, daß zur. Verpachtung nach, Im Fellinschen Bezirk: 1) das Gut benannter Kronegüter des Livl. Gouvernet Wölla mit 1 Hoflager, 580 Revisionss., 2 ments auf 6 und mehre Zahre von nll. Mühlen, 3 Krügen, 1 Branntwbr.,'210/? März 1844 ab, die Torge und Peretorge Dess. Ackert., 646?^ Dess. Heuschl., 844s? in den angesetzten Terminen abgehalten Dess. Wald, 1300 SR. Jahresrev. — 2) (Beilage) Beilage zum Pernauschen Wochenblatt M 39. Sonnabend, den 25. September 1843. Znsel Kühno mit 26t Revisionss., 1 Mühle, 0 moiki, npomeni^ ci, 2 Krügen, 1 Branntwbr., 65 Dess. Ackerl., ZÄ^0I'2»riI. . 45 Dess. Heuschlag, 208 Dess. Wald, 500 kni'a 3. 0enina6p6 184Z SR. Jahresrev. — 3) das Gut Wörring mit 12t Revisionss., t Mühle, 1 Kruge, 1 Schenke, t Branntwbr., 35 D. Ackerl., (?expeiiiapb H0«i, kttnitzpi». 120/5 Dess. Heuschl., 500 SN. Jahres, revenüe. Der drei genannten Güter Tor, Von Einem Wohledlen Rathe der Kai­ ge sind am 29. October, deren Peretorge serlichen Stadt Pernau werden alle und am 2. November. jede, welche an den verstorbenen, zum Gute Riga, im Livl. Domainenhofe am t5. Kirbelshos angeschriebenen hiesigen Ein, wohner Hans Andrei, Ansprüche oder Am September t843. forderungen zu haben, oder wider den, Domainenhofs-Assessor E. v. Kieter. zwischen clLlunc>.nltt und dem verabschiede« Nr. 4245. L. Walter, Secr. 2 ten Unteroffizier Hindrick Matson, am 17. Juli 1842 abgeschlossenen Alimentations, Von dem Livlandischen Kameralhofe wer­ Contract, nach dessen 7. Puncte, das clo den diejenigen, welche die Proviantlieferung kniict.« eigenthümlich zugehörige, in hiesi­ für das M^litair der activen Armee pro ger Vorstadt Nr. 85 belegene hölzerne 1844 auf Grund der in der Kanzellei die« Wohnhaus cum ap^erunentiis, nunmehr ses Kameralhofes zu ersehenden speciellen dem Hindrick Matson und dessen Ehefrau Bedingungen, zu übernehmen wünschen, Anna anheimfallt, zu sprechen gesonnen desmittelst aufgefordert, sich zeitig bei die­ sein sollten, hierdurch aufgefordert, sich mit sem Kameralhofe zu den auf den 18. und solchen ihren Ansprüchen, Anforderungen 22. October d. J> anberaumten Torgen und Protestationen, innerhalb sechs Mo­ zu melden und die erforderlichen Saloggen naten 3 dieses Proclams sub poena den einzureichenden Gesuchen anzuschließen. praeclusl, allhier anzugeben und ihre Rech« Riga, den 3. September t843. te in gesetzlicher Art zu verfolgen, mit der Kameralhofs 5 Assessor I. Bergen. Verwarnung, daß nach Ablauf dieser per- Nr. 534. E. v. Kieter, Secr. 1 emtorischen Frist, niemand weiter gehört noch admittirt,. das obenerwähnte Grund­ XJZ6UÜ0I0 Iis. stück aber dem Hindrick Matson und sei­ ^3111010 enmi, LbisbiLZKiiiiex ner Ehefrau, als rechtmäßiges Eigenthum 1011^6 N3 ce6^ adjudicirt werden soll. Wonach sich zu achten. Pernau Rathhaus den rrpoLianins npo^ovo^i-eiiiLi^ 11. September 1843. Nr. 1923. V-ln kiciein 1844 ua ocu0L2»ili C. Schmid , hiä - LI, 8.) 8?nc1ic. et 8ecretar. 2 eeü HgXaulbi, Li, Ein Edles Vogtei-Gericht der Kaiserlichen ciio «^1» Stadt Pernau bringt desmittelst zur allge-, meinen Kenntniß, daß das dem dimitt. Ael- ^8. I, 22. termann H. C. Erler gehörige in hiesiger 6pÄ cero mvpi'AUi, Vorstadt sud Nr. 39 belegene Brauhaus, sammt Wohn- und Nebengebäuden und son­ mit der Büchsenmachern und der Anfertigung stigen Appertinentien zum öffentlichen AuSbot vdn chirurgischen Instrumenten; ferner über­ gestellt werden soll, und die desfallsigen Torge nehme ich Gegenstand« aus Stahl, Eisen, auf den 13., 16. und ^6. November a. Zinn, Blei zc. auf galvanischem Wege zu der Pererorg aber, falls auf dessen Abhaltung vergolden und zu versilbern, wie auch die angetragen würde, auf den 19. November <> Verfertigung von Padeschränken. o. anberaumt worden sind. Kauftiebhaber Indem ich mich dem Wohlwollen des resp. werden demnach aufgefordert, sich an dy». av- Publikums bestens empfehle, verspreche ich gesetzten Tagen, Vormittags 11 Uhr in dem solide, prompte und billige Bedienung. Vogtei-Gerichte einzufinden. Bot und Ueber- Pernau, den 24. September 1843. bot zu verlautbaren und abzuwarten, was F . Ehrens t re i t , wegen des Zuschlages ferner verfügt werden wird. Pernau RathhauS, am 14. Septem­ Mechanikus aus St. Petersburg, wohn­ ber 1843. haft in der Vorstadt im Hause des Hrn. Nr. 2t2. Ober-Vogt R. v. Härder. Guthan, Nr. 270. 3 (1^.. 8.) Fr. Rambach, Secr. 2 Zur Beachtung für Schiffsbaumeister, Or­ Von Einer Kaiserlich Pernauschen Port« gelbauer, Stellmacher, Böttcher zc. wird hie- Tamoschna wird hiermit bekannt gemacht, mit bekannt gemacht, daß von jetzt an auf daß am 27. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, dem Pastorate Ka rufen ;u jeder Zeit so» eine i2»rudrige Barcasse mit vollständigem wohl Stiel- als auch Steineichen von belie­ Zubehör gegen gleich baare Zahlung in der biger Länge und Starke, frisch vom Stamme Hafen < Expedition an den Meistbietenden gxhauen, gegen contanre Zahlung abgeliefert verkauft werden wird. werden, jedoch hat der Käufer an Ort und Pernau Port - Tamoschna den 6 Sep. Stelle selbst die Auswahl nach seinem Be­darf? zu treffen und die Abfuhr zu besorgen. tember i«4Z. 1 Pastorat Karusen den 14. Sept. 1343. (Mit polizeilicher Bewilligung.) A. W. Baum ann, Pas tor . 2 Bekanntmachungen. Wir haben so eben eine Sendung Cham­ 'Bei mir sind zwei Wohnungen, jede aus pagner,Wein von einer sehr beliebten, und zwei Zimmern bestehend, mit den erforder­ hier früher bereits bekannt gewordenen lichen Wirthschafts, Bequemlichkeiten und Marke erhalten, den wir sowohl in ganzen StÄllraum zu vermiethen. Kisten als bei einzelnen Flaschen, zu sehr G. Schropp, Töpfermeis te r , z billigem Preise verkaufen. Auf Schloß Loh de werden acht junge Pernau, den io. September 184Z. Pferde, sammtlich braune, vön vier bis Hr. Härder 6c Comp, i fünf Jahren und guter Ra<^e verkauft. Eine ganz neue, gut regulirte goldene Auskunft hierüber ertheilt die Guts - Ver« Dymen < Cylinderuhr, mit 8 Steinen, ist waltung. z zu öinem billigen Preise zu verkaufen. Einem hohen Adel und geehrten Publi­ Den Preis erfährt man in der hiesigen kum mache ich hierdurch die ergebene Anzei­ Buchdruckerei, woselbst auch die Uhr zur ge, daß ich mich Hierselbst als Mechanikus Ansicht liegt. etablirt habe und empfehle mich namentlich Pernau den 10. September 184?. 4 mit der Verfertigung von physikalischen, ma­ thematischen, optischen und galvanischen Ar­ Schiffe sind angekommen .65 beiten; auch beschäftige ich mich ebenfalls —. — abgegangen 64 An Name» des Gemral-Gouveryements der OstseeproviAze« gestattet den Druck C. Gol dmairn, Censor- Pernau sches Wochenblatt. M 4V. 1843. Sonnabend/ d. 2. October. St . Petersburg , vom 16. Septbr . dieses Bataillons vollkommen zufriedengestellt. Seine Kaiserliche Hoheit der Herzog Ma­ Hierauf geruhten Se. Maj . der Ka iser ximilian von Leuchtenberg ist am Frei­ bei der im Lager stattfindenden Ablösung der tage den 10. September wohlbehalten von Wachen des Kostromaschen Jägerregiments zu­ Stettin in St. Petersburg angelangt und gegen zu seyn und besichtigten ebendaselbst die an demselben Tage nach Zarskoje - Selo ab­ auf unbestimmten Urlaub entlassenen, im Zar­ gereist. thum Polen befindlichen, Untermilitärs, so Vom 18. Am 10. September geruhten wie die Rekruten des zweiten Jnfanteriekorps. Se» Majestät der Kaiser ein Korps-Ma­ Am Abend fand in dem zum Palast Lazienki növer der bei Warschau concentrirten Trup­ gehörigen Park große Promenade bei einer pen des zweiten Jnfanteriekorps und der zu­ glänzenden Illumination und bei Feuerwerk sammengezogenen Brigade der irregulairen Ka­ statt. Se. Maj. d^r Kaiser geruhten in vallerie und der Donischen reitenden Batterie Allerhöchst Ihrer Kalesche im Park spazieren No. 2 zu veranstalten. Se. Maj. wurden, zu fahren. Am 13. Septbr . geruhten Se ' da Allerhöchstditselben diese Truppen in dem Maj. der Kaiser die Junker der zweiten besten Zustande und in gehöriger Ordnung leichten Kavallerie-Division und die Unrer- trafen, vollkommen zufriedengestellt. Am 11. fähnriche der Infanterieregiment»? des zweiten geruhten Se. Maj. der Kaiser ein Linien- KorpS zu besichtigen und würdigten sie der Manöver der zweiten leichten Kavallerie - Di­ Beförderung zu Offizieren. Hierauf besuchten vision mit ihrer Artillerie'und der zusammen­ Se. Maj. der Kaiser das Hospital des gezogenen Brigade der irregulairen Kavallerie Kindleins Jesu. Um 4 Uhr Nachmittags mir der Donischen reitenden Batterie No. 2 reisten Se. Maj. der Kaiser nach der Fe­ zu veranstalten und waren mit allen Bewe­ stung Nowogeorgiewsk ab und trafen daselbst gungen und Evolutionen, die auf dem Ma­ an demselben Tage um 6 Uhr Nachmittags növer vorgenommen wurden, vollkommen zu­ in erwünschtem Wohtseyn ein. frieden. Am 12. September wohnten Se. Vom 21. , Be i Gelegenhei t der Gebur t Majestät der Kaiser um 10 Uhr Morgens Sr . Kaiser l . Hohe i t des Großfürs ten N iko­ der heiligen Liturgie in der rechtgläubigen Ka­ lai Alexandrowitsch haben Se. Kaiserl. thedrale bei, verfügten sich hierauf direct in Hoheit der Großfürst Cesarewitsch Thronfolger die Alexandrowsche Citadelle, besichtigten da-, dem Herrn Militär - Generalgouverneur von selbst das erste Sapeur- und erste Reserve- St. Petersburg die Summe von 10,000 Sapeurbataillon und wurden durch die daselbst Rbln. B. Ass. zuzustellen geruht, um dieje­ angetroffene Ordnung und den guten Zustand nigen Gefangenen loszukaufen, welche sich we­ gen ohne lhren'^jgenen Willen. entstandener Es Heißt jetzt, die Königin Victoria habe Schulden in Haft befinden, und um eine dem Könige Louis Philipp hauptsächlich auS Vertheilung von Gkld unter die ärmsten Be­ dem Grunde einen Besuch abgestatter, um wohner der Residenz zu veranstalten. sich der Neutralität Frankreichs zu versichern, Zn den auslandischen Blättern meldet man falls eine Revolution in Irland ausbrache. aus Breslau, daß der Präsident des Colni- Vom 26. Madame ?löe la ide kann ih re te's der Warschau-Wiener Eisenbahn, Gene- Zimmer nicht mehr verlassen; ihr Zustand raladjutant Fürst Gortschakow, der Direktion flößt die lebhaftesten Besorgnisse ein. der Oderschlksischkn Eisenbahn die wichtige London, vom 22. September . Mitteilung gemacht hat, daß auf Allerhöch­ Ihre Majestät die Königin ist gestern Vor­ sten Befchl Sr. Majestät des Kaisers die mittags Uhr von ihrer Excursion nach Warschau - Wiener Eisenbahn auf Rechnung Belgien in Woolwich gelandet und hat sich des Staates fortgebaut und daß im Jahre ohne weitern Aufenthalt, in Begleitung ihres 1847 die ganze Linie von Warschau bis zur Gemahls, über Greenwich und Deptford nach Grenze beendigt seyn soll. Schloß Windsor begeben. Warschau, vom 23. September . Vom 23. D ie mi l i tä r ischen Befes t igungen werden in den größern Städten Irlands, wo Se. Majestät der Kaiser sind gestern von für diesen Punkt nicht hinreichend gesorgt ist, Nowogeorgiewsk nach Brest Licoweki weiter wie Cork, Limerick, mit großer Thätigkeit be­ gereist. trieben. Man sieht deutlich, wie sich die Par is , vom 22. September . Regierung in der Stille vorbereitet, und es Nach Briefen aus Algier wäre Abdel Ka­ fragt sich nur, ob sie etwa plötzlich einen der von seinem bisherigen Bundesgenossen, , Streich vollführen oder bloß den Grund zu dem Kaiser von Marokko, verlassen, der ihm einer imponirenden Haltung legen wolle. jetzt neue Hülfe verweigere. Der Emir be­ Lübeck, vom 14. September . schränkt sich angeblich darauf, Frankreichs Ver­ Etwa 12. unserer angesehensten Handlungs­ bündete im Südei; von Maskara und von häuser, die besonders nach Finnland Geschäfte Tremezen anzugreifen, aber er wagt es nicht machen, haben den Antrag an die Bürger­ mehr, sich 'den Französischen Truppen und schaft gestellt, noch im Laufe dieses Herbstes den befestigten Plätzen zu nähern. von Seiren des Staats eine Deputation nach Vom 24. Man hat e inen gewissen Be­ St. Petersburg zu senden, um der Russischen cker verhaftet, welcher einer der bedeutendsten Regierung die kritische Lage, in weiche Lübeck Leiter des vor einigen Tagen entdeckten Lom- durch die Finnische Zollverordnung von 1339 munisten - Eomplotts seyn soll; auf einer ge­ versetzt worden, zu schildern und das Kaiser!. heimen Presse, welche in seiner Wohnung ge­ Gouvernement um Abhülfe bei der bevorste­ funden wurde, sind die Proklamationen der henden Revision derselben anzugehen. Als Verschwornen gedruckt worden. Dieser Be­ Beitrag zu den Kosten der nachgesuchten di­ cker ist übrigens derselbe, welcher bereits im plomarischen Mission sind von den proponi- Jahre 4833 wegen Beleidigung der Person renden Handlungshäusern Summen bis zum des Königs zu einem Jahr Haft verurtheilt Belauf von circa 10,00t) M. B. gezeichnet wurde; er ist jetzt 43 Jahr alt und soll bei worden. den Communisten in großem Ansehen stehen. Wien, vom 22. September . Auch in Lyon hgben Verhaftungen statt ge­ Die neuesten Nachrichten aus Bosnien lau­ funden, welche mir dem CommuniSmuS und ten noch immer ungünstig. Die Insurrektion dem hiesigen Complott der Straße Pastourel gegen die Türkische Verwaltung wird leider in Verbindung stehen. von letzterer durch brutale Härte eher genährt Der Expräsident Boyer ist gestern zu St. als bezwungen». In unseren Grenzprovinzen, Cloud von Hem König empfangen worden. namentlich in Kroatien, steigert sich die Theil- nähme für die unglücklichen Christen Bosniens Königl. Hoheiten den Kronprinzen, die Kron­ fast bis zur Gährang der Gemürher. prinzessin Und die Prinzessin Eugenie bei ihrer Ber l in , vom 22. September . Rückkehr nach der Hauptstadt. Zn unseren vornehmen Kreisen unterhält v' S p a y i e n. man sich mit großem Interesse von einer, pro- Par js , 22. Septbr . Te legraph ische De­ jecrirten und nicht unglaublichen Heirath, die peschen aus Spanien. Perpignan, 17. Sep­ besonders ein hoher Monarch sehr wünschen tember. Nachdem Prim dem Generalkapitan ^oll. Es soll nämlich einst unser Prinz Adal­ seine Entlassung angeboten, wenn dieser fort­ bert, der zweite Sohn des Prinzen Wilhelm fahre, ihm Truppen zu verweigern, so ent­ von Preußen, mit der Prinzessin Eugenie, schloß sich dieser Letztere endlich dazu, ihjn Tochter des Kronprinzen von Schweden, sich 2000 Mann zuzusenden. Prim ging darauf vermählen, wodurch dann die neue Schwedi­ am 17. nach Gracia, Amcttler entgegen, sche Dynastie immer enger mit den legitimen. welcher zu Nadalona war. Die Zunta schickte Fürstenfamilien Europa's verbunden werden am 16. am Bord des „Meleagre", um Er­ würde. kundigungen einzuziehen zur Znstruktion de« Kob lenz, vom 26. September . Prozesses gegen die Wachtposten, die auf die Der Großfürst Michael ist heute Mittag Schaluppe dieses Schiffes Feuer gegeben hat­ auf einem Düsseldorfer Dampfschiff hier vor­ ten. Die von der Marine des Königs ge­ bei nach Rotterdam gereist, um sich dort nach nommene Haltung hat die Zunra imponirt. England einzuschiffen. Vom 23. Tekegraph ische Drpeschen aus B ingen, vom 28. September . Spanien. Perpignan, 22. September. Die Gestern Abend ist Zhre Kaiserl. Hoheit Posten von Barcelona vom 17., 16., 19. die Frau Großfürstin Helene von Rußland und 20. sind noch nicht eingetroffen. Ein mit ihren Prinzessinnen Töchtern hier einge­ Austreten der Flüsse- hat furchtbare Verwü­ troffen. Dem Vernehmen nach beabsichtigen stungen angerichtet, eine Brücke bei Girona Zhre Kaiserl. Hoheiten mehrere Wochen in wurde von den Fluchen eingerissen, es ertran­ unserer Stadt zu verweilen, um hier die ken dabei viele Personen. Traubenkur zu gebrauchen. Die Befürchtungen, daß die in Catalonien Aus dem Haag, vom 26. Septbr . ausgebrochene neue Bewegung auch in Sa­ Aus Zava meldet man, i>aß in der Nacht ragossa Wiederhall finden werde, und welche zum 6. Zum die Znsel Nias von einem fürch­ durch eine Reihe von beunruhigenden Nach­ terlichen Erdbeben erschüttert wurde, das un­ richten von dorther veranlaßt worden waren, ausgesetzt 9 Minuten dauerte. Die Häuser haben sich nur zu sehr als gegründet erwiesen. stürzten ein und begruben die Bewohner unter Der Telegraph verkündet heute den am 17« ihren Trümmern. Ein Theil des Berges erfolgten Ausbruch eines Aufstandes zu Gun­ Horiffa stürzte in den Abgrund und riß einen sten der Central - Zunra daselbst, wobei der Theil der Festungswerke und die Gouverne- Generalkapirän Lopez BanoS sich gezwungen mentsgebäude mit sich. Ein ganzes Dorf sah, mit der nur sehr schwachen Garnison (der Kampong Mego) wurde durch eine Welle die Stadt zu räumen. Er scheint sich dem­ verschlungen, während bei Sie Tolie große nach auf die Hauptstadt zurückzuziehen, oder Fahrzeuge 160 Schritt weit in das Land ge­ doch den Verstärkungen, die von dorther ihm worfen wurden. etwa zukommen könnten, entgegen marschiren Vom 27. Gestern Abend is t Se. Ka i ­ zu wollen. < Aber der Zustand der Gemürher ser!. Hoheit der Großfürst Michael hier ange­ zu Madrid selbst ist nach allen aus unparteii­ kommen. scher Quelle fließenden Nachrichten von der S tockho lm, vom 22. September . Art, daß man jeden Augenblick von dort selbst Gestern Nachmittag um halb 4 Uhr be­ der Nachricht von dem Ausbruche einer neuen grüßten die Kanonen von Castelholm Zhre Bewegung gewärtig seyn muß. Der KriegSmmister Serrano hat verordnet, hat Badalona verlassen und sich mit seiner der Brigadier Amertler, der zu den Znsur» schwachen Division nach Tiana hin zurückge­ genten von Barcelona übergegangen, solle, so­ zogen. Die Artillerie der Citadelle und des bald er gefangen genommen werde, nach der Forts Monjuich hat gestern Abend mit ihrem äußersten Strenge der Kriegsgesetze gegen Ver- Feuer aufgehört und heute noch nicht wieder rärher an der Negierung und an der Fahne damit angefangen. Man sagt, die Truppen dtS Vaterlandes gerichtet werden. bereiteten sich vor, die Znsurgenten in Barce­ Vom 24. Te legraph ische Depeschen. Bay­ lona morgen.anzugreifen. onne, 23. Septbr. Man schreibt aus Ma­ Par is , 28. Septbr . Te legraph ische De­ drid, der Generallieutenant Lameano - Sanz peschen aus Spanien. Madrid, 23. Septbr. sey an die Stelle des Generals Araoz zum Eine Pulvermühle in einiger Entfernung von Generalcapitän von Catalonien ernannt wor­ hier, nahe am Thor Fuencarral, ist gestern den, und die Generale Shelly, Lura und früh in die Luft gesprungen. Mehrere Ar­ Campuzano Härten Befehl erhalten, sich auf beiter und Aufseher sind dabei umgekommen. den Weg zu machen, um ein Cvmmando (in Die Stadt hat keine bedeutende Beschädigung Catalonien) zu übernehmen. — Perpignan, erlitten. Man weiß noch nicht, was diesen 23. Septbr. Die Verbindungen mir Barce­ Unfall veranlaßt hat. General Mazaredo, lona sind noch immer unterbrochen. Die Di- Gouverneur von Madrid, ist beauftragt wor­ ligence »st nicht angekommen. den, zu gleicher Zeit die Funktionen eines po­ Neuere Nachr ich ten aus Spanien. litischen Chefs zu bekleiden. Par is , 26. September . Te legraph ische G r i e c h e n l a n d . Nachrichten aus Spanien. Barcelona, 21. Par is , 26. September . D ie Regierung September. Prim und Blanco haben Sr. publizirt nachstehende telegraphische Depesche Andreu Palomar, das von Amerrler's Vor­ aus Toulon vom 23. d.: „Der „Mentor" trab besetzt war, angegriffen; mir vieler Mühe trifft so eben von Athen ein und melder, daß bemächtigten sie sich der ersten Häuser des in Athen in der Nacht vom 14. auf den 16. Orts; das Gefecht dauert seit zwei Tagen; ein Aufstand ausgebrochen sey'" Araoz hat sich mit der Zunta verständigt, Man erzählt sich, die Regierung habe aus um die Feindseligkeiten zwischen den Znsur­ Toulon Einzelnheiten über den Aufstand zu genten von Barcelona und der Citadelle zu Athen erhalten; die Stadt soll sich in den suspendiren. Händen der Znsurgenten befinden und der Barce lona, 22. September . Pr im hat König Otto kaum Zeit gehabt haben, sich zu heute früh die in St. Andreu Palomar ver­ entfernen. schanzten Insurgenten gänzlich in die Flucht A then, vom 16. September . geschlagen und zerstreut; um 8 Uhr waren Ueber den in der Nacht vom 14. zum 16. die Truppen im Besitz aller Häuser. Prim hier stattgehabten Aufstand enthält der Obser- hat 2W Gefangene gemacht; der Rest der vateur Grec folgende nähere Angaben. Zn Znsurgenten wurde getödtet oder hat die der erwähnten Nacht um 2 Uhr kündigten Flucht ergriffen. Milans ist verwundet. Die Flintenschüsse die Versammlung des Volks in Unterbrechung der Feindseligkeiten zwischen Bar­ den verschiedenen Stadttheilen Athen's an und celona und der Citadelle- hat nur 24 Stunden bald darauf setzte sich die Volksmasse in Ver­ gedauert. Die Citadelle und das Fort Mon- bindung mit der Garnison unter dem Rufe: juich geben heute Artilleriefeuer auf die Um­ „Es lebe die Konstitution.'" nach dem Palaste gebungen des SeethorS und der Atarazanas. in Bewegung. Dorr angekommen, stellte sich Barce lona, 23. September . D ie Be­ die ganze Garnison, Znfanterie, Kavallerie wegung zu Reus ist gescheitert 5-t>ie Aufrührer, und Artillerie, vor den Fenstern des Königs von den Einwohnern der Stadt verjagt, ha-, auf; das Volk nahm unter dem fortwähren­ ben sich in das Gebirge geflüchtet. Amettler den Rufe: „ES lebe die Konstitution!" seinen Platz hinter den Truppen ein. Der König mit es zur Konsolidirung des Thrones und erschien hierauf am Fenster und versprach, dif zum Heil der Nation durch die Macht der Forderungen des Volkes und der Armee in Umstände sich zu bekleiden gezwungen worden Erwägung zu zirhen und deshalb sich mir den ist, beeilt sich, Ew. Majestät die folgenden Ministern, dem StaatSrathe und den Reprä­ Maßregeln ehrfurchtsvoll mir dem Vertrauen sentanten der fremden Mächte zu besprechen; vorzulegen, sie unverzüglich und vollständig allein der Kommandant Kalergi erklärte, daß gebilligt zu sehen. 1) Ew. Majestät werden daS Ministerium nicht mehr anerkannt werde, es für gut finden, unverzüglich ein neueS und daß der StaatSrath bereits über daS be- Ministerium zu ernennen. Als diejenigen Per­ rathe, was die Umstände verlangten. Der sonen, welche sich dazu eignen, weil sie die StaatSrarh beschäftigte sich in der That so­ Achtung und das Vertrauen des Volks besi­ gleich mir der Enrwerfung der beiden unren- tzen, empfiehlt der Staalsrarh der Genehmi­ folgenden Acrenstücke, von denen das erste dem gung Ew. Majestät Andreas Meraxa zum Könige durch eine Deputation des Sraars- KonseilS - Präsidenten und Minister der aus­ raths überreicht wurde, die aus den Herren wärtigen Angelegenheiten; Andreas Londos zum Konduriotis, G. Eynian, A. P. Mavromi- Kriegsminister; Kanaris zum Marineminister; chali dem Jüngeren, Psyles und Anastasios Rhigas Palamides zum Minister des Innern; Londos bestand. Während der König sich mit Mansolas zum Finanzminister; Leon Melas der Deputation über die Vorschläge des Sraars- zum Iustizminister; M'chael SchinaS zum rathS berieth, erschienen die Repräsentanten Minister des öffentlichen Unterrichts und deS der fremden Mächte vor dem Palast, erhiel­ Kultus. 2) Ew. Majestät wird zu gleicher ten aber von dem Kommandanten die Wei­ Zeit geruhen, eine Ordonnanz zu unterzeich­ sung, daß der Eintritt Niemanden gestattet nen, wodurch dem neuen Ministerium anbe­ werden könne, indem der König sich in Kon­ fohlen wird, vor allen Dingen innerhalb ei­ ferenz mit der Deputation des Staarsrarhs nes Monats eine National-Versammlung ein­ befände. Zwei Stunden später verkündigten zuberufen, welche sich über die definitive Kon­ diese Depurirten, daß der König die ihm vor­ stitution zu berathen hat, die, in Überein­ gelegten Vorschläge angenommen habe, worauf stimmung mir der königlichen Autorität, die sich die neuen Minister sogleich nach dem Pa­ Aegide bilden wird, unter die künftighin der last begaben und längere Zeit bei dem Könige Thron und die Nation gestellt werden sollen. verweilten. Später erschien Se. Majestät Da die außerordentlichen Umstände, in denen in Begleitung der Minister und anderer Per­ daS Land sich befindet, die Einberufung einer sonen auf dem Balkon und wurde mir dem National - Versammlung dringend norhwendig Rufe: „Es lebe der konstiturionelle König! es machen und nicht gestarren, zuvor noch erst lebe die Konstirurion!" empfangen. Das Mi­ ein neues Wahlgesetz zu entwerfen, so wird nisterium hat seine Funktionen sogleich ange- . Ew. Majestät ihrem Ministerium zu gestatten treten. Um 3 Uhr Nachmittags kehrte die geruhen, diese National-Versammlung gemäß Garnison, nachdem sie vor dem Palast vor­ dem Geiste und den Bestimmungen desjenigen über destlirt, unrer den Zurufungen des Volks Wahl-Gesetzes, welches vor dem Jahre 1833 in die Kasernen zurück, und eine Stunde gültig war, einzuberufen, und zwar mit dem spater harre die Sradt, in welcher die Ord­ einzigen Unterschiede, daß die Wahl-Versamm­ nung nicht einen Augenblick gestört wurde, lungen ihre Präsidenten mit Stimmenmehr­ ihr gewöhnliches Ansehen wieder gewonnen. heit erwählen. DaS neue Ministerium, mit Die oben erwähnte Adresse des StaatSrathS den Vollmachten bekleidet, die norhwendig sind, an den König lautet folgendermaßen: „Ew. um die RegierungSgewalr so auszuüben, wie Majestät! Der StaatSrarh, welcher die Wün­ es die Wichtigkeit der Umstände, die seine sche des Volkes vollkommen theilt und die Ernennung herbeiführten, erheischt, wird der außerordentliche Gewalt angenommen hat, wo­ National-Versammlung Rechenschaft über seine Handlungen ablegen. Diese Maßregeln gehen eine ruhmvolle Zukunft sichere. Er weist die­ auf das klarste aus den so lebhaft ausgespro­ sem Tage einen Platz unter den Nationalfe­ chenen Wünschen und Bedürfnissen des Grie­ sten an. chischen Volkes hervor, deren treuen Dölmes Konstant in ope l , vom 3 . Septbr . scher bei Ew. Majestät in diesem Augenblick Nach der am 6. in Gegenwart des Sul­ der Staatsrach bildet. Sie sind eine unver­ tans und seiner Minister abgehaltenen Heer­ meidliche Folge der gesetzlichen Forderungen, schau wurde den versammelten Truppen mit­ welche die unverzügliche Realisirung aller Ga­ telst eines Hartischertsss angekündigt, daß die rantien verlangen, die durch die früheren Na- Soldaten von nun an nur fünf Zahre zu tional-Versammlungen, durch die Handlungen dienen brauchen, nach Ablauf derselben aber der Tripel-Allianz und durch den Fürsten selbst, wieder zu ihren gewöhnlichen Beschäftigungen der den Thron Griechenlands annahm, gehei­ zurückkehren können. ligt wurden. Es sind dies endlich Maßregeln, Smyrna, vom 10. September . die der Staatsrach, in Übereinstimmung mit Die Bewohner der Znsel Casso. sind in der Nation, nach seinem Gewissen nicht nur vollem Aufstand, was tue Türkische Negierung als dringend, sondern als das einzige Ret- zu ernsten Maßregein veranlassen wird. Der tungsmittel unter den gegenwärtigen Umstän­ dortige Sanirärsvorstand und der Arzt haben den betrachtet. Gebe der Himmel, daß Ew. nach Nhodus flüchten müssen, um der Volks-" Majestät, überzeugt von dem, was wir so wuch zu entgehen. Casso war bekanntlich eben dargelegt haben, jene Maßregeln billigen während der Revolution der Schlupfwinkel und zur Freude Aller und zur Sicherung der vieler Piraten und in neuester Zeit durch die öffentlichen Ruhe und Ordnung die unverzüg­ vielen Baratterien berüchtigt, welche in seiner liche Ausführung derselben befehlen möge! Der Nahe, verübt wurden. Man wird trachten Staatsrach beschwört Ew. Majestät ehrfurchts­ müssen, eine Obrigkeit — bis jetzt fehlt eine voll, den so eben ausgesprochenen Wünschen solche gänzlich — einzusetzen und eine Besa­ die Genehmigung zu ercheiien und verharrt tzung dahin zu verlegen, um die Aufrührer u. s. w. (Folgen die Unterschriften.)" im Zaume zu halten. Gleichzeitig sind auch Die von dem Könige auf die vorstehende auf Calymno Unruhen ausgebrochen. Der Adresse ertheilre, Antwort lautet folgenderma­ von Hassan Pascha daselbst eingesetzte Primas ßen: „Wir Otto, von Gottes Gnaden König wurde bei seiner Ankunft schmählich mißhan­ von Griechenland, haben auf die Vorschläge delt. Die Behörden können ihr Ansehen nicht des Staatsrathes beschlossen: Art. 1. Zn behaupten, und die Anarchie Hat den höchsten dem Zeitraum von dreißig Tagen wird eine Grad erreicht. Man sagt, daß Hassan Pa­ National-Versammlung einberufen, um ge­ scha in Konstantinopel auf die Absenkung von meinschaftlich mit UnS die Constitution des zwei Kriegsschiffen angetragen habe, da er nur Staats zu entwerfen. Die Wahl-Versamm­ so die Ruhe und Ordnung auf der Znsel lungen werden gemäß den Bestimmungen des wieder herzustellen im Stande sey. DaS Ge­ letzten, vor 1833 bekannt gemachten Wahlge­ schwader des Kapudan Pascha , bestehend aus setzes stattfinden, jedoch mit dem Unterschiede, 4 Linienschiffen, 1 Corverre, 1 Fregatte und daß diese Wahlversammlungen ihre Präsiden­ 2 Briggs hat am 6. d. M. auf der Rhede ten mit Stimmenmehrheit ernennen. Art. 2. von Scio die Anker geworfen. Unser Ministerkonseil wird versammelt werden, um diese Ordonnanz zu kontrasigniren und in d e r m i s c h t e s . Ausführung zu bringen. Athens den 1Z. — Zu Professoren an der Kaiserlichen Uni­ September 1343. O t t o." versität zu Dorpat sind ernannt: für daS Fach Zu gleicher Zeit erklärte der Staatsrach des Criminalrechrs, des Criminal - Prozesses, durch eine Proklamation unter Anderem, daß der Rechrsgeschichre und de» juristischen Lite­ der 3. (1Z.) September fortan Griechenland ratur vr. Eduard Esenbrüggen in Kiel, für baS Fach der Anatomie vr. Reichert in Ber­ großer Regierungskreuzer 400 bis 460 Schritte lin. (Der bisherige Professor der Anatomie von seinem Ankerplatz auf den Strand geschleu­ vr. Bidder'übernimmt das Fach der Physio­ dert wurde. logie, Pathologie und Semiolik.) — Zu Nürnberg fand am'^24. September Lübeck, im Sept . Der mi r Aust ie fung in Folge einer Aufforderung des dortigen Ma­ der Plate (Travemündung) beschäftigte Dampf­ gistrats die erste öffentliche Versammlung zur bagger hat in der letzten Zeit so trefflich ge­ Konstiruirung eines Vereins wider den Klei­ arbeitet, und die dadurch gewonnenen Resul­ derluxus statt. Den Vorsitz führte, der erste tate haben bereits so günstig auf unseren Was- Bürgermeister, Herr D-, Binder, welcher in -- serstand eingewirkt, daß auf B/fehl des Loot- einem ausführlich?» Vortrag den Zweck und sen-Departements der Travemünde? Wasser- die Notwendigkeit des zu bildenden Vereins messer einen Fuß tiefer gestellt werden konnte; auseinander setzte. Hierauf wurde die Sub- es ist die Hoffnung begründet, im nächsten scriprion eröffnet, welche 44 Tage lang fort­ Jahre das Fahrwasser auf 1l6 Fuß Tiefe dauern soll; nach Schließung der Listen wird gebracht zu sehen. Angemessene Tiefe unseres zur Wahl eines Ausschusses und zur Abfas­ Hafens ist eines der vornehmsten Erfordernisse sung der Satzungen geschritten werden. zur Erhaltung unseres Handels. London, den 6 . Septbr . Am 2?. Au­ — Die Stadt Egersund in Norwegen ist gust wollte zu Bedford eine neue Wiedertau- von einer schrecklichen Feuersbrunst heimgesucht fersecte, deren Haupt ein T. R. MarhewS worden; zwei Dricrheile aller Häuser sind in ist, eine öffentliche Taufe durch Untertauchen Asche gelegt. halten. Eine Frau Whiteman war unter den — Ein fürchterlicher Sturm und Wolken-' Täuflingen. Schon hatte die Handlung am bruch hat in Marseille große Verwüstungen Ufer des Flusses mit Gebet begonnen, da angerichtet; es erfolgte ein. Einsturz etlicher kam ihr Mann, dessen häuslicher Friede durch Gebäude nebst starken Überschwemmungen. das sectirerische Treiben gestört war, herbei In dem gerade stark besuchten Schauspielhaus« und forderte sie auf, heimzukehren. Sie wei­ mußte das Publicum bis gegen 4 Uhr mor­ gerte sich, denn der Geist befehle ihr, sich gens warten, ehe das Wasser sich verlaufen taufen zu lassen. Whiteman wurde am Ende hatte. Aus einer Srraße strömten die Fluren ärgerlich, sagte, das Untertauchen solle ihr so stark nach dem Hafen zu, daß ein Unglück­ werden, und warf sie köpflings ins Wasser. licher umgerissen ward und im Hafen erlrank. -Nach e in igem Umherkrabbe ln kroch s ie wieder - Die Blitze schlugen dabei in Kirchen, und heraus unter allgemeinem Gelächter. viele Häuser ein; das von Himmel stürzende Wasser ließ aber keinen Brand auskommen. — Nachrichten aus Zava enthalten grau­ Bekanntmachungen. senvolle Schilderungen von der Zerstörung, Vom Livl. Domainenhofe wird hierdurch welche ein Erdbeben den Z. und 6. Januar bekannt gemacht, daß zur Verpachtung nach, d. I. auf der Znsel N-aS angerichter hat. benannter Kroneguter des Livl. Gouverne- Die Stöße haben ununterbrochen 9 Minuten ments auf 6 und mehre Zcchre von nlt. gedauert. Häuser stürzten ein .und begruben März 1844 ab, die Torge und Peretorge die Einwohner unter ihren Trümmern. Ein in den angesetzten Terminen abgehalten Theil des Berges Horeffa siel in den Ab­ werden sollen, zu welchen sich die etwani, grund, wodurch die Gouvernementsgebäude zu­ gen Pachkliebhaber unter Beibringung ge­ sammensanken. Ein großes Dorf, Mengo, höriger Saloggen entweder in Person, oder wurde durch eine himmelhohe Woge wegge­ durch gesetzlich legitimiere Bevollmächtigte spült, wodurch viele Menschen das Leben ver­ zeitig vorher beim Llvl. Domainenhofe zu loren. Dieselbe Woge hob mehrere Fahrzeuge melden haben. — Die näheren Pachtbee mit solcher Gewalt aus dem Flusse, daß ein dingungen können vor Abhaltung der Tor- — 326 — ge, in der Kanzellei der Oeconomie-Abtheil. revenüe. Der drei genannten Güter Tor, des Livl. Domainenhofes ersehen werden. ge sind am 29. Oktober, deren Peretorge- Im Wendenschen Bezirk: i) das Gut am 2. November. Lüdern mir 165-RevisienSseelen, i Krug, Riga, im Lrvl. Domainenhofe am 15. 655 Dess. Ackerland, 49xz Dess. Heuschlag, September 1843. Z78H Dess. > Wald, 750 SN.'Zahresreve, Domainenhofs-Assessor E. v. Keith. nüe. — 2) d. G Schujen mit 98 Revi­ Nr. 4245. L. Walter, Secr. .1 sionss., i Krug, 3Z^ Dess. Ackerl., 20 Dess. Von Einem Wohledlen Rathe der Kai- Heuschl.. ,50 Dess. Wald; 395 SR. Iah« serlichen Stadt Pernau werden alle und resrev. — z) d. G. Kohsenhoff mit 2 Hof­ jede, welche an den verstorbenen, zum Gute lagen, 425 Revisionss., 2 Mühlen, 2 Krü­ Kirbelshof angeschriebenen hiesigen Ein» gen, i Schenke, i Branntwbr., ,32 Dess. wohner Hans Andrei, Ansprüche oder An» Ackerl., 80 D. Heuschl., 7,4 Dess. Wald, forderumjen zu haben, oder wider den, 5300 SR. Zahresrevenüe. Der drei ge­ zwischen ciLtuncrnin und dem verabschiede« nannten Güter Torge sind am 26., deren teN Unteroffizier Hindrick Malson, am 17. Peretorge am 30. Oktober. Zuli 1842 abgeschlossenen Alimenlations- Im Dörptschen Bezirk: t) d. G. Ma? Contract, nach dessen 7. Puncte, das c^;- rienhoss mit 66 Revisionss., i Schenke, t tuilLio eigenthümlich zugehörige, in hiesi­ Branntwbr., 66?? Dess. Ackerl., Dess. ger Vorstadt Lub Nr. 85 belegene hölzerne Heuschl., 905 SR. Zahresrev. — 2) d. Wohnhaus cuni nunmehr G. Falkenau mit 1 Hvfl., 438 Revisionss., dein Hindrick Matson und dessen Ehefrau 1 Mühle, 2 Krügen, , Schenke, , Brannt- Anna anheimfällt, zu sprechen gesonnen weinsbr., 209 Dess. Ackerland, ,37/? Dess. sein sollten, hierdurch aufgefordert, sich mit Heuschl., 2660ß^ Dess. Wald, 31,8 SR. solchen ihren Ansprüchen, Anforderungen Zahresrev. — 3) das Gut Wotligfer mit und Protestationen, innerhalb sechs Mo, 1 Hoflage, 273 Revisionss., t Mühle, 1 naten a dieses Proclams snk poena Kruge, 2 Schenken, 1 Branntwbr., 83 D. pr->ecw5i, allhier anzugeben und ihre Rech» Ackerl., ,85 Dess. Heuschlag, 1470 Dess. te in gesetzlicher ?lrt zu verfolgen, mit der Wald, 532 SR. Zahresrev. — 4) d. G. Verwarnung, daß nach Ablauf dieser per- Castolatz mit 1 Hvfl., 120 Revisionss., 1 emtorischen Frist, niemand weiter gehört Mühle, 2 Schenken, 63 Dess. Ackerl., 45 noch admittirt, das obenerwähnte Grund­ Dess. Heuschl., 668 Dess. Wald, 466 SR. stück aber dem Hindrick Matson und sei­ Zahresrev. Der vier gen. Güter Torge ner Ehefrau, als rechtmäßiges Eigenthum sind am 27. Oktober, deren Peretorge am adjudicirt werden soll. Wonach sich zu t. November. achten. Pernau Rathhaus den Im Fellinschen Bezirk: 1) das Gut. lt. September 1843. Wölla mit t Hoflage, 580 Revisionss., 2 Nr. 192Z. - In ticlem Mühlen, 3 Krügen, 1 Branntwbr., 210/5 C . S c h m t d , Dess. Ackerl., 646^ Dess. Heuschl., 844ZI (^.. 8.) 8?ricjic. et Lecret^r. 1 Dess. Wald, L300 SN. Zahresrev. — 2) Ein Edles Vogtei-Gericht der Kaiserlichen Znsel Kühno mit 26, Revisionss., 1 Mühle, Stadt Pernau bringt desmittelst zur allge­ 2 Krügen, 1 Branntwbr., 65 Dess. Ackerl., meinen Kenntniß, daß das dem dimitt. Ael- 45 Dess. Heuschlag, 208 Dess. Wald, 500 termann H. C. Erl er gehörige in hiesiger SR. Zahresrev. — 3) das Gut Wörring Vorstadt Nr. 39 belegene Brauhaus, mit 121 Revisionss., , Mühle, 1 Kruge, sammr Wohn- und Nebengebäuden und son­ 1 Schenke, t Branntwbr., 35 D. Ackerl., stigen Appertinentien zum öffentlichen AuSbot 120^5 Dess. Heuschl., 500 SR. Zahres- gestellt werden soll, und die desfallsigen Torg« (Beilage) Beilage' zum Pernauschen Wochenblatt M 40. Sormabend, den 2. October Z843. auf den 13., 16. und 16. November o., von 2 bis 5, Uhr Nachmittags bei mir am der Peretorg aber, falls auf dessen Abhaltung zumetden. Pernau den Zv> Septbr. 184Z. angetragen würde, auf den 19. November u Pastor eücx. ' . Mar tens. 2 anberaumt worden sind. Kaufliebhaber Die kleine Seile in meinem Hause ist werden demnach aufgefordert^ sich an den an­ zu vermiethen. H. D. Bock. 2 gesetzten Tagen, Vormittags 1l Uhr in dem Vogrei-G^richte einzufinden. Vor und lieber- Zur Beachtung für SchiffSbaumeister, Or- . bor zu verlautbaren und abzuwarten, was gelbauer, Stellmacher, Böttcher :c. wird hte- wegen deS Zuschlages ferner verfügt werden mit bekannt gemacht, daß von jetzt an auf wird. Pernau Rachhaus, am 14. Septem­ dem Pastorate-Karusen zu jeder Zeit so, ber 1843. wohl Stiel- als auch Steineichen von belie­ Nr. 2l2. Ober-Vogt N. v. Härder. biger Länge und Stärke, frisch vom Stamme (>^.5) Fr. Nambach, Sccr. 1 gehauen, gegen contante Zahlung abgeliefert werden, jedoch hat der Käufer an Ort und (Mit polizeilicher Bewilligung.) Stelle selbst die Auswahl nach seinem Be­ Bekanntmachungen. darf« zu treffen und die Abfuhr zu besorgen. Einem hohen Adel und gechsten Publi­ Pastorat Karusen den 14. Sept. 1843. kum mache ich hierdurch die ergebene Anzei­ A. W. Bau mann, Pastor . 1 ge, daß ich mich hierselbst als Mechanikus Bei mir sind zwei Wohnungen, jede aus etablirt habe und empfehle mich namentlich zwei Zimmern bestehend, mit den erforder­ mit physikalischen, mathematischen. optischen lichen Wlrchschafts - Bequemlichkeiten und und galvanischen Arbeiten, vdn denen ich, ih­ Stallraum zu vevmielhen. rer Mannigfaltigkeit wegen, nur Thermome­ G. Schropp, Töpfermeis ter . 2 ter, Barometer M,d Augenspritzen erwähne; auch beschäftige ich mich ebenfalls mit der Auf Schloß Loh de werden acht junge Büchsenmachern und der Anfertigung von chi­ Pferde, sammtlich braune, von vier bis rurgischen Znstrumenten; ferne, übernehme ich fünf Zahren und guter Na^e verkauft. Gegenstände ans Stahl, Eisen, Zinn, Blei Auskunft hierüber ertheilt die Guts, Ver« ic. auf galvanischem Wege zu vergolden und walrung , 2 zu versilbern, wie auch die Verfertigung von Vom l0 Septbr. bis zum i. Octbr Badeschränken. Getankt. St Elisabeths » Kirche: Get Zndem ich mich dem Wohlwollen des resp. orge Tohwer. — Caspar Franz Simmo. Publikums bestens empfehle, verspreche ich solide, prompte und billige Be/>ienunq. . ^ Marri Sttam. — Franz Gottlieh Pernan, den 24. September 1843. Herrmann. F . Ehrenst re i r , Beerdigt. ^St. Elisabeth's Kirche: Magd Mechanikus aus St. Petersburg, wohn­ Ewa Peterson, alt 04 Zahr. — Ann haft in der Vorstadt neben dem Hrn. Gu­ Dreier,alt 42 Jahr. than, im Hanse N«. 270. 2 HIroelamirt. St. Elisabeth's.Kirche; Zo, Hann Karl Wilhelm Koservwsky mit Mit Gottes Hülfe beginnt am l0. Oc» - Anna Liit. Zuhhan Graumann mit tober Nachmittags 2 Uhr in dem Locale Rino Kiwit. — Carl Alexander Zimmer» der hök)ern Kreisschule der Unterricht in mann mit Christina Dorothea Klassen. der Sonntagsschule. Die resp. Lehrherren werden gebeten, diejenigen Lehrlinge, welche Schisse sind angekommen 74 diese Schule besuchen sollen, am 6. October — -v- abgegangen 64 ZZ8 TsLe der Lebensmittel in Verna«» kür den M^onat Oktober 184Z. B r o d . Silb. Loth. Kop. Ein Franzbrod oder Kringel von reinem Mostauschen Weizenmehl, aus Wasser gebacken, soll wägen und gelten 25 7. Ein Franzbrod od. Kringel von reinem Weizenmehl, aus Wasser gebacken Z T Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Wasser gebacken .... 6 1 Ein Frgnzbrod oder Kringel von reinem Moskauschen Weizenmehl, aus Milch gebacken, soll Magen und gelten 4 t Ein Franzbrod od. Kringel von reinem Weizenmehl, aus Milch gebacken 2^ Ein dito von gleicher Güte und ebenfalls aus Milch gebacken .... 5 t Ein Süßsauerbrod von feinem gebeutelten Noggenmehl, . t Pfund 3 Ein ungesäuertes, von feinem gebeutelten Roggenmehl, . . dito 3 !6 Ein grobes, jedoch aus reinem Noggenmehl gebackenes Brod, i Pfund 2 —' — Silb. F l e i s c h . Pfd. Kop. Gutes fettes Rindfleisch vom Mastvieh soll gelten 1 Minder gutes dito l Gutes fettes Kalbfleisch von Mastkalbern, vom Hinterviertel .... 1 8 Dito dito voM Vorderviertel ^ . t 5 Minder gutes dito vom Hinterviertel - j 3 l 3 t 4 Dito dito vom Vordetvierrel t 3 Gutes fettes Schweinefleisch 1 6 Minder gutes dito — — S7>ilb. Mze. B i e r u n d B r a n n t w e i n . Rbl. Kop. Ein Faß Doppel >- oder Bouteillenbier .......... 6 50 Ein? Bouteille Doppelbier.von drei Viertel Stoof — ' 5^ Eine'Bouteille Tafel- oder Mittelbier — 4^ Eine Tonne oder Faß Brauhaus Krugbcer von 92 Stöfen .... 3 50 Brauhaus oder Krugbier j Stoof — 4? — 24 — 28^ — 36 Noch feinerer oder doppelt abgezogener dito t Stoof — 43 Wer sich bei dem Verkauf der ln der Taxe benannten Lebensmittel eine Abweichung erlauben sollte, es sei nun in Rücksicht der Güte, des Gewichts, des Maaßes oder des Preises, verfällt bei dem ersten Uebertretungssall in eine Strafe von 6 Rbl. S., bei dem zweiten von i- Rbl. S. und bei dem dritten von 25 Rbl. G. M., wovon de» Angeber dte Hälfte erhält. Würde sich aber je­ mand zum vierten Male eines solchen Vergehens schuldig machen, so soll ihm sein Handwerk oder sonstiger Geschäftsbetrieb gelegt werden, publicamm Pernau Polizet»Verwaltung, den 1. Oetb. 184z. Im Namen des General-GouvemementS der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censoe. Pernansches Wochenblatt. Ä 41. .Sonnabend/ d. 9. October. St . Petersburg , vom 23. Septbr . welche sich im Russischen Reiche auf Pässe Am 13. September, am Tage der kirchli­ aufhalten, die blos für einen bestimmten Ter­ chen Feier in der temporairen Gefängnißkirche min ausgestellt sind, auch nach Ablauf dieses zu Moskwa, erschien während der Liturgie, Termins den ferneren Aufenthalt in Rußland als die Gefangenen eben durch das lebeudige zu gestatten, wenn dem nicht besondere Gründe Mort des Evangeliums erquickt worden wa­ entgegenstehen sollten. ren, der stellvertretende Moskwasche Kriegs- Der wirkliche Geheimerath und Senareur Generalgouverneur, General von der Infan­ Baron Bühler starb am 10, d. M. bei Dor- terie Fürst Alexei Gregorjewitsch Schtscherba- pat im Schooße seiner Familie, fast 80 Zahr tow in der Kirche. Dies Erscheinen des Ober­ alt, von denen fünfzig dem treuen und eifri­ befehlshabers der Residenz in der Gefängniß­ gen Staatsdienste unter vier Monarchen ge­ kirche war nicht bloß durch die gewohnte Auf­ widmet waren; der Verewigte war 23 Zahr merksamkeit, welche derselbe dem Gefängniß- Senateur. wesen überhaupt zu schenken pflegt, zu erklä­ Die außeretatmäßige Stadt Neßwisch im ren, sondern hatte vielmehr auch den Zweck, Gouvernement Minsk wurde am 20. Au­ die Gefangenen mir der Gnade bekannt zu gust von einem großen Unglück betroffen. Es machen, welche Seine Kaiserliche Hoheit der brannten 126 hölzerne und 10 steinerne Häuser Großfürst Cesarewitsch Thronfolger in Veran­ nieder und 800 Einwohner wurden obdachlos. lassung der erfreulichen Geburt Seiner Kai­ Vom 25. Am 16. - , um 9 Uhr Morgens, ser l ichen Hohei t des Großfürs ten N iko la i reisten Se. Maj. der Kaiser nach Brest-Li- Alexandrowitsch über sie hatte ergehen towsk ab, und kamen an demselben Tage um lassen. Derselbe hatte ebenso wie dem Sr. 11^ Uhr Abends in vollkommenem Wohlseyn Petersburgischen Herrn Kriegs-Generalgouver- dase lbs t an . Am 16. geruhten Se. Maj . neur auch dem Moskwaschen Herrn KriegS- das 1., 2. und 4. Bataillon des 'Zägerregim. Gtneralgvuverneur die Summe von 10,000 des Fürsten von Warschau, Grafen Paske- Rubel Bco. Ass. zur Loskaufung der wegen wirsch von Eriwan, und die auf unbestimmten Schulden in gefänglicher Haft befindlichen Urlaub entlassenen Unteroffiziere und Gemei­ Personen zugestellt. Die wohlthätige Maß­ nen aus den GG. Grodno, Minsk und Wol- regel wurde sogleich in Erfüllung gesetzt und hynien zu besichtigen. Mit dem rüstigen und eine Menge von Gefangenen auf freien Fuß gesunden Aeußern dieser letztern, so wie mit gestellt. der ausgezeichneten Ausrüstung derselben ge­ Se. Maj. der Kaiser haben Allergnädigst ruhten Se. Maj. vollkommen zufrieden zu zu befehlen geruht, denjenigen Ausländern, seyn. Darauf besichtigten Se. Maj. die Te- reßpolsche Befestigung, die im Bau begriffene Vom 1. Oe tober . D ie kön ig l iche Fami­ Drahtbrücke, die Kobrinsche Befestigung, die lie hat gestern das Schloß von Fontaineblau Kaserne der Citadelle, und die Wolhynische bezogen. Der Herzog und die Herzogin von Befestigung, und geruhten sowohl mit allen NemourS werden morgen, der König und die Festungsbauten, wie auch mir dem ausgezeich­ Königin der Belgier übermorgen daselbst ein­ neten Zustande des von Sr. Maj. besichtig­ treffen, um der Feier des auf den 6. Oktober ten Brestschen Alexander-Cadetteneorps und der fallenden 7tsten Jahrestags der Geburt des Brest-Litowskischen Commissariats - Commission Königs Louis Philipp beizuwohnen. Am 7. vollkommen zufrieden zu seyn. An demselben wird sich der Hof- wieder nach St. Cloud be­ Tage, um 9 Uhr Abends, geruhten Se. M. geben und dort den übrigen Theil des Herb­ der Kaiser Höchstihre Reise auf der Straße stes verweilen. nach Kiew fortzusetzen und besichtigten bei der Vom 3. D ie F inanzen Spaniens so l len Durchreise durch Shitomir die auf unbestimm­ so übel daran seyn, daß das Ministerium Lo­ ten Urlaub entlassenen Unteroffiziere und Ge­ pez sogar kein Geld mehr für die Unterhal­ meinen aus den GG. Wolhynien und Podo- tung des Haushalts der Königin Zsabella lien, mit denen Se. Maj. vollkommen zufrie­ herbeischaffen könne. Es heißt, die Königin den waren. Am 13., um 11. Uhr Abends, Christine helfe ihrer Tochter seit dem Sturze geruhten Se. Maj. der Kaiser in vollkom­ Espartero's mit ihren Geldmitteln aus. menem Wohlseyn in Kiew anzukommen. DaS Gerücht von einem nahen Kongresse Am 22. September um 8 Uhr Morgens, in Bezug auf die Spanischen. Angelegenhei­ geruhten Ihre Maj. die Kaiserin, nebst ten, dessen die Peutsche Presse mehrmals Er­ Z I . KK. HH. den Großfürs t innen OlAa wähnung gethan hat, scheint nicht ohne allen und Alexandra Nikolajewna, und am Grund, zu seyn. Die Nordischen Kabinette Abend desselben Tages Se. Kaiserl. Ho­ beabsichtigen allerdings alle Akte, durch welche he i t der Thronfo lger Cäsare wi tsch der Legitimität in Europa und zunächst in und Großfürs t A lexander N iko la je- Spanien zu nahe getreten wurde, nach und witsch aus Zarskoje-Selo nach Moskau ab­ nach zu redressiren. Es scheint eine Verbin­ zureisen. dung zwischen Zsabella I?-. und dem Sohne Par is , vom 23. September . des Don Carlos beabsichtigt zu werden. Die Briefen aus Athen vom 17. zufolge, soll­ Kabinette von London und Paris mächten ten alle Fremden, welche Aemter bekleiden, gern den Prinzen von Asturien als einen entlassen werden, selbst die bei der Verwaltung Mittelweg vorschieben. Ein eigenes Hinder- der Nationalbank angestellten Franzosen. Nur niß, erzählt man sich, entstehe auch dadurch, mit einigen alten Philhellenen sollte eine Aus­ daß Don Carlos in Betracht seiner eigenen. nahme gemacht werden. Königswürde für seinen Sohn den Titel Carl Vom 30. Se i t der Ankunf t der le tz ten VI. verlange. Nachrichten aus Athen herrscht eine unge­ London, vom 27. September . wöhnliche Thatigkeit in unserem auswärtigen Das Banker im Mansionhaus, dem Gene­ Ministerium. Herr Guizot hat häufige Eon- ral Elpartero zu Ehren, hat gestern stattge­ ferenzen mit Lord Cowley, dem Britischen funden. General NogueraS war nicht dabei Botschafter, und der Courier-Wechsel zwischen zugegen, wohl aber General Van Halen sammt Paris und London ist ebenfalls lebhaft. Man vielen Spanischen Offizieren; die Zahl der versichert, daß es sich darum handelt, eine Gäste war 300; der Lordmayor brachte einen imposante Seemacht nach Griechenland zu höchst schmeichelhaften Toast aus auf den Ge­ senden, um die liberale Partei in den gesetz­ neral Espartero; es wird darin ganz besonde­ mäßigen Schranken zu erhalten und dem Kö­ res Gewicht darauf gelegt, daß der Regent, nig Otto für mögliche Fälle einen festen und einer aus dem Volk, von den Aristokraten sicheren Schutz zu verleihen. verfolgt und gestürzt worden sey. Vom 3. Octbr . Se. Kaiser l . Hohe i t der große Zapfenstreich, alle Tambours mit ein­ Großfürst Michael von Rußland ist vorgestern begriffen, aus 1080 Mann bestehend, begann hier angekommen. Baron Brunnow und das um 8^ Uhr und wachte einen wunderbar im­ Russische Gesandtschaftspersonal empfingen den­ posanten Eindruck. Heute ist wieder Feld- selben bei Blackwall und geleiteten ihn nach Manöver südlich von Lüneburg nach Melbeck Mivarts Hotel. Die Königin hat den Groß­ hin, auf zwei Meilen Weite. Ein besonderes fürsten sogleich nach seiner Ankunft nach Wind­ Schauspiel wird sich in der Haide, gegen sor eingeladen, wo glänzende Vorkehrungen zu Bienenhüttel hin, darbieten. Der König von seinem Empfange getroffen worden sind, und Hannover hat hier nämlich ein einzeln stehen­ wohin Se. Kaiserliche Hoheit sich heute bege­ des Bauernhaus angekauft, weiches erst vom ben hat. ES sollen dorr mehrere Festlichkei­ Feinde als Deckung vertheidigt, dann aber ten, unter Anderem eine Parade der dorr sta- angegriffen, zusammengeschossen werden und tionirten Regimenter stattfinden. demnach in Flammen aufgehen soll. Morgen Vom 4. Se. Kaiser l . Hohe i t der Groß­ Abend ist großer Hofball. fürst Michael von Rußland begab sich gestern Darmstadt , vom 3 . Oktober . in Begleitung des Russischen Ministers Ba­ Zur Feier der glücklichen Entbindung Z. ron Brunnow, des Fürsten Dolgorucki, Ge­ Kais . Höh. der Großfürs t in Cäsarewna nerals Tolstoy und anderen Notabilitäten sei- Maria Alexandrowna von einem Prin­ 'neS Gefolges nach Windsor, wo er mit vieler zen , fand gestern Nächmittag um 4 Uhr bei Aufmerksamkeit empfangen wurde. Prinz Al­ Sr. K. H. dem Großherzoge ein Diner in brecht bewillkommnete den Großfürsten beim. großer Gala im Großherzogi. Palais statt, Eintritt in das Schloß und geleitete ihn in zu welchem, außer dem Hofe, das diplomati­ das große Audienz-Zimmer zur Königin. sche Corps unp die höchsten Militair- und Abends fand in der Waterloo-Halle ein gro­ Civil - Chargen gezogen zu werden die Ehre ßes Bankett statt, welchem auch der Herzog harten. Unter einer Salve von 61 Kanonen­ von Wellington und Sir R. Peel beiwohnte» schüssen brachte Se. K. Höh der Großherzog Hamburg, vom 3. Oktober. einen Toast auf das Wohl HZ. KK. MM. Heute Morgen um 6 Uhr ist der Herzog von Rußland, und unter einer zweiten Salve von Bordeaux, unter dem Inkognito eines von 31 Kanonenschüssen einen Toast auf das Grafen von Chambord, von Magdeburg hier Wohl ZZ. Kais. HH. des Großfürsten Thron­ angekommen und im „Hotel de France" abge­ folgers und seiner durchlauchtigsten Gemahlin, stiegen. Zn seinem Gefolge befinden sich der sowie des neugebornen Prinzen, aus. Herzog von Levis, der Marquis von Chabanne S p a n i e n . und Herr von Claret. Der Herzog wird sich Par is , 29. Septbr . Te legraph ische De­ morgen auf-dem Dampschiff „Hamburg" nach peschen aus Spanien. Bayonne, 28. Sep­ Hull begeben. tember. Am 26. Abends war Saragossa Sanssouc i , .vom 3. Oktober . strenge blokirt vom Generalkapitan; es fehlte Seine M-ajestät der König sind nach Lü­ an Lebensmitteln; die Znsurgenten wollten neburg gereist. einen Ausfall thun, haben aber darauf ver­ Lüneburg, vom 6 . Oktober . zichtet, als die Nachricht von der Schlappe Der König von Preußen ist gestern Abend einging, die Amettler erlitten hat. Madrid pünktlich um 6 Uhr 10 Minuten im besten war am 24. Septbr. Abends ruhig. Wohlseyn hier eingetroffen und vor dem Schlosse Nach Briefen aus Madrid vom 24. Sept. abgestk gen. In den Straßen, durch welche erwartet man dort mit Zuversicht, daß Prim der König fuhr, bis zum Schlosse hin, waren und Araoz ganz in Kurzem die Znsurrection Militärs aller Farben und Uniformen aufge­ von Barcelona niederschlagen werden. Zu stellt, so daß gleich im Moment alle Kontin­ Ubeda hat der Znfant Franz de Paula 329 gent-Regimenter repräs,nrirr wurden. Der ' Stimmen als Deputirter zu den Cortes und — 332 — 328 als Senator. Zn der Hauptstadt haben in der Nacht zuvor neue Verhaftungen statt­ mehre Verhaftungen stattgefunden. „Der Es- gefunden. Zn Andalusien und Galicien herrscht pectador" behauptet neuerdings, es sey im fortdauernd Ordnung. Prim ist durch Decret Werk die Königin wegzuführen. vom 26. September zum Generalmajor er- Alle Tage neue Nachrichten von den un- nannt worden. glaublichen.Verwüstungen, welche die Ueber- Madrid, 23. Septbr. Seit einigen Ta- schemmungen in Catalonien anrichten. Zm gen waren hier zur großen Bestürzung der Ter hat man über 200 Leichname gefunden; Einwohner Gerüchte im Umlauf, es werde bei Tordero ist eine Diligence mit Pferden, aus ein gegebenes Signal eine Verschwörung Kutscher und Reisenden im Wasser zu Grunde zum Ausbruch kommen. Diese Verschwörung, gegangen; in Gerona ist der Wall am Thore mit ungemeiner Kühnheit angesponnen, ist von Frankreich weggeschwemmt. durch die Thätigkeit und Energie des Ge- Vom 30. (Te legraph ische Depeschen. ) Per - nera l -Capi ra ins Narvaez in dxr Gebur t er - pignan, 29. Sept. Die Post vom 26. ist stickt worden. Die Regierung wußte, daß noch nicht angekommen. Man wußte gestern Commissarien von Barcelona und Saragossa in Figuieras, daß Prim, in der Verfolgung in der Hauptstadt angekommen waren, um Amettler's begriffen, dessen fliehende Truppen ' zu einer centralistischen Bewegung, ahnlich alle Straßen bedeckten, zwischen Matoro und der in Catalonien und Aragonien entstandenen, Gerona stand. Amettler war gestern noch in aufzureizen. Sie ergriff sofort die geeigneten Gerona und rief vergebens die Einwohner Vorsichtsmaßregeln und ließ die Umtriebe der der Provinz zu den Waffen; nur neun besol- Conspiratoren sorgsam beobachten. Gestern dece National-Gardisten hatten Figuieras ver- Abend wurde General Narvaez in Kenntniß lassen um sich ihm anzuschließen. Barcelona, gesetzt, die Verschwornen, vereinigt auf ver- 26. Sept. Der General Senz ist gestern in schiedenen Punkten der Stadt, beabsichtigten, der Citadelle angekommen; Araoz hat ihm das . sich seiner Person und des Postgebäudes an Obercommando über die Truppen Catasoniens der Puerta, bei Sol zu bemächtigen. Ohne übertragen. Er inspicirt heute alle Militair- Verzug wurde die ganze Garnison unter die Posten um Barcelona. Die Znsurgentsn Waffen gebracht; die Truppen bivouakirten die räumen die Atarazanas und bringen die Kriegs- ganze Nacht durch auf den Straßen. Mehre Munition in die Kathedrale. Eines der Grab- Personen, als Häupter der Verschwörung sig- gewölbe der Kirche wird zur Pulver-Fabrik nalisirt, wurden verhaftet, unter ihnen Diego benutzt. Pardo, Ex-Kriegsintendant, der Commandant Die hiesigen Ayacuchos weisen Abschriften Zrice vom Regiment Luchana, und die zwei voo Briefen Esparrero's vor, in denen er sie Brüder Gamindez, esparteristische Ex-Ange- auffordert, den Plan der Errichtung einer stellte. Das Alles ging vor in der Nachr. Centraljunta zu unterstützen. Zugleich kün- Madrid war in Schlaf gesenkt; der ruhige digt er an, daß die erforderlichen Geldsum- Bürger ahnte nichts von den militairischen men nach Barcelona abgegangen wären^ Demonstrationen um ihn her. Plötzlich, um Par is , 2 . Octbr . (Te legraph ische Depe- ha lb 9 Uhr , schreckte e ine fu rchtbare Detona- sche.) Bayonne, 30. Sept. Am 27. waren rion die ganze Einwohnerschaft auf: ein Pul- die Dinge zu Saragossa noch in unveränder- vermagazin, in zwei Flintenschußweiten vor tem Zustand; die Znsurgenten fingen an un- dem Thore von Bilbao, auf der Straße nach ter sich uneinig zu werden; General Canedo Frankreich, war in die Luft geflogen; der zer- hat das Commando übernommen. Die Blo- störte Pulvervorrath wird zu 300 Centner kade ist sehr streng; es fehlt an Lebensmitteln angegeben; alle Häuser wurden erschüttert, in der Stadt; die Zunta laßt eine außeror- die zunächst gelegenen stark beschädigt, fast in dentliche Contribution erheben. Madrid war allen Theilen der Stadt die Fenster zersprengt, am 26. September abends ruhig; doch hatten die Möbel umgeworfen. Es waren in dem Magajln auch viele Bomben, die nach dem und die Sturmglocke läuten. Zu gleicher Zeit ersten Knall in Brand geriechen und nach al­ sollte an mehrxren Orten Feuer angelegt wer­ len Seiten Verheerung anrichteten. Man den und zwar in ganz entgegengesetzten Stadt­ sprach anfangs von 20 Individuen die dabei vierteln. Während die Truppen zur Hülfe- umgekommen seyen; es scheint aber, daß die leistung gegen die Feuersbrünste verwendet Angabe übertrieben ist und nur 10 Soldaten worden wären, hätten die Verschworenen die und Arbeiter den Tod fanden; viele andere Kasernen in Brand gesteckt, mit einem Worte, sind mehr oder weniger schwer verletzt. Die es war ein teuflischer Plan. Die Behörde, Ursache dieses großen Unglücks ist noch zu er­ von dem Vorhaben zeitig genug in Kenntniß mitteln; an Gerüchten und Vermuthungen dar­ gesetzt, mußte auf allen Punkten zum Wider­ über fehlt es natürlich nicht; es heißt, der stande sich bereit halten. Sämmtliche Kirchen Plan der Verschwornen sey gewesen, durch wurden militärisch besetzt -und die Klöpfel al­ die Pulvcrexplosion die Truppen aus der ler Glocken aus Vorsicht weggenommen. Die Stadt zu locken, um sich dann um so leichter ganze Nacht hindurch blieben die Truppen der Puerta del Svl bemächtigen zu können. unter Waffen. Die Verschworenen konnten Neuere Nachr ich ten aus Spanien. daher nichts unternehmen. Es sind zahlreiche Par is , 6 . Oktober . Te legraph ische De­ Arrestationen vorgenommen worden. Es soll peschen aus Spanien. BayonNe, 3. Oktbr. eine wichtige Entdeckung gemacht worden seyn, Die bis jetzt bekannten Wahlen in den Pro­ nämlich eine Niederlage von Feuergewehren. vinzen sind zum Vortheil der parlamentarischen Die Truppen durften die Kasernen nicht ver­ Partei ausgefallen. Es sind dies die Wahlen lassen und heute Abend lagern sie gewiß wie­ von Ciudad-Real, Guadalaja, Toledo, Mur­ der in den Straßen. cia, Albacete, Cuenca, Salamanca, Avila, Athen, vom 22. September ! Segovia, Valladolid. Die Opposition hat In der Hauptstadt und auf allen Punkten zwei Deputirte zu Burgos erlangt, wo eine des Königreichs herrscht vollkommene Ruhe. zweite Wahl stattfinden wird, die Deputation Am Tage nach der eingetretenen Aenderung zu kompletiren; auch zu Zamora, wo die Ope­ war der Königs begleitet von der Königin und rationen ohne Resultat blieben, kommt- es zur der Prinzessin von Oldenburg, im offenen Wa­ zweiten Wahl. Vayonne, 4. Octbr. Die gen, ohne irgend eine EScorte, durch die Stadt parlamentarische Partei hat bei den Wahlen gefahren und von allen Classen der Einwoh­ in Murcia die Oberhand behalten. Graf ner mit dem freudigsten Lebehochrufe empfan­ Parsent und drei andere Kandidaten der Op­ gen worden. » position sind zu Saragossa als Deputirte ge­ Die Allgemeine Zeitung enthält ein Schrei­ wählt worden, woselbst eine zweite Wahl vor ben aus Athen vom 21. September, dem wir, sich gehen wird, um die Liste der Deputirren zur Vervollständigung des bereits Gegebenen, zu kompletiren. Perpignan, 4. Octbr. Prim noch Folgendes entnehmen: Zn dem großen ist gestern mit 6000 Mann Infanterie, 300 weitläufigen Palaste waren der König und Reitern und 6 Geschützen in FigueraS einge­ -die Königin so zu sagen allein. Die meisten zogen und von den Einwohnern mit Enthuss- Adjutanten waren verreist oder sonst abwesend; aSmuS aufgenommen worden. nur Grivas, Kolokotronis und der Oberst Heß Madr id , 26- September . Gestern nach befanden sich daselbst. Der Erstgenannte ward Mitternacht sind die Truppen wieder aufgebo­ sofort abgesender, um das Militair herbeizu­ ten worden. General Concha hat sich bei der rufen; allein Kalergi ließ ihn sogleich fest­ Puerte del Sol aufgestellt, wahrend General nehmen, als er dem Geschrei nach der Ver­ Narvaez die Stadtviertel durchzog. Die Be­ fassung sich anzuschließen weigerte; erst nach­ höbe hatte Nachricht erhalten, daß heute in dem er sein Ehrenwort gegeben hatte, keinen der Frühe eine Bewegung ausbrechen sollte. Schritt gegen die Constitution zu rhun, ward Man wollte sich einiger Kirchen bemeistern er wieder in Freiheit gesetzt. Eine gleiche Be- — 334 — Handlung erfuhr KolokotroniS. Der König geschlossen bleiben) auch auf die bei diesem sendete hierauf feinen Ordonnanz-Offizier Frei- letzten Vergehen Betheiligten werde auSge- herrn von Steinsdorf nach der Artillerie Ka- dehnt werden. — Unmittelbar nachdem Fürst ' ferne, um zur Vertheidigung des Schlosses Alexander die Negierung übernommen, hat eine Batterie herbeizuholen. Der kommandi- eine zahlreiche Volksdeputation dem Kaiserl. rende. Offizier meinte, daß er anderen Befeh- Russ. Kommissair Baron Lieven ein Gesuch len zu gehorchen habe, ließ bei diesen Wor- um Begnadigung der exilirten Primaten Mut­ ten einspannen und die Batterie auf den Platz sitsch und Petroniewitsch überreicht, welcher führen, wo die Kanonen scharf geladen und dieses angenommen, und b/i seinem Kaiser mir brennenden Lunten gegen das Patais ge- zu unterstützen versprochen hat. Den Tag richtet wurden. Daß der König hierauf sich ge- nach der Verkündigung des Berats erwiederte zwungen sah, die Proklamation zu unterschreit der Fürst die Besuche der Konsuln. ben, ist Ihnen bekannt. Er hat die Constitu- tion nicht beschworen. Der Nedelaut war: vermischte«. ich bewilligt. Kalergi stand vor seinem Sou- — Nach den von den Dirigirenden der Do- verain mit gezogenem Säbel. mainenhöfe bis zum 23. August an das Mi- Türkei. nisterium abgestatteren Berichten war der.Srand Paris, 1. Oktober. Die Regierung hat der Erndten folgender: Zn Livland hatte der folgende telegraphische Depesche aus Toulon Roggenschnitt bei anhaltend warmer und tro­ erhalten: Therapia, 12. Sept. Der Pascha ckener Witterung beendigt werden können; von Zerusalem ist abgesetzt; sein Nachfolger auch die Heu-Erndte war als gut beendigt wird dem Französischen Consul einen officiellen anzusehen. Zn Kurland ließ sich eine gute Entschuldigungs-Besuch machen. Die Fran- Weizen-Erndte erwarten, Winter- und Som- zösische Flagge wird feierlich zu Beirut, dem mer-Getraide versprachen bloß eine mittelmä- Hauptort des General-Gouvernements der Pro- ßige Erndte; der Ertrag der Heu-Erndte war vinz, aufgezogen und mit 21 Kanonenschüssen schlecht. Zn Ehstland ging die Erndte des salutirt werden. Alle Anstifter der Emeute Winter-Getraides vo.r sich; man könnte aber erhalten exemplarische Strafe. bloß einen mittelmäßigen Ertrag derselben er- Von der Türkischen Grenze, warten; das Sommer Getraide gewährte Hoff- vom 20. September. nung auf eine gute Erndte; die Heu-Erndte Die Unruhen in Bosnien fangen neuerdings war zwar beendigt, allein die Qualität des an einen sehr drohenden Charakter anzuneh- Heues im Verhältnisse zum vorigen Sommer men. Man spricht von einer allgemeinen sehr wenig genügend. Znsurrectiou, die bereits viele Tausende wohl- . — Wahrend der ersten Hälfte von 1843 - bewaffnete Männer zahlen soll. Die Festung sind in den Bergwerken des Urals im Gan- Banjaluka ist wiederholt von den Znsurgenten zen gewonnen worden: Gold: 169 Pud 14 eingeschlossen. Pfd. 69 Sol. 5 Th. (nämlich aus Krons- Vom 21. Zn Serb ien is t abermals und wecken 69 Pud 24 Pfd . 33 So l . ^ Th. zwar in dem Waljevoer Bezirke, wo die Fa- (aus Privatwerken 99 Pud 30 Pfund 21. milie Odrenowitsch noch die meisten Anhänger Sol.); Plaxina: 86 Pud 13 Pfd. 68 Sol. - hat, eine Volksaufwiegelung versucht worden, 36 Th. "(auS Kronswerken 32 Pfd. 66 Sol., die jedoch nur die Folge hatte, daß 8 der aus Privarwerken 84 Pud 21 Pfd. 2. Sol. Schuldigen verhaftet wurden, und einige andere 36 Th. sich diesem Schicksal nur durch die Flucht zu Stockholm. AuS Visby wird gemeldet, . entziehen vermochten. Man glaubt übrigens, daß ein Bauer, der am 1. Sept. ein Stück daß die am 16. d. erlassene Amnestie (von Land pflügte, auf einen ovalen kupfernen Ka- welcher nur die Familie Odrenowitsch und die sten stieß, in welchem sich ein Schatz von gewesenen Minister des Fürsten Michael au«- mehr als 3360 Silbermünzen nebst mehreren Silberklumpen befand. Der kleinere Theil der geben. Um 11 Uhr wurde das gesponnene Münzen, ungefähr 380, bestand aus angel­ Garn den Powerlooms übergeben, und diese sächsischen, dänischen und norwegischen, aus brachten noch so viel davon zu rechten Zeit den Zeiten der Könige Ethelred, Knud, Ha­ vor dem Abgange des letzten EisenbahnzugS rald, Hardtknuß, Edvard und Sven Erikson, nach Hull fertig, daß man dem Herrn A. in der größere dagegen aus deutschen, vornehm­ Hull eine Probe von dem Zeuge schicken konnte, lich Kölnischen, Magdeburgischen, Mainzischen, welches diejenigen Qualitäten besaß, welche die Srraßburgischen und Augsburgischen Münzen, Besteller gewünscht hatten. Da am andern alle aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Auch Morgen von Hull die Nachricht der Zufrie­ 2 Kufische waren darunter. denheit und einer erweiterten Bestellung zurück­ Bres lau, 1 . Oktober . Am 28. v . M. kam, so ließen die Herren in Manchester alle feierte eine etwa aus zehn Personen, von ei­ ihre Powerlooms arbeiten, und schon am Abend nem Säuglinge bis zu einem 83jahrigen Groß­ des dritten Tages wurden tausend Stück fer­ oder Urgroßvater, bestehende Familie in Glatz tige Calicos, gedruckt, geglättet, saconnirt und ein kleines Fest in einem offenen, über einem verpackt, an die Besteller übersandt. Gartenhause befindlichen Belvedere. Ein Knabe — Zn England bestehen seit langer Zeit spielte mit Streichzündhölzchen, eines davon geheime Gesellschaften, welche große Ähnlich­ fällt brennend auf den Boden und durch eine keit mit den Vehmgerichren des Deutschen' Ritze desselben, ehe es der hinzuspringende Mittelalters haben. Zhre Mitglieder heißen Vater mir dem Fuße verlöschen kann, in das Weißbuben Sie sind der Schre­ Gartenhaus. Hier lag ein Cenrner Schieß­ cken der Landedelleute, welche sich aus Rück­ pulver. Eine furchtbare Explosion zerschmet­ sicht auf sie gewissen Regeln der Billigkeit terte das ganze Gebäude. Alle einzelnen Glie- und Nachsicht gegen ihre Pächter unterwerfen. dee der Familie sind mehr oder minder verletzt Was die Vernichtung dieser Gesellschaften fast und verunstaltet. Ein Knabe wurde durch unmöglich macht, ist die große Schwierigkeit, die Luft geschleudert und spießte sich, nieder­ Angeber zu bekommen. Diejenigen, welche fallend, auf den spitzen Stackeren des Zaunes. durch bedeutende Belohnungen gewonnen wur­ Ein anderer Knabe starb wenige Minuten nach den, waren fast durchgängig so-grundschlechte der Explosion. Der 83jährige Greis har die -Kerle, daß'ihr Zeugniß vor Gericht gar nicht Rippen gebrochen und sieht dem Tode entge­ gelten konnte. Auf der andern Seite sind gen. Selbst der Säugling, den die Mutter unzählige Züge von den Weißbuben bekannt, erst von sich warf, als ihre Kleider hellauf welche ihnen die Zuneigung des Volks erwer­ branuten, ist furchtbar verbrannt. Die Aerzte ben. Kürzlich war von ihnen ein Mann, wel­ hoffen wenigstens einige der armen Verun­ cher feine Tochter an einen reichen Wüstling glückten zu retten. verkauft hatte, genöthigt, das Geld zurückzu­ — Folgendes Faktum giebt «in Beispiel geben und seine Tochter zu behalten. Ein von der Schnelligkeit der Industrie durch Ei­ Sohn, welcher, obwohl vermögend, seine arme senbahnen und Dampfmaschinen. Von Man­ Mutter ihrem Schicksal überließ, erhielt die chester aus wurde in Liverpool eine Partie drohende Weisung, seine Schuldigkeit zu thun.. roh?r Baumwolle bestellt. Der Liverpool« Wenn die Weißbuben ein TodeSurrheil voll­ Kaufmann erhielt den Brief am Abend, und strecken, so findet man bei ihren Opfern Uh­ ließ die Ballen wie sie aus Amerika gekom­ ren, Ringe, Geld und sonstigen Geldeswerth men, sofort aus seinem Magazin hervorbrin­ stets unangetastet. gen. Am andern Morgen um 3 Uhr wur­ den sie per Eisenbahn nach Manchester beför­ Bekanntmachung. dert, wo man sie um 7 Uhr in der Faktorei Der zu Riga angeschriebene Barbierge­ des Herrn X. empfing. Die Ballen wurden sell Carl Eduard Rump, welcher auch die geöffnet, ausgepackt und der Maschine über­ Schenkerei»Nahrung allhier getrieben, be, absichtigt in Kurzem Pernau zu verlassen. rer Mannigfaltigkeit wegen, nur Thermome­ Wer dagegen Rechtmäßiges einzuwenden ter, Barometer und Augenspritzen erwähne; haben sollte, hat solches innerhalb vierzehn auch beschäftige ich mich ebenfalls mit der Tagen a clam sud poena ^rAeclusi. hier« Büchsenmacher« und der Anfertigung von chi­ selbst zu verlautbaren. Pernau Polizei? rurgischen Instrumenten; ferner übernehme ich Verwaltung, den 6. Oktober 1843. Gegenstände aus Stahl, Eisen, Zinn, Blei Polizei »Vorsitzer R. v.'Härder. zc. auf galvanischem Wege zu vergolden und Nr. 959. A. G. Mors, Secr. 2 zu versilbern, wie auch die Verfertigung von Badeschränken.. Indem ich mich dem Wohlwollen des resp. (Mit polizeilicher Bewilligung.) Publikums bestens empfehle, verspreche ich Bekanntmachungen. solide, prompte und billige Bedienung. Allen denen, die vor einem Jahre zum Pernau, den 24. September 1843. B e s t e n d e r g e i s t e s k r a n k e n D e m o i s . H e i n » F . E h r e n s t r e i t , richs mir einen Geldbeitrag haben zukom­ Mechanikus aus St. Petersburg, wohn­ men lassen, statte ich im Namen der An­ haft in der Vorstadt neben dem Hrn. G?u- gehörigen der Unglücklichen deir herzlichsten than, im Hause Nr. 270. 1 Dank ab. Es sind überhaupt 66 Rubel Die kleine Seite in meinem Hause ist 68 Kop. Slb. eingegangen und von mir zu vermiethen. H. D. Bock. 2 zu verschiedenen Malen der Schwester der Kranken ausgezahlt worden. Leider ist in Auf Schloß LoHde werden acht junge- dem Zustande der Unglücklichen noch keine Pferde, sammtlich braune, von vier bis wesentliche Besserung eingetreten. fünf Jahren, und guter Na^e verkauft. Pernau, den 6. October t843. Auskunft' hierüber ertheilt die Guts, Ver« walrung. t Pastor H. Märtens. Die kiesige ZtacZtliuclicZi'ucliei'ei ist Nack dem Hause des Hrn. Lliekernioiit ver­ A Mit Gottes Hülfe beginnt am A lebt. ?ernau, den 8. Oetkr. 1845. cN t0. October Nachmittags 2 Uhr in H A dem Locale der höbern Kreisschule A Vom t. bis zum 8. October. iA der Unterricht in der Sonntagsschule. « Getankt. St. Nicolai » Kirche: Franz » Die resp. Lehrherren werden gebe, A Heinrich Meißner. — St. Elisabeth's, A ten, diejenigen Lehrlinge^ welche diese G> Kirche: Johann Willemson. — Catha? G Schule besuchen sollen, bei mir an- S rina Kleberg. Iz umelden. ^ Beerdigt. St. Nikolai,Kirche: Johanna allein die Offiziere Pa lermo, vom 23. , September . haben 'keine große Lust, sich in Gefahr zu be­ Wir leben hier immer noch in banger Er­ geben, und die Subalternen noch weniger, be­ wartung der Dinge, die da kommen sollen, sonders da, wenn Einer verwundet wird, er denn die Unruhen in Bologna und theilweise in der Regel für seine Heilung selbst sorgen in Neapel (seit einiger Zeit fehlen uns Briefe muß. An Belohnung des Diensteifers wird aus Neapel) haben hier die Gemüther in hier fast nie gedacht; die Folgen lassen sich'er­ Spannung gesetzt. Dem Fremden, welcher messen. nicht das Zutrauen der Sicilianer genießt und S p a n i e n . nicht genau ihren Charakter kennt, muß es Par is , 6 . October . B is zum 16. d . vorkommen, als herrsche hier die vollkommenste M., dem Tage, an welchem die Spanischen politische Ruhe; wer aber etwas tiefer blickt, Cortes in Madrid zusammenkommen, hofft wird gestehen, daß die Stimmung in Sicilien die provisorische Regierung den Aufstand in nicht viel besser ist als zur Zeit der Cholera, Catalonien und Aragonien ganz besiegt zu und dies ist hinreichend, anzudeuten, wie es haben. Daß Aussicht dazu ist, läßt sich nicht hier aussehen muß. Schon am 12. d. er­ in Abrede stellen. General Sanz, der seit wartete man den König hier; dann wurde dem 26. September zu Barcelona komman- dessen Ankunft auf den 20. hinausgesetzt; auch dirt, hatte seine Truppen in Operakionscolon- dieser verstrich. Die Behörden, Alles machte nen organisirt und unter zuverlässige anti- sich gefaßt! vergebens. 6b nun der König esparteristische Chefs gestellt. Er hat 8000 dennoch binnen kurzem nach Sicilien kommen Mann von der Linie und 600 Milizen; mit diesen Streitkräften wäre er den Insurgenten, Mataro und Figueras ist jetzt auch Olot in die nicht über 6000 Mann zählen, vollkom­ die Gewalt der Regierungs-Truppen gefallen, men gewachsen; er will aber den Theil der so daß jetzt Barcelona, Gerona und Tarra- Stadt, worin sich die Aufrührer verschanzt gona die einzigen Punkte sind, auf denen die und barrikadirt haben, nicht mit Waffenge­ Fahne der Central-Zunta noch aufrecht steht. walt nehmen, weil dabei viele Unschuldige Was indessen Barcelona betrifft, so ist das­ leiden würden; man müßte, wie einst unter selbe in diesem Augenblicke wahrscheinlich auch Palafox zu Saragossa, Straße nach Straße schon zur Unterwerfung gebracht worden. besetzen, Minen anlegen, und ganze Quartiere Wenn, wie der „Telegraph" versichert, die in die Luft sprengen. Sanz hält darum die Znsurgenten am 2. d. M. aufgehört hatten, von den Znsurgenten besetzten Stadttheile seit dem Feuer der auf sie gerichteten Batterieen dem 28. September enge blokirt; schon fehlt des Schlosses Monjuich und der Citadelle zu es an Lebensmitteln; die Zunta sucht sich antworten, so ist zu vermuthen, daß ihre durch Requisitionen zu helfen; sie läßt täglich Widerstandskraft schon an jenem Tage so an 13,000 Proletarier Suppen austheilen. ziemlich erschöpft war. So steht denn zu er­ Der Französische Konsul ist rühmlichst besorgt, warten, daß der Friede in Catalonien durch die Noth seiner vielen Landsleute zu lindern; einen baldigen Sieg der Regierung für dies­ 300 arme Französische Arbeiterfamilien wur­ mal wiederhergestellt werden wird, allein man den seit einem Monat unterstützt; viele sind ist leider nicht berechtigt, aus dieser That- ausgewandert, so daß zuletzt nur noch 100 sache, wenn sie wirklich eintritt, auf eine bis 160 Familien zurückgeblieben waren; an lange Dauer der öffentlichen Ruhe in - dem diese werden täglich 200 Fr. im Konsulat Fürstenthume zu schließen. Espartero war im vertheilt. Die Znsurgenten finden auf dem Zanuar Meister des aufrührerischen Barcelona Lande keine Anhänger mehr und machen sich geworden, und sechs Monate später stürzte in den Städten durch Erpressungen aller Art ihn ein neuer Aufstand derselben Sradt, wel­ verhaßt. Zu Saragossa geht es nicht besser che dem Regenten ihre Demüchigung nicht als zu Barcelona; eS ist eben so streng blokirt» vergeben konnte. Wird bie gegenwärtige Re­ Kurz Znsurrection und Anarchie liegen in gierung glücklicher seyn? Wir..sehen keinen den letzten Zügen. Grund, es zu hoffen. — Aus dem Detail­ Par is , 8 . October . (Te legraph ische De­ bericht über die Einnahme von Mataro geht peschen.) Perpignan, 6. Oct. Der. Präsi­ hervor, daß Prim sich dieser Stadt erst nach dent und fünf Mitglieder der Zunta von einem sechsstündigen Kampfe bemächtigte, in Olot haben sich gestern mit einigen Soldaten welchem er über 60 Mann verloren hat. nach Saint - Laurent - de- Cerdans geflüchtet. Neuere Nachr ich ten aus Spanien. Die Diligence von Barcelona war noch im­ Par is , 11. October . Genera l Concha is t mer nicht zu Figueras eingetroffen. — Sanz in der Nacht auf den 3. October von Ma­ hat sein Hauptquartier nach Gratia (unfern drid abgegangen, um das Kommando der Ar­ Barcelona) verlegt, woselbst eine neue Pro- mee von Aragonien zu übernehmen. Bayon- vinzial-Deputation für die Provinz Barcelona ne, 10. October. Am 27. September wurde ernannt worden ist. — Am 1. und 2. Oc­ zu Granada der Versuch zu einem Aufstand tober ist von der Citadelle, dem Fort Mon- gemacht; man hat sich in den Straßen ge­ juich, und dem Fort Pio auf die von den schlagen; mehrere Personen sind umgekommen, Znsurgenten occupirten befestigten Punkte von andere wurden verwundet; die Ordnung ist Barcelona geschossen worden; die Znsurgenten hergestellt worden. Am 2. October hatte sich haben am 2. October aufgehört, das Feuer noch nichts geändert zu Almeria und am 7. zu erwiedern. Octbr. war noch Alles in demselben Zustande Mit dem Aufstande in Catalonien geht es zu Saragossa. Perpignan, 10. October. augenscheinlich stark auf die Neige. Außer Am 7. Oct. hat die Zunta mit 1000 Mann — 342 — von den 2600, über welche sie verfügen kann, ben sich im Ganzen mit großer Ruhe betta­ einen Sturm auf die Citadelle unternehmen gen. Man sucht sich durch Geld ihrer nach lassen; die Stürmenden wurden mit Verlust und nach zu entledigen, und nachdem die Stadt von 80 Mann zurückgeschlagen; Bosch, Vice- hiezu 10,000 Drahmen hergegeben, hat der Präsident der Zunta, ist tödtlich verwundet König, auf Antrag seiner neuen Minister, worden. Zn Folge dieses Angriffs hat daS^ 20M0 Drachmen zu demselben Zwecke an- Feuer der Citadelle und der FortS auf die gewiesen. Die Gendarmerie ist nunmehr auch Stadt wieder begonnen. Am Abend des 7. vereidet worden; es Hat sich herausgestellt, October hörte das Feuer auf; es hat am 3. daß sie an dem ganzen Aufstande keinen thä- nicht von neuem angefangen. Die Forts tigen Antheil genommen, sich aber auch nicht schössen nur, wenn sie provozirt wurden. widersetzen konnte, da sie vorsätzlich in jener General Prim hat am 6. Oktober einen Nacht nach allen Theilen der Stadt und in Sturm auf Girona gewagt, ist aber mit an­ der Umgegend zersplittert worden war. Ebenso sehnlichem Verlust von Amettler zurückgeschla­ erfährt man jetzt, daß ein Theil der Offiziere gen worden. und alle Soldaten der regulairen Truppen Vom 12. (Te legraph ische Depesche. ) Bay- größtentheils erst auf dem Marsche nach dem onne, 10. Oct. Madrid war ruhig am 8. Oc­ Schloßplatze erfuhren, um was es sich han­ tober um Mittag; schon waren viele Deputirte» delte. Man muß den Truppen die Gerech­ zu den Cortes angekommen: man sprach von tigkeit widerfahren lassen, daß sie keinen Ex- dem Herzog von Rivas als zum Präsidenten ceß verübt und zur Aufrechthaltung der Ord­ des Senats bestimmt; Cortina oder Olozaga nung vom 16. Sept. an in einer musterhaf­ dürften die Präsidentur im Congreß erhalten. ten Weise beigerragen haben. E5 hieß, die Eröffnung der Session werde München, 10. October . Zch bee i le mich ohne Thronredl vor sich gehen. Am 6. Oc­ Zhnen das Wichtigste mitzutheilen, was tober waren abermals Unruhen zu Granada Briefe aus Athen melden, die diesen Mor­ ausgebrochen;-sie wurden aber unterdrückt; gen hier eingetroffen sind. Dieselben reichen die Stadt Granada ist in Belagerungsstand bis zum 26. Sept. Zn politischer Bezie- erklärt worden. An demselben Tage hatte . hung melden sie, daß Kalergi und Makrojanni, sich die Lage der Dinge zu Almeria noch nicht die beiden unbeschränkten Gewalthaber bis geändert. dahin, am Tage vorher sämmtliche ehemalige Saragossa war am 6. October noch enge Minister hatten festnehmen lassen, um sie von blokirt. — Es bestätigt sich, daß Prim bei ihren Anhängern zu entfernen. Dieselben einem Sturm auf Girona mit großem Ver­ wurden denn auch sofort nach verschiedenen. lust zurückgeschlagen worden ist. Znseln eingeschifft, um dort dttentirt zu wer­ G r i e c h e n l a n d . den. Alle fremde jHandels- und Gewerbsleute A then, 26. Sept . Se i t den Ere ign issen schickten sich an, theils Griechenland ganz zu vom 26. September hat sich die Ruhe in der verlassen, theils sich vorläufig nach Smyrna Hauptstadt so ziemlich erhalten. Die in der überzusiedeln. . Eile errichtete Nationälgarde versieht den Sil Konstant inope l , vom 27. Septbr . cherheitsdienst gemeinschaftlich mit den Lini- Die Nachricht von der in Athen vollzoge­ , entruppen und der Gendarmerie; jedoch so, nen Umwälzung hat hier große Sensation daß immer die Patrouillen aus einer gleichen . hervorgebracht. Die Türkische Regierung be­ Zahl von Nationalgarbisten und Gendarmen sorgt, daß sich der Geist des Aufruhrs nach zusammengesetzt sind, was eine Vorsichtsmaß­ Thessalien und Makedonien ausdehne, und be­ regel gegen etwanige Reaktionen oder Abson­ absichtigt, ein kleines Beobachtungs-Korps bei derungen einzelner Truppengattungen zu seyn Larissa zusammenzuziehen, um dem Umsich­ scheint. Die zum 16. September einberufe­ greifen der Unruhen zuvorzukommen. Herr nen Palikaren und bewaffneten "Bauern ha­ ' MetaxaS, der neue Griechische Minister des Aeußeren, hat Herrn Maurokordatos nach ser hervorragenden Mast gesessen. Vier Fi­ Athen zurückberufen. Dieser zögert und scheint scher machten einen Rettungsversuch, ihr Boot Konstantinopel nicht verlassen zu wollen, son­ ward aber von der heftigen Brandung umge­ dern auf einen neuen Umschwung der Dinge worfen, bei welcher Gelegenheit einer derselben in Athen zu hoffen. ertrank. Die 3 übrigen Fischer, so wie die Ein Orkan, welcher am 16. Sept. in Kon- auf dem Mast befindlichen beiden Leute wur­ stantinvpel zwei Stunden lang wüthete, hat den von den gleichfalls herbeigeeilten Lootsen 16 große, im Hafen ankernde Schisse und Carl Jackenfeldt und Jacob Powitz nebst dm etwa 160 Kähne zerschmettert, wobei 86 Per, Matrosen Hindrick.Ohnestock, Michel Tibus, fönen ihr Leben einbüßten. Tönnis Tibus, Hindrick Pedy und Jahn Hong-Kong, vom 1 . August . Kühno mit eigener Lebensgefahr gerettet. DaS Englische Dampfboot, „der Akhbar", Durch den fortdauernden Sturm ist auch verließ heute Hong-Kong mit dem Obersten am 2. d. auf dxx Insel Sango bei Kühn Malcolm am Bord, welcher den endlich rati- daS von Whitby nach Wyborg mit Ballast fizirten Vertrag von Nanking, so wie die destinirte Englische Schiff „Hilda", Capitain Nachricht von dem Entwürfe eines neuen Ta­ Jackson, gestrandet. Die Besatzung bestehend rifs überbringt. Dieser neue Tarif laßt die aus S Mann ist gerettet und die Tackellage Haupt-Artikel des Englischen Handels unter geborgen. DaS Schiff selbst, da geborsten den günstigsten Bedingungen zu, und seine und voll Wasser ist, ist als Wrack erklärt Bestimmungen sollen nach einer Proklamation worden. des Brittischen Bevollmächtigten, Sir Henry Am' 8. d. ist die Russisch - Finnländische Pottinger, für den Handel Chinas mit den Galleasse, „Ternan", 6apt» I. Grandels von übrigen Nationen dieselbe Geltung haben. Alle Lemo auf hier mit 476 Tonnen Strömlingen Punkte des Vertrags stnd auf die befriedigende bestimmt, nach Verlust von Anker und Tau, Weise regulirt worden, mit Ausnahme der in, der Gegend von Kühn durch heftigen Opium-Frage, öeren Lösung man noch aufge­ Sturm auf den Strand getrieben worden. schoben hat. Die in dem Tarif namhaft ge­ Um Schiff und Ladung zu retten, hat der machten Artikel machen nur eine geringe An­ Capitän circa 160 Tonnen Strömlinge über zahl aus, und der höchste Zoll betragt 10 Bord geworfen, wodurch das Schiff zwar ge­ pCt. Für die nicht speziell aufgeführten Ar­ lichtet, aber leck, heute im Hafen angekommen tikel beträgt der Zoll nur 6 pCt. aä verein. ist. Der Rest der Ladung wird gelöscht. e r m i s eh t e s. >— Mit Genehmigung des Herrn Minister- Pernau, den 9 . October . Durch den Kollegen der Volksaufklärung vom Juni soll am 30. v. MtS. herrschenden SSO. Sturm bei der höheren Kreisschule in Pernau ein wurde das dem hiesigen Handelshause erster Arzt mir dem Rechte des Staatsdienstes an­ Gilde Jacob Jacke u. Comp, gehörige Lich­ gestellt werden. terfahrzeug „Julie Louise", auf der Rheede Reva l , den 16. September . Ers t se i t von seineü Ankern gerissen und bei Kirbo circa wenigen Jahren hat die industrielle Tätig­ 4 Werste von der Stadt auf den Strand ge­ keit in unserer Stadt sich mehr zu entwickeln trieben. Während der darauf folgenden Nacht begonnen, und macht schon, besonders im lau­ war bei erhöhtem orkanmäßigen Sturme und fenden Jahre, bedeutende Fortschritte. Die Wasserstande (6 Fuß über das gewöhnliche im vorigen Jahre -für Rechnung der Herren Niveau) das Fahrzeug auf die Seite gewor­ Kaufleute Gahlnbaeck und A. Meyer unter fen und hatten der auf demselben zurückgeblie­ Direktion des Herrn Ostrand in Thätigkeit bene Schiffer und «in Matrose von 10 Uhr getretene Gußeisensabrik gedeiht vorzüglich, Abends bis 10 Uhr Vormittags des andern und hat mehr Bestellungen, als sie im Au­ Tages auf dem einige Faden über dem Was­ genblicke effectuiren kann. Herr Meyer hat — 344 — überdies eine neue Talg-Licht- und Seifenfa­ W eksnntms ehungen. brik angelegt, die im Zuli d. I. eröffnet Vom Livländischen Domamenhofe wird worden ist. —^ Die großartig angelegte und hiermit zur allgemeinen Keyntmß gebracht, schön belegene Papierfabrik des Herrn Donar daß die mittelst Publikation vom 15. Sepk hat durch ihren" thatigen neuen Begründer tember c. auf den 27. October und 2. No? eine sehr beachtenswerthe Erweiterung erhalten. vember'c. anberaumten Torge zur Verpach'. Herr Donat hat mit großen Kosten aUS der rung des publ. Gutes Falkenau, in Folge Werkstatt der HH. Sandford und Varall zu ministerieller Vorschrift, bis auf Weiteres Paris eine Papiermaschine kommen lassen, ausgesetzt worden sind. die vor einigen Wochen angelangt ist, und Riga, den 7. October 1843. gegenwärtig von einem Französischen Inge­ Domainenhofs-Rath Carl v. Sehrwald. nieur, der sie hierher begleitet hat, aufgestellt Nr. 46t3. I. Baron v. Üxküll, Secr. wird. Sie wird hoffentlich noch in diesem Monat in Thätigkeit sein. Besondere Aner­ Der zu Riga angeschriebene Barbierge- kennung verdienen aber noch die vielseitigen sell Carl Eduard Rump, welcher auch die industriellen Unternehmungen des Herrn G. Schenkerei-Nahrung allhier getrieben, be, Eggers, der auch an eben gedachter Papier­ absichtigt in Kurzem Pernau zu verlassen. fabrik als Compagnon Antheil hat, und schon Wer dagegen Rechtmäßiges einzuwenden seit Jahren auf seinem Höfchen Charlotten­ haben sollte, hat solches innerhalb vierzehn thal vor der Stadt zwei umfangreiche Fabri­ Tagen a clato sud xoena ^raeclnsi hier» ken unterhält: eine Essig- und Bleizucker-, selbst zu verlautbaren. Pernau Polizei- und eine Aündhölzerfabrik. Gegenwärtig be­ Verwaltung, den 6. October 1843. reiter er nicht nur ebendaselbst die Errichtung Polizei »Vorsitzer R. v. Härder. einer neuen Fabrik für Bereitung von Grün­ Nr. 959. A. G. Mors, Secr. l span und anderen Farben vor, sondern baut auch in der Nähe von Catharinenchal einen Bekanntmachungen. großartigen Kalkofen von neuer Construction, (Mit polizeilicher Bewilligung.) in welchem der Kalk mit Torf gebrannt wer­ Die kiesige LwätkuekäliiokerLi ist nack den soll. Bei der großen Holztheuerung in Hause 6ss Hrn. Lliebsruielit ver­ unserer Stadt hatte der Rath schon vor eini­ lebt. Bernau, 8. Octdr. 18^5. gen Jahren seine Aufmerksamkeit auf die gro­ Revalsche ehstnische Kalender sind zu ha­ ßen Torflager gerichtet, die sich in der Nähe ben in der hiesigen Buchdrucksrei. z der Stadt, rechts von der nach St. Peters­ burg führenden Straße, befinden. Die Be­ Mit der Anzeige, daß ich innerhalb acht arbeitung dieser Lager zum Besten des Pu­ Tagen Pernau verlasse, sage ich allen blikums wurde auf Kosten der Stadt begon­ Freuuden und Bekannten ein herzliches Le­ nen, und ist gegenwärtig Herrn Egzers mit bewohl. Pernau, den is. October. 1843. der Verpflichtung, jährlich «ine bestimmte Quan­ H. Nöschei. tität zu fixirtem Preise an die Einwohner der Bei mir sind zwei Wohnungen, jede aus Stadt zu liefern, auf eine Reihe von dreißig zwei Zimmern bestehend, mit den erforder­ Jahren verpachtet worden. Mögen diese viel­ lichen Wirthschafts, Bequemlichkeiten und seitigen schönen Unternehmungen unserer pa­ Stallraum zu vermischen. triotischen Mitbürger für die Stadt Und Pro­ G . S c h r o p p , T ö p f e r m e i s t e r , i vinz, wie für die Unternehmer selbst segens­ reich sein und zur Nacheiferung anfeuern! Schiffe sind angekommen 77 (Inland.) — — abgegangen 69 Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Pernansches Wochenblatt. ̂43. 1843. Sonnabend, d. 23. October. St. Petersburg, vom 7. October. Nähe aufs Fouragiren gegangen war, Zeit Montag, den 4. October, um 2 Uhr Nach­ zu gewähren zum Herankommen, und die in mi t tags, haben Se. Maj . der Ka iser in die Gehölze ^eingedrungenen SpahiS in die vollkommenem Wohlseyn aus Moskau nach Flanke zu nehmen. Die numerische Starke Zarskoje-Selo zurückzukehren geruht. der Spahls, nur 90 Mann, war weit gerin­ Am Mittwoch den 6. October, zwischen 6 ger als die des Feindes, der 600 Pferde zählte, und 6 Uhr Abends, sind Ihre Maj. die und sie würden diesen Zusammenstoß nicht im Kaiser in und I I . .K K. HH. die Groß­ Stande gewesen seyn, auszuhalten, wenn nicht fü rs t innen Olga und A lexandra N iko- die Kolonne Gery im Laufschritt mit vier lajewna in vollkommenem Wohlseyn von Kompagnien Infanterie und einigen Gebirgs- Ihrer Reise nach Moskau in Zarskoje-Selo geschützen zu ihrer Unterstützung herbeigekom­ angekommen. men wäre. Diese begannen sogleich den Kampf, Vom 12. Am 10. October fand d ie he i« der sehr ernstlich wurde, da beide Theile nun lige Taufhandlung Seiner Kaiserlichen Ho, Stand hielten. Der Emir, und seine Agas he i t des Großfürs ten N iko la i A lexandro- waren immer die vordersten im Kampfe und wi tsch nach dem von Sr . Maj . dem Kas­ suchten durch ihr Beispiel ihre Leute anzufeu­ ser im Voraus bestätigten Ceremoniell statt. ern, allein dqs mörderische Feuer der Infan­ Par is , vom 14. October . terie und Artillerie, und die feste Haltung der Aus MaSkara vom 29. September ver­ SpahiS machten alle ihre Anstrengungen ver­ nimmt man Näheres über einen glücklichen geblich, und der Feind mußte endlich mit Zu­ Schlag, den der schon durch mehrere glänzende rücklassung von 70 jTodten auf dem Wahl­ Wassenthaten ausgezeichnete Oberst Gery mit platze die Flucht ergreifen. seiner Kolonne am 12. September gegen die Vom 16. Der Herzog von Aumale is t regelmäßigen Truppen Abdel Kaders ausge­ vorgestern nach Italien abgereist. Er begiebt führt hat. Am 12. Morgens nach einem sich zuerst nach Turin, wird dann Genua, kühnen und ermüdenden Marsche überfiel der Livorno, Florenz, Civitavecchia, Rom und Nea­ Obrist Gery das Lager des EmirS, und m pel besuchen, von da aber über Malta nach wenigen Minuten waren Zelte, Bagage, Le­ Afrika gehen, um daS Kommando in der Pro­ bensmittel und andere Beute weggenommen. vinz Constantine zu übernehmen. Der Emir, so aus seinem Lager vertrieben, ES ist jetzt ganz gewiß, daß der Ex-Präsi- .sammelte nun in den b«nachbarten Gehölzen dent Boyer, weit entfernt, große Geldsum­ seine Reiter wieder und hielt festen Stand, um men mit sich zu führen, genöthigt ist, in Pa-. einer Schaar von 200 Reitern, die in der ris sammt seiner Familie mit der größten Einschränkung zu leben. Diese Familie be­ - S p a n t e n . steht aus seinem Neffen, dem Obersten Co- Par is , 14. Oktober . Te legraph ische De­ quien, mit dessen Frau und vier Kindern, peschen aus Spanten. Bayonne 13. Oktbr. seiner Schwägerin, der Mutter der Madame . Almerts hat sich am 6. Oktbr. Abends unter­ Boyer, und außerhem zwei Negerinnen. Herr worfen. Granada war am 6. October ruhtg. 'Boyer hat in der Nue neuve du Luxembourg Am 8. war man noch in Unterhandlung über eine Wohnung gemiethet. Man versichert, die die Unterwerfung von Saragossa.' Herr Gro- Französische Regierung habe ihm Unterstützung vestinS hat am 8. (zu Madrid) sein Beglau­ angeboten, er habe dieselbe aber abgelehnt. bigungsschreiben als Minister-Resident der Vom 19. Herr Olozaga hat dem Könige Niederlande übergeben. Perpignan, 12. Oc­ und dem Herzoge von Nemours zwei Schrei, tober. Am 9. hat die Zunta zu Barcelona ben überreicht, durch welche die Königin von die Fremden aufgefordert, die Stadt inner­ Spanien dem Herzoge von Nemours den halb 24 Stunden zu verlassen. Am 10. fand Orden vom goldenen Vließ verleiht. Die Zn- ' der Auszug der Franzosen und ihrer Ein­ signien dieses Ordens sind von dem Spani­ schiffung ohne Hinderniß statt. Der Konsul' schen Gesandten in die Hände des Königs hat sich mit der Kanzellei zu Barcelona eta- , niedergelegt worden, der damit in eigener Per­ blirt. An demselben Tage gaben die Batte- son den Herzog von Nemours bekleidet hat. rieen der Znsurgenten und die FortS, welche London, vom 16. Oktobern von den Truppen besetzt sind, die herkömm­ Seine Kaiserliche Hoheit der Großfürst lichen Salven/zur Feier des Geburtstages der Michael von Rußland ist auf seiner Reise Königin. Der Kommandant Martell, vom durch Schottland am 13. in Glasgow ange­ Landvolk verfolgt, hat sich dem Kommandan­ kommen, und wixd von dort die Hochlande ten von Torrosa auf Discretion ergeben. Die besuchen, woselbst sich auch der Prinz Alexan­ Hauptwache am Französischen Thor zu Ge­ der der Niederlande noch immer befindet. rona ist mit ihrem Anführer zu Prim über­ ' Die Zweifel, ob die Regierung wirklich ei­ gegangen. nen bestimmten Plan hatte, die Unterdrückung Par is 16. Octbr . Te legraph ische Depe­ der Repeal-Bewegung in Zrland zu bewirken, sche aus Spanien. Bayonne, 16. October. sind nunmehr gehoben. Zhre Proklamation Am 10. wurde in Madrid der Geburtstag gegen das Contarf-Meeting war keine isolirte der Königin gefeiert; es fand Handkuß statt. Maßregel, sondern der erste entscheidende Schritt Die Königin legte den Grundstein zu dem zur Entwickelung dieses Planes, der zunächst neuen Corres-Gebäude und ließ die Garnison in folgerichtiger Konsequenz auf eine gericht­ die Musterung passiren. Die Stadt war er­ liche Verfolgung O'Connell's ausgeht. Am leuchtet. Am 9. nichts Neues aus Saragossa. 13. ist denn auch gegen O'Connell und seinen Papis, 14. Oktober. Die heute eintref­ Sohn Zohn ein Verhaftungsbefehl erlassen fenden Nachrichten aus Spanien sind so be­ worden, unb dieselben haben am 14. vor dem schaffen, daß sich ihnen zufolge das baldige Gerichtshofe der Q.üeens-Bench Caution stellen Ende der aufrührerischen Bewegung als höchst müssen, daß sie vor den nächsten Assisen sich wahrscheinlich darstellt. Almeria hat sich ohne stellen werden. Schwertstreich unterworfen, in Granada ist der Aufstand blutig niedergeschlagen, Barce­ Aus dem Haag, vom 19. October . lona und Saragossa werden alle Tage härter Heute fand in der hiesigen Klosterkirche die bedrängt, und sie sind ohne alle Aussicht auf Taufe des Prinzen der Niederlande, Sohnes Entsatz, da die einzige insurrectionelle Trup­ Sr. königlichen Hoheit'des ̂ Prinzen von Ora- penmacht, von welcher sie Hülfe erwarten könn­ nien, statt; derselbe empfing die Namen: Wil­ ten, daS kleine Heer Amettler'S, selbst durch helm, Friedrich, Moritz, Alexander, Heinrich, den General Prim in Gerona eingeschlossen Karl. ist. Was Martell betrifftden Waffenge­ fährten Amettler's, der bis jetzt an der Spitze zu halten. Prim lagerte mit 6000 Mann einiger hundert Mann in der Provinz Tar- vor Girona. ragona stand, so hat sich derselbe auf Gnade G r i e c h e n l a n d . und Ungnade an den Kommandanten von Tor­ Die Privatberichte aus Athen vom 29. los« ergeben müssen. Die am 9. erfolgte September stehen in offenem Widerspruche Ausweisung aller Fremden aus Barcelona läßt mit der Sprache der Griechischen Blätter, übrigens schließen, daß die dortigen Znsur­ denen zufolge der öffentliche Geist und die genten den Entschluß eines verzweifelten Wi­ Stimmung des Volkes in Griechenland höchst derstandes immer noch nicht aufgegeben haben. befriedigend seyn soll. Am 28. September Auch in Saragossa ist der Much der Auf­ hatten die Repräsentanten der drei Schutz­ rührer noch nicht gebrochen. Der General mächte eine lange Audienz beim König Otto, Concha, welcher das Kommando des Belage­ um Sr. Majestät im Namen ihrer respecttven rungsheeres am 6. übernommen, war am 10. Höfe die Versicherung zu ercheilen, daß der­ in seinem Unternehmen noch nicht bedeutend selbe auf die aufrichtige Unterstützung der drei vorgerückt. Schutzmächte rechnen könne, um dt> Würde Par is , 17. Octbr . Zu Marse i l le is t am der Griechischen Krone gegen eigenmächtige 12. October ein Dampfschiff von Cadix ein­ Eingriffe der jetzt herrschenden Volksparrei zu gelaufen, daS am 10. vor Barcelona anhielt behaupten. König Otto dankte den Gesand­ und folgende Nachrichten mitbringt. Seit ten der drei Großmächte für den ihm verhei­ dem 30. September sind die Verbindungen ßenen Schutz, joll'jedoch bemerkt haben, daß mit Barcelona zur Land- und Seeseite durch der Krebsschaden, welcher an dem Griechischen «ine strenge Blokade abgeschnitten. Zehn Kriegs­ Staate nage, der traurige Zustand der Fi­ schiffe, fünf Englische und. fünf Französische, nanzen sey, welcher durch die letzten Forde­ lagen auf der Rhede. Die flüchtenden Aus­ rungen der drei Schutzmächte aufs höchste ge­ wanderer, schon 6000 an der Zahl, fanden trieben worden sey. Wollen Sie übrigens Zuflucht an Bord der Französischen Schiffe einen Beweis von der Griechischen Undank­ und wurden mit Lebensmitteln aus den Vor­ barkeit? Niemand hat für das Gedeihen des rathen derselben versehen. Die Capltaine der jungen Griechischen Staates so viel gethan, Englischen Fahrzeuge sollen sich geweigert ha­ als Bayern und Deutschland im Allgemeinen. ben, Flüchtlinge aufzunehmen. Und dennoch wurden die letzten Bayerischen Vom 18. (Te legraph ische Depesche. ) Ma­ Offiziere und Soldaten, als sie in Folge des drid, 16. Octbr. Heute um 2 Uhr hat der Decrets vom 3. (16.) September, welches Conseilspräsident (Lopez) vor den vereinigten alle Auslander aus den Griechischen Diensten Cortes daS Decrer verlesen, durch welches die entließ, durch Kalamaki, Lutraki und Patras Session für eröffnet erklärt wird. Herr von nach Athen zogen, um sich dort am Bord des Onis ist zum Präsidenten des Senats er­ Oesterreichischen Dampfbootes nach Triest ein­ nannt worden. Vice - Präsidenten sind dv zuschiffen, von den Einwohnern der oben an­ Herzog von Rivas und der Graf von Espe­ geführten Städte auf das gröbste beschimpft, leta. Herr Carnerero ist an Herrn Aguilar'S und in ParraS schleuderte man sogar Steine Stelle zum Spanischen Gesandten in Lissabon auf die Deutschen. ernannt worden. Die Ordnung wurde nicht Pat ras , vom 8 . October einen Augenblick zu Madrid gestört. Die Gährung dauert in Athen fort; d(e Barcelona befindet sich in einem beklagens- Gemäßigten hoffen auf die baldige Ankunft werchen Zustande. Es zählt nur noch 40H00 ^ Koletti's und Maurokordatos. Der Engli­ Einwohner, worunter 6 bis 7000 bewaffnet sche Gesandte hat ein Dampfboot nach Kon- sind; an 100,000 Individuen sind ausgewan­ stantinopel gesendet, um Letzteren abzuholen, dert. Die' Znsurgenten haben Lebensmittel der, nach aller Wahrscheinlichkeit, die Leitung und Munition, sich noch über einen Monat der Geschäfte übernehmen wird, denn der Mi­ nister-Hräsident MetaxaS ist bereits mit seinen als zu seiner Ernennung an Metaxa'S Stelle Kollegen zerfallen und wird sich nicht lange seyn, da auf ihm der Haß gegen alle Fanario­ halten können. Jetzt, da die Bayern fort ten lastet. Koletti ist noch nicht hier ange­ sind, richtet sich der Haß der Griechen gegen kommen. Von ihm erwarten die Progressisten die Fanarioten, die sammtlich abgesetzt oder nichts, da man allgemein der Meinung Ist, exilirt sind. er werde sich die Ansichten des Französischen Die meisten Gesandten der fremden Mächte Cabinets angeeignet haben, welche man für in Athen haben auf die Notifikation, betref­ antirevolutionair hält. Baron Lyons und Hr. fend die veränderte Regierungsform, geant­ Katakazi werden dagegen als Stützen der ge­ wortet; der Holländische hat keine Notiz da­ genwärtigen Ordnung der Dinge angesehen. von genommen, sie folglich wie es scheint, Ich kann ein Gerücht nicht unerwähnt nicht anerkannt. Der Brittische Repräsen­ lassen, wonach die Parteihäupter, welche jetzt tant erließ eine Art Proklamation an das regieren, fest entschlossen seyn sollen, die Na- Griechische Volk, worin er ihm zur Konsti­ tional-Versammlung nicht hier, sondern aus­ tution Glück wünscht und schon im voraus wärts abhalten zu lassen, scheinbar natürlich, die Anerkennung von Seiten seiner Regie­ um fremden Zntriguen einen nur geringeren rung zusichert. Zm nämlichen Sinne han­ Einfluß zu gestalten, in der Wirklichkeit aber, delten oder sprachen die anderen Englischen. um den König nicht in Berührung mit den Beamten, so wie die Englische Partei über­ Repräsentanten der Nation kommen zu lassen. haupt. So wurde gestern Abend von dem Niemand wagt es übrigens, über unsere Zu­ Kommandanten der vor Patras stationiren- kunft, auch nur über die nächste, sich ejue den Fregatte „Eagle" der Verfassung zu Meinung zu bilden, bis nicht irgend eine Ehren ein Ball an Bord gegeben, zu wel­ Beschlußfassung der drei Schutzmachte vorliegt. chem alle Liberalen sammt Frauen und Töch­ Möchte nur eine solche eintreffen, ehe ihr die tern eingeladen waren. Zn den öffentlichen Ereignisse allzu weit vorausgehen. Kassen sieht eS traurig aus. Eine Handels­ Moldau und Wal lache i . stockung hatte zur Folge, daß weder beim Bra i la , den 17. Sept . Gestern wurde Zollamt noch sonst bei einer Behörde Gelder eine beträchtliche Anzahl Personen (meistens eingingen. Die jetzigen Minister haben auf Bulgarischer Abstammung) gefänglich eingezo­ ein Drittel ihres Gehalts freiwillig verzichtet, gen und vielen Verdächtigen die Waffen ab­ in der Erwartung, die ihnen Untergeordneten genommen. Das regulaire Militair ist in die werden ein verhälrnißmäßiges Opfer bringen. Caserne, wo auch dit gefänglich eingezogenen A then, vom 23. September . Personen sich befinden, consignirt. Die Woh­ Der König ist seit der letzten Katastrophe nungen, sowohl des Civil- als Militär-Chefs, sehr niedergeschlagen. Wenn er sich öffentlich sowie die betreffenden Aemter, haben eine zeigt, so vermögen ihm die vereinzelten Rufe: zahlreiche bewaffnete Mannschaft zur Wache. „Es lebe der konstitutionelle König!" kaum ein Von Seifen der Districts - Administration ist erzwungenes Lächeln abzugewinnen. Sehr der gemessene Befehl ertheilt worden, daß schmerzlich soll ihm ^ auch die Trennung von nach 8 Uhr Abends Niemand auf den Stra­ seiner bisherigen Umgebung gewesen seyn. — ßen ohne Laterne gehen dürfe. Herr v. Colla, Zn den Provinzen herrscht fortwährend große Kaiserlich Russischer Consul aus Galatz, hat .Gährung und Gesetzlosigkeit, und namentlich häufige Conferenzen mit dem Civil- und Mi- mehren sich die Klagen über die zunehmenden litär-Chef, welche beide früher Russische Offi­ Räubereien. ziere waren, und wohnt alle,/ Verhören mit. Vom 6. Oct . Maurokordato , unser b isher i ­ den gefänglich Eingezogenen bei. Die entdeckte ger Gesandter in Konstantinopel, ist gestern hier Verschwörung soll in der Wallachei und Bul­ angekommen. Seine Zurückberufung dürfte je­ garien allgemein verbreitet seyn; man will als doch eher ein erster Schritt zu seiner Exilirung bestimmt erfahren haben, daß der 20. Sep- — 349 — tember zum Ausbruche derselben bestimmt ge- felhaft. — Nachschrift vom 7. Nichts Neues wesen. Makedon, der Häuptling der Meuterei heute. Die insurrectionelle Bewegung greift vom Winter 1842, welcher von Griechenland nicht mehr weiter um sich, und man hofft, aus nach Marseille entwischt ist, soll von dort daß die Ruhe bald wiederhergestellt seyn wird. aus und mit einigen seiner Verbündeten in der Türkei und Bessarabien eine geheime Cor- Vermischtes. respondenz mit mehren Brailaern unterhalten. Pernau, den 12. October. Am 10. d. Die Caserne ist fortwährend aufs schärfste be- MtS. ist der Russische Schooner '„Truta," wacht , da es d ie Meuterer darauf abgesehen Sch isser Michae l S tamm von ArenSburg nach haben sollen, am 20. d. M. die Garnison zu Pernau mit einer Ladung Roggen bestimmt, entwaffnen. ' durch SW. Sturm auf dem Riff Sorckholm Von der Türk ischen Grenze, Kesche i ter t . D ie Besatzung, bestehend aus 4 vom 1. Oktober. Mann/ konnte nur mir Gefahr in dem Schiffs- Man erfährt aus Bucharest, daß in Zbrail boote sich retten. Durch fortdauernden Sturm ein Komplott entdeckt worden ist, welches mit ist das Wrack den 16. in die Pernau - Bay den Plänen der Bulgarischen Christen in Ver- unterhalb Uhla an den. Strand getrieben, bindung stehen soll. ES wurden in Folge die- Die Tackellage ist theilweise geborgen, von ser Entdeckung zwölf bis fünfzehn Personen in der Ladung hingegen nichts, da der Bodelr Zbrail verhaftet, welche sämmrlich beschuldigt des Schiffes zertrümmert ist. werden, den Plan gefaßt zu haben, die Stadt Riga, 12. October. Heute fand daS fet­ in Brand zu stecken und sich während der erliche Leichenbegängniß des verstorbenen königl. Verwirrung der Waffen und der in den Ma- Preußischen Generalkonsuls und Ritters Zo- gazinen befindlichen ziemlich bedeutenden Mu- Hann Christoph Wöhrmann statt. Die sterb- nitionS-Vorräthe zu bemächtigen. - lichen Ueberreste waren am 9. Oktbr. zu Lande C h i n a. in Riga angelangt und wurden heute feierlich Sir Henry Pottinger hat am 26. Zuli nach ihrer. Ruhestätte auf dem großen Stadt- das Gouvernement der Znsel Hong - Kong kirchhofe geleitet. Die Börse blieb an diesem feierlich übernommen. Im Norden der Insel Tage geschlossen. Der verstorbene General­ wird eine Stadt gebaut,'die den Namen Vic- konsul Z. C. Wöhrmann war zu Riga am toria führt, und nach den Plänen des Znge- 6. Juli 1784 geboren, wurde 1824 ^um kö- nieur-Majors Aldrich stark befestigt werden niglich Preuß. Generalkonsul für Liv- und soll. Die Pläne sind bereits' nach England Kurland ernannt und 1837 zum Aeltesten der eingesandt. - großen Gilde erwählt; 1831 erhielt er den St. Domingo, vom 6. August. St. Wladimirorden 4. Klqsse, 1336 den ro- Eine neue insurrectionelle Bewegung hat then Adlerorden 4. Klasse und 1841 den Sk in unserer Umgegend stattgefunden; ein Hau- Stanislausorden 2. Klasse. (Züsch.) fen Neger hat gegen die Regierung die Waf- St. Petersburg, den 8. October. Die fen ergriffen, und man hat Truppen gegen Bewohner der Hauptstadt waren heute Mor- sie ausgesandt. Diese trafen am 3., unge- gen nicht wenig überrascht, alle Straßen und fähr 6 oder 7 Lieues von hier, mir den Zn-. Dächer hoch mit Schnee bedeckt zu sehen, surgenten zusammen und ein Gefecht fa^d dagegen eS gestern Abend noch stark regnete, statt. Die Schwarzen schienen schlecht bewaff- Die oberen Stockwerke der Hauser, wo die net zu seyn, doch hat man keinen Vortheil Fenster nach der Windseite stehen, waren ganz über sie erringen können, und sie stehen noch verschneit. — Der heftige Wind, der in der unter den Waffen. Die Truppen der Re- Nacht vorher würhete, hat den Bäumen längs gierung warten nur auf Verstärkung, um die den Boulevards auf Waßili-Ostrow bedeuten- Nebellen nachdrücklicher zu verfolgen. . DaS den Schaden gethan; eine Menge Aeste sind Resultat dieser Unternehmung ist sehr zwei- abgebrochen, und die Schneemasse auf den Bäumen ist so stark, daß die Aeste der Bäume pommem, nämentlich tn Greifswald und Stral­ ganz niedergebeugt.sind; ein bei uns unge­ sund, so wie die Gutsbesitzer dieser Provinz wöhnlicher Anblick. Hn vielen Gärten in der sollen hierzu bedeutende Anerbietungen gemacht Stadt sind eine Mengx von Gesträuchen durch haben. Auch soll die Berlin-Hamburger Ei­ die Last des Schnees ganz niedergedrückt» senbahn nach den letzten Beschlüssen eine an­ — Den vom Finanzministerium herausge­ dere Richtung erhalten, nämlich von "Berge- gebenen „Tabellarischen Übersichten" zufolge dorf nach Angermünde gezogen werden, um wurden im Jahre 1842^ in ganz Rußland dort in die Berlin-Stettiner Eisenbahn zu für 64,693,39t. Rbl. S. Waaren eingeführt münden, um somit zugleich die nächste Eisen­ (darunter'vom Auslande für 62,976,666 R., bahnverbindung zwischen Hamburg und Stet­ vom Königreich Polen für 960,100 Rbl. und tin zu erreichen. Kommt Beides in dieser von Finnland für ^637,726 Rbl. S.); die Art zu Stande, was sich bald ergebe» muß, Total-Ausfuhr betrug 86,368,206, Rbl. S. so werden die in Mecklenburg projektirten und (nämlich ins Ausland für 82,676,368 Rbl., theilweise bereits im Bau begriffenen Chausseen ins Königreich Polen für 1,310,337 Rbl.' hiernach und zum Anschlüsse hieran eingerichtet und nach Finnland für 971,961 Rbl. S.) werden müssen. Gold und Silber^ gemünzt und in Barren,, Kön igsberg. Am I I . October wurden wurde eingeführt für 6,636,366 Rbl. Slbr. die Nivellements-Arbeiten zu der projectirten (vom Auslande für 6,814,784 Rbl., vom Königsberg-Berliner Eisenbahn beendigt und Königreich Polen für 820,681 Rbl. Silb.); noch an demselben Tage reiseten die'beiden ausgeführt: für 4,682,764. Rbl. S. (ins Ingenieure Wolf und Segers von hier nach Ausland für 4,066,749 Rbl., ins Königreich Marienburg ab, an welchem Orte auch die Polen für 616,012 Rbl. S.). Somit be­ weiterhin beschäftigten Ingenieure zur Zusam­ läuft sich die Gesammtsumme aller auswärti­ menstellung ihrer Resultate sich versammeln. gen Umsätze auf 131,269,723 Rbl. S. — DaS Jultheft de^ Journals des Mini­ — Im Kriegs-Ministerium zu Pari» sind steriums der innern > Angelegenheiten enthält vom 1. Januar d. I. an 3000 Pässe nach eine Uebersicht der im Laufe des Jahres 1842 Algerien ausgestellt worden, meist für Fami­ Verunglückten. Hiernach betrug die Anzahl lien, die Lch dort niederlassen wollen; man der im Laufe dieses Zahres in den Ostsee­ schlägt die Zahl der Einwanderer nach Afrika provinzen durch plötzliche Unglücksfälle um's während der neun Monate bis zum 1. Oc­ Leben gekommenen Personen 249; davon ka­ tober auf 16,000 an. Jede Kolomsten-Fa­ men auf Livland 162, und zwar 100 Er­ milie, die ein baares Vermögen von 1600 trunkene, 18 zu Tode Gefallene, 18 Zer­ Fr. nachweisen kann, erhalt freie Ueberfahrt, quetschte, 2 Erfrorene, 6 Verbrannte, 2 Er­ 600 Fr. an Geld, Baumaterial und 12 Hek­ schossene, 6 Säufer/ die sich zu Tode getrun­ taren Land. ken hatten; auf Ehstland 34, und zwar 21 — Bei der letzten großen Repeal-Versamm- Ertrunkene, 2 zu Tode Gefallene, 1 Zer­ iung trug O'Connell den purpurrothen, pelz- quetschter, 2 Erfrorene, 1 Erschossener, 7 verbrämten Sammt-Rock des Lordmayors und Säufer, die sich zu Tode getrunken hatten; ließ sich von einer Deputation die grünsam- auf Kurland 63, und zwar 36 Ertrunkene, metne, goldgestickte Nationalmütze aufsetzen, 3 zu Tode Gefallene, 6 Zerquetschte, 6 Er­ die in Gestalt der alten Milesischen Krone frorene, 1 Verbrannter,'2 Erschossene, 11 gearbeitet war. Zn seiner Dankrede versprach Säufer, die sich zu Tode getrunken hatten. O'Connell die Mütze lebenslänglich zu tragen — Die Preußische Regierung projektirt, und mit sich begraben zu lassen. wie Man erzählt, den Bau einer Eisenbahn - — Auch, in Schweden ist die Erndte besser von Berlin nach Stralsund durch Mecklen- ausgefallen, als mau hoffst und besonders burg-Strelitz. Der Handelsstand in Neuvor- gut in den nördlichen Provinzen. In den — 351 — andern Provinzen des Landes ist der Waizen er aufgehört zu schnupfen, wird er zusehends gut, Roggen mittelmäßig, Gerste ziemlich ge- besser. rathen, das Heu aber ganz fehlgeschlagen. — In Paris kamen neulich zwei Wasser­ — Ein berühmter französischer Obst-Bauer, träger heftig hinter einander und ein Metz­ dessen Bäume stets in der üppigsten Pracht ger trat hinzu, um die Streitenden ausein­ stehen, gebraucht zu diesem BeHufe eh Wasch­ ander zu bringen> allein alles Zureden war wasser von aufgelöster Pottasche. Er bedient umsonst. Plötzlich lief sein Hund, der Alles sich dieses Mittels schon seit vielen Jahren, mit angesehen, davon, kam aber in kurzer welches dem Moose und Ungeziefer entgegen Zeit wieder und brachte den Stock seines wirken soll. Herrn getragen. Darüber verwandelte sich — Danjiger Blatter melden auS Mariett- der Zorn d?r Wasserträger in Lachen, und der burg: Der Gutsbesitzer Rentel aus Königs­ Streit war geschlichtet. berg, mit seiner ganzen Familie auf einer Reise begriffen, passirte am IS. Oktober Mor­ Bekanntmachungen. gens bei Marienburg die Nogat auf einem Vom Livlandischen Domainenhofe wird Fahrprahm, da die Brücke von einem ein hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, Paar Tage zuvor stattgehabten Sturm zer­ daß die mittelst Publikation vom 15. Sepl sprengt worden war. Wegen starker Ueber- tember c.'auf den 27. October und 2. Not füllung des Prahms hatte während der Ue- vember c. anberaumten Torge zur Verpach­ berfahrt die ganze Familie, außer einer erwach­ tung des publ. Gutes Falkenau>! in Folge senen Tochter, im Wagen Platz genommen, ministerieller Vorschrift, bis auf Weiteres indeß ward auch letztere endlich veranlaßt, ausgesetzt worden sind. den Wagen zu besteigen. Kaum mochte dies Riga, den 7. October 1843. geschehen seyn, als die Pferde dieses zuletzt Domainenhofs,Rath CaU v. Sehrwald. eingeladenen Wagens unruhig wurden, densel­ Nr. 4613. I. Baron v. Üxküll, Secr^ ben rückwärts so rasch zurückdrängten, daß, ehe Hülfe geleistet werden konnte, der Hinter­ Von Einem WohledleN Rache der Kai, wagen vom Prahm ins Wasser stürzte, das serlichen Stadt Pernau, werden hierdurch Uebrige mit nachriß, und solchergestalt die ganze Alle und Jede, welche an das in hiesiger Familie unrettbar ertrank. Stadt, im i, Quartal sub No. 77 bele, Für Schnupfer. Im vorigen Jahre gene, durch den Revisor Friedrich Mag, starb zu Kopenhagen der verdienstvolle Bota­ nuS Wachsmuth von dem Post s CommiS, niker Dreyer. Man war über die Ursachen sair Jacob FabriziuS, mittelst am 19. April und den Verlauf seiner Krankheit nicht recht 1«Z9 abgeschlossenen, gehörig corroborirten klar, bis es dem vr. Ahrenson einfiel, daß Kauf-Contracts, für die Summe von 7000 der Verstorbene ein sehr eifriger Schnupfer Rbl. Bco. Ass. käuflich acquirirte steinerne gewesen, daß er -Macuba geschnupft und daß Wohnhaus cum Ansprüche der Macuba sehr oft mit Blei vermischt sei. zu haben, oder wider den abgeschlossenen Er kaufte in demselben Laden, aus welchem Kauf sprechen zu können, vermeinen soll« Dreyer seinen Taback bezogen, eine Quantität ten, hierdurch aufgefordert, sich mit solchen Macuba, untersuchte ihn und fand darin 16 ihren Ansprüchen und Protestationen inner« —18 Procente Blei. Dreyer war sonach an halb Jahr und Tag 2 dieses Pro» einer Bleivergiftung gestorben. Diese Entde­ clams suli PV6NÄ pr-tsclnsi allhier rechts- ckung kam einem andern Arzte sehr,zu stat­ giltig zu melden, und ihre Rechte zu ver, ten, der seit einem Jahre bedenklich krank ward, folgen, widrigenfalls selbige nach Ablauf ohne daß die medieinische Facültät über die dieser peremtorischen Frist nicht weiter ge­ Ursachen seines auffallenden Dahinschwindens hört noch admittirt, sondern kacto Äufschluß zu geben vermocht hätte. Seitdem praecludirt sein sollen, das obige Grund, — 3S2 — stück aber dem rechtmäßigen Rekurrenten in dem gewöhnlichen Sitzungs-Loeale des adjudtcirt werden wird. Wonach sich zu ArmemCollegii versammelt sein wird. achten. Pernau Armen»Collegium den 2v. Oc, LiZnsruin Pernau Rathhaus, den 16. tober 184Z. lnunäarunA Oktober 1843. Nr. 23. Brackmann, Nvtr. 3 Nr. 2148. In 51c! ein C. Schmid, Bekanntmachungen. (1^. L.) Lynclicns et Lecretar. Z (Mit polizeilicher Bewilligung.) ' Von Einem Wohllöblichen Pernauschen SSSSSSSSSSSGSSSSSSSSSSSSS Stadt,Cassa,Collegio wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Aufsicht und Reparatur » Zum Besten des Alexander,Wai, v der Stadt-Thurmuhr vom 1. Januar 1844 Is enhauses sind an Geldgeschenke ein, A bis dahin 1845 dem Mindestfordernden S gegangen: den 16. August d. I. 100 « übergeben werden soll, und hierüber die A Rbl. Bco., den 3. Octtber 20 Rbl. H Torge am 9. und 12. November d. I. » Bco., den iz. October 35 Rbl. B. v Vormittags 11 Uhr bei diesem Collegio ab; A Den milden Gebern sagt der Verein ^ gehalten werden. Die Bedingungen sind G der Armenfreunde herzlichen Dank. vorher in der Kanzellei zur Einsicht zu neh, «SSSSSSSSSSSSSGSSSSSSSSS« men. Pernau Stadt-Cassa, Collegium am Donnerstag, den 4. November, Nachmit­ 19. Octbr. 1843. tags 4 Uhr, werden die Vorsteher des Ver< in-tndatuni eins zur Versorgung seiner Wittwen, Wai, Nr. 257. .F. Drewnick, Ntr. 2 sen ?c, in der Wohnung des Herrn Mit, Von Einem Wohllöblichen Pernauschen .Vorstehers Commerzienrath C. I. Schmidt Stadt - Cassa , Collegio wird desmittest zur zur Empfangnahme der noch restirenden allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Beitrage versammelt sein. 2 Straßenbeleuchtung in hiesiger Stadt vom Weiße und grüne echte Schweitzer, und 1. Januar 1844 bis dahin 1845 dem Min, Limburger, als auch Hiesige grüne und gelbe destfordernden übergeben werden soll, und Käse, verkaufen dazu bei demselben Torge am 9. und 12. Gebrüder Stein. 2 November d. I., Vormittags 11 Uhr, ab, gehalten werden, an welchen Tagen auch Revalsche ehstnische Kalender sind zu ha­ die Bedingungen iuspicirt werden können. ben in der hiesigen Buchdruckerei. 3 Pernau Stadt, Cassa-Collegium am 19. October 1843. luanclatuin Vom 8. bis zum 22. October. Getankt. St. Elisabeth's, Kirche: Su- Nr. 258. F. Drewnick, Ntr. 2 sanna Amalie Saard. — Pauline Ro, Diejenigen respectiven Hausbesitzer dieser salie Treier. Stadt, welche nach dem taxirten Werthe Veerdigt. St. Elisabeth's,Kirche: Cas, ihrer Immobilien einen Beitrag für das per Franz Simmo, alt 8 Tage. — Der Jahr 1843 zur ArmemCasse zu leisten ha» Jnv. Sold. Ado Mats,^alt 72 Jahr. ben, werden hierdurch aufgefordert, solchen ZAroelamirt. St. Elisabeth's-Kirche: Der des Baldigsten bei dem Armen- Collegio Invaliden Soldat Maddis Janeon mit einzahlen zu lassen, indem beregtes Colle, Dorothea. gium zur Empfangnahme derselben an je, dem Montage, Vomittags von 11 bis 12 Schiffe sind angekommen 7S Uhr mit Ausnahme der Fest und Feiertage — — abgegangen 72 Im Namen des General-Gouvernements der Ostfeeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. Vernausches Wochenblatt. 44. 1843. Sonnabend, d. 30. (Dctober. St. Petersburg, vom 19. October. Ehren-Legion geziert wurden. Die Zahl der Se. Majestät der Kaiser haben am 10. Ordens-Verleihungen mag an vierzig betragen August auf Beschluß des Komite's der Herren haben. Die Königinnen der Franzosen und Minister Allerhöchst zu befehlen geruht, es der Belgier, die Herzogin von Nemours, der dem Minister der inneren Angelegenheiten an­ Graf von Paris, die Prinzessin von Join- heimzustellen, gemäß den Bestellungen der ville u. s. w. sahen vom Balkon des Pavil­ Gouvernements-Obrigkeiten zum Besten der lons de l'Horloge der Musterung zu. Stadteinkünfre die Strafe von 60 Kop. S. Der Graf von Paris erhält, ungeachtet M. täglich für jeden nicht bei der Polizei ge­ der Ernennung des Herrn Regnier zu dessen meldeten An- und Abreisenden in allen Gou­ Hofmeister, fortwährend noch seine Erziehung vernements- und Provinzialstädten einzuführen. unter der Leitung seiner hochbegabten Mutter. Par is , vom LA. Oktober . Erst nach dem vollendeten neunten Jahre soll Der König hat heute um die Mittagsstunde der Kronprinz ganz männlichen Händen an­ eine große Musterung über die Regimenter vertraut werden. Der Graf von Paris, der abgehalten, welche die Garnison der Haupt­ anfangs sich weniger schnell entwickelte, zeigt stadt morgen verlassen. Einige Minuten nach gegenwärtig die größte Leichtigkeit im Lernen Mittag erschien der König der Franzosen, um­ und sehr glückliche Geistesgaben. geben vom König der Belgier, dem Herzog In den Vorstädten St. Antoine und du von Nemours, dem Prinzen von Joinville, Temple wird gegenwärtig eine Petition an dem Marschall Soult und einem glänzenden die Kammern unterzeichnet, worin verlangt Generalstabe. Ludwig Philipp durchritt zu­ wird, daß die FortS um Paris zwar beibehal­ erst die Reihen der Infanterie, und nach­ ten, jedoch ihre der Stadt zugekehrte Fronten dem diese gemustert und längs dem Quai geschleift werden sollen. Die Petition ist schon du Louvre sich aufgestellt hatte, wurde die mit 10,000 Unterschriften versehen. Kavallerie in den Tuilerieenhof eingelassen. Vom 26. Herr Th iers is t w ieder in Pa­ Der König wurde von den Truppen mit dem ris eingetroffen und hat heute in St. Cloud lauten Rufe: Vive 1e Kai begrüßt. Er trug eine Audienz bei Sr. Majestät dem Könige die GenerallieutenantS - Uniform der Armee. gehabt. Nach erfolgter Musterung nahm der König Man versichert, es seyen mit dem Hofe mit seinem Gefolge vor dem Pavillon de l'Hor- von Neapel Unterhandlungen angeknüpft wor­ loge seinen Platz, worauf die vom Kriegömi- den, um den Herzog von Aumale mit einer nister bezeichneten Ober- und Unteroffiziere der Schwestern des Königs Ferdinand zu von ihm eingehändig mit dem Kreuze der vermählen. l Briefe aus Konstantine melden, daß dort den Großfürsten festlich bewirthet. Gestern die Europäischen Sitten einheimisch zu werden verließ Se. Kaiserl. Hoheit Drayron-Manor, anfangen. Es sind bereits mehrere Heirathen um sich über Birmingham nach Worcester zu von Muselmännern nach Französischen Ge­ begeben. setzen geschlossen worden, nämlich mit Ver­ Gestern begaben Ihre Majestät die Königin zichtung auf das Recht der Vielweiberei und und Prinz Albrecht sich in Begleitung eines"" der Verstoßung. zahlreichen Gefolges und unter militärischer London, vom 21. October . Eskorte von Windsor nach der Eisenbahn- Die Hauptanklagepunkte der Negierung ge­ Station Slough, um ihre Reise nach Cam­ gen O'Connell aus dem weitläufigen Be­ bridge anzutreten. richte ihres geschworenen Reporters sind aus ' Nach den letzten Nachrichten aus Irland der zu Mullaghmast gehaltenen Rede genom­ vom 24. ist keine Aenderung in den dortigen men, worin O'Connell erstens gegen die Ge­ Verhältnissen eingetreten. O'Connell hat die setzlichkeit der UnionS-Akte protestirt, dann gewöhnliche Wochen-Versammlung des Repeal- die Thronrede der Königin eine Lüge nennt, Vereins von der Kornbörse nach der neu er­ ferner einen Plan zur Bildung eines Irlän­ richteten sogenannten „Versöhnungshalle" ver­ dischen Unterhauses ankündigt, und einen Be­ legt und dieselbe am 23. mit einer seiner zur richt über die Wirksamkeit der neuen Schieds­ Zeit versöhnlichen Reden eingeweiht. „Mein gerichte abstattet, endlich im Angesichte Euro­ erster Ausspruch, den ich hier in der Versöhn pas und Amerika's erklärt, daß diese Ver­ nungshalle thue, ist der, daß es nur einen sammlung nur der Königin und den Irlän­ Weg giebt, die Repeal zu erlangen, und der dischen Lords und Gememen das Recht zuge­ besteht in der Anwendung /riedlicher und ge- ^ stehe, für Irland Gesetze zu geben. AuS den setzlicher Mittel. Mein zweiter Ausspruch ist Reden der übrigen Angeklagten sind ähnliche der, daß die Repeal gewiß ist." Am folgen­ Angrisse gegen die Person der Königin^ und den Tage wurden die Verhandlungen des die Constitution aufgezeichnet worden, und die Vereins in der Versöhnungshalle fortgesetzt, Beweise für die Vergehen derselben vor der und von O'Connell der Antrag zu einer aber­ Jury abzugeben. Ob das Gericht sein Schul­ maligen Adresse an das Irländische Volk, dig darauf erkennen wird, ist nicht vorauszu­ welche dasselbe zur Versöhnung ermahnen soll, sehen, doch dürfte vor allen anderen Ankla­ - gestellt und angenommen. Zugleich theilte O' gen die Anschuldigung gegen O'Connell, durch Connell einen Brief des Hrn. O'Brien, Par­ die Einsetzung der Schiedsgerichte sich des laments - Mitglied für Limerick, mit, worin Friedensbruches schuldig gemacht zu haben, derselbe seinen Beitritt zum Repeal-Verein an­ am meisten seine Verurtheilung bedingen. kündigt. Der Brief wurde mit großem Bei­ Vom 26. Se. Kaiser l . Hohe i t der Groß­ fall aufgenommen, weil Herr O'Brien einer fürst Michael von Rußland, von dem Russi­ der einflußreichsten und geachtetsten Männer in schen Gesandten Baron Brunow und seinem Irland ist, der bekanntlich in seinem Antrage übrigen Gefolge begleitet, hat auf seiner Reise zur Verbesserung der Irländischen Zustände nach Schottland den Herzog von Devonshire während der letzten ParlamentS-Session noch auf dessen durch die Gefangenschaft der Kö­ dazu die Trennung der Union für ein Unheil nigin Maria von Schottland denkwürdigen ^ hielt. Der jetzige Uebertritt dieses gemäßigten Stammschlosse Hardwick-Hall besucht. Nach Liberalen zur Repeal - Bewegung, so wie daS kurzem Aufenthalt begab sich der Großfürst gleichfalls unter dem lautesten Beifall von am 22. von dorr nach Tamwoorh, um Sir O'Connell angekündigte Faktum, daß die Re- R. Peel auf dessen Sitze in Drayton gleich­ peal-Rente in der letzten Woche die beispiellose falls mit seinem- Besuche zu beehren. Sir Summe von 2284 Pfd. betragen habe, sind Äl. Peel hatte eine auserlesene Gesellschaft in der That nicht geeignet, die Regierung zu von Norabilitäten nach Drayton geladen und beruhigen, und geben den unzweifelhaftesten Beweis, daß, trotz ihrer Prvklamation und zählenden Mitgliedern haben bereits die Zu­ der gerichtlichen Verfolgungen, die Bewegung sammenbringung der Summe von 4187 Fl. in neuer Ausdehnung begriffen ist. Conv. M. und die Unterstützung mehrerer wür­ Wien, vom 13. Ootober . diger Berufsgenossen möglich gemacht. Die Dem bereits früher in der Griechischen Wirksamkeit des Vereins erstreckt sich bloß auf Angelegenheit von hier nach London abgesand­ Böhmen ten Kourier hat unser Kabinet nun schon ei­ Vom Main , vom 20. October . nen zweiten nachgesendet. Durch die Grie­ Die Sendung des königlich Bayerischen chische Insurrektion ist das monarchische Prin- Kronobersthofmeisters, Fürsten L. v. Oettin- cip um so gröblicher verletzt worden, da sie gen-Wallerstein, an die Höfe von London Und fast lediglich von dem Militär, das in allen Paris dürfte für die Geschichte Griechenlands, Europäischen Staaten die kräftigste Stütze sofern sich dieselben an dm Thron des Kö­ dem Throne seyn soll, ausgegangen. Unser nigs Otto knüpfen, entscheidend seyn. Zn Kabinet will ein energisches Einschreiten der -^Übereinstimmung nämlich mit einem an den Mächte, damit das Griechische Beispiel nicht königl. Vater gerichteten und durch Herrn v. zur gefährlichen Nachahmung reize. Aus die­ Heß überbrachten Handschreiben Sr. Griechi­ sem Gesichtspunkte will unser Kabinet die schen Majestät soll der Fürst Ueberbringer der Griechische Angelegenheit als eine Europäische in den gemessensten Ausdrücken abgefaßten Er­ behandelt und unter der Zusammenwirkung klärung seyn: Es werde Se. Majestät den der fünf Mächte geschlichtet wissen. Keine Scepter niederlegen, wofern die Schutzmächte der fünf Mächte wird von diesem allgemeinen Griechenlands ihn nicht in den Stand setzen, Gesichtspunkte aus dem Ansinnen unseres Ka­ solchen mit Würde zu führen. Der durch binett widersprechen, denn alle sind für die diese Erklärung verkündigten Absicht des Kö­ Aufrechthaltung des monarchischen Princips, nigs Otto, entgegengesetzten Falles in den und sein konservativer Charakter ist auch allen Privatstand zurückzutreten, soll königl. Baye­ fpeeiellen orientalischen Fragen unterlegt wor­ rischer Seils unbedingte Zustimmung mit dem den. Zudem kann keine der Mächte, ohne Beifügen ertheilt, daß zu dessen Aufnahme sich einer Jnconsequenz zu zeihen, das, was im Vaterhause bereits die erforderlichen An­ am 16. September zu Athen auf so brutale, stalten getroffen seyen. Endlich soll der Abge­ daS monarchische Ansehen so ganz mit Füßen sandte die bestimmte Weisung erhalten haben, tretende Weise geschehen, billigen, und unbe­ auf eine entscheidende Antwort zu dringen. - greiflich bleibt eS, warum die Gesandten in Gernshe im, vom 21. October . Athen den Charakter der Griechischen Insur­ Ein Unfall der Dampfboote auf dem Rheine rektion nicht gleich vom richtigen Standpunkte hat gestern Abend großen Schrecken verbrei­ aus erkannten und darnach handelten. tet, zum Glück aber doch, so bedeutend auch Prag, vom 23. Oktober . der Schaden ist, kein Menschenleben gekostet. Durch die fortschreitende Ausbreitung der Gegen 8 Uhr stießen in der Dunkelheit zwi­ Homöopathie gestalten sich in in unserem Lande schen hier und Rheindürkheim das zu Thal die Verkältnisse der Apotheker immer ungün­ fahrende Dampfboot „der König" und das zu stiger. Von dem Wunsche beseelt, vermögens­ Berg gehende „Leopold" so heftig aneinander, losen und erwerbsunfähig gewordenen wür­ daß letzteres augenblicklich in den Grund ge­ digen Apothekern Schutzmittel gegen drückende bohrt wurde. Bis „der König" gewendet Noth zu gewähren, ist hier ein pharmaceuti- hatte, um die nach Hilfe Schreienden zu ret­ scher Unterstützung-Verein gebildet worden, ten, war der größte Theil des Dampfboores der nach erfolgter Genehmigung im vorigen „Leopold" schon gesunken; mir Mühe vermochte Zahre sich konstituiere und bereits erfreuliche man nur die Personen zu retten. Geld und Theilnahme findet. Die seinen Zwecken ge» Gut ist untergegangen, darunter auch ein widmeten Legate und die Beiträge von 120 Reisewagen. 70 — 30 Personen sollen sich auf dem verunglückten Boote befunden haben; die Vorstädte oder nach Grawosa zu begeben. sie trafen zum Theil von Allem entbläßt hier Diejenigen, welche Geschäfte oder Amtes hal­ ein. Frauenzimmer wurden noch ohnmachtig ber am Tage sich daselbst aufhalten müssen, hier an das Land gebracht. Der Postwägen flüchten sich Nachts, so daß man in den Stra­ war gestern Abend zu klein; noch mehre Wa­ ßen der Stadt nur die, die Ordnung und Si­ gen gingen von hier mit geretteten Passagie­ cherheit überwachenden Patrouillen erblickt. ren nach Worms :c. ab» Man fängt bereits an, die am meisten be­ Vom 22. In Bezug auf den gestern ge­ schädigten Häuser auszubessern und durch ei­ meldeten .Unfall des Dampfbootes „Leopold" serne Bänder zu befestigen. Das Dach des bemerke ich noch, daß es ganz unter Wasser Militairmagazins, della Rupe genannt, wel­ liegt, nur der eine Nadkasten ragt etwas her­ ches die Nachbarhäuser bedrohte, wurde abge­ vor. Fortwährend werden Efferen und Gü­ tragen. ter hier gelandet, welche der Strom vom S p a n i e n . Schiffe lostrieb. Ein Russe, welchem die Par is , 20. Oc lbr . Te legraph ische Depe­ Equipage gehört, lief gestern den ganzen Tag sche aus Spanten. Perpignan, 19. October. am Rheine hin, um seinen Wagen wieder zu Gestern Abend sind Prim und Amettler über­ bekommen. Mehr aber, als an diesem, liegt eingekommen, die Feindseligkeiten einzustellen. ihm am Gepäck?. Es soll ein Koffer mit Amettler ist ermächtigt worden, Offiziere nach 20,000 Fl. dabei seyn. Von der Schiffs­ Barcelona und Figueras zu senden, um sich mannschaft logiren mehre hier und man ist von dem Stande der Dinge zu überzeugen. möglichst besorgt, zu netten, was sich retten Die B lok i rung von Gerona fähr t fo r t , doch läßt. Beim untergesunkenen Dampfboote hält werden die Offensiv- und Defensiv - Arbeiten ein Schiff auf dem Strome Wache, weil das eingestellt. Land, woran der „Leopold" liegt, unter Was­ Pa^ is , 20. Oct . Der heute e in t re f fende ser steht» — Nachschrift. Von der Schiffs- Phare des Pyrenäes 4ringt Nachrichten aus Mannschaft des übersegelten Dampfboots „Leo­ Barcelona bis zum 13. Das Feuer dauerte pold" fehlt Niemand. Der Reis-wagen deS an diesem Tage von beiden Seiten mit un­ Russischen Grafen ist bei Oppenheim aufge­ verminderter Heftigkeit fort. funden worden. Madr id , 16. Octbr . D ie Stadt Leon, B ingen, vom 26. October . eine derjenigen, welche die Regentschaft Espar- Morgen wird Ihre Kaiserliche Hoheit die tero's am längsten vertheidigten, hat sich am Großfürstin Helen« mit Ihren Durchlauchtig­ 11. empört und die Centraljunta ausgerufen. sten Töchtern unsere Stadt verlassen und die Die Nationalmilizen besetzten die Kathedrale, Rückreise nach Rußland antreten. Seine und verkündeten die Central - Junta, als der Durchlaucht der Herzog von Nassau, welcher größte Theil der Besatzung aus der Stadt sich nach Wien begiebt, wird Ihre Kaiserliche marschirc war, um Galeerensklaven zu gelei­ Hoheiten einen Theil der Reise begleiten. ten. Der Militärbefehlshaber rückte mit den T r ie st , vom 16. October . übrigen Truppen, die zu dem Provinzialregi- In Nagusa fanden am 29. September ment von Leon gehörten, gegen die Aufrüh­ wieder neue Erdstöße in verschiedenen Rich­ rer, und befahl Feuer auf sie zu geben. Al­ tungen statt. Die „Gazzetta di Zara" mel­ lein diese Soldaten gingen zu letzteren über, det: „Die bange Erwartung, in welche man und verhafteten den General. Eine Junta in Ragusa nach den daselbst sechszehn Tage ward, wie hergebracht, eingesetzt. Diese Be­ auf einander erfolgten Erschütterungen lebte, wegung wurde von der Familie des bekannten und die Besorgniß von den traurigen Folgen hiesigen Kapitalisten Cordero, der von hier des wankenden ZustandeS der Häuser, haben entwichen ist, geleitet. Der Generalkapitam die vornehmsten Familien zum Entschluß ge­ von Valladolid ist sofort mit Truppen auf bracht, die Stadt zu verlassen, und sich in Leon marschirt. . Par is , 21. Octbr . Was man über d ie besondere Erlaubniß aus den Thoren gelassen letzten Ereignisse in Barcelona erfährt, ist um wurde, und daß die Ruhestörer aus allen so'schrecklicher, als dem Unglück kein Ende Kräften daran arbeiten, die durch den verdop­ abzusehen scheint. Binnen zwei Tagen hatte pelten Dienst ermüdeten Soldaten zu einem das Fort Monjuich sammt der Citadelle und Aufstande zu verleiten. Sogar die hiesigen dem Fort Pio über 2000 Kugeln, Bomben Studenten, deren Zahl sich auf 3000 beläuft, und Haubitzen auf die Stadt geworfen; ganze wurden vorgestern gewaltsam auseinander ge­ Straßen liegen in Trümmern; an einem Tage trieben, als sie sich versammelt hatten, um wurde 11 Stunden nacheinander geschossen. eine gemeinschaftliche Bewegung gegen die Re­ Die Znsurgenten sollen Lebensmittel auf ein gierung zu unternehmen. Spanische Studen­ Jahr und hinlängliche Vorräthe von Muni­ ten sind nicht mit Deutschen zu vergleichen. tion haben; der Sold wird regelmäßig aus­ In der Regel'sind sie blutarm und leben von bezahlt; woher das Geld kommt, weiß man Stiefelputzen, als Barbiere, Bediente oder nicht. Das Belagerungskorps wird zu 6000 Bettler und stellen sich öffentlich als das Mann angegeben; es wären mindestens 30,000 schmutzigste Gesindel dar. nöthig, die Insurgenten zu bändigen; dabei Par is , 26. Octbr . D ie heute e in t re f fen­ würde aber die halbe Stadt zu Grunde gehen. den Nachrichten von der Pyrenäengrenze schil­ Par is , 23. Octbr . Aus Saragossa hat dern die in den Nordprovinzen und besonders der Phare des Pyrenees über Tudela Nach­ in Biscaya herrschende Stimmung mit den richt bis zum 17. erhalten. Am Morgen ungünstigsten Farben. Sind die Besorgnisse dieses Tages schickte der General Concha, um der Regierungs- and überhaupt der konstitu­ keine Mittel der Versöhnung unversucht zu tionellen Partei nicht übertrieben, so ist man lassen, noch einmal Unterhändler nach der be­ der Ruhe und des bürgerlichen Friedens in lagerten Stadt, allein dieselben wurden gar jenen Provinzen kaum von einem Tage zum nicht angenommen. Der General Concha soll anderen mehr sicher. Man spricht von nichts sich hierauf entschlossen haben, mit aller krie­ Geringerem, als von einem beabsichtigten Auf­ gerischen Strenge gegen Saragossa zu ver­ stande in Masse der ganzen karlistisch oder fahren und das Feuer seiner Batterieen am' fueristisch gesinnten Bevölkerung. Zur Vor­ 19. zu eröffnen. Einem in 'den Madrider bereitung dieses Zweckes sollen bereits ansehn­ Blättern enthaltenen Berichte des Generals liche Geldsummen von Frankreich aus einge­ Concha zufolge hat der unter seinen Befehlen troffen seyn, und es heißt, daß die Basken stehende Oberst Uguet in dem Dorfe Viota Waffensendungen aus England erwarten. Man einen Haufen von 106 Aufrührern, die einer hat die Meinung im Volke verbreitet, daß von Saragossa aus abgeschickten Expedition eine Vereinbarung zwischen Don Karlos und angehörten, gefangen genommen. Der be­ Espartero stattgefunden habe, und daß dieser kannte esparreristische Parteigänger el Mo- sich anheischig gemacht, den Sohn des Prä­ chuelo soll sich in Sos befinden und beschäf­ tendenten als Gemahl der jungen Isabella tigt seyn, ein Freikorps zu bildrn, mir wel­ und als deren Mitkönig auf den Spanischen chem er das Belagerungsheer von Saragossa Thron zu heben. Dieser sonderbare Volks­ zu beunruhigen gedenkt. glaube zeugt, beiläufig gesagt, davon, daß die Neuere Nachr ich ten aus Spanten. persönliche Sache des Don KarioS sogar in Madr id , 19. October . Gestern h ieß eS, den Augen der Basken verloren ist, und er das Provinzialregimmt Segovia, welches zwei macht es überdies wahrscheinlich, daß die hi­ Stunden von hier cantonirte, wäre eigenmäch­ storische Rolle Espartero's noch keineswegs als tig nach jener Stadt aufgebrochen, und eine ausgespielt angesehen werden darf, daß der Abtheilung Kavallerie, die mon ihm nach­ Ex-Regent in der Meinung seiner Nation schickte, hätte sich dieser Bewegung angeschlos­ einen weit größeren Platz einnimmt, als man sen. Gewiß ist, daß gestern Niemand ohne in letzter Zeit hat zugeben wollen. Von der Serbischen Grenze', weigerte, nach Alexandrien zu kommen, für vom 16. October» unabhängig von dem Vicekönig und als Statt­ Die neuesten Nachrichten aus den Europai­ halter des Sennaars unter der Pforte gegen schen Provinzen des Türkischen Reichs, aus einen jährlichen Tribut von 2^0,000 Thalern Bulgarien, Albanien, Bosnien, der Herzego­ erklärt hat. Man sagt, der Pascha wolle, wina, Montenegro und Thessalien, werden im­ wahrscheinlich auf Anrathen seines Sohnes mer ernster. Ueberall brechen Unruhen aus Ibrahim, eine Expedition gegen den Sennaar und in Bulgarien hat 4nan eine Verschwörung unternehmen, was sehr zu beklagen wäre, denn entdeckt, welche Alles fürchten läßt. Nimmt Geld und Menschen wären nutzlos geopfert. man die neueste Bewegung in Griechenland hinzu, so läßt sich nicht verkennen, daß dem d e r m i s e h t e s . ^ Ottomanischen Reiche abermals eine Krisis be­ — Einer der bedeutendsten Pariser Optiker - vorsteht. — In Serbien herrscht fortwährend ist in diesem Augenblicke mit der Construction die größte Ruhe. eines Teleskops für Se. Majestät den Kaiser Konstant inope l , vom 11. October . von Rußland beschäftigt, welches die Gegen­ Die bei der Pforte eingehenden Berichte stände 8600 Mal vergrößern wird. aus den an Griechenland angrenzenden Pa- — Der Municipal - Rath von Paris hat schalikS lauten bis jetzt keinesweges beunruhi­ beschlossen, daß eine Pyramide von Granit gend. Die revolutionaire Bewegung in Grie­ auf dem Vorhofe der Kirche Notre-Dame er­ chenland hat unter der christlichen Bevölke­ richtet werden und daß dort der Mittelpunkt rung Makedoniens und Albaniens noch keine seyn soll, won welchem alle Heerstraßen Frank­ Sympathieen erweckt; eS herrscht überall Ruhe reichs ausgehen werden. und es ist bis zu diesem Augenblick kein — Auf der am 10. August d. I. zu Symptom besonderer Aufregung daselbst ver­ Dresden stattgefundenen Versammlung des spürt worden. — -Herr Rhizos, ehemaliger Central - Vereins der homöopathischen Aerzte königlich Griechischer Minister Her auswärti­ Deutschlands fanden sich auch viele allopa­ gen Angelegenheiten, ist dieser Tage hier an­ thische Aerzte, Apotheker und sonstige Laien gekommen und hat den hiesigen Diplomaten ein. Dort wurde einstimmig beschlossen, dem bereits einige Aufschlüsse über die öffentliche Hofrath Or. Hahnemann ein seiner würdiges Stimmung in Griechenland gegeben, die kei­ Denkmal zu errichten» Auch erhielt in dieser nesweges so beschaffen ist, wie die Ereignisse Versammlung der Vorschlag einstimmige Ge­ des 16. Septbr. es vermuthen lassen konn­ nehmigung, daß in einem Französischen Blat­ ten. Die Partei, die sich in Athen der Ge­ te dem Französischen Volke Dank abgestattet walt bemächtigt hat, erregt selbst unter den werde für die ehrenvolle Behandlung Hahne- eifrigsten Anhängern der Constitution manchen mann'S während seines Lebens und bei sei­ gegründeten Verdacht; man fävgt an, einzu­ nem Tode. sehen, daß es den eigentlichen Urhebern des S te t t in , den 26. October . I n Wanz­ Aufstandes weniger um die Freiheit der Grie­ leben pflanzte in diesem Jahre ein Herr Lampe chen zu thun war, als um die Erregung und fünf Kartoffeln, die er direct aus Amerika Verbreitung von Unruhen und allgemeiner Ver­ erhalten. Von einer erhielt er 46, von der wirrung in der Türkisch-Griechischen Halbinsel. zweiten 66, svon der dritten 76, von der vier­ A lexandr ien, « vom 6 . October . ten 107, von der fünften 440 Stück keimfä­ Alles vereinigt sich, um dem Pascha von hige Kartoffeln. Man folgert daraus, daß es Aegypten die wenige Zeit, die er noch auf sehr zweckmäßig sey, die Saatkartoffeln zu er­ dieser Erde zubringen kann, zu verleiden. Den neuern. härtesten Schlag hat ihm eben Achmet Pascha — Das Generalkonseil der Seine zu Pa­ versetzt, der sich endlich, nachdem er seit sechs ris ist jetzt mit einer Frage beschäftigt, die Monaten unter verschiedenen Vorwänden sich ihm von einer Gesellschaft vorgelegt wurde. welche eine Luft - Eisenbahn rund um Paris, fünf Uhr Morgens plötzlich aufgestanden, töd- und zwar außerhalb der Ringmauer, anzule­ tete er mit einem Dolche seinen zehnjährigen gen beabsichtigt, vermittelst deren sie die ver­ Sohn, verwundete in der nämlichen Absicht schiedenen Eisenbahnen unter einander verbin­ seinen zweiten Sohn mit einem Dolchstoße, den will. und brachte der Reihe nach mehre Wunden — Den vielen bis jetzt schon bestehenden seiner Gattin bei, welche ihr Kind vor der Vereinen mancherlei Art, hat sich nun in Wuth des Rasenden retten wollte. Eine auf Thüringen auch ein Orgel-Verein angereiht, das Hilfsgeschrei der armen Mutter herbeige­ dessen hauptsächlichster Zweck es ist, ein gedie­ eilte Nachbarin erhielt beim Eintreten in das genes, der Würde des Gottesdienstes entspre­ Zimmer ebenfalls mehre Wunden. Schließ­ chendes Orgelspiel möglichst allgemein zu ma­ lich, zur Besinnung gleichsam zurückgekehrt chen und auch durch gediegene, neue Original und die Größe des von ihm begangenen Fre­ Compositionen dazu beizutragen. vels gewahrend, stieß sich Pamel selbst die — In Dresden ist jetzt elnmal wieder die Waffe ins Herz und fiel neben der Leiche sei­ Sitte des Hutabnehmens öffentlich angegriffen nes ältesten Kindes todt zur Erde. worden. Der Dresdener Verfechter gegen die Sitte, vr. H., nennt sie eine lästige, kostspie­ VeksnntnrscHuugen. lige und der Gesundheit nachtheilige Sitte, Von Einem Wohledlen Rathe der Kai, und giebt ihr hauptsächlich das so häufige serlichen Stadt Pernau, werden hierdurch Ausfallen und Grauwerden der Haare, die Alle und Jede, welche an das in hiesiger Platten der jungen Männer schuld, weil der Stadt, im i. Quartal süd No. 77 bele, Kopf, der unter seiner Bedeckung immer trans- gene, durch den Revisor Friedrich Mag? pirirt, plötzlich und oft'im ärgsten Zugwinde nus Wachsmuth von dem Post s CommiS» entblößt und dadurch erkältet werde. sair Jacob Fabrizius, mittelst am 19. April — In London zeigt man einen über vier 1839 abgeschlossenen, gehörig 'rorroborirten Fuß breiten Papierbogen, der sechshundert Kaufi-Contracts, für die Summe von 7000 Ellen lang ist und 137 Pfund wiegt. — Ein Raubanfall, eben so eigenthümli- Rbl. Bco. Ass. käuflich acqunirte steinerne Wohnhaus cum appertinendiis Ansprüche cher als frecher Art, wurde kürzlich in dem zu haben, oder wider den abgeschlossenen nahe bei Dresden gelegenen fiskalischen Ostra- vorwerke begangen. Die Tochter des dasigen Kauf sprechen zu können, vermeinen soll« Domainenpachters, Ämtsverwalters P., wurde ten, hierdurch aufgefordert, sich mit solchen' auf der Treppe des Hauses von einem Manne ihren Ansprüchen und Protestationen inner, überfallen, zu Boden geworfen und mit einem halb Jahr und Tag a Schnitte ihres Haupthaares beraubt. Die clams suk pveriÄ xrasclu8i'allhier rechts, Polizeibehörde, so wie der Vater des Mäd­ giltig zu melden, und ihre Rechte zu ver, chens haben auf die erfolgreiche Mithülfe zur folgen, widrigenfalls selbige nach Ablauf Entdeckung und Bestrafung des Urhebers die­ dieser peremtorischen Frist nicht weiter ge? ses sonderbaren Verbrechens eine Belohnung hört noch admittirt, sondern ixto facto von 2Y0 Rthlr. gesetzt. praecludirt'sein sollen, das obige Grund» — Eine tragische Scene, welche sich den stück aber dem rechtmäßigen ^c^uirsnten 26. September in Paris zutrug, hat großes adjudicirt werden wird. Wonach sich zu Aufsehen daselbst erregt. Der Sänger am achten. Theater der Opera comique, Pawel, welcher LiKnscniu Pernau Rathhaus, den 16. seit einiger Zeit die Stimme verloren, and Oktober 184Z. daher zu besorgen hatte, sein Brod daselbst Nr. 2148. . In kicleni einzubüßen, ward, von dieser Idee unaufhör­ C. Schmid, lich beherrscht, endlich irrsinnig darüber. Um L.) LyncUcns et Lecretsr. 2 — 360 — Von Einem Wohllöblichen Pernauschen ZSeKaMltMSthungen. Stadt-Cassa-Collegio wird hierdurch bekannt (Mit polizeilicher Bewilligung.) gemacht, daß die Aufsicht und Reparatur . ^ ^ der StadtlThurmuhr vom 1. Januar 1844 ^ der Stadt Pernau, und im Per- bis dahin 1845 dem Mindestfordernden nauschen Kreise, welche lue Berechtigung übergeben werden soll, und hierüber die erlangt haben, Privat-Unterricht zu ertheU Torge am 9. und 12. November d. I. len, fordere ich hierdurch auf, dte vorschrtft! Vormittags 11 Uhr bei diesem Collegio abt maßigen Berichte spätestens bis zum in. gehalten werden. Die Bedingungen sind November dem Pernauschen Schulen/^n» vorher in der Kanzellei zur Einsicht zu neh» ^ectorate einzusenden. Pernau, den 28. men. Pernau Stadt-Cassaeng execnrianis im ' mine Eleonore Maddisohn. — St. Eli- Contraventions Falle, nach Grundlage des sabeth's-Kirche: Emilie Luise Bentin. — Tabacks , Accise- Reglements zu bemerken Lifo, eine Soldaten Tochter. — Jaan haben: „Cigarren aus Russischem Lembra, —Hans Diedrich Liit. —Hein» Taback." Pernau Polizei-Verwaltung, rich Hugo Olberg. — Anna Luise Kustner. den 29. October 1843. Beerdigt. St. Elisabeth's, Kirche: Juh- Polizei-Vorsitzer R. v. Härder. han Norenberg alt 84 Jahr. — Jaan No. 1021. A. G. Mors, Secr. 2 Jakob, alt 55 Jahr. — Johanna Ca, tharina Liit, alt 5 Jahr 4 Tage. — Bekanntmachungen. Diedrich Thomson, alt 70 Jahr. — An, (Mit polizeilicher Bewilligung.) tonins Madwitowski, alt 32. Jahr. Alle in der Stadt Pernau, und im Per­ Vroelamirt. St. Elisabeth's-Kirche: Ja­ nauschen Kreise, welche die Berechtigung kob Tönnisson mit Marri Matsson. — erlangt haben, Privat-Unterricht zu erthei- Soldat Mark Bekku mit Anna Müller? len, fordere ich hierdurch auf, die Vorschrift», mann. — Hans Mattiesen mit Rina maßigen Berichte spätestens bis zum 10, Johannson. November dem Pernauschen Schulen,In, spectorate einzusenden. S c h i f f e s i n d a n g e k o m m e n . . . . 8 0 . Schulen - Inspektor Voß. — — a b g e g a n g e n . . . . 8 2 Die Taxe der Lebensmittel und Getränke in Pernau für den Monat November bleibt unverändert. Zm Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor. A 4 « . 1843 Sonnabend, d. 1Z. Novbr. Par is , vom 2 . November . Vom 7. Aus den Rhone-Gegenden w i rd Unter den in das Complott der rns ?a3- von großen Überschwemmungen berichtet. Man tourelle verwickelten Individuen befanden sich befürchtet eine Wiederholung der Katastrophe auch ein gewisser Alexander Desamy, Korvins von 1340. Bereits waren viele Damme durch­ äe lettre«, und die Brüder May; bei einer brochen und eine Anzahl Brücken umgerissen in ihrer Wohnung, rue vorge­ worden. nommenen Haussuchung fand man nicht das London, vom 3 . November . mindeste Verdächtige, und der Commissar wollte Se Kaiser l . Höh. der Großfürs t M i ­ sich schon entfernen, als einer seiner Leute eine chael von Rußland hat sich gestern in versteckte Tapetenthür entdeckte; man drang Woolwich auf dem zu seiner Verfügung gestell­ durch diese in ein dunkles Cabinet und fand ten Dampfboote „Black Eagle" nach Rotter­ eine vollständige Falschmünzerwerkstart mit dam eingeschifft. Pressen, Formen, Stempeln, fertigem falschen Die „Morning Post" hält sich für er­ Gelde u. s. w. Natürlich wurden die In-- mächtigt, zu erklären, daß die Angelegenheiten haftirren nun einer neuen, schwerern Untersu­ Griechenlands, das Recht oder Unrecht der chung übergeben. letzten Revolution, sowie die fortgesetzte Bei­ Nach einem unter den gegenwärtigen Um­ behaltung des Thrones König Otto'S, als eine ständen bemerkenSwerthen Gerüchte, heißt es, hochwichtige Frage behandelt werden soll, an daß seit einiger Zeit im Vatican auf ausdrück­ deren Entscheidung alle Europäischen Mächte lichen Befehl des Papstes täglich eine Messe ersten Ranges Theil nehmen werden. gelesen werde, um für Daniel O'Connell den Vom 7. Ih re König l . Hohei ten der Her ­ besondern Schutz des Himmels zu erflehen. zog und die Herzogin von NemourS werden Aus Alexandria wird gemeldet, daß heim­ am Donnerstage (9.) in Windsor von Paris liche Befehle ertheilt worden seyen, eine Ar­ erwartet. An demselben Tage wird zur Feier mee auszurüsten, um den Pascha von Sen­ des GeburtSfesteS des Prinzen von Wales ein naar zu seiner Pflicht zurückzuführen. Es großes Bankett dort stattfinden. würden bereits mit größter Thätigkeit alle Wien, vom 2 . November . Anstalten getroffen und der Sohn Mehemet Zuverlässigen Nachrichten aus Konstantino­ Ali'S den Oberbefehl darüber erhalten. pel zufolge, ist daselbst der Oesterreichischen Zn Lyon hat ein Theil der Seidenwe­ Flagge eine arge Beschimpfung wider/ahren. ber höhern Arbeitslohn verlangt und, da man Man war auf einem Oesterreichischen Kauf­ diesem Begehren nicht nachgekommen ist, auf­ fahrteischiffe mit dem Ausladen der Waaren gehört zu arbeiten. beschäftigt und rohe Pöbelhaufen standen am ^ SM — bW' etM heute rend,"bis en5lich"der Bootsmann em Athlet" die Rückreise nach St. Petersburg fortgesetzt, an Größe und Kraft, einen der verwegensten Darmstadt, vom 6. November. Kerle bei Seite stieß. Mit dieser Demo^- ^ Den neuesten Nachrichten aus St. Peters stration schien übrigens das Zeichen zun^-AO - b^ ürg .z.u.-f.o den anderen benachbarten Ortschaften, in dei­ schen.) Bayonne, 2. Nov. Martinez de la nen die Belagever stehen.' Die Forts und' die^ Rosa hak am 30. Ott. im Congreß (zL Ma­ Citödelle äntworteten in demselben^ Berhäkl^^ drid) den Bericht in Bezug auf M Völljäh- nisiV, unv^verk -24.^Octöb^t war'Sis tief ii/ ngkeits-Erklärung der Königin übergeben vnP dw Nacht ein^ TaZ' des Schreckens ünd der' darauf angerragen, daß diese Erklärung zw Zerstörung für Barcelona nnd für die umlie­ erlassen sey. Der Bericht ist von der KaMt- genden Dörftr, dke mit Menschen überfüllt mer günstig aufgenommen wordem -- Sara^' sind. Wahrend dieser Vorgänge richtete dtt- gossa hat sich unterworfen. Gentröl EonchL Getteräl^5^itan föl^enve Sche^tbeti ist am 28. October Abtnhs mir seiüt» Trup­ die Bevölkerung von Barcelona": „Vom Ta­ geSanbruch an machen die Batterien der ruch­ stürze^ und« möge^ wenn <5 so -seyn soll, die losen Menschen,, unter deren Zpche ,da^ un­ reiche Hauptstadt^ des- alten FürstemhumS, die glückliche Barcelona seufzt, ununterbrochen Feuer Mutter der Spanischen Industrie zu Grunde gegen Gratia, und wir haben mehrere Unglücks-, gehen; unser Much wird deshalb nicht ent­ fälle, die den Einwohnern begegnet sind, und lahmen, und der heilige. Ruf: Ceytral-Zunra! die Beschädigung . verschiedener Gebäude zu den unsere Tapfern noch in dem Augenblick beklagen. Es ist mir unmöglich, -eine solche ausstoßen, Ivo sie mit dem letzten Seufzer Verletzung aller Rechte zn dulden, und ich Abschied von ihrem theuern Vaterlands neh­ thue daher den loyalen lsfld ehrenhaften Ein­ men, wird deshalb nicht verstummen. Führen wohnern von Barcelona zu wissen, daß, wenn Sie also jene barbarische Maßregel aus, wel­ eine halbe Stunde nach Empfang dieser Mit­ che von allen Regierungen der Welt als un­ theilung die Beschießung der wehrlosen Arte politisch verdammt wird, oder besser fahren Gratia, Sanz, Clot u. s. w. nM aufhört, Sie mit derselben fort; wir sagen: wenn nur ich mich in der schmerzlichen Nothwendigkeit die Freiheit gerettet wird, sollte auch Niemand befinden werde, auf die Gtadt, die Batterieen von uns übrig bleiben, uM es zu melden. und die Festungswerke, was auch daraus ent­ Für den äußersten Fall haben auch wir die stehen möge, Bomben werfen zu lassen, bis Anwendung eines furchtbaren Mittels der das Feuer gegen die genannten Punkte ein­ Zerstörung beschlossen, das die Welt mit Ent­ gestellt wird. Dieselbe Maßregel wird wieder­ setzen erfüllen wird, und eS ist uns gleichgül­ holt werden, so oft man die Feindseligkeiten tig, ob wir dasselbe heute, oder in einer Wo­ gegen jene Orte erneuert. Im Hauptquartier che, oder in einem Jahre gebrauchen." „Sie zu Gracia am 24. October 1843. sehen, Excellenz, daß die Barceloneser mehr Laureano Sanz." auf ihren Ruf und ihre Ehre halten, als auf Dies Schreiben des General-Kapitäns ist ihr Daseyn, und daß es keine Macht auf von der Junta von Barcelona in folgender Erden giebt, die im Stande wäre, ihren Ent­ Weise beantwortet worden: „Excellmj! Die schluß in einer Frage wankend zu machen, de­ Junta hat ohne Furcht und kalten Blutes ren letzte Entscheidung nicht durch Bajonette Ihre lächerliche Drohung gehört, Bomben in und Kanonendonner, sondern durch die unwi­ den Mittelpunkt der Bevölkerung dieser hel- derstehliche Kraft der öffentlichen Meinung denmürhigen Stadt zu werfen, wenn wir die bewerkstelligt. werden wird, der öffentlichen Beschießung der von den Truppen Ew. Excel- Meinung, welche den einzigen Stützpunkt len; besetzten Punkte nicht einstellen. Als ob unserer Sache bildet. „Für Alles, was vor­ die Barceloneser sich vor der Anwendung der gefallen ist, und für Alles, was npch.vorfal­ äußersten .Mittel fürchtet^ will man sie durch len mag, sind vor Gott und Menschen ^nur die Androhung eines Bombardements einschüch­ Sie allein verantwortlich. Die Opfer, welche tern, da es doch schon seit vielen Tagen, und. auf beiden Seiten fallen, werden durch Sie besonders heute, BoMen auf unsere durchlö­ allein geschlachtet, denn Barcelona beschränkt cherten Häuser geregnet hat, Bomben, welche sich darauf, das gegen seine Mauern und ge­ nur dazu dienen, , die Begeisterung in den gen seine Einwohner gerichtete Artilleriefeuer Helzen der fttien .Männer cheißer zu Entflam­ zu beantworten. Wenn Ew. Excellenz Zhr men. . Mögen Zhn Bomben, zp, Tausenden Herz Ähren besten Freunden öffnet und ohne auf uns fallen, Hef,r :Mf.cher und Zysö tze Caralt." . i! ^ Ki^er. MkomWey, möL? dgK UrnzMenf eiyf». Zahl?der am-24. gegen Barcelona ab- geschossenm Kugeln, Bomben und Granaten äußerst günstig für Montenegro und Grahowo wird nach den angestellten Zählungen auf 2800 ausgefallen. Dagegen hat der Statthalter angegeben. Seit dem Anfange der Belagerung von Herzegowina nach Zara amtlich gemeldet, sollen über 19,000 Artilleriefchüsse auf Bar­ daß er mit dem Vladika im Wesentlichen un­ celona abgefeuert seyn. ter folgenden Bedingungen Frieden geschlossen: A then, vom 20. October . 1) daß Grahowo und Gagnani unter Türki­ KalergiS hat bei den Gesandten der fünf sche Botmäßigkeit zurücktreten und hierfür Großmächte Aufwartung gemacht und überall, von der Bevölkerung Geisel«? gestellt werden, wie es heißt, seinem „heldenmäßigen Beneh­ daß 2) das Fort Umaz und die BefestigungS- men" am 16. September die schmeichelhafte­ Anlagen von Grahowo überhaupt geschleift, sten Apologieen gehaltGotti ich habe so Nr. 6074. Tischvorsteher E. Vielöss. 3' große Eile mit meiner Milch, und nun will der dumme Sse^ sticht fort..;.Biy^ich nicht zur Befehl Sr. Kaiserlichen Majestät, des rechten Zeit in Potsdam, so verliere ich alle Selbstherrschers aller Reussen :c., aus der Kunden. Zch kenne aber seine Mucken schon; Livl. Gouvernements - Regierung zur allge« wenn ich nur Zemanden hätte, der den Esel meinen Wissenschaft und Nachachtung. Wie« von vorn bei den Ohren faßt, , und ich' wohl die im § 51 des Uniform-Reglements prügle von hinten auf ihn dann geht tr Swod ( 1842 ) Ul . entha l tenen Vorschr i f t schon." Der Köflig faßte ganz ernsthaft den ten, desgleichen mehre von der Livl. Gou- Esel bei den Ohren, die Frau half nach, der vernements » Regierung erlassene Publica? Esel kam in Trab und die vergnügte Milch­ tionen, das Tragen von Stutz« und ande- frau dankte dem unbekannten Helfer freund­ ren verbotenen Bärten den Civil «Beamten lichst. Als der König von seinem Spatzier­ untersagen, hat Se. Excellenz der Herr Ge« gang heimkam, erzählte er seine Dienstleistung neral, Gouverneur sich dennoch veranlaßt her Königin. Die hohe Frau schien sein Ver­ tzesehen, Hierselbst darauf anzutragen, daß fahren nicht zu billigen, und äußerte: „Als den Behörden die strenge Beobachtung die? Kronprinz lieber Fritz, ging das wohl; aber ser Vorschriften bei der Verwarnung ein; als König — „Liebes Kind", unterbrach geschärft werden möge, daß die Contrave« sie lächelnd der Monarch, „mein seliger Vater nienten die aus der Uebertr.etung dieser Vor« hat manchem Esel fortgeholfen." schriften erwachsenden unangenehmen Fol« — Zn AShantie, auf der Goldküste Gui­ gen sich selbst beizumessen haben werden. neas, gehören sämmtliche unverheirathete Frau­ Die Livl. Gouvernements «Regierung kann enzimmer dem Könige, und werden von die­ daher nicht umhin, sämmtlichen Behörden sem gegen einen ihren Vorzügen entsprechen­ dringendst zu empfehlen, ihren Beamten es den Preis an ihre schmachtenden Bewerber ernstlich zur Pflicht zu machen, sich des verkauft. Daß der König, der nach dem Ge­ Tragens von Stutz« und anderen verbote­ setze 3333 Weiber haben darf, die schönen nen Bärten vorschriftmäßig zu enthalten» für sich behalt, bedarf wohl keiner weitern Riga, den 2. November 1843. Erwähnung. Regterungsrath A. v. Richter. Bekanntmachungen. Nr. 8426 . Secr . A. , v . Schwöbs. Vom Livländischen Domainenhofe wird Von Einem Wohledlen Rache der Kai« hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, serlichen Stadt Pernau wird die, mittelst daß die im Wcndenschen Kreise und Lin« Patents Einer Erlauchten Kaiserlichen Liv; denschen Kirchspiele belegene Wassermühle ländischen Gouvernements den 8. Novembers 184Z. stücke bestimmten dreijährigen, oder inner« halb des für die Dienstes halber abwesenden Bekanntmachungen. oder im Auslande sich aufhaltenden Perso, (Mit polizeilicher Bewilligung.) nen dafür anberaumten vierjährigen Ter« mins entrichtet haben, als auch für dieje­ Lonnsbenä den 20. 6. Uts. wird 2ur nigen, welche im Laufe dieser Zeit (d. h. ?eier der l'lii'onkesteiAunA 8r. Ivaiserü- bis zum 5. Juli 1831 oder 1832) Besitzlich» ketten neu acquirirt haben, und daß dem­ Lelkstlieri^eliers sllei' im nach die übrigen Besitzer, welche mit Ab« der priv. Lür^er^esellsoliaft eine lauf des erwähnten Termins die Poschlin tzueraHe stattLnden. nicht bezahlt haben, — kraft des Art. 380 keroau, den 12. ZVovemder 18^2. Band V. der Steuerverordnung (Art. 388 der D ie Vors teher . 2 Ausgabe von 1842) einer Pönzahlung zum sssssssssssssssssssssssss Besten der Krone zu iK monatlich zu unter­ werfen sind, und zwar seit der Zeit der Be« » Mein Haus, neben dem Fleischer- v sitzergreifung, — hierdurch zur allgemeinen A meister Herrn Zanck, ist aus freier H Wissenschaft gebracht. — « Hand zu verkaufen. « Pernau Rathhaus, den 3. November ^ Pernau, den 12. Novbr. 1843. ^ 1843. (A H. D. Bock. 3 «> Justiz-Bürgermeister C. Goldmann. ssssssssssssssssssssssss« Nr. 2240. C. Schmid, Seer. 2 Zwei Wohnungen sind zu vermiethen In Folge Auftrags Eines Erlauchten Kau und gleich zu beziehen. Das Nähere er­ serlichen Ausländischen Kameralhofs vom 14. fährt man bei d. M. 2. c. No. 136 wird hiermit zur genauesten Nachachtung bekannt gemacht, G. F. Rothschild. 3 daß die Inhaber häuslicher Tabacks,Anstal« Nachdem mir von der Kaiserlichen Uni« ten in Gemaßhei t desfa l ls iger Vorschr i f t versität zu Dorpat, nach daselbst abgeleg­ des Departements der Manufakturen und tem Examen, mittelst Diploms vom is. des innern Handels vom 28. August c. September snd No. 223 das Amt und die No. 3595 auf den Kisten und Päckchen Würde einer privilegirten Hebamme ertheilt der von ihnen aus russischem Taback berei­ worden, empfehlt ich mich als solche Ei« te ten C igar ren, , — 3,800, — — 4) — 1 Revers der Ehstl. adelig. Depositen-Casse — — 100, — — 6) — 2 Obligationen des Pern. Stadt-Cassa-Collegiums ..... — — 2,000, — — Das auf den Pfandbriefen, den Ehstl. Landschaft!. Obligationen und den Obligationen des Pern. Stadt-Cassa-Collegiums haftende Aufgeld beträgt — — 106, 2 — Die berechneten Zinsen der Reichs-Commerzbank-Billette betragen Slb. Rbl. 1,360, 74, desgleichen auf einen Tresorschein ... — — 2, 70, — — 1,363, 44 — In Casse befindet sich ein Tresorschein . . . Slb. Rbl. 60, — und baar ...... — — 164, 81^, — — 214, 81^ — Summa Slb. Rbl. 13,373, 27^ — Die jahrliche Quote von 16 Rbl. Slb. haben im verflossenen Jahre 22 Wittwen und Waisenfamilien erhalten, und sind mithin dazu 348 Rbl. Slb. verausgabt worden; außerdem haben 7 Wittwen und Waisen­ familien die Quote für 1843, wie oben bemerkt, mit zusammen 120 Rbl. Slb. annoch zu erhalten. Sämmtliche Unkosten betrugen Slb. Rb! 6, 96 Cop. ^ Mitglieder sind überhaupt seit Entstehung der Gesellschaft aufgenommen worden 214. — In diesem Jahre sind 7 Mitglieder ausgetreten, 4 mit Tode abgegangen und 2 neue aufgenommen worden. An die Erben der verstorbenen und ausgetretenen Mitglieder wurden in diesem Jahre an Beitragen - zurückgezahlt Slb. Nlb. 1,014. ? Pernau den 31. July 1848. ' Sonnabends d. 20. Novbr. Paris, vom 43. November. Ihre Majestät in eigener Person an den Kö­ In Compisgne soll ein Individuum ver­ nig der Franzosen während ihres Aufenthalts haftet worden seyn, welches ein Mitglied ei­ im Schloß Eu gerichtet hat. Es ist vielleicht nes Komplottes wäre, das den König zu er­ allen unfern Lesern nicht mehr in Her Erinne­ morden vorhabe; jenes Individuum habe alles rung, daß während unsere gnädige Königin eingestanden und seine Mitschuldigen angege­ sich der Gastfreundschaft Ludwig Philipp's er­ ben; in einem Wirthshause zu Ham soll das freute, der Herzog und die Herzogin von Komplott angezettelt worden seyn. Zu Sen- Nemours auf einer Reise durch das westliche lis und Chantilly, in deren Umgegend die Frankreich begriffen waren. Wir sind ferner Prinzen gegenwärtig jagen, sollen Vorkehrungs- ermächtigt, zu erklären, daß später die Einla­ maßregeln getroffen worden seyn, da man ei­ dung Ihrer Majestät in den herzlichsten Aus­ nem Komplotte auf der Spur sey, welches drücken erneuert wurde, wobei Ihre Majestät die Sicherheit der Prinzen auf deren Durch­ selbst die erste Hälfte des Monacs November reis« durch diese Orte bedroht. für die Aufnahme ihrer ausgezeichneten Gaste London, vom 9. November. bestimmte. Wir glauben, daß somit jetzt das Die Vermählung des Kaisers von Brasi­ auffallende Zusammentreffen der Ankunft jener lien mit der Prinzessin Therese von Neapel hohen Herrschafren mit der Ankunft des Her­ ist am 4. September zu Nio-Janeiro feierlich zogs von Bordeaux zur Zufriedenheit derjeni­ begangen worden. Die erlauchte Braut war gen aufgeklärt ist, welche so sehr darüber ver­ am Tage zuvor angekommen. wundert waren, obschon diese Aufklarung ei­ Vom 13. Ihre königl. Höh. der Herzog nigen unschuldigen Epigrammen ihre Wirkung und die Herzogin von Nemours sind heuce raubt. Wir brauchen wohl kaum noch hinzu­ um 2 Uhr Nachmittags nach einer günstigen zufügen, daß unsere Anspielung nicht auf Eng­ Fahrt von 13 Stunden in Woolwich ange­ länder geht." kommen. Der in London bestehende Verein gegen die Ueber die Veranlassung und den Zweck des Sklaverei beabsichtigt eine Mission an den Besuchs des Herzogs und der Herzogin von Kaiser von Marokko, um ihn zu bestimmen, Nemours in Windsor enthält heute der mi­ nach dem Beispiele des Bey von Tunis die nisterielle Standard folgende Erklärung: „Wir Sklaverei und den Sklavenhandel in seinem sind ermächtigt, zu erklären, daß die Ankunft Reiche abzuschaffen. Auch daS Afrikanische Ihrer königl. Hoheiten des Herzogs und der Institut zu Paris will dem Kaiser zu gleicher Herzogin von Nemours in diesem Lande in Zeit ein Sendschreiben in demselben Sinne Einklang steht mit einer Einladung, welche zustellen lassen. Hamburg, vom S. November. wohnen'derselben, gleichwie in anderen großen Kaum sind 18 Monate verflossen seit dem Städten, tn dem? neuen Quartiere Platz grei- großen Brande, der im Herzen unserer alten ^ fen wird. Wir wünschen indessen, daß in Stadt fast den vierten Theil derselben iy den noch zu bebauenden Theilen der Brand- Asche legte, und immer mehr verschwinden statte an die Errichtung kleinerer Wohnungen schon die traurigen Spuren dieser grausenhaf- gedacht werden möge, damit es unS nicht so ten Katastrophe. Durch gemeinsames Wirken ergehe, wie es jetzt in Kopenhagen der Fall und thatkräfriges Handeln unserer Bürger ist - ist, wo der Mangel an solchen Wohnungen während dieses kurzen Zeitraumes schon so so groß seyn soll, daß man sich an di^Direk- unendlich viel geschehen, daß wir uns mit er- tion des Armenwesens gewendet, um Leuten hebendem Vorgefühl der Hoffnung hingeben aus den niederen Standen Unterkommen zu zu dürfen glauben, den größten Theil der verschaffen. weiten Brandstätte nach Verlauf einer eben so Lübeck, vom 9. November. kurzen Frist mit einem prachtvollen, den An- Die ungleiche Vertheilung der von den Hie­ forderungen der Jetztzeit entsprechenden Quar- sigen Bürgern zu tragenden Sraarslasten hat tiere bebauet ju sehen. Nach einem, den schon oft und wiederholte Besprechungen in Umstanden nach möglichst genauen, jedoch je- öffentlichen und namentlich in den Neuen Lü- denfalls nur ^ungefähren Überschlage mögen becker Blättern zur Folge gehabt, ohne daß Ende Oktobers im Ganzen wohl an 600 statt- bis jetzt eine Abänderung derselben erfolgt ist. liche Gebäude thetls fertig, theils bald vollen- Vor einigen Tagen hat Herr Jacobi in einer det, theils im Emporsteigen begriffen, theilS erschienenen Broschüre: „Ist die jetzige ErHe­ in Angriff genommen seyn. Etwa 116 Hau- bungsweise der Leuchten-, Pflaster- und Mi- ser waren schon bewohnt, 176 bald bewohn- litär-Steuer in Lübeck als gerecht zu verant- bar, 67 unter Dach, 63 im Emporsteigen Worten?" nun die ungleiche Vertheilung der begriffen, und über 40 im Grunde angefangen, gedachten Steuern durch offizielle Angaben uneingerechnec die Hinterhauser und Speicher. auseinandergesetzt und nachgewiesen, daß er. Alle diese Zahlen können jedoch, wie gesagt, als einer unserer begüterten Staatsbürger, nur als approximativ angesehen werden, da nur 6^ pCt. zu obigen Steuersätzen von sei­ wenige Tage hinreichen, um hier ein empor- nem Einkommen dem Staqte zu steuern ha- steigendes Gebäude unter Dach zu bringen, be, hingegen die mittlere Klasse seiner Mit­ hört einen Neuhau zu beginnen. Der bei bürger 163^ pCt. zu jenen Staatslasten bei- weitem größten Zahl noch ist beim Neubau tragen müsse. Der Verfasser sagt: „ich muß dem modernen Geschmacke gehuldigt worden; erröthen, daß ich und alle mit mir bei der die meisten Häuser sind vier Stock hoch und direkten Steuer Gleichgestellte, ein mehreres mir flachen Dächern versehen. Manche sind nicht zu leisten gehalten werden, um dem we­ in edlem Style und in schönem Verhältniß, nigxr bemittelten Mitbürger die Leuchten-, einige in barockem Geschmacke erbaut; Wohn- Pflaster- und Militär-Steuer nach Recht und lichkeit und Geräumigkeit scheinen, so viel wir Billigkeit zu erleichtern^" er fordert seine Mit­ haben bemerken.können, hier und da manch- bürger auf, mit ihm bei einem hpchedlen Rathe mal auf Kosten des guten Geschmackes, vor auf gesetzlichem Wege dahin zu wirken, dqß allen Dingen vorherrschende Bedingung gewe-^ jene Steuern unter ihnen gleichmäßiger, pnd fen zu seyn. Durch die neue Constructions- wie er sie-in seiner Auseinandersetzung vorge- weise der fast durchgängig vierstöckigen, gro- schlagen hat, vercheilt werden mögen. — Der ßen Häuser wird gewissermaßen eine theilwxise würdige Verfasser schließt mit folgenden be- Umwälzung des bisherigen inneren Lebens in achtenswerthen Worten: ^Es. ist Gelegenheit Hamburg herbeigeführt ^werden, indem für das geboten worden,, zu reden, zu rügen und stn- abgesonderte Wohnen einzelner Familien in züregen; warum schweigen sy Viele, die im eigenen Häusern das etagenwejse , Zusammen- Stillen sich bitter beklagen? We- freie Äkde ficht wohl an / aber im Dunkely Fenstn «yd Sturmes qy. vier- Fünftheiit des Ortes in Laternen einzuwerfen, ist klein und feig." 1 Asche, so? daß auch von den, feit jener großen Berlin, vorn 41. November. Feuersbrunst wieder aufgebauten Häusern nicht Bereits seit vorgestern schreitet die.Besse­ mehr als 8 stehen geblieben und an 1400 rung Sr. Königl. Höh. des Prinzen Albrecht PersWen, obdachlos geworden sind. RqrhhanS, auf eine sehr erfreuliche und sichtbar« Welse Rentamt, Postamt, dqs Lokal der Privatbank, vorwärts, Der hohe Krankes ist durch «inen das Gefängniß, die Apotheke, beide Drucke­ jungen homöopathischen Arzt, v^. Bücking, reien u. s. w. sind niedergebrannt; die . herr­ den Stellvertreter des Leibarztes der Prinzes­ liche Domkirche ist gerettet. An 300,000 sin Albrecht, vr. Vesemeyer, der sich gegen­ Rthlr. sollen im Landfonds versichert seyn. wartig in Italien befindet, behandelt worden. 60 Handwerker und sämmrliche Kauflente ha­ Von demselben waren auch die im Vorzimmer ben das Ihrige verloren. Ein Hilfs-Komite ausgelegten Bulletins unterzeichnet worden. hatte sich gebildet, und hier kam gestern eine Am gestrigen Tage war die ganze Königliche Deputation an, die sogleich Vortritt beim Familie im hiesigen Schlosse anwesend. Am Könige erhielt, der auf ihre Ansprache huld­ Vormittage harren mehre der höchsten Staats­ reich versicherte, schon in dieser.'Angelegenheit beamten, namentlich auch der Kriegsminister, den Staarsrarh berufen und die Absendung Vortrag bei Sr. Majestät. Um 3 Uhr fand von, 30,000 Rthlr. mit Kourier an den Lan­ zu Ehren des'auf der Rückkehr von London deshauptmann bewirkt zu haben. Dem Letz­ nach St. Petersburg kurze Zeit hier verwei­ teren ist auch die Königliche Anzeige gemacht, lenden Großfürsten Michael Pawlowitsch von daß Se. Maj. geneigt seyen, «ine allgemeine Rußland große Galatafel statt. Selbiger ist Unterstützung als Darlehn zu beschließen. bereits nach St. Petersburg abgereist. R o m , v o m 1 . N o v e m b e r . ! Königsberg, vom 16. November. Man lebt hier nicht ohne Grund in man­ Gestern haben Se. Kaiserliche Hoheit der cherlei Beängstigungen und Befürchtungen einer Großfürst Michael und heute früh Ihre Kai­ außerordentlichen Naturumwälzung, ?da sich die serl. Hoheit die Frau Großfürstin Helene die seit dem 10. Oktober bei Caserta und Neapel Reise nach Sr. Petersburg über Stallubönen verspürten Erdstöße auch hier und weiter nördlich fortgesetzt. in sehr fühlbarer Weise wiederholt haben. Fort­ Darmstadt, vom 12. November. wahrend treffen vom nahen Meeresstrande sehr Ein Theil der hiesigen Einwohner ist von betrübende Botschaften ein. Trümmer geschei­ den bevorstehenden Empfangsfeierlichkeiten des terter Schiffe und Leichname werden täglich Großfürsten Thronfolger von Rußland und gefunden. Bei Zara kamen in der Bucht seiner Gemahlin, im Voraus sehr in Anspruch ^vorgestern zwölf der letztern vor. In Lucca genommen, besonders die berittene Ehrengarde, und dessen Umgegend dauerten die Erderschüt- welche sich häufig einübt. Außerdem ist^eine terungen länger als anderswo. Sie wieder- Ehrenpforte gewiß und eben so die Dekorirung hol.ten sich in drei aufeinander folgenden Näch­ der Straßen, durch welche der Zug kommt. ten, jedoch ohne sichtbare Spuren zu hinter­ Sodann Fackelzug, Ball; auch mehre Mas­ lassen. kenbälle werden im großherzoglichen Hof-Thea- S p a n i e n . ter starrfinden. Paris, 10, Novbr. Der Kampf in und Srockholm, vom -7. November. v.y«; Barcelona dauert noch immer fort. Die Die. Stadr Wexiö ist am 1. Noybr. von Batterieen auf den Wäl^n hatten zu Graeia einem,furchtbaren Brande heimgesucht worden, Hrei Personen getödter, die aus der Kirche der den vom Jahre 1838 noch überrrissr. kamen. Sofort eröffnete Monjuich, die Cita- Das Feuer brach in dem dichtbewohntesten üelle, He Forts Don Carlos und Pio das Theile der Stadt aus und legte in achtzehn heftigste. Feulr geg«n die Batterieen der In­ Stunden, unter dem Wüchen eines starken surgenten. — 3W Man schreibt aus Saragossa unterm 6. ten des Eongresses; die Progressisten werfen November: Seitdem die Regierungstrlipp'm sich "uuk aus die Seite, der Opposition; mit die Stadt in Besitz genommen^ ist die Ruhe der gerühmten Einheit hat es ein Ende. und-Ordnung auch nicht eineU Augenblick ge­ Paris, 42. Novbr. Telegraphische De­ stört worden, und die Einwohner? welche vor pesche aus Spanien. Madrid, 8. Novbr. und während der Belagerung ausgewandert Heute haben die beiden legislativen Körper­ Ovaren, sind wieder zurückgekehrt. Man be­ schafren (Kongreß und Senat), vereint im hauptet, zwei Drittheile der männlichen Be­ Saale des Kongresses , die Volljährigkeit der völkerung und alle Weiber und Kinder hätten Königin erklärt. Zahl der Stimmenden 209; die Stadt verlassen. Der Schaden, den die für 493, gegen 46. Dieses Votum ist mit Kugeln angerichtet, ist unbedeutend, aber desto Enthusiasmus aufgenommen worden. Als der mehr haben die Handels - Interesse« gelitten. General Narvaez den Saal verließ, wurde er Concha hat den Befehl erhalten, in Sara­ wie im Triumphe begrüßt. Die Königin wird gossa zu bleiben und die Pacisikation des übermorgen den Eid (auf die Constitution) Landes zu vollenden. Zwei Bataillone In­ vor den zwei vereinten Körperschafren im Saale fanterie und einige Eskadronen Kavallerie sind des Senats ablegen. bereits mit zwei Batterieen Artillerie nach Barcelona aufgebrochen und es ist wahrschein­ lich, daß morgen neue Verstärkungen dahin ve rm isch tes . abgehen. Riga, 26. Ocrober. Gemäß der vom 4. Paris, 41. Novbr. Telegraphische De­ November an eintretenden ausländischen Por­ peschen aus Spanien. Bayonne, 9. Novbr. to-Taxe kosten Briefe bis 4 Loth Russischen Am 6. November hat zu Madrid ein Mord­ Gewichts schwer in Silbermünze: versuch gegen den General Narvaez stattge­ 16 Kop. nach Tilsit, funden. Sieben Schüsse sind nacheinander 19Z Königsberg und Memel, auf den Wagen geschehen, in welchem er ins 23 „ ,, Danzig, Theater fuhr, und zwar alle sieben in dersel­ 29^ ,, „ Breslau, Frankfurt a. d. O., ben Straße auf verschiedenen Punkten. Die Stettin, drei letzten Schüsse haben seinen Adjutanten 32^ „ „ Berlin und Potsdam, getödtet und eine Person, dii neben ihm saß, 36 „ ,, Hamburg, Bremen, Magde­ verwundet. General Narvaez selbst ist nicht burg, getroffen worden; er erschien gleich darauf im 41 „ ,, Dresden, Leipzig, Lübeck, Theater des Cirkus, wo sich auch die Köni­ 42^ „ ,, Achen und Köln, gin befand. Man hat sich der Mörder nicht 46^ „ „ Rostok und Wismar, bemächtigen können. Madrid ist ruhig. Di« 49 „ „ Hessen-Kassel, Frankfurt a.M., Truppen sind unter den Waffen. Perpignan, Gömngen, Jena, Mainz, 40. November. Die Truppen des Generals Weimar, München, Prim haben Gerona gestern früh besetzt. Um 62^ „ ,, Scuttgard, London, Großbri- Uhr Abends sind ungefähr 2600 Insur­ tanien und Irland, genten, Amertler und Baltern an ihrer Spitze, 665 „ „ Amsterdam, Rotterdam, Ant­ in das Fort von Figueras eingerückt; ihnen werpen, Brüssel, Kopenha­ voraus war ein Bataillon Infanterie sammt gen, 460 Reitern von den Truppen der Königin 62 „ „ der Schweiz, zu FigueraS angekommen, die sich dann nach 71^ „ „ Bordeaux, Bayonne, Cette, Roses zu gewendet haben. Paris, Epernay, Lyon,M ar­ Die parlamentarische Partei bei den Cor- seille, Montpellier, Nantes tes zu Madrid hat sich gespalten bei Gelegen­ und Rouen, heit der Ernennung Olozaga's zum Präsiden­ 407^ „ ,, Spanien und Portugal. Nach Amerika über Emmerich, Aachen, oder mehr Unterhaltungskosten und wird 4 Mal bei Gelegenheit mit Kauffahrteischiffen über so theuer im Ankaufspreis, als diese einfache. Hamburg 62^ Kopeken; über London mit — Im Arrondissement von ValeneienneS, Dampfschiffen nach Südamerika 263^ Kop., welches die meisten Rübenzucker-EtablissementS nach Nordamerika 469^ Kop., über Frank­ - in Frankreich zählt, hat man eine Erfindung reich 401 Kop. gemacht, die eine große Umwälzung in der Nach Oesterreich, Gallizien, Ungarn, Böh­ Zuckerindustrie hervorrufen wird. Durch ein men, Italien, Griechenland und anderen eigenthümliches Verfahren ist es nämlich ge­ Ländern, wo die Briefe über Oesterreich lungen, den Rübenzucker ohne Raffinage weiß abgeferkigt werden, wird nur das innere und 'rein herzustellen. Die Fabrikation soll Porto mit 10 Kop. Slb. pr. Loch Russ. dadurch überhaupt vereinfacht und beschleunigt Gewichts erhoben. (D. Z.) werden. Reval, den 23. Octbr. Seit gestern ist — Wenn in China ein Gesandter bis zu unsere neue transparente RarhhauSuhr, vom dem Kaiser selber gelangen will, muß er von hiesigen Uhrmacher L. Haase trefflich gearbei­ dkr Thür des Empfangzimmers bis zum Thron tet, aufgestellt und im Gange. Die zur Be­ auf den Knieen rutschen, neun D)al den Bo­ leuchtung dienenden Lampen sind in einem den mit der Stirn berühren, und den linken feuerfesten durch eine eiserne Thür geschlosse­ Absatz des Kaiserl. Stiefels küssen. nen Gewölbe angebracht. Es ist dies, so viel — Während in England tausende halb ver­ Referenten bekannt, dir erste Uhr der Art in hungern, wissen einzelne Reiche nicht, was sie unserem großen Vaterlande; hoffentlich wird mit ihrem Gelde anfangen sollen und verfallen aber das gute Beispiel unserer Stadt bald auf allerlei Tollheiten, um es los zu werden. Nachahmung finden, da die Bequemlichkeit Ein solcher Reicher in der Grafschaft Sussex einer solchen auch in der Dunkelheit zu benu­ machte im Jahre 1835 öffentlich bekannt, er tzenden Uhr in unseren Breiregraden besonders setze eine lebenslängliche Rente von fünfzig in die Augen springt. (Jnl.) Pfund aus für den, welcher sich dazu verstände — Der König von Preußm begab sich nach zehn Jahre unter der Erde zu leben ohne ei­ Halle und von dorr nach Schloß Falkenstein nen Menschen zu sehen, und während dieser im Preuß. Regierungsbezirk Merseburg. Eben Zeit seine Haupt- und Barthaare ungeschoren dorthin haben sich nun auch die Könige von und seine ^.Nägel ungeschnitten wachsen zu Hannover und Sachsen begeben. lassen.-^ Verschiedene arme Teufel, welche we­ — Um den Ackerbau mehr in Schwung gen geringer Vergehen im Gefängniß gesessen zu bringen, daß er besser rentirt als seither, hatten, meldeten sich, die Leibrente zu verdie­ sollen in allen Preußischen Provinzen Bauern­ nen. Allein der reiche Mann erläuterte seine schulen zur Belehrung der Landwirche in allen Bekanntmachung dahin, daß der Klausner ein Zweigen des Ackerbaues errichtet werden. Auch Mann von Bildung seyn müsse. Nun 'stell­ sollen noch mehr landwlrrhschaftliche Institute, ten sich auch Asperianten von Bildung ein, wie daS zu Eltens bei Greifswald ist, ange­ so daß der Reiche die Wahl hatte. Er gab legt werden. einem Mann den Vorzug, welcher musikalische Nürnberg. Der Mechanikus Bauer hat Fertigkeiten mit literarischen Kenntnissen ver­ nun sein« elektro-magnerische Maschine, welche einigte. Für ihn wurden drei Kellergewölbe eine Grützstampfe in Bewegung setzt, zu Je­ wie Zimmer eingerichtet, das eine als Wohn­ dermanns Ansicht ausgestellt. Die Maschine stube, das andere als Schlafzimmer, das dritte hat eine gleichmäßige Bewegung, ein so groß« als Badstube. Im ersteren befindet sich ein Kraft, daß ein Mensch sie nicht aufzuhalten Clavier und eine ausgewählte Büchersamm­ vermag, und die Unterhaltungskosten betragen lung. Sein Essen, welches sehr anständig ist, etwa ^ der Kosten einer Dampfmaschine. Eine erhält der freiwillige Gefangene mittelst einer 46 Mal stärkere Maschine erfordert 4 Mal Drehlade, wie man sie in Frauenklöstern und ' Finbelhäusern hatte. Auf demselben Wege gewohnt, nur Goldstücke auf dem Tische zu kommen ihm auch die Zeitungen zu. Er hat sehen. Jndeß kam eS dem Banqüir zu, die jetzt nahe an acht Zahre gesessen, und im besetzte Karte zu ziehen: er that es, gewann, Zahre 1846 wird es ihm freistehen, seine 60 und warf denselben mit verächtlicher Miene Pfund jährlich auf freien Füßen zu verzehren. und den Worten: Gut für den Marqueur! — Eine reiche Dame hatte sich zur Wie­ unter den Tisch. Der junge Mann wurde derherstellung ihrer Gesundheit einige Zeit an roch' vor Zorn, indeß Maßigte er sich, und einem Badeorte aufgehalten^, erhielt! jedoch, rief „Vi, daraus" Alle Umstehenden staun­ als dies ohne besonderen Erfolg blieb, von ten ihn an; es standen gegen 6000 Goldstücke dem sie seither behandelnden Arzte den Rath, auf dem Tische. Auch der Banquir verän­ sich nach einer benachbarten, hoffentlich besser derte die Farbe und fragte, was er im Falle wirkenden Heilquelle zu begeben, zu welchem des Gewinns für eine Sicherheit habe. Der BeHufe er ihr ein Empfehlungsschreiben an junge Mann richtete sich höher empor, knöpfte «inen dortigen mir ihm befreunderen Atzt zu­ seinen Rock auf, zeigte auf den Stern des stellte. Die Dame reiste ab. Unterwegs fiel schwarzen Adlerordens, welchen er auf der es ihr ein, den Empfehlungsbrief zu öffnen, Brust trug, und sagte: „Ich bin der Kron­ und wie erstaunte sie, als sie Folgendes las:. prinz von Preußen!" — Alle Anwesenden er­ Mein lieber College! Ich schicke Dir hierbei staunten, der Banquir wurde leichenblaß, zog eine goldene GanS, rupfe sie und laß ihr und — verlor. Mit dem größten Gleichmuth keine der kostbaren Federn mehr.'! Dies wünscht ergriff der junge Fivst die Cassette mit den Dein Freund X." Die Dame war höchlich sechstausend Louisd'or, warf sie mit den Wor­ erbittert, aber die Alteration und die damit ten: „Gut für den Marqueur!" unter den verknüpfte Beschämung wirkten sehr wohlthä- Tisch und verließ den Saal. rig auf ihren Gesundheitszustand; sie verweilte — Die junge und schöne Herzogin von noch einige Wochen in dem anderen Badesrte Plaisance, deren Flucht mit dem Prinzen Bel- und kehrte alsdann gesund in ihre He,iwath gioso (wie gemeldet) im vorigen Winter so wieder zurück. vieles Aufsehen in den fashionablen Salons — An einem freundlichen Nachmittag der - zu Paris machte, ist wieder dort eingetroffen. Badesaison des Jahres 1818 hatten sich in — Ihre Liebe, Flucht, Rückkehr waren ein dem lieblichen Städtchen Baden eine" Anzahl kurzer und trauriger Roman. — Die Leser Männer, unbekümmert um die Reize der Na­ mögen sich einen großen alterthümlichen Sa­ tur, welche sie mit ihrer ganzen Pracht um­ lon eines Hotels in Florenz denken; — auf gab, um einen Spieltisch versammelt: dem Sopha lehnt der Prinz und gähnt, — okr ,,clix und dergleichen am Fenster sitzt die junge, schöne Herzogin tönten in dem Saale wieder, nur durch das un6 — gähnt. Nachdem der Prinz lange Klingen der hin und hergeworfenen Goldstücke seinen schönen Bart 2 le jenne franco mit unterbrochen. Alles beschäftigte, sich nur mit der schneeweißen, von Brillanrringen strotzen­ den Karten, dem Golde, dem Gewinn oder den Hand gestreichelt hat, sagt er plötzlich: Verlust. Da trat auch ein junger Mann, „Meine Theure! ich bin auf dem Punkte, ei­ ganz einfach mit einem bis an den Hals zu­ nen wichtigen Entschluß zu fassen, — die Zeit geknöpften Militairrock bekleidet, an den Tisch, fliegt —" — „Die Zeit, entgegnet sie zärt­ sah erst eine Weile zu, und pointirte dann lich, haben wir nicht das ganze Leben, um selbst, und zwar nur mit einem Thaler. Die ünS zu lieben; ketn Hinderniß steht un- Blicke des. Banquirs und seines Gehülfen serm Glücke mehr entgegen." — „Und doch wandten sich förmlich unzufrieden von dem Tha- eines!" „Welches?" fragt die Arme Kr zu seinem Herrn, dem jungen Mann im erschrocken. „Zch liebe Dich so sehr, daß einfachen Oberrock, hin, alle Anwesenden erstaun­ ich Deinen Verlust' schmerzlich zu empfinden ten auch über den Thaler, denn man war hier wünsche, entgegnete der Prinz; — ich habe mir daher zum Gelübde gemacht, eine Frau aufs oder 12 nach einander folgende Jahre nie länger als hundert und zwanzig Tage zu aufs Neue in Pacht vergeben werden solk lieben. — Wir sind am IIS., — wir haben und die desfallsigen Torge auf den 3. und noch 43 Stunden um glücklich zu seyn; — 7. December c. anberaumt worden sind. dann laß uns scheiden." —Und so geschah — Hierauf Reflectirende haben sich mit — Die arme Verlassene ist näch Paris schriftlichen Gesuchen in der Kanzellei die, zurückgekehrt, — ihre Mutter, die tiefe Trauet ser Palate zu melden, — woselbst auch um sie angelegt hatte , will nichts mehr von die speciellen Bedingungen inspicirt werden ihr wissen, sie betrachtet die Tochter als ge­ können. — Riga, im Livl. Domainenhofe storben, — ihr Gemahl hat sich von. ihr schei­ am 4 November 1843. den lassen, — die sogenannte Societe zieht . Damainenhofs-Assessor E. v. Keith. sich von ihr zurück: — eine traurige Existenz Nr. 5074. Tischvorsteher E. Vielöss. 2 für eine junge und schöne Fürstin, die vor wenigen Monaren noch der Gegenstand allge­ Befehl Sr. Kaiserlichen Majestät, des meiner Huldigung und Änderung war. Selbstherrschers aller Neuffen zc., aus der Livl. Gouvernements , Negierung zur allge, Gemeinnütziges. meinen Wissenschaft und Nachachtung. Wie, Rothe Weinflecke ausweißem Zeuge wohl die im § 51 des Uniform-Reglements zu bringen. Fast alle Mittel, welche zur Swod (t«42) lll. enthaltenen Vorschrift Vertilgung der rochen Weinflecke empfohlen ten, desgleichen mehre von der Livl. Gou­ sind, greifen das Zeug mehr oder, weniger an. vernements » Regierung erlassene Publica, Das einfachste Mittel zum Ausbringen jener rionen, das Tragen von Stutz, und ande­ Flecke, welches zugleich das Zeug gar nicht ren verbotenen Bärten den Civil »Beamten angreift, ist — lauwarme Milch, worin daS-^ untersagen, hat Se. Excellenz der Herr Ge, selbe einige Male gewaschen wird. neral, Gouverneur sich dennoch veranlaßt Feine weiße Handschuhe zu reini­ gesehen, Hierselbst darauf anzutragen, daß gen. Man nimmt ein Läppchen Flanell wäscht den Behörden die strenge Beobachtung die­ dieses mit Seifenwasser möglichst rein und ringt ser Vorschriften bei der Verwarnung ein, eS dermyßen aus, daß keine Nässe davon zu geschärft werden möge, daß die Contrave, verspüren ist; dann wird das Läppchen derb nienten die aus der Uebertretung dieser Vor­ eingeseift, der Handschuh angezogen und mit schriften erwachsenden unangenehmen Fol­ dem Flanell gerieben, gleich als wasche man gen sich selbst beizumessen haben werden. die Hand. Der geseifte Flanell nimmt allen Die Livl. Gouvernements-Regierung kann Schmutz hinweg. Jst^ das geschehen, so wa­ daher nicht umhin, sämmtlichen Behörden sche man das Läppchen wieder aus, um es drim;endst zu empfehlen, ihren Beamten es von der Seife zu befreien, und winde.es mög­ ernstlich zur Pflicht zu machen, sich des lichst «in aus. Alsdann ziehe man den Hand­ Tragens von Stutz, und anderen verbote­ schuh wieder auf die Hand und reibe densel­ nen Bärten vorschriftmäßig zu enthalten. ben mit dem trocknen Lappen ab, was man Riga, den 2. November 1843. das Trocknen nennen könnte. Regierungsrath A. v. Richter. Nr. 8426. Secr. A. v. Schwebs. Bekanntmachungen. Von Einem Wohledlen Rathe der Kai, Vom Livländischen Domainenhofe wird serlichen Stadt Pernau wird die, mittelst hiemit zur öffentlichen Kennmiß gebracht, Patents Einer Erlauchten Kaiserlichen Liv? daß die im Wendenschen Kreise und Lim ländischen Gouvernements nicht bezahlt haben, — kraft des Art. 38V «KSSSSSSSSSSTSSSSSSSSSSSS Band V. derSreuerverordnüng (Art. 388 der Ausgabe von - Zwei Wichnungen sind zu vermiethen 1842) einer Pönzahlung zum und gleich zu beziehen. Das Nähere er­ Besten der Krone zu iK monatlich zu unter­ werfen sind, und zwar seit der Zeit der Be­ fährt man bei sitzergreifung, — hierdurch zur allgemeinen G. F. Rothschild. 2 Wissenschaft gebracht. — Pernau Rachhaus, den 3. November Vom 5. bis zum 19. November. 1843. Getankt. St. Elisabeths-Kirche: Jenni Justiz-Bürgermeister C. Goldmann. Kiwit. — Peter Andresson. — Johann Nr. 2240. C. Schmid, Secr. i Fr. und August Woldemar Gerberson. Beerdigt. St. Elisabeth's, Kirche: Jnv. Bekanntmachungen. Soldat Juhhan Jaa/r Tochter Marie. (Mit polizeilicher Bewilligung.) — Sold. Juhhan Karel Sohn Andres. Das mir gehörige früher Ustrizowsche — Jnval. Sold. Peter Jurri Tochter Wohnhaus mit allen Wirthschaftsbequem- Caroline Nosalie. lichkeiten ist sowohl im Ganzen wie thellweise Wroelamirt. St, Elisabeth's- Kirche: zu vermischen und der Bedingungen wegen ^ Schuhmachergesell Eduard Carl Meng- hat man sich bei mir oder meinem Curator den und Marri Kast. Herrn Rath Taubenheim zu melden. Pernau den 16- November 1843. Schiffe sind angekommen . . . . '83 Titulair-Räthin Rump. z — — abgegangen . . . . 83 Im Namen des General-GouvernementS der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor Sonnabend, d. 27. ZTkovbr. Riga , vom 12 . November . Warschau , vom 16 . November . Se. Excellenz der Herr Landrarh, StaatS- Seit einigen Tagen befindet sich der Kai­ rath und Ritter Neinhvld Johann Ludwig ser!. Russische Minister der Volksaufklärung, Samson von Himmelstiern, ist Allergnädigst Herr v. Uwaroff, wieder in unserer Hauptstadt. zum Präsidenten des Livländischen Evange- Pa r i s , vom 12 . November . lisch-Lurherischen Provinzial-Consistoriums er­ Der berühmte Russische Grammatiker und nannt worden. Schriftsteller,. Staatsrath Gretsch, ist hier St. Petersburg, vom 9. Novbr. angekommen. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Mi­ Vom 16. Nachrichten aus Konstantinopel chael ist am vorigen Freitag von seiner Reise vom 28. Oktober zufolge war die Vermählung ins Ausland in Zarskoje-Selo angekommen. des Enkels Mehemet Ali's, des Vicekönigs Vom 12. Am Dienstag den 9. d. sind ZI. von Aegypten, mit einer Schwester des Sul­ KK. HH. der Cäsa rew i t sch und Groß­ tans beschlossen worden. f ü rs t Th ron fo lge r und d ie Cäsa rewna Vom 16 . Der heu t i ge Mon i teu r b r i ng t Großfürstin Maria Alexandrowna von drei königliche Verordnungen vom 6. d. M., St. Petersburg nach Darmstadt abgereist. wodurch der bisherige außerordentliche Gesandte Der wirkl. Staatsrath Olsufjew, Marschall und bevollmächtigte Minister bei Sr. Maje­ des Hofes Höchstderselben, begleitet Sie. stät dem Könige von Preußen, Graf Bresson, Vom 13 . Z I . KK . HH. d ie F rau Groß­ zum Botschafter bei Zhrer Majestät der Kö­ fürstin Helena Pawlowna mir Zhren er­ nigin von Spanien, der bisherige Botschafter habenen Töch te rn den Groß fü rs t i nnen Mar ia , am Spanischen Hofe, Graf Salvandy, in E l i sbe th und Ka tha r ina M icha i l owna derselben Eigenschaft bei Sr. Majestät dem sind Donnerstag den 11. November, um 10 Könige von Sardinien und der bisherige Bor­ Uhr Abends, von Höchstihrer Reise durch schafter am Sardinischen Hofe, Marquis von Deutschland wiederum nach St. Petersburg' Dalmatien, zum außerordentlichen Gesandten zurückgekehrt. und bevollmächtigten Minister bei Sr. Majestät Laut Nachrichten aus Kronstadt war be­ dem Könige von Preußen ernannt werden. reits am 8. November das Eis zwischen Kron­ Vom 17 . Ges te rn wurde e in besonderes stadt und.Ocanienbaum so fest, daß man nicht Minister - Conseil in Sr. Cloud zusammenbe- nur vom einem der-'beiden .genannten -Arte zum rufen, um unter dem Vorsitz des Königs zu andern zu Fuß über'-baS Eis gehen- konnte, erörtern, auf welche Art man dem traurigen sondern auch 20 Pud, Misch afts Oranieu- Streite zwischen der Universität und dem Cle- baum nach Kronstadt tranöportirte. rus ein Ende machen könnte. Man versicherte gestern Abends, daß in dieser Sitzung des von Nemours sollen derRönigin Victoria und Conseils zwischen Herrn Villemain und Herrn dem Prinzen Albrecht von Seiten des Königs Martin du Nord ein lebhafter Streit sich Ludwig Philipp die Einladung überbracht ha­ entsponnen habe, weil Letzterer dem Minister ben, im nächsten Jahre die Königliche Resi­ des öffentlichen Unterrichts vorgeworfen haben denz von St. Cloud mit ihrer Anwesenheit soll, daß die Universität, welche dem Clerus zu beehren. Intoleranz vorwerfe, das Maß einer besonne­ Die Stellung des Herrn Thiers wird zu­ nen Polemik täglich mehr überschreite und nur sehends wieder wichtiger und einflußreicher. dahin strebe, den Clerus bei dem Volke zu Nachdem es ihm gelungen, durch sein Ver­ verdächtigen und verhaßt zu machen, wodurch halten, namentlich seit dem Tode des Herzogs der Clerus natürlich immer gereizter werde. von Orleans und in der RegentschaftSfrage, ES wird hinzugesetzt, daß unsere Negierung das volle Vertrauen des Königs wieder zu entschlossen sey, sich endlich an den päpstlichen gewinnen, darf man als sicher annehmen, baß, Hof zu wenden, um dem Französischen CleruS bei der ersten mimsteriellen Krise, er berufen mehr Mäßigung und Vorsicht vom Papste werden wird, die Erbschaft des gegenwärtigen selbst anempfehlen zu lassen. Herr Guizot Kabinets zu übernehmen. Gerade dadurch, hatte diesen Morgen eine lange Conferenz mit daß er sich seit geraumer Zeit in einer gewis­ Monsignor Fornari, päpstlichem Nuntius in sen Zurückgezogenheit hält, hat er seine Stel­ Paris, der als einer der aufgeklärtesten Prä­ lung wieder bedeutend verstärkt, und wenn laten Roms gilt. Man weiß,'daß der Papst der günstige Moment dazu eintritt, darf man in letzter Zeit einen großen Beweis von Mä­ überzeugt seyn, daß er dieselbe auch benutzen ßigung gab, indem er den wegen des Brevia- wird. riumS ausgebrochenen Streit, wobei mehre London , vom 14 . November . Bischöfe die Einführung des Römischen Bre- Der Empfang des Herzogs und der Herzo­ viariums in Frankreich verlangten, ganz im gin von Nemours bei ihrer Landung in Wool- Interesse der Galltkamschen Kirche, also gegen wich am Sonnabend (11.-) und bei ihfer An­ den Römischen Einfluß entschied. Von diesem kunft in Windfor war äußerst zuvorkommend Geiste der Toleranz des Papstes verspricht und herzlich zugleich. In Woolwich begrüßte sich die Französische Regierung die besten Fol­ zuerst die Ankunft des Dampfschiffes „Archi- gen in Betreff des gegenwärtigen Kampfes mede," welches die hohen Herrschafren herüber­ zwischen der Geistlichkeit und der Universität. gebracht hatte, von den Batterieen ein könig­ Selbst den Streit auszugleichen, möchte die licher Salut, und Lord Byron, Kammerherr Regierung nicht übernehmen, weil sie die eine der-Königin, so wie Oberst Wylde, Stallmei­ oder die andere Partei gegen sich zu reizen ster des Prinzen Albrecht, denen sich der Fran­ fürchtet. Rathsamer erscheint es, die streiten­ zösische Botschafter, Graf St. Aulaire, der den Parteien indireeterweise zur Besonnenheit Französische Geschäftsträger, Graf von Cha- zurückzuführen. bot, und Herr Durant St. Andre, der Vom 19 . Der Herzog und d ie He rzog in Französische General-Konsul, angeschlossen hat­ von Nemours werden ihre Rückreise von Lon­ ten, begaben sich an'Bord des „Archimede," don nqch Paris über'Belgien machen. Graf um den hohen Besuch im Namen der Köni­ Mole ist auch nach London gereist und wird, gin zu bewillkommnen. Die hohen Herrschaf­ wie es heißr, dorr so lange verweilen, als der ten wurden darauf unmittelbar nach der Lan­ Herzog von NemourS sich daselbst aufhält. dung von Lord Byron und dem Obersten Heute begiebt sich andererseits der Vicomte Wylde Nach Windsor geleitet, wo die Königin von Chateaubriand nach England, um in Lon­ sie auf der Schloßtreppe schon empfing und don die dortige Ankunft des Herzogs vyn die Herzogin von NemourS durch eine herz­ Bordeaux abzuwarten. ' liche Umarmung begrüßt/. ' Vom 20 . De r Herzog und d ie He rzog in Vom 18 . D ie Kön ig in t i nd P r i nz A l ­ brecht werden, wie es heißt, den, Herzog und der werden auch mehrere, zum Theil angelegte, die Herzogin von Nemours auf ihrer Reise Feuersbrünste vom platten Lande her gemeldet. nach den nördlichen Theilen von England be­ In den Fabrikbezirken drohen viele Arbeiter gleiten und insbesondere mit ihnen Chats­ schon wieder mit Feiery. Zu Ashron haben worth, Trentham, Dräyton D^anor und Wit­ die Leute einer großen Fabrik bereits ihre Ar­ tel) Court, die Landsitze der Herzoge von De- beit Verlässen ^ und in einer Menge von Fa­ vonshire und Sutherland, Sir Robert H)eel'S briken zu Ashton, Hyde, Sraleybrioge :c. woh und der Königin-Wittwe besuchen. Der Her­ len die Arbeiter, besonders die Weber, am zog von Devonshire hat bereits glanzende 25. November ihrem Beispiele folgen, wenn Vorbereitungen zur Aufnahme seiner königl. die Fabrikherren ihre übertriebenen Lohnforde­ Gäste getroffen. rungen nicht bewilliget», was bei dem schon Die jüngsten Berichte aus Irland lauten hohen Lohnbetrage nicht anzunehmen ist. Etwa betrübend; täglich kommen Gewaltsamkeiten 20,000 Menschen werden also in acht Tagen vor; die Regierung sieht sich genöthigt, Preise wieder brodloS umherziehen. auszuschreiben für die Entdeckung von Mör­ Ber l i n , vom 18^ November . dern und Brandstiftern; protestantische Grund­ Se. Majestät der König sind vom Schlosse besitzer sind besonders in der Grafschaft Tip- Falkenstein hier wieder eingetroffen. perary ihres Lebens und Eigenthums nicht Vom 23 . Der Fü rs t M ichae l Obreno - sicher; dem Marquis Waterford wurden zwei­ witsch ist von Wien hier angekommen. mal seine Jagdhunde vergiftet und zuletzt seine Stallgebäude in Asche gelegt. Der W ien , vom 13 . November . StaatSprozeß gegen O'Connell und Consorren Die Deutsche Allg. Ztg. hat neulich die zieht sich ungebührlich in die Länge; man Angabe von einer der Oesterreichischen Flagge spricht schon davon, er könne, wie einst der in den Gewässern von Konstantinopel wider­ gegen Warren Hastings, 7 Jahre dauern! fahrenen Beschimpfung verbreitet. Auf au­ Vom 21 . De r Herzog von Bordeaux thentische Quellen gestützt, kann ich versichern, wird den 23. d. hier eintreffen, und das daß dieses Gerücht jeden Grundes ermangelt HauS tn Belgrave - Square, welches zuletzt und als rein erdichtet betrachtet werden muß. der Herzog von Marlborough bewohnt hat, F rank fu r t a : M . , im November . beziehen. Dasselbe ist auf 3 Monate gemie« Die zunehmende Wärme für den evange­ thet, und die Dienerschaft des Prinzen nimmt lisch-protestantischen Glauben hat einen reichen heute schon Besitz davon. — Herr von Cha­ Einwohner zu Frankfurt a. M., Seufferheld, teaubriand, der täglich hier erwartet wird, veranlaßt, 10,000 rhein. Fl. als Preis für wird gleichfalls seine Wohnung dort nehmen« zwei Schriften über das Wesen und die Stel­ Die Times melden, daß Rußland nicht lung der wangelisch-protestantischen Kirche aus­ nur durch Herrn v. Brunnow der Konferenz zusetzen. Das ^ine soll wissenschaftlich, das in London selbst, sondern am 12. d. auch andere in volksverständlicher Weise abgefaßt durch Herrn v. Kisselew in Paris dem Fran­ seyn. Der Hauptzweck der erster» soll, nach zösischen Ministerium von seinem Austritt aus dem wörtlichen Ausdruck der Aufgabe, seyn,, der Londoner Konferenz für die Griechischen „die Stellung anschaulich zu machen, welche Angelegenheiten Anzeige hat machen lassen. der evangelischen Kirche zukommt, und zwar Gestern früh brach Hierselbst in der berühm­ nach allen Beziehungen, im Verhältniß zu ten Schlösserfabrik der Herren Bramah und andern kirchlichen Gemeinschafren und zum Robertson in Pimlico ein furchtbares Feuer Staate, im Bereiche der Familie und des aus, welkes zwar in anderthalb Stunden ge­ individuellen Lebens. löscht wurde, aber doch noch 8 Gebäude ver­ Wiesbaden , vom 19 . November . zehrte. Auch in Kent-Street brannte etwas Der Herzog wird bis zum Anfange des später ein großes Hanf-Magazin nieder. Lei­ nächsten MonatS von Wien hier zurückerwar­ tet!, Er' ''d'iiu WtnehÄn. nach/ M DaglWs DaM die Nea-' dW' pH f ü r'st eF ' ^r dN a j g e' ^ ^ v'o ü p^M^usche'auf^eck^e^ M' deti' ^ö^aten blieb Nu ßl and ''(welW mit seiner GeMahÜtr in der größte'^he^ da^et^st als Besatzung 'zu­ der ersttä'.KecWer.' an , deln rück,' ES 'ckürd/.'bei^d'tepm Akt Nicht allein OrvßherzoHl. HMMn^'HH 'in^-Marmstadt die Englische' Mre'^'^ Englisches eintreffen wird)" M ̂ ^ "Hs^.PeArSWg EigeuthümÄrletzr und'-'.'^afür. verlangt uUn begeben, wo ^im ^ ZynuÄe" seilte ÄZermählüng der Englische Gesandte volle Genugthuüng. init der G e th. gefeiert Es ist wohl keinem Zweifel unterworfen, daß werden Uiird. . ''^ - " die Insel ursprünglich zum Königreich Sicilien .Kopenhagenvom I i . November . gehörte, und daß sie demnach von der Nea­ In Dänemark treten aufs neue die religiö­ politanischen Regierung mir Recht und Fug sen Streitigkeiten hervor. Man glaubte' die in Anspruch genommen wird. Die Besitzer­ plötzlich entstandene Sekte der Wiedertäufers greifung Englands datirt sich von der Zeit her, welche indessen ohne irgend welche politisch^ wo das kleine Eiland wegen der Sseräubereien Zwecke auftreten, d'n^ch Zwangsmäßregeln in der Barbareskenstaaten verlassen und so zu der Kirche zu ekhalten^, vvn der sie sich Mt- sagen herrenlos war. Längst waren von hier schieden lossagten. Die'Fol'ge war eine' äM auS^desfallsige Reklamationen nach London er­ ßere Ausdehnung deb-neuen Lehre.'Das Re­ gangen, da sie aber immer ohne Erfolg blie­ skript vom 22. Dece'mber 1842 erklärte dM' ben, entschloß man sich, durch eine rasche auf: es solle dem Gewissem kein Zwang an- Handlung der Sache ein Ende zu machen. gethan iwerden, die Wiedertäufer sollten'daher Man scheint äber hier die Folgen dieses Hand­ in Frieden in Dänensark>.M aufholten kön­ streichs nicht genugsam erwogen zu haben. nen. Zugleich verbot Has.Reskript Proselyten- Das inachtige England läßt in solchen Din­ macherei und ?lusnahme-.der? Kinder in ^bie gen nicht nM sich spaßen, und hinsichtlich der Sekte. Dennoch haben jktzt auch Kinderlaufen Rechtsfrage nimmr es die Englische Politik, ohne Zuziehung von Geistlichen stattgefunden; wenn das Englische Interesse dabei im Spiele die Folge davon sind scharfe Straferkenntnksse ist, nicht so genau. Vorläufig soll der Eng­ gewesen. Jetzt zeigt sich aufs, neue unter den lische Gesandte die Räumung der Insel, die Wiedertäufern die Neigung auszuwandern^ in li^e^ruin mit den der Eng­ T r ies t , vom,1^ N»vember^ - . lischen Flagge gebührenden Ehren, und die Aus den neuesten Briefen, von Athen er­ Entschädigung der Pächter derselben verlangt, sehen wir, daß im ganzen Lande die vollkom­ zugleich aber beigefügt haben, daß man nur menste Ruhe herrscht,'obwohl in einigen Pro­ aus Rücksichten der freundlichen Beziehungen, vinzen auch Gegenwahlen stattfanden. Ko- welche zwischen beiden Regierungen beständen, lettis ist bereits eingetroffen und von der Be­ diejenigen Mittel noch nicht angewendet habe, völkerung mit dem größten Jubel empfangen welche der Regierung Ihrer Maj. der Köni­ worden. Nachdem er die Gräber von Mi- gin zur Aufrechthalrung der Ehre und Inte­ aulis und Karaiskakis besncht und geküßt ressen der Brittischen Nation zu Gebote stün­ hatte, begab er sich nach Athen. Er hatte den. Man ist nun begierig, welchen Aus­ bereits eine Audienz bei Sr. Majestät, und gang die Sache nehmen wird. Allem Anscheine er und MaurokordatoS wurden zu Ehrenmi- nach dürfte man hier den Kürzern ziehen. nistern ernannt. Jedenfalls werden die Engländer die Frage Neape l , vom 6 . November . dazu benutzen, der Neapolitanischen Regierung Eine neue Differenz hat sich zwischen un­ Handels-Concessionen abzunöthigen, welche au­ serer Regierung und England erhoben: die ßerdem schwerlich gewährt worden wären. Besetzung der Insel Lampedusa. Unsere Re­ ' A then ) vom 6 . November . gierung schickte eine kleine rNilitairische Expe­ Die Mehrzahl der Deputaten ist bereits dition dahin ab, welche die dort aufgepflanzte hier angekommen. Das Vertrauen des Lan­ des in König Otto und der Wunsch für eine here; die Stadt ist umzingelt; es soll aber möglichst monarchische Verfassung haben sich mit dem Angriff gezögert werden, bis die durch die Wahlen bethätigt. König und Kö­ Nachricht von der Amnestie, die man aus nigin befinden sich wohl, zeigen sich oft und Madrid erwartet, eingetroffen seyn wird; werden stets mit ungeheuchelter Achtung begrüßt. wahrscheinlich werden sich die Centralisten da­ Sowohl in der Hauptstadt, als in den Pro­ durch bewogen sehen, zu kapituliren. Aus vinzen, herrscht Ordnung und Ruhe. Die Madrid vom 9., 10. und 11. November hat öffentliche Meinung hat die Umtriebe einiger man detaillirte Berichte über die Glückswunsch­ weniger Schwindler so entschieden niederge­ audienzen der Deputieren und Senatoren und schlagen, daß denselben keine Hoffnung mehr die Eidesleistung der Königin. Ganz Ma­ bleibt, den ruhigen Gang der National-Ver­ drid schwelgt in enthusiastischer Hingebung sammlung durch absurde Vorschläge oder Ge­ für die nun volljährige Herrscherin. waltmittel zu stören. Der Militär-Gouver­ Pa r i s , 17 . Novb r . Te leg raph ische Depe­ neur, Oberst Kalergis, zeigt lobenswerthe Tä­ schen aus Spanien. Bayonne, 14. Novbr. tigkeit in Aufrechthaltung der Ordnung und Die Königin behält ,durch Dekret vom 10. wird darin von allen Offizieren der Garnison das gegenwärtige Kabiner für den Augenblick auf das bereitwilligste unterstützt. Jedes Er- (por akora) bei. In der Sitzung vom 11. eigniß macht sich seine Geschichte selbst, und erklärte der Kongreß, daß sich die provisorische die Thatsachen allein haben Anspruch auf Glau­ Regierung um die Nation wohlverdient ge­ ben. In diesem richtigen Gefühl scheint heute macht habe, und daß die Mitglieder des ge­ die gesammte Garnison die Verpflichtung zu genwärtigen Kabinets das Vertrauen der Kam­ begreifen, die während der Dauer der National- mern besitzen. — General Zriarta und die Versammlung auf ihr liegt, nämlich den Kö­ Insurgenten, welche er befehligte, haben sich nig und die Abgeordneten des Volkes während nach Portugal geflüchtet. Perpignan, 16. des gemeinschaftlichen, die höchsten Interessen November. Der erste Alcade von Barcelona des Thrones und Landes betreffenden Werkes hat sich in das Hauptquartier von Gratia mit dem Schutze zu umgeben, den die Ruhe verfügt und im Namen der Stadt in Unter­ und Würde der Berathung verlangen. handlung zu treten verlangt. Der General- S p a n i e n . Kapitän hat den Insurgenten seine Bedin­ Madr id , den '8 . November . gungen zu wissen gethan und ihnen einen Diesen Nachmittag um halb 4 Uhr ver­ Termin von achtundvierzig Stunden, um sich kündeten Kanonendonner und Glockengeläute zu entscheiden, bewilligt. Er hat einen Ta­ den Einwohnern der Hauptstadt, daß die Cor­ gesbefehl veröffentlicht, nach welchem die Feind­ res die Königin des Landes für volljährig er­ seligkeiten seit diesem Morgen suspendirt sind. klärt hatten. Nach Briefen aus Bayonne vom 14. No­ Es hat sich ausgewiesen, daß eine der hie­ vember läßt Amettler die Festung Figueras sigen Kasernen, in welcher 800 Mann unter­ mit Mundvorrath versehen und droht. Jeden gebracht sind, unterminirt worden war. erschießen zu lassen, der gegen die Centraljunta (Telegr. Depesch.) Bayonne, vom 13. No­ sprechen würde. Andererseits wird versichert, vember. Die Königin Isabel!« II. hat am .Prim und Amettler seyen ins Geheim ein­ 10. November vor den beiden, im Sitzungs- verstanden und Figueras dürfte sich ergeben, local des Senats vereinigten, Kammern den sobald Barcelona durch Kapitulation überge­ Eid geleistet. Ihre Majestät ist allenthalben gangen seyn werde. mit dem lebhaftesten Enthusiasmus empfan­ Madr id , 11 . Novb r . Ges te rn Vo rm i t ­ den worden. tags um 11 Uhr füllten sich die reichgeschmück­ Pa r i s , 16 . Novb r . Man schre ib t aus ten Balkone der Häuser in den Straßen, Perpignan vom 11. Novbr., daß sich die Lö­ durch welche der königliche Zug kommen mußte; sung der Angelegenheiten von Barcelona nä­ trotz starken Regens waren alle Zugange zu dem Lokale der KorteS von dichtgedrängten an, daß die konstitutionelle Königin in den Voltshaufen besetzt. Um halb zwei Uhr stell­ Palast zurückgekehrt sey; sie war zuvor im ten sich Deputiere und Senatoren ein. Bald Prado gewesen, wo sich die Garnison aufge­ darauf erklärte der Präsident des Senats, stellt hatte; auch hier wurde sie mit den leb­ Herr Onis, die Sitzung für eröffnet. Hier­ haftesten Acclamationen empfangen und be­ auf ernannte er die drei Deputationen zur grüßt. — In derselben Zeit, wo sich der kö­ Einholung der Königin, der Infantin Luise nigliche Zug nach dem Lokale der KorteS be­ und des Infanten Franz de Paula. Die wegte, wurden mehrere Arrestationen vorge­ Repräsentanten der fremden Mächte waren nommen; man glaubt aber, dieselben stünden auf der Tribüne des diplomatischen KorpS nicht in Beziehung zu dem Attentate gegen versammelt. Um 2 Uhr kündigten 21 Ka­ Narvaez. nonenschüsse an, daß die Königin den Palast Pa r i s , 20 . Nov . Te leg raph ische Depesche verlassen habe. (Wir übergehen die Beschrei­ aus Span ien . Bayonne , 18 . Nov . De r ' bung des Zugs; im 6. Prunkwagen saß die Französische Konsul zu Coruna schreibt unterm Königin mit der Herzogin von Santa Cruz; 12. Nov., daß die Insurgenten zu Vigo sich neben dem Wagen Her ritten die Generale am Tagt zuvor ohne LapitulationS-Bedingun- Serrano und Narvaez.) Ein Viertel nach zwei gen unterworfen haben. Die Nachricht, daß Uhr begann die königliche Sitzung. Jsabella sich Vigo ergeben hat, und die MajorennitätS- II. saß auf dem Thron, ihre Schwester ihr Erklarung der Königin hat zu Coruna die zur Seite; die Minister und Großwürdenträ- lebhafteste Freude erregt. ger standen unfern, unter ihnen der ehrwür­ Die letzten Nachrichten aus Barcelona rei- - dige Castanos, Herzog von Bailen. Der chen bis zum 14. und sind durch das von Präsident des Senats nähert sich dem Thron; Cadix kommende Dampfschiff „Villa de Ma­ er hat das Evangelienbuch aufgeschlagen in drid" nach Marseille gebracht. An diesem der Hand; die Königin erhebt sich und spricht Tage war die Uebergabe von Barcelona nicht — die Hand auf daS heilige Buch gelegt allein nicht erfolgt, sondern der General Sanz — mir Heller und sanfter Stimme die Eides­ rüstete sich auch, da der Waffenstillstand ab­ formel aus. Dieselbe lautet: „Ich schwöre gelaufen, zu einem allgemeinen Angriffe gegen vor Gott und auf das heilige Evangelienbuch, die Stadt, mit deren stärkerer Befestigung daß ich die Konstitution der Spanischen Mo­ an tausend Arbeiter ununterbrochen beschäftigt narchie, promulgirt zu Madrid 4m 26. Juni waren. 1837, befolgen und befolgen lassen will; — Madr id , 17 . November . De r Reg ie - baß ich die Gesetze beobachten will und beob­ rungs-Antritt der Königin hat in allen Ge­ achten lassen will, in keiner andern Absicht, genden ber Halbinsel den größten Jubel erregt. als um das Wohl der Nation zu fördern. DaS Volk, das in diesem Ereignisse das er­ VZenn ich in Allem oder einem Theile d^n sehnte Ziel seiner Leiden erblickt, drängt sich zuwider handeln würde, was ich hier geschwo­ in die Kirchen, um den Höchsten für seine ren habe, so soll man mir nicht gehorchen, Fügungen zu preisen. Morgen wird sich die vielmehr würde Alles, was ich in solcher Königin selbst mit ihrem Hofstaat in die Kirche Weise thun würde, null und nichtig seyn. der heiligen Jungfrau von Atocha begeben, So wahr mir Gott helfe, vor dem ich ver­ um einem feierlichen Tedeum beizuwohnen. DaS antwortlich bin für jede meiner Handlungen/' Ayuntamiento von Madrid ist so eben mit An­ — Enthusiastisch? Acclamationen folgten der ordnung großer Volksfeste beschäftigt, und ein Eidesablegung. Nach der feierlichen Ceremo- Allerhöchstes Dekret vom 1Z. verfügt, daß nie sollte sich der Zug nach der Atochakirche am 1. December die feierliche Ausrufung und begeben, wo ein religiöser Akt vorbereitet war; Huldigung Ihrer Majestät der konstituionellen eS ist aber unterblieben. Um halb fünf Uhr Königin von Spanien in allen Ortschaften kündigte eine Salve von 21 Kanonenschüssen des Laudes stattfinden soll. Ich erfahre so eben auS zuverlässiger Quelle, in jenem Zahre in Livland 139 FeuerSbrünste, daß die Nachricht eingegangen ist, der König wovon 6 durch Brandstiftung und 6 durch beider Sicilien habe die Königin Zsabella II. den Blitz entstanden, 11 waren in den Städ­ anerkannt, und der Ueberbringer der amtlichen ten und die übrigen 128 auf dem Lande. Diese Notifikation werde unverweilt hier eintreffen. 139 Feuersbrünste haben 163 Wirthschaften Zugleich wurde heute von Personen, die betroffen und der Werth der Einbuße betragt mit der Regierung in Verbindung stehen, die 36,100 Rbl. Silber. Behauptung aufgestellt, daß eine der drei gro­ —> Nach einer Mittheilung in der Han- ßen nordischen Mächte in Begriff stände, die delszeitung über Rußlands Handel mit China so lange unterbrochenen politischen Verhält­ im Zahre 1842, betrug die Einfuhr auS nisse mit Spanien, vermittelst der Anerken­ China die Summe von 6,869,432 Rubel, nung der Königin Zsabella, wieder anzuknü­ wovon 6,336,642 Rbl. S. für Thee. Ausge­ pfen. Dieses Gerücht hat hier eine überaus führt wurden nach Asien für die Summe v. große Befriedigung hervorgebracht. 10,313,694, nach China für 6,708,102 R. Von de r Se rb i schen Grenze , Silber. ^ vom 6. November. - — Der ins Leben getretene Gartenfreunde- Zn Serbien herrscht jetzt die tiefste Ruhe Verein in Kurland macht es sich zur Auf­ und die Anhänger der Familie Obrenowitsch gabe, Garten- und Landbesitzer mit ganz zu­ sind ganz verstummt. )Oer neue Fürst hat verlässiger und auf die Keimfähigkeit genau sich sehr beliebt gemacht und die innere Or­ erpropten Sämereien zu versorgen. Wie be­ ganisation erfreut sich des allgemeinsten Bei­ kannt, kann auch eine übrigens vorzügliche falls. Unverkennbar sind die Rathschläge des Saat mitunter untaugliche Körner enthalten. Russischen Generals von Lieven, mit dem die Bei solchem Umstände vergrößert der Verein Regierung Hand in Hand geht. die Quantität verhältnißmäßig um so viel, daß das verlangte Gewicht mit lauter keimen­ de rm is eh tes . den Körnern vervollständigt wird. Die Apo­ St. Petersburg. Am 3. November theker, welche den Katalog der Sämereien ist die Parketfabrik des Preußischen Konsuls unentgeltlich vertheilen, haben auch die Be­ Müller Hierselbst abgebrannt. Der Verlust sorgung der Bestellungen übernommen. an fertiger Waare und trockenem Vorraths- (Znland.) holze wird als sehr bedeutend angegeben. — — Als Beweis großartiger Industrie in Zu gleicher Zeit ist auch das in demselben Ge­ England wird angeführt, daß in London ein bäude befindlich gewesene Attelier des Bild, Haus besteht, welches fertige Wäsche ver­ Hauers Zacquot in Rauch aufgegangen. — kauft. Dieses beschäftigt über dreitausend Per­ Am 1. November war im Wyburgschen Stadt- sonen und fertiget und verkauft unter Anderm theile, in der Zuckersiederei des Commerzien- jedes Zahr im Durchschnitt wenigstens 20,000 raths Alferowsky, ebenfalls Feuer ausgebro­ Dutzend Hemden. chen. Die außerordentliche Thätigkeit der von — Ein Webergesell in Rouen hat eine Tra­ allen Seiten herbeigeeilten Löschmannschaften gödie unter dem Titel: „Spartakus", in fünf beschränkte aber das Feuer auf den Raum, Acten und in Versen, verfaßt, welche von dem wo es entstanden war; nur die Etage, wo Comite des Thsatre fran^ais 'zu Parts gut­ die Formen mit Zucker standen, brannte ab. geheißen worden ist und detnnächst zur Auf­ Der kochende Zucker lief tn Strömen herab, führung kommen soll. DaS Stück wird sehr und acht Personen des Spritzencommando'S gerühmt. sind bedeutend beschädigt. — Vor Kurzem wurde die ganze Familie — Nach der Statistik der FeuerSbrünste eines Gärtners, auf einem Gute in der Nahe in Rußland für das Jahr 1842 im „Jour­ von Potsdam, mit den bedenklichen Sympto­ nal des Ministeriums des Innern" waren men einer Bleivergiftung krank, und eS ge­ lang endlich den Nachforschungen, die Ursache Baden und Trinken bestimmt hat, so brachte er dieser Krankheit in dem Brot zu ermitteln, wel­ jeden Tag mehre Stunden im frischen Wasser ches die Familie genossen hatte; dieses war zu. Besonders liebte er das Seebad, welches aus Korn gebacken, das nach dem Abbruch er auch im kalten Winter nicht aussetzte. der übrigen wirchschaftlichen Gebäude auf dem Auf seinen weitläufigen Ländereien ließ er zahl­ Fußboden eines Fabrikhauses der ehemaligen reiche Brunnen anlegen, und wenn er bei den­ Bleiweißfabrik gedroschen war, und so hatte sich selben Bauersleute fand, welche tüchtig Was­ der losgeklopfte Bleizucker in das Getraide ser tranken, so verfehlte er nie, ihnen eine gesetzt und war mit vermählen, gebacken und kleine Belohnung zu geben. Auf seine Tafel genossen. kam nie Wein, Liqueur, Kaffee oder Thee; H is to r i sches Tab leau aus Tuchmo­ auch duldete er auf derselben keine Speisen, saik. Dieses Meisterwerk der Nadel, wel­ die vom Auslande kamen; denn, sagte er, der ches die Befreiung Stephan Barhorys aus den Boden Engtand's muß zur Ernährung seiner Händen der Türken am 13. Oct. 1479 durch Bewohner genügen. Statt des Zuckers ge­ den Comes von Temes Paul Kinis darstellt, brauchte er Honig» Geheizte Stuben waren befindet sich jetzt zur Besichtigung des Pu­ ihm zuwider; im strengen Winter schlief er blikums in Wien ausgestellt. Der Verfertiger bei offenen Fenstern. Eines Wagens bediente desselben, Hr. Zenischra, Schneidermeister in er sich nur, wenn er eine weite Strecke schnell Wien, verwendete zwei volle Zahre, ja bei­ zurückzulegen hatte. Zederzeit äußerte er ei­ nahe Tag und Nacht, mit angestrengtestem nen tiefen Abscheu vor den Aerzten. Ohne Fleiße und unbesiegbarer Geduld, um diese je die Hilfe eines solchen in Anspruch genom­ Mosaik zu Stande zu bringen, welche aus men zu haben, starb er im Zahre 1800, 83 mit wahrer Künstlichkeit aneinander genähten Zahre alt. Er war Pair und bekämpfte im Tuchstücken von den Farben besteht, welche Oberhaus fortwährend die Minister. Er war der jedesmalige Gegenstand der Darstellung entschieden gegen den Krieg mir Nordamerika, erforderte. Bei dem ersten Anblicke glaubt in den siebziger Zahren, und später gegen man ein Oelgemälde der Vorzeit vor sich zu den Krieg mir Frankreich. Er verbot zuletzt haben, scharf contrastirend in den Farben, seinen Pächtern Gerste zu bauen, damit nicht ohne Scharten und verschmelzende Tinten; aus derselben Malz gemacht und damit das und nur eine ganz nahe, genaue Beschauung Einkommen von der Malztaxe erhöht würde, überzeugt von der eigentlichen Wesenheit des welche zur theilweisen Deckung der KrieLsko- frappirenden Bildes. Merkwürdig ist" auch, sten eingeführt worden war. mit welcher Emsigkeit die Nähte auf der Rück­ — V05, einiger Zeit sah ein Neger auf seite behandelt sind, so daß durchaus kein Fa­ einem Dampfschiff einen schwarzen Mops, denende, oder eine störende Erhebung sichtbar bei dessen Anblick er heftig zu weinen anfing. ist, sondern Alles wie aneinander geklebt Als man ihn um den Grund fragte, rief er, erscheint. indem er schluchzend auf den Hund zeigte: „Ach, Der e rs te Wasse rdoc to r . D ie Eng­ we lche Aehn l i chke i t m i t me ine r Schwes te r ! " länder behaupten, nicht der Schlesier Prießnitz, nicht der Ansbacher Oertel habe die Wasser­ heilkunde erfunden, sondern einer der Zhrigen, Bekanntmachungen. Lord Rokeby. Nokeby lebte im vorigen Zahrhum Von dem Livl. Domainenhofe wird des, derr. Seine Ansicht war, man müsse der Natur mittelst bekannt gemacht, -daß im Forstjahre und dem Klima seines Landes gemäß leben. nachbenannte Hotzmaterialien aus den Da die Natur den Männern einen Bart ver­ Kronswäldern des Pernauschen Bezirks liehen hat, so ließ er den seinigen wachsen, verkauft werden sollen. Die Kaufliebhaber der ihm bis zum Gürtel herab reichte. Da haben sich wegen der zu ertheilenden Assig» die Natur das Wasser für die Geschöpfe zum nationen an die örtliche Forstbeamte bei (Beilage.) Beilage zum Pernauschen Wochenblatt M 48. Sonnabend, den 27. November l843. Einreichung des taxenmäßigen Preises zu daß die im Wendenschen Kreise und Lin, melden. denschen Kirchspiele belegene Wassermühle Kühno 25 Staketen; Kurkund 20 Stück der Hirschenhos-Helfreichshofschen deutschen grünes Bauholz, 880 St. überständlges Kolonie für die Zeit vom 1. Januar 1844 Bauholz, 679 Kubikf. grünes Brennholz, aus6 oder 12 nach einander folgende Jahre 215 Kubikf. überstandiges Brennholz, 1922 aufs Neue in Pacht vergeben werden soll, Kubikf. Lager-Brennholz und 415 Stan­ und die desfallstgen Torge auf den 3. und gen; Zintenhof 70 St. überständiges Baue 7. December c. anberaumt worden sind. holz, 35 Kubikfad. überständiges Brenn, — Hierauf Neflectirende haben sich mit holz, 24 Kubikf. Lager-Brennholz, 310 schriftlichen Gesuchen in der Kanzellei die, Stangen und 5 Staaken; Torgel 300 ser Palate zu melden, — woselbst auch Stück überständiges Bauholz, 50 Kubikf. die speciellen Bedingungen inspicirt werden, üverständiges Brennholz und 116 Kubikf. können. — Riga, im Livl. Domainenhofe Lager-Brennholz; Pattenhof 780 Stück am 4 November 184Z. überständiges Bauholz,. 303 Kubikf. grü, Domainenhofs-Assessor E. v. Keith. nes Brennholz, 200 Kubikf. überständiges Nr. 5074. Tischvorsteher E. Vielöff. 1 Brennholz, 1900 Kubikf. Lager-Brennholz, 760 Stangen und 48 Kubikf. Strauch; Von der pernauschen Steuer Verwaltung Laiksaar 16 Stück grünes Bauholz, 725 werden hierdurch alle diejenigen, welche ihre St. überständiges Bauholz, 531 Kubikf. Abgaben aus früheren Jahren rückständig grünes Brennholz, i89 Kubikf. überstän­ verblieben, ernstlich aufgefordert, solche so, diges Brennholz, 2358 Kubikfaden Lager, fort Hieselbst abzutragen oder sich unaus« Brennholz und 1140 Stangen; Orrenhof bleiblicher execulivischer Beitreibung zu ge» Wärligen; — gleichzeMg werden aber auch 330 Stück überständiges Bauholz, 231 alle diejenigen, welche nur ihre diesjährigen Kubikfaden grünes Brennholz, 265 Ku­ Abgaben schulden, dringend ersucht: selbige kuks. überständiges Brennholz, 443 Kukuks. Lager, Brennholz, 300 Stangen und bis zum Anfang des folgenden Monats un, 35 Kubikf. Strauch; Gutmannsbach 37 Stück fehlbar bei dieser Verwaltung einzuzahlen, grünes Bauholz, 225 St. überständiges indem die Nähe des Zahlungs - Termins Bauholz, 7 Kubikfaden grünes Brenn­ an die hohe Krone, gleich wie noch andere holz, i78 Kubikfaden überständiges Brenn­ zuvor zu erfüllende Verbindlichkeiten, die holz, 481 Kubikfaden Lager-Brennholz, pünktlichere Einzahluug der Steuern, als 250 Stangen, 50 Staaken und 20 Ku, solches bisher geschehen, nothwendig macht. bikfaden Strauch; Rnjen 290 Stück über, Pernau, Steuer-Verwaltung den 17. No, ständiges Bauholz, 70 Kubikfaden grünes vember 184Z. Brennholz, 74 Kubikfaden überständiges Steuerherr E. G. Barlehn. Brennholz, 9 Kubikf. Lager-Brennholz und No. 913. G. H. Schütze, Ntr. 2 200 Stangen; Colberq 84 Stück überstäru In Veranlassung eines desfalls von dem diges Bauholz, 22 Kubikf. überständiges pernauschen Herrn Schnlen-Jnsector unterm Brennholz und 365 Stangen. 20. d. M» 3. c. 8ud Nr. 260 anhero ver, Riga, den 7. Novbr. 1843. 2 lautbarten Antrags wird hiermit bekannt I. Baron v. Üxküll, Secr. gemacht, daß die im Anfange des nächsten Vom Livländischen Domainenhofe wird Jahrs zu machende Lieferung von dreißig hiennt zur öffentlichen Kennmiß gebracht. Faden Birken und fünfzehn Faden Ellern — 394 Brennholz zum Bedarf, der höhern Kreis- Monats, Nachmittags um 3 Uhr über ihre schule vorschriflmäßig vertorgt werden soll, diesjährige Amtsverwaltung der General» und dem gemäß der Tdrg auf den 29.' Versammlung öffentliche Rechenschaft ab» November und der Peretorg auf den i. zulegen, — werden sämmtliche resp. Mit; December a. c. Vormittags um 11 Uhr glieder dieser Anstalt zugleich ersucht, an anberaumt worden sind, zu welchen darauf dem angegebenen Tage zur bestimmten Refleetirende hiermit aufgefordert werden. Stunde in dem Saale der hiesigen Müsse Pernau Polizei-Verwaltung, den 24. sich zahlreichst einzufinden, da die Wahl November 1843. ^ines neu^n Vorstehers vorzunehmen ist. Polizei »Vorsitzer R. v. Härder. Pernau, den 23. November 1843.. Nr. 1099. A. G. Mors, Secr. i I. A. Klein. I. Ammende. C. G. Möhnsen, Bekanntmachungen. d. z. Vorsteher. l (Mit polizeilicher Bewilligung.) Das mir gehörige früher Ustrizowsche Extra gefüllte und einfache holländische Wohnhaus mit allen Wirthschaftsbequem, Hyacinthen - Zwiebeln in allen Farben, ge< lichkeiten ist sowohl im Ganzen wie thetlweise füllte Duo van loll-Tulpen, wohlriechende zu vermischen und dex Bedingungen wegen lonczuillen und blühbare Tuberosen verkauft hat man sich bei mir oder meinem Curator zum billigsten Preise Herrn Rath Taubeuheim zu melden. M. Lutkewitsch, Pernau den 16. November 1843. Kunst, und Handelsgärtner. 2 Titulair-Räthin Rump. 2 Pernau, den 25. November 184Z. ^ Zu einem Paar guten Pferden wird ein Käufer gesucht; nähere Nachweisung er- Unterzeichneter macht bekannt, daß rheilt die hiesige Buchdrnckerei. bei ihm eiserne Oefen von neuer, be» Pernau, den 19. November 1843. sonders vortheilhafter Construction so wohl fertig zu haben sind, als auch «SSSSSSSOSSSSSSSSSSSSSSS« auf Bestellung sogleich gemacht wer« » Mein Haus, neben dem Fleischer- «) den, die gleich den besten Kachelöfen A meister Herrn Zanck, ist aus freier H kleine und große Zimmer schnell und A Hand zu verkaufen. v gut heizen, die kleinere Art aber be, A Pernau, den 12. Novbr. 1843. H sonders für Dachzimmer geeignet sind. (K H. D. Bock. 2 H Auch sind bei ihm neu erfundene Dampfmaschinen zur Vertilgung von «SSSSGKSSSSSGSSSSSSSSSSVG Wanzen vorräthig. Zwei Wohnungen sind zu vermiethen Pernau, den 26. Novbr. 1843. und gleich zu beziehen. Das Nähere er­ Z. Heintzel, Klempnermeister. 2 fährt man bei G. F. Rothschild. 2 Bei der Bekanntmachung, daß unterzeicht Pernau, den 25. November 1843. nete Administratoren der Pernauschen Be- erdigungs, Casse „die Hülfe" genannt, be, Schiffe sind angekommen 83 reit'sind, am Sonntage, als den 28. dieses — — abgegangen 84 Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor- Pernausches Wochenblatt. M 4 S . »843. Sonnabend, den 4. Decbr. St. Petersburg, vom 19. Novbr. des Emirs, sind fast ganz aufgerieben worden; Se. Durchl. der Prinz Alexander von 400 Mann blieben todt auf dem Platze und Hessen - Darmstadt'ist am Morgen des 300 wurden gefangen genommen. Der Kalifa 17. Nov. nach Deutschland abgereiser. Sidi-Embarak ist im Gefecht umgekommen; Da die Rheede von Kronstadt auf weite man hat seine Waffen nebst drei Fahnen nach Entfernung von Eise bedeckt war, so sind die Algier gebracht. Flaggen der auswärtigen Wache und des Zol­ Vom 26 . De r Gra f von Eu , Sohn des les am 14. Novbr. abgenommen worden zum Herzogs-von Nemours, soll an einer Entzün­ Zeichen des Schlusses der diesjährigen Navi­ dung der Eingeweide, in welche die Röcheln gation'. Angekommen sind 1183, ausgelau­ bei ihm ausgeartet, sehr bedenklich erkrankt fen 1222 Schisse. seyn; es hat heute früh eine ärztliche Consul- In Odessa waren bis zum 1. Nov. 706 tarion über "das Befinden des kleinen Prinzen Schiffe angekommen, 642 ausgegangen. stattgefunden. Dagegen wird der Angabe der Vom 20 . Durch e inen A l l e rhöchs ten Na ­ „France", daß auch der Graf von Paris ge­ men t l i chen UkaS S r . Ma j . des Ka i se rs fährlich krank sey, vom „Moniteur" wider­ an den heil. Dirigirenden Synod vom 14. sprochen. Sept. d. I. ist festgesetzt, das Geburtsfest Ein Englisches Schiff ist mit zwei Scla- S r . K . H . des G roß fü rs ten N i ko la i venbriggs, die es an der Afrikanischen Küste Alexandrowitsch alljährlich am 8. CSept. aufgejagt, nach St. Helena gekommen, und und das Namensfest am 6. Decbr. zu feiern. hat dort 300 Sclaven gelandet. Man weiß Pa r i s , vom 24 . November . nicht, welcher Nation die Schisse angehören. AuS Marseille ist in einer telegraphischen Vom 26 . Ges te rn wurde de r päps t l i che Depesche folgender aus Algier vom 22. d. Nuntius vom Könige empfangen. Er soll M. datirter Bericht des dortigen Generalgou­ die Antwort des Papstes auf das eigenhän­ verneurs an den Kriegsminister hier eingegan­ dige Schreiben, worin Se. Maj. um Ein­ gen: „Am 11. d. M. hat der General Tem- schreiten des Kirchen - Oberhauptes gegen die poure bei Malah, 40 Lieues südwestlich von von einigen Bischöfen Frankreichs wider die Maskara, das Lager des Kalisa Sidi-Emba- Universitär erhobene Polemik ersucht, überreicht rak-Ben-Allah erreichr, der im Begriff war, haben. Abends war im Schlosse von St. südwestlich von Tlemezen zu Abdel-Kader zu Cloud große Cour, aus Anlaß des 34. Jah­ stoßen. Seine Streitkräfte, bestehend auS al­ restage« der Vermählung des Königs. len Ueberresten der verschiedenen Bataillone Die Nachricht von einer ernsten Erkrankung Infanterie und einem Theil der Cavallerie des Sohnes des Herzogs von NemourS be­ stätigt. sich leider. Die Aerzte sollen sogar Berry bekannt sind, haben, wie wir verneh­ nur wenig Hoffnung haben, den jungen Prin­ men, von der Behörde den Befehl erhalten, zen retten zu können. An den Herzog und binnen einer sehr kurzen Frist Paris zu ver­ die Herzogin von Nemours sind bereits mehre lassen. .Depeschen abgeschickt worden, in deren Folge London , vom 26 . November» sie schon am nächsten Mittwoch direkt von Zn den Hofzirkeln verlautet, wie der „Stan­ London zurück erwartet werden. dard" berichtet, „daß die Königin beabsichtige, Der Herzog von Bordeaux soll die Wei­ Sr. Maj. dem Könige von Preußen zu Ende sung erhalten haben, seine Güter in Frank­ des Frühjahrs einen Besuch in Berlin abzu­ reich binnen sechs Monaten zu verkaufen, wi­ statten, als Erwiederung auf den Besuch Sr. drigenfalls ein bestehendes Gesetz in Anwen­ Majestät im vorigen Zahre zur Taufe des dung gebracht werden würde. Prinzen von Wales. Man spricht ferner da­ Vom 27 . Von Marse i l l e aus w i rd daS von, daß die Königin, wenn die Umstände Gerücht mirgetheilt, Abdel Kader selbst sey in günstig sind, von Berlin nach Paris gehen dem blutigen Gefecht von Malah gefallen. werde. Diese letztere Reise ist sehr wahr­ Vom 27 . Es war neu l i ch d ie Rede da ­ scheinlich, wenn das Gerücht sonst Grund hat, von, daß zwischen dem Hofe der Tüilerieey denn Ludwig Philipp wird in zwei Monaten und den nordischen Mächten Unterhandlungen nach England kommen, um alle seine Kunst eingeleitet wßren, um die Anerkennung des der Ueberredung aufzubieten, die Königin da­ Thrones der Königin Isabella von Seiten zu zu bewegen." jener Mächte zu erlangen. Jetzt vernimmt Aus Dublin vom 22. Novbr» wird gemel­ man, daß der Hof der Tuilerieen in diesem det, daß an diesem Tage die Einrede der Sinne mit dem König beider Sicilien beson­ 'Staatsangeklagren O'Connell und Consorten dere Unterhandlungen angeknüpft hat, deren. von dem Gerichtshof, der Queen's-Bench als Resultat vorläufig ist, daß der König von unzulässig zurückgewiesen worden ist. Der Neapel einen seiner Kammerherren, den Für­ Prozeß geht nun seinen Gang fort und dürfte sten Carini, mit einer vertraulichen Mission bald zur Entscheidung kommen. nach Madrid beorderte, wahrscheinlich um mit Vom 28 . Zh re Kön ig l i chen Hohe i ten de r der Spanischen Regierung die Bedingungen Herzog und die Herzogin von Nemours haben auszumitteln, unter welchen der König von vorgestern Morgen Windsor verlassen und Nach­ Neapel die Legitimität der Königin Zsabella mittags in Woolwich sich auf dem für sie be­ anerkennen würde. Fürst Carini ist am 22. reitliegenden Französischen Dampfschiff „Ar- l» MtS. durch Bayonne auf dem Wege nach chimede", Admiral Cafy, nach Frankreich ein­ Madrid passirt. geschifft. Vom 30 . Aus gu te r Que l l e ve rnehmen Vom 29 . Ges te rn Morgen ve r l i eßen Zh re wir, daI der Neapolitanische Hof die Spani­ Majestät die Königin und Prinz Albrecht zu sche Regierung anerkannt hat, und daß die Wagen und unter Begleitung einer militäri­ Englische und die Französische Regierung über schen Eskorte Windsor-Schloß, um sich nach die Vermählung der Königin Zsabella mit Watford, einer Station der London-Birming- dem Prinzen Louis Emanuel Trapani, aus hamer Eisenbahn, zu begeben, von wo aus bem Hause Neapel, i» Übereinstimmung sind. ein besonderer Extrazug die- königlichen Herr­ Nach der France sollen sich bis zum vori­ schaften nach Drayton Manor, dem Landsitze gen Sonnabend nicht weniger als 1700 Fran­ Sir R. Peel's, führen sollte. zosen nach London begeben haben, um dem Se. königl. Hoheit der Herzog von Bor­ Herzog von Bordeaux ihre Huldigungen dar­ deaux ist vorgestern von Alnwick Castle, dem zubringen. — Mehrere in,Paris anwesende Schlosse des Herzogs von Northumberland, Legitimisten, unter anderen zwei Damen, die hier angekommen und in dem für ihn gemie- . als Ehrendamen des Hauses der Herzogin v. theteu Hotel in Belgrave Square, wo auch — 397 — Herr von Chateaubriand wohnt> Abgestiegen. des hiesigen Kaufmanns Zacobi besprochen Herr Berryer ist gegenwärtig auch in London worden. (Siehe Pern. Wochenbl. Nr. 47.) anwesend. > Später hat aber der Hamb. Correspondent Be r l i n , vom 24 . November . vom 16 . Novb r . auch e ine Be r i ch t i gung ge - Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht ist geben. Zn diesem letzteren Artikel wird das soweit von seiner Krankheit hergestellt, daß Widersinnige der in jenem ersteren enthaltenen Höchstderselbe gestern bei der jetzt wieder' ein- Behauptung: „daß ein begüterter Staatsbür- getretenen milden Witterung in der Mittags- ger zur Leuchten-, Pflaster- und Militair- stunde die erste Spazierfahrt machen konnte. Steuer nur 6^ pCt., die mittlere Klasse der -Vom 28 . Se . Ka is . Hohe i t de r G roß- h ies igen Bü rge r dagegen 163g- pC t . vom fü rs t Th ron fo lge r und Zh re Ka is . Hohe i t E inkommen be i t ragen müsse" , nachgew iesen , die Großfürstin Maria Alexandrowna unter Aufklarung des zum Grunde liegenden von Ruß land , und de r Ho fmarscha l l S r . M ißve rs tändn isses . Kais. Höh. des Großfürsten Thronfolgers, wirkl. Neapel, vom 14. November. StaatSrath von Olsufiess, sind von St. Pe- Der Herzog von AuMale hat 'sich am 12. terSburg hier eingetroffen. ' bei sehr ungünstigem Wetter nach Algier ein- Vom 3. Decbr. Se. K. H. der Groß- geschifft. Von einer Verbindung des Herzogs fürst Thronfolger und Zhre K. Hoheit mir der Schwester des Königs verlautet bis die Großfürstin Maria Alexandrowna jetzt nichts Offizielles. Dagegen geht das Ge- "von Rußland sind nach Weimar abgereist. rücht, der Bruder des Königs, Prinz Ludwig, München, vom 24. November. Graf von Aquisa, sei jetzt bestimmt, sich mit Generalmajor GennäoS Kolokotroni hat die- der Königin Zsabella von Spanten zu Ver­ sen Morgen München verlassen und seine längst mählen. projektive Reise nach Neapel angetreten. Spanien. Vom 29 . Nach aus S t . Pe te rsbu rg e in - Madr id , 17 . Nov . D ie v ie r Meuche l - gegangenen Nachrichten haben wir für den Mörder, welche auf den General Narvaez schos- nächsten Sommer, allem Anschein nach, einem sen, sind verhaftet und ihres Verbrechens voll- längern Besuche Sr. Kais. Höh. des Herzogs kommen überführt. Sie gehören sämmtlich " von Leuchtenberg entgegenzusehen. den niedrigsten Volksklassen an und dienten Frankfurt a. M., vom 1. Decbr. als National-Milizen in dem bekannten Zä- - Se. Durchlaucht der Herzog von Nassau gerbataillon, welches der Oberst Gurrea, ver ist gestern Abend vor 8 Uhr wohlbehalten von vertraute Adjutant und Sekretär Esparkero'S, Wien nach Wiesbaden zurückgekehrt, und tritt befehligte. Einer der Verhafteten, ein Metz- mit zahlreichem Gefolge demnächst die Reise gergesell, hat alles ausgesagt, und namentlich, nach St. Petersburg an. daß die Redacteure des Espectador, die ent­ Hamb u^g, vom 27. November. flohen sind, den ganzen Mordanschlag, als er Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung verübt ward, leiteten und vorher bezahlten, an die Stelle des von seinem Amte abgetre- In Folge der Aussagen der Schuldigen sind renen Herrn Bürgermeisters Or. David Schlü- mehrere Personen von Bedeutung verhaftet ter, den SenatoS, Herrn Zohann Lud- worden, unrer Anderen der Brigadier Leimery, wig Dammer, seit dem 6. September 1817 Esparkero'S Gouverneur von Madrid«, der ei- Mitglied des Senates, zum Bürgermeister er- nen Tag vor der Mordthat von Frankreich wählt. - hier angekommen war, unb ein Herr Valla- Lübeck, vv!y 23. November. briga, früher Adjutant des Infanten Don Zn einem Artikel des Hamburger Carre- Francisco und Chef der Artillerie der Nario- spondenten ist unlängst die Vertheilung der von nal - Miliz von Madrid. den hiesigen Bürger» zu tragenden Staats-V Paris, vom 24. November. (Telegraphi- lasten und die davon handelnde Flugschrift sehe Depeschen.) Perpignan, den 21. Nov. Barcelona hat vorgestern capitulirt; die Trup­ vor her Uebergabe, von den Insurgenten- pen (der Königin) sind gestern daselbst Haufen geplündert worden sind. eingerückt; die Bedingungen der Uebergabe Vom 26 . Te leg raph ische Depesche . Pe r ­ sind ungefähr dieselben, wie die, welche den pignan, den 23. Nov. Die Znsurgenten des Znsurgenten von Saragossa bewilligt wurden. FortS von Figueras machten gestern «inen — Barcelonette, den 20. Nov. Die Znsur- Aushll m der Richtung von Liers; Prim genren, da sie sahen, daß ein allgemeiner An­ schlug sie zurück, machte fünf Gefangene und griff (auf Barcelona) nahe bevorstehe, haben verlegte sein Hauptquartier nach Villaberrran. seit zwei Tagen Commission auf Commission Vorgestern wurde ein neuer Stadtrarh zu Bar­ an den Generalcapitain Sanz abgeordnet, celona eingesetzt. um eine bessere Capirulation zu erlangen, als Madrid, den 21. Nov. Zn beiden Kam­ die, welche man ihnen am 11. November an­ mern wurde heute ein Decret der Königin geboten harte« Der Generalcapitain hat wei­ verlesen, kraft dessen Hr. Olozaga zum Prä­ tere Zugestandnisse gemacht; dieselben sind mo­ sidenten des Minister-Rathes ernannt wird. tivirr durch den allgemeinen Wunsch, die Ne­ Pa r i s , 23 . November . (Te leg raph ische gierung der Königin Zsabella mittelst eines Depeschen.) Madrid, 24. Nov. Das Mi­ großen Akts der Milde und Versöhnung inau- nisterium hat sich folgendermaßen reconstituirt: gurirt zu sehen. Die Truppen rücken in die­ Olozaga, Cönseils-Präsident und Minister der sem Augenblick in die Stadt. Die Blokade auswärtigen Angelegenheiten; Luzuriaga, Zu- bleibt noch drei Tage beibehalten. Die com- stizminister; Domenech, Minister des Znnern; promittirten Häupter (Znsurgenten-Chefs), Cantero, Finanzminister; Serrano, KriegSmi- welche der Generalcapitain bezeichnet hat, wer­ nister; Frias, Marineminister. — Perpignan, den sich auf ein Französisches Fahrzeug ein­ 26. Nov. Die Frei-Corps und die Milizen schiffen, das sie-nach Port-Vendres bringen von Barcelona haben 6600 Feuergewehrx in soll. — Barcelona, den 22. Novbr. Die das Fort Ararazanas abgeliefert. Die Ruhe Truppen der Königin haben ohne Schwierig­ ist zu Barcelona vollkommen hergestellt; die keit von allen Posten dieser Stadt Besitz ge­ Ausgewanderren kehren nach der Stadt zu­ nommen; der Generalcapitain hat gestern ein rück; in den Fabriken beginnen die Arbeiten neues Ayuntamrento ernannt und installier. wieder. Der General - Capitain Sanz über­ Da die bewaffneten Milizen Excesse gegen die nimmt in Person das Commando der Trup­ Militairs begangen und aufrührerisches Ge­ pen, welche die Citadelle von Figueras bloki- schrei erhoben haben, so ist heute Vormittag ren; er nimmt sechs Bataillone mir sich. ein Bando erlassen worden, das die Entwaff­ Pa r i s , 29 . Nov . Zu Ma laga i s t ( nach nung aller Einwohner von Barcelona anord­ einem Schreiben aus Barcelona vom 22. Nov.) net. Diejenigen, welche ihre Waffen nicht eine esparteristische Verschwörung entdeckt wor­ innerhalb sechs Stunden abgeben, sollen mit den; der Generalcommandant sollte ermordet dem Tode bestraft werden. Die Mitglieder werden; sechs Verschworene hatten jeder 260 der Zunta und etwa hundert Offiziere der Fr. Handgeld bekommen! — ES hieß, die Freicorps oder Nationalmilizen gehen heute Generale van Halen und Carondelet seyen zu nach Frankreich ab, und zwar auf dem „Ca- Malaga versteckt. meleon" oder dem „Phenicien"; sie sind mit G r i e c h e n l a n d . Pässen vom General - Capitain versehen. — Der dem König vorgelegte Entwurf der Bayonne, den 22. Nov. Ein Königl. Decret Griech. Charte ist eine Nachahmung der Bel­ verfügt die Erneuerung der AyuntamientoS gischen; sie bedingt zwei Kammern. — Vor nach dem bestehenden Gesetze. einigen Tagen ist die provisorische Verfügung Briefe aus Perpignan vom 20. Nov. mel­ über die Bildung der Nationalgarde durch den, daß die Hauser der angesehensten Kauf­ das. ganze Königreich erschienen. Alle Bürger leute in Barcelona am 16., also am Tage von 20 bis 60 Zahren sind dienstpflichtig. — Man ist eifrig mit dem Bau eines CordonS wo l l e , i s t e iw ' . l ee reS Gerüch t , da . d ie schöbe von Wachthäusern um die Hauptstadt beschäf­ Adileh seit entigen Togen des Neffen Meh- tigt, um einen etwanigen Handstreich gegen med Ali's, Said Pascha'S, Verlobte ist. Diese dieselbe von außen her unmöglich zu machen. Nachricht dürfte Ihnen ^ziemlich-- unerwartet Ka i ro , vom 26 . Ok tobe r . kommen, da die Reibungen des Vicekönigs So eben kommt mir einem forcirten Cou­ mit der Pforte, die in der letzten Zeit fast rier, der in 47 Tagen von Karthum hierher zu einem Bruche führen zu sollen schienen, gelangte, die Nachricht an, daß der dortige alles andere eher erwarten ließen. Der von Gouverneur Achmet Pascha am 12. Rama­ dem Vicekönig abgesandte Egyptische Bewer­ dan an einer kurzen hitzigen Krankheit ge^ ber um die Hand der großherrlichen Schwe­ storben sey. Hiermit sind die Diskussio­ ster kam auf dem Dampfboot „Nil" hier an, nen über die vorgeblichen Pläne des genann­ und nicht mit leeren Händen, denn er brachte ten Pascha geschlossen. Der Vicekönig ist dem Sultan 40 Millionen Piaster, ein neu­ fürs erste gesonnen, den bekannten Obergene­ gebautes niedliches Dampfboot, bestimmt den ral der Cavallerie Achmet Pascha Menikli Exkursionen des Sultans im Bospor zu die­ zur Znspecrion der oberen Nilländer abzusen­ nen — jedoch auch zu diesem Zweck viel zu den, welche unter vier von einander unabhän­ schwach gebaut — einen Europäischen pracht­ gige Statthalter vertheilt werden sollen. vollen Wagen mit einem herrlichen Postzug Kons tan t i nope l , vom 8 . November . von vier Arabischen Hengsten :e. Der junge Der Präsident des Reichsraths, Nafiz Pa­ Sultan vermochte diesen unwidersprechlichen scha, ist seiner Würde enthoben und Ahmed Beweisen der^ unbedingten Ergebenheit des Fethi Pascha, Schwager des Sultans, an VicekönigS nicht mehr zu widerstehen. Daß seine Stelle ernannt worden. Chosrew Pa­ dadurch in den Verhältnissen mir Egypten scha, bisheriger Statthalter von Bosnien, eine wenigstens augenblickliche Modifikation wurde zum Gouverneur von Adrianopel er­ e in t re te , i s t augensche in l i ch . — Nachsch r i f t . nannt, und hat den ehemaligen Gesandten So eben gehen über den Stand der Dinge am Berliner Hofe und letzten Gouverneur in Albanien und Thessalien beunruhigende von Belgrad, Kiamil Pascha, dem zugleich die Berichte ein. Nicht nur die NajahS jener Muschirswürde verliehen wurde, zum Nach­ Provinzen, sondern auch Türkisches Gesindel folger erhalten. Die Statthalterschaft von zieht in starken bewaffneten Haufen herum, Adana ist dem ehemaligen Nasir von Philip­ und plündert und verheert das unbeschützte popel, Suleiman Bei, übertragen worden. Land. Namik Pascha und Omer Pascha, Vom 9 . Der Kapudan Pascha Ha l i l , beide bereits auf dem Marsche nach dem Sü­ des Sultans Schwager — die verstorbene den begriffen, erhalten daher Befehle, ihren Schwester des Großherrn Saliha Sultaneh Marsch zu beschleunigen. war dessen Gemahlin — hat den größten Vom 16 . De r Pos ten e ines O t toman i ­ Theil seiner Flötte in dem Kanal der Darda­ schen Botschafters in Paris ist gestern dem nellen vereinigt, wo er sich jn diesem Augen­ bekannten Mustapha Neschid Pascha, welcher blick mit seinem Admiralschiff selbst befindet. denselben vor seiner Hierherkunft bekleidet hat­ Es scheint, daß man seine Kreuzfahrten im te, wieder verliehen worden. Archipel, wo er mehr für seine Geld - Inte­ ressen als für den Dienst des Vaterlandes ge­ d e r m i s e h t e s . sorgt haben soll, mit ungünstigem Auge an­ — Der mir Allerhöchster Genehmigung als sieht, und man kündigt bereits seine förmliche ordentlicher Professor der Anatomie bei der Entsetzung an. Daß der Sultan ihn, um- Dorpater Universität an Stelle des gegenwär­ ihn zu trösten, mit der Hand seiner letzten, tig die Professur der Physiologie, Pathologie noch unverehelichten Schwester Adileh-Sulta- und Semiotik bekleidenden Hofraths vr. Bid- neh — geboren im Jahre 48A1 — beglücken der angestellte vr. Karl BogiSlaus Reichert, — 400 — biHn Ptosektor und Pnvatöooent der Uni­ Einreichung des taxenmäßtgen Preises zu versität ZK Berlin, ist bereits iri'-Dorpat tin­ melden. getroffen, und in den nächsten Tagen erwartet Kühno 2S Staaken; Kurkund 20 Stück man daselbst die Ankunft des ebenfalls mir grünes Bauholz, 880 St. überstän^iges Allerhöchster Genehmigung als ordentlicher Bauholz, 679 Kubikf. grünes Brennholz, Professor des Kriminalrechts, Kriininalprozes- 215 Kubikf. überstandiges Brennholz, 1922 ses, der Rechtsgeschichtv und juristischen Lite­ Kubikf. Lager-Brennholz und 415 Slam ratur angestellten Oi. Eduard Osenbrügget?, gen; Ziruenhof 70 St. überständiges Ba»u bisher Privatdocent der Universitär zu Kiel. holz, 35 .Kuhikfad. überständiges Brenn« (Inland.)- holz, 24 Kubikf. Lager - Brennholz, 310 L i b au . D ie Zah l de r b i s zum 6 . No ­ - Stangen und 5 Staaken; Torgel Z00 vember hier eingelaufenen Schisse betrug 490, Stück überständiges Bauholz, 50 Kubikf. der ausgegangenen 490. (Züsch.) überständiges Brennholz und 116 Kubikf. — Zu den vielen Vereinen, dir jetzt in Lager'Brennholz; Pattenhof 780 Stück Deutschland existiren, hat sich jetzt im Badischen überständiges Bauholz, 30Z Kubikf. grü, ein neuer gesellt, der seinen Zweck auch auf die Nes Brennholz, 200 Kubikf. überständiges übrigen Städte und Lander Deutschlands aus­ Brennholz, 1900 Kubikf. Lager,Brennholz, zudehnen sucht. Jedes Mitglied dieses Ver­ 760 Stangen und 48 Kubikf. Strauch; eins soll sich verbindlich machen, keine andern Laiksaar 16 Stück grünes Bauholz, 725 Stoffe zu tragen, als die, weiche in Deutsch­ St. überständiges Bauholz, 531 Kubikf. land fabricirt sind , von keinem Kaufmann - grünes Brennholz, i89 Kubikf. überstän­ zu kaufen, der nicht mit Deutschen Erzeugnis­ diges Brennholz, 2358 Kubikfaden Lagen sen handelt, und keinen Wein zu trinken, wel­ Brennholz und 1140 Stangen; Orrenhof cher nicht in Deutschland gewachsen ist. — In den Stettiner Börsennachrichten 330 Stück überständiges Bauholz, 231 wird der Hopfen als ein wirksames Mittel Kubikfaden grünes Brennholz, 265 Ku- gegen das Fieber empfohlen, so daß völlige bikf. überständiges Brennholz, 443 Kubikf. Wiederherstellung der Gesundheit ohne Rück­ Lager»Brennholz, 300 Stangen und 35 fall noch sonstige nachtragliche Beschwerden Kubikf. Strauch; Gutmannsbach 37 Stück erzielt wird. Man nimmt bei einer starken grünes Bauholz, 225 St. überständiges Person so viel guten Hopfen, als mit drei Bauholz, ^ Kubikfaden grünes Brenn­ Fingern zu fassen, gießt einen halben Quart holz, 178 Kubikfaden überständiges Brenn­ kochenden Biers darauf und läßt nun den holz, 481 Kubikfaden Lager-Brennholz, Hopfenaufguß, ohne ihn weiter zu kochen, 250 Stangen, 50 Staaken und 20 Ku, eine halbe Stunde in gleichmäßiger Hitze di- bikfaden Strauch; Rujen 290 Stück über, geriren. Die Flüssigkeit wird bei Auspressung ständiges Bauholz, 70 Kubikfaden grünes des Hopfens abgegossen und der Patient trinkt Brennholz, 74 Kubikfaden überständiges so heiß. als möglich diese Infusion vor dem Brennholz, 9 Kubikf. Lager,Brennholz und Schlafengehen. 200 Stangen; Colberq «4 Stück überstäty diges Bauholz, 22 Kubikf. überständiges Bekanntmachungen. Brennholz und 365 Stangen. Von dem Livl. Domainenhofe wird des« Riga, den 7. Novbr. 1843. 2 mittelst bekannt gemacht, daß im Forstjahre ^ I. Baron v. Üxküll, Secr. 18^ nachbenannte Holzmaterialien aus den Auf Verfügen Eines Wohl-Edlen Raths Kronswaldern des Pernauschen Bezirks wird der Nachlaß des verstorbenen Schiffs, verkauft werden sollen. Die Kaufliebhaber baumeisters H. O. Jürgeys, bestehend in haben sich wegen der zu erthsilenden Assig» Handwerkzeug Kleidungsstücken, Bettzeug, nationen an die örtliche Forstbeamte bei einer silbernen Taschenuhr u. s. w. am 9. 40t December' d. Z. .Nachmittags 3 Uhe in In meinem dem ehemaligen Barlehnschen dem Hause des Trschlermieisters Kleemann, Hanse, ist eine Wohnung zu vermischen gegen gleich baare. Bezahlung öffentlich und gleich zu beziehen. * versteigert werden. Pernau, den 3. December 1843. Pernau Rathhaus den t. Decbr. 1843. C. Hartz e. Von Einem Wohllöblichen Pernauschen Stadt, Cassa - Collegio wird desmittelst be.' kannt gemacht, daß dasselbe ein Quantum Unterzeichneter macht bekannt, daß von 200 Faden trockenes Brennholz für bei ihm eiserne Hefen von neuer, be, notorisch arme hiesige Einwohner zu 4 50 sonders vorteilhafter Construction so Cop. Slb.-Mze. per Faden zum Verkauf wohl fertig zu haben sind, als auch gestellt hat. Die Anweisungen zum Elm auf Bestellung sogleich gemacht wer­ pfange des Holzes, werden an den gewöhn­ den, die gleich den besten Kachelöfen lichen Sitzungstagen gegen Erlegung des Be« kleine und große Zimmer schnell und träges verabreicht werden. Pernau Stadt, gut heizen, die kleinere Art aber be­ Cassa ? Collegium am 2. December 1843. sonders für Dachzimmer geeignet sind. All iiianc!adnin Auch sind bei ihm neu erfundene Nr. 316. F. Drewnick, Ntr. 2 Dampfmaschinen zur Vertilgung von Von der pernauschen SteuenVerwaltung Wanzen vorräthig. werden hierdurch alle diejenigen, welche ihre Pernau, den 26. Novbr. 1843. Abgaben aus früheren Zähren rückstandig I. Heintzel, Klempnermeister, i Verblieben, ernstlich aufgefordert, solche so­ fort Hieselbst abzutragen oder sich unaus­ bleiblicher executivischer Beitreibung zu ge- Das mir gehörige früher Ustrizowsche wartigen; — gleichzeitig werden aber auch Wohnhaus mit allen Wirthschaftsbequem, alle diejenigen, welche nur ihre diesjährigen lichkeiten ist sowohl im Ganzen wie thellweise Abgaben schulden, dringend ersucht: selbige zu vermiethen und der Bedingungen wegen bis zum Anfang des folgenden Monats um hat man sich bei mir oder meinem Curator fehlbar bei dieser Verwaltung einzuzahlen, Herrn Rath Taubenheim zu melden. indem die Nähe des Zahlungs, Termins Pernau den 16- November 1843. Titulair-Rathin Nump. i an die hohe Krone, gleich wie noch andere zuvor zu erfüllende Verbindlichkeiten, die Zwei Wohnungen sind zu vermiethen pünktlichere Einza-Hluug der Steuern, als ^und gleich zu beziehen. Das Nähere er­ solches bisher geschehen, nothwendig machr. fährt man bei Pernau, Steuer.Verwaltung den 17. No» G. F. Rothschild, t vember 1843. Pernau, den 25. November 1843. Sttzuerherr E. G. Varlehn. «ssssssssssssssssssssssss No. 913. G. H^ Schütze, Ntr. i ei Versendung dureli die ?ost vier I^ulzel dreiundvier^ig Ivop. 8i11i.-N?6. Die resp. auswärtigen Interessen» ten werden ergelzenst ersuelit siel» init ikren Bestellungen — wo inöglieli noeli vor ^aliresseliluss — entweder an die diesige Luelidruekerei oder an das idnen xu- näelist gelegene ?ost-Lomptoir z^u wenden. — Vis Insertion«-(xebüliren iur Le- lianntinaeliungen aller ^.rt betragen ^ Ivop. 811). > N^e. für die' gedruckte ^eile oder deren Nauin. St. Petersburg, vom 24. November men, aus den beiden letzteren aber nur nach Se Maj. der Kaiser haben am 4. Okto­ ' förmlicher Verpflichtung des Gutsbesitzers oder ber d. I. die Statuten des Moskauschen der Gemeinde, denen der Schüler angehört, Kunstvereins Allerhöchst zu bestätigen und zu­ daß sie, im Falle derselbe von der Kaiserli­ gleich zu befehlen geruht, die zu den Aus­ chen Akademie der Künste eine silberne Me­ gaben des Vereins erforderlichen 6000 Nbl. daille oder den Titel eines Künstlers erhält, S. jährlich vom Zanuar 4644 an aus ihn aus dem Stande entläßt, dem er bisher dem Neichsschatze zu verabfolgen. Der Mos- angehörte. kausche Kunst-Verein steht unter dem Aller­ Vom 26 . E in A l l e rhöchs te r U tas an den höchsten Schutze S r. M. des Kaisers und Dirigirenden Senat, vom 6. November d. der Oberaufsicht des Herrn Ministers des I., befiehlt, daß wegen der diesjährigen Miß­ Kaiserlichen Hofes. Der Zweck desselben be­ ernte in Ehstland, Roggen, Weetzen, Hafer, steht: a. in der Bildung von Künstlern für Gerste und Vuchweitzen, sowohl ungemahlen Malerei und Sculptur, und d. in der Ver­ als gemahlen und in Form von Grütze, bis breitung von Kenntnissen in der Kunst und zum Zuli 1844 zollfrei in die Ehstländi­ Geschmack für das Schöne. Die in Mos­ schen Häfen eingeführt werden sollen; jedoch kau unter dem Namen Kunst-Classe bestehende dürfen diese Getraidearten, während der gan­ Anstalt kommt unter die Aufsicht und Ver­ zen Navigation von 1844, weder von den waltung des Vereins und erhält den Namen: Ehstländischen Häfen nach andern Russischen, „Schule für Malerei und Sculptur des Mos­ noch zu Lande aus Ehstland in das Gouver­ kauschen Kunst-Vereins." .In diese Schule nement von St. Petersburg geführt werden, werden Schüler aus den steuerfreien, steuer­ so wie solches im Zahre 1836 verboten ge­ pflichtigen und leibeigenen Ständen aufgenom­ wesen. Paris, vom 1. Decembtt. sieht dev baldigen Absenkung »ines Botschaf­ Der Herzog und die Herzogin von Ne­ ters von Neapel nach Madrid entgegen. In­ mours sind von ihrer Reise nach England zwischen ist der neue Französische Botschafter vorgestern wieder zu St. Cloud eingetroffen. am Spanischen Hofe, Graf Bresson, auf der Vom 2. Die heutige Post aus Algerien Reise dahin begriffen. meldet, daß der Herzog von Aumale in der Der Ami de la Religion erklärt die von Nacht vom 20. zum 21. v. Mts. auf der mehreren Französischen Blättern verbreitete Dampf-Fregatte „Asmodee", von Malta kom­ Nachricht, der Französische Gesandte in Rom mend, in den Hafen von Algier eingelaufen habe die Vermittelung des Papstes in dem ist. Da es zu spät war, um zu landen, so Streite zwischen Klerus und Universität nach­ blieb der Prinz die Nacht am Bord des gesucht, für ganz ungegründet. Ein liebera- „Asmodee". Mit Anbruch des TageS machte leS Blatt versichert dagegen, der Klerus habe Marschall Bugeaud dem Prinzen seine Auf­ in der genannten Streitsache unter der Be­ wartung, worauf um acht Uhr Letzterer un­ dingung, daß Herr Villemain und einige Pro­ ter dem Donner des Geschützes und dem Läu­ fessoren entfernt würden, einen Waffenstillstand ten aller Glocken ans Land stieg, und nach bewilligt. dem Palais des Generalgouverneurs sich be­ Der Klerus von Frankreich bestehr gegen­ gab, wo er alle Civil- und Militair-Behörden wärtig aus 3 Kardinal-Erzbischöfen oder Bischö­ empfing. Ack nämlichen Abende war große fen, 14 Erzbischöfen, 66 Bischöfen, 174 Tafel bei Marschall Bugeaud. Der Prinz General - Vikarien, 2800 BizirkS - Pfarrern wird Nach einer kurzen Erholung von seiner 33,600 Pfarrern und HülfSpriestern, im Gan­ Reise durch Italien sogleich sein Amt als zen aus 36,664 Geistlichen. Militairgouverneur der Provinz Konstantine Vom 6. Herr Guizot so l l d ieser Tage- antreten» In letzterer Eigenschaft wird der von Lord Eowley die Versicherung erhalten Herzog von Aumale direkt mit dem Kriegsmi­ haben, daß, wenn die legitimistischen Umtriebe nister correspondiren, so daß die Verwaltung zu London einen ernstlicheren Charakter an­ von Konstantine eine vom Generalgouverneur nähmen, der Herzog von Bordeaux aufgefor­ unabhängige Provinz bilden wird. dert werden würde, England zu verlassen. Nach offiziellen Angaben haben sich über Die heutige Post aus dem Orient über­ 6000 Spanische Familien, welche durch die bringt uns die wichtige Nachricht, daß der unaufhörlichen Unruhen aus ihrem Vaterlande Marquis Lavallerte, neu erwählter Französi­ vertrieben worden, in den letzten Zahren in scher Generalconsul in Egypten, von Mehmed Algerien»niederge!assen. Ali erlangt hat, daß die Abschaffung des bis­ Vom 3. Die Regierung sol l heute durch herigen Handels-Monopols in Egypten endlich den Telegraphen die Nachricht von der An­ eine Wahrheit werden soll. kunft des Herzogs von Aumale in Konstantine Vom 6. Der „Messager" enthäl t o f f i - erhalten haben. cielle Depeschen aus Algerien über die bekannte Der Graf von Eu befindet sich wieder et­ Niederlage des Kalifah'S Sidi-Embarak. Sie was besser, und man hofft ihn retten zu kön­ bringen aber nichts Neues. Marschall Bu­ nen. Der Herzog und die Herzogin, von Ne­ geaud glaubte sich zu dem Schluß berechtigt, mours werden sich nun erst nach seiner völli­ daß Abdel Kader, der nur noch eine Hand gen Wiederherstellung nach Brüssel begeben. voll Reiter besitze, der Schatten seiner selbst Um dieselbe Zeit werden auch der Prinz und geworden und das Reich, das «r gegründet, die Prinzessin von Joinville nach der Haupt­ als definitiv erobert zu betrachten sey. Dem­ stadt Belgiens reisen. nach könne ein großer Theil ^eS Heeres unter Die neuliche kurze Mittheilung, daß der den Ztzaffen entbehrt und zu den öffentlichen König von Neapel die Regierung der Königin Bauten verwendet werden. Zsabella anerkannt habe, bestätigt sich. Man Aus Tunis läuft die wichtige Nachricht ein, baß sich der dortige Dey plötzlich in eine nem 6 Monate nach Sicht fälligen Wechsel ernsthafte Spannung mit Oesterreich verwi­ auf Rotterdam Übermacht'worden sind, welches ckelt sieht. Der Oesterreichische Contreabmiral Geld dieselben in den Holländischen Besitzun­ Bandiera ist nämlich mit einer Fregatte vor gen Ostindiens, namentlich auf Java, Su­ Tunis als Ueberbringer eines Fermans deö matra, CelebeS, den Molucken, Banca :c. Sultans erschienen, der dem Oesterreichischen zum Besten unserer Abgebrannten gesammelt Handel große Vortheile in der Regentschaft haben. einräumt; der Dey. hat sich indeß geweigert, München, vom 2. December. diesem Ferman Folge zu leisten, da Oesterreich Morgen Nachmittag 2^ Uhr findet die fei­ seine Herrschaft nie anerkannt habe. Der erliche Anwerbung Sr. Kaiserl. Hoheit des Admiral Bandiera hat hierauf ein Dampf­ Erzherzogs Albrecht von Oesterreich :c. um boot nach Venedig gesendet und neue Instruc­ die Hand Ihrer Königl. Hoheit der Prinzes­ tionen verlaugt. sin Hildegarde von Bayern statt. Zu diesem London, vom 2. December. festlichen Act haben Se. Maj. der Kaiser von Ihre Majestät die Königin und Prinz Al­ Oesterreich Allerhöchst ihren außerordentlichen brecht haben gestern Vormittags Drayton Gesandten und bevollmächtigten Minister am Manor verlassen und sich nach Chatsworth, hiesigen Hofe, den Kaiserl. Geheimen Rath dem Sitze des Herzogs von Devonshire, be­ Grafen von Senfft Pilsach, als Bevollmäch­ geben. Die Königlichen Herrschaften wurden tigten beordert. bis Tamworth von Sir Robert Peel, Lady Vom 3. Ueber d ie Sammlungen für d ie Peel und dem Grafen Talbot begleitet und mittellosen Deutschen in.Griechenland liegen begaben sich von hier auf einem Extrazuge nunnnhr die Resultate fast aus allen Kreisen der Birmingham - Derbyer Eisenbahn nach des Königreichs vor. Der Gesammtbetrag Ehestersteld. Auf letzterer Station erwartete derselben wird eine Höhe von 16,000 Fl. er­ der Herzog von Devonshire bereits seinen ho­ reichen. — Mit den nächsten Schiffsgelegen­ hen Besuch, der unter dem Jubel der zahl­ heiten werden so ziemlich alle noch in Grie­ reich versammelten Volksmenge Mittag« dort chenland anwesenden Deutschen die langersehnte eintraf und nach kurzem Aufenthalte mit den Rückreise nach der Heimath antreten können. in Bereitschaft gehaltenen Equipagen unter Auch die im öffentlichen Dienste verwendet dem Geleite der Aeomanry von Derbyshire gewesenen Franzosen, Engländer und Italiener nach ChatSworth seine Reise fortsetzte. Die hatten Griechenland verlassen, selbst jene nicht Herzoge von Wellingron und Buceleugh folg­ ausgenommen, welche als Philhellenen zum ten Ihrer Majestät nach Chatsworth; auch Bleiben berechtigt gewesen wären. sind dahin mehre angesehene Mitglieder der- Weimar, vom 4. December. Whig-Partei, namentlich die Lords Melbourne, Heute Mittag sind Ihre Kaiserl. Hoheiten Palmerston, Normanby, Morpeth und der der Großfürs t Thronfo lger von Ruß­ Herzog von Bedford, eingeladen. land nebst Höchstdessen Gemahl in der Groß­ Vom 6. Ihre Majestät d ie König in hat fürstin, von unserm 'Herrn Erbgroßherzoge nach dreitägigem Aufenthalt ChatSworth, den eingeholt > zur Freude der höchsten Personen Sitz des Herzogs von Devonshire, verlassen unseres Großherzoglichen HauseS im erwünsch­ und ist gestern Mittags in Belvoir Castle, ten Wohlseyn hier eingetroffen und im Resi- in der Nähe von Nottingham, beim Herzoge denzschlosse abgestiegen. Höchstdieselben werden von Rutland eingetroffen. heute und morgen uns mit Ihrer Gegenwart Hamburg, vom 8. December. erfreuen und übermorgen, den 6. d., die fer­ Die öffentliche UnterstützungS-Behörde zeigt nere Reise nach Darmstadt fortsetzen. in den hiesigen Blättern an, daß derselben Frankfur t a. M. , vom 6. December. von den Herren T. C. Vidal und Comp, in Der Großfürst und die Großfürstin Batavia 10,600 Holl. Kour. Gulden in ei­ Thronfolger von Rußland trafen heute Abend in unserer Stadt ein. Ihre Kaiser!. Schaden angerichtet. Es sollen mehrere Land­ Hoheiten stiegen im Palais Sr. Königlichen sitze von Edelleuten durch die Lava bis zum Hoheit des Großherzogs ab und hallen mor­ Boden abgebrannt und einige Weingärten gen ihren Einzug in Darmstadt, wo Alles in zerstört seyn. Der empfindlichste Verlust je­ der freudigsten Bewegung ist. Se. Durch­ doch ist' eine sehr ausgedehnte Papierfabrik. laucht der Herzog von Nassau wird noch vor Menschenleben sind nicht verloren gegangen, Abfluß der nächsten Woche die Reise nach da sich' die umwohnenden Einwohner durch St. Petersburg antreten. das Auswerfen deü Berges am 20. und 21. Wien, vom 29. November. warnen ließen. Catania ist glücklicherweise Hinsichtlich der obersten politischen Verwal­ verschont geblieben, da die Lava, ehe sie Bronti tungsstelle im Königreiche Böhmen ist, sicherm erreichte, »ine nördliche Richtung nahm. Der Vernehmen nach, der Beschluß nun erfolgt. Weg zwischen hier und Carania ist auf eini­ Gleichwie in Ofen und Mailand, wird fortan gen Strecken durch die glühende Lava nicht in Hradschin zu Prag ein Kaiserlicher Prinz, zu passiren. der Erzherzog Stephan nämlich; residiren, Rom, vom 23. November. um das Gouvernement des Landes zu leiten Der Kaiserl. Russische außerordentliche Ge­ und der Hauptstadt ein glänzender Mittel­ sandte und bevollmächtigte Minister, Graf v. punkt zu seyn. Butenieff, ist von Konstantinopel hier ange­ Prag, vom 6. December. kommen, um den seither in gleicher Eigen­ Nach so eben von Wien hier eingetroffenen schaft hier fungirenden Herrn v. Potemkin zu Berichten ist die Ernennung Sr. Kais. Höh. ersetzen. Letzterer wird, dem Vernehmen nach, des Erzherzogs Stephan zum Gouverneur von als Privatmann hier leben. Böhmen definitiv erfolgt. S p a n i e n . Tr ie st , vom 20. November. Madr id , den 26. November. E in Sol ­ Die letzte orientalische Post bringt uns die dat, welcher erkauft war, um den General Nachricht, daß die Griechische Bevölkerung in Narvaez zu vergiften, hat sein Verbrechen be­ den Griechenland zunächst gelegenen Türkischen kannt, und die Mittelspersonen, die ihm 3000 Provinzen, namentlich in Thessalien und Ma­ Piaster als Belohnung zusagten, angegeben. kedonien, rheilweise bereits die Waffen ergrif­ Diese waren aber selbst nur Werkzeuge höher fen habe und mir den Türken .handgemein . stehender Personen. Vorgestern Abend wurde geworden sey. Den Ausbruch beschleunigte abermals ein gegen das-Leben des Generals wohl der Uebermuth der Moslems, welche gerichtetes Vorhaben entdeckt. sich Gewalttätigkeiten und Bedrückungen al­ Vom 26. Diesen Mi t tag bi ldete s ich vor ler Art gegen die Raajas erlaubten. An dem Stadthause ein Haufen Ruhestörer, der mehren Orten ist Blut geflossen und die Feu­ unter dem Geschrei: „Es lebe die Freiheit! ersäulen, welche man allnächtlich von den Ber­ es lebe die Königin! nieder mit Narvaez!" gen Griechenlands erblickt, verkündeten deutlich t>urch die Straße Säntjago zog, und in den genug, daß alle Leidenschaften entfesselt sind. Platz des Palastes einzudringen suchte. Die Palermo, vom 22. November. am Bogen des Einganges aufgestellte Wache Seit zwei Tagen wirft der Aetna wieder widersetzte sich, bis endlich die Schildwachen Feuer aus. Man schreibt von Catania, daß sich genöthigt sahen, Feuer zu geben, und der Ausbruch wieder auf der Seite von Bron- eine Charge der Cavallerie die Andrängenden te stattfinder, allein von dort aus wegen Her zurücktrieb. Sogleich verfügten sich der Kriegs­ dichten, nebelichten Luft nicht bemerkt werden minister und der General - Capitain in den kann. Hier bemerkte man gestern Abend zu­ Palast, beruhigten die Königin, die gerade erst einige Funken, kaum sichtbar dem bloßen nach dem Lustschlosse el Oardo fahren wollte, Auge. und trafen überall energische Anstalten zur Vom 26. Der Ausbruch des Aetna, hat Aufrechthaltung der Ordnung. Die Wache des Palastes ist verdoppelt worden, die Trup­ Palast eingefunden. Madrid war am 30. pen sind in den Kasernen consignirt, und ob­ November Abends ruhig. wohl diesen Abend die DetaschementS aus den Athen, vom 21. November. Straßen zurückgezogen worden sind, ist man Die Eröffnung der'Deputirten - Versamm­ doch voll banger Erwartungen. lung fand gestern in der größten Ruhe und Par is , den 3 . Decbr . (Telegraphische Ordnung statt. Als Se. Majestät der König Depesche.) Bayonns, 2. Decbr. Herr Pi- in dem in allen Räumen gefüllten Saale er­ dal ist (an Olozaga's Stelle) zum Präsiden­ schien, wurde er von einer Deputation und ten des CongresseS ernannt worden; ^r hatte dem Minister-Rath empfangen, worauf er 80 Stimmen, Herr Lopez hatte deren 66. seinen Sitz auf dem Throne einnahm und Das Min is ter ium hat e in Amnest ie-Gesetz folgende Rede hielt: „Meine Herren Depu­ und ein Gesetz über die Wahl der Ayunta- tirten! Ich zeige mich heute in Eurer Mitte, miento's vorgelegt. Zn Folge der Ernennung beseelt von der Ueberzeugung, daß die Natio­ des Hrn. Pidal hatte Hr. Olozaga die Auf­ nal - Versammlung für unser sehr, geliebtes lösung der Cortes verlangt. Die Königin Griechenland eine Quelle des Segens seyn soll darauf in der Nacht auf den 30. No­ werde. Seit der Gründung des Königreichs vember den Präsidenten und die Vice-Präsi­ sind schon mehrere freisinnige Anordnungen denten des CongresseS zu sich haben bescheiden getroffen worden, die eine definitive Verfassung lassen, und nach dem Rache derselben wäre vorzubereiten bestimmt waren. Die Gemein­ Herrn Olozaga der Vorsitz im Minister-Con- de-Vorrechte, die Zury und die Provinzial- seil unb das Staars-Secretariat abgenommen Verathungen sind die Vorläufer des Reprä­ worden. sentativ - Systems von Griechenland gewesen. Vom 4. Nach den Nachr ichten aus Bar­ Wir haben nun diesem Gebäude durch die celona vom 26. geht die Richtung der Gei­ Einweihung der Staats-Verfassung die Krone ster und der Thätigkeit in der Catalonischen aufzusetzen. Vereinen wir also unter dem Hauptstadt mit großer Eve/gie auf moralische Schutze des Allerhöchsten unsere gemeinsamen und materielle Wiederherstellung hin. Eine Kräfte zur Einführung der Grundgesetze im Anzahl angesehener Einwohner hat eine Bitt­ Einklänge Mir den wahren Bedürfnissen und schrift gegen die Neorganisirung der National­ Verhältnissen des Staates, um die rechtmä­ garde Unterzeichner, unter dem Vorwande, ßigen Zureressen eiueS jeden zu wahren und daß der Dienst in derselben zu viele Störung zu begünstigen. Ja, mögen Weisheit und ^ in das Geschäftsleben bringen würde, in Wahr­ Recht uns beseelen, und das Band einer ge­ heit aber ohne Zweifel, weil man die Wie­ genseitigen Zuneigung uns eng aneinander ket­ derbewaffnung des Volkes von Barcelona in ten. Seyen wir nicht karg mit den gegen­ jeder Gestalt fürchtet. seitigen Zugestandnissen bei dem Verfassungs­ Par is , den 6 . Decbr . (Telegraphische werke unseres gemeinsamen Vaterlandes. Möge Depesche.) Bayonne, 8 Decbr. Das Decret der eifrige Wunsch, unaufhörlich das allge­ zur Absetzung des Herrn Olozaga ist am 29. meine Wohl zu sichern und zu wahren, unser November erschienen. Der Ex-Minister hat einziger Führer und Aufmunterer seyn. Zhr eine Klage gegen den „Heraldo" angestellt) kennet. Meine Herren! Meine aufrichtige der ihn des Verbrechens der beleidigten Ma­ Anhänglichkeit für die Nation, welche Anhäng­ jestät beschuldigt hat. DaS ganze Ministe­ lichkeit Ich bei keiner Gelegenheit verleugnet rium, mit Ausnahme der Herren FriaS und habe, sie läßt Mich «ine Autorität wünschen? Serrano, hat seine Entlassung eingereicht; die wie sie sich mit der Sicherheit des Staates genannten Minister find mit dem Präsidenten und der LandeS-Wohlfahrt verträgt. Schlie-, und den Vice-Präsidenten des Congresses be­ ßen wir einen gegenseitigen Vertrag, um die auftragt, daS Cabinet zu reconstituirefl; sie Dauer und Festigkeit unserer Verpflichtungen haben sich am 30. November zusammen im zu sichern. Die civilisirte Welt hat die Au- gen auf uns gerichtet, und die Geschichte trag gehalten, wodurch er beweist, daß der Wein­ wird unsere Werke nach den Ergebnissen be- stein an den Zähnen aus Infusorien bestehe, urtheilen. Im Vertrauen auf Eure Vater- — Die große Sängerin Catalani ist am landsliebe eröffne Ich die gegenwärtige Natio- 10. November auf ihrem Schlosse bei Sini- nal-Versammlung. Möge die göttliche Weis- gaglia in Italien gestorben; sie hinterläßt ein heit den Ausgang zum Nutzen und Heile Grie- Vermögen von 3 Mill. Guld» Conv.-Münze. chenlandS werden lassen. Griechenlands Wohl- — Mitteist des eltktrogalvanischeg Prozes- fahrt ist Mein Wunsch und Mein Ruhm!" fes werden jetzt in London die feinsten Bra- Am Schlüsse dieser Rede erfolgte ein einstim- banter und Englischen Spitzen mit Metall miger enthusiastischer Ruf: es lebe der König! überzogen. es" lebe die Nation! worauf Se. Maj. unter den —— Acclamationen der Versammelten und des . Vekanntmsthungttl. Volkes sich zurückzog. Von dem Livländischen Domainenhofe Fürst Wallerstein wird in einer Mission an wird hierdurch bekannt gemacht, daß zur den König aus Frankreich hier erwartet. Bei Verpachtung nachbenannter-Krongüter des Gelegenheit einer am 16. stattgehabten Trup­ Livländischen Gouvernements, Arensburg» penmusterung gab der König dem Obersten Kalergis seine volle Zufriedenheit mit den schen Bezirks, von ulümo Märsi844 a wd, Soldaten zu erkennen, an welche er noch au­ die Torge und Peretorge in den angesetzt ßerdem aufmunternde Worte richtete, die mit ten Terminen abgehalten werden sollen, zu Beifallsruf aufgenommen wurden. welchen sich die etwanigen Pachtliebhaber unter Beibringung gehöriger Saleggen, Leinsaamen - Verschi f fung in den lee ien, iM ayle, t Krug, i s chenke, 199^ Iahren 1842 und 1843. Im Jahre Dess. Acker land, 171^ Dess. Heuschlag, S7 1842 wurden'aus St. Petersburg 276,628 Dess. Wald, 3210 SR. Iahresrevenüen. und im Z. 1843 316,077 Tschetwert Lein- ^ 2) Koikust mit 191 Revisionsseelen, i saamen verschifft. Krug, 1 Branntweinbrennerei, 110? Dess. London. Die Zahl der je tz t ausgerüsteten Acker l . , 152^5 Dess. Heuschlag, 735 SR. und im activen Dienst befindlichen Schiffe der Iahresrev. — 3) AlttLöwell mir 292 Re. Flotte beträgt 227, nämlich 11 Linienschiffe, visionss., 1 Schenke, 104^4 Dess. Ackerl., 29 Fregatten, 113 Sloops und Kutter und 182? Dess. Heuschlag, 14? Dess. Wald, 74 Dampfschiffe. Von diesen sind 4 Aktien- 1228 SR. Jahresrev. Der drei genann­ schiffe, 6 Fregatten, 7 SloopS und 10 Dampf- ten Güter Törge sind am 10., deren Pe- schiffe im Mittelländischen Meere, und 1 Li- retorge am 14. Januar. — 4) Tahhul mit nienschiff, 2 Fregatten, 2 Sloops und 11 236 Revisionss., "L Krug, 1 Schenke, 96? Dampfschiffe an der Irländischen Küste sta- Dess., AHerl.'^ 238? Dess. Heuschl., 1714 tionirt. - SR. Jahresrev. 5) Kergelhof mit 272 — In der Akademie in Paris hat un- RevisionSs.l'1 Mühle, 1 Krug, 1 Schenke, längst ein berühmter Naturforscher einen Vor- 75^ Dess. Ackerl., 265? Dess. Heuschlag, — 409 — 1126 SR. Zahresrev. — 6) Karmis mit renten Alexei Petrow Kostin adjudicirt 148 Revisionss., 2 Mühlen, i Krug, i werden wird. Wonach sich zu achten. Schenke, 72^ Dess. Ackerland, 206^ Dess.. Pernau Rathhaus, den 19. November Heuschl., 650 SR. Zahresrevenüen. Der 1843. drei genannten Güter Torge sind am 11., Nr» 2335. In fjclein deren Pererorge am 15, Zanuar. — 7) C. Schmid, Lümmada mit 502 Revisionss., 1 Mühle, (l^.. 8.) ed Lecretsr: 3 1 Krug, 1 Schenke, 1 Branntweinbrenne, Ein Edles Vogtei-Gericht der Kaiserlichen rei, 122? Dess. Ackerl., 366 Dess. Heu, Stadt Pernau bringt desmittelst zur allge­ schlag, 1265 SN. Iahresrev. — 8) Tarn- meinen Wissenschaft, daß das der Hutma- sell mit 279 RevisionSseelen, 1 Mühle, 1 chermeisters-Wittwe Anna Elisabeth Simony Schenke, 121 Dess. Ackerland, 117 Dess. gehörige, in der Vorstadt im III. Quartal, Heuschlag, 1571 SR. Zahresrev. — 9) suk Nr. 367 belegene Grundstück zum öf­ ehemalige Forstwidme Karjalasma mit fentlichen Ausbor gebracht werden soll, und Dess. Ackerland, 43tz Dess. Heuschlag, 32 die desfallsigen Torge auf den 26., 27. und SR. Zahresrevenüe. Der drei genannten 28. Zanuar 4844, der Peretorg aber, falls Güter Torge sind am 12., deren Peretorge auf dessen Abhaltung angetragen würde, auf am 17. Zanuar. Riga, im Livl. Domai, den 29. Zanuar 4844 anberaumt worden nenhose am 29 November 1843. sind. Kaufliebhaber werden demnach aufge­ Domainenhofs,Rath Carl v. Sehrwald. fordert sich an den angesetzten Tcrgen, Vor­ Nr. 5578 . - L. Walter, Secr. 3 mittags 44 Uhr in dem Vogtei-Gerichte ein­ Von Einem Wohledlen Rathe der Kai, zufinden, Bot und Ueberbor zu verlautbaren, serlichen Stadt Pernau werden hierdurch und abzuwarten was wegen des Zuschlages und kraft dieses Proclams, alle und jede, verfügt werden wird. welche an das in hiesiger Stadt, im 1. Pernau Rathhaus am 9. Decbr. 4843. Quartal sud Nr. 44, am Markte belege«^ (I^,. S.) Ober-Vogt R. v. Härder. ne, dem hiesigen Bürger und Kaufmann Nr. 290. . Fr. Rambach, Secr. 3 Michails Zefimow, Rundalzow zugehörige, »Hiermtt wird bekannt gemacht, daß der von Letzterem, mittelst am 12. November hiesige Kram-, Vieh- und Pferdemarkt in d. I. abgeschlossenen gehörig corroborirten diesem Zahre am 20. und 24. d. M. statt­ Contracts, an den hiesigen Bürger und finden wird. Pernau Polizei-Verwaltung den Handlungs'Commis Alexei Petrow Kostin, 9. December 4843. für die Summe von 3000 Rubel Silber, Polizei-Vorsitzer R. v. Härder.- Münze verkaufte steinerne Wohnhaus cuni Rr. 4473. A. G. Mors, Secr. 2 apsZLrünenuig, aus irgend einem Rechts, Von Einem Wohllöblichen Pernauschen gründe Ansprüche zu haben vermeinen, oder Stadt, Cassa ^ Collegio wird desmittelst be­ wider die geschehene Besitzübertragung zu kannt gemacht, daß dasselbe ein Quantum sprechen gesonnen seyn sollten, aufgefordert, von 200 Faden trockenes Brennholz für sich mit solchen ihren Ansprüchen und notorisch arme hiesige Einwohner zu 150 Protestationen innerhalb Zahr und Tag Cvp. Slb. ,Mze. per Faden zum Verkauf 3 clat.0 dieses Proclams sub pciena prse- gestellt hat. Die Anweisungen zum Em, cws! allhier anzugeben und ihre Rechte pfange des Holzes, werden an den gewöhn­ zu verfolgen, widrigenfalls sie nach Ablauf lichen Sitzungstagen gegen Erlegung des Be» dieser peremtorischen Frist nicht weiter ge, träges verabreicht werden. Pernau Stadt, hört noch admittirt sondern ips» tacro Cassa, Collegium am 2» December 184Z. präcludirt sein sollen, das vorbezeichnete Grundstück aber dem rechtmäßigen Acquü Nr. 316. F. Drewnick, Ntr. 2 — 410 — Von dem Quartier-Collegio wird hier, Bekanntmachungen. mit bekannt gemacht, daß die Reinigung (Mit polizeilicher Bewilligung.) der Gehöfte und Gassen bei isammtlichen Kasernen, so wie die Anfuhr aller Bau- Voin ?rü^adr — sind die Hofs- Materialien für das kommende 1844. Jahr ländereien des (-rutes 8urri, ank seeds verpodrüdirt wird und der Torg anf den naekeinanderkolgende ^at»re in ?acdt 2U 16. d. M. festgesetzt ist. Es werden dem» vergeben. IVäkere ^.uslinntt wird auk nach diejenigen hiesigen Bürger und Ein- dein l^ute Hldla ertdeilt. wohner, welche diesen Podräd mit der Ltael.^ 2 Verpflichtung übernehmen wollen, zu allen diesen Arbeiten nöthigen Leute und Pferde Extra gefüllte und einfache hollandische für eigene Kosten zu stellen, ersucht, am Hyacinthen - Zwiebeln in allen Farben, ge< genannten Tage, Nachmittags um z Uhr füllte vue van loll-Tulpen, wohlriechende bei dem Quartier»C^llegio einzufinden. ^onczuillen und blühbare Tuberosen verkauft Pernau, den 8. December 1843. zum billigsten Preise Z. A. Klein, Quartier,Herr. A. T. Löwenberq, Aeltermann. M. Lutkewitsch, I. M. Tebell, Aeltermann. Kunst« und Handelsgärtner. i Nr. 127. Martinsohn, Ntr. Adj. i In meinem dem ehemaligen Barlehnschen Von dem Quartär - Collegio wird hier, Hause, ist eine Wohnung zu vermiethen mit bekannt gemacht, daß allen Denjenigen und gleich zu beziehen. * Contribuenten, die ihre Quartier-Abgaben» Restanzien bis zum Schlüsse dieses Jahres Pernau, den 3. December 184Z. nicht berichtigt haben, ohne ein Weiteres C. Har tge. die Einquartirung in zugestellt wer­ den soll. Pernau den 8. December 1843. I. A. Klein, Quartier-Herr. Vom 19. Novbr. bis zum 10. Decbr. A. I. Löwenberg, Aeltermann. Getankt. St. Nikolai-Kirche: Wilhelm I. M. Tebell, Aeltermann. Immanuel Holmberg. — Carl Gottlieb Nr. 125. Martinsohn, Ntr. Adj. 3 Herrmann Ammende. — St Elisabeths« Von dem Quartier - Collegio wird hier­ Kirchs Elise Catharina Mühlmann. — mit bekannt gemacht, daß die Lieferung Catharina Amalie Neinhold. — Carl der Lichte an das hier befindliche Militair, Großmann. — Carl Saksmann. für das kommende I844ste Jahr, verpo- Beerdigt. St. Nikolai-Kirche: Alide dradirt wird und der Torg auf den 16. Therese Hoffmann, alt 18 Jahr 10 M. d. Mts. angesetzt worden; daher diejenigen — St. -Elisabeths, Kirche: Sold. Hin» Bürger, welche solche Lieferungen zu über­ drik Mihkel Eheweib Margaretha, alt nehmen Willens sind, am genannten Tage, 52 Jahr. — Soldat Adam Mittel Nachmittags um 3 Uhr, im SitzungSzim, Tochter Henriette, alt 1 Jahr. mer genannten Collegii erscheinen mögen. Pernau den H. December 184Z. Vroelsmirt. St. Nikolai-Kirche: Carl I. A. Klein, Quartier-Herr. Albert Rathlef mit Maria Johanna Fo- A. T. Löwenberg, Aeltermann. velin. — St. Elisabeths-Kirche: Hans I. M. Tebell, Aeltermann. Muido mit Marri Lipp. — Andres Oja Nr. 126. Martinsohn, Ntr. Adj. i mit Anna Maria Johannson. Im Namen des General-Gouvernements der Ostseeprovinzen gestattet den Druck C. Goldmann, Censor Perntmsches Wochenblatt. MS l. 1843. Sonnabend, den 18. Decbr. Die Pränumeration auk das ?ernauscde ^Vocdendlatt beträgt kür diesige ^.donnenten jädrlied drei Kudel, kür auswärtige dei Versendung dured die ?ost vier kudel dreiundvier^ig Ivop. Lild.-IVl^e. Die resp. auswärtigen Interessen­ ten werden ergedenst ersuedt sied mit idren Lestellungen — wo inöglied noed vor ^adressedluss — entweder an die diesige Lueddruekerei oder an das idnen xu- nscdst gelegene ?ost-Lomptoir ?u wenden. — Die Insertion«-l^edüdren kür Le- kanntmaedungen aller ^rt betragen Ä Ivox. 8ld. - Alse, kür die gedruckte Teile oder deren ^aum. Par is , vom 9. December. Christine, während sie in der -Kirche des Pe- Vorgestern hat, wie man vernimmt, die tits-Peres ihre Andacht verrichtete, durch ei­ Königin Christine ein eigenhändiges Schreiben nen Bedienten, welcher aus dem Tuilerieen- ihrer Tochter, der Königin Isabella von Spa­ Schloß kam, ein Schreiben) dessen Inhalt nien, erhalten. Demselben lag, wie versichert sie dermaßen ergriff, daß sie sich sofort ent­ wird, ein an den König der Franzosen gerich­ fernte. Dies Schreiben soll die Copie einer tetes Schreiben bei, worin die Königin Isa­ telegraphischen Depesche enthalten haben, nach bel« .angeblich um eine Französische Interven­ welcher der Congreß auf die Explikationen des tion in Spanien nachsucht. In den Tuile- Herrn Olozaga, die eine günstige Aufnahme rieen fand noch an demselben Tage ein Mi­ gefunden hätten, zur Tagesordnung überge­ nister - Nathan Gegenwart des Königs und gangen wäre und den Ex-Präsidenten des der Königin Christine statt. Unmittelbar nach Minister - Najhes wegen feiner Wiedererwäh- dieser Konferenz wurde ein Kourier nach Ma­ lung vor seine Committenten verwiesen habe. drid abgefertigt. London, vom Z. December. Briefe aus Madrid vom 4. melden, daß Ihre Majestät die Königin hat gestern früh ein von der größern Hälfte der Deputirten Belvoir Castle verlassen und ist Nachmittags unterzeichneter Antrag, Herrn Olozaga wegen in Windsor Schloß wieder eingetroffen. MajestätS - Beleidigung und Hochverrath in Ber l in , vom 12. December. Anklagestand zu versetzen, präsentirt worden Es hat der Vorsehung gefallen, heute Mor­ war. DaS Urtheil des Senats, der in diesen gen nach 9 Uhr Se. Maj. den König Wil­ Sachen richtet, dürfte auf Todesstrafe lauten, helm Friedrich, Grafen von Nassau, aus doch glaubt man dann an eine Begnadigung dieser Zeitlichkeit sanft und schmerzlos abzu­ durch die Königin. rufen. Höchstderfelbe hatte noch in den Früh­ Vom 11. Gestern erh ie l t d ie König in stunden den Thee eingenommen, als^ urplötz- ltch ein Schlagfluß seinem an großen Ereig- Plätze und Straßen, des hohen Paares zu nissen reichen, vielbewegten' Leben, im Beisein harren» Mittags zogen die verschiedenen Cor- des vielgeliebten Sohnes, des Prinzen Fried­ porationen. Schulen :c. mit ihren Fahnen rich der Niederlande K. H., ein Ende machte» und Jnsignien nach den in der Fest-Ordnung Se. Majestät war im Haag am 24. August ihnen angewiesenen Plätzen. Die beritten« 4772 geboren und hatte also ein Alter von Ehren-Garde hiesiger Bürger und Einwohner, 74 Iahren, 3 Monaten und 48 Tagen er­ unter Führung des Herrn Philipp Werner, reicht. Sein Vater, der Erbstatthalter Wil­ geschmückt mit Scharpen in den Russischen helm V. ^ Prinz von Oranien--Nassau , war Farben (schwarz, orange und weiß) und mit vermählt mit einer Schwester Königs Fried­ Hessischen Kokarden rückte aus, ein Musik- rich Wilhelm II.; während der Hochselige sich Chor voran, an die Grenze der Gemarkung am 4. October 4794 mit einer, am 42. Ok­ der Stadt, wo der großherzogliche Kreisrath tober 4337 gestorbenen, Tochter dieses Mo­ Freiherr von Starck die Ehr« hatte, Ihre narchen, also einer Schwester des hochseligen Kaiserlichen Hoheiten den Eäsarewitsch Groß­ Königs vermählt, und aus dieser Ehe zwei fürsten Thronfolger Alexander Nikolajewitsch Sphne (Se. Majestät den regierenden König von Nußland und die Cäsarewna Großfürstin NZilhelm II» der Niederlande und den Prin­ Maria Alexandrowna, geb. Prinzessin von zen Friedrich Königl. Höh.) und eine Tochter Hessen und bei Rhein, ehrfurchtsvoll zu be­ (die Prinzessin Albrecht Königl. Hoheit) er­ grüßen. Der Anführer der Bürger - Ehren­ zeugt hatte. Am 46. Marz 4816 bestieg garde erhielt die Erlaubniß, das hohe Paar der Hochselige als König Wilhelm I. den bis ins großherzogliche Palais zu geleiten, Thron der Niederlande, nachdem er am 6. die Hälfte des Korps vor, die Hälfte hinter December 4813 souveräner Fürst der Nieder­ dem großfürstlichen Wagen, zwei Ehrenritter lande geworden war, und legte am 7. Okto­ zur Seite; der großherzogliche Postmeister ber 4840 die Negierung nieder. Seit dieser Wiener mit 6 Postillons an der Spitze des Zeit lebte er in der Ruhe des Privatlebens Zuges. Kanonendonner erschallte; Glockenge­ theils hier, theilS im Loo'oder im Haag. läut« ertönte; die Musikchöre spielten, deren, Der königliche Hof legt auf vier Wochen außer denen der Ehrenreiter und des Vetera­ Trauer an. nen-Korps, eines auf der großen Ehrenpforte Darmstadt , vom 9. December/ am Eingang des Marhildenplatzes, ein ande­res auf einer Tribüne auf dem Louisenplatze Heute Nachmittag um 2 Uhr sind Ihre stand. Die im Byzantinischen Style vom Kaiserlichen Hoheiten der Cesarewitsch Groß­ Stadtbaumeister Herrn Jordan sehr geschmack­ fürst Thronfolger von Rußland und durch­ voll erbaute großartige Ehrenpforte mit zwei ho­ lauchtigste Gemahlin, die Cäsarewna Maria hen Thürmen, geschmückt mit Guirlanden und Alexandrowna, und Se. Hoheit der Prinz Festons, den Namenszügen des erlauchten Alexander von Hessen von St. Petersburg zu Paares, den Russischen und Hessischen Wap­ einem längeren Besuche am großherzogltchen pen, Flaggen und Fahnen, trug dm Nahen­ Hofe dahier eingetroffen und im großherzoglt­ den ein freudiges „Willkommen!" entgegen. chen Palais abgestiegen» Die ganze Stadt Die Gallerieen der grandiosen Pforte waren theilte in allgemeinem Iuhel die Freude des gleich allen Fenstern der Straße mit freudig großherzoglichen Hauses über diesen höchst er­ grüßenden Zuschauern besetzt. Der Stadt- freulichen Besuch und hatte Ihren Kaiserl. Vorstand mit den Lokal-Beamten bewillkomm­ Hoheiten einen sehr festlichen Empfang bereitet. nete hier die höchsten Herrschaften durch den Die hiesige Zeitung beschreibt denselben fol­ großherzoglichen Bürgermeister Brust NamenS gendermaßen: Schon vom frühen Morgen an der Stadt. Festlich geschmückte Madchen aus war die Stadt in freudiger Bewegung. Tau­ den Bürgerschulen überreichten ein Gedicht, sende von Menschen füllten nach und nach die was von dem hohen Paare huldreichst ange­ nommen wurde. Die Kaiserl. Hoheiten durch­ schwenkend, durch das großherzogliche Palais, fuhren nun die Ehrenpforte und das von den die Reitergarde den schönen Zug schließend. Zünften, Corporationen und Schulen gebildete Vom 12. Gestern Abend um 8 Uhr brach­ Spalier nach dem großherzoglichen Palais ten 400 junge Bürger und hiesige Einwoh­ hin, gegrüßt von stets in lautem Jubel sich ner Zhren Kaiserlichen Hoheiten dem Cäsare- wiederholenden Lebehochs, die Sie höchst huld­ witsch Großfürsten Thronfolger von Rußland reichst dankend erwiederten. Freudig überrascht und der Cäsarewna Maria Alexandrowna ei­ war man, in einem Wagen hinter dem groß­ nen Fackelzug mit Musik und Gesang vor fürstlichen Paare auch den geliebten Bruder dem großherzoglichen Palais, in welchem die der Großfürstin, den Prinzen Alexander von Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften ver­ Hessen, zu erblicken. Man hatte Se. Hoheit sammelt waren. Höchstdieselben erschienen auf erst spater erwartet. Höchstderselbe war aber dem Balkon und wurden mit unbeschreiblichem in Frankfurt heute unvermuthet mit den Kai­ Zu5el begrüßt, ^in welchen die zahlreich ver­ serl. Hoheiten zusammengetroffen und über­ sammelten Zuschauer freudig einstimmten und raschte so auch die großherzogliche Familie, der.sich im Verlaufe der Feierlichkeit mehr­ durch seine Ankunft. Ein festlicher Zug ent­ mals wiederholte. Die Fackelträger bildeten wickelte sich jetzt in folgender Ordnung und verschiedene Touren, unter Anderem die Na-, stellte sich vor dem großherzoglichen Palais menszüge des hochgefeierten Paares. Der auf: die Lokal-Beamten und der Stadt-Vor- Sängerkran; trug unter dem Schalle der Musik- stand, ein Musikchor, die Veteranen mir ih­ Chöre drei Gesänge vor, worauf der Zug un­ ren Fahnen, die Stadtschulen in bunter Ab­ ter angemessener Musikbegleitung in einer wohl­ wechselung, die Mädchen festlich geschmückt, geordneten Polonaise wieder abzog. die Knaben mit Fähnlein in den Russischen Vom 46. Se. Majestät der König von und Hessischen Farben, der Sängerkranz» ver­ Würtemberg trafen gestern Mittag um 4 Uhr schiedene Abtheilungen erwachsener Zungfrauen, zum Besuch am großherzoglichen Hofe dahier die Fackelträger, 22 verschiedene Zünfte und ein und stiegen im Darmstädtschen Hofe ab. Corporationen mit ihren Znsignien, Bannern Se. Majestät empfingen und erwiederten die und Fahnen. Der Platz, auf dem sich viele Besuche Sr. königl. Hoheit des Großherzogs Tausend Menschen zusammelsdrangten, . bor und Zhrer Hoheiten der Prinzen des groß­ einen malerischen Anblick, und als jetzt das herzoglichen Hauses, so wie Sr. Kaiserlichen hohe großfürstliche Paar, umgeben von der Hoheit des Großfürsten Thronfolgers von großherzoglichen Familie, an den Balkonfen­ Rußland. Mittags speisten Se. königl. Ma­ stern des großherzoglichen PalaiS freundlich jestät bei Hofe und wohnten Abends mit der grüßend erschien, als in immer neuen Lebe­ gesammten großherzogl. Familie und Zhren hochs ein Zubel erschallte, der nicht enden Kaiserl. Hoheiten dem Großfürsten Thronfol­ wollte, die vielen Fahnen und Wimpeln in ger und der Großfürstin Maria Alexandrowna der Luft wehten und sich senkten vor den ho­ von Rußland der Oper im großherzogl. Hof­ hen Gefeierten, die Sonne jetzt herabblickte theater bei. Heute früh um 4 Uhr traten auf die Taufende freudig bewegter Menschen, Se. Majestät der König die Rückreise nach da verschönerte sich das großartige Bild zu Stuttgart an. einem wahrhaft erhebenden und rührenden! Dem Vernehmen nach werden Se. Kaiserl. Die Musikchöre stimmten jetzt die tief ergrei­ Hoheit der Großfürst Thronfolger nicht länger fende Russische National-Hymne an, und der als bis zum 28. d. am großherzoglichen Hofe Sängerkranz sang, unter Leitung seines Di­ verweilen und dann die Rückreise nach Ruß­ rektors, Stadt-Kantors Anton, ein eigens land antreten. für diesen Zweck gedichtetes Lied. All« einzel­ - Rom, vom 2. December. nen Abtheilungen zogen hierauf mit erneuerten Heute Vormittag überreichte der Kaiserlich Lebehochs, die Fahnen, Hüte und Mützen Russische außerordentliche Gesandte und bevoll­ mächtigte Minister beim heil. Stuhl, Graf tenstück beendigt und I. M. verordnete, daß von Butenieff, in einer besonderen Audienz alle anwesenden Personen sich zurückziehen dem Papste seine Beglaubigungs-Schreiben. sollten und baß die königliche Erklärung in S p a n i e n . den Archiven des Ministeriums der auswärti­ Madr id , 4. Decbr . ' ' Im Senate ver las gen Angelegenheiren niedergelegt werden soll. heute der neue Minister der auswärtigen An­ Und zur Beglaubigung auf alle Zeiten und gelegenheiten Don Louis Gonzales Bravo im um die gehörige Wirkung von Rechtswegen Wesentlichen folgende Erklärung der Königini zu haben, stelle ich gegenwärtige ZeugenschaftS- „Am Abend des 28. des vorigen Monats er­ Ercheilung aus. Madrid, den 1. December schien Herr Olozaga bei mir und schlug mir 1843. (gez.) Louis Gonzales Bravo." vor, das Dekret für die Auflösung der Cor­ Par is , 10. December. D ie Lage der res zu unterzeichnen. Zch wollte dasselbe nicht Dinge zu Madrid ist der ausschließliche Ge­ unterzeichnen, unter Anderem aus dem Grunde, genstand aller Unterhaltung. Telegraphische weil diese Cortes mich für volljährig erklärt Mitteilungen sind nicht gemacht worden, hatten. Herr Olozaga bestand darauf. Zch was an sich schon bedenklich genug erscheint. weigerte mich abermals, das besagte Dekret Die Regierung muß wissen,-wie sich die Ver­ zu unterzeichnen. Zch erhob mich und wandte hältnisse in der Spanischen Hauptstadt bis mich nach der Thür links von meinem Bü- zum 6. December gestaltet harren, während reau. Herr Olozaga eilte mir vor und rie­ man heute auf dem gewöhnlichen Weg nur gelte diese Thür zu. Er ergriff mich am Berichte vom 4. Decbr. erhält. An diesem Kleide und zwang mich, mich niederzusetzen; Tage war die Debatte im Kongreß noch nicht er ergriff meine Hand und zwang mich, zu geschlossen worden. Olozaga hatte, seine Ver- unterzeichnen. Herr Olozaga ging darauf weg theidigungsrede beendigt; ihm entgegen nahm und ich zog mich in mein Gemach zurück. Pidal, Präsident der Kammer, das Wort. Bevor er fortging, fragte mich Herr Olozaga, ES lassen sich die beiden Vorträge, so aus­ ob ich ihm mein Wort darauf geben wollte. führlich sie auch waren, in wenige Punkte re- Niemanden von dem, was vorgefallen war, sumiren. Olozaga setzt voraus, daß die Ca- etwas zu sagen. Zch antwortete ihm, daß marilla, in Gemeinschaft mit den ModeradoS ich dies nicht verspräche." Zn dem Senat (namentlich mir Serrano und Narvaez) den brachte die Lesung dieser Erklärung eine große Staatsstreich mit der Deklaration der Königin Bewegung hervor. Die Versammlung wurde vorbereitet und ausgeführt habe; er stellt das ohne weitere Beschlußnahme aufgehoben. Herr ihm schuld gegebene unziemliche Verhalten in Gonzales Bravo las hierauf noch Nachstehen­ Abrede> vermeidet aber, auf die Einzelnheiren des vor: „Z. Maj. luden hierauf alle anwe­ der Deklaration einzugehen, um nicht sagen senden Personen ein, in ihr Kabinet zu tre­ zu müssen, daß dabei elne Entstellung der ten und Ort und Stelle zu besehen, wo dir Wahrheit unterlaufe. Pidal glaubt keines Auftritt, welchen Z. Maj. ihm eben erzählt, andern Arguments, als des in der Berufung vorgegangen; dies geschah auch und sämmt- auf eben diese Deklaration liegenden, zu be­ liche Anwesende begaben sich ins königl. Ka- dürfen. So weit waren am 4. December binet. Zch legte hierauf die Erklärung in die Abends die Verhandlungen im Kongreß ge­ Hände der Königin und Z. Maj. versicherte, diehen. Inzwischen ist es außerhalb des Si­ daß dieselbe wahrhaf t und f re iwi l l ig wäre: s ie tzungssaals der Deputieren zu ernsten Auf­ zeichnete und paraphirte dieselbe in Anwesen­ tritten gekommen. Vom 4. December wird heit der zahlreichen (in dem Dokument einzeln geschrieben: „Es ist Blut geflossen in den namhaft gemachten) Zeugen, nachdem ich die Straßen von Madrid; die Truppen sahen anwesenden Personen gefragt, ob sie den In­ sich genöthigt, auf das Volk, das eine dro­ halt derselben verstanden und nachdem sie das hende Stellung nahm, Feuer zu geben; fünf- mit Za beantworter. Hiernach war das Ak­ oder sechs Zndividuen sind an der Puerta del Sol und in der Straße Montera getödtet genießt; er versucht vergebens ein Kabinet zu worden; die Anstifter der Bewegung will man bilden; Pidal, Präsident des Kongresses, ein in verkleideten esparteristischen Offizieren er­ rechtschaffener und aufgeklärter Zustizmann erkannt haben; es wurde gerufen: Nieder mit lehnt den Auftrag, sich mit Bildung eines der Königin! Es lebe Espartero! Einige der Kabiners zu befassen, ab. Progressisten und Meuterer sind zur Haft gebracht worden. Es Moderados, die Notabilitäten der Parteien, herrscht überall Agitation und Besorgniß. verlassen das Königthum in der furchrbarstm Man fürchtet, die Emeute werde morgen von Krisis. Es war ein harter Augenblick für neuem ausbrechen und einen ernsten Charakter die junge Fürstin. Doch sie ist nicht encmu- annehmen; ein Gerücht, als weigerte sich ein thigt; sie zeigt eine Ruhe, eine Würde, die Theil der Garnison, die Waffen gegen das alle ihre Umgebungen in Staunen setzen. Volk zu ergreifen, falls nicht auch die Natio­ Zwei Männer waren bereit, sich für ihre nalgarde, die deSorganisirt ist, ausziehe, ver­ Sache tödren zu lassen,, erkannten sich aber breitet Bestürzung. Unter so traurigen Au- für unfähig, irgend eine ministerielle Combi- spicien soll nun ein Kabinec ^gebildet werden; nation zu Stande zu bringen; die zwei Män­ es heißt, die betreffenden Ordonnanzen würden ner waren Narvaez und Concha. So standen morgen erscheinen, was schwer zu glauben ist. die Dinge, als sich Zsabella entschloß, den Gonzales Bravo scheint bereits zu der Über­ jungen Gonzales Bravo, Vice- Präsident der zeugung gekommen, daß Olozaga nicht Unrecht Kammer, rufen zu lassen; sie hatte sich ent­ hatte, wenn er in der Auflösung der Corres schieden, nach einander alle Parteichefs mit das einzige Mittel sah. die Negieryngsgewalt der Bildung eines Kabinecs zu beauftragen, aus dem Chaos der sich bekämpfenden Par­ um so auf der konstitutionellen Linie zu blei­ teien zu retten. Ist bisse Ansicht gegründet, ben, die sie einzuhalten geschworen. „Bravo" so scheint ein neuer Bürgerkrieg in Spanien — sagte sie mir bewegter Stimme — »Nie­ unvermeidlich; man dürfte dann bald wieder mand will mein Minister werden und meine von Pronunciamentos der Municipalitären hö­ Deklaration empfangen; wenn Du nicht die­ ren. Die drei letzten Tage bilden eine cha­ sen Abend noch annimmst, wird meine De­ rakteristische Epoche der Spanischen Geschichte. klaration nicht unterzeichnet; Olozaga wird Man ist versucht, anzunehmen, es werde ein dann morgen sagen, ich hätte gelogen, und großes Drama aufgeführt, — der Schauplatz Niemand könnte mich, vertrauend meinem Madrid — so viele Auftritte folgen sich, so Wort, vertheidigen." Gonzales Bravo ver­ viele in politischen Schlachten erprobte Män­ setzte mit lebhafter Energie: „Ew. Majestät ner scheinen erstaunt und überrascht, die Lö­ hat ein Recht auf mein Leben, auf meine sung der Krisis, die Durchhauung des Kno­ Ehre; ich bin bereit, meiner Königin Leben tens in äußerster Spannung erwartend. Die und Ehre zu opfern; man wird nur über mich Königin, der man selbst heute noch unterwür­ weg an sie ^erathen können. Zch erwarte fige Huldigungen darbringt, die nach dem Vor­ Ewr. Majestät Befehle.^ Da geschah eS, geben der Progressisten eine zahlreiche und daß noch an demselben Abend die Ordonnanz mächtige Camarilla zu Gebot hat, die Königin, erging, welche Gonzales Bravo zum Minister so jung und so unschuldig, war vor drei Ta­ der auswärtigen Angelegenheiten und königl. gen ganz isolirt in ihrem Palast, hingegeben Notar ernennt. Am folgenden Tag ward di« zum Ziel des beleidigendsten Verdachts. Sie Deklaration der Königin an die Cortes ge­ fand sich, nachdem sie Olozaga abgesetzt hatte, bracht. Damit war der schwierigste Moment, ohne Ministerium; dringend nothwendig war, die furchtbarste Krisis, bewältigt; dem König-^ daß ihre Deklaration unverzüglich von einem thum drohte große Gefahr; einige Stunden" neuen Minister kontrasiqnirt und an die Cor­ Zögerung mehr, und die Königin war um res gebracht wurde. Sie wendet sich zuerst alle Achtung im Lande gebracht, der Thron an Serrano, der ihr unbedingtes Vertrauen herabgewürdigt und beschimpft. Man wird finden, daß in dieser Darlegung die Christi­ Kinntniß gebracht worden. Die Debatte in nische Farbe vorsticht; allein in der Haupt­ der Sache Olozaga's ist in dieser Sitzung sache tritt doch die Situation darin besser noch nicht zu Ende gekommen. Die öffent­ vor die Augen des Beobachters, als in Olo- liche Ruhe wurde am 6. December nicht w»i- zaga's Vercheidigungsrede, die sich meistin ter gestört. Allgemeinheiten bewegt und ein« wohlfeile Ausflucht findet in der Unterstellung, die De­ 157 ermistht es. klaration sey der Königin eingegeben (sugge- Bronre (am Fuße der Aetna) vom 26. tirt oder abgelistet); man erkenne ihren Styl November. Hier bin ich auf bebender Erde nicht. Die Entstehung der Deklaration ist, im Anschauen eines schrecklich erhabenen Schau­ nach Olozaga, illegal, weil nicht bekannt ge­ spiels. Der Bergriese hat sich an seiner nord­ worden, wer die Personen sind, die sie vorbe­ westlichen Seite geöffnet und ergießt einen reitet haben. ,.Es giebt" so lauter eine Feuerstrom Alles verheerender Lava über seinen Stelle der Deftnsion — „in Spanien und Abhang. Seit dem 17. tobt derselbe und in Europa Feinde der Freiheit^ die dem Thron bebt die Erde. Der Lavastrom hat nunmehr, die konstitutionellen Garantien rauben möch­ tiefe Thäler und Schluchten ausfüllend, eine ten; ich denuncire diesen Plan, weil, ich sein Strecke von mehr als 16 Italienischen Mei­ Dasein beweisen kann und weil es gewiß ist, len durchflössen. Gegenwärtig ist derselbe eine daß es Agenten in Spanien giebt, die an halbe Meile breit und rückt 36 bis 40 Fuß eine Vermählung der Königin mit dem Sohn jede Stunde, bei einer Höhe von 30 bis 60 des Don Carlos arbeiten." Am Schluß-sei­ Fuß, wie. ein beweglicher senkrechter Bergwall ner Rede drückt Olozaga das Verlangen aus, von feuerrother Masse unaufhaltsam vorwärts. man möge nicht auf Umwegen gegen ihn ope- Im Anfang durchströmte die Lava 8 Meilen riren, sondern, wenn die Kammer seine Recht­ in 24 Stunden. Bronte war bedroht, dann fertigung ungenügend erachte, mit einer An­ aber wandte dieselbe sich mehr südlich. Die klageakte vorschreiten. Pidal bemerkte darauf armen Einwohner, mir dem Einsturz der Woh­ ganz lakonisch: Die Aufdeckungen und Argu­ nung und der Verheerung ihres mit so vieler mente Olozaga's hätten ihn nur bestärkt in Mühe bearbeiteten Besitztums bedroht, suchen der Ueberzeugung von der Wahrheit der De­ den Strom durch Mauern und Gräben abzu­ klaration der Königin; er habe nie daran g«- wenden und sind auch unter den heftigsten zweifelt und man glaube auch nicht, daß ir­ Regengüssen ununterbrochen ckn der harten Ar­ gend ein Spamer einen solchen Zweifel unter­ beit; allein da hilft keine menschliche Abwehr, halten könne: Olozaga sey übrigens mit sich der Fcuerstrom rückt unaufhaltsam, ich möchte selbst in Widerspruch gerathen, indem er noch sagen majestätisch über Thäler und Hügel vor Kurzem erst die Coalition der Parteien vorwärts; nur zufällige Naturhemmnisse kön, proclamirt habe und jetzt sein Heil bei denen nen denselben ableiten, und einem solchen hat suche, die ihm feindlich gesinnt waren und sich der reiche Ort Bronte seine Rettung zu ver­ der Parteiverschmelzung widersetzt hatten. danken. Schon ist die fahrbare Straße, welche Par is , 11. Decbr . Aus Madr id vom von Aderno nach Bronte und Randazzo führt. 6. Decbr. wird die Bildung des neuen Ka- Mit Lava Übergossen und jetzt ergießt sich die­ binets berichtet; dasselbe ist zusammengesetzt, selbe in den Thalweg des Stromes Simeto, wie folgt: Gonzales Bravo, Konseilpräsident wo sie unermeßlichen Schaden anrichtet. Noch und Minister der auswärtigen Angelegenheiten; hat die Eruption ihr Ende nicht erreicht,« Mayans, Justiz; Pena Florida, das Innere; noch dauern die Erdstöße ununterbrochen mehr Mazarredo, Kriegsminister; Porrillo, Marine; oder weniger heftig fort, dazu Mmt der Re­ Diaz de Serralde, interimistisch für die Fi­ gen in Fluchen , und die unglücklichen Ein­ nanzen. Diese Ernennungen sind dem Kon­ wohner lagern dessenungeachtet unter Laub­ greß in der Sitzung vom 6. December zud hütten oder Zelten auf der nackten feuchten Erde. Wer nie Lava ser letztere sich so ereiferte, daß er seinem Va­ und es ist unmöglich, dasselbe zu beschreiben. ter, als er erschien, einen Fausttchlag inS Ge­ — Am 22. November, um 1 Uhr Mor­ sicht gab. Man war über dieses Benehmen gens, ist durch Herrn Faye, Astronomen beim allgemein entrüstet, indeß ging die Heirath Observatorium zu Paris, ein teieskopischer Ko­ vor sich; sobald aber die Ceremonie vorüber met in. der Nahe des Sterns Gamma des war, trennte, die Behörde den jungen Mann Orion entdeckt. von seiner jungen Frau und ließ ihn zur Haft — Aus amtlichen.Mittheilungen geht her­ bringen, um vor Gericht gestellt zu werden. vor, daß England während des Jahres 1842 — Ein Duell, weiches vor einigen Tagen unter einem Kosten - Aufwände von 676,466 zu Königsberg sich ereignete, verdient wegen Pfd. St. 63 Kriegsschiffe mit 946 Kanonen seines Ausgangs, bei welchem das Walten und 8664 Mann Besatzung zur Unterdrückung einer schirmenden Vorsehung augenscheinlich des Sklavenhandels verwendete. ans Licht tritt, wiedererzählt zu werden. Ein Der Neuseeländische F lachs. Wäh­ paar junge Leute entzweien sich, fordern sich rend man sich in England noch vor einigen auf Pistolen und fahren nach dem bestimm­ten Rendezvous, einem unweit der Stadt ge­ Jahren mit den schönsten Hoffnungen schmei­ chel te , daß der Neuseeländische F lachs vknr- legenen Waldchen. Es ist abgemacht, daß iniuni teniix, der auf den Bergen, wie in. mit Avanciren geschossen werden soll: d. h. den Sümpfen Neuseelands wild wächst, dem die beiden Gegner gehen von zwei entgegen­ Mutterland? die Millionen Pfd. St. die es gesetzten Punkten mit gespannten Pistolen auf einander los und jeder schießt, wenn es ihm jetzt für den Europäischen Flachs bezahlen muß, ersparen würde, zeigte es.sich mit der am besten dünkt. Da kracht ein Schuß und Zeit, daß die viel versprechende Pflanze auf die Kugel trifft die Brust des einen Duellan­ der See durch Erhitzung unbrauchbar werde, ten, er wankt, aber geht nach wenigen Au­ und daß es, etwa glücklich angelangt, dennoch genblicken wieder mit festen Schritten auf immer unmöglich bleibe, die Fasern rein und seinen Gegner los. Die Kugel hatte in schrä­ger Richtung eine Busennadel mir einer me­ ganz aus dem-Stengel zu gewinnen. Europa tallenen Platte getroffen, war an dieser ab­ freut sich dieser getäuschten Hoffnungen. Jetzt geprallt und, die Nippen streifend, zur Seite steht ein Herr Douton auf und versichert, er könne das so vollkommen bear­ gegangen. Voll Schmerz und Wuth will er den Tod seines Widerparts, er geht auf ihn beiten und ftc'n spinnen, wie den feinsten Flachs; der Europäische Flachs könnte sogar bei der zu, hält ihm das Pistol gerade zu auf die Brust, drückt ab, und —- — der Schuß ver­ Spitzenfabricarion durch den Neuseeländischen sagt. Das Duell hat ein Ende und Beide ersetzt werden. Seine vorgewiesenen Waren­ sind gerettet! ES klingt romanhaft, ist aber proben waren von außerordentlicher Schönheit, besonders ein Zeug von Vkoinnnin mit Au­ doch buchstäblich wahr. stralischer Wolle gemischt. Zur Verbreitung und weitern Benutzung der Doutonschen Er­ Die Seligkeit des Gebens, findung hat sich eine Gesellschaft gebildet, die vom hoffentlich etwas Genaueres ^darüber bekannt Frhrn. Nomsm v. Vuöberg. machen wird. Schön ist das Leben, reich an Wunder- Brüssel , den 30. November. Gestern « gaben. fiel hier auf dem Sradrhause ein abscheu­ Ja, überreich an Seligkeit und Lust! licher Auftritt vor. Ein Brautpaar war er­ Sein höchstes Gut doch hat es still begraben schienen, um seine eheliche Verbindung zu Und tief geborgen in der Menschenbrust. begehen. Man mußte eine Stunde auf den D'rum wie der Taucher in des Meeres Fluchen — 418 — Tief auf den Grund verwegen niedersteigt. Nichts ist zu köstlich ihm, und nichts zu theuer, Bis sich die Schätze, die verborgen ruhten. Weil's ein Geschenk für seine Lieben gilt; Bis sich die Perle seinem Aug' gezeigt: Es schmückt sich Alles zu des Tages Feier So mußt auch Du tief in die Seele dringen. Und jedes Herz ist nur von Lust erfüllt. Willst ihren Schatz Du an die Sonne bringen. Und still geschäftig sind der Eltern Hände, Und von den Schätzen, die Du trägst im Zu ordnen und zu ändern ihre Spende. Herzen,. Und Weihnacht kommt. — Es weint in Is t Mi tgefüh l fürwahr der k le inste n icht . dürft'ger Hütte Zur Freude werden ja die bitt'ren Schmerzen, Die bleiche Mutter in der tiefsten Noch; Wenn es voll Liebe aus dem Auge spricht; Den Vater riß aus seiner lieben Mitte, Und wenn es gar des Trostes milde Worte — Ob sie auch fleht — des Todes Macht­ Wie Balsam in des Herzens Wunde gießt: gebot. Dann ist's dem. Armen, ob des Himmels Und Weihnacht kommt. — Das sel'ge Fest Pforte, der Freude, Als ob ein neues Leben sich erschließt! So l l s ie a l le in in Thränen es begehn? Kannst Du mit Gold des Armen Last nicht Soll sie allein mit ihrem bitt'ren Leide heben. Und hoffnungslos auch ihm entgegensehn? So zög're nicht. Dich ihm als Freund zu O jene Nacht, die uns den Herrn geboren. geben. Ging für di4 Arme sie. allein verloren? . Doch Ihr, die mehr vom Himmel habt Wie gerne möcht' auch sie den Christbaum erhalten. schmücken Als Zhr bedürft zu Eures Daseins Frist: Für ihre Kleinen, bleich und thränenschwer! Wie herrlich muß sich Alles Euch gestalten. Wie gerne sie mit einer Gab' beglücken. Da Zhr es kennt , w ie sel ig Geben is t ; Und wenn sie noch so klein und armlich war'. Da jene Macht in Eure Hand gegeben. Doch um die Mutter, mit verweinten Zügen, Die wenigen vom Himmel ward gewahrt: Steht ihrer Kinder kummervolle Schaar, Die herbes Leid zum Zubel kann erheben. Sie aber reicht — und will dem Gram er­ Und die das Aug ' zu f rommem Dank liegen — verklart! Reicht trocknes Brod und Wasser ihnen dar. Gewiß, gewiß, kein heil'ger Glück auf Erden, Und spricht dabei, — und faltet ihre Hände, — Als der Erretter seiner Brüder werden! Nichts Hab' ich mehr für Euch zur — Weih­ Und jede Thräne, die durch Euch versieget. nachtsspende. Wird nimmer Euch, wird nie verloren sein! Und sieh! — Da naht mit leisem Schritte .In Gottes Aug', dem nichts verborgen lieget. Der Wo hithat Engel sich der Armen Wird sie für Euch zum hellen Demantstein, Noch! — Und reiht sich dort an jene heil'ge Krone, Und zum Pallaste wird die kleine Hütte, Mit der. er einst die Auserwählren schmückt. Und schimmert hell und leuchtet morgenroth! Und die ein Engel, nah an seinem Throne, Des Dankes Lieder hörst Du freudig schallen. Mit sanfter Hand auf Eure Stirne drückt: Und Kinderjubel tönet laut darein! Denn wer sich hier erbarmet seiner Brüder, Dir aber sagt des Busens freudig Wallen: Ja, dess' erbarmt der,Herr sich droben wie- Es kann der Mensch durch Geben se­ - Her! — lig sein. Und Weihnacht kommt. — Ein fröhliches Und jene Nacht , d ie uns den Herrn Gedränge geboren, Herrscht überall und stürmt und braust dahin; S ie g ing auch für d ie Armen u icht Ein jeder wählt sich aus der Gaben Menge > ver loren. Was ihm am Besten dünkt, nach seinem Sinn. (Beilage) Beilage zum Pernauschen Wochenblatt 5t. < Sonnabend, den 48. December 184Z. Bekanntmachungen. schlag, 1265 SN. Zahresrev.— 8) Tarn- Von dem Livländischen Domainenhofe sell mit 279 Revisionsseelen, 1 Mühle, 1 wird hierdurch bekannt gemacht!, daß zur Schenke, 121 Dess. Ackerland, 117 Dess. Verpachtung nachbenannter Krongüter des Heuschlag, 1571 SR. Zahresrev. — 9) Livländischen Gouvernements, Arensburg- ehemalige Forstwidme ^Karjalasma mit 8z schen Bezirks, von ultimo Marz 1844 ab, Dess. Ackerland, 43^ Dess. Heuschlag, 32 die Torge und Peretorge in den angesetzt SR. Zahresrevenüe. Der drei genannten ten Terminen abgehalten werden sollen, zu Güter Torge sind am 12., deren Peretorge welchen sich die etwanigen Pachtliebhaber am 17. Januar. Riga, im Livl. Domai­ unter Beibringung gehöriger Saleggen, nenhofe am 29 November 1843. entweder in Person oder durch gesetzlich Domainenhofs,Rath Carl v. Sehrwald. legitimirte Bevollmächtigte zeitig vorher Nr. 5578. L. Walter, Secr. 1 beim Livländischen Domainenhofe zu melden Von Einem Wohledlen Rathe der Kai, haben. Die nähern Pachtbedingungen kön« serlichen Stadt Pernau werden hierdurch nen vor Abhaltung der Torge in der Kanzellei und kraft dieses Proclams^ alle und jede, der Oeconomie,Abtheilung ersehen werden. welche nn das in hiesiger Stadt, im 1. Im Arensburgschen Bezirk: i) das Gut Quartal sud Nr. 44, am Markte belege­ Neuenhof mit 2 Hoflagen, 514 Revisions« ne, dem hiesigen Bürger und Kaufmann seelen, i Mühle, i Krug, i Schenke, 199^- Michaila Iefimow, Rundalzow zugehörige, Dess. Ackerland, 171^ Dess. Heuschlag, 57 von Letzterem, mittelst am 12. November Dess. Wald, 3210 SR. Jahresrevenüen. d. Z. abgeschlossenen gehörig corroborirten — 2) Koikust mit 191 Revisionsseelen, i Contracts, an den hiesigen Bürger und Krug, i Branntweinbrennerei, it0? Dess. Handlungs-Commis Alexei Perrow Kostin, Ackerl., 152^5 Dess. Heuschlag, 735 SR. .für die Summe von 3000 Rubel Silber» ' Zahresrev. — 3) AldLöwell mir 29? Re« Münze verkaufte steinerne Wohnhaus oun» visionss, 1 Schenke, 104^ Dess. 2lckerl., appertinennis, aus irgend einem Rechts« 182? Dess. Heuschlag, 14^- Dess. Wald, gründe Ansprüche zu haben vermeinen, oder 1228 SN. Zahresrev. Der drei gewann; wider die geschehene Besitzübertragung zu ten Güter Torge sind am 10., deren Pe< sprechen gesonnen seyn sollten, aufgefordert, retorge am 14. Zanuar. — 4) Tahhul mit sich mit solchen ihren Ansprüchen und 236 Revisionss., 1 Krug, 1 Schenke, 96? Protestationen innerhalb Jahr und Tag , Dess. Ackerl., 238? Dess. Heuschl., 1714 a Uaw dieses Proclams sub poens xrse- SN. Zahresrev. — 5) Kergelhof mit 272 clusi allhier anzugeben und ihre Rechte Revisionss., 1 Mühle, 1 Krug, 1 Schenke, zu verfolgen, widrigenfalls sie nach Ablauf 75?? Dess. Ackerl., 265? Dess. Heuschlag, dieser peremtorischen Frist nicht weiter ge, 1125 SR. Zahresrev. — 6) Karmis mit hört noch admittirt sondern ipso t-lcro 148 Revisionss., 2 Mühlen, 1 Krug, 1 präcludirt sein sollen, das vorbezeichnete Schenke, 72Z- Dess Ackerland, 206^ Dess. Grundstück aber dem rechtmäßigen Acqui- Heuschl., 650 SR. Jahresrevenüen. Der renken Alexei Petrow Kostin adjudicirt drei genannten Güter Torge sind am 11., werden wird.' Wonach sich zu achten. deren Peretorge am 15. Zanuar. --- 7) Pernau Rathhaus, den 19 Novbr. 184Z. Lümmada mit 502 Revisionss., 1 Mühle, Nr. 2335. In kicleiu 1 Krug, 1 Schenke, 1 Branntweinbrenne« C. Schmid, rei, 1225 Dess. Ackerl., 366 Dess. Heu« (1^. Z.) 8?n von Einem Wohledlen Rathe daß zur abermaligen Verpachtung des dem dieser Stadt, hierdurch zur allgemeinen bisherigen Pachter, wegen Nichterfüllung KenntM gebracht, daß mit höherer Bewil, contractlicher Verpflichtungen, abgenommen ligung, alljährlich am 15. und is. Novbr.« neu, im Arensburgschen Bezirke belegenen! bei dem Pottifchen Kruge unter dem Gute publ. Gutes Koggul von ult. März 1844 SteiwFickel, ein Flachsmarkt gehalten wer« ab bis dahin 1853, für Rechnung und den wird. Pernau -Rathhaus den is^ Gefahr des bisherigen Pachters, die Torge December 1843. auf den 12. und 17. Januar 1844 anbe» JustizsBürgermeister C. Goldmann, räumt sind, zu welchen sich die etwanigen Nr. 25t9. . C. Schmid, Secr. 3 Pachtliebhaber unter Beibringung gehöri» Von Einem Wohledlen Rache der Kau ge? Satoggen in Persim- oder durch gefetzt serlichen Stadt Pernau werden hierdurch Uch kgitimirte Bevollmächtigte zeitig vor; und träft dieses Proclams, alle und jede, her beim Domainenhofe zu melden haben, welche an das in hiesiger Stadt, im 1. in dessen Kanzellei die nahern Pachtbedin« Quartal sud Nr. 44, am Markte belege, gungen vor Abhaltung der Torge ersehen „e, dem hiesigen Bürger und Kaufmann werden können. ^ Michaila Jesimow,' Rundalzow zugehörige, Das Gut Koggul hat 203 männl. Re» yon Letzterem, mittelst am 12. November Visionsseelen, 1 Schenke', 98^ Dess. Acker, h. I. abgeschlossenen gehörig corroborirten land, 123-z^ Dess. Heuschlag, 5/4 Dess. Contracts, an den hiesigen Bürger und Wald. Riga am 9. December 1843. Handlungs-Commis Alexei Petrow Kostin, Domaineuhofs,Rath Carl v. Sehrwald, .fz'x die Summe von 3000 Rubel Silber» Nr. 6826. L. Walter, Secr. 2 Münze verkaufte steinerne Wohnhaus Vom Livländischen Domainenhofe wird aus irgend einem Rechts, hierdurch bekannt gemacht, daß zur Ver< gründe Ansprüche zu haben vermeinen, oder Pachtung des im Wendenschen Bezirke be» wider die geschehene Besitzübertragung zu legenen publ. Gutes Kohsenhof von nln. sprechen gesonnen seyn sollten, aufgefordert, Marz 1844 ab, wiederholte Torge am 2S. sich mit solchen ihren Ansprüchen und und 29. '»Januar künftigen Jahres abge, Protestationen innerhalb Jahr und Tag halten werden /ollen, zu welchen sich die s dieses Proclams sud xrae- etwanigen Pachtliebhaber unter Beibrin, clusi allhier anzugeben und ihre Rechte gung gehöriger Saloggen, in Person oder zu verfolgen, widrigenfalls sie nach Ablauf durch gesetzlich legitimirte Bevollmächtigte dieser peremtorischen Frist nicht weiter ge, zeitig vorher beim Livländischen Domainen» hört Noch admittirt^. sondern !xgo tacro Hofe zu melden haben, in'dessen Canzellei pracludirt sein sollen, das Vorbezeichnete die nähere» Pachtbedingungen vor Abhält Grundstück aber dem rechtmäßigen Atqui» tung der Torge ersehen werden türmen. renken Alexei Petrow^ Kostin adjudieirt Das Gut Kohsenhof hat: 42S männl. werden wird. Wonach sich zu achten. Revisionsseelen, 2 Hoflagen, 2 Mühlen, 2 Pernau Rathhaus, den 19. Novbr. 1843. Krüge, 1 Schenke, i Brandweinbr., 132 Nr. 2335. I" 5iclem Dess. Ackerland,' 80 Dess. Hsuschlag und C. Schmid, 714 Dess Wald. (^..8.) 8yn«Zicn3 et Lecretar. 1 Riga ary 16. December 1843. Ein EdleS Vogtei-Gericht der Kaiserlichen Domainenhofs ̂ Nath C. v. Sehrwald. Stadt Pernau bringt deSmittelst zur allge- Nrl 6093» L. Walter, Secr. 2 meinen Wissenschaft, daß das der Hutma- 428 Hermeisters-Wittwe Anna Elisabeth Simony Vekamrtmaehungen. gehörige, in der Vorstadt im lll. Quarta!, (Mit polizeilicher Bewilligung.) sub Nr. 367 belegene Grundstück zum öf­ fentlichen Ausbor gebracht werden soll, und Birken Brennholz zu 170 Cop. Silber . die desfallsigen Torge auf den 26., 27. und pr. Faden und Patentöl Nr. i verkauft 28. Januar 1844, der Peretorg aber, falls Hans Diedr. Schmidt. 2 - auf dessen Abhaltung angetragen würde, auf den 29. Januar 1844 anberaumt worden Am zweiten Weihnachtsfeiertage, sind. Kaufliebhaber werden demnach aufge­ den 26- d. Mts., wird im Lokale der fordert sich an den angesetzten Tagen, Vor­ priv. Bürgergesellschaft Ball seyn. mittags 11 Uhr in dem Vogtei-Gerichte ein- Pernau, den 16. December 184Z» zustnden, Bot und Ueberbot zu verlautbaren, D i e V o r s t e h e r . und abzuwarten was wegen des Zuschlages verfügt werden wird. Pernau Rathhaus am 9. Decbr. 1843.' Milche und Schmant von Stauffa» (l.. 8.) Ober - Vogt R. v. Härder. cher wird verkauft bei Madame Schmidt Nr. 290. Fr. Nambach, Secr. 1 in der Vorstadt im Hause des Herrn Gla­ Von der Pernauschen Polizei 5 Verwal­ sermeisters Zeits. Z tung wird hiermit bekcknnr gemacht, daß In meinem, mit der Nr. 48" bezeichne« zufolge Vorschrift des Kaiserl. Rigaschen len hölzernen Wohnhause, ist die obere. Gouv. Post - Comptoirs vom 14. d. Mts. Gelegenheit von xiimo Marz kommenden Z. c. sub Nr. 2737 die Annahme der Jahres an, zu vermischen. Geld« und Werth