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Selle kollektsiooni püsiv URIhttps://hdl.handle.net/10062/56460
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Sirvi Transkribeeritud kirjad Autor "Parrot, Georg Friedrich" järgi
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Kirje Kiri Karl Morgensternile(1823-02-05) Parrot, Georg FriedrichSo litten wir denn, wie zwei alte Universitäts-Säulen, gleichzeitig, Einer vom Anderen nichts wissend, Sie seit Freytag, ich seit Mittwoch. Ihr freundschaftliches Billet gibt mir die erste Nachricht von Ihrem Übelbefinden, welches ich herzlich bedaure. Heute habe ich zum ersten Male wieder, mit grosser Mühseeligkeit gelesen. Unter dem Schulter- blatte habe ich einen fast anhaltenden dumpfen Schmerz der meinen ganzen Organismus sehr schweicht, u., bey gewissen Muskel-Anstrengungen, Stiche in der Bruste. Indeβ hoffe ich daβ der alte Kasten sich noch flicken läβt. Herzliche Grüsse an die liebe Minna u. Sie, von d. 5. Febr. 23 Amalie u. Ihrem AltenPKirje Kiri Karl Morgensternile(1805-02) Parrot, Georg FriedrichAus Petersburg. Im Februar 1805. Auch an Sie, theurer Morgenstern, muβ ich ein paar Worte schreiben, obgleich ich noch keine Sylbe von Ihnen habe. Ich weiβ daβ Sie im Innern thätig waren; ich im Äuβern. Bis jezt geht alles sehr gut. Morgen geht es im Ob.Sch.Direct. los. – Es ist viel was da werden soll. Glückt mir nicht alles, so weiβ ich doch daβ Sie mir deβhalb nicht böse seyn werden. – – Indeβ habe ich bis jezt die schönsten Hoffnungen. Unser Alexandr ist der edelste Mensch unter den Edeln. Ich bin täglich bey der immer liebenswürdigern Generalin. Sie schäzt Sie sehr. Täglich sprechen Mit einem transparenten Mondscheinbilde, das ich von Senff malen lieβ wir von Ihnen u. Ihr hübscher Lichtschirm weicht Abends nicht von Ihrem Tische. Sie spricht mit sichtlichem Wohlgefallen von Ihnen u. freut sich Sie im May zu sehen. – Es ist eine treffliche Seele die für jedes Gute so empfänglich ist, u. fest am Guten hängt wenn Sie es ein mal erkannt hat. Ihr Scharfblick entdeckt es leicht u. leiht Ihr immer sinngereiche Waffen zur Vertheidigung desselben. Ihr Umgang ist mir in Petersburg recht zum Bedürfniβ geworden. Gott erhalte die Seltene! Von Geschäften schreibe ich Ihnen nichts. Gaspari wird Ihnen das schon sagen oder gesagt haben. Leben Sie wohl und vergnügt, mein theuer Morgenstern. Es liebt Sie freylich Ihr P– – Sorgen Sie für meinen Anschlag am schwarzen Brett u. subzcription bey Hehn, daβ ich nicht ohne Zuhörer bleibe, weil ich etwa 8 tage länger weg bleibe als ich wollte. – Es thät mir leid in meinen armen Verhältniβen wieder leiden zu müβen. Ich habe Familie – Ich opfere ja sonst alles auf. Ich schrieb u. avis ihn d. 13tn Febr. 1805 Von mir nichts. Ich fühle, daβ ich männlicher ertrage, wenn ich mich in mich selbst verschlieβe. Daβ ich noch in diesem Jahre nach Italien reise, wissen Sie. Zu seiner Zeit werden es die hören, in deren Hand das äuβere Glück meines Lebens ist. Hält man es für Pflicht dieβ höherer Rücksichten halber zu zertrümmern, so gescheh’ es! –Doch hoff’ ich, es werde nicht geschehn, weil ich andere kenne, u mich.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1808-03-25) Parrot, Georg FriedrichParrot tänab Morgensterni, kes on saatnud ülevaatamiseks teadaande raamatukogu kasutamise korra kohta. Parrot peab seda otsustamisküpseks, kuid teeb veel kaks ettepanekut. Üheltpoolt soovitab ta raamatukogu kasutamise tunduva piiramise juures külastusaja sõnastuse karmust siiski mahendada, et läbisõitvad reisijad raamatukogu suletuse ajal seda soovi korral siiski vaadata söandaksid, teiseltpoolt arvab ta, et väljend „austama“ on raamatukogu kogu kasutava publiku jaoks liiga viisakasKirje Kiri Karl Morgensternile(1837) Parrot, Georg FriedrichTheurer Morgenstern! Vorerst eine Berichtigung. Es ist allerdings richtig daβ ich Ihnen schrieb daβ ich meinem Sohne in der Bibl.-Sache schreiben wolle, u. es sollte mit derselben Post geschehen. Aber ich wurde gestört, und wahrscheinlich habe ich es dann vergessen, wie Vieles das mir wohl auch am Herzen liegt. Sie wuβten aber daβ mein Sohn, zur Zeit als die Bibl.Sache im Conseil debattirt wurde, kreftig u, in meinem Sinne gesprochen hatte; u. dieβ hätte jede Bedenklichkeit von Ihrer Seite mit ihm davon jezt zu sprechen haben sollen. Indeβ soll dieβ, Freund, kein Vorwurf seyn; denn ich weiβ wie leicht der Glaube eines verwundten Gemüths schwanken kann. Wenn Fritz ganz gesund seyn wird werde ich mit Ihm über diesen Gegenstand correspondiren, ihm meine Ideen mittheilen und seine Meynung über die Ausführbarkeit warnehmen denn, an Ort u. Stelle anwesend, wird u. kann er darüber besser urtheilen, als ich. Ich habe Gelegenheit genommen mit Frähn von Ihnen zu sprechen, die von Ihnen allegirten Stelle seines Briefs über Ihre Penaten ihm aus Gedächtniβ zurückrufend, und gefragt in welchem Sinne von Ihnen, nun nach Köhler’s Tode, diese Zeilen geschrieben haben. Er meynte daβ er diese Zeilen nicht in dieser Rücksicht geschrieben habe und nicht schreiben könne, sondern gewünscht habe daβ Sie als ein reicher Mann (verhältniβmäβig zu uns Andern) in Petersburg leben sollten und könnten, wo des Materials zu ihren Arbeiten die Fülle sich findet. Ich sagte ihm darauf und sagte es ihm aus einander, wie Sie mir, wie die wahre Lage der Sache sey und nicht anders seyn könne, was ich herzlich bedaure. Aber er antwortete nur durch ein aufrichtiges Bedauern. Wollen Sie also in P–g leben, so richten Sie sich auf eine Ausgabe von jährlich 10000 Rb B.A. Ich verbrauche mehr, ohne luxuriös zu leben. In den 12 Jahren seit meine Penaten hier auf die Helfte gestiegen. ihren bevorstehenden Aufenthalt. Warten Sie noch gesinceh laWgeinle s. inIcdh, swinediβ d aieu sP rEerifsaeh druenr gD Ainngdee urmer daβ die Niederlassung auf immer im Auslande sich anders ausnimt als die momentane Erschei- nung eines in glücklichen Umständen reisenden Gelehrten. DFeasmse Rn eSisiee, nliedbeenr dMe.,r kLeäinnedne Er nmtsuchsltueβr tü gbehr t man mit edler (sic) Gastfreundschaft entgegen –damit man von ihm gerühmt werde. Dem Ansäβigen, von welchem man nichts mehr er- wartet, begegnet man anfangs mit Artigkeit, fühlt sich durch seine Wohl geschmeichelt, und bald ist er alltäglich u. kalt behandelt. Ohnehin erwirbt man sich im Alter keine Freunde. Dazu kommt noch bey Ihnen Etwas Spezielles, ihre Harthörig- keit, welche Ihren Umgang erschwert. In Dorpat haben Sie dagegen als unwandelbare Freunde Jäsche, Fritz und noch (hoffe ich bald) einen Dritten; Getrauen Sie sich im Auslande, jezt da Sie durch das Alter, wie ich auch, Vieles verlohren haben, 3 solche Freunde wieder zu finden? – Auf Ihren Bruder würde ich rechnen wie auf – jeden Kaufmann. – Bleibe im Lande und nähre dich redlich. – Wenden Sie mir nicht ein daβ auch ich Dorpat verlassen. Wahrlich es geschah unter tausend Thränen; aber ein heimliches Schiksal trieb mich, mir unbewuβt und ich erkannte endlich in diesem Schiksale Gottes Finden durch das Gute welches die Vorsehung zu thun mir vergönnte. Dieses würde Ihnen im stolzen Auslande nicht werden, auch mir nicht. Dieβ, Freund, meine Gedanken über Ihr Ver- hältniβ zum Leben. Mögen wir Beyde noch ein Fünkchen seyn von dem was wir (troes) waren, so sind wir doch, wie Jäsche sehr wahr in den Bart sagt, nicht veraltete aber doch alternde Gesellen. Und so müβen wir uns bescheiden als solche zu leben u. zu sterben. Was liegt auch daran? Die Erdkugel wird fortrollen und die Nachkommen werden uns 1/100000 ihrer Achtung schenken die sie der ganzen Masse der nicht ganz unmütig gewesenen Freunde der Wissenschaft zollt. – Freund! Wenn einst die Statistik des wissenschaftlichen Rhums creiat seyn wird, werden wir auch unsern Theil darinn haben, aber es wird ein versteinertes Infusionsthierchen in einem Meilen weiten Felsen seyn. Vale et crede tuus Parrot Herzens-Himmelherzlichen GruβKirje Kiri Karl Morgensternile(1830-01-04) Parrot, Georg FriedrichParrot vastab punkthaaval Morgensterni viimasele kirjale, kinnitades eelkõige, et Morgenstern koos abikaasaga on temal ja ta perel alati meeles ja südames. Parrot rõõmustab üliõpilase Zwingmanni üle ja lubab küsida lähemaid teateid rektorilt. Ta kahetseb Lenzi lahkumist ülikoolist, mis jätab kindlasti lünga, samuti, et teaduskonnas pole endist ühtekuuluvustunnet. Kriitiliselt kirjeldab Parrot Humboldti viibimist ja esinemisi Peterburis. Humboldt olevat täitnud oma elegantse ja ülevoolava sõnakusega Peterburi nii, et Parroti eriarvamuste aruteludele ruumi ei jäänud. Kogu Peterburi olevat häiritud, et Humboldt ei tunnustanud oma esinemistes Engelhardti. Parrotisse ja eriti tema poega oli Humboldt suhtunud hindavalt, mis peaks tõestama, et Parroti kriitika pole omakasupüüdlik.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1813) Parrot, Georg FriedrichIch bin, lieber M-, vom Probst Roth beauftragt Sie zu bitten der Bibelgesellschaft, welche Er mit höherer Genehmigung stiftet, als Mitglied beyzutreten und der ersten GeneralVersammlung, die heute vormittag um X in unserm Audit. maxima statt finden wird, beyzuwohnen. Diese GeneralVersammlungen geschehen alle Jahre ein mal u. die Mitglieder brauchen keine andere Verpflichtung als die eines kleinen jährlichen Geldbeytrags zu übernehmen. Dieser Beytrag kann auch nur 5 Rb sein und Viele geben auch nicht mehr. Der Ihrige P- 1813Kirje Kiri Karl Morgensternile(1820) Parrot, Georg FriedrichLiebster Morgenstern! Die Antwort die Sie mir gestern in Betreff B-s gaben, hat mich die Nacht durch sehr beunruhigt. Ich bitte Sie, lieber M., als Mensch u. als Ihr Freund zu bedenken ob Sie nicht zu viel Werth auf die sonst gerechten Forderungen an den Philologen den wir uns wünschen gelegt haben. Ich eile Ihnen daher noch meine gestrigen Gründe ans Herz zu legen, deren Gewicht mir im gegenwärtigen Augenblick bedeutend erscheint. Wenn B-f. gleichwohl kein Philolog ist wie wir Einen wünschen, so kann er bey anhaltender Fleiβe in einem Jahre so viel leisten daβ Sie sich keinen Vorwurf machen können ihn uns gegeben zu haben Seine Wirksamkeit in diesem neuen Fache würde uns einige Jahre, bis zu seiner Emeritierung dauern. Wir können wohl einen Philolog von minderem Werthe haben so lange wir sie besitzen; denn nur wenige Studenten trachten nach dem Höheren in der Philologie; dagegen Viele des Gemeinen in der selben sehr bedürfen u. ich stelle noch die Frage auf ob ein grosser Philolog geneigt seyn wird sich mit dem Gemeinen abzugeben? Erwägen Sie neben dem Glange auch den Zweck der Univ. So wie die Sachen stehen sehe ich voraus daβ, wenn für Böhlend. nicht auf diese Art gesorgt wird, die Univ. in das unselige Verhältniβ gestürzt wird in welchem sie sich bey dem Prozesse der Juristen befand. Denn Böhlendorf kann nicht mehr der Untersuchung ausweichen die er prowocirt hat. Es erfolgt eine Untersuchung nach Heften u. Aussagen der Studenten, deren Werth Gott bestimmen mag! Und wenn die Sache ohne Untersuchung ablaufen sollte, wozu vielleicht der Graf aus Anhänglichkeit an die Univ. Neigung haben mag, welches Beyspiel für seinen Nachfolger von welchem Niemand uns bürgt daβ er in ähnlichen Fällen mit dem trefflichen Willen, mit dem redlichen u. echtreligiösen Sinn verfahren wird der unsren Liewen beseelt! Dieβ meine Gründe. Sie sehen daβ ich noch nicht das Schiksal der Familie dazu gerechnet habe, ein Schiksal das auch einiges Gewicht in die Wagschale legt. Gott ist mein Zeuge daβ die Sorge, die Ängstlichkeit , die ich in diese Sache lege, keinen, auch nicht entferntesten, Grund in meinen persönlichen Verhältniβen hat. Ich weiβ daβ ich fest stehe. Noch ist es Zeit, wenn Sie, lieber M., durch die neue Erwägung dieser Gründe sich veranlaβt finden Ihre gestrige Meynung zu ändern. Ein Wort an G. Ewers von Ihnen wird die Sache gut machen. Gott halte über Ihren Entschluβ! Ihr Parrot (Im Oct. 1820.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1804-03) Parrot, Georg FriedrichParrot on teinud endale etteheiteid, et ta pole vastanud sõbra kingitusele, kuna ta ei oma midagi Morgensterni kingitud Newtoni „Principia“ väärilist. Nüüd on ta leidnud vana tubli Musschenbroeki portree, mis on kindlasti üks parimaid, mida ta sellelt alalt näinud. Kuigi see on vaid üks leht, on tema õige koht Morgensterni kogus.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1837-11-10) Parrot, Georg FriedrichParrot meenutab aastate eest nähtud ilusaid jõulisi vaselõikeid Põhja-Norra vaadetega, mille seas oli ka üks leht Nordkapist. Tema mälu järgi oli Morgenstern hankinud need ülikooli kunstimuuseumi kogusse. Parrot soovib teada kunstniku ja teadlase nime, kes need loonud, ning kas ja kelle juures ta neid lehti Peterburis leida võiksKirje Kiri Karl Morgensternile(1834-08-08) Parrot, Georg FriedrichMein alter Morgenstern, Wir müssen nun schon Beyde unsre angebohrne Abneigung gegen das Briefschreiben auf einen Augenblick abschwören, ich einer Bitte wegen, Sie um sie zu gewähren. Ich brauche den Vtn Band der Mémoires de la société impériale des Naturalistes de Moscou auf einige Tage, welche unsre hieβige academische Bibliothek nicht besizt. Da Sie nun meine Ungedult in Allem kennen, so bitte ich Sie mir dieses Buch so schnell als möglich zu schicken, da ich hoffe, daβ die dörpt- sche Bibliothek es hierinn der unsrigen zuvor thun wird; ich bitte durch die Post als Paquet. Das Porto wird mein Sohn Ihnen erstatten. Da ich schon dieses Blatt zu beschreiben angefangen, so will ich es doch auch benutzen um ein wenig mit Ihnen zu plaudern. Wie steht es um Klinger’s Biographie? Wie- weit sind Sie vorgerückt? Oder haben Sie sie aufgegeben? Klinger’s Freunde mahnen mich zuweilen, brummen wohl auch im Stillen daβ ich die eines Unberuferen unterdrückt habe ohne Etwas Bessers zu Tage zu fördern und meynen gar daβ eine schlechte Biographie, die man etwa hätte corrigiren können, doch besser wäre als gar keine, mit seiner Meynung dem Kayser zu unterlegen. nach dem bekannten Witze daβ schlechtes Wetter Statt aller Antwort erhielt Ouwaroff mein Manus- besser sey als kein Wetter. Ich gebe Ihnen, skript wieder mit den Worten darauf: Es soll ge- mein theurer Morgenstern, alle diese Stichel- druckt werden. Nikolai. Und, Freund, ich hatte reden wieder wie ich sie bekommen habe, als zu diesem kurzen kayserlichen Voto nichts beyzu- kräftige Anregungsmittel gegen Ihre Genitator- tragen; sondern es war reine Gerechtigkeit von schaft. Seyn Sie weniger antik; vergessen Sie Seiten unsres trefflichen Monarchen, der nun dadurch das nonum premitur in annum hier, wo ein mein Verhältniβ zu Struve kennen lernte, ein Theil des Verdienstes darinn besteht daβ man das Verhältniβ das ich Ihm in meiner privat-correspondenz Andenken des Mannes nicht verfliegen lassen sorgfältig verborgen gehalten hatte zugleich da muβ um dann, zu spät, es wieder aufzufrischen. ich Ihm mein Verhältniβ zum Minister ohne Scheu Nun auch Etwas von mir: Sie werden wohl dargelegt hatte. schon wissen daβ Struve, um sich Ouwaroff gefällig Jezt aber zu dem Vernünftigsten und Reinsten zu zeigen, Verräther an der Freundschaft geworden und mich in Sachen der Sternwarte mit einer meines ganzen Briefs – zu meiner alten Liebe – seltenen Keckheit u. Kunst verfolgt hat. Als er zu unsrer theuren Mina. Sagen Sie Ihr daβ diese nun Alles erreicht hatte, was er wünschte und ich Liebe noch lebt, noch webt in meinem Herzen, ihm doch verziehen, kurz vor seiner Abreise nach weil sie auf der höchsten Achtung beruhet. dem Ausland, schrieb er, auf Instigation des Ministers Und nun nichts mehr als daβ ich Sie mit alter die Ihnen gewiβ bekannt gewordene Nachricht von Freundschaft umarme. Die Meinigen grüssen Sie der neuen Sternwarte etc. in unsrer acad. Zeitung. und die theure Freundin herzlich. Die darinn enthaltenen Unwahrheiten, Auslassungen und Geringschätzung Meiner konnte ich nicht ungewägt Ihr Parrot lassen, und ich schrieb den Zusatz den Sie wohl auch Pawlowsky d. 8tn Aug. 1834 gelesen haben. Fuss u. d. Minister wollten den Druck verhindern. Da ich aber bey Absendung des Manuscripts von hier aus (Pawlowsky) meinen festen Willen Ersterem kund gethan hatte, so wollte der Minister mir alle Mittel der Publication rauben durch ein Kayserliches Veto und beginnen den mir Beantw. d. 22. Aug. 1834. Ich hatte ihn erst am 18tn. erhalten unbegreiflichen politischen Fehltritt das ManuscriptKirje Kiri Karl Morgensternile(1831-04-04) Parrot, Georg FriedrichPhantasie der Obelisk, seinem Genie die oben lodernde Flamme entsprechend. Dann entspricht auch die Innschrift: Ingenio magnus, probitate major, vir priscus. – Ich würde es Ihnen Ich war im Begriff, Ihnen heute, liebster nicht miβdeutet haben wenn Ihnen ingenio magnus Morgenstern, zu schreiben, als Ihr Brief ankam. nicht gefallen hätte, da in den römischen Schriftstellern dieser Ausdruck nicht vorkommt, sondern egregii ingenii etc. So sey dann der Zweck dieser Zeilen doppelt, Allein solche Phrasen hatten nach den Doctor-Diplomen ein mal im Namen unsrer theuren Klinger geschmeckt u. ich wollte Kürze. Ehe ich diese Ihnen für Ihren herzlichen Brief auch herzlich Innschrift dem Recensieren der Freunde hingab, besprach ich mich über alle diese Punkte mit Gräfe. Er zu danken. Er hat ihr wohl gethan, besonders hatte dieselben Bedenken als Sie u. ich. Aber er durch die claren Beweise von Hochachtung gegen blieb dabey daβ die Innschrift so bleiben solle, weil ihren Verstorbenen, dann Ihren Brief an mich jede Anderung nicht das wiedergeben würde was zu beantworten. Seyn Sie übrigens nicht besorgt um die die Innschrift sagen wollte u. sollte, und meynte kleinen Sprachfehler in Ihrem Brief an unsre Freundin. sie wäre doch gutes Latein. – Doch das ist Am nächsten Abend nach seiner Ankunft war ich bey Philologie genug. In meinem Leben habe ich ihr, u. sie gab mir den Brief ihr ihn vorzulesen. darinn nicht so viel geleistet. Und nun, zur Strafe für das Minna grüβt trage Ich stellte mich also an der Ihnen wohl bekannten grünen ich Ihnen auf der lieben u. lieblichen Minna zu sagen daβ ich sie Blendlaterne und las ihn für mich zuerst; dann aus meinem tiefsten Herzen liebe, verehre, grüβe und daβ dieses Gefühl nur mit mir aufhören werde. laut; u. da andere H.H. da waren so konnte ich Die Meinigen schlieβen sich hier (nicht bey der Philologie) Kleinigkeiten die Ihnen entschlüpft waren, abglätten, mir herzlich mit, und ich bitte die liebe Seele am um nicht Gelegenheit zu Bemerkungen zu geben. Ende Ihres nächsten Briefs (oder noch schöner durch einige Nicht nur die Klinger, sondern auch die Anwesenden besondere Zeilen im Falle Sie nicht bald schreiben sollten) bestimmt zu erklären ob Sie, mein Freund, diesen Auftrag freuten sich über diesen schönen Brief.Der Necrolog, der Alles enthält was ich Ihnen von gehörig ausgerichtet haben. Diese Strenge (Sie sehen Klinger’s lezten tagen schreiben konnte, ist nicht von daβ ich auch ein vir priscus bin das merken Sie sich für meine künftige Grabschrift!) hält mich nicht ab Ihnen mir, sondern von Storch, der ihn aus Muralt’s Leichen- in Wahrheit zu sagen daβ die Meinigen, u. ich ganz rede entnommen, zu welcher Rede wir sammtlich die besonders, Sie recht herzlich grüβen. data, so viel Jeder wuβte, geliefert hatten. – Nein, Vale et fave musis et amicitiae das Necrolog ist nicht von Ihrem Freunde. St. Petersburg, d. 4tn April. 1831. Parrot Ich wuβte nicht daβ Sie einen eigenhändigen mit der Innschrift von antiker Bronze (beynahe schwarz) biographischen Aufsatz von dem merkwürdigen Ver- deren Buchstaben in der Tafel ganz eingelassen werden sollen. storbenen haben. – Doch es wäre nicht Zeit gewesen Die Wittwe hatte gewünscht sein Portrait als Bas- Sie um Notizen zu bitten. Wenn Sie nichts dagegen relief auf dem Obelisk zu sehen. Auch hatte ich es haben, so will ich das Datum seiner Geburt in der Zeitung ergänzen in der Zeichnung angebracht. Aber Storch, ärgerlich duEDagunhborndüiecnd βund sbmt ic.elh ey DwSsn deat iib seiginecs isheg iicr et gzhGne.l einnil.cie cIhgch Lhetn, nü baHhgicteteheirt,r uds emaioeigf sAegernrsm ütdwβ caoAhtβr rtM ti Sghikiienr rnl eü:E aibMnh e Pesirn.oma nBlrcarihsno e nts ! daβ seine Idee verworfen wurde, declarierte so lange u. so oft gegen die Möglichkeit ein getroffenes Basrelief zu bekennen daβ es nun unterbleiben soll, da ich doch gewiβ bin daβ die Sache mit Hülfe zweyer hieβiger Künstler sehr gut geworden wäre, da ich weiβ wie der Eine Sonntags-Büste ausgeführt Gleich im nächsten Briefe sagen Sie wie sie grüβt. hat. Das Ganze wird 20 Fuβ hoch seyn. Der Felsen Die Innschrift ist von mir, und ich muβ Ihnen, leider, allein hat Mannshöhe. Es wird zwischen 6 bis 8 tausend Mehreres darüber sagen. Storch, der von diesen Rb kosten. – Nun von der Innschrift. Dingen nichts versteht, trat zu erst hervor u. meynte man müβe einen einfachen liegenden Granitstein, Ich vergaβ wie ein gewöhnlicher Leichenstein, nur oberhalb etwas (dachförmig) erhoben, wie Stoffregen im vorigen Sommer Namen, Geburts- u. Todes Jahr. für seine Frau hatte setzen lassen, und blos Gegen den vir priscus machen Sie Einwendungen u. den Namen Klinger darauf. Das hieβ die Plattheit citiren mir Autoren. Ich will Ihnen auch welche citiren, mit der höchsten Emphase verkuppeln. Ich erklärte daβ es anders seyn müβe, so auch die Wittwe und denn ich habe auch Repertoire (Erschrecken sie nicht; esist nur Schatters Lexicon) Cicero sagt: Credendum est veteri- die Freunde, u. wurde beauftragt Idee, Zeichnung bus et priscis, ut ajunt, viris. Veteres viri sind die alten Männer u. Inschrift zu entwerfen. Es ist schon geschehen u. die noch leben, prisci viri die Alten die längst nicht mehr hat allgemeine Zustimmung erhalten. Die Aufgabe leben. Cicero zog hier priscis dem antiquis vor. Daβ priscus war: Klingers Character ganz anzudeuten. Ich auch die Bedeutung Ernst, streng, beynahe rauh hat, wuβte lösete sie auf folgende Art. – Auf einem natürlichen, ich u. deβwegen wählte ich priscus statt antiquus. Denn etwas rauhem Granitfelsen erhebt sich ein Obelisk (u. wer mit ihm zu tun gehabt hat weiβ ein eigenes Lied auch von Granit, aber polirt auf welchem eine Flamme (von vergoldeter Bronze) steht. davon zu singen) Klinger war priscus, auch in diesem Sinne. Und An der einen Seite des Felsen eine weiβe Marmor-Tafel eine Innschrift muβ wahr seyn. Dem analog ist der rauhe Fels, seiner aufwärts strebenden groβartigen