Kiri Karl Morgensternile
Date
1830-01-04
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Publisher
Abstract
Parrot vastab punkthaaval Morgensterni viimasele kirjale, kinnitades eelkõige, et Morgenstern koos abikaasaga on temal ja ta perel alati meeles ja südames. Parrot rõõmustab üliõpilase Zwingmanni üle ja lubab küsida lähemaid teateid rektorilt. Ta kahetseb Lenzi lahkumist ülikoolist, mis jätab kindlasti lünga, samuti, et teaduskonnas pole endist ühtekuuluvustunnet. Kriitiliselt kirjeldab Parrot Humboldti viibimist ja esinemisi Peterburis. Humboldt olevat täitnud oma elegantse ja ülevoolava sõnakusega Peterburi nii, et Parroti eriarvamuste aruteludele ruumi ei jäänud. Kogu Peterburi olevat häiritud, et Humboldt ei tunnustanud oma esinemistes Engelhardti. Parrotisse ja eriti tema poega oli Humboldt suhtunud hindavalt, mis peaks tõestama, et Parroti kriitika pole omakasupüüdlik
Ihr lieber Brief, theurer Morgenstern, war mir u. den Meinigen (denn so was Gutes theile ich ihnen immer mit) eine recht erfreu- liche Erscheinung; und sie mahnt mich mit Ihnen, recht vieles mit Ihnen zu plaudern. Aber der Physiker, der Arme, ist Selay von Zeit u. Raum, und weiβ nicht, vor lauter Reichthum des Stoffs, womit er anfangen soll. So will ich denn, mit Übergehung des Vielen was die Freundschaft Ihnen mittheilen möchte, nur die Punkte Ihres Briefs berühren. Pro primo verdienen Sie Schelt daβ Sie glauben uns an Sie und Ihre herzige Minna errinnern zu müβen; denn wir wissen wohl daβ Sie, en dépit de l’air compassé den Sie sich oft anschnallen doch ein Herz haben das an die Freunde denkt u. folglich Erwiederung findet u. finden muβ. Pro secundo danke ich für die mir sehr willkommene Nachricht über Stud. Zwingmann. Mit dieser Post bitte ich Ewers um officielle Nachrichten über ihn um sie der Petersb. Studiosen Gesellschaft vor 12tn Dec. mitzutheilen. Ganz Petersb. ist darüber indignirt daβ Jaa! unser Lenz! Er muβte in dem er Engelhard’s nicht in seiner Rede erwähnte und man macht fatale Schlüβe daraus schönen, ausserordentlichen Beruf streben auf seine Gesinnungen. Sagen Sie daβ dem und eine unausfüllbare Lücke in Dorpat lassen. Wer wird an seine Stelle kommen u. mit welchem trefflichen Engelhardt, bis ich ihm zu schreiben Zeit gewinne. – Mich hat Humboldt überall Geiste? Ich habe ihn sehr betrauert und betraure die unzusammenhängende Facultät, wo man (und wir kamen sehr oft zusammen) mit Auszeichnung nur halben u. ganzen Mysticismus im Conflict behandelt, und ganz besonders meinen Sohn; gegen einander erblickte. Gibts keinen woraus Sie abnehmen müβen daβ das Obige alten Ewers von vor 20 Jahren der käme und nicht aus unlauterer Quelle gefloβen. sie zu einen Ganzen einte? Ich grüβe die treffliche Minna herzlich, recht Pro Quarto. Sie hätten nichts gesehen, wenn herzlich. Meine Frau, meine Töchter, wie ich. Sie mich mit Humboldt gesehen hätten. Er Sie lebt im schönsten Andenken unter uns. Wohl hat Petersburg mit seinem graciösen, eleganten Ihnen u. Ihr daβ Sie beyderseits einander und gelehrten ununterbrochenen Vortrage so zu schätzen wiβet wie es seyn muβ. beschäftigt u. gesättigt, daβ Niemand ausser Ich muβ schlieβen. Es kommt ein unausweichlicher ihm zu Worte kam. Namentlich hätte ich so gerne einige Punkte in welchen wir Besuch. Leben Sie wohl, recht wohl! differiren, besprochen; aber vergeblich! Er war d. 4tn Januar 1830. Ihr P – nicht fest zu halten, nicht aufzuhalten; er spuckte nie; und trank er eine Tasse Thee, so hemmte der Fluβ des chinesischen Getränks zehn male um dem Fluβe seiner Beredtsamkeit freyen Lauf zu lassen.
Ihr lieber Brief, theurer Morgenstern, war mir u. den Meinigen (denn so was Gutes theile ich ihnen immer mit) eine recht erfreu- liche Erscheinung; und sie mahnt mich mit Ihnen, recht vieles mit Ihnen zu plaudern. Aber der Physiker, der Arme, ist Selay von Zeit u. Raum, und weiβ nicht, vor lauter Reichthum des Stoffs, womit er anfangen soll. So will ich denn, mit Übergehung des Vielen was die Freundschaft Ihnen mittheilen möchte, nur die Punkte Ihres Briefs berühren. Pro primo verdienen Sie Schelt daβ Sie glauben uns an Sie und Ihre herzige Minna errinnern zu müβen; denn wir wissen wohl daβ Sie, en dépit de l’air compassé den Sie sich oft anschnallen doch ein Herz haben das an die Freunde denkt u. folglich Erwiederung findet u. finden muβ. Pro secundo danke ich für die mir sehr willkommene Nachricht über Stud. Zwingmann. Mit dieser Post bitte ich Ewers um officielle Nachrichten über ihn um sie der Petersb. Studiosen Gesellschaft vor 12tn Dec. mitzutheilen. Ganz Petersb. ist darüber indignirt daβ Jaa! unser Lenz! Er muβte in dem er Engelhard’s nicht in seiner Rede erwähnte und man macht fatale Schlüβe daraus schönen, ausserordentlichen Beruf streben auf seine Gesinnungen. Sagen Sie daβ dem und eine unausfüllbare Lücke in Dorpat lassen. Wer wird an seine Stelle kommen u. mit welchem trefflichen Engelhardt, bis ich ihm zu schreiben Zeit gewinne. – Mich hat Humboldt überall Geiste? Ich habe ihn sehr betrauert und betraure die unzusammenhängende Facultät, wo man (und wir kamen sehr oft zusammen) mit Auszeichnung nur halben u. ganzen Mysticismus im Conflict behandelt, und ganz besonders meinen Sohn; gegen einander erblickte. Gibts keinen woraus Sie abnehmen müβen daβ das Obige alten Ewers von vor 20 Jahren der käme und nicht aus unlauterer Quelle gefloβen. sie zu einen Ganzen einte? Ich grüβe die treffliche Minna herzlich, recht Pro Quarto. Sie hätten nichts gesehen, wenn herzlich. Meine Frau, meine Töchter, wie ich. Sie mich mit Humboldt gesehen hätten. Er Sie lebt im schönsten Andenken unter uns. Wohl hat Petersburg mit seinem graciösen, eleganten Ihnen u. Ihr daβ Sie beyderseits einander und gelehrten ununterbrochenen Vortrage so zu schätzen wiβet wie es seyn muβ. beschäftigt u. gesättigt, daβ Niemand ausser Ich muβ schlieβen. Es kommt ein unausweichlicher ihm zu Worte kam. Namentlich hätte ich so gerne einige Punkte in welchen wir Besuch. Leben Sie wohl, recht wohl! differiren, besprochen; aber vergeblich! Er war d. 4tn Januar 1830. Ihr P – nicht fest zu halten, nicht aufzuhalten; er spuckte nie; und trank er eine Tasse Thee, so hemmte der Fluβ des chinesischen Getränks zehn male um dem Fluβe seiner Beredtsamkeit freyen Lauf zu lassen.
Description
Ihr lieber Brief, theurer Morgenstern,
war mir u. den Meinigen (denn so was
Gutes theile ich ihnen immer mit) eine recht erfreu-
liche Erscheinung; und sie mahnt mich mit
Ihnen, recht vieles mit Ihnen zu plaudern.
Aber der Physiker, der Arme, ist Selay von
Zeit u. Raum, und weiβ nicht, vor lauter
Reichthum des Stoffs, womit er anfangen soll.
So will ich denn, mit Übergehung des Vielen was
die Freundschaft Ihnen mittheilen möchte, nur
die Punkte Ihres Briefs berühren.
Pro primo verdienen Sie Schelt daβ Sie glauben
uns an Sie und Ihre herzige Minna errinnern
zu müβen; denn wir wissen wohl daβ Sie, en
dépit de l’air compassé den Sie sich oft anschnallen
doch ein Herz haben das an die Freunde
denkt u. folglich Erwiederung findet u. finden
muβ.
Pro secundo danke ich für die mir sehr willkommene
Nachricht über Stud. Zwingmann. Mit dieser Post
bitte ich Ewers um officielle Nachrichten über ihn
um sie der Petersb. Studiosen Gesellschaft vor
12tn Dec. mitzutheilen.
Jaa! unser Lenz! Er muβte in dem
schönen, ausserordentlichen Beruf streben
und eine unausfüllbare Lücke in Dorpat lassen.
Wer wird an seine Stelle kommen u. mit welchem
Geiste? Ich habe ihn sehr betrauert und betraure
die unzusammenhängende Facultät, wo man
nur halben u. ganzen Mysticismus im Conflict
gegen einander erblickte. Gibts keinen
alten Ewers von vor 20 Jahren der käme und
sie zu einen Ganzen einte?
Pro Quarto. Sie hätten nichts gesehen, wenn
Sie mich mit Humboldt gesehen hätten. Er
hat Petersburg mit seinem graciösen, eleganten
und gelehrten ununterbrochenen Vortrage so
beschäftigt u. gesättigt, daβ Niemand ausser
ihm zu Worte kam. Namentlich hätte ich
so gerne einige Punkte in welchen wir
differiren, besprochen; aber vergeblich! Er war
nicht fest zu halten, nicht aufzuhalten; er spuckte
nie; und trank er eine Tasse Thee, so hemmte der
Fluβ des chinesischen Getränks zehn male um
dem Fluβe seiner Beredtsamkeit freyen Lauf
zu lassen.
Ganz Petersb. ist darüber indignirt daβ
er Engelhard’s nicht in seiner Rede erwähnte
und man macht fatale Schlüβe daraus
auf seine Gesinnungen. Sagen Sie daβ dem
trefflichen Engelhardt, bis ich ihm zu schreiben
Zeit gewinne. – Mich hat Humboldt überall
(und wir kamen sehr oft zusammen) mit Auszeichnung
behandelt, und ganz besonders meinen Sohn;
woraus Sie abnehmen müβen daβ das Obige
nicht aus unlauterer Quelle gefloβen.
Ich grüβe die treffliche Minna herzlich, recht
herzlich. Meine Frau, meine Töchter, wie ich.
Sie lebt im schönsten Andenken unter uns. Wohl
Ihnen u. Ihr daβ Sie beyderseits einander
zu schätzen wiβet wie es seyn muβ.
Ich muβ schlieβen. Es kommt ein unausweichlicher
Besuch. Leben Sie wohl, recht wohl!
d. 4tn Januar 1830. Ihr P –
L 143 rida 13: sõna „herzige“ pliiatsiga läbi kriipsutatud L 143 rida 14: sõna „Sie“ W. Morgensterni käega pliiatsiga juurde kirjutatud L 144 rida 11: sõnu „die treffliche Minna“ asendab hilisem W. Morgensterni käega ülekirjutus pliiatsiga: „Ihre liebe Frau“
L 143 rida 13: sõna „herzige“ pliiatsiga läbi kriipsutatud L 143 rida 14: sõna „Sie“ W. Morgensterni käega pliiatsiga juurde kirjutatud L 144 rida 11: sõnu „die treffliche Minna“ asendab hilisem W. Morgensterni käega ülekirjutus pliiatsiga: „Ihre liebe Frau“
Keywords
Georg Ferdinand Zwingmann, Gustav von Ewers, Heinrich Friedrich Emil Lenz, Gustav von Ewers, Alexander von Humboldt