Transkribeeritud kirjad
Selle kollektsiooni püsiv URIhttps://hdl.handle.net/10062/56460
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Sirvi Transkribeeritud kirjad Pealkiri järgi
Nüüd näidatakse 1 - 20 27
- Tulemused lehekülje kohta
- Sorteerimisvalikud
Kirje Kiri Hedwig Charlotte v. Lilienfeldile(1805-05-04) Morgenstern, KarlAn Frau v. Lilienfeld in Leipzig Dorpat, 4. May 1805 Freund Seume wanderte ehegestern früh um vier Uhr aus Dorpat. Bey der Mühle auf dem Re- valschen Weg schied er von Krause, bey dem er lo- giert hatte. Wir waren einige Tage zusammen. Es waren unvergeβliche Tage. Er erzählte mir gern von Ihnen, gnädige Frau, wie Sie seine alte Mut- ter mit ihm besucht, u.s.w. Durch Ihren zweyten gütigen Brief vom 30. März, den Seume mir brachte, löste sich das Räth- sel des an mich durch Schnorr’s Hand, ohne eine Zeile weiter adressirten Kopfs des herrlichen Rafael. Hr. v. Kozebue gab ihn in einem ver- siegelten Umschlag an mich ab. Ich öffnete ihn in der Abenddämmerung, erkannte Schnorr’s Hand auch am untergeschriebenen Worte Rafael. Ehe Licht gebracht wurde, ward ich abgerufen. Ich stand in der Meinung, die Zeichnung sey von Schnorr selbst. Wahrscheinlich schicke er sie, wie früher auf meine Bestellung verschiedenes Andere, für das hiesige Museum. Noch an demselben Abend er- schien ein halbdeutscher Bedienter. Hr. v. Ko- zebue (es hieβ blos, der fremde Herr) habe an mich Hrn. v. Lilienfeld’s Paquet abgegeben: ich möge es Ihm (Hn. v. Lilienfeld) schicken. Ich erwieder- te: „Ich habe nichts für Herrn v. Lilienfeld. Wohl aber empfing ich heute Abend durch Hn. v. Kozebue eine versiegelte Zeichnung v. Schnorr.“ Daβ dieser mit Ihnen bekannt sey, erfuhr ich aus seinen frü- hern Briefen. Ich dachte also, er habe diese Bekanntschaft benutzt, durch den nach Livland Landesuniversität, dessen Director ich zu seyn die Ehre habe, zu schicken, damit dort neben den Arbei- reisenden berühmten Mann seine Zeichnung ten des Meisters auch etwas von der Schülerin auf- an das hiesige Museum gelangen zu lassen. Überdieβ hatte Hr. v. Kozebue, den ich vorher bewahrt werde, die des Lehrers so ganz werth ist, als er ihrer. Da übrigens nur Anfangsbuch- selbst sprach, mir weiter nichts gesagt, als er staben des Familiennamens auf der Zeichnung ist, habe mir etwas abzugeben, das ihm von Frau von so fand ich unter meiner Voraussetzung das ver- Löwenstern in Berlin an mich abzugeben aufgetra- muthete Unternehmen des Lehrers der Art, daβ, tragen sey. gesetzt die Künstlerin fände einst bey einem Blick Als ich nachher bey hellem Tage das Blatt schärfer auf die hier angefangenen öffentlichen Sammlungen sich ansah, bemerkte ich nun wohl die mit Tusch im Schat- selbst nur erwartet, sie darüber weder auf den Lehrer, ten angebrachten Worte Charlotte L., denen Schnorr noch auf den Director des Museums zürnen dürfe. – mit Bleistift hinzugefügt hatte: nach Schnorr. Jetzt Sie sehn, Gnädige Frau, wie stark ich in Combinatio- war es nicht schwer, die Künstlerin zu errathen. nen bin. Lach an Sie nur. Ich gebe Ihnen schon zum zwey- Wie kannst du aber zur Adresse dieses Bildes? Nichts ten Mal Stoff dazu. Das erste Mal durch mein Miβver- natürlicher, als diese Frage. – Daβ ein für Hrn. ständniβ die Unterschrift Ihres ersten werthen Briefes: Char- v. Lilienfeld bestimmtes Bild an mich adressirt lotte von Lilienfeld. – Sie sehen wenigstens, daβ der Mann, dem Sie einige Zeilen zu schreiben die Güte werde, muβte ohne Erläuterung mir dunkel hatten, noch manches vom Kinde übrig behalten hat, das bleiben. Denn leichter ist in Livland der allbe- kannte Kammerherr v. Lilienfeld gefunden, als (so hofft er zu Gott) was auch einst noch von Er- fahrungen seiner wartet, ihm bleiben wird, so Morgenstern, dachte ich. Dieβ fiel mir also gar nicht lang’ er selber ist. Zum Glück habe ich nichts geant- ein; wohl aber dieβ: Es wäre nicht unmöglich, wortet, als was ich mit gleichem Rechte der Mutter daβ Schnorr, um einen Beweis zu geben, wel- oder der Tochter – gleichviel! – antworten konnte. che Fortschritte glückliche Anlage in kurzer Zeit un- Im einen wie im andern Fall waren es höchst ter dem rechten Lehrer macht, das Fräulein unbedeutende Nachrichten von Ihren hiesigen Freun- veranlaβt habe, ihm eins ihrer Blätter zu über- den, die Sie besser von jedem Andern erhalten lassen, für sich, den Lehrer; und daβ Er nun konnten; die ich indeβ vom Professor und Geschäfts- aus eigenem Antrieb davon diesen Gebrauch ge- mann bloβ aus der Ursache gefodert glaubte, weil macht habe, es dem Museum der Livländischen man diesem wenigstens Pünktlichkeit zutraute, die man bey willkommenern Correspondenten oft in Dorpat wäre. Aber in Dorpat kann ein Künst- vermiβt. Daβ ich in dem Augenblick, als ler ohne eine nicht unbeträchtliche Besoldung, zu- ich die paar Zeilen hinwarf, die Herr Bause Ih- mal wenn er Weib und Kind hat, unmöglich le- nen wird abgegeben haben, es wahrscheinlicher fand, ben. Die Universität kann, nach ihrer Verfassung, sie wären von der Hand des Fräuleins, als von nur einen Künstler als Universitätszeichenmei- der Hand der verehrten Mutter, hatte seinen ster und Kupferstecher besolden. Dieβ ist, wie Grund in der Art, wie Hr. Bause des beygelegten Sie wissen, Senff schon: noch denominirt zu seiner Briefs erwähnte; denn auch darin, daβ Hr Schnorr Stelle vom ritterschaftlichen Curatorium, dann be- mir von seiner Art des Unterrichts – doch ich ver- stätigt von der gegenwärtigen Universitäts-Di- wechsle die Zeiten. Schnorr darf ich nicht erwäh- rection. So sehr ich’s wünschte, Schnorr wäre nen. Der Brief, worin er der Fortschritte gedachte, bey uns öffentlich angestellt, so sehe ich dafür doch welche Ihre Fräulein Töchter unter seiner Leitung im zunächst keine Aussicht. Auch Parrot kann dafür Zeichnen machten, kam etwas später, als Hr. Bausen’s jetzt nichts thun. Es thut mir wahrlich sehr leid, daβ letzter und Ihr erster Brief. Er schrieb zugleich, die es nicht anders ist; aber es ist nicht anders. Ich wün- eine dieser seiner werthen Schülerinnen werde sche Ihnen, gnädige Frau, und den Ihrigen die mir in Dorpat von seiner besondern Methode glücklichste Rückkehr in Ihr Vaterland. beym Unterricht erzählen. Der gute Mann! Er N. S. setzte voraus, ich sey so glücklich, Ihnen Allen bekannt In einer Stunde nach Empfang Ihres Briefes war zu seyn. Darum schrieb er seinem Freunde – denn die Zeichnung mit versiegeltem Umschlag wohlver- ich bin sein Freund, obgleich ich ihn selber niemals, wahrt in den Händen der Frau v. Berg, die sie so- auβer in seinen Bildern und in seinen Briefen gleich an Hn. v. Lilienfeld zu schicken versprach. sah – gerade so. Und darum schrieb und schrei- be ich, ungewohnt der ängstlichen Rücksichten der Couranieng, von der ich für mich glücklicher Weise unabhängiger lebe als die Meisten, gerade so. Mit derselben Offenheit jetzt auch vom Haupt- gegenstande Ihres Briefes, gnädige Frau. Frü- her noch als Sie selbst, wünschte ich, daβ SchnorrKirje Kiri Johann Friedrich von Rochlitzile(1814-12-08) Kügelgen, GerhardDresden den 8ten 10br 14. Mein lieber Freund! Nachdem ich vor 10 Tagen Ihnen auf Ihr liebes Schreiben geand- wordet hatte, binn ich durch einen abermahligen Anfall des Hemorhoidelübels so in Anspruch genomen worden, daβ dieser Brief dadurch sogar abzuschiken um einen Posttag verspätet wurde, und ich Ihnen erst heute meinen Christus durch die fahrende Post übersenden konnte. Möge er glüklich ankommen, und Ihnen und den lieben Ihrigen Freude machen! – Übrigens ist mein Befinden nach dem Gebrauch von Bludtigeln und Brechmittel etc – wieder so guth, daβ ich nun auf einige Zeit wieder aushalten kann. Möge auch das Befinden Ihrer Frau Gemahlin wieder vollkommen guth sein! Der Konkreβ geth nun zu Ende, und das arme Sachβen wie die Rheinländer dürfen Erlöβung hoffen von der Volte der ungewissen Erwartung. Was mich angeth, so scheint mir das gesamte Europa noch zu verderbt, als daβ ich im voraus mich auf die Resultate dieses Concresses freuen könnte. Ob uns der liebe Gott ferner noch durch die Ruthe des Krieges oder durch liebevolle Ermahnungen in einem sorgenreichen Frieden zu unserm Heil führen will – das wollen wir mit gedultiger Ergebung abwarten. Leben Sie wohl, lieber guter Mann, Gott erhalte Ihnen den Frieden Ihrer Seele und mir Ihre Liebe. Der Ihrige GKügelgen. G. v. Kügelgen, Prof. d. ZeichenK. (selten) Hochwohlgebornen dem Herrn Hofrath Rochlitz anbey eine Kiste mit einem Öhlgemählde bezeichnet in H.H.R. Leipzig.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1833-04-25) Jäsche, Gottlob BenjaminVerehrtester Freund! Einer unsrer ältesten ehemaligen Studirenden von den Jahren 1803 –1806, Pastor Wilpert aus Curland ist auf etliche Tage hieher zum Besuche gekommen. Er hat hier einen Sohn, welcher Medicin studirt. Heute Abend kommt er zu mir; und da wünschte ich, daβ auch Sie liebster Morgenstern! heute den Thee bey mir trinken möchten unter Gesprächen, die sich auf unsre alte längst vergangene Zeit beziehen. Wir sind ja die beyden Einzigen noch Uebriggebliebenen von jener ersten jugendlichen akademischen Lebenszeit hier. Noch will ich zwey seiner akademischen Zeitge- noβen, unsre Collegen Moier und Bröcker bitten, heute Abend von unsrer Gesellschaft zu seyn; und ausserdem noch zwey Landsleute des Hn Pastors, nämlich den Ober Pastor Biene- mann und den Dr. Frohben. Also bitte ich freundlichst zu kommen; Sie können ja bey uns verweilen, wie lange es Ihnen beliebt. Mit Hochachtung u. Freundschaft der Ihrige Jäsche Dorpat den 25tn April 1833 Herrn Staatsrathe u. Ritter Professor Dr. Morgenstern HochgeborenKirje Kiri Karl Morgensternile(1813) Parrot, Georg FriedrichIch bin, lieber M-, vom Probst Roth beauftragt Sie zu bitten der Bibelgesellschaft, welche Er mit höherer Genehmigung stiftet, als Mitglied beyzutreten und der ersten GeneralVersammlung, die heute vormittag um X in unserm Audit. maxima statt finden wird, beyzuwohnen. Diese GeneralVersammlungen geschehen alle Jahre ein mal u. die Mitglieder brauchen keine andere Verpflichtung als die eines kleinen jährlichen Geldbeytrags zu übernehmen. Dieser Beytrag kann auch nur 5 Rb sein und Viele geben auch nicht mehr. Der Ihrige P- 1813Kirje Kiri Karl Morgensternile(1810-10-29) Kügelgen, GerhardDresden den 29tn 8br 1810. Mein geliebter teurer Freund! Es ist lang geworden, biβ ich dazu kommen konnte, deinen lieben langen Brief vom 19ten August zu beandworten. Ich wollte dies nicht eher thun, biβ ich dir die Quittung des empfangenes Geltes mit schiken konnte, welche hier folget, und du wirst mir verzeihen, wenn dieses um 14 Tage früher hätte geschehen können. Den Empfang dieser 15 Ducaten und einen Thlr habe ich an van Der Brelings quittirt, ohne mir den Tag gemerket zu haben; weshalben du dich nicht wundern must, wenn der Datum nicht übereinstimmen sollte. Durch den Buchhändler Kummer aber habe ich meine Auslage von 4 Luidor noch nicht erhalten, und es hat auch keine Eile damit, doch wollte ich es der Ordnung halber dir anzeigen. Die Nachricht daβ die Venus der Madame Seydelmann sogar jämmerlig beschädigt angekommen ist, war mir ein Stich ins Herz. Wie dies zugehen konnte, kann ich nicht begreifen. Es muβ daran gelegen haben an der Art, wie das Glaβ in dem Rahmen befestiget war, denn ich habe es selbst eingepakt, und zwahr auf dieselbe Art, wie ich so vieles schon diesen weiten Weeg geschikt habe, wo von allem nichts beschädigt angekommen ist.* Sollte man es in Leipzig geöfnet und unfein damit umgegangen sein? Kurz, mir bleibt es unbegreiflig, und ist ein unersetzlicher Schaden, denn immer bleibt dies das Beste was ich in dieser Art jeh gesehen habe. Die Anweisung von 100 Thlr für das Bild von Dante folgt hier nach deinem Verlangen zurük. Vertikal: Alle Pastellgemachten und Zeichnungen an Klein habe ich unter Glaβ geschikt. Für die Besorgung der überschikten Contura danke ich dir. Seit Jahr und Tag habe ich von dorther nichts vernomen. Man ist mir Geld schultig, und denkt nicht daran mich zu befriedigen. Der Versuch im radiren, war mein erster und lezter. Wenn ich die Zeit daran wenden mögte, so glaube ich wohl die Gabe dazu in mir zu tragen. Es ist dessen zu viel, was zu tage gefordert sein will. Der Preiβ von den Schwefelabgüβen wird etwan einen halben Thlr das Stük betragen, etwas mehr oder weniger weiβ ich nicht genau. Die Rahmen aber muβ man überdies dazu machen laβen. Kann ich dir oder dem Museum in irgend etwas dienen so wirst du mich jederzeit dazu bereit finden. Die in Sepia gezeichnete Madonna nach Raphael durch die Madame Seydelmann stellt das ganze Bild vor und ist einige Zoll gröβer als das Kupfer von Schulze gestochen. Rittner hat diese Zeichnung mit 100 Ducaten bezahlt und der junge Müller in Stuckard ist bereits damit be- schäftiget sie in Kupfer zu stechen. Ich finde die arbeit weit unter der von der Venus, doch ist sie nicht schlecht, sondern nur unfertig zu nennen. Solltest du sie für das Museum wünschen, so wird sie nach der Vollendung wohl von Rittner zu haben sein, und ich werde mich zu diesem Geschäft bereit finden. Ich habe unterdessen einen jungen Künstler aus Kassel kennen lernen mit Nahmen von der Emden, welcher im Sepiazeichnen in etwas gröβern Sachen die Seidelman noch übertrifte. Er hat aus dem ehemahlig in Kassel befindlichen Bilde von Leonardo da Vinci die Karitas genannt, einen Kinderkopf gezeichnet, welcher wunderschön, und in der gröβe einer Theetasse ist. Dieser ist zu haben für 20 Ducaten, welche er im Ganzen wehrt ist. Zugleich aber hat mir der bedrängte Künstler die Weisung gegeben, daβ er ihn, um balde Geld zu haben auch für 18 laβen würde. Fernows Leben von Johanna Schopenhauer ist nun erschienen und wird mit vielem Beyfall aufgenomen. Mehr aber als dieses erschienen eumnptfeehrl ed iechm di rT diatse Wl: eRrke iniβ 3e B ämndiet nd veorn MAarjmor ev.e R üimhl. EJsa ihstr 1809. und nicht unter seinem Nahmen. Es ist darinnen – was man bey dem Titel nicht vermutet – viel die Rede über bildende Kunst, über Teater und vorzüglich eine schöne Abhandlung über die Baukunst. Nach meinem Bedenken ist über das Weesen der Kunst überhaubt nie umfassender und bündiger gesprochen worden. Deine Klage, deine Sehnsucht nach einem Glüke wie ich es geniese hat in deinem Briefe mich tief gerührt. Wem würde ich dies Glük mehr gönnen, und wer wäre dessen würdiger als du liebes Bruderherz? Dein Betragen gegen finde ich deinem Karakter angemessen und Lobens wehrt. Traurig ist es indeβen mir, zu sehen, wie die Natur dich so reich ausgestattet hat, und wie das neidische Schiksahl es verhindert, daβ das bessere deiner Seele wirksam werde. Du in all deinem Reichthum so arm, der du allein dahin wandelst einsame Tage durchs Leben! Doch gebe ich noch nicht die Hoffnung für dich auf, und ermahne dich zu suchen am einsamen Weege ein bescheidenes Veilchen. Daβ du indessen nicht wirst untätig sein, so manchen Stoff zu verarbeiten den du auf deiner Reise gesammelt – dafür bürgt mir deine lebendige Seele. Doch bitte ich dich, verpuffe deine Ideen nicht in nüchternen Jurnalen und Morgenblättern, sondern gestalte sie lieber in einem Werke das auch für die Nachwelt lebt. Sehr oft gedenken wir deiner, mein Freund, und dein Schiksahl interessirt uns mehr als du vielleicht glaubest. Dein Bild hängt in meinem Zimmer unmittelbar neben meinem Arbeits Stuhl und sieth mich ernst und freundlich mit Bedeutung an. Die Zeit in der du hier warst ist dadurch festgehalten, und eine bessere hat sich aus dieser noch nicht entwikelt. Verwunderliche Dinge gehn vor, und noch Verwunderlichere scheinen unserer zu warten, aber keine erfreuliche. Das gegenwärtige Geschlecht geth unter, um einem Künftigen ein froheres Dasein zu gewehren. Weh uns, die wir zu früh oder zu späth geboren sind. Daβ ich bey all solchen Rükbliken noch friedlich im Genuβe der meinen meine Kunst möge ausüben können, ist mein einziger Wunsch. Erhalte Gott uns frohen Muth und gesundes Bludt!!! Ich habe diesen Sommer mit meiner Familie auf dem Lande zugebracht, und Seele und Leib dadurch gestärket. Besonders wohl hat meiner guten Lilla dieser Aufenthalt gethan, welche den vorigen Winter und das Frühjahr viel an ihrer Gesundheit gelitten hat. Wie geth es denn mit deiner Gesundheit? Was macht unser tapferer Parrot, was Krause der unermüdliche? O könnt ich bey euch sein ihr Lieben, oder ihr bey mir! Von meinem Bruder habe ich seit Frühjahr keine Nachricht, und binn deswegen nicht ohne Sorgen. Sehr lange haben wir auch nichts von Sophie vernohmen. Grüβe alle die Theil an mir nehmen und übergebe an Senf diesen Brief, der in meinen kleinen Geltangelegenheiten mich ganz vergessen zu haben scheint. Lebe wohl du treue Bruderseele und gebe recht balde wieder Nachricht von dir deinem ewig getreuen Freunde ewig getreuen Freunde Gerh. v. Kügelgen, Historien- und Porträtmaler zu Dresden, Ehrenmitgl. der Kunstakademien zu St. Petersb. und Berlin.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1804-03-24) Henke, Heinrich Philipp KonradHelmstädt, am 24sten März 1804. Es thut mir leid, Verehrtester Herr Hofrath, daβ der Ertrag des Einkaufs für Ihre Bibliothek in der Carpzovischen Auction nicht bedeutender ausgefallen ist, als Sie in der Anlage finden. Allein die Concurrenz der Kauflustigen war so stark, daβ die meisten Bücher übertheuer bezahlt werden muβten. Und da Sie mit sehr ehrenvollem Vertrauen mir die Bestimmung des Preises der Bücher überlassen hatten, so war ich vielleicht, aus Besorgniβ dasselbe zu miβbrauchen, oft zu furchtsam, um mit so vielen andern emturientibus et hellu- nibus librorum, derer einige ihren Bevollmächtigten gleich- falls keine Preise bestimmt hatten, mich in einen Wett- streit einzulassen. Auch sahe ich, Ihrer Erinnerung ein- gedenk, immer mehr auf nutzbare, als auf seltene Bücher. Diese seltenern wurden meistens nach Pesth, Mün- chen, Göttingen etc für ungemessene Preise verlangt; auch hatte der Leipziger Secretär Thiele vieles für Moscau bestellt. Befehlen Sie nun, wie es mit Uebersendung der Bücher gehalten werden soll. Ein groβer hölzerner Verschlag, oder zwey kleinere, werden die Bücher wol fassen. Das Geld würden Sie am bequemsten von Lübeck aus zahlen u. an mich addressiren lassen können. Ein Ueberschuβ von etlichen Thalern dürfte für Ne- benausgaben, Kiste, Emballage, u.s.w. erfor- derlich seyn. Dann könnten von hier die Bücher mit wolbedungener Frachtgelegenheit bis Lübeck gehen, wenn Sie mir dort ein Haus nachweisen würden, das dieselben in Empfang nähme und Ihnen zuschaffte. Eine Abschrift meiner Rede auf die Natales aca- demiae Vestrae werde ich beyfügen, ob es gleich ein deproperatum opusculum ist. Herzlichen Dank für jede Aeuβerung Ihrer wolwol- lenden Gesinnung gegen mich! Ich werde sie zu ver- dienen suchen, wie ich kann. – Willkommen wird mir alles seyn, was Sie mir von literarij v. ecclesiaticis aus Ihrem neuen Vaterlande zuwenden wollen. In hochachtungsvollester Ergebenheit Eiligst. Ihr gehorsamster Diener HenkeKirje Kiri Karl Morgensternile(1837-11-10) Parrot, Georg FriedrichParrot meenutab aastate eest nähtud ilusaid jõulisi vaselõikeid Põhja-Norra vaadetega, mille seas oli ka üks leht Nordkapist. Tema mälu järgi oli Morgenstern hankinud need ülikooli kunstimuuseumi kogusse. Parrot soovib teada kunstniku ja teadlase nime, kes need loonud, ning kas ja kelle juures ta neid lehti Peterburis leida võiksKirje Kiri Karl Morgensternile(1834-08-08) Parrot, Georg FriedrichMein alter Morgenstern, Wir müssen nun schon Beyde unsre angebohrne Abneigung gegen das Briefschreiben auf einen Augenblick abschwören, ich einer Bitte wegen, Sie um sie zu gewähren. Ich brauche den Vtn Band der Mémoires de la société impériale des Naturalistes de Moscou auf einige Tage, welche unsre hieβige academische Bibliothek nicht besizt. Da Sie nun meine Ungedult in Allem kennen, so bitte ich Sie mir dieses Buch so schnell als möglich zu schicken, da ich hoffe, daβ die dörpt- sche Bibliothek es hierinn der unsrigen zuvor thun wird; ich bitte durch die Post als Paquet. Das Porto wird mein Sohn Ihnen erstatten. Da ich schon dieses Blatt zu beschreiben angefangen, so will ich es doch auch benutzen um ein wenig mit Ihnen zu plaudern. Wie steht es um Klinger’s Biographie? Wie- weit sind Sie vorgerückt? Oder haben Sie sie aufgegeben? Klinger’s Freunde mahnen mich zuweilen, brummen wohl auch im Stillen daβ ich die eines Unberuferen unterdrückt habe ohne Etwas Bessers zu Tage zu fördern und meynen gar daβ eine schlechte Biographie, die man etwa hätte corrigiren können, doch besser wäre als gar keine, mit seiner Meynung dem Kayser zu unterlegen. nach dem bekannten Witze daβ schlechtes Wetter Statt aller Antwort erhielt Ouwaroff mein Manus- besser sey als kein Wetter. Ich gebe Ihnen, skript wieder mit den Worten darauf: Es soll ge- mein theurer Morgenstern, alle diese Stichel- druckt werden. Nikolai. Und, Freund, ich hatte reden wieder wie ich sie bekommen habe, als zu diesem kurzen kayserlichen Voto nichts beyzu- kräftige Anregungsmittel gegen Ihre Genitator- tragen; sondern es war reine Gerechtigkeit von schaft. Seyn Sie weniger antik; vergessen Sie Seiten unsres trefflichen Monarchen, der nun dadurch das nonum premitur in annum hier, wo ein mein Verhältniβ zu Struve kennen lernte, ein Theil des Verdienstes darinn besteht daβ man das Verhältniβ das ich Ihm in meiner privat-correspondenz Andenken des Mannes nicht verfliegen lassen sorgfältig verborgen gehalten hatte zugleich da muβ um dann, zu spät, es wieder aufzufrischen. ich Ihm mein Verhältniβ zum Minister ohne Scheu Nun auch Etwas von mir: Sie werden wohl dargelegt hatte. schon wissen daβ Struve, um sich Ouwaroff gefällig Jezt aber zu dem Vernünftigsten und Reinsten zu zeigen, Verräther an der Freundschaft geworden und mich in Sachen der Sternwarte mit einer meines ganzen Briefs – zu meiner alten Liebe – seltenen Keckheit u. Kunst verfolgt hat. Als er zu unsrer theuren Mina. Sagen Sie Ihr daβ diese nun Alles erreicht hatte, was er wünschte und ich Liebe noch lebt, noch webt in meinem Herzen, ihm doch verziehen, kurz vor seiner Abreise nach weil sie auf der höchsten Achtung beruhet. dem Ausland, schrieb er, auf Instigation des Ministers Und nun nichts mehr als daβ ich Sie mit alter die Ihnen gewiβ bekannt gewordene Nachricht von Freundschaft umarme. Die Meinigen grüssen Sie der neuen Sternwarte etc. in unsrer acad. Zeitung. und die theure Freundin herzlich. Die darinn enthaltenen Unwahrheiten, Auslassungen und Geringschätzung Meiner konnte ich nicht ungewägt Ihr Parrot lassen, und ich schrieb den Zusatz den Sie wohl auch Pawlowsky d. 8tn Aug. 1834 gelesen haben. Fuss u. d. Minister wollten den Druck verhindern. Da ich aber bey Absendung des Manuscripts von hier aus (Pawlowsky) meinen festen Willen Ersterem kund gethan hatte, so wollte der Minister mir alle Mittel der Publication rauben durch ein Kayserliches Veto und beginnen den mir Beantw. d. 22. Aug. 1834. Ich hatte ihn erst am 18tn. erhalten unbegreiflichen politischen Fehltritt das ManuscriptKirje Kiri Karl Morgensternile(1825-01-28) Nocks, Johann JakobHochgeborner Herr, Hochzuehrender Herr Staatsrath, Ew. Hochgeboren würdigten mich neulich bei mei- ner Anwesenheit in Dorpat eines Antrages, den anzunehmen vortheilhaft schien, was ich jedoch nicht sogleich auf der Stelle thun konnte, weil so mancherlei für mich zu erwägen war: indeβ hatten Hochdieselben aber auch noch die Güte eine Bedenkzeit zu geben. Jetzt würde ich, wenn ich mich nicht verspätet haben sollte, um Ew Hoch- geboren Empfehlung bitten und zwar zu Gun- sten eines Freundes. Derselbe ist kein Zögling unserer unserer Hochschule und ich wage deβhalb die Bitte nur, weil ich als Freund dienen möchte – in der Hoffnung, daβ ich dabei nicht unerkenntlich erschei- ne, wenn ich die mir zugedachte Begünstigung einem Fremden zuwenden möchte, dem ich wohl- will. Derselbe, ein junger Mann von meinem Alter, ist aus Lüneburg, hat in Göttingen die Theologie studirt, daselbst an den Uebungen im philologischen Seminar theilgenommen; aus Hang in der Weite sich umzusehen, folgt er einem Rufe nach Ehstland – und würde jetzt, da er sei- ner ersten Condition ledig, einen Schritt tiefer hinein in das ungeheure Reich wagen, dessen Saum er schon betreten. Seinen Kenntnissen nach wird er er wohl genügen und für seinen sittlichen Gehalt möchte ich stehen, wenn’s auf meine Bürgschaften – käme und endlich worauf man – besonders in einem vornehmen Hause – vielleicht Rücksicht nehmen könnte, eine gewisse Geschmeidigkeit sich in den herrschen- den Ton solcher geselligen Verhältnisse, in die er gerathen könnte, hineinzufinden, geht ihm nicht ab, wohnt ihm im Gegentheil im hohen Grade bei. Er hält sich gegenwärtig beim Pastor Spindler in Halljall auf, der, wie ich höre sich auch rücksichtlich des Candidaten Ernst an Ew Hochgeboren hat wenden wollen. Im Falle, daβ die Stelle noch nicht vergeben und mein Gesuch Berücksichtigung verdient, würde H Ernst aus Lüneburg persönlich aufwarten. Schlieβlich hätte ich mir noch einen belehrenden Wink auszubitten. Mit aller Hochachtung verharre Ew Hochgeboren ergebener Diener J. Nocks. Sitz den 28sten Januar 1825.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1820) Parrot, Georg FriedrichLiebster Morgenstern! Die Antwort die Sie mir gestern in Betreff B-s gaben, hat mich die Nacht durch sehr beunruhigt. Ich bitte Sie, lieber M., als Mensch u. als Ihr Freund zu bedenken ob Sie nicht zu viel Werth auf die sonst gerechten Forderungen an den Philologen den wir uns wünschen gelegt haben. Ich eile Ihnen daher noch meine gestrigen Gründe ans Herz zu legen, deren Gewicht mir im gegenwärtigen Augenblick bedeutend erscheint. Wenn B-f. gleichwohl kein Philolog ist wie wir Einen wünschen, so kann er bey anhaltender Fleiβe in einem Jahre so viel leisten daβ Sie sich keinen Vorwurf machen können ihn uns gegeben zu haben Seine Wirksamkeit in diesem neuen Fache würde uns einige Jahre, bis zu seiner Emeritierung dauern. Wir können wohl einen Philolog von minderem Werthe haben so lange wir sie besitzen; denn nur wenige Studenten trachten nach dem Höheren in der Philologie; dagegen Viele des Gemeinen in der selben sehr bedürfen u. ich stelle noch die Frage auf ob ein grosser Philolog geneigt seyn wird sich mit dem Gemeinen abzugeben? Erwägen Sie neben dem Glange auch den Zweck der Univ. So wie die Sachen stehen sehe ich voraus daβ, wenn für Böhlend. nicht auf diese Art gesorgt wird, die Univ. in das unselige Verhältniβ gestürzt wird in welchem sie sich bey dem Prozesse der Juristen befand. Denn Böhlendorf kann nicht mehr der Untersuchung ausweichen die er prowocirt hat. Es erfolgt eine Untersuchung nach Heften u. Aussagen der Studenten, deren Werth Gott bestimmen mag! Und wenn die Sache ohne Untersuchung ablaufen sollte, wozu vielleicht der Graf aus Anhänglichkeit an die Univ. Neigung haben mag, welches Beyspiel für seinen Nachfolger von welchem Niemand uns bürgt daβ er in ähnlichen Fällen mit dem trefflichen Willen, mit dem redlichen u. echtreligiösen Sinn verfahren wird der unsren Liewen beseelt! Dieβ meine Gründe. Sie sehen daβ ich noch nicht das Schiksal der Familie dazu gerechnet habe, ein Schiksal das auch einiges Gewicht in die Wagschale legt. Gott ist mein Zeuge daβ die Sorge, die Ängstlichkeit , die ich in diese Sache lege, keinen, auch nicht entferntesten, Grund in meinen persönlichen Verhältniβen hat. Ich weiβ daβ ich fest stehe. Noch ist es Zeit, wenn Sie, lieber M., durch die neue Erwägung dieser Gründe sich veranlaβt finden Ihre gestrige Meynung zu ändern. Ein Wort an G. Ewers von Ihnen wird die Sache gut machen. Gott halte über Ihren Entschluβ! Ihr Parrot (Im Oct. 1820.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1811-11-12) Müthel, Johann LudwigVerehrtester Herr Kollege! Was mir dieser Schmerzenkind kostet, wünschte ich mir und ihm (wenn Gott es erhält) täglich in seinem Taufnahmen auszuspre- chen. Aber nur ein solcher Name: „Odin“ schwebt mir jetzt in dieser Geisteszerrüttung vor und vielleicht selbst dieser nach einer irrenden Etymologie. Mein guter Jäsche giebt mir Muth, zu Ihren philologischen Schätzen deshalb zu recur- riren. Darf ich Sie also darum bitten? Recht sehr würde gütige Gewehrung verpflichten Ihren Sie aufrichtig verehrenden Müthel. den 12tn IXbr Sr Hochwohlgebohren Herrn Hofrath und Professor D. MorgensternKirje Kiri Karl Morgensternile(1804-03) Parrot, Georg FriedrichParrot on teinud endale etteheiteid, et ta pole vastanud sõbra kingitusele, kuna ta ei oma midagi Morgensterni kingitud Newtoni „Principia“ väärilist. Nüüd on ta leidnud vana tubli Musschenbroeki portree, mis on kindlasti üks parimaid, mida ta sellelt alalt näinud. Kuigi see on vaid üks leht, on tema õige koht Morgensterni kogus.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1829-01-15) Kügelgen, WilhelmSr Hochwhlgbrn Dem Herrn Staatsrath von Morgenstern in Dorpat. Hochzuverehrender Herr Staatsrath! In einer Sache die mir von groβer Wichtigkeit ist, wage ich es Sie geradezu um einen freundlichen Rath zubitten. Ich habe nämlich unter der Hand erfahren, daβ man gesonnen ist den Herrn Professor Senff, in so fern seinem Alter der Dienst zu beschwerlich wird, in Ruhestand zu versetzen u. statt Seiner einen andern Maler nach Dorpat zu ziehen; u. da ich nun überzeugt bin, daβ bei einer neuen Besetzung der Stelle, Ihr Gutachten, als das Urtheil eines anerkannt sachkundigen Mannes entscheidend, als doch von groβem Einfluβe sein wird, so bitte ich Sie Herr Staatsrath, mich in einem solchen Falle zu berücksichtigen da ich sehr wünsche mich mit meiner Familie in Dorpat zu fixieren – und mir gefälligst anzuzeigen, welche Mittel u. Wege ich zu diesem Zwecke einzuschlagen habe. Ich bin fast überzeugt: ein so treuer Freund meines seligen Vaters, wird mir bei meinem Wunsche, nach Kräften förderlich sein, u. ich bitte Sie mir nur mit ein Paar Worten zu sagen: ob ich überhaupt eine solche Hoffnung hegen darf, und in wiefern ich selbst zu meinem Zwecke thätig sein kann. Ihrer Frau Gemahlinn u. Fräulein Hedwig bitte ich mich zu empfehlen und ihnen zu sagen, daβ ich Fräulein Louise, von Petersburg hierher zu begleiten die Ehre gehabt u. sie ohne allen Unfall, bequem und wohlbehalten nach Hause gebracht habe. – Und nun noch enimal – ich weiβ, daβ ich zu Realisirung meines Wunsches keine bessere Protektion haben kann, als Ihre Empfehlung Herr Staatsrath, u. habe mich deshalb vertrauensvoll gerade an Sie gewendet. Sie haben zwar noch keine Arbeiten von mir gesehen; indessen ich denke, was das anbelangt, so giebt mein Nahme schon mittler- weile Bürgschaft genug, wenigstens keine Talentlosigkeit zu erwarten. Meine Mutter empfielt sich gehorsamst, und ich unterzeichne mich mit vollkommener Hochachtung Herr Staatsrath Ihr ergebenster Diener WilhelmvKügelgen Poll d. 15tn Jan. 1829. Adress. Ueber Jewe u. Hohen Kreutz. beantw. d. 9tn Febr. (abg. d. 13tn.) Sr Hochwohlgebor. dem Herrn Staatsrath u. Ritter v. Morgenstern. Dorpat.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1831-04-04) Parrot, Georg FriedrichPhantasie der Obelisk, seinem Genie die oben lodernde Flamme entsprechend. Dann entspricht auch die Innschrift: Ingenio magnus, probitate major, vir priscus. – Ich würde es Ihnen Ich war im Begriff, Ihnen heute, liebster nicht miβdeutet haben wenn Ihnen ingenio magnus Morgenstern, zu schreiben, als Ihr Brief ankam. nicht gefallen hätte, da in den römischen Schriftstellern dieser Ausdruck nicht vorkommt, sondern egregii ingenii etc. So sey dann der Zweck dieser Zeilen doppelt, Allein solche Phrasen hatten nach den Doctor-Diplomen ein mal im Namen unsrer theuren Klinger geschmeckt u. ich wollte Kürze. Ehe ich diese Ihnen für Ihren herzlichen Brief auch herzlich Innschrift dem Recensieren der Freunde hingab, besprach ich mich über alle diese Punkte mit Gräfe. Er zu danken. Er hat ihr wohl gethan, besonders hatte dieselben Bedenken als Sie u. ich. Aber er durch die claren Beweise von Hochachtung gegen blieb dabey daβ die Innschrift so bleiben solle, weil ihren Verstorbenen, dann Ihren Brief an mich jede Anderung nicht das wiedergeben würde was zu beantworten. Seyn Sie übrigens nicht besorgt um die die Innschrift sagen wollte u. sollte, und meynte kleinen Sprachfehler in Ihrem Brief an unsre Freundin. sie wäre doch gutes Latein. – Doch das ist Am nächsten Abend nach seiner Ankunft war ich bey Philologie genug. In meinem Leben habe ich ihr, u. sie gab mir den Brief ihr ihn vorzulesen. darinn nicht so viel geleistet. Und nun, zur Strafe für das Minna grüβt trage Ich stellte mich also an der Ihnen wohl bekannten grünen ich Ihnen auf der lieben u. lieblichen Minna zu sagen daβ ich sie Blendlaterne und las ihn für mich zuerst; dann aus meinem tiefsten Herzen liebe, verehre, grüβe und daβ dieses Gefühl nur mit mir aufhören werde. laut; u. da andere H.H. da waren so konnte ich Die Meinigen schlieβen sich hier (nicht bey der Philologie) Kleinigkeiten die Ihnen entschlüpft waren, abglätten, mir herzlich mit, und ich bitte die liebe Seele am um nicht Gelegenheit zu Bemerkungen zu geben. Ende Ihres nächsten Briefs (oder noch schöner durch einige Nicht nur die Klinger, sondern auch die Anwesenden besondere Zeilen im Falle Sie nicht bald schreiben sollten) bestimmt zu erklären ob Sie, mein Freund, diesen Auftrag freuten sich über diesen schönen Brief.Der Necrolog, der Alles enthält was ich Ihnen von gehörig ausgerichtet haben. Diese Strenge (Sie sehen Klinger’s lezten tagen schreiben konnte, ist nicht von daβ ich auch ein vir priscus bin das merken Sie sich für meine künftige Grabschrift!) hält mich nicht ab Ihnen mir, sondern von Storch, der ihn aus Muralt’s Leichen- in Wahrheit zu sagen daβ die Meinigen, u. ich ganz rede entnommen, zu welcher Rede wir sammtlich die besonders, Sie recht herzlich grüβen. data, so viel Jeder wuβte, geliefert hatten. – Nein, Vale et fave musis et amicitiae das Necrolog ist nicht von Ihrem Freunde. St. Petersburg, d. 4tn April. 1831. Parrot Ich wuβte nicht daβ Sie einen eigenhändigen mit der Innschrift von antiker Bronze (beynahe schwarz) biographischen Aufsatz von dem merkwürdigen Ver- deren Buchstaben in der Tafel ganz eingelassen werden sollen. storbenen haben. – Doch es wäre nicht Zeit gewesen Die Wittwe hatte gewünscht sein Portrait als Bas- Sie um Notizen zu bitten. Wenn Sie nichts dagegen relief auf dem Obelisk zu sehen. Auch hatte ich es haben, so will ich das Datum seiner Geburt in der Zeitung ergänzen in der Zeichnung angebracht. Aber Storch, ärgerlich duEDagunhborndüiecnd βund sbmt ic.elh ey DwSsn deat iib seiginecs isheg iicr et gzhGne.l einnil.cie cIhgch Lhetn, nü baHhgicteteheirt,r uds emaioeigf sAegernrsm ütdwβ caoAhtβr rtM ti Sghikiienr rnl eü:E aibMnh e Pesirn.oma nBlrcarihsno e nts ! daβ seine Idee verworfen wurde, declarierte so lange u. so oft gegen die Möglichkeit ein getroffenes Basrelief zu bekennen daβ es nun unterbleiben soll, da ich doch gewiβ bin daβ die Sache mit Hülfe zweyer hieβiger Künstler sehr gut geworden wäre, da ich weiβ wie der Eine Sonntags-Büste ausgeführt Gleich im nächsten Briefe sagen Sie wie sie grüβt. hat. Das Ganze wird 20 Fuβ hoch seyn. Der Felsen Die Innschrift ist von mir, und ich muβ Ihnen, leider, allein hat Mannshöhe. Es wird zwischen 6 bis 8 tausend Mehreres darüber sagen. Storch, der von diesen Rb kosten. – Nun von der Innschrift. Dingen nichts versteht, trat zu erst hervor u. meynte man müβe einen einfachen liegenden Granitstein, Ich vergaβ wie ein gewöhnlicher Leichenstein, nur oberhalb etwas (dachförmig) erhoben, wie Stoffregen im vorigen Sommer Namen, Geburts- u. Todes Jahr. für seine Frau hatte setzen lassen, und blos Gegen den vir priscus machen Sie Einwendungen u. den Namen Klinger darauf. Das hieβ die Plattheit citiren mir Autoren. Ich will Ihnen auch welche citiren, mit der höchsten Emphase verkuppeln. Ich erklärte daβ es anders seyn müβe, so auch die Wittwe und denn ich habe auch Repertoire (Erschrecken sie nicht; esist nur Schatters Lexicon) Cicero sagt: Credendum est veteri- die Freunde, u. wurde beauftragt Idee, Zeichnung bus et priscis, ut ajunt, viris. Veteres viri sind die alten Männer u. Inschrift zu entwerfen. Es ist schon geschehen u. die noch leben, prisci viri die Alten die längst nicht mehr hat allgemeine Zustimmung erhalten. Die Aufgabe leben. Cicero zog hier priscis dem antiquis vor. Daβ priscus war: Klingers Character ganz anzudeuten. Ich auch die Bedeutung Ernst, streng, beynahe rauh hat, wuβte lösete sie auf folgende Art. – Auf einem natürlichen, ich u. deβwegen wählte ich priscus statt antiquus. Denn etwas rauhem Granitfelsen erhebt sich ein Obelisk (u. wer mit ihm zu tun gehabt hat weiβ ein eigenes Lied auch von Granit, aber polirt auf welchem eine Flamme (von vergoldeter Bronze) steht. davon zu singen) Klinger war priscus, auch in diesem Sinne. Und An der einen Seite des Felsen eine weiβe Marmor-Tafel eine Innschrift muβ wahr seyn. Dem analog ist der rauhe Fels, seiner aufwärts strebenden groβartigenKirje Kiri Karl Morgensternile(1803-07-08) Jäsche, Gottlob BenjaminReval den 8tn Juli 1803 Mein Theuerster u. Verehrtester Freund! Nach so manchen Beschwerden u. Unannehmlichkeiten unsrer Reise, unter denen die Keine der geringsten war, daβ wir unsern alten invaliden Wagen, an dem das eine hintere Rad zerbrach und die übri- gen morsch gewordenen auch eine nahe Zerstörung drohten, auf der einer Station im Stiche laβen und ohngefähr das letzte Drittel des ganzen langen Weges von beinah 43 Meilen in Courier Kibitken machen muβten, sind wir endlich am 1sten Juli hier angekom- men. Wir nahmen unser vorläufiges Absteige Quartier in einer Vorstadt, durften aber hier nur wenige Stunden verweilen, da mein Zuhörer, der Studiosus Rinne, dem ich die Besorgung eines Quartiers für uns aufgetragen hatte, uns noch denselben Abend in das für uns gemiethete Logis einführte. Dieses Logis ist ein kleines nied- liches Sommer Häuschen, von einem kleinen Garten umgeben und für unsern Zweck ungemein bequem gelegen, denn es liegt an dem einen Ufer des Hafens in einer der Vorstädte, ohngefähr eine Werste von der Stadt. Hier leben wir nun seit dem ganz eingezogen u. einsam von niemanden weiter als nur dann u. wann von einem u. dem an- dern meiner jungen Freunde u. Zuhörer besucht, die sich zur Zeit noch hier in der Stadt aufhalten; spatzieren des Morgens bey schönem heiterm Wetter, das wir hier jetzt haben, in die See an einer sehr bequemen, einsamen, nahe von unsrer Wohnung gelegenen Stelle, machen von Zeit zu Zeit kleine Spatziergänge u ergötzen uns zu dem Anblicke der vielen kleinern u. gröβern Fahrzeuge, die wir vor uns im Hafen hin u. her fahren u auf den Fischzug herausgehen sehen. Die hiesige Flotte befindet sich jetzt in Cronstadt; indessen liegen im Hafen uns ganz nahe gegen über 4 alte groβe Linienschiffe u 2 Fregatten, deren erster Anblick für mich etwas ganz Neues war, da ich noch nie ein Kriegs- schiff gesehen hatte. Es ist intereβant, auch für die Vergleichung, die groβen Maschinen neben den kleinen Fischer böten zu sehen u daran die Fortschritte des menschl. Erfindungsgeistes zu bemerken. An verschiedenen Stellen des groβen geräumigen Hafens giebt es einige schöne Parkhen, unter andern das Catharinen Thal u das Carlsbad, die wir aber zu sehen bis jetzt noch nicht Gelegenheit gehabt haben. Von der Stadt selbst weiβ ich Ihnen bis jetzt so viel wenigstens nicht zu sagen, als Ihre Neugier da wird wissen wollen, denn wir haben von der Hand erst blut wenig Bekanntschaften gemacht. Bey Hardern sind wir neulich gewesen u werden Morgen unsern Richard von ihm vacciniren laβen. Harder ist ein sehr braver, achtungswürdiger Mann, der hier eine sehr groβe Praxis hat und sowohl von Seiten seines Characters als in Rücksicht auf seine Kenntniβ u Geschicklichkeit im besten Rufe steht. Seine Gattinn, eine Landsmänninn von meiner Frau, ist eine sehr liebenswürdige Dame. Eine andre sehr intereβante Bekanntschaft die ich gemacht, ist die mit den beyden Gebrü- dern Tideböhl an der Domschule, dem Director und dem Profeβor, welcher letztere jetzt seinen Sohn, selbst auf unsre Universität bringen wird. Selten habe ich einen Schulmann kennen gelernt, welcher frey von allem Pedantismus, sich gleich auf den ersten Anblick durch Äusserungen u. einen respectabeln Character so vortheilhaft auszeichnet, als dieser achtungswerthe graugewordene Schulmann unter deβen Direction die hiesige Domschule eine Hohe Stufe des Flors seit lange her schon behütet. Er hat mir einige Notizen, für gedachte Schule betreffend, mitgetheilt, von denen ich für unsre Commission einigen Gebrauch zu machen gedenke. Meinem Urtheile nach müβte die Domschule zum bloβen Gymnasium organisirt u das hiesige Stadt Gymnasium zur Bürger Schule umge- schaffen und mit der Domschule in Verbindung gesetzt werden. Wie mir der jüngere Tideböhl, der Profeβor, auch ein sehr braver als Mensch u. Gelehrter überaus achtungswerther Mann, den Sie bald per- sönlich kennen lernen werden, gestern als ich zu Mittage bey ihm speiste, im Vertrauen versicherte, will zwar die Ritterschaft ihre Anstalten ganz unabhängig von der Schul Commission machen; allein dieβ wird ihr hoffentlich so wenig gelingen, als den Curländern. Und die Lehrer wünschen sämmtlich eine Verbeβerung ihrer Lage u. bedürfen auch derselben. Mit den Lehrern an dem hiesigen Stadt Gymnasium werde ich in diesen Tagen mich auch persönlich bekannt machen und eine u die andre nähere Erkundigung einziehen. Ueberhaupt wünschte ich recht sehr, da ich nun am Orte gegenwärtig bin u mich noch eine Zeitlang hier auf- halten werde u daher Gelegenheit nehmen kann, das Lokale der hiesi- gen Schulanstalten genauer kennen zu lernen, daβ Sie und Pöschmann mir einige Aufträge hierüber geben u mit der umgehenden Post diese vorläufigen Instructionen mir mittheilen mögten. Ich halte es für sehr nöthig u. wichtig, besonders den Geist u Character der bey- den hiesigen Hauptanstalten, der Dohm u der Stadt Schule, genauer schon jetzt vorläufig kennen zu lernen, um in der Folge danach bey der neuen Organisation unsre Maaβregeln nehmen zu können. Ich erwarte daher, wie gesagt, mit der umgehenden Post, von Ihnen, liebster Freund! u von Pöschmann, dem ich mich freundschaftl. empfele, einige vorläufige Instructionen u Notizen, um danach meine weitern Erkundigungen einzuholen u die Resultate davon unsrer Commission nach meiner Rückkunft in Dorpat meittheilen zu können. Nun zu unsren academischen Angelegenheiten. Mit Begierde sehe ich zugleich einigen Nachrichten von Ihnen, unsren Parrot u unsre Sache in Petersburg betreffend entgegen; diese Nachrichten werden hoffentlich erwünscht u willkommen seyn; vielleicht können Sie mir sogar schon die erfreuliche Nachricht mittheilen, daβ Parrot mit wohl vollbrachtem Werke zurück gekehrt ist. Ehe ich schlieβe, noch eine Bitte an Sie für den Prof. Tideböhl, der seinen Sohn gern in unsrer Nachbarschaft ein Logis wünschte. Fragen Sie doch bey Petersen an, ob er noch eine Stube für einen Studenten va- cant hat; u auf diesen Fall möchten Sie doch dieselbe für den jungen Tideböhl, der für sich allein eine Stube haben will. Wir bekommen einen groβen Zuwachs von Studierenden aus dem hiesigen Gegend, we- nigstens gegen 20. – Leben Sie nun wohl mein Bester! Meine Frau der das See bad sehr gut zu bekommen scheint, empfielt sich Ihnen bestens u läβt Ihnen mit mir rathen, nicht hieher zu kommen, weil Sie hier sich schrecklich ennyiren würden. Mit der innigsten Freundschaft der Ihrige JaescheKirje Kiri Karl Morgensternile(1794-06-25) Buhle, Johann GottliebGöttingen d. 15. Jun. 94. Euer Wohlgebohrn bin ich für das gütige Geschenk, was Sie mir mit Ihrer Abhandlung über die Republik des Plato ge- macht haben, auβerordentlich verbunden. Aufrichtig gestehe ich Ihnen, daβ Sie mich von einem Intherim befreyen, in dem auch ich bisher, zu meinem Troβe mit mehr andern, war. Ihre Untersuchung zeigt bis zur Evidenz, daβ die neuern Ausleger des Plato den Gegenstand und Zweck der bücher über die Republik verkannt haben, und sie zeigt dieses auf eine so musterhafte Art, daβ sie Ihnen wenn ich von mir schliessen darf, die Hochachtung des gelehrten Publicums gewiβ erwerben wird. Mit groβem Vergnügen werde ich eine Recension Ihrer Schrift in un- sern Gött. Anz. besorgen, es muβte denn seyn, daβ Hr. Hofrath Heyne, der Redacteur, selbst das Ge- schäft übernehmen wollte, da es ihm gewiβ ebenso angenehm seyn muβ, wie es mir seyn würde. Vielleicht finde ich aber doch in diesem Fälle eine andere Gelegen- heit, Ihnen das öffentlich zu sagen, was ich Ihnen hier zu äuβern mich verpflichtet fühle. Ich freue mich besonders, daβ Sie den Plato, den vortrefflichen Plato, nicht bloβ als Systematiker im logischen Sinne des Worts, sondern auch als Künstler betrach- ten. Ihr Entwurf von dem künftigen Werke über die Republik ist meisterhaft; ich weiβ nichts da - ran zu tadeln, und nicht einmal etwas hinzuzu- setzen. Hrn Tiedemanns Argumente überhaupt haben mir nie recht gefallen wollen. Sie gewäh- ren bey weitem den Nuzen nicht, den sie gewähren könten und müβten, und sind auch höchst unbequem für den Gebrauch eingerichtet. Könten alle Dialoge des Plato so bearbeitet werden, wie Sie die Repu- blik und den Meno, (denn auch hier stimme ich Ihre bei) bearbeitet haben; es würde ein groβer Gewinn für die Geschichte der Philosophie und die griechische Literatur überhaupt seyn. Vorerst seh ich nun dem vollstän- digen Werke über die Republik mit Verlangen entge- gen. Um Ihnen noch zu zeigen, wie herzlich mein obiges Urtheil von Ihrer Arbeit ist, will ich auch einen Tadel hinzufügen, der aber sehr mikrologisch ist, ungeachtet ich doch wünsche, ihn künftig bey einem so talentvollen Humanisten, wie Sie, nicht mehr anbringen zu können. Ihre Latinität nämlich, ist im Ganzen, wie man sie von Wolfs Freunde erwarten kann; aber sie ist noch nicht durchaus grammatisch rein. Sie schreiben z.B. connexit nexit, für connexuit, nexuit; andere Kleinigkeiten der Art nicht zu erwähnen. Es kostet Mühe, es zur Correctheit zu bringen; ich bin selbst noch weit davon entfernt; aber Sie haben die Verpflichtung auf sich durch den Grad von Correctheit, den Sie bereits erreicht haben, es bis zum höchsten Grade zu treiben, so weit, wie es Hr. Wolf ge- trieben hat, deβen Latinität ich für die vollendeteste halte, die izt in Deutschland, und wohl unter dem Mon- de geschrieben wird. Ihr Urtheil über das, was ich für die Geschichte der Philosophie geleistet habe, würde mich ehren, wenn ich selbst glaubte, es zu verdienen; da ich aber mich selbst viel zu gut kenne, um den Glauben nicht zu hegen, so beschämt es mich. Ich bin mein ganzes Leben hindurch nie in einer Lage gewesen, wo ich mir selbst hätte genugthuun können. Meine Arbeiten sind alle tumul- tuarisch entstanden, und trugen auch leider das Gepräge einer solchen Entstehung. Hüten Sie sich, das rathe ich Ihnen, als Freund, Ihre Studien zwischen Philologie und Philosophie zu theilen. Man kann nur in Einem von diesen Fächern excelliren, aber man wird in keinem von beyden etwas Vorzügliches leisten, wenn man in beyden zu excelliren denkt. Erhalten Sie mir Ihr gütiges Wohlwollen u seyen Sie des meinigen, sowie meiner Hochachtung versichert. JGBuhle N.I.ich werde auf der Bibliothek nachsehen ob die Desiderata da sind.Kirje Kiri Karl Morgensternile(1828-12-17) Jäsche, Gottlob BenjaminLiebster Morgenstern Haben Sie doch die Güte, wenn Sie anders durch nichts davon abgehalten werden, heute zu einer Mit- tagssuppe mich zu besuchen. Der Dr der Philosophie, Hr. Walter, dessen Sie sich als eines unsrer ehemaligen Studirenden, welcher von hier nach Abo ging und dort den philosophischen Doctor Grad erhielt, erin- nern werden, hat mir versprochen, heute Mittag bey mir zu speisen. Er ist so eben aus dem Aus- lande zurückgekehrt, und hat zuletzt in Jena eine Zeitlang sich aufgehalten, und daselbst öftern persön- lichen Umgang mit Fries gehabt. Von unsren Collegen werden Sie Lenz, Sartorius u. Göbel, sonst Niemanden weiter bey mir finden. Meinen freundschaftlichen Gruβ an Ihre verehrte Gemalinn. Der Ihrige Jäsche Dorpat Montags den 17tn Xbr 1828 Herrn Staatsrathe, Professor Morgenstern Hochgeboren hieselbstKirje Kiri Karl Morgensternile(1808-03-25) Parrot, Georg FriedrichParrot tänab Morgensterni, kes on saatnud ülevaatamiseks teadaande raamatukogu kasutamise korra kohta. Parrot peab seda otsustamisküpseks, kuid teeb veel kaks ettepanekut. Üheltpoolt soovitab ta raamatukogu kasutamise tunduva piiramise juures külastusaja sõnastuse karmust siiski mahendada, et läbisõitvad reisijad raamatukogu suletuse ajal seda soovi korral siiski vaadata söandaksid, teiseltpoolt arvab ta, et väljend „austama“ on raamatukogu kogu kasutava publiku jaoks liiga viisakasKirje Kiri Karl Morgensternile(1837) Parrot, Georg FriedrichTheurer Morgenstern! Vorerst eine Berichtigung. Es ist allerdings richtig daβ ich Ihnen schrieb daβ ich meinem Sohne in der Bibl.-Sache schreiben wolle, u. es sollte mit derselben Post geschehen. Aber ich wurde gestört, und wahrscheinlich habe ich es dann vergessen, wie Vieles das mir wohl auch am Herzen liegt. Sie wuβten aber daβ mein Sohn, zur Zeit als die Bibl.Sache im Conseil debattirt wurde, kreftig u, in meinem Sinne gesprochen hatte; u. dieβ hätte jede Bedenklichkeit von Ihrer Seite mit ihm davon jezt zu sprechen haben sollen. Indeβ soll dieβ, Freund, kein Vorwurf seyn; denn ich weiβ wie leicht der Glaube eines verwundten Gemüths schwanken kann. Wenn Fritz ganz gesund seyn wird werde ich mit Ihm über diesen Gegenstand correspondiren, ihm meine Ideen mittheilen und seine Meynung über die Ausführbarkeit warnehmen denn, an Ort u. Stelle anwesend, wird u. kann er darüber besser urtheilen, als ich. Ich habe Gelegenheit genommen mit Frähn von Ihnen zu sprechen, die von Ihnen allegirten Stelle seines Briefs über Ihre Penaten ihm aus Gedächtniβ zurückrufend, und gefragt in welchem Sinne von Ihnen, nun nach Köhler’s Tode, diese Zeilen geschrieben haben. Er meynte daβ er diese Zeilen nicht in dieser Rücksicht geschrieben habe und nicht schreiben könne, sondern gewünscht habe daβ Sie als ein reicher Mann (verhältniβmäβig zu uns Andern) in Petersburg leben sollten und könnten, wo des Materials zu ihren Arbeiten die Fülle sich findet. Ich sagte ihm darauf und sagte es ihm aus einander, wie Sie mir, wie die wahre Lage der Sache sey und nicht anders seyn könne, was ich herzlich bedaure. Aber er antwortete nur durch ein aufrichtiges Bedauern. Wollen Sie also in P–g leben, so richten Sie sich auf eine Ausgabe von jährlich 10000 Rb B.A. Ich verbrauche mehr, ohne luxuriös zu leben. In den 12 Jahren seit meine Penaten hier auf die Helfte gestiegen. ihren bevorstehenden Aufenthalt. Warten Sie noch gesinceh laWgeinle s. inIcdh, swinediβ d aieu sP rEerifsaeh druenr gD Ainngdee urmer daβ die Niederlassung auf immer im Auslande sich anders ausnimt als die momentane Erschei- nung eines in glücklichen Umständen reisenden Gelehrten. DFeasmse Rn eSisiee, nliedbeenr dMe.,r kLeäinnedne Er nmtsuchsltueβr tü gbehr t man mit edler (sic) Gastfreundschaft entgegen –damit man von ihm gerühmt werde. Dem Ansäβigen, von welchem man nichts mehr er- wartet, begegnet man anfangs mit Artigkeit, fühlt sich durch seine Wohl geschmeichelt, und bald ist er alltäglich u. kalt behandelt. Ohnehin erwirbt man sich im Alter keine Freunde. Dazu kommt noch bey Ihnen Etwas Spezielles, ihre Harthörig- keit, welche Ihren Umgang erschwert. In Dorpat haben Sie dagegen als unwandelbare Freunde Jäsche, Fritz und noch (hoffe ich bald) einen Dritten; Getrauen Sie sich im Auslande, jezt da Sie durch das Alter, wie ich auch, Vieles verlohren haben, 3 solche Freunde wieder zu finden? – Auf Ihren Bruder würde ich rechnen wie auf – jeden Kaufmann. – Bleibe im Lande und nähre dich redlich. – Wenden Sie mir nicht ein daβ auch ich Dorpat verlassen. Wahrlich es geschah unter tausend Thränen; aber ein heimliches Schiksal trieb mich, mir unbewuβt und ich erkannte endlich in diesem Schiksale Gottes Finden durch das Gute welches die Vorsehung zu thun mir vergönnte. Dieses würde Ihnen im stolzen Auslande nicht werden, auch mir nicht. Dieβ, Freund, meine Gedanken über Ihr Ver- hältniβ zum Leben. Mögen wir Beyde noch ein Fünkchen seyn von dem was wir (troes) waren, so sind wir doch, wie Jäsche sehr wahr in den Bart sagt, nicht veraltete aber doch alternde Gesellen. Und so müβen wir uns bescheiden als solche zu leben u. zu sterben. Was liegt auch daran? Die Erdkugel wird fortrollen und die Nachkommen werden uns 1/100000 ihrer Achtung schenken die sie der ganzen Masse der nicht ganz unmütig gewesenen Freunde der Wissenschaft zollt. – Freund! Wenn einst die Statistik des wissenschaftlichen Rhums creiat seyn wird, werden wir auch unsern Theil darinn haben, aber es wird ein versteinertes Infusionsthierchen in einem Meilen weiten Felsen seyn. Vale et crede tuus Parrot Herzens-Himmelherzlichen GruβKirje Kiri Karl Morgensternile(1830-01-04) Parrot, Georg FriedrichParrot vastab punkthaaval Morgensterni viimasele kirjale, kinnitades eelkõige, et Morgenstern koos abikaasaga on temal ja ta perel alati meeles ja südames. Parrot rõõmustab üliõpilase Zwingmanni üle ja lubab küsida lähemaid teateid rektorilt. Ta kahetseb Lenzi lahkumist ülikoolist, mis jätab kindlasti lünga, samuti, et teaduskonnas pole endist ühtekuuluvustunnet. Kriitiliselt kirjeldab Parrot Humboldti viibimist ja esinemisi Peterburis. Humboldt olevat täitnud oma elegantse ja ülevoolava sõnakusega Peterburi nii, et Parroti eriarvamuste aruteludele ruumi ei jäänud. Kogu Peterburi olevat häiritud, et Humboldt ei tunnustanud oma esinemistes Engelhardti. Parrotisse ja eriti tema poega oli Humboldt suhtunud hindavalt, mis peaks tõestama, et Parroti kriitika pole omakasupüüdlik.